Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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HELLOWEEN – My God-Given Right Nuclear
Blast/Warner Recht symphonisch startet der neuste
Streich der Kürbisköpfe aus Hamburg. Das dreissigste
Jahr der Bandgeschichte wird mit der 16. Scheibe
gebührend gefeiert. Eins werden die Herren um die beiden
Ur-Mitglieder Michael „Weiki“ Weikath (Gitarre) und
Markus Grosskopf (Bass) immer fabrizieren: Faszinierende
Refrains, die jeder sofort nach dem ersten Hören
mitsingen kann. So auch beim Opener „Heroes“, der ohne
zu zögern ins Ohr geht, auch dank der tollen
Gesangsleistung von Andi Deris. Mit dem nachfolgenden
„Battle’s Won“ drücken die Herren mächtig aufs Gaspedal
und zelebrieren eine unheimliche Dynamik dank
Schlagzeuger Dani Loeble! Mit den orchestralen Parts
erinnert der Track schon an die goldenen „Keeper Of The
7 Keys“-Tagen. Das Mitrocken und Mitsingen steht bei
Helloween wieder im Vordergrund, einfach im Gewand von
2015. Paradebeispiel ist der Titeltrack, der mit seiner
packenden Hookline kein Bein stehen lässt - Gott hat
ihnen das Recht gegeben, sich selber zu sein und zu
bleiben! Ins selbe Fahrwasser gehört auch „Stay Crazy“,
das mit einem unheimlichen Charme um die Ecke kommt, dir
auf die Schulter klopft und du leicht erschrocken in die
Knie gehst mit der Erkenntnis: „Wie geil ist das denn?!“
Logisch werden die Nörgler sich wieder an Mister Deris
Stimme reiben, weil er eben kein Michael Kiske ist. Zum
Glück, denn Andi macht seit über 20 Jahren einen
verdammt hervorragenden Job! „Lost In America“ ist eine
Hymne, wie sie eben nur Helloween schreiben können, und
genau das macht dieses Album dermassen spannend,
interessant und abwechslungsreich! Vielleicht auch zum
besten Werk seit „Rabbit Don’t Come Easy“ aus dem Jahre
2003. Was bei Helloween auch nicht fehlen darf, sind die
Doppel-Leads, die immer wieder würdevoll vorgetragen
werden. Neben all den schnelleren Nummern ist es aber
auch das eher schleppende „The Swing Of A Fallen World“,
das punkten kann. Helloween haben so viele Truppen
beeinflusst, da steht es ihnen als erstes zu, sich
selber zu verwirklichen und sich selber zu sein und zu
bleiben. Das haben die Hanseaten bestens umgesetzt wie
in „Creatures In Heaven“ mit einem unglaublich schönen
Choruspart. Die wohl beste Verbindung aus den alten,
erfolgreichsten und neuesten Zeiten wird in „If God
Loves Rock’n'Roll“ umgesetzt. Eine Nummer, die von jeder
Helloween-Epoche etwas zu bieten hat! Wie das schon fast
Judas Priest-like „Living On The Edge“ oder das speedige
und gitarrenvirtuose „Claws“. Helloween haben sich
selber übertroffen und eine Scheibe veröffentlicht, mit
der sich drei Jahrzehnte sehr gut feiern lassen.
Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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PARADISE LOST – The Plague Within Century
Media/Ubiversal Man durfte definitiv gespannt
sein, wie das neue Werk der britischen Kings of Sorrow
ausfallen würde – man bedenke, dass Greg Mackintosh mit
Vallenfyre ein sehr derbes, deutlich todesmetallischeres
Gebiet erschlossen hat, während Frontgrummler Nick
Holmes bei Bloodbath ins Mikro knarzt. Ich persönlich
war damals schon mehr als nur begeistert von seinem
Einsatz, und es zeigt sich: Die guten Herren scheinen
Gefallen an derberen Klängen und böseren Stimmen
gefunden zu haben. „No Hope In Sight“ startet gleich mit
allen Tugenden bisheriger Werke – clear Vocals treffen
auf knurrende Growls, während die Instrumentalfraktion
sowohl melodisch wie auch hart zur Sache geht.
„Terminal“ legt dann tempomässig nochmals einen Zacken
zu und kommt mit beinahe dem schnellsten Drumming daher,
welches „The Plague Within zu bieten hat – noch brutaler
wird’s nur noch auf „Flesh From Bone“! Und ich meine,
wir reden hier von Paradise Lost, DIE Truppe, welche für
eher langsamere Songs mit dafür umso düsterer Atmosphäre
bekannt gewesen ist! Ich könnte hier noch weiter
einzelne Songs herauspicken und analysieren, was sich
verändert hat und in wie fern, aber das macht keinen
Sinn – ich kann wirklich, und das nicht nur, weil
Paradise Lost meine Stammband sind, wirklich nur
empfehlen, dieser Scheibe eine Chance zu geben – vor
allem dann, wenn man einen räudigeren Sound mit Growls
mag, der dennoch atmosphärisch-melodische Momente
besitzt, plus einen Sänger zu schätzen weiss, der seine
Stimme so variabel wie schon ewigs nicht mehr
einzusetzen weiss: klagend, flehend, pragmatisch, böse,
knurrend und einfach nur fies… Ich habe keine Ahnung, ob
Mister Holmes all dies auch live bringen kann, aber ich
bin guter Dinge. Genauso, wie ich weiss: Mit solch einem
Monster an Düsternis, Härte und Melodie hätte kaum
jemand gerechnet – mich eingeschlossen. Darauf ein Bier!
Als Nebenbemerkung: Die Zusatztracks auf der auf 666
Einheiten limitierten EMP-Edition sind die Zusatzkohle
mehr als nur wert, und die Tracks namens „Fear Of
Silence“ sowie „Never Look Away“ hätten den Platz auf
der regulären Scheibe mehr als nur verdient. Anyway, es
bleibt schlussendlich nur noch anzumerken: Paradise Lost
sind auch nach 14 (!) Alben für Überraschungen gut – all
hail the Kings of Sorrow! Toby S.
Punkte:
9.5 von 10
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DEMON LUNG – A Dracula Candlelight
Records/Iracible Demon Lung war für mich DIE
Neuentdeckung des Jahres 2013. Das damals erschienene
Debut „The Hundredth Name“ hat seither immer mal wieder
den Weg auf den Plattenteller gefunden - die Messlatte
für den Nachfolger ist entsprechend hoch. Auch wenn die
ersten Takte kurz Zweifel aufkommen lassen – „A Dracula“
setzt genau da an, wo man vor zwei Jahren aufgehört
hatte. Zentrales Qualitätsmerkmal bleiben demnach die
kraftvollen Riffs, die - abgesehen vom kurzen
Instrumental ‚Rursumque Adracula‘ - in keinem Song
fehlen. Die Spannungsbögen werden gekonnt gesetzt,
sodass man der Musik bis zum Schluss gebannt lauscht.
Man wechselt mit Tempi und bettet wie in ‚Gipsy Curse‘
auch mal Zwischenteile ein, die einen komplett anderen
Vibe versprühen. Die Abwechslung ist auch von Nöten,
schliesslich hat man eine turbulente Geschichte von
Satans Tochter zu erzählen, die sich im Kloster in die
reinste der anwesenden Seelen verliebt, in der Folge in
einen Negativstrudel gerät und schlussendlich die ganze
Welt umbringt. Sängerin Shanda Fredrick unterstreicht
mit ihrer markanten, tiefen Stimme den diabolischen
Charakter der Texte. „A Dracula“ ist zweifelsfrei ein
weiteres episches Meisterwerk der Doomer aus Las Vegas.
Patricia L.
Punkte:
9.5 von 10
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FAITH NO MORE - Sol Invictus PIAS/Musikvertrieb
18 Jahre! Ja, es fühlt sich eine Ewigkeit an, aber
scheisse auch - jetzt ist es Tatsache: Die
Crossover-Pioniere Faith No More haben sich nach ihrer
Konzertreunion im Jahre 2009 zusammengerauft und ein
neues Werk erschaffen. Man hat sich dafür drei Jahre
Zeit genommen, um in dem heimischen Studio in Oakland
von Billy Gould diese, ich kann es schon vorwegnehmen,
sehr gute Platte einzuspielen. Der Einsteiger „Sol
Invictus“ ist sehr ruhig, doch schon der zweite Song
„Superhero“ hat das Zeug zum Klassiker und zeigt, dass
die Band vom Songwriting her gar nichts vergessen hat.
Vor allem die Stimme von Sänger Mick Patton trägt
einiges bei, denn was der Kerl hier stimmlich abgibt,
ist schlicht und einfach weltklasse! Er schreit,
flüstert, ist melodisch aktiv, einfach Klasse. "Sol
Invictus" muss man auch Zeit lassen, wie bei einem guten
Wein, wenn der Reifungsprozess erfolgt ist, hat man ein
Resultat, das einem einen Rausch beschert, von dem man
nicht mehr weg möchte. Platte des Jahres! Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte:
9.3 von 10
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LUCA TURILI'S RHAPSODY - Prometheus - Symphonia Ignis
Divinus Nuclear Blast/Warner Der Italiener
Luca Turilli liefert ein Meisterwerk ab, welches man in
dieser Form wohl nicht erwartet hätte. Wir erinnern uns:
2011 wurden durch die freundschaftliche Trennung der
beiden Chefdenker Luca Turilli und Alex Staropoli aus
Rhapsody zwei-Bands. Beide veröffentlichten bisher ein
Studioalbum. Luca Turilli folgt nun mit seinem zweiten
Streich. Dabei wir deutlich, dass, zumindest für mich,
Luca Turilli derjenige mit dem magischeren Händchen für
epische Kompositionen ist. Nahm ich sein Erstwerk nach
der Trennung noch verhalten positiv auf, löst der
Zweitling bei mir nur positive Gefühle aus. Und das
obwohl ich derart symphonischen Klängen eigentlich sehr
Kritisch gegenüber stehe. Prometheus ist cineastisch,
klassisch, treibend, progressiv, in der Gesangssprache
mal Englisch, mal italienisch oder ev. lateinisch, mal
rasend, dann wieder ruhig und vor allem eingängig. Die
Kompositionen hören sich an, als würde man ein gutes
Buch lesen. Hier macht alles irgendwie Sinn. Luca
Turilli baut wahre Soundkatedralen auf und lässt bei
allem Bombast den Metal nie aussen vor. Im Vergleich zu
früheren Jahren macht der Meister zwar weder besonders
viel anders, noch klingt es anders – diesmal ist aber
alles noch ein wenig packender als sonst. Anspieltipps
zu nennen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das einzige
was ich bei diesem Album auf keinen Fall möchte, ist, es
„live“ zu erleben. Schon gar nicht dann, wenn Luca
Turilli der Versuch verfallen würde, es so wie auf CD
wieder zu geben. Diese Chöre, die klassischen
Instrumente und diese magische Stimmung würden zum
lächerlichen, vom Playback getragenen Kasperli-Theater
verkommen. Auf der heimischen Anlage aber macht dieses
Album Sinn. Oder mit anderen Worten: Luca Turilli hat
sich mit diesem Album selber übertroffen. Roger W.
Punkte:
9.3 von 10
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ARCHITECTS OF CHAOZ – The League
Of Shadows Metalville/Musikvertrieb Leck mich
am Arsch! Paul Di’Anno ist zurück! Der ehemalige Iron
Maiden-Shouter, welcher auf den ersten beiden
Jungfrauen-Scheiben sang, fiel in der letzten Zeit eher
durch seine provokanten Sprüche gegenüber seiner
Ex-Truppe auf denn durch gute Musik. Sein letztes
wirklich geiles Werk war Killers „Murder One“ aus dem
Jahr 1992. Gesanglich singt und kreischt der gute Paule
auf dem neuesten Werk wie in frühen Tagen und hat nichts
von seiner räudigen, punkigen und aggressiven Art
verloren. Ob dies dann auf der Bühne auch noch der Fall
sein wird, werden wir sehen. Die Songs dieses Werkes
wurden von den Bandmitgliedern, bestehend aus der
deutschen Band The Phantomz, geschrieben. Alles klingt
nach einer wuchtigen, wütenden Version der „New Wave Of
British Heavy Metal“. Allerdings viel reifer. Dabei geht
die Spielfreude niemals flöten, erreicht aber auch nicht
die Klasse von „Murder One“. Ab und an klingt das Ganze
auch nach neueren Accept. Dies liegt aber an der Stimme
von Paul, die ziemlich ähnlich klingt wie jene von Mark
Tornillo. Die Gitarrenarbeit überzeugt mit fetten Riffs
und tollen Leads, welche Joey Siedl und Andreas Ballnus
reihenweise zocken. „Switched Off“ ertönt wie ein
kleiner Bruder des Iron Maiden-Tracks „Remember
Tomorrow“. „Erase The World“ ist einer dieser
Hassbrocken und „Dead Eyes“ überzeugt mit der schon
angesprochenen Gitarrenarbeit. Ein Album von Mister
Di'Anno hätte ich in dieser Art und Weise nicht mehr
erwartet, aber „The League Of Shadows“ ist eine verdammt
heisse Scheibe geworden, auf welche die Truppe Stolz
sein darf. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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FORGOTTEN HORROR - Aeon Of The Shadow Goddess
Woodcut Records Die zweite Scheibe des
finnischen Duos soll eine blackmetallische Huldigung an
meine absolute Lieblingsbitch Lilith sein. Und obwohl
ich meine persönlichen Fantasien hinsichtlich der
dunklen Mutter anders vertont hätte, kann ich durchaus
nachvollziehen, was Bandkopf Tuomas Karhunen (u.a.
Deathchain, Jess And The Ancient Ones) mit Schlagzeuger
Kassara hier veranstaltet hat. Messerscharfe,
abwechslungsreiche Riffs treffen auf ebensolches
Drumming und homogene Temposchwankungen, akustische
Intros/Interludien und viele kleine Details gilt es zu
entdecken und zu verarbeiten. Das Thema Lilith (je nach
zeitlicher/nationaler Herkunft beschreibbar mit
"Urmutter", "Windhauch", "Unterweltgöttin", "Nachtwind",
etc.) ist einfach nicht totzukriegen. Aber wie auch,
denn diese besondere Madame fasziniert die
Metal/Gothic/Belletristik-Szene seit Anbeginn, und für
nahezu jedes Genre gibt es entsprechende
Klang-/Schreibkunst zu entdecken (u.A. Coroner, Cradle
Of Filth, Dissection, Virgin Steele, Genesis,
Geisterjäger John Sinclair uvm...). Aber zurück zur
vorliegenden Musik. Denn bei allem konzeptionellen
Unterbau zur thematischen Ausrichtung der Texte sind
Forgotten Horror vor allem eins - Metal! Neun Songs und
eine 3/4 Stunde lang gibt es durchdachtes,
blackmetallisches Kopfkino mit vielen Details, aber
immer mit groovigem Fluss und einem tollen Händchen für
abwechslungsreiches und nichtsdestotrotz griffiges
Songwriting. Es fällt mir aktuell schwer, eine
sinngemässe Beschreibung von "Aeon Of The Shadow
Goddess" zu liefern und lasse es darum lieber gleich von
Anfang an. Soviel sei jedoch dazu gesagt: Dieses Album
wächst mit zunehmendem Genuss kontinuierlich, und ich
"musste" meine Punktzahl nach jedem weiteren Durchlauf
erhöhen. Wer auf intelligente, durchdachte Düstermusik
steht, dürfte mit etwas Geduld einen indirekten
Nachfolger zu Dissection's "Reinkaos" entdecken,
absoluter Reinhörbefehl! Ich für meinen Teil bin gerade
ziemlich begeistert. Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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HOUSE OF LORDS – Indestructible Frontiers
Records/MUsikvertrieb Sänger James Christian
schreibt noch immer hervorragende Rock-Hymnen, die von
einer perfekt eingespielten Truppe vorgetragen wird. Man
muss einfach anerkennen, dass bei House Of Lords noch
nie eine so homogene Truppe am Werk war. Speziell
Trommler BJ Zampa vermischt sein lockeres Spiel
amerikanischer Prägung mit einer feinen Technik. Genau
gleich wie Gitarrist Jimi Bell, der tolle Riffs seinen
Saiten entlockt, soliert wie ein kleiner König, und aus
den beiden ersten Tracks „Go To Hell“ und dem Titelsong
erstklassige Power Rock-Songs mit monumentalen Chören
macht. Erinnerungen an Def Leppard werden dabei wach.
Die Verbindung aus einer Ballade und Power ist
nachzuhören in „Pillar Of Salt“. „100 mph“ lässt danach
dann gleich wieder die Schwarte krachen. Eine geile
Melodic-Hymne erwartet uns dann mit „Call My Bluff“, und
mit diesen Tracks haben wir das breite Spektrum der Amis
abgedeckt. „Indestructible“ ist ein Album geworden, das
nicht nur durch tolle Melodien, einem hervorragenden
Sänger und sensationellen Songs überzeugt, sondern auch
durch eine grandiose Dichte an Hits. Da mutet das fast
wehmütige „We Will Always Be One“ wie ein Fremdling an,
der aber absolut passend das Album abrundet. House Of
Lords finden auch immer den ergänzenden Part für die
Keyboards, die mal mächtiger („Another Dawn“) oder auch
mal ein bisschen dezenter („Eye Of Storm“) aufblitzen.
Das Album vermag nicht bis ganz am Schluss das extrem
hohe Niveau zu halten, schafft aber mit „Stand And
Deliver“ (was für ein Gitarrensolo!) noch einen
hervorragenden Abschluss. Wer auf ein tolles, hart
rockendes, mit vielen Hits gesegnetes und ins Bein
gehendes Album wartet, wird an der neuesten Scheibe von
House Of Lords nicht vorbeikommen! Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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STARQUAKE - Times That Matter Pure Rock
Records/Non Stop Music Beeinflusst von
Genre-Größen wie Iron Maiden, Spock's Beard und
Einflüssen des 70er-Hard Rock bewegt sich die Musik von
Starquake zwischen heavy Gitarren, fetten Drums und
ausgefeilten Gesängen. Gewürzt mit einem guten Schuss
Hammond Orgel und großen Arrangements ist “Times That
Matter” dabei immer harmonisch, song- und
melodieorientiert. So wird die Musik des Deutschen Mikey
Wenzel und seinen Mitmusikanten beschrieben. Ich
empfinde die Musik als sehr abwechslungsreich,
interessant und ich mag das ganze Album. Schon der
Opener "Scenes Of A Revolution" glänzt mit Chören,
erinnert an Queen und Spocks Beard zugleich. Eine sehr
leckere Mischung. Mickeys Stimme erinnert ab und zu an
die von Graham Bonnet, vor allem bei "Here I Go Again"
einem ganz grossartigen, zeitlosen Rock-Song, ich liebe
solche Tracks. Dem entgegen steht das ruhige, mit
akustischer Gitarre gespielte "Times That Matter".
"Close Encounter" beginnt mit Yes-Klängen und lässt
danach die Hammond wummern, dass es nur so eine Freude
ist. "No More Hate" ist stark angelehnt an Maidens
"Wasted Years", aber was soll's es gefällt. Die zweite
akustische Gitarrennummer gefällt ebenfalls sehr gut und
überzeugt mit einer gefühlvollen Gesangsmelodie,
wunderschön. Auch stark: das 21 Minuten lange "Rise And
Fall". Hier spielen alle Starquake-Einflüsse musikalisch
zusammen, von den oben erwähnten Spock's Beard über Deep
Purple und noch so einigen klassischen Rockbands. ein
herrlicher Song. Keiner der 11 Songs gleicht dem
anderen, und genau das macht "Times That Matter" zu was
ganz besonderem. Als toleranter Rockmusik-Liebhaber muss
man diesen Rundling einfach mögen. Gratulation an Mikey
Wenzel für dieses wirklich gelungene, grossartige Album.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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TREMONTI – Cauterize Fret12 Records Mit
„Cauterize“ führt Sänger und Gitarrist Mark Tremonti
(auch bekannt als Gründungsmitglied von Alter Bridge und
Creed) seine zweite Platte ins Feld. Nachdem er mit „All
I Was“ im Jahr 2012 in ein Wespennest gestochen und
durchschlagende Erfolge gefeiert hat, kommt Anfang Juni
sein Zweitwerk auf den Markt. Zeit muss sein, sich die
Scheibe genauer anzuhören! Bereits der Opener „Radical
Change“ drückt richtig satt ab und erfüllt die ersten
Erwartungen. Die perfekte Kombination von modernem
Thrash und Melodie findet sich in diesem Song wieder.
