Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DEATH ANGEL – The Evil Divide Nuclear Blast/Warner
Liebe Freunde der gepflegten Tanzmusik, lasst euch
sagen, dass die Stunde von Death Angel hat geschlagen.
Einmal mehr! Die Helden der Bay Area beschreiten mit
ihrer neuen Scheibe die konsequente Weiterführung ihrer
Glanztaten seit der Reunion 2001. Bei jeder Scheibe
fragt man sich, wie die Jungs nochmals einen draufsetzen
können, und Sänger Mark Osegueda quittiert dies mit
einem seiner breiten und fiesen Lachen und haut uns
locker «The Evil Divide» um die Ohren. Mit welcher
Wucht, Intensität und musikalischer Genialität die Fünf
zu Werke gehen ist... einfach atemberaubend. Alleine die
beiden Einstiegsgranaten «The Moth» und speziell «Cause
For Alarm» reichen, um den Herren locker eine Benotung
über den 9-Punktegrenze zu verleihen. Hört euch mal die
Gitarrenparts bei «Cause For Alarm» an, welche sich Rob
Cavestany und Ted Aguilar zuspielen. Nach diesen
Feuerwerken beschreiten die Thrasher mit «Lost» fast
schon melodische Parts, so wie man sie vom Meisterwerk
«Act III» kennt und liebt. Das Spiel zwischen Härte,
Brutalität, Melodie und Eingänglichkeit beherrscht keine
andere Truppe dermassen auf einem hohen Level wie der
Todesengel aus den Staaten. So wechseln sich
Abrissbirnen wie «Hell To Play» locker mit trendigeren
Sounds in «I Can’t Be This» ab. Unglaublich intensiv ist
das «Hatred United, United Hate», das aus schwerfälligen
Overkill-Groovs versteht, aber auch aus der sehr
verspielten Art von Death Angel. Oder das typische, voll
in die Fresse schlagende «Breakaway». «The Evil Divide»
ist das zu erwartende starke Album geworden, das aber
zugleich auch alle Erwartungen übertrifft! Tinu
 Punkte:
9.6 von 10
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SCORPION CHILD - Acid Roulette Nuclear Blast
Records/Warner Grosses Stühlerücken bei den
Senkrechtstartern aus Austin, Texas. Die Rhythmussektion
wurde komplett ausgewechselt, zudem wurde Zweitklampfer
Thomas Frank durch Keyboarder Aaron John “AJ” Vincent
ersetzt. Schielen Scorpion Child jetzt etwa in Richtung
Deep Purple / Rainbow, oder, was wirklich schlimm wäre,
wandeln sie nun etwa auf musikalisch kommerzielleren und
somit sanfteren Pfaden? Lustigerweise ist gerade das
Gegenteil eingetreten. Waren auf dem eh schon starken
Debut die Led Zeppelin-Reminiszenzen noch überdeutlich
vorhanden, klingen Scorpion Child auf „Acid Roulette“ um
einiges griffiger und ausgereifter. Die stilistische
Einordnung „Classic Rock“ ist dabei der eher hilflose
Versuch, die musikalischen Ergüsse der Band irgendwo zu
positionieren, denn auch wenn die Jungs definitiv keinen
Metal spielen, sind sie vor allem eins: Verdammt heavy!
Die Tracks sind intelligent aber nicht verkopft
arrangiert, und die Spielfreude der beteiligten Musiker
ist förmlich spürbar, da muss während den
Recordingsessions eine Menge Schweiss, Adrenalin und
Endorphin geflossen sein, anders kann ich mir das
unglaublich hohe Energielevel der Songs nicht erklären.
Einzig die Semiballade „Survives“ fällt gegenüber den
restlichen Nummern etwas ab, erinnert mich irgendwie an
den latent vorhandenen Filmsoundtrack–Tick von Dream
Theater, und auch bei der gemächlicheren Led
Zeppelin-Verbeugung (musste halt irgendwie doch noch
sein) „Blind Man's Shine“ nimmt man den Fuss etwas ab
dem Gaspedal, allerdings ohne dabei gleich in seichte
Gewässer zu schippern. Die restlichen elf Songs sind
allesamt Volltreffer, was wieder mal zeigt, dass echte
musikalische Power nicht zwingend mit übermässiger Härte
und brutalem Gehacke einhergehen muss. Mit seinem
zweiten Album liefert der Fünfer eine eindrückliche
Lektion darüber ab, wie zeitgenössischer Power Rock zu
klingen hat, „Acid Roulette“ ist ein Pflichtkauf für die
Flatterhosen–Fraktion gleichermassen wie für
Kuttenträger ohne Scheuklappen, heisser Scheiss ist das!
Mirko B.

Punkte:
9.3 von 10
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MONUMENT – Hair Of The Dog Rock Of Angels Records
Moment, gibt es da alte Demosongs von Iron Maiden,
als sich gerade Bruce Dickinson mit «The Number Of The
Beast» einen fetten Gehaltscheck auszahlen liess? Wer
zum Geier ist das, der hier ganz frech irgendwo zwischen
«Killers» und der oben erwähnten Scheibe zehn Lieder aus
dem Ärmel schüttelt und dabei mit einem breiten Grinsen
locker rechts die immer langsamer werdenden Maiden
überholt? Es sind Engländer, und Sänger Peter Ellis
(ehemals White Wizzard) zeigt allen Nachwuchsbands, was
einen guten Sänger ausmacht: Einer, der durchaus auch
mal schreien darf, aber ansonsten sein Instrument
beherrscht und sich nicht von ihm beherrschen lässt. Was
sein Bandkumpel aus White Wizzard-Zeiten, Gitarrist
Lewis Stephens, zusammen mit Dan Baune aus den Finger
haut, darf getrost mit den Glanztaten von Smith/Murray
(Iron Maiden) und Downing/Tipton (Judas Priest)
verglichen werden. Man merkt den Engländern auch an,
dass dies nicht die erste Scheibe ist und nicht die
ersten Songs, welche sie komponieren. «Hair Of The Dog»
bewegt sich auf einem durchwegs sehr hohen Level und
wird allen Enforcer- und logischerweise White
Wizzard-Fans den Mund wässrig machen. Ja, ich bin
geplättet und merke, dass es sie noch immer gibt, die
hoffnungsvollen Bands, welche wissen, wie man einen
unterhaltsamen und packenden Song schreibt. Daumen hoch!
Scheisse, wieso habe ich nur das Debutalbum «Renegades»
verpasst... Tinu

Punkte:
9.2 von 10
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HEAVEN`S CRY - Outcast Prosthetic Records
Die Prog-Band aus Montreal kommt hier mit ihrem 3.
Longlayer über den grossen Teich. Und was für eins.
Gegründet Anfang der 90er waren die Jungs nicht grade
sehr fleissig mit Alben, aber wenn sie kommen, dann ist
es immer etwas Besonderes. So auch "Outcast", ein
Hammer-Album, das mit jedem Durchhören noch besser
gefällt. Völlig gefangen nimmt den Zuhörer Sylvain
Auclair, der Sänger klingt oft fast wie der wunderbare
Ted Leonard (Spock's Beard). Und da ja meistens die
Stimme einer Band über deren Sympathie entscheidet, kann
man sich hier Sylvain kaum entziehen. Wenn dazu noch die
einzelnen Songs gut und spannend sind, dann ist doch
alles ok. Und genau so ist es mit "Outcast", hier stimmt
einfach alles: Interessante Prog-Parts gehen in
wunderbare Gesangslinien über. Ruhige und wilde Momente
lösen sich ab, mal hart, mal gefühlvoll, einfach
herrlich. Und total verspielt, ohne aber sich in
Gefrickel zu verlieren, instrumental gesehen. Ganz gross
das 14 Minuten lange "The Day The System Failed", das
von Stimmungswechseln lebt und ein wirkliches Prog-Epos
darstellt. Es ist sehr spannend, wie sich "Outcast"
vielseitig durch die Prog-Welt schlängelt und das Genre
ausnutzt in allen Arten. Und dazu die variable Stimme
von Sylvain, es ist einfach herrlich, in der Welt von
Heaven`s Cry zu versinken und sich gut 50 Minuten lang
von den Kanadiern durch ihre sieben Songs tragen zu
lassen. Ein wahrlich grosses Prog-Werk, da macht es
überhaupt nichts, wenn wir wieder ein paar Jährchen
länger auf das nächste warten müssen. Dicke Empfehlung
an alle Proggies! Ach ja, und als Sahnehäubchen glänzen
die Jungs noch mit einem Hammer Album-Cover! Crazy
Beat

Punkte:
9.1 von 10
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ZARPA - Dispuestos Para Atacar Pure Steel
Records//Musikvertrieb Zarpa sind inzwischen eine
in Würde ergraute Konstante in der von viel Leidenschaft
geprägten Metal Szene Spaniens. Ich kenne die 1977
gegründete Band zwar erst seit vier Jahren, aber in
diesen vier Jahren hat sie es geschafft,
rekordverdächtige acht Full-length Alben und eine EP
rauszuhauen, und da ist trotz der ganzen Masse nicht
eine einzige schwache Veröffentlichung dabei. Das
Gleiche gilt für den jetzt erschienenen siebzehnten
Streich der überkreativen Iberer, Live-Alben, EPs und
Compilations nicht mitgezählt. Das Besondere an dieser
Truppe ist, dass sie zwar lupenreien und sehr
traditionellen Heavy Metal zockt, gleichzeitig aber
kleine Einschübe aus affinen musikalischen Welten
überhaupt nicht scheut. So wechseln sich (Power)
Metal-Granaten der Sorte „Tropas Del Bien Y Del Mal“ „Yo
Quiero Màs“ oder „Buscando Un Nuevo Mundo“ mit Songs ab,
die zwar nicht gleich einen Stilbruch verursachen, aber
mit ihrer musikalisch anders gearteten Ausrichtung für
die nötige Abwechslung sorgen. „Un Perfecto Plan“
gefällt mit seinen orientalischen Harmonien und dem
schon fast tribal–mässigen Drumming von Bienvenido
Godoy, der Titelsong ist ein Lehrstück in Sachen Epic
Metal, „Vivir Con Honor“ und „Ecos Del Fin“ zeigen, wie
Manowar heute klingen könnten, wenn sie nur wollten, und
in “Un Peregrino Soy” traut man sich sogar, Töne
anzuschlagen, wie man sie eher aus der folkloristisch
angehauchten Mittelalter-Metal–Szene kennt. Somit ist
sich die Band um das einzig verbliebene Ur-Mitglied,
Sänger/Gitarrist Vicente Feijóo, zum x-ten Mal in ihrer
bewährten Vorgehensweise treu geblieben, traditionelle
Metal-Klänge durch mal epische, mal folkloristische
Verzierungen anzureichern. Es ist nicht einfach, mit den
ewig gleichen Zutaten von Mal zu Mal etwas Neues und
Interessantes zu erschaffen, aber diese Kunst
beherrschen die Jungs von Zarpa ohne jeden Zweifel. Die
nicht mehr ganz so jungen unter uns erinnern sich
vielleicht noch an die Persil–Werbung in den
Siebziegern, in Anlehnung daran kann ich guten Gewissens
sagen: Zarpa, da weiss man was man hat. Kaufempfehlung
an alle, welche die Truppe noch nicht kennen und ein
klarer Blindkauf für Fans, und da zähle ich mich dazu.
Mirko B.

Punkte: 9.1 von 10
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POISON HEADACHE - Poison Headache Metal Blade/Sony
Music Das Debut der Kalifornier Poison Headache
ist ein garstig aggressiver Wust der Gewalt, bei dem es
keine Gefangenen gibt. Genauer gesagt spielen Poison
Headache einen Mix aus Entombed's "Wolverine Blues",
Motörhead's "Ace Of Spades" und Converge's "Jane Doe".
Wo The Accüsed, Agnostic Front oder D.R.I. in den
1980ern den Anfang machten, führen Poison Headache das
Konzept in der Moderne weiter. Überraschend ist für mich
die Intensität und die druckvolle Power, die mir hier
entgegenschlägt. Mancher Fünfer schafft es nicht, diesen
harten Level zu erreichen, den hier die Jungs aus San
Diego an den Tag legen. Das Trio um Phil Sgrosso
(Gitarre), Andrew Kukta (Vocals/Gitarre) und Kyle Rosa
(Drums) schafft dies aber kompromisslos und befindet
sich damit in bester Gesellschaft. Wenn es darum geht,
freudlose Keilerei wie die Stücke "Pity the Backseat",
"Conspirator" und "Hail, Colossus" unter den gemeinen
Pöbel zu streuen, haben Legenden wie Motörhead dies über
Jahrzehnte erfolgreich vorgemacht. Kreischende Gitarren
und fette Hardcoreelemente beleben den Sound des
Dreiergespanns enorm, wie sich bei "Discloser" oder
"Forbidden Gates" eindrücklich zeigt. Das schon eher
kurze Album ist wenn man sich erst einmal richtig
reingehört hat, leider auch schon wieder vorbei. Die
Wiederholungstaste ist hierbei von unsäglichem Wert. Um
der Härte ein Gesicht zu geben, wurde der renommierte
britische Illustrator Adrian Baxter mit dem Cover
beauftragt. Das erinnert in erster Linie aber mehr an
eine Stoner-Band, was nicht heisst, dass es schlecht
ist. Es ist düster, ansprechend, irritiert in
Kombination mit der Musik ein wenig. Aber egal, denn
alles, was wirklich von Interesse ist, ist, dass die
Jungs einen höchst professionellen und ohrenbetäubenden
Krach in Perfektion produziert haben, der es wert ist,
gehört zu werden. Die Leidenschaft der Musiker ist bei
jedem Ton mehr als spürbar! Ganz fett! Oliver H.

Punkte:
9.0 von 10
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KATATONIA – The Fall Of Hearts Peaceville
Records/Irascible Was diese Band nicht schon
alles durchgemacht hat – man könnte damit Bücher füllen,
wage ich jetzt einfach zu behaupten. Von den frühen
Anfangstagen zu Beginn der 90er mit ihrer Mischung aus
Doom und Death Metal zu den eher Dark
Rock/Metal-mässigen Klängen hin zu etwas, das man als
Depro-Rock oder –Metal bezeichnen könnte – immer mit der
unverkennbaren Stimme von Jonas Renkse. Dass die letzten
Alben eher durchwachsen waren und nicht mehr an die
Klasse der Marke „Viva Emptiness“ und „The Great Cold
Distance“ herankamen – nun, mag sein, solche Werke sind
auch schwer zu toppen. „Night Is The New Day“ war ja
dann, wie in meiner damaligen Review beschrieben, auch
eher ein Album um des Albums Willen, und „Dead End
Kings“ der notwendige, aber nicht ganz so derbe
Befreiungsschlag. Und nun? „The Fall Of Hearts“
beinhaltet nach wie vor alle Trademarks, die man von den
Schweden kennt – das Wechselspiel zwischen laut und
leise, ganz grosse Atmosphäre, Kopfkino pur, die ruhig,
aber eindringlich gesungenen Vocals, alles ist hier zu
finden. Theoretisch könnte man jetzt sagen: Gut, die
Jungs haben sich einfach auf das besinnt, was sie
können, und das machen sie gut – aber es ist nicht
weltbewegend. Könnte man so stehenlassen, ja. Aber – und
jetzt folgt das ganz grosse Aber: Wenn man die Songs
genau anhört, eröffnen sich die Welten, welche für mich
persönlich zu „Viva Emptiness“- oder eben auch „The
Great Cold Distance“-Zeiten erschaffen wurden. Zudem
muss auch klar konstatiert werden: Es ist eine gewisse
Härte neu hinzugekommen, am allerdeutlichsten hörbar am
Rausschmeisser „Passer“, hier singt Jonas Renkse auch
sachte anders. Ist ungewohnt, aber eine schöne
Abwechslung. „Old Hearts Fall“ ist eine DER
Katatonia-Nummern (mit sachte Synthie-Anleihen), welche
mir bei jedem Durchlauf Gänsehaut verursacht. Genauso
wie „Last Song Before The Fade“, eine geballte Ladung
Emotionen und eine Wucht an Gefühl – exakt so habe ich
Katatonia in Erinnerung, und es ist einfach nur schön,
das alte Feeling dieser Truppe wieder zu spüren. Klar,
diese Scheibe wird nicht für jeden Hörer etwas bedeuten,
man muss sich schon auf die Materie einlassen – aber es
lohnt sich, das kann ich euch versprechen! Toby S.

Punkte:
9.0 von 10
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PLANET OF ZEUS - Loyal To The Pack Ihaveadrum
Records/VEA Music Die Athener Planet Of Zeus
sind in ihrer Heimat ein grosses Ding. Zu Recht finde
ich, denn der coole Mix aus groovygem Heavy Rock,
Southern Rock ganz ohne Stallmief und dezenten
alternativen Spielereien weiss vollends zu überzeugen.
Und lasst euch bloss nicht vom eröffnenden und
verhältnismässig heftigen Titelsong mit den derben
Vocals irritieren, denn diese Nummer ist für die Band
ebenso untypisch wie das ebenfalls auf dem Album
enthaltene, in die gleiche Kerbe schlagende „Scum
Alive“. Abgesehen von diesen beiden Ausbrüchen bewegt
sich die Band nämlich mit bemerkenswerter Leichtigkeit
auf einem Territorium, in dem normalerweise renommierte
Truppen wie Danko Jones, Black Stone Cherry und Clutch
herumwüten. Fügt man dem Ganzen dann noch einen kleinen
Schuss funky Feeling sowie Kongo Skulls hinzu, also jene
Hamburger Rotz‘n‘Roll–Truppe, die ich wohl bis an mein
Lebensende vermissen werde, dann hat man eine annähernd
realistische Soundbeschreibung der umtriebigen Hellenen.
Vier Alben, dieses mit einberechnet, in 16 Jahren mag
man als etwas mageren Leistungsnachweis abtun, aber man
darf nie vergessen, dass dies eine ausgesprochene
Liveband ist, die sich nun mal nicht alle paar Jahre die
Produktion einer neuen Scheibe leisten kann. Da wartet
der wahre Fan lieber ein paar Lenze mehr und bekommt
dafür dann Perlen wie diese vorgesetzt, das nennt man
Klasse statt Masse, Leute! Die Riffs sind catchy, die
Melodien laden zum Träumen ein, bleiben dabei aber erdig
und bodenständig, das Songwriting ist ausgereift,
inspiriert und niemals einem Kalkül irgendwelcher Art
folgend, kurzum: „Loyal To The Pack“ ist ein Rockalbum
der Extraklasse geworden, welches das Beste aus
verschiedenen Welten zu einem harmonischen, enorm viel
Spass machenden Ganzen vereint, empfehlenswerte
Anschaffung! Mirko B.

Punkte:
9.0 von 10
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DARK AVENGER - Tales Of Avalon: The Lament
Scarlet Records Deutsche singen über
Schottland, Schweden über römische Schlachten und
Brasilianer über die europäische Mythologie. Das macht
aber nichts, solange die musikalische Qualität stimmt.
Und das tut sie bei den brasilianischen Dark Avenger.
Irgendwo zwischen klassischem Power Metal und
progressiven Elementen haben die Südamerikaner ihre
eigene Nische gefunden. Diese lässt sich auch nicht
bestreiten, wenn man nur den Gesang betrachtet, der
immer wieder an Queensrÿche-Legende Geoff Tate erinnert.
Songwriterisch ziehen Dark Avenger alle Register und
reiten abwechslungsreich durch das eigens ausgesteckte
Soundrevier. Wer sich also ausschliessliches
Doublebass-Geballert wünscht, ist hier fehl am Platz.
Zwar wird dieses Element auch immer wieder eingebaut,
aber nur dann, wenn es wirklich Sinn macht. Dasselbe
gilt für die unwiderstehlichen Hooks, aber auch das
Power-Riffing. Besonders hebt sich das doomige „The
Knight Of The Hill“ hervor, welches den Bogen zu
Queensrÿche auch am eindeutigsten schlägt. Hier wird
gerifft und kein Notenwettrennen verursacht. Dasselbe
gilt für „Broken Vows“, welches unglaublich böse wirkt.
Viele Bands wollen symphonisch und episch klingen, Dark
Avenger tun es einfach. Dabei wirkt nicht einmal der
Kinderchor bei „Can You Feel It“ peinlich, sondern
passend. Es zeigt, dass die Brasilianer mehr sein wollen
als eine Kopie einer Kopie. Wer bisher den Glauben an
grossartigen symphonischen Prog/Power Metal verloren
hat, wird mit diesem Album wieder in sein angestammtes
Genre zurückkehren. Denn dieses ist der Beweis, wieso
dieses Genre einst geachtet und nicht belächelt wurde.
Daran werde ich mich auch beim nächsten liebevollen,
aber letztendlich schwachen Genre-Tribute (sprich
Band-Album) erinnern und in Gnaden daran denken, dass es
auch diese schwächeren Songwriter schlussendlich nur aus
Liebe zu dieser Musik machen und sie nicht in Abgründe
reissen wollen. Was auch kommen mag, Dark Avenger werden
helfen, den Power Metal-Stern am Leuchten zu halten.
Roger W.

