Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE DEAD DAISIES - Make Some Noise Spitfire
Music/Musikvertrieb Es gibt aktuell wohl kaum
eine andere Band in der Szene, die gerade mal vor vier
Jahren gegründet wurde, drei Alben mit drei
unterschiedlichen Line-Ups veröffentlicht hat und bis
auf das eigentlich zuvor unbekannte Gründungsmitglied
David Lowy, einem Australier, nun mit vier
amerikanischen Szene-Grössen bestückt wurde, nachdem mit
Richard Fortus (g) und Dizzy Reed (keyb) bis vor Kurzem
gar noch zwei ehemalige Gunners mit dabei waren! Das
heisst neben Lowy haben wir hier jetzt Sänger/Gitarrist
John Corabi (Ex-Mötley Crüe, Union), Bassist Marco
Mendoza (Ex-Whitesnake, Ex-Ted Nugent, Ex-Thin Lizzy und
noch einige mehr), Gitarrist Doug Aldrich
(Ex-Whitesnake, Ex-Dio, Ex-Bad Moon Rising,
Ex-Hurricane, Ex-Lion) und Drummer Brian Tichy
(Ex-Whitesnake, Ex-Foreigner, Ex-Billy Idol und noch ein
paar). Dazu fallen einem nur noch Superlative ein und
gerne erinnere ich mich an die erste Begegnung im
Zürcher Hallenstadion, als The Dead Daisies in der
Besetzung Corabi, Mendoza, Lowy, Reed, Fortus und
Clufetos (!) als Support-Band für KISS am 10. Juni 2015
bereits ganz gross auftrumpften! Kurz zuvor, das heisst
im Februar des vergangenen Jahres, spielten The Dead
Daisies als erste westliche Rockband überhaupt, also
noch vor den Rolling Stones, auf Kuba und ausserdem
spielte die damalige Besetzung ein Jahr zuvor, also
2014, eine Headliner-Tour in Australien. Im Herbst
werden die toten Margeriten zusammen mit The Answer eine
gemeinsame Tour in unseren Breitengraden absolvieren.
Mit im Gepäck ist die dritte Langrille «Make Some Noise»
(was für ein treffender Titel!), dessen Hammer-Opener
«Long Way To Go» auch am BYH!!!-Festival in Balingen zu
hören war, und man stelle sich mal vor, wenn unsere
Schweizer Longnoses von Arb/von Rohr so einen
Edel-Rocker für Krokus geschrieben hätten!
Tja,
dieser Zug ist abgefahren Jungs und die erste
Amtshandlung vor dem Weiterhören hier ist das Aufdrehen
des Volumereglers, denn genau das bringt den fetten
Rocksound auf «Make Some Noise» zum Tragen. Insgesamt
zwölf Songs wurden aufs neue Album gepackt und einer ist
besser als der andere. Nebst der obergeilen
Instrumentierung passt die leicht kratzige Stimme von
John Corabi wie die Faust aufs Auge und gelegentliche
Ähnlichkeiten hin zu Steven Tyler (Aerosmith) stören
keineswegs. Wer das Spiel von Gitarren-Virtuose Doug
Aldrich von seinen bisherigen Wirkungsstätten her kennt,
hört ihn hier vor allem beim Solieren sofort heraus.
Dann, wie immer, macht es natürlich die Mischung und
Abwechslung aus, und der Spannungsbogen zwischen dem
schnellen «Mainline» und dem schleppenden Titeltrack
könnte nicht deutlicher sein. Letzterer würde selbst
KISS bestens zu Gesicht stehen. Darüber hinaus haben The
Dead Daisies seit je her ein gutes Händchen mit der
eigenen Interpretation von Rockklassikern wie «Midnight
Moses» (The Sensational Alex Harvey Band) oder «Helter
Skelter» (The Beatles) bewiesen. Diesmal wurden
Creedence Clearwater Revival mit einer furiosen Version
von «Fortunate Son» und The Who mit «Join Together»
geehrt. Meine grundsätzliche Abneigung gegen
Cover-Geschichten kann ich hier für einmal locker in die
Tonne klopfen, denn wenn diese Versionen einen nicht vom
Hocker hauen, läuft etwas ziemlich in die falsche
Richtung. Egal welcher Track auch ausgewählt wird, es
rockt von vorne bis hinten schweisstriefend durch, und
diese Top-Band vermag den herrlich transparenten wie
druckvollen Sound locker auf die Bühne zu
transportieren. Wer also am 28.11.2016 nicht im Z7
aufmarschiert, ist selber schuld! Zehn eigene Killer und
zwei Top-Covers oben drauf können in unserer
Bewertungsskala nur einen Wert ergeben..., eben...,
genau den! Rockslave
Punkte:
10 von 10
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RUNNING WILD – Rapid Foray
Steamhammer/Musikvertrieb Ja ihr ewigen Nörgler,
auch an dem neuen Drumsound werdet ihr euch das Mund
wässrig reden - Es gibt bessere Drumsounds, aber hört
Euch verdammt nochmals die neuen Songs an, denn die haben
es in sich! Bandleader Rock’n Rolf hat nach den eher
durchwachsenen Alben «The Brotherhood» und «Rogues En Vogue»,
mit «Shadowmaker» einen guten Neustart hingelegt, der
mit dem folgenden «Resilient» wieder zu alter Stärke
gewachsen ist. Der Opener des neuen Werkes «Black Skies
Red Flag» erinnert an die guten alten Piraten-Zeiten von
Running Wild und hat mit dem Doppelsolo wieder das
Kraftfutter im Gepäck, welches man von den Hamburgern
liebt. Auch «Warmongers» hat mit seiner Doublebass Drum
vieles, was an die alten Zeiten erinnert. Und ja, die
Songs gehen einem wieder sofort in die Birne, weil sie einfach
geil sind. Tja, und da wäre dann noch ein Song wie «Stick
To Your Guns», der einfach die Fäuste schwingen und die
Rübe schütteln lässt. Und sind wir schon bei Hymnen,
gehört «By The Blood In Your Heart» sicher zu den
möglichen Live-Hits. Dieser Track erinnert an «Chains
And Leather», eine der grössten Schlachthymnen aus dem
Hause Running Wild, mit einer kleiner Anlehnung an Thin
Lizzy-liken Soloausflügen. Es sind speziell wieder die
Gitarrenparts zu erwähnen, welche das Album aus vielen
heraus hievt und ein eindeutiges Markenzeichen der
Deutschen sind! Sind wir dann bei alten Hymnen, darf der
neue Track «Black Bart» nicht unerwähnt bleiben. Mit
seiner an Jörg Michael erinnernde Doublebass-Drumarbeit und
der fantastischen Gitarrenarbeit hätte dieser Song auch
locker auf einer Scheibe wie «Masquerade» Platz
gefunden. Ebenso wie «Hellstrified», der mit einem «Kiss
Of Death» von «The Rivalry» zu vergleichen ist. Oder
«Into The West»… Erinnert sich noch jemand an den
«Blazon Stone»-Klassiker «Little Big Horn»? Eben! Zum
Abschluss folgt mit dem über elf Minuten langen «Last Of
The Mohicans» eine Nummer, welche die Indianer-Thematik
musikalisch sehr gut aufnimmt und sich problemlos mit
«Treasure Island» von «Pile Of Skulls»
vergleichen lässt. So meine Lieben, kommen wir zum
Fazit. «Rapid Foray» ist ein Album geworden, welches
locker mit den alten Klassikern mithalten kann, sofern
man die Zeit zwischen «Port Royal» und «Victory» liebt.
Okay, es klingt vielleicht nicht wie eine der damaligen
Band-Produktionen, aber alleine die Songs sind es wert,
dass man sie sich anhört und dies vorurteilslos (gell lieber
Rockslave?!). Denn alleine «Last Of The Mohicans» erfüllt
so jedes Soll eines geilen Songs, und wer es fertig
bringt mehr als elf Minuten interessant zu gestalten,
hat einfach verdammt viel richtig gemacht. Darum, auch
wenn «Victory» unerreicht bleibt, ist «Rapid Foray» ein
Meisteralbum geworden, das hoffentlich bald mit einer
Tour beehrt wird!? Tinu
Punkte:
9.9 von 10
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EQUILIBRIUM - Armageddon Nuclear Blast/Warner
Equilibrium sind zurück und liefern mit ihrem
fünften Werk "Armageddon" ein bombastisch fulminantes
Album ab! Zwei Jahre nach ihrem triumphalen Album
"Erdentempel" ist es den Pagan-Metallern noch einmal
gelungen ihren Stil zu verfeinern und dem Sound eine
bislang so nicht gekannte Ernsthaftigkeit zu verleihen,
ohne dabei das Wesen der Band zu verändern. Erdrückende,
düstere Stimmung trifft auf packende Gitarren und
verspielte Keyboards und Flöten. Das ergibt den
beeindruckenden Bombast, der die
Equilibrium-Kompositionen ausmacht. Wie schon bei den
Vorgängeralben spielen Genregrenzen auf "Armageddon"
keine Rolle, sodass das ein oder andere geniale
Experiment für Begeisterung sorgt. "Polka (Zum
Horizont)" wechselt sich ab mit orientalischen Klängen
("Rise Again"), überwirft sich und reisst mit "Helden"
erneut musikalische Türen ein. "Sehnsucht" und
"Koyaaniskatsi" überzeugen durch kritische Lyrics, die
nur mit epischen Klängen untermalt sind, damit
keinesfalls die Ernsthaftigkeit und der Inhalt der Texte
verloren geht. Besonders auffällig ist bei "Armageddon",
dass vier der elf Tracks in Englisch eingesungen sind.
Aus meiner Sicht nimmt es "Equilibrium" ein wenig die
Einzigartigkeit, und die Songs könnten beim ersten Hören
auch von anderen Bands dieses Genres stammen. Dies soll
aber der einzige Kritikpunkt sein, denn musikalisch
gelingt es dem Quintett wie eh und je auf höchstem
Niveau zu überzeugen. Die Geschwindigkeit und
Leichtigkeit von "Wirtshaus Gaudi" oder "Unsrer
Flötenklang" mag manch einer auf "Armageddon" vermissen,
denn das Album ist doch etwas düsterer und ernster
geworden und spiegelt die aktuell bewegenden
Geschehnisse in der Welt wider. Hinzu kommt, dass sich
Sänger Robert "Robse" Dahn stimmlich äusserst
variantenreich präsentiert und die hinzugewonnene
Vielfalt mit seinem Gesang ideal ergänzt. Equilibrium
können sich mit "Armageddon" sicherlich
Weiterentwicklung auf die Fahne schreiben, denn mit
ihrem massiven Sound, den ausgezeichneten Arrangements
und einer Fülle an unterschiedlichen Stimmungslagen ist
der Band eine beeindruckende nachdenkliche und packende
Scheibe gelungen! Bereit, den Weg nach vorne anzutreten
und die fantastische Geschichte fortzuführen. Für alle
Fans ein weiteres Stück Heimat! Oliver H.
Punkte:
9.6 von 10
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BLUES PILLS - Lady In Gold Nuclear
Blast/Warner Wie haben sich doch die Zeiten
im Musikbusiness geändert! Früher musste sich eine Band
zuerst mühsam hocharbeiten und hatte nebst Talent
vielleicht das Glück, entsprechend entdeckt und
gefördert zu werden. Um dann aber wirklich nachhaltig
erfolgreich sein zu können, braucht es dazu auch die
Gunst einer treuen Fanbase, und dies kann Jahre dauern.
Blues Pills als schwedisch französisch amerikanische
Truppe musste diesen beschwerlichen Weg nicht gehen und
wurde nach nur eine EP im Sommer 2013, gerade mal zwei
Jahre nach der Gründung, direkt vom deutschen
Label-Riesen Nuclear Blast unter Vertrag genommen. Es
folgte eine zweite EP («Devil Man»), die in diesem
Umfeld grossen Anklang fand. Nach verhältnismässig
vielen Konzerten innert kurzer Zeit (und einer Live-EP)
war dann klar, dass hier im Bereich der mittlerweile von
Bands überschwemmten Retro-Rock Szene ein neuer Stern,
heller als die meisten anderen, zu leuchten begann. Just
an dem Tag, als meine Wenigkeit ein halbes Jahrhundert
alt wurde, erschien das zurecht abgefeierte
selbstbetitelte Debüt-Album. Von da an gab es kein
Halten mehr und über 100'000 verkaufte Einheiten liessen
keinen Zweifel mehr darüber aufkommen, dass die Band
Blues Pills bereits auf der Überholspur unterwegs ist.
Sowas birgt jedoch viele Gefahren in sich, und nicht
selten waren die Plattenfirmen daran schuld, weil nur
die schnelle Kohle im Vordergrund stand. Oft wurden
Veränderungen abgeblockt, insbesondere wenn ein Hit
dabei war. Wer das Debüt kennt und sich «Lady In Gold»
ein erstes Mal anhört, wird mehr als überrascht sein,
denn die vermeintliche Erfolgsformel, sprich Blues Rock
mit teils Ecken und Kanten, wurde nicht gänzlich
verlassen, sondern vielmehr genial erweitert. Mit der
Hammond-Orgel als zentraleres Instrument und deutlich
mehr Vibes aus der guten alten Hippie-Zeit kann vor
allem Frontfrau Elin Larsson ihr Potenzial viel besser
zur Geltung bringen.
Der Titeltrack, der zuerst
mit Pianoklängen beginnt und mit psychedelischem
Guitar-Sound aufwartet, lässt die alte Signatur aber
immer noch erkennen und ist nebst der tollen Stimme von
Elin doch erfrischend "anders". Auch «Little Boy
Preacher» überrascht mit souligem Flair und einem
Gitarrensound, der bei «Bat Out Of Hell» von Meat Loaf
entlehnt scheint. Spätestens bei «Burned Out» wird dann
klar, dass die reine Blues Rock Formel der Vergangenheit
angehört. Der Song mit dem geilem Gospel-Chor könnte
glatt auch von Pristine stammen, also den norwegischen
Retro-Rockern, die Blues Pills auf der letzten Tournee
als Support dabei hatten und eigentlich das gleiche
Potenzial aufweisen. Dass mich das ruhige «I Felt A
Change» vom Keyboard her in erster Linie an Supertramp
erinnern lässt, passt mir natürlich, wie auch Elin hier
ein weiteres Mal mit schönen Vocals glänzt. Die nächste
Gänsehaut folgt darauf bei «Gone So Long», wo sich die
Spannung laufend wie sanft aufbaut und von der
herrlichen wie fluffigen Hippie-Rock Nummer «Bad
Talkers» abgelöst wird. Geiler Groove im 70ies-Look wird
bei «You Gotta Try» gross geschrieben und das Teil wird
live hammermässig abgehen! Der Oberknaller folgt aber
erst noch, denn bei «Won't Go Back» ist der Titel
Programm, wo es nur in eine Richtung geht, nämlich schon
fast stampfend vorwärts! «Rejection» wird musikalisch
von der Hammond-Orgel und Dorians Fuzz-Guitareinlagen,
wie schon zu Beginn der Scheibe, optimal getragen.
«Elements And Things» als letzter und interessanterweise
längster Song mit fast fünf Minuten Spielzeit ist zwar
eine Cover-Version von Tony Joe White, einem bei uns
eher unbekannten amerikanischen Gitarristen, der mit
seiner als "Swamp Rock" bezeichneten Musik einer der
Wegbereiter der Südstaaten Rocks der 70er war. Blues
Pills haben daraus eine schmissige Version gemacht, die
im Live-Set bestimmt auch auftauchen wird und zumindest
den bereits gesehenen zusätzlichen (Live-) Musiker mehr
als rechtfertigt. «Lady In Gold» ist jetzt schon ein
Genre-Juwel und wird vor allem in Deutschland mit
Sicherheit durch die Decke gehen. Rockslave
Punkte:
9.4 von 10
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MESHIAAK - Alliance Of Thieves Mascot
Records/Musikvertrieb In einer Welt, in der
Thrash vermehrt zu Metalcore wird, hat es sich eine Band
zur Aufgabe gemacht, die alte Seele des Rock hochleben
zu lassen und einen Sound zu kreieren, der wieder den
Geist von "Ride The Lightning", "Rust In Peace" und
"South Of Heaven" einfängt. Meshiaak, von 4Arms Danny
Camilleri und Teramazes Dean Wells ins Leben gerufen,
komplettiert durch Bassist Nick Walker und Drummer Jon
Dette (Ex-Slayer, Ex-Testament), will sich unbedingt
dieser Aufgabe annehmen. Es ist genau die vielseitige
Erfahrung, die hörbar in ihre Musik fliesst. Die
Kombination aus allen Musikern lässt den Sound von
Meshiaak frischer und neuer klingen als die meisten
traditionellen Thrash-Alben. Dies liegt bestimmt auch
daran, dass progressive Bands wie Tool oder Dream
Theater erheblichen Einfluss auf den Sound haben. Von
diesem Einfluss ist aber im Opener "Chronicles Of The
Dead" noch nichts zu hören. Der Track peitscht gradlinig
aus den Boxen und besonders die Gitarrenarbeit ist
beachtlich. Das neun Song starke Album brilliert mit
monströsen Drumparts, einer gewaltigen Gesangsleistung
und abwechslungsreichen Gitarreneinlagen. Jeder Song hat
seine persönlichen Finessen, die die klassischen
Thrash-Parts enorm aufwerten wie "It Burns At Both Ends"
eindrucksvoll belegt. "Last Breath Taken" oder auch
"Maniacal" sind extrem deftige Titel, die druckvoll,
schnell und melodiös zugleich sind. Der Titeltrack
"Alliance Of Thieves" ist äusserst aggressiv und bringt
den Geist der Thrash-Anfänge wahrlich ins Leben zurück.
Nach acht Songs, die einfach nur perfekt sind und die
Trommelfelle bis ins Mark massiert haben, findet das
Album mit "Death Of An Anthem" ein brillantes, wenn auch
ruhiges Ende. Die zu Beginn akustische Ballade
präsentiert auch gesanglich noch eine ganz neue Seite.
Eine tiefe markante Stimme die beim Hören ins Ziel
trifft. Meshiaak haben mit "Alliance Of Thieves" ein
wahres Meisterwerk geschaffen, das hoffentlich viele
begeisterte Anhänger findet. Musikalisch etwas vom
Besten, was das Genre dieses Jahr ausgespuckt hat!
Oliver H.
Punkte:
9.4 von 10
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SODOM – Decision Day
Steamhammer/Musikvertrieb Die einstigen
Rumpel-Metaller von Sodom haben sich nicht erst seit
ihrem Erfolgsalbum «Agent Orange» aus dem Jahre 1989
einen festen Platz in der deutschen Thrash-Szene unter
den besten Drei erspielt. Seit Gitarrist Bernemann
Bandleader Tom Angelripper unterstützt, ist auch eine
grosse Kontinuität bei Sodom eingekehrt. Etwas, das man
zwischen 1992 und 1997 vermisste, befand sich das
damalige Trio auf einer musikalischen Findungsreise.
Sodom heute ist in meinen Augen eine der beständigsten
Thrash-Truppen aus Germanien und haut uns mit «Decision
Day» erneut eine wundervolle Keule um die Ohren. Mit «In
Retribution» fängt der neuste Streich schon heftig an.
Besticht durch die knüppelharte Drumarbeit von Markus
«Makka» Freiwald, den genialen Parts von Bernemann und
dem fiesen Gesang von Tom. Logisch steckt in Sodom auch
eine Spur Slayer, Motörhead und ganz wenig Tank, aber
über all dem steht das fette Banner von Sodom.
Hervor heben muss man das fette «Caligula», den riffigen
Titeltrack, das schnelle «Who Is God?», das fast doomige
«Strange Lost World», das alles zusammenschlagende
«Belligerence» und den abschliessenden Brecher «Refuse To
Die». Mit diesem Album haben sich Sodom ein kleines
Denkmal geschaffen, eines, das von Kreator zuerst
übertroffen werden muss und sehr wahrscheinlich nicht
getoppt wird. Unglaublich mit welcher Härte,
geschicktem Handwerk und Melodie das Trio gearbeitet
hat, dass Thrasher wie Metaller ihre Freude an diesem
Werk haben werden. Auch wenn die letzten Alben «In War
And Peace» oder «Epitome Of Torture» schon extrem geil
waren, aber «Decision Day» ist mit Abstand die
Meisterprüfung der Jungs und stellt selbst «M-16» in den
Schatten. Da darf man sich auf die Tour freuen.
Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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KING OF THE NORTH - Get Out Of Your World
Rodeostar/Musikvertrieb Meine angeborene
Skepsis gegenüber Bands ohne Bass im Allgemeinen und
Rockduos in der Fomation Gitarre/Gesang und Drums im
Speziellen werde ich wohl nie überwinden. Diesmal liegt
es am australischen Duo King Of The North, mich eines
Besseren zu belehren. Und da die Band zwar über keinen
Bassisten verfügt, aber dafür über einen Gitarristen mit
ausgezeichnetem technischem Verständnis (er splittet
sein Gitarrensignal auf drei Wege, so dass
schlussendlich eine Lead-, eine Rhythmus- und eine
Bassspur zu hören ist), klingen die zwei Jungs wie eine
fünfköpfige Band, womit meine Skepsis im Nu verflogen
wäre. Musikalisch betrachtet geht das Duo mit seinem
Zweitwerk den begrüssenswerten Schritt nach vorne. Klang
auf dem Debut "Sound The Underground" nach eigener
Aussage noch alles auf laut und voll auf die Zwölf
getrimmt, wollte man diesmal etwas mehr Abwechslung mit
ins Spiel bringen. Das ist der Band vollkommen gelungen,
"Get Out Of Your World" ist ein Feuerwerk von Riffs,
Soli, Grooves und Hooklines, wie ich es in dieser
Grössenordnung wahrlich nicht erwartet hätte. Mit "Rise"
wird die Scheibe zwar etwas langsam und zurückhaltend
eröffnet, aber bereits mit dem zweitplatzierten
Titeltrack legen die beiden langsam aber sicher ihre
Stoner/Blues Rock-Wurzeln frei und geben mit dieser sich
allmählich steigernden Nummer langsam Gas. Für das
rhythmisch vertrackte "Burn" hat man sich gar den
australischen Schlagzeug-Tausendsassa Lucius Borich ans
Drumkit geholt, um dem Song ein dezentes, aber doch
authentisches Prog Rock-Flair zu verleihen. Für etwas
Entspannung sorgen zwischendurch Songs wie das arschcool
swingende "Hard Wired For Hard Times" oder der
tonnenschwere, langsame Bluesrocker "Down To The Devil".
Das mit leichten Zep-Vibes unterlegte "The Mountain" tut
danach seinem Namen alle Ehre, eine Nummer so gross wie
ein Berg, mächtig, majestätisch und Fernweh erweckend.
Das Instrumental "No Stone Left Unturned" hingegen lässt
uralte Erinnerungen an die Frühphase von Black Sabbath
aufkommen, und selbst das sehr nahe am Original liegende
Hendrix-Cover "Manic Depression" am Schluss der CD fügt
sich dank dem ausgedehnten Jam-Mittelteil nahtlos in die
vorherigen Songs ein und bildet somit den gelungenen
Abschluss einer regelrechten Powerscheibe, die ich jedem
Blues Rock/Stoner Rock-Fan vorbehaltslos empfehlen kann.
Holt euch das Ding beim Dealer eures Vertrauens, ihr
werdet es nicht bereuen! Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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ZODIAC - Grain Of Soul Napalm
Records/Universal Wie machen die Münsteraner
das bloss? Auf das sehr starke Debut "A Bit Of Devil"
(2012) und die guten, bluesig angehauchten "A Hiding
Place" (2013) und "Sonic Child" (2014) folgt nun mit
"Grain Of Soul" ein viertes Album, das einerseits
nahtlos an seinen Vorgänger anknüpft und gleichzeitig
nochmal neue musikalische Facetten des Quartetts
offenlegt. Diesmal wagt man sich auf sehr dezente und
geschmackvolle Weise auf das Post Grunge-Gelände, aber
keine Angst, wenn ein alter Sack und musikalischer
Rassist, wie ich es nun mal bin, dies auf diese Weise
ausdrückt, dann könnt ihr sicher sein, dass sie es genau
richtig und wohldosiert gemacht haben. Diese Jungs sind
in dem, was sie tun, einfach zu gut, um ihre Classic
Rock-Wurzeln zu verhunzen, stattdessen geben sie den
neuen Nummern einen ganz feinen, modernen Anstrich, der
die leidenschaftliche Power, die ihnen innewohnt, noch
mehr unterstreicht. Schon die funkige Visitenkarte
"Rebirth By Fire" zeigt, dass man den Rock-Hammer auch
dann ordentlich kreisen lassen kann, wenn man sich einen
Hauch alternativer gibt. Was sonst noch auffällt, ist,
dass man diesmal etwas straighter und auf den Punkt
kommend geschrieben hat, Longtracker, wie sie noch auf
dem Vorgänger vorhanden waren, sucht man diesmal
vergeblich. Einzig der Grower "Down" kratzt mit seinen
05:52 Minuten Laufzeit knapp an der Grenze der
kompositorischen Überlänge. Ansonsten herrscht in erster
Linie viel Abwechslung. Zu den Up Tempo-Nummern "Animal"
und vor allem "Like The Sun" kann man ordentlich die
Matte schütteln (sofern sie noch vorhanden ist), "Crow"
verbreitet ein cooles Western-Flair, der Titelsong
könnte durchaus aus der erlesenen Feder von Zakk Wylde,
stammen und mit "Faithless" versprüht man wieder einen
Hauch souligen Funk im knackigen Hard Rock-Gewand.
Glückwunsch Herrschaften, nach dem geglückten make it or
break it-Output "Sonic Child" wird auch "Grain Of Soul"
den Test of time mit Bravour überstehen!
Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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KARMAKANIC - DOT InsideOut Music/Sony
Die Band um Bassist Jonas Reingold geht in die
fünfte Runde. Und was für eine! Eröffnet wird dieses
Hammeralbum mit dem fast 25 Minuten langen "DOT - God
The Universe And Everything Else No Really Cares About -
Part 1". Ein grandioses Prog Rock-Epos mit
phantastischen Chören, viel Gefühl und tonnenweise
Breaks. Hier hört man Parallelen zu Spocks Beard genauso
wie zu Flowerkings, Ayreon und The Tangent. Ach ja
Tangent-Chef Andy Tillison haut hier in die
Hammond-Orgel auf höchstem Niveau. Mit dabei auch wieder
Sänger Göran Edman, der hier einen echt tollen Job
hinlegt, klasse seine variable Stimme. Und so lebt
dieser Song von fetten Key-Arrangements, schrägen
Gitarrensoli, wunderschönen akustischen Gitarren, halt
echt Proggie. Und so rockt und schwebt man hier quer
durch die 70er und 80er bis in die Gegenwart und kann
hier einen zeitlosen wunderbaren Longtrack geniessen.
"Higher Grounds", eher ein ruhiger, Yes-ähnlicher Song,
kommt vom Gesang her mit viel Gefühl. Mir gefallen die
schwebenden Key-Soli und der akustische Mittelpart, der
dann in ein tolles Gitarrensoli übergeht. Danach folgt
ein cooler, etwas härterer Teil, der in einen
Arena-typischen schwebenden Key/Gitarren-Part mündet,
genau so macht Prog Spass. "Steer By The Stars" erinnert
etwas an Spocks Beard und teilweise an deren "June".
"Traveling Minds" hätten Pendragon nicht besser
hingekriegt, toller Song. Mit "DOT" haben Karmakanic
meiner Meinung nach ein grandioses Prog-Epos kreiert,
das sehr vielseitig ist und dazu sehr unterhaltsam.
Grosses Prog Rock-Kino mit hervorragenden Musikern,
einem dazu passenden Sänger und der dazugehörenden,
wirklich grossartigen Musik, macht süchtig!
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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BIFFY CLYRO - Ellipsis Warner Music
Das letzte Opus des Schottischen Trio um Biffy Clyro,
"Opposites", war in Sachen Progressivität kaum zu
schlagen. Da haben sich die netten Jungs ein Denkmal
erschaffen. Die früheren Emos haben hier nicht den
Fehler begangen, dieses Jahrhundert-Werk zu kopieren.
Nein, man geht neue Wege, auch wenn man den einen oder
anderen Fans vergraulen wird, das nehmen die Jungs in
Kauf. Diesen Mut muss man zuerst mal aufbringen, denn
die neue Scheibe "Ellipsis", die die drei Musiker nackt
in der Fötusstellung zeigt auf dem Cover, ist sehr
poppig und seicht ausgefallen. Ja, das Wort Kitsch
könnte man auch nennen. Aber die neuen Songs von Biffy
Clyro sind auch in diesem Gewand noch
überdurchschnittlich gut und überzeugen mit einer
grossen Portion Melodie und einem Songwriting, das so
schnell keine andere Band an den Tag legt. Live sind sie
schon lange eine Macht, und auch das siebte Werk wird
die Schotten in noch eine höhere Sphäre hinauf
kapultieren. Da kann man nur noch den Hut ziehen.
Klasse! Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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HAMMERSCHMITT - Still On Fire Massacre
Records/Musikvertrieb Die bayrischen Deusch-Hard
Rocker/Heavy Metaller Hammerschmitt wagen nach über 20
Jahren in der gleichen Besetzung einen Neuanfang - und
gewinnen! Geblieben sind alle Bandmitglieder. verändert
hat sich die Gesangssprache, welche wie bereits der
Albumtitel nun Englisch ist. Ob dieser Wechsel nötig
war, ist nach schauen/hören einiger deutschsprachiger
YouTube-Videos schwer zu sagen. Tatsache ist aber, dass
"Still On Fire" riesig Spass macht und über ein
herausragendes Songwriting verfügt. Hard-Rocker wie
"Rock Steady", "Mean Streak" oder die Hymne "Crazy
World" sind zwar alles andere als Neuerfindungen dieses
Genres. Dafür wirken sie aber frisch, ungezwungen und
einfach nur geil! Gewürzt werden diese Standarts mit dem
punknrolligen "Whoohoo", einem melancholischen "Killed
By Death", der Mötley Crüe-Verneigung "Shout" und der
Heavy-Metalhymne "Metalheadz". Bei letzter werden die
Helden namentlich ersungen. Die druckvolle Produktion
unterstützt die Rohheit der Lieder und geben Sänger
Benjamin Kroiss eine Steilvorlage. Dieser verfügt über
ein sehr spezielles Organ und kann mal weinerlich,
kraftvoll aber auch melancholisch klingen. Deshalb darf
es auch nicht verwundern, dass im Mittelteil des Albums
"Zombie" von The Cranberries in einer leicht härteren
Version auftaucht. "Still On Fire" klingt trotz seiner
48 Minuten Spielzeit kurzweilig und verleitet zum
Drücken der Repeat-Taste. Etwas, was bei mir beim
Reviewen von CDs mittlerweile äusserst selten passiert.
Umso mehr bin ich gespannt, wie sich Hammerschmitt im
Vorprogramm der ersten Serious Black-Headliner Tour im
Herbst schlagen werden. Zur Einstimmung darauf eignet
sich dieses Album hervorragend. Roger W.
Punkte:
9.0 von 10
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EVERGREY - The Storm Within AFM
Records/Musikvertrieb Von der Qualität der Musik
her, die mit dem Jahren immer schwerer einzuordnen ist,
müssten Evergrey, respektive Mastermind und einzig
verbliebenes Ur-Mitglied Tom s. Englund, ziemlich
erfolgreich sein. Die Realität sieht freilich anders
aus, was in diesem Fall mitunter sicher mit den
zahlreichen Lineup-Wechseln zu tun hat, die es seit der
Gründung 1995 gegeben hat. Die Band, zu der auch Axe-Man
Marcus Jidell (ex-Royal Hunt, Avatarium) eine Weile
gehörte, musizierte zu Beginn eher in Gefilden der
harten Releases von Dream Theater, um sich im Verlauf
der Jahre gemäss eigener Definition mehr hin zu Melodic
Dark Power Metal zu bewegen. Mich persönlich hat nach
«Solitude, Dominance, Tragedy» von 1999 fast zehn Jahre
lang nichts mehr von den Schweden interessiert. Erst mit
dem vielfach gelobten Album «Torn» (2008) nahm ich
wieder Notiz von der Truppe. Vor allem das zugänglichere
Werk «Hyms For The Broken» (2014) war es dann aber, das
mein Interesse an Evergrey wieder geweckt hat. Dass die
Chose auch live nach wie vor was her macht, konnte zum
Beispiel letzten Frühling im Z7 verfolgt werden. Nun
folgt mit «The Storm Within» das zehnte Studioalbum und
damit wird offiziell (erst jetzt) das 20-jährige
Bandjubiläum begangen. Was vor zwei Jahren wieder Einzug
gehalten hatte, sprich ein insgesamt ausgewogeneres
Songwriting, findet seine Fortsetzung. Nach ein paar
wenigen Pian-Klängen lässt es der Opener «Distance»
zuerst mal nach guter alter Manier die Wände wackeln und
besticht durch starke Melody-Lines von Mr. Englund und
filigraner Gitarrenarbeit. «Passing Through» fällt
darauf regelrecht mit der Türe ins Haus, um danach
richtig und weniger düster als sonst sowie mit erneut
exzellenten Gitarren-Licks Fahrt auf zu nehmen.
«Someday» besticht durch starke Melodien und wirkt mit
etwas gedrosseltem Tempo noch schwerer als sonst schon,
ehe es unerwartet in eine kurze Bridge übergeht, bis der
Refrain wieder einsetzt. Zu Beginn bretzelt es wie zu
alten Zeiten bei «Astray», wo es im letzten Drittel mit
dem Beginn des Guitar-Solos gekonnt in einen ruhigeren
Teil mündet und hier mehr nach Pretty Maids als Evergrey
klingt, bevor es zum Schluss nochmals richtig kesselt.
Nur mit Piano, hingebungsvollem Gesang und etwas
Streichereinsatz fungiert «The Impossible» als ruhiges
Intermezzo, ehe «My Allied Ocean» die Fensterscheiben
erneut zum Erzittern bringt. «In Orbit» lässt es mit
Vocal-Guest Floor Jansen (Nightwish) im Duett dann etwas
entspannter und wiederum sehr melodiös angehen, tolle
Nummer! Evergrey haben sich auf «The Storm Within» nicht
neu erfunden, sind weniger progressiv, dafür insgesamt
melodiöser ausgerichtet und die Gitarrenarbeit inklusive
einiger töfter Twin-Soli ist einfach nur schweinegeil!
Bei der vergleichsweise sehr ruhigen (Halb-) Ballade ist
dann auch noch Tom S. Englunds Frau Carina im Duett mit
ihrem Gatten zu hören, was ja nicht zum ersten Mal
geschieht. Nightwish-Frontfrau Floor Jansen darf
schliesslich bei «Disconnect», dem längsten Track des
Albums, nochmals ran, wo es schon fast episch zu und her
geht. Der Schlussbouquet gehört schliesslich dem
Titeltrack, der nochmals vieles vereint, von dem in
dieser Rezi die Rede is. Kurz zusammengefasst bietet
«The Storm Within» die bekannte Essenz von Evergrey,
angereichert mit viel Melodie, vor allem beim Gesang
und, ich wiederhole mich hierbei gerne, extrem geile
Guitar-Leads. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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DGM - The Passage Frontiers Music/Musikvertrieb
Das achte Studiowerk präsentieren uns hier die Italos in
ihrer fast 20 Jähriger Bandgeschichte. Waren die Italos
am Anfang noch eher im Prog Rock tätig, dürfte man das
neue Werk schon im Prog Metal ansiedeln. Was mir schon
beim ersten Durchhören sofort auffiel, die Jungs klingen
sehr oft nach ihren starken Landsmännern von Empty
Tremor. Und zwar nach deren Meisterwerk "The Alien
Inside" aus dem Jahre 2004 mit Oli Hartmann am Mic. Wer
das Album kennt, wird das sofort raushören bei "The
Secret Part 1" und "The Secret Part 2". Zwei ganz starke
Prog-Nummern, sehr spannend aufgebaut und total
verspielt mit einer grandiosen Leistung am Mic von
Sänger Marco Basile. Oft eine Mischung aus Dio und
Hartmann. DGM glänzen immer wieder mit sehr spannenden
Instrumentalen Parts, unerwarteten Breaks und Petrucci-
und Rudess-ähnlichen Soli, starken Duelle zwischen Keys
und Gitarren. Oder "Animal", da erinnert mich die
Gitarre an die Leichtigkeit von Eddie Van Halen, man
merkt einfach, dass die Italos ein eingespieltes Team
sind und das Ganze mit einer Leichtigkeit vorgetragen
wird, wie man auf diese Weise selten hört. Es macht
unheimlich Spass, "The Passage" zu geniessen und man
entdeckt immer wieder neues bei jedem Durchhören. Also,
wem Symphony X, Empty Tremor und co gefallen, dürfte mit
dem neuen DGM-Werk sicher seine Freude haben. Dies ist
wirklich ein außergewöhnliches Prog-Album.
Facettenreich, verspielt und auf höchstem Niveau, haut
rein Proggies. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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REVOCATION - Great Is Our Sin Metal Blade/Sony
Music Vor fast 2 Jahren, genauer im Oktober 2014,
hat eine zugegebenermassen leicht fanatische Redakteurin
von Metal Factory eine wahre Elegie, eine euphorische
Lobeshymne voller begeisterter Schwärmerei auf ein Album
mit dem Titel "Deathless" einer nicht unbekannten aber
auch nicht stadienfüllenden Band aus den USA namens
Revocation verfasst. Besagte Autorin vergab 9,5 von 10
möglichen Punkten und forderte die Leserschaft
nachdrücklich auf, dieses Werk käuflich zu erwerben. Es
sei hinzugefügt, dies für die vorherigen vier Alben von
Revocation ebenso gelten sollte, denn in den zehn Jahren
ihrer Existenz haben die Amerikaner aus Ohio noch nichts
auch nur ansatzweise Mieses veröffentlicht - ganz im
Gegenteil! Und nun liegt also Output Nummer 6 besagter
Autorin in digitaler Form vor und sie findet sich in
ängstlicher Erstarrung, was denn da nun noch nachkommen
sollte - denn eine noch begeisterte Review als die von
2014 wäre gar nicht so leicht zusammenzuschustern - doch
noch schlimmer: was, wenn jetzt der Absturz kommt, die
makellose Reihe der Revocation-Alben einen Kratzer
bekommt, ja gar einstürzt gewissermassen? Zitternd
drücke ich (man ahnt es schon, bei besagter Autorin
handelt es sich um mich selbst) auf play und - atme nach
den ersten Sekunden schon erleichtert auf. Schon das
erste Riff des Openers „Arbiters Of The Apocalypse“ und
erst recht die ersten Takte mit Stimme machen klar: hier
ist wieder was ganz Gutes im Gange. Ich horche zwar erst
überrascht auf, als da bei noch nicht einmal einer
Minute plötzlich clean Gesang kommt mit einer modern
anmutenden Melodie, doch schon nach kurzen freunde ich
mich auch damit an. Alles passt. Revocation sind nach
wie vor hart und komplex, bauen aber mehr progressive
Elemente ein und erlauben sich einige stilistische
Schlenker. Wer nämlich solche Soli spielt, der darf fast
alles - die blasen einem einfach um! Mit Marty Friedman
konnte eines der Vorbilder von Revocation Mastermind
Dave Davidson (Gesang/Gitarre) für das Solo in „The
Exaltation“ gewonnen werden. Doch nicht nur der
instrumentale Part der Scheibe ist bis ins kleinste
Detail durchdacht und ausgearbeitet, auch die Texte sind
es. Sie beziehen sich auf die Fehler, die der Mensch
seit Jahrhunderten immer wieder macht, ohne jemals aus
ihnen zu lernen. Ich sollte vielleicht aus meinem Fehler
lernen, dass eine Review immer noch Luft nach oben
lassen sollte. Das ich das bei meiner Review zu
Deathless etwas in den Sand gesetzt habe, zitiere ich
mich der Einfachheit halber hier einfach selbst:
„Kaufen!!! Alle!!! Sofort!!!“ Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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TESLA – Mechanical Resonance Live Frontiers
Music/Musikvertrieb Jawohl mit dem besten Album
ihrer Karriere ever, dem Debüt «Mechanical Resonance»
gehen die Herren um Sänger Jeff Keith ins Rennen. Und
dies als Live-Album! Wer die Studio-Scheibe nicht kennt,
hat ein Stück amerikanischer Hardrock-Musik verschlafen.
