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Exumer
Der Samstag begann auf der Bang Your Head!!!-Hauptbühne so, wie er
am Freitagabend beendet wurde: Mit deutschem Thrash Metal! Während
die seit 1984 als Kreator agierenden Thrasher eine steile Karriere
starteten, war bei den im selben Jahr gegründeten Exumer bereits
1990 wieder Schluss. Immerhin gelang ihnen mit dem Debüt-Album
«Possessed By Fire» ein kleiner Szeneklassiker. Diesem ist es wohl
zu verdanken, dass die Band seit 2009 wieder mehr oder weniger aktiv
ist. Und wie! Trotz früher Festival-Stunde lieferten Exumer einen
intensiven Gig ab. Neben schnellen Gitarren-Riffs gab es bereits
jetzt viel Bewegung auf der Bühne. Musikalisch konnte man die Band
allerdings erst nach Hirax und Exciter einordnen, welche im direkten
Anschluss spielten. Als Nichtkenner aller drei Bands gefielen mir
dann Exumer aber am wenigsten. Dies sahen die bereits zahlreich
erschienen Fans aber definitiv anders und sorgten zusammen mit
Exumer für einen tollen Auftakt in den letzten Festivaltag hinein.
(rog)
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Hirax Man(n)
muss den Tatsachen ins Auge blicken! Wäre das BYH!!!
nicht gewesen und ich seit 1999 nicht immer mit dabei,
hätte ich 2003 die kultigen Ami-Thrasher und deren
Aushängeschild Katon W. De Pena wohl nie kennengelernt.
1984 in Los Angeles gegründet, wandelten Katon und seine
Jungs zunächst auf der NWOBHM-Welle, ehe man sich bald
der Bay Area Thrash-Szene von San Francisco zuwendete
und dort zusammen mit Slayer, Metallica und Exodus
abhing. Erste Demos und die Teilnahme auf dem damals
legendären und szeneprägenden Sampler "Metal Massacre"
hätten zu dem führen können, was die beiden
erstgenannten Bands geworden sind. Das Cover des Debüts
«Raging Violence» sah ich jahrelang immer wieder mal,
aber in das Teil reingehört hatte ich nie. Katon als
schwarzer Sänger und allürenloser Typ hätte dabei das
Salz in der Suppe werden können, doch aus verschiedenen
Gründen wurden andere zu Superstars. Der (frühere) Geist
des BYH!!!, vergessenen Perlen des Metals wieder eine
Plattform zu geben, spülte schliesslich auch Hirax
wieder an die Oberfläche zurück, zum Glück! Es sollte
nach der ersten Visite in Balingen jedoch wieder
geschlagene elf Jahre dauern, bis die Band das Billing
des letztjährigen Festivals ein zweites Mal zierte. Da
aller guten Dinge drei sind und die Band zuvor beide
Male gut ankam, stand einer neuerlichen Verpflichtung
zum 20-jährigen Jubiläum in der Schwäbischen Alb nichts
im Wege, und so zündete die aktuelle Besetzung ein
neuerliches Thrash-Feuerwerk, das wiederum sehr intensiv
geführt wurde. Mitunter etwas sperrig, was auch die
Stilschublade "Crossover Thrash Metal" eintrug, pflügten
Hirax durch ihre Karriere hindurch und wenn ein
Metal-Shouter wirklich true ist, dann trifft das zu 100
Prozent auf Katon W. De Pena zu. Seine Mimik und die
sich stets wiederholenden Fratzen sind längst ein
Markenzeichen geworden und gehören zu einem
Hirax-Konzert. Aktuell besteht die Band neben Katon aus
Lance Harrison (g), Steve Harrison (b) und Mike Vega
(d). Obwohl früher noch ein zusätzlicher Gitarrero mit
dabei war, hatten die Amerikaner einen akzeptablen Sound
und die Fans gingen abermals ab wie ein Zäpfchen. Was
will man mehr?! (rsl)
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Exciter
Die Kanadier boten eine ähnlich geniale Show, wie knapp 24 Stunden
vorher Refuge. Exciter zerlegten mit ihrem urwüchsigen Sound alles
in seine Einzelteile. Dafür verantwortlich zeichnete Mister
Riffmeister John Ricci. Ein Gitarrist, der nicht unbedingt durch
seine Soloarbeit brilliert, aber mit seinen Riffs alles erschüttern
lässt. Sind es eher Black Sabbath artige Lava-Klänge («Delivering To
The Master»), oder pfeilschnelle («Long Live The Loud») Parts, der
Schwarzhaarige peitschte die Menge an. John war viel in Bewegung,
ebenso wie sein Basspartner Allan Johnson, der seine Parts
sonnenbebrillt in die Menge pumpte. Hinter den Beiden sass der
singende (!!!) Schlagzeuger Dan Beehler, der mit seiner wuchtigen
Art und seinen unglaublichen Screams («Iron Dogs») das nie mehr
fehlen dürfende Puzzleteil ist. Was die drei für eine unglaubliche
Power freilegen, ist der Hammer. Der räudige Metal ist sicher weit
weg von filigraner Technik, aber getränkt von Dynamik, Power und
ungezügelter Energie! Der Eröffnungsdreier mit «Stand Up And Shout»,
«Heavy Metal Maniac» und «Iron Dogs» stammte vom Debütalbum «Heavy
Metal Maniac», das zu der Zeit ein absoluter Szenenvorreiter war und
viele Truppen aus dem Speed- und Thrash-Sektor nachhaltig
beeinflusste. Exciter waren und sind aber auch dafür bekannt, dass
sie zwischen Schnelligkeit und Schwere («Pounding Metal») abwechseln
können. «It's so fucking great to be back in the original line-up!»