Punkte:
9.0 von 10
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BUFFALO SUMMER - Second Sun UDR Music/Warner
Ich werde nicht müde, es gebetsmühlenartig zu
rezitieren: Ich bin jedes Mal überglücklich, wenn ich
feststellen darf, wie sehr sich junge Musiker an alten
Werten orientieren. Diesmal verursacht das Quartett
Buffalo Summer aus Wales meine Glückseligkeit. Nach
Veröffentlichung ihres selbstbetitelten, in Eigenregie
aufgenommenen Erstlings im Jahr 2013 werfen die vier
Jungs jetzt unter den Fittichen des deutschen Labels UDR
den wertigen Nachfolger „Second Sun“ nach, der den
bereits eingeschlagenen Weg konsequent fortführt. Im
Klartext bedeutet das, dass die Band wiederum ihre Liebe
zu Dinosauriern der Sorte Led Zeppelin, Grand Funk
Railroad, Cream und Lynyrd Skynyrd offenbart und
demzufolge auf der gleichen Weide grast wie The Answer,
Black Stone Cherry, Rival Sons und The Temperance
Movement. Von den Led Zep–inspirierten Openern „Money“
und „Heartbreakin' Floorshakin'“ hangelt sich die Band
hinüber zu stilistisch vielseitigen Spielwiesen. Da
findet man dann funkige Rhythmen ("Little Charles"), die
eine gewisse Affinität zu den Herren J. Hendrix und J.
Brown vermuten lassen, knackigen Southern Rock („Make
You Mine“, „Levitate“, „Priscilla“ sowie das
wunderschöne „Water To Wine“) und natürlich bluesrockige
Klänge („Neverend“, „Into Your Head“, „Bird On A Wire“),
für Abwechslung ist also während den 41 Minuten
Spielzeit mehr als gesorgt. Einzig das arg
radiokompatible „Light Of The Sun“ will mir nicht so
richtig in den Kram passen, da fehlen mir die sonst
reichlich vorhandenen Ecken und Kanten, wobei die
Umsetzung, das muss ich ganz objektiv zugeben, über
jeden Zweifel erhaben ist. Dasselbe gilt im Übrigen auch
für den Powermix, für den Barret Martin (Ex-Screaming
Trees, Walking Papers) verantwortlich zeichnet. Er hatte
sich nach einem Buffalo Summer–Gig als Produzent für den
hier vorliegenden Silberling anerboten, was wohl einiges
über die musikalischen Qualitäten der Band aussagt. Sehr
geile Scheibe, der perfekte Soundtrack zu den
hoffentlich bald beginnenden Grill–Abenden mit Familie
und Freunden. Mirko B.

Punkte:
9.0 von 10
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VEGA – Who We Are Frontiers
Music/Musikvertrieb Oha, wieder eine
positive Überraschung. Auch wenn die Herren von Vega
sehr stark mit den Keyboards hantieren, die Lieder haben
Balls und machen Freude. Irgendwo zwischen Harem Scarem
und dem Sleaze Rock der achtziger Jahre beherbergen Vega
ihre Songs und lassen bei den Gitarrensoli die Saiten
qualmen. Da bekommt «Explode» seine musikalische
Umsetzung, oder darf bei «We Got It All» als klare
Kampfansage verstanden werden. Vielleicht bin ich von
diesem Album auch so begeistert, weil es genau die
Scheibe geworden ist, welche ich mir von Reckless Love
gewünscht habe und auf die gleiche Stufe gestellt werden
kann wie die neue Treat-Scheibe. Was Vega an tollen
Hooklines und Chören raushauen, geht einfach in die
Beine und die Gedankenstube. Weil es die Jungs
verstehen, dem Albumtitel ein passendes musikalisches
Gewand zu verleihen. Wer Hymnen wie «White Flag»
schreibt, hat gewonnen, wird aber auch die Thrasher
verärgern, denn hier wird einfach schön gerockt, mit
viel Hingabe. Wie in der Kampfansage bei «Generation
Now» oder dem Def Leppard-liken «Ignite» und den beiden
schmissigen «Saving Grace» und «If You Not». Geiles
Album einer geilen Band! Tinu

Punkte:
9.0 von 10
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PHANTOM 5 – Phantom 5 Frontiers
Music/Musikvertrieb Wir haben ihn zurück,
den ehemaligen Bonfire-Sänger Claus Lessmann mit seiner
neuen Band Phantom 5. Man erkennt Claus sofort an seiner
Stimme, aber auch die Michael Voss-Produktion erkennt
man auf den ersten Ton. So kann man, als Fazit, gleich
mal feststellen, dass "Phantom 5" eine gewohnt souveräne
Scheibe geworden ist, die aber eine Spur härter hätte
ausfallen dürfen. Trotzdem, was Claus zusammen mit
Michael Voss, Bassist Francis Buchholz (ehemals
Scorpions, heute Michael Schenker’s Temple Of Rock),
Trommler Axel Kruse (ehemals Jaded Heart) und Robby
Boebel (ehemals Frontline) veröffentlicht, ist einfach
eine Menge Spass in den Backen und Lieder, die sich
sofort in den Gehörgängen festkrallen. Musikalisch geht
man sicher zu den amerikanisch orientierteren
Bonfire-Scheiben zurück und hält am Strickmuster von
«Don’t Touch The Light» (ein bisschen), «Fireworks»
(ganz viel) und «Point Blank» (viel) fest. Herausragend
sind «Someday», der Opener «All The Way», «Don’t Touch
The Night» (fast frech bei «Don’t Touch The Light»
angelehnt), «Since You‘re Gone», «They Won’t Come Back»
und «We Both Had Our Time». Was dem Album gut getan
hätte, wäre eine Nummer gewesen, wie sie Bonfire mit
«911» oder «You’re Back» in den Reihen hatten und das
Gaspedal durchdrücken. Es ist eine tolle Scheibe
geworden, die meinen (viel zu) hohen Erwartung aber
nicht ganz gerecht wird. Tinu

Punkte:
9.0 von 10
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WÖLJAGER – Van't Liewen Un Stiäwen Prophecy
Productions Der Name Wöljager dürfte noch
den wenigsten ein Begriff sein - hinter dem neuen
Projekt versteckt sich mit Marcel Dreckmann alias Skald
Draugir von Helrunar, jedoch ein nicht ganz unbekanntes
Gesicht. Seiner wunderbaren und tief berührenden
Erzählstimme konnte man stellenweise schon im zweiten
Nebenprojekt Árstíðir lífsins lauschen, bei Wöljager ist
sie jedoch tragendes Element. Düstere Sagen aus dem
Müsterland werden im regionalen plattdeutschen Dialekt,
welcher der niederländischen Sprache ähnelt,
aufbereitet. Musikalisch bewegt man sich weit weg von
den extremen Metalstilen. Der Titelsong "Van´t Liewen un
Stiäwen" ("vom Leben und Sterben") erinnert anfänglich
an den Schweizer Ur-Folk von Fräkmündt. Tatsächlich
bewegen sich Wöljager auch im Neofolk-Segment - sie
gehen dabei aber viel sachter ans Werk als unsere
Luzerner Volksgenossen. Die düsteren Erzählungen,
begleitet von Akustikgitarren und Streichern, lassen
einen tief in die Gedankenwelt versinken. Passend dazu
gibt die Songs auch in Form eines Musiktheaters zu
bestaunen. Gelegenheit dazu bietet sich am Prophecy Fest
in der Balver Höhle Ende Juli. Patricia L.

Punkte:
9.0 von 10
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NAILS - You Will Never Be One Of Us Nuclear
Blast/Warner Take No Prisoners Music steht
auf dem Infoblatt des neusten Werks von Nails. Das
dritte Album und das erste für das neue Label Nuclear
Blast steht da genau für diese Aussage, da wird zuerst
die Gindcore-Keule ausgepackt mit einer gefeuerten
Rechten aus Hardcore und einen tritt in den Arsch vom
Punk. Wirklich beachtlich, was man da aus den
Lautsprechern hört, vor allem der fette, aber recht
dreckige Gitarrensound hat es mir angetan. Da können
sogar nordische Death-Metaller neidisch werden. Die
langsamen Breaks sind da meine Lieblingsparts, denn da
klingen die Gitarren verdammt gut und lassen alles
hinter sich. 10 Songs unter 30 Minuten, dann kommt der
Knock Out - Hardcore-Fan, was willst du mehr? Klasse
Album! Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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AVATAR - Feathers and Flesh Another
Century/Sony Music Ich sitze an meinem Tisch
und heule. Wegen dieser Scheibe. So krass. Ich wusste
gar nicht, was ich schreiben soll, ich hab für diese
Review ewig gebraucht und Cheffe wollte mir schon den
Kopf abreissen. Aber nun erstmal von Anfang an: Seit
Avatar 2012 das Album „Black Waltz“ veröffentlicht
haben, sind sie zu eine meiner absoluten Lieblingsbands
geworden. Der Longplayer hat mich damals zu Lobeshymnen
und Begeisterungsstürmen veranlasst - aber es schieden
sich daran auch die Geister, denn viele fanden die
Scheibe auch indiskutabel - zu radiotauglich (zumindest
für skandinavische Verhältnisse war vielen das Album, zu
eingängig, ja gar zu „poppig“ - ich fand es damals und
finde es noch heute unfassbar gut. Der Nachfolger „Hail
the Apocalypse“ war für mich nicht ganz so hervorragend,
aber immer noch eines der stärksten Alben im Jahr 2014.
Stilistisch war die Schweden da noch auf einem ähnlichen
Kurs wie beim Vorgänger. Und nun das! Mit dem sechsten
Studioalbum veröffentlichen Avatar ein Konzeptalbum über
eine Fabel vom aussichtslosen Kampf einer Eule gegen die
Sonne. Die Band hat die Geschichte selbst geschrieben
und sieht in ihr die Parabel für Jemanden, der sich
einer Aufgabe stellt, obwohl er von Anfang an zum
Scheitern verurteilt ist. In der Geschichte kommen neben
der Eule auch ein Adler, ein Bienenschwarm und ein
Grashüpfer vor - allen gibt die Band eigene Klänge, eine
eigene Stimme und einen eigenen musikalischen Charakter.
Die 13 Songs mit Intro und einem kurzen „Bonustrack“
(I’ve Got Something In My Pocket For You) verarbeiten
das Thema auf eine unfassbar vielseitige und -schichtige
Art und Weise, virtuos, authentisch, mal knallhart,
brutal und straight, mal zart und subtil, mal melodisch
und hymnisch, und mit überraschenden Harmonien,
Richtungs-, Tempo- und Dynamikwechseln.
Was bei
„Feathers and Flesh“ viel stärker zum Tragen kommt als
bei den beiden Vorgängern und den ersten Alben, die
ihrerseits noch viel stärker in die Göteborg Melodic
Death-Tradition gehören, ist die enorme Vielseitigkeit
des Quintetts: jeder Song klingt anders, man wechselt
ohne Berührungsängste munter zwischen Genres, die sich
sonst kaum nebeneinander finden. Sei es Melodic Death,
Progressive, Folk und Pagan Metal, Dark Metal oder
Industrial, sogar Symphonic und Power Metal-Passagen
sind auszumachen, und natürlich poppige, rockige und
sogar jazzige Klänge - und alles verschmilzt zu einem
leuchtenden, eigenständigen und wunderschönen Ganzen,
das auf subtile Weise immer nach Avatar klingt. Ich kann
nicht mehr. Hatte ständig Gänsehaut und Tränen in den
Augen beim Hören im Wechsel mit der erhobenen Faust und
bangendem Köpfchen - und schüttelte immer wieder
ungläubig den Kopf. Avatar: Danke. Danke. Danke. Ihr
gebt mir den Glauben an Metal und die Musik zurück - ich
war streckenweise zur Zweiflerin geworden. Dieses Album
fühlt sich mal tragisch an, mal episch, kämpferisch,
melancholisch, mal hoffnungsvoll, mal bewegt, munter und
beschwingt, mal schwer und schleppend - hoffnungsvoll
und dann wieder hoffnungslos. Es ist weise und reif und
gleichzeitig rebellisch und jung, poetisch aber mit fuck
off-Attitude, songwriterisch und kompositorisch eine
Offenbarung. Ein Wechselbad der Stimmungen und
Emotionen, dem die Musiker auch technisch jederzeit
gerecht werden und vor allem auch Johannes Eckerström
mit seiner regelrecht unfassbar vielseitigen Stimme
Leben und Seele verleiht. Eben: ich kann nicht mehr.
Lucie W.

Punkte:
9.0 von 10
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KULTIVATOR - Bandomer's Stigar Transubstans
Records Holy moly, was haben sich den diese
Herren alles reingepfiffen? Der Opener "Höga Hästar"
klingt wie The Doors auf Speed, unglaublich, wie die
Schweden hier abdrücken. In der Bandinfo lese ich, dass
"Bandomer's Stigar" schon 1981 aufgenommen wurde. Naja,
das erklärt vieles. Wenn die Schweden mal in die
"normale" Prog-Welt einschwenken, haben sie was von
Kaipa, jedenfalls instrumental gesehen. Wenn sie aber
abheben, wie das hier noch oft geschieht, dann klingen
Kultivator teilweise extrem schräg und abstrakt. Das
zeigt sich durch schräge Gesänge und eben abstrakte
Breaks. Da befindet man sich eben noch in einem wilden
Prog-Gewitter und steht plötzlich mitten in ruhigen
Flötentönen. Hört euch "Kära Jord" an, die Piano-Klänge
werden unterstützt durch "very strange" Frauengesänge,
bevor man dann wieder in coole Kaipa-Welten segelt. Bei
"Bandomer's Stigar" hat man das Gefühl, inmitten eines
Jethro Tull-Songs zu stehen, bevor losgeproggt wird,
dass es einem schwindlig wird. Und den Prog-Song
"Grottekvarnen" kann man kaum beschreiben, müsst ihr
einfach gehört haben. Ebenso das verdrehte "Varvol".
"Häxdans" auch eine verspielte Prog-Nummer mit The
Doors-Feeling, wechselt plötzlich in einen
mittelalterlichen Folksong, schon spannend. Und durch
viele Songs zieht sich die völlig eigene Frauenstimme,
die oft ohne Texte singt. Das ganze Album hat also viele
instrumentale Parts. Man hört schon ein paar Einflüsse
anderer Bands hier, aber kaum hat man sich daran
gewöhnt, scheren die Herren musikalisch aus und driften
oft total ab. Also: "Bandomer's Stigar" ist musikalisch
eine grosse Herausforderung an Fans der gehobenen Musik,
sprich Prog Rock. Aber nach endlosen Durchläufen des
Rundlings der Schweden gewöhnt man sich an deren
facettenreichen, ausgeflippten musikalischen Ergüsse und
mag sie je länger je mehr. Also ganz spezielle Musik auf
extrem hohem Niveau, ein Leckerbissen für echte
Proggies. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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CANDLEMASS - Death Thy Lover (EP)
Napalm Records/Universal Nachdem Robert Lowe als
Nachfolger der Reunion-Phase von Messiah Marcolin (2006)
live nicht mehr tragbar war (Demon Alcohol lässt
grüssen), kam 2012 Mats Levén ins Spiel, der neben
früheren Engagements bei unter anderem Yngwie Malmsteen,
Treat und Therion ja bereits zusammen mit
Candlemass-Basser Leif Edling bei Krux agierte. Diese
Konstellation (bei Candlemass) hat sich inzwischen als
fruchtbar erwiesen, obwohl seither, also seit dem
letzten Studioalbum «Psalms For The Dead» (2012), keine
weitere Studioscheibe mehr erschienen ist. Die Präsenz
beschränkte sich in der letzten Zeit nur auf
Live-Auftritte. Nun melden sich die Schweden mit einer 4
Track EP namens «Death Thy Lover», notabene den ersten
neuen Aufnahmen mit Mats, wieder zurück... und wie! Der
Opener und Titeltrack hört sich dann allerdings mehr
nach Grand Magus an, doch die opulente Gitarrenwand
lasst danach keine Zweifel darüber aufkommen, wer hier
am Werk ist. Zudem werden in den sieben Spielminuten
einige Tempiwechsel untergebracht, die dem Ganzen die
richtige Grösse verleihen. Mit «Sleeping Giant» wird die
legendäre Ur-Suppe des Doom mit neuem Blut versorgt und
hinterlässt bei den Fans der Nordlichter den gewohnt
wohligen Schauer. Ins gleiche doomige Horn stösst
«Sinister N Sweet», das zu Beginn und auch hinten raus
mit einer ruhigen Bridge aufzeigt, über welche
stimmliche Bandbreite Mats Levén verfügt. Und sonst gibt
es natürlich wieder massig alte Vibes der alten wie
aktuellen Black Sabbath. Trotz der locker erreichten
Betriebstemperatur folgt mit «The Goose» leider bereits
der Rausschmeisser, der ebenso keine Gefangenen macht
und untermauert, dass Candlemass noch lange nicht
abgeschrieben sind. Bleibt schwer zu hoffen, dass diesem
sackstarken Appetizer bald ein vollständiges neues Album
folgen wird! Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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KVELERTAK - Nattesferd Roadrunner
Records/Warner Die wilden Norweger mit
Bierbauch, Bärten und dem Look der bösen Buben sind
zurück. Sie sind mehr als bereit, auch mit Ihrem dritten
Album "Nattesferd" der Anhängerschaft gehörig den Marsch
zu blasen. Ihr musikalisch ruppiger Mix aus Punk, Black
Metal und Hardcore begeistert so ziemlich jeden, egal,
welchem Genre er oder sie normalerweise treu ergeben
ist. Kvelertak pusten mit ihrem dritten Streich ein für
alle Mal den letzten Staub von den Boxen und die
Unsicherheit im Vorfeld, was die musikalische
Ausrichtung des Sextetts betrifft, war ebenfalls
unbegründet. Die Stavanger-Hitzköpfe sorgten mit ihrer
ersten Singleauskopplung, der Glam-Hymne "1985", ganz
schön für Verwirrung. Auch visuell wartet das Album mit
einem nostalgischen 80er-Metal-Cover auf. Die Songs sind
aber schliesslich gewohnt abwechslungsreich geworden und
frönen mehr denn je dem klassischem Hard Rock und Proto
Metal. "Nattesferd" und "Svartmesse" sind gute Beispiele
dafür. Stellenweise ist es als ob man sich eine Foo
Fighters- oder Van Halen-Platte anhört. Natürlich
krakeelt Erlend Hjelvik immer noch so viel, wie sein
Rachen hergibt und es darf immer noch schmutzig zur
Sache gehen. Die musikalische und thematische Hinwendung
zu den Achtziger Jahren ist jedoch unüberhörbar, auch
wenn das Ganze in norwegischer Sprache über die Bühne
geht. Das macht wirklich Laune und Bock auf mehr. Ein
wenig muss man sich allerdings schon an das neue
musikalische Gewand gewöhnen, denn die Truppe um Erlend
Hjelvik weitet die Grenzen ihres Verständnisses von
Black Metal ziemlich weit aus. Die rauen Melodien
"Ondskapens Galakse" oder "Heksebrann" fallen dennoch
melodisch aus, und über allem thront eine einzigartige
Stimme. Letzteres ist für meinen Geschmack das wohl
beste Stück der ganzen Scheibe. Dieses wunderbare
Potpourri erzeugt - wie bereits auf den Vorgängeralben -
eine äusserst exklusive Mischung der Songs. Melodisch
schaffen es Kvelertak sogar, dass auch Nicht-Norweger
die Texte mitsingen, die sie nicht verstehen. Dies zeugt
von Genialität, denn nicht allen gelingt es, auf rein
akustischer Basis zu kommunizieren. Dieses Album grenzt
mit seinen neun Songs an ein kleines Metal-Meisterwerk.
Songs die mitreissen, die einladen zum Mitsingen oder
einfach nur die Nackenmuskulatur trainieren, weil sie so
verdammt gut sind. Oliver H.