Lieder wie «Rock Me To The Top», «Ez Come Ez Go»,
«Modern Day Cowboy», «Comin‘ Atcha Live», «2 Late 4
Love» oder «Cover Queen» sollte jeder Hardrocker im
Schlaf auswendig nachsingen können und dabei mit
Freundtränen und nassen Hosen erwachen. Mehr braucht man
zu dieser hammermässigen Live-Scheibe nicht zu sagen. Kaufen und
in Dauerrotation abspielen. Verdammte Scheisse ist das
hier geil, alleine die rauchige, krächzende Stimme von
Jeff überzeugt noch immer, ganz zu schweigen von den
handwerklichen Fähigkeiten seiner vier Mitmusiker! Holy
shit, hoffen wir nur, dass Tesla diese Show auch noch in
Europa spielen werden! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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POWERWOLF - The Metal Mass Live
Napalm Records/Universal Die Saarländer Powerwolf
verwöhnen ihre Fans mit ihrem ersten offiziellen
Live-Rundumschlag. Und was für einem! Zwei
Festival-Headliner-Shows und ein Hallenkonzert wurden
letztes Jahr gefilmt und auf DVD gebrannt. Dazu gibt es
das Hallenkonzert als Audio-CD und eine 50-minütige
Dokumentation über den bisherigen Werdegang der fünf
Wölfe. Was dabei auffällt, ist vor allem die Liebe zum
Detail, welches diese Power Metal-Institution ihren Fans
präsentiert. Dies fängt beim Design des Booklets an,
wird in den Bühnenausstattungen fortgesetzt und mündet
letztlich auch in der Musik. Eine DVD macht bei den
Wölfen sowieso Sinn, da die Band seit jeher ein klares
optisches Konzept verfolgt. Die Umsetzung ist gewaltig.
Dabei langweilen nicht mal die praktisch identischen
Playlisten und die doch jeweils sehr ähnlichen Ansagen.
Trotz der Maskerade wirkt hier alles frisch und
authentisch. Aber auch ohne optische Reize besteht
dieses Live-Paket, weil die Live-CD so abgemischt wurde,
dass man das Publikum meist klar und deutlich hören
kann. Sogar die Ansagen wurden hier drin gelassen. Und
so sorgen die meist neueren Liedern immer wieder für
gewaltige Gänsehaut. Wer es nicht glaubt, der soll
sofort in dieses künftige Standartwerk reinhören/sehen.
Fans werden die DVD eh bereits auswendig mitsummen
können. Für Neulinge wird "The Metal Mass Live" die
Einstiegsdroge in die Power Metal-Welt. Die Wölfe haben
es geschafft, nicht nur für sich einen Standard zu
setzen, sondern für den Heavy Metal generell! Respekt!
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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MY REGIME - Dogmas Scarlet Records
Nicht mal ein Jahr nach Erscheinen des
Thrash-Hammers "Repentless" knallen Slayer jetzt unter
dem Pseudonym My Regime schon wieder eine wüste Scheibe
auf die Ladentheken. Aber Moment mal, seit wann schreit
Ex-Spiritual Beggars-Frontröhre Spice bei Slayer ins
Mikro? Tut er überhaupt nicht, denn My Regime ist die
neue Band des bärtigen Sängers, der sich selbst mit
diesem Langdreher eine musikalische Katharsis schenkt.
Militaristen, Kapitalisten, Christen, Imperialisten,
Moslems, alle kriegen sie auf der Scheibe ihr Fett weg
und zeitgleich den schonungslosen Spiegel vorgesetzt,
der sie in ihre hässliche Fratze blicken lässt. Laut
Spice ist "Dogmas" ein Ventil, durch das er seine lange
angestauten Aggressionen gegen gewisse Ideologien
endlich loswerden konnte, und der gute, alte Old
School-Thrash Metal schien ihm dafür das einzig
geeignete Vehikel. Und die Stahlschmiede, welche dafür
offensichtlich als Inspirationsquelle diente, heisst
ohne jeden Zweifel Slayer, denn der Vierer verwurstet
musikalisch alles, was das amerikanische Original
zwischen "Reign In Blood" (1986) und "Diabolus In
Musica" (1998) verbrochen hat. Sind My Regime deswegen
gleich ein Kopie? Im Grunde genommen ja, aber eine sehr
gute, denn das Ganze ist äusserst kompetent und
unglaublich aggressiv umgesetzt. Zwar hat die Scheibe im
Gegensatz zu diversen Slayer Outputs keine wirklichen
Highlights, aber auch keinen einzigen schwachen Song.
Von der ersten bis zur letzten Sekunde knallt es in
diversen Tempi gnadenlos aus den Boxen, den Herren
Araya, Lombardo, Hannemann und King wird pausenlos sehr
kompetent gehuldigt, wer da als Thrasher nicht steil
abgeht, ist entweder kurz vor dem Tod oder
stockbesoffen. Kein Beispiel in Sachen Originalität,
aber allemal ein beinahe perfektes Thrash Metal-Album,
das den ursprünglichen Spirit wiederbelebt und
fortsetzt, empfehlenswertes Kraftfutter!
Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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DELAIN - Moonbathers Napalm Records/Universal
Eigentlich könnte man mich als "etwas zu
befangen" bezeichnen, was Delain angeht, aber inzwischen
haben sich die Niederländer Symphonic Metaller um die
stimmgewaltige und sympathische Frontfrau Charlotte
Wessels konstant auf erfreulichem Niveau halten können.
Zudem sehe ich mich als Fan der ersten Stunde und schon
fast notorischer Lobhudler längst darin bestätigt, dass
ein nettes Äusseres, verbunden mit Talent wie
Bodenhaftung in diesem professionellen Bandgefüge
zwangsläufig zum Erfolg führt, wenn die kompositorischen
Fähigkeiten vorhanden sind. Mit «Moonbathers», der
mittlerweile fünften full lenght Scheibe wird nach der
Appetizer-EP «Lunar Prelude» von Anfang Jahr wiederum
mit der grossen Kelle angerührt. Eine der grossen Stärken
von Delain sind die prägnanten Melodien, die einem nicht
mehr aus dem Sinn gehen, und davon gibt es schon eine
ganze Menge seit dem Debüt «Lucidity» von 2006. Damals
wie später teils auch noch, griff Nightwish Bassist
Marco Hietala ja etwas unter die Arme und veredelte ein
paar Tracks mit seiner ebenso eigentümlichen
Hammerstimme. Zehn Jahre später braucht es diese
Schützenhilfe längst nicht mehr, denn Delain haben die
richtige Rezeptur definitiv gefunden, und spätestens
seit dem Einstieg der zweiten Gitarre in Person der
äusserlich zwar zierlichen, aber sehr spielfreudigen
Merel Bechtold ist das Line-Up besser denn je. Dadurch
gewinnt auch der Live-Sound ungemein und verleiht dem
Ganzen noch mehr Druck, was im Studio, respektive auf
Tonträger ja von einem einzelnen Musiker ausgehen kann.
Der bandtypische Oper «Hands Of Gold» lässt dann
aber schon mal vermuten, dass hier klar zwei separate
Gitarrenspuren aufgenommen wurden und hört sich schon
mal ganz ordentlich an. Der erste Gänsehautmoment folgt
anschliessend bereits mit dem sackstarken «Glory And The
Scum», wo die Orchestrierung natürlich klar nach
Nightwish klingt. Den Unterschied machen aber die
eindeutig härteren Gitarren und die wunderbare Stimme
von Charlotte. Ins gleiche Horn stösst «Suckerpunch»,
das über einen griffigen Mitsingpart verfügt. Auch hier
sind die Vocals allererste Sahne und das Orchester
opulent wie bei den Kollegen aus Finnland. Die Kür setzt
sich dann auf dem gleichen hohen Level fort und
Genre-Fans werden es mit Sicherheit lieben, was sie zu
Gehör bekommen werden. Sei es das liebliche «Chrysalis -
The Last Breath», wo einem Charlotte als Engel vorkommt
oder das krachende «Fire With Fire», das keine Wünsche
offen lässt. «Pendulum» zündet ebenso mit Bravour und
bei «Danse Macabre» wähnt man sich einem Soundtrack für
ein Historien-Epos zur Zeit der Ritter von König
Arthur's Tafelrunde. Ebenso als gelungen darf man den
Song «Scandal» betrachten, bei dem ich anfangs nicht mal
checkte, dass dies ja ein Cover von Queen (ab dem
89er-Album «The Miracle» ist!) und den Segen von Brian
May erhielt. Zum Schluss gibt es mit dem EP-Opener «Turn
The Lights On» nochmals gewohnte Delain-Kost und «The
Monarch» als eher mittelmässiger Rausschmeisser lässt
auf «Moonbathers» ein letztes Mal das Orchester
erklingen. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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ATTICK DEMONS – Let's Raise Hell Pure Steel
Records/Musikvertrieb Attick Demons dürften
bisher bei manchem unter dem Radar durchgerutscht sein,
doch wer auf Iron Maiden steht, der sollte jetzt
unbedingt aufhorchen! Die Portugiesen machen nämlich
richtig epischen Heavy Metal und Sänger Artur Almeida
klingt tatsächlich sehr ähnlich wie Bruce Dickinson -
übertrifft in sogar, meiner Meinung nach! Dazu kommen
die sehr dominanten und grossartigen Twin-Gitarren, die
ja quasi das Markenzeichen der grossen Vorbilder sind.
Doch Attick Demons sind kein fader Abklatsch von Iron
Maiden, sie haben ihren ganz eigenen Stil entwickelt. So
klingt auch deutlich etwas feurige Leidenschaft aus der
Heimat der Portugiesen mit rein. Ein Track geht sogar
noch einen Schritt weiter und überrascht mit einem
orientalischen Intro: “Dark Angel“ heisst das gute Stück
und glänzt zusätzlich noch mit weiblicher Begleitung.
Definitiv eins der Highlights! Top sind auch die ersten
beiden Tracks, die tatsächlich sehr an Iron Maiden
erinnern. Allerdings steht Almeidas Stimme ein wenig
alleine da – etwas Zweistimmiges oder ein chorales
Backup hätte die Sache noch etwas mehr abgerundet. Doch
das ist Kritik auf höchstem Niveau und die Musik von
Attick Demons lebt nun mal von den Ecken und Kanten,
drum sei ihnen dieser kleine Lapsus verziehen!
Schliesslich überzeugen sie ansonsten auf breiter Linie
durch solides Songwriting. Auch der Letzte Track
“Ritual“ haut zum Schluss noch mal voll rein. Fazit:
Liebe Iron Maiden Fans, wer Attick Demons noch nicht
kennt, der MUSS hier einfach zugreifen! Mit “Let's Raise
Hell“ zelebrieren die Portugiesen bereits 20 Jahre
Bandgeschichte voller feinstem melodischem Heavy Metal -
Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Patricia
H.
Punkte:
9.0 von 10
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ABLAZE MY SORROW - Black Apostasy Records
Black - schwarz ist an und für sich keine Farbe, schon
eher eine Bedingung, die für den Sound der Melodic/Death
Metaller von Ablaze My Sorrow erfüllt sein muss. "Black"
ist mehr als ein banales Wort, eher die wahre Aussage
über die diversen Stimmungen, die ihre Musik wiedergibt.
Dunkle Schatten und Gefühle am Rande des Abgrunds können
am ehesten mit "Black" beschrieben werden. Es gibt also
keinen passenderen Albumtitel als schlicht und einfach -
"Black". 14 Jahre nach ihrem letzten Album "Anger, Hate
And Fury" kommt also mit "Black" wieder ein Longplayer
mit elf Tracks der Schweden in die Läden. Einst
aufgelöst und 2013 wiedervereinigt, sind Ablaze My
Sorrow mehr denn je bereit, wild wütend um sich zu
schlagen. Gleich mit dem Opener und Albumtitel "Black"
wird alles mit brachialer Gewalt niedergewalzt, was bis
dato Bestand hatte. Ultraschnell werden die Felle
gegerbt, die Gitarren kreischen auf der Höchststufe und
der Gesang von Kristian Lönnsjö stellt die Haare im
Nacken auf. Der Standpunkt ist somit klar, die Jungs
sind von der härteren Sorte. Im Verlauf des Albums
nehmen die Melodieanteile stetig zu und geben so dem
Sound die gewisse Abwechslung. Mit "To Reclaim What Is
Ours" hat sogar ein bewegendes Instrumental den Weg auf
die Platte gefunden. Es besticht durch Harmonie und
durchbricht damit die unbändige Härte, die ansonsten das
Album bestimmt. Den perfekten Sound kreierte die Band
mit Hilfe von Produzent Christian Svedin (The Unguided,
Faithful Darkness). Niclas Malmström kreierte das
Coverartwork, das synonym für jede Note des Albums
steht. Liebhaber des Genres sollten sich die
Veröffentlichung vom "Black" schwarz im Kalender
anstreichen. Oliver H.
Punkte:
8.9 von 10
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KING COMPANY - One For The Road Frontiers
Music/Musikvertrieb Eine Handvoll Finnen, die
eine Melodic Metal-Band ins Leben rufen klingt noch
nicht weltbewegend. Doch die fünf Musiker, die ihre
Erfahrung bei Acts wie Thunderstone, Kotipelto oder
Warmen machten, bringen völllig unerwartet ein
ultrastarkes Album an den Start. Mit Vergleichen wie
Deep Purple, Rainbow und Whitesnake orientiert man sich
selbstbewusst an den ganz Grossen. Wie sich
herausstellt, sind die Anhaltspunkte völlig
gerechtfertigt. Die Truppe um den Gründer und
Schlagzeuger Mirka Rantanen bewegt sich sicher und
fundiert im Classic Rock der Achtziger. An allen voran
überzeugt Vocalist Pasi Rantanen mit einer Stimmgewalt,
die selbst den Vergleich mit Ronnie James Dio (R.I.P.)
standhält. Die Songs werden mit einer Wand aus fetten,
voluminösen Gitarrenriffs von Sechsaitenkünstler Antti
Wirman getragen. Untermauert wird der satte Sound durch
einen unaufdringlichen Keyboardsound von Jari Pailamo,
der aber jederzeit songdienlich der Gitarre den Vortritt
lässt. Den Druck, der die Songs in höchste Sphären hebt,
stammt zu guter Letzt von Bassist Time Schleifer. Der
beste Sound, die versierteste Instrumentalisierung nützt
aber bekannterweise nichts, wenn das Songmaterial sich
in der Belanglosigkeit verliert. Genau das qualifizierte
Songwriting scheint den Jungs aber leicht zu fallen. Die
elf Songs besitzen ein hohes Potenzial. Wo Andere
gnadenlos scheitern, glänzen die Herren. Grosse Hooks
reihen sich aneinander, satte Melodien und eingängie
Gesangslinien werden zu grossartigen Songs strukturiert.
Schwachpunkte sind dabei keine auszumachen. Die astreine
Produktion bringt die Energie eins zu eins auf den
Tonträger. Selbst die Verpackung mit dem coolen Cover
ist äusserst ansprechend. King Company wird sich
hoffentlich schnell zu weit mehr als einem Geheimtipp
entwickeln. "One For The Road" ist mit Sicherheit eines
der besseren Melodic Metal-Alben der letzten Jahre.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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SOILWORK - Death Resonance
(Compilation) Nuclear Blast/Warner Die
Schwedischen Death/Melodic-Metaller Soilwork bringen
nach zehn Jahren ein Raritätenalbum mit zwei neuen Songs
heraus. "Helsinki" und "Death Resonance" (die zwei
neuen) bestechen mit den typischen Soilwork'schen
Trademarks wie Melodie und Power, gepaart mit einem
hohen musikalischen Können. Der Rest ist meist Material,
das man für die japanischen Fans aufgenommen hat. Auch
hier ist das Niveau natürlich meist in der Champions
League. Hervorzuheben ist sicher auch das Cover-Artwork
von Mnemic-Gitarrist Mircea Gabriel Eftemie. Alles in
allem werden sich die Hardcore-Fans diese Platte
sicherlich kaufen, aber auch Newcomer könnten sich an
dem superben Silberling erwärmen. Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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WINGS OF DESTINY - Kings Of Terror Power Prog
Die Power/Melodic Metal-Combo kommt aus Costa Rica
und brettert mit den beiden ersten Songs "We Bring You
The Night" und "Angels & Demons" voll drauflos. Und vor
allem beim Zweiten Track hört man deutliche
Rhapsody-Parallelen. Und wenn bei der Zugabe "Angels &
Demons" dann diese starke Nummer auch noch von Fabio
Lione geschmettert wird, ist dies überdeutlich zu hören.
Echt geiler Song. Aber die Herren können auch anders,
"Oblivion" ein klassisches düsteres Instrumental, das
starken Film-Charakter hat, gefällt genauso wie die
Hammer-Ballade "Eternity". Anton Darusso sing hier mit
unglaublich viel Gefühl und wird hier unterstützt von
Klavier, akustischer Gitarre und Geige, das geht voll
unter die Haut. Auch "Siren`s Song" ist etwas anders und
geht eher in die klassische Ecke à la TSO, mit viel
Geige, Chören und eben klassischen Elementen, sehr
starker Track, bei dem Marco Unterstützung am Mic
bekommt von Rebecca Malavassi. Sonst dominieren aber
eher die Powerriffs und harten Drums wie bei "Holy
Innocence" und "Lie To Me" Ich mag die verspielten
Gitarrensoli oder eingestreuten klassisch angehauchten
Parts. Hervor sticht noch der Mitsinger "Touch The Sky",
der mit einer starken Gesangsmelodie glänzt und einer
ebenso tollen Gitarrenmelodie. Die Jungs aus
Lateinamerika bieten hier Musik auf sehr hohem Niveau
mit viel Power, Abwechslung, jede Menge tolle Ideen,
kurz Power Metal aus einem Guss. Sehr hörenswert und
jedem Rhapsody-Fan zu empfehlen. Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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PAGANIZER – On The Outskirts Of
Hades (EP) Tarnscending Obscurity Records Hat
dem guten Herrn Rogga Johansson seine Zeit bei The
Grotesquery so gut gefallen, dass er jetzt diesen Vibe
bei Paganizer einbringen will? Wär echt super, is aber
reine Spekulation. Fakt ist, dass „On The Outskirts Of
Hades“ einen Horror-Touch beinhaltet, der mich
persönlich dazu animiert, wieder die Trilogie von The
Grotesquery aus dem Schrank zu holen und mir
Gänsehaut-mässig die Ohren durchpusten zu lassen. Diese
4 Track-EP beinhaltet logischerweise Paganizer as fuck,
aber eben, mit dem gewissen Touch von Horror und
Verderbnis – bleibt zu hoffen, dass das folgende (?)
Album genauso geil wird wie diese EP! Nuff said!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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VICIOUS RUMORS – Concussion Protocol
Steamhammer/Musikvertrieb Ja, die Herren um
Gitarrist Geoff Thorpe schleichen noch immer ihren
früheren Erfolgen hinterher. Auch wenn mit den letzten
Scheiben, der Fünfer immer wieder Glanzlichter
ablieferte, so behinderte sich die Truppe durch die
stetigen Line-Up-Wechsel. Hört man sich aber den Opener
des neuen Album an, weiss man mit welcher
schwindelerregender Leichtigkeit sich das
Gitarrengespann durch die Lieder soliert wie duelliert
und noch immer begnadete Lieder schreibt. Es gibt bei
diesen elf Songs kaum einen Ausfall, und hätten die
Herren nur immer solche Scheiben abgeliefert, würden sie
heute in einem Atemzug mit Savatage und Iced Earth
genannt. Auch wenn Vicious Rumors auf dieser Scheibe
einfach nur eingängige, harte und filigrane Songs
geschrieben haben, die aber sofort ins Ohr gehen. Dabei
wird das Tempo sehr variabel gehalten und mit einem
Track wie «Victims Of A Digital World» schon fast ein
Candlemass-artiger Hammersong serviert. Selbst die
Halbballade «Circle Of Secrets» passt dabei bestens ins
Konzept der Scheibe. Trotz der Genialität bleibt diese
Scheibe aber hinter der Qualität der ersten vier Alben
von Vicious Rumors zurück. Und darum bleibt am Schluss auch
«nur» eine klare Bewertung unter der 9 stehen.
Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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LACRIMAS PROFUNDERE – Hope Is Here
Oblivion/Musikvertrieb Was habe ich mich auf
diese Scheibe gefreut – und wie kurz war ich davor, sie
einfach (textlich) in den Reisswolf zu schmeissen. Zu
anstrengend, zu nichtssagend, zu sehr auf das
(weinerlich-klischeemässige) Konzept des einsamen
Jungen, der alleine durch den Wald streift – so kam mir
„Hope Is Here“ zuallererst vor. Vor allem Im Hinblick
auf die (meiner Meinung nach) genialen, weil
dreckig-knallenden, eher (für Gothic Rock-Verhältnisse)
brachialen Vorgänger, die eben auch sehr eingängig
gewesen sind. Und doch, nach erneuten und nochmaligen
Durchläufen muss ich attestieren: Lacrimas Profundere
haben sich auf die Kernessenz des Gothic Rock
konzentriert und aus diesem Kern eine völlig neue
Pflanze spriessen lassen. Diese ist nun stellenweise
genauso hart und dreckig wie bisher bekannt (man höre
sich nur mal „A Million Miles“ an), aber an anderen
Stellen überraschend ‚bunt‘ und abwechslungsreich („The
Worship Of Counting Down“ dürfte einer der längsten
Track der neueren Zeit sein, „No man’s Land“ kommt gar
mit Hammond Orgel-ähnlichen Vibes daher, „Timbre“
besitzt zwischendurch gar Doom-ähnliche Intermezzi), Rob
Vitacca singt nach wie vor sehr zerbrechlich (und setzt
ansatzweise seine gepressten, halb geschrienen Vocals
von einst wieder ein)… Kurz zusammengefasst: Lacrimas
Profundere haben einen, vielleicht notwendigen,
Befreiungsschlag gewagt und ein Konzeptalbum erschaffen,
das sich einem nicht auf den ersten Blick erschliesst.
Wenn man jedoch genauer hinhört, wird man mit all den
Zwischentönen einen völlig neuen Blick auf die Band und
ihr Wirken erhalten. Wobei einfach klar gesagt sein
muss: Auf „Hope Is Here“ wird man kaum von Anfang an
eingängige Nummern finden, und vielleicht ist dies auch
der Beginn einer Art Gothic/Progressive Rock-Mischung,
wer weiss? Die Zukunft und das vermutlich folgende
zweite Konzeptalbum (es waren soweit ich informiert bin
von Anfang an zwei Alben geplant gewesen) wird es zeigen
– bis dahin: reinhören, wenn man die Energie und den
Aufwand nicht scheut, was es nunmal braucht, um den
Zugang zu „Hope Is Here“ zu erhalten. Gut, sehr gut,
aber schwer. Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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THE DEAD GOATS - All Of Them Witches Testimony
Records Okkulte Klänge eröffnen das Album „All Of
Them Witches“, so dass man eigentlich erstmal einen
dieser 70er-Rock-Verschnitte erwarten würde - doch nach
dem Intro ballert der erste Song in schönster
schwedischer Old School Death-Manier los. Und das,
obwohl das Trio aus Polen stammt. Das hier hört sich an
wie direkt aus dem stockholmschen Keller im Jahr 1992 -
da waren die drei Polen, die hier zu Gange sind, wohl
noch nicht mal geboren (das Bandfoto zeigt drei noch
sehr jugendliche Herren). Es handelt sich um den zweiten
Longplayer von „The Dead Goats“, die seit 2010 in dieser
Formation aktiv sind. Da sowohl Gitarrist Bartulewicz
wie auch Drummer Pierscincski Vocals beisteuern, sind
diese abwechslungs- und variantenreich - aber auch sehr
bewusst und gelungen platziert. Mit Samples und
unerwarteten Einspielern machen die Polen diese Platte
spannend und bringen mit Abwechslung in Tempo, Dynamik,
Melodie und originellen Riffs und Leads ihre eigene Note
mit ein, so dass es sich nicht einfach um eine
runtergerumpelte 08-15-Schwedentod-Platte, sondern um
ein sehr interessantes Stück Death Metal handelt. Trotz
aller Details und Spielereien gehen die Songs direkt in
den Nacken und sind voller Prügel- und Groove-Parts, die
das Metaller-Herz höher schlagen lassen. Natürlich wird
hier nichts grundsätzlich neues geboten, aber es wird
mit viel Herzblut, Gespür und Blick fürs Detail
musiziert und dem schwedischen Oldschool Death in
bestmöglicher Weise gehuldigt. Eines der besten
Swedeath-Alben seit langem - und das aus Polen!
Unbedingt reinhören! Lucie W.
Punkte: 8.5 von 10
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NUMENOREAN - Home Season Of Mist/Irascible
Ich bin alles andere als ein Fan des (meiner
bisherigen Erfahrung her) ziemlich verkopften und
pseudo-philosophischen Post/Black Metal. Aber was die
fünf Kanadier aus Calgary mit "Home" abliefern, ist ein
Album, das bei aller Musikalität der Protagonisten und
trotz der verhalten, garstigen Stimme eine derart
verzweifelte, unter die Haut gehende Romantik verströmt,
dass ich mich ihr nur schwerlichst entziehen kann. Vier
Songs mit amtlich Überlänge und ein Interludium
erschaffen einen betörenden, vielschichtigen
Klangkosmos, der die Genrezutaten Akustikgitarre und
dezente moderne Zugeständnisse in einen
Breitbild-Soundtrack von fast schon shakespearesker
Dramatik transferiert. Die Produktion ist zwar offen,
aber eher modern ausgelegt, unterstreicht aber das
fragile Gesamtkonzept und wirkt daher stimmig und
passend. Eines dieser Alben für verregnete Sommertage
und/oder dunkle Sommernächte, in denen man zwar das
Bedürfnis zum melancholisch Schwelgen und sich selber
Spüren hat, trotzdem aber nicht auf ein gesundes Mass
geschrubbte Riffs und Blastbeats verzichten möchte.
Starkes Werk, unbedingt reinhören! Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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MAIDAVALE - Tales Of The Wicked West The Sign
Records Man muss sich ja nicht ums Verrecken
ständig die ultimative Härte geben, und sei diese auch
bloss musikalischer Natur, hin und wieder dürstet selbst
dem härtesten Headbanger nach etwas ruhigerer, weniger
hektischer Kost. Abhilfe bieten in diesem Fall Bands aus
artverwandten Genres, welche sich nicht selten an längst
totgeglaubte Stile wagen und aller Rückgesinnung zum
Trotz dennoch frisch und unverfälscht klingen. Zu dieser
Kategorie gehören auch MaidaVale aus Schweden, vier
musikalisch kompetente Frauen, die den psychedelisch
angehauchten Blues Rock für sich entdeckt haben. Wer
jetzt allerdings bei Blues Rock an Interpreten wie ZZ
Top, The Muggs, Vdelli oder Joe Bonamassa denkt, liegt
etwas falsch, denn die vier Damen gehen zwar durchaus
leidenschaftlich ans Werk, aber gleichzeitig tun sie
dies weitaus feinfühliger und filigraner. Nicht, dass
sie soft oder gar ladylike wären, ihr Ansatz ist einfach
ein anderer. Anstatt nach dem In-Die-Fresse-Modus
vorzugehen, überzeugen sie durch punktuell eingesetzte,
wohldosierte Power und der vor allem unverzichtbaren
Passion für die Sache. Nummern wie das eröffnende "(If
You Want The Smoke) Be The Fire", der arschcoole Rocker
"Colour Blind" oder die funkige Hendrix-Verneigung
"Dirty War" schreien förmlich danach, in einem
staubig-melancholischen Roadmovie abgespielt zu werden.
Nur mit dem rund zehnminütigen Finale "Heaven And Earth"
kann ich mich beim besten Willen nicht anfreunden. Immer
derselbe melancholische Akkord, darüber ein
psychedelisch-noisiges Gitarrensolo, das zerrt mir nach
spätestens drei Minuten einfach zu sehr an den Nerven,
da hätten noch zwei patente Nummern reingepasst Mädels!
Trotzdem bleibt "Tales Of The Wicked West" das gelungene
Debut einer Band, die Mut zu alten Traditionen zeigt und
dies gekonnt umsetzt. Pflichtkauf für Althippies und
Blues Pills-Devotees. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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GOV'T MULE - The Tel Star Sessions (Compilation)
Provogues Records/Musikvertrieb
Govt Mule haben tief in der Mottenkiste gewühlt, und was
sie dabei anlässlich des zwanzigjährigen Bandjubiläums
herausgekramt haben, kann sich wirklich hören lassen.
Bei den hier vorliegenden Songs handelt es sich um
Demoaufnahmen, welche im Juni 1994 in den Tel-Star
Studios in Bradenton, Florida eingespielt worden sind,
damals noch im Original-Line Up Warren Haynes, Allen
Woody und Matt Abts. Zwar hat es später eine gute
Handvoll dieser Tracks aufs selbstbetitelte Debut
geschafft, aber hier findet man sie in ihrer noch
ursprünglichen, rohen Fassung, wenn auch neu gemischt
und gemastert. Das Album versprüht reichlich
funkig-bluesige Power mit ausgelassenem Jam-Charakter
und lässt erahnen, wie erstklassig die Truppe, die
damals noch eher ein Freizeit-Seitenprojekt der Herren
Haynes und Woody war, von Anbeginn an agierte. Selbst
das ZZ Top-Cover "Just Got Paid" verursacht dem Trio
keine Bauchlandung, was ja auch wirklich verwunderlich
gewesen wäre. Kurzum, was hier als Demoaufnahmen aus dem
Bandarchiv vertickt wird, könnte genauso gut als
reguläres Album über die Ladentheken wandern. Für Gov't
Mule-Fans ist diese Scheibe sowieso ein unverzichtbarer
Pflichtkauf, und für alle anderen Blues Rock-Freaks,
denen Gov't Mule bisher kein Begriff waren (soll es ja
tatsächlich geben) bietet "The Tel Star Sessions" eine
gelungene Einstiegsgelegenheit. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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GOOD CHARLOTTE - Youth Authority MDDN Nach
Blink 182 und Sum 41 ist es natürlich legitim, dass auch
Good Charlotte mit einem neuen Werk nachlegen, man will
ja nicht aus der Reihe tanzen. Die Pop/Punk-Ikonen haben
sechs Jahre gebraucht, um "Youth Authority" zu
erschaffen. Das Resultat kann sich durchaus hören
lassen. Die Songs sind frisch und unverfälscht, ok,
natürlich kommerziell für das Radio kreiert, aber das
hatten wie auch früher. Ich bin sonst nicht so ein
Anhänger dieses Genres, aber ich muss gestehen, dass mir
die Platte gefällt, sie lässt sich gut im Sommer zu Bier
und Wurst abspielen, ohne dass man den Nachbarn, der
nicht Metal-geerdet ist, verärgert. Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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BILLY TALENT – Afraid Of Heights Warner Music
Die Alternative-Punkrocker von Billy Talent haben nach
vier Jahren Pause, leise und ohne grosses Aufsehen ihr
fünftes Studioalbum „Afraid Of Heights“ auf ein
weltweites Publikum losgelassen. So leise, dass es manch
einem beinahe entgangen wäre. Grosses Tamtam war aber
auch noch nie der Stil der Kanadier, das Resultat war
immer oberste Priorität. So sind auch die zwölf neuen
Tracks, vom ersten Ton an unverwechselbar Billy Talent.
Die abwechslungsreiche Dynamik und die über alle Alben
erhaltene Rotzigkeit, gepaart mit extremen Hooklines und
Gesangslinien findet man doch eher selten in der
modernen Rockszene. „Afraid Of Heights“ deckt viele
Sparten des Genres ab. Ob straighte Rocknummern wie „Big
Red Gun“ oder „This Is Our War“, ein rhythmischer
Kracher wie „Ghost Ship Of Cannibal Rats“ oder die
melancholische Ballade „Rabbit Down The Hole“, die mit
über sechs Minuten Laufzeit zwar etwas zu lange
geratenen ist und ein wenig durchhängt. Der Song will
sich zwischen dem bombastischen „The Crutch“ und dem
hypernervösen „Time-Bomb Ticking Away“ einfach nicht
richtig einfügen. Kleine Nörgelei am Rande, denn mit
überzeugenden Songs wie „Horses & Chariots“ oder der
College-Punk-Nummer „Leave Them All Behind“ läuft das
Album rasant weiter auf schnörkellosem Kurs! Auch der
Titeltrack ist zudem ein Highlight der Platte. „Afraid
Of Heights“ wird am Ende der Scheibe als Reprise mit
ungewohnter Instrumentierung neu aufgelegt. Diese
Version kommt zwar nicht an die treibende Kraft des
Originals heran, zeigt aber, dass die Band auch anders
kann. Mit dem hier vorliegenden Album, mussten Billy
Talent leider auch ihren ersten Besetzungswechsel
gezwungenermassen in Kauf nehmen. Jordan Hastings von
Alexisonfire, bearbeitet die Drums für den an MS
(Multiple Sklerose) leidenden Aaron Solowoniuk. Er
brachte mitunter leicht frischen Wind in die Band, soll
aber keine definitive Lösung sein. Mit „Afraid Of
Heights“ bleiben Billy Talent ihrem Sound über weiteste
Strecken treu und setzen ihre Diskographie solide und
konsequent fort. Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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TEMPT - Runaway Rock Candy Records "Coming
On To You" - Yeah, genau so beginnt der Rundling der
Herren aus New York. Schon beim ersten Anhören singt man
den Refrain mit. Klasse Mitgrölsong, so typischer
Ami-Rock (mit leicht britischem Einschlag) halt, aber
geil. Dokken, Firehouse, Def Leppard und co lassen
Grüssen. Und ab und zu noch Van Halen. Tempt vereinen
all das, was die tollen Ami-Bands einst spielten. Viel
Melodie, starke Gitarren, fette Chöre und melodiöse
Gitarrensoli und Gesänge. Und dazu Zach Allen am Mic,
der seine Sache sehr gut meistert. Hier gibts nix
Kompliziertes, alles ist einfach und Songdienlich
gehalten, und genau das gefällt mir so bei den Amis.
Jeder der 14 Songs hat Hitpotential und gefällt von
Anfang an. "Fucked Up Beautyful" glänzt mit geilem
knackigem Gitarrenriff, so richtig Def Leppard-like, als
die noch gut waren. Ebenso wie "Neurochild", das
ebenfalls auf einem ganz alten Leppard-Werk hätte stehen
können. Auch "Aamina WM", das sich eher an Firehouse,
orientiert gefällt gut, starker Refrain. Oder "Under My
Skin", das wäre früher in jeder Rock-Disco gespielt
worden, ein Zeitloser, geiler Rock-Song, natürlich auch
zum Mitsingen. Egal welchen Song man gerade hört, sie
machen einfach alle Riesenspass und man kann sie
durchaus mehrmals hintereinander reinziehen. Endlich mal
wieder ein simples, aber sehr hörenswertes Hard
Rock-Album ohne Schnörkel und Ecken, sondern geradeaus
und direkt. Ich mag die Musik von Tempt sehr und ich
denke, jedem Hard-Rocker, der auf oben genannte Bands
abfährt, wird seine Freude haben am zeitlosen Sound der
New Yorker. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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HAMMERS OF MISFORTUNE - Dead Revolution Metal
Blade/Sony Music Das Eröffnungsriff der Herren
aus San Francisco beim "The Velvet Inquisition" klingt
so richtig heavy nach Black Sabbath, ändert sich dann
aber in eine Mischung aus rockigen Uriah Heep und Deep
Purple, mit leichtem Prog-Einschlag. Cooler Einstieg in
"Dead Revolution". Das sechste Werk der Amis um
Gitarrist John Cobbet und seiner Keyboarderin Sigrid
Sheie klingt klar facettenreicher als der Vorgänger "17.
Street" von 2011. Mir gefallen die oft instrumental
etwas in die Länge gezogenen Parts, das klingt
improvisiert und sehr lebendig, wie bei "Sea Of Heroes".
Auch sehr stark umgesetzt beim spannenden "The
Precipice", mit einem treibenden Riff, das unerwartet
stoppt, als der interessante Gesang von Joe Hutton
einsetzt. Dieser Song klingt echt retro, was durch den
coolen Einsatz der Hammond-Orgel noch verstärkt wird.
Mit "Here Comes The Sky" kommt dann unerwartet Pink
Floyd-Feeling auf, sehr starke Nummer. "Flying Alone"
gefällt mit treibendem Riff, was mich etwas an Rainbow
erinnert. Zum Schluss versuchen die West Coast-Jungs mit
"Days Of 49" einen alten Folksong aufleben zu lassen,
was ihnen auch total gelingt. 7 Minuten und 45 Sekunden
lang geniesse ich diesen Song, der sofort hängenbleibt
und ein sehr gelungenes, abwechslungsreiches Album
abschliesst. John Cobett und seine Mitmusikanten glänzen
hier mit einem starken Hard Rock/Prog Metal-Werk, das
eben durch seine musikalische Vielschichtigkeit voll
überzeugt. Wäre interessant, das Ganze mal live zu
geniessen. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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SABATON – The Last Stand Nuclear Blast/Warner
Keine Qualitätseinbussen bei Sabaton! Obwohl die
Schweden seit 2008 alle zwei Jahre ein neues Album
raushauen (zwischen 2005 und 2008 geschah dies gar im
Jahresrhythmus) wird das Liederniveau erstaunlich hoch
gehalten. Wie beim 2010er-Album Coat Of Arms stelle ich
bei The Last Stand aber wieder ein vermehrtes „Klauen
bei sich selbst“ fest. Innovationen im eigenen Bandsound
findet man zwar wenn man richtig sucht, ohrenscheinlich
sind sie aber selten - ausser bei „Blood Of
Bannockburn“. Dieses wird von Dudelsäcken begleitet und
hält als Höhepunkt ein kurzes heftiges Hammondorgel-Solo
bereit. Ansonsten bleiben sich Sabaton selber treu und
bieten dass, was die Fans an ihren lieben und
Nichtgutfinder an den Schweden kritisieren: Lustige,
poppig-metallische, zum Teil arg Keyboard-lastige Lieder
mit riesigen Chören und Kriegsthemen. Diese werden bei
„The Lost Battalion“ schleppend, bei „Hill 3234“ leicht
schneller, aber sonst immer im stampfenden Midtempo
dargeboten. Zum Teil wünschte ich mir einen Ausbruch,
aus der von Sabaton selber auferlegten Effizienz, dass
kein Lied die 4.25 Minuten überschreiten darf. Einzelne
Themen hätten durchaus das Potential für
ausschweifendere Epen. Spannend ist auch, wie Sabaton
ihre Fans mit Titeln fordern, in denen das Wort „Last“
oder das verwandte „Lost“ vorkommt. Mit „Last Dying
Breath“, „The Lost Battalion“, „The Last Stand“ und „The
Last Battle“ sind es von zehn normalen Liedern und dem
einminütigen Sprechteil gar ganze vier. Potentielle Hits
werden sich mir wohl erst in der Live-Situation
erschliessen. Denn The Last Stand braucht Zeit, sich in
vollem Umfang zu entfalten. Thematisch dreht sich nach
dem Einzel-Helden-Album Heroes heuer alles um letzte
Gefechte. In diesem Kontext muss man auch die
angekündigte „The Last-Tour“ mit Accept im Vorprogramm
verstehen. Sabaton werden definitiv nicht ihre letzte
Tour spielen, sondern die Tour zum neuen Album. Ist The
Last Stand nun ein alles überragendes Heavy Metal-Album
geworden? Sicher nicht! Aber eines, welches die Fans
nicht enttäuscht und ein potentielles neues Publikum
gewinnen kann. Und das ist bei zehn Liedern ohne
offensichtlichen Hit eine sehr grosse Leistung.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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WORSHIPPER - Shadow Hymns Tee Pee Records
"Shadow Hymns" ist das Debutalbum des amerikanischen
Quartetts Worshipper. Die vier teilweise nicht mehr ganz
so jung aussehenden Protagonisten waren mir bis anhin
kein Begriff, aber eines ist mir sofort klar geworden:
Wenn es darum geht, unglaublich epischen,
melancholischen Metal zu fabrizieren, dann haben die
Jungs ganz offensichtlich ihre Hausaufgaben sehr
gründlich und gewissenhaft gemacht. Auch wenn ich keinem
das Attribut "sensationell" verleihen kann, befindet
sich unter den acht Tracks nicht ein einziger wirklicher
Stinker. Zudem verfügt die Band aufgrund ihrer Art zu
komponieren und zu performen über eine ganz eigene
musikalische Identität. Da findet man Elemente aus dem
sehr frühen NWOBHM-Metal genauso wie Einschübe aus dem
(melodischen) Doom der Solitude Aeturnus-Schule sowie
die bereits erwähnten Epic Metal-Versatzstücke en Masse.
Wenn man sie schon mit anderen Truppen vergleichen will,
dann würde ich am ehesten eine gelungene Mischung aus
Orchid und Year Of The Goat heranziehen, was bei
letzterer Band nicht zuletzt dem sporadischen Einsatz
schon beinahe poppiger Harmonien und vor allem den
streckenweise fast süsslichen Vocals von
Sänger/Gitarrist John Brookhouse zuzuschreiben ist.
