Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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NIGHT DEMON – Curse Of The Damned
Steamhammer/Musikvertrieb Sie sind und bleiben
die Einzigen, welche einmal die Lücke schliessen können,
die von Bands wie Iron Maiden, Judas Priest, Saxon, Riot
oder Metal Church hinterlassen werden. Das Trio (!!!)
Night Demon veröffentlicht seinen ersten Longplayer nach
der fantastischen Debüt-EP von 2013. Der unverwässerte,
gradlinige und sofort in die Ohren gehende Metal
verbindet die goldenen achtziger Jahre mit der Neuzeit,
ohne weder zu altbacken noch zu modern zu klingen.
Schnörkellos, direkt auf die Zwölf und mit den
wichtigsten Backzutaten gesegnet, hauen uns die Amis elf
Songs um die Ohren, die man einfach gehört haben muss.
Sicher ist Sänger/Bassist Jarvis Leatherby kein Bruce
Dickinson, Rob Halford oder Mike Howe, aber sein Organ
passt wie der berühmte Deckel auf den Topf und rundet
Lieder wie das an Maiden erinnernde „Full Speed Ahead“,
der scharfe Opener „Screams In The Night“, das schon
fast an alte Mercyful Fate erinnernde „The Howling Man“,
das mit einem kleinen Accept-Riff versehene „Heavy Metal
Heat“, das mit einer packenden Harmonie ausgestattete
„Mastermind“, das seinem Namen treu werdende „Killer“,
das mit einem fantastischen Solo versehene „Save Me Now“
und das mit einem Wahnsinns-Refrain versehene „Run For
Your Life“ ab. Sicher sind die Songtitel Klischee pur,
sicher erfinden Night Demon den Metal nicht neu, sicher
ist dieses Album schon jetzt ein Anwärter auf die Platte
des Jahres 2015 und sicher werden es Night Demon schwer
haben, sich einer Mehrheit präsentieren zu können. Aber
„Curse Of The Damned“ ist das Album geworden, welches
HammerFall immer schreiben wollten und nie
veröffentlicht haben und die traditionsreichste Scheibe,
welche Lars Ulrich (Metallica) die Freudentränen in die
Augen schiessen lässt. Darum: Kaufen! Tinu
Punkte:
9.7 von 10
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CHAPEL OF DISEASE - The Mysterious Way Of Repetitive
Art FDA Rekotz
Das zweite Album der deutschen Deather Chapel of
Disease trägt den interessanten Namen „The Mysterious
Way of Repetitive Art“, der mich erstmal echt neugierig
macht. Nachdem die Kölner mit „Summoning Black Gods“
2012 ein absolutes Hammer-Debüt veröffentlichten, sind
die Erwartungen jetzt hoch. Und sie werden nicht
enttäuscht! Old School Death Metal der allerfeinsten
Sorte ist auch auf dieser Scheibe Programm - aber auf
sehr eigenständige und qualitativ enorm überzeugende
Art. Was auf dem Debüt schon in Ansätzen zu hören war,
ist hier nun enorm ausgebaut worden. Die Songs lassen
sich Zeit und bauen Atmosphäre auf, ohne jemals in
gewollt Epische abzusinken, sind wirklich originell und
kreativ und folgen nicht den gängigen Schemen. Dadurch
bleiben die meisten Songs zwar nicht beim ersten Hören
direkt hängen, dafür werden sie bei jedem Hördurchgang
besser. Der Opener ist nur instrumental, was mutig ist,
und ebenso ein Wagnis ist es, den zweiten Song fast
direkt mit einem Solo beginnen zu lassen. Chapel of
Disease durchbrechen gängige Schemen und kreieren einen
enorm authentischen, erdigen, rauen Sound mit Tiefgang,
Finessen und interessanten Details. Da darf ruhig jeder
Song überlang sein - es scheint, dass die Lieder das
sogar verlangen. Die Kölner haben kaum „In die
Fresse“-Attitüde, sondern überzeugen, weil sie es nicht
nötig haben, zu posen und anzugeben. Für ungeduldige und
Fans von einfacher Musik ist das hier nichts, aber alle
anderen sollten das hier ganz dringend hören. Ganz
starkes Album, unbedingte Empfehlung! Lucie W.
Punkte:
9.5 von 10
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DEVILS TRAIN – II Ear Music/TBA
Ein weiteres Allstar-Projekt geht in die zweite
Runde: die 80er Hard Rocker von Devils Train sind Mystic
Prophecy- und ex-Stratovarius-Mitglieder. Konkret
handelt es sich um R.D. Liapakis am Gesang und Lakis
Ragazas an der Gitarre (beide Mystic Prophecy), am
Schlagzeug lärmt Jörg Michael und am Bass Jari
Kainulainen (beide ex-Stratovarius). Musikalisch
präsentieren sich Devils Train nicht powermetallisch,
sondern mit mit kernigem Blues getränkten Hard Rock.
Böse Zungen könnten gar behaupten, dass Devils Train
genauso klingen, wie es The New Black gerne würden. Hier
wird das Rad nicht neu erfunden, den Helden aber auf
eigenständige Art und Weise und mit Top-Kompositionen
Tribut gezollt. Welch ein Brett! Welche Melodien! Dabei
wird nicht mal das zum gefühlt 1000sten Mal gecoverten
„Born To Be Wild“ peinlich. Im Gegenteil - diese Version
macht im neuen Soundgewand durchaus Sinn. Noch besser
geht es mit den eigenen Liedern. „Down On You“ eröffnet
den Reigen mit einem mitreissenden Rock’n’Roll Hard
Rocker und gibt die Stilrichtung hervorragend vor.
Teilweise hört man hier gar alte Gotthard raus. Mit Song
Nummer vier erreicht man schnell das absolute
Album-Highlight „Mr. Jones“, welches sich musikalisch
vom Rest abhebt. Hier ist schleppender, bluesiger Hard
Rock angesagt, bei welchem die Köpfe nicht mehr aufhören
wollen, mit zu bangen. Liapakis röchelt sich derart
effektvoll durch die Nummer, dass man sich wünscht, er
würde künftig nur noch so singen. Devils Train halten
anschliessend mit mal schnelleren, mal langsameren
Nummern die Spannung bis zum finalen Led Zeppelin
„Immigrant Song“ hoch. Teilweise hat man auf diesem
Album das Gefühl, einer School Of Rock zu zuhören. So
und nicht anders muss Hard Rock klingen! Da verzeiht man
auch die geschmackliche Verstauchung beim CD-Cover.
Reinhören, kaufen, bewundern! Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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INLEGEND - Stones At Goliath Eat The Beat Music
Manchmal gibt es Songs, die einem total in ihren Bann
ziehen, ohne dass man weiss, wieso. So geht’s mir mit
"To New Horizons“, einem Song vom neuen Inlegend-Album.
Ein unglaublicher Track, der mich nach dem 20. Mal
Durchhören immer noch fasziniert. Kaum zu glauben, dass
die Deutschen hier ein Rockalbum ohne Gitarren
präsentieren. In der Besetzung Gesang, Bass, Drums, und
Piano entstand ein überraschend grandioses Werk. Pures
Herzblut, Innovation und leidenschaftliche, sehr
emotionale Songs machen diese Scheibe zu einem echten
Schmuckstück. "Envoys Of Peace“, ein nach vorne
treibender Song, eröffnet das ganz spezielle Werk um
Sänger Bastian Emsig, der mit seiner gefühlvollen,
angenehmen Stimme voll und ganz zu überzeugen vermag. Es
ist erstaunlich, aber man vermisst hier die Gitarren
überhaupt nicht. Vielleicht liegt es an den mächtigen,
grandiosen Chören oder an etwas anderem - auf jeden Fall
überzeugen die Songs. Lieder wie das melodiöse "Lonely"
gehen sofort in die Ohren und tragen den Zuhörer direkt
in die ganz spezielle Welt von Inlegends, man kann sich
dem einfach nicht entziehen. Dieses ganz besondere Werk
lebt von Emotionen, wunderschönen, vollen Chören,
aussergewöhnlichen Gesangsmelodien und einer tollen
instrumentalen Leistung. Ich liebe dieses Album, kann
nicht genug davon kriegen, das ist mir lange nicht mehr
passiert. Inlegend sind eine fantastische Melodic
Rock-Band, von denen man - so hoffe ich - noch viel
hören wird. Danke für dieses grandiose Stück Musik!
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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THE CROWN - Death Is Not Dead Century
Media/Universal Eigentlich haben The Crown ja
vor über vier Jahren ihr Reunion- oder besser
„Comeback“-Album „Doomsday King“ mit dem neuen - bzw.
neuen alten - Sänger Jonas Stalhammar herausgebracht,
aber das wahre Reunion-Album folgt erst jetzt, denn bei
„Death Is Not Dead“ ist Original-Frontmann Johann
Lindstrand wieder mit an Bord. Zum zweiten Mal. Die
beiden Sänger spielen also munter Bäumchen wechsel dich,
und in den Reigen reiht sich auch At The Gates-Shouter
Tomas Lindberg mit ein, der 2002 „Crowned In Terror“ mit
The Crown aufgenommen hat. Typisch schwedische
Death-Inzest halt. Mit gefällt Lindstrands Stimme
eigentlich von allen am besten zum crownschen Sound,
daher bin ich ganz zufrieden, dass er dieses Mal wieder
am Start ist. Dafür sind aber zwei andere
Gründungsmitglieder vor den Aufnahmen zu „Death Is Not
Dead“ ausgestiegen, nämlich Gitarrist Marcus Sunesson
und Drummer Janne Saarenpää, so dass nun dieses neunte
Album der schwedischen Thrash-Deather mit ganz anderer
Besetzung als das vorherigen aufgenommen wurde. Das tut
aber der Qualität der Musik keinen Abbruch - ganz im
Gegenteil. Die Platte ist Old Schooliger ausgefallen als
frühere Alben, etwas Death-lastiger und rauher, was mir
sehr gefällt. Teilweise geht das Ganze schon fast in
Richtung Melodic Death, vor allem bei den Songs im
Midtempo-Bereich, die gegenüber den Uptempo-Tracks
überwiegen, und dann erinnert mich der Sound etwas an
Amon Amarth (z.B. bei „Eternal“ oder „Meduseld“). Es
wird aber auch mal ordentlich geprügelt („Herd of
Swine“), so dass jeder zufrieden sein kann. Alles kommt
sehr authentisch und erdig rüber, die Produktion ist
auch etwas weniger modern als bei den Vorgängern - all
das ist für mich sehr positiv. Killer-Riffs, geiles
Songwriting, eine Hammer-Stimme - alles in allem ein
echt richtig gelungenes Album. Kaufen! Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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BEARDFISH - +4626-Comfortzone InsideOut Music
Mit ihrem achten Album entführen uns die schwedischen
Proggies wieder tief in die Siebziger. Das Album ist
zwar kein Konzept-Album, hat aber sehr wohl einen roten
Faden. Dieser beschäftigt sich mit der unschönen
Entwicklung, die sich auch in der schwedischen Heimat
von Beardfish auszubreiten scheint, nämlich dass
Einwanderer und fremde Menschen als neue Zielscheibe der
Angst- und Wutbürger ausgemacht werden. Wieder findet
man musikalisch Verbindungen zu Yes, Genesis und auch ab
zu an Gentle Giant. Bei den etwas rockigeren Songs wie
bei "King" hört man auch Parallelen zu Heep und Purple.
Das Ganze ist wie gewohnt exzellent verspielt und
gekonnt dargeboten. Beardfish sind auch im neuen Jahr
vorn mit dabei in der Progrock-Szene. Übrigens die
rockigeren Parts stehen den Schweden gut und passen sehr
in den Gesamtsound. Das gesamte Werk strahlt einen
wunderbaren Fluss und eine ungemeine Geschlossenheit
aus. Bei jedem Durchlauf entfaltet sich Comfortzone mehr
und mehr und öffnet sich für den Zuhörer zu einem
grandiosen Hörerlebnis. Dem entgegen steht das ruhige
Akustische "The One Inside Part Two" wunderschön und
sehr interessant. Ich mag die Vielseitigkeit der
Schweden die grandios durch die Prog Welt der Siebziger
reisen. Sie holen sich sicher die Inspiration aus oben
genannten Bands, versehen sie aber mit viel Eigenleben
und genau das macht Beardfish so anders und interessant.
Beide Daumen hoch für ein weiteres Prog Highlight der
vier genialen Musiker aus Schweden. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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EISBRECHER – Schock Sony Music Hach ja,
Eisbrecher – einst als eisiger Splitter von Megaherz
gehandelt, hat sich die Truppe um den charismatischen
Frontmann Alexander ‚Alexx‘ Wesselsky zu einer Band
gewandelt, die nun mit „Schock“ den sechsten Longplayer
präsentiert – und gleichzeitig nah und fern der
einstigen Wurzeln ist, die geradezu definierend waren
für den doch recht brachialen Bandnamen. Die, sagen wir,
frostigen Elemente, welche noch auf den ersten paar CDs
ziemlich prägend gewesen sind, haben mehr und mehr
anderen Elementen Platz gemacht. Um es kurz zu machen:
Eisbrecher haben sich nun endgültig (trotz des
frostig-kalten Covers) freigesprengt und servieren nun
bunte Cocktails, gewisse zwar mit den erwarteten
Eiswürfeln („Volle Kraft voraus“, „Nachtfieber“,
„Schock“, „Dreizehn“), andere auch mit einem stark
hochprozentigen, weil harten Inhalt („Himmel, Arsch und
Zwirn“, „Unschuldsengel“, „So oder so“), wiederum andere
zwar süss, jedoch hinterhältig-verderbend („Zwischen
uns“, „Schlachtbank“, „Der Flieger“)… man könnte noch
stundenlang Metaphern suchen und würde nicht fertig. Was
als Fakt gilt: Alexx hat wieder textlich ganz tief in
die Sprachkiste gegriffen und einerseits kritische,
derbe, andererseits auch beinahe schon sacht schwülstige
Texte ersonnen. Dies muss nicht allen gefallen, es
widerspiegelt einfach die Bandbreite, in welcher er sich
austobt. Was auffällt: Das Gesamttempo auf der Scheibe
wurde doch recht angezogen, Momente zum Innehalten sind
rarer gesät, die Texte und der Sound werden mit einem
ziemlichen Tempo auf den Hörer losgelassen. Dies kann
dazu führen, dass man gewisse Stücke mehrmals hören
muss, um alle Facetten erkennen zu können. Als Fazit
kann geltend gemacht werden: Wer auf industriell
eingefärbte Rock/Metal-Musik steht, vor Experimenten
nicht zurückschreckt und generell auf gute, deutsche
Texte steht, der KANN mit Eisbrecher nicht falsch
liegen! Wenn es doch nur mehr von dieser Sorte gäbe…
Toby S.
