Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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CRADLE OF FILTH - Hammer Of The Witches Nuclear
Blast/Warner Ich vergöttere die gesamte
CoF-Discographie bis 1998, und auch den nachfolgenden
Veröffentlichungen (bis auf „Thornography“) konnte ich
trotz dem Fehlen dieser ganz speziellen Magie meistens
etwas Gutes abgewinnen. Aber ich muss es offen zugeben,
aufgrund dessen dem vorliegenden neuen Album zu Anfang
äusserst skeptisch gegenüber gestanden zu haben. Aber
Teufel auch, „Hammer Of The Witches“ hat das Potential
zu einem langlebigen Killeralbum zu avancieren! Die
beiden neuen Gitarristen bedampfen die alte Maschine mit
sportlichem Überdruck, und diese anfangs erwähnte Magie
ist für mich irgendwie plötzlich wieder da. Killerriffs,
Hirnfräsermelodien und Twingitarren en masse, ein
entfesselter Drummer, der sein Küche so sexy wie weiland
Drumgott Nick Barker zum Singen bringt, absolut tolle
Gitarrensoli in „Enshrined In Crematoria“ und
„Deflowering The Maidenhead, Displeasuring The Goddess“
und ein Bass, der sich den Titel Nocturnal Pulse
verdient wieder ans Revers zu heften. Dazu ein Dani
Filth in vokaltechnischer Höchstform. Egal ob giftig,
beschwörend, brutal oder erzählend, dem Mann nimmt man
seine Geschichten ab und will ihn nicht zum Feind haben.
Dazu viel Gefühl für Phrasierungen und ein gesanglich
positiver Rückschritt zu den Anfängen, denn seine
bekannte Stimmbandakrobatik nervt auf „Hammer Of The
Witches“ nicht mehr wie auf den letzten Alben, sondern
besinnt sich auf ihre Stärken und passt nahtlos in den
drückenden Gesamtsound. 56 Minuten pure, opulente,
kreative, spielfreudige, aktuell dauerrotierende Heavy
Metal-Freude für mich ... und hoffentlich bald auch für
dich. Reinhören!! Hardy
Punkte:
9.5 von 10
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POWERWOLF – Blessed And Possessed Napalm
Records/Universal Nach dem Nummer 1-Album
Preachers Of The Night rocken die deutschen Powerwolf
einfach unbekümmert weiter. Und nicht nur das, Blessed
And Possessed schlägt seinen Vorgänger um Längen. Mit
diesem hatte ich nämlich trotz grossem Erfolg meine
liebe Mühe. Es erschloss sich mir schlicht nicht so, wie
es scheinbar bei unzähligen Metalheads geschehen ist. An
meine persönliche Offenbarung Bible Of The Beast (dem
dritten Album) kommt Werk Nummer sechs zwar immer noch
nicht heran, es hat aber das Potential ziemlich nahe
anzuschliessen. Eine musikalische Weiterentwicklung ist
bei dieser Scheibe nicht wirklich zu erkennen - aber das
ist auch nicht nötig, wo die Deutschen doch innerhalb
ihrer eigenen Stilgrenzen weitere geniale Ideen
entwickeln. Diese bestehen aus von Hammond-Orgel und der
Atillas-Stimme getragenen Liedern. War Preachers Of The
Night ein mehrheitlich schnelles Album, schleichen sich
bei Blessed And Possessed auch wieder stampfende Stücke
ein. „Armate Strigoi“ könnte der
Mitklatsch-Live-Klassiker schlechthin werden und hat
sogar ein kurzes Wolfsgeheul eingebaut. Ein weiteres
Lied mit demselben Potential ist „We Are The Wild“.
Lustig auch, dass Powerwolf mich bei „Army Of The Night“
zum ersten Mal in ihrer Karriere an Sabaton erinnern.
Zurück zu den Wurzeln geht es auch mit einzelnen
spannenden Liedtiteln: „All You Can Bleed“ und „Let
There Be Night“ sind es, welche mir ein Lächeln auf die
Lippen zaubern. Letztgenannter Track schliesst Blessed
and Possessed sogar etwas düster doomig ab - also genau
mit dem Stil, welcher auf dem Vorgänger komplett fehlte
und nur in der Cover-Version von Black Sabbaths
„Headless Cross“ auftauchte (als spezielle Rock
Hard-Beilage). Genau diese Cover-Version erscheint jetzt
erstmals offiziell auf einer Bonus-CD zu Blessed And
Possessed. Darauf werden weitere Stücke unter anderem
von Iron Maiden, Judas Priest und Savatage zu hören
sein. Fassen wir zusammen: Wenn bereits Preachers Of The
Night für einige Tage/Wochen die Album-Charts knackte,
dann wird Blessed And Possessed mit seiner noch höherer
Qualität sämtlichen Pop- und Schlager-Sternchen für
lange Zeit in der Sonne stehen. Werte Headbanger, ihr
habt es in der Hand! Roger W.
Punkte:
9.5 von 10
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U.D.O. – Navy Metal Night (2 CD & DVD) AFM
Records/Musikvertrieb Zusammen mit dem
Marine-Musikkorps Nordsee stach Udo Dirkschneider in See
und spielte eine wundervolle Show in der Tuttlinger
Stadthalle. Dass sich kurz darauf selbige Musikformation
aufgelöst hat, kann nicht an diesem Konzert gelegen
haben - höchstens, das Korps hätte sich vorgenommen, auf
dem Höhepunkt aufzuhören. In 17 Songs werden Bläser mit
in dieser Form noch um einiges packenderen U.D.O.-Hits
verschmolzen. Mit den beiden nicht mehr so neuen
Gitarristen Andrey und Kasperi im Gepäck zaubert Udo
eine unglaubliche Magie in die Stadthalle. Nachzuhören
bei «Independence Day». Interessant sind auch die
Solo-Gänge des Marine-Musikkorps bei «Das Boot», «Ride»
und «Hall Of The Mountain King». Haucht dann noch Doro
bei «Dancing With An Angel» mit, kann eh nichts mehr
schief gehen. Man könnte hier Bücher schreiben, auch
darüber, dass die Idee Metal mit Streichern und Bläsern
zu verbinden nichts Neues ist. ABER: Die Art wie Udo das
hier macht, ist schon was Einzigartiges. Selten habe ich
eine so coole Swing-Nummer gehört wie «Cut Me Out». Was
Mister Dirkschneider auch sehr gut umsetzt ist, dass er
im richtigen Moment entweder den Bläsern, dem Chor oder
seiner Band den Vortritt lässt. Hier gibt es kein sich
gegenseitiges Ausspielen, sondern ein sich perfektes
Ergänzen. U.D.O. hier nachzuhören einmal auf eine andere
Art, aber absolut genial und mit unter die Haut gehenden
Momenten, wie dem akustischen, mit Russischer Folklore
verbundenen Gitarrenpart bei «Trainride In Russia».
Daumen höher! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SYMPHONY X - Underworld Nuclear Blast/Warner
Wenn man sich mal in der Szene einen grossen Namen
gemacht, sprich stets hochqualitative und von der
Fanbase heiss geliebte Alben raus gehauen hat, steigt
die Erwartung mit jeder neuen Scheibe weiter an! Wer
dem, wie teilweise Kamelot oder Sonata Arctica, nicht
konstant gewachsen ist, wird über kurz oder lang
kleinere Brötchen backen müssen oder, wie im Falle von
Thunderstone, ganz von der Bildfläche verschwinden.
Diese Gefahr sehe ich bei Symphony X freilich nicht,
zumal Frontgaul Russel Allen mit seinen weiteren
Engagements bei Jorn Lande oder Adrenaline Mob beweist,
dass er wirklich vielseitig ist und auch auf diesen
Nebenschauplätzen brillieren kann. Der Fokus liegt
jedoch nach wie vor bei Symphony X, die sich nun
anschicken, mit «Underworld» ihr neuntes
Studio-Langeisen unter die Leute zu bringen. Der
Vorgänger «Iconoclast» stammt aus dem Jahre 2011 und
trägt bereits den vierten Jahresstempel. Im gleichen
Zeitabstand, noch weiter zurück, finden wir «Paradise
Lost» (2007). In Sachen Progressive Metal waren die Amis
aus New Jersey zwar nie so gross wie etwa Dream Theater,
aber ihre Musik zeichnet sich durch eine ungeheure
musikalische Dichte und Kompaktheit aus, die einzigartig
ist. Gewissen Leuten ist die Chose vielleicht zu
überladen, aber genau das macht Symphony X eben aus. Ich
muss allerdings zugeben, dass ich in der genannten
Stilecke eher auf Threshold oder vor allem Pagan's Mind
stehe und mir deshalb kaum regelmässig was von Russell
und seinen Kumpels rein gezogen habe. Womöglich ein
grosser Fehler oder gar eine Unterlassungssünde, doch
den Tag und die Nacht vereinen zu wenig Stunden, um
stets alles voll präsent zu haben. Die ersten Klänge von
«Underworld», sprich dem ersten Song «Nevermore» (nach
der einleitenden «Overture») geht gewohnt hart zur Sache
und Gitarrist Michael Romeo zieht wieder voll vom Leder.
Die melodischen Bridges harmonieren einmal mehr bestens
mit Russels ausdrucksstarker Stimme. Ebenso treibend
ballert der Titeltrack wie eine Horde wilder Pferde los
und bietet feinstes wie hartes Progressive Metal Futter,
das den Namen "Metal" auch wirklich verdient.
Gleichzeitig kneift sich der Rezensent dahin gehend in
den Allerwertesten, dass künftig vermehrt auch wieder
Symphony X gespielt werden, ja zwingend müssen. Laut
drauf losballern können noch viele, aber bei den
leiseren Tönen zeigt sich dann, ob man es wirklich drauf
hat oder nicht. Das grandiose «Without You» als knackige
Halbballade (inklusive obergeilem Guitar-Solo von
Romeo!) lässt keine offenen Fragen mehr im Raum zu. Das
gilt auch für den heftig groovenden Brecher «Kiss Of
Fire», der nebst fettestem Hardrock-Riffing fliessende
Übergänge in blackmetallische Gefilde offenbart,
mitunter das genretypische Spiel von Drummer Jason
Rullo. Ein gewagter Zusammenschluss, der jedoch
überzeugen kann. Die Amerikaner erfinden sich auf
«Underworld» gewiss nicht neu, aber all das, was die
Band schon immer ausgemacht hat, ist vorhanden. Also wo
Symphony X drauf steht, ist auch Symphony X drin! In
knapp zehn Minuten hin zur Hölle fahren und wieder
zurück? Ist möglich, heisst treffend «To Hell And Back»
und lässt geile Vibes von Nevermore zu «Dead Heart In A
Dead World», Tempi- und Stimmungswechsel aufblitzen.
Auch der abschliessende Track «lässt keine Wünsche
offen. Fans der Amis können blind zugreifen und für alle
anderen gibt es sicherlich was zu entdecken!
Rockslave
Punkte:
9.3 von 10
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THE MAGIK WAY - Curve Sternum Sad Sun Music
Interessant, sehr interessant. Italiener, die eine
Art von Black Metal kreieren, aber dabei (zumindest auf
Curve Sternum) komplett auf elektronisch verzerrte
Gerätschaften verzichten (mal abgesehen von kleineren
Einsprengseln aus der Synthie-Wundertüte, das tut aber
dem Gesamtwerk keinen Abbruch im Gegenteil) und auch
weder kreischen, growlen, brüllen oder Vergleichbares,
sondern einfach die dunkle, rauhe Stimme des Sängers für
sich sprechen lassen. Ist mal was Anderes, und es
erzeugt mittels der akustischen Gitarren,
Perkussionswerkzeuge und Chören eine ganz eigene
Atmosphäre, die düster und irgendwie beunruhigend wirkt,
aber dennoch fesselt wie etwa ein guter Horrorfilm, bei
dem das Grauen nur angedeutet, aber nie konkret gezeigt
wird. Sehr spannend, sehr fesselnd ich wünschte nur,
meine Italienischkenntnisse wären besser, so könnte ich
denn auch verstehen, um was es auf dieser Scheibe geht.
Aber egal, es bleibt, wie es ist: Ein Stück
schwarzmetallisch angehauchte, atmosphärische Musik, die
es wert ist, entdeckt zu werden! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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GOTTHARD – Live And Bangin‘ G.
Records/Musikvertrieb Auf 4‘452 Stück (so viele
Sekunden weisst das Werk auch auf!) ist dieses
Live-Album von Gotthard limitiert und wird nur auf den
kommenden Konzerten und über den Band-Fanshop zu
erwerben sein. «Wir haben dieses Album 2014 während der
«Bang!»-Tour in Baar in der Schweiz aufgenommen und uns
dabei überlegt, dass wir es als limitierte Special
Edition speziell für unsere Fans veröffentlichen
möchten. Dieses Album ist allein ihnen gewidmet!», so
das Zitat von Sänger Nik Maeder. Es soll ein Dankeschön
an die Fans sein, welche nach dem tragischen Tod von
Sänger Steve Lee noch immer zur Band hielten und an sie
glaubten. Ohne sie wäre Gotthard heute wohl Geschichte.
Auf 17 Songs ziehen die Schweizer kräftig vom Leder,
rocken und schmusen sich durch ihre musikalische
Vergangenheit, aber auch durch ihre aktuelle Phase mit
Neusänger Nik und überzeugen dabei auf der ganzen Linie.
Für mich ist Gotthard eher die Live-, denn die
Studio-Band und der Spass scheint den Jungs nahezu aus
den Poren zu springen. Vielleicht gehen Leo, Marc, Hena
und Freddy heute mit Nik sogar ein bisschen lockerer und
mehr auf die Musik fokussiert auf die Bühne. Einfach,
weil sie auch wissen, dass jeder für die Band seine
Wichtigkeit hat und sich dabei nicht in den Hintergrund
stellen muss. «Live And Bangin‘» ist ein cooles
«Bootleg» geworden, das die vergangenen Shows nochmals
Revue passieren lässt und Freude auf die kommenden Gigs
macht. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TO/DIE/FOR – The Cult Massacre
Records/Musikvertrieb To/Die/For ist eine jener
Bands, die schon eine gefühlte Ewigkeit (konkret: seit
1997) dabei ist, viele tolle und von Kritikern gefeierte
Alben rausgebracht sowie diverse Gigs gespielt hat. Und
doch hat’s bisher nicht zum ganz grossen Karrieresprung
gereicht. Dabei haben die Finnen alles mit im Gepäck,
was es braucht: ausgeklügeltes Songwriting, starke
Melodien und einen Frontmann mit einer markanten Stimme
wie Schmirgelpapier. Die düster klingende Mischung aus
Gothic- und Melodic Metal erinnert an Bands wie
Sentenced oder auch Amorphis. „The Cult“ ist ein
grossartiges Album, welches viel Abwechslung bietet.
Highlights sind dabei der knackige Opener „In Black“,
der mit einem Drum-Gewitter und Jape Perätalos kräftigem
Gesang gleich von Anfang an voll durchstartet oder auch
die absolut geniale Coverversion von Paula Abduls
80er-Jahre Hit „Straight Up“. „Unknown III“ wäre
ebenfalls ein Anwärter auf den Titel „Highlight“, wenn
da nur nicht der übermässige Einsatz von Synthies wäre …
Glücklicherweise ist dies der einzige Track, bei dem der
Synthie überbordet. Auch die Ballade „Mere Dream“ hätte
deutlich mehr Potenzial geboten, doch bei einer
Spielzeit von etwas mehr als 2.5 Minuten kann es sich
kaum ausreichend entfalten. Fazit: Mit „The Cult“ legen
die Finnen ein Top-Album vor, das zwar nicht den
Mega-Hit, dafür aber auch kein blosses Füllmaterial
enthält. Die Qualität ist konstant hoch, auch wenn sich
bei mir der Verdacht einschleicht, dass da irgendwie
noch ein wenig mehr drin gewesen wäre. Für Fans des
melancholischen Melodic Metal ein absolutes Muss!
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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LOUD AT LEAST ! – Dirty Massacre
Records/Musikvertrieb Loud at Least bewiesen
schon mit ihrem Debut „Painful Exploration“, welches
Potential in ihnen steckt und dass sie jederzeit für
eine Überraschung gut sind. Diese Tradition führen sie
auf ihrem schlicht „Dirty“ betitelten Zweitling fort.