Genrefans sollten hier zugreifen oder zumindest mal ein
Ohr riskieren, insbesondere jene, die sich alljährlich
Festivals wie Hammer Of Doom und Keep It True dick im
Kalender anstreichen. Guter, vielversprechender Einstand
mit Ausbaupotential! Mirko B.
Punkte: 8.0 von 10
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SKELETONWITCH - The Apothic Gloom
Prostethic Records
Mit „The Apothic Gloom“ legen
die US-Amerikaner von Skeletonwitch eine EP mit vier
teilweise recht langen Songs vor, die parademässig ihre
Klasse und ihren ganz eigenen Stil demonstrieren. Nach
einem melodischen und tragenden Beginn legt die
Gitarrenfraktion in beeindruckender Art und Weise los
und alle vier Songs überraschen mit dem eigenen,
erstaunlich selbstverständlich scheinenden Mix von
unterschiedlichen Stilrichtungen - mal bewegt man sich
im Melodic Death-Bereich, nur um dann wieder im
Blackened Thrash zu landen und plötzlich im Heavy Metal
zu stromern… Sehr abwechslungsreich ist das alles - aber
auch sehr viel auf einmal. Riffs und Melodien schreiben
können die Mannen, das ist schon mal sicher (sehr
originell und cool zum Beispiel am Anfang von „Black
Waters“), und sie haben dies in den vergangenen Jahren
mit ihren Outputs oft genug bewiesen. Die Gitarrenarbeit
und das Songwriting sind auch auf diesem neuesten Output
wirklich höchste Qualität, und in Sachen
Chorus-Ohrwürmer stehen sie Bands wie Amon Amarth in
Nichts nach. Die grosse Frage für die Fans ist, ob es
dem neuen Sänger der Truppe Adam Clemans gelingt, die
grossen Fussstapfen von Gründungsmitglied Cance Garnette
zu füllen, welcher 2015 nach elf langen Jahren wegen
seiner Alkoholprobleme die Band verlassen musste. Ich
persönlich finde, Clemans macht zwar einen wirklich
guten Job, kommt aber an Garnetts Liga leider nicht
heran, der war einfach noch eine Spur giftiger und böse.
Adams Stimme könnte für einige Ohren wohl etwas zu
Metalcore-lastig klingen - so auch für mich, und ich
finde, sie könnte teilweise noch etwas mehr auf den
Punkt sein. Mit Garnett am Mikrofon hätte ich hier wohl
noch einen Punkt draufgelegt. Reinhören sollte man hier
aber auf jeden Fall! Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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AWAITING DOWNFALL - Distant Call
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit einem klassischem
Akustikgitarrenstück leiten die Thrasher Awaiting
Downfall ihr Debut "Distant Call" ein. Die Deutschen
überzeugen sofort mit einer gehörigen Portion Power und
Melodien, besonders in dem Gesang von Sänger Maximilian
Gockel (cooler Nachname). Auch musikalisch hebt man sich
mit der Konkurrenz nicht ab und bietet dem Volk soliden
Thrash Metal, gespickt mit klassischem Heavy Metal. Vor
allem das Songwriting weiss zu gefallen, und auch die
Produktion ist überdurchschnittlich. Tja Freunde des
gepflegten Thrash, hier haben wie neues Kraftfutter, das
nur darauf wartet, angetestet zu werden. Coole Scheibe!
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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DEVIL TO PAY - A Bend Through Space And Time
Ripple Music Das US-Quartett aus Indiana
vermengt auf seinem fünften vollständigen Album einmal
mehr robusten, erdigen Vintage-Rock mit bodenständigem,
melodischen Gesang und einer derart groovigen,
furztrockenen Produktion, dass Anhänger von Kyuss, alten
Soundgarden oder Orange Goblin unbedingt mal reinhören
sollten. Hier wird die ehrwürdige Flagge des Riffs
kerzengerade hochgehalten und mit viel Baucheinsatz
durch die immer wieder mal überraschende
Rhythmusfraktion unterstützt und erweitert. Jeder Song
steht selbstbewusst für sich selbst und bildet im
Verband der kompletten zehn Lieder trotzdem ein
einziges, 44 Minuten andauerndes Gesamtpaket, das ich
ganz nüchtern als schlicht, aber wahnsinnig effektiv
bezeichnen möchte. Coole Musik für körperlich müde
Männer und unterschwellige Botschaften für einen wachen
Geist. "A Bend Through Space And Time" wird beendet mit
der Motörhead-Verneigung "Your Inner Lemmy" und dem
treibenden, mit Slayer-Reminiszenzen gespickten "The
Demons Come Home To Roost". Tolle (harte) Rock-Platte,
unbedingt reinhören! Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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DEMONBREED - Where Gods Come To Die Testimony
Records
Hier trifft der Bandname mal so richtig den Nagel auf
den Kopf! Der Sound von Demonbreed klingt wirklich
dämonisch, düster, nachschwarz und bodenlos tief.
Demonbreed sind aus der Asche von Lay Down Rotten
entstanden, welche sich 2015 nach 16 Jahren Existenz
aufgelöst haben. Gnadenlos mahlen sich die Zahnräder in
die Hirnrinde, es rollt und groovt und growlt - herrlich
gerade nach vorne und kompromisslos straight. Das ist
richtig geiler Old School Death Metal, simpel aber
dennoch genial. Da muss einfach gebangt werden, was das
Zeug hält! Wer Bands wie frühe Entombed, Bolt Thrower,
Asphyx, Dismember und Konsorten mag, tut hier definitiv
den richtigen Griff, qualitativ ganz hochwertiger Stoff
mit Suchtpotenzial. Experimente und Ausreisser muss hier
keiner fürchten, der dämonische Vorschlaghammer haut
alles nieder und lässt nur Schutt und Asche zurück. Old
School Deather: zugreifen! Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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VEMOD – Venter På Stormene
Prophecy Productions Vemod aus dem norwegischen
Trondheim spielen atmosphärischen Black Metal - und doch
sind sie anders. Gleich zu Beginn würde man dies noch
kaum vermuten, denn da prügeln Schlagzeug und Gitarren
ohne Unterbruch, währendem Keyboard und mönchsartige
Gesänge im Hintergrund für die entsprechende Untermalung
sorgen. Ebenfalls in weiter Ferne erklingt die
krächzende Stimme von Eskil Blix. Ein metallisch
rasselndes Schlagzeug und höhenlastiger Sound sind
Pflicht. Und dann leiten plötzlich erklingende
Kirchenglocken, die kurz darauf in ruhig schwingende
Synthesizerklänge übergehen, eine kurze Ruhephase ein.
Auch in 'Ikledd Evighetens Kappe' kriegen die Verstärker
eine Verschnaufpause, indem die Gitarren
zwischenzeitlich auf den cleanen Kanal wechseln. Wieder
aufgedreht, eröffnet das sich immer wiederholende Riff
ferne Weiten, in denen man sich verlieren kann. 'Altets
Tempel' kreiert Ambiente einzig mit den bereits
bekannten, kosmischen Synthiesounds und Orgelklängen. 'A
Stige Blant Stjerner' baut während fünf Minuten auf nur
einem sich ständig wiederholenden, langsamen Arpeggio
auf, bis rhythmische Schläge auf Metall die Monotonie
unterbrechen und man zum Schluss nochmals ein
emotionsgeladenes Riff einflechtet. Vemod zeichnen sich
durch ihre Detailverliebtheit aus und es gelingt ihnen
bereits beim Debut, ihrer Musik dank den
charakteristischen, vergeistigten Klängen einen eigenen
Stempel aufzudrücken. Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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VALIENT THORR - Old Salt Napalm Records/Universal
Die Familie Thorr, Eidan - Guitar, Storm - Bass, Deimos
- Guitar, Iggy - Drums und Sänger Valient, aus North
Carolina kommen hier mit ihren neuesten Output "Old
Salt" um die Ecke. Und zwar wie gehabt mit dreckigstem
Rock. Elf Songs voller Energie und rotzig gesungen.
Ausgenommen das instrumentale tolle akustische
Gitarrenstück "Linen Maker". Sonst reichen die Einflüsse
von Iggy Pop über AC/DC zu Thin Lizzy bis MC5. Valients
Stimme ist sehr variabel, von ganz dreckig bis melodiös
und aggressiv. Die Songs sind lebendig, modern
ungesetzt. "Looking Glass" zum Beispiel, ein klasse
Mitgröler, bringt vom ersten Takt an Stimmung und ist
sicher ein toller Live-Kracher. Dagegen das punkige
"Mirakuru", das Iggy Pop nicht besser hingekriegt hätte.
"Lil Knife" glänzt mit tollen Gitarren, die schön
gegeneinander spielen und daher ein wenig an Thin Lizzy
erinnern, vom Gesang abgesehen natürlich. "Cut And Run"
mit leichtem Funk-Einschlag und sehr aktiven Drums kommt
mit viel Druck über die Gitarren und reisst den Zuhörer
voll mit, klasse Nummer. Ihr seht, Valient Thorr agieren
hier sehr vielseitig und Interessant. Starkes Album der
Jungs aus North Carolina, und ich denke, live werden die
Songs noch um einiges mehr drücken. Empfehlenswerter
Rundling. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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BRICK - Faceless Strangers
Scarlet Records
Aus dem hohen Norden,
genauergenommen aus Schweden, haben wir schon manch gute
Band gehört. Brick wird da keine Ausnahme, sein die
Jungs haben sich zum Ziel gesetzt, in den Gefilden von
Iron Maiden zu wildern. Auch von diversen
US-College-Truppen wurde man inspiriert. Die 10 Songs
bestechen durch ein gutes Songwriting, und auch die
Produktion ist mehr als gelungen. Alles in allem bekommt
man hier eine sehr gute Portion melodischer Heavy Metal
um die Ohren gehauen - wem Maiden gefallen, wir hier
auch glücklich. Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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LETZTE INSTANZ – Liebe Im Krieg
AFM Records/Musikvertrieb
Die Letzte Instanz ist schwierig
zu kategorisieren: Poetischer Deutschrock mit einem
Hauch Gothic Rock und teils poppigen, wenn auch sehr
pompösen Attitüden. Die Band selbst umschreibt ihre
kleine Nische mit dem Albumtitel “Brachialromantik“ -
ich denke das fasst es ganz schön zusammen. “Liebe im
Krieg“ ist mittlerweile bereits das 12. Album der
Deutschen und ist einmal mehr eine sehr typische
LI-Scheibe geworden. Der Trend zu immer poetischeren und
epischeren Kompositionen lässt sich auch hier wieder
ganz klar nachweisen. Tatsächlich fehlt mir mittlerweile
ein bisschen die rohe Kraft und der unwiderstehliche
Drive von früheren Alben wie “Heilig“ (2010) oder auch
“Schuldig“ (2009). Gerade beim Track “Steh auf!“ fehlt
mir diese Energie ein wenig, denn der Track hätte
absolut das Potenzial, die Meute zum Abgehen zu bringen,
aber irgendwie geht ihm zwischendurch die Luft aus...
Dafür sind die ersten beiden Tracks, der Opener und
Titeltrack “Liebe im Krieg“ sowie “Tränen im Stein“
wieder eher klassisches LI-Material – so mag ich das!
Gegen Ende der Scheibe wird's allerdings wieder ein
bisschen ruhiger... Fast zu ruhig für meinen Geschmack!
Aber wie gesagt – ich war immer schon ein Fan der eher
härteren Seite der Letzten Instanz.... Sehr schön sind
dafür einmal mehr die Streicher (M.Stolz an der Violine
und Benni Cellini am Cello), das Markenzeichen der
Letzten Instanz! Doch auch die zweite Hälfte bietet
Highlights, wie zum Beispiel das sehr dramatische
“Blutmond“ oder auch das intensive “Ich Werde Vor Dir
Untergehen“. Fazit: Die Letzte Instanz ist etwas ruhiger
geworden und legt vermehrt Gewicht auf die dichterischen
Lyrics, die manchmal fast ein wenig ins Kitschige
abdriften. Die Band hat ihre Nische gefunden und jeder
einzelne Track trägt die unverkennbare,liebevolle
Handschrift der Letzten Instanz, was ein absolut
harmonisches und rundes Gesamtbild ergibt. Zwar ist
“Liebe im Krieg“ in meinen Augen definitiv nicht das
Beste Album der Instanz, doch Fans können hier trotzdem
beruhigt zugreifen, denn der Stil ist der selbe
geblieben. Wer die Band noch nicht wirklich kennt aber
gerne mehr hören würde, ist jedoch mit dem 2013
veröffentlichten Best Of Album “15 Jahre
Brachialromantik“ deutlich besser bedient...
Patricia H.
Punkte:
7.7 von 10
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DEAD LABEL - Throne Of Bones
Nuerra Records
Irland Heimat endloser
Grünflächen, Schafe und Dead Label. Wer jetzt gleich
denkt, ich biege hier mit ner Folk-Metal Kapelle um die
Ecke täuscht sich Gewaltig, denn statt hüpfender
Kobolde, haut die Truppe gnadenlos in die Fresse und
versetzt gleichzeitig noch einen heftigen Tritt in den
Arsch. Meshuggah, Lab Of God und Machine Head kippen
zusammen ein paar Guiness und kotzen anschliessend Dead
Label dabei aus. Dies zumindest offenbart sich bei der
Eröffnung durch den Titeltrack, „Salvation in Sacrifice“
und „Omnius“. Dieses Feuerwerk an Groove und Heavyness
wird dann erst durch das schleppende und weniger
spektakuläre „The Birth of Suffering“ gedämpft, wohl die
„Ballade“ des Albums. „Exhume The Venom“ und „Void“ sind
zwar noch fett anzuhören, können aber bei der
Zerstörungsorgie der ersten drei Nummern nicht
mithalten. Das finale „The Gates Of Hell“ ist mit seinen
Piano-Klängen fast so was wie eine atmosphärische
Modern-Groove-Metal Nummer, die nicht unbedingt wie ein
Fremdkörper wirkt, jedoch einfach „anders“. „Throne Of
Bones“ ist in meinen Augen irgendwie eine vergebene
Chance auf ein absolutes Killer-Album, denn hätte Dead
Label die Wucht und Intensität der ersten Songs über die
gesamte Platte durchgezogen, dann hätte ich mich tief
verneigen müssen und ich würde es sogar wagen zu
behaupten: „Throne Of Bones“ hätte so eingeschlagen, wie
einst das Debüt von Machine Head. So verbleibt mir nur
die Hoffnung, dass die Iren bei der nächsten Scheibe die
Sache kompromisslos und ohne Rücksicht auf Verluste
durchziehen, das Potential ist mehr als eindrücklich
vorhanden. R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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NECROMANCING THE STONE - Jewels Of The Vile Metal
Blade/Sony Music "Jewels Of The Vile" ist das
Debutalbum einer Band, welche aus Musikern einige
amerikanischer Gruppen besteht. Da wären: Sänger John
Williams und Gitarrist Justin Wood (Brimstone Coven),
Gitarrist James Malone (Arsis), Bassist Ryan "Bart"
Williams (The Black Dahlia Murder) und Schlagzeuger
Jeramie Kling (The Absence). Zudem hat Jeff Loomis
(Nevermore, Arch Enemy) Necromancing The Stone ein
Gitarrensolo geschenkt. Herausgekommen ist ein Album
voller treibenden Heavy Metal, welcher durch den
weinerlichen Gesang von John Williams eine eigene Note
erhält. Gerade diese Mischung aus kraftvollen Riffs und
der Melancholie schafft Aha-Momente, welche aber trotz
aller Klasse die Spannung auf Albumlänge nicht halten
können. Das Songwriting ist über weite Stellen in
Ordnung und ein gefundenes Fressen für Headbanger,
welche nicht nur Hits mitgrölen wollen, sondern auf eine
düstere Atmosphäre stehen. Und genau in diesem Kontext
sollte man "Jewels Of The Vile" hören. Denn hier wird
nicht auf eine möglichst hohe Chartposition geschielt
oder eine Headliner-Tour angesteuert, sondern einfach
munter drauflos gerockt. Necromancing The Stone klingen
wie eine Band, welche will und nicht muss. Dazu zählt
auch das gelegentliche Gekeife, welches nur dann
eingesetzt wird, wenn es wirklich passt und damit nicht
mal stilprägend wirkt. "Jewels Of The Vile" ist ein
frisches Album, welches man kaufen kann, aber nicht
unbedingt musst. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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TIMOR ET TREMOR - For Cold Shades
Trollzorn Productions
Die Hessen schaffen auf ihrem
neusten Album das, was mir bei Winterfylleth oder
Wodensthrone in meinen Augen nicht geschafft haben: Sie
bringen ihre Songs auf den Punkt und spielen mit klaren
Linien. Die Aufnahmen versprühen einen moderneren Klang,
was den Liedern einen kühleren Klang verpasst, aber dem
Hörvergnügen keinen Abbruch tut. Atmosphärische Stellen
fehlen auch nicht, so fällt bei "Alpha & Omega" das Lied
in der Mitte in sich zusammen, während die Gitarre
einige Akkorde in Arpeggio spielt, bevor der Riff wieder
aufgenommen wird und das Geknüppel weitergeht. Auch
"Oath Of Life" wirkt durch die klaren, tiefen Vocals am
Anfang sowie dem langsamen Schlagzeug sehr
atmosphärisch. Dieses Lied verbindet Ansätze von
Amorphis mit Pagan/Black Metal aus Mitteleuropa des
letzten Jahrzehnts, toll gemacht. Allgemein trägt das
Schlagzeug auf den 44 Minuten viel zur Akzentuierung der
Lieder bei. So kann man das Album getrost mehrere Male
hören, denn auch die Riffs haben genügend Gehalt, um
nicht nach dem ersten Durchgang langweilig zu werden.
Ein überraschend gutes Album, das in Ansätzen mit
Posthum, Eïs oder den bereits erwähnten Winterfylleth
und Wodensthrone verbindet und damit wirklich viel zu
bieten hat. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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DESPISED ICON - Beast Nuclear
Blast/Warner
Anscheinend haben sich die
Kanadier anno 2009 aufgelöst. Dazumal hatte man modernen
Death Metal zu bieten. Heutzutage spielt man Deathcore,
und dieser hat es in sich. Die Stimme ist meistens in
Growls und Gekreische wiederzukennen. Musikalisch ist
das Gaspedal meistens am Anschlag, was ich bevorzuge.
Aber auch schleppende Gitarrenriffs reihen sich in das
musikalische Schaffen der Kanadier. "Beast" ist in
wahrstem Sinne ein wütender Hassbrocken geworden, der
einen richtiggehend durchschüttelt. Leute, die auf
Deathcore stehen, sollten die Band unbedingt mal
anchecken. Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VÖLUR – Disir Prophecy
Productions Für das kanadische Trio Völur wird
die nur durch sehr wenige Quellen belegte, heidnische
Vergangenheit Europas zu einem unbeschriebenen
Notenblatt, auf dem sie ihrer lebhaften Fantasie eine
musikalische Gestalt verleihen. Trinkhornträger und
Möchtegern-Wikinger gehören nicht zum Zielpublikum, denn
eingängige Mitgrölhymnen, Saufmelodien oder tanzbare
Kompositionen sucht man auf "Disir" vergebens. Vielmehr
braucht man als Hörer ein offenes Ohr für Experimente,
denn neben den allgegenwärtigen, tief dröhnenden Bässen
begegnet man wiederkehrenden Dissonanzen und schrillen
Tönen, die zumeist jedoch in schönen Harmonien aufgelöst
werden. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der
Spiritualität vorchristlicher Volksstämme, was sich
insbesondere in den schamanistischen Gesängen, die im
entfernten Sinne gar etwas an Jodel erinnern, ausdrückt.
