Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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VOODOO CIRCLE - Whisky Fingers AFM
Records/Musikvertrieb Man kann es kurz machen.
Einmal mehr rocken Voodoo Circle wie eine Mischung aus
Whitesnake und Bad Company, haben mit David Readman
einen fantastischen Sänger und spielen sich wie in den
siebziger Jahren durch ihr viertes Album. Neu am
Schlagzeug sitzt der ehemalige U.D.O.-Trommler Francesco
Jovino, der zusammen mit Bassist Mat Sinner auch bei
Primal Fear spielt. Ebenso wie Meistergitarrist Alex
Beyrodt, der sich mit Alessandro Del Vecchio einen neuen
Keyboarder und Produzenten ins Team geholt hat, der auch
eine verdammt geile Stimme hat. Die Duette zusammen mit
David bei «Trapped In Paradise» und «Been Said And Done»
sind absolute Weltklasse. Hört man Mister Readman in
«Watch And Wait (I Got My Eye On You)» singen, denkt man
unweigerlich an David Coverdale, dem Mastermind von
Whitesnake. Frappant, diese Ähnlichkeit, die auch schon
beim Opener «Trappend In Paradise» auffällt. Auch die
Gitarrenarbeit von Alex in «Medicine Man» erinnert stark
an Doug Aldrich. Fett und alles zerschneidend rifft sich
Alex durch den Song und hinterlässt einmal mehr seinen
Stempel. Wie die geilen Hammondorgeln in «Heart And
Stone» und die feinen Gitarrenparts. Die vierte Scheibe
ist der gelungen Nachfolger zu drei Vorreitern, die
schon viel Aufmerksamkeit bekamen. Einmal mehr, wer auf
die Whitesnake-Scheiben «Saints And Sinners», «God To Be
Bad», «Come And Get It» und «1987» steht, wird an diesem
Album nicht vorbeikommen. Besingt David seine tiefsten
Emotionen in «The Rhythm Of My Heart», ist dies nicht
bloss eine Strophe, sondern ein klares stimmliches
Bekenntnis. Wie auch das schnelle «Devil Takes Me Down».
Der Whisky steckt nicht nur in den Stimmbändern von
David, sondern auch in der Gitarrenarbeit von Alex. Tja,
und als perfekter Trommler entpuppt sich Francesco, der
nicht nur Metal spielen kann, sondern hier eine verdammt
gute Figur abgibt. Was soll ich noch schreiben Kaufen!
Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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WAKEN EYES - Exodus Ulterium Records Wow,
starker Auftritt von Waken Eyes, ein wahrlich grandioser
Opener lassen die Jungs mit "Cognition" vom Stapel. sehr
pompös und druckvoll, klingt nach Filmmusik im ganz
Grossen Stil. Weiter gehts mit "Aberation", erinnert
etwas an Avantasia von der Musik her, auch hier wieder
druckvolle Drums, viele Stimmungs- und Tempiwechsel,
aber alles mit viel Gefühl und einem geheimnisvollen
ruhigen Gesang, Top Song. "Deafening Thoughts" klingt
etwas nach Muse, aber mit mehr Abwechslung und mehr
Power. Bei "Back To Life" kommen Erinnerungen an Shadow
Gallery hoch, ein grandioser Track. Henrik Bath hat eine
sehr variable und tolle Stimme, die hervorragend zu den
Songs von Tom Frelek passt. Waken Eyes schaffen das
Kunststück, trotz vieler Breaks, Tempi- und
Stimmungswechseln die einzelnen Songs interessant zu
halten. Jeder der elf Tracks ist spannend bis zum Ende.
Ganz stark auch "Cornerstone Away", das mit einem
wunderschönen Gitarrensolo startet. Unterstützt wird
Henrik hier am Gesang von Kristine Bishop, die eine
zauberhafte Stimme hat. Ganz gross auch die wunderschöne
Ballade "Still Life", einfach zum Abheben gut, hier
zeigt sich, dass ein Instrumental-Song auch einfach und
ohne Gefrickel gut sein kann, toll die Symbiose von
akustischer Gitarre und dem Gitarrensolo. Am Ende dieses
spannenden Werkes dann mit "Exodus" das 20 Minuten lange
Highlight des Albums. Ein grandioser Prog-Song mit allen
musikalischen Facetten dieses Genres. Ganz grosses Kino.
Mit diesem Rundling ist Waken Eyes ein fantastisches
Debut gelungen, das wirklich hörenswert ist und sich
alle Proggies reinziehen sollten, ich kann da nur noch
sagen: wow, Hammeralbum. Crazy Beat
Punkte:
9.3 von 10
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NUCLEUS TORN – Neon Light Eternal Prophecy
Productions "Neon Light Eternal" wurde bereits im
vergangenen Jahr angekündigt, als mit "Streets Lights
Fail" der erste Teil des als Doppelalbum konzipierten
Werks erschienen ist. Gleichzeitig wird klar
kommuniziert, dass das Projekt Nucleus Torn nach dieser
Veröffentlichung am Ende seiner Existenz angekommen ist
- es bleibt schlicht nichts mehr zu sagen. Auf "Neon
Light Eternal" beschränkt sich Fredy Schnyder abermals
auf drei Songs und rund vierzig Minuten Spielzeit. Das
überlange 'A Declaration Of Mistrust' wirkt progressiv
und erinnert an neuere Opeth-Kompositionen - das
Hackbrett, die Hammondorgel, sowie die Querflöte sorgen
jedoch wie gewohnt für die eigene, charakteristische
Note. Schnyder bemüht sich vielmehr um die Schaffung
einer Soundlandschaft, als um den Aufbau gängiger
Songstrukturen - der Beginn der zweiten Kapitels ist mit
dem Einsetzen harter Gitarrenriffs jedoch klar markiert.
'Nothing Between You And Death' wirkt zunächst sehr
chaotisch und Anna's Stimme bildet einen starken
Kontrast zu den Instrumentalparts. Die Grundstimmung
unterscheidet sich stark zu den beiden anderen Songs.
Das nach dem ersten Album betitelte, dritte Stück
schliesst den Kreis mit postapokalyptischer Stimmung.
Wer die Klasse von Nucleus Torn erkannt hat und sich nun
ein Sammlerstück für Ewigkeit ergattern möchte, kann auf
die auf 187 Exemplare limitierte Sonderausgabe "Blowing
Up The Entire World (Explosions 1997 - 2015)"
zurückgreifen. Patricia L.
Punkte:
9.0 von 10
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TAPHOS NOMOS - West of Everything Lies Death
Hammerheart Records Der Sound dieser Scheibe gibt
einem erst das Gefühl, in einem Kellergewölbe in
Stockholm zu sitzen und zwei Räume - pardon gruselige,
alte, verstaube Kellergewölbe weiter - probt eine Old
School Death Metal-Band in ohrenbetäubender Lautstärke.
Man hört das Ganze aber nur durch die massive
Bruchsteinwand. Natürlich findet die beschriebene Szene
1991 statt. Es rauscht und rumpelt und rattert und hallt
dass einem die Ohren flattern. Nun sind die Jungs von
Taphos Nomos aber keine Schweden sondern Niederländer
und wir schreiben ja, wie den meisten unter euch bekannt
sein dürfte, das Jahr 2015 (grade noch so) und nicht
1991. Diesen Umständen ist es wohl zu verdanken, dass
einige Elemente an den vier Songs, die zusammen über 30
Minuten dauern (!), den Rahmen des üblichen Old School
Death Metal sprengen - und zwar massiv. Zum einen - die
Songlänge lässt es erahnen - bedient man sich hier
reichlich in der Doom-Trickkiste und lässt auch mal den
einen oder anderen blackmetallischen Einsprengsel zu,
nur um sich dann plötzlich in 70er angehauchten
Rock-Gefilden zu tummeln. Taphos Nomos lassen sich kaum
in eine Schublade stecken, sie sind vielseitig,
originell und eigenständig - aber immer irgendwie düster
und komplex, vielschichtig und voller Tiefe. Die Scheibe
braucht mehrere Durchgänge, bis sie ihre volle Kraft
entfaltet - aber ich kann nur jedem empfehlen, sich
diese Zeit zu nehmen. Taphos Nomos sind echter
Underground-Geheimtip, unbedingt anhören! Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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ZIERLER - ESC Head First Music
Bekannt von seiner früherer Band Twilight präsentiert
uns hier Keyboarder und Bandnamensgeber Finn Zierler
sein neues Werk. Nach eigenen Angaben eine Mischung aus
Queen-Pomp, Devin Townsend-Madness und der Virtuosität
von Dream Theater. Klingt etwas verrückt Ja so klingt es
auch stellenweise, ist aber eine leckere Mischung, die
Zeit braucht, um voll verstanden zu werden. Hört man
sich das erste Mal "A New Beginning" an, herrscht im
Kopf noch Chaos. Genau so geht's mit "Aggrezzor".
Ziemlich wirr, etwas chaotisch und rau hämmern die
Tracks auf den Zuhörer ein. Erst bei mehrmaligen Genuss
kommt etwas Klarheit in die Musik des Dänen. Und je
länger man die crazy Songs sich anhört, muss man
eingestehen, dass die oben genannte musikalische
Mischung voll zutrifft. Schwere Gitarrenriffs,
Doublebass-Attacken, fiese Synthies, schräge Vocals,
düstere Keyboards und viele Breaks und Tempi-Wechsel
machen ESC zu einem wilden, ungezügelten Stück Musik.
Strange und doch sehr interessant. Kelly Sundown
Carpenter singt, brüllt und schreit sich souverän durch
die elf Tracks. Highlight das sehr abwechslungsreiche
"Rainheart" und das 8 Minuten lange "Whispers". Tolles
Album von Finn Zierler und seinen Mitmusikanten, mit
vielen Kanten und Ecken, strange und doch Proggie, eine
echte Herausforderung für Prog-Fans, unbedingt
reinhören. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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KILLING JOKE - Pylon Spinefarm Records/Universal
Killing Joke ist eine Marke, ein Brand, ein Begriff. Die
Post Punk-Band gibt es nun schon seit 35 Jahren und sie
rocken immer noch wie zu ihren besten Zeiten. Die Briten
um Frontmann Jaz Coleman sind mittlerweile mit ihrem
sechzehnten Album am Start. "Pylon" heisst das Unding
und rockt sofort los. Man kann auch sofort erkennen,
dass man mit den Gitarren auch viel Elektronik dabei
hat, sowas wie Industrial Richtung Ministry. Die Songs
sind zumal vertrackt und dann wieder melodiös. Nein, zum
Kuscheln sind Killing Joke nicht geeignet, aber zum
Abgehen würde ich das jedem von euch empfehlen. Dieses
Werk tritt Arsch auf seine Weise und zeigt auf, dass
Killing Joke in ihrem Genre immer noch das Mass aller
Dinge sind und es auch lange so bleiben werden.
Daniel J.
Punkte:
8.9 von 10
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CALLEJON - Live in Köln (CD und
DVD) Four Music Ich muss ehrlich gestehen,
dass ich mich mit der deutschen Metalcore-Band Callejon
nie so wirklich beschäftigt habe. Das soll es geben und
ist auch nicht wirklich ein Weltuntergang. Zehn Jahre
schon gibt es die Düsseldorfer, und nun kommt ihre erste
Live-CD und DVD mit neunzehn Songs querbeet aus ihrem
Schaffen. Formal erst die Jungs singen in Deutsch und
die Texte sind auch nicht so ernst zu nehmen wie zum
Beispiel "Schwule Mädchen". Musikalisch ist man ein
wenig Weg vom Metalcore der Anfangszeiten und ist jetzt,
ja die Spatzen pfeifen es vom Dach, im Mainstream
angekommen. Das muss nicht schlecht sein, wenn die Musik
gut ist, und hier in diesem Fall ist sie sehr gut. Gutes
Konzert, gute Scheibe, geile Band. Übung erfüllt.
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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HATESPHERE - New Hell Massacre
Records/Musikvertrieb Thrash Metal! Geil alter,
das volle Brett! Ja ich habe schon eine ganze Weile
nicht mehr guten Thrash Metal gehört (ausser natürlich
unsere alten Helden). So kommen Hatesphere ziemlich
gelegen, um mein Manko an guter Musik zu stillen. Ja die
Dänen sind schon seit fünfzehn Jahren unterwegs und
bringen hier ihr neuntes Werk "New Hell" unter die
Thrash Metal-Fans. Aufgenommen von dem Produzenten-Papst
aus den Norden Tue Madsen. Der Chef hat den Jungs einen
mörderisch guten Sound verpasst, somit die Scheibe schon
mal interessant wird für alle Fans der härteren Gangart.
Die Songs sind natürlich schnell gehalten mit den
obligaten Breaks, die sich sehr gut ins Szene setzen.
Alles in einem haben wir mit "New Hell" eine sehr gute,
abwechslungsreiche Thrash Metal-Platte, die voll ins
Schwarze trifft. Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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MÅNEGARM - Månegarm Napalm Records/Universal
Die Vikinger von Månegarm sind nun auch schon bereits
seit 20 Jahren am Met Süffeln und mit dem neuesten
Streich, schlicht "Månegarm" betitelt, stechen die
Schweden mit ihrem regulären Album Nummer 8 in die
stürmische See. Bewaffnet mit mitreissenden Melodien,
Geigen, Maultrommel, weiblichen Vocals und natürlich
auch Stromgitarren geht es auf Plünderungstour. Erster
Halt: "Blodörn", ein Mid Tempo-Stampfer wie aus dem
Bilderbuch, sanft beginnend und mitreissend endend, mit
einer Melodie, die sich regelrecht in den Gehörgängen
festkrallt und so schnell nicht wieder daraus
verschwindet. Dazu gesellt sich eine leicht
melancholische Grundstimmung, welche trotz den vielen
Folk-Klängen nicht kitschig, sondern voller Schwermut
über die Wellen reitet. An diesem Punkt muss ich
zugeben, dass sich meine Begeisterung für all die
Viking/Pagan/Folk-Kapellen über die letzten Jahre arg
dem Nullpunkt zugewendet hat, denn die oftmals
praktizierte penetrante Bier-Glückseligkeit konnte nicht
mal mehr mein Fäkal-Downloadportal begeistern. Warum das
mit "Månegarm" anders ist, nun, vielleicht, weil sie
einfach erwachsener klingen, Månegarm beherrschen es
extrem gut, Metal und Folk in einer Symbiose ertönen zu
lassen und überraschend abwechslungsreich zu Werke
gehen. Abgesehen von dem brillanten Opener "Blodörn"
haben die Schweden mit "Odin Owns Ye All" eine Up
Tempo-Nummer im Gepäck, die zur absoluten Band-Hymne
aufsteigen kann und auch der härteste Song "Call Of The
Runes" mit seinem dezenten Amon Amarth-Einschlag ist
einfach nur mitreissend. Auf der anderen Seite stehen
die ruhigen Akustik/Folk-Lieder: "Blot", "Vigverk - Del
II" und "Allfader", welche mit Unterstützung durch
weiblichen Gesang für Lagerfeuer-Stimmung sorgen, da ist
insbesondere "Blot" heraus zu heben, das mit seiner
wunderschönen nordisch-melancholischen Melodie ein
weiterer Höhepunkt von "Månegarm" ist. Amon Amarth mag
die perfekte Beschallung für die Schlacht sein, Månegarm
dagegen für das Leben dazwischen und drum herum, welches
nicht nur aus Blut und abgetrennten Gliedmassen besteht.
R.K.
Punkte:
8.8 von 10
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DEVIN TOWNSEND PROJECT - Devin Townsend Presents:
Ziltoid Live At The Royal Albert Hall InsideOut Music
Der kanadische Sänger, Gitarrist und Produzent wird
von vielen Leuten und Fans gleichermassen als
musikalisches Genie abgefeiert, obwohl diese Bezeichnung
ihm selber nicht wirklich gefällt. Bevor der 1972
geborene und Multiinstrumentalist vor genau zwei Dekaden
die erste Scheibe der Strapping Yound Lad auf den Markt
brachte, bekam er durch Steve Vai (Ex-Whitesnake,
Ex-David Lee Roth) die Möglichkeit, sich als Sänger in
einem professionellen Umfeld zu betätigen. So ist Devin
mitunter als Sänger auf «Sex & Religion» (1993) zu
hören. Diese Phase dauerte bekanntlich nicht so lange
und dennoch schuf sich der Kanadier damit die Grundlage
für seine bis anhin sehr beeindruckende Solo-Karriere,
die verschiedene stilistische Phasen, respektive
Bandnamen wie Devin Townsend, The Devin Townsend Band
oder Devin Townsend Project abdeckt. In der jüngeren
Vergangenheit stand nun eher Progressive Metal im
Vordergrund. Meine persönliche Auseinandersetzung mit
dem üppigen Musikkosmos des Herrn Townsend geschah 2007,
als ich die erste Ziltoid-Scheibe «The Omniscient» zu
reviewen hatte. Der erster Durchlauf liess mich beinahe
konsterniert zurück, aber je tiefer ich in diesen
"genialen Krach" eintauchte, desto mehr erschloss er
sich mir. Das vorliegende Live-Dokument wurde diesen
Frühling in der Royal Albert Hall in London
mitgeschnitten und audio- wie videomässig komplett
konserviert.
Interessanterweise wurde vorab aber
nur das zweite "Ziltoid"-Werk «Dark Matters» (ab dem
aktuellen Doppel-Album «Z²») komplett durchgespielt und
von «Sky Blue» dafür bloss «Universal Flame» als letzte
Zugabe verwendet. Dazwischen stehen verschiedene Songs
ab älteren Alben wie «Epicloud» (2012), «Addicted»
(2009) oder «Ocean Machine» (1997). Will heissen, dass
der erwähnte erste «Ziltoid»-Dreher überhaupt nicht
berücksichtigt wurde, typisch Townsend! Den orchestral
geprägten Beginn würde ich als eine Art «Star
Wars»-Metal bezeichnen, vermischt mit einer Art
Filmmusik und beim Anhören dieses Bombasts stellt sich
natürlich sogleich die Frage nach der visuellen
Umsetzung dieses Konzertspektakels. Dies fehlt mir
leider, aber im Wissen darum, dass das Ganze mit
vierzehn (!) hochauflösenden Kameras aufgezeichnet wurde
und natürlich auch als blu-Ray zur Verfügung steht,
lässt schon jetzt erahnen, was da auf einen zukommt. Das
komplette Konzert dauert(e) zwei Stunden und vierzig
Minuten und alleine das, was das Gehör von Devin
Townsend (Vocals, Guitar, Keys, Programming), Dominique
Lenore Persi (Vocals), Dave Young (Guitar, Keys), Mike
St-Jean (Keyboards, Synths, Programming), Brian Waddell
(Bass) und Ryan Van Poederooyen (Drums) vorgesetzt
bekommt, ist kaum in Worte zu fassen! Vom Härtegrad her
liegt man irgendwo zwischen Nightwish und Dimmu Borgir,
wobei dies mit einer gewissen Vorsicht aufgefasst werden
muss, da es für Devin Townsend grundsätzlich keine
Grenzen gibt. Obwohl der Audiosound schon granatengeil
ist, entfaltet sich dieses Live-Monster wohl so richtig
erst mit dem gefilmten Material dazu. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SPOCK'S BEARD - The First Twenty
Years InsideOut Music Nach Zwanzig Jahren und
12 Studio Alben legen uns die Super-Proggies nun ein 2CD
/ DVD-Best Of auf den Tisch. Es war sicher verdammt
schwer, aus all den Supersongs der 2 Dekaden das
richtige Material auszuwählen. Und so sind auch nur
grandiose Songs auf dem Doppeldecker zu finden.