„Flying Monkeys“ ist im Anschluss eher langsam und
könnte die Frucht aus der Verbindung Gojira und Alice In
Chains sein. Die Harmonie der Gitarren macht das Stück
aber erst so richtig interessant. Mit dem Titeltrack
„Cauterize“ verschmelzen polyrhythmische
Presslufthammerriffs mit Doublebass an genau den
richtigen Stellen. Dadurch besteht die Musik aus einer
Mischung zwischen zeitlosem Metal, sattem Hard Rock und
progressiven Einflüssen. „Arm Yourself“ erinnert
stellenweise stark an Slipknot, wenn man den Gesang
einmal ausser Acht lässt. Die Arbeit von Schlagzeuger
Garrett Whitlock kommt hier schön zum Tragen. „Dark
Trip“ ist schliesslich ein Track, der auch gut auf einem
Alter Bridge Album Platz finden könnte. Das
Schaffensgenie kann seine jahrelange Tätigkeit bei Creed
und Alter Bridge also nicht verbergen – braucht er auch
gar nicht, denn auch „Another Heart“ fügt sich
geschmeidig ins Gebilde von „Cauterize“ ein. „Fall
Again“ kommt im Anschluss düsterer und schleppender
daher als seine Vorgänger. Mark Tremonti spielt mit der
Melodie und versprüht eine gewisse Melancholie, die sich
in einem heulenden Refrain jeweils entlädt. „Tie the
Noose“ ist eine rockige Nummer über die es nicht viel zu
sagen gibt. Es ist vielleicht der Titel, der auf
„Cauterize“ ein wenig unterzugehen droht. Mit „Sympathy“
und „Providence“ schliesst sich vorerst einmal die Akte
Tremonti. „Sympathy" besticht durch komplizierte
Instrumentierung und überragende Chöre, die den Hörer in
andere Gefilde hebt. Mit „Providence“ wird noch ein
Schlussgang serviert, der für jeden Fan zum Leckerbissen
wird. Man kann ganz unverblümt sagen, dass wo Tremonti
draufsteht, auch Tremonti drin ist! Aber aufgepasst: es
folgt ein Doppelschlag! Innert Kürze soll auch bereits
das dritte Album mit dem Namen „Dust“ den Musikmarkt
erobern, denn seit Anfang 2014 wurden im 12Fret Record
Studio über 20 Songs geschrieben und zusammen mit
Michael „Elvis" Baskette (Alter Bridge/Slash)
aufgenommen. Es wäre eine Sünde, sie in einer Ecke
verkümmern zu lassen! Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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ORPHEUS BLADE - Wolf`s Cry Pitch Black Records
Dies ist das Debut-Album der progressive Metaller aus
Israel. Geboten wird sehr melodiöser und
abwechslungsreicher Prog, untermauert mit den kräftigen
Stimmen von Adi Bitran und Henning Basse. Schon "The
Finest Art Of Feeding" fesselt den Zuhörer mit sehr
interessanten Songstrukturen und melodiösen
Gesangsmelodien. Auch das etwas härtere "The Becoming"
glänzt mit den abwechslungsreichen Mann/Frau-Stimmen und
verleiht den Songs noch zusätzlich Spannung. Das mit
einem tollen Gitarrensolo beginnende "Under Dying
Stars", das dann mit der ruhigen Stimme von Adi
weitergeht, gefällt sehr, auch nachdem der Song dann
später wieder ordentlich Fahrt aufnimmt. Die
Wechselspiele der einzelnen Tracks halten das Ganze sehr
spannend. "In Sickness And In Hell" startet orchestral,
und hier zeigt sich die gesangliche Klasse von Henning
Basse besonders gut, ein grandioser Shouter. Ganz gross
auch das knapp neun Minuten lange "Dismissal", ein sehr
melodiöser Song, der zeigt, dass die Band in der Lage
ist, klasse Songs zu schreiben. Die elf Nummern sind
allesamt recht verspielt, sehr abwechslungsreich, oft
theatralisch dargeboten. Mit viel Melodie und
durchgehend auf hohem Niveau gespielt. Es macht
unheimlich Spass, diesen Silberling zu entdecken und
nach jedem Durchlauf mehr zu geniessen. Klasse Debut von
Orpheus Blade. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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THE OTHER – Fear Itself Steamhammer/Musikvertrieb
Holla die Waldfee, da ging aber einiges bei den
sympathischen Gruft-Punks (man lese hierzu mein
Interview mit dem Sänger Rod Usher nach) – erst war es
‚nur‘ der Abgang des Gitarristen, welcher zu verkraften
war, und dann hat offenbar der Bassist auch noch das
Grabtuch in die Ecke gepfeffert. Nun, wieder erstarkt
mit gleich zwei Gitarreros und einem neuen Basser hieven
The Other nun ihre neueste Kreation aus der Gruft ins
Vollmondlicht. Nett die Anspielung im Plattentitel auf
den Spruch: We’ve got nothing to fear than fear itself.
Dass nun zwei Saitenhexer am Werk sind, macht sich
deutlich im Soundgewand bemerkbar – so tight und
druckvoll habe ich bisher die Mucke der Deutschen nicht
erlebt. Allerdings geht dies auch sachte auf die
Horroratmosphäre, die zwar nach wie vor da ist, keine
Frage, aber sie musste der neuen Härte auch ein wenig
Platz machen. Das Resultat sind deutlich metallisch
gefärbtere Punk-Songs, man höre sich nur mal „Nie mehr“
oder „German Angst“ an – wie gesagt, die ursprüngliche
Horror/Punk-Atmosphäre ist nach wie vor vorhanden, sie
hat sich einfach eher in die metallischere, härtere
Richtung gewandelt. Ist aber auch kein Wunder, mit
dieser neuen Konstellation. „Funeral March“ oder „Doll
Island – Isla de las Muñecas“ sowie „Screams In The
Black House“ erklingen dann wieder ganz im Stile der
vorhergehenden Platten „New Blood“ oder „The Devils You
Know“. Fazit: Auch wenn sich einiges geändert hat in der
Krypta von The Other, so haben sie ein Album
veröffentlicht, das zwar sachte anders klingt, aber man
dennoch deutlich zu spüren bekommt: Wo The Other drauf
steht, sind auch The Other drinnen. Super Sache, ich geh
mal meine Kippen holen und brettere zu den Klängen von
„Fear Itself“ über den örtlichen Friedhof. Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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PRO-PAIN - Voice Of Rebellion
Steamhammer/Musikvertrieb Gary Meskill hat
Pro-Pain im 1992 mit „Foul Taste Of Freedom“ gegründet
und seiher regelmässig Alben veröffentlicht. "Voice Of
Rebellion" ist schon das 15. Werk des New Yorker
Haudegen. Was Meskill ausmacht, ist, dass er ohne
Kompromisse sein Ding durchzieht. Mit seinen Texten
deckt er Missstände in seinem Land auf, wie zum Beispiel
mit der Polizei, die nicht gerade zimperlich umgeht mit
den Bürgern, wie wir alle wissen. In der neuesten
Ausgabe geht Meskill wieder vermehrt in den Hardcore
zurück, von wo er stammt, ohne aber die Metal-Einflüsse
zu vergessen, die das Gesamte von Pro-Pain ausmachen.
Stimmlich brüllt er sich wie immer die Seele aus dem
Leib, hat aber auch eingängige Passagen dabei. Sonst
sind wie immer die fetten Riffs und die Rythmussektion
absolut stark, einer Felswand gleich. Meskill erfindet
mit seinem neuen Werk das Rad nicht neu, "Voice Of
Rebellion" ist aber mehr als nur gelungen und wird jeden
Fan der Band entzücken und auch für Einsteiger
interessant sein. Daniel J.
Punkte:
8.9 von 10
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TEN – Isla De Muerta Rocktopia Records
Bereits zum 12. Mal wird die britische
Melodic-Institution Ten mit einem Studioalbum
vorstellig. Einmal mehr beweist dabei Mainman, Sänger
und Kopf der Formation Garry Hughes ein
aussergewöhnliches Gespür für feinste Melodien und deren
Ausarbeitung zu fantastischen Songs. Der Titel des
Werkes „Isla De Muerta“ lieferte bereits den Hinweis zum
Stoff des Konzept-Albums. Es dreht sich um das Thema
Piraten und die Mythen um die „Island Of The Dead“.
Musikalisch hat die Band um Mr. Hughes die entsprechende
Stimmung punktgenau eingefangen und versprüht dabei
einen authentischen Vibe. Zwischen Bombast, knackigem
Hard Rock bis hin zu Melodic Metal und sanften Keyboard
Klängen fand Direktor Hughes immer den exakten Weg, die
entsprechende Thematik zu vertonen. Ganze Arbeit
leisteten dabei auch die drei Gitarristen, die Hand in
Hand erstklassige Riffs und Soli mehr als einmal zu
akustischen Wänden aufbauten. Die Truppe spielt aber
auch immer wieder mit modernen Effekten, ohne dabei über
das Ziel hinaus zu schiessen. So wird auch immer wieder
durch düstere, fast melancholische Stimmungen von
klassischem 08/15-Melodic abgerückt. Somit glänzt die
Scheibe durch variable Nuancen, aber auch durch
ausgeprägte Hooks. Im Gegensatz zu so mancher Konkurrenz
schaffen es Ten, die Spannung vom ersten bis zum letzten
Ton aufrecht zu erhalten. Auch der Härtegrad bleibt hoch
und wird nur selten durch legitime, balladeske Klänge
unterbrochen. „Isla De Muerta“ ist ein Paradebeispiel
dafür, wie man Melodic vom angestaubten Image befreien
kann. Ein unerwartet starkes Album. Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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BEAUVOIR FREE – American Trash Frontiers
Music/Musikvertrieb Mit seinem blonden Iro
setzte Jean Beauvoir in den frühen Achtzigern mit der
Metal/Punk-Band Plasmatics optische Massstäbe. Die
Zusammenarbeit mit der illusteren Truppe um Wendy O.
Williams (R.I.P.) endete drei Alben später 1981. Dies
war aber erst der Anfang der äusserst erfolgreichen
Karriere des Multiinstrumentalisten, Songwriters und
Produzenten aus Chicago, der zwischenzeitlich an über
100 Alben beteiligt war. Nach ersten Soloalben, dem
ersten und bis dato einzigen Album von Voodoo X und dem
Anfang mit Ausflügen in die Filmmusikbranche, begann
auch das Projekt Crown Of Thorns. Deren Debut war nicht
nur erfolgreich, sondern kreuzte auch die Wege von Mr.
Beauvoir und Gitarrist Micki Free. 22 Jahre später
beschlossen die Beiden, den Geist von damals zusammen
wieder aufleben zu lassen und setzten da an, wo das
selbstbetitelte Debut endete. Musikalisch bleibt Jean
seinen Vorlieben für hochmelodischen Hard Rock treu.
Zusammen haben die Beiden aber auch erstklassige Songs
verfasst, die schnell ins Ohr gehen und dort auch
bleiben, zwischenzeitliche Abnutzungserscheinungen von
Crown Of Thorns sind dadurch schnell vergessen. Das
kreative Duo scheint hervorragend zu harmonieren. Der
Sound klingt extrem leichtfüssig und locker. Vor allem
die individuelle Stimme von J. Beauvoir, gepaart mit den
satten Riffs und filigranen Soli von Gitarrenkünstler M.
Free, ergeben in Kombination Weltklasse-Melodic/Hard
Rock. Somit ist „American Trash“ ein Album, das in
keiner einschlägigen Sammlung fehlen darf. Chris
C.
Punkte:
8.8 von 10
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THE GREAT DISCORD - Duende Metal Blade/Sony Music
Die vielschichtige Musik der Schweden um Sängerin
Fia Kempe und Drummer Aksel Holmgren ist nicht einfach
zu beschreiben oder zu verstehen. In eine Kategorie
scheinen die Schweden kaum zu passen. Mal im schweren
verzerrten Metal zu Hause, dann wieder in
melancholischen Gefilden, dann wieder mal ein Growl-Part
und Doublebass-Drums. Und über allem schwebt die schöne
Stimme von Frontfrau Fia Kempe. Mal fast poppig, dann
wieder brachial hart. Am Anfang ist dieses Album sehr
verwirrend, öffnet sich aber dem Zuhörer nach und nach.
Wenn sich das Ganze dann voll entfaltet hat, kann man
hier ein wunderbares Stück Musik geniessen und erleben.
So geht es mir beim Anhören des sieben Minuten langen
"Ephemeral", da wird man einfach davongetragen in die
wunderbare Welt von "Duende", was übrigens bedeutet,
eine Seele zu besitzen. Über grosse Strecken verbreitet
das Album immer wieder melancholische Stimmung, gepaart
mit schönen Gesangsmelodien und tollen Gitarren. Ich
kann euch "Duende" nur empfehlen, unbedingt reinhören
und die Musik der Schweden geniessen, starkes Album.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
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ENTRAILS - Obliteration Metal Blade/Sony Music
Zwei Jahre nach „Raging Death“ bringen die Schweden von
Entrails mit „Obliteration“ ihren vierten regulären
Longplayer seit der Reunion 2008 heraus. Es sind keine
Überraschungen von dieser neuen Scheibe zu erwarten -
aber der Schwedentod-Liebhaber wird hier auch
keinesfalls enttäuscht! In gewohnt düsterer und räudiger
Manier prügelt und groovt sich das Quartett durch die
zehn Songs des Albums, so dass kein Mensch mit etwas
musikalisch-metallischer Seele im Leib dem Headbangen
widerstehen kann. Mal schleppend, mal aggressiv-prügelnd
mitten auf die zwölf, dann aber auch gern mal melodisch
catchy und immer schön griffig rau - so sollte
Schwedentod klingen. Fans von Entombed, Grave, Dismember
und ähnlichen Truppen können und sollten hier ohne
Zögern zugreifen. Geile Scheibe! Lucie W.
Punkte: 8.5 von 10
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EVERSIN - Trinity: The Annihilation My Kingdom
Music Italien hat längst nicht nur schnelle
Sportwagen, Pizzen und La Dolce Vita zu bieten, nein mit
Eversin hat unser südlicher Nachbar eine Thrash
Metal-Kapelle in der Premium-Klasse. Wem die Bay Area
ein Begriff ist, muss sich wirklich Zeit nehmen, um hier
mal den sehr gut produzierten Thrash Metal anzuhören.
Flinke, fette Gitarrenriffs mit geilen Soli, hämmernde
Doublebass und einen pumpenden Bass mit einer geilen
Stimme über dem Sound ist das Ergebnis einer Band, die
nicht auf Copy/Paste aus ist, sondern sicherlich
Einflüsse hat, die aber gezielt einsetzt werden, sodass
man hier von einem Erfolg sprechen kann. James Rivera
(Helstar) und Glen Alvelais (Ex-Forbidden) haben auch
noch ein paar Nuancen zu diesem guten Album
dazugetragen. Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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MY SLEEPING KARMA – Moksha Napalm
Records/Universal Tja, auch die die
Aschaffenburger My Sleeping Karma werden älter.
Erschienen die ersten vier Alben der selbsternannten
„Psychedelic Groove Rock“–Enthusiasten im schönen
Zweijahrestakt, hat es diesmal drei Jahre gedauert, bis
sie ihren neuen Longplayer druckreif im Kasten hatten.
Spielt es eine Rolle? Mitnichten, denn die Band hat es
schon wieder geschafft, eine knappe Stunde pure,
instrumental gehaltene Magie auf Plastik zu bannen.
Einerseits sind die sechs Nummern (plus fünf
Zwischenspiele dazwischen) kompositorisch relativ
einfach gehalten, spieltechnisch progressiv und in den
Arrangements nachvollziehbar zugleich, und rufen
Ambient-Pioniere wie Jean Michel Jarre oder Kitaro in
Erinnerung, andererseits leben sie von unheimlich viel
Dynamik (Kompression und Loudness War sind den Jungs
glücklicherweise ein Gräuel), welche von sanftesten
akustischen Klängen bis zu schon Stoner-mässig fett
bratenden Riffs und heftigen Ausbrüchen reicht. So
erschafft sich das bayerische Quartett wie gewohnt
seinen ureigenen Klangkosmos aus lieblich vertonten
Mantras, welche stilistisch wirklich alles umfassen, was
Prog Rock, Metal, Ambient, Stoner und Psychedelic Rock
hergeben, alles perfekt aufeinander abgestimmt und
geschickt ineinander verflochten. Auch der härteste
Metaller muss mal etwas chillen, hier hat er den
perfekten Soundtrack dazu, und wer sich nicht sicher
ist, soll sich mal Titel wie „Jalam“ oder das
abschliessende „Agni“ reinziehen. Solche Stücke
beschreiben die nicht existierende Stil-Schublade von My
Sleeping Karma auf schon fast vollendete Art und Weise.
Hattet ihr einen miesen Tag? Dann tut euch einen
Gefallen und kauft euch „Moksha“, ist gesünder als
Pillen, Nikotin und Alkohol und wirkt garantiert!
Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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SIRENIA – The Seventh Path Napalm
records/Universal Sirenia melden sich mit ihrem
mittlerweile 7. Studioalbum zurück, welches
sinnigerweise “The Seventh Path“ heisst. Die Norweger
bewegen sich entsprechend trittsicher auf dem
mittlerweile etwas ausgelatschten, altbekannten
Trampelpfad namens Symphonic/Gothic Metal. Nachdem sich
das letzte Album “Perils Of The Deep Blue Sea“ (2013)
ein wenig düsterer und machtvoller präsentierte als
seine Vorgänger, schlägt auch dieser neueste Silberling
eine ganz ähnliche Richtung ein. Führend ist dabei
Mastermind Morten Veland, der nicht nur fürs Songwriting
zuständig ist, sondern auch noch die meisten Instrumente
selbst einspielt sowie die männlichen Vocals beisteuert.
Den Part der Sirene übernimmt seit 2008 und mittlerweile
4 Alben die hübsche Ailyn. Oft schon wurde kritisiert,
dass ihre Stimme ein wenig schwächelt, und leider ist
das grade bei diesem Album eher auffällig so. Offenbar
hat sie die Grenzen ihrer stimmlichen Entwicklung
erreicht und geht dabei oft gnadenlos unter neben der
epischen Instrumentierung und den massiven
Chor-Einlagen. Das könnte allerdings auch an der
Aufnahme liegen, die manchmal ein wenig übermächtig
scheint, was den Gesamteindruck etwas dimmt. Sehr gut
kommt hingegen der “Beauty & the Beast“-Stil rüber – das
Hin und Her aus glockenhellem, weiblichem Klargesang und
brutalem, männlichem Growling. Davon findet sich auf
“The Seventh Path“ wieder deutlich mehr, was Fans
begeistern dürfte. Die durchschnittliche Tracklänge
liegt bei rund 7 Minuten – das bietet viel Platz für
ausgefeilte und abwechslungsreiche Kompositionen, und
von denen gibt tatsächlich sehr viele. Das Album
präsentiert sich äusserst vielseitig und bedient sich
dabei grosszügig an Elementen aus klassischer Musik,
aber auch aus dem Gothic-Genre. Die Mischung aus
symphonischen Klängen und brutalem Death Metal ist dabei
erstaunlich harmonisch und dank den hervorragenden
Arrangements tatsächlich nie langweilig. Highlight sind
dabei das an Epica erinnernde “Elixir“, wo auch die
männlichen Vocals etwas mehr im Vordergrund stehen, oder
auch das vorab veröffentlichte “Once My Light“. Sehr
episch kommt dabei “Sons Of The North“ rüber mit den
raffinierten Chor-Einlagen – ausserdem kommt Ailyns
Stimme hier wirklich schön zum Tragen. Sehr gut ist auch
das bombastische “Contemptuous Quitus“, das eine sehr
eingängige Melodie hat. Fazit: Sehr schönes Symphonic
Metal-Album, das mit tollem Songwriting glänzt. Abzug
gibt’s für die etwas unbefriedigende Klangqualität und
für die schwächelnde Frontsirene. Reinhören lohnt sich
aber auf jeden Fall! Patricia H.