Was auf CD insgesamt doch eher schwer fassbar wirkt,
kommt live dank der visuellen Untermalung erst richtig
zur Entfaltung, wonach ein Konzert, oder zur Not auch
ein Livemitschnitt, sich für den Einstieg wohl am besten
eignet. Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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FROZEN SWORD - Frozen Sword Eigenvertrieb
Wenn man zuerst einfach mal das Cover des
selbstbetitelten Zweitlings von Frozen Sword anschaut,
würde man spontan vielleicht mal auf eine italienische
oder skandinavische Truppe tippen. Dass hier aber eine
Schweizer Combo aus dem Wallis dahinter steckt,
überrascht dann aber schon ziemlich. Epic Metal aus
diesem Kantonsteil der Schweiz hat schon fast was
Kultiges an sich. Die Band wurde 2007 gegründet und
besteht aus Yvan Crettenand (v), Aurélien Roduit (g),
Raoul Bochatay (g), Régis Meunier (b) und Nascimo
Crettol (d & perc.). Ohne Info hätte wegen dem fehlenden
expliziten Titel auf das Debüt getippt, aber fast zehn
Jahre nach der Gründung darf man schon mit einem zweiten
Werk präsent sein. Der Opener «Blessing Way» rockt nach
dem Akustik-Intro schon mal ordentlich nach vorne los,
und die beiden Gitarren liefern gleich einen
beeindruckenden Teppich ab. Überhaupt lässt sich schon
nach wenigen Minuten sagen, dass die Scheibe als
Eigenproduktion ziemlich einen her macht und damit
gleich schon erste Punkte ergattert. Der Titeltrack
zeigt danach einen variablen Songaufbau und Frontmann
Yvan kommt hier manchmal fast zu wenig dran mit singen.
«Heartless Warrior» beginnt lieblich, um danach mit
Double Bass-Drums los zu poltern. Wenn ich nun einen
Vergleich zu einer anderen Band heran ziehen müsste,
kämen mir jetzt vor allem Grand Magus in den Sinn. Die
Speech von «Lelawala» und einen akustischen ersten Teil
hatten wir bereits, und das wird ganz gekonnt umgesetzt.
Teils könnte man dabei auch an gewisse langsamere Songs
von Grave Digger denken. «Shepherd Of The Sea» fördert
dann allerdings etwas 08/15-Riffing zutage, was auf
Kosten der Aufmerksamkeit geht. Dafür ist das Solo nicht
von schlechten Eltern. Mit «I Crush The Shadow To
Reborn» findet sich erfreulicherweise auch eine
schnellere Nummer auf dem Album, wo das Gaspedal jedoch
nicht konstant runter gedrückt wird, und auch hier
blitzen ein paar feine Guitar-Leads auf. Wie schon beim
Opener erklingt beim letzten Song «The Alpine Steel»
zunächst mal eine Akustikgitarre, zusammen mit ersten
Gesangslinien von Monsieur Crettenand, in Erscheinung,
ehe nachher die E-Guitar dazu kommt, bevor der fast
10-minütige Song weiter Fahrt aufnimmt. Die
instrumentalen gesangslosen Anteile sind hier grösser,
und manchmal erwartet man auch hier einen früheren
Einsatz des Gesangs. Unter dem Strich haben Frozen Word
jedoch eine tolle Gerne-Scheibe zusammen geschmiedet,
die weitgehend gut produziert wurde und als Paket,
zusammen mit dem wertigen Artwork, durchaus als gelungen
bezeichnet werden kann. Einzig der Gitarrensound als
Solcher und die Art des Riffings gefallen mir auf Dauer
weniger, aber das soll niemand davon abhalten, den
Walliser Jungs zuzuhören und ihnen eine faire Chance auf
Eure Gunst zu geben. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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JINJER - King Of Everything
Napalm Records/Universal
Die Ukraine machte in der
letzten Zeit auf sich aufmerksam durch die Kriege mit
Russland. Zum Glück gibt es noch ein Stück extremen
Metals, um die Stimmung zu heben in dem kriegsgeplagten
Land. Der vierer Jinjer haut uns mit Frauenpower am
Mikro eine Mischung aus Metalcore, Djent, Hardcore und
Groove Metal in die Fresse. Musikalisch ist man bei den
Leuten, unglaublich diese flinken Gitarren, aber
songwriterisch hat man sicher noch einiges zu tun, will
man vorne mitmischen. Aber nichts desto trotz man hat
hier ein grosses Ausrufezeichen gesetzt mit "King of
Everything". Daniel J.
Punkte:
7.3 von 10
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CRUZH - Cruzh Frontiers Music/Musikvertrieb
Cruzh entstand aus den Überbleibseln der Schwedischen
Glam Rock-Band Trash Queen. Bassist Dennis Butabi Borg
und Gitarrist Anton Joensson fanden in Tony Andersson,
der als Studiomusiker auch am nie veröffentlichten Trash
Queen-Debut mitwirkte, den geeigneten Sänger und
Keyboarder. Zusammen entdeckte man seine Vorliebe für
Melodic und AOR und begann, sich in diesem Metier zu
betätigen. Mit einigen Gastmusikern, darunter
Schlagzeuger Louisian Boltner, entstand das nun
vorliegende, selbtbetitelte Debutalbum. Die Drei
brachten ihre Vorlieben für Def Leppard, Toto, FM,
Winger, Firehouse und Bryan Adams unter einen Hut.
Entsprechend wurde Stadionrock mit AOR-Klängen, aber
auch mit knackigem Hard Rock gekreuzt. Herausgekommen
ist dabei ein vielseitiges Album, das den Schwerpunkt
auf grosse Melodien setzt. Definitiv sind dabei
ausgezeichnete Musiker am Werk, die bereits mit dem
Opener "In'n'Out Of Love" Akzente setzen können. Doch
leider ist mit diesem Track, der nicht nur
Ohrwurmcharakter hat, sondern auch durch eine tolle
Hookline begeistert, der Höhepunkt bereits erreicht. Im
weiteren Verlauf der Scheibe verzettelt sich das Trio
mehr und mehr und bewegt sich schlussendlich nur noch im
Bereich unter ferner liefen. Da nützen auch die starken
Vocals, die mit einem dezent melancholischen Touch
stellenweise sogar an Mike Tramp und White Lion
erinnern, nicht mehr viel. Stabiles Mitelfeld.
Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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BLOODY HAMMERS - Lovely Sort Of Death Napalm
Records/Universal Die vierte Scheibe der
Amis Bloody Hammers ist im wahrsten Sinne des Wortes
eine zwiespältige Angelegenheit. Versprühen die ersten
vier Tracks noch ein gewisses (und
gewöhnungsbedürftiges) Dark Wave-Flair, holt die Band
danach allmählich den Knüppel aus dem Sack und übt sich
in geschmackssicherem Gothic Rock mit zuweilen sehr
doomiger Schlagseite. Charakteristisch für den Sound von
Bloody Hammers sind die recht dominanten, aber dennoch
nie aufdringlichen und schon gar nicht süsslichen
Keyboardteppiche, welche sie in den besten Momenten wie
eine Mischung aus wütendem Gary Numan und Lordi klingen
lässt. Dies erst recht in Monstertracks wie "Shadow Out
Of Time" oder "Ether", in denen man den wuchtigen
Doom-Hammer kreisen lässt und sich zuweilen aufs brach
liegende Type 0 Negative-Terrain wagt, ohne jedoch deren
einzigartige Morbidität zu erreichen. Dennoch bleibt zu
vermerken, dass insbesondere das Alpha-Paar,
Sänger/Gitarrist Anders Manga und Tastenfrau Devallia,
einen guten Job geliefert haben, denn "Lovely Sort Of
Death" beinhaltet eine sehr originelle Mélange aus
theatralischem Shock Rock, doomigem Gothic Rock und Dark
Wave, welche insgesamt sehr stimmig und atmosphärisch
wirkt, ohne dabei den wesentlichen Blick auf Spass und
Rock'n'Roll zu verlieren. Wer selbst dem Beelzebub einen
raffinierten Sinn für Humor attestiert und
konsequenterweise die Addams Family zum erstrebenswerten
Lifestyle deklariert, wird mit dieser Scheibe
musikalisch bestens bedient. Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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SEPTEMBER CODE - III The Leaders Group
Da kämpft man Monat für Monat, Jahr für Jahr nahezu
ausschliesslich gegen die Ausgeburten der Hölle und dann
plötzlich schneit eine Prog-Rock Scheibe aus dem
sonnigen Griechenland wie aus dem Nichts auf meinem
Pult. Eine durchaus willkommene Abwechslung und obwohl
ich mich äusserst gerne durch die Vielfalt der
progressiven Klänge unserer Musikkultur bewege, waren
mir die Griechen, welche nun schon seit 2002 aktiv sind
schlicht unbekannt. Was nicht weiter erstaunlich ist,
denn abgesehen von dem wohl bekanntesten Vertreter
(Dream Theater) der Zunft Prog-Rock/Metal tummeln sich
wahnsinnig viele talentierte und spannende Bands in
diesem Sektor und das erfreuliche an der
„Königs-Disziplin“ ist, es gibt in diesem Bereich kaum
mal eine Scheibe, die einfach schlecht oder ungeniessbar
ist. Dies trifft auch auf das dritte Werk „III“ von
September Code zu, das mehr von seiner Leichtigkeit
lebt, als von brutaler Härte, die auf dem Album schlicht
nicht vorhanden ist. Da das Leben aber oftmals genug
Prügel austeilt, bedeutet dies nicht automatisch, dass
man auch dauernd akustisch auf sein Gehirn mit roher
Gewalt einwirken will. So ist „III“ ein Streifzug durch
eine melodische Prog-Rock Landschaft, mit etwas
70er-Einflüssen vermischt und teilweise sogar mit etwas
Melancholie angereichert, die besonders spürbar ist bei
den Titeln „Skeptic“ und „Fear No More“, welche auch
gleichzeitig als Highlights der Scheibe betitelt werden
können. Auch die zwei verträumten Kuschel-Songs „Where
Lies The Truth“ und „Aftermath“, sind positiv hervor zu
heben, da diese ohne Schmalz und Kitsch serviert werden
und schlicht einfach schöne Nummern sind. Das
Instrumental „Pitch Is Theme“, dazu „Blank“ und
„Action-Reaction“ haben durchaus ihre spannenden
Momente, jedoch möchte ich hier auch gleich mit meiner
Kritik einhaken. „III“ besticht nicht durch endlosen
Tiefgang oder ausufernde Komplexität, auch sucht man
vergebens nach einem „Über-Epos“ auf dem Werk, da die
meistens Songs nicht über 5 Minuten Spielzeit hinweg
kommen. Es wirkt etwas zu wohl proportioniert, zu rund
auf mich und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los,
dass die Herren doch noch etwas mehr auf dem Kasten
hätten, als sie hier präsentieren. Das spannende an
vielen Werken der Zunft ist die Tatsache, dass man diese
erst einige Male anhören muss, bevor sich der Knoten
löst und ein Tiefensog entsteht, das trifft auf „III“
schlicht nicht zu, da der Zugang sehr schnell gefunden
wird und daher auch nicht wirklich überraschend wirkt.
R.K. Punkte:
7.0 von 10
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PŸLON – A Lament Quam Libet Records
Pÿlon haben sich in den zwei Jahren seit dem letzten
Release kaum weiterentwickelt, und genau dies war ihre
Intention. Die Schweizer Doom Metal-Formation ist nach
vierzehn Jahren Bandgeschichte bei ihrem siebten
Full-Length angelangt und hat sich stilistisch längst
gefunden. So fährt man im Opener mit dem kuriosen Titel
'Cosmik Lizard' gleich mal ein Riff der Marke Black
Sabbath auf. Der Kontrapunkt kommt in Form eines
lieblich-melodischen Refrains und das hübsch
eingeflochtene Solo zum Schluss geht den gut
schweizerischen Mittelweg. Pÿlon fahren auf "A Lament"
eine beachtliche Reihe an Gastmusikern auf. Das von
orientalisch anmutendem Gesang eröffnete 'Desolation Is
Divine' gewährt Damir Eskic von Gonoreas das Gastrecht.
Das an sich coole Gitarrensolo verliert dadurch, dass es
sich soundtechnisch nicht so gut in die etwas
verwaschene Produktion von Pÿlon einbettet, leider etwas
an Wirkung. Der Auftritt von My Silent Wake-Gitarrist
Ian Arkley auf 'The Day After The War' wirkt
diesbezüglich einiges eleganter. Unter den folgenden
Titeln fällt insbesondere die Lobeshymne an Clint
Eastwood ins Auge. 'The Lone Rider' ist angelehnt an den
Western "Pale Rider", in welchem Eastwood neben der
Verantwortung für Regie und Produktion auch die Rolle
des namenlosen Predigers innehatte. Der Titelsong 'A
Lament', der mit den knapp mehr als zwei Minuten
Laufzeit wohl zu den kürzesten seiner Sorte zählt,
beschliesst das Album. Auch wenn die richtig guten Riffs
nicht stapelweise vom Band kommen, werden Fans mit dem
vielseitigen "A Lament" gute Stunden verbringen.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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PALACE – Master Of The Universe Frontiers
Music/Musikvertrieb Eigentlich wollte ich
unseren Meister schon verfluchen, denn Roxx sollte doch
nun langsam begriffen haben, dass ich die Deutschen
Palace völlig scheisse finde. Aber!!! Das hier ist die
Band von Michael Palace, der aus Schweden stammt und mit
dem völlig unnötigen Teutonen-Metal der anderen Palace
überhaupt nichts am Hut hat. Hier wird kerniger AOR-Rock
mit schwedischen Wurzeln geboten. Sicher nichts, das man
als absolutes Highlight bezeichnen muss, aber ein Sound, der
nach amerikanischem Muster seine guten Momente hat. Darum
gehen «Cool Running», «Man Behind The Gun» oder «Part
Of Me» als wirklich coole Tracks durch. Okay, das
Keyboard wirkt oft ein bisschen zu dominant, aber das
ist nun mal das Typische beim AOR. Die Stimme passt
bestens zum Sound und die Refrains sind natürlich wie
auf Def Leppard zugeschnitten. Somit könnte dieser Sound
auch problemlos als Soundtrack für einen Kinofilm
durchgehen. Tja, und mit einem Herzschmerz-Nummer wie
«Rules Of The Game», oder dem flotten «She Said It’s
Over» punkten Palace nochmals. Zum Abschluss wird dann
endlich auch noch etwas flotter und schneller gerockt
und so beschliesst «Young, Wild, Free» ein absolut
interessantes Album. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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GLERAKUR – Can't You Wait
Prophecy Productions Wer in den letzten Jahren
Bands wie Sigur Rós, Sólstafir oder die noch etwas
unbekannteren Momentum verfolgt hat, dem ist wohl längst
aufgefallen, dass die Isländer eine gewisse Vorliebe für
düstere, atmosphärische Musik und ausufernde
Klanglandschaften hegen. GlerAkur ist da keine Ausnahme.
Der Komponist und Sounddesigner Elvar Geir Sævarsson,
der in seinem Alltag am isländischen Nationaltheater
arbeitet, schlägt dabei allderings eine experimentellere
Richtung ein, die kaum Grenzen kennt. In 'Can't You
Wait' wird das Soundkonstrukt Stück für Stück aufgebaut
und es nimmt bis zum Zeitpunkt seiner Vollendung
verstörende Ausmasse an. 'Polycide' beginnt mit
melancholischen, klaren Gitarrenklängen, aber auch hier
wird das Ende mit den verzerrten Synthesizerklängen zur
Nervenprobe. Nicht merklich anders ergeht es dem Hörer
beim dritten und letzten Track 'Willocide'. Die anfangs
weit entfernten Geräusche kommen immer näher und die
technoiden Sounds lassen von Sekunde zu Sekunde eine
grössere innere Unruhe aufkommen. In der Schlussphase
greifen dann nochmals klarer wahrnehmbare Gitarren und
ein ansonsten sehr sparsam eingesetztes Schlagzeug ins
Geschehen ein, um für einen durchdringenden Schlusspunkt
zu sorgen. Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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BENT LIFE - Never Asked For Heaven Bridge 9
Wem die Hardcoretruppe Terror gefällt, sollte mal Bent
Life anchecken. Auch den Groove von Pantera hat man gut
studiert und in die Songs einfließen lassen. Für meinen
Geschmack dümpelt man zu häufig im Mid Tempo daher,
obwohl man von dem Dargebotenen nicht zu viel bemängeln
kann. "Never Asked For Heaven" ist ein unkomplizierter
Hardcore-Hassbrocken, der aber noch viel Luft nach oben
hat. Die 25 Minuten gehen schnell vorbei, viel hängen
bleibt leider auch nicht. Purer Durchschnitt!
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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GLORYFUL - End Of The Night Massacre
Records/Musikvertrieb Gloryful wollen mit ihrem
dritten Album die Lücke schliessen, welche die
abdankenden Manowar und die stetig kommerzieller
werdenden Sabaton hinterlassen. So jedenfalls verkaufen
Massacre Records ihren neusten Hoffnungsträger und geben
damit dem Rezessenten eine Steilvorlage für diese
Kritik. Den musikalischen Vergleich mit den
True-Metallern Manowar ist dabei durchaus
nachvollziehbar, derjenige mit Sabaton aber überhaupt
nicht. Kommt hinzu, dass das Songwriting trotz einer
gewissem Niveau nie an die Glanztaten der zu erben
gedachten Helden heran kommt. Dazu braucht es einfach
mehr! Dabei haben Gloryful solche Thronstürzer-Absichten
gar nicht nötig. Dachte ich zu Beginn des
Reinhörprozesses noch an die Gleichung Gloryful means
Awful (wunderbar meint eigentlich furchtbar), verwässert
sich diese Tendenz mit jedem neuen Hördurchgang. Denn
Gloryful haben tatsächlich ihre wunderbaren Momente.
Etwa dann, wenn sie wie bei "This Means War" oder "Hail
To The King" einfach mal unbekümmert in bester
Rock'n'Roll-Manier drauf los ballern. Sänger Johnny La
Bomba unterstützt diese Härte mit einer meist tiefen,
fast schon keifenden Stimme. Stampfende Momente wie bei
"For Victory" sorgen zudem für die nötige Abwechslung.
Gloryful bieten sich mit dem dritten Album als
vielversprechender Supportact an. Für den Part als
Headliner fehlen mir aber die zwingenden Refrains und
die wirklich herausragenden Lieder. Bands wie Wisdom,
Wizard und Konsorten müssen sich aber von dieser ernst
zu nehmenden Konkurrenz in Acht nehmen. Mit "End Of The
Night" klappt womöglich nicht die grossen
Palastrevolution, dafür aber mit der Einnahme erster
wichtiger Vorposten. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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DIABOLICAL - Umbra (EP)
ViciSolum Productions Es ist schon lange her,
seit dem Pflicht Riff-Gewitter „A Thousand Deaths“ von
den schwedischen Death Metallern Diabolical aus dem
Jahre 2002. Tja dieses Werk ist mir bis heute in
Erinnerung geblieben, besonders der Knaller „Under My
Skin“, doch das Rad der Zeit dreht sich unaufhaltsam
weiter, die Haare gehen aus und auch Diabolical haben
sich weiter entwickelt. Aus dem einst stark von Carcass
beeinflussten Sound wurde über die Jahre mehr ein
symphonisch geprägter Death Metal mit leichten Panda
Anleihen. Diesen Weg gehen die Herren 20 Jahre nach der
Gründung und 3 Jahre nach dem letzten Album
(„Neogenesis“) konsequent weiter. Mit „Umbra“ liegt nun
aktuell eine E.P. mit 4 Songs vor die schön düster und
mächtig von „Requiem“ eröffnet wird und Freunden von
Septic Flesh, Rotting Christ und Hollenthon durchaus
munden könnte. „Diaspora“ rollt zusätzlich noch mit
einem dezenten Behemoth Touch daher, nicht unbedingt in
der Erhabenheit gleichwertig wie Behemoth, doch der Song
hat seinen Reiz. Nach all der schwer verdaulich düsteren
Atmosphäre, wirkt „Tremor“ extrem verwirrend. Dieser
Song ist so was wie experimenteller Post-Rock, der ja
nicht unbedingt schlecht ist und aufzeigt, wie
vielseitig die Schweden sein können, doch er passt
absolut nicht ins Bild und wirkt komplett fehl am Platz,
zumal das finale „Decline“ wieder voll in die
Düster-Kerbe schlägt. Als Lebenszeichen geht „Umbra“ in
Ordnung und Fans der Band dürfen bedenkenlos zugreifen,
da abgesehen von „Tremor“ was ordentliches serviert
wird. Mir persönlich wäre ein neues komplettes Album
lieber gewesen, klappt dann ja vielleicht zum 25.
Jubeljahr des Bestehens. R.K
Punkte:
keine Wertung
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KAMBRIUM – The Elder’s Realm
NoiseArt Records/Universal
Blind Guardian in brutal – das
war so ziemlich das erste, das mir beim Durchhören von
Kambriums „The Elder’s Realm“ durch den Kopf schoss und
sich dort festhakte. Hymnische Melodien? Check.
