Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MAGIC PIE - King For A Day Karisma Records
Unglaublich, wie stark die Prog Rock Bands in dem noch
jungen Jahr aufdrehen. Auch die Norweger Magic Pie
glänzen hier mit einem grandiosen Album. Schon der
Opener rockt und proggt auf höchstem Niveau. Total
verspielt, aber immer den Song im Vordergrund, erinnern
mächtige Chöre an Queen und Shadow Gallery. Instrumental
fetzt man durch Spocks Beard, ELO und Shadow Gallery
Galaxien, dass es nur so eine Freude ist. Der
nachfolgende 12-Minuten Kracher rockt in guter, alter
Deep Purple Manier los, geht dann in verspielte Gitarren
Twin-Soli über und gipfelt in grossen, gewaltigen
Chören. Steigert sich anschliessend in einem
Instrumentalgewitter, um wieder zu den Purple-Basics
zurück zu kehren. „According Plan“, ein lockerer Prog
Song, geht eher wieder in die Spocks Beard Richtung,
sehr schöne Nummer mit toller Melodie. Der zweite
12-Minuten Track „Tears Gone Dry“ beginnt mit einem
wunderschönen, ruhigen Gitarrensolo, das nach zwei
Minuten in einen ebenso ruhigen Shadow Gallery Part
mündet. Sänger Airikur Hauksson singt hier sehr
gefühlvoll und zeigt, wie variabel seine Stimme ist. Der
kürzeste Track, das fünf Minuten lange „Silent Giant“,
klingt stellenweise sogar etwas nach Queensrÿche, vor
allem im Refrain. Aber dann folgt das Herzstück des Albums, das
27-Minuten Epos „King For A Day“. Was für eine
musikalische Perle, die die sechs Norweger hier präsentieren,
das ist fast nicht zu beschreiben, das müsst ihr euch
anhören. Nebst der Eigenständigkeit dieses Monstersongs,
gibt es hier Einflüsse von Spocks Beard, Yes, The Flower
Kings, Deep Purple, Dream Theater (bei den
instrumentalen Parts) und vielen mehr. Grandios, wie die
Norweger aus dieser Mischung, 27 Minuten lang, den
Zuhörer zu fesseln vermögen. Da gibt es alles, wirklich
alles, was der Prog-Fan liebt. Tonnenweise geile Breaks,
Tempo und Stimmungs-wechsel, alles passt zusammen, nichts
wirkt zusammengeflickt. Dies ist eine Prog-Lernstunde
auf allerhöchstem Niveau. Und immer wieder diese absolut
königlichen Chöre dazu, absolute Bestleistung.
Abschliessend kann ich nur noch sagen: Proggies, kaufen,
kaufen, kaufen!! Crazy Beat
Punkte:
9.5 von 10
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MICHAEL SCHENKER'S TEMPLE OF ROCK – Spirit On A
Mission Inakustik/Musikvertrieb Michael
Schenker hat zusammen mit den ehemaligen
Scorpions-Musikern Herman Rarebell (Drums) und Francis
Buchholz (Bass), seinem Langzeit Mistreiter Wayne Findlay
und Shouter Doogie White endlich wieder eine Truppe am
Start, welche es dem Ausnahmegitarristen ermöglicht, sich
auf seine Performance zu konzentrieren. Dabei schiesst
Michael nach 2013 mit „Bridge The Grap“ erneut einen
Killersong nach dem anderen aus der Hüfte. Ob es der
Eröffnungstrack „Live And Let Die“, „Communion“ (Killer
wie Doogie singt) und das schon auf der letzten Tour
vorgeführte „Vigilante Man“ ist, alle überzeugen auf der
ganzen Linie. Michael hat seine Experimentierphase
hinter sich gelassen und konzentriert sich wieder auf
coole Rocksongs, beziehungsweise sein Spiel, weil er
weiss, dass er Könner auf den anderen Plätzen
positioniert hat. Da rockt es dann auch schon mal
schneller („Rock City“, „Something Of The Night“,
„Restless Heart“), oder erinnert an die zweite
MSG-Scheibe („Saviour Machine“). Immer wieder muss man
die gesangliche Leistung von Doogie erwähnen. Was der
Shouter hier abliefert, stellt alles andere in den
Schatten. Als ob Michael die Songs speziell für den
Sänger geschrieben hat und dabei jeder Ton von Doogie
mit einer solchen Inbrunst gesungen wird, dass man sich
fragt, wieso der Shouter nicht schon viel früher eine
solch gesangsfarbliche Glanzleistung abgeliefert hat. Mit dem sich
aufbauenden und von Streichern eingeläuteten „Let The
Devil Scream“ liefert Michael eine weiteren Höhepunkt
von „Spirit On A Mission“ ab. Diese Mission zeigt
eindrücklich, dass sich der oftmals exzentrische Musiker
wieder gefangen und seine innere Ruhe gefunden hat und
jeder Ton eine kleine Offenbarung ist. Dieses Album
gehört definitiv zu den Sternstunden von Michael!
Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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GRAAL - Chapter IV Jolly Roger Records/Non Stop
Music Lasst euch bloss nicht vom eröffnenden
akustischen Folk-Song in die Irre führen, den das
römische Quintett treffenderweise „Little Song“ getauft
hat, denn nach dieser ruhigen, knappe drei Minuten
dauernden Einleitung bricht ein wahrhaftiges Progrock /
Classic Rock – Feuerwerk mit stark metallischer
Schlagseite aus. Graal schaffen es irgendwie, in ihrem
Sound alles zu vereinen, was in der Rock und Metal –
Königsklasse Musikgeschichte geschrieben hat. Deep
Purple, Marillion, Uriah Heep, Genesis, Dream Theater
sind die ersten Namen, die mir beim Anhören der elf
Nummern spontan einfallen, natürlich versehen mit einer
ureigenen Identität plus einer Extraportion Power. Wenn
dann bei all dem musikalischen Können noch ein singender
Gitarrist hinzukommt, dessen Timbre sofort an die
charaktervollen Organe der Herren Gabriel, Collins und
Fish erinnert, dann hat die Band mein Herz schon fast
vollends gewonnen. Was den Siegeszug dann definitiv
macht, ist die Tatsache, dass Graal trotz der
unbestreitbaren Fähigkeit dazu auf jegliches Gefrickel
verzichten und stattdessen die Songs mit vielen bunten
Blumensträussen, bestehend aus schönen Melodien,
schmeichelnden Harmonien und Powerriffs, schmücken.
Alles sehr angenehm anzuhören und selbst bei Spielzeiten
von knappen neun Minuten nie anstrengend. Einzig das
etwas zu experimentelle „Guardian Devil“ fällt aus der
Reihe und will nicht so richtig zünden, aber bei der
überragenden Qualität von Monstertracks wie „Pick Up All
The Faults“, „Shadow Play“ oder „The Day/Stronger“ – und
das ist jetzt noch nicht mal die Hälfte der Gewinner auf
dem Album – liegt dieser kleine Ausrutscher nur ganz
leicht auf der anderen Waagschale. Das vierte Album
einer Band, die seit über zehn Jahren aktiv ist und
immer noch nicht dort steht, wo sie eigentlich sollte.
Ein Support-Slot für Dream Theater, Spock’s Beard, Steve
Wilson etc. wäre der dringend notwendige und schwer
verdiente Schritt in die richtige Richtung. Mein
absoluter Favorit diesen Monat! Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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SATYRICON – Live At The Opera (2
CD & 1 DVD) Napalm Records/Universal
Eigentlich ist mit dem Bandnamen und dem Albumtitel alles
gesagt: Im September 2013 spielten Satyricon in der Oper
in Oslo. Das war seit einigen Jahren schon ein Traum von
Satyr, was sich immer wieder in der Zusammenarbeit mit
klassischen Künstlern zeigte (zuletzt bei ‚Phoenix‘ auf
dem letzten Album). Die Freude hört man ihm bei den
ungewohnt langen Zwischenansagen auch an. Aber alles der
Reihe nach, denn beginnen tut das Album mit ‚Now
Diabolical‘, welches bereits das Potenzial des Chors
zeigt. Das Lied bekommt eine ganz andere Klasse mit dem
zusätzlichen Gesang. Es wirkt erhabener und
dramatischer, was man eigentlich auf das ganze Album
ausweiten kann. Denn auch Lieder wie das neue ‚Our
World, it Rumbles Tonight‘ bekommt eine ganz andere
Qualität. Und darum macht das Album Spass, denn obwohl
man die Lieder kennt, bietet es eine neue Hörerfahrung.