Punkte:
8.9 von 10
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ADX - Non Serviam Season Of Mist/Irascible
Die französische Kultband ADX ist zurück mit einem neuen
Werk. 1982 gegründet hat man dazumal den Speed Metal als
Richtung gewählt mit speziellen Lyrics, die von der
französischen Geschichte erzählen. 1990 erschien auf
Noise in englischer Sprache das Debut, was aber nicht
den erhofften Erfolg gab. Nach einer Auszeit kam man
1998 zurück mit einem Re-Release auf dem französischen
Label XIII Metal. Nach wiederum etlichen Querelen kam
man 2006 zurück mit einem weitere Album. Stand heute:
Das Label Season Of Mist und wieder mit dem jetzigen
Longplayer "Non Serviam", der komplett in französischer
Sprache gesungen wird. Ich finde es komisch, Metal mit
französischem Gesang, aber die geile Musik des Quintetts
hat es wirklich verdient, dass man hier ein Ohr nimmt,
den hier hören wir Speed Metal, wie er leibt und lebt
mit geilen Gitarren und Melodien. Für mich persönlich
ein wirklich hervorragendes Album, auch wenn das
französische Gesinge ungewöhnlich ist. Daniel J.

Punkte:
8.8 von 10
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PENTAGRAM - First Daze Here /
First Daze Here Too (Compilation) Relapse Records/
Non Stop Music Pentagram greifen wieder mal tief
in die Mottenkiste. Nicht unbedingt was „First Daze
Here“ anbetrifft, denn diese Ansammlung von
Demoaufnahmen und Singles kam als remasterte Version
bereits 2002 in den Handel. Was die Anschaffung dennoch
lohnend macht, ist die Tatsache, dass diesmal Ur-Drummer
Geof O'Keefe, der seine Laufbahn im Pentagram-Umfeld
eigentlich als Gitarrist begonnen hatte, diesmal weit
mehr Platz zur Verfügung gestellt worden ist, um die
Pentagram – Historie nochmal detailliert aufzurollen und
um informative Track by Track–Infos preiszugeben. Als
kleines Kuriosum für all jene, die diese Aufnahmen noch
nicht kennen, findet man darauf auch ein Cover vom
Rolling Stones-Smash Hit „Under My Thumb“, der
verzweifelte und ebenso kläglich gescheiterte Versuch
von Pentagram mit etwas kommerzielleren Klängen einen
Plattendeal einzuheimsen. Ganz neu ist hingegen die zwei
CDs umfassende Compilation „First Daze Here Too“. Neben
den wiederum ausführlichen und teils wirklich amüsanten
Ausführungen von Geof O’Keefe, enthält diese Wundertüte
auf CD 1 sieben weitere Studioaufnahmen, die zehn Jahre
nach deren Entstehung erst von der Band vom damaligen
Studiobesitzer freigekauft werden mussten, bevor sie neu
abgemischt und jetzt auf Plastik gebannt werden konnten.
CD 2 wiederum enthält ganze 15 Songs, die während
Proberaumsessions aufgenommen worden waren.
Dementsprechend schwankend ist natürlich die
Soundqualität, welche sich gemäss O’Keefe auch dadurch
ergeben hat, dass Frontkauz Bobby Liebling zeitweise in
Ermangelung einer PA über einen Gitarrenamp singen
musste. Was beide Compilations vereint, ist die
Tatsache, von Ausnahmen wie z.B. „Be Forewarned“ oder
„Catwalk“ mal abgesehen, wie weit entfern die Band in
ihren frühen Tagen vom Doom Rock der Achtziger Jahre
war. Viel mehr bewegte sich die Truppe damals in einer
eigenwilligen Ursuppe aus Heavy Psych, hippiesk
angehauchten Hendrix-Sounds und Proto Metal im Stil von
Amboy Dukes, Sir Lord Baltimore, Iron Butterfly oder
Dust. Trotzdem sind beide Releases ohne Wenn und Aber
eine Investition wert, insbesondere für Zeitzeugen,
Musikhistoriker und Fans der Band. Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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FROST - Falling Satelites InsideOut Music
Nach acht Jahren kommen Jam Godfrey (Vocal Keyboards)
und Arena-, It Bites-, Lonely Robot-Gitarrist und
-Sänger John Mitchell mit ihrem 3. Longplayer um die
Ecke. Und schon bei "Towerblock" hört man sehr moderne
Einflüsse, das heisst viele elektronische Spielereien
und Samples, die immer wieder in den einzelnen Songs
auftauchen. Geschickt kombiniert mit traditionellen Prog
Rock-Parts. Oder so wie bei "Lights Out" ruhig, fast
poppig unterstützt von weiblichem Gesang. Oder die
treibende Kombination aus wilden Synthie-Klängen und
harten Gitarren am Anfang von "Heartstrings", das sich
dann in einen typischen Mitchell-Arena Song wandelt,
klasse Kombination. Auch die verzerrte Stimme bei "The
Raging Against The Dying Of The Light Blues 7/8“, (was
für ein Titel!) und das geile Gitarrensolo von Mitchell
und die tollen Chöre und Breaks machen diesen Song zu
einem der Highlights des Albums. Oder so die typischen
Prog Rock-Nummern "Numbers", erinnert etwas an Spocks
Beard, und "Nice Day For It" machen unheimlich Spass
beim Anhören. Frost glänzen hier mit einer sehr grossen
musikalischen Vielfalt, die Songs sind verspielt, ruhig,
wild und zum Teil sehr modern, ohne die Wurzeln zum Prog
Rock zu verlieren. Ein rundum gelungenes Werk, gemacht
für Proggies. Crazy Beat

Punkte:
8.6 von 10
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GRUESOME - Dimensions Of Horror (EP) Relapse
Records/Non Stop Music
Das Death Metal-Projekt Gruesome wurde von einem
gewissen Gitarristen und Vokalisten Matt Harvey und
Drummer Gus Rios gegründet. Mit Daniel Gonzalez von den
bekannten Possessd und Dekreta-Bassist Robin Mäzen hatte
man den Rest der Truppe verpflichtet. Nach ihrem
Debutwerk „Savage Land“ hatte man schon erkannt, dass
die Truppe ein Faible hat für die Götter des Genres
„Death“. Das Cover bemalte ein gewisser Ed Repka (Death
Atheist Massacre), der den Death-Metallern bestens
bekannt sein sollte. Den Sound auf dem heutigen Werk
orientiert sich wiederum an dem Werk "Leprosy" von
Death. Sechs Songs auf dieser EP voller Nostalgie, auch
wenn das Original natürlich unangetastet bleibt.
Death-Fans sollten mal reinhören. Daniel J.

Punkte:
keine Wertung
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DEATH - Scream Bloody Gore (2-CD
Reissue) Relapse Records/Non Stop Music Vor
nahezu 30 Jahren enstand mit dem von jugendlichem
Energieüberschuss und unschuldiger Naivität getriebenen
Debut "Scream Bloody Gore" eines der "absolut" ersten,
puren Death Metal-Werke. Verantwortlich dafür war das
dazumal noch sehr junge Duo Chuck Schuldiner (alles
ausser Drums) und Chris Reifert (Drums), die in den The
Music Grinder Studios hörbar Testosteron hinterliessen.
Und auch nach drei Dekaden wirkt die ganze Platte wie
eine einzige, kernige, aufpeitschende Blaupause, an der
sich seit bald drei Dekaden Death Metal-Bands jeglicher
Couleur messen müssen, ein echtes Schmuckstück der
vertonten Death Metal-Ursuppe. Die beiden Kultgestalten
Schuldiner und Reifert harmonieren wirklich gut
miteinander und man ist richtig enttäuscht, dass dieses
Album das einzige Zeitzeugnis der Zusammenarbeit dieser
zwei Männer darstellt. Die vorliegende Reissue ist dafür
prall gefüllt mit sympathischen Linernotes vom
mitwirkenden Autopsy-Kopf Chris Reifert, Max Cavalera
und Produzent Randy Burns, einer dezent remasterten
(etwas klarer und bassbetonteren) Variante des
Originalalbums sowie 17 annehmbar tönenden, puristischen
Demoaufnahmen mit und ohne Gesang. Bestimmte Old
School-Pharisäer empfehlen natürlich ausschliesslich das
Originalgewächs (weil Kult und so), aber das arme
Geschöpf, das ohne dieses Album aufwachsen musste, wird
mit dieser liebevoll aufgemachten Retrospektive inkl.
der beiden "Do you love me"-Bonus-Varianten seine helle
Freude haben, versprochen. Hardy

Punkte:
keine Wertung
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WITHEM - The Unforgiving Road Frontiers
Music/Musikvertrieb Dies ist das zweite Werk der
norwegischen Prog und Power Metal-Kapelle um Sänger Ole
Aleksander und seine Jungs. Ole glänzt hier übrigens mit
seiner kraftvollen und variablen Stimme und prägt so den
Sound massgeblich. Ich mag so Gegensätze in einzelnen
Songs wie bei "Exit", mal brachial mit tiefergestimmten
Gitarren und viel Druck, und dann ruhigere, sehr
gefühlvolle Parts, überbrückt durch tolle Soli von
Gitarrist Oyvid Voldmo Larsen (haben schon coole Namen,
die Norweger). So geht’s auch stilistisch weiter mit "In
The Hands Of A Good", mal treibend mal mit coolen
instrumentalen Prog-Parts und immer wieder tollen
Gesangsmelodien. So könnte man die Musik der Nordländer
so aus einem Mix aus Symphony X, Pagan’s Mind, Dream
Theater und Circus Maximus bezeichnen. Gerade die
Ballade "Riven" hat einen ordentlichen Dream
Theater-Einschlag, kommt mit viel Gefühl und einem
wunderschönen Gitarrensoli. Und Nummern wie "C'est La
Vie" sind einfach zeitlos schöne Prog-Songs,
hervorragend gespielt und kommen in einem Guss, wirklich
stark. Genauso das treibende "Arrhythmia", hier zeigt
Ole sein Ganzes gesangliches Können. Und dass die
Norweger auch eingängige Lieder schreiben können, zeigt
das für ihre Verhältnisse einfache "In My Will", guter
Kontrast zu den anderen Progperlen. Und mit einem
ähnlichen Outro wie das Intro endet eine tolle
Prog-Scheibe. Ich weiss, inzwischen gibt es Prog-Bands
wie Pollen im Frühling, aber Withem solltet ihr euch
trotzdem anhören, die heben sich schon ab von der
üblichen Prog-Flut. Crazy Beat

Punkte: 8.5 von 10
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JORN – Heavy Rock Radio (Compilation) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Der norwegische Meistersänger hat es wieder getan und
ein weiteres Cover-Album veröffentlich. Ging er 2007 mit
«Unlocking The Past» noch den Weg, dass er bekannt Hard
Rock-Perlen in seinem Gewand verewigte, hat er sich bei
«Heavy Rock Radio» auch an altgedienten Disco-Nummern
bedient. Das beginnt mit dem Tanzflächenfüller der
ehemaligen Abba-Sängerin Frida und ihrer Hammernummer «I
Know There’s Someting Going On», geht zu Kate Bush
«Running Up That Hill» über und hat mit John Farhams
«You’re The Voice», Queens «Killer Queens», Journeys
«Don’t Stop Believing», Eagles «Hotel California» und
Foreigners «Rev On The Red Line» absolut geiles Material
zu bieten. Solches, das von der sehr eigenständigen und
sich dem Song unterordnenden Stimme lebt. Jorn weiss
genau, wie er seinen Gesang einsetzen muss, wo er
dezenter und wo er kräftiger singen muss. Er ist einer
der letzten wirklich prägenden Shoutern. Was er aus
einer Nummer wie «Running Up That Hill» herausholt, ist
phänomenal! Und verdammt, schon das Original war eine
verführende, bezaubernde Meisterleistung der
wundervollen Kate Bush (ja, sie gehörte zu meinen ersten
grossen Lieben!). Unglaublich und Sensationell. Ergänzt
werden diese Nummern durch Paul Stanleys «Live To Win»,
dem Dio-Hit «Rainbow In The Dark», dem Iron Maiden-Track
«The Final Frontier» (geehrter Herr Harris, so und nicht
anders muss dieser Song klingen!), dem Black
Sabbath-Klassiker «Die Young» und der Deep Purple-Hymne
«Stormbringer». Jorn und seine Hintermannschaft wissen
genau, wie sie die Lieder zu spielen haben, dass sie
einerseits wie ein Jorn-Track klingen, aber auf der
anderen Seite das ursprüngliche und wichtige Flair des
Originals niemals verloren geht. Seine Versionen von
«Don’t Stop Believing» und «Stormbringer» gehen völlig
unter die Haut und lassen sogar die Originalversionen
alt aussehen. Jorn hat einmal mehr alles richtig gemacht
und fasziniert mit seiner Stimme und dem Mut, eigentlich
eine viel zu breite Bandbreite völlig homogen erscheinen
zu lassen, so als ob Jorn all diese Hits selber
geschrieben hätte. Tinu

Punkte:
keine Wertung
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THE ANSWER – Rise – 10th Anniversary (Re-Release)
Steamhammer/Musikvertrieb
Vor zehn Jahren veröffentlichen die nordirischen
Hard-Rocker The Answer ihr Debut-Album "Rise". Was
danach geschah, kann man als eine beachtliche Karriere
betrachten. Die Band ergatterte sich zum Beispiel den
Vorbandplatz für die gesamten Black Ice-Tour von AC/DC.
Trotz toller Alben scheinen The Answer ähnlich wie
Airbourne ihren Bekanntheitsgrad in letzter Zeit auf
hohem Niveau nicht mehr ausbauen zu können. Die Nordiren
kränkeln am vermeintlich gleichen Symptom wie die
Australier: Nach beachtlichen Alben an Anfang ihrer
Karriere schwächeln die Lieder nun von Album zu Album.
Umso schöner also, dass The Answer ihr Debutalbum "Rise"
feiern dürfen. Und wie! Neben einem mir nicht
vorliegenden neuem Booklet gibt es eine zweite Scheibe
mit Demos und neuen Mixes. Dazu wird "Rise" zum ersten
Mal auf Vinyl erhältlich sein. Fans werden sich vor
allem an den Demos erfreuen, welche sich teilweise stark
von den späteren Originalen unterscheiden. Mir als Fan
und Kritiker fällt dabei vor allem auf, dass die Band
alleine mit den Demos nie und nimmer AC/DC begleiten
hätten können. Das Potential der Lieder ist zwar
spürbar, das Songwriting war aber mittelmässig und kein
Vergleich zur Weltklasse der schliesslich erschienen
Version. Was vor rund zehn Jahren auf die Menschheit
losgelassen wurde, ist für mich eine der besten
eigenständigen Interpretation des Led Zeppelin-Sounds
und so zeitlos wie die Legenden selber. Für
Neueinsteiger bietet die neue "Rise"-Version also
nochmals einen Anreiz, das versäumte endlich
nachzuhören. Die Bonus-CD ist dagegen eher etwas für
Rockwissenschaftler und sonstige Neugierige. Hoffen wir,
dass The Answer für die kommenden Alben den Spirit von
"Rise" aufgreifen und endlich wieder Alben in ähnlicher
Qualität abliefern. Dann klappt es auch bestimmt mit der
Eroberung des Rock-Olymps. Roger W.

Punkte:
keine Wertung
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SALTATIO MORTIS – Licht Und Schatten (Best Of
2000-2014) Napalm Records/Universal
Saltatio Mortis dürften mittlerweile jedem
Festivalgänger ein Begriff sein, denn die Spielleute
lassen sich nicht lumpen und sind extrem aktiv auf Tour.
Auch mit Veröffentlichungen sind sie voll auf Draht, und
so kommt nur kurze Zeit nach dem letzten Album ("Zirkus
Zeitgeist", 2015) dieses Jahr gleich noch eine Best Of
(2CDs) dazu. “Licht und Schatten“ heisst das gute Stück,
und da ist tatsächlich sehr viel Gutes dabei, aber
leider, leider (!) haben sie nichts vom neuesten Album
mit drauf genommen. Nun, ich muss nicht alles verstehen.
Ansonsten sind allerdings wirklich praktisch alle
Highlights der Vergangenen 16 Jahre Bandgeschichte mit
drauf. Gleich von Anfang an auf CD1 hauen SaMo ein paar
ihrer besten Hits in die Waagschale: “Früher war alles
Besser“ ("Das schwarze Einmaleins", 2013) ist
Sozialkritik erster Güte, und mit “Prometheus“ ("Aus der
Asche", 2007) wird gleich noch erstklassiges
Mithüpf-Material nachgereicht. Mit auf die Playlist
geschafft haben es auch “Falsche Freunde“ ("Erwachen"
2004), ein Lied aus frühen Tagen und glücklicherweise
auch einer meiner Favoriten aus SaMos Diskographie, der
“Spielmannsschwur“ ("Aus der Asche", 2007). Auch CD2
hält einige Klassiker der Spielleute bereit: Die “Ode An
Die Feindschaft“ ("Sturm aufs Paradies", 2011) darf
dabei natürlich genauso wenig fehlen wie die
wunderschöne und selbstkritische Ballade “Letzte Worte“
("Wer Wind Sät", 2009). Mit von der Partie sind auch 3
brandneue Bonustracks: “Schöne Neue Welt“, “Fatum“ und
“Weiss Wie Schnee“. Fazit: Saltatio Mortis sind ein
Phänomen: Von einfachen Spielleuten, die gelegentlich
auf Mittelaltermärkten aufspielten, schafften sie den
Sprung auf die Bühnen der ganz grossen Festivals. Und
doch sind die Deutschen auf dem Teppich geblieben... Das
spiegelt sich auch in den sehr kreativen und vor allem
kritischen Lyrics wieder – endlich mal eine deutsche
Band, welche der Sprache gerecht wird und sich nicht mit
Plattitüden zufrieden gibt! Das Best Of-Album ist
durchaus gelungen und dürfte sowohl alten als auch neuen
Fans sehr gut gefallen... Patricia H.

Punkte:
keine Wertung
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RORCAL - Creon Bleak Records/Division Records
Mit einer Verschmelzung von Black/Drone/Sludge/Post und
Doom Metal stossen die Schweizer von Rorcal auf ihrem
neusten Werk „Creon“ die Pforten in einen finsteren
Abgrund auf, welcher wie ein Sog den Hörer in eine
Dimension katapultiert, welche durch die völlige
Abstinenz von Licht und Hoffnung brilliert. Um es gleich
vorweg zu nehmen, die vier Songs mit einer Dauer von
über 50 Minuten liegen tonnenschwer auf dem Magen und
sind für den Schnellverzehr schlicht nicht geeignet, es
wird einiges verlangt, und man muss sich wirklich
bewusst darauf einlassen wollen. Es ist ein
lebensfeindliches Klanguniversum, welches Rorcal hier
erschaffen, doch es gibt dabei nie einen Zweifel daran,
dass die Erschaffer es nicht total unter ihrer Kontrolle
haben. Auch wenn immer wieder der rasende Black Metal
durchdrückt, so ist „Creon“ nicht ein purer Hass-Erguss,
was nun BM-Puristen der ersten Stunde abschrecken wird,
sondern er ist Mittel zum Zeck einer höher gestellten,
schwermütigen Atmosphäre, die Metamorphose von
Misanthropie hin zu Nihilismus. Thematisch bewegt sich
die Geschichte um Kreon (König von Theben) und den Tod
von vier mit ihm verbundenen Charakteren: Polyneikes,
Antigone, Haimon und Eurydike. Ein Drama über Leid, Tod,
Verzweiflung und Verlust, vertont durch Rorcal in ein
komplexes musikalisches Bildnis. Das es hier wenig Platz
für Zuversicht oder gar erhellende Melodien hat, erklärt
sich von selbst. Auch wenn ich persönlich dem aktuellen
Werk der Landsleute von Schammasch den Vorzug gebe, da
diese noch umfangreicher und variabler zu Werke gehen,
so bin ich von Rorcals „Creon“ tief beeindruckt.
R.K.