Pathetisch wirkender Clean-Gesang? Check. Growls, welche
in Richtung Soulfallen oder eventuell auch Degradead
gehen? Ebenfalls check. So. Im Prinzip wäre damit auch
schon alles gesagt – die Platte ist sauber produziert,
man kann die Instrumente und den Gesang/die Growls gut
voneinander unterscheiden. Auch wissen die Herren, wie
sie ihre Instrumente zu bedienen haben, alles kein
Thema. Was mir persönlich missfällt: Nebst all dem
Symphonic, dem Geröchel, der Atmosphäre, welche zu
erzeugen versucht wird – es klingt alles sehr ähnlich.
Nicht falsch verstehen, Kambrium haben immer wieder
Unterschiede in die Tracks eingebaut, keine Frage – aber
es sind für mich persönlich zu wenige, als dass ich
wirklich jeden einzelnen Track als solchen wahrnehme.
Stattdessen greift jeder Song aufgrund seiner
Ähnlichkeit in den anderen über und kann sich somit
nicht klar abgrenzen. Aber dies sei mein Problem. Wer
damit was anzufangen weiss, generell auf symphonische
Spielereien steht und sich schon immer gefragt hat, wie
der böse Bruder der blinden Gardinen klingen würde –
Kambrium liefern die Antwort. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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DRÏZELLA - Alive (EP)
Eigenvertrieb
Junge Junge, wie doch die Zeit
vergeht! Ich wusste, dass ich die Burgdorfer Rocker
schon mal live gesehen hatte, nämlich als Support von
Shakra im Kofmehl zu Solothurn. Dass dies aber
inzwischen schon mehr als über drei Jahre her ist, liess
mich zuerst glatt erschaudern! Um mich zuerst richtig
einzugrooven, las ich also vorab mal meine alte Rezi
durch und stellte fest, dass das heutige Line-Up wohl
nicht mehr ganz dem von damals entspricht. Allerdings
wurden die letztlich halt doch etwas aufgesetzten
Pseudonyme (die ich aber mal cool fand) abgelegt, was
jetzt auf den ersten Moment zwar nicht gerade hilfreich
war. Doch für was hat man (Radio-) Kollegen wie Roger
Wetli von Kanal-K, respektive Rockstation, der die Jungs
Ende Juni im Studio hatte?! So war in Erfahrung zu
bringen, dass es einen Wechsel am Gesang gegeben hat.
Colin Cobra musste seinen Platz an Chris abgeben, der
nun nebst Gitarre auch noch für die Leadvocals
verantwortlich zeichnet. Zudem wurde offenbar im
Zeitraum von drei Jahren auch Bassist Sammy Gun durch
Andy ersetzt, und der zweite Gitarrist Raphael alias Ref
stand damals ebenfalls noch nicht auf der Bühne. Soweit
so gut, denn Wechsel kann es aus den verschiedensten
Gründen immer wieder geben. Vier Jahre nach der ersten
EP folgt nun mit «Alive» also der zweite Streich. Nach
wenigen Takten des Openers und Titeltracks kann schon
mal positiv verbucht werden, dass sich der Sound im
Vergleich zum Debüt spürbar verbessert hat. Des Weiteren
müssten hier nun zwei Gitarren ihr Werk verrichten, und
das kommt natürlich dem Gesamtsound merklich zugute.
Der Song an sich ist instrumental ganz in Ordnung
und trägt ein paar Shakra-Vibes in sich. Der Gesang von
Chris fällt hier allerdings recht zahm aus, und vor
allem beim Refrain wird das Gefühl, sich hier "alive" zu
fühlen, nicht glaubwürdig vermittelt. «Lift Me Up»
gefällt hierbei deutlich besser, enthält Vocal-Parts vom
älteren Song «Animal» und glänzt hinten raus mit
exzellenter Gitarrenarbeit. Recht schmissig rockt
«Running Wild» und lässt beim Hauptriff die alten Krokus
wieder aufleben. «Hurry Up» wirkt im ersten Durchlauf zu
brav, gewinnt aber im Gesamten vor allem durch das
erneut töfte Guitar-Solo an Format. Was ich hier bisher
aber vermisse, ist das, was die Burgdorfer Jungs noch zu
Zeiten der ersten EP verkündeten: "Drïzella is a bunch
of rude an crude rockerz with a badass attitude and
known for their heavy sleazy dirty Hardrock sound." Kann
da wenigstens «Take Your Best Shot» dem gerecht werden?!
Jein, obwohl es zu Beginn endlich so rockt, wie es
sollte. Dö Röhr würde hier sagen "Jungs..., meh Dräck!",
wie bei «Thunderbird» und «Nasty». Fakt ist, dass es
jetzt genau umgekehrt zum letzten Mal ist, sprich vorher
sah ich die Band zuerst live und kriegte die EP erst
danach zur Rezi, und nun ist es genau umgekehrt. «Alive»
ist zwar eindeutig besser und professioneller produziert
als das Debüt, aber das abschliessende Urteil zum
Sängerwechsel mute ich mir erst nach einem aktuellen
Konzert zu. Die neuen Studiotakes sind (mir persönlich)
insgesamt einfach zu glatt ausgefallen, aber das
Integrieren der zweiten Gitarre war auf jeden Fall
goldrichtig. Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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SVVAMP - Svvamp RidingEasy
Records
Das schwedische Retro Rock-Trio
mit dem singenden Drummer gibt sich in seinem Sound sehr
urtümlich und basisch. Eine sehr leicht angezerrte
Gitarre, ein holziger, mittenreicher Semiakustik-Bass,
organisch-lebendige Drums, kaum Overdubs, fertig ist das
Geheimrezept, mit dem die drei Jungspunde die
Retro-Community überzeugen werden. Der coole Opener
"Serpent In The Sky" lässt noch offen, woher sich die
Band die Inspiration für ihre feinen Songs holt, doch
bereits die zweite Nummer "Fresh Cream" legt die Karten
offen auf den Tisch. Diese Mischung aus "How Many More
Times" und "No Quarter" lässt keinen anderen Schluss zu,
als dass die drei Musiker Led Zeppelin zu ihren Faves
zählen, was sich durch Tracks wie dem akustischen "Set
My Foot And Leave" oder dem mit wuchtigen Bonzo-Drums
beginnenden "Golden Crown" nur noch bestätigt. Damit es
nicht allzu eintönig wird, würzt man das eine oder
andere Liedchen noch gerne mit einer Prise Rolling
Stones ("Big Rest") respektive lässt Jimi Hendrix
persönlich ein paar gefühlvolle Akkorde klimpern ("Free
At Last"), beweist aber gleichzeitig mit "Blue In The
Face" und "Oh Girl", dass man durchaus dazu in der Lage
ist, tolle Songs zu schreiben, ohne dabei auf den Fundus
der Rock-Klassiker zurückgreifen zu müssen. Noch kein
Überflieger in der Kadavar-Liga, aber allemal ein
frischer und guter Einstand, der Hoffnungen auf mehr
erweckt. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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ANEWRAGE – ANR-Deluxe Scarlet
Records
Die Band wurde 2009 in Milano
gegründet und produziert eine solide Mischung aus
Alternative Metal, Hard Rock, Post Grunge und vielleicht
einem Hauch Crossover. Tatsächlich haben sie mich
stellenweise an die ganz frühen Linkin Park oder auch
Bullet For My Valentine erinnert, allerdings mit
deutlich mehr Punk-Attitüde...Dieses Debütalbum ist
jedenfalls erstaunlich abwechslungsreich geworden – da
sind eindeutig ein paar sehr talentiert Musiker am Werk!
Es wird mit verschiedenen Einflüssen, diversen
Tempowechseln und unterschiedlichen Musikstilen
herumexperimentiert – tatsächlich sehr beeindruckend für
den ersten Longplayer! Die ersten 3 Tracks gehören
gleich mal zu den Highlights: Mit dem vorab
veröffentlichten “Ape's Legacy“ ist man sofort
mittendrin; man sieht den Truck der einen da erwischt
nicht mal kommen! Ähnlich gehts' mit dem melodischen
“Red Wet Lips“ weiter. Von diesem Lied gibt es auf der
Deluxe-Edition übrigens auch noch eine echt geniale
Akustikversion... Davon dürften die Italiener ruhig mehr
produzieren, denn da liegt ganz klar ihre Stärke!
Entsprechend grossartig finde ich auch das etwas
langsamere “Frozen Light“, das mit einem sehr schönen
Akustikgitarren-Intro punktet. Doch die Italiener können
auch anders - “Rotten“ klingt in etwa so wie es der
Titel verspricht – eindeutig der härteste und wohl
untypischste Track auf dieser Scheibe. Fazit: Für ein
Debütalbum ist das schon mal ein sehr guter Silberling.
Allerdings haben all diese musikalischen Experimente den
Nachteil, dass der eigentliche Charakter der Band ein
bisschen untergeht – da wäre ein bisschen weniger
deutlich mehr gewesen. Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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MADAME MAYHEM - Now You Know
Metalville Records/Musikvertrieb
Madame Mayhem präsentiert mit
"Now You Know" ein zeitgemässes Alternative Rock-Album,
das modern und rockig klingt. Die in Manhatten geborene
Sängerin und Songschreiberin ist eine ehrliche
Rockmusikerin mit vielseitigen Einflüssen in Hinsicht
auf ihre Musik und ihren Lebensstil. Das Albumcover ist
ansprechend düster gestaltet und lässt einen Hauch von
Gothic aufkommen. Beim ersten Ton von "Monster" wird
allerdings schnell klar, dass man hinsichtlich des
Bildes auf eine falsche Fährte gelockt worden ist. Ein
wenig Alice In Chains, stimmlich nahe an Lambretta,
rockig und groovig präsentiert sich der erste Track des
Albums. Weitere 13 Titel folgen in ähnlichem Stil, wobei
auch der Zweitling besonders beim Refrain stark an Songs
von Skunk Anansie erinnern kann. Auffallend stark ist
der Bass, der den Songs eine rhythmisch dumpfe Struktur
verleiht. Persönlich gefallen mir die langsameren Lieder
besser, da Madame Mayhems Stimme wunderbar harmoniert.
Bei den rockig schnellen Titeln ist zu wenig Rotz und
Rohheit zu spüren. Es fehlt sozusagen die perfekte
Symbiose, obwohl die Stimme und auch die Musik in sich
mehr als gelungen sind. "More Than Misery" bildet
hierbei die Ausnahme. Der Titel ist punkig rockig und
ohne Schnörkel und auch im Refrain wird der Gesang
ausgereizt. Mit "After 2 AM" werden sogar stellenweise
Erinnerungen an alte Iron Maiden-Gitarrenläufe geweckt.
Ansonsten eine Platte, an der viele Gastmusiker
mitgearbeitet haben, die aber dadurch nicht automatisch
vergoldet wird. "Now You Know" ist ein rockiger
Longplayer, der gut und gerne auch nebenbei gehört
werden kann und zwischenzeitlich mit kleineren
Highlights aufwartet. Oliver H.
Punkte:
6.9 von 10
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RAW - From The First Glass To The Grave Aural Music
Ich experimentiere, also bin
ich! So oder ähnlich lässt sich Raw am besten
beschreiben. Es handelt sich um ein Zwei-Mann-Projekt
aus Calgary, Kanada. Zweck der Bandgründung war von
Anfang an, experimentell die ehrlichsten musikalischen
Emotionen zu kreieren. Damit sie soundtechnisch
möglichst breit abgestützt sind, reichen ihre Einflüsse
von altem Delta-Blues über Psychedelic Rock, Country
Musik bis hin zum Black Metal. Mit "From The First Glass
To The Grave" bringt das Duo ihr Debutalbum auf den
Markt. Wie sich gleich zu Beginn mit "Death Walz" oder
auch dem Folgetrack "Chopped Em Up" unschwer erkennen
lässt, folgt die Band keinem Genre und lässt sich auch
nicht schubladisieren. Der musikalische Fleischwolf
kredenzt die kuriose Mischung aus The Doors, Stiller Has
und Ennio Morricones Westernklassiker. Dies ändert sich
auch bei den weiteren Songs "Slowly But Surely" und "I'm
A Shell (But I'm Your Man)" nicht. Will Thicksaw Wylie
und Roger Skinnyback LeBlanc, wie sich die beiden Köpfe
der Band nennen, bleiben sich auf ganzer Linie treu,
fügen zusammen und nehmen auseinander wie es ihnen
gerade gefällt. Klar wird bereits nach den ersten Tönen,
dass mit diesem Werk keine einfache Kost vorliegt. Es
verlangt eine grosse Offenheit und Neugierde für Neues,
ansonsten ist der Ofen innert Kürze mit Sicherheit aus!
"Mine" und "From The First Glass To The Grave" bilden
dann bereits den Abschluss der Platte. Kurz, quer und
einfach mal anders. Es möge sich jeder sein Urteil über
Raw selber bilden. Oliver H.
Punkte:
6.8 von 10
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BEELZEFUZZ - The Righteous Bloom Restricted
Release/The Church Within Es liegt nicht bloss an
der stimmlichen Nähe von Sänger, Gitarrist und Mainman
Dana Ortt zu John Lawton, dass beim Anhören dieser
Scheibe gewisse Erinnerungen an Uriah Heep aufkommen,
sondern auch am Songmaterial, das sich auf angenehme
Weise irgendwo zwischen Hard Rock und Art Rock
einpendelt. So jedenfalls funktioniert es von Song
Nummer eins bis drei, die sich durchaus hören lassen, in
"Hardluck Melody" wagt man sich sogar an ein gelungenes
Tony Iommi-Erinnerungssolo heran. Danach wird's
allerdings etwas harzig, denn das Tempo und/oder das
Energielevel der Nummern nimmt gegen das Ende hin stetig
ab, und im Umkehrschluss werden die Tracks langatmiger,
was zwar künstlerisch anspruchs- und wertvoll - aber
schlussendlich dennoch schade ist. Es tauchen zwar keine
Balladen oder sonstige akustischen Angelegenheiten auf,
aber der Schwerpunkt bewegt sich gut hörbar weg vom Rock
und hin zum ganz leicht doomigen Prog. Was die Jungs da
machen, machen sie durchaus gut, sie beherrschen ihr
Handwerk zweifelsohne, nur hätten sie vielleicht die
Song-Reihenfolge anders wählen sollen, denn das, was das
Album am Anfang verspricht, hält es danach nicht mehr.
"The Righteous Bloom" wendet sich somit in erster Linie
an Leute, die sich immer noch für leicht angestaubten
Art Rock mit grossartigen, samtigen Vocals begeistern
können. Für meinen Geschmack hätte die Band ruhig noch
eine Schippe hinzulegen können, vielleicht klappt's ja
mit dem dritten Album. Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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SVARTANATT - Svartanatt The Sign Records
Direkt aus den Spätsechzigern wurden Svartanatt aus
Schweden ins Jetzt gebeamt, um uns mit ihrem zeitlosen
Classic Rock zu erquicken. So oder ähnlich kann man es
der Begleitinfo entnehmen, und dem muss ich
grundsätzlich zuerst mal beipflichten. Erwartungsgemäss
kommt jetzt das ernüchternde "Aber". Die der Band gut
hörbar innewohnende Leidenschaft für Sounds aus den
Anfangstagen der Rockmusik ist nicht abzustreiten, nur
ist es ihr leider nicht wirklich gelungen, diese auch
glaubhaft auf Plastik zu bannen. Zum einen ist der Sound
wirklich dünn, da kriegt echt jede Hobby-Band mehr Saft
auf den Kanal. Des Weiteren wurden die Vocals von Sänger
Jani Lehtinen dermassen stark in den Hintergrund
gemischt, dass man sie zeitweise kaum zu vernehmen mag.
Und schlussendlich muss ich anmerken, dass den Songs
einfach generell der Dreck unter den Nägeln fehlt, das
klingt alles noch sehr brav, zurückhaltend und gezügelt,
ich bin sicher, dass die Jungs live um einiges
energetischer klingen. Dass man ausgerechnet die Dire
Straits-Verneigung "Demon" zur Video-Auskopplung des
Debuts auserkoren hat, ist für das eben Gesagte
jedenfalls symptomatisch. Einzig die Single-Auskopplung
"Dead Man's Alley" vermag mich zu überzeugen, da dieser
Track eine ganz offensichtliche und augenzwinkernde
Hommage an den frühen Alice Cooper ist, welche stark an
seinem Smash-Hit "I'm Eighteen" angelehnt ist.
Svartanatt könnten vielleicht unter der grossen Schar an
Dead Lord-Fans neue Freunde gewinnen, da diese doch eine
ähnlich konstant melancholische Rock-Schiene fahren. Für
ein Debut nicht schlecht, aber da ist noch viel Luft
nach oben. Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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CHANGE OF HEART - Last Tiger Escape Music/Non Stop
Music Kopf, Sänger, Gitarrist und Songwriter Alan
Clark führt seine Band in neuer Besetzung, nach elf
Jahren Pause, in die vierte Runde. Der Engländer ist
seinem Stil, seit dem ersten Lebenszeichen 1998, treu
geblieben. Das heisst mit "Last Tiger" bewegt sich der
Mann im melodiösen Hard Rock-Bereich. Dabei dominieren
fetzige Gitarren, die mit intensiven Keyboards unterlegt
wurden. Aufgepeppt wird die Geschichte mit ausgeprägten
Chören. Die Band betritt dabei nebst klassischem
AOR-Terrain aber auch reinrassiges Hard Rock-Gebiet, das
rein härtetechnisch bis zu Def Leppard reicht. Das
Songmaterial reicht aber nie und nimmer an die Grossen
des Melodic-Genres heran. Obwohl man doch einige Tracks
im petto hat, die zum Mitsummen einladen, bleiben die
grossen Hooks aussen vor. Abwechslung ist durch
straighte Rocksongs, Mid Tempo-Tracks und Balladen
gewährleistet, der Memory-Faktor hält sich aber stark in
Grenzen. Der Fairness halber muss der Truppe aber auch
attestiert werden, dass kein einziger Totalausfall oder
eigentlicher Lückenfüller zu verzeichnen ist. Trotzdem,
zu mehr als Mittelmass reicht es nicht. Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
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SOLUTION .45 - Nightmares In The Waking State - Part
II AFM Records/Musikvertrieb
Es war einmal im November 2015, da stand die
Veröffentlichung von Solution .45s "Nightmares In The
Waking State - Part I" an. Zu diesem Zeitpunkt war
bereits der Deal zwischen AFM Records und der Band klar,
dass es genug gutes Material gibt, um im neuen Jahr das
Folgealbum "Nightmares In The Waking State - Part II"
nachzuschieben. Der erste Track "Dim Are The Pathways"
ist allerdings mehr ein langes Intro und von daher schon
mal zu vernachlässigen. Mit "The Faint Pulse Of Light"
geht dann die Platte richtig los. Ihr Mix aus
melodischem Death Metal mit progressiven Elementen
zeichnet die schwedische Supergroup aus. Fette
Gitarrenriffs tragen die aggressiv keifende Stimme durch
den druckvollen Song, der zudem noch mit einem genialen
Solo gespickt ist. "Mind Mutation", "Inescaple Dream",
"What Turns The Wheels" und "The Curse That Keeps On
Giving" sind die Songs, bei denen mehrheitlich oder ganz
auf Growls verzichtet wurde. Es bietet gesangliche
Abwechslung zu den restlichen Songs, macht diese aber
auch deutlich weicher, da diese wesentlich melodiöser
klingen. Mit der ursprünglichen Brachialgewalt fegt dann
"Misery Mantra" wieder aus den Boxen. Starke Riffs und
wuterfüllte Vocals zeichnen diesen Track aus. "Heavy
Lies The Crown" macht dann auch schon wieder den eher
durchzogenen Abschluss dieser Scheibe. Zusammenfassend
haben Solution .45 auch auf diesem Album einige starke
Songs, die echt Spass machen und die man immer und immer
wieder hören mag. Über die Gesamtspieldauer allerdings
wird man den Eindruck aber nicht los, dass die Band ihr
bestes Pulver eben doch schon beim letzten Album
verschossen hat. Routine und Eintönigkeit machen sich
vermehrt breit und man beginnt, die Highlights zu
suchen. Zwei bis drei gute Songs reichen meiner Meinung
nach nicht aus, um ein ganzes Album zu veröffentlichen.
Oliver H.
Punkte: 6.7 von 10
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ISLANDER - Power Under Control Victory Records
Das coolste Artwork in diesem Monat haben sicher die
US-Jungs um Islander. Einen rosa-Violetten Totenschädel
auf weissem Grund. Das sieht sehr modern aus und
widerspiegelt aber gut den Sound, den Islander spielen.