Wirklich gut! Tristan
Punkte:
keine Wertung
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TRIBULATION - The Children Of The Night Century
Media/Universal Das erste Full Length-Album von
Tribulation mit dem Titel „The Horror" erreichte Metal
Factory über das singapurische Kult-Label Pulverised
Records anno 2009 und schon damals war ich von den
bauchgesteuerten Schweden und ihrem räudigen
Death/Thrash ziemlich angetan. Das zweite Album "The
Formulas Of Death“, das 2013 über Invictus Productions
released wurde, habe ich danach leider verpasst, werde
diese Wissenslücke aber in näherer Zukunft noch
ausmerzen. Denn die aktuell vorliegende Scheibe ist eine
kongeniale Weiterentwicklung (die zu Beginn nicht
annähernd vorhersehbar war) und präsentiert uns eine
gewachsene Band, die ihre ursprünglich eh schon schmalen
Pfade zwar verlassen hat, aber durch ihr natürliches
Wachstum auch gar keinen keinen Platz mehr darauf
gefunden hätte. Denn der krächzende, verhallte und
leidenschaftliche Black Metal-Gesang ist geblieben, die
Musik ist jedoch einer geschmackvollen und sehr
natürlich klingenden Variante eines unehelichen Kindes
von Fields Of The Nephilim, der letzten
Dissection-Platte und alten Scorpions geworden. Tönt
schräg, ich weiss..., aber das Teil rockt und groovt,
liefert sexy verzahnte Gitarren/Bass-Linien und
obendrauf schon fast wieder zum Heulen schöne
(Twin-Gitarren-) Melodien. Alle zehn Songs atmen,
pulsieren und wollen freigelassen werden. Die dunklen
Melodien fräsen sich sowohl in Gehirnrinde wie auch
Beckenboden und die Hinzunahme von sowohl
sinister/simplen wie auch wahnsinnig effektiven
Keyboardmelodien und einer instinktiven
Laut/Leise-Dynamik hievt die ganze Chose nochmals auf
ein höheres Level. Nicht zu vergessen die beseelten
Leads und die verschwitzte, warme Produktion, die vor
dem inneren Auge versauten Äffchensex hervorruft. Ich
bin sowas von Fanboy dieses Albums geworden, auch wenn
die bpm's gehobenes Midtempo nie überschreiten. Ums
Verrecken reinhören..., und verhüten nicht vergessen!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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MICHAEL BORMANN – Closer RMB Records Der
Name Michael Bormann lässt sich langsam aber sicher
nicht mehr aus der deutschen Rockszene wegdenken. Längst
schon ist er weit mehr als der Ex Jaded Heart Sänger. Im
Gegenteil, ohne die Qualitäten seiner damaligen
Weggefährten schmälern zu wollen, scheint der Duisburger
M. Bormann aktuell kaum zu toppen zu sein. Na ja, die
letztjährige Aktion, bei „The Voice of Germany“
mitzumachen, lässt sich sicher hinterfragen. Jedenfalls
hat er dabei einem Millionen Publikum bewiesen, dass er
zu den Stimmgewaltigsten Sängern in Deutschland gehört,
von seinem Können als Multiinstrumentalist, Songwriter
und Produzent ganz zu schweigen. Nach mehr als vier
Jahren erscheint nun der fünfte Longplayer von Michael.
Dabei schöpft er aus dem Vollen und vereinigt sämtliche
Trademarks in erstklassigen Songs. Zwischen Balladen,
Mid-Tempo Nummern und reinrassigen Hardrock Tracks lässt
„Closer“ keine Wünsche offen. Dabei geht der Mann nicht
nur äusserst versiert, sondern auch erfrischend locker
zur Sache. Einmal mehr hat er nebst den Vocals sämtliche
Instrumente selber eingespielt und sich diesbezüglich
bloss von einer Handvoll Freunden unterstützen lassen.
Ebenfalls zeichnet er für das Mastering und die edle
Produktion verantwortlich. Man kann es drehen und wenden
wie man will, ein wirklich schwacher Song ist auf der
Scheibe nicht zu finden. Im Gegenteil, eingängige
Refrains und intensive Melodien reihen sich aneinander.
Der knackige Melodic Hard Rock versprüht Magie, besitzt
Tiefgang und Intensität. Grossartiges Album. Chris
C.
Punkte:
9.0 von 10
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PSYCROPTIC - Psycroptic Prosthetic Records
Mal eine Band aus Down Under, schön - und dann erst noch
aus Tasmanien, dieser kleinen Insel vor der Küste
Australiens. Sehr exotisch. Man bekommt ja sonst
irgendwie sehr wenig mit von den musikalischen Vorgängen
auf dem weit entfernten Kontinent… Aber dass ich dann
gleich so einen Brocken serviert bekomme - puh!
Psycroptic machen extrem anspruchsvollen, qualitativ
beeindruckenden Technical Death, der so vielseitig und
ausgereift daher kommt, dass es mir einen kalten Schauer
den Rücken runterjagt! Schon der Opener „Echoes To Come“
zeigt, wozu die Jungs fähig sind. Dave Haley an den
Drums ist ein absolutes Tier, die Riffs und
Gitarrenleads sind grandios und auch die stimmliche
Leistung überzeugt komplett. Sänger Jason Peppiatt hat
eine neben der Schreistimme eine weitere Stimmlage
drauf, die eine Melodielinie aufweist, dennoch noch im
geschrienen Bereich liegt - selten so gehört, sehr geil!