Punkte:
8.5 von 10
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SUNSTORM – Edge Of Tomorrow Frontiers
Music/Musikvertrieb Es hat nicht gereicht, dass
Joe Lynn Turner der erneute Sänger bei Rainbow wird.
Mütter sind nicht immer förderlich, und so konzentriert
sich der Meistersänger auf seine Solokarriere und
Sunstorm. Mit dem mittlerweile vierten Album bringt der
Amerikaner genau das auf CD, was sich der Hörer von Joe
wünscht: kräftige Gitarren und tolle Hard Rock-Songs.
Allerdings vergeigt die Truppe den Einstieg mit «Don’t
Walk Away From A Goodbye». Da hätte sich der Titeltrack
besser als Opener gemacht. Oder das mitreissenden
«Everything You’ve Got», «You Hold Me Down» und «Heart
Of A Storm». Wie gefühlvoll Mister Turner noch immer
shouten kann, beweist er mit der tollen Ballade «Angel
Eyes». Es rockt und es rollt, die Melodien stimmen wie
bei «Tangled In Blue» oder dem Abschluss «Burning Fire».
Hier stellt sich auch die Stimme gross in den
Mittelpunkt. Wer an tollen Rocksongs nicht vorbeikommen
möchte, muss sich «Edge Of Tomorrow» unter den Nagel
reissen. Auch wenn sein Vorgänger vielleicht noch mit
einer Spur mehr Hitpotential behaftet war. Tinu

Punkte:
8.5 von 10
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RAGE – The Devil Strikes Again Nuclear
Blast/Warner Spannend: Nachdem Split zwischen
Rage-Urgestein Peavy Wagner und seinem langjährigen
Gitarrist Victor Smolski geschieht genau das, was
bereits mit den Vorgänger-Alben „21“ und „Lingua Mortis
Orchestra feat. Rage“ angekündigt wurde: Die beiden
Projekte werden besser auseinander gehalten. Sprich:
Rage verzichten auf Orchester, während das Lingua Mortis
Orchestra weiterhin Elemente der klassischen Musik mit
Heavy Metal verbindet. Die Rechte an Lingua Mortis
scheinen zwar weiterhin Rage-Cheffe Peavy Wagner zu
gehören, trotzdem verzichtet er dieses Mal auf ein
Orchester-Werk, während Smolski unter dem Banner von
Almanac genau damit weiterfährt. "The Devil Strikes
Again" setzt also genau den Plan um, welcher bereits vor
der Trennung angekündigt worden: viel Härte, Melodie und
purer Heavy Metal. Wie bereits live eindrücklich
bewiesen, müssen sich die beiden Neulinge Marcos
Rodriguez (Gitarre) und Vassilios „Lucky“ Maniatopoulo
(Schlagzeug) vor ihren mächtigen Vorgängern Victor
Smolski (Gitarre) und André Hilgers (Schlagzeug) nicht
verstecken. Im Gegenteil: Marco Rodriguez soliert zwar
anders als Smolski, aber gleichwohl geschmackvoll. Auch
die Lieder sind erstaunlich eingängig und lassen mich
die Skepsis vergessen, welche ich hatte, als Rage eine
Rückbesinnung auf die Vor-Smolski-Tage ankündigten.
Genau diese alten Alben rauschten mir bisher ziemlich am
Ohr vorbei. Und auch die Lieder, welche zwischenzeitlich
in Urbesetzung unter dem Namen Refuge live präsentiert
wurden, empfand ich bis auf zwei, drei Ausnahmen eher
nett als hervorragend. Zu sehr schien ich von der doch
16 Jahre haltenden alten Besetzung geprägt worden zu
sein. Falls es unter den Rage-Fans also zwei Lager gibt,
werden diese spätestens mit "The Devil Strikes Again"
versöhnt. Denn dieses Album ist bei aller Härte
hymnisch, rockig, eingängig und fasst alle treibenden
Rage-Phasen auf wundersame Weise zusammen. Peavy Wagner
und seiner neuen Gruppe ist also ein Kunststück
gelungen, bei welchem bereits viele grosse Bands
grandios gescheitert sind. Einzelne Höhepunkte nennen
möchte ich nicht, weil ich damit die Klasse der nicht
erwähnten Lieder schmälern würde. Rage machen wieder
einmal alles richtig. Album kaufen, hören, Tickets
buchen! Roger W. Punkte:
9.1 von 10
2.
Meinung: Nach der Maxi-Single «My Way» und den
gespielten Konzerten, unter anderem als Vorgruppe von
Helloween, konnte man erahnen, wohin die runderneuerten
Rage musikalisch steuern würden. Nämlich zurück zu der
Zeit, als man Rage in der Viererbesetzung zu Gesicht
bekam. «Black In Mind» und «End Of All Days» sind die
besten Vergleiche und lassen Rage mit «The Devil Strikes
Again» wieder als Band und nicht als Noten diktiertes
Unternehmen erklingen. Das liegt an der Spielfreude und
dem Druck, welche die neuen Tracks ausüben. «Back On
Track», der Titelsong, «Spirits Of The Night» und «Times
Of Darkness» haben dieses alte Rage-Flair völlig
verinnerlicht und machen einfach Laune. Der
Abschlusstrack «The Dark Side Of The Sun» erinnert an
«Ghosts» mit einem leicht schaurigen Grundflair und
rundet ein gutes Album ab. Was sehr positiv auffällt,
sind die Gitarrenparts von Marcos Rodriguez und das
vorantreibende Schlagzeugspiel von Vassilios «Lucky»
Maniatopoulos. Hier ist wieder eine Band am spielen, die
mit viel Freude zehn neue Lieder komponierte und, wie es
scheint, viele alte Fans wieder für sich gewinnen
konnte. Tinu

Punkte: 8.1 von 10
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AFTER ALL - Waves Of Annihilation NoiseArt
Records/Universal Seit über 20 Jahren sind After
All aktiv und gelten als das Flaggschiff der belgischen
Metalszene. Touren mit Grössen wie Anthrax, King
Diamond, Fear Factory oder sogar eine aussergewöhnliche
Show mit Judas Priest sind Zeugnis ihres Könnens. Vier
Jahre nach ihrem hochgelobten Album "Dawn Of The
Enforcer" beweisen After All der Welt erneut, dass
klassischer Thrash Metal nicht kleinzukriegen ist!
"Waves Of Annihilation" ballert dann auch gradlinig
gekonnt aus allen Rohren und demonstriert eindrucksvoll,
warum After All in den letzten Jahren zu Thrash-Ikonen
geworden sind. Eine unbändige Energie erfasst Hörerinnen
und Hörer, während sich die Gitarristen Dries Van Damme
und Christophe Depree diverse Riff-Gemetzel der
Extraklasse und atemberaubende Saitenduelle liefern.
Thrash-Liebhabern werden die Tränen der Freude in die
Augen steigen, wenn Sänger Sammy Peleman einmal mehr mit
seiner unverwechselbaren und hochgradig
abwechslungsreichen Stimme - die vor allem in den klar
gesungenen Passagen für Gänsehaut sorgt - zu kreischen
beginnt. "Waves Of Annihilation" lässt kaum Wünsche
offen. Die Platte beinhaltet zehn packende Songs, die
während 44 Minuten Spieldauer teilweise noch mit einer
gewaltigen Prise Power Metal gewürzt sind. An genügend
musikalische Abwechslung wurde zudem auch gedacht. Mid
Tempo-Stampfer, rasendes High Speed-Feuer, fantastische
Soli und Riffs, bei denen die Nackenmuskulatur wie von
selbst auf die benötigte Betriebstemperatur kommt. Es
gibt also mehr als genügend Beweise, dass After All auch
nach so vielen Metal-Dienstjahren noch lange nicht zum
alten Eisen gehören, sondern dieses mit Feuer und enorm
viel Power noch inständig schmieden. Passend zum Album
dazu stammt das Cover-Artwork zu "Waves Of Annihilation"
wieder einmal mehr aus der kreativen Feder von niemand
geringerem als Ed Repka, dessen Kunst schon die Cover
von illustren Namen wie Suicidal Angels, Possessed und
anderen zierte. Klare Kaufempfehlung! Oliver H.

Punkte: 8.1 von 10
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SIXX:A.M. - Prayers For The Damned (Vol. 1) Eleven
Seven Music Spätestens seit dem 31.12.2015 hat
Nikki Sixx wieder mehr Zeit, sich um anderes als Mötley
Crüe zu kümmern. Die SIXX:A.M. gibt es allerdings schon
eine Weile, sprich geht auf Jahr 2007 zurück, als Nikki
seinem Buch «The Heroine Diaries» einen Soundtrack
verpasste. Das ursprüngliche Vorhaben, diese Band (mit
Sänger James Michael und Gitarrist Dj Ashba (ehemals
Guns n' Roses zwischen 2009 und 2015) nur einmalig
agieren zu lassen, wurde dank dem Erfolg der Single
«Life Is Beautiful» überdacht. So entstanden in der
Folge weitere Alben, wovon «This Is Gonna Hurt» in der
Heimat gar auf Platz 10 kam. Der durchaus griffige Hard
Rock mit etwas Rotz oder "meh Dräck", wie unser Chris
von Rohr (Krokus) zu sagen pflegt, hat in der Tat was an
sich, sodass die Mucke nicht nur vom Namen des berühmten
Bassisten lebt. Trotzdem geschah das alles im Schatten
der Hauptband Mötley Crüe, die ja 2008 mit «Saints Of
Los Angeles ihre letzte Studio-Platte veröffentlichten.
«Prayers For The Damned (Vol. 1)» ist hingegen brandneu
und der Titel lässt es erahnen, dass bald einmal der
zweite Teil noch folgen wird. Bis dahin kann man sich an
Songs wie dem Opener «Rise», «You Have To Come To The
Right Place» (mit Anleihen zu den alten Skid Row zu
Sebastian Bachs Zeiten). Spätestens bei «I'm Sick»
fallen einem die Keyboard-Arrangements auf, die
insgesamt gut zum herrlich röhrenden Bass von Master
Sixx passen. Während der Titeltrack etwas abfällt,
vermag die Ballade «Better Man» dafür zu gefallen. Die
Keyboard-Geschichten, die teils etwas nach Marilyn
Manson klingen, dürften das Zünglein an der Waage sein,
wenn es um Gefallen und Nichtgefallen von der Musik von
SIXX:A.M. geht. Besser geht da sicher der Groover «The
Last Time (My Heart Will Ever Hit The Ground)» ins Ohr.
Ob sich das Ganze auch live behaupten kann, kann
einerseits am anstehenden "Sweden Rock" und am
16.06.2016 im Z7 in Pratteln ergründet werden.
Rockslave

Punkte: 8.0 von 10
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FIRST SIGNAL – One Step Over The Line Frontiers
Music/Musikvertrieb 2010 wurde die
Melodic-Fraktion hellhörig. Unter dem Banner First
Signal starteten Sänger Harry Hess (Harem Scarem) und
Produzent Dennis Ward (Pink Cream 69) ein neues Projekt.
Initiant war der Präsident des italienischen, auf
Melodic Spezialisierten Labels Frontiers Music, Serafino
Perugino, der dem Duo einige Tracks vorlegte, die die
Magie der Stammband von Harry zurückbringen sollte.
Harem Scarem wiederum lagen zu dieser Zeit auf Eis. Das
Album stiess durchs Band auf positive Resonanzen, geriet
aber schnell wieder in Vergessenheit, als Harem Scarem
sich zu einer Fortsetzung entschieden und den starken
Output „Thirteen“ veröffentlichten. Überaschenderweise
fand nun First Signal trotzdem eine Fortsetzung. Der
Partner von Mr. Hess ist für „One Step Over The Line“
der Schwede Daniel Flores, der das Album produzierte und
zudem die Keyboards und das Schlagzeug einspielte.
Musikalisch orientiert man sich an den ersten beiden
Harem Scarem-Scheiben, kann aber deren Level nur bedingt
erreichen. Die Jungs bewegen sich aber im selben Metier,
zwischen AOR und Stadion Rock. Der Output besticht durch
versiertes Songwriting mit vielen grossen Hooks und
harmonischen Melodien. Leider hat sich aber auch der
eine oder andere Lückenfüller eingeschlichen. Das Album
lebt aber definitiv von Harry Hess' grandiosen Vocals,
die über alle Zweifel erhaben sind. Zumindest Harem
Scarem-Fans können bedenkenlos zugreifen. Chris C.

Punkte: 8.0 von 10
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JIM BREUER AND THE LOUD & ROWDY -
Songs From The Garage Metal Blade/Sony Music
Mit «Songs From The Garage» hat
sich der «Goat Boy» aus Saturday Night Live einen
Lebenstraum erfüllt. Schon als Teenager wollte er ein
Metal-Album produzieren, und was er nun auf die Beine
gestellt hat, lässt sich durchaus sehen bzw. hören. Es
ist eine robuste Hard Rock/Metal-Scheibe mit
humoristischen Texten, die ein wenig an Psychostick und
Tenacious D erinnern. «Songs From The Garage» ist ein
rockiges Gute-Laune-Album. Jim Breuers erstes Album wird
von seiner langjährigen Begleitband «The Regulators»
unterstützt und in zwei Songs («My Rock'n'Roll Dream»
und «Mr Rock'n'Roll») lieh sogar niemand anderes als
Brian Johnson seine Stimme. Breuers Rock'n'Roll-Traum
ist mit dieser Albumproduktion jedoch noch lange nicht
zu Ende. Er plant lustige Musikvideos zu jedem Song und
hat vor, die ganze Welt zu bespielen. Ob es dafür
ausreicht, wird sich zeigen. Mario F.

Punkte:
8.0 von 10
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THE ORDER OF ISRAFEL – Red Robes
Napalm Records/Universal
2 Jahre nach ihrem Debut
„Wisdom“ bringen die Schweden den Nachfolger „Red Robes“
auf den Markt – grossartig viel hat sich nicht
verändert, soviel lässt sich bereits jetzt schon sagen.
Es ist nach wie vor Doom der eher old schooligeren
Variante, allerdings werde ich das Gefühl nicht los,
dass die Jungs jetzt auch mehr Zwischentöne zulassen –
sprich: Was man bereits auf dem Debut bewerkstelligt
hat, wird jetzt konsequent weitergeführt, aber auf eine
Art, die vermuten lässt, dass man sich weiterentwickeln
will. Kurioser Nebeneffekt: Der Sänger Tom Sutton klingt
irgendwie mehr denn je nach JB Christoffersson von Grand
Magus. Ist nicht schlimm, fällt einfach auf. Fazit:
Variantenreicher, althergebrachter Doom, der immer noch
ein Nischendasein fristet – zu Unrecht! Toby S.

Punkte:
8.0 von 10
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BE'LAKOR – Vessels Napalm Records/Universal
Die Progressive Melodic/Death Metaller aus
Australien dürften mittlerweile jedem Fan des Genres ein
Begriff sein. “Vessels“ ist der 4. Silberling der Kombo,
und einmal mehr ist ihnen ein sehr ausdrucksstarkes Werk
gelungen. Die Länge der Tracks variiert von 2 bis 11
Minuten, was doch sehr unterschiedliche Stimmungen
erzeugt. Be'lakor experimentieren wie kaum eine andere
Band erfolgreich mit einem waghalsigen Mix aus
Tempi-Wechseln und Stimmungsschwankungen, die aber trotz
(oder vielleicht gerade wegen) der scheinbaren
Unvereinbarkeit geradezu magischerweise miteinander
harmonieren. Einerseits sind die einzelnen Tracks in
sich rund und stimmig abgeschlossen, andererseits
harmonieren sie aber auch als grosses Ganzes – ein sehr
schwieriger Balanceakt, den das Quintett aus Melbourne
hier vollführt hat. Das kurze Intro “Luma“ eröffnet den
Silberling mit einem eher positiv gestimmten Progressive
Rock-Beat, geht dann aber fast nahtlos in das
hauptsächlich instrumental gehaltene “An Ember's Arc“
über, das dann wiederum weit melancholischere Töne
anschlägt mit grossartigen Akustik-Zwischenspielen und
nur wenigen Vocal-Passagen. “Withering Strands“ ist ein
über 11 Minütiges Epos, das den Sound und die Seele
dieses Albums verkörpert – raffinierte Variationen im
Tempo und das dichte Songwriting sorgen dafür, dass der
Track über die gesamte Spielzeit den Spannungsbogen
aufrecht erhält. Auch “Whelm“ spielt mit dem Wechsel
zwischen sanften Akustik-Elementen und Heavy Riffing,
wobei der Song auf einer äusserst morbiden Note endet,
die genau so einem Horrorfilm entstammen könnte. Ein
weiteres Highlight ist für mich das eher melodische “A
Thread Dissolves“, das mit seinen gerade mal 3 Minuten
Spielzeit den längeren Tracks an Eingängigkeit und
Komplexität in nichts nachsteht. Fazit: “Vessels“ ist
ein wirklich grossartiges Album geworden, in das
merklich viel Zeit und Herzblut mit eingeflossen sind.
Die Atmosphäre, die Be'lakor auf diesem Silberling
sorgfältig aufbauen, ist wie feiner Nebel – kaum
fassbar, schon ändert ein kleiner Wirbel die gesamte
Struktur und man findet sich an einem völlig fremden und
doch zugleich vertrauten Ort wieder... reinhören lohnt
sich auf jeden Fall! Patricia H.

Punkte:
8.0 von 10
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ASTRALION – Outlaw Limb Music
Die Finnen Astralion nehmen
einen weiteren Angriff auf den Power Metal-Thron.
Nachdem tollen Debut-Album von 2014 sollte nun ein
Kracher von dem Herrn kommen. Dies ist der Band aber nur
teilweise gelungen. Wobei sie auch dieses Mal vieles
richtig machen. Hauptkritik-Punkt ist für mich heuer,
dass es sehr lange dauert, bis man mit dem Material
vertraut wird. Hätte ich weiter zugehört, wenn ich nicht
dieses Review schreiben sollte? Wahrscheinlich nicht!
Die intensive Dauerbeschallung beschert mir aber jetzt,
dass ich ausser konstantem Doublebass noch mehr Details
höre. Dabei wird vor allem die Nähe zu Gamma Ray
offensichtlich. Dies liegt neben dem Gesang auch an den
Songstrukturen, welche den Deutschen sehr nahe kommt.
Grosser Unterschied: Das bei Astralion praktisch ständig
präsente Keyboard. Dieses rückt die Finnen gar in
Richtung Stratovarius und Sonata Arctica. Die Zielgruppe
ist also erkannt. Und genau diese Fans werden wohl
Astralion am meisten zu schätzen wissen und nach
hochwertigem Power Metal à la „Black Adder“ oder „Be
Careful What You Wish For“ auch bis zur zweiten Hälfte
des Albums durchhalten. Diese hält mit der Power-Ballade
„Wasteland Of Ice“ die einzige Nummer bereit, welche
ganz auf Doublebass verzichtet. Aber auch das sehr späte
„Heading West“ klingt irgendwie anders als der Rest des
Albums. Hier dringt im Refrain eine spassige Hymne
durch, die man sonst auf dem ganzen Album vermisst. Das
abschliessende folkig angehauchte 10 minütige Epos „The
Great Palace Of The Sea“ setzt ebenfalls nochmals
Ausrufezeichen und gehört zum Besten was das Album zu
bieten hat. "Outlaw" bietet also auf hohem Niveau Sonne
und Schatten. Nach dem tollen Debut-Album sichert dieses
Album den Finnen die nächste Zukunft. Power Metal-Fans
dürfen nach mehr schreien und bereits dieses Album
ehren. Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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ASTRAKHAN – Adrenaline Kiss
Dead End Exit Records
Die Schweden machen klassischen
Prog Rock im Stil von Deep Purple, Pink Floyd, Opeth und
Pain Of Salvation. Massive Riffs, gepaart mit
sphärischen Melodiebögen und viel Liebe zum Detail,
machen diese Scheibe zu einer Freude für Prog Rock-Fans.
Besonders die Stimme von Alexander Lycke, der die
Hauptrolle in diversen Musicals wie “Jesus Christ
Superstar“, “Hair“ oder auch “Les Misérables“ übernommen
hat, brilliert hier einmal mehr. Sein Gesang ist sehr
leidenschaftlich und er bringt die Emotionen mit vollem
Einsatz rüber, was der Musik zusätzliche Tiefe verleiht.
Highlights sind vor allem der Opener “Hear Me Now“, der
das Album auf einer recht düsteren und melancholischen
Note eröffnet, sowie “One More Day“, das sich mit seinem
dramatischen Grundton auch sehr gut als Soundtrack für
einen James Bond Film eignen würde. Neben den
klassischen, Genre-typischen Langspiel-Monstern mit über
7 Minuten Spielzeit hauen die Schweden auch kürzere und
dichtere Tracks raus, die sich aber dennoch voll
entfalten und das Gesamtbild etwas auflockern können.
Fazit: Wer als Prog Rock-Fan bisher noch nichts von
Astrakhan gehört hat, der sollte dies schleunigst
nachholen! Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
Patricia H.