Angefangen mit dem Übersong "The Light", damit haben die
Jungs um die Gebrüder Morse riesige Wellen geschlagen in
der Prog-Welt. Noch besser kommt's mit "The Doorway",
eine gewaltige Lehrstunde in Sachen Prog Rock. Ich
behaupte, eines der besten Prog-Stücke, das je
geschrieben wurde. 11 Minuten und 27 Sekunden
unglaubliche Musik. Nur schon der Klavieranfang haut
mich total aus den Socken, Ryo Okumoto ist einfach
grossartig, und was dann folgt, muss man hören, das kann
man nicht beschreiben. Oder das geniale "Thoughts", das
dann auf späteren Alben noch einige Fortsetzungen
erleben durfte. Dann "June", das live nicht nur von
Spock's Beard gespielt wird, sondern auch von
Transatlantic und Flying Colors, eine wunderschöne
akustische Nummer. Auch "Day For Night", ein klasse
Prog-Rocker, genauso wie das 16 Minuten lange "At The
End Of The Day" - höchste Musikalische Kunst. Schon der
Anfang ist zum Niederknien, dazu der typisch röhrende
Basssound von Dave Meros, Hammer. Nach dem Gefühlvollen
"Solitary Soul" beendet das akustische "Wind At My Back"
die erste CD und die Ära Neal Morse. CD 2 startet mit
dem rockigen "The Bottom Line", und Nick D`Virgilio am
Leadgesang. Ein typischer SB-Progsong. Nach der
gefühlvollen Ballade "She Is Everything" dann das starke
"On A Perfect Day", klasse Gesangsmelodien und tolle
Chöre prägen dieses Epos. Mit dem 16 minütigen, sehr
verspielten "Jaws Of Heaven" (was für ein Song!) endet
die Besetzung mit Nick D`Virgilio, ein würdiger
Abschluss für den Ausnahme-Drummer und -Sänger. Dann
"Waiting For Me", jetzt mit Ted Leonard am Mic und
Live-Drummer Jimmy Keegan. "Tides Of Time" dann wieder,
ein ganz typischer SB-Track, verspielt und mit tollen
Alan Morse-Soli und Jimmy Keegan-Breaks. Zum Schluss
dann ein brandneuer Song, das 20 Minuten-Epos "Falling
For Forever", ganz besonders macht den Song, dass Neal
Morse und Nick D`Virgilio mit dabei sind. Inkl. einem
Drum Duell (während des Songs) zwischen Nick und Jimmy,
einfach genial. Trotz aller Umbesetzung und leichten
Musikalischen Kurskorrekturen sind die Bärte zum Schluss
wieder dort, wo sich am wohlsten fühlen, genau das zeigt
"Falling For Forever". Und so bleibt mir nur noch zu
sagen, dass diese 2 CDs ein Zeitzeugnis sind der meiner
Meinung nach besten Prog Rock-Band der Gegenwart,
verneigt euch ihr Unwürdigen vor den mächtigen Spock's
Beard! Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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INTRONAUT – The Direction Of Last Things Century
Media/Sony Music Nun ja... Die Amis von Intronaut
sind echt eine Klasse für sich. Ich kann mich da selber
nur zitieren, indem ich Opeth als Querverweis aufführe –
einfach in härter und schneller. Es sind nebst aller
metallischer Progressivität die kleinen Einsprengsel,
welche den Sound von Intronaut so entdeckenswert machen,
beispielsweise im Opner „Fast Worms“: Gegen Ende wird
mittels eines Blechblasinstrumentes eine doch recht
eigenwillige Passage eingespielt – welche nicht allzu
lange dauert und gleich darauf von einer metallischen
Wand erdrückt wird. Dennoch sehr interessant. „Digital
Gerrymandering“ als nachfolgender Track ist hingegen mit
einem horror-mässigen Flair gesegnet, und wo bei „Fast
Worms“ sehr viel gegrowlt wird, singt man hier eher
clean und gedämpft, was ein ganz eigenes Flair
verströmt. Ich könnte hier noch zig Zeilen schreiben,
und ich käme nie an eine akkurate Beschreibung des
individuellen Soundstils von Intronaut heran – soviel
sei aber gesagt: Wer abstrakte Soundlandschaften mit
einem gewissen Drive mag (der rote Faden ist nämlich
trotz aller Progressivität immer schön sichtbar), der
sollte sich, sollte dies nicht bereits geschehen sein,
mit Intronaut auseinander setzen. Ich setz mich derweil
mit meiner nächsten Kippe auf den Balkon und frier mir
die Finger ab. Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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THE GLORIA STORY - Greetings From Electric Wasteland
Wild Kingdom Records Bereits zum dritten Mal
erreicht uns ein neuer Output der Schwedischen Formation
The Gloria Story. Wie gehabt tummeln sich die Jungs im
Classic Rock-Genre bzw. im Siebziger Rock-Bereich. Dabei
steht mehr den je der Partyfaktor im Vordergrund, was
sie dann auch von den, im selben Metier tätigen,
Graveyard oder Rival Sons unterscheidet. Dies gehen die
ganze Sache weitaus trockener an als The Gloria Story.
Der Sound der Jungs basiert auf High Energy Rock, dem
eine anständige Portion Punk-Attitüde hinzugefügt wurde.
Auf dem Debut "Shades Of White" wurde der Glam ebenfalls
noch sehr stark gewichtet, war dann auf dem Nachfolger
"Born To Lose" aber praktisch ganz verschwunden. Nun
wurde dieser Aspekt, wenn auch nur dezent, wieder
berücksichtigt. Nach wie vor konzentriert sich die Band
aufs wesentliche. Die Songs zünden sofort und kommen
ohne abzuschweifen auf den Punkt. Dabei wird viel
Hingabe und Herzblut offensichtlich. "Beast Of A
Northern Light", "Bang Bang (Pull The Trigger)",
"Electric Wasteland" oder "Down To The Liquor Store"
sind dabei einige der Highlights die besonders viel
Charme haben. Wiederum wurde auf typisches Siebziger,
analoges Aufnahme-Equipment zurückgegriffen, was The
Gloria Story besonders authentisch erscheinen lässt. Als
Mischung aus Thin Lizzy, Kiss, The Sweet und The
Hellacopters hat die Band in ihrem Bereich einen Platz
gefunden, den sie mit "Greetings From Electric
Wasteland" sehr erfolgreich verteidigen. Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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DIVINER - Fallen Empires Ulterium Records
Diviner ist eine Heavy Metal-Band aus Griechenland,
gegründet von den Freunden und Musikpartnern Yiannis
Papanikolaou (Gesang) und Thimios Krikos (Gitarre) im
Jahr 2011. Ihre Vision bestand darin, einen Sound zu
kreieren, der Power und Intensität hat, tief, schwer und
hart daher kommt und trotzdem niemals die zeitlose Magie
des Heavy Metal verliert. Mit diesem Leitgedanken
schrieben sie die ersten Songs, und nach und nach kamen
schliesslich auch die fehlenden Bandmitglieder hinzu.
Nach intensiver Arbeit präsentieren die Griechen nun mit
"Fallen Empires" ihr Debutalbum. Ihr Sound wird von
mehreren Seiten nachhaltig beeinflusst. Ob klassischer
Heavy Metal mit ideenreichen Melodien oder hart
kreischende Riffs und groovige Rhythmen. Die Powerstimme
steht über allem im Zentrum und ist der
Wiedererkennungswert der Band. Gleich mit den ersten
beiden Titeln "Fallen Empires" und "Kingdom Come" zeigt
das Quintett ihr musikalisches Können. Zweiter ist eine
echte Rock-Hymne mit Tiefgang geworden und bleibt
automatisch im Gehörgang kleben. "Riders From The East"
besticht mit ausgedehnter, abwechslungsreicher
Gitarrenarbeit im Mittelteil bis zum Ende hin.
Air-Guitar-Einlagen werden bei diesem Titel zur
Schwerstarbeit für jeden, der sich daran wagt. Gewaltig
stampfend fegt "Come Into My Glory" übers metallische
Parkett. Knallharte Riffs tragen den Song, gestützt
durch brachiale Drum-Wellen in den Metal-Olymp. "Fallen
Empires" überzeugt während der zehn Songs ausnahmslos,
und keiner der Songs verkommt zum Lückenfüller. "Sacred
War" ist nochmals eine schnellere Nummer zum Abheben,
und mit "Out In The Abyss" ist ein würdiger und
melodiöser Song zum Abschluss der Platte gefunden
worden. Follow Diviner into the Fallen Empires!
Oliver H.
Punkte:
8.6 von 10
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JACK FROST – Mélaina Cholé Gloom Rock Enterprises
Interessant, sehr interessant – die Stimme kommt
mir irgendwie bekannt vor. Wer klingt nur so ähnlich? Na
klar – der gute Herr klingt wie Myke Hideous, bis 2007
Sänger bei The Bronx Casket Company! Tief, etwas rau,
leicht kratzig, immer an der Schwelle zum
Geflüsterten... das klingt super, zumal der Sound dazu
auch stimmt wie der Schwarzkittel auf den lokalen
Friedhof. Jack Frost spielen eine Art Dark/Gothic Rock
mit härteren Anleihen, ohne komplett die Metalschiene zu
befahren. Die Ähnlichkeit zum zweiten Album „Swwet Home
Transylvania“ von den erwähnten The Bronx Casket Co. ist
echt frappant, aber von Kopie kann keine Rede sein.
Dafür sind Jack Frost dann doch wieder zu eigenständig
und driften gerne mal in Richtung Type O Negative und
Memory Driven ab. Gemässigtes Mid Tempo, könnte man
sagen, mit immer wieder ruhigen Momenten. „My Baby Works
In A Liquor Store“ hat sogar beinahe theatralische Züge
an sich und einen Text, der in seiner Schlichtheit und
Realitätsnähe sehr niederschmetternd wirkt – beinahe
mehr als so manche Funeral Doom-Orgie. Also: Wer mit den
genannten Bands was anzufangen weiss – kaufen! Der Rest
sollte sich ein Ohr voll nehmen und dann selbst
entscheiden – ich habe entschieden, dass es Zeit für ein
weiteres Bier ist. Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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BED OF A NUN – Waiting For A Visit Pure Rock
Records/Non Stop Music Als ich mir das Debut
dieser österreichischen Combo zu Gemüte geführt habe,
dachte ich mir: Cooler Sound, aber die Stimme nervt
irgendwie – zu weinerlich erklang sie, zu nasal. Nun,
nachdem ich die Tracks mehrfach angehört habe, muss ich
meinen Ersteindruck korrigieren: Klar, es ist nicht
gerade eine Wayne Hussey-Stimme, die da aus den
Sprechern erklingt, aber sie hat ihren ganz eigenen
Charme. Und, was beinahe noch viel wichtiger ist: Sie
passt verdammt gut zum Sound! Und der ist auch ziemlich
eigen, wenn man dem so sagen darf – es ist eine Art von
Gothic/Dark Rock, der aber nicht auf Teufel komm raus
auf Hitdichte aus ist, sondern vielmehr danach strebt,
eine Art von Ambiente zu erschaffen, die einerseits
melancholisch ist, wie nach einem schönen Abend an einer
Party, der nun vorbei ist und man sich auf in sein
Bettchen macht – und andererseits über den Abend
nachdenken und alles noch einmal Revue passieren lässt.
Gemäss Promo-Sheet handeln 11 von 12 Liedern von
persönlichen Nahtoderfahrungen des Songwriters – klingt
extrem nach Klischee, aber die Sprache der Lieder ist
eine andere, das Stichwort hierbei dürfte ‚authentisch’
lauten. Kurz zusammengefasst: Wer ein Bindeglied
zwischen Gothic-Sounds der Marke Dead Can Dance, The
Cure und Sisters Of Mercy sowie Paradise Lost, Type O
Negative und Dreadful Shadows sucht, der dürfte mit Bed
Of A Nun mit ziemlicher Sicherheit fündig werden.
Genauso wie ich, wenn ich in meinem Kühlschrank nach
einem frischen Schwarzbier suche. Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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STEAK NUMMER EIGHT - Kosmokoma Indie
Recordings/Irascible Betörend und verstörend und
hypnotisierend klingen die Belgier mit dem komischen
Bandnamen Steak Number Eight (wohl zu viel Bier
gesoffen). Der Sound der Belgier besteht aus Teilen von
Killing Joke, Mastodon, Neurosis und Tool. Das sind
allesamt gestandene Bands, also sollte man seine
Instrumente besser beherrschen als irgendwas daher zu
klimpern. Doch keine Angst, schon nach wenigen Sekunden
zeigt sich, dass man es schwer auf dem Kasten hat und
musikalisch wie gesanglich mit den genannten Bands
locker mithalten kann. Wer hätte das gedacht, denn in
diesem Universum der verstörenden Klänge ist es nicht
einfach, eigenständig zu sein. Geile Platte, weiter so,
das ist ein Befehl! Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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CULTURE KILLER - Throes Of Mankind Metal
Blade/Sony Music Culture Killer aus Florida sind
eine noch ziemlich junge Band, die bis dato die EP
"Denial" im Jahre 2014 veröffentlicht haben. Dennoch
wird bereits beim ersten Hören vom Debut-Album "Throes
Of Mankind" schnell klar, dass die Gruppe zu Höherem
berufen ist. Culture Killer spielen brutalen
Metallic/Hardcore voller Inbrunst und Wut. Die Jungs
sind extrem motiviert, ihre Musik und Message an die
Massen zu bringen. Gitarrist und Sänger Hunter Young
behandelt Themen, die allgegenwärtig sind: Rassismus,
Menschenhandel, Pädophilie, Sucht nach Medikamenten und
vieles mehr. Die Besetzung wird ergänzt durch Sänger Ian
Campbell, Gitarrist Trevor Kopp, Bassist Collin Townsend
und Drummer Dylan Blow. Ihre Botschaft ist allen
geläufig, die die Gruppe bereits kennen. Druckvoll und
mit positiver Aggressivität wird der Hörer in den Bann
des Fünfers gezogen. Bereits der Opener "Blindfolded
Death" legt nach kurzem Intro heftig los und rüttelt
wach, was bis dahin noch vor sich hingedöst hat. Fette
Beat-Wechsel eifern um die Wette, während dazu immer der
eindrucksvolle Gesang, der von Growls über Screamo zu
Sprechgesang wechselt, wie beim zweiten Titel "Path Of
Reflection". Mit "Throes" ist auf dem Album auch ein
Instrumental vertreten, das im ganzen Paket nicht
wirklich einzuordnen ist. Man erwartet jeden Moment die
einsetzenden Vocals - aber Fehlanzeige. Spielt keine
Rolle, denn mit den anschliessenden Tracks, insbesondere
"(Sub) Stance" setzt die Band ihren unermüdlichen
Feldzug zur Gerechtigkeit der Menschheit aufs brutalste
fort. Kurz vor Ende des Albums vermag der Sound nicht
mehr ganz zu überzeugen. Experimentell und irgendwie
schleppend mischt sich "Hellbend" unter die anderen
Tracks. Dennoch bäumen sich die Amerikaner noch ein
letztes Mal auf und schaffen mit "Inhuman Nature" einen
würdigen Abschluss. Gesamthaft haben Culture Killer ein
schnörkelloses Debutalbum abgeliefert, an dem es nicht
viel auszusetzen gibt. Hart, laut und ein mega Potential
zum Headbangen! Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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MARYS CREEK - Infinity Escape Music/Non Stop Music
Acht Jahre sind ins Land gezogen, bis Marys Creek
den Nachfolger ihres Debuts "Some Kind Of Hate" in die
Plattenregale hieven. Der genannte Erstling stiess auf
unterschiedliche Kritiken. Offensichtlich polarisiert
die Band. Nun, mit "Infinity" geht man den
eingeschlagenen Weg konsequent weiter und wird sehr
wahrscheinlich eine ähnliche Resonanz erzielen. Der
Grund hierfür dürfte der spezielle Stilmix der
schwedischen Formation sein. Einerseits widmet man sich
dem harten, modernen Metal, anderseits macht man keinen
Hehl aus seiner Vorliebe für skandinavische Popmusik.
Diese zwei Aspekte zu mischen kann nicht jedem Gefallen,
das ist klar. Beides aber homogen zu vermengen ist schon
einen hohe Kunst. Genau dies gelingt Sänger, Bandgründer
und Songwriter Mats Andersson und seiner Manschaft
nahezu perfekt. Die Grundlage der Tracks besteht aus
harten, schweren und fetten Riffs. Ergänzung finden
diese in der wuchtigen Rhythmusarbeit von Bass und
Schlagzeug. Dazu kommt die hochmelodische Seite mit
leichtfüssigen Melodien und eingängigen Refrains, eben
dem Pop-Appeal. Nichts desto Trotz bleibt die Stimmung
auf "Infinity" düster, fast schon melancholisch. Die
moderne Seite kommt durch gezielte und unaufdringliche
Keyboards und Programming-Effekte, die ebenfals von Mats
stammen, zum Zug. Das Songmaterial weisst grundsätzlich
keine Lücken auf, sprich Füller sind keine vorhanden.
Trotzdem schleicht sich eine dezente Eintönigkeit ein.
Der Qualität tut das aber keinen Abbruch. Marys Creek
ist eine innovative Band mit einem speziellem Album.
Antesten ist Pflicht. Chris C.
Punkte:
8.4 von 10
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KHYMERA - The Grand Design Frontiers
Records/Musikvertrieb Satte sieben Jahre dauerte
es, bis das Projekt Khymera eine Fortsetzung fand. Mit
"The Grand Design" stellt man nun zum vierten Mal einen
Longplayer in die Plattenregale. Die Geschichte hinter
der Formation ist nicht nur interessant, sondern auch
ziemlich aussergewöhnlich. Ursprünglich war Khymera die
Band des italienischen Multiinstrumentalisten Daniele
Liverani, der für das erste Album den Kansas-Shouter
Steve Walsh verpflichtete. Der Pink Cream 69-Bassist
Dennis Ward wurde dabei Teil der Backingband und
angagierte sich zusätzlich auch als Background-Sänger.
Dennis nutzte dann für das zweite Werk die Gelegenheit
sich neu als Leadsänger zu betätigen, da Mr. Walsh nicht
mehr zur Verfügung stand. Zwischenzeitlich ist aber auch
D. Liverani nicht mehr beteiligt. Somit hat sich Khymera
zum zweiten Standbein von Dennis Ward entwickelt. Dieser
ist nun nebst Bassist und Sänger der Formation auch
Songwriter und Produzent. Trotz der massiven
Personaländerungen wurde der musikalische Background
beibehalten. Man widmet sich voll und ganz dem Melodic,
wobei man eine gesunde Mischung aus AOR, Melodic Rock
und Hard Rock fabriziert. Die Songs besitzen viel Drive,
dem von PC 69 nicht unähnlich. Durch die hochmelodische
Ausrichtung unterscheidet man sich aber deutlich von der
Stammformation von Dennis. Die durchaus vorhandenen
knackigen Gitarrenriffs werden oft von den Keyboards
überlagert. Nichts desto Trotz hat der Mann äusserst
anspruchsvolle Tracks verfasst, die leichtfüssig und
locker den Weg in die Gehörgänge finden. Die glasklare
Produktion unterstreicht das hohe Level von "The Grand
Design" zusätzlich. Dass Mr. Ward eine Koryphäe am Bass
und als Produzent ist, ist nicht neu. Aber auch als
Songwriter und Sänger ist der Engländer Top. Chris
C.
Punkte:
8.2 von 10
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KIND - Rocket Science Ripple Music Wenn
man gerade zwei Jahre nach der Bandgründung das Debut
raushaut und dieses mit einer wüsten Version des
berühmten "Paranoid"-Licks auf Steroiden eröffnet, dann
zieht man als Band schon mal sehr viele Sympathien auf
seine Seite. Kind nennt sich diese junge Band aus
Boston, die allerdings bezogen auf Studio- und
Bühnenerfahrung so jung eigentlich nicht ist und schon
gar nicht so nett klingt, wie der Bandname zu
suggerieren versucht. Der Haufen ist offensichtlich vom
Fach. Ist ja auch kein Wunder, das Quartett besteht
immerhin aus Musikern von Truppen wie Elder, Black
Pyramid, The Scimitar, Rozamov und Roadsaw, ist somit
schon fast so was wie ein
Doom/Rock'n'Roll-Kompetenzcenter. Und zu meiner grossen
Freude beschränken sich die vier gestandenen Musiker
nicht bloss darauf, ein weiteres Doom-Album auf die
Menschheit loszulassen, sondern verwursten in ihren
Songs reichlich Elemente aus dem Stoner, Heavy Psych und
Space Rock. Vor allem Letzterem verdanken wir wohl die
Vorliebe der Band für ausgedehnt-abgespacte Passagen,
die wie in den Nummern "Hordeolum" und "The Angry
Undertaker" schon fast Jamsession-Charakter haben. Und
wer's gerne etwas rockiger mag, zieht sich danach einen
Song wie "Pastrami Blaster" rein, dessen Duftnote stark
an Led Zeppelin zu ihren besten Zeiten erinnert, ganz
stark! Aber Kind wäre nicht Kind, wenn sich die die Band
den Vorhersehbarkeits-Fehltritt leisten würde, und so
gibt man sich auf dem darauf folgenden "Siberia" im
krassen Kontrast zum Songtitel absolut staubtrocken und
zieht den Hut vor Kyuss & Co., nur um gleich darauf in
"Grogan" mit der stärksten Hookline der ganzen Scheibe
aufzuwarten. Grosses Kompliment meinerseits, eine sehr
abwechslungsreiche, zeitlose Scheibe haben die vier uns
hier geschenkt, welche stilübergreifend viele Freunde
finden wird. Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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CATS IN SPACE - Too Many Gods Harmony
Factory/Cargo Records Was für ein crazy
Band-Name, nur schon das macht die Jungs aus England
sympathisch. Elf Songs tief verwurzelt in den 70gern
präsentieren uns die Briten um Sänger Paul Manzi,
bereits beim Opener spürt man die Vibes von Boston und
ELO. "Five Minute Celebrity" dann eine waschechte The
Who-Nummer, ein cooler Rock-Song, der auch kurze
Queen-Anleihen zeigt, was dem Kenner der 70ger sofort
auffallen wird. Die kurze Klavierballade "Velvet
Horizon" geht tief in die Gefühlswelt, wunderschönes
Lied. Bei "Mr. Heartache" gibt sich an der Gitarre sogar
die Legende Andy Scott die Ehre, auch ein Song, der
unüberhörbar in Richtung ELO geht, mit tollen Chören
übrigens. Beim rockigen "Unfinished Symphony" dann
wieder klare The Who-Parallelen, auch hier mit starken
Chören und superber Gesangsmelodie. "Schoolyard Fantasy"
hätten Styx auch nicht besser hingekriegt, sehr
melodiöser Track. Auch die lockere AOR-Nummer "Only In
Vegas" gefällt, ebenso das knapp sieben Minuten lange
"The Greatest Story Never Told" - hier fliessen viele
Einflüsse oben genannter Bands zusammen zu einem
grossartigen Track. Ich finde, die Briten bieten hier
einen tollen Mix aus vielen grossen Bands der
Vergangenheit, toll in die Gegenwart transportiert. Und
da ja musikalisch eh sowieso nix mehr neues erfunden
werden kann, macht die Musik der Weltall-Katzen wirklich
Spass, ein tolles Album, sehr empfehlenswert.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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HAREM SCAREM - Live At The Phoenix
(DCD & DVD) Frontiers Records/Musikvertrieb
Wieso aus Harem Scarem nie ein Mega-Akt wie Bon Jovi
oder Survivor geworden ist, wird wohl nie jemand
erklären können. Der Vierer um den singenden Gitarristen
Harry Hess hat alles, was es braucht, um in den Charts
rauf und runter gespielt zu werden. «Sentimetal Blvd.»
hat diesen sofort ins Ohr gehenden Refrain, den feinen
Bassgroove und die packende Gitarrenmelodie. Singt dann
noch Harry mit seiner kräftigen Stimme, bleibt kein Bein
mehr ruhig stehen. Leider konnten Harem Scarem nie in
Europa Fuss fassen. Dafür waren die Herren in Japan eine
grosse Nummer. Tja, die Schlitzaugen wissen eben, was
gute Musik ist! Mit 20 Songs feiern sich die Jungs
selber und bringen eins auf die Bühne: pure Freude! Wird
das Konzert mit dem Überhammer «No Justice» beendet,
konnte man sich vorher schon bei diversen anderen Hits
warmhören wie bei «Change Comes Around» (Van
Halen-like), dem von einem tollen Solo eingeleiteten
«Killing Me», dem tollen «Human Nature», dem feinen
«Stranger Than Love» oder dem harten «Dagger».