2. Meinung: Der
Eisbrecher ist erneut ausgelaufen und ist bereit, die
deutschsprachige Rockmusik kräftig aufzumischen. Der
Opener „Volle Kraft Voraus“ gibt auch gleich das
Programm durch: ein energiegeladener Mix aus
akzentsetzenden Elektro-Elementen und stampfenden
Rhythmen mit der charismatischen Stimme von Frontmann
Alexander „Alexx“ Wesselsky. Auf dem neuen Album gibt
der Eisbrecher wieder mehr Gas als auf dem letzten
Silberling „Die Hölle muss warten“ (2012) - vielleicht
weil es letztes Mal von Seiten der Medien mit
Vergleichen zu den Düster-Schlagerstars Unheilig nur so
Kritik gehagelt hatte? „Schock“ ist jedenfalls wieder in
guter alter Eisbrecher-Manier gehalten: aufrüttelnde
Texte und eingängige Melodiestränge sind die
Hauptzutaten dieses Erfolgsrezepts. Highlights sind
dabei unter anderen das kritische „1000 Narben“ oder
auch der Ohrwurm „Fehler Machen Leute“. Doch es geht
auch härter! Wie zum Beispiel auf dem Track „Dreizehn“
oder dem militärisch angehauchten „Zwischen uns“, eine
wunderschön ruppige und leidenschaftliche
Liebeserklärung ohne Kitsch! Richtig düster wird’s dann
auf dem Titeltrack „Schock“. Allerdings gibt es auch ein
paar Songs auf dem Album, die eher unter die Kategorie
Füllmaterial fallen, wobei sich diese Zahl
glücklicherweise in Grenzen hält. Fazit: Eisbrecher
melden sich mit einem Feuerwerk zurück und beweisen der
Szene einmal mehr, dass sie verdienterweise an der
Spitze der düsteren deutschsprachigen Rockmusik stehen!
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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BURNING SAVIOURS – Unholy Tales From The North
Transubstans Records Vor 11, 12 Jahren, seien wir
ehrlich, da interessierte sich eigentlich noch kaum
einer wirklich für die Wiederbelebung des 70's Rock, wie
er heute überall gefeiert wird. Alle ausser Witchcraft
vielleicht und: Burning Saviours. Das Trio aus der
schwedischen Schlaghosen-Stadt Örebro gehörte zu den
ersten, die Anfang des Jahrtausends erkannt hatten, dass
die Zeichen der Zeit auf retro stehen. Und trotzdem
kennt sie heute kaum einer. Der Grund: Während
Graveyard, Blues Pills, Orchid & Co. Schlaghosen und
Schnauzer wieder salonfähig machten, veröffentlichten
Burning Saviours bis auf vier Singles seit 2007 nichts
mehr. Das erste Langeisen seit 8 Jahren ist „Unholy
Tales From The North“ also. Und schon der Opener, der
martialische Doom Rocker „They Will Rise“ irgendwo
zwischen Pentagram und Saint Vitus macht klar: Man kann
immer noch mithalten. Aufs wesentliche reduzierter Proto
Metal, mal jaulend bluesig („And the Wolfs Cried Out“),
mal beschwingt galoppierend („Inside my Mind“), mal
episch stampfend („The Sons of the North“). Etwas gar
trocken mag der Sound im Vergleich zu aktuellen
Veröffentlichungen zwar daherkommen, doch tut das der
Wirkung dieser in knackig kurze Songs geschnürten
Mischung aus schleppendem Doom und feurigem Heavy Rock
kaum Abbruch. Mit „Unholy Tales From The North“ melden
sich Burning Saviours, die zwar gar nie wirklich weg
waren, eindrücklich zurück und zeigen erst noch auf, von
wem genannte Genre-Grössen wie Graveyard neben den
70's-Originalen direkt beeinflusst wurden. Wehe, das
dauert jetzt wieder sieben Jahre bis zum Nachfolger!
Kissi
Punkte:
8.9 von 10
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LEVEL 10 (RUSSEL ALLEN & MAT SINNER) - Chapter One
Frontiers Records/Musikvertrieb Da reibt sich
Unsereins schon etwas verwundert die Augen! Wenn das
nämlich künftig Schule macht, dass sich versierte
Metal-Shouter einfach mal einen Szene-Kollegen
schnappen, ins Studio gehen und schwupps ein Album
aufnehmen, dann wird es in Zukunft eher weniger
komplette Bands geben. Hinter Level 10 stehen in erster
Linie mal die Protagonisten Russel Allen (Symphony-X,
Adrenaline Mob) und Mat Sinner (Primal Fear, Sinner, und
viele andere mehr), die offenbar neben all ihren anderen
Aktivitäten immer noch Zeit für weitere Projekte finden.
Heraus gekommen ist ein erstaunlich frisches Werk, das
sich etwa in der Schnittmenge von Blue Murder, Primal
Fear, Pink Cream 69 und Voodoo Circle sowie dem bewegt,
was Herr Allen auch schon mehrfach mit einem gewissen
Herrn Lande abgeliefert hat. Obwohl hier das
musikalische Rad natürlich nicht neu erfunden wird,
lassen es Level 10 mehrheitlich wunderbar krachen. Man
höre sich dabei nur mal das kernige «No Turning Back»
oder das orgelbehängte «One Way Street» an! Einfach nur
obergeil und gesanglich von einem der besten
Szene-Shouter optimal veredelt. Wenn man(n) sich nun die
weiteren Mitstreiter anschaut, dann wird einiges noch
klarer, denn die Gitarren gehen auf das Konto von Roland
Grapow (Masterplan) und Alex Beyrodt (Voodoo Circle,
Primal Fear), während Randy Black (Primal Fear) für die
Drums verantwortlich zeichnet. Kein Geringerer als
Alessandro Del Vecchio, seines Zeichens Keyboarder bei
Hardline, vervollständigt das Line-Up, das man so
allerdings wohl nie live wird sehen können. Doch wer
weiss, man soll nie nie sagen. Hinter dem allem steckt
natürlich abermals der umtriebige Frontiers-Präsident
Serafino Perugino, der wiederum eine seiner Visionen in
die Tat hat umsetzen können. Weitere Gäste auf dem Album
sind übrigens Magnus Karlsson (g), Carsten Schulz (v),
Sander Gommans (g) und Amanda Somerville (v). In der
Zwischenzeit kann man sich diese wirklich erfreulich gut
gelungene Langrille so oft um die Lauscher hauen, wie es
die Zeit zulässt. Die insgesamt zwölf Songs bringen es
fast auf eine Stunde Spielzeit, wo mit «All Hope Is
Gone» auch die obligate Halbballade ihren Platz erhalten
hat. Keiner der Songs fällt nennenswert ab und
«Demonized» killt echt, doch mir fehlt letztlich ein
absoluter Ear-Catcher der Marke «Desperate Heart» oder
«Dream Of Eden» von Voodoo Circle. Dennoch ist «Chapter
One» mit Sicherheit noch ausbaufähig und kann bereits
jetzt als Genre-Highlight des noch jungen Jahres 2015
bezeichnet werden. Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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SWEET & LYNCH – Only To Rise Frontiers
Records/Musikvertrieb Allstar-Bands haben oft den
negativen Aspekt weder Fisch noch Vogel zu sein und
nicht annähernd an das Level der Stammformationen der
Protagonisten heranzureichen. Ausnahmen sind dabei
selten. Sweet & Lynch gehören aber mit Sicherheit dazu.
Die Kombination der beteiligten Musiker ist eher
aussergewöhnlich, scheint aber offensichtlich
hervorragend zu funktionieren. Als Sänger und
Rhythmus-Gitarrist fungiert Michael Sweet, der mit
seiner Band Stryper seit ein paar Jahren wieder aktiv
und auch erfolgreich ist. Als Leadgitarrist und Partner
von Michael mischt Saitenkoryphäe George Lynch mit. Der
Mann hat damals mit Dokken mit Sicherheit Massstäbe
gesetzt. Die Truppe wird durch die nicht minder
bekannten und versierten Musiker James Lomenzo
(Megadeth, White Lion, Black Label Society) am Bass und
Brian Tichy (Whitesnake) am Schlagzeug ergänzt. Als
„geistiger Vater“ dieser Kollaboration gilt Serafino
Berugino, Kopf des italienischen Labels Frontiers
Records. Musikalisch muss man den beteiligten Herren mit
Sicherheit nichts mehr vormachen. Das heisst, der Erfolg
eines entsprechenden Albums steht und fällt mit dem
Songmaterial. Diesbezüglich schöpfen die Jungs aus den
Vollen. Sämtliche Tracks besitzen Substanz und Tiefgang,
überzeugen durch eingängige Melodien, ausgeklügelte
Strukturen und abwechslungsreiche Hooks. Durch die
Umsetzung mit den intensiven Vocals von Mr. Sweet, den
einzigartigen Riffs und Soli von Mr. Lynch, aufgepeppt
durch die versierte Rhythmusabteilung werden Akzente
gesetzt und die Nachhaltigkeit untermauert. Vor allem
für Stryper- und Dokken-Fans bleiben kaum mehr Wünsche
offen, aber auch Hardrock-Fans mit Melodic-Ader kommen
uneingeschränkt voll auf ihre Kosten. Ganz unerwartet
eine ultrastarke Scheibe. Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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STARGAZERY – Stars Aligned Pure Legend Records/Non
Stop Music Stars Aligned ist wohl schon das
zweite Album der Finnen Stargazery - das Debüt-Werk habe
ich vollkommen verpennt und muss gestehen, dass ich das
schade finde, denn die Truppe um den ehemaligen
MSG-Sänger Jari Tiura macht hier vieles richtig. Alleine
der Opener „Voodoo“ hat einen sofort ins Ohr gehenden
Refrain, der von der prägnanten Stimme von Jari lebt und
dem Zusammenspiel zwischen Gitarrist Pete Ahonen und
Keyboarder Marco Sneck. Wie soll man den Fünfer
beschreiben? Typisch finnisch? Ja, aber sehr melodisch,
so dass man sich ein bisschen an den Pathos von Black
Sabbath zu Tony Martin Zeiten erinnert fühlt, oder an
eine melodischere Version von Stratovarius denkt. Was
hier aber sehr positiv auffällt sind die nie kitschig
klingenden Songs, die mit tollen Riffs und sehr
songdienlichen Solos versehen sind. Das dabei ab und zu
der Orchester-Part stark ins Gewicht fällt, wie beim
Einstieg von „Missed The Train To Paradise“, kann
verkraftet werden. Der Sound erklingt wie eine sich
aufbauende Soundwand, die einem aber liebevoll in den
Arm nimmt, um dann voll abzurocken. Hört euch dazu nur
„Invisible“ an, das von der Machart an Vengeances
„Arabia“ erinnert. Auch sehr bewegend ist „Absolution“,
das mit einem fantastischen Schrei von Jari gesegnet ist
und mit seinem Keyboard-Sound an „The Final
Countdown“-Parts erinnert. „Academy Of Love“ ist einer
jener Tracks, der von den sich aufbauenden Emotionen
lebt, während „Painted Into A Corner“ einfach ein geiler
MSG-/UFO-Track zum Abrocken ist. Was für eine Leistung
von Jari! Das mit Streichern eingeleitet „Dark Lady“
zeigt ein theatralisches, schon fast Musical-artiges
Soundgewand und passt bestens zu den restlichen zwölf
Liedern. Stargazery haben als kleines Schmankerl den in
der Muttersprache eingesungenen Bonustrack „Tumma
Nainen“ aufgenommen („Dark Lady“ auf Finnisch) und
beenden mit diesem Track ihre tolle zweite Scheibe.
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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ARMAGEDDON - Captivity and Devourment Listenable
Records/Irascibl Gewisse Familien müssen sowas
wie ein „Qualitäts-Gen“ besitzen, denn selbst wenn sie
es wollten, würden sie es nie schaffen minderwertige
Arbeit abzuliefern. Zu diesen von den Musen geküssten
Geschlechtern muss auch die Familie Amott gehören, denn
zumindest die zwei Sprösslinge Michael und Christopher
gehören seit Jahrzehnten zu jenen Lieferanten
musikalischer Ergüsse, bei denen man eigentlich immer
blind zugreifen kann. Ganze dreizehn Jahre nach dem
dritten, extrem originell “Three“ genannten Output,
meldet sich nun Christopher Amott mit seiner rundum
erneuerten Truppe Armageddon zurück und erhellt mir mit
seinem Hang zu Originalität und melodiösen Spielereien
mal eben diese tristen, kalten Abende. Wenn melodischer
Death Metal auf klassischen Metal, progressive
Spielereien zwischen Pink Floyd und Dream Theater sowie
auf sphärische Klänge trifft, die sonst nur ein
Saitenhexer wie Steve Morse aus seinen Fingern zaubern
kann, dann ist konstante Spannung und gute Unterhaltung
garantiert. Da der gute Christopher zudem noch ganz
passabel singen kann, sorgt er mit seinem wohldosiert
eingesetzten Cleangesang für den angenehmen Kontrast zum
absolut kompetenten Gegrowle und Gekreische von
Frontkasper Matt Hallquist, wodurch die beiden dem
musikalischen Programm von Armageddon folgen, rohe
Räudigkeit mit technischer Raffinesse und stimmigen,
zuweilen gar filigranen Melodien zu paaren. Natürlich
wird es da draussen wieder eine Handvoll Meckerer geben,
denen Cristopher Amotts manchmal etwas selbstverliebtes
Gefrickel auf den Sack geht. Ich sag da nur: Soll er
doch! Immer noch besser als der x-te, immer gleich
klingende, bereits tausendmal auf Plastik gebannte
Melodeath-Langweiler der Göteborger Schule. Dies ist, so
absurd es klingen mag, Melodic Death Metal fürs Herz,
gleichermassen aggressiv und zermalmend wie auch
fesselnd und ergreifend. Mirko B.
Punkte:
8.7 von 10
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TOUNDRA - IV Superball Music Das vierte
Werk der spanischen Post Progressiv-Rocker erzählt die
Geschichte von zwei Füchsen, die durch ein grosses Feuer
in Lebensgefahr geraten und ihren Wald verlassen müssen.
IV ist ein rein instrumentales Album, was hier aber kein
Problem darstellt. Die Musik spricht für sich, denn die
Musiker sind echte Könner an ihren Instrumenten.
Progressive, manchmal an Rush erinnernde Riffs werden
mit Pink Floyd vermischt und so entsteht ein sehr
interessantes Album, das sehr einfach zu hören ist, auch
wenn die Musik alles andere als simpel ist. So macht
progressiv Spass und man lässt sich von der Atmosphäre
von „IV“ berieseln. Alle Prog-Fans sollten mal in dieses
spannende Werk reinhören und sich von der Magie dieser
spanischen Geschichte verzaubern lassen. Daniel J.