Punkte: 8.5 von 10
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BOREALIS - Purgatory AFM Records/Musikvertrieb
Es gibt ja Musikrichtungen, unter denen kann man
sich im ersten Moment nicht viel vorstellen kann.
Dark/Melodic Metal ist da so ein Beispiel. Hört man
jedoch erst einmal rein, zeigt sich, warum man diese
Parts miteinander gemischt hat. Die Band Borealis fühlt
sich sehr mit dieser Bezeichnung verbunden. Sie werden
in Kürze bereits ihr drittes Album mit dem Titel
"Purgatory" veröffentlichen. Was ich da gehört habe, hat
mir sehr gefallen. Die Band stammt aus Kanada, und
anders als andere kanadische Bands sind hier wirklich
ernste Themen in den Songs zu finden. Auf der zwölf
Songs starken Platte bekommt man aber nicht nur düstere
Stimmung geboten. Der Opener "Past The Veil" wird von
Matt Marinellis Stimme perfekt transportiert. Auch wenn
man beim ersten Hinhören ein wenig das Gefühl hat, dass
es sich um eine austauschbare Mainstreamstimme handelt,
ist das Gesamtpaket tadellos. Die Musik hat einen sehr
fetten Klang, und das haut voll rein. "Destiny" zeigt
das Potential der Jungs. Düstere Keyboards von Sean
Werlick und druckvolle Drums von Sean Dowell. Wer es
düster und doch druckvoll mag, kommt voll auf seine
Kosten. Zur Vollständigkeit tragen natürlich auch die
Stimme und Gitarrenarbeit von Matt Marinelli und Mike
Briguglio bei. Gekonnte Tempowechsel kurz vor dem
Gitarrensolo runden den Song zum Schluss ab. "Place Of
Darkness" ist ein weiterer Anspieltipp. Der Track
transportiert eindrücklich die vielen Facetten der
Kanadier. Kanada gilt ja bekanntlich nicht gerade als
Geburtsstätte des Melodic Metal, dieses Album belehrt
mich aber eines Besseren. Borealis verbinden wirklich
Melodic Metal mit zahlreichen düsteren und harten
Elementen des Dark Metal und mehr. Man kann diese
Kombination kaum beschreiben, da viel Input daherkommt.
"Rest My Child" ist schliesslich eine tragisch schöne
Ballade, die es nur zu geniessen gilt. Mit "Revelation"
ist ein weiterer Leckerbissen am Start. Druckvoll rockt
es durch die Gehörgänge! Die Gesamtproduktion ist sehr
episch geworden, und wer aufmerksam hinhört, wird sogar
die weibliche Stimme erkennen, die an manchen Stellen
echt gelungen eingebaut wird. Ich könnte mir für die
Zukunft durchaus noch mehr Duette vorstellen. Sie fügen
sich sehr gut in den Sound der Band ein. "Purgatory" ist
rein instrumental ein sehr interessantes Werk, dennoch
ein Album, das auf Dauer langweilig werden könnte, da
die Stimme doch ab und zu ein wenig Monotonie
hinterlässt. Sie passt, könnte aber gerne mehr in andere
Tonlagen und Klangfarben abschweifen. Ansonsten bitte so
weitermachen wie bisher! Dass es die Band noch nicht
weiter als über manche Grenze in der Nähe von Kanada
geschafft hat, wundert mich doch sehr, denn das
Potential ist enorm. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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KING PARROT - Dead Set Agonia Records Phil
Anselmos Baby, gezeugt im Hintergrund, hat das Licht der
Welt erblickt. King Parrot aus Australien konnten auf
einer ihrer zahlreichen Auftritte augenscheinlich das
Interesse eines gewissen Phil Anselmos (Pantera, Down)
gewinnen. Denn für die neue Scheibe der Australier
wirkte der ehemalige Pantera-Shouter nicht nur an den
Drehreglern im Studio, nein, der gute Herr ist sich auch
nicht zu Schade, im Stück "Like A Rat" mitzuwirken und
als Krönung gleich noch im dazugehörigen Musikvideo
mitzuspielen. Dass der aktuelle Down-Sänger King Parrot
unterstützt, liegt auf der Hand, doch zurecht? Das neue
Album "Dead Set" besticht durch den Mix aus Thrash,
Hardcore, Punk und Grindcore und einem unerreichbaren
Groove. Auf den 35 Minuten kann man aufgrund der
stilistischen begrenzungen keine Kompositionswunder
erwarten, gleichwohl merkt man bereits ab dem ersten
Takt, warum Phil A. einen Narren an den Aussies
gefressen hat. Und die bereits erwähnte
Singleauskopplung "Like A Rat" haut dermassen von den
Socken und ist ein potenzieller Evergreen. Steve
Butcher
Punkte: 8.5 von 10
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BURNING POINT - Burning Point
(Compilation) AFM Records/Musikvertrieb Die
finnischen Power-Metaller von Burning Point sind 2015
mit einem neuen Album und neuer Frontfrau zurück! Für
die Band um Mastermind Pete Ahonen beginnt somit eine
neue Ära ihrer Bandgeschichte. Nitte Valo ist zurück!
Sie war die erste Sängerin von Battle Beast. Seit dem
Verlassen der Band war es eine lange Zeit sehr ruhig um
sie. Nun tritt ihre grandiose Stimme wieder ins
Rampenlicht, und das mit einer Band, die sich in
Finnland schon Kultstatus erarbeitet hat. Von Burning
Point sind seit 1997 bereits fünf Alben auf dem Markt,
und die Band kann auf eine beachtliche musikalische
Geschichte zurückblicken. Fakt für diese Platte ist
aber, dass Nittes Stimme dem Sound einen grandiosen
neuen Klang verleiht. Die Mischung zwischen melodischen
Höhen und die eher rauchigen Tiefen lassen zusammen mit
dem Sound ein interessantes Gesamtpaket entstehen.
"Burning Point" beinhaltet sechs aufregend neue und
sechs alte Klassiker ("In The Shadows", "Find Your
Soul", "My Darkest Times", "Into The Fire", "Heart Of
Gold" und "Queen Of Fire"), die mit Nitte Valo neu
aufgenommen wurden. Gerade die alten Stücke im neuen
Kleid finde ich persönlich sehr gelungen. Um das
beurteilen zu können, habe ich mir die Originale
natürlich auch noch angehört. "All The Madness" ist ein
neues Stück, das in der Strophe eher ruhig daher kommt.
Im Refrain entlädt sich aber die ganze Spannung sehr
kraftvoll. "Signs Of Danger" ist dagegen eine geballte
Ladung Power Metal, die zum Headbangen auffordert.
"Heart Of Gold" klingt extrem kitschig, ist es aber
nicht! Obwohl eher ein ruhigerer Track, kommt die
klassische Metal-Hymne sehr druckvoll daher. "Into The
Fire" ist von Anfang bis Schluss einfach der Hammer!
Mehr braucht es da nicht. "Burning Point" ist eine
lebendige und abwechslungsreiche Scheibe, die ganz
soliden Metal geladen hat. Die Songs sind sehr
ansprechend und haben eine anständige Länge, so dass sie
sich komplett entfalten können. Viel Melodie, harte
Riffs, gute Gitarrenparts und eine Frontfrau, die mit
ihrem Instrument mehr als umzugehen weiss. Der elfte und
letzte Song birgt noch eine Überraschung. Es handelt
sich dabei um einen Kiss-Klassiker: "I've Had Enough
(Into The Fire)" ist eine ganz gut gemachte Coverversion
und gibt dem Album noch eine etwas andere Seite. Man
kann auf die weitere Zukunft von Burning Point gespannt
sein. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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SECRETS OF THE SKY – Pathway Metal Blade/Sony
Music Was das Quintett aus Oakland Kalifornien
auf ihrer erst zweiten Langrille abliefert, ist
schlichtweg beeindruckend, und das ist noch
untertrieben. Um wenigstens ansatzweise beschreiben zu
können, wie diese extrem interessante Combo klingt, ist
das Heranziehen der gesanglichen Fähigkeiten von
Keyboarder und Frontmann Garett Gazay schon mal ein
guter Ansatz. Der Kerl kann gleichermassen teuflisch
schwarz screamen, abgrundtief growlen und engelsgleich
clean singen, passt somit perfekt zur vordergründig
nicht ersichtlichen Marschrichtung der Truppe, welche
sämtliches Terrain zwischen Doom, Death, Black und Dark
Metal, irgendwo zwischen Moonspell und Type O Negative,
Prog und Psychedelic Rock, abdeckt. Klingt wirr, ist es
aber keinesfalls, denn die Band geht dem wilden Stilmix
zum Trotz klar und strukturiert vor, was dem
aufmerksamen Zuhörer einen anspruchsvollen, aber
zugleich sehr angenehmen, fünfundvierzig Minuten
dauernden Hörgenuss beschert. Besagte Dreiviertelstunde
beinhaltet sechs reguläre Tracks und sieben Interludes
(von I bis VII in römischen Ziffern durchnummeriert),
wodurch das Album einen sehr angenehmen Fluss bekommt
und kompakt statt vertrackt wirkt. In Anbetracht der an
den Tag gelegten Progressivität und des insgesamt sehr
hohen Niveaus erscheint es mir müssig, irgendwelche
einzelne Nummern hervorzuheben. „Pathway“ ist genau eine
dieser Langrillen, die man bei entsprechender Stimmung
am Stück und mit der nötigen Ruhe geniessen muss wie ein
wirklich gutes Glas Rotwein, für Hektiker und
Party-Prolls ist das definitiv nix. Wer hingegen dazu
geneigt ist, das Wechselbad zwischen tiefgründigen,
progressiven Klängen, brachialen Death Metal-Einschüben,
schleppenden Doom-Lavasounds und einlullenden
sphärischen Klanglandschaften zu geniessen, liegt hier
genau richtig. An „Pathway“ werden insbesondere die
Düsterheimer unter euch eine helle Freude haben, und wer
sonst noch offenen Ohres durchs musikalische Leben
schreitet, ist herzlich eingeladen, sich den Dreher mal
anzuhören, mir hat er es jedenfalls sehr angetan. Dies
ist tiefgründige, stimmungs- und zugleich kraftvolle
Musik, welche wieder mal wertvolle Vitamine für Herz und
Hirn liefert. Mirko B.
Punkte: 8.4 von 10
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V.A. – A Light In The Black – A
Tribute To Ronnie James Dio Massacre
Records/Musikvertrieb
Auf einer Doppel-CD geben sich diverse Massacre-Bands
die Ehre und huldigen dem besten Metal-Sänger aller
Zeiten, Ronnie James Dio. Dabei fällt die Auswahl der
Song von Rainbow über Black Sabbath bis zu Dio.
Erstaunlicherweise erklingen die Songs, alle auf ihre
Art, wirklich gut. Auch wenn die Sänger ab und an eine
eigenwillige Performance abgeben (Burden Of Grief).
Lieder herauszuheben ist schwierig, da wohl jeder Fan
seine ganz persönliche Lieblingstracks hat und diese
besonders unter die Lupe nehmen werden. Persönlich finde
ich die Präsentationen von Iron Fate („A Light In The
Black“), Crystal Ball („Sacred Heart“, „The Sign Of The
Southern Cross“), Love.Might.Kill („Hungry For Heaven“,
„Stand Up And Shout“), The Order („The Last In Line“)
und Gun Barrel („Evil Eyes“) äusserst gelungen. Trotzdem
bleibt das Original unerreichbar. Als Huldigung an
Ronnie ist diese Doppel-CD aber schon fast ein
Pflichtkauf! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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LEPROUS - The Congregation InsideOut Music
Auch das Vierte Werk der Norweger Leprous bewegt sich im
Prog Metal, genauso wie die drei Vorgängeralben. Immer
noch ein Markenzeichen ist die hohe Stimme von Einar
Solberg, die zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber
keineswegs nervt. Die verspielten Prog-Szenen, gepaart
mit den zum Teil eingängigen Gesangsmelodien, passen
sehr gut zum Rest der Songs, und das Auf und Ab von
Tempos und den instrumentalen Höhenflügen.
Atmosphärische Strukturen prallen auf harte Parts und
ruhig verträumte Passagen. Alles passt zusammen und ist
gut zu verstehen bei "Flood", bei dem sich viele der
obengenannten Stimmungen vereinen. Es ist nicht einfach,
Leprous in irgendeine Musikalische Ecke zu drängen, da
die Norweger immer wieder aus einem Schema ausbrechen,
was das Ganze sehr interessant macht. Man kann sich
schnell in den musikalischen Details verlieren. Meiner
Meinung nach ist "The Congregation" das bisher stärkste
Werk der Nordländer, und das, obwohl die Vorgängeralben
allesamt auch gut sind. Tolle Leistung und sicher
interessant für jeden Prog-Fan, der das Anspruchsvolle
liebt. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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SIDEBURN - Evil Or Divine Metalville/Musikvertrieb
Manchmal macht es Sinn, dass man mit einer CD-Review
etwas später dran ist. Im Falle der schwedischen
Sideburn (nicht mit der gleichnamigen Schweizer Band zu
verwechseln!) geschah am diesjährigen "Sweden Rock" gar
Wundersames, indem ich vor Ort per Zufall die Managerin
der Gruppe kennen lernte. Wir konnten es beide kaum
glauben, was da gerade geschah. Die Band aus Stockholm
spielte während des Festivals, jedoch ausserhalb des
Geländes, sogar ein separates Konzert, zu dem es mir
aber leider nicht gereichte. So nehme ich Vorlieb mit
dem Studiomaterial und bereits nach wenigen Klängen des
Openers «Masters And Slaves» ist die Marschrichtung
sonnenklar. Die formulierte Stilschublade "doomiger
Hardrock" trifft den Kern der Sache ziemlich genau,
wobei hier in erster Linie Black Sabbath, respektive
Heaven & Hell deutlich auszumachen sind. Gelungen ist
jeweils die Bridge in ein etwas ruhigeres Feld, wo sich
dann auch die Stimmfarbe von Leadsänger und Gitarrist
Dimitri Keiski ändert. Da der erste Song über
sechseinhalb Minuten dauert, wurde sinnigerweise auch
ein Tempowechsel untergebracht, was bestens passt. Das
nachfolgende «Sea Of Sins» bringt neben Vibes von Alter
Bridge deutlich höher angesiedelte Gesangslinien. «Evil
Or Divine» ist das mittlerweile fünfte Album der Combo,
die erstmals 2002 mit dem Debüt «Trying To Burn The Sun»
von sich reden machte. Die Zeiten für Retro-Sound sind
ja mittlerweile schon eine ganze Weile am Köcheln, und
da passen Sideburn bestens rein. Allerdings geniessen
nicht alle Bands die gleiche Beachtung wie gegenwärtig
Blues Pills oder The Vintage Caravan. Sideburn könnten
so eine Unterstützung sicher auch gut gebrauchen, was
bei weiteren Highlights wie dem nach Michael Schenker
(!) klingenden «When Darkness Calls» oder dem sich vor
Candlemass verneigenden «The Day The Sun Died» unter
Beweis gestellt wird. Der Sound dringt dabei ordentlich
fett an meine Lauscher und erinnert mich an die guten
Tage der Doom-Legende. Für Abwechslung ist also gesorgt
und mit dem rockigen wie kompromisslos nach vorne
treibenden «Evil Ways» folgt genau das, was ein gutes
Album stets enthalten sollte, nämlich einen Killer-Song,
der fix auf die Repeat-Taste abonniert ist! Zum Schluss
gibt bei «Presence» eine akustische Einleitung und einen
ruhigen gepflegten Aufbau, ehe «Evil Or Divine»
schliesslich halbballadesk und dem melodiösesten Gesang
des ganzen Albums endet. Doch das ist noch nicht alles,
denn es folgt noch ein progressiv gefärbtes Guitar-Solo.
Kritiker könnten nun bemängeln, dass den Schweden
irgendwie der rote Faden fehlt, doch die Variabilität
bietet, eingebettet in der Retro-Schiene, allen Fans
etwas. In der Tat interessante Mucke, die man
hoffentlich bald einmal auch in unseren Breitengraden
live zu sehen bekommt. Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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TRIXTER – Human Era Frontiers Music/Musikvertrieb
Der Vierer aus New Jersey wurde bereits 1983 gegründet.
1990 erschien ihr vielbeachtetes, selbstbetiteltes
Debutalbum, das mit „Give It To Me Good“, „One In A
Million“ und „Surrender“ gleich drei Singles in den
Billboard Charts platzieren konnte. Es folgten
erfolgreiche Tourneen in den USA, Kanada und Japan.
Dabei teilte man die Bühne unter anderem mit Grössen wie
Kiss, Scorpions, Cinderella, Warrant, Slaughter, Winger
und Skid Row. Mit dem Ausklingen der Glam- und
Sleazy-Ära Mitte der Neunziger und der Machtübernahme
von Grunge war auch für Trixter die erfolgreiche Zeit
vorbei. Erst mit der Rückkehr des zeitlosen Hard Rock
Ende des letzten Jahrtausend versuchte die Truppe einen
Neuanfang. Nach einem ersten Live-Album erschien dann
vor drei Jahren das, im Original Line Up fabrizierte,
Comeback-Album „New Audio Machine“. Dieses Werk stiess
durchwegs auf positive Resonanzen, wurde doch praktisch
da weitergemacht, wo man gegen zwanzig Jahre vorher
aufgehört hatte. Nun erscheint mit „Human Era“ der
Nachfolger. Bisher konnte man die Truppe durchwegs der
Sleazy-Szene zuordnen. Auf dem aktuellen Output klingt
man nun weniger aggressiv und weniger dreckig wie noch
auf dem Vorgänger. Sicher, die Band beinhaltete schon
immer einen ausgeprägten Melodic-Touch. Dieser wurde nun
aber ausgebaut und somit stärker gewichtet. Das ist
nicht unbedingt ein negativer Aspekt. Man tendiert aber
eher in die Richtung von Firehouse oder Danger Danger
und entfernt sich dezent von Skid Row oder Slaughter.
Nach wie vor versteht sich der Vierer aber auf
erstklassiges Songwriting. Knackige Riffs und catchy
Melodien mit ausgeprägten Hooks sind beileibe keine
Mangelware. Die Songs mit Hitpotenzial sind trotzdem
weniger zahlreich vertreten als auf dem Vorgänger.
Nichts desto trotz ist „Human Era“ ein starkes Stück
Musik geworden, das eben nicht nur in Sleazy-Kreisen,
sondern auch in der Melodic-Szene auf Interesse stossen
kann. Tolles Album, aber weniger stark als der
Vorgänger. Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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KRAYENZEIT – Auf Dunklen Schwingen
Oblivion Records/Musikvertrieb
Krayenzeit ist aus der
Mittelalter Rock-Kombo Feanor entstanden, welche bereits
seit dem Jahr 2000 herumgeistert. Als 2013 Die
Multiinstrumentalistin Jula Grohl dazu stiess, ging es
dann aber erst richtig los und unter neuem Namen reicht
die Truppe nun endlich ihr Debut-Album “Krayenzeit“ ein.
Der Sound der Krähen erinnert stark an Saltatio Mortis.
Sänger Markus Engel könnte man teilweise sogar fast mit
Alea von SAMO verwechseln. Auch andere
Mittelalterkapellen wie Schandmaul (besonders auffällig
bei der Ballade “Ein Abschied“) oder Subway To Sally
(z.B. bei “Feuertanz“) lieferten hier die Inspiration.