Herausragende Songs einer fantastischen Band mit unter
die Haut gehenden Chören. Wer auf guten Hard Rock steht,
kommt an Harem Scarem nicht vorbei, und da die Jungs
auch einen kleinen Nickelback-Groove einfliessen lassen,
sollte auch der Mainstream endlich auf die Truppe
aufmerksam werden. Hier habt ihr die Möglichkeit, die
Band kennenzulernen. Es lohnt sich! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NAR MATTARU – Ancient Atomic Warfare I, Voidhanger
Records Death Metal aus Chile? Echt jetzt? Tja,
s gibt eben nix, das es nicht gibt. Aber Das Gerödel auf
„Ancient Atomic Warfare“ lässt einen glauben, dass für
die drei Jungs die Zeit offenbar knapp Ende der 80er
Jahre stehen geblieben ist – nach einem kurzen Intro mit
Schlachtenlärm (?) geht man direkt in die Vollen – und
verharrt auch das ganze Album hindurch dort. Man mag nun
von Konsequenz sprechen, ich hingegen bleibe bei
‚langweilig‘. Es ist immer dasselbe: Der Sänger growlt
sich ohne jegliche bemerkbare Schwankung in seiner
gutturalen Vertonung der Texte (?) durch die Songs, die
Rhythmusfraktion ballert sich durch die Botanik,
zwischendurch wird kurz mal das Tempo gedrosselt, dann
innerhalb der Tracks sehr seltsam klingende Soli (?)
eingespielt, die schräg und neben dem Takt erklingen, ab
und zu wird mal kurz schwarzmetallisch ins Mikro
gekeucht... So, und jetzt mal ehrlich: Authentisch ist
ja schön und gut, und dass man auf dem zweiten Album
auch noch nicht so klingen kann wie gestandene Musiker
auf dem drölfzigsten Werk, das ist alles kein Thema.
Aber wenn man nicht gerade ein absoluter Fan der
wirklich uralten Death Metal-Schule ist, wird einen
„Ancient Atomic Warfare“ käumlich hinter dem Grabstein
hervorlocken. Da ist ne weitere Kopfschmerztablette doch
weitaus verlockender. Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
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THE ORDER OF CHAOS - Apocalypse
Moon Killer Metal Records
Nach fast einer Stunde Musik, so
lange dauern nämlich die insgesamt zwölf Songs auf der
dritten CD der kanadischen Heavy Metaller The Order Of
Chaos, habe ich endlich die Sängerin gehört, die für
meinen persönlichen Geschmack bei Arch Enemy sein
sollte: Amanda Kiernan! Die blondierte Schönheit variert
ihre Vocals nämlich gekonnt zwischen wohlklingenden
Cleanpassagen und aggressivem Gekeife. Nicht dass dies
Alissa White-Gluz nicht auch könnte, aber sie tut (darf)
es nicht, wie auch immer. Musikalisch gibt es in der Tat
auch ein paar Parallelen zu den Schweden, aber The Order
Of Chaos sind mehr auf Heavy Thrash Metal ausgerichtet.
Schon der Opener «The Anthem Of Pain» charakterisiert
die Band aus Edmonton in vollem Umfang und vor allem
Drummer Tim Prevost erweist sich dabei als überaus
filigraner und spielfreudiger Bursche. Was der schon zu
Beginn auf seinen Bass-Drums veranstaltet, sucht
Seinesgleichen. Die Saitenfraktion mit John Simon Fallon
(g), John Saturley (g) und Barrett Klesko (b) gibt sich
aber ebenso keine Blösse und brilliert technisch wie
kompositorisch. Der erste Viertel der Scheibe
präsentiert sich mehrheitlich temporeich, doch wie schon
Communic versteht man es vorzüglich, den Songs mit den
entsprechenden Breaks eine zwischenzeitlich andere
Richtung einzunehmen, bevor das ursprüngliche Thema
wieder aufgegriffen wird. Nach dem "brutalen"
«Indoctrination» lässt «Downfall» vermeintlich ruhigere
Töne anklingen, ehe es wieder knallt, aber diesmal mit
weitgehend kraftvollen wie eben cleanen Vocals. Diese
Varianz führt dazu, dass somit die unabdingbare
Abwechslung im Ganzen zustande kommt. Mit dieser Formel
geht es munter weiter auf «Apocalypse Moon» und mit
jedem Durchgang bleiben einem mehr Details hängen. Das
prägende Drumspiel von Tim zieht sich dabei wie ein
roter Fader durch alles hindurch und begünstigt durch
die ausgewogene Produktion entsteht kein Soundbrei,
sondern ein dichtes tightes Metalbrett, das einen
wirklich wegbläst. Das gilt für den Titeltrack wie auch
das groovende «The Venom». Zudem lassen John Simon und
John einige ziemlich flinke Twin-Soli vom Stapel, die
bestens passen. Somit alles perfekt? Nicht ganz, denn
mir fehlen zum überwiegend thrashigen Gerüst mehr Songs
wie das powermetallisch ausgerichtete «Deceiver», wo
Amanda einmal mehr ihr stimmliches Repertoire auffährt.
Letzteres trifft beim abschliessenden leicht episch
anmutenden «The Devil You Know», nota bene dem längsten
Song, noch besser zu. Wie das live daher kommt, konnte
unlängst als Support von Battle Beast ja unter Beweis
gestellt werden. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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PORT NOIR - Neon (EP) Century
Media/Sony Music Port Noir bewegen sich ganz klar
nicht auf den ausgelatschten Pfaden des Mainstream-Metal
- doch wo genau sie stehen, ist nicht ganz eindeutig.
Stellenweise erinnert der Sound des Trios an die
geladene Atmosphäre von Tool, dann kommt noch der
minimalistische und doch prägnante Gebrauch von Synthies
und Dark Wave-Anlehnungen à la Depeche Mode hinzu. Doch
Port Noir gehen ihren eigenen Weg, wie auch schon auf
dem Debutalbum "Pulse" (2013). "Neon" ist eine sehr
leidenschaftliche EP mit einer leicht unterschwelligen
Düsternis, die sehr gut mit den zu Grunde liegenden
elektronischen Elementen harmoniert. Allerdings schlagen
alle 4 Songs so ziemlich in die selbe Kerbe (mal
abgesehen von "De Revuelta", welches eine deutlich
massivere Bassspur aufweist und sich so etwas abhebt),
was bei einer EP gerade nochmals verzeihbar ist, bei
einem Full Length-Album jedoch schnell zur Monotonie
verkommen könnte. Das langersehnte neue Album soll
übrigens Anfang 2016 erscheinen, doch die Schweden
wollten ihren Fans mit diesen 4 neu aufgenommenen Tracks
die Wartezeit etwas versüssen. Nun, Mission erfüllt! Ich
bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den neuen
Silberling! Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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RAGE - Black In Mind - 20th Anniversary Edition
Dr. Bones Es war das erste Album in der Besetzung
Peter 'Peavy' Wagner (Gesang, Bass), Sven Fischer
(Gitarre) und den beiden Efthimiadis-Brüdern Spiros
(Gitarre) und Chris (Schlagzeug), welches vor 20 Jahren
das Licht der Welt erblickte. Eines, welches Rage von
seiner rohesten und härtesten Seite zeigte und eines,
das in den letzten Jahren leider aus der Setliste
gestrichen wurde. Dabei beinhaltet das Werk mit dem
Titelsong, «Crawling Chaos», «Sent By The Devil»,
«Shadow Out Of Time», «Until I Die» und dem später mit
einem Orchester zu Ehren gekommenen «Alive But Dead»
eine Hitansammlung, wie man sie selten findet. Metal
pur, meine Damen und Herren mit tollen Texten und coolen
Songstrukturen und aufbauten. Die tiefgehende Ballade
«All This Time» und das über zehn Minuten dauernde, sehr
interessante «In A Nameless Time» liessen diese Scheibe
zu etwas ganz Besonderem machen, bei dem sich die
restlichen sechs Tracks nicht zu verstecken brauchen.
Die Hitdichte auf diesem Werk ist fantastisch und wird
durch den Japan-Bonus-Song «Chase» ergänzt. Heute, 20
Jahre später, besinnt sich Peavy wieder auf seine
damalige Stärke und veröffentlicht dieses 14 Tracks
umfassende Album mit einer fetten Bonus-CD. Auf dieser
sind sechs Demo-Songs von «Black In Mind» zu hören, eine
Spandau Ballet-Coverversion namens «Through The
Barricades» und drei unveröffentlichte Lieder («Another
Wasted Day», «Transfigured Night», «The Watcher»). Somit
«big value for money»! Ich kann euch diese Scheibe nur
wärmsten empfehlen, denn hier kommt ihr in den Genuss
eines Klassiker-Albums, als der Song bei Rage noch im
Vordergrund und Mittelpunkt stand! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA - Letters
From The Labyrinth Universal Republic
Das neueste Album des
Savatage-Hauptprojektes Trans-Siberian Orchestra wird
Diskussionen auslösen. Denn neben ein paar guten bis
hervorragenden Liedern ist für mich besonders die
Songreihenfolge ein grosser Schwachpunkt. Wem aber der
Vorgänger "Night Castle" komplett vorbei gerauscht ist,
darf aufatmen. Denn "Letters From The Labyrinth" klingt
wieder deutlich besser, schafft es aber nicht als
Gesamtprodukt an die ersten vier Alben "Christmas Eve
And Other Stories" (1996), "The Christmas Attic" (1998),
"Beethoven's Last Night" (2000) und "The Ghost Of
Christmas Eve" (2001) anzuknüpfen. Die Genialität der
Songwriter Jon Oliva und Paul ONeill schimmert trotzdem
immer wieder durch und kommt in Liedern wie "The Night
Conceives", "Not Dead Yet" (mit Symphony X's Russel
Allen) oder "Past Tomorrow" zur Blüte. Aber auch einzeln
haben die beiden ihr Händchen für tolle Melodien nicht
verloren. Dazu kommt, dass "Letters From The Labyrinth"
für Trans-Siberian-Orchestra-Verhältnisse erstaunlich
unkitschig klingt. Bei "The Night Conceives" wähnt man
sich trotz Sängerin gar in alten Savatage-Tagen.
Dasselbe gilt für die Halbballade "Forget About To
Blame", welche aber von einer Drittperson geschrieben
wurde. Es sind diese rockigen Momente, welche das Album
auch für Metaller spannend machen. Als Gesamtalbum wird
es aber den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Zum
Einstieg nervt es mit sechs Instrumentals am Stück.
Wobei ich "Prometheus" auch dazu zähle, da Jeff Scott
Soto bei diesem Stück nur in der letzten Minute zu hören
ist. Später schickt man mit "Past Tomorrow", "Stay" und
"Not The Same" gleich drei Balladen hinter einander ins
Rennen. Hätte man diese Instrumentals und die Balladen
besser verteilt, wäre das Album um einiges stimmiger
geworden. So wird den guten bis tollen Liedern aber
einiges an Grundlage entzogen. Es fehlt die hörbare
Vision und der Wille, etwas Einmaliges zu schaffen.
Diese Eigenschaften atmet zum Beispiel "Beethoven's Last
Night" mit jedem Ton. Als Gesamtwerk wirkt "Letters From
The Labyrinth" trotz genialer Musik und tollen Sängern
aber zu wenig ausgereift. Vielleicht blicke ich aber
schlicht noch nicht hinters musikalische Konzept dieses
Werkes. Trans-Siberian-Orchestra-Jünger werden das Album
bereits besitzen, allen anderen sollten die erwähnten
Liedern antesten. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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ANATHEMA – A Sort Of Home Coming
KScope/Irascible Bereits vor zwei Jahren haben
Anathema mit "Universal" ein Livealbum auf den Markt
gebracht. Das Konzert in der Anglikanischen Kathedrale
in Liverpool nahm man zum Anlass, dem noch eins oben
draufzusetzen. Vincent Cavanagh spricht von einem
magischen Ort und zieht den Vergleich zum Zwergenreich
Erebor. Ohne Bilder sind die im vergangenen März
entstandenen Aufnahmen natürlich nicht gleich
eindrucksvoll. Nur das Cover lässt erahnen, welch
ehrfürchtige Stimmung geherrscht haben muss. Die 100
Minuten Akustik-Session wurden abermals von Prduzent
Lasse Hoile in Szene gesetzt. Die Soundqualität ist
spitze, für einige zittrige Momente sorgt einzig Darren
White's Gesangspartnerin. Für alle die das Konzert
besucht haben, ist die 4-CD-Box mit zwei Audio-CD's,
sowie zwei DVD's mit dem vollen Konzert und behind the
scenes sicher eine tolle Erinnerung. Sonst ist die
Veröffentlichung wohl nur was für die-hard Fans.
Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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MILLENIAL REIGN - Carry The Fire
Ulterium Records
Verdammt, das könnte eine
Killer-Scheibe sein, aber irgendwie zerstört das
Keyboard das Flair dieser Scheibe. Gesanglich klingt
James Guest wie ein kleiner Bruder von Geoff Tate, und
die Songs erinnern von der Gitarrenarbeit an alte
Queensrÿche-Lieder. Aber der Drumsound ist zu stark im
Hintergrund und raubt dem Album so Druck und Dynamik.
«Way Up High» ist ein Killersong, aber wo bleibt die
knallende Produktion, und wieso muss zum Geier nochmals
das Keyboard (und auf allen anderen Songs) alles in den
Boden rammen! Schlimmer wird es mit den Keys noch bei
«Millennial Reign». Schade, selbst die alten
Kamelot-Tunes helfen der Scheibe nicht, dass ich sie mir
bis zum Schluss anhöre. Schade, wirklich schade, aber
der Fünfer muss sich sehr schnell überlegen, wohin die
Reise gehen soll: ins Prog-Land oder in die geheiligten
Hallen des Metal. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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HONEYMOON DISEASE - The
Transcendence Napalm Records/Universal
Der gemischte Vierer Honeymoon
Disease kommt aus Göteborg, Schweden. Wer hätte das für
möglich gehalten, Und der flüchtige Blick aufs
Frontcover lässt schon mal kaum Missverständnisse
aufkommen, zwei Typen mit Pornobalken respektive
amtlichem Rauschebart und zwei holde Damen, beide schwer
bis schwerstens tättowiert und für Gesang sowie beide
Klampfen zuständig, lassen gekleidet in ihre
Hippieklamotten schon mal gewisse Vermutungen zu, was
man beim Anhören des Banddebuts erwarten darf. Und so
trieft dann auch tatsächlich tiefster Seventies-Sound
aus den Lautsprechern, wobei sich mit "You're Too Late"
auch ein waschechter Punker unter die sonst eher
klassisch ausgerichteten Titel gemogelt hat, nicht
gerade mein Favorit auf dem ansonsten tief im
Vintage-Sumpf watenden Album, aber die damalige
musikalische Gegenbewegung zu den etablierten
Rock-Dinosauriern hatte ihre Geburtsstunde ja
schliesslich auch in den Siebzigern, also was soll's.
Musikalisch lassen die vier jedenfalls nichts anbrennen
und zocken ein knappes Dutzend Songs, welche sich vor
vierzig Jahren perfekt in die damalige Übergangsphase
vom simplen Rock zum kantigeren Hard Rock eingefügt
hätten. Dass man sich diesbezüglich auch vor
Wegbereitern wie Kiss musikalisch verneigt ("Breakup",
"Bellevue Groove"), gehört dabei schon fast zum guten
Ton. Als kleinen Kritikpunkt kann man sicherlich
anfügen, dass sich die Songs teilweise nur in Nuancen
voneinander unterscheiden, es klingt also vieles
ähnlich, aber mir ist das im Moment echt egal, weil die
Scheibe einfach Spass macht und in ihrer sympathischen
Einfachheit über sehr viel Charme verfügt. Auch wenn es
in dieser Sparte durchaus zwingenderes gibt, ist für
Fans klassischer Rock-Klänge "The Transcendence" eine
absolut empfehlenswerte Investition, wer die Scheibe
zwischen die Juwelen von Landsleuten wie Dead Lord und
Blues Pills einreiht, macht also sicher nichts Falsches.
Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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EXTREME COLD WINTER - Paradise
Ends Here (EP) Vic Records Mein Eindruck über
das erste Lebenszeichen dieser holländischen
"All-Star"-Death/Doomer um Gitarrist A.J. van Drenth
(Beyond Belief, Temple) und Schlagzeuger Seth van de Loo
(Severe Torture, Centurian) ist irgendwie gespalten.
Negativ, weil irgendwie alles schon mal da war. Fast
jedes Riff weckt eine "kenn-ich-doch"-Erinnerung, der
technische Anspruch an die Instrumentalisten ist nicht
gerade riesig und in ihrem Genre gehört das Trio weder
zu den Schnellsten noch zu den Langsamsten, "typischer"
Durchschnitt halt. Andererseits sind sie aber auch
erfahrene Haudegen und haben genug Eier, um zu beweisen,
dass man eben auch in einem grossen Teich ein grosser
Fisch sein kann. Ich sage nur, Umsetzung ist alles. Denn
die vier Songs leben von der sauberen, druckvollen
Produktion, den unterschwelligen Melodien, dem
natürlichen Schlagzeug und vor allem dem (wie eigentlich
immer) angenehm anzuhörenden und toll phrasierten,
mächtigen Growlen von Sänger Pim Blankenstein (Officium
Triste, The 11th Hour). Mich fasziniert an dieser EP vor
allem die nicht hörbaren Töne, diese Passagen, an denen
eben nicht mehr gesagt werden muss, sondern eine Note
einfach gehalten oder komplett weggelassen wird. Könnte
sogar Leuten gefallen, die Kapellen wie z.B. Draconian
eigentlich gut finden, aber mit der Trällerliese und dem
ganzen überbordenden Rüschenschmus nichts anfangen
können. Extreme Cold Winter sind da einiges reduzierter,
runter bis aufs Maximum, cool gemacht, geschaffen, um
das Hirn abzuschalten und sich reinziehen zu lassen.
Gefällt mir. Was jedoch das unvollständig tönende,
69-sekündige Gitarren/Synth-Outro ausdrücken soll,
entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Aber vielleicht
wird dieses Geheimnis ja mit dem hoffentlich baldigst
mal erscheinenden Album gelöst. Mindestens Doomheads
sollten reinhören! Hardy
Punkte:
keine Wertung
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FIND ME - Dark Angel Frontiers
Music/Musikvertrieb
Find Me ist die Kollaboration
von Sänger Robbie LaBlanc und dem schwedischen Musiker,
Songwriter und Produzent Daniel Flores. Dessen Name
taucht auch auf bei den Alben der Sängerin Issa. Dies
ist bereits die Zweite Zusammenarbeit der beiden.