Punkte:
8.6 von 10
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ANGELUS APATRIDA - Hidden Evolution Century
Media/Universal Ich muss zugeben, dass ich mit
spanischen Metalbands nie viel anfangen konnte. Doch das
hat sich jetzt schlagartig geändert, denn mit Mit
Angelus Apatrida haben wir hier eine Thrash
Metal-Truppe, die wohl die beste spanische Metalband
überhaupt ist! Man muss ohne wenn und aber sagen, dass
die im Jahre 2000 gegründete Band ihr Handwerk perfekt
versteht. Schnelle Gitarrenriffs werden mit viel Melodie
verbunden, dazu kommt cooler Gesang, der dem von Schmier
von Destruction nicht unähnlich ist. Sonst orientiert
man sich in der Bay Area (Forbidden und Konsortien), was
aber hier kein Nachteil ist. Alles in allem ein tolles
Album, auch wenn daran nicht viel neu ist. Aber wer
bringt heute schon neue Riffs heraus? Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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U.D.O. – Decadent AFM Records/Musikvertrieb
Jawohl! Udo Dirkschneider hat endlich wieder die
Gitarrenwand wie zu den Ur-U.D.O.-Zeiten, als noch
Matthias Dieth die Saiten qualmen liess. Das Duo Andrey
Smirnov und Kasperi Heikkinen schiesst aus allen Rohren
und hat es fertig gebracht, dass ich noch heute von der
wohl besten „Metal Heart“-Version spreche, die ich
jemals gehört habe (gespielt auf dem letzten
U.D.O.-Gig). Hier auf „Decadent“ spielen Andrey und
Kasperi zum ersten Mal ein Album zusammen ein. Das
letzte Album ist es für Schlagzeuger Francesco Jovino,
der im Dezember seinen Ausstieg bekannt gab. Bleibt die
Frage offen, ob beim ehemaligen Accept-Sänger bald zwei
ehemalige Accept-Members das Line-Up verstärken? Stefan
Schwarzmann (Schlagzeug) und Herman Frank (Gitarre)
nämlich, die bei Accept ausgestiegen sind, doch das ist
alles Spekulation… Aber nun zum Thema: Kasperi und
Andrey haben hier auf „Decadent“ alles richtig gemacht.
Die Songs haben zu Beginn einen leicht modernen Touch
und sind weit weg von typischen Accept-Tracks, und
bewegen sich stattdessen auf der typischen U.D.O.-Linie.
Man könnte von einer zeitlich angepassten „No Limits“-,
„Timebomb“- und „Rev-Raptor“-Schiene sprechen, fast so,
als wolle Udo mit einigen Leuten musikalisch abrechnen.
Interessant ist auch, dass der eigentlich sehr cleane
Sound, der dem alten Bandmember und Produzenten Stefan
Kaufmann noch vorgeworfen wurde, mit „Mystery“ in noch
höherem Masse fortsetzt wird. Somit, wer sich U.D.O.
wieder zurück zu seinen „Mission N° X“- und
„Thunderball“-Zeiten wünscht, wird zumindest bei den
ersten vier Lieder auf eine grosse Geduldsprobe
gestellt. Erst mit „Pain“ findet sich der Fünfer wieder
da, wo sie einst mit „Faceless World“ oder „Mean
Machine“ waren. Da passt dann auch die Ballade „Secrets
In Paradise“ bestens rein. Wie auch der nach wie vor
starke Reibeisengesang von Mister Dirkschneider.
„Meaning Of Life“ (Solo!!!, Bass!!!), „Breathless“ und
die folgenden Tracks bieten dann genau das Kraftfutter,
welches man sich von U.D.O. wünscht. Fazit somit: Wer
auf die Accept-artigem Tracks wartet, muss noch weiter
warten. Wer die U.D.O.-Zeiten zwischen „Mean Machine“
und „Timebomb“ in sein Herz geschlossen hat, wird diese
Scheibe lieben. Speziell Tracks wie „Untouchable“,
„Rebels In The Night“ und „House Of Fake“. Allerdings
hat „Decadent“ auch Lieder („Mystery“, „Decadent“), die
von vielen Fans was die Produktion anbelangt lieber
vergessen würden. Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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SERIOUS BLACK – As Daylight Breaks AFM
Records/Musikvertrieb Zurzeit entstehen sehr
viele „Supergruppen“, also Bands, welche verschiedene
etablierte Musiker in einer neuen Formation vereinen.
Das darf gerne weitergehen, so lange damit solche
Soundperlen wie diejenige der Power Metaller Serious
Black entstehen. Hier vereinen sich Gitarrist Roland
Grapow (Masterplan, ex-Helloween), Schlagzeuger Thomen
Stauch (ex-Blind Guardian), Bassist Mario Lochert
(Emergency Gate), Sänger Urban Breed (ex-Tad Morose,
ex-Bloodbound), Gitarrist Dominik Sebastian (Edenbridge)
und Keyboarder Jan Vacik (ex-Dreamscape). Herausgekommen
sind elf Lieder (in der Special-Version 14 Lieder),
welche den genannten aktuellen Formationen wie auch den
Ex-Bands durchaus das Wasser reichen können und über
eine gewisse Eigenständigkeit verfügen. Klar hört man
immer wieder dezent Helloween raus, zum Beispiel zu
Beginn von „Sealing My Fate“. Dies zu verhindern dürfte
in diesem Genre aber schwierig sein und gelingt nicht
mal Unisonic. Ebenfalls spannend sind die (wohl
unfreiwilligen) Querverweise auf Kamelot, die sich durch
die Art des Gesangs von Urban Breed ergeben. Bei
„Akhenaton“ wird er diesbezüglich auch durch die
generelle Melodieführung unterstützt, welche Parallelen
zu „Nights Of Arabia“ aufweist. Serious Black kochen
also mit den bereits bekannten Zutaten, sie tun dies
aber in einer beachtenswerten Form. Dies wird vor allem
hörbar, wenn man den Liedern mehrere Hördurchgänge gibt.
Als Titelstück haben sich Serious Black den ruhigsten
Song des Albums ausgesucht, welcher einen guten Kontrast
zu den generell eher schnelleren Liedern gibt. As
Daylight Breaks überzeugt Dank einer geschickt gewählten
Songreihenfolge und bleibt bis zum Schluss spannend.
Gelingt es dieser Gruppe, auf der kommenden
HammerFall-Tour auch live zu überzeugen und zudem das
Line-Up langfristig zu erhalten, darf man sich über
einen weiteren Stern am Power Metal-Himmel freuen.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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DRACULA (JORN LANDE & TROND HOLTER) - Swing Of Death
Frontiers Records/Musikvertrieb Das ist jetzt
aber nicht wahr, oder? Nach dem Gespann Russel Allen und
Mat Sinner mit Level 10 schiesst im gleichen Monat (und
natürlich bei der gleichen Plattenfirma) nun auch Jorn
Lande wieder scharf aus der Hüfte! Es ist an sich kaum
zu glauben, aber verwundern tut mich das nicht wirklich.
Der nimmermüde Norweger hat ja nebst den zahlreichen
eigenen Aktivitäten unlängst mit Herrn Allen ein
weiteres Wunderscheibchen der mittlerweile von den Fans
hoch geschätzten Kollaboration "Allen/Lande" an den
Start gebracht. Doch kaum legte sich dieser Sturm
wieder, stach Jorn erneut der Hafer und es musste was
gehen. Abhilfe schuf Kollege und Gitarrist Trond Holter
(Ex-Wig Wam) und so steht nun ein regelrechtes Duell mit
Level 10 in den Startlöchern! Mit Dracula wurde auf
jeden Fall ein ziemlich anders gelagerter Projekt-,
respektive Bandname gewählt, der möglicherweise gewisse
stilistische Erwartungen schürt, die jedoch aufgrund des
vorliegenden Duos sicher nichts Düsteres, also irgendwas
in Richtung Black Metal, hervor bringen werden. Der
Opener «Hands Of Your God» mit Gewitterregen am Anfang
und Schluss entpuppt sich als eine Art verlängertes
Intro, ehe es dann mit dem schleppenden Heavy-Rocker
«Walking On Water» richtig zur Sache geht und nebst der
herrlich bratenden Gitarre von Trond gegen den Schluss
hin auch ein paar irisch inspirierte Sprengsel
auftauchen. Noch cooler geht der Titeltrack zu Werke,
der seinem Namen alle Ehre macht und perfekt umgesetzt
wurde. An dieser Stelle könnte die Review nun im
gewohnten Rahmen weiter geführt werden, aber die
ergänzenden Infos zum Album verraten, dass es sich hier
um eine Konzeptscheibe, sprich Rock-Oper handelt und der
Name Dracula sehr wohl eine zentrale Bedeutung hat, denn
hier wird die Geschichte des Fürsten Vlad III alias
Prinz von Wallachia alias Vlad Dracul(a) erzählt und
musikalisch in Szene gesetzt. Jorn Lande hat dabei
natürlich die Rolle des Vampirs inne, textlich angelehnt
an den verfilmten Kino-Klassiker "Bram Stoker's
Dracula". Die Gegenspielerin in den Rollen der Mina und
Lucy ist Lena Flřitmoen Břrresen und nebst klassischen
Hardrock-Tunes der Marke Lande werden Fans von Meat
Loaf, Queen und Alice Cooper die entsprechenden Stellen
heraus hören. «Swing Of Death» als Ganzes betrachtet ist
keineswegs im Konzept-Korsett eingeklemmt und so lassen
sich die einzelnen Songs auch durchaus separat, je nach
Lust und Laune, anhören. In der Heimat Norwegen sind
hiervon theatermässige Aufführungen geplant, die in der
nächsten Zeit konkretisiert werden. Fans des
Ausnahmesängers können hier bedenkenlos zulangen und
werden bestimmt nicht enttäuscht. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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PAT TRAVERS BAND - Live At The
Iridium NYC Frontiers Music/Musikvertrieb Der
in Toronto geborene Gitarrist Pat Travers, der sein
Debüt-Album schon 1976 heraus gebracht hat, ist in
Amerika sicher bekannter als in Europa. Mit seinem
neuesten Album liefert uns der Kanadier eine Aufnahme
eines Konzerts, das in New York City im Iridium Club
aufgenommen wurde. Seine starke musikalische Mischung
aus Hardrock, Rock und Bluesrock reisst den Zuhörer vom
ersten Ton an mit. Die Band rockt voll ab und spielt
sehr tight, eine wahre Freude, sich so ein Live-Album
reinzuziehen. Das beweisen schon die ersten beiden
Rocksongs "Rock’n’Roll Susie" und "Gettin Betta". Auch
"Heat In The Street" versprüht pure Energie, ist ein
toller Rock-Song. Mit "Josephine" wird das etwas ruhiger
und bluesiger, der Song glänzt mit klasse gespielter
Gitarre und einem tollen Refrain. Es folgt ein klasse
Blues-Song namens „I’ve Got News For You" mit vielen
Twin-Gitarren, genau so muss sich Blues anhören. Die
Musik erinnert ab und zu an Thin Lizzy, was wohl
hauptsächlich an den Twin Guitars liegt. Auch
erwähnenswert ist das etwas andere "I La La La Love
You", eine starke Rock Nummer mit coolen Breaks. Nach
einer weiteren Bluesnummer mit dem Titel "Spoonful"
verabschiedet sich eine sehr spielfreudige Band mit dem
Ram Jam-Cover "Black Betty" und hinterlässt einen sehr
positiven Eindruck. Die Pat Travers Band glänzt hier mit
einem ganz tollen Live-Album. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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PROJECT 86 - Knives To The Future Team Black
Recordings Project 86 spielen überraschend
angenehmen Hardcore gepaart mit unkonventionellen
Arrangement und eingängigen Mitgröhl-Refrains. Zum einen
haben die Jungs die traditionelle Strassenattitüde der
Madball HC-Generation, scheuen sich aber zum anderen
nicht, technischen Finessen mit einzubringen und mit
diversen Stilbrüchen zu glänzen. So findet man in jedem
der 12 Songs Teile, die direkt von Rise Against sein
könnten, nur um dann zu einem Offspring-Refrain zu
wechseln, und schliesslich einen Alice in Chains-Part
folgen zu lassen. Was sich nach Chaos anhört ist in Tat
und Wahrheit eine gelungene und erfrischende Abwechslung
und eine Genugtuung für das Ohr. Steve Butcher
Punkte: 8.5 von 10
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SOUNDGARDEN - Echo Of Miles
Geffen/Universal Music Wenn es um die Zeit des
Grunge in der Metal-Geschichte geht, gehen die Meinungen
auseinander. Den einen passte der Sound der vorwiegend
aus Seattle stammenden Band wie Nirvana oder Pearl Jam,
um hier die bekanntesten zu nennen, sehr gut, andere
fanden ihn ganz und gar nicht ansprechend. Soundgarden
mit ihrem überragenden Sänger Chris Cornell zählten
aber, egal welche Meinung man vertritt, auch zur
Speerspitze des Grunge-Stils. Im Jahre 2012 fand die
Truppe nach einigen Jahren der Trennung wieder zusammen
und brachten ihr Comebackalbum „King Animal“ heraus. Um
die Wartezeit bis zum nächsten Album zu verkürzen, haben
die Amis nun ein Album mit raren B-Side Tracks,
Coverversionen und sonstigem Zeugs veröffentlicht.
Ausserdem sind sowohl Tracks vom Comeback wie auch von
neueren Alben zu hören und auch zwei „neue“ Songs haben
es auf das Album geschafft, nämlich „Kristi“ und
„Storm“, die gut klingen und Lust auf das neue Album
machen. Hoffentlich wird es noch in diesem Jahr
herauskommen. Coole Sache!!! Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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AMMUNITION – Shanghaied AOR
Heaven/Non Stop Music
Vor einigen Jahren war die
norwegische Formation Wig Wam drauf und dran, den
kommerziellen Durchbruch zu schaffen. Leider aber kam
die Geschichte ins Stocken, die Band verschwand in der
Versenkung und löste sich schlussendlich auf. Sänger Age
Sten Nilsen hat nun aber erneut eine schlagkräftige
Truppe um sich geschart und startet mit dieser Truppe
namens Ammunition einen neuen Versuch. Zur Gruppe
gehören Hal Patino, Bass (King Diamond, Pretty Maids),
Robban Bäck, Drums (Sabaton, Eclipse), Erik Martensson,
Guitars (W.E.T, Eclipse), Lasse Finbrathen, Keyboards
(Wigwam, Circus Maximus) und Jon Pettersen, Guitars
(Age's Queen Show, Bad Habits). Musikalisch besinnt sich
Nilsen der Tugenden seiner ehemaliger Truppe. Dabei
stehen auch bei Ammunition die catchy Melodien im
Zentrum. Dazu wurden astreine Songs verfasst, die durch
Einfallsreichtum und Abwechslung durchwegs überzeugen.
