Je älter man wird, desto mehr hat man das Gefühl, dass einem die
Jahre nur so davon schwimmen und sich das Karussell des Lebens immer
schneller dreht. Da baut sich über Monate eine grosse Vorfreude auf
das persönliche Festival des Jahres auf und zack, ist das Ganze auch
schon wieder vorbei. Mein erster BYH!!!-Festival Besuch geht zurück
ins Jahr 1999, wo der eine Headliner Deep Purple hiess. Mit auf der
Bühne war damals natürlich auch noch der vor ein paar Tagen
unerwartet verstorbene Jon Lord (R.I.P.) - Das lässt einen
konsterniert und traurig inne halten, vor allem im Wissen darum,
dass sich solche Meldungen in der näheren Zukunft mehren werden.
Ronnie James Dio (R.I.P.), Steve Lee (R.I.P.) und Matt LaPorte (R.I.P.)
sind leider weitere, bereits von uns gegangene Szenegrössen, die mal
auf der grossen BYH!!!-Bühne standen, spielten und ihre Fans erfreut
haben. So gesehen könnte es immer das letzte Mal gewesen sein, dass
man seine Lieblinge und Helden live erleben durfte. Mit dieser
Tatsache, aber umgekehrten Vorzeichen, wurde dieses Jahr urplötzlich
auch Tobi Sammet von Edguy konfrontiert, der gemäss eigener Aussage
unerklärlich wie unvermittelt während dem fünften Song aus über zwei
Metern Höhe (!) von der Bühne runter flog, hart auf dem Teerboden
aufschlug und einige Verletzungen, unter anderem eine gebrochene
Nase, schwere Prellungen, Schürfungen und eine Risswunde davon trug!
So ein schwerer Unfall ist bisher noch keiner Band in Balingen
zugestossen und dabei hatte der redselige Frontmann noch ein
Riesenschwein, da er sich dabei locker das Genick hätte brechen
können. An anderer Stelle wäre das Konzert mit Sicherheit zu Ende
gewesen und das Schlussfeuerwerk vorzeitig gezündet worden. Edguy
und im Speziellen Tobi Sammet hatten aber Eier ohne Ende und zogen
das Ding noch voll durch. Dafür gebührt grösster Respekt, ob man die
Jungs nun mag oder nicht. Gemäss der tags darauf auf der offiziellen
Bandhomepage veröffentlichten Meldung hatte der quirlige Sänger
Glück im Unglück und wird nach Einschätzung der Ärzte bald wieder
genesen sein. Rick Hunolt von Exodus ereilte drüben in der Halle
überdies ein ähnliches Schicksal, aber auch er hatte alle
Schutzengel (oder Teufelchen..., wie auch immer) auf seiner Seite.
Weniger schön war hingegen die Meldung, dass es beim Hallen-Konzert
von The Devil's Blood zu einer Gewalttat kam.
Wie aus dem Nichts stürmte während dem Auftritt plötzlich ein
ziemlich gross gewachsener Typ forsch nach vorne und zeigte der Band
dabei permanent beide Mittelfinger. Das fand dann Mainman und
Gitarrist Selim Lemouchi bald darauf gar nicht lustig, legte seine
Gitarre zu Boden, kam von der Bühne herunter und schlug dem
angepissten "Fan" die Faust mehrfach ins Gesicht. Die ganze Aktion
dauerte keine Minute und hatte zur Folge, dass das BYH!!! zu (s)einer
zweiten, gebrochenen Nase kam! Die herbei gerufene Polizei wartete
mit Bedacht bis zum Konzertende ab und inhaftierte Lemouchi
unmittelbar danach. Wie sich später zum Beispiel bei Facebook
zeigte, waren die Meinungen zu diesem unrühmlichen Vorfall sehr
ambivalent, aber es steht ausser Frage, dass Gewalt in dieser Form
völlig inakzeptabel ist, Provokation hin oder her. Nebst all dieser
negativen Presse muss jetzt aber auch endlich mal davon gesprochen
werden, dass die Ausgabe 2012 des BYH!!!-Festivals unter dem Strich
eine einmal mehr, mit wenigen Abstrichen, sehr erfreuliche
Angelegenheit war.
Der eine nicht unwesentliche Punkt war das
Wetter, das zum Glück nur am Freitag gegen Abend schlapp machte.
Sonst war Petrus dem diesjährigen Event in der Schwäbischen Alb gut
gesonnen, wenn auch mit für diese Jahreszeit viel zu kühlen
Temperaturen, was ja schon letztes Jahr so war. Meiner Arbeit als
Fotograph für Metal Factory konnte ich trotz der paar Tropfen
weitgehend nachkommen und nebenbei auch viel gute Musik geniessen.
Aus Schweizer Sicht war man natürlich sehr gespannt auf den Auftritt
von Gotthard, die sich, das kann man getrost erwähnen, sehr gut
geschlagen haben. Nicht wenige hätten gerne einen vollen Set
gesehen. Den spielten Venom am Freitag Abend und insgesamt gefiel
auch diese Chose trotz Regen und einer zu durchschnittlichen
Setliste. Weitere Highlights waren Vanderbuyst, Diamond Head (vor
allem am Schluss) mit «Am I Evil», Armored Saint, Arch Enemy (die
Openair-Überraschung schlechthin!), The Devil's Blood (musikalisch
gesehen), Warbringer, Edguy (*sic*) und die überragenden Exodus als
letzte Band des Festivals. Wer mit dem Billing von 2012 nicht
zufrieden war, dürfte bereits mit Genugtuung die ersten, bestätigten
Namen wie Sanctuary, Hell, Accept, Saxon, Rage, Lordi und Iced Earth
registriert haben. In diesem Sinne bis 2013, wenn es wieder heisst:
BANG YOUR HEAD!!! (rsl)
|
Diesmal waren für Euch dabei (vlnr.):
Kissi (kis), Rockslave (rsl),
Maiya R.B. (mya), Nicole B. (nic) und Roger W. (rog)
Freitag 13.07.2012
Zum Bericht... >>>
VENOM
THIN LIZZY
ARCH ENEMY
KAMELOT
POWERWOLF
ARMORED SAINT
FIREWIND
DIAMOND HEAD
CRASHDÏET
VANDERBUYST
FORENSICK
COLLAPSE
IN DER HALLE:
Moonsorrow, The Devil's Blood
|
Samstag 14.07.2012
Zum Bericht... >>>
EDGUY
GOTTHARD
SABATON
PRIMORDIAL
PRIMAL FEAR
AXXIS
TANKARD
BREAKER
WARBRINGER
LANFEAR
SISTER
IN DER HALLE:
Suicidal Angels, Pain, Exodus
|
|
|
|