Geboten wird hier lupenreiner AOR auf hohem Niveau und
12 Songs zum Mitsingen. Angefangen beim Opener "Nowhere
To Hide" bis zum Rausschmeisser "I`m Free". Gewohnt viel
Keyboard bei dieser Musikrichtung und schöne melodische
Refrains wie "Dark Angel" machen gute Laune. Dazu noch
die warme, schöne, melodische Stimme von Robbie LaBlanc,
also alles bestens Im AOR-Lager. Highlight ganz klar
"Midnight Memories" das sich sofort im Gehirn festkrallt
mit seinem sehr gutem Refrain, ganz starker Song. Auch
das etwas langsamere "Don't Slip Away" ein reinrassiger
AOR-Track, der schon beim ersten Durchhören
hängenbleibt. Find Me machen wirklich tolle Musik, nix
kompliziertes, nur einfach gute Rockmusik, die Spass
macht mitzusingen oder einfach nur zum Geniessen. Wer
Journey und Giant liebt, wird auch Find Me mögen, cooler
Longplayer auf jeden Fall. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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MONOLITHE – Epsilon Aurigae
Debemur Morti Productions
Franzosen, die Doom Metal mit
schnelleren Parts spielen... Das kennen wir doch. Stimmt
– MinusHuman machen auch so etwas in die Richtung,
wenngleich auch mehr auf der Death Metal-Schiene. Egal,
musste auch mal erwähnt werden. Landsleute und so.
Monolithe haben nun ihr fünftes Album seit 2003 am
Start, und es beinhaltet exakt Tracks. Hmm.
Normalerweise machen andere Bands aus solchen Tracks
gleich mehrere Alben. Jedes Stück dauert exakt 15
Minuten und beinhaltet alles, was eine gute Doom-Band
ausmacht: alles niederschmetternde Walzen, tödliche,
aber schöne Melodien, Präzision, atmosphärische
Einsprengsel, Wechselgesang zwischen Growls und Clean
Vocals, die geschrien werden... Ich kann unmöglich einen
Track speziell hervorheben, die stehen alle für sich
selbst. Jeder enthält dermassen viele Wendungen, dass,
wie erwähnt, nur schon ein Song ein ganzes Album
enthält. Also: Wer Geduld hat und melodiösen, drückenden
Doom mit ganz eigener Schlagseite mag, der sollte sich
unbedingt mal in „Epsilon Aurigae“ reinhören! Toby
S.
Punkte:
8.0 von 10
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KING DIAMOND - The Spiders
Lullabye (Re-Release) Metal Blade/Sony Music
King Diamond hat zusammen mit Mercyful Fate und den
ersten fünf King Diamond-Scheiben der Metalwelt viele
fantastische Momente beschert. Die sechste Scheibe wird
hier als Re-Release wiederveröffentlicht. Schon damals
1995 zeigte die Scheibe gewisse Schwächen auf, denn
nicht alle Nummern konnten den hohen Level der
Vorgängerscheiben halten. Was bei anderen Bands noch
Top-Songs wären, war beim King noch gut. Auch wenn die
Gitarrenarbeit von Andy La Rocque wie immer über alles
erhaben war, aber die Songs tendierten zu stark in eine
nicht mehr immer Song orientierte Geschichte. Das
heisst, dass sich der Fünfer immer wieder zu stark in zu
vielen Einzelheiten verstrickten. Die Ausnahmen sind
«From The Other Side», «The Poltergeist», «Six Feet
Under», «Eastmanns Cure», «Room 17», «To The Morgue» und
«Moonlight». Aber ein Song wie «Dreams» war zu abstrakt,
und so bekam die Scheibe auch nicht mehr die
Aufmerksamkeit wie damals «Fatal Portrait», «Abigail»,
«Them», «Conspiracy» oder «The Eye». Spannend auf diesem
Re-Release ist die zweite CD mit den Demo-Songs
«Moonlight», «From The Other Side», «The Spiders
Lullabye» und «Dreams». King hat das Keyboard und die
Rhythmusgitarre gespielt und das Schlagzeug
programmiert. Kurz bevor er auf US-Tour ging,
schlenderten er und Andy ins Studio, wo noch Leadgitarre
und Gesang aufs Band gepresst wurden. Das Resultat könnt
ihr hier hören. Klingt alles sogar noch einen Tick
besser als die Songs, welche dann später auf der CD zu
hören waren. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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REVOCATION - Empire of the
Obscene Metal Blade/Sony Music Mit „Empire of
the Obscene“ veröffentlichten die Bostoner
Death/Thrasher von Revocation 2008 ihr Debütalbum - und
zwar damals in Eigenregie und mit einer Auflage von nur
1000 Stück. Seither hat sich einiges getan bei den
US-Amerikanern: vier Full Length-Alben und eine EP sind
erschienen, darunter „S/T“ 2013 und zuletzt das
grandiose Album „Deathless“ 2014. Dass Revocation bei
der Release ihres Debüts 2008 schon fast ein Jahrzehnt
als Band existierten, wenn auch bis 2006 unter anderem
Namen (Cryptic Warning), und dass die Musiker ihr
Handwerk von der Pike auf gelernt hatten, hört man den
Songs definitiv an. Revocation klingen nicht mal auf
ihrem Debüt auch nur ansatzweise chaotisch oder
archaisch, alles wirkt kontrolliert, kalkuliert und ist
vollkommen präzise - aber trotzdem sehr intensiv,
brutal, wütend und hart. Für mich sind Revocation eine
der wenigen Bands, welche die Gradwanderung zwischen
progressiven, technischen Klängen und eingängigen Parts
fast zur Perfektion beherrschen. Und wie man als Trio
einen so dichten Sound zu Stande bringt, finde ich auch
immer wieder erstaunlich. Für die Re-Release wurde die
Scheibe neu abgemischt und gemastert und sie enthält
auch die drei Songs des 2006er Demos „Summon the Spawn“.
Ich finde eigentlich alles, was diese Band macht, geil -
daher muss ich auch hier sagen: wenn ihr die Scheibe
noch nicht physisch habt, was angesichts der geringen
Auflage wahrscheinlich ist, holt euch auch „Empire of
the Obscene“ ins heimische CD-Regal. Lucie W.
Punkte:
keine Wertung
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GAIJIN - Gaijin Trancending
Obscurity
Indien ist sonst ja nicht grade
das Metal-Exportland Nummer eins, man denkt wohl eher an
Bollywood und Buddhismus, den Taj Mahal, Tiger und
Elephanten, scharfe Curries, farbige Saris und
Software-Entwicklung. Doch die fünf Jungs von Gaijin aus
Mumbai beweisen, dass man auch Metal kann in Indien -
und zwar richtig anspruchsvollen! Die drei Songs ihrer
selbstbetitelten EP geben einen Einblick in ihren
hochtechnischen, komplexen, brutalen Sound - wütende
aber dennoch ausgeklügelte Tracks voller Detailreichtum
und Tiefe. Wirklich keine leichte Kost, die hier
serviert wird, aber die Songs gewinnen bei jedem
Hördurchgang - obwohl sie meilenweit davon entfernt
sind, eingängig zu sein. Von den drei Liedern hat nur
„Dead Planet“ Vocals, die anderen beiden („Meiosis“ und
„Anamnesis“) sind Instrumentals. Soundtechnisch hat man
sich in Kanada bei Pierre Remillard Unterstützung
geholt, der mit Bands wie Crytopsy, Gorguts oder Martyr
gearbeitet hat und den Sound von Gaijin offensichtlich
genau verstanden hat und ihm ein angemessenes, modernes,
aber nicht zu steriles Klanggewand verpasst hat. Gaijin
sprechen mit ihrem Sound sicherlich kein breites
Publikum an, haben aber das Potenzial in ihrer Nische
ganz weit nach oben zu kommen. Tech Death-Fans sollten
hier unbedingt ein Ohr riskieren. Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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LAST DAYS OF EDEN - Ride The World Pride & Joy
Music Last Days Of Eden ist eine relativ junge
Band (gegründet 2012) aus dem schönen Spanien. Das ist
tatsächlich nicht zu überhören, denn Frontsirene Lady
Ani (...) lässt einen deutlichen Akzent durchschimmern.
Nun, der Gesang ist durchwegs solide und hält schön die
Balance zwischen Rock und Klassik, deswegen sei ihr
dieser kleine Makel verziehen. Musikalisch richten sich
die Spanier ganz klar nach Nightwish. Streckenweise
reichen sie tatsächlich ziemlich nah an das grosse Ideal
heran, wie zum Beispiel beim wirklich epischen "Queen Of
The North". Entsprechend hält sich die Originalität
dieses Debuts denn auch schwer in Grenzen. Allerdings
bringen sie ein paar sehr schöne keltische und
folkloristische Elemente aus ihrer Heimat mit hinein,
die das Gesamtpaket nochmals aufpeppen und doch den
Hauch einer frischen Brise mit hineinbringen. "Ride The
World" enthält einige richtig gute Tracks, wie den
Opener "Invincible" oder "The Last Stand", welches mit
einer ausgeklügelten Komposition glänzt und an ein
antike Spieluhr anmutet. Allerdings gibt es auch einiges
an blossem Füllmaterial - das mag zwar hübsch nach
Nightwish klingen, aber irgendwie schlägt es keine allzu
grossen Wellen, sondern plätschert einfach nur fröhlich
vor sich hin... allerdings muss ich zugeben, dass der
Silberling als Erstlingswerk durchaus gelungen ist. Es
fehlt vielleicht ein wenig der eigene Charakter, das
Unverkennbare - aber die Band steht auch noch ganz am
Anfang dieses Prozesses, und da darf man ruhig mal ein
Auge zudrücken. Mit dem 16 minütigen (!) Epos "A Game Of
War" bringt die Band ihre eigene bombastische
Interpretation eines Soundtracks zu den Schrecken des
Krieges hervor. Ich persönlich finde es zu überladen, zu
wuchtig und eindeutig viel zu lang. Dafür ist das
folgende balladeske Duett "Into The Deepest of My Mind"
wirklich hübsch und das Piano-Zwischenspiel mit der
melodiegebenden Violine sorgt für einen absolut gelungen
Abschluss! Was mich auch etwas gestört hat ist der
Dudelsack - die Aufnahme hat einen seltsam künstlichen
Hall, was wirklich schade ist und dem Instrument viel
von seinem Charakter stiehlt. Fazit: Ein durchaus
gelungenes Debutalbum, das Fans von Nightwish viel
Freude machen wird! Nichts wirklich Neues, aber dafür
eine hübsch umgesetzte Ode an die wahren Grössen des
Genres. Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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FATAL EMBRACE - Slaughter To Survive Iron Shield
Records Thrash wie aus den guten alten achtziger
Jahren hauen uns Fatal Embrace um die Ohren. Irgendwo
zwischen Destruction, Overkill und Kreator schlägt die
Doublebass in die Magenwand («Revelation»). Die Songs
klingen wirklich gut, dies auch dank Sänger Dirk
Heiland, der nicht nur schreit, sondern den Songs den
nötigen Drive verleiht. Es macht Spass wenn er bei
«Hellhounds» «Stand up and fight» schreit. Auf zwölf
Songs toben sich die Herren aus und geben jedem
Instrument den nötigen Platz (Bass in «Hellhounds»,
Gitarren in «Dungeons Of Dread»). Was ich aber völlig
bescheuert finde, ist das Splatter-Cover. Ob sich hier
die Jungs einen Gefallen tun, bleibt abzuwarten, aber
von Cannibal Corpse sind Fatal Embrace musikalisch weit
entfernt und darum wäre ein anderes Cover sicher
angebrachter gewesen. Spricht aber die Musik, können die
Jungs auf sich aufmerksam machen, wie bei beim
Anthrax-Groover «Enslaved And Fallen», oder der Death
Angel -Rifforgie «Order To Kill». Gelungen, wenn auch
nicht so kultig wie das Original ist die Coverversion
von Twisted Sisters «Stay Hungry». Fazit: Fatal Embrace
haben eine interessante und spannenden Scheibe
veröffentlicht, die ordentlich knallt und zum Bangen
animiert! Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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KETZER - Starless (7'') Metal
Blade/Sony Music Die Deutschen Ketzer bringen am
27.11. eine neue Single mit zwei frischen Songs heraus.
"Starless" und "Count To Ten" wurden während
Demoaufnahmen im Dezember 2014 eingespielt und der
Öffentlichkeit jetzt zum ersten Mal zugänglich gemacht.
So steht es geschrieben. Extrem-Metal aus Köln, der in
der Black/Thrash Metal-Bewegung zu finden ist. Am 29
Januar 2016 kommt das Album "Starless" in die Läden.
Soundtechnisch gibt es schwer verdaulichen Stoff, der
mehr in die düstere Ecke geht als in die thrashigere.
Die zwei Songs sind schon mal ein kleiner Vorgeschmack,
was dann am Januar auf uns zukommen könnte. Zieht euch
warm an, denn der Sturm der Zerstörung ist unterwegs.
Wir sehen uns im Januar! Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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SIGNUM REGIS - Chapter IV: The
Reckoning Ulterium Records
Schöne Heavy Metal-Welt! Da
veröffentlichen Signum Regis im Mai dieses Jahres eine
hochwertige Sechs-Lieder-EP, nur um ein paar Monate
später nochmals zehn gute neue Lieder nachzulegen.
Überschneidungen zur "Through The Storm"-EP gibt es
nicht. Das braucht es aber nicht, scheinen Signum Regis
doch über genügend tolle Ideen zu verfügen. Diese
bewegen sich alle irgendwo zwischen Riff-betontem Heavy-
und Doublebass-lastigem Power Metal. Lieder wie "Prophet
Of Doom", "The Kingdom Of Heaven" oder der Stampfer
"Tempter Of Evil" würden vorzüglich ins Vorprogramm von
HammerFall passen. Und dies, ohne die Schweden zu
kopieren. Für noch mehr Abwechslung sorgt das
abschliessende "Bells Are Tolling" mit emotionalen
Momenten. Mit Rücksicht auf die Album-Dramaturgie hätte
ich dieses Stück allerdings eher in der Mitte des Albums
platziert. So kriegt der Hörer aber neun
Headbanger-Lieder am Stück und eine kurzes Innehalten am
Schluss. Signum Regis beweisen mit "Chapter IV: The
Reckoning" erneut, dass mit ihnen auch künftig zu
rechnen ist. Gelingt es ihnen, die vorhandenen Stärken
künftig noch besser auszuarbeiten, liegt gar ein Platz
in den höchsten Rängen drin. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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VASTUM - Hole Below 20 Buck
Spin
So ziemlich alles an Vastum
schreit Underground: Ihr neuestes Werk, das vorliegende
„Hole Below“ - wird auf Tape released werden, der
visuelle Auftritt erinnert in seiner Ästhetik an Bands
wie The Devils Blood und vor allem der Sound des
Quintetts aus der Bay Area und die Texte ihrer Songs
zeigen, dass Vastum sich selbst im intellektuell
angehauchten, anspruchsvollen Nischenbereich des Extreme
Metal positionieren. Sie verwendet die Ästhetik des
Okkulten und sind stilistisch zwischen Death, Black und
Doom angesiedelt. 2009 von drei Mitgliedern (Vocalist
Daniel Butler, Bassist Luca Indrio und Gitarrist Gyle
House) der parallel immer noch aktiven Crust Deathern
Acephalix gegründet und mit R.D. Davies (Gehenna) an den
Drums vervollständigt. Das Line-Up wurde von Leila
Abdul-Rauf an der Gitarre ergänzt. House wurde bald von
Shelby Lermo ersetzt, ebenso Davies an den Drums von
Adam Perry. Vastum spielen sludgigen, fiesen, dreckigen
und doomig-schweren Death Metal, dessen Texte oft von
Erotik und Gewalt handeln - wobei Butler hier
ungewöhnlicherweise oft aus der Sicht von Opfern
sexueller Gewalt schreibt. Ein besonderes Stück Metal
aber alles andere als leichte Kost ist „Hole Below“. Ein
Ohr lohnt sich sicherlich, schon nur um die unfassbar
hallige und tiefe Stimme von Butler einmal zu hören.
Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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ROXXCALIBUR - Gems Of The NWOBHM
(Compilation) Limb Music Die Metal-Archälogen
schlagen wieder zu, und wie! Wie bereits auf den beiden
Vorgänger-Alben covern die Deutschen nicht etwa selten
gespielte oder vergessene Nummern von Iron Maiden,
Saxon, Def Leppard und Motörhead. Das wäre Roxxcalibur
wohl schlicht zu billig und die Herausforderung nicht
gross genug. Auf "Gems Of The NWOBHM" werden Lieder
ausgegraben, von denen wohl bereits die Urheber (Bands)
den wenigsten Metal-Fans bekannt sein dürften. Das
schöne dabei: Die Lieder verfügen tatsächlich über eine
dermassen tolles Songwriting, dass es Schade wäre, sie
vergessen zu lassen. Roxxcalibur lassen uns teilhaben an
Soundperlen von Bands wie Legend, Virtue, White Spirit
oder Fist. Das alles ist als stimmiges Album mit viel
Abwechslung zusammengefasst. Dank dem Gesang von Alexx
Stahl wirken die 14 Liedern wie aus einem Guss. Dazu
kommen bei Roxxcalibur zwei weitere Vorteile gegenüber
von Wiederveröffentlichungen ganzer Original-Demos oder
-Alben. Einerseits haben die Deutschen sämtliche Lieder
neu aufgenommen und ihnen ein zeitgemässes Soundgewand
angezogen. Anderseits hört man hier wirklich nur
Glanzstücke der ausgewählten Bands. Meine Erfahrung
zeigt, dass auf solchen Tonträger neben ein, zwei Perlen
meist viel Durchschnitt zu hören ist. "Gems Of The
NWOBHM" ist eine lohnenswerte Zeitreise in Soundgegenden
der 80er Jahre, welche wohl sogar Zeitzeugen nie zuvor
gehört haben. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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SCARLETH - The Silver Lining
The Leaders Records
Die Female-Fronted
Melodic/Power-Metal-Band Scarleth machen dem Westen
bewusst, dass es in der Ukraine neben einem Konflikt mit
Russland auch eine ansehnliche Metal-Szene zu geben
scheint. Sie sorgen damit für dringend nötige positive
Schlagzeilen. Denn eines machen Scarleth mit "The Silver
Lining" klar: Das Album bewegt sich auf internationalem
Niveau! Dabei meistern sie einen schwierigen Spagat
zwischen Pieps-Frauen-Stimme, männlichem Co-Gesang,
treibenden Instrumenten und eingängigen Pop-Refrains.
Scarleth wagen sich also in einer Disziplin, in welcher
(meiner Meinung nach) die meisten Bands scheitern. Klar
wird es auch für die Ukrainer schwierig, hier eigene
Akzente zu setzen. Vieles wirkt denn auch austauschbar
und kopiert. Und trotzdem ist auf "The Silver Lining"
vieles besser. "Double Memory", "The Gates Of The Dark
Sun" oder "Pure Desire" schaffen es einem mitzureissen.
Die Produktion ist so ausgelegt, dass die vorhandene
Dynamik unterstützt und nicht zerstört wird. Damit
glänzen die neun Lieder zwar nicht auf einem
überragenden, aber immerhin auf einem sehr ansprechenden
Niveau. Wenn zum Schluss noch ruhige Klavier-Klänge die
Sängerin begleiten, haben Scarleth bewiesen, dass sie
sich auch an epische Lieder wagen können. Die Ukraine
hat ab sofort einen Platz auf der Heavy Metal-Weltkarte.