Das Cover mit dem Hängebauchschwein mag erst verwirren,
wird aber nach den Anfangsakkorden von „Kill the Dragon“
zur Nebensache. Spätestens nach „I Am“ wird klar, dass
die Steirer sich verbessert haben und die dafür nötige
musikalische Frische ausstrahlen. Ganz im Stil der
CH-Rocker von Gotthard haben auch die Österreicher ein
tadelloses Hard Rock-Album produziert, das mit 13 Titeln
mehr als überzeugt. Rifflastiger Melodic Hard Rock vom
Feinsten! Ob „Ride on Me“ oder „Fire and Ice“ - jeder
Titel bringt eine gewisse Abwechslung mit sich. Sänger
Gernot „Gernoo“ Schilcher kann mit seinem Gesang
überzeugend den kompakten Songs die Krone aufsetzen. Der
Titeltrack „Dirty“ ist ein wenig anders und bringt
Elemente des Sleaze Rock mit ein. „Warm Rain“ und auch
„Love at first Bite“ sind Halbballaden, die von
Schilcher mit viel Emotion vorgetragen werden und Zeit
zum Verschnaufen geben. Mit „Heaven is Calling“ betreten
Loud At Least neues Terrain und zollen Bands wie Boston,
Saga, Toto etc. Tribut. „Hell to Fuck“ ist im Anschluss
wieder ein gradliniger Rocksong mit schnörkellosem Riff
und mitreissendem Tempo. Melodisch anspruchsvoll und
dennoch druckvoll geht es mit „The Island I Know“ im
Anschluss wieder etwas ruhiger zu. Der Fokus liegt aber
dermassen auf der Gitarre, dass der Titel richtig rockt.
Der letzte Track „Up on Stage“ ist ein akustisches
Stück, das durchaus „Feuerzeug-schwenk-Einlagen“
verträgt und dazu einlädt, den Kopf ein wenig zu
verlüften. „Dirty“ beinhaltet nur gutes Material und
zeigt keine Schwächen. Für manchen Metal-Fan mag die
Platte zu soft ausgefallen sein und es hätten ein paar
emotionale Einlagen weniger sein dürfen, aber die
Qualität der Scheibe ist dadurch keineswegs gemindert.
Der Fünfer versteht sein Handwerk und macht einen
tadellosen Job. Loud At Least sind auf dem besten Weg,
sich im Melodic Hard Rock-Genre endgültig zu etablieren.
Ein kurzweiliges Album für alle, bei denen Metal nicht
erst bei Metallica anfängt. Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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SIN LOGICA – Fuel Of Death Rinderherz Records
Sin Logica klingt irgendwie unbestimmt südländisch und
auch der feuerspeiende Maiskolben auf dem Plattencover
gibt einem nicht wirklich einen Anhaltspunkt, was einem
hier musikalisch erwartet. Die Überraschung für die
Ohren war deswegen durchwegs positiv, ja beinahe
perfekt! Dreckiger Schweinerock vom ersten Akkord an!
Die Tatsache, dass es sich bei Sin Logica zudem um eine
Schweizer Combo handelt, macht es noch besser. Für
ordentlichen Musiknachschub in der CH-Szene ist also
gesorgt! Der erste Song „Scissors“ schrummelt direkt
voll durch, und wird gefolgt von Titeln wie „Mood of
Moon“, dem Albumtrack „Fuel of Death“ oder „Poverty“,
die alle den Anfängen von Motörhead ganz schön nahe
kommen. Schnell, rau und laut! „Wasting Time“ ist
dagegen Punk pur mit einem ordentlichen Schuss Melodie.
Allein der Refrain hat das Prädikat „Hammer!“ verdient.
So geht’s über die ganzen 12 Tracks schnurstracks
weiter. Keine Schnörkel zu viel, keine langen Intros,
keine überflüssigen Arrangements! Musikalisches
Adrenalin, das direkt in die Ohrmuscheln schiesst! Wie
ein V8-Motor brüllt und röhrt sich Sänger Fix die Lunge
aus dem Hals und die Gitarren sägen sich rasant durchs
Musikstück. „Thief“ und „I Hate Cars“ sind auch für
hartgesottene Hardcore und Streetpunk-Fans ein durchaus
empfehlenswerter Anspieltipp. Die Luzerner lassen mit
„R’n’R Star“ und „Not Your Tool“ auch den letzten
Zweifler im Regen stehen und peitschen weiter dem Ende
der Platte entgegen. So einfach und kurz wie mein
CD-Review ist auch das Album „Fuel of Death“
ausgefallen. Manchmal braucht es eben gar nicht mehr und
dennoch ist damit alles gesagt! Erste Sahne! Kaufen!
Oliver H.
Punkte:
8.9 von 10
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TENGGER CAVALRY - Blood Sacrifice Shaman Metal
Hell Records Chinesen sind fleissige Menschen.
Das soll jetzt nicht die Bedienung eines Klischees sein,
sondern vielmehr die Feststellung einer offensichtlichen
Tatsache, denn in gerade mal fünf Jahren acht Alben
rauszuhauen, zeugt gewissermassen schon von einem ganz
ausgeprägten Berufsethos. Allerdings handelt es sich bei
„Blood Sacrifice Shaman“ nicht wirklich um eine neue
Scheibe der chinesischen Folk-Metaller Tengger Cavalry,
sondern vielmehr um die Neueinspielung des Debüts, das
in seiner Erstauflage noch der musikalische Erguss des
Einmann-Projektes von Bandkopf Natures Ganganbaigal
darstellte. Gute Idee diese komplette Neuaufnahme, denn
im direkten Vergleich zu den Originalsongs haben die
Neuinterpretationen an Tiefgang und atmosphärischer
Dichte zugelegt. Das ursprünglich oft eingesetzte
schwarzmetallische Gekreische hat man weitgehend
eliminiert, lediglich im ersten von zwei Bonustracks,
„Tengger Cavalry“ in seiner 2009er Version, kommt es
noch ausgiebig zum Einsatz, auf der neuen Version
dominieren hingegen fast ausschliesslich die Instrumente
das Geschehen, und zwar gleichermassen die elektrischen
wie die traditionellen (Horsehead Fiddle, Dombra,
Guzheng und Yangqin), immer wieder untermalt durch
beeindruckend schönen Kehlgesang. Wie gewohnt erzeugen
die sechs Mongolen dadurch Songs, welche von Dynamik und
Spannungsbögen leben, erzeugt durch den scharfen
Kontrast zwischen traditionellen Klängen und
metallischer Brachialität, wobei alles mit einer derart
epischen Virtuosität vorgetragen wird, dass alle
Elemente zu einem stimmungsvollen Ganzen verschmelzen.
Einzig im treffend „The Native“ betitelten Song serviert
man astrein chinesische Folklore bar jeglicher Einflüsse
moderner Musik. „Blood Sacrifice Shaman“ ist somit eine
absolut sinnvolle Neueinspielung, die sich selbst Leute,
welche bereits das Original besitzen, aufgrund der
hinzugewonnenen Qualität in punkto Sound und
spielerischer Technik zulegen sollten. Diese Scheibe
zeigt eindrücklich, wie man Stolz und Kraft auf eine
einzigartige Art und Weise vertonen kann. Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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DARKOLOGY – Fated To Burn Prime Eaon Media
Die Amerikaner Darkology klingen für mich wie eine
progressive Variante von Judas Priest. Wie eine gute
Variante, welche zudem noch wie zu Rob Halfords besten
Zeiten rockt! Dabei haben Darkology mit ihrem
Produzenten Chris Tsangarides sogar jemanden im Boot,
welche bereits für die Priester aktiv war. Weitere
Verbindungen nach England sind einerseits Kelly Sundown
Carpenter am Gesang und andererseits die rohe klangliche
Ausrichtung. Darkology verstecken sich aber nicht hinter
ihren Vorbildern, sondern gehen mit hörbarer
Begeisterung, Kreativität und Power eigene Wege. Diese
bleiben bei aller Progressivität aber immer
nachvollziehbar. Und selbst das vierteilige „Nightmare
King“ wirkt zu keiner Sekunde zerfahren. Hier sind
definitiv Könner am Werk, mit einem tollen Gespür für
packende Lieder. Dabei ist es egal, ob Darkology
rock’n’rollig, thrashig, heavy metallisch oder gar
doomig agieren. Fated To Burn ist ein Album, das
enttäuschten Judas Priest-Fans ein Lächeln auf die
Lippen zaubern könnte. Und natürlich ein gefundenes
Fressen für alle Proggies da draussen. Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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DIMINO – Old Habits Die Hard Frontiers
Records/Musikvertrieb Unerwartet taucht der
Sänger Frank Dimino aus der Versenkung auf und wird mit
seinem Soloalbum „Old Habits Die Hard“ vorstellig. Der
Mann war in der zweiten Hälfte der Siebziger Frontmann
der legendären Band Angel, zu der übrigens auch Gregg
Giuffria gehörte. Die Zeiten der grossen Erfolge sind
für den aus Washington D.C. stammenden Vokalisten längst
schon vorbei. 1983 lieh er noch seine Stimme dem Song
„Seduce Me Tonight“ für den „Flashdance“ Soundtrack.
Danach gab es zwar einige Reunionversuche von Angel, die
aber zu keinem beständigen Resultat führten. Mit „Old
Habits Die Hard“ (der Titel ist Programm) führt er uns
mit viel Charme und Fingerspitzengefühl zurück in die
Siebziger. Dabei bedient er sich der auch für Angel
relevanten Zutaten, die er zu einem homogenen Classic
Rock Album verschmilzt. Glam Aspekte werden mit
reinrassigem Hardrock gekonnt kombiniert. Es wurde
astreines Songmaterial verfasst, das einen schnell in
seinen Bann zieht. Mr. Dimino glänzt dabei mit
hervorragender gesangstechnischer Umsetzung. Seine
charismatische, kraftvolle Stimme hat die Jahre
offensichtlich schadlos überstanden. Für die
Verwirklichung der Scheibe haben eine illustre
Gästeschar Unterstützung geleistet. So fanden unter
anderem Oz Fox (Stryper), Eddie Ojeda (Twistet Sister),
Rickey Medlocke (Blackfoot, Lynyrd Skynyrd) und sogar
Frank's Angel Bandmate Punky Meadows den Weg ins Studio.
Herausgekommen ist ein unerwartet starkes und fundiertes
Hardrock-Album in der Schnittmenge von Kiss, Uriah Heep
und Sweet. Nicht nur für Nostalgiker äusserst
interessant. Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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THE GHOST NEXT DOOR - The Ghost Next Door
Mausoleum Records Gary Wendt, seines Zeichens
Kollege von Gary Holt, Robb Flynn und Craig Locicero,
hat hier eine interessante Band gegründet. Das
selbstbetitelte Debüt ist aber ganz sicher keine reine
Bay Area Platte geworden. Alice in Chains ist eher eine
Zielrichtung als der gute alte Bay Area Thrash Metal.
Grunge mit einem Hauch Progressive ist bei weitem keine
schlechte Verbindung. Das hört man dann auch sofort in
den neun Tracks. Vom Songwritering und auch von der
Produktion her sind sie gut, und sie genügen heutigen
Standards. Auch der Gesang von Herrn Wendt passt gut zu
der Mucke. Alles in einem eine gelungene Sache, auch
wenn mir Alice in Chains besser gefällt. Ich werde die
Jungs im Auge behalten, denn für ein Debüt ist diese
Platte wirklich nicht schlecht. Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
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HIGH ON FIRE - Luminiferous Century
Media/Universal Anschnallen bitte! Die
Kalifornier High On Fire lassen ihr siebtes wüstes Kind
auf die Menschheit los. Es ist einfach schier
unglaublich, dass ein Trio eine dermassen massive und
dichte Lärmwand erzeugen kann, die Amis haben wieder mal
ganze Arbeit geleistet. Und lasst euch bloss nicht von
der andernorts gerne herbeigezogenen Genre-Zuordnung
„Sludge/Stoner/Doom“ in die Irre führen, denn die drei
Oakland-Boys können auch ganz anders. Natürlich erfüllen
Groove-Monster der Sorte „The Dark Side Of The Compass“,
„Carcosa“ oder die abschliessende Dampfwalze „The Lethal
Chamber“ das zu erwartende Pflichtprogramm, aber in
Abrissbirnen wie „The Black Plot“, „Slave The Hive” oder
dem Titeltrack selbst lassen sie andererseits die
Thrasher der ganz hässlichen Sorte raushängen. Und damit
sich die Ohren auch mal von diesen vertonten
Gewalttätigkeiten erholen können, zeigt sich die Band
mit „The Cave“ von ihrer gemässigteren, atmosphärischen
Seite, natürlich immer noch tonnenschwer und laut, aber
eben nicht ganz so derb wie auf dem restlichen
Silberling, auch wenn selbst hier Sänger/Gitarrist Matt
Pike röhrt wie ein Elch auf Acid. Keine Ahnung, was der
Kerl für Stimmbänder hat. Ungestüm, zügellos, laut,
barbarisch und brachial, anders kann man diese scheinbar
von einer rasenden Rotte von Berserkern eingetrümmerte
Scheibe nicht beschreiben, ganz geiles Ding! Mirko
B.
Punkte: 8.7 von 10
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BETWEEN THE BURIED AND ME - Coma Ecliptic Metal
Blade/Sony Music Grundsätzlich durchlebt jedes
Album von Between The Buried And Me eine Art
Metamorphose. Erst hasst man es, dieses „Gedudel“, diese
anstrengenden Arrangements, dieses Chaos, und es
scheint, als wäre die dargebotene Kunst nichts mehr als
eine glatt polierte Wand, wo kein Einstieg und kein
Zugang zu finden ist. Nachdem man sich förmlich zwingen
musste, die Songs immer und immer wieder anzuhören,
passiert es, dass man plötzlich und unerklärlich in
einen gewaltigen Strudel fällt und aus dem einstigen
Hass-Objekt eine Wunderdroge erblüht. Es scheint fast
so, als müsste erst das Gehirn eigene BTBAM-Synapsen
bilden, um die Vielfalt und all die Details fassen und
verstehen zu können, welche diese Ausnahme-Prog-Band
jeweils auf ihre Werke presst. Ich denke, wer sich schon
mal das letzte Album „The Parallax II: Future Sequence“
angehört hat, weiss was ich damit in der Einleitung
meine, denn dieser Monolith war echt ein harter Brocken,
der einem in seiner Komplexität alles abverlangte. „Coma
Ecliptic“ wirkt dagegen überraschenderweise erst mal
fast (und die Betonung liegt auf fast) zugänglich und
leichtfüssig, wenn man den direkten Vergleich zum
Vorgänger zieht. Der sanfte Opener „Node“ und das
folgende teilweise gar an Dream Theater erinnernde „The
Coma Machine“ eröffnen diese Prog-Oper, welche uns auf
die Reise durch den Geist eines Komapatienten führt. Die
Math-Core Anteile sind deutlich abgesunken, Sänger Tommy
Rogers greift nur selten auf die harschen Vocals zurück
und lässt seiner melodischen Stimme deutlich mehr Raum
als früher. Egal ob nun Metal, klassischer Prog-Rock,
Blues, Jazz oder elektronische Spielereien, BTBAM
verpacken all dies mit verblüffender Leichtigkeit in ein
frisches Klangerlebnis, das wiederum komplett anders
wirkt als die anderen Werke der Band. Ich neige gar dazu
das Urteil zu fällen, dass „Coma Ecliptic“ das bis anhin
sanfteste Werk und für BTBAM- Neulinge der perfekte
Einstieg in die Diskographie der Band darstellt.
Einzelne Songs aus diesem Konzept herauszuheben finde
ich nicht gerechtfertigt, da man dieses in seiner
Gesamtheit erfassen, geniessen und bewusst konsumieren
sollte. Persönlich fehlt mir auf „Coma Ecliptic“ jedoch
ein Aspekt, welcher mich bei BTBAM immer extrem
fasziniert hat und der hier viel zu wenig zur Geltung
kommt: das strukturierte Chaos. BTBAM haben oftmals
meisterlich den Zuhörer in ein Chaos gestürzt, dabei
eine so dichte erdrückende Atmosphäre kreiert und einen
kurz vor dem letzten Atemzug durch eine feine Melodie
aus dem musikalischen Hurricane in einen perfekten
Frühlingstag gezogen, wo die wärmenden Sonnenstrahlen
sanft die gebeutelte Seele in einen Zustand der Euphorie
versetzten. Mit anderen Worten, mir fehlen hier Songs
eines Grosskalibers von „Selkies: The Endless
Obsession“, „Ants Of The Sky“, „White Walls“ und „Lay
Your Ghosts To Rest“. Daher steht für mich „Coma
Ecliptic“ hinter dem monumentalen „The Parallax II:
Future Sequence“ und dem Überalbum „Colors“ hinten an.