Entsprechend fehlt mir bei "Krayenzeit" ein wenig das
Unverwechselbare und Einzigartige. Was nun aber nicht
heissen soll, dass diese Scheibe keinen Spass macht!
Ganz im Gegenteil sogar – Krayenzeit picken sich von
alledem das Beste raus und mischen das Ganze dann noch
ein wenig auf! Das Ergebnis ist eine ziemlich rockige
Reise durch Themen wie Liebe und Leidenschaft, Tod und
Teufel sowie Himmel und Hölle. Dabei geizen sie auch
nicht mit tanzbaren Nummern, welche jedes
Mittelaltermarkt-Publikum zum Abgehen animieren dürften.
Allen voran der Opener “Krayenzeit“, der wohl beste
Track des Silberlings – dicht gefolgt von “Erntefest“,
ein erstaunlich heiteres Lied über Pest und Verderben.
Toll ist auch “Himmlische Heere“, wenngleich etwas gar
zu lang. Mit dem letzten Track “Rum Sherry’s Ladies“
haben die Krähen auch noch eine Hymne für alle
Möchtegern-Piraten da draussen kreiert. Fazit: Wer auf
Mittelalterrock steht, der sollte "Krayenzeit" auf jeden
Fall eine Chance geben! Patricia H.
Punkte:
8.2 von 10
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KAMCHATKA - Long Road Made Of Gold
Despotz Records
Verspielt, lebendig und immer
noch tief im Blues Rock der Siebziger verwurzelt (ich
sag nur: Cream) gibt sich das schwedische Trio auch auf
ihrem mittlerweile sechsten Langdreher, und relaxt noch
dazu, denn das ganze Album strahlt eigentlich konstant
eine selbstsichere Entspannung aus, welche sich in der
wohldosierten Experimentierfreudigkeit der Songs
widerspiegelt. Da steht gerne mal eine bodenständige
Slide Guitar neben verträumt-psychedelischen Klängen,
und der ordentliche Pfad des Blues wird ohne viel
Federlesen hin und wieder verlassen, um sich in etwas
wilderen Hard Rock–Gefilden kurz auszutoben. Dabei macht
es das Powertrio genau richtig und versucht gar nicht
erst, irgendwie gigantisch oder gar überladen zu
klingen. Die Overdubs halten sich in engen Grenzen und
geben so einen authentischen Eindruck davon ab, wie die
Band auf der Bühne klingt, nämlich kraftvoll, klar
strukturiert und ursprünglich, wie ein Powertrio eben
klingen sollte. In Sachen Blues Rock etwas vom Feinsten,
was mir in den letzten Monaten durch die Lauscher
gerauscht ist. Und noch eine Bemerkung an die Bassisten
da draussen: Per Wibergs (Ex-Opeth, Spiritual Beggars)
Bass-Sound auf “Long Road Made Of Gold” ist einfach nur
geil, reinhören ist Pflicht! Mirko B.
Punkte:
8.2 von 10
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TESSERAT - Odyssey (Live)
Century Media/Universal Die britischen Progger
von Tesseract haben ihre Tournee im 2014 genutzt, um
eine Liveplatte aufzunehmen. 11 Songs hat man
ausgelesen, von denen ein jeder ein wahrer Chef d’oeuvre
ist. So soll moderner Prog Metal im Jahre 2015 klingen.
Super Songarrangements mit den ausserirdischen
Fähigkeiten an den Instrumenten der Musiker, die jedem
Anfänger schon früh den Wind aus den Segeln nehmen, wenn
es darum, geht ein Instrument zu beherrschen. Hier wird
wirklich Musik gelebt und zelebriert, so dass man sich
Fragen muss ob es eigentlich noch möglich ist, eine
Steigerung hinzubekommen. Doch bei Tesseract muss man
sich keine Sorgen machen, denn sie sind in ihrem Genre
führend und müssen keine Konkurrenz fürchten. Mit dieser
Liveplatte hat man sich ein kleines Denkmal gesetzt, um
der Welt zu zeigen, zu was man fähig ist. Daniel
J.
Punkte:
keine Wertung
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DARKMOON - Decline Non Stop Music Records
Neues von der Schweizer Melodic/Death Metal-Front!
Die Truppe um Matthias Borer wirft diesen Monat bereits
ihr siebtes Album mit dem Namen "Decline" auf den Markt.
Was ist zu erwarten? Die Basler haben das Rad des Death
Metal auch diesmal nicht neu erfunden. Ist aber auch
nicht nötig! Wenn man bedenkt, dass sich Darkmoon nun
auch schon seit mehr als 15 Jahren in der Schweizer
Metalszene austoben, mag man ihnen einen gewissen
angewöhnten Stil verzeihen. Nichts desto trotz - die
Platte kommt sehr erfrischend daher und zeigt nach
mehreren Hördurchgängen auch eine gewisse Vielfalt in
der Härte. "Decline" bietet erstaunlich viele melodische
Parts. Harte Drums, sägende Gitarren und wütende
Gesangsparts stehen in gekonntem Wechsel und sorgen
damit für eine gewisse Eingängigkeit der Songs. "1000000
Suns" überzeugt durch gradlinige Riffs, und Borers
Vocals erinnern stark an die Gesangskünste von
Benedictions Dave Hunt (was für mich persönlich ein
grosses Plus ist). "Riders In The Sky" und "Longing For"
sind Kracher, die allenfalls auch Pro Pain-Fans in
Stimmung versetzen könnten. Die Eidgenossen brauchen
sich also keineswegs zu verstecken und stehen
musikalisch Auge in Auge mit den ganz Grossen. "Step
Back!" sowie "Darkness Complete" weichen vermutlich am
meisten von der Norm ab und bieten stellenweise mit
Offbeats einen etwas ungewohnten Rhythmus. Über das
ganze Album hinweg kann man sagen, dass sich die Combo
nochmals ein Stück mehr vom klassischen Death Metal
verabschiedet und die Tür der Moderne aufgestossen hat.
Die zehn Tracks, wenn man "Misgiving" als Intro
mitzählt, sind mit einer zeitgemässen Prise
Melodic/Death gewürzt und bieten so dem einen oder
anderen neuen Hörer die Gelegenheit zum Reinhören an.
Ein solides, energiegeladenes Album mit viel Herzblut
und ohne Schnickschnack. Platz für Schnörkel und
musikalische Grossversuche gibt es nicht, dennoch
klingen Darkmoon deutlich anders als noch zu Zeiten von
"Wounds". Auf ihre generelle Rezeptur hat das Quintett
glücklicherweise doch nicht verzichtet, und "Decline"
ist eine klasse Scheibe mit allem Drum und Dran, viel
hartem Sound und Spielfreude. Von letzterem konnte man
sich übrigens an der Plattentaufe im altehrwürdigen Z7
überzeugen. Die Scheibe ist schon zur Unterstützung der
CH-Metalszene für Fans ein MUSS! Oliver H.
Punkte: 8.0 von 10
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ARMORED SAINT – Win Hands Down Metal Blade/Sony
Music Mit einer neuen Armored Saint-Scheibe hätte
ich nicht gerechnet! Die ehemaligen Hoffnungsträger des
amerikanischen Power Metal wurden 1990 aus der Bahn
geworfen, als ihr Gitarrist David Prichard an Leukämie
starb. Von diesem Schock hat sich die Band bis heute
nicht erholt. Auch wenn das erste Werk der Amis ohne
Dave, „Symbol Of Salvation“ (1991), eine amtliche
Scheibe war, kam das Fahrwerk der Truppe nie mehr aus
dem Stocken heraus. Dass Meistersänger John Bush dann
bei Anthrax anheuerte, behinderte die Truppe zusätzlich.
Ebenso wie Bassist Joey Vera, der unter anderem bei
Fates Warning in die Saiten griff. Nun liegt der achte
Rundling von Armored Saint zur Hörprobe bereit. Auch
wenn die Scheibe kein „March Of The Saint“, „Delirioius
Nomad“ oder „Raising Fear“ geworden ist, so steckt das
Songmaterial noch heute locker 98% aller Truppen in die
Tasche. Die Jungs gehen nun etwas verspielter vor,
finden aber immer wieder den passenden melodischen
Chorus wie bei „Mess“ oder haben nach wie vor die
typischen AS-Hymnen auf Lager, wie beim Titelsong. Das
Gitarrenduo Jeff Duncan und Phil Sandoval rifft sich
gegenseitig in die Höhe („An Exercise In Debauchery“)
und zeigt, dass sie würdige Nachfolger des leider viel
zu früh verstorbenen Mister Prichard sind. Die Amis
verstehen es, sich neu zu definieren, sich dabei aber
trotzdem treu zu bleiben. Was aber auch bedeutet, dass
der Fünfer nicht mehr so viele Hits am Laufband schreibt
wie früher. Herauszuheben ist neben dem einmal mehr
fantastischen Gesang die tolle Produktion, die keine
Wünsche offen lässt. Das Wechselbad zwischen
gefühlvollen Momenten und schnelleren Parts beherrscht
Armored Saint noch immer, wie dies nachzuhören ist in
„With A Head Full Of Steam“, bei dem das Gesangduett
zwischen John und Pearl Aday überzeugt. „In An Instant“
verbindet modernere Parts mit brachialen und schnelleren
Momenten, eine für Armored Saint typische Idee, die aber
wie erwähnt moderner erklingt. Die Truppe bleibt
unberechenbar und es fordert vom alten AS-Fan einige
Durchläufe, damit er sich mit der neuen Art der
gepanzerten Heiligen definieren kann. Einen Song wie
„Dive“ hätten die Jungs in den achtziger Jahren niemals
geschrieben! Tinu
Punkte: 8.0 von 10
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BACKWATER - Backwater 7hard
Geile Mucke, die mir hier auf den Tisch geflattert
ist. Ich mag die Musik der Lausanner Rocker Backwater
sehr. Schon der Opener "Muddy In My Head" rockt in guter
alter Südstaaten-Rock-Manier. Sänger Marc Vermot hat
eine geile Rockröhre, die richtig gut gefällt. Starke
Gitarren, immer auf den Punkt gebracht, ich mag sie,
wenn sie so cool angechruncht sind wie beim Titelsong
"Backwater". Oder beim AC/DC-lastigen "Hey Man". Ganz
toll das melodiöse "Looking For The Thrill", am Anfang
erinnert mich der Gesang etwas an Steve Lee. Ganz
starker Song, für mich ein Highlight des Albums. "Moving
Like A Reptile" kommt mit tiefem bluesigem Gesang und
einer klasse Gitarre, begleitet vom Schlagzeug,
grösstenteils nur mit Bass Drum und Hi Hat und einem
monotonen Bass, später noch mit Chor und einem starken
Gitarrensoli dazu, ein Hammersong. Das flotte
"Rock`n`Roll Devil" erinnert dann musikalisch wieder an
Angus Young und Co, aber auch an Krokus. Ein weiteres
Highlight ist das coole "Ride On Wild Horses", teils mit
akustischer Gitarre, teils rockig finden die Jungs eine
tolle Balance, den Song spannend zu halten und die
Gitarrensoli am Ende von Fred und Boris, einfach nur
geil. Zum Schluss wird dann mit "Never Be Down" nochmals
ordentlich AC/DC-like gerockt und beendet ein starkes
Rock-Album, das wirklich Spass macht, beide Daumen hoch
nach Lausanne zu Backwater. Rock On Dudes! Crazy
Beat
Punkte: 8.0 von 10
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THE BLOODLINE – We Are One Another Century
Was mir da aus den Boxen entgegenschallt, ist feinster
Alternative Metal, wie er nur in den USA entstanden sein
kann. Tatsächlich stammen The Bloodline aus Chicago, und
die noch relativ junge Band gibt mit “We Are One“ ihren
Einstand im Bereich des Metalcore. Dabei erinnern sie
streckenweise stark an Bullet For My Valentine – massive
Gitarrenwände, donnernde Doublebass-Gewitter und ein
ständiges Spiel zwischen Härte und starker Melodie. Auch
Travis Neal, der Mann am Mikrofon, vermag durch seine
erstaunlich breitgefächerte Stimmpalette zu begeistern.
Egal ob Scream- oder Clearvocals – seine Stimme kommt
immer kräftig rüber. The Bloodline gingen übrigens aus
der Band Dirge Within hervor – als diese sich von ihrem
Frontmann trennten und Travis Neal mit an Bord holten,
merkten sie plötzlich, dass ihre Musik eine ganz neue
Dynamik angenommen hatte und dass sie alle auf einer
Wellenlänge lagen. Der Name der Band drückt diese
Verbundenheit aus, und ja – man hört deutlich, dass hier
eine hochmotivierte und talentierte Truppe mit
Leidenschaft dahinter steckt. Nach all diesem Lob bleibt
allerdings ein wirklich grosser Wermutstropfen, der sich
nur schwer schlucken lässt: die fehlende Abwechslung.
Spätestens nach 3 Songs wird klar, dass hier eigentlich
alles nach Schema F aufgebaut wird. Klar, Schema F ist
klasse und macht Spass, wird aber auch schnell
langweilig und verkommt gegen Ende der lediglich 42
Minuten Spielzeit zu einem monotonen Plätschern. Einzig
das leicht militärisch gedrillte “With Fire (Comes
Absolution)“ und die Quotenballade “Bedside Sorrow“
vermögen diesen Einheitsbrei noch etwas aufzulockern.
Letzterer ist übrigens tatsächlich ein sehr schöner und
vor allem emotionaler Track – der Sänger verarbeitet
darin die aufwühlenden Stunden am Totenbett seines
Grossvaters. Fazit: Ein wirklich gelungenes Debut! An
der Abwechslung müsste noch ein wenig gefeilt werden,
aber sonst gibt es eigentlich nichts zu meckern. Fakt
ist, dass es hier schon eine Menge gutes Material gibt,
das Fans des US-Metal sich keinesfalls entgehen lassen
sollten! Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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IWRESTLEDABEARONCE - Hail Mary Artery Recordings
Wer die drei Vorgängeralben kennt und schätzt,
muss gar nicht erst weiterlesen sondern kann gleich
blind zugreifen. Denn noch immer scheint die komplette
Truppe unter kollektivem Zuckerschock zu stehen und
demnach baldigst ebenfalls kollektiv an Diabetes zu
erkranken. So sehr ich diese Band einst hochgelobt und
in ihnen einen herrlich frischen Wind im ach so
ernsthaften, extremen Musikgenre gesehen habe, so sehr
gehen mir die superfuturistisch/-fiesen
Verzerrungen/Quietscher/Songgebilde mittlerweile auf den
Sack. Entspannt ist definitiv anders... auch ich werde
wohl langsam alt. Wer IWABO noch nicht kennt, darf sich
jedoch auf 14 hypernervöse
Mathcore/Jazz/TetrisAufSpeed-Tsunamisongs freuen, die
zahnschmelzsplitternder kaum sein könnten. Man muss der
Band mit der zwischen wüstem Gebrülle und schönem
Klargesang pendelnden Sängerin allerdings attestieren,
dass sie ihre jeweiligen Instrumente und Studiowerkzeuge
fantastisch beherrschen und nach wie vor ein paar
Kinnladen runterklappen lassen können. Was ich auf "Hail
Mary" aber kläglichst vermisse, ist der nerdige Humor
mit dem die Band früher wie ein lustiger, bunter, unter
LSD stehender Klassenausflug des örtlichen ADHS-Zentrums
daherkam. Die neue Ernsthaftigkeit ist zwar sehr
erwachsen, macht die knapp 45 Minuten aber auch zu einer
echten Herausforderung für das körpereigene
Nervenkostüm. "Hail Mary" ist alles andere als schlecht,
aber leider überhaupt nicht mehr meine Blutgruppe. Ich
empfehle daher vor dem Reinhören euren Psychiater auf
Kurzwahl zu programmieren. Hardy
Punkte: 8.0 von 10
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ARCTURUS – Arcturian Prophecy Productions
Beim Durchschauen der Bandmitglieder von Arcturus könnte
man beinahe an ein All-Star Projekt denken: Hellhammer
und ICS Vortex, die beide wohl keine weitere Erklärung
brauchen, sowie Sverd, Skoll sowie Knut Magne Valle(ex
Ulver). Tatsächlich gibt es die Band aber bereits seit
91, nur haben die Norweger in den letzten zehn Jahren in
anderen Bands und Projekten mitgewirkt. Die Musik ist
sehr ideenreich, ob orientalisch anmutende Gesangslinie
bei ‚Crashland‘, diverse elektronische Einschübe oder
klassischer gehaltene Synthesizer-Orchester, Arcturus
geizen nicht mit ausufernden Arrangements. Dabei ist die
Stimme von ICS Vortex natürlich ein wichtiger Aspekt.
Orchestrale Passagen wie bei ‚Game Over‘, bei denen
keine verzerrten Gitarren zu hören sind, werden erst
durch den Gesang wirklich interessant. Mehr Gitarren
gibt es beispielsweise bei ‚Pale‘, was schon fast ein
klassisches Heavy Metal Lied aus dem neuen Jahrtausend
gelten kann. Man hört die typischen Einflüsse aus altem
Heavy, gepaart mit bombastischen Synthesizer und sogar
einige Screams. ‚The Journey‘ beginnt wie der Opener mit
stark elektronischer Schlagseite, spielt gekonnt mit
Effekten und wiederkehrenden Melodielinien, was dem Lied
einen sehr entspannenden Spirit verleiht. Allgemein
wirkt das Album (für ein avantgardistisches Werk) schon
beim ersten Hören relativ einfach zugänglich. Dennoch
macht es auch bei weiteren Durchgängen immer wieder
Spass. Und das, obwohl die Gitarren sich oft eher im
Hintergrund halten. Ich würde behaupten jeder Metalhead
sollte hier mindestens einmal reingehört haben, um seine
eigenen Grenzen raus zu finden. So ein vielschichtiges
Werk hört man nicht jedes Jahr! Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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CIVIL WAR – Gods And Generals Napalm
Records/Universal Die schwedische ex-Sabatoner
Civil War veröffentlichen bereits ihr zweites Werk.
Dabei sind sie sich musikalisch wie auch textlich treu
geblieben. Wie bereits bei ihrer Vorband regieren hier
Schlachten, Dramas und alles was sonst noch mit Krieg zu
tun hat. Dabei schreiten sie kompositorisch noch ein
wenig weiter weg vom grossen „S“ und schreiben auf hohem
Niveau eigene Musikgeschichte. Wobei ohne „S“ geht es
auch diesmal nicht. Dieses steht aber für Savatage und
stand vermutlich beim dramatischen „Braveheart“ Pate.
Zugegen wirklich viel Neues bieten Civil War nicht –
oder es bleibt Englisch wenig bewanderten Zeitgenossen
verborgen. Civil War verpacken die Texte aber in tolle
Lieder, so dass man über gewisse Lyrics hinwegsehen
kann. Zwei weitere Kritikpunkt gibt es trotzdem: Da
wären die Chöre, welche einen Zacken zu episch
ausgefallen sind, man aber auch als Markenzeichen der
Band sehen darf. Das andere ist die Tatsache, dass man
beim konzentrierten Hören des Albums irgendwann in der
zweiten Hälfte geistig aufgibt. Irgendwie passiert da zu
wenig Aufregendes. Es ist eine Krankheit, an dem aber
geschätzte 95 Prozent aller Alben leiden (oder ist es
nur der Kritiker?). Gods And Generals ist ein tolles
Heavy Metal-Album, welches den Einzug in den Metal-Olymp
nur knapp verpasst. Hoffen wir, dass wir uns auf die
Band als Vorgruppe einer grossen Herbsttour freuen
dürfen. Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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VALLENDUSK - Homeward Path Northern Silence
Productions Grundsätzlich sind wir es uns ja mehr
gewohnt, aus nördlichen Landen mit atmosphärischem Black
Metal beliefert zu werden, und lauscht man den Klängen
von Vallendusk, dann würde man bestimmt nicht so rasch
darauf tippen, dass die Band eigentlich aus Indonesien
stammt. Indonesien tönt schon exotisch, wenn man dabei
an klirrende Riffs und eisige Landschaften denkt, welche
sich zwangsläufig beim Anhören von “Homeward Path“ im
Kopf manifestieren. Doch grundsätzlich ist es nicht die
Herkunft der Band, welche mich verblüfft, sondern was
die Herren hier mit gut einer Stunde Spielzeit auf
“Homeward Path“ darbieten. Verpackt in sieben langen
Songs, entführen Vallendusk den Zuhörer in eine
wundervolle Welt, in der es viel zu entdecken gibt. Sehr
erfrischend dabei ist, dass die Band auf irgendwelche
Trends (Orchester, penetrante Keys, Chöre,
Core-Elemente, 70er-Retro-Riffing, Post Rock etc.)
verzichten und eine organische, ja nahezu zeitlose Form
von anspruchsvollem Black Metal zelebrieren. Vermutlich
haben sich die Herren schon mal Emperor oder gar Nocte
Obducta zu ihren “Nektar“-Zeiten angehört, jedenfalls
muss klar sein, dass “Homeward Path“ viel zu schade ist,
um so nebenbei angehört zu werden, denn seine Schönheit,
Vielfalt und Atmosphäre erschliesst sich nur dem
aufmerksamen Geiste. Vorteilhaft dabei ist jedoch, dass
“Homeward Path“ nicht zu sperrig oder komplex
ausgefallen und dadurch das Werk durchaus zugänglich ist
und kein Musikstudium erfordert. Einzelne Songs
herauszupicken grenzt schon an Frevel, aber wer sich mal
ein Bild machen möchte, soll sich “The Anchors“ anhören,
aber wenn, dann bitte bis zum Schluss - es lohnt sich!