Wie recht Dan damit hatte! «Play your fucking Heavy Metal very
loud!» diente als Einleitung zu «Long Live The Loud» und bescherte
dem Trio viele in die Höhe gestreckten Fäuste. Dan ist sicherlich
kein Meistersänger, aber einer der authentisch und mit viel Hingabe
schreit und mit seinen Screams immer wieder unter die Haut geht.
«Thank you Balingen. Keep Metal still alive!». Nach dem knackigen
«Beyond The Gates Of Doom» war Schluss und Dan bedankte sich mit
einem kleinen Versprechen, nachmittags um 14:30 Uhr: «Thank you
«Bang Your Head»! We'll see us next time. Good night!», und dies am
Nachmittag! (tin)
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Morgana Lefay
Die Schweden besitzen eigentlich alles, was eine gute
Band ausmacht. Sie zeigten sich am BYH!!! mal mit
beissenden Gitarrenriffs, dann wieder mit stampfendem
Rhythmus, mit irrwitzigen Gitarrenläufen und
zwischendrin mit wilden Tempi-Wechseln. Dazu gesellte
sich die gute Shouter-Stimme von Charles Rytkönen, die
eine geile Mischung aus cleanem Gesang und Geschrei à la
Jon Oliva in sich vereinte. Irgendwie erinnerte mich der
Heavy Metal des Fünfers aus Bollnäs spontan an eine
stampfende Herde Bisons, die früher in der wilden Prärie
alles überrannten. Nur mit dem Unterschied, dass die
Stampede nur aufgewirbelten Staub hinterliess, während
Morgana Lefay die Menge vor der Bühne gut durchrockten
und sich mit Sicherheit ein Weilchen in den Gehörgängen
der Zuhörer festzusetzen vermochten. Etwas fehlte mir
persönlich allerdings mit der Zeit doch an diesem wilden
Haufen: die Abwechslung nämlich! Die Songs waren
insgesamt alle recht ähnlich aufgebaut, sodass der
Auftritt mit zunehmender Dauer langsam etwas nachgab und
in Richtung Langeweile tendierte. Fairerweise muss ich
aber sagen, dass andere vollauf begeistert waren und das
Pferdchen mitten in der Bison-Herde, also mich,
überhaupt nicht vermissten. Tja, Musik ist und bleibt
halt Geschmacksache! (nic)
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Omen
Legenden-Alarm auf dem Bang Your Head!!! - Mit Omen beehrte, der
guten BYH!!!-Tradition folgend, eine weitere kultige 80er US-Metal
Band das Festival, und dies nach 2004 und 2014 das dritte Mal. Mit
im Gepäck hatten sie eine Menge Nostalgie, welche beim nicht
eingeweihten Hörer mindestens mal ein frohes Mitwippen auslöste.
Dazu kam eine Band, welche ihre Spielfreude nur bei genauem Hinsehen
offenbarte. Wer es bemerkte, fand jedoch bald Freude an den
Amerikanern. Schnell wurde auch klar, wieso der wieder eingestiegene
Sänger Kevin Goocher sich nur zögerlich bewegen konnte. Den Guten
schien nämlich etwas an einem Bein oder Fuss zu zwicken und darum
hinkte der Omen-Frontmann nämlich merklich. Zusammen mit seinen
eisernen Schulterschützen wirkte das allerdings irgendwie noch cool.