Doch muss ich auch klar stellen: Was diese Jungs hier
abliefern, befindet sich einmal mehr auf einem Niveau,
das andere Bands nicht mal im Ansatz erreichen.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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GOBLIN REBIRTH - Goblin Rebirth Relapse
Records/Non Stop Music Liebhaber klassischer
Horrorfilme aus den Siebzigern („Suspiria“, „Profondo
Rosso“, „Dawn Of The Dead“, „Tenebre“, „Phenomena“…)
werden jetzt aufhorchen. Die Band, welche damals die
Soundtracks zu diesen Streifen geliefert hat, erlebt
jetzt in neuer Formation einen zweiten Frühling. Die
Rhythmusfraktion der originalen Goblin, Fabio Pignatelli
am Bass und Agostino Marangolo an den Drums, hat 2010
neue Musiker um sich geschart, um fortan unter dem Namen
„Goblin Rebirth“ an der alten Tradition des OST im
progressiven Gewand anzuknüpfen. So bringt man jetzt
endlich neues Material heraus. Das musikalische Feld,
das die Fünf dabei beackern, ist sehr weit abgesteckt.
Meditatives aus dem Hause Kitaro findet sich ebenso auf
dem Album wie Passagen, die an Pink Floyd zur „Wish You
Were Here“ und „Animals“-Ära erinnern, dazu kommen immer
wieder Ausflüge in ausufernd-sphärische Dream
Theater-Gefilde, jedoch ohne zu viel Gefrickel, und mit
„Evil In The Machine“ verneigt sich die Band dank
elektronisch verfremdeter Roboterstimme und sporadisch
eingesetzten, schon fast altbacken wirkenden
Synthesizer-Klängen natürlich auch noch vor den guten,
alten Kraftwerk. Und welche Elemente auch gerade
vorherrschen, sie tun genau das, was sie sollen, sie
erzeugen Stimmung und Atmosphäre, durch die progressive
Ausrichtung nicht durchgehend unheimlich und beklemmend,
aber doch intensiv und angenehm anzuhören. Alles in
allem ein vielseitiges, sehr stimmungsvolles Werk, in
dem bedingt durch das technische Können der
Protagonisten jedes einzelne Instrument seinen Platz an
vorderster Front findet. Wer seine Progrock-Sammlung um
eine weitere interessante Scheibe erweitern will, kann
hier ruhig zugreifen. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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OSSICLES - Mantelpiece Karisma Records
Ossicles sind ein norwegisches Jazz/Progressive Duo, das
im Jahre 2011 gegründet wurde. Auf dem ersten Werk
Mantelpiece hört man noch viele Songs als die zwei
Gründer nicht mal ganze 17 Jahre alt waren. Anscheinend
haben die Progfans auch schon ein weiteres Album, das im
Oktober erscheinen wird. Musikalisch ist man dabei: will
heissen Porcupine Tree, Riverside, Opeth mit diesen
Götterbands des Genres Prog kann man mithalten, was
eigentlich sensationell ist. Jeder Proganhänger, der
diese Band zu seinen Faves zählt, kann hier bedenkenlos
zugreifen. Ja, auch ich staune immer wieder, welch gute
Newcomer es bei den Proggern gibt. Coole Platte!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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4BITTEN - Rewind & Erase Leaders Group Da
ja bekanntlich die griechische Regierung seit längerem
mit totaler Unfähigkeit glänzt, steht wenigstens am
musikalischen Himmel ein toller Stern Namens 4Bitten.
Die Jungs mit ihrer charismatischen Sängerin Fofi
Roussos brettern hier 11 Heavy Rock-Songs runter, die
den Zuhörer einfach mitreissen. Heavy Riffs, treibende
Drums und Bass, das sind 4Bitten, die mit Rewind & Erase
hier ihr drittes Album präsentieren. Ein Highlight ist
sicherlich das melodiöse "Memory Of Me", bei dem Fofi
gesanglich eine wahrlich klasse Leistung hinlegt. Oder
„Save My Soul" - genau so spielt man modernen Heavy
Rock! Treibende Riffs und dazu eine kräftige, raue
Stimme, die sich für eine weibliche Stimme in eher
tieferen Lagen bewegt. Genauso bei "Cause I Can" -
einfach geil. Und im letzten Drittel des Albums legen
die Griechen noch zu, die Songs werden noch besser und
intensiver, "Inside My Head", "Out Of Time" und der
Rausschmeisser "Comfort Zone" sind wahrlich grosse Songs
mit viel Potential. Bei dieser musikalischen Leistung
wundert es mich echt, dass die Griechen nicht schon viel
bekannter sind. Umso unverständlicher ist es für mich,
da sie noch eine so tolle Frontfrau haben, die auch noch
gut aussieht. Rewind & Erase ist ein ganz starkes Stück
Musik aus Griechenland! Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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HEAVENS GATE – Best For Sale!
(Best Of) Limb Music
Wieso diese Truppe niemals den grossen Durchbruch
schaffte, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Die Band
um den heutigen Produzenten Sascha Paeth (u.a. Kamelot)
und Sänger Thomas Rettke hatte in den achtziger Jahren
eigentlich alles, was es brauchte, um erfolgreich zu
sein. Einen äussert kraftvollen Sänger, tolle
Gitarrenparts und extrem geile Nummern, die sich beim
ersten Hören sofort festkrallten und immer eine
ausgewogene Mischung aus Härte und Melodie boten. Leider
löste sich die Truppe 1999 endgültig auf. Auf dieser
«Best Of» könnt ihr nun vier Songs des Debütalbums «In
Control», fünf Nummern von «Livin‘ In Hysteria», vier
Tracks von «Hell For Sale», drei Stücke von «Planet E.»
und ein Lied von «Menergy» hören. Die Reihenfolge der
Songs ist perfekt gewählt, so dass sehr gut erkennbar
ist, wie sich die Band über die Jahre entwickelte. Hört
euch einfach mal das über zehn Minuten dauernde «Noah’s
Dream» an oder «Best Days Of My Life» und die Oberhymne
«Livin‘ In Hysteria». Neben Axxis, Blind Guardian und
Helloween hätte es locker noch Platz für Heavens Gate
gehabt, da diese vier Bands sich musikalisch nicht
konkurrenzierten. Aber eben, so ungerecht kann es gehen
und wieso sollte es dabei immer nur die Ami-Bands
erwischen. Wer sich bis jetzt noch nicht mit Heavens
Gate befasst hat, sollte dies unbedingt nachholen. «Best
For Sale!» ist die beste Möglichkeit dazu! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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GLOWSUN - Beyond The Wall Of Time Napalm
Records/Universal Das Trio aus Lille Frankreich
kann man nach achtzehn Jahren Bestand getrost zum alten
Eisen zählen, allerdings muss es sich dabei um Edelstahl
handeln, denn von Rost sehe ich weit und breit keine
Spur. Ähnlich wie die Szene-Vorzeigemodelle Karma To
Burn und My Sleeping Karma haben sich die drei Gallier
dem (fast) rein instrumentalen Stoner Rock verschrieben,
und zwar in einer rifflastigen, zeitweise vom Doom Rock
beeinflussten Version, verziert mit sehr dezenten
Psychedelic-Anleihen. Wusste bereits der Napalm
Records-Einstand „Eternal Season“ sehr zu gefallen,
steht ihm der Nachfolger „Beyond The Wall Of Time“ in
absolut nichts nach. Die drei Franzosen beherrschen die
hohe Kunst, mit sorgfältig angeschlagenen Gitarrenlicks
eine mysteriöse Atmosphäre zu erzeugen ebenso gut wie
das Runterrotzen von alles pulverisierenden
Riffattacken, und das leben sie auf dieser Langrille
auch hemmungslos aus. Doch waren auf dem Vorgänger die
ruhigen Passagen noch Garanten für
beklemmend-gespenstische Momente, versprühen sie diesmal
mit ihren Halbtonfolgen eher ein leicht orientalisches
Flair, vom Eingang zum Opener „Arrow Of Time“ und dem
ultradüsteren „Last Watchmaker's Grave“ mal abgesehen,
denn das sind beklemmende Horror-Sounds par excellence.
Ansonsten dominiert das Thema „Zeit“ das Geschehen, wie
der Album- und diverse Songtitel es schon verraten.
Immer wieder hört man eine alte Wanduhr ticken, das
Artwork – erneut ein absolut magisches Werk aus der
Meisterhand von Gitarrist Johan Jaccob – und die
Bandpics zeichnen sich diesmal durch die Anwesenheit von
Ziffernblättern, Zahnrädern und sonstigen mechanischen
Bestandteilen aus, die man in dieser Präsenz sonst nur
aus der Steampunk-Szene kennt. Und ganz ohne Gesang geht
es offensichtlich auch bei Glowsun nicht, in „Against
The Clock“ darf der eben genannte Monsieur Jaccob sogar
ein paar Zeilen singen, wobei diese einzelnen vokalen
Einsprengsel wohl eher das klangliche Mittel zum Zweck
bilden und in Anbetracht der überpräsenten Riffwand ganz
diskret im Hintergrund bleiben. Spätestens mit diesem
Album ist Glowsun der qualitative Anschluss an die ganz
Grossen der Szene gelungen. Wer flotten Stoner Rock und
wirklich kräftigen Doom mag und sich nicht an der fast
vollkommenen Abwesenheit von Gesang stört, wird hier
keinen Fehlgriff riskieren. Mirko B.
Punkte: 8.4 von 10
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MAX PIE - Odd Memories Mausoleum Records
Max Pie sind eine Heavy Metal-Truppe aus Belgien. Sänger
und Bandgründer Tony Carlino und seine Jungs
präsentieren uns hier mit "Odd Memories" ihr bereits
drittes Album. Nach dem orchestralen Intro "Odd
Memories" brettern die Belgier mit "Age Of Slavery“,
einer schnellen Doublebass-Nummer, gleich voll drauflos.
Zwischendurch blitzen Instrumentalparts à la Dream
Theater durch. Im Refrain geht’s dann Richtung Avantasia
weiter, nur mit rauerem Gesang. Instrumental auf sehr
hohem Niveau geht’s weiter mit dem interessanten "Odd
Future“. Tonys Stimme klingt auch clean sehr gut, ich
mag seine stimmliche Vielfalt. Beim melodiösen "Promised
Land" kommt dann im Refrain grosses (altes)
Helloween-Feeling auf, trotzdem ist es ein toller Song,
der nach vorne treibt. "Love Hurts" proggt wieder in
guter alter DT Manier und das gute neuneinhalb Minuten
lang. Mit krassen Stimmungs- und Tempo-Wechseln ist auch
das ein sehr starker Track. Auch die obligate Ballade
darf natürlich nicht fehlen, hier mit Namen "Hold On".
Eine sehr schöne Powerballade, die zeigt, dass die
Herren aus Belgien auch mit ruhigeren Tönen voll
überzeugen können. Und hört euch mal das Gitarrenriff
bei "Unchain Me" an, einfach hammergeil! Max Pie legen
hier wirklich ein ordentliches Brett hin, und auch wenn
sie hie und da musikalisch an andere Bands erinnern, ist
das hier ein überzeugender Rundling aus Belgien.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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KELLY KEELING – Mind Radio Frontiers
Records/Musikvertrieb Erste Gehversuche unternahm
der begnadete amerikanische Sänger Kelly Keeling Anfang
der Neunziger mit der Band Baton Rouge. Deren drei Alben
konnten unverständlicherweise leider für kein grosses
Aufsehen sorgen. Sein Name tauchte später praktisch
ununterbrochen und regelmässig in der Szene auf. Fuss
fassen konnte er aber längerfristig nirgends mehr. Die
Musiker und Bands, mit denen Kelly arbeitete, liest sich
dabei wie ein Who's Who des Hardrocks (Alice Cooper,
Blue Murder, Dokken, Trans-Siberian Orchestra, John
Norum, Michael Schenker, etc.). 2005 wagte der
Vocal-Akrobat einen ersten Alleingang. „Giving Sight To
The Eye“ blieb allerdings grösstenteils unbeachtet. Nun
bekommt seine Karriere neuen Auftrieb. Dabei hat er mit
Frontier Records mit Sicherheit den idealen Partner für
die Arbeit im Hintergrund gefunden. Für den
musikalischen Support zeichnet der italienische
Tausendsassa Alessandro Del Vecchio verantwortlich. Der
Multiinstrumentalist, Songwriter und Produzent taucht
regelmässig in Melodic Kreisen auf, um sich „schwieriger
Fälle“ anzunehmen und sie wieder auf Kurs zu bringen.
Herausgekommen ist dabei ein starkes Melodic Album mit
Charme und Seele. Griffiges Songmaterial und fundierte
Melodien sind dabei die Norm. Eine versierte
italienische Backing Band, eben unter der Leitung von
Mr. Del Vecchio heben „Mind Radio“ auf ein hohes Level.
Die knackigen, kraftvollen Vocals von Kelly runden das
Werk gekonnt ab. Der Mann muss sich definitiv auch nicht
hinter den grossen des Genres, wie Jeff Scott Soto oder
Joe Lynn Turner, verstecken. Ob dem Album ein paar Ecken
und Kanten mehr gut getan hätten, ist subjektive
Ansichtssache. So oder so, Melodic Fans könne
bedenkenlos zugreifen. Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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SKINTRADE – Scarred For Life AOR Heaven/Non Stop
Music Die in Schweden beheimatete Band Skintrade
konnte in der ersten Hälfte der Neunziger beachtliche
Erfolge feiern. Die zwei Alben „Skintrade“ (1993) und
„Roach Powder“ (1995) fanden grosse Beachtung und die
Singles „Sick As A Dog“, „One By One“, „Snap Goes Your
Mind“ und „Flies“ wurden regelmässig bei MTV's
Headbangers Ball gesendet. Leider löste sich die Band um
Sänger und Gitarrist Matti Alfonzetti danach auf.
Aufgrund wiederholter Anfragen von Fans nahm das Boot
bereits 2011 wieder langsam Fahrt auf. Nun liegt uns das
dritte Album der Formation „Scarred For Life“ vor. Wie
dazumal gehören nebst M. Alfonzetti auch Stefan
Bergström, Hakan Calmroth und Hakan Persson zur Band.
Einzig Zweitgitarrist George Bravo konnte nicht mehr zu
einer Beteiligung überredet werden. Musikalisch sind
sich die Musiker treu geblieben und bieten uns nach wie
vor geschmackvollen Hardrock. Dabei bringt die Truppe
verschiedene Elemente gekonnt unter einen Hut.
Klassischer Hardrock wird mit grossen Melodien und
harten Riffs synchronisiert. Moderne Parts und die
Achtziger Schule werden ins Gleichgewicht gebracht.
Obwohl der Grundtenor stimmt, kann die Truppe nicht
pauschal für Aufsehen sorgen. Trotzdem hat man aber auch
kritiklose Highlights auf die Scheibe gepackt, zum
Beispiel der Titeltrack „Scarred For Life“ oder das ans
Ende gestellte „15 Minutes Gone“. Um einen konkreten
Hinweis zu liefern, wo die Band musikalisch einzuordnen
ist, kann man sich an den zwei letzten Shakra Alben
„Back On Track“ und „Powerplay“ orientieren, sprich
rifforientierter, zeitgemässer Hardrock. Saubere Sache.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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RENAISSANCE OF FOOLS - Spring
Metalville/Musikvertrieb Renaissance Of Fools ist
die Band von Ex-Pain Of Salvation Gitarrist Daniel
Magdic und Thalamus Drummer Magnus Karlsson. Es ist
bereits das zweite Album der Progressive Rocker aus
Schweden. Hört man sich den Opener "Counting Down" an,
hat man einen guten Querschnitt der Musik der Schweden,
die mal rockig mal poppig daher kommt, mit coolen Riffs
und der Stimme von Neuzugang David Engström am Mic, der
hier einen sehr guten Job erledigt. Seine Stimme klingt
sehr abwechslungsreich, hat aber immer einen Schuss
Melancholie. Man kann aus der Musik der Nordländer
einige Einflüsse ausmachen wie Porcupine Tree, Rush,
Mars Volta und sogar Black Sabbath. Ein leckeres
Gemisch, das schnell gefällt und nach sich einigen
Durchläufen voll entfaltet. Ganz gut gefällt mir das
härtere "Scars“, das mit einem starken Gitarrenriff
startet, oder auch das treibende "On Your Knees", ein
klasse Song. Auch das musikalische Wechselspiel bei
"Revolution" mit einer herrlich gespielten Gitarre und
starker Drum-Arbeit ist ein Highlight des Albums. Spring
braucht eine gewisse Anlaufzeit bis es zündet, aber dann
kann man das ganze Werk in vollen Zügen geniessen.