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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HOLLOW HAZE – Memories Of An Ancient Time Scarlet
Records Gleich zu Anfang dieses Albums wird klar:
Hier ist eine italienische Symphonic/Power Metal-Kapelle
am Werk! Die Anleihen an Genre-Grössen wie Rhapsody sind
unverkennbar, wobei sich Hollow Haze nicht hinter ihren
Kollegen verstecken müssen. Die Italiener präsentieren
mit “Memories Of An Ancient Time“ ihr mittlerweile 7.
Studioalbum und damit nach “Countdown Of Revenge” (2013)
den 2. Teil ihrer geplanten Trilogie. In diesem
Konzept-Zyklus geht es um ein Wesen, das im Labor
gezüchtet wurde und sich nun gegen seinen Schöpfer
richtet. Hollow Haze hatten in den letzten Jahren mit
diversen Line Up-Wechseln zu kämpfen, wobei sie auch den
Sänger mehrmals austauschten – immer ein schwieriges
Unterfangen! Während auf Teil 1 der Trilogie noch Fabio
Lione hinter dem Mikrofon stand, wird dieser nun auf dem
Folgewerk gleich von einer ganzen Horde von Gastsängern
abgelöst: Mats Levén (Yngwie Malmsteen, Therion,
Candlemass), Rick Altzi (Masterplan, At Vance), Amanda
Somerville (Avantasia, Epica, Kamelot, Edguy, After
Forever), Ivan Giannini (Derdian) und Claudia Layline
(Serenade). Solch eine Vielfalt kann schnell
überwältigend wirken, doch da Levén den Löwenanteil der
Vocals übernimmt, während die andern eher im Hintergrund
zu hören sind, entsteht doch so was wie ein harmonisches
Gesamtbild. Gerade das Duett mit Amanda Somerville in
“An Ancient Story“ kommt dabei sehr gut rüber, während
“Angeli Di Fuoco“ mich nicht so ganz überzeugt hat – es
wirkt einfach zu überladen! Auch musikalisch hat sich
seit dem letzten Silberling einiges getan: Die Tracks
sind deutlich kürzer im Durchschnitt, und die
Kompositionen sind somit entsprechend dichter aufgebaut.
Neben starken Melodiebögen und mächtigen Gitarrenlinien
kommt auch der für Symphonic/Power Metal so typische
Bombast nicht zu kurz. Highlights sind vor allem das
rassige “Night Is Calling“ sowie die melancholische
Ballade “Gate To Eternity“, welche noch ein letztes Mal
für Gänsehaut sorgt... Fazit: Wer auf italienischen
Power Metal steht, sollte sich dieses Album nicht
entgehen lassen! Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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CHAINSHEART - Leaving Planet Hell Pitch Black
Records Zypern ist bekannt für zahlreiche
Traumstrände, glasklares Wasser und den gigantischen
Erholungsfaktor während den Ferien. Es gibt aber noch
anderes in Zypern, und zwar Chainsheart. Der Clan um
Sänger Yiannis Savva, alles passionierte Rocker, vereint
klassischen Hard Rock und Heavy Metal. Die Leidenschaft
zu diesem Genre spiegelt sich durchwegs in ihrer Musik
wider. Als Soloprojekt gestartet, wurde die Band 2011
ausgebaut und komplettiert. Chainsheart waren geboren!
Ende 2012 brachten sie das Debut "Just another Day"
heraus, was in der Weltpresse nur positive Kritik
einbrachte. Jetzt kommt ihr Zweitwerk "Leaving Planet
Hell" auf den Markt. Im Gegensatz zum Debut haben die
Jungs noch an ihrem Sound gefeilt und mehr Heavy
Metal-Parts eingebaut. "Leaving Planet Hell" ist ein
melodisch hochstehendes und energiegeladenes Album
geworden, das dem Old School-Sound auf moderne Art und
Weise seinen Tribut zollt. "Soul Kingdom" und "Breeze"
eröffnen das Album mit stürmischer Gitarrenarbeit. Fette
Riffs, die unter die Haut gehen. An die Stimme von
Frontmann Yiannis Savva muss man sich vielleicht erst
einmal gewöhnen. Sie klingt beim ersten Mal hören
irgendwie normal und wenig auffällig. Spätestens bei der
Mid Tempo-Nummer "Mistery" und dem anschliessenden
"Final Destination" legt sich dieses Empfinden aber
vorzu. Bestimmt ist Savva nicht mit einer Ausnahmestimme
gesegnet, wie es andere Berufskollegen zuteil wird. Dies
tut aber dem Gesamtprojekt Chainsheart nicht weh. Durch
das Zusammenspiel von allen erschafft die Band einen
einzigartigen Sound. "Return To The Stage" oder "Never
Stand Still" haben durchwegs Mitsingcharakter.
"Dangerous Drop" ist mein persönlicher Anspieltipp auf
diesem Album. Der Song liegt charakteristisch irgendwie
sehr nahe bei den Scorpions. Spezifisch die Passagen mit
den Chorstimmen lassen Meine & Co. unweigerlich in
meinen Gedanken aufsteigen. Auch das absolut hörenswerte
Gitarrensolo gegen Ende des Titels ist Freude pur.
"Dangerous Drop" hat irgendwie alles, was ein
ansprechendes Lied eben braucht. Es stimmt von Anfang
bis Schluss! Zur Entspannung folgt mit "Journey" ein
musikalisch abwechslungsreiches Instrumental, und der
Finisher der Platte bildet schliesslich die Ballade "The
Spell". Irgendwie haben sich die Jungs das Beste zum
Schluss aufgespart. Das ist irgendwie clever, denn wenn
die Scheibe am Ende ist, will man unbedingt mehr
Chainsheart hören! Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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IRON SAVIOR – Live At The Final
Frontier (2 CD & 1 DVD) AFM Records/Musikvertrieb
Ein Projekt, das von Mastermind Piet Sielck und Gamma
Ray-Leader Kay Hansen gegründet wurde und nun schon sein
20 jähriges Bestehen feiert... tolle Sache. Acht
Studioscheiben später zelebrieren Iron Savior ihren
Geburtstag in der Heimatstadt Hamburg und überzeugen auf
der ganzen Linie. Logisch liegt der Sound immer zwischen
den alten Helloween, Iron Maiden und Judas Priest, aber
genau da haben die Jungs ihre Stärke. Aufgebaut auf den
starken Leadgesang von Piet, den Gitarren und tollen
Chören werden 15 Lieder präsentiert, plus ein Intro und
der Judas Priest-Covertrack „Breaking The Law“. Das
Ganze gibt es als DVD, und in der Digipack-Version wird
dann noch eine Doppel-Live-CD mit hinzugepackt. Wer sich
bis anhin nicht um die Truppe kümmerte, hat hier die
Möglichkeit, sich mit dem Sound vertraut zu machen.
Einen besseren Überblick gibt es kaum, und wenn Piet in
der Ansage zu „Condition Red“ meint: „Der nächste Song
ist auch ein echt guter Song, wie eigentlich jeder Song
heute Abend“, liegt er absolut richtig. Vorausgesetzt,
man mag die drei oben erwähnten Truppen. Eine Kopie von
irgendwem waren Iron Savior aber nie, da alleine durch
den kraftvollen Gesang von Piet schon genügend
Eigenständigkeit präsentiert wird. Die Band besteht aus
alten Könnern, Joachim Küstner (Gitarre), Jan Eckert
(ehemals Masterplan) und Thomas Nack (ehemals Gamma
Ray). Alles Leute, denen man nicht mehr beibringen muss,
wie sie ihr Instrument zu bedienen haben, und darum kann
man hier von einer wirklich tollen Live-Scheibe
sprechen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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RAZOR - (Reissues) Open
Hostility - Shotgun Justice - Violent Restitution
Relapse Records/Non Stop Music Die Thrash Metal
Band aus Guelph, Ontario in Kanada wurde im gleichen
Jahr wie die Truppe ihrer Landeskollegen von Annihilator
gegründet. Der Karriereverlauf war jedoch nicht vom
gleichen Erfolg gekrönt wie der von Jeff Waters und dies
trotz noch deutlich höherem Musikerverschleiss. Die
Frage nach dem "Warum" erklärt sich nach dem Anhören
dieses Gerumpels von Razor ziemlich rasch. Die Songs
weisen trotz der heutigen Patina des 80-Jahre Kultes um
viele andere Bands aus der Zeit einfach zu wenig
Qualität auf. Sicher finden sich aktuell oder wieder
Fans, die auf das weitgehend monotone Geschepper
abfahren. Natürlich gibt es auch das eine oder andere
längst vergessene Juwel neu oder wieder zu entdecken,
doch unter dem Strich reissen diese Re-Releases kaum
wirklich was. Vielmehr will man zum Beispiel mit dem
gegenwärtigen Vinyl-Hype den Metalheads noch zusätzliche
Kohle aus der Tasche ziehen. Cool ist es hingegen, wenn
man davon noch die Erstausgaben aus dem schwarzen Gold
besitzt. Von den insgesamt elf Studioalben hat man mit
«Violent Restitution» (1988), «Shotgun Justice» (1990)
und «Open Hostility» (1991) drei der wohl
"erfolgreicheren Alben der Canucks wieder neu über High
Roller Records aufgelegt. Markenzeichen war/ist die
relativ kurze Spieldauer der Songs, die überwiegend
unter drei Minuten liegt. Sowas kennt man ja sonst eher
aus der Punk-Ecke. Letzlich ist es sicher auch eine
Frage des persönlichen Geschmacks, aber im direkten
Vergleich zu Annihilator haben Razor absolut keinen
Stich. Auch Anvil, um in Kanada zu bleiben, sind trotz
insgesamt sehr bescheidener Resonanz deutlich angesagter
und besser. Sobald man aber etwas vom Gaspedal runter
geht, fällt Bilanz besser aus. Der Rest ist dröges
Speed-Thrash-Geholze, das einem schon bald auf den Sack
geht. Das frühere Nichtbeachten meinerseits geht heute
einher mit dem unveränderten Desinteresse. Wer sich
trotzdem berufen fühlt und eine allfällige Lücke
schliessen will, kann sich ja mal ohne Scheuklappen
dahinter klemmen. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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PERZONAL WAR – The Last Sunset
Metalville/Musikvertrieb Die deutschen Thrash
Metaller Perzonal rocken heuer bereits fast 20 Jahre
lang. Zum Quasi-Jubiläum winken sie mit einem Album,
welches von Abwechslung nur so trotzt. Das Etikett
„Thrash Metal“ ist hier mehr grober Richtungsweiser als
absolute Wahrheit. Perzonal War können es auch mal
dezent verträumt (What Would You Say?), stampfend
zwischen Laut und Leise (Never Look Back) oder episch
(When Faith Has Gone). Damit sorgen sie vor allem im
mittleren Teil des Albums für Abwechslung. Treibender
Metal gibt es natürlich auch. „I See Nothing“, „Speed Of
Time“ oder „Metalizer“ sind nur ein paar Beispiele
dafür. Bei aller Eingängigkeit der Lieder ist es
erstaunlich, wie lange es gedauert hat, bis das Album
bei mir eine gewisse Wirkung entfaltet hat. Aber auch
dann fehlt noch der letzte Kick. The Last Sunset ist
aber weit davon entfernt ein schlechtes Album zu sein.
Schaffen es die Deutschen mit diesem Album und einer
anständiges Bühnenpräsenz einen Toursupport-Slot
ergattern, könnte die Karriere nach all den Jahren ein
weiteres Stück nach oben gehen. Wer noch vor dem
möglichen Trend zu den Insidern zählen möchte, kauft
dieses Album am besten heute schon. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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NORDIC GIANTS - A Seance Of Dark
Delusion KScope/Irascible
Hinter Nordic Giants stehen die beiden englischen
Multiinstrumentalisten Loki und Roka. Musikalisch geht
man unter anderem nach eigenen Worten Richtung Björk
oder auch Pink Floyd, aber eben nur grob eingeschätzt.
Hört man sich zum Beispiel "Rapture" an, kommen dem
Zuhörer sofort Parallelen zu Kate Bush in den Sinn.
Wunderschön gesungen von Beth Cannon. Auch schön zu
lauschen: dem feenhaften Gesang der Sängerin Freyja,
beim ruhigen "Give Flight To The Imagination". Das Post
Rock-ähnliche "Dissolve" zieht den Zuhörer magisch in
seinen Bann und das instrumentale "Illuminate" glänzt
cineastisch mit Wortlosem Frauenchor, einfach nur zum
Abheben. Auch das von Nadine Wild Palmer gesungene
"Futures Dark", scheint nicht von dieser Welt und
entführt den Zuhörer in die mystische Welt der Nordic
Giants. Das düstere Synthie-Instrumental "Black Folds"
ist kaum zu beschreiben, muss man sich selbst anhören.
Zum Schluss gibt’s dann noch mit dem sieben Minuten
langen "A Thousand Lost Dreams" ein Pink Floyd/Post
Rock-Abenteuer dem man sich kaum entziehen kann. "A
Seance Of Dark Delusion" ist eine Reise durch
ungewöhnliche Klänge und Songs die nicht jedermanns
Sache sein werden, aber die, die es wagen, erwartet eine
spannende Reise durch die komplexe Welt der Nordic
Giants. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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BIRTH OF JOY - Live At Ubu (2 CD) Long
Branch Records/Musikvertrieb Die Holländer Birth
Of Joy sind eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte.
Erfolgsgeschichte, weil es das Trio binnen fünf Jahren
und unzähligen Gigs geschafft hat, sich eine
mittelgrosse, treue Fanschar zu erspielen.
Aussergewöhnlich, weil ihr orgellastiger Soundmix aus
Cream, The Doors, MC5 und Pink Floyd nicht gerade als
hip und zeitgemäss durchgeht, aber das Erfolgsrezept
liegt wohl gerade hier. Anstatt schnöde Erwartungen zu
erfüllen, bieten Birth Of Joy viele kleine
Überraschungen, verpackt in eine musikalische Zeitreise,
welche die wichtigsten Dekaden der Rockmusik abdeckt.
„Live At Ubu“ wurde dieses Jahr am 29. und 30. Januar
während zwei ausverkauften Shows im französischen Rennes
aufgenommen und gibt eine gute Vorstellung davon ab, mit
welcher Intensität und Leidenschaft die Band auf der
Bühne agiert. Gertjan Gutman lässt die Hammond
ordentlich knurren und lässt beste Erinnerungen an Jon
Lord und Ken Hensley erwecken, Drummer Bob Hogenelst
versteckt seine Bewunderung für John Bonham und Mitch
Mitchell keine Sekunde lang, und Kevin Stunnenbergs
Gitarre knarzt im gerade richtig dosierten
Vintage-Crunch, währenddem sein psychedelisch
angehauchter Gesang unaufdringlich aber bestimmt die
ganze Sache dirigiert. Wenn die Jungs entfesselt
losrocken, und das tun sie oft und gerne, seh ich vor
meinem geistigen Auge so manche Metaller-Matte am
Bühnenrand kreisen, schalten sie hingegen ein paar Gänge
runter in den Doors- und Pink Floyd–Modus (als David
Gilmour gerade drin und Syd Barrett noch nicht wirklich
raus war), breitet sich pure Magie aus und man spürt
sofort die Vibes einer längst vergangenen Zeit, in der
Musik noch wirklich innovativ sein konnte und fernab
jeglicher kommerziellen Gesichtspunkte erschaffen wurde.
Wer die Band noch nicht kennt, hat mit „Live At Ubu“ die
beste Gelegenheit dazu, dies nachzuholen. Der
psychedelische Heavy Rock-Hybrid, den der lustige Haufen
da kreiert hat, öffnet jedenfalls trotz aller
Rückbesinnung auf alte Werte neue Horizonte und macht
mächtig Spass. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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OLTEN - Mode Hummus Records
"Olten is a Swiss Heavy Rock
Porn Sludge Instrumental Trio and they Play Loud." So
steht's geschrieben auf der Homepage von Olten. Die drei
Jungs aus der Welschschweiz schmeissen uns mit "Mode"
einen zähen Bastard um die Ohren, der einiges an
Durchhaltewillen fordert. Olten agieren mehrheitlich im
Slow Motion-Bereich, will heissen: Der Sound ist
zähflüssig wie Lava, aber nicht zu vergleichen mit der
Sparte Doom, das sind zwei Paar Schuhe. Die sechs Songs
sind gut produziert, und auch musikalisch kann man ihnen
nicht ans Bein pissen. Das Cover-Artwork sagt auch
alles, was einen erwartet. Leute, die Isis oder Neurosis
zu ihren Helden zählen, sollten hier mal ein Ohr voll
nehmen und in das Universum von Olten abheben.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VORUM - Current Mouth (EP)
Sepulchral Voice Records Undergroundiger,
extremer und böser als Vorum geht irgendwie fast nicht.
Die Finnen haben 2013 ihr Debut „Poisoned Void“
veröffentlicht und legen nun eine 5 Track-EP mit dem
Titel „Current Mouth“ nach. Und der Sound dieser Scheibe
scheint direkt aus den Tiefen der Hölle zu kommen! Da
hackt und hämmert und schrammelt es in allerbester Old
School-Manier, darüber die supergeile, extrem hallig
gemischte Stimme von Frontmann Jonatan Johansson - und
man fühlt sich in die tiefsten Abgründe des Chaos und
Verberben gestürzt. Weit weg vom modernen,
glattgebügelten, manchmal schon fast sterilen Sound, der
den heutigen Death Metal zum Teil prägt, prügeln sich
Vorum durch die 20 Minuten, düster, böse, finster und
mit deftiger Black-Schlagseite. Scheiss auf Finessen und
Innovation! Diese Scheibe verursacht schon fast
körperliche Schmerzen, so fies ist sie - und das ist gut
so! Unbedingt reinhören! Wer sich Death-Metaller nennen
will, muss da jetzt durch! Lucie W.