Dafür gebührt grossen Respekt! Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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KÄRBHOLZ - Karma (Live)
Metalville/Musikvertrieb Auch mal den
Stinkefinger gegen das Heimatland auspacken - das sind
Kärbholz! Die Deutschrocker muss man sicherlich nicht
mehr gross vorstellen. Es ist eine arbeitswütige Truppe
aus Ruppichteroth, die mit "Karma Live" bereits ihren
neunten Longplayer auf dem Silbertablett servieren. Das
Material für die Doppel-CD und Bonus-DVD wurde an zwei
Gigs aufgezeichnet und besticht durch eingängigen,
dreckigen Rock mit Punkvibes, der mitreisst. Gastmusiker
wie Keyboarder, Gitarrist und Trompeter Ferdy Doernberg
(Axel Rudi Pell) lockern die geradlinige Musik teils mit
Ska- und Reggaeelementen auf und auch eine Dame mit
Schifferklavier darf mal ran. Wie schon Kollege Roger W.
im Februar bei "Karma" festgestellt hat, bin ich
überzeugt von der lässigen Art und der Dynamik der
Songs. Bei allen 25 Tracks geben die Jungs Vollgas, und
der Live-Mitgröl-Faktor ist sehr hoch. Die Bonus-DVD
enthält gut gefilmte und geschnittene acht Lieder, die
auch auf den beiden Veranstaltungen mitgeschnitten
wurden. Oben drauf gibt es noch drei ordentliche
Videoclips, da die DVD ansonsten doch ein wenig knausrig
daherkommt. Ein weiteres Feature, auf das sich
sicherlich jeder Fan freut, ist die kleine
Tour-Dokumentation, bei der die Band mehr oder weniger
exzessiv herumblödelt und einfach locker und sympathisch
rüberkommt. Das zudem wirklich pralle Booklet ist
vollgestopft mit vielen Livebildern und rundet dieses
grosszügige (Fan-)Package mehr als positiv ab. Einziger
Wermutstropfen, und mit diesem Problem sind Kärbholz
nicht allein, ist die Tatsache, dass Live-Alben selten
etwas Neues enthalten und damit ziemlich schnell
ausgereizt sind. Ansonsten überzeugen die etwas anderen
Deutschrocker mit tollem Sound und haben mit diesem
fetten Package alles richtig gemacht. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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FIRESPAWN - Shadow Realms
Century Media/Sony Music
Interessantes Album, aber ich
musste mich reinarbeiten. Denn das Line Up aus
Mitgliedern von Entombed A.D., Necrophobic, Unleashed
und Defleshed (!) lässt mich zwar geniesserisch mit der
Zunge schnalzen, aber da "Shadow Realms" musikalisch wie
eine Mischung aus Cannibal Corpse und Arch Enemy mit
schwedischer Seele rüberkommt, musste ich mich zu Beginn
doch ein bischen bücken. Und obwohl L.G. Petrov's
Elchgeröhre (der gute Mann hat aber schon mal agressiver
geklungen, oder!) zumindest eine bekannte Halteleine
bietet, ist das Songwriting doch derartig technisch und
feinmaschig mit Details durchsetzt, dass die Kombination
bei mir erst mal sacken musste. Unter dem Strich bieten
Firespawn ein toll produziertes, sauber und
anspruchsvoll komponiertes Death Metal-Album moderner
Prägung, druckvoll aber angenehm produziert und mit
einem ganzen Sack voll Über-Soli garniert. Leider können
aber auch tolle Songs wie "Lucifer Has Spoken" und
"Spirit Of The Black Tide" nicht kaschieren, dass sich
ein paar nicht so wirklich zünden wollende Kompositionen
auf dem Album tummeln. Ich will "Shadow Realms" wirklich
nicht schlecht reden, denn die Ausführung ist
erstklassig (das Teil rockt auf seine moderne Art sogar)
und ihre irgendwie erfrischenden Stilwildereien
verhelfen der Band zu einem sympathischen
Alleinstellungsmerkmal. Schwer zu sagen wieso, aber
ausser den beiden erwähnten Titeln bleibt bei mir nichts
hängen, ist irgendwie nicht meins. Denoch unbedingt
reinhören, denn hier wird ein wirklich dickes Rohr
verlegt! Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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BLACKSLASH - Sinister Lightning
Iron Shield Records
Donaueschingen im Schwarzwald,
das Jahr 2007, und die Gebrüder Haas machen Musik, wie
sie ihre Eltern hörten. Das heisst, dass Iron
Maiden-Harmonien («Empire Rising») auf Helloween-Tunes
treffen, um sich gemütlich mit Riot-Anleihen («Lucifers
Reign») beim Kaffee zu treffen. Was die Jungs mit ihrem
zweiten Streich in die Umlaufbahn schleudern, darf sich
sehen und hören lassen. Klar erreicht der Fünfer (noch)
nicht das Niveau der genannten Bands, aber was
Blackslash hier abliefern, ist pure Freude am Metal.
Speziell die Stimme von Clemens Haas überzeugt mit
seiner klaren und hohen Voice. Allerdings müssen die
Musiker aufpassen, dass sie nicht zu stark in die
Kopie-Ecke gestellt werden. Ein Schuss mehr
Eigenständigkeit schadet nicht, denn der
Maiden-Bassgroove wird zu oft zitiert. Intelligent
wandern Blackslash aber auf den unterschiedlichen Tempi
und Rhythmen und halten das Album immer spannend. Für
Maiden-Freaks eine coole Truppe, für Metaller eine gute
Möglichkeit, einer talentierten Band eine Chance zu
geben und für mich die Hoffnung, dass doch noch gute
Nachwuchsbands am Start sind. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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IMPERIA - Tears Of Silence Massacre
Records/Musikvertrieb Imperia ist eine sehr
multikulturell zusammengewürfelte Truppe mit Mitgliedern
aus Finnland, Norwegen, Belgien und Deutschland. Die
Frontsirene dürfte so Manchem bekannt vorkommen: Helena
Iren Michaelsen war früher bei Trail Of Tears und Sahara
Dust (Heute bekannt als Epica). Die Norwegerin mit ihrer
speziellen und bezaubernden Stimme ist denn auch die
Hauptattraktion dieses Silberlings. Musikalisch bewegt
sich die Kombo in den Gefilden des epischen Symphonic
Metal, wobei der Sound mitunter erstaunlich poplastig
daher kommt und daher auch durchaus radiotauglich wäre.
Entsprechend fehlt mir bei diesem Silberling über weite
Strecken der Drive, die Musik verliert sich ein wenig in
der sphärischen Stimmung, die sie kreiert. Zu den
Highlights gehören der Opener "Silence Is My Friend",
das etwas düsterere, leicht progressive "Crossroads"
oder auch das etwas rassigere "Motherlove". Allerdings
gibt es auch sehr viele Tracks, die einfach nur
dahinplätschern, ohne grossen Eindruck zu hinterlassen.
Musikalisch hat die Scheibe einiges zu bieten: Neben
traditionellem Metal sind auch Flöten und Pfeifen,
Dudelsäcke, Bouzoukis, Akustikgitarren, Violinen und
sogar ein russischer Chor zu hören. Technisch gibt es
eigentlich nichts zu jammern, aber Imperia vermögen
einfach nicht, aus der Masse herauszustechen. War halt
alles schon mal irgendwie in der Form da... Fazit:
Imperia liefern ein solides Album, das zwar nicht
unglaublich viel Neues bietet, dafür aber eine sehr
schöne Atmosphäre zaubert. Fans von Bands wie Within
Temptation, Tarja und Epica können hier aber ruhig mal
reinhören. Patricia H.
Punkte:
7.4 von 10
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BLOOD RED SAINTS - Speedway Frontiers
Records/Musikvertrieb Blood Red Saints
wurden erst vor einem Jahr von Sänger Pete Godfrey ins
Leben gerufen. Er scharte eine Handvoll Musiker um sich,
die mit einschlägigen Melodic-Bands wie In Faith, Angels
Or Kings, Eden's Curse, Tainted Nation und Gery Hughes
in Verbindung gebracht werden können. Der Name der Band
wurde von einem legendären Speedway Team der zwanziger
Jahre aus New York adaptiert. Das Interesse der Band am
Sport der Blood Red Saints und deren Ikone Freddie
Rendetti wird zusätzlich durch das Cover suggeriert.
Musikalisch widmet sich die Truppe dem klassischen
britischen AOR und Melodic Rock. Leider bleibt dabei die
Power, die dem durchaus faszinierenden Motorsport inne
wohnt, auf der Strecke. Bildlich gesprochen bedeutet
das, dass mit angezogener Bremse man kaum ein Rennen auf
dem Sandoval gewinnen kann. Die Scheibe startet zwar
zuversichtlich ins Rennen. Der Opener "Kickin' Up Dust"
hat nämlich viel Drive, eine starke Hookline und eine
eingängige Melodie. Man könnte schon beinahe Parallelen
mit dem Arena Rock von Def Leppard herstellen. Leider
war's das dann auch schon. Die Musiker beweisen zwar
auch im weiteren Rennverlauf viel Fingerspitzengefühl in
Bezug auf fein strukturierte Melodien, knackige Gitarren
und eine fundierte Gesangsarbeit. Dadurch kann man zwar
nicht die Führung übernehmen, hat die Spitze aber immer
noch knapp in Sichtweite. Mit zunehmender Dauer wird der
Rückstand aber immer grösser, und obwohl man das Ziel
problemlos erreicht, wird man schlussendlich mit einer
Runde Rückstand abgewunken. Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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MIRROR - Mirror Metal Blade/Sony Music
Eine echte Scheiss-Namenswahl, denn bis man im
Netz endlich genau diese Band namens Mirror gefunden
hat, sucht man ein Weilchen. Und wenn man dann endlich
fündig geworden ist, muss man feststellen, dass die
Infos im Netz gen Null tendieren und man sich wohl oder
übel mit dem Inhalt des Labelinfos zufrieden geben muss.
Erwartungsgemäss wird da die Band, das neue Projekt von
Satan's Wrath-Frontsirene Tas Danazoglou, hier
allerdings für den Tieftöner zuständig, über den grünen
Klee gelobt und beweihräuchert bis zum Abwinken. Legt
man aber mal sämtliche Ironie beiseite, muss man den
fünf Protagonisten ohne Abstriche zugestehen, dass sie
ihr Handwerk verstehen. Und so nach dem dritten, vierten
Durchgang beginne ich plötzlich zu denken, dass das Zeug
definitiv was hat. Und dieses ominöse Etwas ist nichts
anderes als der authentische Spirit des NWOBHM. Ich bin
zwar nicht ein Freund der überstrapazierten Floskeln für
Fans, aber in diesem Fall komme ich fast nicht drum
herum. Egal ob Iron Maiden, Deep Purple, Uriah Heep oder
epische Judas Priest, immer wieder schimmert die eine
oder andere Band durch, welche massgeblich zur Magie
dieser uns so wichtigen Ära beigetragen hat. Hin und
wieder übertreiben es die Jungs allerdings auch etwas
mit den Querverweisen. Spielt zum Beispiel mal einem
Black Sabbath-Fan die ersten 90 Sekunden von "Madness
And Magik" ab, und er wird euch binnen fünf Sekunden
sagen, wo sie sich die Inspiration dafür geholt haben.
Seine Antwort wird unweigerlich lauten: "Country Girl"
vom 1981er-"Mob Rules" Album. Glücklicherweise schwimmen
sich Mirror danach von ihren Vorbildern frei, und leiten
den Song dann doch noch in eine ganz eigene Richtung,
welche übrigens in ihrer überraschenden
Vielschichtigkeit und epischen Marschrichtung richtig zu
gefallen weiss. Wer also die frühen Achtziger zu seinen
musikalischen Faves zählt, sollte hier unbedingt mal ein
Ohr riskieren, Riffs, Rhythmik, Harmonien und Breaks
werden unweigerlich für manch ein Déja Vu sorgen.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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BLACKWÜLF - Oblivion Cycle Ripple Music
Irgendwie höre ich beim Oakland-Vierer gewisse Black
Sabbath-Vibes mitschwingen, zwar viel subtiler als bei
Epigonen wie Orchid, aber sie sind doch da. Ich werde
das Gefühl einfach nicht los, dass die Sabs besonders
mit ihren melodiebetonten Scheiben aus der Ozzy-Ära
"Vol. 4" und "Sabbath Bloody Sabbath" einen bleibenden
Eindruck hinterlassen haben. Die Riffs schielen des
Öfteren in Richtung Doom, die Rhythmusarbeit von Drummer
Dave Pankenier zollt Bill Ward Tribut, und Frontmann
Alex Cunningham ist zwar überhaupt nicht der
Ozzy-Imitator, dennoch kommen einem gewisse
Phrasierungen und Melodiebögen bekannt vor. Aber eben,
Blackwülf machen das alles auf eine sehr eigenständige
und subtile Art und Weise, so dass sie Lichtjahre davon
entfernt sind, in die Nachahmer-Falle zu treten. Und
nach den ersten drei Riff-Rockern eine kurze, sehr
ruhige Nummer zu platzieren ("Dark Tower"), um danach
mit "The Locust", einem der absoluten Album-Highlights,
einen furiosen Wiedereinstieg zu zelebrieren, zeugt vom
Geschick der Band, eine Setlist spannend zu gestalten.
Wenn die Band vielleicht ein kleines Risiko eingeht
(falls überhaupt, bei gewissen Bands gehört das zum
erklärten Konzept), dann ist es höchstens durch die
Tendenz, eigene Riffs und Songstrukturen manchmal zu
rezyklieren, wodurch dann bei einzelnen Tracks gewisse
Ähnlichkeiten auftreten. Aber egal, das Album klingt
dadurch von einer anderen Warte aus betrachtet wie aus
einem Guss, homogen ohne gleich monoton zu wirken. Wer
also wissen möchte, wie Black Sabbath Mitte der
Siebziger hätten klingen können, wenn sie sich mehr auf
ihre Musik konzentriert hätten statt auf Koks, Alkohol
und Egoprobleme, greift hier zu. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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THE MOTH GATHERER - The Earth Is The Sky
Agonia Records Im Bereich des
atmosphärischen und ansatzweise durchaus auch
experimentellen Doom konnte das schwedische Trio vor
rund zwei Jahren mit dem Debut "A Bright Celestial
Light" viele Freunde gewinnen. Nun holen sie zum zweiten
Schlag aus. Gestärkt durch zahlreiche Gastbeiträge,
genannt werden diesbezüglich David Johansson (Kongh),
Wacian (Code), The Cuckoo (Terra Tenebrosa) und Thomas
Jäger (Monolord), zelebrieren sie ihre ureigene Version
vertonter Verzweiflung und Trostlosigkeit. Allerdings
muss ich anmerken, dass die gerne und oft eingesetzten
elektronischen Soundeffekte inmitten all der
tonnenschweren Rifflawinen wie bereits auf dem Vorgänger
"A Bright Celestial Light" für sehr angenehme
Auflockerung sorgen. Insbesondere im Instrumental
"Probing The Descent Of Man" wird die Vorliebe für
solche stimmungsvolle Klangwelten deutlich, welche sich
wunderbar in das sonst recht brachiale Gesamtbild von
The Moth Gatherer einfügen. Mit dem direkt auf dem Fuss
folgenden "Dyatlov Pass" wagt man sich sogar in schon
fast meditative Gefilde. Wer die Story hinter dem Titel
kennt (im Februar 1959 kamen im Uralgebirge neun
Studenten und erfahrene Bergsteiger unter der Führung
von Igor Dyatlov unter mysteriösen, bis heute
ungeklärten Umständen grausam ums Leben), weiss den
morbiden Hintergrund dieses ruhigen Interludiums
durchaus zu schätzen. Und dass man zwischendurch
durchaus auch ein Herz für Modern Metal der heftigen
Sorte hat, hört man einer Nummer wie "The Black Antlers"
jede Sekunde an. Sicher wird es Leute geben, die die
nicht mehr ganz so dunkle und negative Marschrichtung
von "The Earth Is The Sky" bemängeln werden. Ich
hingegen finde, dass diese leichte Kurskorrektur der
Band gut steht und ihr unweigerlich neue Möglichkeiten
zur musikalischen Entfaltung eröffnen wird. Sehr
interessante Scheibe in der Schnittmenge zwischen alles
pulverisierendem und gleichzeitig sehr atmosphärischem
Doom mit Growlgesang und grossartigen
Ambient-Geschichten, zwei Stile, die sich eigentlich
diametral entgegenstehen und auf dieser Scheibe dennoch
so gut miteinander harmonieren. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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KAMPFAR – Profan Indie Recordings/Irascible
Dolks unheilvolle Vocals zu Beginn lassen wenig
Freundlichkeit durchsickern: Profan ist kein Album, das
auf Bombast oder Gemütlichkeit abzielt. Während beim
Vorgänger Djevelmakt noch öfter Synthesizer eingesetzt
wurden und das Album abwechslungsreich gestaltet war,
setzen die ersten beiden Songs von Profan auf
altbewährte, weniger ideenreiche Stilmittel: Schnelle
Riffs und Blastbeats, zwischendurch mal ein Solo. Leider
muss ich dabei aber sagen, dass gerade letzteres bei
‚Profanum‘ nicht überzeugt. Erst bei ‚Icons‘ kommt
wieder ein Hauch der letzten Platte mit, nur schon das
Intro weckt Spannung, aber auch der Riff packt besser
als andere Songs auf dem Album. Die Chöre wirken
ebenfalls gut platziert und bringen ein Stück weit
Atmosphäre mit. Gleiches gilt für ‚Skavank‘, auch hier
hört man einerseits die kalten norwegischen Wurzeln
ihrer Musik, anderseits aber auch die eigene Handschrift
von Kampfar. Als Höhepunkt gilt aber ‚Daimon‘, bei
welchem die Band all ihre Stärken verdichtet und in
einem abwechslungsreichen, packenden Song verpacken. Und
genau daran liegt die eher mittelmässige Bewertung: das
Vorgängeralbum wie auch das eben genannte Lied zeigen,
dass die Band noch mehr könnte, als sie es zum grössten
Teil macht. Nach wie vor ein gutes Album, aber nicht die
Krönung. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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HEADLESS CROWN - Time For Revolution
Massacre Records/Musikvertrieb Schweizer
Metal. Irgendwo zwischen den Riffs von Annihilator und
Accept mausern sich Headless Crown ganz ordentlich. Auch
die Refrains knallen schön («Here Comes The Night»), und
somit haben die Jungs vieles sehr gut gemacht. Im
Mittelpunkt stehen die Stimme von Steff Perrone und die
Gitarrenarbeit von Manu Froelicher und Ced Legger.
Sicher ist noch nicht alles auf dem Level einer weltweit
renommierten Band, aber die Songs haben Pfiff und weisen
mit «Stranded» einen wirklich tollen Song aus. Der
treibende Bassgroove und die Schlagzeugarbeit erzeugen
ein tolles Flair, auf dem sich die Gitarren und der
Gesang austoben können. In ein gleiches Fahrwasser fällt
«Reach Out (For The Night)». Was hier aber fehlt, ist
der alles durchbrechende Refrain, der alle zum
Mitschreien animiert. Dafür macht die Gitarrenarbeit in
«Hellhounds» wieder Boden gut, oder der Kracher «Lonely
Eagle». Das Debutalbum von Headless Crown hat seine sehr
guten Momente, kann aber nicht durch die ganze Spielzeit
das Level halten. Trotzdem, hört euch diese Scheibe
einmal an, sie hat es verdient, wahrgenommen zu werden.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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NACHTLIEDER - The Female Of The Species I,
Voidhanger Records Black Metal aus Schweden
mit einer kleinen Besonderheit, denn hinter dem Projekt
Nachtlieder steht eine Frau. Dagny Susanne schwingt die
Saiten-Axt und kotzt sich auch noch die blasphemische
Seele aus dem Leib, eher eine Seltenheit in dem Genre.
Ihr gepresstes und heiseres Gekeife passt da ganz gut zu
den Schrummel-Riffs, welche auf "The Female Of The
Species" serviert werden. Musikalisch offenbaren die 8
Songs grundsätzlich ein dunkles Inferno meist im hohen
Tempobereich angesiedelt, und dies ohne irgendwelchen
Tasten-Schnick-Schnack oder niedliche Melodien zum
Schunkeln. Durch entfallen dieser Theatralik reduziert
sich die Musik auf die Essenz des Black Metal und ist
doch geprägt von einer unheilvollen Atmosphäre, welche
von allen Songs ausgeht. Dabei fliegen wir nicht über
endlose eisige Winterlandschaften oder empfangen rohen
und puren Hass, wie man es sich von einigen BM-Bands
gewohnt ist, sondern die Grundstimmung auf "The Female
Of The Species" wirkt eher bedrohlich, drückend und
hoffnungslos. BM-Puristen mögen da etwas
zurückschrecken, doch gerade dieser Aspekt macht "The
Female Of The Species" interessant. Wie bereits erwähnt
bewegt sich das Tempo oftmals im rasenden Bereich, doch
zwischendurch wird auch auf die Bremse getreten und
Strukturen, welche eher im Doom-Bereich Verwendung
finden, mit eingeflochten. Dazu wird ein äusserst
variables Drumming serviert, was sich erst eher
ungewöhnlich für Black Metal anhört, jedoch dazu
beiträgt, dass sich Nachtlieder von anderen
08/15-BM-Bands abheben kann. Anspieltipps: Das schnelle
"Nightfall", als Gegensatz dazu das schleppende "Eve"
oder der finale Titeltrack, welcher die Bandbreite, in
der Nachtlieder agieren, eindrucksvoll zusammenfasst.
R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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PHANTASMA – The Deviant Hearts
Napalm Records/Universal
Für das in diesem Jahr neu
gegründete Projekt Phantasma haben sich mit Georg
Neuhauser (Serenity), Oliver Philipps (Everon) und
Charlotte Wessels (Delain) drei bekannte Köpfe aus der
Szene zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Grenzen
auszuloten. Charlotte Wessels hat als Grundlage für das
von Neuhauser ersehnte, storybezogene Konzeptalbum ihren
ersten, gleichnamigen Roman "The Deviant Hearts"
geschrieben. Musikalisch hat man sich selbst keine
Barriere setzen lassen. Man scheint keinen Erwartungen
gerecht werden zu wollen. Die Metal-Elemente wurden -
wie im Opener 'Incomplete' bereits angedeutet - zum Teil
weit zurückgefahren oder gar komplett ausgeblendet.