Tolles Album. Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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UNDERSKIN – Collective Confusion
GTR/Non Stop Music
Underskin sind ein Volltreffer!
Eine Schweizer Newcomer-Band, die einschlagen wird oder
bereits eingeschlagen hat. Mit dem Release des
Debüt-Albums wurde auch gleich der Bandname überworfen
und von Andrina in Underskin geändert. Der Sängerin und
bisherigen Namensgeberin Andrina war es nämlich wichtig,
dass Underskin als Band und nicht als Soloprojekt
wahrgenommen wird. Der Opener „I Spit On You“ ist dann
auch nicht gerade eine Einladung zum Kaffeeklatsch
sondern echte Rockattitüde, die mit fetten Gitarrenriffs
aufwartet und tierisch abgeht. „Starving Animal“
besticht durch einen kontinuierlichen Anstieg der
Geschwindigkeit und der Anzahl Instrumente. Fett entlädt
sich der rockige Refrain in althergebrachter Manier und
lässt doch den einen oder anderen Hörer nachdenken, an
wen diese Stimme erinnert. Andrina steht mit ihren 20
Jahren stimmlich locker auf einer Ebene mit Jennifer
Weist (Jennifer Rostock), Linda Sundblad (Ex-Lambretta)
oder Sonia Heller (Core22), ebenfalls aus der Schweiz
stammend. Mit „Heal Me“ und „She Did It Right“ stehen
zwei weitere rockige Nummern in den Startlöchern. Etwas
an Geschwindigkeit eingebüsst, dafür an Druck aufgebaut
und die Gitarrenparts in dynamische und spannende
Arrangements verpackt, tummeln sie sich durch die
Gehörgänge. Jeder Song ist eine Klasse für sich. Mit
„Suffocate me“, „Fallen“ oder „Loner“ sind gerade mal
drei Balladen zur Auswahl auf dem Album vertreten. Wer
es also gerne ruhig und kuschelig mag, sollte doch
besser auf ein Kuschelrock-Album zurückgreifen. „Don’t
try“ und „Lies for Sex“ sind wieder richtige
Tanznummern. Stillgestanden wird da nicht! Frontfrau
Andrina gehört bereits jetzt an die Spitze der Schweizer
Rocksängerinnen und beweist höchst eindrücklich ein
konkurrenzloses Gespür (zumindest in der Schweiz) für
eindrückliche Hooklines und Refrains, die jedem Song das
gewisse Etwas geben. Einen grossen Anteil an diesem
gelungenen Debüt kann vermutlich auch Produzent Phil
Merk zugeschrieben werden, der die Songs in ein
druckvolles und modernes Soundgewand hüllte, das
nebenbei auch noch Mainstream-tauglich ist und ohne
schlechtes Gewissen im Radio gespielt werden kann. Der
Sound von „Collective Confusion“ ist für eine Rockplatte
wirklich überdurchschnittlich gut und steht ohne
Abstriche auf hohem internationalem Niveau. Einziger
Wermutstropfen ist, dass die Stimme zwar immer gut
klingt und perfekt zum Sound passt, für meinen Geschmack
aber ein paar Ecken und Kanten mehr haben dürfte. Ein
wenig mehr Dreck und Rotze! Mit diesem Album setzt sich
Underskin aber eindrücklich in Szene, ein derart
gelungenes Debüt konnte man schon seit Jahr und Tag in
unserem Land nicht mehr geniessen. Ab sofort heisst der
Massstab für nationale „Femal-Fronted-Rockacts“
Underskin. Ganz grosse Klasse! Oliver H.
Punkte:
8.2 von 10
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YES - Like It Is - At The Mesa
Atrs Center Frontiers Records/Musikvertrieb Am
12. August 2014 gab die britische Prog Legende Yes mit
Sänger Jon Davison dieses Live-Konzert in Arizona.
Gespielt wurden die zwei Klassiker-Alben Fragile (1971)
und Close To The Edge (1972). Letzteres beinhaltet
Klassiker wie das unsterbliche "Close To The Edge" oder
auch "Roundabout“. Alles ist fantastisch gespielt, nur
schon wenn Steve Howe in die Saiten greift und dazu der
röhrende Bass von Chris Squire erklingt ist das einfach
göttlich. Hinzu kommen die tollen Chöre und auch Geoff
Downes ist in Höchstform. Sänger Jon Davison macht seine
Sache gut und singt sich souverän durch Songs wie "And
You And I", immer sehr nahe an der Stimme von Jon
Anderson. Auch "Long Distance Runaround" klingt frisch
und verspielt. Und wenn Steve Howe die Akustische
auspackt wie bei "Mood For A Day" wird’s einfach
magisch, es ist immer wieder unglaublich schön Steve
beim Spielen zuzuhören. Beim abschliessenden "Heart Of
The Sunrise" wird dann noch mal so richtig aufgedreht,
ja auch wenn sie lange nicht mehr in der
Originalbesetzung spielen, haben es die britischen
Ur-Proggies immer noch drauf. Leider ist ja Bassist
Chris Squire im Juni diesen Jahres im Alter von 67 in
Arizona gestorben und dies ist somit wohl das letzte
Live-Dokument des Yes-Mitgründers. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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UNLEASH THE ARCHERS – Time Stands Still Napalm
Records/Universal Sie ist zurück: die Power
Metal-Truppe aus Kanada, die mit ihrem Debütalbum
„Behold The Devastation“ (2009) bereits von sich reden
machte. Mit „Time Stands Still“ steht nun das erste
Album mit der wohlverdienten Label-Unterstützung am
Start. Markante Neuerungen zu den Vorgänger-Alben gibt
es aber nur wenige. Professionell liefert das Quintett
seine persönliche Interpretation von Power Metal ab, und
Frontfrau Brittney Slayes verleiht dem Ganzen mit
kraftvoller Stimme eine besondere Note. Kleinere Melodic
Death Metal-Zutaten, garstige Soli und die einfach reale
Freude an der Musik sind die Würze in dieser
Metal-Suppe. Der Eröffnungstrack „Frozen Steel“ lässt
einiges an Luft nach oben offen, aber glücklicherweise
ändert sich dies bereits direkt im Anschluss bei Song
zwei und drei. „Hail of the Tide“ kommt schon ziemlich
flott daher und überzeugt mit melodiösem Refrain und
starkem Gitarrensolo. Perfekt eingestreute Growls sowie
ein spassiges Bass-Interlude prägen „Tonight We Ride“.
Des Weiteren experimentieren Unleash the Archers mit
verschiedenen Genres. „Test your Metal“ oder auch das
groovige „Going Down Fighting“ sind sicherlich mehr in
der Melodic Heavy Metal-Ecke anzusiedeln als im
klassischen Power Metal. Vielleicht ist aber genau diese
Abwechslung das Salz in der Suppe. Düsteres wird mit
Bombastischem gemischt wie bei „Crypt“ oder man kriegt
die geballte Ladung Energie zu spüren wie bei „No More
Heroes“. Besonders deftig kommt der Titeltrack „Time
Stands Still“ daher. Choraler Gesang zum Einstieg, der
dann in Joan Jett Manier (I love Rock’n’Roll) zum
Mitsingen auffordert. Besonders zum Schluss entwickelt
sich der Song zum Highlight, wenn Solo- und Chorgesang
übereinandergelegt werden und langsam hymnisch
ausklingen. Passender könnte der Track „Time Stands
Still“ nicht gewählt werden, denn nach knapp einer
Stunde steht auch die Platte still. Es steht aber allen
frei, sich das Werk erneut anzuhören, denn es finden
sich bestimmt Sequenzen, die beim ersten Durchgang
übergangen wurden, wie das Balladen angehauchte
„Dreamcrusher“, das eine ganz besondere Stimmung
transportiert. Über das ganze Album hinweg bleibt aber
am auffälligsten der Gesang von Brittney Slayes, die
zwischen glaszerberstenden Höhen und rauchigen
Rockröhren-Tiefen wechselt und sich dabei in bester
Gesellschaft von Genre-Kolleginnen wie Noora Louhimo
(Battle Beast), Nitte Valo (Burning Point) oder Ida
Haukland (Triosphere) befindet. Fazit: „Time Stands
Still“ ist eine hörenswerte Scheibe, die kurzweilig ist
und mit Ohrwurmqualitäten aufwartet. Darf man sich gerne
kaufen! Oliver H.
Punkte: 8.1 von 10
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JONNE – Jonne Massacre Records/Musikvertrieb
Wer hinter dem Projekt "Jonne" steckt, wird
allerspätestens im Verlauf des Intros klar, denn die
Stimme von Korpiklaani-Frontmann Jonne Järvelä ist wohl
genauso charakteristisch wie sein Antlitz mit den
blonden Dreadlocks, welches das Albumcover ziert. Noch
eine zweite Partyband würde seine Leber wohl nicht
vertragen und so beschwört Jonne mit seinem
schamanistischen Gesang im Intro ein Heer von
exzellenten Musikern hervor, die ihn auf seinem
selbstbetitelten Debut begleiten. Auf Metal-Elemente
wird komplett verzichtet und die vielen verschiedenen
Folkinstrumente kriegen viel Platz, um sich auszutoben.
'Ämmänkuolema' hört sich mit den vielen Soloteilen an,
als ob der Song direkt beim Jammen entstanden ist. Die
Fidel und das Akkordeon stechen in den folgenden Songs
mit ihrem ausgereiften Spiel in besonderen Masse hervor
und Jonne selbst zeigt erstmals, welche Vielfalt in
seiner Stimme steckt. Für die Gesangsparts hat er zur
Ergänzung zudem drei Damen engagiert. Entgegen der
Erwartung schlägt JONNE auch sehr nachdenkliche Töne an
- 'Kuku Käki' und 'Tule Hiidestä Hevonen' erinnern von
der Stimmung daher schon viel eher an Moonsorrow als an
Korpiklaani. Ganz zum Schluss folgen noch Coverversionen
von Styx's 'Boat On A River' und Simon & Garfunkel's
'The Boxer', die das Album stimmig abschliessen.
Patricia L.
Punkte: 8.0 von 10
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SKINLESS - Only The Ruthless Remain Relapse
Records/Non Stop Music Selten so ein langes und
vor allem seltsames Infosheet gesehen. Eigentlich noch
nie. Ich verstehe da einiges irgendwie nicht, bin auch
nicht sicher, ob alles ernst gemeint ist, oder ob es
sich um einen etwas exzessiv ausgelebten und
elaborierten Scherz handelt. Diese Scheibe ist nämlich
anscheinend „Produced by forces of evil beyond your
control“ und man schenkt niemandem gar nichts: „We offer
no gratitude nor forgiveness. Only the ruthless remain“.
Na das ist mal ein Wort (und übrigens nur ein ganz
kleiner Einblick in die seltsamen Texte dieses
Info-Sheets, das offensichtlich Marke Eigenbau ist). Wer
so grosse Worte in die Tastatur hämmert, sollte dann
aber auch musikalisch nachlegen können. Und ob die Amis
aus Glen Falls, NY, das schaffen, ist einmal mehr
Geschmackssache. Skinless blicken auf eine lange
Bandgeschichte zurück. 2011 hatte man sich nach 20
Jahren aufgelöst und sich nun für dieses Reunion-Album
wieder zusammen gefunden. Man weiss also, wie der Hase
läuft und das hört man auch dieser Scheibe an.
Spielerisch und im Bereich Songwriting sind Skinless
wirklich weit vorne und sehr eigenständig: man bewegt
sich konstant in düsteren Tiefen, vorwiegend in einem
schleppenden Mid-Tempo-Bereich, aber auch mal in etwas
schnelleren Gangarten. Die Kompositionen haben einen
progressiven Touch, die Riffs und Breakdowns sind im
amerikanischen Death-Metal verwurzelt. So erinnert Only
The Ruthless Remain streckenweise an Truppen wie Dying
Fetus - geht aber weitaus komplexer zu Werke, so dass
ich mehr als einmal Morbid Angel- oder sogar
Death-Inspirationen auszumachen meine. Stimmlich growlt
sich Sherwood Adams Webber IV (der Name gibt gleich
einen Extrapunkt) zwar ohne Abwechslung und auf der
immer gleichen Tonlage durch die sieben (!) Songs - ich
finde das hier für einmal echt passend und die Gitarren
sind so komplex, dass es wohl keine andere Stimme hier
vertragen hätte. Keine leichte Kost, aber reinhören
sollte jeder Deather hier auf jeden Fall mal - und auch
der eine oder andere Prog-Liebhaber sollte ein Ohr
riskieren. Lucie W.
Punkte: 8.0 von 10
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HEVILAN – The End Of Days Massacre
Records/Musikvertrieb Einen räudigen Bastard aus
Heavy Metal, Thrash Metal und (ganz wenig) Power Metal
präsentieren uns die Brasilianer Hevilan auf ihrem
Debutalbum. Dabei fällt vor allem der Druck auf, den die
vier Musiker durch die Boxen schieben. Alles wirkt
perfekt gespielt. Ab und zu auch wird mal die
Geschwindigkeit gedrosselt und dann rhythmisch vor sich
her stampfen. Zwischendurch schleichen sich hinterhältig
gewaltige Kirchenchöre ein, die aber nie deplatziert
wirken, sondern den Liedern das gewisse Etwas schenken,
vor allem, weil sie wohl platziert und sparsam
eingesetzt werden. Mit „Loneliness“ wagen sich Hevilan
gar an eine epische Halbballade - und machen auch hier
alles richtig. Ebenfalls punkten können die Brasilianer
mit einem aggressiven Duett bei „Shades Of War“, bei dem
niemand geringerer als Warrel Dane (ex-Nevermore) das
Lied veredelt. Hevilan schaffen es auf ihrem Erstwerk,
alt bewerte Zutaten zu einem neuen erfrischenden Ganzen
zusammen zu zaubern. Dafür gebührt ihnen headbangender
Respekt. Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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LES DISCRETS – Live At Roadburn Prophecy
Productions Das langerwartete dritte Album der
Franzosen dürfte bei einigen Fans wehmütige Gefühle
hinterlassen. Einerseits ist „Live At Roadburn“ ein
grossartiges Live-Album, welches das Beste der beiden
ersten Silberlinge auf einer Platte vereint.
Andererseits markiert das Album leider auch das Ende der
ersten Schaffensphase von Les Discrets, denn Mastermind
Fursy Teyssier will sich musikalisch verändern und kehrt
daher dem Rock/Metal den Rücken. Auch die hochkarätige
Besetzung bestehend aus Winterhalter (Schlagzeug), Neige
(Bass) und Zero (Gitarre, Hintergrundgesang) stand bei
diesem Konzert (19. April 2013) wohl zum letzten Mal
gemeinsam mit Teyssier (Gesang, Gitarre) auf der Bühne.
Umso mehr Grund, sich dieses Album nicht entgehen zu
lassen! Die melancholischen und düsteren Klangwelten von
Les Discrets kommen auch live genauso sphärisch und
geladen rüber wie auf dem Album. Das liegt einerseits an
der erstaunlich guten Aufnahmequalität, andererseits
aber auch an der schnörkellosen und ehrlichen Spielweise
der Band. Allerdings gibt es einige hohe Feedbacks, die
grade über Kopfhörer recht schrill wirken.