Punkte:
keine Wertung
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COSMIC WHEELS - Cosmic Wheels
(Demo) Heavy Psych Records Eine zwiespältige
Angelegenheit, das Cosmic Wheels-Debut. Beim Anhören der
ersten paar Tracks fand ich den herrlich altmodischen,
hochenergetischen Vintage-Garage Rock der Gebrüder Paul
und Vincent Marrone richtig geil. Roh, ungeschliffen,
räudig, entfesselt, genau so müssen die Epigonen von
MC5, The Stooges und Blue Cheer klingen. Spätestens nach
der dritten Nummer störte mich allerdings die
Abwesenheit eines Sängers, was allerdings kein Wunder
ist, handelt es sich hierbei doch um unfertige
Demoaufnahmen, welche abgesehen von zwei Ausnahmen noch
nicht mal Titel haben. Und ist mal Gesang vorhanden („No
One Knows Where They've Been“ sowie „12 o‘ Clock Groove
Street“), dann reisst er mich auch nicht gerade vom
Hocker. Letzter Kritikpunkt: Jungs, wenn ihr schon
klaut, dann verkauft es doch wenigstens als bewusste
Ehrerbietung den Originalen gegenüber. In der zweiten
Hälfte von „A4 UNTITLED 4“ habt ihr euch dermassen
offensichtlich bei „Black Night“ von Deep Purple
bedient, inklusive Drumsolo, dass ihr von Glück reden
könnt, wenn ihr den Rock-Dinosauriern keine Tantiemen
abdrücken müsst, und „A6 UNTITLED 6“ ist nichts Anderes
als „Parchment Farm“ in der Blue Cheer-Version von 1968
mit einigen Ausschmückungen. Aber keine Sorge, es gibt
trotzdem eine gute Note, denn euer Retro Rock hat
dermassen dicke Eier, dass er die Schlaghose schier zum
Platzen bringt. Daher meine dringende Empfehlung: Macht
aus der ganzen Sache eine richtige Band, dann sprechen
wir nochmal darüber! Für Retro-Freaks allemal äusserst
empfehlenswert. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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BITTERNESS EXHUMED / OPTIMIST -
Split LP BDHW Bitterness Exhumed aus
Kaiserslautern und zum anderen Optimist aus dem Ruhrpott
liefern uns gemeinsam eine Split LP. Das wichtigste bei
einem Split LP-Projekt ist neben dem einzelnen Album
einer Band selbstredend auch die verbindende Harmonie
der beiden Veröffentlichungen. Auf diesem Split sind
insgesamt 11 Stücke enthalten, wovon jeweils ein eigenes
Intro dazuzählt und 5 Songs von Bitterness Exhumed und
deren 4 aus der Feder von Optimist. Zu hören kriegt man
hier auf beiden Seiten feinstes Death- und
Grindcore-Gemetzel. Stilistisch, handwerklich und
harmonisch bewegen sich beide Vertreter auf Augenhöhe,
keine der Bands fällt ab, aber auch nicht ungewöhnlich
auf. Nichts desto Trotz sind die Songs durchwegs gut,
und die Harmonie beider Veröffentlichungen ist optimal.
Steve Butcher
Punkte:
keine Wertung
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FERAL - Where Dead Dreams Dwell
Cyclone Empire
Ugh làlà, Schwedentod, und zwar
der alte '90er-Pfad! "Sunlight"-Gitarren, knarziger
Basssound und Elchgeröhre mit ausgewogener, sauberer
Produktion und sympathisch-positivem Flair. Songtitel
wie "Creatures Among The Coffins" oder "Carving The
Blood Eagle" weisen ausserdem unaufdringlich auf die zu
erwartende lyrische Thematik hin. Es bleibt eigentlich
nicht viel mehr übrig, als es zu hassen oder zu lieben.
Denn so souverän und mit schnörkelloser Eleganz "Where
Dead Dreams Dwell" aus den Boxen schallt, könnten Fans
von ganz alten Unleashed oder Dismember durchaus auf
ihre Kosten kommen. Wer es allerdings richtig ruppig
mag, wird von der nicht wirklich ungeschliffenen
Produktion auch nicht wirklich überrannt werden. Was
Feral jedoch unter dem Strich abliefern, hat Hand und
Fuss, und sowohl Ausdruck wie auch Glaubhaftigkeit nimmt
man dem Schwedenquartett ohne Probleme ab. Ist nicht
100%ig meine Baustelle, aber für ein "Reinhören!" immer
noch ungeniert empfehlbar. Hardy
Punkte:
7.0 von 10
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EXPELLOW - Modern Age Credo
Eigenvertrieb
Die Zürcher Band Expellow um
Frontsängerin Mik hat mit "Modern Age Credo" ein neues
Album veröffentlicht. Die Stilrichtung der Truppe macht
es nicht einfach, ich würde mal meinen, dass Metalcore
sicher nicht falsch ist. Die 14 Tracks sind gut
produziert und arrangiert, und auch das Können an den
Instrumenten ist vorhanden. Die Shouts und der
Klargesang und auch die Breakdowns sind eigentlich nicht
neu, doch man kann sagen, dass die Songs gut inszeniert
sind und man sich eigentlich von den grösseren Kapellen
musikalisch nicht sonderlich entfernt. Was man
vielleicht besser machen könnte, ist, ein wenig
Abwechslung bei den Songs einbringen, denn mir ist zu
vieles in der gleichen Tonlage. Sonst haben wir mit
"Modern Age Credo" ein relativ cooles Werk, das
Metalcore-Fans sicherlich begeistern wird. Daniel
J.
Punkte:
7.0 von 10
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GOATSNAKE - Black Age Blues Southern Lord
Natürlich gehören Hektik und hohes Tempo nicht zum guten
Ton in der Doom Rock-Szene, aber sich satte fünfzehn
Jahre Zeit lassen, um nach dem letzten Lebenszeichen in
Form einer vollwertigen Scheibe („Flower Of Disease“, im
Oktober 2000 veröffentlicht) endlich wieder mit einer
neuen Full Length in Erscheinung zu treten, sprengt
selbst in der von Gemächlichkeit geprägten Doom–Nische
den Rahmen des Gewohnten. Aber scheiss drauf, bei
Goatsnake lohnt sich das lange Warten allemal, denn auch
diesmal knallt uns die Truppe um die (Ex-) The
Obsessed-Rhythmusmannen Greg Rogers und Guy Pinhas
einige ganz schwere Brocken um die Ohren, die ihren
Ursprung irgendwo in der Schnittmenge zwischen
schmutzigem Garage Rock und ultraschwerem Doom Metal
haben. Und natürlich drückt vor allem wieder Frontsirene
Pete Stahl den Songs mit seiner charaktervollen Stimme
seinen ganz eigenen Stempel auf, welche in ihren besten
Momenten ganz leicht an Ian Astbury von The Cult
erinnert. Für die nötigen Überraschungsmomente sorgen
zwischen all den ultraschweren Iommi-Riffs eine sparsam
eingesetzte und amtlich verzerrte Bluesharp sowie ein
sehr kompetenter, dreiköpfiger weiblicher Chor, der
mehrere Male für einen Funken Gospelfeeling inmitten der
ganzen Rifflawinen sorgt. So gesehen passt der
Albumtitel perfekt, „Black Age Blues“ ist nichts weniger
als unkonventioneller Doom, der sich dermassen
konsequent an den Genrewurzeln orientiert, dass er
vermeintlich „artfremde“ Elemente mit einem selten
gewordenen Selbstverständnis mit einbezieht.
Interessant, unterhaltsam und tonnenschwer! Mirko
B.
Punkte:
7.0 von 10
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DENNIS CHURCHILL DRIES – I AOR Heaven/Non
Stop Music Der Name Dennis Churchill Dries
dürfte den wenigsten bekannt sein. Trotzdem werden vor
allem Fans von Achtziger-Melodic Rock dem Mann schon
akustisch begegnet sein. 1984 erschien das Debut von
White Sister (produziert von Gregg Giuffria), deren
Sänger und Bassist er war. Später war er in den gleichen
Funktionen für Tattoo Rodeo tätig, die es immerhin zum
Support von Bad Company und Damn Yankees brachten. Die
Geschichte dauerte bis 1998. 2006 folgte die Reunion von
White Sister inklusive der Original-Members Dennis
Churchill Dries, Rick Chaddock und Garri Brandon. Im
Oktober 2012 starb R. Chaddock an Krebs. Damit verlor
DCD seinen musikalischen Partner und besten Freund. Mit
„I“ verarbeitet der Mann nun das Geschehene als eine Art
Therapie, wie er selbst erklärt. Dazu griff er auf die
Hilfe des Multiinstrumentalisten Paul Sabu (Only Child,
Silent Rage, Sabu) zurück. Für die musikalische
Umsetzung des Albums übernahm Dennis Vocals, Bass,
Keyboards und akustische Gitarre. Paul war für Gitarre,
Keyboards und Backing Vocals zuständig, zudem kümmerte
er sich um den Mix. Produziert wurde das Teil in
Gemeinschaftsarbeit der Beiden. Herausgekommen ist ein
ansprechendes AOR/Melodic-Album mit Tiefgang und Seele.
Die Songs wurden auf radiotauglichen Melodien aufgebaut,
die aber auch dem Hard Rock-Aspekt mehr oder weniger
gerecht werden. Obwohl der eine oder andere Track einen
gewissen Memory-Faktor besitzt, ist das Ganze
schlussendlich doch ziemlich unspektakulär. DCD ist
diesbezüglich aber sehr ehrlich: Die Songs kamen
komplett aus meinem Herzen, ich machte dieses Album für
mich und daher ist es egal ob, 100 Exemplare oder
100'000 verkauft werden. Anyway, Journey- und Toto-Fans
sollten unbedingt den käuflichen Erwerb von „I“ in
Betracht ziehen. Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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GEORGE KOLLIAS - Invictus
Seasons Of Mist/Irascible
Na, das nenn ich mal ein Soloprojekt! Auf dem
Beipackzettel des Labels findet man folgende Angaben zum
Line Up: George Kollias - all instruments. Bäm. Dass man
hier von den Drums einiges erwarten darf, versteht sich,
denn bei dem Griechen George Kollias handelt es sich um
einen der derzeit schnellsten Schlagzeuger der Welt, der
schon seit 2005 bei der Tech/Deathern Nile hinter den
Trommeln sitzt und sich daneben bei weiteren Projekten
seine Sporen verdient hat. Nun kommt mit „Invictus“ sein
erstes Soloalbum heraus - und die Schlagzeugarbeit bläst
einem echt die Ohren weg! Unfassbar, was dieser Mann
zusammentrommelt! Und unfassbar anstrengend, sich das
rasend schnelle Geprügle elf Songs lang anzuhören. Was
das Songwriting anbelangt, hätte sich George vielleicht
doch etwas Hilfe holen sollen, und dass das Schlagzeug
sein bestes Instrument ist, wird auch schnell klar. Ein
interessanter Schachzug war, das Album noch vor der
Veröffentlichung komplett als Stream zur Verfügung zu
stellen. Dies passt aber zu Kollias’ Aussage, er habe
dieses Album nur aufgenommen, weil die Fans das
unbedingt wollten. Kollias ist unbestreitbar technisch
einer der besten Drummer weltweit und demonstriert das
mit diesem Album. Musikalisch ist aber hier sonst nicht
so furchtbar viel Spannendes los, und spätestens nach
dem zweiten Song macht sich bei mir etwas Langeweile,
gepaart mit nervlicher Anspannung, breit. Die Scheibe
ist wirklich was für Fans. Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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VIRGIN STEELE – Nocturnes Of
Hellfire & Damnation Steamhammer/Musikvertrieb
Puh... Virgin Steele ist bei mir so eine Sache.
Einerseits ist Sänger David DeFais noch immer einer der
besten Metal-Sänger überhaupt, der mit den beiden „The
Marriage Between Heaven And Hell“-Scheiben und „Noble
Savage“ in den Geschichtsbücher des Heavy Metal immer
eine Platz in den vordersten Reihen haben wird.
Andererseits liegt zwischen „Nocturnes Of Hellfire &
Damnation“ und dem letzten Studiooutput „The Black Light
Bacchanalia“ fünf Jahre, und ehrlich gesagt ging „The
Black Light Bacchanalia“ total neben mir vorbei. Also,
wo stehen meine einstigen Hoffnungsträger heute? Noch
immer sind es die markanten Gitarrensalven von Edward
Pursino, welcher den Songs seinen Stemple aufdrückt. Wie
auch die sagenumwobene Stimme (und auch die
dazugehörenden spitzen Schreie) von David. Musikalisch
hat das Klavier seinen festen Platz gefunden wie auch
die eher Musical- und Opern-Anleihen. Reiner Metal ist
Virgin Steele aber schon lange nicht mehr. Genau das ist
das Problem. Den Ur-Fans (zu Zeiten vom Debut und
„Guardian Of The Flames“) wird das neue Material kaum
gefallen. Die „Marriage“-Fans werden die metallene
Dramatik vermissen. Sieht man Virgin Steele aber als
Truppe, die sich immer weiterentwickelt hat, präsentiert
sich hier eine sehr interessant Truppe. Vielleicht hilft
auch „Persephon“ als Anspieltipp, der alles beinhaltet,
was den Vierer heute ausmacht. Neben der normalen
Jewel-Case gibt es auch die Digipack-Version mit 15
Bonustracks. Hört euch diese Scheibe an, denn die
Kreativität in seiner ureigensten ungewöhnlichen Art
findet hier seine Fortführung... Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BLAZE OF PERDITION – Near Death Revelations Agonia
Records Vor drei Jahren hatten die Polen auf dem
Weg nach Österreich einen Autounfall, bei dem der
Bassist verstarb und der Drummer sowie der Sänger schwer
verletzt wurden. Nicht jede Band übersteht ein solches
Erlebnis, aber zum Glück haben die Herren sich dafür
entschieden, weiter Musik zu machen. Denn was sich
hinter dem (sehr schön gestalteten) Cover befindet, ist
ein aussergewöhnlich intensives, abwechslungsreiches und
durchaus finsteres Black Metal Album. Jeder Song ist in
sich geschlossen, glänzt mit eigener Dynamik und
spannenden Einschüben. Die ersten drei Tracks klingen
noch sehr nach Enthroned’s ‚Sovereigns‘, was vom
Liedaufbau und dem Gesang her rührt. Aber die Polen
wirken noch ein wenig verspielter, fädeln hier und da
noch modernere Ansätze mit ein (beispielsweise das
Rauschen bei ‚Into the Void again‘ und das akustische
Outro davon). Bei ‚Dreams shall Flesh‘ wird dann mit den
Vocals experimentiert, die Gitarren klingen mehr nach
Industrial und der ganze Song wirkt voll von chaotischer
Energie. Genau solche Ausbrüche aus dem simplen Kopieren
von Riffs aus den 90ern machen die Musik durchaus
spannend. Ob es die Polen Langzeitig auf die Playlist
schaffen, wird die Zukunft zeigen. Potential hat das
Album aber ganz bestimmt. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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ASHTAR – Ilmasaari Czar Of Crickets Productions
Ging letzthin nicht die Nachricht durch die Medien,
die Schweizer seien das glücklichste Volk der Erde? Also
wenn ich mir „Ilmasaari“ aufmerksam anhöre, dann hege
ich diesbezüglich ernsthafte Zweifel. Das Schweizer
Düster-Duo Ashtar liefert für die trüben Augenblicke im
Leben zwar nicht unbedingt den ultimativen, aber
zumindest einen durchaus passenden Soundtrack.
Phased-Drummer Marko Lethinen und
Ex-shEver-Bassistin/Sängerin Nadine bzw. Witch N
schrauben seit nunmehr drei Jahren an ihren vertonten
Bösartigkeiten rum und verfolgen dabei ein klares
Konzept. Ihr Gemenge aus Doom und, auf den Schreigesang
von Witch N bezogen, kontemplativem Black Metal wirkt
beim ersten Reinhören zwar repetitiv bis monoton, da
werden bisweilen über mehrere Minuten hinweg
gebetsmühlenartig immer dieselben Riffs runtergespult,
aber genau diese Vorgehensweise zeigt dann plötzlich die
erwünschte Wirkung, vor allem, wenn der klanglichen
Endlosspule plötzlich sehr düstere Elemente wie
Geflüster, beklemmende Gitarrenlicks oder gar düstere
Chöre hinzugefügt werden. Was somit anfangs etwas
anstrengt, vermag mit der Zeit doch noch zu fesseln, und
die sechs teils überlangen Tracks entfalten ihre
wahrlich hypnotische Wirkung. In „Celestial“ hat die
Band sogar einen wirklich schönen, positiv klingenden
Mittelteil eingebaut, der zunächst in purem Kontrast zur
restlichen, ansonsten sehr düsteren Angelegenheit steht,
nur um dann wieder fliessend in die klangliche
Negativität abzutauchen - das nenne ich eine
kompositorische Punktlandung. Noch mehr solche
Überraschungen und kleine Stilbrüche, und die Band
befindet sich definitiv auf dem richtigen Weg. Bis dahin
bleibt der Eindruck eines soliden Einstands, der für die
Zukunft definitiv noch mehr verspricht. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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WEEDEATER - Goliathan Season Of Mist/Irascible
Ob man nun das wüste Stoner/Doom/Sludge–Trio aus
North Carolina liebt oder hasst, eins muss man den Jungs
lassen: Auch auf ihrer fünften Veröffentlichung bleiben
sie sich absolut treu und scheren sich einen feuchten
Dreck darum, wie ihr schräger Sound bei der grossen
Masse der Rock–Fanatiker ankommen wird, natürlich wieder
vor allem in Bezug auf den extrem derben und
gewöhnungsbedürftigen „Gesang“ von Basser Dave "Dixie"
Collins. In gewohnt bekifft-entspannter Manier ziehen
die Drei einfach ihr Ding durch, lassen Bass und Gitarre
bis zur Unkenntlichkeit verzerrt dröhnen, währenddessen
Drummer Travis "T-Boogie" Owen seine Kessel und Becken
ordentlich donnern und scheppern lässt. Und wisst ihr
was? Wenn man sich dazu ein gut gefülltes Glas Jacky
reinpfeift und ‘ne würzige Zigarre pafft, dann sieht
selbst ein von Classic Rock verwöhnter alter Knacker wie
ich die ganze Chose gar nicht mehr ganz so eng und gönnt
den Jungs die Gelegenheit, sich mit ihrer Musik
ordentlich austoben zu können. Zudem machen das
heimelige Orgelintro „Processional“ mit den liebevoll
geflüsterten Worten „I really hate your face, I hate the
things you do, I know you don’t like me, I’m coming half
to you“ und das Country-mässige Banjogeklimper “Battered
And Fried” die Band in ihrem derben Humor gleich nochmal
einen Zacken sympathischer. Und da bei der Spielzeit von
gerade mal einer guten halben Stunde die Zigarre
bestenfalls ihre erste Hälfte abgebrannt hat, kann man
getrost nachschenken und „Goliathan“ gleich nochmal auf
sich wirken lassen, wüst, ungehobelt und ursprünglich,
wie nur ein Weedeater–Album sein kann. Für Fans
sumpfiger Rifforgien ein absolutes Muss. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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BABYMETAL - Babymetal (CD&DVD)
Ear Music/Phonag
Tamagotchi versus Gorgoroth, Tetris meets Dimmu Borgir!
Wohl noch nie war die Metal-Nation weltweit so
gespalten, was die Meinung zu einer Band und deren Musik
betrifft. Babymetal! Zugegeben, die Produzenten der
Girls wissen, was sie tun. Ob die Mädels wissen, in was
sie da reingeraten sind, bin ich mir nicht so sicher.
Wäre es wohl an der Zeit, im Kindsalter den Umgang mit
Handyspielen, Mangas und sonstigem Elektroschrott
einzudämmen? Heavy Metal, Power Metal, Death Metal,
J-Pop und Electronic. Das sind die Zutaten für Japans
Exportschlager und Konzeptband Babymetal. Dass in Japan
Quatsch wie Furby & Co. grossgeschrieben wird, ist ja
kein Geheimnis mehr, aber dass sich nun mehr solche
Auswüchse, gepaart mit derbstem Metal, auch in der
Metal-Szene wiederfinden, ist dennoch neu. Das Gemisch
ist stellenweise Folter für die Ohren und hat dennoch
das Prädikat "technisch hochstehend?!". Aller Kritik zum
Trotz, scheint das Trio aber den Nerv der Zeit getroffen
zu haben, denn die Unterstützung aus der Musikszene ist
gross. Namhafte Grössen wie Slash oder Kirk Hammet
(Metallica) unterstützen die Girls grosszügig. Sam
Totman und Herman Li von Dragonforce haben sogar den
Bonus-Song "Road Of Resistance" beigesteuert. Die
Metalparts auf der Platte lassen sich durchwegs hören
und haben echt grosses Potential. Metal allein lässt
sich aber scheinbar noch nicht so gut verkaufen, vor
allem, wenn die Akteurinnen gerade mal zwischen 14 und
16 Jahre alt sind. Die Echtheit bleibt dabei auf der
Strecke, und das stört. Also hauchen die drei
Minderjährigen dem Sound eine tüchtige Portion J-Pop
ein, die die grosse Masse wieder versöhnlich stimmt.