Der Sound ist wie in der Vergangenheit im AOR bzw.
melodiösen Hardrock angesiedelt. Dabei wurde der Umfang
des Glam Faktors zugunsten des Härtegrades dezent
weniger stark gewichtet. Mit Erik Martensson hat Age
offensichtlich einen perfekten Partner gefunden. Der
Mann ist im Melodic-Bereich eine wirkliche Koryphäe,
nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Songwriter und
als Produzent. Diesbezüglich hat er dem Album einen
individuellen Stempel aufgedrückt und dabei einen
satten, warmen Sound kreiert. Die Band bewegt sich mit
„Shanghaied“ in einem interessantem Bereich mit
unkonventionellem, knackigem Hardrock, der aber auch die
radiotaugliche Pop-Schiene unaufdringlich integriert.
Starkes Debüt mit guten Zukunftsaussichten. Chris
C.
Punkte:
8.4 von 10
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BATTLE BEAST - Unholy Savior
Nuclear Blast/Warner
Das Glück, gleich mit dem
Debüt-Album beim Branchen-Riesen Nuclear Blast landen zu
können, hat nicht jeder! Battle Beast aus Finnland
gelang dieses Kunststück im Frühling 2012 mit dem ersten
sackstarken Langeisen «Steel», und als Krönung dessen
konnte man im Anschluss gleich mit den Labelmates und
Landeskollegen von Nightwish auf Tournee gehen. Besser
gehts wohl nimmer und somit standen die Zeichen
eigentlich auf Sturm bis Orkan, denn Battle Beast
bringen einen griffigen wie melodischen Metal/Heavy Rock
Mix, der sich wie ein Bastard aus Accept und Lordi
(mehr) sowie Manowar und Sabaton (weniger) anhört.
Erstaunlicherweise hört sich das Ganze auch für meine
Ohren ziemlich (an-)genehm an, was aber zu einem grossen
Teil der weiblichen Frontfrau Nitte Valo, sprich ihrer
Powerstimme, zu verdanken ist. Wenige Monate später
klinkte sich Nitte jedoch ohne Vorwarnung per Mail (!)
und aus familiären Gründen gleich Knall auf Fall aus!
Ihre Bandmates waren zunächst sehr enttäuscht darüber,
reagierten aber umgehend, fanden in Noora Louhimo
adäquaten Ersatz und retteten so die anstehende
Herbsttour mit Sonata Arctica. Ein Jahr nach dem Start
bestätigte sich mit dem zweiten selbstbetitelten Album,
dass das neue Line-Up den hohen Erwartungen locker
gerecht wird. Musikalisch sind die Keyboards, ohne zu
nerven, mittlerweile etwas dominanter geworden und es
fand auch eine teilweise deutlichere Annäherung an
Nightwish oder Sonata Arctica im Gegensatz zu den
Anfängen statt.
Gleichzeitig beweist man neben
klar schnellerem Material auch Mut zu poppigen
Arrangements, die natürlich überwiegend dem Keyboard
zuzuschreiben sind. Abwechslung wird somit gross
geschrieben und diese zeigt sich nun auch auf der
brandneuen dritten Langrille «Unholy Savior», wo die
prägenden Elemente der Vorgängeralben treffsicher
ineinander fliessen. Der Opener «Lionheart» bringt dies
bereits auf den Punkt, wo die Tempi und Stimmungen
einander gekonnt die Klinke in die Hand geben, was für
ein Auftakt! Der Titelsong wartet derweil zu Beginn mit
fanfarenartigem Keyboard-Sound auf, ehe es dann über
eine ruhige Bridge hin zum Refrain geht. Nebst den stets
tragenden Backing-Vocals zeigt hier Noora, dass sie
nicht nur Vollgas geben kann. Ein orchestraler Part
lässt dann überdies die Handschrift eines gewissen Herrn
Holopainen erkennen. Spätestens bei «Madness» lässt sich
die Tendenz hin zu schnelleren Rhythmen nicht mehr
verbergen. Das pure Gegenteil stellt indes das
balladeske «Sea Of Dreams» dar, das aber bestens passt,
ehe es mit dem treibenden «Speed And Danger» wieder voll
eins auf die Nuss gibt. Mutig wiederum die herrlich
poppigen 80er-Anwandlungen bei «Touch In The Night», das
so nicht allen gefallen wird. Mir hingegen schon und die
lange erwartete "Hardrock-Nummer" folgt mit «Far Far
Away» spät, aber nicht zu spät. Die abschliessende
Ballade «Angels Cry» zieht derweil nochmals alle
melodischen Register. Tolles drittes Album, das jedoch
den insgesamt besseren Vorgänger nicht überflügeln kann.
Rockslave
Punkte:
8.3 von 10
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NITRODIVE - Re-Evolution Gain Music Wer auf
leicht sleazig angehauchten Arschtritt-Rock mit marginal
punkiger Attitüde steht, sollte sich diese schwedische
Band ganz dick in die To-Do-Liste einschreiben. Schon
mit ihrem 2011 erschienen Debüt „Survival Of The
Fittest“ bedienten die drei Rotzlöffel die Danko Jones-,
Backyard Babies-, Hellacopters-, Gluecifer- und Hardcore
Superstar-Klientel mit souverän runtergerotzten
Abgehnummern, die in ihrer simplen Machart keine Wünsche
offen liessen, sofern man auf akustische
Bolzenschussgeräte steht. Nach genau diesem Prinzip
funktionieren auch die zehn neuen Nummern: Ansetzen,
abdrücken, und schon ist der Schädel gespalten. Tut auch
gar nicht weh, sofern man nichts dagegen hat, dass die
einzelnen Nummern schwer untereinander zu unterscheiden
sind, da sich die einzelnen Elemente häufig wiederholen.
Da diese aber aus dem Fundus der Rotzrock-Grundbausteine
stammen, besteht darin eigentlich kein Makel, man
beschränkt sich halt aufs Wesentliche, und das ist gut
so. Ein paar kernige Riffs, ein entfesselter Drummer,
ein dreckiger Bass und ein Frontmann, der gleichermassen
an der Gitarre wie am Mikro Danko Jones Tribut zollt,
mehr ist auf den knackigen 33 Minuten „Re-Evolution“
nicht enthalten. Klingt nicht gerade originell und das
ist es auch nicht, aber scheiss drauf! Es macht verdammt
Spass und rockt wie Sau! Mirko B.
Punkte:
8.3 von 10
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CHITRAL "CHITY" SOMAPALA -
Sinhabumi Audio Gate Productions
Der am 4. November 1966 in
Colombo Ceylon (Sri Lanka) geborene Chity Somapala
wirkte unter anderem als Sänger mit bei Avalon,
Firewind, Faro, Red Circuit und einigen Bands mehr.
Durch seine vielfältigen Bandaktivitäten singt Chity
sehr abwechslungsreich. Hier erwartet einem definitiv
kein Metal-Album, sondern ein sehr gefühlvolles
Rock-Album. Der Opener "Sinhabumi" gefällt mir schon
beim ersten Anhören. "Diwyalokayen" zeigt wie gefühlvoll
Chity singen kann, eine tolle ruhige Nummer. Wie ihr an
den Titeln sicher erkannt habt, singt Chity nicht in
Englisch, sondern in seiner Landessprache Sinhala und
das gibt den Songs was ganz Spezielles und Exotisches,
so dass ich mich an einige Thairock-Bands erinnert
fühle. Mit "Ralu Mawathe" ist noch eine klasse
Rock-Nummer auf dem Rundling, die zeigt, dass der
exzellente Sänger das Gespür für unglaublich tolle Songs
hat und dazu eine richtig starke variable Stimme.
"Sithuwili Pura" eine unglaublich schöne Ballade geht
tief unter die Haut. Und "Sihinaya Pupura Yai" ist noch
eine Steigerung in Gefühl, einfach nur wunderschön. Mit
der schönen Klavierballade "Nadee Ganga" schliesst der
Man aus Sri Lanka ein wirklich gefühlvolles, einmaliges
Album ab, das hervorragend in diese kalte Jahreszeit
passt. Man sitzt auf dem Sofa, trinkt einen Glühwein und
lauscht den wundervollen Klängen von Chity und seiner
Band, die durch die fremde Sprache sehr anziehend und
beruhigend wirken. Ein wirklich grandioses Stück Musik,
danke dafür Chity. Crazy Beat
Punkte:
8.3 von 10
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ANGRA – Secret Garden Ear
Music/TBA
Da ist es nun, das neue Werk von
Angra. Nach dem Abgang von Sänger Eduardo Falaschi
präsentierte die Truppe um die beiden Wundergitarristen
Kiko Loureiro und Rafael Bittencourt schon Sänger Fabio
Lione auf den letzten Konzerten. Der Rhapsody Of
Fire-Shouter bot auf diesen Konzerten nicht immer eine
gute Figur, merkte man doch schnell, dass die alten
Angra-Songs nicht für seine Stimme geschrieben waren.
Hört man sich nun „Newborn Me“ an, wird schnell klar,
dass die Songs sich mehr an der hohen, leicht
opernhaften Stimme von Fabio orientieren. Auch wenn
dieser Part für Angra nichts Neues ist, so tritt er doch
stärker in den Vordergrund als in der Vergangenheit.
Alleine aber die Gitarrenarbeit beim Opener (mit an
Flamenco erinnernden Solopart) ist einmal mehr
Weltklasse und verzaubert. Das schnelle „Black Hearted
Soul“ überzeugt auf der ganzen Linie, zeigt aber auch
gnadenlos die gesanglichen Grenzen von Fabio. Da sangen
früher Eduardo oder auch Andre Matos um einiges
kräftiger. Aber dieser kleine Makel wird auch hier durch
die Gitarrenarbeit von Kiko und Raffael wettgemacht. Mit
„Final Light“ kommen wieder die brasilianischen Wurzeln
zum Vorschein. Hier wird verdeutlicht, dass das
Keyboard, sprich die orchestralen Parts, ungewohnt
„italienisch“ in den Vordergrund rücken. Daher erklingt
„Storm Of Emotions“ schon fast zu orchestral und raubt
dem eigentlich tollen Track etwas die Luft zum atmen.
Interessant dann die Angra-Version des The Police-Tracks
„Synchronicity II“ und die Zusammenarbeit mit den
Sängerinnen Simone Simons (Epica) beim Titelsong und der
deutschen Metal-Lady Doro Pesch bei „Crushing Room“.
Speziell, dass Doro ihr Duett zusammen mit Raffael singt
und man fragt sich, wieso eigentlich nicht Mister
Bittencourt zum neuen Shouter erkoren wurde.
Grundsätzlich kann man hier von einem absolut starken
Album der Brasilianer sprechen, das sicher
facettenreicher daherkommt, als damals beim Einstige von
Edu, allerdings nicht so begnadet ist wie „Rebirth“. Und
da Angra sich nie wiederholt haben, sondern immer neue
Facetten in ihre Tracks integrierten, ist und bleibt
„Secret Garden“ ein sehr gelungenes Album - auch wenn
Fabio für mich nach wie vor die absolut falsche
Besetzung ist… Tinu
Punkte:
8.2 von 10
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TRIAL – Vessel High Roller
Records/Musikvertrieb
Das schwedische Quintett hat es
mir nicht einfach gemacht, empfand ich ihren Sound doch
zu Anfang zwar als gut, aber dennoch als etwas langatmig
und sperrig. Mit der Zeit öffnete sich jedoch das
Türchen immer mehr und ich erkannte endlich, mit welch
grosser Inbrunst und unbestreitbarem Talent die fünf
Musikanten Mercyful Fate, Fates Warning, Agent Steel und
Solitude Aeturnus zu einer erstaunlicherweise gut
funktionierenden aber auch mutigen Mischung
zusammenfügen. Diesen Mut muss man würdigen, selbst wenn
man den Zugang zu den recht langen, komplexen und
vielschichtigen Songs nicht sofort findet, denn jeder
Durchgang offenbart neue Finessen und Details in den
Songs, die man erst gar nicht wahrnahm. Die vier
Instrumentalisten beherrschen ihre Instrumente mehr als
nur gut genug. Dazu setzt Sänger Linus Johansson seine
zu absolut hochgradigen High Pitch-Klängen fähige Stimme
mit all ihren Facetten ein und verleiht dem Ganzen einen
authentischen Achtziger-Touch, den man in dieser
Intensität nicht unbedingt erwarten würde. Daraus werden
dann schnell mal sieben lange bis überlange Tracks
zusammengeschustert, die einerseits die absolute
Aufmerksamkeit des Hörers fordern und andererseits durch
ihre abwechslungsreichen Arrangements einfach fesselnd
wirken. Lediglich die zwar saubere aber etwas blutarme
Produktion bremst die sich mit der Zeit anbahnende
Begeisterung. Mit dem richtigen sonoren Druck hätte
„Vessel“ ein klareres Statement werden können, das ganz
nah an die Kaufempfehlung gerückt wäre. Mit diesem etwas
zu dünnen Sound, der der Qualität der einzelnen Nummern
in keiner Weise gerecht wird, ist der Rundling aber
„lediglich“ eine sehr gute Progressive Metal-Scheibe,
die sich der geneigte Zuhörer mindestens drei Mal
einverleiben sollte, bevor er seine endgültige Meinung
bildet. Und wie auch immer diese ausfallen mag, Trial
sollte man im Auge behalten. Sollte die Truppe die
Widrigkeiten des Musik-Business überleben, wird aus
dieser Ecke noch viel interessante, gute und
anspruchsvolle Musik auf uns zukommen. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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DIABLO BLVD - Follow The Deadlights Nuclear
Blast/Warner
Belgien hat eine grosse Undergroundszene, was einem
kleinem Land gut tut. Diablo Blvd gibt es schon seit
2005, aber erst jetzt hat man Nuclear Blast Records, das
vielleicht aktuell besten Metal-Label, für sich
begeistern können. Und zwar zurecht, denn die Belgier
können echt einiges. Musikalisch bewegt man sich in den
Bereichen von Down, Danzig, Stone Sour oder Guns’n
Roses. Vielseitigkeit ist hier somit offensichtlich
Trumpf, was aber wirklich gut tut ,denn so eine Frische
habe ich schon lange nicht mehr gehört. Vokalist Alex
Agnew macht einen sauguten Job mit seiner sehr warmen
und melodischen Stimme, die perfekt zum instrumentalen
Teil passt. Alles in allem ein wirklich gutes Album, dem
man zwar ein paar Durchläufe geben muss, dann geht das
Zäpfchen richtig ab! Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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STILVERLIGHT - Stilverlight Power Prog Die
Herren von Stilverlight kommen aus St.Petersburg in
Russland und hauen uns hier Metal mehrheitlich im
Up-Tempo-Bereich mit vielen Doublebass-Attacken und Prog
Metal-Anleihen um die Ohren. Nach dem noch ruhigen Intro
"Unforgotten" bricht es über den Zuhörer rein wie ein
gewaltiges Sommergewitter. Der Song “Bring The Flame"
hat eine unüberhörbare Blind Guardian-Schlagseite,
sowohl musikalisch als auch gesanglich. Sehr gut
gespielt und auch sehr tight rocken die Russen um Sänger
Max Palanin durchs Programm. Wie ihre Deutschen
Vorbilder findet man bei Stilverlight Folk-Einflüsse in
einigen der Lieder, sie sehr souverän eingebaut und
immer an der passenden Stelle zu finden sind. Dann
kommen noch einige Rhapsody-Klänge dazu und somit kann
sich jeder Metaller vorstellen, wie Stilverlight
klingen. Harte Riffs, fette Chöre und viel Tempo und
Druck. Mir gefallen die St Petersburger besonders, wenn
sie mal den Fuss vom Gas nehmen, wie bei "A Quest For
Live“. Hier ist die stimmliche Ähnlichkeit des Sängers
zu Hansi Kürsch ganz erstaunlich. Die schöne Ballade
"One Night Before The Winter" bringt dann etwas Ruhe ins
Album, eine wirklich schöner gefühlvoller Track. Ein
Highlight ist sicher das abwechslungsreiche "Decide And
Belive“, das auch durch Tempowechsel und einen fetten
Chor im Refrain glänzt. Beendet wird das Album mit einem
tollen Track mit Gastsänger Edu Falaschi (Ex-Angra).