Glücklicherweise hält sich das in Grenzen, genauso wie
störende Zwischenrufe von Fans oder ellenlange Ansagen
des Frontmanns – der verhaltene Applaus und die
prägnanten Ansagen von Teyssier beweisen Stil. Die Musik
der Franzosen siedelt sich (noch!) irgendwo in den
sphärischeren Gefilden des Post-Rock/Post-Black-Metal
an, ist also ein Leckerbissen für alle Fans der
anspruchsvollen Düsterklänge. Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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FOGG - High Testament Tee Pee Records
„Hmmm… was hat mir der Chef da wieder untergejubelt?“
Das dachte ich zumindest am Anfang von „High Testament“,
denn eine akustische Klampfe begleitet von
verträumt-melancholischem und schon fast knabenhaftem
Gesang löst bei mir normalerweise keinen inneren
Jubelsturm aus. Nach knappen zwei Minuten war dann
allerdings meine kleine Welt wieder völlig in Ordnung,
denn im weiteren Verlauf entpuppte sich der Opener als
gnadenlos rockendes Groovemonster, Überraschung
gelungen! Fogg sind ein junges texanisches Trio, das auf
ihrem zweiten Langdreher erneut beweist, wie frisch und
ungestüm stoniger Garagenrock in bester
Siebziger-Tradition klingen kann, wenn man den Klöten
mehr Macht zugesteht als dem Hirn. Die Band zählt zu
ihren Einflüssen u.a. Proto-Metal Truppen wie Blue
Cheer, Sir Lord Baltimore und Hawkwind. Gute Wahl kann
ich da nur sagen, denn die stilistische Ausrichtung ist
sehr direkt und kraftvoll umgesetzt, und der sanfte,
melodiöse Gesang von Bassist Brandon Hoffman passt mit
seinen vom frühen Beat beeinflussten Gesangslinien
perfekt dazu, auch wenn ich mir bei den nicht immer
getroffenen Tönen ein Schmunzeln beim besten Willen
nicht verkneifen kann, was vor allem bei den ruhigeren
Tracks der Fall ist („The Garden“, „Hand Of The Lord“).
Egal, wenn die Jungs rocken, und das tun sie
grösstenteils auf der Scheibe, dann spielt eh die
fuzzige Gitarre die Hauptrolle, und wenn dann wie in
„Seasons“ sogar den mächtigen Black Sabbath Tribut
gezollt wird, sind diese kleinen Schiefgesang-Einlagen
im Handumdrehen wieder wie weggeblasen. Mit dem
programmatischen „Grass in Mind“ setzen die drei dann
dem Ganzen die wohlverdiente Krone auf. In knappen zehn
Minuten wird nochmal zusammengefasst, was die Band
ausmacht: Psychedelische Passagen, durch viel Fuzz,
Overdrive und Big Muff veredelte Rifflawinen, filigrane
Akustik-Klimpereien aus der Led Zeppelin Trickkiste,
dann wieder Doom und Stoner Rock bis zum Abwinken, das
volle Brett eben. Tolle Band, tolles Album, reinhören
unbedingt empfohlen! Mirko B.
Punkte: 8.0 von 10
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BONE GNAWER - Cannibal
Crematorium Pulverised Records
Freunde des gepflegten Gerödels und Schädelabnickens
aufgepasst, hier kommt neues Futter, um eure
Nackenwirbel garantiert zu zerstören! Die Rede ist von
der zweiten offiziellen Langrille der Schweden/Amis um
Bone Gnawer, speziell um Frontröhre Kam Lee, auch
bekannt von solchen Abrissbirnen wie The Grotesquery
oder Broken Gravestones. Illusionen braucht man sich
allerdings auch keine zu machen, es gibt abgesehen vom
Intro The Anthropophagist Inferno und Il Sesso Bizzarro
Di Cannibali keinen Track, der nicht praktisch sofort
losprügelt. Alle Songs wurden von diversen mal
bekannteren, mal unbekannteren Gastwürgern veredelt,
hier bekommt der Liebhaber, was er braucht: frischen,
wohlbekannten Death Metal der alten Schule. Da ich beim
Bangen mein Bier verschüttet habe, muss ich mir erst mal
ein neues holen geile Scheibe für den harten Griff an
die Eier! Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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GLORIA VOLT - Recharged Lux
Noise
Vor drei Jahren wurde ich im Outsider-Shop in Olten auf
die erste EP der Winterthurer Hardrocker Gloria Volt
aufmerksam, und da die Mucke frisch und ansprechend
daher kam, nahm ich das Teil gleich mit. Gleichzeitig
stellte ich fest, dass ich Frontmann Fredi Volvo anfangs
2011 bereits einmal mit Pornolé (der Vorgänger-Band) im
Kofmehl-Club, zusammen mit Rhino Bucket, gesehen hatte.
Die Qualitäten kamen damals schon zum Tragen und
mittlerweile haben sich Gloria Volt, nebst dem zweiten
Werk «The Sign» (2013) und einigen Support-Gigs, unter
anderem für Motörhead, ordentlich den Arsch abgespielt.
Nun wäre es an der Zeit, die Anheizer-Zone wenn möglich,
respektive langsam, aber sicher zu verlassen. Das Mittel
dazu heisst «Recharged» und reitet unentwegt auf den
Spuren von Angus Young & Co. zu ihren früheren Zeiten,
vermischt mit einer feinen Prise Punk und einem
grundsätzlich hardrockigen wie kernigen Grundgerüst. Das
wird mit doppelter Axt-Power der Herren Pim Peter und
Lord Latex versorgt. Dahinter bollert Marino Marronis
Bass so, wie man das von Cliff Williams her (AC/DC)
bestens kennt und last but not least hält Pascal
"Gloria" Goodnight das Ganze mit seinen Drum-Beats
zusammen. Die Formel ist somit einfach, aber gefährlich
zugleich, denn in diesem Bereich gibt es tausende
anderer Combos, die meinen, besonders cool zu sein. Dies
ist allerdings schwerer als man glaubt und es braucht
einfach das gewisse Etwas, damit dieser Sound nicht in
der Masse untergeht. Gloria Volt und andere Combos wie
Sideburn, Bonafide, Airbourne, Dynamite, '77 oder
Hardbone bewegen sich allesamt auf diesem schmalen Grat
des sich selber Findens und dem Verbleib in der
Komfortzone des allgemeinen Interesses. Studio-Alben
vermitteln dabei den entscheidenden Kick, der einen ans
Konzert gehen lässt, wo man das dann bestätigt sehen und
hören will. Diesbezüglich verfügen Gloria Volt nun über
genügend Substanz, um über die volle (Headliner-)
Distanz gehen zu können. «Recharged» ist mit knapp über
32 Minuten zwar etwas kurz ausgefallen, aber manchmal
ist weniger mehr und so kommen die insgesamt acht Songs
sauber auf den Punkt, je lauter abgespielt, je besser.
Insgesamt fehlt jedoch der alles zermalmende Übersong,
der, wie im Falle des Oberkrachers «American Shame» der
längst verblichenen Ami-Combo New American Shame, ein
ganzes Album aus dem Mittelmass heraus zu heben vermag.
Nichtsdestotrotz ist «Recharged» ein beherzter Schweizer
Szenebeitrag, der allerdings noch einen Tick fetter
hätte produziert werden sollten. Dieses Manko spürt man
jeweils auf der Bühne aber nicht und genau das macht den
Unterschied. Der klangliche Vergleich mit der limitiert
erhältlichen Vinyl-Version fehlt allerdings noch, wobei
das Teil natürlich "längst" in der Sammlung steht. Muss
man haben..., ganz klar! Rockslave
Punkte:
7.9 von 10
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EXPENZER - Kill The Conductor
Czar of Crickets
In der Schweiz dauert halt alles manchmal ein bisschen,
das kennen wir ja. Die Musiker von Expenzer haben schon
teilweise über 20 Jahre musikalische Erfahrung auf dem
Buckel - gründeten aber dann erst kürzlich nach
erfolgreicher Sängersuche die Band, und legen nun ihr
Debut-Album vor. Das Warten hat sich gelohnt, denn mit
„Kill The Conductor“ schmeisst das Zürcher
Thrash-Quartett ein echtes Brett auf den Markt. Groove à
la Pantera ohne Ende, Riffs in der guten alten Bay
Area-Manier und kleine Ausflüge und Spielereien im
progressiven oder auch mal hardcorigen Abteil, dazu eine
echt geile, eigenständige Stimme mit Kraft,
Wiedererkennungswert und Abwechslungsreichtum - fertig
ist das Ding! Die Songs erinnern zwischendurch auch
gerne mal an Testament oder Exodus und grade das Riffing
sticht echt positiv hervor. An der Drum-Front könnten
Expenzer eventuell noch etwas mehr ausprobieren und ich
bin sicher, dass die Grenzen dieser Band mit diesem
Album noch lange nicht erreicht sind. Der Wegweiser
zeigt aber steil nach oben! Sehr geil finde ich auch das
Artwork, der Schädel mit Indianer-Kopfschmuck und Pfeil
auf knallgelbem Hintergrund: das ist was Neues und
Frisches, was ins Auge sticht. Thrasher sollten sich
diese Scheibe keinesfalls entgehen lassen! Kaufen, los!
Support your local Thrash Heroes! Lucie W.
Punkte:
7.6 von 10
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ECSTATIC VISION - Sonic Praise Relapse Records/Non
Stop Music Wie eine krankere Version von Monster
Magnet kommt das Heavy Psych-Trio aus Philadelphia
daher, das nach gerade zwei Jahren Bandaktivität jetzt
schon mit seinem Debüt in Erscheinung tritt. Und was bei
mir zuerst eher Skepsis erzeugte, allzu abgespaced und
verpeilt erschien mir der erste Song nach der ersten
paar Minuten Höreindruck, entpuppte sich dann doch noch
als schlüssiges Konzept, denn mit fortlaufender Zeit
begann ich zu begreifen, dass diese Band nur so
funktionieren kann. Auch wenn die eine oder andere
Spielerei zuweilen wirklich quer und schmerzhaft in den
Gehörgängen liegt, wie z.B. das im Hintergrund immer
wieder auftauchende Saxophon in „Astral Plane“, hat die
Truppe gleichzeitig die Fähigkeit höllisch zu grooven.
Da verzeiht man den drei Freaks, die nach eigener
Aussage lediglich die Musik spielen, die sie selbst auch
hören wollen, auch die eine oder andere Länge - erst
recht in Anbetracht der verhältnismässig knapp
bemessenen Albumlänge von gerade mal achtunddreissig
Minuten. Diese fünf verdrogten Schlaghosen-Hits werden
höchstwahrscheinlich bei der geneigten Hörerschaft sehr
bald auf viel Gegenliebe stossen, denn wer sich intensiv
mit „Sonic Praise“ beschäftigt, hebt selbst bei
gemässigtem Konsum gewisser Substanzen sehr schnell in
andere Sphären ab - garantiert! Ich hätte nie gedacht,
dass ein Album gleichermassen powervoll und hypnotisch
sein kann. Mirko B.
Punkte:
7.6 von 10
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CUT UP - Forensic Nightmares
Metal Blade/Sony Music Drummer und Basser/Sänger
der 2013 aufgelösten Vomitory verstärken sich mit
Ex-Cold Worker und Fetus Stench Gitarristen/Sänger und
hauen mit „Forensic Nightmares“ das Album raus, das mit
Vomitory anscheinend nicht mehr möglich war. Und die
Trennung sowie das frische Blut scheinen den alten
Recken hörbar gut getan zu haben, denn zumindest in
Sachen Atmosphäre, einprägsamen Riffs und Melodien
erstrahlen CUT UP in bestem Lichte. Die gesamten 41
Minuten spielt sich das Schwedenquartett bei (je nach
Geschmackssache etwas zu) fettem Sound dynamisch und
tight durch eigentlich unspektakuläres Standardmaterial.
Jedoch befriedigen sie meine Wünsche nach einer Band,
bei der man auf den Videos wegen Dauerbanging selten bis
gar nicht die Gesichter sieht, meistens schnellen bis
sehr schnellen Riffs und zumindest für mich spürbarer
Freude am eigenen Schaffen. Mir persönlich erweisen sich
CUT UP aber insbesondere dann immer interessant, wenn
sie schleppende Morbid Angel Riffschiebereien mit den
tiefen Growls verweben und einem damit dann und wann
wohlige Schauer bescheren. Summa summarum eines dieser
grundstabilen, hochenergetischen „old school“ Death
Metal-Alben, welche zwar nicht das Rad neu erfinden,
aber mit schierer Intensität und ohne jemandem wirklich
weh tun zu können einfach Laune machen. So müsste wohl
ein gutes, neues Slayeralbum tönen ..., würden sie denn
dem Däff Mätl frönen ..., reinhören! Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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SUNSET IN THE 12TH HOUR – Mozaic
Prophecy Productions
Prophecy ist ja bei Weitem kein
unbekanntes Label - und deshalb hat mich die
Soundqualität dieser Scheibe, die klar erkennbaren
Spuren, das saubere Mastering und so weiter nicht
wirklich überrascht. Aber dass eine Band, die erst noch
aus Rumänien kommt, ihren Einstand gleich über einen
solchen Kanal verschiessen kann, hat einiges an Respekt
verdient. Einerseits für das Label, so mutig zu agieren,
anderseits für die Band, die ein solches Debüt schafft.
Das Album hat mich überrascht, gefesselt und ein wenig
verzaubert. Überrascht, weil ich nichts über die Band
wusste und keine Ahnung hatte, was für Sound mich da
erwartet. Von sanften, psychedelischen Gitarrenspuren
(Pink Floyd mit ‚Marooned‘ kam mir mehr als einmal in
den Sinn), obgleich hier mehr auf Gitarren als auf
Synthesizer gesetzt wird. Wer mehr sich mehr mit
progressiver Musik auskennt als ich, könnte vielleicht
noch tiefsinnigere Vergleiche finden, eine Handvoll Joe
Satriani vielleicht. Verzerrungen finden mehr im Sinne
eines Overdrives als einer wirklichen Distortion statt
und Vocals, nun, nach denen muss man ziemlich lange
suchen. Und wenn man in der richtigen Stimmung ist,
packen einen die Songs von Beginn an. Bei Lust auf Party
und Bier ist Mozaic sicher das falsche Album, aber um
einen heissen Sommerabend auf Balkonien zu geniessen
kann es schon mal die richtige Option sein.
Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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EVO ALGY – Damned Unto Death
High Roller Records/Musikvertrieb
Evo von Warfare und Algy Ward
von Tank veröffentlichen mit Damned Unto Death eine EP
mit sechs Tracks, von denen drei Cover-Versionen sind.
Schon bei der Eröffnungsnummer «Anger, Violence, Hatred»
fühlt man sich an die alten Venom zurück erinnert. Dies
vor allem wegen des Gekrächzes von Evo, das sich bei
«Nosferatu» fortsetzt. Bei diesem Song greift man
ausserdem zu gespenstisch wirkenden Violinen-Parts. Mit
«Doomed At Dodes» sind dann auch schon alle
Eigenkompositionen gespielt. Wer auf alte Venom steht
und sich dem absolut primitiven Flair der alten Recken
um Cronos nicht entziehen kann, muss hier zugreifen. Mit
einer kleinen Skyclad-Schlagseite in Handgepäck
erklingen diese drei Tracks gar nicht mal sooo schlecht.
Die Motörhead-Coverversion «R.A.M.O.N.E.S.» wird um
einiges punkiger runter gezockt und ist nicht mehr
wieder zu erkennen. Ebenso wenig wie die The
Saints-Nummer «Know Your Product» oder das mit
abgespacten Klängen beginnende «Tune To The Music», im
Original von Status Quo. Die Kollaboration der beiden
Freunde macht Spass, hat sicherlich die Lacher auf ihrer
Seite und könnte zu einem kleinen Sensationshit werden…
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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EDGE OF THE BLADE – The Ghosts Of
Humans Escape Music/Non Stop Music
Bei Edge Of The Blade handelt es
sich um eine neue Formation, in deren Zentrum der
Gitarrist, Keyboarder und Produzent Andrew Chick steht.