Gleiches galt natürlich für Bassist Andy Haas, der auch diesmal
seinen eigentümlichen "Hackebeil"-Bass (womöglich bei Gene Simmons
abgeguckt oder besorgt) mit dabei hatte. Für die harten Riffs und
flinken Soli war Kenny Powell besorgt, seines Zeichens das einzig
verbliebene Ur-Mitglied. Dazu gesellten sich Kevins überaus
sympathische Ansagen zum Wetter wie „Hier ist es so heiss wie in
Texas!“, nach welchen man die Amis einfach toll finden musste. Den
grossen Reisser stellten Omen allerdings nicht dar. (rog)
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Y&T Auch wenn
Accept ein würdiger Headliner war, Y&T wären zumindest
ein Ebenbürtiger gewesen. Was die Herren um Leader Dave
Meniketti einmal mehr ablieferten, gehört in die
allererste Güteklasse. Die Aussage von Dave: «I'm proud
of it to be in a band that everything you hear, we play
live!» hatte seine Richtigkeit und er, Gitarrist John
Nymann, Schlagzeuger Mike Vanderhule und Bassist Brad
Lang zelebrierten eine Rock-Show, die sich gewaschen
hatte. Auch wenn viele Hits der Spielzeit von sechzig
Minuten zum Opfer fielen und man sich vielleicht
wünschte, dass nicht immer «I Believe In You» («We play
a song, that one guy ask for!») auftaucht, war der Set
mit Hits gefüllt. Bassist Brad verteilte schon vor dem
ersten Ton Küsschen an die weiblichen Fans. Lag es an
dem Kuss oder der Hitze, dass gewisse Damen schmachtend
am Gitter standen? Mister Lang ist ein absoluter
Poser-Gott, der genau weiss, wie er sich auf der Bühne
bewegen und mit seinem Arbeitswerkzeug hantieren muss.
Mister Nymann grinste derweil wie ein Honigkuchenpferd
und spielte sicher seine Parts, überliess aber die
meisten Solos Meister Meniketti. Mike ist hingegen einer
jener Trommler, der viel zu unbeachtet bleibt. Er
besitzt eine sehr dynamische und filigrane Art, seine
Toms und Becken zu verdreschen oder zu streicheln. Der
Chef im Laden bleibt aber der singende Gitarrist Dave,
der immer wieder den Blues einfliessen lässt. Mit seinem
Schalk («Turn up the heat on stage») hat er immer einen
Lacher auf seiner Seite und leitete mit seinen Ansagen
gekonnt zu den nächsten Tracks über: «This is a song
about a friend that worked for us. Exactly the song is
about his wife, she's a bitch» («Mean Streak»). Trotz
der Hitze waren die Jungs ständig in Bewegung. Jeder ist
mittlerweile ein richtiger Showman auf der Bühne. Dabei
schaut Mister Lang wie der kleine Bruder von Pretty
Maids Fronter Ronnie Atkins aus. «41 years Y&T. That's
for the documentary Balingen» verkündete Dave, während
sich ein Kameramann aufmachte, um die jubelnde Menge zu
filmen. Ob es nun «Cold Day In Hell» (HAMMER!),
«Hurricane», «Black Tiger», «Mean Streak», «Summertime
Girls» (Party-Hit) oder die sanft beginnenden und sich
steigernden «I Believe In You», «Rescue Me», oder
«Forever» waren, Y&T rockten das Gelände und dies nicht
zu knapp. Die Amis legten die Messlatte für den
eigentlichen Headliner Accept verdammt hoch! (tin)
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Pretty Maids
Eigentlich müssten sich die Dänen mal langsam aber
sicher Gedanken über eine Namensänderung machen, denn
„pretty“ sind sie definitiv schon längst nicht mehr.
Aber müssen sie das überhaupt sein? Die Antwort lautet
im Fall des diesjährigen BYH!!!-Auftritts definitiv
nein! Denn auch kräftig gealtert und mit vielen Falten
im Gesicht bringt es der Fünfer noch immer locker
fertig, mit seiner Mischung aus Hard Rock, Melodic Metal
und Hair Metal die Massen zu mobilisieren und gut zu
unterhalten. Egal ob mit neuerem Stoff der Marke
«Pandemonium» oder «I.N.V.U.» oder mit den alten
Langeisen wie «Rodeo» oder «Lethal Heroes», die Menge
klatschte begeistert mit. Und dies, obwohl die
Abmischung zu Beginn des Sets katastrophal war! Sänger
Ronnie war viel zu leise, dafür die Keys viel zu laut
und der gesamte Sound tendenziell zu basslastig. Dies
tat aber der guten Stimmung im Publikum keinen Abbruch
und spätestens bei «Yellow Rain» sang jeder aus voller
Kehle mit. Absolutes Gänsehaut-Feeling! Danach
schüttelte der Trupp um die beiden Gründungsmitglieder
Ronnie Atkins (Gesang) und Ken Hammer (Gitarre) einen
Hit nach dem anderen aus dem Ärmel, sodass auch die
hinteren Reihen in der Region Fischbrötchenstand nicht
mehr stillhalten konnten. Den fulminanten Schlussspurt
gabs dann in Form von «Future World» mit seinem
prägnant-fiesen Riff, das sich einfach in die Gehörgänge
frisst. Wie viel geiler kann Heavy Metal überhaupt noch
sein? Mit diesem Auftritt bewiesen Pretty Maids, dass
sie noch immer eine geniale Live-Band sind, welcher der
Zahn der Zeit musikalisch erstaunlich wenig anhaben
konnte. Mit einer Ausnahme: Mit den hohen Tönen in
«Drops Of Heaven» tat sich Mr. Atkins hörbar schwer.
