Die achte Ausgabe des "Bang Your Head-Festivals" in Balingen ist bereits wieder Geschichte, leider! All diejenigen, die ihr beiwohnten, erlebten ein zweifellos tolles Festival, das vom Wetter weitestgehend verwöhnt wurde. Ein kleiner, aber bei dieser Mörderhitze erfrischender Regenguss am ersten Tag (während Axxis spielten), war eigentlich der einzige Störfaktor. Die Stimmung war friedlich, das Angebot rund um das Festival abwechslungsreich wie immer und ich würde mal schätzen, dass mindestens so viele Fans wie letztes Jahr (über 30'000 an beiden Tagen), wenn nicht sogar mehr da waren. Schon bei unserer Anreise am Donnerstag Abend waren die Zelt-Städte fast vollständig belegt. Wahnsinn..., Party pur!

Was die Bands anging, so spielten diesmal alle (!), die auch angekündigt wurden. Es gab keine Ausfälle zu beklagen oder Terminverschiebungen in Kauf zu nehmen. Das Billing insgesamt war je nach Geschmack vielleicht nicht ganz so hochkarätig wie letztes Jahr (mit Slayer und Saxon als jeweiligem Headliner), aber diese Einschätzung hatte eigentlich nur solange Bestand, bevor Twisted Sister aufgetreten waren, doch dazu später mehr. Mit Dio, Hammerfall, Dokken, Annihilator, Thin Lizzy, U.D.O., Overkill, Pink Cream 69 oder Brainstorm standen genug erfahrene Bands auf dem Speisezettel, die für jeden Banger was zu bieten hatten. Als Newcomer mit grosser Resonanz gaben sich Masterplan die Ehre und in Sachen Reunions und/oder erstmaligen Auftritten in Deutschland (Europa) fungierten Destructor, Bitch, Angel Witch und Hirax.

Somit stand einem erneuten Metal-Fest nichts im Weg und das Ganze könnte locker in den höchsten Tönen gelobt werden, wäre da kurz nach dem Festival nicht bekanntgeworden, dass in der Nacht von Samstag auf den Sonntag auf einem der Zeltplätze eine junge Frau vergewaltigt worden ist. Der Täter konnte inzwischen gefasst werden. Für Horst Odermatt und sein Team bedeutet dies, so bedauerlich dieser Vorfall selbstverständlich ist, nun aber nicht, dass in Sachen Sicherheit geschlampt wurde. Ich bin seit 1999, also dem ersten Open Air-Anlass, jedes Jahr dabei gewesen und habe bis auf Kleinigkeiten nichts gesehen, das Anlass zu weiterreichenden Massnahmen gegeben hätte. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lady nichts von diesem Depp geholt hat, diese Schandtat psychisch verarbeiten kann und sich solche Verbrechen an diesem Event nicht mehr wiederholen!

Was mich auch dieses Jahr jedoch wieder zum Schmunzeln brachte, war die Abteilung der Kampftrinker. Einfach kult, schon am späteren Nachmittag so sturzbesoffen zu sein, dass man dann zum Ausschlafen des Rausches irgendwo am Boden liegt, sich vielfach einen Mords-Sonnenbrand geholt und mindestens die Hälfte der Bands nicht mitbekommen hatte. Interessant dabei auch die Feststellung, dass die holde Weiblichkeit den Tough-Boys langsam aber sicher in Nichts nachsteht. Was sich liebt, kippt sich mittlerweile gemeinsam soviel hinter die Binde, bis der Arzt kommt! Das soll nun aber nicht von der Tatsache ablenken, dass der grösste Teil der Fans den Auftritten der Bands huldigte und (fast) nicht enttäuscht wurde. Von unserem Team waren für Euch dabei: Roxx (Rxx), Saskia B. (Sas), Crazy Beat (Cbe) und Rockslave (Rsl).