Zur Ergänzung seines Projekts holte er den ehemaligen
Shy Drummer Alan Kelly ins Boot. Als Sänger
verpflichtete er den Ex Frontmann von After Hours, John
Francis. Musikalisch wildert man im Melodic Bereich,
wobei man verschiedene Elemente des Genres miteinander
verknüpft. Dabei wurde melodiöser Hardrock und Bombast
Metal in einen Topf geworfen. Ergänzt wurde das Ganze
mit Progressiv-Anleihen. Die Basis bildet aber, in
diesem Bereich eher unüblich, ein modernes, hartes
Riffing. Aufgebaut wurden die verfassten Tracks auf
intensiven Melodien, die mit den fetten Gitarren
durchaus zu begeistern wissen. Man lotet so einen
Bereich des Melodic Metal aus, der auf diese Weise auch
Neues zu bieten hat und fernab von traditionellen Sounds
zeitgemäss und modern klingt. Die Songs haben durch's
Band Substanz und bieten grosse Abwechslung in
verschiedenen Härtegraden. Ganz neu ist die Grundlage
von „The Ghosts of Humans“ dann aber doch nicht. Bands
wie Alter Bridge oder Avenged Seven Fold weisen
Parallelen auf mit Edge Of The Blade. Nichtsdestotrotz
kann das Trio hervorstechen. Mit J. Francis hat man
nämlich einen Frontmann in den Reihen, dessen Stimme
äusserst individuell klingt. Dabei werden die Meinungen
aber auseinandergehen. Seine Vocals sind in einer sehr
hohen Stimmlage angesiedelt, was kombiniert mit den
harten Gitarren sehr gewöhnungsbedürftig klingt. Die
Qualität ist zwar zweifellos gewährleistet, doch läuft
es auf den individuellen Geschmack des Hörers hinaus.
Also, unbedingt zuerst antesten. Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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SHAPE OF DESPAIR - Monotony Fields
Season Of Mist/Irascible
Nun ja… Man könnte hierbei so
lässig dahingeschleudert niederkritzeln, dass
Monotony Fields genau das hält, was der Name verspricht:
Die Tracks sind sich sehr ähnlich, bewegen sich
typischerweise im Slow Motion-Tempo, es wird
gelegentlich gegrowlt (nur bei The Distant Dream Of Life
konnte ich auch cleane Vocals vernehmen nette
Abwechslung!) und viel, viel Atmosphäre mittels
Synthie-Flächen und einem hallenden Schlagzeug erzeugt.
Doch ich denke, das wäre alles zu kurz gegriffen. Shape
Of Despair waren meines Wissens nach noch nie grosse
Freunde der schnelleren Gangart, daher kann man sagen:
Monotony Fields reiht sich, ohne sich mittels Ellenbogen
vorzudrängeln, in die anderen Werke ein und bleibt auch
schön brav dort. Ich persönlich hätte es gerne gesehen
respektive gehört, wenn sich die Finnen auch mal ein
paar Experimente erlaubt hätten jedoch wäre dies ein
Stilbruch, welcher die gesamte Reihe zerstören würde. So
erscheint es mir zumindest. Deswegen kann ich nach einem
weiteren Schluck Bier gut verlautbaren: Wer sich die
neue Scheibe von Shape Of Despair zulegt, der weiss, was
er bekommt. Allerdings dürfte hiermit nur die bisherige
Fanbasis angesprochen werden, neue Anhänger dürften sich
kaum auf die Felder der Eintönigkeit locken lassen.
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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E-FORCE - Demonikohl Mausoleum
Records
E-Force wurde im Jahre 2001 in
Montreal Kanada von Eric Forrest, der zuvor bei den
legendären Voivod für zwei Alben am Mikrofon stand,
gegründet. Demonikohl ist das vierte Album von E-Force
und widmet sich - wie der Titel schon verrät dem Teufel
Alkohol. Musikalisch geht Forrest den Weg von Voivod
weiter, wenn auch weniger komplex und schon fast
eingängig was das Songwriting betrifft. Schnelle
Thrash-Parts wechseln sich mit Up-Tempo Parts ab. Alles
in einem eine gelungene Sache, wobei die Konkurrenz auch
nicht schläft und da gibt es in diesem Bereich die eine
oder andere Band, die besser ist als E-Force.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VATTNET VISKVAR – Settler
Century Media/Universal
Ja, da hat sich einiges getan.
Der Vorgänger dieser Scheibe konnte mich vor zwei Jahren
nicht langfristig überzeugen, das neue Album hingegen
gefällt mir schon von der Idee her. Das Albumcover mag
auf den ersten Blick unscheinbar sein, es zeigt aber
eine Lehrerin, die beim Challenger-Unglück ihr Leben
verlor. Mit dem ganz leichten futuristischen Hintergrund
lässt sich einiges in die Songs hinein interpretieren,
alle tragen aber den Klang von Isolation und Melancholie
in sich. Die Amerikaner beschreiben eine Welt, in denen
Werte und Moral unter saurem Regen zerfallen, Monumente
der Menschheit nichts als Ruinen sind und auch im All
keine Hoffnung zu finden ist. Das Post Metal-Gewand hat
sich nach wie vor kaum verändert, aber warum sollte es
auch? Raue Gitarren, immer wieder durchzogen von den
typisch melodischen, hallunterlegten Leads, dazu ein
abwechslungsreiches Schlagzeug und Vocals, die von
Nachtmystium sein könnten. Jeder Song hat seine eigene
Dynamik, aber dennoch ergeben alle gemeinsam ein homogen
wirkendes Album. Ein starkes Teil, nur bedingt für
unbeschwerte Sommertage geeignet, aber durchaus
gehaltvoll. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK SPACE RIDERS - Refugeeum
Black Space Records
Das Münsteraner Quintett nennt
den eigenen Stil „New Wave of Heavy Psychedelic
Spacerock“ - und treffender hätte man die zu komplexen
Songs zusammengefügten Klanglandschaften, Soundfragmente
und hypnotisch vertonten Mantras nicht benennen können.
Rund ums Thema Flucht, Vertreibung und Heimatlosigkeit
geflochten, bilden die neun Songs eine einzigartige
Erfahrung, welche weit über den einfachen Hörgenuss
hinausgeht. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert die
Fähigkeit der Band, mit einer nicht selbstverständlichen
Leichtigkeit zwischen relativ sanften, zuweilen gar
sakralen Tönen, und geradezu brachialen Riffkanonaden
hin und her wechseln zu können, ohne dabei den
organischen Fluss des Albums zu stören. Und genau dies
unterscheidet die Black Space Riders angenehm von all
jenen übereifrigen Pink Floyd- und Camel-Epigonen, denen
im Endeffekt die extradicken Eier fehlen. Das hier ist
psychedelisch angehauchter Spacerock, der anstatt die
Hörer nur in watteweiche Sounds einzulullen diese ebenso
mit ordentlich verzerrten Klampfen,
ekstatisch-leidenschaftlichen Vocals und donnernden
Drums wachrüttelt, wodurch auch der weltoffene
Kuttenträger durchaus Gefallen am anspruchsvollen
Schaffen dieser interessanten Combo finden dürfte.
Dieses Album, das vierte in der Bandhistorie, dürfte
jedenfalls in der Heavy Psych/Spacerock-Szene neue
Massstäbe setzen. Chapeau die Herren! Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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MY REFUGE – A Matter Of Supermacy Bakerteam
Records Es gibt sie tatsächlich, die
italienischen Epic Power Metal-Bands, die trotz des
vielen Dramas nicht übertrieben wirken. My Refuge sind
eine dieser Bands. Sie klingen gewaltig und dynamisch,
aber ohne alles mit klebrigen Keyboardteppichen zu
zukleistern. Als vermeintliche Vorbilder schimmern ab
und zu Kamelot durch, ohne dass diese aber auch nur im
Ansatz kopiert werden. Der teilweise flüsternde, dann
wieder kraftvolle Gesang setzt eigene Akzente.
Gleichzeitig klingen My Refuge erstaunlich
rock’n’rollig, zum Beispiel bei „On Wings Of Wax“. Dazu
kommen einige orientalisch angehauchten Melodien und
eine gewisse progressive Schlagseite wollen die
Italiener ebenfalls nicht verleugnen. „Living In Anger“
zum Beispiel erinnert im Refrain an Symphony X, ohne
dass es dabei in die Nähe eines Plagiats gelangt. Gibt
man A Matter Of Supermacy ein wenig Zeit, offenbart das
Werk seine ganze Stärke aus ruhigen, schnellen und
speziellen Melodien. Von einer Sensation ist dieses Werk
zwar noch weit entfernt, es sollte aber durchaus ein
paar Farbtupfer in diese übergrosse Szene setzen können.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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NUCLEAR - Formula For Anarchy
Candlelight Records/Irascible
Wir warten seit einer Ewigkeit
auf die neue Slayer. Was das mit Nuclear zu tun hat?
Nun, eine ganze Menge! Die Südamerikaner klingen und
spielen so, wie es normalerweise bei Slayer tönt. Vom
Gesang und den Gitarren, über die Soli und die Drums bis
hin zur enormen Geschwindigkeit - man fühlt sich durch
diesen Sound in die besten „Reign in Blood“-Zeiten
zurück versetzt. Und ausserdem hat dieses Album eine
Länge von gerade mal 30 Minuten - wie auch welche andere
Scheibe? Richtig geraten: Reign in Blood. Nun kann man
das toll finden, eigentlich bekommt man hier schon mal
eine weitere Slayer-Scheibe serviert - und schlecht
klingt das Ganze sicher nicht. Man kann aber auch der
Meinung sein, dass hier etwas zu viel vom Original
abgeschaut wurde. Auch wenn wir immer wieder
Thrash-Feste haben, warte ich lieber auf die neue
Scheibe vom Original - die ja wohl in Bälde erscheinen
soll. Dies hier ist nur für Thrasher, die alles haben
müssen. Bitte! Daniel J.
Punkte:
7.2 von 10
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BITERS - Electric Blood Earache Records/Non
Stop Music In einem Punkt sind die vier Amis
aus Atlanta die klaren Punktesieger dieses Monats und
dies betreffend dem Promo-Material! In Zeiten, wo bald
alles nur noch digital aufbereitet wird, fällt sowas wie
hier sofort auf und dies hinterlässt schon mal einen
bestimmten Eindruck. Als ich also den mir (vom Cheffe)
zugesandten Brief öffnete, hielt ich zu meiner
Überraschung eine hochglanzfarbene A4-Gatefold Infomappe
aus dünnem Karton in der Hand. Aufgeklappt steht innen
links eine Kurzstory zur Band, rechts ein Bandfoto und
ein paar markige Sätze dazu, darunter dass Billy Joel
Armstrong von Green Day die Truppe mehrfach als beste
neue Band bezeichnet hat und dass "die Beisser" 2015 den
Massen in Europa den echten Rock'n'Roll (näher) bringen
wollen..., aha..., also aufgepasst! Unten dann in einer
kleinen gefalteten Tasche steckte die CD, eine DVD (!)
und drei Kleber sowie ein Kurzschreiben des Vertriebes.
Vor Jahrzehnten war sowas viel öfters anzutreffen, ja
teils schon fast Standard und geht heutzutage als echte
Rarität durch. Auf der DVD ist ein knapp sieben Minuten
dauernder Film zu sehen, wo sich die Band kurz selber
vorstellt und was sie mit ihrer Musik bezwecken will.
Mehrheitlich ist das natürlich immer noch Sex, Drugs and
Rock'n'Roll, was uns Tuk (v/g), Matt (g/v), Philip (b)
und Joey (d) vorpredigen. Allerdings schreiben wir jetzt
das Jahr 2015 und nicht 1975 oder 1985. An coolen
Statements zu Freiheit und Lebensfreude mangelt es
freilich nicht und eine gewisse Attitüde kam man den
Jungs tatsächlich nicht absprechen.
Nun muss also
die Mucke für sich sprechen und die hört sich in der Tat
interessant, wenn auch nicht völlig neu an. Ein erster
Durchlauf des offenbar zweiten oder dritten Longplayers
der Biters dauert mit 35 Minuten gerade knapp genug und
erinnert mich persönlich stark an Cheap Trick und, wo
sich auch die Band selber darauf beruft, an die alten
Sweet. Für einmal also keine offensichtliche Anlehnung
an Led Zeppelin oder AC/DC, eher noch Rose Tattoo und
der frühe David Bowie werden zusätzlich als Inspiration
genannt. Bei uns in Europa noch ein völlig
unbeschriebenes Blatt, ist man in der Heimat indes schon
einige Jahre unterwegs und deshalb hört sich die Musik
auch ziemlich kompakt an. Der Opener «Restless Hearts»
landete dabei ziemlich rasch auf der Playlist bei
"Planet Rock Radio", was mich nicht überrascht, da dies
einfach typischer Ami-Sound ist. Ob das in Europa nun
auch funktionieren wird, wage ich zu bezweifeln. Gerade
der naheliegende Vergleich zu Cheap Trick zeigt die
(heutigen) Verhältnisse deutlich auf, denn Rick Nielsen
& Co. sind nach über vierzig Jahren Karriere (!)
eigentlich "niemand" in Europa. Somit stehen die Zeichen
für die Biters trotz ansprechenden, aber keinesfalls
wirklich killenden Songs (ok, «Low Lives In Hi
Definition» ist geil, aber das ist einfach viel zu
wenig!) bei uns kaum auf Sturm, da das Übertriebene von
Steel Panther, das wirklich Exzessive und songtechnisch
Geniale von Guns n' Roses oder aktuell die
zusammengeführte Erfahrung der Dead Daisies nirgends
auszumachen sind. Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei,
dass die Promo 1A ist und sich andere davon eine fette
Scheibe abschneiden sollten. Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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DEW-SCENTED - Intermination Metal Blade/Sony
Music Schon seit 23 Jahren mischen die
Norddeutschen Dew-Sented kräftig mit im Thrash-Geschäft.
Mit „Intermination“ veröffentlichen sie schon ihr
zehntes Studioalbum - und bleiben ihrem Stil auf ganzer
Linie treu. Nach einem - meiner Ansicht nach komplett
überflüssigen - Intro mit akustischen Gitarren und
Stimmengeflüster - gibt’s direkt einen auf die zwölf.
Rifflastiger, treibender und dann wieder extrem
groovender, moderner Thrash mit Death-Note, einfache
aber knackige Kompositionen, präzise
Instrumentalfraktion und darüber das etwas heardcorige
Organ des einzigen verbleibenden Gründungsmitgliedes
Leif Jensen. Soweit alles ok - eigentlich. Aber leider
halt auch wirklich nur ok. Dew-Scented haben den Sprung
aus der unteren Mittelliga in die Oberklasse nicht
grundlos nie geschafft - und der Grund liegt meiner
Meinung nach nicht im schlechten Timing (1992 gegründet
waren sie zu spät für die erste Thrash-Welle dran und
viel zu früh für das Revival), sondern einfach an ihrem
viel zu durchschnittlichen Songwriting. Zwar haben sie
nie ein wirklich übles Album herausgebracht - aber eben
auch nie ein wirklich wirklich gutes und
hervorstechendes. Und mit Intermination ist dies auch
nicht gelungen. Vielleicht liegt’s ja am Bandnamen? Man
weiss es nicht. Solides Album (mit etwas nervig
rauschend abgemischtem Sound), reinhören können
Liebhaber von groovendem Thrash allemal.
Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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NEXT TO NONE - A Light In The Dark InsideOut
Music Als erstens fällt mir die
Schlagzeuglastigkeit des Albums der jungen Band auf, die
alle noch Teenager sind. Liest man sich dann das Line Up
durch, wird Vieles klar: An den Kesseln sitzt Max
Portnoy, der Sprössling von Mike Portnoy, der auch das
Album produziert hat. All die Jungs spielen ihre
Instrumente seit sie 5 Jahre alt sind, dementsprechend
gibt’s auch musikalisch nix zu meckern, man höre nur die
vielen kürzeren und längeren Instrumentalparts. Da
gibt’s tolle Ansätze wie beim treibenden "You Are Not
Me“, aber das Ganze fliesst of nicht zusammenhängend
durch einen ganzen Song hindurch, und daran sieht man,
dass es im Prog Metal schon auch noch auf die Erfahrung
ankommt. Vieles klingt nach Dream Theater und wurde
schon oft gehört im Prog. Next To None glänzen immer
wieder mit starken Anfängen der einzelnen Songs,
verlieren sich dann oft im jeweiligen Track. Auch die
Ballade "A Lonely Walk" erinnert an Dream Theater und
„Dreamscape", ist aber trotzdem eine tolle Ballade. Ein
klasse Track ist das knapp 10 Minuten lange "Control",
das vor allem durch seinen Aufbau überzeugt. Er legt
rasch an Tempo zu und proggt sich durch einen sehr
langen Instrumentalpart, um dann mit einem heavycoolem
Riff abzuschliessen. Auch "Social Anxiety" startet mit
einem Hammer Gitarrenriff, so richtig stampfend, und
geht in einen tollen Refrain über. Dann verzettelt sich
das Ganze leider etwas und kehrt zum Grundriff zurück.