Aber das war denn auch der einzige Wermutstropfen
während des ganzen Gigs, während welchem sich besonders
Ronnie sehr bewegungsfreudig und fannah zeigte. Reife
Leistung Jungs! (nic)
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Dream Theater
Die amerikanischen Prog-Götter feierten am Bang Your
Head!!! ihr 30-jähriges Jubiläum. Entsprechend spielten
sie ein Set, welches vom ersten Album «When Dream And
Day Unite» über das legendäre «Images And Words» bis hin
zum aktuellen Werk je ein Song beinhaltete. Da die
Spielzeit mit siebzig Minuten für Dream
Theater-Verhältnisse sehr kurz war (die Band spielt
regelmässig zweieinhalb bis dreistündige Konzerte) und
die Lieder genretypisch eh lang sind, konnte leider
nicht jedes Album berücksichtigt werden. Dream Theater
bewiesen jedoch ein feines Gespür, so dass nicht nur
Prog-Nerds, sondern auch Neulinge auf ihre Kosten kamen.
Die Stimmung im Publikum war imVergleich zur Party-Musik
der Pretty Maids erwartungsgemäss verhalten. Eher das
Staunen war das Gebot der Stunde, und das zurecht, denn
was die Amerikaner hier vom Stapel liessen, zwang
sämtliche(!) an den vier Festival Tagen auftretenden
Bands dazu, sich sofort für Jahre in den Proberaum
zurück zu ziehen und nochmals zu üben, üben, üben. Mit
Liedern wie «The Spirits Carry On» (Gänsehaut!), «As I
Am» oder «Bridges In The Sky» bewiesen Dream Theater
Gefühl, Präzision, Geschwindigkeit, Zusammenspiel (auch
wenn es mal komplizierter wird) und Emotionen. Hier
wären Videoleinwände toll gewesen, damit auch die
hinteren Reihen was von den Emotionen der Musiker hätten
sehen können. Aber auch wer es „nur“ hörte, wurde
regelrecht weg geblasen. Es sei denn, man gehörte zu den
gefühlten zwanzig Prozent „Nicht-Prog-Verstehern“ auf
dem Gelände. Dream Theater funktionierten auf diesem
Festival für eine Prog-Band erstaunlich gut und sorgten
nach den schwer überzeugenden Hardrockern Y&T, den Hard
Rock-Metallern Pretty Maids und vor dem treibenden Heavy
Metal von Accept für entspannte Abwechslung. (rog)
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Accept Der
Solinger Stahl Marke Accept präsentierte sich, wie er
immer war. Direkt, ohne Firlefanz und mit viel
Schmackes. Während Sabaton und Kreator jeweils ihre
Headliner-Gigs mit viel Pyros und Bühnendekos würzten,
stellten die Herren Baltes und Hoffmann eine
Lautsprecherwand auf und rockten, was das Zeug hielt.
Mit den beiden neuen, Uwe Lulis (ehemals Rebellion und
Grave Digger) an der Gitarre und Christopher Williams an
den Drums, stiegen Wolf Hoffmann an der Leadgitarre,
Peter Baltes am Bass und Mark Tornillo am Gesang in die
Schlacht. Die beiden Neuen hinterliessen einen guten
Eindruck, blieben aber noch blasser als ihre namhaften
Vorgänger Herman Frank und Stefan Schwarzmann. Damit
rückten Wolf und Peter noch mehr in den Mittelpunkt,
liessen aber ihrem Sänger immer einen gewissen Platz.
Ansonsten präsentierte sich das Ur-Accept-Duo meistens
auf dem Laufsteg, stellte sich in den Mittelpunkt und
zeigte somit bewusst oder unbewusst an, wer die Chefs im
Ring sind. Logisch, über all die Jahre haben sie Accept
getragen und auch wieder aus der Taufe gehoben. Trotzdem
ist und bleibt Accept eine Band aus fünf Musikern.