Und eben dieser Sound heisst Nu Metal und ist eigentlich
schon eine zeitlang im Sand versunken. Korn, die Leader,
bekommen auch nichts Gescheites mehr auf die Reihe. Aber
Islander lassen sich mit ihrer zweiten Platte von dem
nicht beeindrucken und rocken vorwärts mit einem
gesunden Menschenverstand. Fans von Deftones können hier
zugreifen. Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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ARMORY – World Peace…Cosmic War High Roller
Records/Musikvertrieb Armory werden als weitere
schwedische Metal-Hoffnung abgefeiert. Was mit guten
Ansätzen auf sich aufmerksam macht, hat aber auch noch
viel Potenzial und Luft nach oben. Die Doppelgitarren
erinnern an Iron Maiden der alten Tage. Teils auch die
Songaufbauten wie zum Beispiel beim Titelsong. Was sich
sehr schnell offenbart, ist der teils monotone Groove,
welcher die Lieder umgibt. Wären Armory in den 80er-Jahren
auferstanden, hätte man diese Scheibe locker
zwischen Maiden, Mercyful Fate und Destruction stellen
können. Für die heutigen Verhältnisse bleibt der fade
Beigeschmack, dass das hier leider schlecht nachgespielt
als gut kopiert ist… Tinu
Punkte: 6.2 von 10
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LORD OF THE LOST – Empyrean Out Of Line Music
Lord of the Lost machen eine Mischung aus düsterem
Gothic Metal, Glam Rock, hartem Industrial, Prog und neu
auch Electro. Da ist echt viel los – leider meistens
eindeutig zu viel! Tatsächlich passen die Electro-Klänge
von der Berliner Kombo Formalin, die auf diesem Album
als Co-Produzenten fungierten, wie die Faust aufs Auge
zum dystopischen Thema des Silberlings. Doch leider
wirkt dadurch alles völlig überladen und fast schon
erschlagend überbevölkert. Das tut mir ein bisschen in
der Seele weh, denn in den Anfangstagen fand ich Lord of
the Lost grossartig! Mittlerweile wird einfach jedes
Klischee der schwarzen Szene bis zum Brechen
ausgeschlachtet: Böse und schwärzer als schwarz muss es
sein, mit melancholischen Texten. Oh und für die
Düster-Disco braucht's noch etwas Cyber-Goth-Anleihen.
Nicht zu vergessen die Chor-Einlagen, damit's auch
episch klingt! Schade, schade, schade sag ich da nur,
den beim Songwriting punktet die Band einmal mehr:
Melodische Ohrwürmer, die einen in die düstere
Themenwelt eintauchen lassen und die Geschichte einer
dystopischen Zukunft erzählen, in der die Menschheit
Moral und Ethik über Bord geworfen hat. Fazit: Ich
glaube, ich habe selten in meinen Notizen so oft das
selbe zu fast jedem Track geschrieben wie hier: Wäre
gut, ist aber leider völlig überladen. LOTL wollen von
allem ein bisschen was in ihre Musik aufnehmen, aber
irgendwie haut das einfach nicht richtig hin und statt
miteinander zu harmonieren arbeiten die vielen Einflüsse
schlussendlich gegeneinander. Die wenigen Songs, bei
denen mit der Instrumentierung und den Synthies
zurückgehalten wurde (“Now We Are The Aliens“ und “Lost
In Oblivion“) sind denn auch gleichzeitig die Highlights
der Scheibe. Wer auf klischeehaften Gothic Metal steht,
der wird hier fündig. Wer einen etwas höheren Anspruch
hat, der kann hier ruhig dran vorbeigehen.
Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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KING – Reclaim The Darkness Indie
Recordings/Irascible
Hach, alles hat sooo gut angefangen: Pfeifender
Wind, Schritte, dazu eine akustische Klampfe, die einen
düsteren Grundton anschlägt – dann der plötzliche
Übergang zu verzerrten Gitarren und einem stampfenden
Beat, Doublebass, alles, was es eben braucht, dann ein
Schrei… Echt, bis zu diesem Punkt war ich der
Überzeugung, dass „Reclaim The Darkness“ was ganz
Grosses werden könnte, eventuell im Stile von Rotting
Christ oder gar Dark Tranquillity. Was danach folgte,
war pure Ernüchterung: Der Sound als solches blieb
super, keine Frage – aber das ewig gleiche Geschreie des
Sängers machte mich nur müde, sehr müde. Klar bei den
genannten Bands ist das zwar auch so, aber irgendwie hat
der gute Herr bei King einfach etwas Ermüdendes in
seinem Schrei-Stil. Kann ich mir nicht wirklich
erklären, Tatsache ist: Kein Stück konnte mich so
fesseln, wie es eigentlich aufgrund der Melodieführung,
der Abwechslung oder der Atmosphäre her hätte sein
müssen. Der Schreihals hat (für mich) so ziemlich jeden
Track zerstört. So ein Schreigesang wie bei Paradise
Lost zu „Icon“- oder auch „In Requiem“-Zeiten könnte
hier echte Wunder bewirken. So bleibt es bei einem „ganz
nett, aber nicht fesselnd“. Schade, sehr schade – denn
der schwarz angehauchte Metal der Aussies hätte wirklich
was ganz Geiles werden können. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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EERIE - Eerie Tee Pee Records
Ein simpler Bandname, aber trotzdem zeigt das Netzt
nicht das gewünschte Album. Und da im Download auch kein
Infosheet ist, frage ich mich, wer den Vertrieb macht.
Für das Rezensieren kriegt man ja eh nichts, aber soll
ich noch Stunden zusätzlich für die Recherche verbraten?
Sucht euch ein anständiges Label, obwohl, vielleicht
haben sie das ja. Nicht mal das finde ich raus, aber
vielleicht nennt man das inzwischen «Fokussieren auf die
Musik». Leider ist die ziemlich mittelmässig. Der
startende Riff hat viel Sludge in sich, die Stimme
klingt ein wenig wie Conan, die Gitarren sind allerdings
klarer aufgenommen und erinnern stellenweise an neuere
Black Pyramid, zumindest vom Sound her. "Yeti" ist
geradliniger als der Opener, packt aber durch den
eingängigen Riff und die schaufelnden Rhythmen. "Master
Of Creation" ist durch das wirre Gitarrensolo wieder
weniger griffig, und trotz eigentlich klaren Rhythmen
viel chaotischer. Durch die halbe Stunde Spielzeit durch
hängt dem Sound immer ein leicht verhangener Groove an,
aber ob das reicht, um neben Beastmaster oder die
genannten Bands bestehen zu können, wird sich zeigen.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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COLDWORLD – Autumn Grau Records/Cold Dimensions
Als wäre der ‘Sommer’ nicht schon verregnet und
trübe genug (verhältnismässig gesehen), so haut uns das
auf depressive Mucke spezialisierte Label Grau Records
mit dem Ein-Mann-Projekt Coldworld so richtig schön eins
in die Fresse. Schöne Gedanken? Freude am Leben? Kannste
alles knicken, mit „Autumn“ wird ein Herbst eingeläutet,
der dich nicht mehr aufstehen lässt. So gut also? Nun,
ja und nein. Ja, weil hier nicht nur schwarzmetallisches
Gerödel am Werk ist, sondern auch sehr viel an
Amtosphäre erzeugt wird, sei es nun durch zerbrechlich
wirkenden Clean-Gesang oder akustische Intermezzi mit
Streichern. Das ‚Nein‘ wird jetzt ein wenig schwieriger
– es wird persönlich. Ich kann mit dieser Art von Sound
nur bedingt was anfangen. Ich meine, er ist ordentlich
gemacht, und für ein Solo-Projekt stimmt die Qualität
und der Inhalt wirklich. Aber wenn man unvorbereitet den
Klängen von „Autumn“ lauscht, kann es einen in ein Loch
ziehen, das es in sich hat. Von dem her: Mir persönlich
sagt jetzt weder die Band noch deren Output zu, aber wer
auf depressive Mucke steht, die einen wirklich
erschlagen kann, dann kann man sich (vorsichtig) an
Coldworld heran wagen. Ich wage mich lieber wieder an
ein neues Bier. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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DARK FOREST - Beyond The Veil Cruz Del Sur Music
Zwei Knackpunkte gibt es auf dem neuen Album der
britischen Folk/Heavy-Metaller: der Gesang und das
Songwriting. Insofern hat sich seit dem Vorgänger-Album
"The Awakening" nicht viel geändert. Wer sich mit den
speziellen Klängen von Sänger Josh Winnard und den nicht
immer ganz zwingenden Liedern anfreunden kann, hat
gewonnen. Für mich aber bleiben Dark Forest ein Rätsel.
Gibt es Melodien, die zu Beginn eines neuen Songs
begeistern, stellt sich schon sehr bald Langeweile ein.
Dabei beginne ich jetzt langsam den künstlerischen
Aspekt von Dark Forest zu begreifen. Wie das CD-Cover
verdeutlicht, versuchen hier die Briten eine
mystisch-keltische Atmosphäre mit Heavy Metal zu
verbinden. Das ist zwar nicht neu (höre Skyclad, Blind
Guardian und Konsorten), wird aber meist Stimmungsvoll
und mit einer gewissen Eigenständigkeit erreicht.
Ebenfalls verfügen Dark Forest über ein Händchen für
progressive und leicht epische Elemente. Dabei
verzetteln sich die Briten aber immer wieder. Weniger
könnte hier mehr sein und die Punktezahl nach oben
schnellen lassen; und dies trotz des Gesangs. Dieser
bettet sich zwar schön ins Gesamtkonzept ein, klingt
aber oft (zu) dünn und eintönig. Vielleicht haben aber
Dark Forest dieses Manko erkannt und deshalb auf dem
neuen Album neben zwei kurzen Instrumentals auch ein
sechseinhalb minütiges eingebaut. Wobei auch dieses
seicht vor sich her dümpelt (andere würden sagen:
Atmosphäre schafft). Nach fast einer Stunde Spielzeit
habe ich schlicht die Motivation nicht mehr, auch noch
das fast 14 minütige "The Lore Of The Land" anzuhören.
Tue ich es doch, höre ich die Stärken und Schwächen
dieses Albums nochmals deutlich raus. Teilweise positiv:
Melodieführung und Atmosphäre. Meist negativ: Überlänge
und Gesang. Wer sich mit diesen 71 Minuten Musik
anfreunden kann, dem sei der Spass gegönnt. Ich selber
schalte lieber ab. Roger W.
Punkte:
6.0 von 10
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7TH ABYSS - Unvoiced Trollzorn Records Hört
man sich ein Album an, so ist es immer ein Geschenk,
wenn man entweder Feuer und Flamme dafür ist oder es
einfach abgrundtief hasst. Da sprudeln die Ideen nur so
über die Tastatur, dann gibt es die Werke wie dieser
Erstling von 7th Abyss der irgendwie in die Mitte fällt
und es einem äusserst schwer macht. Schwer besonders aus
dem Grund, weil „Unvoiced“ teilweise sehr gute Momente
aufweist und dann wieder die Klospülung reizt und dies
nahezu in jedem einzelnen Song. Spass macht die Truppe,
wenn das Gaspedal gnadenlos durchgedrückt wird und zur
Verzweiflung treibt mich diese ewige Suche nach der
„perfekten“ Melodie für den Refrain. Diese clean
gesungen Melodien sind wie Menschen die man nicht mag
(also ca. 99,99% der Bevölkerung), die sollen einfach
weg gehen, man will sie nicht sehen, hören oder in
seiner unmittelbaren Umgebung haben. Die Frage nach dem
Warum habe ich schon längst aufgegeben, es ist mir
einfach nicht erklärbar warum eine hörbar handwerklich
talentierte Truppe, immer wieder den Zwang verspürt die
ganze Dynamik und Härte für ein paar mittelmässige
Melodien in die Tonne zu treten. Vielleicht mag das bei
den Mädels gut ankommen aber es dient nicht dem Fluss
der Songs und raubt so viel Energie die immer und immer
wieder neu aufgebaut werden muss. Klar es gibt Bands wie
Soilwork oder Scar Symmetry die können das wirklich oder
einzelne Songs aus dem Metalcore-Genre wie z.B.: „This
Calling“ von All That Remains, die es fertig bringen
Härte mit einer grandiosen Melodie in eine Symbiose zu
setzen, doch dies ist eine verdammt schwierige Sache.
Hier auf „Unvoiced“ geht der Schuss einfach nach hinten
los, das kann mal passieren wäre auch nicht weiter
tragisch, wenn dies nicht als Blaupause für praktisch
jeden Song zutreffen würde. Es ist wirklich verflucht
schade, denn die Instrumental-Front leistet
grundsätzlich eine ordentliche Leistung ab und es finden
sich immer wieder Passagen die mich begeistern, ja
teilweise sogar mitreissen können. Wo dieses
Wechselspiel aus „Licht und Schatten“ relativ gut
funktioniert ist besonders „Nightmare At The Fields“,
eine klarer Tipp um ein Ohr voll zu nehmen und eine
Lebensweisheit wurde schlussendlich auch in einen als
Songtitel verpackt mit dem ich hier abschliessen möchte:
„Don’t Take Blowjobs From The Prime Time Whore“.
R.K.
Punkte:
5.8 von 10
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HELLBRINGER – Awakened From The Abyss High Roller
Records/Musikvertrieb Sorry meine Herren, aber
das haben selbst Venom geiler rüber gebracht. Dieser
leicht geröchelte Gesang und diese Speed-Maschinerie,
das hatten wir alles schon, und die meisten dieser Bands
haben sehr schnell das Zeitliche gesegnet, weil der
Abwechslungsreichtum nicht gerade weit verbreitet war.
Selbst eine Band wie Agent Steel musste dies einsehen,
und die Truppe war nun das absolute Non-Plus-Ultra. Wer
auf sieben Tracks unaufhörlich das Gaspedal durchdrückt,
verlangt dem Hörer einiges ab, und wenn selbst ein Track
wie «Iron Gates» nur wie eine drittklassige Slayer «Show
No Mercy»-Nummer aus den Boxen röhrt, darf man sich
getrost fragen, wieso es noch immer so viele oder besser gesagt zu
viele Bands gibt. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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MORPHINIST - Terraforming Sick Man Getting Sick
Records Das Hamburger Einmannprojekt ist äusserst
produktiv, wenn man sich die Menge an Veröffentlichungen
anschaut. Alleine in diesem Jahr sind es drei. Das kann
eine Erklärung sein, warum es nur 35 Minuten dauert. Die
Lieder zeichnen sich durch monotones, hypnotisches
Riffing aus, das aber leider viel zu schnell langweilig
wird. Dem gegenüber stehen gewisse Übergänge, die mit
dem Brecheisen erzwungen scheinen. In diesem Genre ist
es im Augenblick eh schon recht eng, es gibt einfach
feinfühliger inszeniertes Post/Black Metal. Der zweite
Song ist mit seinen fünf Minuten schon ein wenig
erträglicher, die Dramaturgie wirkt fliessender, aber
hier beginnt der Riff trotz der kurzen Spielzeit zu
nerven. Und auch beim letzten Song findet man immer
wieder ein «Aber». Vor allem das Schlagzeug fällt hier
negativ auf, weil es zu uninspiriert dahinklöppelt.
Vielleicht wäre mehr Zeit zum Überdenken hilfreich
gewesen. Oder halt ein Mitmusiker, der bei dem
Schaffensprozess mitdenkt. Für eine halbe Stunde halb
fertige Musik kann ich mir kein passendes Publikum
vorstellen und auch keine uneingeschränkte Empfehlung
abgeben. Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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CULVER KINGZ - This Time Escape Music/Non Stop
Music Bereits 1983 kreuzten sich die Wege von
Multiinstrumentalist Michael Thompson und Sänger Billy
Trudel. Die Beiden gründeten die Band Slang, mit der der
Erfolg aber ausblieb. Die zwei talentierten Musiker
verfolgten demzufolge verschiedene Wege. Michael mit der
Michael Thompson Band und Billy mit The City. Einer
späteren erneuten Zusammenarbeit stand die Tatsache im
Wege, dass sie bei verschiedenen Labels unter Vertrag
standen. Erst 2011 klappte die Zusammenarbeit. Das
Resultat, sprich das nun vorliegende Album, brauchte
aber weitere fünf Jahre bis zur Vollendung. Die Herren
machten da weiter, wo sie damals aufhörten, das heisst
man bewegt sich im AOR der Achtziger. Handwerklich
braucht man den zwischenzeitlich als gefragte
Studiomusiker tätigen Künstlern sicher nichts mehr
vorzumachen. Leider fabrizierte man Songs, die kaum
jemanden hinter dem Ofen hervorlocken können. Trotz
einer lupenreinen Instrumentalisierung und einer
ausdrucksstarken Stimme ist das Resultat schlicht
langweilig. Die elf Songs sind im Popbereich angesiedelt
und tangieren Rockmusik nur rudimentär. Sicher, in den
Achtzigern hätte man mit dem einen oder anderen Song den
Sprung ins Radio mit hoher wahrscheinlichkeit
bewerkstelligt. Heutzutage taugt der Sound aber
höchstens noch als Fahrstuhlhintergrundberieselung.
Chris C.
Punkte:
5.5 von 10
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TOTENMOND – Der letzte Mond vor dem Beil Massacre
Records/Musikvertrieb „Kontrollierter Krach“ soll
das deutsche Trio also verursachen – kann ich so nur
unterschreiben! Da wird geholzt. Bis der Arzt kommt, es
knarzt, ächzt und wummert, und über all dem thronen die
geschrienen/geknurrten Vocals. Gut verständlich, das
muss man attestieren – aber gleichzeitig auch ermüdend,
da praktisch permanent nur die gleiche Art des ‚Singens‘
verwendet wird. Dabei wären die Texte an sich ziemlich
interessant, weil nicht massenkonform, sondern eher zum
Denken anregend. Ganz ehrlich, allzu viel mehr kann ich
über Totenmond nicht sagen – dieses Konzept, diese Art
der Musik erschliesst sich mir einfach nicht. Deswegen
gilt: Leute ohne Scheuklappen sowie einer Affinität zu
organisiertem Lärm können hier sehr gerne reinhören,
denn gewisse Parallelen zu beispielsweise Eisregen oder
auch Eden weint am Grab lassen sich schon ziehen. Nur
sind Totenmond einfach noch kränker und chaotischer am
Werk. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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DEFILED - Towards Inevitable Ruin Season Of
Mist/Irascible Eigentlich sind Season Of Mist
krachtechnisch immer am Zahn der Zeit, aber mir ist das
Tokyo-Quartett Defiled zu technisch, aber mittelmässig
und zu punkig und hektisch, um als "schlecht aber gut"
bezeichnet zu werden... Falls das für irgendjemandem
Sinn macht. Geröchel und Schlagzeug sind arg in den
Vordergrund gemischt, die Aufnahmequalität übersteigt
selten (gutes) Proberaumniveau und nachvollziehbare
Songstrukturen sind ebenfalls Mangelware. Perfekter
Soundtrack für SchepperKrachBumm-Vergötterer und
überzeugte Anarchisten - reinhören. Hardy
Punkte:
4.5 von 10
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ANNISOKAY – Annie Are You Okay?
(EP) Long Branch Records/Musikvertrieb Nun ja…
Was soll man da noch gross dazu sagen? Annisokay stammen
aus Deutschland und versuchen, mit einer sehr modernen
Interpretation von Metal, ihre Vorstellung von Musik
unter die Leute zu bringen? Ich war noch nie ein Freund
von all diesen Kiddie-Bands (meine Ansicht) wie Bring Me
The Horizon, Asking Alexandria, Attack Attack! und
Konsorten – Annisokay schlagen in diese Kerbe, haben
ergo bereits von Anfang an einen schweren Stand bei mir.
Aber diese EP mit 4 Tracks, welche allesamt Cover-Songs
von Michael Jacksons Werken sind („Beat It“, „Scream“,
They Don’t Care About Us“ und „Thriller“) hätte meiner
Meinung nach besser nie das Licht der Welt erblickt.
Huldigungen sind das eine, unnötige Coverversionen das
andere. Und „Annie Are You Okay?“ ist definitiv unnötig
– ja, man hat ordentlich produziert, ja, man beherrscht
sein Handwerk, und ja, es wird sich irgendwie verkaufen,
da bin ich mir sicher – aber es gibt Lieder, die man
besser nicht oder nur mit allergrösster Sorgfalt covern
sollte. Und das ist hierbei NICHT passiert. Der gute
Michael würde sich im Grabe umdrehen, wenn er diesen
Schrott hören würde. Da haben Raintime, welche dazumals
ebenfalls „Beat It“ gecovert haben, einen deutlich
besseren Job abgeliefert. Kurzum: unnötig wie ein
alkoholfreies Bier. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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