Eigentlich als Sub-Gruppe der Sakura Gakuin (eine
japanische Sing- und Tanzgruppe mit ausschließlich
weiblichen Mitgliedern im jungen Alter) gegründet,
entwickelte das Projekt schnell eine gewisse
Eigenständigkeit und einen enormen Erfolg! Bizarr und
genau so gewollt.
Die Mischung aus Deathcore in
"Babymetal Death", die ultrakitschige Power
Metal-Variante bei "Akatsuki", abgestumpfter
Techno-Salat und J-Pop-Refrains in "Gimme Chocolate!"
oder Drumcomputer-Nummern wie "Catch Me If You Can"
scheinen gleichwohl bei vielen Leuten eine gewisse
Faszination hervorzurufen. Ob es sich dabei um Kunst-
oder Musikfans handelt, das sei dahingestellt! Wie auch
immer: man kann dem Album so zumindest nie unterstellen,
dass es langweilig oder gar monoton wäre - in allen
Songs findet sich die eine oder andere Überraschung,
zumindest für jene, die sich bisher noch nicht
ausführlich mit dem Phänomen Babymetal beschäftigt
haben. Das Album ist fast ausschliesslich eine
Zusammenstellung aller Singles und sonst Produziertem,
was die Band bis jetzt zustande gebracht hat. Querdenker
und Anhänger von allem, was irgendwie anders ist, werden
hierbei ihre helle Freude haben. Mit was wir todsicher
auch in Zukunft rechnen müssen, ist, dass von Babymetal
noch einiges zu hören sein wird und die Gruppe immer im
Gespräch bleibt, solange es sie gibt. Ganz egal, ob
positiv oder negativ. Oliver H.
Punkte:
keine
Wertung
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VULCANO - Bloody Vengeance
(Re-Release) Greyhaze Records
Schon 1980 gegründet, sind Volcano eine der allerersten
Extreme Metal-Bands aus Brasilien - wenn nicht die erste
überhaupt. Ihre Mischung aus Black, Thrash und Death
Metal beeinflusste später Bands wie Sepultura und
Sarcofago massgeblich und verschaffte dem Trio in der
damaligen Underground-Szene bald einen gewissen Ruf. Ihr
Debutalbum „Bloody Vengeance“ gilt als eines der
wichtigsten frühen Alben im Extreme Metal in Südamerika,
und darüber hinaus und wird nun von Greyhaze Records neu
heraus gebracht. Der Sound wurde zwar remastered, ist
aber natürlich im Vergleich zu modernen Produktionen
immer noch sehr rumpelig, leise aufgenommen und dünn -
aber das gehört zum Feeling und darf auch nicht geändert
werden. Ein Stück Geschichte, das man jeder Sammlung
hinzufügen sollte. Lucie W.
Punkte:
keine
Wertung
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VOICE OF RUIN - Consumed (EP)
Tenacity Music
Die Schweizer Modern/Death-Kapelle hat mit "Consumed"
eine etwas verwirrende Veröffentlichung parat. Denn auf
der EP finden sich vier Remixsong der letzten Jahres (!)
erschienenen "Morning Wood". Lediglich 2 gänzlich neue
Songs findet man auf "Consumed". Jedoch muss man sagen,
dass die beiden Neulinge "I Am The Danger" und "Our Need
To Consume" echte Nackenbrecher sind!
Modern/Death-Walzen der besonderen Sorte. Warum man die
2 wirklich genialen Song nicht in die Schublade stecken
konnte und wieder rausholen, wenn ein ganzes Album
geschrieben wurde, oder zumindest eine EP
ausschliesslich mit neuen Songs, ist warscheinlich
niemandem so wirklich klar. Steve Butcher
Punkte:
keine
Wertung
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SHOOTING ANGELS - Deal With The
Devil (EP) Eigenvertrieb
Das Cover der Platte ist schon einmal vielversprechend.
Ein düsterer Engel mit Einschusslöchern im Flügel,
pechschwarzen Augen und blutverschmiertem Mund. Was so
deftig aussieht, kann auch nur deftig daherkommen. Die
ersten Akkorde bringen aber dann bereits ein wenig Licht
ins Dunkel, und es ist nicht mehr alles so extrem böse,
wie zuerst angenommen. Shooting Angels sind eine junge
Schweizer Hard Rock/Heavy Metal-Band aus Sankt Gallen,
die beide Genres zu einem energiegeladenen und rotzig
dynamischen Mix namens Apocalyptic Rock vereinen. Die
Gründung der Band ist mehrheitlich aus einer
Schnapslaune und der Aneinanderreihung mehrerer Zufälle
heraus entstanden. Was auf der EP "Deal With The Devil"
aber zu hören ist, ist alles andere als
alkoholgetränkter Schwachsinn. Das Quintett um Frontfrau
Lola van Loo zeigt in vier Tracks ihr ganzes Potential.
"This Is War", so der erste Titel der Platte, besticht
durch coole Gitarrenmoves und eingängige Melodien. Rein
der Refrain ist mir mit dem mehrspurigen Gesang
schlichtweg zu dünn geraten und lässt die erwartete
Härte vermissen. "Mirror Mirror", die verdrehte Adaption
der Schneewittchen-Geschichte, ist mein persönlicher
Favorit. Der Song ist wirklich klassisch aufgebaut,
steigert sich von Strophe zu Strophe und entlädt sich
schliesslich im Refrain. Die Gesangsstimme passt dazu
wie die Faust aufs Auge! "Shooting Angels" ist im
Anschluss irgendwie anders. Der Song macht ordentlich
Druck und bietet ein cooles Gitarrensolo zum Ende hin.
Es ist wohl einfach ein guter Rocksong! "Deal With The
Devil" ist mir persönlich als Titeltrack ein wenig zu
harmlos geraten. Das Stück vereint irgendwie alles
vorher schon Dagewesene, bietet aber keine Höhepunkte
mehr. Shooting Angels haben für die Zukunft sicher einen
Grundstein gelegt, und mit "Deal With The Devil" auch
bewiesen, dass sie ordentlich rocken können. Ich denke,
dass wir noch mehr von ihnen hören werden! Oliver
H.
Punkte:
keine
Wertung
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GRAVEWORM - Ascending Hate AFM
Records/Musikvertrieb Nach über drei Jahren
Abstinenz wühlen sich die Grabwürmer wieder durch die
Kadaver. Die Südtiroler dabei noch vorstellen zu müssen,
erachte ich als hinfällig, sind doch Graveworm auch
schon bereits seit 18 Lenzen in der Black/Dark
Metal-Szene aktiv und sollten gerade durch vergangene
Werke wie “Engraved In Black“ dem geneigten Zuhörer ein
Begriff sein. Abgesehen von Würmern, nagt jedoch auch
der Zahn der Zeit an einem Gruftbewohner, und über die
vergangenen Jahre haben sich Graveworm immer mehr von
ihrem einst zelebrierten Melodic/Black Metal abgewendet
und diesen mehr in Richtung Dark Metal gesteuert, was
nicht unbedingt zur Zufriedenheit aller geführt hat. Mit
der Rückkehr von “Stefan Unterpertinger (g)“ (ehemaliger
Hauptsongwriter) zu Graveworm war ich denn nun wirklich
gespannt, was auf “Ascending Hate“ zu erwarten ist. Der
Opener “The Death Heritage“ eröffnet mit stimmungsvollen
akustischen Klängen, welches durch ein schnell wütendes
Black Metal-Geschrummel in einem Orkan mündet. Schnell,
düster, mit einer gewissen Wucht und dezenten Melodien,
wie man es grundsätzlich von Graveworm erwarten kann,
setzt dieser Opener einen gelungen Akzent und macht
durchaus Lust auf mehr. Leider wird meine Euphorie durch
das folgende “Buried Alive“ massiv ausgebremst, denn ich
wollte mehr Blast, mehr BM-Geschrummel, doch ich bekomme
einen zähflüssigen Mid Tempo-Stampfer vorgesetzt,
eingebettet in einen flächigen Keyboard-Teppich mit
einem netten Refrain versehen, der irgendwie einfach nur
so dahin “plätschert“. Obwohl “Blood Torture Death“
zwischendrin die Temposchraube wieder etwas anzieht, ist
auch dieser grundsätzlich auf Melo/Death-Riffing
basierende Song nicht viel mehr als nett anzuhören.
Ich muss bis “Downfall Of Heaven“ warten, bis
endlich mal wieder anständig schnell geprügelt wird,
aggressiv und düster wütet dabei dieser Song durch die
Gehörgänge, eine absolute Wohltat. Während “Stillborn“
wieder um einiges zahmer ertönt und wenigstens mit einer
netten Melodie Punkten kann, geht “Liars To The Lions“
als Up Tempo-Melo/Death-Nummer durch, die zwischendurch
gute Momente aufweisen kann, jedoch vermisse ich hier
eine ordentliche Portion Düsternis, um wirklich
nachhaltig wirken zu können. Das dynamische “Rise Again“
mit seinem Wechselspiel aus schnellen BM-Riffs und
ruhigeren, von Piano unterlegten Parts erinnert dann
endlich mal wieder an vergangene Graveworm-Zeiten,
ähnlich wie das finale „“Nocturnal Hymne Part II“, das
mit seiner einprägsamen Melodie nicht gleich wieder
vergessen wird. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der
traditionelle Cover-Song, diesmal haben sich Graveworm
den Bon Jovi-Klassiker “Runaway“ vorgeknöpft, welcher
als Bonustrack auf der Digipack-Edition von “Ascending
Hate“ beiliegt, jedoch leider nur dort und nicht auf
meiner Promo, somit kann ich hier kein Urteil fällen.
Also unerwartet Neues sucht man auf dem neuesten Werk
von Graveworm vergeblich, und abgesehen von “Nocturnal
Hymns Part II“ fehlen mir auch die grossen Melodien (
z.B. wie einst beim Song “A Dreaming Beauty“), welche
sich unwiderruflich ins Hirn brennen und jahrelang dort
hängen bleiben. Der Thron von “Engraved In Black“ gerät
durch “Ascending Hate“ in der Graveworm-Discographie
nicht ins Wackeln, wer jedoch bis anhin mit den
letzteren Werken der Band sich gut bedient fühlte, darf
hier bedenkenlos zugreifen. R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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MILKING THE GOATMACHINE - Goatgrind NoiseArt
Records/Universal Ach, ich weiss nicht. Ist doch
langsam einfach nicht mehr wirklich witzig, oder? War
Milking The Goatmachine nicht mal als temporäre
Spassaktion gedacht? Warum hören die jetzt nimmer auf,
Alben rauszubringen? Goatfreed und Goatleeb aus
GoatEborg? They are back for goat? Echt jetzt? Na gut,
ich will mal nicht so sein, jedem sein Konzeptchen - und
das hier ist so doof, dass es eigentlich schon wieder
echt witzig ist. Mit "Goatgrind" bringen die Schweden
mit den Ziegenmasken ihren fünften Longplayer raus und
vertrauen auf die bewährten Zutaten. Ich zitiere aus dem
Infosheet: „Eine Wand aus Gitarren, Goatdowns, Moshparts
und Grindgeprügel.“ Dazu ganz viel spassige Ziegen- und
Milchwortspiele, Gegrunze, Geschreie und ein paar
Pigsqueals - und vielmehr gibt’s hier eigentlich nicht
zu sagen. Gut gemacht wie immer, haut voll rein - meins
ist das halt nicht wirklich. Fans dieser Gangart finden
hier gewohnte Qualität. Lucie W.
Punkte: 6.5 von 10
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COAL CHAMBER - Rivals Napalm Records/Universal
Vor 20 Jahren hat man schon mal während 10 Jahren
probiert, sich im Nu Metal-Zirkus zu etablieren. Leider
gab es damals auch schon eine Truppe namens Korn, an
denen Coal Chamber mit ihrem Chef Dez Favara nie vorbei
kamen. Herr Favara hat dann entnervt vom Erfolg von Korn
die Truppe DevilDriver gegründet, mit denen er ein paar
Achtungserfolge einheimsen konnte. Jetzt versucht man es
erneut mit Nu Metal (Korn sind ja auch nicht mehr
sonderlich aktiv), was zwischendurch mal gut klingt,
aber eigentlich gar nichts Neues bringt, was die Nu
Metal-Fans nicht schon schon kennen. Also wer meint, er
habe Entzugserscheinungen vom Nu Metal, der muss hier
zuschlagen, alle anderen können sich wieder beruhigt dem
Tagesgeschäft widmen. Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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NO ALTARS - Chambers Of Eternal Punishment BDHW
No Altars sind der neue Stern am noch frischen
Beatdown-Firmament. Metalcore ist zwar eine der neuesten
gefestigten Genres unserer Musikwelt, aber auch neue
Genres sind vor Evolution nicht gefeit. Aus dem
Metalcore hat sich das Subgenre Beatdown gebildet und
zeichnet sich durch einen langsameren Tempo-Beat,
Groove-Orientierung und harte Breakdowns mit
Tempowechseln aus, die die Menschenmenge vor der Bühne
zum „Moshen“ animieren sollen. In diesem Subgenres hat
es zwar noch keine grossartigen
Meilenstein-Veröffentlichungen gegeben, aber die Bands
sind gern gesehene Live-Acts und sind auch immer wieder
an grösseren Anlässen anzutreffen. No Alstars haben
bereits viel Bühnenerfahrung erspielt und teilten sich
die Bühne auch schon mit Genregrössen wie Nasty, No
Zodiac oder Beg For Life. Mit diesem Gepäck ging die
2012 gegründete Band aus Phoenix, Arizona ins Studio, um
"Chambers Of Eternal Punishment" aufzunehmen. Auf den 10
Songs bekommt man durchwegs gut produzierte und gut
geschriebene Songs zu hören. Das Debut weiss durchaus zu
überzeugen, die Band hat aber noch Steigerungspotenzial,
denn auch wenn die Songs alle stimmig sind, ist das
Handwerk doch ein wenig beschränkt. Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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MONO INC. – Terlingua No Cut/Musikvertrieb
Mono Inc. haben sich für die Produktion dieses Albums
auf eine Ranch mitten in der öden Weite der texanischen
Wüste zurückgezogen (daher auch der Name "Terlingua").
Sie wollten ungestört an ihrem mittlerweile 8.
Studioalbum basteln und sich von der kargen Ödnis
inspirieren lassen. Die Band selbst spricht vom
“reifsten und rockigsten Album der Bandgeschichte“, für
mich hört es sich eher wie ein fader Abklatsch von
Unheilig an – massentauglicher Düster-Schlager halt. Das
Album plätschert fröhlich vor sich hin – paradoxerweise,
denn die Grundstimmung ist ziemlich melancholisch.
Allerdings fehlen Highlights im Stil von “Viva Hades“,
“Voices Of Doom“ oder “Gothic Queen”, wie man sie aus
den Anfangstagen der Band kennen und lieben gelernt hat,
dieses Mal fast gänzlich. Einzig “It Never Rains“ zeigt
Ambitionen, ein Ohrwurm zu werden. “Heiland“ ist zwar
auch eingängig, fährt dann aber doch zu sehr die seichte
Schlager-Schiene. So richtig mitreissend und rockig wie
angekündigt wird’s irgendwie nicht. Zwar werden
zwischendurch mal die Gitarren hochgeschraubt, wie bei
“Die Noten deines Lebens“ oder das Tempo angezogen wie
bei “Love Lies“, doch irgendwie ist dieses Mal der Funke
auch bei mehrmaligem Durchhören nicht übergesprungen.
Natürlich sind auch einige Balladen mit dabei, wie das
nachdenkliche “118“, “Ghost Town Gates“ und der letzte
Track “Study Butte“. Allerdings wird hier das Tempo
teilweise fast zu drastisch gedrosselt, was den Flow des
Albums unterbricht und die Dynamik schwächt. Wie schon
auf dem letzten Album “Nimmermehr“ (2013) gibt es sowohl
deutsche als auch englische Lyrics, was ganz gut zur
Band passt und ihr etwas mehr von der dringend
benötigten Abwechslung verschafft. Denn leider muss ich
sagen, dass sich eine gewisse MONOtonie einschleicht –
das fiel mir schon bei früheren Alben auf, lässt sich
hier aber kaum mehr leugnen. Ausserdem hört man dieses
Mal kaum was von Katha Mia – scheinbar konzentriert sie
sich dieses Mal wieder vermehrt auf ihr Schlagzeug
anstatt ins Mikrofon zu “Aaaah, Aaaah“-en. Fazit: Mono
Inc. sind ihrem Stil treu geblieben. Aber so richtig
überzeugt hat mich dieser Silberling leider nicht. Fans
der Band können ruhig mal reinhören - solche, die es
werden wollen, wären mit einem andern Album besser
bedient. Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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GORGOROTH – Instinctus Bestialis Soulseller
Records Keine Ruhe im Lande Gorgoroth. Kaum sind
die Rechte gesichert, ein Album draussen und eine Tour
angesagt, schon gibt es wieder Quereleien und Pest
verlässt die Band (oder wird rausgeworfen). Und bereits
beim Opener muss man festhalten, dass gerade dessen
Organ fehlt. Dafür hat Infernus auf ein junges Talent
mit Namen Atterigner gesetzt, welcher eher gutturalen
Gesang beherrscht. Das lässt den ganzen Sound erdiger
klingen, was durch die Klangfarbe der Gitarren noch
unterstützt wird. Soll heissen: das ganze Album klingt
mehr nach Death Metal als nach neunziger Kultmetal aus
Norwegen. ‚Burn In His Light‘ oder auch ‚Rage‘ habe
durchaus Charme und triefen von Blasphemie. Auch beginnt
‘Ad Omnipotens Aeterne Diabolus‘ mit einem gelungenen
Riff (der irgendwie bekannt klingt), aber mit der
besagten Stimme klingt der lateinische Part eher wie von
einem Amerikaner gesungen. Schade, dieses Lied hätte
einiges zu biete gehabt: die Rhythmenwechsel, die
Breaks, die Riffs, ähnlich hat ‚Human Sacrifice‘ auf dem
letzten Album geklungen…auffällig ähnlich sogar. Nach
dem Überprüfen muss ich sogar sagen beinahe identisch.
Was ist es schon für ein Zeichen, wenn das beste Lied
auf einem Album eines ist, das bereits auf dem
vorgängigen Album (einfach mit besseren Vocals) gespielt
wurde? Schade, es gibt ganz viele tolle Ansätze, aber
als ganzes wirkt das Album nicht fertig durchdacht.
Daher kann es nicht mit dem Vorgänger mithalten.
Tristan
Punkte: 6.3 von 10
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MAJOR KONG - Doom Machine Transubstans Records
Das ganze epische Getue lassen die Polen von Major Kong
von Anfang an bleiben und bringen ihre Doom-Maschine,
ungeschliffen wie sie ist, ins Rollen. Angestossen wird
sie von ausladenden Rückkopplungseffekten und wenn sie
mal in Bewegung ist, stoppt sie so schnell nichts mehr.
Dabei beschränkt sich das Trio absolut auf das Nötigste
– die Produktion ist sehr roh, mit rumpelndem Schlagzeug
und knarrenden Gitarren. Hier wurde live und direkt ab
Boxen aufgenommen. Die Riffs sind äusserst simpel und
wenig originell – eine Ausnahme bildet hier ‚Voidwagon‘.