Punkte:
7.8 von 10
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TED POLEY – Beyond The Fade Frontiers
Music/Musikvertrieb
Ein neuer Output mit dem Sänger
Ted Poley lässt immer wieder aufhorchen. Der Mann konnte
sich mit den ersten drei Alben, Ende Achtziger, Anfang
Neunziger von Danger Danger einen grossartigen Ruf
erarbeiten, der bis dato anhält. Danger Danger wiederum
waren eine der heissesten Vertretern von knackigem,
melodiösem Hard Rock der goldenen Achtziger. Seit 2014
steht Ted seiner alten Band nun wieder als Vocalist zur
Seite. Da beginnt auch die Geschichte von „Beyond The
Fade“. Die Band trat nämlich am Frontiers Rock Festival
in Mailand auf. Über das Label wurde dort Ted mit
Produzent und Multiinstrumentalist Alessandro Del
Vecchio zusammengebracht. Das Songmaterial für die
Scheibe wurde von den Brüdern Tom und James Martin
(Vega) verfasst. Obwohl die drei „Parteien“ zweifellos
über allergrösste Talente verfügen, ist die Kombination
nur bedingt überzeugend. Ted und Alessandro harmonieren
zwar grossartig, und auch die Ergänzung durch Gitarrist
Mario Percudani und Bassistin Anna Portalupi
funktioniert tadellos. Das heisst, die Musiker haben
anspruchsvolle AOR-Klänge geschaffen, die vielleicht ab
und zu ein bisschen phantasielos rüberkommen. Leider
bleibt aber das Songmaterial weitgehends auf der
Strecke. Hooks und grosse Melodien können zwar entdeckt
werden, aber leider nur selten. Nach „Collateral Damage“
(2006) und „Smile“ (2007) muss auch der dritte Ted
Poley-Solostreich im Mittelfeld eingeordnet werden. Mit
dieser aussergewöhnlichen, erstklassigen Stimme sollte
einfach mehr drin liegen. Chris C.

Punkte:
7.8 von 10
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GREEN DEATH - Manufacturing Evil EMP Label Group
Überraschung! Nach Sichtung des Covers war für mich
klar, dass ich gleich dem übelsten Death Metal
ausgesetzt sein werde, aber weit gefehlt. Nach dem Intro
"Cilicium" überraschen mich Töne, die eher vom
klassischen Heavy Metal oder auch Thrash herrühren. Auch
eine Spur King Diamond können die Amis von Green Death
nicht abstreiten. Daraus ergibt sich eine explosive
Mischung, die immer wieder für Stilwechsel und
Überraschungen sorgt. Harte Parts ergiessen sich in
treibende Passagen und groovige Beats wechseln in
düstere Stimmung über. "Gates Of Hell" klingt zu Beginn
wie aus dem US-Metal-Lehrbuch, doch auf einmal völlig
überraschend, wirken sie fast schon diabolisch.
Bombastisch ist auch der Track "Lord Of The Dead", der
wie eine kernige Thrash Metal-Bombe abgeht, aber immer
wieder Power Metal-Einschübe mit sich bringt. Jeder Song
ist sozusagen eine kleine Gratwanderung zwischen den
verschiedenen Metal-Genres. Mit "Soulless" beschreitet
die Truppe schliesslich noch ganz andere Wege. Das Stück
ist balladesk und Melancholie in reinster Form, was bis
hierher völlig aus dem Rahmen fällt. "Through The Eye"
oder auch "Demons" sind keine langen Nummern, doch dafür
haben sie verdammt viel Power und auch eine fette
Portion Death Metal geladen, um zwischenzeitlich mit
"Devil's Night" schon eher gemächlich an den Start zu
gehen. Der Track beinhaltet etwas Düsteres und
Geheimnisvolles, das einem wieder auf eine neue
musikalische Reise mitnimmt. Der finale Schlusssong "One
With The Flame" beginnt eher lethargisch, getragen durch
sanfte Gitarrenklänge, entpuppt sich dann zur Mitte hin
als klassischer Metal-Song, der auch melodische Bögen
inne hat. Green Death bringen experimentell viele
Richtungen des Metal zusammen, die immer wieder
überraschende Momente bieten. Keine Frage, die Band hat
etwas Anziehendes, aber ob sie damit alle Zielgruppen
begeistern, muss sich erst noch zeigen. Von mir aber
gibt es für die innovative Seite der Combo dennoch satte
7,8 Punkte. Oliver H.

Punkte:
7.8 von 10
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ROB MORATTI - Trancendent
Transcendent/Escape
Das war doch der, der 2008
Michael Sadler bei Saga am Mic abgelöst hat. Und 2009
auf deren Album "Human Condition" zu hören ist. Nun
präsentiert uns Rob sein neuestes Album "Transcendent".
Gespickt mit 13 tollen Melodic Rock-Nummern, die auch ab
und zu ins AOR abdriften. Rob hat eine klasse Stimme,
die perfekt zu den sehr melodiösen Songs passt. "Answer
To Live", "Don't Give Up", oder auch "Lost And Lonely"
sind rockige Nummern, die schon beim ersten Durchhören
hängenbleiben, wie das so oft ist bei dieser Art von
Musik. "I`m Flying High" könnte glatt auf einem
Saga-Werk stehen, Rob hat da wohl schon dies und das
gelernt und mitgenommen von Saga. Songs wie das
hochmelodiöse "Midst Of June" haben wirklich
Hit-Potential und es wäre toll, mal solche Tracks im
Radio zu hören anstelle dem Riesenhaufen Scheisse, der
da sonst immer läuft. "There's No Denying" startet mit
einem starken Gitarrenriff und glänzt auch mit einem
schönen Refrain. Nur hätte ich hier und auch zum Teil
bei anderen Songs den Keyboard-Anteil etwas
zurückgeschraubt und dafür den Gitarren etwas mehr Raum
gelassen. Sonst gibt’s nix zu meckern. "Transcendent"
ist ein frisches Rock-Werk mit hohem Mitsing-Anteil, das
Spass macht und auf der Autobahn mit gemütlichen 140
Km/h einfach nur zu geniessen ist. Crazy Beat

Punkte:
7.6 von 10
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FEATHERSTONE – Northern Rumble AOR Heaven
Die schwedische Formation Featherstone wurde vom
Songwriter, Multiinstrumentalisten und Produzenten
Rikard Quist 2012 ins Leben gerufen. Der Mann war in
verschiedenen Funktionen schon für diverse Bands im
Melodic-Sektor tätig, darunter Gypsy Rose, Don Patrol,
Last Autumn's Dream, White Wolf oder Bangalore Choir. Er
entschied sich nun, eine eigene Band zu gründen. Dafür
schrieb er sämtliche Songs, spielte Gitarren, Bass,
Keyboards und Hammond-Orgel ein. Zudem produzierte er
die Scheibe in seinem Studio in Göteborg. Als Sänger
fungiert Lars Boden (Appearance) und als Schlagzeuger
Niklas Osterlund (Headplate), zusätzlich verfasste Jon
Wilde die Texte der zehn Tracks. Der renommierte
Toningenieur Martin Kronlund wiederum verfeinerte
„Northern Rumble“ mit dem finalen Mix. Die illustere
Truppe wird mit einem satten, vollen und homogenen Sound
vorstellig, der im klassischem Melodic Rock angesiedelt
ist. Man berücksichtigt dabei verschiedenste Aspekte des
Genres, von balladesken AOR-Klängen bis Epic Metal.
Obwohl durchaus eingängige Hooks auszumachen sind, kann
das Liedgut nicht pauschal überzeugen. Songs wie „Look
Into My Eyes“ oder „Hold On To Love“ sind zwar
eigentliche Melodic-Perlen, oft fehlt es aber an Drive,
der das Album über den Durschnitt hinaus gehoben hätte.
Trotzdem, für Genrefans ist „Northern Rumble“ mit
Sicherheit interessant. Chris C.

Punkte:
7.6 von 10
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LACUNA COIL – Delirium Century
Media/Sony Music
Die Italiener tauchen mit ihrem
neuen Konzeptalbum “Delirium“ in eine sehr düstere und
harte Welt ein – ein altes, verlassenes und verfallendes
Sanatorium mit seinen unerlösten, gefangenen Seelen
bildet dabei die Kulisse dieser musikalischen
Entdeckungsreise. Das neue Album kommt entsprechend
deutlich härter und düsterer daher als alles
Vorangegangene. Dieses Mal wirkt der Part von Sänger
Andrea Ferro auch weit dominanter als auf früheren Alben
– das macht den Gegensatz zu den weiblichen Passagen,
gesungen von Cristina Scabbia, noch eine Stufe
intensiver. Der Titeltrack “Delirium“ ist eins der
Highlights des Silberlings – der Refrain ist äusserst
kraftvoll und die ganze Komposition riecht förmlich nach
der zum Konzept passenden Verzweiflung und dem
übermenschlichen Bedürfnis nach Ausbruch und Freiheit.
Mit “Blood, Tears, Dust“ folgt gleich das nächste
Highlight. Allerdings gefallen mir die elektronischen
Elemente dabei nicht – es wirkt eher irritierend als
harmonisch, wobei das natürlich wiederum zum Konzept
passen würde. Richtig verstörend wird es dann bei “Take
Me Home“, das mit einem grusligen Kinderreim beginnt...
Der unverkennbare “Beauty And The Beast“-Stil, also das
Hin und Her zwischen männlichem und weiblichem Gesang,
ist quasi die Visitenkarte von Lacuna Coil, und dieses
Gegensätzliche kommt besonders gut im Duett “You Love Me
Cause I Hate You“ durch. Fazit: Lacuna Coil schlagen
deutlich härtere Töne an als bisher, was sehr gut zum
Konzept passt. Es gibt ein paar wirklich tolle Lieder,
doch der Grossteil haut mich leider nicht wirklich vom
Hocker. Dennoch ist es im Grossen und Ganzen ein tolles
Album geworden und das Konzept zieht sich wie ein roter
Faden durch das gesamte Werk. Patricia H.

Punkte:
7.5 von 10
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THE JELLY JAM – Prophet Profit
Mascot Records/Musikvertrieb
Das Prog Rock-Projekt The Jelly
Jam geht in die vierte Runde und überzeugt zumindest in
der ersten halben Stunde mit feinstem 70ties-Sound. Wir
erinnern uns: Bereits in den Jahren 2002, 2004 und 2011
veröffentlichten Dream Theaters John Myung (Bass),
King’s X Ty Tabor (Gitarre, Gesang) und Dixie Dregs Rod
Morgenstein (Schlagzeug) drei Alben. Mit "Profit" (dem
das durchgestrichene Prophet auf dem Cover vorangestellt
wird) gibt es nun das nächste Werk der bereits mit ihren
Hauptbands schwer beschäftigten Musiker. Bei The Jelly
Jam widmen sie sich mal mehr, mal weniger entspannten,
verträumten 70ties-Prog Rock. Beim Hören könnte man der
Band gar unterstellen, dass die Musik unter schwerem
Drogeneinfluss aufgenommen wurde. Das ändert allerdings
nichts an der Klasse, welche zumindest zu Beginn des
Albums zu hören ist. Hier wird der Hörer gar mit einer
gewissen Grundhärte verwöhnt. „Water“ ist zum Beispiel
ruhig und trotzdem treibend. Fast könnte man von Doom
sprechen. Dazu kommt eine Eingängigkeit, welche mit
zunehmenden Durchgängen stark zunimmt. Nimmt man sich
"Profit" an, ohne an die grossen Namen der Musiker zu
denken, kann man sich vorstellen, dass der Sound von The
Jelly Jam live super in einem kleinen verrauchten Club
am funktioniert. "Profit" ist also ein Meisterwerk?
Jain! Denn gegen Ende wird mir das ganze doch zu fahrig.
Die hintereinander gestellten Lieder „Ghost Town“,
„Heaven“, „Permanent Hold“ und „Fallen“ sind zwar für
sich keine schlechten Songs, klingen aber alle sehr
ruhig und abdriftend. Sie stören damit den positiven
Eindruck der vorgängigen Lieder. Wer es entspannt mag,
liegt mit diesem Quartett genau richtig. "Profit" ist
kein schlechtes Album, aber eines, welches Zeit und
Durchhaltewillen braucht. Um als Album bestehen zu
können, fehlt ein gewisser Drive. Wer bei John Myung
automatisch mit Dream Theater’schen Klängen rechnet, ist
hier fehl am Platz. Wer aber 70ties-Prog Rock mit immer
wiederkehrenden ruhigen Momenten mag, kriegt hier tolle
Musik. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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HARM SHELTER - Paycheck BDHW
Records
Wer noch einen Kick braucht in
Sachen groovigem hartem Hardcore, der sollte sich
unbedingt den Namen Harm Shelter merken. Die Jungs aus
Giessen machen wirklich einen guten Job und lassen die
Gitarren krachen mit schnellen Parts und den
dazugehörigen Breaks zur Auflockerung. Die 12 Tracks
dauern allesamt nicht länger als zwei Minuten dreissig,
was alles zur Intensität des Werks "Paycheck" sagt.
Alles in allem gibt es eine gehörige Portion Hardcore
Richtung Hatebreed, was soundtechnisch sich wirklich
nicht zu verstecken braucht und jeden Hardcoreler aus
den Reserven zu verlocken mag. Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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POVERTY'S NO CRIME - Spiral Of
Fear Metalville/Musikvertrieb Wenn man neben
Vanden Plas und/oder Ivanheo eine weitere powervolle
Progband aus deutschen landen nennen müsste, die an sich
eine mehr oder weniger brillante Ausgangslage hatte,
dann sind das Poverty's No Crime. Meine Wahrnehmung
schliesst allerdings nur die Zeit ab 1999 ein, wo man
neu bei InsideOut unter Vertrag kam. Hört man sich diese
Mucke wieder an, dann klingt das Ganze deutlich nach
eben den bereits erwähnten Vanden Plas und Ivanhoe (zu
Zeiten von Andy B. Franck) sowie natürlich Dream
Theater. Früheres Material wie zum Beispiel auf «Slave
To The Mind» (1999) oder «One In A Million» (2001) geht
auch heute noch ganz gut rein. Weniger geglückt schien
hingegen «The Chemical Chaos» (2003), das seinem Namen
nicht wirklich alle Ehre machte und zu Beginn durch
einen veränderten Gitarren-Sound und etwas geändertem
Songwriting eher überraschte denn verzückte. Trotz
einigen schönen Melodylines blieb nicht übermässig viel
hängen. Da waren Dream Theater einfach um Längen voraus
und zum Beispiel Threshold ebenso. Interessanterweise
klingen gewisse Songs dreizehn Jahre später allerdings
deutlich besser, was ja immer wieder mal vorkommen soll.
Das letzte Lebenszeichen vor dem neuen Werk «Spiral Of
Fear» war «Save My Soul», das 2007 erschienen ist und
die Band somit fast eine Dekade nicht mehr wirklich in
Erscheinung getreten ist. Normalerweise ist so eine
lange Absenz im Music-Business so zu sagen "tödlich".
Die aktuellen Zeiten sehen jedoch grundsätzlich wieder
erfolgsversprechender als auch schon aus. Darum wollen
es Poverty's No Crime wieder wissen und schicken eine
brandneue Scheibe ins Rennen. Leider konnte ich auch
nach mehrmaligen Durchläufen nicht mehr viel der alten
Klasse feststellen. Die ganze Scheibe plätschert
eigentlich auf höherem Niveau ohne effektive
Wirkungstreffer mehrheitlich an einem vorbei. Zeitweilen
klingt es gar nach Foreigner («A Serious Dream»), und
überhaupt gebärdet sich der Sound insgesamt recht flach.
Natürlich gibt es dennoch Lichtblicke wie bei «The Fifth
Element» und dem fast 10-minütigen Abschluss-Epos
«Wounded». Als Wiedereinstieg im Sinne der Rückkehr ist
zumindest ein Pflock erneut eingeschlagen worden. Ob das
allerdings reicht, um in Zukunft echt was reissen zu
können, wage ich zu bezweifeln. Rockslave

Punkte: 7.5 von 10
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LORD VICAR – Gates Of Flesh The
Church Within Records
Damit die Songs auf eine einzige
LP passen, haben Lord Vicar die Spielzeit von "Gates Of
Flesh" im Vergleich zu den ersten beiden Alben um rund
einen Drittel gekürzt. Solange bei der Qualität keine
Abstriche gemacht werden, ist daran erstmal nichts
auszusetzen. Die knapp über vierzig Minuten beginnen mit
verspielter Gitarre und sanfter Stimme, die dank der
tollen Produktion ideal zur Geltung kommen.
Zwischendurch werden immer wieder Passagen mit etwas
mehr Drive eingewoben. Ähnlich gemütlich rockt 'The
Green Man' vor sich hin. Nach dem sehr reduzierten,
repetitiven und rein akustischen 'Shadow Of Myself'
sorgt 'Breaking The Circle' für willkommene Abwechslung.
Erstmals kommen auch einige richtig schwere Riffs zum
Zug, wobei diesbezüglich in 'Accidents' noch mehr
geboten wird. Die "Extreme" werden in dem Song weiter
ausgelotet - "Gates Of Flesh" nimmt für einen Moment
richtig Fahrt auf. Mit 'A Woman Out Of Snow' folgt die
obligate "Ballade", bevor "Leper, Leper" die letzten
Klänge beerdigt. Lord Vicar müssen sich nichts mehr
beweisen und Grenzen ausloten - diese Ungezwungenheit
ist gut zu spüren. Um mit in ihre Gedankenwelt abtauchen
zu können, braucht es von Seiten der Hörer
Eigeninitiative - leichte Kost wird hier nicht geboten.
Patricia L.