Vielseitig und komplex ist das Songwriting, ohne dass
man sich überfordert fühlt durch zu viele Breaks und
Disharmonien, wie es bei diesem Genre sonst oft der Fall
ist. Grandios zum Beispiel der schleppende, melodische Refrain
von „Ending“, der wie viele andere Parts ins Ohr geht,
ohne dass man plakativ werden würde. Eine anspruchsvolle
aber unfassbar gute Scheibe! Kaufen! Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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ROMEO'S DAUGHTER – Spin RD Records Tja die
gute Leigh Matty hat eine warme, aber auch rockige
Stimme, die den Hörer sofort anspringt. Der Sound von
Romeo’s Daughter wird all jenen gefallen, welche den
rockigen Bryan Adams, Thunder, Saraya und Gun mögen.
Rock mit einer gehörigen Portion Melodie, der mit viel
Talent vorgetragen wird und mit dem Opener „Touch“ zu
Gefallen weiss. Die Band, welche 1988 mit ihrem ersten
Album für Furore sorgte, hat nichts von ihrer Einfachheit
und überzeugenden Art verloren. Alleine ein Track wie
„Already Gone“ überzeugt mit seinem sofort in die
Gehörgänge gehenden Refrain und der Powerröhre von
Leigh. Ein Hinhörer ist auch immer wieder Gitarrist
Craig Joiner, der mit seinen Riffs und seinen simplen,
aber effektiven Solos überzeugt. Ebenso wie das sich
aufbauende „Enemy“ oder das schon fast Shania Twain like
„Didn’t See You Coming“. Mit ihrem vierten Album zeigen
Romeo’s Daughter, dass sie noch immer rocken können,
sich einen Scheiss darum kümmern, ob der Sound nun zu
hart oder zu soft ist, aber immer zu überzeugen bedacht
sind. Wer Rocksongs gegenüber offen ist, wird an „Spin“
nicht vorbeikommen! „All Because Of You“ und „Tall
Buildings“ sollten Beweis genug dafür sein. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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ADRAMELCH - Opus Pure Prog Records/Non Stop Music
Opus ist das Vermächtnis, also das letzte Album der
aussergewöhnlichen Band aus Italien, die schon 1988 mit
ihrem Debüt-Album „Irae Melanox" ein tolles Metal Werk
schuf. „Opus" ist ein unglaublich facettenreiches,
sehr interessantes Stück Musik geworden. Beginnen wir
mit „Black Mirror", einem wunderbarem Song mit
fantastischen Melodien, unglaublich verspielten
Instrumenten-Parts und sehr melodiösem Gesang. Dazu
wunderschöne Gitarrensoli. Die Einflüsse reichen von
Queensrÿche, über Eloy bis zu Dream Theater (bei einigen
Instrumentalparts), aber trotzdem mit viel
Eigenständigkeit. Eine tolle Schnittmenge aus Prog Rock
/ Metal, jedoch ohne Gefrickel, dafür mit umso mehr
Gefühl, Melodie und Tiefgang. Ganz gut gefällt mir das
eher ruhigere „Northern Lights" im Duett mit Simona
Aileen Pala (HOLY SHIRE), auch die Gitarren sind hier
grandios gespielt. Auch „Only By Pain" beginnt sehr
verspielt mit Gitarre und Bass, bevor ein starkes
Gitarrenriff zum Gesang überleitet. Die Italos machen
einfach alles richtig. Es ist einfach sehr spannend und
mitreissend, Songs wie das geniale „A Neverending Rise"
zu geniessen. Oxer „Fate", das schwerfällige,
melancholische Stück, das den Zuhörer mitzieht in die
Tiefe und ihn mit einem wunderschönen Gitarrensolo
fesselt. Auch „Forgotten Words", ein grossartiger Song
mit viel Spannung und starken Melodien. Zum Schluss dann
noch „Where Do I Belong", das einen würdigen Abschluss
bietet, mit einem Queensrÿche Touch. Und so ist „Opus"
ein letztes meisterliches Werk der Italiener geworden,
so zu sagen ein würdiger Abschluss, ein sehr verspieltes,
facettenreiches, grosses Stück Musik. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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SPITFIRE – Fuel To Burn Indie Recordings/Irascible
Der norwegische Vierer Spitfire steht mit seinem
dritten Werk „Fuel To Burn“ für Grosstaten bereit.
Immerhin schaffen sie es damit zum Support der
bevorstehenden Tour von Metal Queen Doro. Die Nordländer
haben sich erdigen, kernigen Hard Rock auf die Fahne
geschrieben, der als zeitloser Classic Rock definiert
werden kann. Dabei macht Sänger Jan Tore Befring eine
ausgezeichnete Figur. Mit seiner klaren, aber äusserst
powervollen Stimme mag er durchs Band zu begeistern. Er
meistert dabei sämtliche Aspekte der Songs mit Bravour.