Obwohl die Russen hier meistens mit Vollgas durch Album
ziehen, glänzen sie auch mit ruhigeren Sachen und bieten
hier zwar nichts neues, aber ein interessantes Stück
Power Prog-Metal. Sehr hörenswert. Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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ANDSOLIS - Vigil Quality Steel Records
Abrupt startet das Debutalbum der Heidelberger
Progressiv Death-Metaller. Erstaunlich – denn was einem
während den sieben Kompositionen um die Ohren drescht,
hat weit mehr Dynamik, als die ersten Takte vermuten
lassen. Bereits beim fast 10 minütigen Eröffnungstrack
„Stand Vigil“ wechseln sich aggressive Parts mit ruhigen
Melodien ab. Dazu kommen zwei Sänger, die abwechselnd
growlen oder klar singen. Virgil ist entsprechend keine
einfache Kost. Wer aber zu Prog Metal-Bands wie Dream
Theater, Ayreon oder Opeth einen leichten Zugang findet,
wird sich auch hier nicht schwer tun, zumal einige Teile
sich sehr vertraut anhören, ohne dass man auf die Idee
kommt, eine Kopie zu hören. Andsolis liefern ein
überzeugendes Prog-Werk ab, bei dem Prog noch progressiv
sein darf. So werden in die generelle deathmetallische
Basis auch mal Hammond-Orgel-Klänge eingebaut oder wie
bei „The Mystic“ plötzlich die Geschwindigkeit per
Notbremse gestoppt. Zart und hart liegen hier sehr dicht
beieinander. Wer sich erst einmal auf dieses
Sounduniversum eingelassen hat, wird so schnell nicht
mehr daraus auftauchen wollen. Was zu einem Überflieger
jetzt noch fehlt, sind zwischendurch eingestreute
zwingende Ohrwurm-Melodien, die einem bis ans Lebensende
begleiten. Ein erstes Ausrufezeichen ist mit Vigil aber
klar gesetzt. Freunden progressiver Klänge mit
Growl-Gesang sei dieser Newcomer wärmstens empfohlen.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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VIVUS HUMARE – Einkehr Eisenwald Tonschmiede
Deutschland kann einige bekanntere Black Metal Bands
verzeichnen. Aber auch in der zweiten Liga gibt es immer
wieder erstaunlich gute Alben, die mit Herzblut und
Leidenschaft produziert wurden. Alben, denen einerseits
die raue Energie, anderseits aber auch die
ursprüngliche, brachiale Ästhetik innewohnt. So ein
Album schafft Vivus Humare mit ihrem Debüt. Der
unverfälschte Klang erinnert gleich an Lunar Aurora, die
Riffs und Songstrukturen sind aber melodischer und
weniger harsch, verzeichnen also doch den einen oder
anderen Lichttupfer in den frostigen Soundlandschaften.
Dass die beiden Gitarren dabei einen grossen Teil
beitragen, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn
während im Hintergrund ständig die Saiten malträtiert
werden, um das Surren aufrecht zu erhalten, werden im
Vordergrund oft Akkorde in Arpeggio gespielt oder Riffs
gebraten. Dadurch schaffen die Thüringer es auch, dass
ein Lied über dreizehn Minuten nicht langweilig wird
(‚Auf morgendlichen Pfaden‘, der absolute Höhepunkt des
Albums!). Natürlich wird auch ordentlich geknüppelt,
beim letzten Lied (mit dem Titel ‚Traum‘) kann so
überhaupt nicht an Schlafen gedacht werden. Thematisch
drehen sich die Songs um das Vergehen und Werden,
versprühen einen Hauch von Melancholie, was durch
gesprochene Textzeilen immer wieder unterstützt wird.
Schade, dass nach einer halben Stunde schon Schluss ist.
Um mit den Worten der Band abzuschliessen: doch am Ende
bleibt nur der Tod. Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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ORDEN OGAN – Ravenhead AFM
Records/Musikvertrieb
Die deutschen Power Metaller Orden Ogan präsentieren mit
Ravenhead ihr bis Dato bestes Album. Und das will etwas
heissen! Denn obwohl mir Bandkopf Seeb weder die
Freundin ausgespannt noch sonst wie weh getan hat, bin
ich gegenüber der Band bereits seit ihrem Debutalbum
Vale kritisch eingestellt. Dies liegt neben dem
unglaublichen Hype der Plattenfirma auch an den
unzähligen mir aufgezwungenen Auftritten als Vorband,
bei denen Orden Ogan als Paradebeispiel dafür glänzten,
wie man es nicht machen sollte: Zu viel Playback, zu
wenig Bewegung auf der Bühne und zu durchschnittliche
Kompositionen. Auf die liebe Konserve werden Ordan Ogan
wohl auch auf der kommenden HammerFall-Tour zurück
greifen, sofern sie die fetten Chöre von Ravenhead
präsentieren möchten. Kompositorisch hat sich die Band
allerdings um einiges verbessert. Songs wie „A Reason To
Give“, „F.E.V.E.R.“ oder „Evil Lies In Every Man“ bieten
Abwechslung, ohne den stilistisch eingeschlagenen Pfad
zu verlassen. Dabei wird auch die Nähe zu den ähnlichen
aber stärkeren Blind Guardian deutlich. Geblieben ist
allerdings die sehr eintönige Produktion, welche vielen
vorhandenen Details die Luft nimmt. Die Gastgesänge von
HammerFall-Sänger Joacim Cans bei „Sorrow Is Your Tale“
und Grave Diggers Chris Boltendahl bei „Here At The End
Of The World“ sind auch mit dem Hinweis der Plattenfirma
nur schwer raus zu hören. Dafür sorgen die
filmscreenartigen Sounds für Freude und lassen das Album
mit dem Doppeldecker „In Grief And Chains“ und „To Soon“
versöhnlich auslaufen. Das Potenzial, welches viele in
Ordan Ogan sehen, wird für mich mit Ravenhead langsam
hörbar. Ob man dem Album aber angesichts des baldig
erscheinenden Blind Guardian-Platte einen Platz im
Abspielgerät einräumen sollte, bleibt jedem Power
Metal-Fan selbst überlassen. Für mich sind Orden Ogan
nach wie vor eine zwiespältige Angelegenheit.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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SHADOWBANE – Facing The Fallout
Pure Steel Records/Non Stop Music
Sehr interessant, was die Deutschen von Shadowbane hier
veröffentlichen. Irgendwo zwischen traditionellem
US-Metal und teutonischen German-Stahl mit dem
Hauptaugenmerk auf die Gitarren und dem kräftigen
Gesang. Alleine die doppelläufige Gitarrenarbeit bei
„Traitor“ lässt aufhorchen und freudig mit der Zunge
schnalzen. Das Problem bei den meisten Pure Steel
Records-Scheiben bleibt aber, dass der Sound mit
zunehmender Spielzeit etwas zu monoton klingt und nicht
bis am Schluss überzeugen kann. Auch bei „Facing The
Fallout“, bei dem der Sound irgendwie an die alten
Scanner erinnert, beschleicht einem immer wieder das
Gefühl, das schon von irgendwoher zu kennen. Damit darf
man die wirklich hörenswerte Scheibe aber nicht schlecht
reden, denn mit „Under Bleeding Skies“, „Beyond The
Winds Of War“, der tollen Gitarrenarbeit beim Titelsong
und „Tear Down The Wall“ passt einfach zu viel zusammen.
Dies auch dank der tollen Produktion, welche allen
Instrumenten den nötigen Platz gibt. Metalheads hört
Euch ruhig mal „Facing The Fallout“ an. Ihr werdet es
nicht bereuen! Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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DARKSPACE – III I Avantgarde Music Für
jene, die Darkspace noch nicht kennen: Der Name ist hier
Programm. Die reduzierten Cover und Titel mögen auf den
ersten Blick seltsam wirken und erst mit dem Hören der
Musik offenbart sich, dass das Weglassen von unnützen
Informationen ein bewusster Akt war und genauso viel
Leistung darstellt wie das Erfinden von Songtiteln. So
ist zumindest mein Eindruck, denn auch in der Musik gibt
es einerseits das vordergründige Gitarrenspiel mit den
sich ständig wiederholenden Riffs, das anhaltende
Rauschen und der Drumcomputer, aber andererseits auch
darin verborgene Geschichten, unterstützt durch die
immer wiederkehrenden Ambientparts. Diese
Grundstrukturen haben sich seit den vorherigen Alben
nicht geändert und auch auf III I gibt es wieder drei
Lieder in Überlänge. 4.18 aber beginnt bereits mit
satten drei Minuten Ambient, bevor der Drumcomputer und
die Gitarren mit ihrem Werk beginnen. Hier merkt man
erste feine Unterschiede zu den Vorgängern. So hat sich
die Qualität der Sounds gesteigert (zwar noch nicht ganz
mit der Tiefe von Atrium Carceri, aber Darkspace macht
ja auch noch Metal) und auch die Gitarren klingen
umfangreicher. Das verstärkt in einigen Stellen das
Gefühl der Einsamkeit und Leere, wie in einer
verlassenen Raumstation. Oder aber die Angst, eben doch
nicht alleine zu sein, während man durch die Ruinen
einer extraterrestrischen Stadt läuft. Ein schönes
Album, wenn man den ganz eigenen Stil der Band mag.
Tristan
Punkte:
7.7 von 10
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MYSTERY – From Dusk Till Dawn
Metalapolis Records
Obwohl die Glam- und Sleazy-Ära
der Achtziger mit Zentrum Hollywood zwischenzeitlich
abschätzig belächelt wird, ist ihre Nachhaltigkeit aus
heutiger Sicht enorm hoch und prägt weltweit immer
wieder Bands, deren Mitglieder damals noch nicht einmal
geboren waren. Eine dieser Formationen nennt sich
Mystery und stammt aus dem australischen Melbourne. Die
Jungs beweisen, dass Rock’n’Roll vom fünften Kontinent
auch dann internationales Format besitzen kann, wenn man
nicht Riffrock der Marke AC/DC macht. Angeblich soll die
Truppe die jüngste sein, die jemals eine Welttournee
bestritt. Dabei teilten sie die Bühne mit Szene-Ikonen
wie Iron Maiden, Motörhead, Manowar oder Mötley Crüe.
Nun erscheint das zweite Album der Jungs mit dem Titel
„From Dusk Till Dawn“. Zum letztjährigen Debüt „2013“
ist dabei durchaus eine Steigerung auszumachen. Das Werk
ist kompakter, die Songs melodiöser, unter dem Strich
aber auch härter. Man bewegt sich gekonnt im breiten
Genre des Glam und Sleazy basierten Hardrocks, hat dabei
aber einen konstanten roten Faden aussen vor gelassen.
Obwohl die Musiker handwerklich sehr versiert zu Werke
gehen, kann das Album nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Einzelne Songs lassen durchaus aufhorchen, wechseln sich
aber immer wieder mit unspektakulärem Material ab. Die
grossen Hooks sind nur dezent auszumachen. Andererseits
hat sich aber auch kein Totalausfall eingeschlichen. Als
Highlight der Scheibe kann „I'm A Rocker“ von Judas
Priest bezeichnet werden, was aber eben leider kein
eigener Track von Mystery ist. Trotz allem ist den Jungs
aber ein sympathisches Zweitwerk gelungen, dass auf eine
nicht zu unterschätzende Grundsubstanz bauen kann.
Fazit: Album antesten, Band weiter beobachten.
Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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MESMUR – Mesmur Code666
Tiefe Growls, tiefgestimmte
Gitarren und dröhnende, langsame Riffs: damit begrüsst
das Debüt der Amerikaner von Mesmur den Hörer. Und zeigt
damit, wohin die Reise in den nächsten 52 Minuten geht.
Nämlich tief in versunkene und lange vergessene Ruinen
einer unbekannten Zivilisation, die von namenlosen
Schrecken heimgesucht wurde. So zumindest könnte der
Eindruck sein, der auch vom Cover erweckt wird. Irgendwo
im Hintergrund sind sowas wie ganz leise Chöre aus dem
Synthie zu hören, was dem Sound zusätzliche Tiefe
verleiht. Das Grauen lässt sich dabei Zeit, in
wiederkehrenden Wellen drängen sich die Riffs durch die
Boxen, lassen aber auch immer wieder genügend Pausen um
nicht restlos im dunklen Soundsumpf zu ersticken.
Ähnliches kennt man von Cacatombs aus Australien oder
den immer wieder zitierten Evoken. Für Fans von Funeral
Doom also sicher ein wenig Aufmerksamkeit wert. Wer aber
verspielte Gitarren oder abwechslungsreicher Gesang wie
beispielsweise bei Ahab erwartet, wird hier nicht
fündig. Der Sound ist minimalistischer und monotoner,
das macht das Hören aber nicht weniger spannend. Denn
die Stimmung erinnert so sehr an Bücher von Lovecraft,
dass man die Scheibe auch gerne wieder und wieder hört.
Tristan
Punkte:
7.7 von 10
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FINSTERFORST – Mach dich frei!
Napalm Records/Universal
Mussten sich FINSTERFORST in den
ersten Jahren immer mal wieder anhören, zu düdelig und
zu handzahm zu sein, gehen sie nun mit aller Kraft gegen
dieses Vorurteil vor. Der neue Release kommt aggressiv
und direkt daher. Begleitet von bedrohlichen
Hörnerklängen werden die Hörer in 'Schicksals End'
aufgefordert, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu
nehmen und für ihre Freiheiten zu kämpfen. So prollig
wie Songtitel und gewisse Textzeilen anmuten lassen,
will man das darauf folgende 'Zeit für Hass' nicht
verstanden haben. Der Aufruf, den Emotionen freien Lauf
zu lassen, ist kein Freipass für sinnloses Rumpöbeln.