Punkte:
7.5 von 10
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DAWN OF DISEASE - Worship The
Grave Napalm Records/Universal
Absolut solider, handwerklich
mit dem Prädikat "Deutsche Qualitätsarbeit" versehener
Teutonen-Death Metal mit einer ganzen Latte
alte-In-Flames- und Dew Scented-Momenten. Die
ausgewogene, relativ moderne Woodshed-Produktion steht
ihnen einerseits gut, hat aber jeh nach Hörgeschmack
auch den Nachteil, dass die für dynamisches Erlebnis
wichtigen Ecken und Kanten ziemlich flöten gegangen
sind. Ein wirklich sauberes, drückendes, professionell
tönendes Album mit einem grossen Strauss Killerriffs und
abwechslungsreichem Songwriting, aber leider auch der
Absenz des nötigen letzten Kicks. Ich kann wirklich
nichts Schlechtes über "Worship The Grave" berichten,
ausser, dass es meinen Geschmack nicht vollständig
trifft. Nichts desto Trotz aber ein kompetentes Werk mit
nicht gerade wenigen Aufhorchmomenten und hörbarem
Aufwand. Etwas mehr Schmutz und weniger unnatürlich
abrupte Songendungen wären jedoch bereits ein grosser
Schritt Richtung mein Gusto. Reinhören. Hardy

Punkte:
7.5 von 10
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MARAUDER – Bullethead Pitch
Black Records
Mano-Wer? True Metal? Aber ja
doch! Die griechischen Marauder zelebrieren auf ihrem
sechsten Album den wahren Stahl in einer Art und Weise,
wie es nur eingefleischte Fans machen können: emotional,
eingängig, abwechslungsreich, stampfend,
klischeetriefend und konsequent. Dabei erwartet aber
auch niemand, dass das neue Album eine True
Metal-Offenbarung wie Manowars „Kings Of Metal“ vom
Altar stösst. Dieses Kunststück gelingt schliesslich
nicht mal mehr den bald sich auflösenden
True-Metal-Königen. Und trotzdem ist "Bullethead" mehr
als ein nett gemeintes Fan-Tribute an dieses Genre.
Dafür sind Lieder wie „Metal Warriors“, „Echoes In The
Dark“ oder „Predators“ einfach zu stark. Das Songwriting
scheint durchdacht und erhält durch die tiefe, raue
Stimme von Nikos Antonogiannakis den nötigen Drive. True
Metal-Fans werden hier definitiv vor Freude Luftsprünge
machen. Zumal die Produktion angenehm transparent
gehalten wurde und den Instrumenten viel Raum lässt.
Dazu kommt eine treibende Rohheit, welche Marauder fern
von Proberaum-Atmosphäre, rumpligen Demos oder glatt
polierten Plastiksound genau den Sound verpasst, den sie
verdienen. Und selbst Keyboard-Einspielungen wie z.B.
bei „The Fall“ werden dezent in den Hintergrund
gemischt. Was schlussendlich fehlt, sind All
Time-Klassiker, welche Genre übergreifend für Furore
sorgen. Womit wird der frei werdende Thron wohl doch
nicht an die Italiener gehen wird. Mit "Bullethead" ist
ihnen aber schon mal ein fettes Ausrufezeichen innerhalb
dieser Szene gelungen. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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BLIZZEN – Genesis Reversed High
Roller Records/Musikvertrieb
Die deutschen Jungspunde
präsentieren nach ihrer EP „Time Machine“ ihr erstes
richtiges Album. Dieses greift die Stärken und Schwächen
der EP direkt auf. Es gibt also wieder treibende Heavy
Metal-Lieder, welche Grosses erwarten lassen, denen es
aber an Eingängigkeit fehlt. Erschwerend kommt bei
"Genesis Reversed" eine sehr dumpfe Produktion hinzu,
welche die Lieder etwas gleichschalten. Oder mit anderen
Worte: Das Potential ist bei Blizzen etwa genauso stark
vorhanden, wie es bei ähnlichen Kapellen wie Stallion,
Alpha Tiger oder Enforcer ist. Live können diese Gruppen
damit für Furore sorgen, auf CD kommt mir dieser Sound
aber leider nie über ein „nett“ hinaus. Vergleicht die
Band ihre eigene Leistung mit den vermeintlichen
Vorbildern von Saxon und Iron Maiden, wird der
Qualitätsunterschied offensichtlich. Gegen oben ist also
noch Luft. Dabei haben sich Blizzen bereits ein
beachtliches Fundament erarbeitet, auf dessen Grundlage
ein weiteres Gedeihen sehr wahrscheinlich ist. „Houndred
For Good“, „Gone Wild“ oder „Bestride The Thunder“
klingen roh, hungrig und auf den Punkt gespielt. Spült
ein künftiges Album ein noch zwingenderes Songwriting
und vor allem erste Ohrwürmer hervor, steht einer
Zukunft im Heavy Metal-Olymp nichts mehr im Wege.
"Genesis Reversed" ist dazu leider erst der Schlüssel in
die Vorhalle. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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ARISE IN CHAOS - Terminal
Cognition EMP Label Group/SPV
Die Amis präsentieren mit
„Terminal Cognition“ ihren zweiten Output, der grob
umrissen eine Mischung aus Modern, Groove und Metalcore
offenbart, oder anders ausgedrückt als eine Symbiose
zwischen Lamb Of God, Machine Head und Unearth
bezeichnet werden könnte. Hört sich grundsätzlich sehr
passabel an und die 10 Songs sind eine Abrissbirne für
den Moshpit. Aggressiv, drückend, fette Riffs, ein paar
Breakdowns und teils sogar mit richtigen Gitarren-Soli
heizen die fünf Herren ordentlich ein. Sehr angenehm ist
die Abstinenz von Klargesang oder süsslichen Melodien,
wie das doch so oft gerade im Metalcore praktiziert
wird, dies verleiht dem Material einiges an
Authentizität und wirkt viel glaubhafter als all die ach
so „bösen“ Bands, die mit ihren „Kuschel-Refrains“ doch
nur in die Charts rein wollen. Nun, bei all den
positiven Eindrücken, welche mir „Terminal Cognition“
hier aufs Brot schmiert, ist es dennoch so, als wären
die Songs wie ein Schuss aus der zweiten Reihe, sprich
Arise In Chaos wären die perfekten Anheizer für die oben
genannten Bands. Vielleicht liegt es daran, dass noch
eine gewisse Portion Eigenständigkeit, Feingefühl und
Variabilität fehlt oder es noch etwas mehr Reife und Mut
im Songwriting braucht, bevor Arise In Chaos sich im
Olymp die Früchte des Erfolges einverleiben können.
Trotzdem bin ich der Meinung, man sollte den Jungs eine
Chance geben und sich zumindest die Nackenbrecher „The
Divine“, „Violent Colors“, „All We Know“ und
„Refelctions“ genüsslich reinziehen, schlecht ist
definitiv anders! R.K.

Punkte:
7.5 von 10
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FAITHSEDGE - Restoration
Scarlet Records
Faithsedge kehren mit ihrem
dritten und bis dato melodischsten Album zurück und
greifen massiv ins weltliche Musikgeschehen ein. Mit
"Restoration" steht eine Melodic Metal-Platte am Start,
die von Mastermind Singer und Songwriter Giancarlo
Floridia angeführt wird. Auch ansonsten besteht das Line
Up der Kalifornier aus gestandenen Grössen des
Rockbusiness. Stryper-Bassist Tim Gaines, Ace Frehley /
Mr. Big-Drummer Matt Starr und Ex-Dokken-Gitarrist Alex
De Rosso und für die Keyboards und die Produktion zeigt
sich ausserdem Mega-Produzent Alessandro Del Vecchio
(Hardline/Revolution Saints) verantwortlich. "Never A
Day" und "You Cannot Give Up" haben einen 80-er Jahre
Touch, der ein ausgeprägtes Old School-Feeling
verbreitet. Der musikalische Ansatz ist äusserst
melodisch, untermalt mit feinen Hooklines, fetten Drums,
einem knallenden Bass und epischen Keyboards.
Gleichzeitig sorgt die satte Gesamtproduktion, mit
Texten aus der heutigen Zeit und einem frischen Sound
für ein aktuelles Metal-Feeling der heutigen Zeit. Die
klassischen Balladen "Faith And Christ" und "Let You
Breathe" sind auch auf "Restoration" so sicher wie das
Amen in der Kirche und kommen durch Giancarlos Stimme,
gepaart mit der Erfahrung und den Fähigkeiten jedes
einzelnen Musikers, besonders gut zum Tragen. Die Musik
ist abwechslungsreich, eingängig und trägt die
Hörerschaft in ungeahnte Höhen. Faithsedge beweisen nun
zum dritten Mal eindrucksvoll, dass sie individuell und
kreativ und mehr als nur eine weitere in der Masse von
'Supergroups' sind. Diese kommen und gehen ja
bekanntlich nach dem Erfolgsprinzip. Nach zehn starken
Songs findet auch diese Scheibe schliesslich ihr Ende.
Starke Melodien, die gute Stimme und Gitarren die mit
dem Keyboard den perfekten Reigen tanzen sind das
Resultat dieser einzigartigen Chemie zwischen den
Musikern, und das ist eindrücklich zu hören!
Oliver H.

Punkte:
7.4 von 10
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BEYOND ALL RECOGNITION - Beyond
All Recognition Gain Music/Sony
Die Dubthrash-Bubies in den
Collegejacken sind zurück. Harter Thrash-Metal trifft
auf Dubstep-Elemente. Verglichen mit den Voralben werden
diese jedoch sparsamer eingesetzt und sind allgemein
besser in die Songs integriert. Doch auch der Thrash
kommt alles andere als zu kurz. «Beyond All Recognition»
beginnt mit einer Härte, die man den Jungs nicht
zugetraut hätte. Mit voller Wucht brettert einem die
Stimme von David Söhr um die Ohren, der so richtig geil
angepisst wirkt. Jedoch auch Verschnaufpausen mit
cleanem Gesang und sogar eine Ballade haben auf der
Scheibe Platz gefunden. Diese scheinen aber immer
irgendwie fehl am Platz zu sein. Harter Thrash-Metal und
Dubstep funktioniert, das haben die Jungs bewiesen.
Kommen jedoch noch cleane Gesangsparts dazu, während es
im Hintergrund weiter wütet und brettert, wirkt das
ganze doch sehr breiig und unstimmig. Alles in Allem ist
das Album ganz ok. Sie haben die Dub-Elemente
harmonischer eingefügt, aber diese positive Entwicklung
mit den erwähnten Gesangsparts wieder zunichte gemacht.
Schade eigentlich. Mario F.

Punkte:
7.4 von 10
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VAN ARX - Van Arx Non Stop
Music Records
Ich war zunächst skeptisch, sehr
skeptisch, als viel zu aufgesetzt und berechnend empfand
ich das Konzept hinter Van Arx. Die Pseudonyme, die
Perücken und Spandexhosen, die abenteuerlichen
Musikerbiographien und die musikalische Berufung auf
diverse Helden des Achtziger Jahre – Glam Rock
erinnerten mich sofort an Steel Panther, nur dass
diesmal die Band aus der Schweiz kommt und der
inspirierende Sunset Boulevard vermutlich in
Wirklichkeit die Basler Rheinpromenade ist. Aber je mehr
ich mich in die Materie vertiefte und im Netz auf den
einen oder anderen realen Menschen hinter den
aufgemotzten Pseudonymen stiess, desto mehr schwand
meine Skepsis, weil ich zu begreifen begann, wer und was
hinter dieser Band steckt, zumal die Jungs in ihrer
Sparte musikalisch durchaus etwas zu sagen haben. Van
Arx ist schlicht eine Truppe, bestehend aus vier
gestandenen Berufsleuten, welche in ihrer Freizeit mit
aller Konsequenz ihrer grossen Leidenschaft frönen und
Hard Rock/Glam Rock im Stil von Kiss, Mötley Crüe und
Judas Priest zur „Turbo“–Phase spielen. Geht man also
unvoreingenommen an die Sache heran und vergisst mal den
ganzen Mummenschanz drum herum, hat man mit „Van Arx“
eine Scheibe in der Hand, die zwar kein sensationeller
Überflieger ist, aber zweifellos enorm viel Spass macht,
weil die handwerkliche Umsetzung absolut stimmt. Grosses
Ass im Ärmel des Quartetts ist die Tatsache, dass sich
die drei Herren von der Saitenabteilung den Gesang
teilen. Zwar sind nicht alle drei auf dem gleichen
Niveau, aber tolle Chöre und Abwechslung sind damit
schon mal garantiert. Zudem ermöglichen Gitarrist Tyler
String (der optisch übrigens glatt als junger Paul
Stanley durchgehen könnte) mit seiner melodischen Stimme
und Basser Brewster Kickass mit seinem etwas derberen
Organ das alte Gene Simmons/Paul Stanley–Spiel, wodurch
Tracks wie „Make My Day“, „Rock And Roll Master“ und das
Albumhighlight „You Like To Party (We Love To Rock)“
eine deutliche Kiss–Schlagseite bekommen. Davon
abgesehen bewegen sie sich gerne auf jenen Pfaden, auf
denen dereinst vor allem Mötley Crüe gewandelt sind,
wobei nicht jede Nummer es schafft, mich vollends zu
überzeugen, vor allem dann nicht, wenn diese allzu
einfach gestrickt ist („Stay Tonight“, „Sleepwalk“),
aber diesen kleinen Makel machen Partytracks wie „Bang
Your Head“ oder “Crazy“ locker wieder wett. Alles in
allem der solide Einstand eines lustigen Haufens, der
über 30 Jahre nach der Bandgründung und acht Jahre nach
der Reunion im Original-Line Up hoffentlich endlich zu
verspäteten Ehren kommt. Und hört euch bloss nicht die
klischeeüberladenen Texte zu genau an, die sind wohl
eher Mittel zum Zweck als ernstzunehmende Lyrik. Wer auf
Street Credibility pfeift und stattdessen den Fokus auf
Spass und Party legt, wird bei Van Arx bestens bedient.
Mirko B.

Punkte:
7.2 von 10
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WICKMAN ROAD – After The Rain AOR Heaven
Bei Wickman Road handelt es sich um eine junge,
schwedische Melodic Rock-Band aus dem kleinen Kaff
Rydaholm. Jahrelang spielten die beiden Brüderpaare Eric
(Vocals) und Carl (Keyboards) Ahlqvist und Henrik
(Guitars) und Robert (Bass) Akesson zusammen. Aber erst
mit dem Beitritt von Schlagzeuger Simon Ryden 2014
entstand eine echte Band. Das Ziel für das Debutwerk
war, inspiriert von AOR, klassischen Melodic Rock mit
einem eigenen, modernen Touch zu versehen. Das Ziel
konnte durchaus erreicht und die eigenen Vorgaben
umgesetzt werden. Die Instrumentalisierung bleibt
kritiklos, ebenso die satte Produktion. Faktisch bewegt
man sich grösstenteils im Achtziger-AOR, wagt aber auch
dezente Ausschläge Richtung Westcoast-Sounds, ebenso wie
in Bereiche des melodiösen Hard Rock. Selbstverständlich
wurde auch die eine oder andere Ballade fabriziert.
Leider bleibt das Songwriting aber vorsichtig verhalten.
Obwohl dezent anständige Hooks durchschimmern können,
kommt die Scheibe nicht richtig in Fahrt. Die Jungs
stranden im unauffälligen Mittelfeld. Unter den
unzähligen Veröffentlichungen wird „After The Rain“
somit kaum für Aufsehen sorgen und muss warscheinlich
unter „ferner liefen“ eingeordnet werden. Chris C.

Punkte:
7.2 von 10
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HAMMERCULT - Legends Never Die (cover-Album)
Steamhammer/Musikvertrieb Klassiker in
Trash-Manie! Hammercult zollen ihren Idolen Tribut und
veröffentlichen mit «Legends Never Die» ein Cover-Album.
So hört man altekannte Songs von Accept, Motörhead,
Running Wild, Slayer und GG Allin in ungewohnter Härte.
Dass die Songs funktionieren und eine Sogwirkung
besitzen, weiss man ja bereits von den Originalen.
Deshalb wäre es wohl auch falsch, dieses Album in den
Himmel zu loben, da sich der Aufwand von Coverversionen
bereits bekannter Songs bekanntlich in Grenzen hält.
Deshalb sind diese selten das Gelbe vom Ei. Trotzdem
macht das Zuhören Laune und es ist interessant, alte
Klassiker neu verpackt zu konsumieren. Mario
F.
 Punkte:
7.2 von 10
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DISCIPLINE - Stake Your Claim Strength
Records/Cargo Unglaubliche elf Jahre nach
ihrem letzten offiziellen Album "Downfall Of The Working
Man" haben sich die Lighttown Hooligans von Discipline
wieder aufgerafft und bieten der Szene eine druckfrische
Platte mit dem Namen "Stake Your Claim" an. Der 'neue'
Frontmann und Rampensau Merijn Verhees (Ex-Banner Of
Thugs, The Young Ones, Sparrow Falls) beeindruckt mit
seiner Stimme und ist nicht nur ein würdiger Ersatz für
Joost de Graaf, sondern passt wie Arsch auf Eimer.
Discipline spielen nach wie vor ihre bewährte Mischung
aus Oi!-Punk und Hardcore. Street Rock, wie sie es
selbst nennen. Erschienen ist der Langspieler auf
Strength Records, dem Plattenlabel von Agnostic
Front-Mann Roger Miret. Für das Revival einer Old
School-Band eindeutig passend. Ein kurzes Intro, und
dann gibt es mit "My Time Will Come" bereits die volle
Breitseite. Schnell, aggressiv und mit einer Einladung
zum Mitgröhlen kommt richtiges Street Rock Feeling auf.
"The World's To Blame" oder "King Mouth" sind hingegen
mächtige Oi!-Bretter mit Ohrwurm-Charakter, die man ohne
Probleme in der Endlosschleife hören kann. Aus dem
ziemlich gradlinigen Sortiment sticht das eingängige
"Get Me Out Of Here" mit seinem von einer gewissen
Tragik untermalten Refrain und dessen gesanglicher
Präsentation besonders heraus. Als Ausgleich dazu steht
ein Titel wie "Troublemaker", der alleine schon wegen
seines Namens ein Paradebeispiel für die Musik dieser
Szene ist. Die darüber hinaus, mit Sicherheit erwartete
Nummer, die jedem Saufgelage die musikalische Grundlage
bietet, darf natürlich nicht fehlen und mit "We Rule The
Pub Now" endet das Album nach zwölf Songs mit einer eben
solchen. Das Album "Stake Your Claim" fügt dem
Street-Punk-Genre, das nicht gerade für überschwängliche
Innovationen bekannt ist, ehrlich gesagt auch nichts
neues hinzu, zeigt dafür aber auch keine Anzeichen von
Schwäche. Sie liefern das ab, was von den Fans erwartet
wird. Eingängiger und schnörkelloser Street-Rock mit
kratzendem Gesang und den dazu passenden Texten. Für
jeden Street-Rock-Punker Pflicht! Oliver H.
 Punkte:
7.1 von 10
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NERVOSA - Agony Napalm
Records/Universal
Im letzten Sommer war nicht nur
das Konzert von Hirax im "Güldenen Gockel" zu Olten eine
(regionale) Sensation, denn auch der Auftritt von
Nervosa war mehr als nur beeindruckend. Was die drei
brasilianischen Mädels aus São Paulo nämlich da vom
Stapel liessen, besass echt Eier, um das mal aus der
männlichen Perspektive heraus zu kommentieren. Mit dabei
war das full lenght Debut «Victim Of Yourself» (2014),
aus dem einige Songs im Fahrwasser der alten Destruction
und/oder Kreator zum Besten gegeben wurden. Nachdem die
Mädels in der Zwischenzeit auch einige Festivals beehren
durften, war die Zeit für eine neue Lauschattacke im
Studio gekommen. Das Teil nennt sich «Agony» und wurde
diesmal in den Staaten von Brendan Duffey produziert,
und Altmeister Andy Classen sorgte für den Mix und das
Mastering. Herausgekommen ist dabei der erwartete
Hassbratzen, der auch diesmal keine Gefangenen macht.
Der Opener «Arrogance» springt einem dabei ohne
Vorwarnung wie eine tollwütige Raubkatze mitten ins
Gesicht und lässt die zitierten Einflüsse klar erkennen.
Alte Sepultura und teils auch Slayer kann man durchaus
heranziehen. So hübsch das Antlitz der Bassistin und
Frontfrau Fernanda auch ist, so derb schreit sie ihre
Vocals ins Mikro. Derweil haut Prika Amaral
deathmetallisch geprägte Riffs im Dutzend heraus,
während Drummerin Pitchu Ferraz nicht minder energetisch
hinter ihren Kesseln agiert. Soweit so gut, aber was die
bessere Produktion nicht wett machen kann, ist die
Gleichförmigkeit der Songs und der Vocals. Obwohl immer
wieder mal Tempodrosselungen à la Slayer auszumachen
sind, ist der Grundtenor bei allen zwölf Songs immmer
voll auf die Glocke. An den technischen Fähigkeiten
liegt es nicht, doch wenn auf «Agony» etwas mehr im
Stile von «Surrounded Serpents», «Cyber War», Hypocrisy»
oder «Wayfarer» zu finden wäre, gäbe es mehr Punkte.
Nichtsdestotrotz vermögen Nervosa vor allem auf der
Bühne ein veritables Lauschklappen-Massaker auszulösen,
was nun im Juni/Juli als Headliner und im Frühherbst als
Guest von Destruction mit Sicherheit unter Beweis
gestellt werden wird. Rockslave