Aber auch der Rest der Truppe weiss Akzente zu setzen.
So überzeugt Gitarrist Björn O. Berge mit satten und
gleichermassen dreckigen Riffs und filigranen Solos,
Bassist Sveinung Igland versorgt das Liedgut mit
ordentlich Druck und Drummer Ole Nic Lobo wiederum
begeistert mit vielseitiger Schlagzeugarbeit. Zusätzlich
haben die Jungs auch leichtgängige Songs mit viel
Tiefgang verfasst. Die Melodien und Refrains gehen
leicht ins Ohr und vermögen sich da auch zu halten.
Trotzdem besitzen die Tracks Kraft und Wucht, was dem
Album eine hohe Halbwertszeit beschert. Ebenso wird der
Abwechslung Genüge getan. Gekonnt adaptiert man dezente
Led Zeppelin und Ozzy Osbourne Aspekte, spielt aber auch
mit Metal- und Sleazy-Ideen. Mit einer druckvolleren
Produktion wäre sicher noch mehr drin gewesen. In Sachen
Groove hat die Band aber definitiv den Dreh raus.
Einziger Wermutstropfen bleibt die schon beinahe freche
Spielzeit von bloss 28 Minuten. Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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THE VINTAGE CARAVAN - Arrival Nuclear Blast/Warner
Island als vulkanisch aktive Insel ist in unseren
Breitengraden normalerweise eher als Attraktion für
Touristen bekannt, die sich dort das Naturschauspiel der
faszinierenden Geysire gönnen möchten. Óskar Logi
Ágústsson (g/v), Alexander Örn Númason (b/v) und Guðjón
Reynisson (d) sind als Landsleute von dort sicher ebenso
davon angetan, aber der Fokus der drei Youngsters liegt
bei energetischem Retro-Rock, der sowas von gut daher
kommt, dass man es kaum glauben mag. Das Trio ist vor
allem auf der Bühne sackstark und als ich sie im letzten
Frühling erstmals im KiFF in Aarau abrocken sah, blieb
nicht nur mir die Spucke weg! The Vintage Caravan
nutzten jede Sekunde ihrer halben Stunde Spielzeit und
empfahlen sich mit dem zweiten Album «Voyage» inklusive
Deal bei Nuclear Blast für weitere Grosstaten. Die
logische Folge davon waren weitere Auftritte, wie zum
Beispiel am "Roadburn Festival", "Summer Breeze" oder
"Up In Smoke", wo sie sich locker neben (den) Blues
Pills, den anderen Genre-Überfliegern, behaupten
konnten. Gegenwärtig stehen schon über hundert Konzerte
(!) in Europa zu Buche. Unser werter Kissi fand bei der
Rezi des Vorgängeralbums «Voyage» dann allerdings auch
das eine oder andere Haar in der Suppe. Mir gefielen die
Jungs jedoch von Anfang an ziemlich gut und darum bin
ich nun mächtig gespannt, was mich beim brandneuen Werk
mit dem Titel «Arrival» erwartet.
Sicherlich
keine Cover-Version des gleichnamigen Titels (und
Albums) der schwedischen Pop-Götter ABBA. Die Frage war
eher, ob der von Kissi treffend verwendete Vergleich zu
den alten Deep Purple (ohne Keyboards), Uriah Heep, Led
Zeppelin et cetera wieder zu Tage treten würde. Der
Opener «Last Day Of Night» klingt dann
überraschenderweise eher nach (den) Blues Pills als den
vorher genannten Vorbildern, vor allem der Anfang. Dazu
flirren mir auch die schnelleren Sachen der frühen
Spiritual Beggars durch die Hirnwindungen. Letztlich,
nur schon vom Gesang und der Gitarrenabeit her, ist der
Grad der Wiedererkennung deutlich gegeben und der
Schlussteil einfach nur geil. Das nachfolgende Lied
«Monolith» ist The Vintage Caravan pur und funktioniert
bestensals eigenständiges Musikwerk im Kosmos des
Retro-Rock. Mit flottem Tempo marschiert derweil
«Babylon» erstmal los, um kurz danach über eine relaxte
Bridge in den nächsten Lärmpart über zu gehen.
Spätestens hier merkt man, dass man dem sorgfältigeren
Songwriting entsprechend treffende Arrangements verpasst
hat. Das macht sich gut und lässt die genannten
musikalischen Inspirationen weiterhin mehr im
Hintergrund verweilen. Davon profitieren entsprechend
«Eclipsed» wie auch «Shaken Beliefs», wo Abwechslung wie
Unvorhersehbarkeit fliessend ineinander übergehen.