"A Light In The Dark" ist kein schlechtes Album, hat
gute Ansätze und tolle Refrains, wirkt aber im Ganzen
noch zeitweise zu wenig eigenständig. Ist aber ok für
ein Debüt, bin mal gespannt wie das zweite Werk dann
klingt. Crazy Beat
Punkte:
7.0 von 10
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BLIZZARD HUNTER- Heavy Metal To
The Vain Pure Underground Records/Non Stop Music
“Heavy Metal To The Vain ist ein Album, welches keinen
echten Headbanger enttäuschen wird“, so schreibt die
Plattenfirma Pure Underground Records. Und tatsächlich
bieten die peruanischen Jungspunde alles was das Heavy
Metal-Herz begehrt. Schnelle Stücke, gutes Riffing,
schöne Gitarrensoli und eine Stimme, die aufgrund ihrer
etwas zu arg überstrapazierten hohen Schreie die
Metalgemeinde spalten wird. Live könnte Heavy Metal In
The Vain durchaus funktionieren - allerdings wird sich
wohl kaum jemand danach an einzelne Stücke erinnern
können. Dann eher noch an den exotischen Anblick der
Peruaner. Beim Songwriting liegt dann auch das
Hauptproblem dieses Debuts: Es ist alles super
eingespielt, klingt sehr vertraut und gut abgeguckt.
Ohrwürmer sind aber Fehlanzeige. Eigenständige
Trademarks ebenfalls (vielleicht sollten es die hohen
Schreie sein). Deshalb bietet Heavy Metal To The Vain
„nur“ gute Musik mit ordentlich Power. Dies zu erreichen
wird schon schwer genug sein. Blizzard Hunter‘s
vermeintliche Vorbilder Iron Maiden, Judas Priest und
alte Helloween haben den Sprung in die oberste Liga nur
geschafft, weil auch das Songwriting herausragend
war/ist. In diesem Sinne wird hier gute fannahe
Unterhaltung geboten. Leider gibt es diese schon zu oft,
um mit diesem Werk jetzt aus der Masse heraus stechen zu
können. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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MOTHER MISERY – Deadication
Transubstans Records
Fünf Jahre sind seit ihrem letzten Album „Standing
Alone“ vergangen, doch es war in der Zwischenzeit
keineswegs still um Mother Misery. Durch die Jahre
tourten sie mit Grössen wie Entombed, Queensryche, Lynch
Mob, Peter Pan Speedrock, Anthrax, Sepultura, Life Of
Agony, Pro-Pain und… und… und…! Nun ist es wieder soweit
und druckfrisch steht die neue EP „Deadication“ in den
Regalen. Für die Fans ist es bestimmt ein wenig
frustrierend, dass in gut vier Jahren gerade mal sechs
neue Songs entstanden sind. Druckvoll rauscht mit
„Scars“ der erste Song durch die Boxen. Qualitativ lässt
sich nichts Negatives finden, aber der Song im Ganzen
klingt halt so, wie viele amerikanische Rockbands eben
auch klingen. Einzig der Refrain verleiht dem Titel
einen eigenen Touch und Mother Misery sind ja auch
bekannt für Refrains, die sich vom Rest abheben.
Knackiger kommt dann schon „Killing me“ daher. Straighte
Drumparts, die souverän durch den Song führen, und eben
auch wieder ein Refrain, der das gewisse Etwas hat. Mit
„Never Again“ steht eine Nummer an, die vor Jahren
sicher hoch gepunktet hätte. Soundgarden meets Monster
Magnet oder so ähnlich. Chris Cornell wäre sicherlich
von der Arbeit von Mastermind John Hermansen hell
begeistert. „Kerosene“ ist eher wieder ein locker
flockiger Rocksong, dem ein paar ganz gute Gitarrenparts
gewidmet wurden. Abwechslung die echt Spass macht! „If I
had known“ mutiert leider zum Taucher im Vergleich mit
den übrigen Songs. Eher langsam und schleppend kommt er
daher und wirkt angestrengt und künstlich. Zurück in die
Spur findet das Quartett aber wieder mit der
Schlussnummer „Wake up and Scream“. Melodisch mit
eingängigen Hooklines führen die Jungs gekonnt durch den
Track. Nach nur 24 Minuten ist der ganze Spass dann auch
schon wieder vorbei und man darf getrost die
„Repeat“-Taste drücken oder sich einer neuen Scheibe
widmen. Wer diese EP sein Eigen nennt, weiss was er hat.
Ein gutes, wenn auch etwas kurz geratenes Album.
Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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UNBOUND - Wicked World
Metalapolis Records
Ehrlich gesagt, abgesehen von
Bolt Thrower sind mir nicht so sonderlich viele Bands
bekannt, welche mal so schnell 10 Jahre und mehr ins
Land ziehen lassen, bevor mal wieder ein neues
Tondokument der Meute vorgesetzt wird. Daher treibt es
mir auch keine Scham ins Gesicht, wenn ich zugeben muss,
dass mir die Doomcore-Truppe Unbound aus Deutschland mit
ihren vergangenen Werken nicht wirklich präsent ist.
Angesichts der 11jährigen Pause seit dem letzten Album
scheint da der erste Song mit dem Titel „Race Against
Time“ auf „Wicked World“ durchaus ins Schwarze zu
treffen. Doch ist es nicht bloss der Name, der
aufhorchen lässt: Nein, dieser Mid-Tempo- Stampfer lässt
mich sofort aufhorchen. In der Schnittmenge von Pantera,
Crowbar und Down walzt dieser Song richtig schön
schmutzig und rotzig durch die Botanik, auch ein
Verdienst der markanten und fiesen Röhre, welche
Frontmann Marshl sein eigen nennen kann. Die folgenden
„Egoist“ und „Still Weight Down With Sorrow“, welche
merklich die Temposchraube drosseln, dabei tonnenschwer
und zähflüssig durch die Gehörgänge walzen, lassen etwas
die Dynamik des Openers missen, doch dies machen
„Violated Soul“ (der definitive Kniefall vor Pantera)
und das arschcoole „Wish my Downfall“ wieder wett.
Herrlich auch, wie fett die Riffs bei „Worlds Collide“
ins Fleisch schneiden in diesem Wechselspiel aus
schleppender Last und dezentem Anziehen der
Temposchraube. Selbst wenn „Wicked World“ sein
musikalisches Doom-Midtempo Korsett über die gesamte
Spielzeit nicht verlässt und daher eher etwas
abwechslungsarm erscheint, ist es definitiv ein absolut
hörenswerter, fetter, dreckiger Brocken Musik der
durchaus mitreissen kann. Was mich dabei besonders
erfreut, ist auch die Tatsache, dass Unbound auf
irgendwelche Trends pfeifen und dieses Werk genau so gut
vor 20 Jahren schon funktioniert hätte. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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JUNGLE ROT - Order Shall Prevail Victory Records
Jungle Rot gehören offensichtlich zu den Truppen,
die unbeirrt ihren Weg gehen und auf Trends und Hater
scheissen. Sehr gut so. Somit legen die Deather aus
Kenosha, Wisconsin, mit „Order Shall Prevail“ ein
weiteres Studioalbum vor, das ganz der eingeschlagenen
Linie treu bleibt: einfacher, grösstenteils im
Mid-Tempo-Bereich angesiedelter Death im Ami-Stil mit
einer Stimme, die der von Vaders Peter extrem nahe
kommt. Man ist fast versucht, den Sound von Jungle Rot
„gefällig“ zu nennen, denn er fordert den Hörer kaum
heraus und wartet mit keinerlei Überraschung auf. In
diesem Fall finde ich das aber auch völlig ok, denn
qualitativ macht Jungle Rot niemand was vor - aber es
schleichen sich dann schon mal Längen ein, wo man etwas
mehr Kreativität hätte erwarten dürfen. Ein
Extrembeispiel für die „Reduktion aufs Wesentliche“ bei
Jungle Rot ist der zweieinhalb Minuten-Song „E.F.K.“ -
was für Eat - Fuck - Kill steht. Damit ist wohl alles
Relevante erwähnt. Alles in allem ein solides Album, das
Spass mache und sicherlich kein Fehlgriff ist -
allerdings ist es sicher auch keines der grossen
Highlights des Jahres. Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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KISSING CANDICE - Blind Until we Burn Victory
Records Fünf Kerle mit Masken? Das könnten zwar
auch Slipknot sein, das Quintett Kissing Candice von
Long Island geht aber musikalisch nicht unbedingt in die
Richtung der genannter Kapelle. Das hier gehört irgendwo
in die Schubladen Nu Metal oder American Metal oder auch
Modern Metal. Irgendwo zwischen diesen Genres reihen
sich Kissing Candice ein. Auf den 13 Songs wechseln
Growls mit Softgesang ab - wie könnte es auch anders
sein. Des weiteren finden sich Stakkato Gitarren mit
Doublebass Drums und alles im modern klinischen
Produktionsgewand, wie üblich. Komisch ist nur, dass
solche Bands anscheinend immer noch Plattenverträge
bekommen. Naja, wer’s braucht soll zugreifen - schlimmer
als der ganze Rest klingen Kissing Candice nicht.
Daniel J.
Punkte:
6.9 von 10
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THY ART IS MURDER - Holy War Nuclear Blast/Warner
Nach dem erfolgreichen „Hate“ legen nun die
Deathcore-Knüppler von Thy Art Is Murder mit „Holy War“
ihr neues Eisen ins Feuer. Gefangene werden auch diesmal
keine gemacht. Dies stellt gleich mal „Absolute
Genocide“ gewohnt hart und brutal zur Schau. Die
drohende und düstere Atmosphäre schwängert konstant über
die knapp 40 Minuten die Luft und lässt keinen Zweifel
daran, dass die Jungs nicht müde sind, ihre Mischung aus
Deathcore, (Technical) Death- und einer dezenten Prise
Black Metal unter das Volk zu bringen. Natürlich öffnet
sich dabei auch mein Herz bei so stimmigen Titeln wie
„Fur And Claw“, „Deliver Us To Evil“, „Child Of Sorrow“
oder dem fast schon melodiösen „Naked And Cold“. Doch
dieser Hassbolzen hat auch eine Kehrseite. Ist man
bereits mit „Hate“ vertraut, eröffnen sich auf „Holy
War“ nicht wirklich neue Facetten. Überraschungen bieten
Thy Art Is Murder keine, und man könnte der Band
durchaus vorwerfen, dass ein gewisser Stillstand im
Reich des Hasses gesät wurde. Klar, was dargeboten wird,
knallt und ist ein fieser Fausthieb in die Magengrube,
aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass da
noch mehr hätte kommen sollen. Es fehlt der letzte
Tropfen Blut, der Endschmerz, weil man dauernd das
Potential der Band um die Ohren geknallt bekommt und
förmlich darauf wartet, dass die ganze Wut explodiert
und sich eine unausweichliche Vernichtung über die
Hirnrinde legt. So krank das tönt, aber man gewöhnt sich
viel zu schnell an diesen Wahnsinn und nimmt das
Dargebotene als den üblichen Alltag hin. Es wäre jedoch
falsch zu schreiben, dass „Holy War“ langweilig wäre,
dies würde dem Werk nicht gerecht, dafür ist es klar
über dem durchschnittlichen Einheitsbrei. Doch es
verbleibt im Schatten, welcher „Hate“ darauf projiziert.
R.K.
Punkte:
6.8 von 10
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SACRILEGE - six6six Pure Steel Records/Non Stop
Music Die NWoBHM-Veteranen Sacrilege sind das
typische Beispiel dafür, wie eine Band auf der Bühne
durchaus gut funktionieren kann, auf Konserve hingegen
eher gedämpft und zurückhaltend wirkt. Dem Gemenge aus
Doom und traditionellem Metal hätte eine ordentliche
Schippe mehr Energie jedenfalls gut getan, denn schlecht
sind die düsteren Kompositionen in der Schnittmenge
zwischen Black Sabbath und Count Raven beileibe nicht.
Ganz im Gegenteil, Songs wie „In Hell“, „Lucifer’s
Soldiers“ oder das epische „Paranoia“ verbreiten genau
jene gedrückte Atmosphäre, mit der sich die Düsterheimer
dieser Welt so gerne umgeben, erst recht, wenn solche
Tracks vom sehr stimmigen Intro „Death March six6six“
und dem daran anknüpfenden Outro „Death March six6six
Reprise“ eingerahmt sind. Von dieser Warte aus
betrachtet hat die Truppe rund ums einzig verbliebene
Gründungsmitglied Sänger/Gitarrist Bill Beadle in der
britischen Underground-Szene schon noch was zu sagen,
und das obschon die Band vom Split 1987 bis zur
Reanimation im Jahr 2012 satte fünfundzwanzig Jahre
faktisch tot war. Tot klingt das Quartett folglich
überhaupt nicht, aber die vollständige Vitalität hat es
auch noch nicht ganz erlangt. Sacrilege bleiben somit
eher eine Option für Liebhaber als eine Pflichtübung für
den Durchschnittsmetaller. Es bleibt zu hoffen, dass die
angegrauten Jungs weiterhin fleissig die Bühnen von
Clubs und Festivals beackern und es irgendwann endlich
schaffen, eine Scheibe rauszuhauen, die soundtechnisch
etwas mehr zu bieten hat als durchschnittliche
Demoqualität. Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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DEGREED – Dead But Not Forgotten Sun Hill
Production Für coolen Hardrock, den Degreed
spielen, ist die Stimme von Robin Ericsson schon fast zu
hart. Zudem rauben die Keyboards den Songs klar das
Flair und den Gitarren den nötigen Raum. Weiterhin
sollte sich der Vierer mal darüber klar werden, ob sie
nun eher im modernen Gewand oder doch traditionell
unterwegs sein wollen - so könnte man vielleicht so
etwas wie einen roten Faden zu Stande bringen. Die
Chorlines sind eigentlich echt toll, verschwinden aber
in der Soundwand. Die Riffs sind wirklich gelungen, aber
auch sie gehen auch immer wieder unter. Was extrem
schade ist, denn würde sich Degreed hier mehr auf die
Songs konzentrieren, wäre aus «Dead But Not Forgotten»
ein richtig geiles Album geworden. So wurde es eines von
vielen, denen der oder die grossen Hits fehlen. Früher
war das dritte Album das «make it or break it»… Ob dies
bei «Dead But Not Forgotten» auch der Fall sein, wird
die Zukunft zeigen. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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LINDEMANN - Skills In Pills Lindemann
Music/Warner Vor einigen Jahren trafen sich
Peter Tägtgren (Pain) und Till Lindemann (Rammstein) in
einer Bar in Schweden – und die Idee zu einer
Zusammenarbeit wurde geboren! „Skills In Pills“ heisst
nun das Ergebnis dieser lange vor sich hin gärenden
Kollaboration und hört sich tatsächlich an wie eine
Mischung aus Pain und Rammstein: treibende Musik im
Industrial Style mit ordentlich Synthie-Einsatz und
überraschend symphonischem Einschlag, gepaart mit der
unverwechselbaren Attitüde von Till Lindemann. Enorm
provokant und stellenweise auch schlichtweg vulgär,
rangieren die Texte von einer Ode an diverse Pillen und
Potenzmittelchen („Skills In Pills“) über ein
genüssliches Suhlen in mehr oder weniger sexy Fetischen
(„Golden Shower“) bis hin zum krassen
Pro-Abtreibungssong „Praise Abort“, mit dem
zugegebenermassen eingängigen Refrain „[…] / I hate my
life so very bad / I hate my kids / Never thought that
I‘d praise abort“. Nun, dass dieses Duo gemeinsam auf
Konfrontationskurs steuern würde, war zu erwarten.
Allerdings wirkt das Ganze stellenweise ziemlich seicht.