Kreativität fährt man vor allem im Bereich der
Gitarreneffekte auf – „Doom Machine“ scheint zu einer
richtigen Spielwiese verkommen zu sein. Das
abschliessende ‚Skull Of The Titan‘ mit zwischenzeitlich
kaum mehr als einem Anschlag pro drei Sekunden und fett
wummernden Saiteninstrumenten stellt den Höhepunkt
dieser Entwicklung dar. Die letzten Takte bekräftigen,
dass man in der Tat gerade ein Live-Konzert gespielt
hat. Als Sound für zu Hause ist das Ganze etwas weniger
geeignet – hier muss schon ein muffiger Kellerraum mit
Betonwänden her. Patricia L.
Punkte: 6.0 von 10
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HYPOTHERMIA - Svartkonst Agonia Records
Depressive/Black Metal, durchmischt mit Post Rock/Crust,
reduziert auf ein absolutes Minimum, so in etwa könnte
man dieses Tonwerk der Schweden Hypothermia umschreiben.
Kein “Humpa-Humpa-Geschunkel“, keine eingängigen
Melodien, keine Spannung und besonders auch kein Gesang.
Ja, rein Instrumental gehen die Herren vor, dabei
wandern sie auf einem höchst eigenständigen dunklen
Pfad, der jegliches Leben im Keim erstickt. Keine leicht
verdauliche Kost, welche in Form der fünf Songs
vorgesetzt wird, dessen muss man sich erst mal bewusst
werden. “Svartkonst“ ist keins dieser Alben, welche
nebenbei zu hören sind, es ist mehr eine meditative
Reise in sich selbst, die in etwa so angenehm ist wie
eine Darmspiegelung. Ein monotoner hypnotischer
Soundtrack zu den Abgründen der eigenen Seele, welcher
extrem schwierig zu umschreiben ist, denn ich denke,
diese Art von Musik muss nicht nur gehört, sondern auch
gefühlt werden. Da wird wohl auch der grösste Knackpunkt
liegen, denn die grosse Masse an Konsumenten wird hier
nicht angesprochen, mehr die verlorenen Seelen, welche
nach Traurigkeit lechzen und auch über eine gewisse
Feinfühligkeit verfügen, um in diese trostlose Klangwelt
eintauchen zu können. Für die Meisten wird daher
“Svartkonst“ nicht viel mehr sein als vertonte
Langeweile, was eine Bewertung nicht gerade vereinfacht,
daher kann ich dieses Werk nur denjenigen zum Probehören
empfehlen, welche die innere Ruhe und Kraft in der
Verlorenheit und Einsamkeit suchen. R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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ASIA - Axis XXX Live in San
Francisco MMXII (DCD/DVD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Wenn es denn eine Band gibt, die, nebst Yes, stets sehr
künstlerisch geprägtes Artwork (unter anderem von Roger
Dean) abgeliefert hat, dann sind das die Briten von
Asia. Die vier Protagonisten Geoff Downes (keyb), John
Wetton (v/b), Steve Howe (g) und Carl Palmer (d)
bildeten bezüglich ihrer vorherigen Aktivitäten bei den
Buggles, Uriah Heep, Yes oder ELP eine der ersten
"Supergroups" der 80er-Jahre. Des selbstbetitelte Debüt
verkaufte sich gegen sieben Millionen Mal und warf nicht
weniger als sechs Singles, darunter den Überhit «Heat Of
The Moment», ab. Dieser immense Erfolg konnte nachher
jedoch nie mehr auch nur annähernd wiederholt werden.
Zahlreiche Lineup-Wechsel kennzeichneten die folgenden
Jahre. In den 90ern kam John Payne als neuer Sänger und
brachte eine andere stimmliche Note ein. Das Album
«Aqua» markiert den Höhepunkt dieser Zeit. 2006 war es
dann wieder soweit und das, was sich die alten Fans
immer wieder gewünscht hatten, traf tatsächlich ein! Das
Ur-Lineup fand wieder zusammen und es folgten wieder
Konzerte und Studioalben. Die vorliegenden Aufnahmen aus
dem Jahre 2012 sind wohl die letzten, die mit der
originalen Besetzung eingespielt wurden. Inzwischen hat
sich Gitarrist Steve Howe bekanntlich wieder vom Acker
gemacht und wurde durch den jungen Nachfolger Sam
Coulson ersetzt. Die Hoffnung, dass dieser etwas
frischen Wind in den Altherren-Club trägt, hat sich bis
heute leider nicht erfüllt. Trotz der lupenreinen und
soweit auch druckvollen Produktion plätschert das neue
Live-Werk von Asia ohne Ecken und Kanten völlig blutlos
daher. Die eingefleischten Fans werden das womöglich
anders beurteilen, aber mir schläft dabei, wie schon bei
den letzten Studiosongs der Neuzeit, glatt das Gesicht
ein. Rockslave
Punkte:
keine
Wertung
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CRAIGH - Of Dreams & Wishes Eigenvertrieb
Die 2012 gegründeten Alternative-Metaller aus dem
Thurgau veröffentlichen mit "Of Dreams & Wishes" ihr
Debut. Der Sound besticht Stilistisch durch eine
stimmige vereinigung der weicheren Gangart (z.B
Soundgarden) und dem härteren Gefilde der Marke
Metallica oder Soilwork, immer wieder ist aber auch
moderner Metalcore rauszuhören. Die Mischung stimmt also
auf den 13 Songs. Stilistisch haben Craigh sicherlich
ihren Weg gefunden (den es auch noch zu bestreiten
gilt), auch wenn keiner der Songs "übergut" ist, findet
man auf anhieb keine wirklichen Schwächen, erst nach
mehrmaligem Durchhören fällt auf, dass die Stimme des
Sängers Sebastian Möbius ein wenig zu eintönig und das
Riffing der beiden Gitarristen zu variantenlos ist.
Steve Butcher
Punkte:
6.0 von 10
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ARS IRAE – Dunkle Klänge Quality Steel Records
Na also nach den ersten gehörten Takten scheinen Ars
Irae dem Namen ihres Labels nicht gerecht zu werden. Die
wenig voll klingenden Growls mit unstetigem Luftstrom
trüben den Ersteindruck gewaltig. Wenn man das Geschrei
mal auszublenden versucht, wird die Sache doch einiges
annehmbarer. Der eingeschwärzte Death Metal der Truppe
aus dem bayrischen Rosenberg kann rein instrumental mit
technischem Geschick überzeugen und auch das Songwriting
ist trotz einiger Taucher mehrheitlich ansprechend, mit
gekonnten Übergängen zwischen schnelleren und
langsameren Parts und einigen netten Riffs. Die
märchenhaften Songtexte in deutscher Sprache wirken dazu
wiederum komplett fehl am Platz. Innovation ist ja gut
und man soll auch mal eine neue Kombination versuchen –
hier wäre aber dringend mal wieder eine Evaluation
nötig. Schade um die guten Ideen, aber das Hörvergnügen
wird auf hier einfach zu stark beeinträchtigt um ein
positives Fazit zu ziehen. Patricia L.
Punkte:
5.9 von 10
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STERBHAUS - New Level Of Malevolence Black Lodge
Records Sterbhaus kommen nicht aus dem
deutschsprachigem Raum, wie es der Bandname vermuten
lässt, sondern aus Stockholm. Die Schweden, die bereits
mit dem Vorgänger "Angels For Breakfast... And God For
Lunch" überzeugen konnten, liefern nun mit "New Level Of
Malevolence" ihr drittes Album ab. Diese Mischung aus
Thrash, Melo/Death und gelegentlich auftauchendem Black
Metal, gewürzt mit ordentlich Humor, haben die Mannen
beibehalten, leider ist aber das Songwriting nicht mehr
so ausgereift wie bei der letzten Veröffentlichung. Zwar
haben die Jungs aus Schweden immernoch geniale Songtitel
und Texte ("Crossed And Pissed And Devoured"), haben
aber womöglich zu viel Zeit darauf verschwendet, sich
diese einfallen zu lassen. Denn die Riffs, und vor allem
das Drumming, haut niemanden vom Hocker. Steve
Butcher
Punkte:
5.5 von 10
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THE ALFAS - Day After Day Wild Kingdom Records/Non
Stop Music Kann mir das mal jemand erklären? Da
versucht ein Label, eine junge Band zu promoten, und das
beigelegte Infosheet ist in etwa gleich ausführlich und
informativ wie Waschmittelwerbung. Aber zum Glück gibt’s
Internet mit den entsprechenden Suchmaschinen und
Portalen, da findet man immerhin einen professionell
gedrehten Videoclip zu „I'm Leaving You“ und ein Profil
auf Facebook, dem man einiges mehr an Information
entnehmen kann. Das 2013 gegründete schwedische Quartett
hatte letzten Sommer mit der Single zum oben erwähnten
Videoclip ihren Einstand auf dem Plattenmarkt und wirft
jetzt eine fünf Songs umfassende EP nach. Musikalisch
betrachtet hinken allerdings meines Erachtens die
andernorts erwähnten Vergleiche mit Cream, Jimi Hendrix
oder gar MC5, denn ganz so heftig klingt die Band dann
doch nicht, Einflüsse aus der Blues und Garage
Rock-Szene der Sechziger und Siebziger hin oder her.
Wenn man schon die Hosen runterlassen muss, dann würde
ich eher behaupten, dass latente Einflüsse von Bands wie
Fleetwood Mac vor ihrer Radio Hit–Phase und Tito And
Tarantula hörbar sind, wodurch die Truppe wohl eher das
Publikum eines Jazzkellers oder eines linksalternativ
angehauchten, vor allem von Studenten frequentierten
Rock-Clubs ansprechen wird. Mag ja sein, dass die vier
auf der Bühne ganz gut abgehen, aber auf Konserve klingt
alles etwas schaumgebremst, zudem zerrt die affektierte,
zuweilen ins Kreischen kippende Stimme von
Sänger/Gitarrist Philip Lagerblad mit der der Zeit
ordentlich an den Nerven. „Day After Day“ wendet sich
somit eher an jene Hörer, die das martialische
Machogehabe in der Rock und Metal Szene für sexistisch,
politisch inkorrekt und dadurch höchst bedenklich
halten. Mirko B.
Punkte:
5.5 von 10
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VALKYRIE – Shadows Relapse Records/Non Stop Music
Valkyrie stellen quasi ein Nebenprojekt von Baroness
dar – gewisse Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu
weisen, allerdings sind sie auch nicht dermassen
gravieren, als dass man von einer Kopie sprechen möchte.
Auf „Shadows“ erklingt uralter, staubtrockener Sound der
Marke Stoner und wirklich old schooliger Doom-Fraktion.
Zwischendurch ein wenig hippiesk anmutendes Gefiedel
plus eine Stimme, die in den höheren Tonlagen vor sich
hin trällert – man merkt, dass mir persönlich dieser
Sound nicht viel bietet. Er ist ok, auch sauber
produziert, keine Frage, und die Jungs beherrschen ihre
Instrumente – ich denke, es ist einfach eine
Geschmackssache. Wer auf uraltes Zeug Richtung Stoner
und Doom steht, eben Baroness oder Orange Goblin und
Konsorten, der möge sich bitte die Birne mit Valkyrie
zudröhnen. Mir dröhnt auch der Kopf, allerdings von
anderen Substanzen. Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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BLOODLOST - Evil Origins Massacre
Records/Musikvertrieb
Liebe Leute: wenn ihr keine neuen Ideen habt, dann
lasst doch bitte endlich mal diese unsäglichen,
unnötigen Intros sein. Die braucht kein Mensch. So auch
hier - vor allem, weil die auf okkult getrimmte
Geräuschkulisse der ersten Minute von "Evil Origins"
überhaupt nicht zum Stil der Sounds passt - Bloodlost
spielen nämlich klassischen Thrash Metal. Und wenn ich
klassisch sage, meine ich, dass man offensichtlich
grossen Gefallen am deutschen Titanen-Trio und
amerikanischen Kollegen wie Slayer gefunden hat und
deshalb ganz genauso klingen möchte. Das machen die
Romands auch ganz gut, aber leider haben sie überhaupt
keine eigene Handschrift, und nach originellen Ideen und
Eigenständigkeit sucht man auf ihrer immerhin schon
dritten Scheibe vergebens. Schade, denn handwerklich ist
das schon alles ganz ok - aber leider einfach
langweilig. Da es sich schon um den dritten Longplayer
des Trios handelt, kann man auch nicht mehr wirklich von
absoluten Neulingen sprechen, die ihren Weg erst noch
finden müssen - offensichtlich will man das hier auch
gar nicht. "Evil Origins" ist durchaus eine ordentliche
Thrash-Scheibe, die auch streckenweise wirklich Spass
macht - aber viel mehr Fleisch ist da nicht am Knochen.
Abzug gibts ausserdem für’s grottige Englisch und - hier
schliesse ich mich dem Kollegen Bittner vom Rock Hard an
- den absolut unerträglichen Text von „Bring My Bitch“.
Lucie W.
Punkte:
5.5 von 10
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J.D. OVERDRIVE – The Kindest Of Deaths Metal Mind
J.D. Overdrive ist eine polnische Southern Rock-Band,
die mit ihrem neuesten Streich stark in der
Death’n‘Roll-Welle verankert ist. Die Songs quälen sich
zähflüssig aus dem Speakern und werden durch eine
unglaublich Schwere gekennzeichnet. Irgendwo zwischen
Black Sabbath, Voivod, Monster Magnet und Dimmu Borgir
mit einer kleinen Schlagseite Black Label Society
musizieren die Polen auf ihren neun Tracks. In ihrer
Heimat scheinen die Jungs bekannt zu sein. In wie weit
sich dies auch auf die restlichen Ländern ausbreiten
wird, muss sich zeigen. Ich könnte mir gut vorstellen,
dass die Songs bei vielen Fans auf offene Ohre stossen,
welche sich bei den oben genannten Truppen von einem
Orgasmus zum anderen bringen. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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ASHBRINGER – Vacant Avantgarde Music Die
Post Black Metal Welle ist noch immer nicht vorüber, in
Amerika werden anscheinend weiterhin Ableger von
Agalloch unter Vertrag genommen. Im Fall des
Einmannprojektes von Ashbringer ist das auch gar nicht
so schlimm wie es sein könnte. Hypnotische, rauschende
Riffs mit so viel Hall, dass man meint im Wald zu
stehen. Dazu Vocals im typischen Schreien, für den
melancholischen Unterton. Dazu ein Synthesizer, der im
Hintergrund für den roten Faden sorgt. Gar nicht so
übel, aber dann gibt es da ‚Lucid‘. Die Einzelteile
wären ja gar nicht so schlimm. Aber das unsaubere Intro
in Kombination mit dem langweiligen Drumcomputer beim
schnelleren Teil, dem nichtssagenden Bass und den Chören
zusammen machen das Lied unsagbar schlecht. Ja, das
Album hat seine Punkte, aber bei genauerem Hinhören geht
einem dann der Drumcomputer hart auf die Nüsse. Das wäre
mir beim ersten Mal gar nicht so negativ aufgefallen,
aber beim zweiten Durchgang fällt sowas schon mehr auf.
Dazu der überflüssige Bass, das wird nichts so.
Vielleicht würde eine richtige Band auch ein wenig mehr
Abwechslung beitragen. Unterm Strich (trotz 43 Minuten)
keine Empfehlung wert. Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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MR. POLLACK – Black Hawk Metal Mind
Die beiden Brüder Jack (Gitarre) und Grzegorz
(Schlagzeug) Pollack kommen mit einem interessanten
Rockalbum um die Ecke. Dabei werden die Jungs nie zu
soft und überraschen immer wieder mit guten Riffs und
Chorpassagen. Am Rockolymp kann aber (noch) nicht
angeklopft werden. Mit leicht funkigen Sounds („Stand Up
And Run“) wird gegen ein langweiliges Werk angekämpft,
das mit „The Plan B“ wieder mit rhythmischen und
eingängigen Lieder aufflackern lässt. Abwechslung wird
in das Songwriting eingeschoben. Dabei muss Mr. Pollack
aber aufpassen, dass sie den roten Faden nicht
verlieren. Denn die Türe zu den progressiven Klängen
(„Socrates“) wird zu weit aufgestossen. Eine, die für
die Rock-Fans ansonsten verschlossen bleibt. Hier
besteht die Gefahr, dass man zu stark zwischen Stuhl und
Bank fällt. Ansonsten: Ein Werk, das man sich anhören
kann. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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NEW YEARS DAY – Epidemic (EP) Another Century
Hmm… Ist der örtliche Kindergarten schon aus ? Das kam
mir mehrheitlich spontan in den Sinn, als ich mir die
neue EP von New Years Day reingezogen habe. Die Art und
Weise, wie die Songs aufgebaut sind, erinnert stark an
moderne Bands der Marke Icon For Hire oder Fit For
Rivals – allerdings haben die eben genannten Truppen ein
Flair von Authentizität, einen eigenen Charakter, der
mir hier bei „Epidemic“ vollkommen abgeht. Keine Ahnung
wieso, aber der ‚Gesang‘ der guten Dame ist dermassen
ecken- und kantenlos, der geht ohne Probleme als
rundgelutschtes Balisto durch. Zudem kann ich mir den
Eindruck nicht verwehren, dass hier Sound am Fliessband
produziert worden ist – eben, halt alles ohne jeglichen
Wiedererkennungswert, kein Dreck, einfach nix, das am
Stiefel haften bleibt. Wir werden sehen, wie das Album
wird, sollten wir es zur Rezension bekommen – von der EP
bleibt vorläufig erst mal abzuraten. So, und auf diese
Sterilität hin brauch ich erst mal ne Portion Kies von
der nächsten Baustelle. En guete! Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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DAN DEAGH WEALCAN – Who Cares What Music Is
Playing In My Headphones? Total Metal Records
Uff, was zum Deibel ist das denn? Also gemäss dem
angehängten Textfile ist das hier ein
russisch/ukrainisches Duo, welches hiermit ihren
Zweitling an die Leute bringen will. Fraglich, ob das
Zeug jemand kauft – hier werden munter alle möglichen
Stile (Rock, Alternative, Industrial, Metal, Ambient
etc.) durcheinander gemischt, auf 9 Tracks verteilt und
dann munter dem verdutzten Hörer um die Ohren gehauen.
Kann man sich antun, muss man aber nicht – und deswegen
erspare ich mir hier weitere Ausführungen. Wer ums
Verrecken Sound braucht, der so verschachtelt, vertrackt
und verzettelt ist, dass man nur von einer Soundcollage
sprechen kann – dem sei diese, äh, Scheibe empfohlen.
Wer aber wie ich auch gerne einen roten Faden innerhalb
des Soundgefüges hat, an dem man sich orientieren kann,
der suche sich eine andere Band. Ich such mal wieder
meine Schmerztabletten und gebe zurück an die
geschlossenen Anstalten. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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GRAVEYARD SHIFTERS – High Heels & Broken Bones
Eternal Sound Hmm… Ganz ehrlich, ich mag ja
Punk-Sound, aber er wird mir auf die Dauer doch ein
wenig zu eintönig. Nur noch Hektik und Gekreische in
Dauerschleife, das halte ich schlichtwegs nicht aus –
und genau das ist mir mit den Graveyard Shifters
passiert. Die Stücke ähneln sich allesamt dermassen
frappant, man kann sie nur bei sehr genauem Hinhören
voneinander unterscheiden. Da hilft auch das Wechseln
des Schreiens in Richtung Growls bei „Bender“ oder die
Akustik-Einlage bei „Rocket Puppet Show“ nichts. Punk
ist meiner Meinung nach eh tot, da es nicht mehr
wirklich was gibt, gegen das es zu rebellieren gibt, ist
ja praktisch alles erlaubt – und dasjenige, gegen das
man noch anstänkern kann, wird kaum angefasst, political
correctness und so. Anyway, ich kann diese Scheibe nicht
wirklich empfehlen. Ach, drauf geschissen: Ich kann sie
echt nicht empfehlen, ausser man benötigt stumpfen
Punk-ähnlichen Sound in Dauerrotation, eignet sich
sicherlich bei einem Saufgelage in der nächsten,
versifften Bude. Wo sind nur schon wieder meine
Zigaretten hingekommen? Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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