Daneben bringt man die überzeugende Chose bei «Crazy
Horses» in 3:14 Minuten unter und «Innerverse» ist das
ruhige Gegenstück zu «Winterland» auf dem Vorgänger. Der
schon fast epische Rausschmeisser «Winter Queen» lässt
schliesslich während fast neun Minuten keinen Zweifel
darüber aufkommen, dass sich das bodenständige
Power-Trio aus dem hohen Norden ganz klar auf dem
richtigen Weg befindet und der Punktezuwachs mit plus
eins mehr als verdient ist. Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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BROTHERS OF THE HEAD - Light In The Night, Feed The
Flame Metalapolis Records Der brachiale Opener
„Mexico Sweet Mexico“ stellt gleich einiges klar, zum
Beispiel dass es – wie andernorts geschehen – absoluter
Blödsinn ist, das Quartett aus Stuttgart einfach schnell
mal in die Stoner Rock Ecke zu stellen: Denn verfolgt
man diesen Sechstracker mit der nötigen Aufmerksamkeit,
dann wird einem die latent melancholische
Schwermütigkeit der Songs nicht entgehen. Die vier Jungs
rocken sich tonnenschwer durch Nummern, die mal
ordentlich sumpfig-doomige Schwere verbreiten, mal in
teuflisch fuzzige Blues Rock Sphären abtauchen und mal
mit gut angezogenem Tempo drauflosrocken, im letzteren
Fall ohne dabei an Tiefgang zu verlieren. Das Ganze ist
laut, monströs und monolithisch schwer, verbreitet
zuweilen eine schon fast bedrückende Atmosphäre und hat
vor allem eine Menge Power. „Light In The Night, Feed
The Flame“ vereint in sich die Heavyness der frühen (und
neuesten) Black Sabbath, den flotten Groove des Stoner
Rock auf Spiritual Beggars – Art und die krachige
Durchschlagskraft des Sludge, und all das geschieht auf
einem Debüt-Album, das nenn ich mal ‘ne beeindruckende
Visitenkarte! Damit ist eigentlich schon alles gesagt,
wir haben hier ein Album mit Suchtpotenzial, das es
wirklich in sich hat. Mirko B.
Punkte:
8.8 von 10
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SOUL SECRET - 4 Golden Core/ZYX Prog Metal
aus Neapel flattert mir da auf den Tisch, bzw. in meinen
Player. Und Luca Di Gennaro und seine Mannen geben hier
ordentlich Prog-Futter zum Besten. Der neue Sänger Lino
Di Pietrantonio singt sehr facettenreich, der hat eine
tolle Stimme. Die Musik der Italos braucht Zeit, um ganz
verstanden zu werden. Zum Teil zockt man hier sehr
verschachtelt und nutzt das Spektrum Prog vollumfänglich
aus. So klingt man in einem Part typisch Dream Theater
und dann wieder nach Sieges Even / Subsignal. Schon der
zweite Song, das sieben Minuten lange „Our Horizon“ fordert den
Zuhörer enorm. Das etwas mehr fliessende „K“ ist da
schon eher nachvollziehbar und glänzt mit einer tollen
Melodie. Ebenso das folgende, kurze „As I Close My
Eyes“, eine schöne Ballade, gefällt ganz gut. „Turning
The Back Page“ proggt dann wieder in guter, alter Dream
Theater Manier, mit vielen Breaks und Tempiwechsel,
klasse gespielt. Dass die Italos auch einfachere Songs
schreiben können, beweisen sie mit dem starken „In A
Frame". Zum Schluss gibt’s noch das 16 Minuten lange
„The White Sairs" um die Ohren. Ein komplexer, sehr
abwechslungsreicher, aber nie langweiliger Track, „Prog
as its best“. Die Herren proggen insgesamt auf sehr
hohem Niveau und beherrschen ihre Instrumente bestens.
Es macht Spass zuzuhören und die Musik von Soul Secret
auf sich wirken zu lassen. Klasse Album. Crazy
Beat
Punkte:
8.8 von 10
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APE SKULL - Fly Camel Fly Heavy Psych Records
Mehr Retro geht fast nicht mehr. Bei der ersten
Hörprobe war ich überzeugt davon, bei „Fly Camel Fly“
handle es sich um ein Reissue aus der güldenen Zeit der
Rockmusik, als der Rock noch Blues, Hard oder
bestenfalls Heavy war, aber bei weitem noch nicht Metal.