Die Musik scheint etwas gar poppig und vorhersehbar,
während sich die Texte oft auf das gleiche
Tiefflieger-Niveau begeben wie das pubertäre Geschmiere
auf den Wänden eines Männerklos (z.B. Fish On). Dabei
gibt es auch einige ganz gute Tracks, wie z.B. die
Parodie auf Lady Gagas „Bad Romance“ („Ladyboy“). Till
Lindemann hat sich von seiner einengenden Leine bei
Rammstein losgerissen und versucht nun was Neues – wobei
er sich nicht scheut, dabei an das eine oder andere Bein
zu pinkeln. Erstaunlich zahm geht es hingegen bei der
Pseudo-Ballade „Home Sweet Home“ und dem richtig schönen
„Yukon“ zu und her. Fazit: Ein provokantes und
keinesfalls langweiliges Album, das aber doch noch
einige Wünsche offen lässt. Wer seichte Unterhaltung
sucht, ist mit diesem Album bestens bedient!
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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THE V - Now Or Never Frontiers Music/Musikvertrieb
Beim ersten Betrachten des Covers kommt man
vielleicht nicht gerade drauf, dass es sich bei "The V"
um keine Geringere als Benedictum Frontfrau Veronica
Freeman handelt. Da ihre Hauptband nach eher
mittelmässigem Material der letzten Zeit offenbar eine
kreative Pause einschiebt, scharte die gute Veronica für
ihr erstes Solo-Album eine ganze Latte an Szene-Grössen
wie Jeff Pilson (Ex-Dokken, Foreigner), Michael Sweet
(Stryper), Tony Martin (Ex-Black Sabbath), Mike LePond
(Symphony X) und noch einige mehr um sich, darunter auch
Benedictum Klampfer Pete Wells und Drummer Rikard
Stjernquist, der mitunter immer noch die Stöcke auch bei
Jag Panzer schwingt. Das sind aber beileibe noch längst
nicht alle. Auf dem Papier und ohne Musik am Ohr wären
dann eigentlich nur zwei Dinge möglich. Entweder ist
«Now Or Never» ein Jahrhundert-Album geworden oder das
bekannte Sprichwort "viele Köche verderben den Brei"
gelangt zur Anwendung. Klären kann das also nur die
Musik und die nächste Frage zu Beginn war, wie denn das
Ganze stilistisch überhaupt klingt?! Der Opener «Again»
beginnt mit etwas Schlagseite der aktuellen Accept, um
danach aber mehr mit rockigen denn metallischen Vibes
weiter zu gehen. Veronicas Stimme ist hierzu nicht ganz
so kraftvoll wie sonst, aber das würde zu dem Sound auch
gar nicht wirklich passen. Der Song ist ok, aber sicher
nicht überdurchschnittlich. Da die Gitarren beim
nachfolgenden Titelsong anders als vorher klingen, ist
davon auszugehen, dass hier einer der zahlreichen Gäste
zu Werke geht. Ohne Booklet lässt sich aber nicht
eruieren, wer da nun wirklich in die Saiten haut. Auch
hier ist das Resultat ansprechend, aber nicht
bahnbrechend, und die Bläser (*huch*) gegen den Schluss
hin dürften eh nicht echt gewesen sein. Erst bei «Roller
Coaster» geht es endlich mal kerniger zu und her, doch
ohne die Vocals wäre die Bilanz wiederum bloss
ordentlich, aber kaum wirklich mehr. Leider geht es
genau so weiter und selbst Leather Leone (Chastain) als
Guest bei «Kiss My Lips», kann den Karren nicht
entscheidend aus dem Dreck ziehen. Kaum was falsch kann
man hingegen mit einer ordentlichen Ballade machen, und
die wird prompt mit «Starshine» geliefert.«Ready To Run»
gebärdet sich gegen den Schluss hin mit
zwischenzeitlicher Doublebass-Drum wenigstens als satter
Rocker, bevor zum Schluss bei «King For A Day» das mit
"mit Spannung" erwartete Duett mit Tony Martin ansteht.
Schleppendes Riffing ohne grosse Berührungspunkte mit
Black Sabbath und dem Sound aus der Zeit mit Tony
hinterlassen unter dem Strich jedoch genau das, was
entsteht, wenn zu viele Leute mitmischen: Mittelmass,
das haarscharf an der Langeweile vorbeischrammt. «Now Or
Never» als Titel hat dabei schon was Prophetisches an
sich und würde bei mir als physischer Tonträger ziemlich
schnell Staub ansetzen. Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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KEN MODE - Success Season of Mist/Irascible
Wem die aktuelle Hitzeperiode nicht zugesetzt hat,
der sollte sich vielleicht mal das kanadische Post
Hardcore-Trio Ken Mode zu Gemüte führen. Mann, sind
diese drei Typen schräg! Da sind Primus ja die reinsten
Chorknaben dagegen! Hier geht alles ordentlich
durcheinander, man brüllt sich die Seele aus dem Leib
und erst am Ende der Songs findet man zusammen einen
krönenden Abschluss. Klingt hart, aber ehrlich: für das
neue Werk der Kanadier „Success“ braucht der Hörer echt
starke Nerven. Wer dieses Gerne gerne hört, der kommt
hier voll auf seine Kosten. Ich für meinen Teil habe
nicht lange durchgehalten. Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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OL DRAKE - Old Rake (Instrumental) Earache
Records/Non Stop Music Ex-Evile Gitarrist Ol
Drake fiedelt sich hier durch neun Songs. Mal mit einer
bluesigen Art, dann wieder total verspielt oder extrem
thrashig. Das Ganze wird instrumental vorgeführt und
zeigt den Engländer von seiner besten Seite. Allerdings
ist es leider immer das Gleiche mit diesen
Instrumental-Werken: Mit der Zeit werden sie extrem
langweilig. Ausser man heisst Joe Satriani oder Yngwie
Malmsteen… Ein Satriani ist Drake aber bei Weitem nicht.
Und selbst Gary Holt kann da mit seinen Beiträgen nicht
helfen, dass die Scheibe spielerisch zwar toll ist, mit
zunehmender Spieldauer aber einfach langweilig wird -
obwohl man versucht, abwechslungsreich zu sein. Für
Gitarristen sicherlich eine hörenswerte Angelegenheit,
aber für den normal Sterblichen einfach eine Scheibe,
die man sich anhören kann, aber definitiv nicht muss.
Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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CHAOS MAGIC (featuring Caterina Nix and Timo Tolkki)
- Chaos Magic Frontiers Music/Musikvertrieb
Manchmal können Bandnamen oder von mir aus Projekte wie
auch Album-Titel nicht treffender sein! Ex-Stratovarius
Klampfer und Mainman Timo Tolkki hatte offenbar wieder
mal Lust wie Zeit und schrieb der chilenischen Sängerin
Caterina Torrealba, die 2008 ein eigenes Album
(«Oxygen») veröffentlichte, das neue Werk «Chaos Magic».
Als Referenz werden frühere Support-Gigs in der Heimat
für Edguy, Within Temptation oder After Forever genannt.
Damit dürfte die musikalische Marschrichtung weitgehend
gegeben sein, ohne vorher überhaupt einen Ton gehört zu
haben. Warum Caterina sich dann aber den im deutschen
Sprachraum eher negativ behafteten Nachnamen "Nix"
gegeben hat, ist eher suboptimal. Wie vermutet, erklingt
beim Opener «I'm Alive» etwa das, was ich erwartet habe
und in die Ecke Evanescence meets Nightwish meets Delain
gehört. Der Keyboard-Sound ist, wie bei «Dangerous Game»
eher poppig ausgerichtet, obwohl Master Tokki es soweit
wenigstens ein wenig schrammeln lässt. Spätestens bei
«One Drop Of Blood» wird aber klar, dass Caterina zwar
eine überaus schöne Stimmfarbe hat, die mehr als einmal
an Charlotte Wessels (Delain) erinnert, aber der Song
erreicht keinesfalls deren Qualität und irgendwie höre
ich gar einzelne Textfetzen von Madonnas Song «Frozen»
heraus, echt strange. Das kompositorische Mittelmass
nimmt darauf seinen Lauf und angesichts der starken
Konkurrent hat die Welt ganz bestimmt nicht auf ein
(weiteres) "Magisches Chaos" gewartet und der wirklich
schönen Stimme zum Trotz ist es schon tragisch zu sehen,
respektive zu hören, wie sich der einst gefeierte Timo
Tolkki nun mit solchen halbgaren Auftragsalben weiter
ins karrieremässige Abseits manövriert. Wer
grundsätzlich auf diese Mucke steht, die von den
erwähnten Kollegen jedoch weitaus besser und deutlich
packender gebracht wird, kann ja auf eigene Gefahr hin
dennoch mal ein Ohr voll riskieren. Mein persönliches
kurzes Fazit von «Chaos Magic» lautet: "weitgehend
blutleer oder eben "nix"! Rockslave
Punkte:
5.5 von 10
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BOBAFLEX – Anything That Moves Eternal Sound
Das siebte Album von Bobaflex bietet wütenden Gesang und
modernen Sound, der mit geschickt eingestreuten Melodien
für die junge Generation sehr interessant sein könnte.
Die Mischung aus eingänglichen und hasserfüllten Parts
scheint ja ziemlich im Trend zu sein. Lieder wie «Dry
Your Eyes» erinnern schon fast an «We Will Rock You» von
Queen, oder «Mama (Don’t Take My Drugs Away)» an Def
Leppard. Dass es dann auch kuschelig werden muss, wie
bei «A Spider In The Dark», ist klar. Bobaflex sind eine
dieser Bands, bei denen ich nie verstehen werde, wieso
sie für gut befunden werden. Klar, sie klauen an allen
Orten, bis zu akustischen Parts bei The Almighty («Turn
Me On») aber da sind mir die Originale einfach lieber -
auch wenn man bei Bobaflex eine gewisse eigenständige
Machart nicht von der Hand weisen kann. Aber wie hat
Alice Cooper mal gesagt: Die heutigen Truppen versuchen
zu viel in einem Song unterzubringen. Dem ist auch bei
Bobaflex nichts hinzuzufügen… Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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HELLIGATORS – Road Roller Machine Sliptrick
Records Helligators sind nicht zu verwechseln mit
den Nordlichtern Hellacopters oder Gluecifer, obwohl
eine gewisse Orientierung an diesen beiden Bands
vermutlich nicht geleugnet werden kann. Musikalisch
liegen die Helligators so irgendwie dazwischen. Das
Quintett bezeichnet ihre Musik selbst als Southern Hard
Rock. Das „Southern“ findet sich zwar meist nur in ihrem
Herkunftsland wieder… aber egal. Die raue Stimme von
Fronter Hellvis und druckvolle Gitarren bestimmen den
Sound der Italiener. „Road Roller Machine“ ist das
zweite Album und hat im Vergleich zu seinem Vorgänger
„Against all Odds“ von 2011 einiges an technischen
Verbesserungen hinter sich. Erst 2014 konnten sie bei
Sliptrick Records unterschreiben. Mit dem Opener „Nomad“
oder weiteren Titeln wie „Scream“ oder „Snake Oil Jesus“
zeigt die Band aus Rom ihr Potential. Gewisse
Gesangspassagen könnten von Pro-Pains Gary Meskil
persönlich eingesungen worden sein. Auch das melodische
Muster erinnert manchmal stark an etliche Songs der
Böhsen Onkelz. Andere Tracks wie „The Doomstroyer“,
„Swamp Man Voodoo“ oder „Stone Crusher“ ziehen sich
leider einfach zu sehr in die Länge und man schweift
beim Hören etliche Male ab. Dem Album fehlt irgendwas,
damit man es sich öfters anhört. Die eine Hälfte von
„Road Roller Machine“ hat es in sich und peitscht mit
Power und Spielfreude ins Gehör. Die andere Hälfte hört
sich zäh und schleppend an und man kann sich Song für
Song anhören und wartet auf einen Höhepunkt oder etwas,
das das Album speziell macht. Einzelne Gitarrenparts
bieten dem Hörer den einen oder anderen Leckerbissen,
was die Scheibe aber nicht aus der Versenkung zu heben
vermag. „Black Sun“, der Schlusssong der Platte, ist ein
experimenteller Sleaze/Countryrock-Titel, der vollends
nicht mehr auf dieses Album passt und an manchem Hörer
einfach vorbeigehen wird. Ob ich oder die Jungs von den
Helligators sich verpeilt haben, will ich an dieser
Stelle einmal offen stehen lassen. Das Album kommt über
ein „genügend“ aber nicht hinaus. Oliver H.
Punkte:
5.0 von 10
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HUMANGLED - Prodroms Of A Flatline Bakerteam
Records Das zweite Album der Italiener aus der
Stadt des schiefen Turms ist für mich ein bisschen
zwiespältig, denn die Mischung aus alten Cannibal Corpse
mit den typisch quietschenden Riffbetonungen, einem
Quentchen Cyberindustrial und dem surrenden Fretlessbass
ist zwar technisch einwandfrei, erreicht songwriterisch
jedoch nicht ansatzweise das manische oder entrückte
Level von z.B. Augury, Sadus oder Obscura. Und obwohl
alle erwähnten Bands in kleinen Teilsummen zum Vergleich
der Musik von HUMANGLED beitragen ist mir der Auftritt
auf „Prodroms Of A Flatline“ viel zu statisch und
gebremst, um auch nur annähernd als magisch betitelt
werden zu können. Solide Handwerkskunst, die einem
durchaus eine kleine Wendeltreppe ins Genick schnitzen
mag, aber auf Dauer leider nicht fesselnd genug ist. Wem
die genannten Vergleichsbands jedoch zu „jazzig“ sind,
könnte aber vielleicht noch mit den Jungs aus Pisa warm
werden, für mich persönlich reicht’s jedenfalls nicht.
Reinhören, wer neugierig ist. Hardy
Punkte:
5.0 von 10
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DEBAUCHERY - F**k Humanity Massacre
Records/Musikvertrieb Ich muss meinem Chef glaub
mal sagen, dass es irgendwie schon fast unfair ist, mir
Debauchery-Alben zum rezensieren zu geben. Ich kann
dieses Zeug nämlich einfach nicht ab. „My religion is
hate, my god is called war“ - startet das neue Machwerk
der „Blutgötter“ (urgh) mit dem Intro. Jajaja, ich
kann’s schon jetzt nicht mehr hören. Aber was habe ich
beim Albumtitel „F**k Humanity“ schon erwartet. Ich
werde diese Zeilen nun nicht dafür verschwenden, euch im
Detail zu erklären, was euch musikalisch erwartet:
AC/DC-Riffs auf tiefergelegten Gitarren im Wechsel mit
simplen (sorry, stumpfsinnigen) Grooveparts,und
eingängliche Mitgröhl-Refrains (hier versucht man sich
an sowas wie Lead-Melodien), dazu das immer gleiche,
langweilige und kraftlose Gegrowle und Gerufe bzw.
Gespreche von Thomas Gurrath. Die Texte bleiben leider
trotz des - irrsinnig ungewöhnlichen - durchgehenden
Themas der Scheibe „Dämonen und Monster“ ganz schlimm
platt - und glaubt nicht, dass ich keinen Humor habe!
Aber wie oft dürfen die Wörter „War“, „Blood“ und „Hate“
auf einer Scheibe vorkommen, bevor man wegen
Ideenlosigkeit eine Busse bekommen sollte? Und sorry:
Zombies, Drachen und Minotauren kennen wir schon - und
auf Gorezilla sind auch schon andere gekommen. Der Mann,
der diese „Kriegsmaschine aus Deutschland“ immer wieder
volltankt, sollte gezwungen werden, konstant eine
Topfplanze mit sich rumzutragen, um den ganzen
Sauerstoff, den er verschwendet, zu kompensieren. Und
das ist nicht persönlich gemeint, ich bin sicher, es
handelt sich um einen echt netten Typen - aber bitte,
bitte, im Namen des guten Geschmacks: mach mal andere
Musik (und wenn wir schon dabei sind: etwas weniger Blut
auf Bühne, Musikern und nackten Frauen wäre doch auch
mal ein Schritt nach vorne, das ist nur noch doof)! Die
drei Punkte gibt’s ausschliesslich, weil ich mich sonst
über kaum eine Band so schön aufregen kann. Lucie
W.
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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