Die Leute sollen aber erkennen, dass es nicht damit
getan ist, seinem Ärger mit ein paar Kommentaren auf
sozialen Netzwerken Luft zu machen. Damit einem Anliegen
die gewünschte Aufmerksamkeit zuteilwird, muss man sich
auch mal öffentlich empören. Mut für diesen Schritt gibt
es in Form des mitreissenden Titelsongs. 'Mach Dich
Frei!' lebt nicht zuletzt vom abwechslungsreichen
Klargesang, dem auf dieser Scheibe deutlich mehr Platz
gegeben wurde. Der langjährige Gastmusiker Sevan Kirder
hat neben Olli und Hannes erstmals auch Gesangspassagen
übernommen. Die drei Stimmen ergänzen sich perfekt und
laufen im finalen 'Finsterforst' zur Höchstform auf.
Zurecht wurde dem Song die Ehre zuteil, den Namen der
Band zu tragen, denn er vereint sämtliche Stärken des
bisherigen Schaffens - große Melodien, eine
beeindruckende Stimmenvielfalt, wuchtige
Instrumentalparts und über all dem eine emotionale
Tiefe. Patricia L.
Punkte:
7.5 von 10
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WINDS OF GENOCIDE - Usurping The
Throne Of Disease Pulverised Records
Engländer haben einfach einen
ganz besonderen Charme. Spröde zwar, aber dafür (fast)
durchgehend vorhanden und das Fünfblatt aus Durham City
um die souverän skandierende, mit viel Hall versehene
und garstig rumbrüllende Kat Shevil ist da keine
Ausnahme. Denn wer es fertig bringt, einen fiesen,
D-Beat-getriebenen Crust/Death Metal-Bastard tanzbar zu
machen, kann kein schlechter Mensch sein. Die Mischung
aus Hellhammer, Bolt Thrower und Napalm Death geht
nämlich rifftechnisch gut ins Bein, und ein immer wieder
mal auflockerndes Bassläufchen (plus mindestens ein
Gitarrensolo!) hält die Spannungskurve bis zum nächsten
"Ugh!" aufrecht. Nichts bahnbrechend Neues, aber mit
fiebriger Präsenz und viel Power vorgetragener
Tunichtgut-Stoff der auch (soundtechnisch eher härter
angesiedelten) Punks gefallen dürfte. Die Produktion ist
zwar pures Lo-Fi und müffelt ein bisschen, reisst dir
aber gleichzeitig problemlos die Ohren ab. Schicke Sache
für alle Untergrund-Connaisseure. Reinhören!
Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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ONE WAY MIRROR - Capture
Pavement Entertainment
Bei One Way Mirror haben wir es
mit einer französisch-dänischen Supergroup rund um
Sänger und Mastermind Guillaume Bideau (Mnemic,
ex-Scarve) zu tun. Die Formation vervollständigen
Soilwork-Schlagzeuger Dirk Verbeuren, die
Gitarren-Brüder Potvin (Lyzanxia, Phaze I), sowie
Bassist Loic Colin (Scarve), um mit "Capture" das
Nachfolgealbum vom selbstbetitelten Debüt und
hochgelobten Modern Industrial Metal-Kracher
einzuspielen. Auf ihrem Zweitling behalten One Way
Mirror zwar ihr Grundgerüst aus europäischem Melodic
Metal mit Industrial Electro-Einflüssen, es kommt aber
neu auch eine angenehme Prise von klassischem Hard Rock
dazu. Unter den 12 Songs finden sich zwar keine
wirklichen Earcatcher, jedoch ist das Gesamtniveau der
Platte sehr hoch, und somit Stellt "Capture" ein
perfektes Bindeglied für Fans von Melodic Metal sowie
klassischem Hard oder Post Rock der amerikanischen Sorte
dar. Steve Butcher
Punkte:
7.5 von 10
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TEAR OUT THE HEART - Dead
Everywhere Victory Records
Tear Out The Heart gehen auf
ihrem Zweitling "Dead Everywhere" den altbekannten (oder
altbackenen?) Weg des Metalcore. Die fünf Jungs aus
St.Louis, USA scheinen DIE Reissbrett-Ausgeburt des
verrückten Dr. Metalcore zu sein! Nicht nur sehen die
fünf genretypisch aus wie eine tätowierte und bärtige
Version von Christiane F., nein, sie spielen auch
konsequent jedes musikalische Metalcore-Klischee durch.
Von lächerlichen Breakdownparts bis hin zu Mädchenherzen
brechenden cleanen Heulparts ist alles vertreten.
Metalcore ist kein Wein: was zu Beginn der
Genregeschichte mit Bring Me The Horizon, Artreyu,
Killswitch Engage und Konsorte schon abgelutscht war wie
die 18. Staffel der Simpsons, wird mit der Zeit nicht
besser. Aber etwas muss man den Jungs lassen: sie
beherrschen ihr Metier aus dem Effeff, und ein Teil der
Melodien und Hooklines und sogar den Shoutparts sind
mindestens auf Augenhöhe mit durchaus guten Alben des
Metalcore, wenn nicht sogar darüber. Wären Tear Out The
Heart 7,8 Jahre jünger, wären sie eine Referenz für die
Generation, die sie jetzt vertreten. Steve
Butcher
Punkte:
7.5 von 10
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UNANTASTBAR – 10 Jahre Rebellion
Live Rookies&Kings/Musikvertrieb
Die Südtiroler Deutschrocker
feiern Geburtstag: 10 Jahre gibt es die Band, die
musikalisch und textlich in der Nähe ihrer Landsleute
Frei.Wild einzuordnen sind. Auch in Sachen Qualität sind
die beiden Bands vergleichbar. Zum Geburtstag beschenken
Unantastbar ihre Fans mit dieser Live-Doppel-CD und DVD,
wobei dem Reviewer nur die CDs vorliegen. Zwei Jahre
lang hat die Band ihre Konzerte mitgeschnitten und nun
28 Lieder auf diesen Doppeldecker gebannt. Auf den
Tonträgern wirkt die Zusammenstellung nun so, als wenn
sie an einem einzigen Konzert mitgeschnitten wurde. Der
Spannungsbogen wird also aufrecht erhalten und die
Reaktionen des Publikums sind sehr gut eingefangen. Wie
üblich bei einer solchen Zusammenstellung verwirren die
Erwähnung verschiedener Städte und Konzertorte ein
wenig, sorgen aber gleichzeitig für Glaubwürdigkeit,
indem dem Fan nichts Falsches vorgegaukelt wird. Störend
sind dagegen die Fadeouts, welche nach jedem Lied
konsequent eingefügt wurden. Damit wird das
Live-Erlebnis erheblich beeinträchtigt. Dieses Manko
kann man aber mit ein paar wenigen Handgriffen selber
beheben. Abgesehen von diesem Schönheitsfehler bietet 10
Jahre Rebellion Live aber einen guten Überblick über das
Schaffen von Unantastbar. Fans werden die Scheibe
sowieso kaufen. Für Neugierige kann es ein lohnenswerter
Einstieg in die Welt der Südtiroler sein. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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THE CYON PROJECT - Tales Of Pain
Pavement Music
Diesen Monat reviewte ich schon
eine spanische und belgische Band gefolgt von Engländern
und was kommt jetzt? Richtig: Italien. The Cyon Project
kommen aus dem Norden des Landes, genauer aus Turin. Im
Infoblatt steht schwarz auf weiss, dass man dem Death
und Thrash Metal nicht nah steht, um vielmehr auf die
Alternative- und Metal-Schiene a la Stone Sour zu
setzen. Das kann man auch so stehen lassen. Die Songs
sind melodisch, haben Pep, die Stimme ist in Ordnung und
auch die Produktion ist gelungen. Aber ob man so grosse
Erfolge feiern wird, steht in den Sternen und ich
bezweifle es eher, denn der Sound klingt irgendwie
abgeschliffen und nach „schon-zu-oft-gehört“.
Daniel J.
Punkte:
7.1 von 10
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MANILLA ROAD - Out Of The Abyss
(Re-Release) Shadow Kingdom Records
Das siebte Album der Underground Epic Metal-Käuze
Manilla Road spaltet seit seinem Erscheinen im fernen
Jahr 1988 die Fangemeinde, und daran wird auch diese
Wiederveröffentlichung nichts ändern. Offenbarte bereits
der Vorgänger “Mystification” ein gewisses Liebäugeln
mit der damals gerade explodierenden Thrash
Metal-Bewegung, knüpfte Mastermind Mark „The Shark“
Shelton diese Bande auf „Out Of The Abyss“ noch
wesentlich enger und konsequenter. Natürlich kann man
nicht abstreiten, dass thrashige Nummern wie das für
Manilla Road-Verhältnisse fast schon rasende „White
Chapel“, „Black Cauldron“ oder auch der Titeltrack
durchaus ihren Reiz haben, aber sie sind einfach nicht
das, was Manilla Road Fans hören wollen. Diesen steht
der Sinn nach getragenen, epischen, durchaus auch
ruhigeren Klängen, welche eine mystische Atmosphäre
verbreiten, so wie es bei „Return Of The Old Ones“ oder
dem abschliessenden „Helicon“ der Fall ist. In seinem
Ganzen würde ich somit dieses Album nicht gerade als
Totalausfall bezeichnen, denn wirklich schwache Scheiben
hat diese Truppe eigentlich noch nie veröffentlicht,
aber es gehört nicht wirklich auf die sonst recht
ansehnliche Liste der Band-Glanztaten, auf die es danach
glücklicherweise einige Nachfolger wie beispielsweise
“The Courts Of Chaos” wieder geschafft haben. „Out Of
The Abyss“ hat demzufolge für eingefleischte Epic
Metal-Fans bestenfalls aus musikhistorischem Interesse
einen Platz im Regal verdient. Mirko B.
Punkte:
keine
Wertung
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VOODOMA - Secret Circle
Echozone
Voodoma lassen sich nicht so
einfach in eine Schublade stecken. Sie experimentieren
mit vielen verschiedenen Elementen und versuchen jedem
Track einen eigenen, unerwarteten Twist zu verleihen.
Der rote Faden, der sich durch das Album zieht und immer
wieder durchschimmert, lässt sich wohl am besten mit dem
Label „Dark Rock“ benennen. Voodoma verbinden dabei eine
eher düstere und melancholische Grundstimmung mit
durchaus treibendem und teils fast schon tanzbarem Wumms
- eine Kombination, die erstaunlich gut ankommt und
Dynamik in den Silberling bringt. Los geht’s mit dem
ziemlich epischen und gothic-lastigen Opener „Sanctus
Domine“, der von Veronika Seidlov eingesungen wird. Mit
„Abyss“ folgt bald darauf ein Abstecher in die düsteren
Gefilde des 80er Jahre Dark Wave. Und auch die Liebhaber
von schwarz eingefärbten Balladen werden auf diesem
Album fündig: Amy Faye liefert sich ein hübsches (wenn
auch ziemlich kitschiges) Duett mit Sänger Michael
Thionville. Doch die Deutschen können auch anders: Mit
„Blood for Blood“ geht’s weit brachialer zur Sache und
auch „The Almighty“ hämmert mit deftigem Double Bass
drauf los. Die Vielfältigkeit hat aber auch ihre
Schattenseiten - irgendwie wird man das Gefühl nicht
los, dass Voodoma ihren Stil immer noch nicht so richtig
gefunden haben, was einen schalen Nachgeschmack
hinterlässt. Besonders wenn man bedenkt, dass die Band
schon seit 10 Jahren Musik machen und „Secret Circle“
bereits die sechste Veröffentlichung ist (auch wenn die
Vorgänger meist EPs waren). Auch die Aufnahmequalität
könnte noch etwas gesteigert werden. Reinhören lohnt
sich dennoch! Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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CARE OF NIGHT – Connected AOR
HeavenNon Stop Music Die schwedische Formation
Seven Tears warf 2009 das Handtuch. Drei der Mitglieder,
Kristofer von Wachenfeldt (Keyboards), Jonathan Carlemar
(Guitars) und Frederik Lager (Bass) beschlossen, ihr
musikalisches Erbe am Leben zu erhalten und gründeten
Care of Night. Nach einigen Wechseln entstand das
heutige Line Up, neu mit Jonas Rosengren am Bass und den
Zugängen Calle Schönberg am Mikro und Linus Svensson am
Schlagzeug. Die Jungs zelebrieren sehr versiert typisch
skandinavischen, melodiösen Hardrock. Dabei legen sie
den Schwerpunkt auf fein strukturierte Melodien mit
dezenten Keyboardklängen und einem warmen Gitarrensound.
Herausstechend ist mit Sicherheit die voluminöse Stimme
von Vokalakrobat Calle, der durchaus auch eine gute
Figur bei Journey oder Survivor machen würde. Die
musikalische Ausrichtung ist somit definiert. Die
Mischung aus Hardrock, Melodicrock und AOR hat
unbestreitbar einen grossen Reiz. Es wurden eine Reihe
interessanter Tracks verfasst, die Genre-Freunde mit
Sicherheit begeistern werden. Leider fehlt es dem
Material auf breiter Ebene an Eigenständigkeit, am
gewissen Etwas, das es aus der Masse herausstechen
lässt. Obwohl handwerklich auf höchstem Niveau
umgesetzt, wird „Connected“ wahrscheinlich nur in
spezifischen Szenekreisen zur Kenntnis genommen werden.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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UMBRA ET IMAGO - Die Unsterblichen
Oblivion/Musikvertrieb Die Gothic Urgesteine
Umbra et Imago sind schon seit 1991 in der dunklen Szene
zu Hause und bekannt für ihren düsteren Sound und ihre
lustvollen Texte. Nach fast 20 Jahren Bandgeschichte
liessen die Deutschen 2010 verlauten, dass ihr
Studioalbum „Magnus Opus“ das letzte sein werde. Doch
Zeiten ändern sich und zur Freude ihrer treuen
Fangemeinde haben Umbra et Imago dieses Jahr nun einen
besonderen Leckerbissen vorbereitet: „Die Unsterblichen“
heisst das neuste Werk und zelebriert die Gothic-Kultur
auf unverwechselbare Weise. Harmonisch und doch geprägt
von einer kühlen Strenge präsentiert sich der Sound der
Karlsruher. Das Konzept der Band dreht sich um Sigmund
Freuds Ansatz „Die Sexualität ist der Dreh- und
Angelpunkt unseres Seins“. Entsprechend liegt der Fokus
auf sadomasochistischen Fantasien als Ausdruck der Kunst
- ein Element, das auch bei den ausschweifenden
Bühnenshows der Band im Mittelpunkt steht. Bestes
Beispiel für die musikalische Umsetzung dieser
Philosophie ist der Track „Viva Vulva“, eine Ode an die
Weiblichkeit und das Lustgefühl, oder auch „Sex
Vampire“. Richtig morbide wird es beim zarten
„Wiegenlied eines Vampirchens“. Seele der Kombo ist
dabei Sänger Mozart, dessen tiefe Stimme die schwere und
düstere Atmosphäre des Albums rüberbringt. „Die
Unsterblichen“ wartet mit knapp 69 Minuten purem
Gothic-Rock verteilt auf 13 Tracks auf und dürfte in der
Schwarzen Szene grossen Anklang finden. Patricia
H.