Unüberhörbar schien mir die musikalische Nähe zu
damaligen Combos wie Mountain, The Jimi Hendrix
Experience, Cream und vor allem Sir Lord Baltimore, bei
denen es sich wie in diesem Fall auch um ein ordentlich
lärmendes Powertrio mit singendem Drummer handelte. Und
was lese ich da? Ape Skull kommen nicht aus San
Francisco sondern aus Rom, und die Band wurde nicht 1967
gegründet sondern 2008, ich bin platt. In den
kurzweiligen, LP-kompatiblen neununddreissig Minuten
geben die Jungs auf ihrer zweiten Scheibe (das
selbstbetitelte Debüt erschien 2013) wirklich alles. In
absolut analogem Soundgewand knarzen die angezerrten
Gitarren wie Anno dazumals, Cowbell und Wah Wah Pedal
finden stilgerecht regen Einsatz, auf die Ausbesserung
klitzekleiner Fehler, Nebengeräusche und
Lautstärkeschwankungen wurde zugunsten von Authentizität
und Dynamik kategorisch verzichtet, kurz: Das Album lebt
förmlich und strahlt genau die Atmosphäre jener Zeit
aus, in der lange Haare als subversiv galten und Triumph
(erste Mondlandung) sowie totale Verrohung
(Vietnamkrieg) gleichzeitig die Gemüter erhitzten. Humor
haben die Jungs scheinbar auch, jedenfalls kommt der
„Heavy Santa Ana Wind“ betitelte Wink mit dem Zaunpfahl
in Richtung Santana sehr sympathisch rüber. Anspieltipps
gibt’s keine, jede einzelne Nummer ist eine echte
musikalische Zeitreise, wer trotzdem unbedingt eine
Kostprobe braucht, sollte sich unbedingt das
wunderschöne Schlusslicht „Looking Around“ reinziehen.
Aber für alle Nostalgiker, die bei Kadavar und Orchid
feuchte Äuglein bekommen, ist „Fly Camel Fly“ eigentlich
ein Blindkauf. Mirko B.
Punkte: 8.7 von 10
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CRYSTAL BALL - Liferider Massacre
Records/Musikvertrieb Jüngere Fans der
Innerschweizer Melodic Rocker werden womöglich etwas
verwundert feststellen, dass Crystal Ball heuer ihr
20-jähriges Jubiläum feiern können. Allerdings sind von
der Ur-Formation nur noch Gitarrist Scott Leach und
Schlagzeuger Marcel Sardella übrig geblieben. Der Blick
ist aber seit dem 2013 erschienenen Comeback-Album
«Dawnbreaker» nur noch nach vorwärts gerichtet. Dieser
hoffnungsvolle Neuanfang markierte musikalisch eine
leichte Kurskorrektur hin zu härterem Material. Mitunter
dafür verantwortlich ist der neue Frontmann Steven
Mageney aus Wuppertal (D), der sich mittlerweile gut
eingelebt hat und mit seiner raueren wie oben weg
sattelfesten Stimme spürbar neue Vibes einbringt. Die
aktuelle Mucke trägt dennoch immer noch die Handschrift
von Strippenzieher Scott und darum ist der "Crystal Ball
Sound" immer noch oder so zu sagen wieder da. Das
Comeback bedeutete in erster Linie, dass vor allem
möglichst oft live aufgespielt werden musste, um die
Band wieder bekannter zu machen. Obwohl es in der
Schweiz aktuell längst nicht mehr so viel verkaufte
Alben wie früher braucht, um in die (Top-100) Charts zu
gelangen, ist der Weg dahin nicht einfach und steinig
zugleich. Die Saat dafür wurde jetzt durch «Dawnbreaker»
gestreut und nun schickt sich «Liferider» an, den Ertrag
davon einzuholen. Doch wie das Leben so spielt, hat sich
vorerst wieder eine Änderung eingestellt, da sich Markus
Flury, der zweite Gitarrist, unmittelbar vor der Tour
überraschend ausgeklinkt hat! Die unerwartete Vakanz
wurde jedoch rasch behoben und kein Geringerer als T. C.
Castell (Ex-Krokus, Ex-Ain't Dead Yet) springt hier in
die Bresche. Der sympathische wie bodenständige Musiker
kann nun zeigen, dass er nicht nur an vier Saiten
versiert ist. In meinen Augen ist dieser "Ersatz" so
oder so als gewinnbringend zu bezeichnen, und wie das
ankommen wird, kann bald beantwortet werden.