Neben klassischen Rock-Nummern wie 'Novaturient' finden
sich so einige Balladen wie 'Runaway Gray' und 'Try' und
Songs wie 'The Sound Of Fear', welche von Walt Disney
direkt für den nächsten Film mit glückvollen
Schlussszenen übernommen werden könnten. Einer der
stärksten und abwechslungsreichsten Titel ist sicher der
Titelsong selbst. Um die klaren Vorstellungen vom
Endprodukt umsetzen zu können, hat man zusätzlich auf
Gastmusiker zurückgegriffen. Mit Tom Englund (Evergrey),
Chloe Lowery (Transsiberian Orchestra) und Dennis
Schunke (Van Canto) wird Phantasma definitiv zum
Metal-All Stars-Projekt. Delain-Fans werden ihre
Charlotte auf "The Deviant Hearts" einmal mehr lieben
und die wunderschöne Musik genießen. Für manch einen mag
die Grenze zum Kitsch ab und an gewiss auch
überschritten worden sein. Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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EAGLES OF DEATH METAL - Zipper
Down T-Boy Records/Universal Music
Die Band aus Palm Desert
(Kalifornien) kennen dank der Presse der vergangenen
Tage mittlerweile wohl alle, die ab und an mal Zeitung
lesen. Dass diese Band mehr als ein kurzfristiges
Spassprojekt werden würde, liess sich schon nach dem
ersten Album "Peace, Love, Death Metal" aus dem Jahr
2004 erahnen. Bis heute sind die Eagles Of Death Metal
immer noch augenzwinkernd unterwegs. Das Konzept vom
neuen Album "Zipper Down" sei, laut Hughes, die Lektion,
dass Analverkehr jegliche Probleme löse. Sex sells Nun,
jedem das seine, aber letztlich entscheidet nur die
Musik selbst über Sieg oder Niederlage. Der Sound ist
auch auf dem mittlerweile vierten Tonträger wie gehabt
und ohne wirkliche Überraschungen. Klassischer Eagles Of
Death Metal-Sound eben. Effektiver Boogie-Rock im
Südstaaten-Stil. Die Coverprofis haben es sich aber auch
diesmal nicht nehmen lassen und einen alten Klassiker in
ein neues Gewand gehüllt und in EoDM-Manier in den Druck
gebracht. Die wild stampfende Version von Duran Durans
epischem "Save A Prayer" überrascht zwar, bleibt aber
klar hinter den Möglichkeiten zurück. Vermutlich wird
aber genau diese Tatsache, längst im Vorfeld zu wissen,
was man bekommt, den wahren Fan in Verzückung versetzen
und die Frauenwelt wird weiterhin an Konzerten
bereitwillig johlenden Biertrinkern ihre Brüste zeigen.
Ob das nun korrekt oder einfach ziemlich abgedroschen
ist, sollen andere entscheiden. Fakt ist, dass "Zipper
Down" mit knapp 35 Minuten im Schnellzugstempo durch den
Mix aus Garagen-Rock, Punk, Rock und sogar Pop rast und
leider etwas kurz ausfällt. Die Minimalisten aus den USA
bleiben damit ihrer Tradition treu, und daran ist ja
grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Wer's liebt, der
wird auch diese Scheibe kaufen und mit "Zipper Down"
viel Spass haben. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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MESSENGER - Starwolf Pt. II:
Novastorm Massacre Records/Musikvertrieb
Guten Standard-Power Metal mit
einer fragwürdigen Botschaft gibt es auf dem vierten
Album der deutschen Messenger zu hören. Wie der Titel
bereits andeutet, ist es das zweite Werk der
Starwolf-Sage. Dieser Science-Fiction-Roman wurde extra
für die Band geschrieben, wobei jeder Musiker eine
eigene Roman-Figur verkörpert. Die Ausgangslage gleicht
also ziemlich stark derjenigen von GloryHammer, dem
Nebenprojekt von Alestorm-Mastermind Christopher Bowes.
Dabei gibt es grosse und wichtige Unterschiede. So ist
das Songwriting bei GloryHammer um einiges frecher und
eingängiger. Und die Geschichte wird mit einem grossen
Augenzwinkern wuchtig übertrieben erzählt. Beides fehlt
auf dem Messenger-Album. Die Musik ist hochklassige
Standartware, welche auf Albumlänge Langeweile auslöst.
Natürlich sind die Chöre mächtig, die Gitarren treibend
und mit ruhigen Teilen versehen. Mit "Frozen" ist
Messenger gar eine tolle Powerballade gelungen, welche
lange haften bleibt. Wie gesagt, schlecht ist anders,
überragend aber auch. Soweit so gut. Wo bei mir grosse
Fragezeichen erscheinen ist bei der Botschaft der
Geschichte. Auf die Gefahr hin, dass ich den
möglicherweise vorhandenen Humor nicht bemerkt habe,
oder das Konzept selber zu ernst nehme, kann ich deren
Kernaussage nur verurteilen. Die Geschichte ist unter
Band auf www.messengerband.de nachzulesen. In den
Grundzügen geht es um eine Gruppe, welche sich in einem
Asteroidengürtel versteckt hält. Von dort führen sie
gezielte Guerilla-Attacken gegen einen Ethik-Orden aus.
Die Ethik-Inquisition hatte zuvor fast alle Klon-Sex-
und Arbeitersklaven vernichtet und die Unterstützer der
Sklaverei vertrieben oder bestraft. Sänger Francis Blake
z.B. stammt aus einer Familie, welche durch die Arbeit
der Sklaven zu grossem Ansehen und Wohlstand gekommen
war. Die Messenger kämpfen nun gegen den Ethik-Orden,
und damit für die Wiedereinführung der Sklaverei. Es
wird die Ansicht vertreten, dass Wissenschaft ohne
jegliche Rücksicht auf die Ethik wirken darf. Und genau
mit diesen beiden Ansichten habe ich Mühe. Auch wenn die
Geschichte in der Zukunft spielt, widerspiegeln diese
doch die aktuelle Geisteshaltung der fünf Musiker. Diese
sollte man zumindest mit grosser Vorsicht geniessen.
Fazit: Die deutschen Messenger bieten hier guten
Standard-Power Metal mit einer fragwürdigen Botschaft!
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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CHRON GOBLIN - Backwater Ripple
Music
Das kanadische Quartett setzt
auch auf dem dritten Album auf Altbewährtes und geht
absolut kein Risiko ein. So stampft man weiterhin
unbeirrt auf dem Pfad des mit dezenten Stoner-Anleihen
gewürzten, kernigen Heavy Rock. Wirklich filigran sind
sie nicht, die Herren, denn auch wenn sie für ihre
Verhältnisse mal eher rockig-zurückhaltend agieren
("Seattle"), lässt es der fast etwas übertrieben
komprimierte Sound dennoch mächtig krachen.
Glücklicherweise geben die Jungs aber nicht nur
grundsätzlich Gas, sondern verstehen es, anfangs etwas
krachige Tracks wie "Give Way" durch groovige Wendungen
wirklich interessant zu gestalten. In umgekehrter
Reihenfolge gehen sie hingegen beim Titelsong vor. Wird
zunächst ein cooles Tito And Tarantula-Flair verbreitet,
nimmt die Nummer gegen den Schluss hin plötzlich Fahrt
an und endet als typischer Chron-Goblin-In-die
Fresse-Kracher. Die wirkliche Überraschung gelingt den
vier Canucks allerdings mit dem ruhigen "The Wailing
Sound", in dem Sänger Josh Sandulak mit Unterstützung
von Andrea Vidal von Holy Grove demonstrieren kann, dass
auch seine Stimme über feinere Facetten verfügt, die den
sonst recht straighten Sound von Chron Goblin wirklich
bereichern. Einzig das sperrige, zerfahrene "Hard
Living" will bei mir überhaupt nicht zünden. Zu
chaotisch und bemüht ungroovig erscheint mir diese
Nummer, die so gar nicht zum recht passablen Rest des
Albums passen will. Aber da dies der wirklich einzige
Ausrutscher nach unten bleibt, will ich ihn mal nicht zu
sehr gewichten. Alles in allem ist auch der dritte Chron
Goblin-Output zwar keine Sensation, aber durchaus solide
Kost, die zumindest die Fans der Band wieder absolut
zufrieden stellen wird, vielleicht findet auch der eine
oder andere zusätzliche Groove- und Stoner-Afficionado
Freude daran, reinhören! Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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PLANKS – Perished Bodies Golden
Antenna Records
Nun, ich soll also ein Werk
rezensieren, dessen Band es inzwischen nicht mehr gibt –
und von der ich bisher noch kein Wörtchen vernommen
habe. Sind schon seltsamere Dinge in meinem Leben
passiert (wer jetzt das Wort ‚Balisto‘ in den Mund
nimmt, soll sich vorsehen ^^). Anyway, Planks stammen
aus unserem grossen nördlichen Kanton namens Germania
und spielen, oder besser spielten, eine Art von Post
Metal mit deutlich schwarzer Schlagseite, auch eine
gewisse dunkle, tödliche Einfärbung ist stellenweise
auszumachen. Der Sound als solches geht total in Ordnung
und verbreitet auch die für diese Art von Mucke
benötigte Stimmung. Nichts Weltbewegendes, aber absolut
solide und gut gespielt. Was den Sänger betrifft... Nun,
ganz ehrlich, ich habe meine liebe Mühe mit dem guten
Herrn. Er brüllt/growlt/schreit sich zwar ordentlich
durch die Stücke, allerdings dermassen monoton, dass es
eher auf die Nerven geht. Die Intermezzi mit Klargesang
oder auch tiefer, knarzender Stimme sind super, hätten
aber deutlich öfter vorkommen müssen, um besser
wahrgenommen werden zu können. Immer wieder schimmern
die Jungs von Memory Driven (falls die noch jemand
kennt, vor allem Dennis Cornelius) durch, genauso wie
Mirror Of Deception. Irgendwie bin ich mit „Perished
Bodies“ einfach nicht warm geworden, was aus mehreren
Gründen schade ist, aber der offensichtlichste ist: Ich
habe endlich wieder einmal eine richtige CD und nicht
nur MP3-Files zum Rezensieren bekommen! Zudem weiss das
Cover und die innenseitig aufgedruckten Lyrics zu
gefallen. Machen wir’s kurz: Ich persönlich kann trotz
allem Positiven nicht wirklich viel mit Planks anfangen,
aber wer auf Post-Mucke steht, die auch immer mal wieder
Abwechslung bietet und auch gewisse Ausreisser nicht
scheut, der sollte Planks unbedingt eine Chance geben!
Ist zwar n bisschen spät, aber besser spät als nie.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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DRONE - Hammered, Live and Boozed
(DVD) Metalville/Musikvertrieb Die Groove
Thrasher Drone aus dem deutschen Celle haben über die
Landesgrenzen hinaus wohl vor allem 2006 Aufsehen
erregt, als sie zuerst die deutsche Vorausscheidung der
Wacken Metal Battle gewannen und dann auch noch die
internationale Konkurrenz am Festival selbst ausstachen
und einen Plattenvertrag mit Armageddon Records
gewannen. Auf diesem Label brachte das Quartett dann
auch seinen ersten Longplayer „Head-on Collision“ heraus
und ging in der Folge mit Norther und Amoral auf
Europatournee. Zwei Jahre später, 2009, folgte der
Longplayer „Juggernaut“, 2012 das dritte Album „For
Torch and Crown“ und das neueste, selbstbetitelte Werk
„Drone“ 2014. Inzwischen konnten die Jungs weitere
Live-Erfahrungen sammeln und zwar auf Tours mit
Ektomorf, Debauchery, Overkill und Pro Pain, Arch Enemy
und Unearth. Die Skills, die sie sich bei diesen
zahlreichen Shows erarbeitet haben, können wir nun auf
der Live-DVD „Hammered, Live & Boozed“ geniessen. Neben
dem Live- ist auch Bonusmaterial auf der DVD, in dem der
Fan einerseits von den Musikern selbst die
Bandgeschichte erzählt bekommt, andererseits sich auch
alle bisher gedrehten Musikvideos (Welcome to the Pit,
Theopractical, Boneless, Into Darkness, Hammered, Fucked
& Boozed und Hung & Over) reinziehen kann. Das Herzstück
der DVD ist aber der 75-minütigen Mitschnitt des
10-Jahres-Jubiläumskonzert von 2014 in der Heimatstadt
der Jungs, bei dem sie sich allerhand Unterstützung
geholt und Extras haben einfallen lassen. Bei „Into
Darkness“ growlt Britta Görtz von Cripper zur
Verstärkung mit, ausserdem dürfen Pianist Florian Knigge
von der Pop-Punk-Gruppe Fire in Fairyland und Rapper
Stunnah bei „No Pattern“ die Bühne mit Drone teilen.
Live macht der direkte, gradlinige Sound à la Pantera,
Fear Factory und Konsorten ganz schön Druck - auch wenn
das Publikum vor allem zu Beginn des Gigs nicht immer
ganz schnell mit seinen Reaktionen ist und von der Band
erst noch etwas angeleitet werden muss. Die Qualität der
Aufnahmen ist sehr gut, die Schnitte sind zwar teilweise
etwas hektisch aber sonst auch ok, der Sound ist
angenehm abgemischt und die gesamte DVD durchaus
sehenswert. Fans sollten hier auf jeden Fall zugreifen.
Lucie W.
Punkte:
keine Wertung
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HUNTED LIKE THIEVES - Echoes
Berrymore & Flare Records
Aus Zürich haben wir das Debut
Album der Hardcore-Truppe von Hunted Like Thieves, das
sich "Echoes" nennt. Hardcore hat viele Facetten, hier
sind wir eher in der stilleren, melodischeren Ecke
angelangt. Die Tracks sind gut produziert und arrangiert
worden. Instrumentalisch bewegt man sich gemäßigt,
weniger explosiv, wie wir es aus dem Hardcore eigentlich
kennen. Ich habe die Scheibe in Dauerrotation laufen und
die Musik ist ganz passabel, eigentlich nicht mal so
schlecht. Was mir ein wenig auf den Sack geht, ist die
eindimensionale Stimme des Sängers Christian Eckerlein,
der das meiste in der selben Tonlage daher trällert. Ein
wenig mehr Abwechslung im Gesang, und die Scheibe hätte
ein total anders Gesicht bekommen. Doch wem das egal
ist, sollte sich mal ein wenig Zeit nehmen, um das Album
anzuchecken, denn ich finde, die Jungs haben sich das
verdient. Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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SHALLOW GROUND - Embrace the Fury
Killer Metal Records
Trotz ihren über 20 Jahren
Bandgeschichte haben die Old School Thrasher Shallow
Ground nie den grossen Durchbruch geschafft - und ich
finde das jetzt auch nicht so erstaunlich, denn das hier
ist erst ihr zweites Album. Offensichtlich haben die
Herren also auch nicht gezielt auf eine internationale
Karriere hingearbeitet. Musikalisch hätte sie zwar schon
das Potenzial dafür, aber leider fehlt es dieser Scheibe
trotz handwerklichem Können einfach an Biss. Die Songs
sind ausgereift und ihr Handwerk beherrschen die
US-Amerikaner aus Connecticut ohne Frage, die Soli sind
geil, die Songs sind nicht zu einfach und nicht zu
komplex - aber es springt einfach kein Funke über, ich
nehme den Herren einfach nicht ab, dass sie wirklich
sauer sind - oder auch nur wirklich viel Spass haben.
Gänzlich unverzeihlich ist das Interlude „Eye of the
Storm“ - langweiliges Gitarrengedüdel, einfach nur lahm
und uninspiriert, völlig unnötig. Punkte gibts von mir
für die Riffs und das Songwriting im Allgemeinen, Abzug
gibts für die fehlende Emotion und den für meinen
Geschmack etwas zu glatten Gesamteindruck. Thrasher, die
auf frühen Bay Area-Stuff stehen, sollten hier sicher
mal ein Ohr riskieren - der Durchbruch wird’s aber wohl
auch diesmal für Shallow Ground nicht werden, dafür
drückt das einfach zu wenig auf die Pumpe. Anspieltipps
sind „FIU“ und der Titeltrack „Embrace the Fury“, da
drücken die Amis am meisten aufs Gaspedal. Lucie
W.
Punkte:
7.0 von 10
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PESTILENCE - The Disentry Penance
(Re-Release) Vic Records Hier kriegt ihr die
beiden '87er Über-Thrash-Demos der niederländischen
Extreme Metal-Pioniere auf einen Schlag. Fein und mit
überraschend gutem Sound von Dan Swanö remastered, mit
Linernotes von Mastermind Patrick Mameli ausgestattet
und einem neuen Cover von Roberto Toderico versehen. Die
eröffnenden vier Songs stammen vom ersten Demo
"Disentry" mit Mameli an Gesang, Gitarre und Bass. Noch
ziemlich rumpelig, mit viel Slayer- und
Possessed-Anleihen und mehr Energie als Können. Die
nächsten drei Songs (plus Intro) stammen vom zwoten Demo
"The Penance" und präsentieren den Einstand von Martin
van Drunen (Asphyx, Hail of Bullets) an Bass und Mikro
(dazumal mit noch total anderem Gesangsstil, haha!). Die
musikalischen Fähigkeiten und das Songwriting sind in
der kurzen Zeit hörbar besser geworden, dafür ist die
Produktion etwas dumpfer ausgefallen. Und der
Slayer-Einfluss nach wie vor gross geblieben. Als Bonus
gibts noch zwei hochoktanige Livetracks vom '88er
Festival in Eibergen (zusammen mit u.A. Kreator, Death
Angel, Holy Moses) bei dem die Band offenbar wüst unter
Strom stand, "Before The Penance" gegenüber der eher
gemächlichen Demoaufnahme brutal in den roten
Drehzahlbereich fräste und denoch eine amtliche
Vorstellung ablieferte, Respekt. Das abschliessende
Livedokument von "Fight The Plague" ist eher pure
Energie und leidet zudem unter ein paar
Aufnahmeproblemchen, kann aber problemlos als
Zeitzeugnis der dazumaligen
Hochenergie-Thrasher-Bewegung geltend gemacht werden und
ist damit ein würdiger Abschluss dieser Retrospektive.
Reinhören. Hardy
Punkte:
keine Wertung
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SERPENT - Nekromant Transubstans Records
Das schwedische Dreigestirn hat sich nichts weniger auf
die Fahne geschrieben, als das heavyeste Album des
Jahres 2015 zu veröffentlichen. Entweder sollten sich
Bands generell daran gewöhnen, Labelinfos selbst
durchzulesen, bevor diese an die Öffentlichkeit
gelangen, oder aber die drei Jungs haben sich in der
Verwirklichung ihrer Intention etwas überschätzt. Die
Patenschaft von Urgesteinen wie Black Sabbath, Sleep
oder Pentagram ist unüberhörbar, und die Umsetzung der
eigenen Ideen in diese Richtung ist auch durchaus
gelungen, obgleich nicht jede Nummer auf Anhieb
überzeugen mag und vereinzelte Längen den echten
Hörgenuss ein bisschen trüben ("Serpent"). Aber die
wirklichen Probleme liegen ganz woanders als in den
soliden kompositorischen und handwerklichen Fähigkeiten
der Jungs. "Nekromant" fehlt irgendwie die
soundtechnische Durchschlagskraft, die eigentlich
powervollen Riffs und die amtlich agierende
Rhythmustruppe rauschen einfach zu kraftlos aus den
Lautsprechern. Da hat jemand im Studio seinen Job nicht
wirklich richtig gemacht, denn wenn irgendwo das Label
Doom draufsteht, muss die Soundlava tonnenschwer aus den
Boxen fliessen und alles zermalmen. In diesem Fall ist
es aber eher ein höhenlastiges Lüftchen, das einem recht
freundlich ins Gesicht haucht. Hinzu kommt die Stimme;
Mattias Ottosson bearbeitet den Bass zwar genau so, wie
er sollte (man dürfte ihn schon nur deswegen etwas
lauter nach vorne mischen), und selbst beim Gesang zeigt
er sich treffsicher, aber er hat nicht eine
Lead-kompatible Singstimme, dazu fehlt ihr einfach
Ausstrahlung und Charakter. Es ist also noch ein weiter
Weg bis zum heavyesten Album des Jahres XY, aber die
Ansätze sind schon mal die richtigen. Viel klassischer
Hard Rock an der Grenze zur ganz frühen NWOBHM trifft
auf filigrane Doom-Fragmente, klingt an sich schon mal
ganz gut. Jetzt muss nur noch ein wirklich
charismatischer Sänger her und ein Produzent, der auch
für wenig Kohle einen Dicke-Eier-Sound hinzaubert, und
die Truppe wird viele neue Freunde gewinnen. Diesmal ist
es halt lediglich bloss guter Durchschnitt. Mirko
B.
Punkte:
6.9 von 10
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HOODED MENACE - Darkness Drips Forth Relapse
Records/Non Stop Music Zur Eröffnung unheilvolles
Glockengeläut einzusetzen ist ein Intro-Klassiker, der
auf der dunklen Seite der Musik wohl bis in alle
Ewigkeit Verwendung finden wird. Die Finnen Hooded
Menace wirken im Spannungsfeld zwischen Death Metal und
Doom, wobei sich die erste Spielart vorwiegend durch die
Growl-Vocals und die abgrundtief gestimmten Klampfen
manifestiert, tempotechnisch schleppen sich die vier
Songs mit einer Durchschnittslänge von zehn Minuten eher
gemächlich durch die Gehörgänge, High Speed-Gebolze
steht definitiv nicht auf der To-Do-Liste der vier
Herren. Lediglich das Schlusslicht "Beyond Deserted
Flesh" glänzt durch ausgiebigen Doublebass-Einsatz und
Mid Tempo-Passagen, womit auch das Problem von "Darkness
Drips Forth" schon angedeutet wäre. Bei den ersten drei
Tracks schleichen sich vor lauter Liebe zu Slow Motion
doch hin und wieder gewisse Längen ein, trotz Breaks und
Rhythmuswechseln, und so riskiert die Band des Öfteren,
in die tödliche Falle der Langeweile zu treten, wie es
anno dazumal beim Cathedral-Debut der Fall gewesen ist.