Punkte:
7.0 von 10
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ELM STREET – Knock Me Out... With
A Metal Fist Massacre Records/Musikvertrieb
Die Australier Elm Street sind
seit 2003 aktiv und haben 2011 mit ihrem Debutalbum
«Barbed Wired Metal» auf sich aufmerksam gemacht. Die
neuen Songs finden sich alle irgendwo in der
Schnittmengen von Grim Reaper und den alten Helden der
«New Wave Of British Heavy Metal» sowie den Grosstaten
der US-Power-Metal-Geschichte. Die Messlatte legen sich
die Australier selber verdammt hoch, und dass dabei
oftmals die Latte gerissen wird, ist leider so sicher
wie das Amen in der Kirche. Die Lieder haben genügend
Biss, bestechen durch die giftigen Riffs, die
Rhythmusmaschinerie haut dem Album viel Abwechslung ein,
aber der Gesang ist dann doch viel zu monoton. Etwas,
das leider auch schon Grim Reaper zu Verhängnis wurde.
Oder anders ausgedrückt: Entweder man mag die Stimme von
Ben Batres, oder man hasst sie. «Knock Me Out... With A
Metal Fist» ist genau eines dieser Alben, welches man
sich anhört, viele tolle Moment aufsaugt, sich erhofft,
dass die Scheibe mit jeden Hören noch mehr zündet und
sie dann doch wieder ins Regal zurückstellt, weil man
sich auf seine bekannten Helden konzentriert. Was
verdammt schade ist, denn die Tracks haben wirklich viel
Positives. Da sich aber leider auch mittlerweile der
Metal-Fan nicht mehr die Zeit für eine Scheibe nimmt und
sie von Beginn weg zünden muss, da sie sonst in der
immensen Flut an Neuerscheinung untergeht, befürchte
ich, dass Elm Street nur was für die ganz Treuen ist.
Kleiner Tipp, Jungs: Sucht euch einen variableren
Shouter, das könnte die Initialzündung zu etwas ganz
Grossem werden. Denn die Mischung aus Riffmonster der
besten Ozzy-Tagen wie «Heart Racer» und den
galoppierenden Rhythmen von «Next In Line» beinhalten
verdammt viel Potential! Im krassen Gegenteil stehen das
elf Minuten lange «Blood Diamond» und die völlig
unnötige Ballade «Leave It All Behind», bei der das
gesangliche Manko stark zum Tragen kommt. Tinu

Punkte:
7.0 von 10
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TANZWUT – Schreib es mit Blut
AFM Records/Musikvertrieb
Ähnlich wie Subway To Sally
haben sich Tanzwut in den letzten Jahren etwas vom
klassischen Mittelaltermarkt-Gedudel abgewandt und
liebäugeln nun immer mehr mit den düsteren Gefilden des
Metals. Im Gegensatz zu STS haben sich Tanzwut jedoch
die Seele der mittelalterlichen Barden erhalten, und so
ist der Dudelsack nach wie vor einer der Hauptakzente
ihrer Musik. Die wilden Melodien und die rohe Energie
sind es denn auch, welche die Deutschen unverkennbar
machen. “Schreib es mit Blut“ ist mittlerweile das 10.
Studioalbum der Tanzwütigen und schlägt in die gleiche
Kerbe wie die beiden Vorgänger. Allerdings fehlen mir
hier ein wenig die herausragenden Highlights – alles
klingt irgendwie so altvertraut! Der Titeltrack “Schreib
es mit Blut“ besticht durch einen sehr eingängigen
Refrain, wobei die Strophe etwas schwächelt. Allerdings
ergibt der starke Gegensatz zwischen traditionellem
Dudelsack und harten Gitarren eine erstaunlich
interessante und gelungene Harmonie. Mit “Bruder
Leichtsinn“ geht es dann in Richtung Industrial, was der
Tanzwut erstaunlich gut bekommt - gerade die kratzige
Stimme von Frontmann Teufel macht sich hier besonders
gut. Das selbe kann man leider nicht für die
Powerballade “Stille Wasser“ behaupten – Teufels Gesang
ist viel zu rau und ungeschliffen, um eine sanfte
Ballade glaubhaft rüber zu bringen. Im Digipack gibt es
übrigens noch eine Bonusversion dieses Lieds mit
Unterstützung von Sängerin Liv Kristine (Leaves Eyes),
die dann schon viel eher ein rundes Gesamtbild abgibt.
Natürlich gibt es auch wieder klassisches
Mitgröhlmaterial, wie zum Beispiel “Reicher als ein
König“ oder “Geteert und gefedert“. “Hahnenkampf“ mit
seinem Kinderlied-Touch ist so doof und ungewöhnlich,
dass es schon wieder genial ist – das dürfte live ein
absolutes Erlebnis sein! Jedenfalls ist es ein
furchtbarer Ohrwurm, der mir wohl noch lange erhalten
bleiben wird... Fazit: “Schreib es mit Blut“ ist ein
sehr typisches Album von Tanzwut. Mittelalterlicher
Charme, rockige Gitarren, extrem eingängige Refrains und
etwas durchwachsene Lyrics – aber leider kaum etwas, das
man so oder so ähnlich nicht schon gehört hat. Meiner
Meinung nach ist es nicht unbedingt das Beste, was
Tanzwut zu bieten haben... Doch unterhaltsam ist dieser
Silberling allemal! Patricia H.

Punkte:
7.0 von 10
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FEJD – Trolldom Dead End Exit Records
Fejd mit elektrisch verstärkten
Gitarren? Diese Kombination wäre vor einigen Jahren noch
undenkbar gewesen, und nun ist sie tatsächlich da -
unüberhörbar. Als ob ihre reine Präsenz nicht schon
revolutionär genug wäre, erklingt nach nicht einmal drei
Minuten Spielzeit auch noch ein Solo. Im Titelsong wird
klar, dass man die E-Gitarren fix in das musikalische
Konzept eingebettet und ihnen auch etwas
Gestaltungsfreiraum gelassen hat. Trotz dieses mutigen
Schritts haben Fejd nichts von ihrem
Wiedererkennungswert eingebüsst. Was nun hingegen
stärker zu Tage tritt, ist die mangelhafte Produktion.
Akustische und elektrisch verstärkte Instrumente haben
andere Bedürfnisse, und dem wurde zu wenig Rechnung
getragen. Schade auch, dass sich einige Kompositionen
mit zunehmender Länge etwas verlieren. Bestes Beispiel
ist hierfür "Bed För Din Själ". Die liebliche
Mädchenstimme sorgt für einen willkommenen Farbtupfer,
und Refrain wie Strophe sind schön eingängig. Leider
lässt man die Instrumente dazwischen einfach zu lange
von der Leine. Die nichtssagenden Passagen nehmen dem
Song die Struktur, ohne einen Mehrwert zu bringen.
Trotzdem - viele gute Ideen sind wie immer vorhanden.
Bleibt zu hoffen, dass diese bis zum nächsten Album
etwas länger Zeit haben, zu reifen. Patricia L.

Punkte:
7.0 von 10
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TERRORWAY - The Second
Bakerteam Records
Gegründet im Jahre 2009
debutierten Terrorway mit der EP "Absolute".
Extreme/Modern Metal in dem Sinne von Strapping Young
Lad, Meshuggah und The Haunted ist das musikalische
Gewand von Terrorway. 2013 erschien dann das erste Album
der Italiener auf dem Label Corps Factory, gemixt und
gemastert vom bekannten Tontechniker Jacob Olsen
(Hatesphere und Moonspell). Der gleiche Knabe hat dann
auch das aktuelle Album „The Second“ erschaffen, was
natürlich sehr gut ist für die Südländer, denn der Sound
von Terrorway ist sehr gut. Die Songs sind da schon
komplexer, und man braucht schon ein paar Durchgänge, um
sich in die neue Scheibe einzuarbeiten. Wer auf die oben
genannten Bands steht, kann da bedenkenlos zugreifen.
Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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DEATHSTORM - Blood Beneath The Crypts High Roller
Records/Musikvertrieb Die Österreicher
«Deathstorm» bleiben ihrer Linie treu: Kompromissloser
Old School-Thrash Metal. Ihre neue Scheibe «Blood
Beneath The Crypts» rattert von Anfang bis Ende. Am
Albumende angekommen fühlte ich mich einfach nur noch
geplättet.Das Drum rattert beinahe permanent, doch
überraschen sie besonders im letzten Song «I Saw The
Devils» mit groovigen Zwischenparts und Breaks. Wer hier
Innovation und Neuerung sucht ist fehl am Platze.
Freunde des harten, wuchtigen Thrash Metal werden jedoch
begeistert sein. Ein an Epilepsie grenzendes Drum, harte
Riffs und eine heisere Kreischstimme, alles was ein
richtiges Thrash-Album braucht. Nicht weniger, aber auch
nicht mehr. Mario F.

Punkte:
7.0 von 10
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VULTURE - Victim To The Blade (EP)
High Roller Records//Musikvertrieb
Stellt euch die kranksten
Momente in der Frühphase von Slayer, Exodus, Destruction
und Exciter vor, vielleicht noch hoch drei gerechnet,
dann könnt ihr euch in etwa eine Vorstellung davon
machen, wie die deutsche Combo Vulture klingt. Aber auch
wenn das Cover ihrer EP „Victim To The Blade“ wie eine
Mischung aus Exciters „Heavy Metal Maniac“ und „Violence
And Force“ aussieht, ist der musikalische Ansatz um
einiges extremer. Das treffend „High Speed Metal“
benannte Gebolze ist eine Kombination aus Exodus auf
Koks und frühe, noch vom Punk eingefärbte Slayer,
begleitet von den krassen und mit sehr viel Hall
versehenen Vocals von L. Steeler. Diese mögen zwar etwas
gewöhnungsbedürftig sein, aber letztendlich passen sie
sehr gut zum absolut authentischen Old School–Geknatter
der Jungs, das bei aller Härte glücklicherweise doch
noch einige melodische Einschübe vorweisen kann.
Paradebeispiel hierfür ist der für mich stärkste Track
der EP „Delivered To Die“, der nach einem ruhigen
Keyboard-Intro in einen wirklich starken, instrumentalen
Mid Tempo-Teil übergeht, bevor danach eine nicht allzu
schnelle Thrash Metal-Granate explodiert, bitte mehr
davon! Über Coverversionen kann man bekanntlich
streiten, doch in diesem Fall finde ich selbst an der
eigenwilligen Interpretation von Judas Priests „Rapid
Fire“ Gefallen, weil originell umgesetzt und mit der
ureigenen Thrash-Identität versehen. Ich habe zwar ein
paar Durchläufe benötigt, doch am Schluss schauten beide
Daumen nach oben, die wilden Kerle haben begriffen,
worum es bei Thrash Metal der alten Schule geht und sind
definitiv auf dem richtigen Weg. Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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BLACK EXPLOSION - Atomic Zod War
Metalville/Musikvertrieb
Heimatstadt: Saturn, aktueller
Wohnort: Saturn, weitere Künstler, die wir gut finden:
Satan & Crusty the Clown. (Quelle: Facebook – Seite der
schwedischen Space Rock–Band Black Explosion). Wir haben
es also hier definitiv nicht mit einer Truppe zu tun,
die sich mit betont betroffener und ernster Miene über
den menschlichen Hang zur Selbstzerstörung echauffiert
und die Studioarbeit vor lauter emotionaler
Überforderung immer wieder unterbrechen muss. Lässt man
meinen Sarkasmus in Richtung gewisser Megaseller aussen
vor, dann bleibt die einfache Feststellung, dass diese
Scheibe vor allem eins hat: null Massenkompatibilität.
Bereits der Opener „Paralyzed“ macht in Form einer über
dreizehn Minuten andauernden Jamsession klar, dass das
verdrogte Trio in bester 60er Jahre–Manier auf jegliche
musikalischen Konventionen pfeift. Klingt, als ob Pink
Floyd und Hawkwind sich so um 1970 zu einer LSD–Party
treffen, dabei schlechtes Acid erwischen und danach zu
den Instrumenten greifen. Ziemlich schräg, meine Herren,
aber dass man beim Komponieren auch etwas modernere
Einflüsse über sich hat ergehen lassen, und damit meine
ich besonders Monster Magnet, hört man wiederum den
etwas flotteren Nummern „Ain’t Coming Home“ und
“Location 9“ an. Davon abgesehen mimt man gerne den
Hendrix in „Hardcore Fuzz Version“ mit den im Space Rock
obligatorischen Fieps- und Piepstönen. Und sonst?
Eigentlich nichts, ist alles gesagt, geile, kraftvolle
Space Rock-Band für Genreliebhaber, zieht euch das Ding
mal rein. Mirko B.

Punkte:
6.8 von 10
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MORTILLERY – Shapeshifter Napalm Records/Universal
Die Damen und Herren von Mortillery stammen aus
Edmonton/Kanada. Alleine der schreiende Brüllgesang von
Cara McCutchen stachelt die Songs an, während sich ihre
Begleitmusiker auf dem Boden des Thrash austoben.
«Shapeshifter» ist die dritte Scheibe der Kanadier. Was
der Truppe zu Gute kommt, ist die Abwechslung, welche
das Quintett an den Tag legt. Es wird nicht nur drauflos
geprügelt, sondern man versucht, mit Tempowechsel auch
mal die Lieder interessant und nicht monoton zu halten.
Trotzdem überwiegen der Stahlhammer und der D-Train. Die
Gitarren qualmen, die Bassdrum polterte und der Gesang
zersägt alles, was sich ihm in den Weg stellt. Dass man
aber mit einem cleanen Gesang durchaus punkten kann,
zeigt der Titelsong, und genau hier liegt der Hund
begraben. Würden Mortillery öfters auch mal das Geschrei
in der Schublade lassen, könnte «Shapeshifter» höher
punkten. Ansonsten eine gute Thrash-Scheibe… Tinu

Punkte: 6.5 von 10
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ZAR – Don’t Wait For Heroes Metalapolis
Records/Phonag Zar haben sich nach dem Ende 2003
wieder zusammengefunden und veröffentlichen mit «Don’t
Wait For Heroes» eine rockige Scheibe mit vielen fetten
Gitarrenparts. Allerdings besteht die Band nur noch aus
Tommy Clauss und Lars Nippa. Inwieweit Zar denn nun
wieder eine Band, oder doch eher das nicht enden
wollende Projekt von Bandleader Tommy, ist, wird die
Zukunft weisen. Die Songs sind gut, klingen aber auch
nach einer One-Man-Show und lassen eine Band vermissen.
Auch wenn die Refrains auf den Punkt kommen und viele
Truppen froh wären, sie würden solche Lieder schreiben.
Im Vergleich zu Vega, Treat oder Sunstorm gehen Zar aber
klar unter, und ich wage zu behaupten, dass Zar so
schnell wieder vom Parkett sind, wie sie sich
zusammengefunden haben. Tinu

Punkte: 6.5 von 10
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ROB ZOMBIE - The Electric Warlock Acid Witch Satanic
Orgy... t-boy Records/Universal Music
Rob Zombie, das ist doch dieser verrückte verzottelte
Amerikaner. Früher bei White Zombie am Ruder, danach war
man auch schon Regisseur von Horror-Filmen und man hat
ja schließlich nicht so viel zu tun - man probiert sich
auch als Solokünstler, mal gut, mal weniger gut. Tja,
der Mann ist mir irgendwie ein Rätsel, eigentlich, wie
schon erwähnt, voller Tatendrang, aber andererseits
bringt man schon Jahre jetzt immer den selben Industrial
Metal-Sound unters Volk mit Anleihen zu Herrn Manson.
Aktuell sind ja auch zwei Ex-Members von Brian Warner in
Rob’s Band. Nun, es gibt elf Songs und knapp 31 Minuten
Gesamtlänge - das sind Werte von Hardcore-Truppen.
Komisch, da kommt es interessant und der Song ist
finito. Ja Herr Zombie, man hätte die Songarrangements
ein wenig besser gestalten sollen, dann hätte es
vielleicht ein besseres Album gegeben. Gut, alles ist
nicht schlecht, aber auch nicht wirklich weltbewegend,
ja ich falle schon wieder ins Negative, und das zieht
sich eigentlich bis ans Ende durch. Schade für die
Platte, von der nur der Titel kreativ ist! Daniel
J.

Punkte: 6.5 von 10
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DAN REED NETWORK - Fight Another Day Frontiers
Records/Musikvertrieb Die Truppe um den
namengebenden Frontmann Dan Reed erreichte ihren Zenit
in der Übergangszeit Ende der 80er bis Anfang der 90er.
Die Verschmelzung von Rock und Funk wurde damals zum
Beispiel von Living Colour, Mother's Finest oder
Mindfunk deutlich heftiger umgesetzt, und meine
Wahrnehmung von Dan Reed und seiner Musik war deshalb
ziemlich schwach. Darum bekam ich den zwischenzeitlichen
Break von 1993 gar nicht mit, und den Amerikaner aus
Portland vermisste auch niemand. Vor vier Jahren wurde
dem Netzwerk um das originale Line Up mit Dan Reed (Lead
Vocals, Rhythm Guitars, Piano, Synth Programming, Moog
Bass), Brion James (Vocals, Lead and Rhythm Guitars,
Synth Guitars, Synth Programming, Drum Programming), Dan
Pred (Drums, Percussion, Videographer), Melvin Brannon
II (Vocals, Bass, Acoustic Bass, Electric Contra Bass,
Synth Bass) und Zuzüger Rob Daiker (Vocals, Keyboards,
Synth Programming, Drum Programming) neues Leben
eingehaucht. Somit wurde der Motor ein
Vierteljahrhundert nach der letzten offiziellen
Studio-Langrille «The Heat» (1991) definitiv wieder
angeworfen. Dass das Ganze dabei unter dem Banner von
Frontiers Records erscheint, erstaunt hier in Europa
nicht wirklich, und so hört sich «Fight Another Day» zur
Hälfte auch an, sprich nach melodischem Hard Rock mit
gelegentlichem Keyboard-Einsatz. Die einst funkigen
Trademarks klingen erstmals bei «Infected» etwas an, und
spätestens beim poppig bis halbballadesk anmutenden Song
«Champion» dringt der obergeile Drum-Sound so richtig
durch und überzeugt zudem mit tollem Gitarren-Spiel. Das
instrumentale «Ignition» leitet darauf über in «Give It
Love», wo es abermals pop-rockig zu und her geht. Da der
Keyboard-Sound trotz hörbarem Grundrhythmus nicht zu
cheesy aufgefahren wird, der Gesang dominiert und
Gitarren nicht zu leise sind, geht alles gut ins Ohr.
Wem Tom Petty & The Heartbreakers was sagen, wird an «B
There With U» seine Freude finden. Weniger wird hingegen
die reine Popnummer «Save The World» mit Reggae-Rhythmus
(!) munden, die beinahe ins Lager der ehemaligen
Disco-Chartstürmer Ace Of Base abdriftet und hier klar
als Fremdkörper fungiert. Hinten raus bleibt es
mehrheitlich erstaunlich poppig und insgesamt zu
keyboardlastig. Das hinterlässt Fragen, und bei einer
Stunde Spielzeit wäre weniger mehr gewesen. Trotz ein
paar brauchbaren Ansätzen und der blitzsauberen
Produktion von «Fight Another Day» werde ich nach wie
vor nicht wirklich zum Fan. Die Bewertung einer
Pop-Scheibe mit rockigen Zwischentönen würde allerdings
mindestens einen ganzen Punkt mehr absetzen, aber wir
sind hier schliesslich bei MetalFactory! Rockslave

Punkte: 6.5 von 10
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THROANE – Derrière Nous La Lumière Debemur Morti
Productions
Okay, das hat was. Der Opener beginnt mit
verwaschenen Gitarren, Gekreische mit viel Hall und
industriel kühlem Sound. Der Franzose weiss, wie man
depressiven Black Metal modern vertont, hier bekommt
Verzweiflung ein eigenes Klanggewand. Bedrückend walzen
die Lieder voran, die Gitarren oft mehr als Lärmquelle
denn als wirkliches Instrument gespielt, während die
Vocals das ganze Spektrum menschlicher Sprache
durchprobieren. Selbst die dröhnenden Passagen wie in
"Un Instant Dans Une Torche" wirken wie ein kurzes
Luftholen, bevor die ganze Finsternis den Hörer wieder
tief nach unten in die verwinkelten Spalten des eigenen
Verstandes zieht. Damit reiht sich Throane im Regal etwa
bei Bands wie Decline Of The I oder Voices ein. Und da
wird es wahrscheinlich sehr lange auch stehen bleiben.
Nicht, weil die Musik nicht gut ist, aber andere Musik
ist schlichtweg packender oder besser geeignet für den
Sommer. Wer nicht von Jahreszeiten abhängig ist oder
einfach gerne destruktiven Sound hört, bitte sehr, hier
ist wirklich harte Kost. Für meinen Geschmack aber dann
doch zu psychotisch. Tristan

Punkte: 6.0 von 10
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RICHARDS/CRANE - Worlds Stand Still Metalville
Records
Die Freunde Lee Richards (Godsmack) und Whitfield
Crans (Ugly Kid Joe) haben hier zusammen gespannt für
ein sehr spezielles Album. Auf den zehn Tracks hat man
sich auf die Mucke Akustik Rock geeinigt, und diese ist
durch das ganze Album präsent. Es wird geklimmpert und
gejault was man seht gut bringt oder draufhat, aber
jetzt mal im Ernst: Brauchen wir wirklich plätschernden
Lounge-Hintergrund-Sound? Nein, denn den hat man schon
in seinem Regal stehen von zig anderen Truppen, die
nicht mal bekannt sind. Da helfen auch nicht die
zahlreichen Gastmusiker, die sich hier verewigen. Fazit
des Ganzen: Musik, die man hören kann, aber von so guten
Kerlen will man ihre Originalbands hören mit neuen Songs
und nicht mit solchem Weichspülern, dass man schon nach
dem zweiten Song im Land der Träume ist. Daniel J.