Abgesehen davon, dass Peter sich mal kurz auf den Boden
legte, als er sich vom Laufsteg zurück auf die Bühne
befand, gab es keine Minuspunkte zu verzeichnen. Das
Dauergrinsen bei Wolf und Peter oder zum ersten Mal das
klatschende Händemeer bei «Restless And Wild» - Es war
eine wirklich coole Vorstellung.
Dabei gehören
die vom neuen Album («Blind Rage») stammenden Tracks,
«Dying Breed», «200 Years» und «Dark Side Of My Heart»,
schon jetzt zu den altgedienten Klassikern. Mit diesem
Nummer 1 Album im Rücken und dem grossen Cover-Backdrop
(der wilde Stier) dazu konnte auch gar nichts schief
gehen. Ebenso wenig mit den Klassikern «Princess Of The
Dawn» (was für ein mächtiger Chor der Besucher!), «Fast
As A Shark» (das «Heidi-heido-heida»-Intro hat nichts
von seinem Flair verloren), «Metal Heart» und der
obligate Rausschmeisser «Balls To The Wall» (mit einem
erneut kräftigen Balinger Chor – das Gelände war so
voll, wie bei keiner anderen Band). Ob nun Mark der
richtige Sänger ist oder nicht, spielt eigentlich keine
Rolle, da Ursänger Udo Dirkschneider keine Lust auf die
Band hat. Mark hat sich seit drei Alben mehr als nur in
die Herzen der Fans gesungen, dies auch dank klasse
Nummern wie «Pandemic» und «Teutonic Terror», die beim
Reunionwerk «Blood Of The Nations» hervor stachen.
Fazit: Auch wenn das Accept-Ballett weniger zum Einsatz
kommt, sich Uwe mehr im Hintergrund aufhalten muss (was
nach seiner Grave Digger und Rebellion
Bühnenpräsentation schwer fällt zu glauben), der neue
Trommler sicher einen knackigen Beat auffährt, aber
nicht die Präzision von Stefan hat und alles fast zu
einer Hoffmann/Baltes-Show verkommt... - ACCEPT waren
der verdiente Headliner, boten eine Metal-Show die sich
gewaschen hatte, huldigten Metal-Klassiker en masse und
liessen den Abend famos ausklingen. Von meiner Seite aus
gerne bald wieder! (tin)
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In der Halle am Samstag (3. Tag)
Destruction
Vorgenommen hatten wir es uns, aber letztlich
zeigten nun die insgesamt drei Festivaltage, die
mehrheitlich von einer mörderischen Hitze begleitet
waren, ihre Wirkung. Will heissen, dass Tinu und ich
noch vor dem Feuerwerk bereits in der Halle waren, wo es
aber zu keiner Zeit viele Leute drin hatte, geschweige
man Probleme gehabt hätte rein zu kommen, falls zu spät
dran. Wie dem auch sei, da waren wir jetzt und harrten
der Dinge, die da abschliessend noch kommen würden. Mit
Destruction als Festival-Closer hatte man auf jeden Fall
einen hochkarätigen und gerade gut eingespielten Gast im
Hause oder besser in der Messehalle. Bezüglich hohen
Temperaturen, wie sie nachts natürlich keinen grossen
Einfluss mehr ausübten, waren Schmier und seine Jungs
unlängst in Südamerika längst damit konfrontiert
worden.
Nachdem die Bühne hergerichtet war, legten Destruction
gleich mal mit «Thrash 'Till Death», gefolgt von «Nailed
To The Cross» und dem Klassiker «Mad Butcher»
strassenwalzenmässig los. Nachdem die technischen
Probleme beim Frontmann (der sich offensichtlich darüber
aufregte) behoben waren, ging das Gemetzel zu
entsprechend schummrigem Licht weiter. Was mir im
Fotograben weniger mundete, war den Leuten hinter der
Absperrung freilich egal. Die deutschen
Thrash-Urgesteine versuchten zumindest noch die letzten
Reserven der anwesenden Fans frei zu kriegen, was mehr
oder weniger gelang. «Armageddonizer», «Eternal Ban» und
«Life Without A Sense» waren die nächsten Brecher, die
in der Tat auch unsere noch vorhandene Energie oder
besser Motivation gegen Null fallen liessen. So
verliessen wir das BYH!!!-Festival 2015 um Mitternacht
mit dem Versprechen, nächstes Jahr wieder mit vollem
Elan zurück zu kehren. (rsl)
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