Punkte:
7.0 von 10
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APHONIC THRENODY – When Death Comes Doomentia
Records Die multinationale Band mit Mitgliedern
aus Italien, Ungarn und Chile existiert seit Ende 2012
und hat seither eine EP veröffentlicht. Die meisten
Musiker sind schon länger in der Szene unterwegs und
haben nicht erst gerade entdeckt, dass man auf den
zurzeit erfolgreichen Doom-Metal-Zug aufspringen könnte.
Auf das neue Album "When Death Comes" wurden fünf
opulente Stücke gebannt, die musikalisch im Funeral Doom
anzusiedeln sind. Auf die typischen Klageliedern wird
findet sich bereits im Bandnamen eine Referenz.
Erwartungsgemäss gibt es daher ultralangsame
Gitarrenriffs und ausufernde, mit dem Keyboard erzeugte
Klanglandschaften zu hören, welche für die
melancholische Stimmung sorgen. Die letzten Minuten von
'Death Obsession' gehören mit seinen Celloklängen zu den
intensivsten Momenten auf dem Album. Ganz so harmonisch
klingt es aber nicht immer. Die mit einer Akustikgitarre
gespielten Akkorde in 'The Children's Sleep' klingen so
schief, dass es Absicht sein muss. Die Bestätigung
liefert einmal mehr der Blick auf den Bandnamen. Nach
den penetranten, künstlichen Flöten im vorhergehenden
'Dementia', werden die Nerven damit endgültig
überstrapaziert. Gut gönnt man in den ersten zwei
Minuten des abschliessenden 'Our Way To The Ground' dem
geschundenen Ohr paar Takte schönes Klavierspiel. So
nimmt das Ganze ein versöhnliches Ende. Patricia
L.
Punkte: 6.6 von 10
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GRIMOIRE – L'aorasie des spectres rêveurs EP
Eisenwald Tonschmiede Black Metal aus Kanada, da
werde ich doch gleich hellhörig. Schliesslich hat sich
in den letzten Jahren gezeigt, dass jenseits vom grossen
Teich vor allem die romantische, atmosphärische
Ausrichtung des Black Metals grosses Potential hat. So
auch Grimoire aus Quebec, bereits das liebevoll
gestaltete Cover macht die EP so viel sympathischer als
irgendwelche computergenerierten Bilder mit Panzern und
Schwertern. Der Sound liegt irgendwo zwischen Summoning
und Alcest. Das heisst warme, melodiöse Gitarren
unterstützt mit Keyboard und harschem Gesang verbreiten
eine Stimmung wie aus einem Fantasy Film. Gerade der
letzte Song klingt ein wenig wie aus Herr der Ringe,
auch die repetitiven Riffs könnten von der letzten
Summoning sein. Aber, und das ist der ansprechende Punkt
dabei, immer wenn Langeweile droht, durchbricht die
Gitarre das Geschehen und bringt (Dank
Alcest-ähnlichen)Melodien wieder neue Akzente in die
Soundlandschaft. Ein schöner Einblick in das
(hoffentlich bald) kommende Album. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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DESOLATE SHRINE – The Heart Of The Netherworld
Dark Descent Records Eigentlich wollte ich diese
Scherbe zuerst als Ohrenfolter verkaufen, aber nach zwei
oder drei erneuten Durchläufen muss ich zugeben:
Desolate Shrine sind nicht so übel, wie ich zuerst
gedacht habe. Klar, in erster Linie haben wir ein
Todesmetall-Gedöns mit sachten Schwarzwurzel-Anleihen
(ohne ausufernde Rasereien), aber nicht nur, denn das
finnische Trio (wer vor mir auf die Herkunft der Jungs
gekommen ist, hat n Balisto gewonnen – Farbe ist
zufällig) bemüht sich vielmehr – und hier folgt der
interessante Part –, mittels atmosphärischen
Einsprengseln Abwechslung zu erzeugen. Gelingt soweit
auch recht gut, allerdings muss man die Momente bewusst
geniessen, da sie nicht allzu lange anhalten und nur
immer mal wieder zwischendurch aufblitzen. Mit diesem
Wissen ist es nun um einiges interessanter, „The Heart
Of The Netherworld“ zu sezieren und sich zu Gemüte zu
führen. Wer sich zudem an dem doch recht eintönigen
Gegrowle/Gekreische nicht stört und sich mit einer sich
ab und zu überlagernden Produktion abfinden kann, der
kann hier auf diesem dritten Longplayer der Nordmänner
immer mal wieder gute Mucke finden. Wohlgemerkt: kann,
muss aber nicht. Einen Versuch ist es aber effektiv
wert! Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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MORODH – World Of Retribution Witching Hour
Productions Depressiver Black Metal war vor
einigen Jahren noch relativ konstant in den Medien und
ist spätestens mit dem kommerziellen Erfolg der
schwedischen Shining dem Underground entwachsen, und
mittlerweile handelt es sich um ein oftmals belächeltes
Subgenre, vermutlich, da es mehrheitlich belanglos
umgesetzt wird Morodh aus Russland können mit ihrem
Debüt zumindest einen soliden Einstand bieten, doch
leider scheitern sie an den Beschränkungen des Genres.
Das beginnt bei den Liedtiteln, die sehr einfach und
leider auch relativ unoriginell wirken (ausser
vielleicht ‚Ritalin‘, der sehr aktuell daher kommt) und
hört bei den repetitiven Riffs und dem monotonen
Drumming auf. Die Vocals sind auch nicht wirklich
einzigartig, aber tragen gekonnt zur Stimmung bei, wie
man es von Kilte, Svart und ähnlichen kennt. Die
Aufnahmen sind aber relativ klar, Fans vom grossen
Rauschen werden sich weiter umsehen müssen. Einschübe
wie das Piano bei ‚The End‘ oder Klargesang bekommen
inzwischen auch keinen Innovationspreis mehr, hören sich
aber dennoch gut an. So bleibt am Ende eine schön
gestaltete CD, die sicherlich ihr Geld wert ist, wenn
man nicht schon ein Übermass an ähnlich klingenden Bands
im Regal stehen hat. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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INGESTED - The Architect Of Extinction Century
Media/Universal
Hilfe, neineineinein!!! Das ist ja schon wieder so
anstrengend! Blastbeats, Breakdowns, tiefstmögliches
Growlen (krass! Z.B. in „The Heirs to Mankinds
Atrocities“) im Wechsel mit irrem Gekreische, Moshparts
- alles was das Brutal Tech Death-Herz begehrt ist hier
im Überfluss und in allerbester Qualität vorhanden und
das Ganze wird von einer perfekte Produktion veredelt.
Ingested sind echt gnadenlos und der Titel ihres dritten
Albums passt wirklich gut: so bastelt man die totale
Vernichtung zusammen! Um mal fair und neutral zu sein:
die Engländer sind eine Macht! Liebhaber des Genres und
Fans von Bands im Dying Fetus-Stil müssen hier unbedingt
zugreifen! Ich selbst bekomme leider spastische
Zuckungen und ganz schlechte Laune von sowas und werde
mir die Scheibe daher nicht mehr so schnell wieder
anhören. Lucie W.
Punkte: 6.5 von 10
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ETHEREAL – Opus Aetherum Candlelight
Records/Irascible
Bands mit dem Namen Ethereal gibt es eine ganze
Menge. Melodic Black Metal Bands, die ansprechende Musik
machen, sind hingegen eher rar. Die Engländer machen
beim Auftakt ihres Debüts alles richtig: packendes
Intro, rhythmisch abwechslungsreiche Songteile, Gitarren
und Keyboard im richtigen Verhältnis, so dass die sieben
Minuten nicht langweilig werden. Der zweite Song gibt
dann gleich mehr Tempo, hier gehen die Keyboards aber im
Schlagzeuggeknüppel unter. Und der Wechsel zwischen
Growls und Screams wirkt auf Dauer ebenfalls eher
langweilig als überzeugend, vor allem da die Übergänge
nicht fliessend geschehen sondern wie ein Dialog wirken.
Dafür können ‚Unholy Ungodly‘ sowie ‚Psalm Of The
Deceiver‘ wieder mit Abwechslung im Aufbau trumpfen, vor
allem beim letzte Song gefällt der Übergang von Soli zu
Strophe und wieder zurück. Bei diesen zwei Liedern kann
man auch am ehesten noch von Verwandtschaft zu frühen
Cradle Of Filth ziehen, auch da gab es die mit
Gitarrenmelodie verstärken Synthiehintergründe, während
der Sänger im Vordergrund in das Mikro quiekte.
‚Aethernum‘ hingegen wirkt wie modernere Bands, kühle
Soundflächen und Sprachsamples sowie das getriggerte
Schlagzeug nimmt dem Song ein wenig Lebendigkeit.
Allgemein liegt die Stärke der Songs nicht in den
schnellen Stellen, denn dabei gibt es kaum spannende
Riffs und auch das Schlagzeug klingt zu gleichbleibend.
Ein gutes Album, aber kein Pflichtkauf. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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SKINFLINT – Nyemba Pure Steel Records/ Non Stop
Music Die Vorgängeralben „Iklwa“ und „Dipoko“ des
Trios aus Botswana habe ich seiner Zeit nicht zuletzt
wegen des verdienten Exoten-Bonus‘ noch recht
wohlwollend und mild bewertet, dennoch hatte ich
insgeheim gehofft, nie wieder mit dieser Band
konfrontiert zu werden. Und was schneit mir jetzt ins
Haus? Das vierte Album der afrikanischen
Vorzeigemetaller. Vielen Dank Benito Roxxalini, hab Dich
auch lieb! Aber ganz so schlimm ist es dann
schlussendlich doch nicht, denn offensichtlich hat das
Trio um Sänger/Gitarrist Giuseppe „Juice“ Sbrana
dazugelernt. Bassist Kebonye "Raskebo" orientiert sich
zwar immer noch hörbar an Steve Harris, schafft es aber
endlich, einen eigene Note einzubringen, gleichermassen
wagt Drummerin Sandra "Hurricane Sandy" Sbrana
verglichen mit ihrer Darbietung auf dem Vorgänger
„Dipoko“ ein hörbar verspielteres, bunteres
Schlagzeugspiel, was den immer noch sehr kauzigen -,
zuweilen gar sperrigen Songs etwas mehr Substanz
verleiht. Und der Mastermind himself? Sein derber
Sprechgesang bleibt gewöhnungsbedürftig, aber immerhin
hat er endlich begriffen, dass die bedrohlich klingenden
Epic Metal Tracks einiges an Tiefgang gewinnen, wenn man
ihnen eine ordentliche Produktion gönnt. Ansonsten
bewegt sich die Band auf gewohnt bewährtem Terrain und
vermischt wieder Elemente aus Iron Maiden - Signature
Harmonien und kauzigstem Epic Metal, wobei man mit „The
Wizard And His Hound“ sogar das geglückte Experiment
eines düsteren Bluessongs eingeht. Lediglich das
lyrische Konzept rund um afrikanische Mythen nutzt sich
mit der Zeit etwas ab, da die beim Sänger offensichtlich
beliebten Sprüche „I’ll steal your soul“, „Your soul is
mine“ und „I’ll burn your soul“ schon auf den
Vorgängeralben zur Genüge zu hören waren, aber immerhin
bewegen sie sich noch nicht auf einer textlicher
Schmalspur von Manowar’schen Ausmassen. Unterm Strich
geht es also mit dem afrikanischen Trio musikalisch
langsam aber stetig bergauf, was eigentlich zu erwarten
war. Exotensammler und Epic Metal-Komplettisten sollten
hier wirklich mal ein Ohr riskieren. Mirko B.
Punkte: 6.2 von 10
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HOODED MENACE – Gloom Immemorial Doomentia Records
Bevor nächstes Jahr wieder ein richtiges Album
erscheinen soll, hauen die seit 2007 aktiven Finnen von
Hooded Menace zum Jahresende eine Compilation raus.
Diese enthält elf Songs quer durch ihr bisheriges
Schaffen, welches zu einem grossen Teil aus Splits
besteht. Die Zusammenarbeit mit Veteranen wie Asphyx
aber auch vielen kleineren Bands aus dem Underground
zeigt, wie verwurzelt Bandgründer und Growler Lasse
Pyykkö mit der Szene ist. Da die Songs schön der Reihe
nach auf CD gebrannt wurden - der mit dem am weitesten
zurückliegenden Veröffentlichungsdatum zu Beginn - kann
man die Entwicklung der Band beobachten. Während dem die
ersten Titel mit "Hübsches Riff paart sich mit
hässlichen Growls" wohl am passendsten beschrieben sind,
wird die Musik im weiteren Verlauf einiges
vielschichtiger. Man arbeitet vermehrt mit Effekten und
nutzt modernere Aufnahmetechniken, welche den Gitarren
einen weniger kratzigen Sound verpassen - ob dies nun
als Vor- oder Nachteil zu werten ist, ist jedem selbst
überlassen. Kaum Veränderung machen die Vocals durch -
die behalten weiterhin ihren dämonischen Klang. Die
vorliegende Compilation eignet sich hervorragend, um
sich innert kürzester Zeit einen Überblick über die Band
zu verschaffen. Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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ENTER SHIKARI - The Mindsweep PIAS/Musikvertrieb
Für die Musik von den Engländern von Enter Shikari
muss man open minded sein, denn sonst ist die Stoptaste
sofort gedrückt. Im Sound von Enter Shikari ist
einerseits ganz schön viel Electro drin, andererseits
gibt es aber auch viele melodische Tracks. Dieser
ständige Wechsel braucht Nerven, aber ich habe auch
schon Schlimmeres gehört. Auch die Vocals wechseln
zwischen cleanen melodischen Parts und Growling, was
auch nicht wirklich neu ist. Das vierte Album der
Engländer ist vielleicht das vielseitigste ihrer
Karriere. Wer auf verschiedene Stilarten auf einem Album
steht, sollte hier mal ein Ohr riskieren. Alle anderen
werden hier wie ich auch die Stoptaste drücken.
Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10
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USURPRESS – Ordained Doomentia Records So
unfassbar der Bandname klingt, so unfassbar ist zum Teil
auch die Musik dieser schwedischen D-Beat Deather. Die
Mehrheit der Songs wirkt sehr ungestüm, das Schlagzeug
knüppelt auch mal etwas undefiniert, oder es werden
spasseshalber mitten im Song ein paar freakige Takte
eingeflickt. Innerhalb der Stücke gibt es häufige
Wechsel zwischen den eben beschrieben, wilden Ausflügen
und langsamen Parts mit einem leichten Doom-Vibe. Mittem
im Chaos wird man überrascht durch ein harmonisches
Intermezzo mit Nyckelharpa, Flöten und Klavier, wofür
man sich drei Gastmusiker an Bord geholt hat. Gleich im
Anschluss - das gewohnte Geprügel. Man lässt es sich
auch nicht nehmen, für den Coversong 'Lóthlorien' bei
den eigenen Gitarren zur Abwechslung mal die Distorsion
runter zu drehen und dafür reichlich Hall drauf zu
schmeissen. Die cleanen Gitarren schaffen mit der sich
ständig wiederholenden Melodie eine hypnotische
Atmosphäre. An Ideenreichtunm mangelt es der
schwedischen Truppe also sicher nicht. Entsprechend
fällt auch der Schluss wieder etwas unkonventionell aus.
Der Nyckelharpa wird die Ehre zuteil, dieses Album zu
schliessen. Patricia L.
Punkte: 6.0 von 10
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ALPHA TIGER – iDentity Steamhammer/Musikvertrieb
Als zu ausfransend, als zu wenig auf den Punkt
gebracht, so hatte ich die Songs von „Beneath The
Surface“, dem Zweitling von Alpha Tiger bei allem Können
und bei aller Spielfreude vor zwei Jahren kritisiert.
Mit „iDentity“ melden sich dei deutschen
Neo-80's-Metaller nun zurück und höre da: Knackig und
prägnant, konzentriert und jeden Bullshit aussparend
knallt einem das Quintett mit „Lady Liberty“ einen so
rasanten wie eingängigen Opener um die Ohren. „So geht
das!“, will ich schon ausrufen, doch hält meine Freude
nicht lange an. Denn auch wenn der Fünfer sich
mittlerweile anschickt, alles etwas zu straffen, so
vermag er mich doch nicht mitzureissen. Als hätten die
Jungs vergessen, die Bremsen zu lösen, so wirkt
„iDentity“ über weite Strecken, ob im elegischen
Titeltrack, dem mittelflotten „Long Way of Redemption“,
ja sogar im auf Speed Metal getrimmten „Shut up &
Think“, dessen Drive durch überflüssige Breaks und
Stopps wie ein an sich ps-starker Sportwagen immer
wieder abgewürgt wird. Oder anders ausgedrückt: Mehr als
einmal bremsen sich Alpha Tiger selber aus, spielen
komplizierter als sie müssten und nehmen so gar
vielversprechend angelegten Hymnen wie „We Won't Take it
anymore“ den Schneid. Ein Eindruck, der durch die
geglättete, fast schon „belegte“ Produktion (vor allem
der Gitarren) noch verstärkt wird. Dieser Tiger müsste
dringend wieder einmal seine Krallen schärfen. Dass sie
es eigentlich könnten, beweist „Lady Liberty“, doch
reichen tut das nicht. Kissi
Punkte:
5.6 von 10
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HATEFUL ABANDON – Liars & Bastards Candlelight
Records/Irascible Ob das noch Metal ist? Klar,
man hört Gitarren, aber den grössten Teil der Lieder
bestehen aus Synthesizern und Drumcomputer oder anderen
elektronischen Geräuschen. So erinnern ‚Maze Of
Bastards‘ und auch ‚Culprit‘ an Killing Jokes ‚From The
Basement Of Hell‘. Klar hört man die kalte Note des
Industrials, aber so wirklich anfreunden kann ich mich
damit nicht, da von den beiden genannten Songs auch nur
der zweite gegen Ende hin etwas Abwechslung zeigt. Soll
heissen es vergehen ganze 10 Minuten, bis ein
Phasereffekt die ständig wiederholenden Takte ein wenig
würzt. Der dritte Track beginnt mit einem Muezzin, bevor
zum ersten Mal richtige Gitarren zu dröhnen beginnen.
Aber auch hier verzichtet man auf richtige Riffs, das
Instrument wird eher als Lärmquelle gebraucht. Die
ständig wiederholenden Textzeilen machen das Lied auch
nicht gerade spannender. Leider zieht sich das dann auch
bei ‚The Test‘ weiter, der minimalistisch programmierte
Drumcomputer repetiert sich so um die duzend Mal zu oft.
Schade, denn der alternative Post Black Metal Ansatz
gefällt von der Idee her gut, aber die Umsetzung ist
über die gesamte Spielzeit hin dann doch zu eintönig.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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OBSCURE INFINITY - Perpetual Descending Into
Nothingness FDA Rekotz
Die Deutschen von Obscure Infinity veröffentlichen
mit "Perpetual Descending Into Nothingness" bereits ihr
drittes Album. Im Gegensatz zu den Vorgängern sind sie
auf dieser Scheibe merklich von der Old School
Death-Schiene weggekommen, und widmen sich mehr
ausladenden Melodien. Sowohl beim Riffing wie auch bei
den Soli ist das Spektrum der eingesetzten Melodiearten
deutlich ausgeweitet. Somit nähern sich die Westerwälder
spürbar dem Melodischem Sweden Death der Marke "Edge of
Sanity" an. Was zwar technisch eine logische
Weiterentwicklung ist, weil die Mannen, allen voran die
Sechssaiter, ein hohes technisches Niveau haben, ist
kompositorisch in meinen Augen leider ein Rückschritt.
Die Fokusverlagerung auf die Melodieführung nimmt der
Brachialität leider zu viel Substanz. Die Melodien
wirken oft disharmonisch im Vergleich zur
Grundatmosphäre der Songs und kaum baut ein
Nackenbrecherriffing düstere Stimmung auf, wird dies von
feuchfröhlichen Melodien hinweggefegt. Steve
Butcher
Punkte:
5.0 von 10
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TODD GRIFFIN - Mountain Man Bad Reputation/Non
Stop Music
Jaja, ein bisschen Namedropping, ein Quäntchen
Etikettenschwindel - und schon haben wir das
super-duper-Bluesrock-Album des Jahres. Diesen Eindruck
gewinnt man zumindest, wenn man sich im Netz zu diesem
Rundling etwas schlau macht. Ex-The Graveyard Train
Frontröhre Todd Griffin hat sich mit illustren Gestalten
wie Mitch Perry (U.F.O.), Jorgen Carlsson (Gov’t Mule),
Doug Pettibone (Lucinda Williams) und Arlan Oscar (Joe
Bonamassa Band) umgeben, um sein mittlerweile drittes
Solowerk einzuspielen. Was dabei herausgekommen ist, ist
eher ein Sammelsurium typisch amerikanischer
Schmachtfetzen und Durchhalte-Hymnen, mit Bluesrock hat
das alles wenig bis gar nichts zu tun. Mal gibt der gute
Todd eine ganz passable John Bon Jovi-Kopie ab („These
Days“, „Stand Up“), bezeugt seine Liebe zu Creedence
Clearwater Revival („Devil Women“, „Montain King“)
verneigt sich knietief vor Bruce Springsteen („Let It
Rain“) oder verirrt sich in Countryrock-Gefilden („Glory
Train“, „Strength In You“). Lediglich „Voice Of The
People“ und das abschliessende „Geronimo“ lassen etwas
mehr Eigenständigkeit erkennen, was aber zum Bestehen
der Metal Factory-Kompatibilitätsprüfung nicht
ausreicht. „Mountain Man“ ist echt nur was für sanfte
Gemüter. Wer reinhören will, tut dies auf eigenes
Risiko. Mirko B.
Punkte:
4.1 von 10
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SEXTRASH - Sexual Carnage (Re-Release) Greyhaze
Records Wiederveröffentlichung des erstmals 1990
erschienenen Debüts der brasilianischen Rumpel-Thrasher
aus Belo Horizonte. Die ursprünglich zehn Songs wurden
hier noch durch die drei Tracks des 1989er Demos „XXX“
sowie zwei bisher unveröffentlichte Nummern ergänzt.
Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Die Songs
des Erstlings holpern im konstanten High Energy
Blastbeat – Modus aus den Boxen, mit reichlich Dreck
unter den Nägeln und schon fast punkiger Fuck The World
– Attitüde, allerdings mit der Folge, dass sie sich
gleichen wie ein Ei dem andern. Riff eins, Riff zwei,
Riff drei, Blastbeat, schrei, würg, bell, röchel und
fertig ist der Song. Auf zum nächsten: Riff eins, Riff
zwei, Riff drei, Blastbeat, schrei, würg etc. Die drei
Tracks von „XXX“ sind hingegen jedem Freund sauberer und
druckvoller Produktionen ein absoluter Graus, aber
immerhin bemühte sich die Band darauf noch um etwas mehr
musikalische Abwechslung. Verglichen damit kacken
allerdings die beiden Demotape-Aufnahmen völlig ab, da
die Soundqualität schlicht unterirdisch ist und sich
absolut keine kompositorische Qualität ausmachen lässt,
eine ausgelutschte Tonfolge reiht sich der anderen an;
das kommt offensichtlich dabei raus, wen man
Dilettantismus zum Dogma erhebt. Für Fans von Sarcófago,
ganz frühen Sepultura, Holocausto und Genocídio eine
zumindest historisch reizvolle Anschaffung, für alle
anderen ist die Scheibe hingegen blanke
Rohstoffverschwendung. Mirko B.
Punkte:
4.0 von 10
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SELF-INFLICTED VIOLENCE – The Sanctimonious
Hypocrites Of Reality Art of Propaganda Aha,
soso, ist ja mal interessant: Self-Inflicted Violence
ist also eine One Man Show des Herrn Adam Magnox, auch
bekannt unter dem Pseudonym „1,4,1,13“. Nun, kann man
wissen, muss man aber nicht. Allerdings leite ich
persönlich nun aus diesem Fakt ab, dass Magnox zwar
seine persönliche Vorstellung von Musik bereits zum
dritten Mal auf CD pressen konnte, jedoch aber genau
dies das grösste Problem darstellt. Der Sound, welcher
sich zwischen Post-Atmosphäre, verzweifeltem, Black
Metal-artigem Geschrei und genauso verzweifelten cleanen
Vocals sowie einer Art Post Metal/Atmospheric Rock
bewegt, ist schlichtweg überfordernd. Man wird förmlich
mit so vielen verschiedenen Ansätzen zugeballert, dass
keine wirkliche Zeit dafür bleibt, den roten Faden zu
finden, um sich einigermassen orientieren zu können. Das
kann (muss aber nicht) daraus resultieren, dass nur ein
Kopf hinter der ganzen Chose steckt – für ihn ist alles
klar und logisch, aber da vermutlich sonst niemand
mitzureden hatte, bleibt alles sehr eindimensional.
Nämlich innerhalb der Dimension des Herrn Magnox. Kann
man sich anhören, wenn man sich in den Herrn und seine
Soundlandschaften versetzen will. Muss man aber nicht.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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SYLOSIS - Dormant Heart Nuclear Blast Records
Achtung: dies ist ein total subjektives Review -
bitte mit Vorsicht geniessen! Sylosis veröffentlichen
mit „Dormant Heart“ ihr viertes Full Length-Album
innerhalb von sechs Jahren. Die Briten geben also echt
Gas, das muss man ihnen lassen - vor allem angesichts
ihres Tourkalenders! Sylosis spielten auf Tour mit Lamb
of God, Killswitch Engange, Devil Driver und Trivium und
ausserdem auf bedeutenden internationalen Festivals, wie
dem Sonisphere, Wacken, Graspop sowie Pukkelpop. Die
genannten Bands können eigentlich auch gut als
stilistische Referenz herhalten. Sylosis laufen
offiziell unter Thrash/Melodic Death Metal, ich würde
ihnen aber auch eine gewisse Nähe zum Metalcore
unterstellen. Sogar eine ganz nahe Nähe. Alles sehr
modern und sehr amerikanisch-britisch. Mir gefällt
leider gar nicht, was ich höre. Alles ist zu bemüht, vor
allem die Stimme wirkt irgendwie sehr angestrengt, und
Sylosis wollen offensichtlich unbedingt komplex, virtuos
und innovativ sein, aber auch tiefgründig, emotional,
irgendwie dramatisch und episch, und dann wieder wütend
und „voll angepisst“. Und vor allem total „intensiv“ und
„mit mehr Intensität“ - ich zitiere hier das Infosheet
des Labels. Ausserdem will man Thrash und Death und
Metalcore und Melodic und Prog und sowieso alles was
grade modern ist. Sogar das Cover ist mit seinem runden,
melancholischen Motiv mit zwei verhüllten Gestalten voll
im gleichen Stil wie viele andere zur Zeit - also auch
hier ganz am Puls der Zeit. Das ist mir alles zu viel,
zu mühsam und zu unecht, es scheint, als können sich die
Jungs einfach nicht entscheiden, was sie eigentlich für
eine Band sind. Hier gilt mal wieder: weniger ist mehr.
Und: ich bin zu alt für den Scheiss. Jemand anders würde
hier sicherlich differenzierter sein, und natürlich muss
man den Jungs lassen, dass sie enorm viel in die Musik
stecken und ihr Handwerk beherrschen - leider gefällt es
mir einfach nicht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht
gewarnt! Lucie W.
Punkte:
2.0 von 10
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GHOULGOTHA - The Deathmass Cloak Dark Descent
Records Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, kann
diesem Album aber leider nichts Positives abgewinnen.
Habe aber auch zu viel "Geisterjäger John Sinclair"
gelesen und vertrete daher die Überzeugung, dass die
einzigen guten Ghoule tote Ghoule sind. Bin mir aber
ebenfalls sicher, dass einige old school afficionados
nach der Einfuhr dieser rumpligen, dillettantischen,
verhallten Variante einer für mich einfach zu
schludrigen 80er-Jahre-Doom-Death-Demoaufnahme ihre
primären Geschlechtsteile mindestens zweimal entfeuchten
müssen. Dennoch, kleine Fehler sind ja noch charmante
Einsprengsel und rudimentäre Abweichungen bringen unter
Umständen durchaus zusätzliche Würze ins Gulasch... aber
wenn beim anhören dieser kalifornischen Knödelkombo mein
Kopfkino grösstenteils einen Besoffenen zeigt, der
krampfhaft versucht nach einem Laternenmast zu greifen,
macht sich einfach schnell Langeweile breit. Definitiv
nicht meine Musik. Und dass ich von den ca. 45
aufgezählten Einflüssen drei Bands Scheisse finde und
vom Rest schlichtweg noch nie was gehört habe, klammert
mich als Zielperson wohl überdeutlich aus. Da greife ich
lieber zu den charmanteren Varianten wie den tighteren
Autopsy, frühe Obituary, der allerersten Morbid Angel
und alten Celtic Frost. Einen Bonuspunkt gibt’s aber für
das kompromisslose und ghoultastische Gesamtpaket aus
coolem Bandnamen, Albumtitel, old school-Cover und
passender musikalischer Hintergrunduntermalung (warum
hat man nie eine Peitsche aus geflochtener Dämonenhaut
zur Haimmer: reinhören und eigene Meinung bilden
angesagt. Hardy
Punkte:
2.0 von 10
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