Punkte: 6.0 von 10
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WITHERED - Grief Relic Season Of Mist/Irascible
Wir kennen es doch, das Leben ist eine Verkettung
von Hochs und Tiefs, eine Mischung aus Riesenrad und
Achterbahn, manchmal vorhersehbar, manchmal völlig
ungewiss. Sonne und Schatten, Freud und Leid, Liebe und
Hass, Tag und Nacht, Rausch und Kopfschmerzen, kurzum:
ABBA und Withered. Den „Soundbrei“ von Withered zu
beschreiben ist nicht mal so eine simple Sache, irgendwo
zwischen Death/Black Metal und Sludge oder einfach Chaos
Metal, denn das Chaos, die Disharmonie und eine
zähflüssige Negativität dominieren dieses Werk. Als
würde man in einen Becher gesteckt, arg
durchgeschüttelt, runter geschluckt und wieder
ausgekotzt. „Grief Relic“ ist nicht freundlich, „Grief
Relic“ verfügt über keine klaren Strukturen, es hält
keine Melodien bereit zum Schunkeln, es fehlt der
Groove, um entspannt die Nackenwirbel zu bewegen, es ist
schlicht nichts vorhanden, um dieses Werk als simpel
oder eingängig zu bezeichnen. Die acht Songs, sprich die
39 Minuten, sind eine Tortur, welche das Fleisch von den
Knochen löst, dabei sind die Kopfschmerzen wahrlich das
geringste Problem. Grundsätzlich könnte man „Grief
Relic“ von den Amis aus Atlanta einfach als Krach und
Lärm abtun, und ich bin mir sicher, einige würden den
Output auch gleich ohne mit der Wimper zu zucken in den
Müll schmeissen. Aber nachdem ich mich einige Male durch
die Ergüsse gezwungenermassen gequält habe, bleibt eine
gewisse Faszination für diese dystopisch anmutende
Klang-Orgie übrig, welche sich zwischen wilder Raserei
und schleppenden Momenten ihre hässliche Fratze
permanent ins Gehör hämmert. Da es da draussen auch für
die seltsamsten „Leckerbissen“ Liebhaber gibt, kann ich
mir durchaus vorstellen, dass Withered mit „Grief Relic“
wohlwollend aufgenommen werden, besonders dann, wenn man
mit Strukturen und Melodien absolut nichts anfangen
kann. Es wäre jedoch unverantwortlich, hier zu einem
Blindkauf aufzufordern, daher hört euch das Chaos erst
mal an, bevor ihr die Kröten locker macht. R.K.

Punkte: 6.0 von 10
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SYLVAINE – Wistful Seasons Of Mist/Irascible
Mit säuselnder Stimme beginnt "Wistful", das zweite
Album der Multiinstrumentalistin aus Norwegen. Und auch
wenn die Stimme klingt wie bei Amesoeur, so sind die
zehn Minuten doch gar lange für eine leicht angezerrte
Gitarre und Pianogeklimper im Hintergrund. Emotionaler
klingt da "Earthbound", bei welchem die Frau auch mal
fies schreit und die Gitarren im Stile alter Alcest
schrubbeln. Chöre aus Vokalen gehören natürlich auch
hier dazu, womit ganz gross der Post-Anteil
unterstrichen wird. Und wenn wir schon bei Alcest waren,
Neige schwingt hier an einigen Stellen die Knüppel. Auch
sind Geige und Cello durch Gastmusiker belegt. Wer sich
bei Cello nun tiefe, langezogene Klänge erhoft, wird
leider enttäuscht. Die Songs bleiben über die Albumlänge
hin ätherisch und verträumt, mit einem feinen Hauch
Zuckerguss selbst über die melancholischsten Parts.
Wobei ich selten so einschläfernde und beruhigende
Lieder gehört habe wie "A Ghost Trapped In Limbo" gegen
Ende hin oder "Saudade". Ist ja auch nett, wenn man
Musik zum Einschlafen will. Schlussendlich hat das Album
zu wenig Ecken und Kanten, um in dem breiten Strom der
Veröffentlichungen dauerhaften Halt zu finden.
Tristan

Punkte:
6.0 von 10
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OMEN – Hammer Damage Pure Steel
Records/Musikvertrieb Das Cover mit der
Omen-Kobra ist fantastisch. So wie man es sich erhofft
und liebt von den achtziger US-Metal-Helden. Das bleibt
dann aber auch gleich mal das Einzige, was an den Jungs
und «Hammer Damage» an die guten alten Zeiten erinnert.
Auch wenn die Gitarrenparts von Ur-Mitglied Kenny Powell
noch immer sehr an «Battle Cry», «Warning Of Danger» und
«The Curse» erinnern, das Flair und die Magie von damals
ist verflogen. Irgendwie tut es in der Seele weh...
Sänger Kevin Goocher macht seine Sache gut, an den
Gottes-Status von J.D. Kimball kommt er nicht ran. Auch
mit der Liebe zur Band, oder vielleicht gerade deswegen,
es tut weh, zu sehen, wie bemüht sich Omen heute geben,
aber trotzdem kaum Land gewinnen. «Eulogy For A Warrior»
ist vielleicht noch der einzige Lichtblick, aber dann
stellt man ernüchternd fest, was mal so schön war, lebt
heute nur noch in den ersten drei Alben weiter.
Tinu

Punkte:
5.5 von 10
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HIGHLORD – Hic Sunt Leones Massacre
Records/Musikvertrieb Es gibt Alben, mit denen
werde ich auch nach Dauerbeschallung nicht warm. So
geschehen ist das mit dem achten Album der Italiener
Highlord. Nachdem dem Promoschreiben handelt es sich
hier um „eine der ältesten und am meisten respektierten
Heavy/Power Metal-Bands Italiens!“ Den Respekt darf man
auch "Hic Sunt Leones" zollen. Nämlich den Respekt, dass
Highlord ihren Power Metal mit Prog-Elementen und
Gekeife anreichern, sie also etwas Eigenes versuchen.
Zudem verfügt Sänger Andrea Marchisio über eine
quatschige Stimme, welche doch sehr speziell ist.
Scheinbar sind gar Ex-Firewind- und derzeitiger
Spiritual Beggars-Sänger Apollo Papathanasio sowie
Linnea Vikström von Therion auf dem Album zu hören. Wo
genau, habe ich bisher aber nicht rausgehört. Woran das
liegt? Vielleicht doch am zu standardisierten
Songwriting oder der komischen Hauptstimme? Tatsache
ist, dass mir "Hic Sunt Leones" komplett vorbeirauscht,
ohne irgendwelche Erinnerungen zu erzeugen. Ich wage gar
zu behaupten, dass das wahrscheinlich auch mit den
früheren sieben Alben der Fall war. Denn ansonsten
müsste diese Anzahl Alben im überschaubaren Power
Metal-Genre genügen, um den Namen Highlord zumindest ein
wenig bekannt zu machen. Songwriterische Qualität
scheint durchaus vorhanden zu sein, dringt aber in
keinem Moment wirklich durch, oder wird durch die dumpfe
Produktion schön versteckt. So aber verkommt Highlords
"Hic Sunt Leones" zum ungekauften Ladenhüter und ist
entsprechend nur denjenigen Power Metal-Fans zu
empfehlen, welche wirklich alles kennen müssen.
Roger W.

Punkte:
5.0 von 10
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TERRA TENEBROSA – Reverses Debemur Morti
Productions Das Label steht ja nicht für
Schmusesound, haben unter anderem Krohm und Blut aus
Nord doch bereits ihre Werke über die Franzosen
veröffentlicht. Damit haben die Schweden von Terra
Tenebrosa eigentlich gute Bedingungen, um ihr drittes
Werk zu veröffentlichen. Und was kriegt man geboten?
Dünn aufgenommene Gitarren, die oftmals mehr als
Geräuschquelle denn als Instrument herhalten müssen, ein
mechanisches Schlagzeug und Vocals mit allerlei Echo
oder Verzerrungen. Wären die Gitarren weniger dröhnend
und exakter gespielt, wären Vergleiche mit Aborym
möglich. Aber der technoide Beat fehlt, der Sound wirkt
hypnotischer und um einiges dreckiger. Ständig kreischt
irgendetwas im Hintergrund, während die Gitarren ihre
atonalen Tonfolgen spielen. Das macht aus Liedern wie
"Marmorisation" die perfekte Stimmungsmusik für den Tag,
an dem man bei den Nachbarn im Ferienhaus anklopft und
nach Eiern fragt. Kurz bevor man sie mit dem
Golfschläger verprügelt (seht euch Funny Games an, dann
wisst ihr, was ich meine). Doch wer möchte schon jeden
Tag Musik hören, die dem Hörer Bilder von Tiefkühltruhen
mit Menschenteilen, Waldhütten mit gut abgehangenen
Leichenteilen und ähnliches aufkommen lässt? Wer möchte
in Zeiten, in denen politische Gewalt immer subversiver
und alltäglicher wird, durch plakative Gewalt
unterhalten werden? Bei allem Respekt vor der
avantgardistischen Arbeit, das Album ist für mich zu
weit weg von Heavy Metal. Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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DEAD BY WEDNESDAY – Darkest Of Angels EMP Label
Group Das Intro «The Beginning Of The End» wird
musikalisch sehr authentisch umgesetzt und mit einem
leicht schaurigen Flair und Flotsam And Jetsam-liken
Akustikgitarren passend umgesetzt. Was dann folgt, und
dies raubt der Scheibe die Luft zum (Über-)Leben, sind
die zu vielen Gastsängern. Schade, denn die Soloparts
wie bei «Live Again» werden super umgesetzt und beweisen
enormes Potential. Musikalisch bewegt man sich im
kreischenden US-Metal, der in den letzten Monaten sehr
beliebt war und ist. Zwischen brüllendem und cleanem
Gesang, harten und akustischen Parts und wilden und
gemässigteren Drums bewegen sich die elf Songs. Richtig
was Geiles ist trotzdem nicht dabei, da die Soundwand
völlig erdrückend ist und dem Hörer kaum Zeit zum
Luftholen lässt. So als ob man sich beim Start eines
Düsenjets unter den Flieger legt und nach dem Abheben
des Flugzeuges sich den Kopf ausschüttelt und fragt, was
soeben passierte. Die Scheibe wird sicher Freunde
finden, aber wenn mich selbst ein John Arch beim
Titelsong nicht mitreissen kann, weiss ich, dass diese
Scheibe bei mir niemals wieder im CD-Player rotieren
wird. Tinu

Punkte:
5.0 von 10
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VAMPYROMORPHA – Fiendish Tales Of Doom Trollzorn
Also zuallererst mal: Klischeemässiger kann man
einen Bandnamen im Bereich Horror/Dark Metal kaum
kreieren. Das klingt ja bereits schon so, als hätten
sich ein paar Grundschüler nach zu vielen
Hammer-Horrorfilem zusammengesetzt und sich gesagt:
Mensch, lasst uns eine Band gründen, und der Name soll
möglichst böse und auch geheimnisvoll klingen. So genug
davon, wie sieht’s denn mit der Mucke aus? „Geht so“,
wäre jetzt hier aus meiner Sicht das Stichwort – das
fängt (schon wieder) beim ersten Track „Deliver Us From
The Good“ an. ‚Schon wieder‘ deswegen, weil auch diese
Benamsung einfach nur peinlich ist. Musikalisch bewegt
man sich auf einer Schiene, die sowohl den Heavy Metal
wie auch den Bereich streift, welchen Bands wie The
Vision Bleak, The Other, The Bronx Casket Co. oder auch
The Misfit innehaben. Leider wirkt sowohl dieser Track
wie auch all die folgenden extrem bemüht – anders kann
ich das nicht beschreiben. Die Ansätze sind gut, keine
Frage, und dass man was auf dem Kasten hat, bezweifle
ich auch nicht – aber es fehlt das Eigenständige, das
Unverkennbare, es wirkt alles wie ‚zusammengeklaut‘.
Womit wir wieder bei der Grundschulband sind. Nee Jungs,
so wird das nix – wer einen schnellen (und meiner
Meinung nach auch billigen) Einsatz für seine nächste
Halloween-Party braucht, kann sich theoretisch
Vampyromorpha (ich finde den Namen immer noch
bescheuert) zulegen – alle anderen dürften sich entweder
kaum dafür interessieren oder eine ‚ernsthaftere‘
Version dieser Mucke zulegen. Beispiele dafür wurden
genannt. Toby S.

Punkte:
5.0 von 10
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TYFON’S DOOM - Yeth Hound (EP)
Gates Of Hell Records Typhon’s Doom ist das noch
sehr junge Einmannprojekt des Finnen Tommi Varsala, der
jetzt seine EP ins Rennen schickt, bereichert um vier
Demoaufnahmen, die letztes Jahr noch ausschliesslich in
digitaler Form erhältlich waren. Dass wir es hier in
jeder Hinsicht mit einer ausgesprochenen
DIY-Lowestbudget–Produktion zu tun haben, hört man der
Scheibe in absolut jeder Sekunde an, denn zwischen den
erwähnten Demoaufnahmen und den neuen Tracks sind kaum
soundmässige Unterschiede auszumachen. Trotzdem hat die
Sache ihren ganz eigenen Charme, denn wer bei
Einmannprojekten automatisch an soziopathische Black
Metal–Waldschrate denkt, irrt in diesem Fall gewaltig.
Der gute Tommi hat sich voll und ganz dem sehr
traditionellen Metal Marke Metal Church, frühe Maiden
und Heavy Load verschrieben, insofern erinnert mich
„Yeth Hound“ in seiner schon fast unbekümmerten Frische
an die unproduzierten Demotapes jener Zeit, als noch
richtige Aufbruchstimmung herrschte. Trotzdem stellt
dieser Rundling für mich eine eher zwiespältige
Angelegenheit dar. Rein musikalisch geniesse ich die
akustische Reise in die Vergangenheit, trotz des arg
verwaschenen Sounds, denn stilistisch in die gleiche
Kerbe zu hauen wie beispielsweise die Traditionalisten
von Twisted Tower Dire, ist nie falsch. Zumal Tommis
Stimme sogar fern an jene von TTD-Frontmann Jonny Aune
erinnert, aber gerade hier kommt jetzt der Haken.
Verfügt der eben genannte Jonny Aune über echtes
Sangestalent, empfinde ich Tommi Varsalas oft schiefe
Gejaule als schier unerträglich. Der Ehrgeiz, alles
alleine stemmen zu können, reicht nun mal nicht immer
aus, man muss auch wirklich die dazu nötigen Fähigkeiten
haben, und punkto Gesang fehlen diese Tommi Varsala
komplett, da können andere Schreiberlinge noch lange
versuchen, mit blumigen Worten wie „authentisch“,
„kauzig“ und „clean, dennoch kehlig und rau“ vom
eigentlichen Problem abzulenken. Für Musik und gute
Absicht kriegt Tyfon’s Doom von mir fette sieben Punkte,
für den Gesang mit viel Goodwill gerade noch vier
Zähler, gibt immer noch eine passable Durchschnittsnote.
Such dir einen vollamtlichen Sänger, Junge, dann kann
das durchaus was ganz Solides werden! Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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SUNS OF THYME – Cascades Napalm Records/Universal
Ohalätz, da wird’s einem echt nicht einfach gemacht.
Suns Of Thyme haben auf ihrem Zweitling „Cascades“
sowohl Einflüsse von The Cure, Secret Discovery,
eventuell noch [Soon] oder auch sachte The Birthday
Massacre zu etwas vermischt, das sich weigert,
katalogisiert zu werden. Da bin ich persönlich sehr
dafür – aber: Das Problem bei „Cascades“ ist, sofern man
dem so sagen kann, die relative Monotonie des Gesangs
sowie die Ähnlichkeit der Songstrukturen. Ich meine, ist
ja alles sehr schön arrangiert und auch mit viel Liebe
entworfen, da habe ich keine Zweifel daran – allerdings
frage ich mich, welcher unserer geschätzten
MetalFactory-Leser sich diese Mucke kaufen wird. Es ist
weder richtig rockig, metallisch schon gar nicht, es ist
aber auch nicht purer Synth-Pop oder Wave, in welcher
Ausprägung auch immer… Ich sag’s mal so: Wer einen
ruhigen Sound benötigt, der eine ganz eigene Stimmung
benötigt, um ihn geniessen zu können, der ist mit Syns
Of Thyme gut bedient. Aber der allergrösste Teil der
Leser hier wird sich das kaum antun. Irgendwie schade.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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GERM – Escape Prophecy Productions Oh man…
Echt, ich weiss langsam nicht mehr, was ich zu diesen
Post Metal-Sachen noch schreiben soll. Klingt irgendwie
alles ziemlich ähnlich. Na was soll‘s: Germ ist im
Prinzip ein Ein-Mann-Projekt des Herrn Timothy James
Yatras – wem der Name nix sagt: Kein Problem, bei mir
hat auch nix geklingelt. Nicht mal das Handy. Anway:
„Escape“ gliedert sich quasi in zwei Teile auf, der
erste beginnt mit „I“, der zweite dann mit „V“, beides
Instrumental-Tracks. Danach folgt ein Mischmasch aus
flirrenden E-Gitarren, Drums im Mid Tempo und einem,
naja, ‚Gesang‘, der im Hintergrund vor sich hin schreit.
Vielleicht ist das Lieblingsmüsli ausverkauft oder seine
linke Socke ist kaputt, man weiss nicht, worum es im
Gesamten eigentlich geht. Das zieht sich so durch die
ganze Scheibe hindurch, ab und zu gibt’s sogar, oh
Wunder, Clean-Gesang, das dauert aber nicht allzu lange
an. Ganz ehrlich: Ich kann mit dieser Scheibe echt nix
anfangen. Das kommt jetzt überraschend, ich weiss. Egal:
Wer Bock auf kaputte Soundlandschaften (im übertragenen
Sinne, technisch gesehen funktioniert das Ding) hat, der
kann sich die Flucht ja mal reinziehen – ich ziehe mir
lieber n paar Schmerzmittel rein, das hab ich jetzt
nötig. Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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SIX FEET UNDER - Graveyard Classics IV: The Number
Of The Priest (Compilation) Metal Blade/Sony Music
Mir fehlen die Worte... Instrumental kompetent und
modern heavy eingespielte (aber auch peinlich verkopft
und furchtbar eier- und schwanzlos tönende)
Coverversionen von richtig coolen Judas Priest- und Iron
Maiden Klassikern (u.A. "Nightcrawler", "Invader",
"Flash Of The Blade", "Stranger In A Strange Land"!)
treffen auf das wohl peinlichste, kraftloseste,
kurzatmigste song- und träumezerstörende Growling aller
Zeiten. Und das von Ur-Cannibal Corpse-Grunzer Chris
Barnes, der tönt, als ob er an einer seiner halb
inhalierten Rastalocken zu würgen hätte, fuck! Das
Ergebnis ist wirklich, mehrfach beglaubigt und ohne
Scheiss derartig hühnerbrüstig, schlecht und den Geist
des Metal beschämend, dass ich nur den Mantel des
Schweigens darüber ausbreiten kann... Das einzig coole
Nebenprodukt daran ist, dass ich endlich mal eine
überzeugte Minuskritik abliefern darf. Hardy
Punkte:
keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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