Etwas mehr Tempo täte den ansonsten recht brachial
arrangierten, mit melodischen Einstreuseln aufgewerteten
Nummern hörbar gut. Bis dato bleiben somit Hooded Menace
eine gute, aber nicht aufsehenerregende Band im Death
Metal/Funeral Doom-Sektor. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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PHASED - Aeon Czar Of Bullets/Irascible Die
Basler Phased haben in der Schweizer Rockszene nicht nur
Freunde, und ihr viertes Werk wird absolut nichts an
dieser unumstösslichen Tatsache ändern. Der selbst
deklarierte Psychedelic/Motor Doom ist ebenso geblieben
wie auch die manchmal gar sperrige Unzugänglichkeit der
Nummern, und das, obschon sie eigentlich recht simplen
Songstrukturen und sich wiederholenden Mustern folgen.
Zuweilen erinnert das Material mit den konsequent
eingesetzten schrägen Tonfolgen an frühe Celtic Frost in
langsam, ohne allerdings deren böse Durchschlagskraft zu
erreichen, was nicht zuletzt an den
beschwörend-monotonen Vocals von Sänger/Gitarrist Chris
Sigdell liegt, die sich fernab von jeglichem Geröchel
oder gar Growlen bewegen. Wie absolut kompromisslos die
Truppe allerdings agieren kann, manifestiert sich im
quasi-Instrumental "Into The Gravity Well", einer mit
Dornen und splittrigem Holz bespickten, vertonten
Einöde. Junge, Junge, solcher Scheiss kann einen echt
tief runterziehen, das ist Depri-Sound in Reinkultur,
und die restlichen Tracks tun genau nichts dafür, dass
man aus diesem emotionalen Loch wieder rauskommt, im
Gegenteil. Wer sich also auf einen Triptykon-Gig
einstimmen will und keine Lust hat, zu diesem Zweck die
gleichen Songs hinzuzuziehen, welche dann am Abend live
dargeboten werden, kann getrost auf "Aeon"
zurückgreifen, denn bezogen auf absolute Negation,
sonoren Nihilismus und avantgardistische Freiheit
wandeln die Basler auf beinahe dem gleichen Pfad wie die
Truppe um Tom G. Warrior. Ganz schwer verdaulich und
fast völlig unzugänglich das Ganze, so stelle ich mir
eine Jam-Session während eines ganz üblen Horrortrips
auf Acid vor. Wem menschliche Abgründe nicht tief genug
sein können, darf auf eigenes Risiko ruhig mal
reinhören. Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10
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SERGEANT STEEL - Riders Of The Worm Boys Tyme
Records Österreich kommt mir ihrer Nummer 1 Band
um die Ecke und bleibt gleich mal im Mittelfeld stehen.
Irgendwo zwischen Pretty Boy Floyd, Night Ranger und
Shameless kleben die 14 Songs. Da helfen auch Kane
Roberst (ehemals Alice Cooper) bei «Silver Spoon» und
Mark Slaughter (Slaughter) bei «Young And Hungry» nicht
viel. Klar es rockt und klingt nach den Staaten, aber
das hatten wir alles schon viel besser, und selbst die
Produktion von Michael Wagener reisst die Songs nicht
aus dem Mittelmass raus. Eigentlich sollte mir dieser
Sound gefallen, aber schon in den achtziger Jahren wären
diese Songs nicht der Reisser gewesen. Gute Ideen werden
leider immer wieder in den Sand gesetzt. Ehrlich, in
diesem Bereich gab es schon alles und da konnten in der
letzten Zeit nur die Bands überzeugen, welche aus
gestandenen Musikern hervorgingen. Auch wenn «Can't Take
My Hands» cool klingt, wird es spätestens, wenn Sänger
Phil singt, wieder ein durchschnittlicher Song. Sorry.
Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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PINKISH BLACK - Bottom Of The Morning Relapse
Records/Non Stop Music Pinkish Black ist das
personelle Überbleibsel des avantgardistischen
Doom/Krautrock/Industrial-Trios The Great Tyrant (siehe
Review in dieser Ausgabe), das sich nach dem
freiwilligen Ableben von Bassist Tommy Atkins flugs
unbenannte und fortan als Duo weitermachte. Gleiche
Musiker, gleicher Lärm Mitnichten, auf dem dritten
Output unter dem Pinkish Black-Banner zeigt sich das
Zweigestirn Daron Beck und Jon Teague gewachsen, gereift
und musikalisch weitaus kompetenter als noch vor wenigen
Jahren. "Bottom Of The Morning" hat es trotz der totalen
Abwesenheit irgendwelcher Saiteninstrumente relativ
schnell geschafft, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Den
düsteren und bisweilen auch mal melodischen
Keyboardteppichen wird genauso wie den Drums viel mehr
Spielraum überlassen als auch schon, was unter dem
Strich für eine spannende, dichte Atmosphäre sorgt und
die Songs bei den sporadisch vorkommenden Ausbrüchen in
die Industrial-Ecke rückt; andererseits versteckt sich
unter den sieben Tracks auch der eine oder andere
potentielle Filmsoundtrack ("Bottom Of The Morning",
"The Master Is Away"), was die neugewonnene
Vielseitigkeit der kleinen Truppe zusätzlich
unterstreicht. Hinzu kommt, dass Daron Beck in der
Zwischenzeit offensichtlich gelernt hat, seine Stimme
songdienlich einzusetzen. Anstatt konsequent neben der
Tonlage vor sich hin zu jaulen, setzt er jetzt auf
kontemplatives Flüstern und schon fast mönchsartigen,
sauberen Gesang, was für mich ohne zu übertreiben eine
hundertprozentige Steigerung zu den früheren
musikalischen Schandtaten darstellt. Natürlich bleibt so
ein experimentelles Album für den Rocker/Metaller eine
sehr grenzwertige Angelegenheit, wer aber Amon Düül,
Kraftwerk, Ekseption, ELP, Focus und dergleichen zu den
Faves seiner Jugendzeit zählt, findet vielleicht Zugang
zur dunklen Klangwelt von Pinkish Black, die ich
ansonsten Gothics und Industrial-Freaks durchaus
empfehlen kann. Mirko B.
Punkte:
6.5 von 10
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DOWN BELOW - Mutter Sturm Oblivion/Musikvertrieb
Spätestens seit dem
überraschenden Erfolg von Unheilig ist Düster-Schlager
als allgemein radiotauglich anerkannt worden und wird
nun vom Mainstream bereitwillig umarmt. Manchen freut
diese Entwicklung, andere sehen diese Wendung mit
äusserst kritischen Augen. Ich zähle mich zur zweiten
Kategorie, denn leider sind die Trittbrettfahrer, die
diese neue Erfolgswelle angelockt hat, allzu oft nur ein
fader Abklatsch ohne erkennbare eigene Seele. Down Below
sind da leider keine Ausnahme. Während das letzte Album
immerhin hin und wieder etwas eigenen Charakter
aufblitzen liess, tönen hier sehr viele Melodien
ungemein vertraut. Teilweise könnte man fast schon von
Plagiat sprechen, so ähnlich klingen die Tracks dem
offensichtlichen Vorbild. Bestes Beispiel hierfür ist
"Lichterloh", das nicht nur in der Melodie, sondern auch
in den Lyrics an "Ich Will Brennen" von Oomph! erinnert.
Die Texte sind, wie so oft im Genre des Deutschrocks,
eher seicht und vorhersehbar. Was ich Down Below
allerdings zu Gute halten muss: Sie ziehen ihr Konzept
um Sturm und die wilde See voll durch! Dieser rote Faden
durch das ganze Album ergibt ein durchwegs rundes
Gesamtbild. Die Refrains sind durchs Band eingängig, die
elektronischen Elemente sind ebenfalls passend - dennoch
bleibt dieser fade Nachgeschmack von seichtem Schlager
ohne Tiefgang zurück. Down Below wollen offensichtlich
in die ausgelatschten Fussstapfen von Unheilig treten,
doch die sind augenscheinlich nach wie vor zu gross,
sodass das ganze Konstrukt ein wenig ins Wanken gerät.
Mitunter wurde versucht, noch ein wenig Bad Boy-Charme
reinfliessen zu lassen (z.B. Bei "Blut Bleibt Rot"), was
man den Deutschen allerdings nun nicht wirklich abnimmt.
Fazit: "Mutter Sturm" ist ein klassisches
Düster-Schlager-Album à la Unheilig. Wem das gefällt,
der hat hier das passende Weihnachtsgeschenk gefunden!
Mir persönlich ist es zu seicht, zu monoton und zu
langweilig. Es fehlen die richtigen Highlights, die es
aus der Masse herausheben würden. Anspieltipps: Der
Titeltrack "Mutter Sturm" oder auch das eingängige
"Eismond". Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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KERION - Cloud Riders Part 2: Technowars Beyond
The Storm Productions Frankreich frönt dem
Symphonic/Power Metal! Anders als das CD-Cover im
Manga-Comic-Stil andeutet, handelt es sich bei Kerion
nicht um eine Band aus Japan, sondern aus Frankreich.
Das neue Album ist das vierte in der Bandgeschichte und
das zweite, welches die eigene Cloudriders-Saga erzählt.
Wie so oft in diesem Bereich, wird auf ansprechendem
Niveau musiziert und sind gute Ansätze vorhanden. Dem
Gesamtwerk (oder dem Hörer) geht mit zunehmender Dauer
aber die Puste aus. Es fehlen aber bereits von Anfang an
die genialen Ideen, welche die Band aus den Legionen
ähnlicher Bands auf das gleiche Niveau wie Luca Turlllis
Rhapsody, Darkmoon oder GloryHammer heben. Punkten
können Kerion aber natürlich trotzdem. Da ist der Gesang
von Flora Spinelli, welcher angenehm tief und kratzig
gehalten wurde und nur selten die Tonleiter in nervende
Töne hochklettert. Auch die eingestreuten männlichen
Gesänge und die latente Progressivität der Lieder wissen
zu gefallen. Ebenfalls bemerkenswert sind Hörspielteile,
welche die Geschichte vorantreiben. Wieso allerdings
zwischen dem Ausruf zur Eröffnung der Schlacht (am Ende
von "Iron Soldier") bis zum eigentlichen Beginn bei
"Technowars" sechs Lieder mit zum Teil balladesken
Klängen vergehen, bleibt mir verschlossen. Ebenfalls
mangelt es über weitere Teile an Eingängigkeit. Was
bleibt, ist ein liebevolles ambitioniertes
Symphonic/Power Metal-Album, welches Genre-Fans gerne
antesten dürfen. Für einen positiven Aufschrei in der
Metal-Welt sind die Lieder aber zu schwach. Roger
W.
Punkte: 6.5 von 10
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MACHINAE - Clockwork Concorde Music Company
Ein grosses "Hei!" aus Finnland. Machinae bringen
ihr Debutalbum mit dem Titel "Clockwork" auf den Markt.
Der Fünfer aus Vantaa spielt Melodic Metal/Modern Rock
und macht keinen Hehl aus ihrer Liebe zu
Tasteninstrumenten. Sie würzen so ziemlich alle Songs
mit Synthie-Pop und Keyboard-Melodien. Jedoch sind nicht
nur sanfte Töne ein grosser Bestandteil ihres Sounds,
sondern auch harte und treibende Gitarrenriffs. Übers
Album verteilt schaffen es Piipponen und seine Mannen,
eine gute Balance zwischen schweisstreibenden Momenten
und zarten Melodien zu finden. Zeitweise bringen sie
diese Kombination auch in einem Song zustande. Die
Keyboards sind jedoch wie zu Beginn erwähnt omnipräsent,
und entweder man mag sie, oder nicht. Da gibt es
vermutlich nicht viel dazwischen. Über die elf Titel
verteilt rauscht man durch etliche Gefühlswelten wie
Wut, Freude, Glückseligkeit oder was für Gefühle sich
auch immer bemerkbar machen. Somit scheinen Machinae
etwas richtig gemacht zu haben. Songs wie "This Will Be
The Day" oder "Don't Get Used To This" sind gute
Beispiele für die musikalische Vielfalt der Jungs. Mit
"Casualties" ist ebenfalls eine wunderschöne
melancholische Ballade auf dem Album vertreten, die
stellenweise an das Schaffen ihres Landsmanns Ville Valo
von HIM erinnert. Die Vocals an sich haben aber weder
einen grossen Wiedererkennungswert, noch sind sie
konstant. Der Gesang variiert von hoch zu tief, von
engelshaft freundlich bis teuflisch böse. Dies ist
keinesfalls als negative Kritik zu verstehen, sondern
ist einfach reine Geschmackssache! Dennoch ertappe ich
mich zur Hälfte des Albums, wie ich vermehrt wegdrifte
und den Sound nicht mehr richtig wahrnehme. Drum- und
Gitarrenparts werden von Song zu Song ähnlicher, und
dies langweilt mit der Zeit ein wenig und wirkt
einschläfernd. Einzig "Don't Get Used To This" bringt
die Rockküche ein letztes Mal zum Kochen und reisst den
Metalprinzen nochmals aus seinem Schlaf. Synthie
Rock-Fans werden an Machinae wohl ihre grosse Freude
haben, aber mir persönlich ist das Album zu durchzogen
und enthält zu viele Hänger. Oliver H.
Punkte: 6.1 von 10
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TOMBSTONES – Vangariis Soulseller Records
Beim Erklingen des erdigen Basses auf ‚Barren Fields‘
fallen sofort Ähnlichkeiten zu Black Pyramid oder
Electric Wizard auf. Dieser Eindruck wird beim Einsatz
der Vocals noch verstärkt, die Osloer haben ganz
eindeutig ihre Inspiration aus dem dröhnenden Teil des
Doom Metals bezogen. Beim zweiten Track wird mit hohen
Screams noch ein weiterer Akzent eingebracht, aber der
Gesamteindruck bleibt: Tiefenlastiges, schleppendes
Riffing mit ebenso langsamen Schlagzeug, was vom Klang
her eigentlich alles richtig macht. Leider ist das
Songwriting zu oft sehr unspektakulär. Die Riffs
wiederholen sich dann doch ein paar Mal zu oft und nicht
alle Lieder sind so abwechslungsreich wie ‚And When The
Heathen Strive, Vangariis Will Rise‘. Aber genau hierbei
spielt der persönliche Geschmack wahrscheinlich die
grösste Rolle. Bei so minimalistisch gehaltener Musik,
die druckvoll gut produziert klingt, gibt es
schlussendlich kein anderes Kriterium mehr als die
eigene Erwartung. Wenn man sich an den Riffs nicht
satthören kann, wenn man die repetitive Dröhnung
braucht, mag das Album durchaus passend sein. Nach zwei
oder drei Durchgängen hat sich bei mir aber die
Langeweile eingestellt. Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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STIFF STAFF – Mean Machine Hammer Strike Sounds
Stiff Staff, klingt nach Riff Raff und das somit nach
AC/DC. Mit dem Bike und der süssen Lady auf dem Cover
schreit es förmlich danach, dass diese Scheibe nach Kick
Ass Rock‘ n Roll trieft. Die ersten Klänge von «On We
Go» sind dann auch rauchiger Hardrock, der aber eher
beim Südstaatenrock liegt, als bei Hardcore Superstar.
«Rock This City» könnte auch gut einem Gotthard-Riff
entsprungen sein. Aber auch hier bricht schnell der
Südstaaten-Touch durch. Es ist alles ganz nett was Riff
Raff vollbringen. Ein Sound, der niemandem weh tut, der
aber auch nicht zum kollektiven Ausklinken animiert. Die
Riffs passen, die Rhythmussektion haut schön rein und
der Sänger weiss, wie man das Organ mit Whisky fit hält.
Aber irgendwie fehlt der Dreck unter den Fingernägeln
und der Staub an den Cowboy-Boots. Im direkten Vergleich
zu Voodoo Circle erreicht man das internationale Format
nicht und kann auch nicht die Dichte an Hits aufweisen,
wie die Truppe um Alex Beyrodt. Ich sag’s mal so. In
einem kleinen Club werden die Jungs aus der Schweiz
sicherlich ihre Fans finden. Bei Hardrock-Liebhabern,
welche sich in den letzten 35 Jahren in der Szene
umgehört haben wohl keinen Blumentopf gewinnen.
Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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NHOR – Momenta Quintae Essentiae Prophecy
Productions Ganz ehrlich - wenn man sich die
Beschreibung der Einflüsse auf Facebook zu Gemüte führt,
entsteht leicht der Eindruck, dass hinter Nhor ein
verblendeter Hippie steckt, der etwas zu lange in die
Sterne geschaut hat. Die von ihm geschaffenen
Soundlandschaften klingen mindestens genauso schwülstig.
Nhor greift hauptsächlich auf Keyboard und
Akustikgitarre zurück - alles ist sehr minimalistisch
gehalten und Überraschungen bleiben komplett aus. Diese
scheinen aber auch gar nicht Teil des Konzepts zu sein.
Nhor stellt das Erleben der Natur in den Vordergrund.
Natur ist Wahrheit. Unsere kulturelle Herkunft bestimmt
jedoch, wie wir sie wahrnehmen und interpretieren. Nhor
selbst will die Natur möglichst frei von jeglicher
Wertung wiedergeben. Er tastet sich sehr vorsichtig an
die Aufgabe heran und wagt dabei kaum Gesang
einzusetzen. Die Demut ist allzeit spürbar. "Momenta
Quintae Essentiae" ist der letzte Streich von Nhor. Ob
die Selbsttherapie in einem neuen Projekt seine
Weiterführung findet, wird sich zeigen - ob sie auch
weiteren Menschen in irgend einer Art hilft ebenso.
Patricia L.
Punkte:
5.8 von 10
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JOE STUMP - The Dark Lord Rises Lion Music
Der amerikanische Gitarren-Schredder Joe Stump kommt
hier mit elf neuen Instrumentalsongs über den grossen
Teich rüber. Der Gute würgt seine weisse ESP bis zum
Gehtnichtmehr. Mit zum Teil guten Riffs wie bei
"Stratomaster", das beim Solo einen deutlichen Ritchie
Blackmore-Einschlag hat, einer der besseren Songs dieses
Albums. Auch "Out For Blood" glänzt mit einem klasse
Gitarrenriff, wird dann aber leider mit überlangem Soli
völlig zugefrickelt. Ebenso "Tortured Soul", das mit
einem 7 Minuten-Solo schon fast nervt. So spielt das
sich durch das Ganze Album hindurch ab, gute Ansätze mit
tollen Riffs und dann immer wieder zu viele und zu lange
Soli. "The Dark Lord Rises" beginnt dann immer mehr zu
langweilen, ich denke, dass nur reine Frickelfans, die
ebenfalls mal zum Schreddertum konvertieren wollen,
Freude haben werden an diesem Rundling. Ich möchte hier
keinesfalls das Können von Joe schmälern, er ist
zweifelsfrei ein wahrer Könner auf der Gitarre, nur
klingt mir das Ganze nach reiner Selbstverherrlichung,
Malmsteen lässt grüssen. Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
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MEGAHERZ – Erdwärts (EP)
Napalm Records/Universal Music Nachdem
„Zombieland“ ja als ordentliche, jedoch nicht über jeden
Zweifel erhabene Platte angesehen werden kann, so durfte
man gespannt sein, wie es mit Megaherz weitergeht. Ich
persönlich denke ja nach wie vor, dass der Abgang von
Alexx Wesselsky und Noël Pixx sowie auch der
nachfolgende Sänger Andreas Elsholz Megaherz quasi den
Todesstoss gesetzt haben – aber Alexander Wohnhaas
machte bisher seine Sache mit verändertem Line Up ganz
ordentlich, aber es ist einfach nicht mehr dasselbe. Das
Gleiche gilt nun auch wieder für „Erdwärts“: Die Single
ist wirklich ganz ok, die ersten beiden Tracks „Wer hat
Angst vor’m schwarzen Mann“ sowie „Ist das verrückt?“
sind gute Kracher, die Thematik der differenzierten
Betrachtungsweisen der menschlichen Angst als solches
auch ganz gut umgesetzt – die beiden Schnulzen
„Glorreiche Zeiten“ wie auch „Einsam“ sind nicht ganz
mein Ding, vor allem die weibliche Quietschstimme bei
letzterem Song ist sehr nervig. Textlich gesehen driften
diese beiden Songs auch gar arg in die Kitschecke mit
starkem Rosa-Pony-Farbton ab. Einfach auf Megaherz-Art.
Die beiden letzten Tracks „Teufel“ und „Jordan“ sind nun
Remakes der damaligen „Kopfschuss“-Scheibe – und man
merkt deutlich, dass Alexander Wesselsky den Text
geschrieben hat. Mehr muss man dazu nicht sagen, ausser,
dass „Jordan“ effektiv nicht hätte nochmals aufgenommen
werden sollen – das Original ist um Längen besser.
Fazit: „Erdwärts“ ist so halb halb in Ordnung, man wird
sehen, wie das neue Opus aussehen wird – die Meinungen
dürften gespalten sein. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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PARADISE LOST – Symphony For The
Lost (Live) (2 CDs/LPs & DVD) Century Media/Sony
Music Joa, was andere Bands können, das
vollbringen die fünf kauzigen Briten problemlos auch.
Nebst Metallica oder den Scorpions haben nun auch
Paradise Lost ein Orchester-Album am Start. Aber nicht
nur: Auf der ersten Scheibe erklingen Tracks wie „Tragic
Idol“, „Over The Madness“ (davon gab’s einen Remix mit
reinem Orchester-Sample auf der Limited Edition von
„Paradise Lost“) oder auch „Soul Courageous“. Alles
Stücke, die mit einem Orchester sehr gut interpretiert
werden können – da scheint sich jemand einige Gedanken
dazu gemacht zu haben, sehr löblich! Auf der zweiten
Scheibe sind nun weitere Tracks wie „The Enemy“, „As I
Die“ oder „True Belief“ ohne Orchester zu hören, ein
‚normales‘ Konzert eben. So, und jetzt kommen wir zum
ganz grossen Kritikpunkt: Für diese Rezension lagen mir
nur die Audio-Dateien vor, keine Video-Dateien! Ich habe
mir die Scheibe gekauft, und das Konzert ist mehr als
nur eindrücklich, man sieht und hört die Spielfreude der
Jungs in jedem Moment! Dies wirkt sich nun auf diese
Rezension aus: Sound und Atmosphäre rein beim Hören:
Satte 10 von 10 Punkten, besser kann man es meiner
bescheidenen Meinung nicht machen – speziell dann, wenn
man weiss, dass Konzerte von Paradise Lost oft
Glückssache sind, was die Bühnenpräsenz anbelangt. Dazu
kommen 0 Punkte für fehlende Video-Dateien... das Ganze
durch 2 ergibt nach Adam Riese exakt 5.0! Auch wenn bei
Live-Scheiben keine Punkte veröffentlicht werden, so war
es mir ein Anliegen, zu verdeutlichen, weshalb „Symphony
For The Lost“ so weit unten zu finden ist. Plus, ganz
wichtig: Es gibt keine reine Audio-Variante zu erstehen,
nur mit der Live-DVD. Insofern: Schade, sehr schade –
das hätte echt nicht sein müssen. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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DANZIG - Skeletons AFM
Records/Universal Nun, Danzig ist wohl allen, die
auch nur im Entferntesten etwas mit Metal am Hut haben
ein Begriff. "You know its Danzig the moment you hear
him." So in etwa lässt sich die Stimme von Mastermind
Glenn Danzig beschreiben, obwohl man bei diesem Album
eine erschreckend gut hörbare Minderung der Stimmgewalt
hinnehmen muss. Bekannt geworden durch und mit der
Gründung der Misfits in den 70ern und schliesslich 1988
der gewaltige Durchbruch (Platin mit dem Debutalbum
"Danzig") mit Danzig. Klassiker wie "Mother", "Twist Of
Cain" oder "She Rides" haben Glenn Danzig in den
Rockhimmel katapultiert. Bis heute hat er weltweit an
die zehn Millionen Alben verkauft. Danzig präsentiert
mit "Skeletons" sein zehntes und seit 2010 auch wieder
sein erstes Album. Es repräsentiert die musikalischen
Einflüsse Danzigs von A bis Z, und so entstand eine
Kollektion von zehn Coversongs, die stilistisch
abwechslungsreicher nicht sein könnten. Von Elvis
Presley oder ZZ Top über Aerosmith zu Black Sabbath, The
Troggs oder den Everly Brothers. Aufgenommen wurden die
Songs zwischen 2012 und 2015 in Los Angeles. Evil Elvis,
wie Danzig gelegentlich auch genannt wird, hat sich
genügend Zeit genommen, um dem Sound seine eigene Note
zu verpassen. Einzelne Songs sind dadurch kaum wieder zu
erkennen, wie zum Beispiel "Let Yourself Go" von Elvis
Presley, das doch ziemlich an Härte zugelegt hat, durch
die Vocals dem Original aber von allen Songs am nächsten
kommt. Der Übernahme 'Elvis From Hell' kommt ja
vermutlich nicht von nichts! Leider wird die gute
Songauswahl des Albums nicht gerade mit Facettenreichtum
der Vocals gekrönt, ausser, man mag auf Dauer das
weinerliche, ja stellenweise zittrige Stimmchen lieb
gewinnen. Wer ein Fan ist kann ein kritisches Ohr
riskieren, wer Danzig nicht mag, sollte auch um diese
Platte einen grossen Bogen machen. Legende hin oder her.
Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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HELHEIM – raunijaR Dark Essence Records
Nach dem clean gesungenen Opener, der zu grösseren
Teilen Folk beinhaltet als wirklichen Black Metal,
rumpelt schliesslich das Schlagzeug daher. Immer schön
D-Beat, schliesslich hat der Black Metal ja auch seine
punkigen Wurzeln. Klingt nicht schlecht, auch die Chöre
sind zwar schon da gewesen, werden aber genug spärlich
eingesetzt, um nicht übermässig kitschig zu klingen. Das
Solo, die Glocke und all die kleinen Spielereien sowie
ein eingängiger, melodischer Riff machen den Titeltrack
zu einem angenehmen, netten Nackenwärmer. Die beiden
nachfolgenden Lieder über Asgards Fall sind nicht ganz
so eingängig. Der erste Teil wirkt mit seinen 12 Minuten
regelrecht schwerverdaulich. Hier hilft weder Klargesang
noch Wah-Wah Effekt. Bei ‚Odr‘ rumpeln Gitarre und
Schlagzeug daher wie in der Mitte der Neunziger, was
recht viel Stimmung macht. Bis zu dem Punkt, als die
cleanen Vocals einsetzen und den Song weichspülen. In
diesem Genre gibt es einfach zu vieles, was besser
klingt. Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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CORAXO - Neptune Massacre Records/Musikvertrieb
Das Debutalbum der jungen Finnen soll dem Melodic
Death Metal einen neuen Sound verpassen und dies durch
die Zugabe von Industrial, Electro, Black Metal, Jazz
und Prog Rock. Nun, wenn ich diese Rezeptur durchlese,
erwarte ich unter dem Strich kranken Scheiss, also genau
das Richtige für mich. Dies zumindest dachte ich mir,
denn wie so oft sind Promo-Schreiben mehr Fiktion als
Wahrheit, was sich einmal mehr beim Anhören von
"Neptune" erfahren durfte. Nach dem Intro "Sol Oriens
Sum", das von einer New Age-Scheibe stammen könnte, legt
sich "Lanterns" dann so richtig ins Zeug. Treibendes
Melo/Death-Riffing und eine amtliche Rhythmusabteilung
geben unter dem Banner eines eher auf Black Metal
getrimmten Gesangs ordentlich Zunder. Soweit so gut,
hört sich grundsätzlich nicht mal so übel an (jedoch
keinesfalls aussergewöhnlich), wenn da diese penetranten
schrillen elektronischen Störgeräusche nicht wären. So
toll ja Innovationen sind und der Versuch, irgendwie
anders zu tönen, auf Lob stösst, muss ich mich doch
fragen, warum zur Hölle der grundsätzlich gute Song auf
so eine Art verschandelt werden musste. "Tangier" nimmt
dann ordentlich Tempo raus, wandelt schleppend dahin,
die Tasten-Melodien erinnern des öfteren in ihrer Art an
Type O Negative, wenigstens fügen sie sich diesmal weit
harmonischer in den Song ein, bis dann zum Schluss noch
etwas an einem Frequenz-Generator rumgespielt wird, wie
originell. "The Bastion" bewegt sich in seinem Erklingen
dann mehr Richtung Pain, zumindest Stellenweise und auch
bei "The Citadel" werde ich das Gefühl nicht los, was
ähnliches schon mal irgendwo gehört zu haben. Endlich
mal etwas Eigenständig werden Coraxo mit "In Adoration",
dies liegt nicht nur am zu hörenden Saxophon, sondern
die Synthesizer-Klänge könnten von einem
80er-Jahre-Chuck Norris-Film stammen, diese Retro-Klänge
unterlegt mit etwas Black Metal-Riffing und zum Schluss
hin ausgestattet mit einer netten Melodie machen den
Song durchaus interessant und ich erhoffe, dass
wenigstens zum Schluss "Neptune" noch etwas liefert, was
mich aus den Socken haut, doch Fehlanzeige. Abgesehen
von den teils nervenden Tastenklängen vermisse ich die
versprochenen Ausflüge in Jazz und Prog Rock, davon höre
zumindest ich herzlich wenig auf dieser Scheibe, ganz
abgesehen von dem eindimensionalen Gesang, welcher auf
Dauer auch nicht wirklich für Abwechslung sorgt.
Unbegabt sind die Jungs bestimmt nicht und auch die
Produktion geht absolut in Ordnung, so wie der Versuch,
mittels Electro und Industrial ein wenig Abwechslung in
den Melodic/Death Metal zu bringen, doch zu fesseln
vermag mich "Neptune" bei weitem nicht. Vielleicht
klappt es ja beim nächsten Mal. R.K.
Punkte:
4.5 von 10
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THE GARLICKS - The Saucer Has Landed (EP)
Eigenvertrieb Die Schweizer Knoblauch-Rocker
stammen aus dem Kanton Glarus. Dies beweist, dass es von
dort also mehr als nur die ehemalige Ski-Queen Vreni
Schneider als berühmtes Aushängeschild des Wintersports
geben muss. Ob man es glaubt oder nicht, aber die
Spasstruppe kann nächstes Jahr auf das 10-jährige
Jubiläum anstossen. In dieser Zeit hat man mehr oder
weniger in der heimatlichen Region aufgespielt, ergänzt
um einzelne Gigs in Uster, Zürich oder Luzern. Das
Debüt-Werk «Play Me Loud» erschien 2009 und zwei Jahre
später wurde «Die Your Passion» nachgeschoben. Im
Wesentlichen wird hierbei im Geiste von Angus Young &
Co. gerockt und im Netz lässt sich die eine oder andere
positiv gestimmte Review darüber finden. Bis 2013 war
Marcel Müller der Frontmann und repräsentierte "the
golden years" von The Garlicks. Der Neue hört auf den
Namen Dusan Kujovic und zusammen mit Andreas Walker (g),
Christoph Leuzinger (g), Michael Leuzinger (b) und
Severin Zentner (d) ist der Glarner Rock-Fünfer
weiterhin darauf aus, die Welt mit weiterem "Röckenröll"
zu überziehen. Dies gelingt auf der neuen EP "The Saucer
Has Landed" allerdings nur bedingt. Da ich das ältere
Material nicht zur Verfügung habe, lässt sich war kein
Vergleich anstellen, aber die fünf neuen Tracks
versetzen mich, isoliert betrachtet, zu keinem Zeitpunkt
in Wallung. Das grösste Manko ist der viel zu holprige
und nicht wirklich professionell klingende Gesang von
Dusan. Die Mucke versprüht immerhin einigen Spass an der
Sache und der Opener «Circle» kann mit seiner punkigen
Attitüde und raumfüllenden Gitarren punkten. Der sonst
eher profane AC/DC-Bluesrocker «Knock» weist immerhin
einen catchy Refrain auf, während der Slow-Rocker «Cat»
und auch das schnellere «Tickets» vor allem wieder wegen
den ungenügenden Vocals klar durchfallen. Da kann auch
der mit Augenzwinkern versetzte Hiddentrack, der die EP
wegen der Pause dazwischen auf über 36 Minuten aufbläst,
nichts mehr reissen. Rockslave
Punkte:
4.0 von 10
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WEH – Ingemannsland Soulseller Records Wenn
man über die Attitüde, den Inhalten von Metal zu
sprechen beginnt, macht man oft ein Fass ohne Boden auf.
Musikalisch ist es ein wenig einfacher, denn all die
verschiedenen Bands haben eines gemeinsam: elektrische
verzerrte Gitarren. Das fehlt hier gänzlich. Damit aber
nicht genug, nein, denn die Gitarre klingt zu kühl für
meinen Geschmack und vor allem hört man das Quietschen
beim Wechseln der Töne. So wird der seichte Opener zu
einer Tortur, der zweite Track wird englisch gesungen
und klingt dadurch ein wenig wie ein irischer Folksong
mit nur einer Gitarre. Und auch hier, die Gitarre hat
einfach zu wenig Wärme und Charakter um den Song
ausdrucksstark klingen zu lassen. Ein Problem, dass sich
durch den Rest des Albums durchzieht und durch das
Songwriting nicht besser wird. ‚The Oath‘ ist langweilig
bis zum Schluss trotz Piano, die Stimme klingt bei jedem
Lied einschläfernder und das gesamte Album würde wohl
eher zu Radiohörern passen als zu Metalfans. Ich weiss
nicht wie all die Singer und Songwriter heissen, die im
Augenblick gehört werden, aber WEH passen wohl eher zu
diesen als zu irgend einer Art von Metal, das ich im
Regal stehen habe. Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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THE GREAT TYRANT - The Trouble With Being Born
Relapse Records/Non Stop Music Jetzt muss ich den
Avantgarde-Alarm ausrufen, höchste Stufe. Die drei
Texaner Daron Beck (Keyboards, Synthesizer, Vocals), Jon
Teague (Drums) und Tommy Atkins (Bass) nahmen unter dem
Namen The Great Tyrant irgendwann im Jahr 2010 diesen
Longplayer auf, der zweite in der Geschichte der Band,
woraufhin kurz danach der Bassist völlig überraschend
Selbstmord beging. Seither firmiert das verbleibende Duo
unter dem Namen Pinkish Black (siehe ebenfalls in dieser
Ausgabe), soviel zur Historie. Und der Tonträger selbst
Erinnert mich schon wegen der musikalischen Ausrichtung
und der instrumentalen Konstellation mehr als einmal an
Emerson, Lake & Palmer in ihren experimentellsten
Momenten, nur dass The Great Tyrant weitaus schräger und
unzugänglicher agierten. Rein instrumental ginge das
Ganze ja noch ganz in Ordnung, sofern man mit zuweilen
abgrundtief düsteren Klanglandschaften auf der Basis von
Keyboards und Drums etwas anzufangen vermag. Sobald aber
Daron Beck zu seinen Gesangs- und Schreieinlagen
ansetzt, wird's richtig übel, denn dann rückt die
Geschichte, bezogen auf den Schrägheits-Faktor und die
Vorliebe für Disharmonie, gefährlich nahe an die
berüchtigten (oder auch lächerlichen, je nach
Sichtweise) vokalen Performances von Yoko Ono. "The
Trouble With Being Born" wendet sich folglich an Leute,
die musikalisch entweder sehr tolerant oder sehr
gleichgültig sind, dazwischen sehe ich für diese nur
sehr marginal MetalFactory-kompatible Scheibe, und auch
das ist mit sehr viel Goodwill ausgedrückt, absolut
keine Hörerschaft. Mirko B.
Punkte:
4.0 von 10
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CORONATUS - Raben Im Herz Massacre
Records/Musikvertrieb Coronatus bringen fast auf
den Tag genau ein Jahr nach ihrer letzten
Veröffentlichung "Cantus Lucidus" ihr neuestes Werk
namens "Raben Im Herz" heraus. Geändert hat sich hierbei
allerdings nicht viel; tatsächlich könnte ich die letzte
(niederschmetternde) Review fast wortwörtlich hier
wiederholen und es würde nach wie vor passen. Das ist
eine wirklich traurige Entwicklung, denn Coronatus
hatten mit dem Vorgänger "Recreatio Carminis" (2013) ein
erstaunlich gutes Album vorgelegt... wobei, von
Entwicklung lässt sich im Hinblick auf das letzte Album
eigentlich nicht sprechen, denn "Raben Im Herz" ist
genau wie sein Vorgänger nur noch eine unharmonische und
seichte Mischung aus Pseudo-Gothic Metal und seichtem
Symphonic-Pop mit folkloristischen Anwandlungen.
Coronatus haben in ihrer langjährigen Bandgeschichte
diverse Line Up-Wechsel mitgemacht, was dem Sound der
Band viele verschiedene Stempel aufgedrückt hat. Die
Mikrofon-Front ist seit letztem Jahr jedoch dieselbe
geblieben: Das Duo besteht aus dem opernhaften Sopran
von Carmen Lorch einerseits und der Rock-Röhre Anny
Maleyes andererseits. Jeweils für sich allein genommen
wären die beiden Frauen keine schlechten Sängerinnen,
aber die Kombination harmoniert nun mal einfach
überhaupt nicht! Hinzu kommt eine völlig überladene
Instrumentierung, die frei nach dem Motto "mehr ist
mehr" operiert. Hier werden billigste Keyboard-Passagen
mit massiven Metal-Gitarren geschreddert, das
verbleibende Elend mit rasenden Drums kleingehackt und
dann folgt der (fruchtlose) Versuch, das Gerippe mit
Folk-Elementen wieder hochzupäppeln. Besonders trist ist
der Versuch, traditionell angehauchte Weisen mit
modernem Metal zu paaren. Bestes Beispiel wie man ein
solches Crossover NICHT machen sollte ist der Titeltrack
"Raben Im Herz": Hier wird eine an sich schöne Melodie,
getragen von der Violine, mit massivem Pseudo-Pump vom
Keyboard verhunzt. Den Todesstoss versetzt diesem
unharmonischen Mix dann die schreiende Gitarre. Das
gleiche Schicksal ereilt auch das nervige "Carpe
Noctem", das zusätzlich noch durch sinnbefreite
Plattitüden in den Lyrics negativ auffällt. Ein weiterer
Tiefpunkt wird mit dem Pseudo-Gothic-Track "Anderswelt"
erreicht: Hier versucht sich eine der Damen am Growling
und scheitert kläglich. Danach folgt der Versuch, eine
Grabesstimmung zu erzeugen, doch auch dieses Unterfangen
geht voll daneben. Darüber kann auch die keltische
Melodielinie nicht hinwegtäuschen. Einzig die beiden
letzten Tracks, das gälische Cover "Canan Nan Gaidhael"
sowie die Ballade "Frozen Swan" sind keine Beleidigung
für die Gehörgänge. Um fair zu bleiben: Die Qualität der
Produktion hat sich seit dem letzten Silberling deutlich
verbessert, und auch die nervigen Flöten sind
verschwunden. Ausserdem ist "Raben Im Herz" doch sehr
abwechslungsreich geworden, was lange nicht alle Bands
von sich behaupten können. Allerdings sind die meisten
Tracks zu lang und geraten schnell ausser Puste.
Folglich fehlt dem Album irgendwie der Drive. Fazit: Ich
glaube, ich habe in meinen Notizen zu einem Album bisher
selten so oft die Wendungen Pseudo-, Möchtegern- und
gescheiterter Versuch verwendet wie für "Raben Im Herz".
Dieses Album wirkt einfach nur unausgereift und
unharmonisch. Für mich persönlich ist es jedenfalls eins
der schlechtesten Alben dieses Jahres. Patricia
H.
Punkte:
4.0 von 10
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STARBLIND - Dying Son Pure Steel Records/Non Stop
Music Es gibt Bands, die sind krass und extrem,
auch wenn sie nur Iron Maiden huldigen. Dazu gehören die
Schweden Starblind mit ihrem zweiten Album. Dass es
überhaupt ein Zweitwerk gibt, ist an sich schon
erstaunlich. Denn der Gesang ist, um es deutsch und
deutlich zu sagen, richtig scheisse! Besonders die hohen
Töne presst Mike Stark dermassen raus, dass es in meinen
Ohren richtig schmerzt. Will er damit etwa die liebe
Metalgemeinde foltern Oder warum tut er sich, seiner
Band und den Zuhörer das überhaupt an Aber das gibt es
ja sogar ein Label, welches die Jungs in nie dagewesene
Höhen lobt! Von meiner Seite gibt es dafür nur ein
unverständliches Kopfschütteln und ein Hoffen, dass ich
mir diesen Gesang nie mehr antun muss. Natürlich ist auf
"Dying Son" nicht alles kacke. Das Songwriting ist
tatsächlich eine ehrenvolle Verneigung vor der Eisernen
Jungfrau. Die Lieder sind gar richtig ansprechend, auch
wenn sie erwartungsgemäss nie an die Klasse ihres
Vorbildes herankommen. Und auch Herr Stark hat in den
tiefen Tönen seine Glanzmomente. Klar, innovativ ist das
hier Gespielte nicht. Aber wer will das bei einem
Fanprojekt schon Der Band und ihrem Zielpublikum geht es
nicht um musikalische Innovation, sondern um das Hören
von guten Lieder im Stile ihrer 80er-Jahre-Helden. Warum
man das vorhandene Potential aber mit diesem Gesang
dermassen abwertet, bleibt mir schleierhaft. Wäre Herr
Stark nicht ganz so wuchtig in den Vordergrund gemischt,
könnte man ev. noch ein paar Punkte dazu geben. So aber
verkommen die acht Lieder zu einem Horrortrip, bei dem
man einzig hoffen kann, dass die tollen
Instrumentalteile niemals enden werden (was sie leider
immer wieder tun). Wer neugierig geworden ist, darf
ruhig rein hören, ist aber jetzt genügend vorgewarnt!
Roger W.
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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