Das
achte Studio-Album lässt zu Beginn einen Hilferuf
steigen: Mayday! Ganz im Stile von Kissin' Dynamite wird
hier gleich ein refrainstarker Opener losgetreten,
dessen Hörgenuss allerdings durch ziemlich giftige
Keyboard-Parts unnötig getrübt wird. Dieser
mittelprächtige Schreck wird anschliessend durch das
bärenstarke «Eye To Eye» (geiles Duett mit Battle Beast
Frontlady Noora Louhimo und Hammer-Riffing à la Black
Sabbath in der Tony Martin Ära) vollends kompensiert,
wobei ich diesen Kracher persönlich später, so gegen
Mitte des Albums, gebracht hätte. Die nachfolgende
Triplette mit «Paradise», «Balls Of Steel» und «Hold
Your Flag» zeigt mit unterschiedlichen Tempi
unmissverständlich auf, dass Crystal Ball nun genau da
anschliessen, wo sie zu den besten Zeiten, also zu
Beginn der Karriere, mal waren! Mr. Mageney, der mich
manchmal etwas an David Reece (Ex-Accept) erinnert,
gefällt mir noch besser als zuvor und der deutlich
knackigere Sound passt wie die Faust aufs Auge. Die
(fast) durchgehend im Midtempo gehaltenen Stampfer gehen
gut ins Ohr, und dass mit «Bleeding» die obligate
Top-Ballade abgeliefert wird, versteht sich von selber.
Gleiches gilt für die gelungene (insgesamt vierte)
Arbeit von Producer Stefan Kaufmann (Ex-Accept,
Ex-U.D.O.), der auch «Liferider» den richtigen Kick
verpasst hat. Und wenn schon der Titeltrack angesprochen
wird, sind wir beim Oberkracher des Albums angelangt,
der mit obergeilem Riffing (kenne ich irgendwie, weiss
aber gerade nicht woher) und exzellenten Backing
Vocal-Vibes von Lion aufwarten kann..., hammer! Zum
Durchschnaufen lädt schliesslich das zu Beginn akustisch
getragene halbballadeske «Memory Run» als offizieller
Rausschmeisser des Albums ein. Die Digipak-Version
enthält nicht weniger als drei Bonus-Tracks, darunter
zwei Hommagen an Ronnie James Dio («Sacred Heart» und
«Sign Of The Southern Cross») und offenbar noch einen
eigenen Song, der eher etwas metallischer klingt,
insgesamt aber keineswegs abfällt. Somit kann für
«Liferider» ein erfreuliches Fazit gezogen werden, und
es wird sich nun in der näheren Zukunft zeigen, ob die
Fans hier am gleichen Strick wie Crystal Ball ziehen.
Verdient hätten sie es auf jeden Fall! Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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APOCALYPITCA - Shadowmaker Harmageddon Recor
Die Cello-Metaller Apocalyptica wagen auf dem neuen
Album viel. Ob sie damit gewinnen, wird sich aber erst
einige Monate nach dem Release zeigen. Den Status als
Ausnahmeband hat sich die Band aber sowieso bereits
hartnäckig erkämpft. Innovation gehört indes zum festen
Grundton jedes neuen Apocalyptica-Albums. 2015 wagen die
Finnen also einen weiteren wichtigen Schritt. Dieser
liegt vor allem im noch intensiveren Einbezug eines
Sängers. Aber anstatt verschiedener Stimmen ist hier
ausschliesslich Franky Perez zu hören. Auf dessen
„Kosten“ rücken dabei die Celli immer wieder in den
Hintergrund. Beim Mitgröllied „Cold Blood“ sind je nach
Anlage gar nur der Gesang und das Schlagzeug zu hören.
Werden die Celli wahrgenommen, klingen diese wie normale
Gitarren. Das Einzigartige der Band geht dabei verloren.
Dass es auch anders geht, beweisen uns Apocalyptica
gleich selbst. Der Titelsong überzeugt vor allem im
Mittelteil mit einer wahnsinnigen, fast schon
progressiven Instrumentierung. Die restlichen Lieder
bewegen sich irgendwo zwischen diesen Extremen. Hier ein
schöner, poppiger Song, da ein aggressiver Knaller.
Etwas verwirrend ist, dass Lieder wie „Reign Of Fear“
oder „Till Death Do Us Part“ mitten im Album sehr, sehr
leise beginnen. Man wundert sich, ob das Album bereits
zu Ende ist. Keine Frage: Apocalyptica beherrschen das
Spiel zwischen schwelgerischen Kompositionen, Popsongs
und knallharten Headbangern immer noch. Dass sich die
Cellisten zu Gunsten des Gesangs zu sehr zurücknehmen,
ist an sich nichts Neues, wird hier aber nochmals
deutlicher praktiziert. Shadowmaker ist daher trotz
aller beschriebenen Schwächen immer noch ein sehr gutes
und für die Finnen typisches Album. Aber extrem geil
fand ich die Band ohnehin schon immer und
ausschliesslich live. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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HELFIR – Still Bleeding My Kingdom Music
Oha... Da ist mir ja ein schöner Brocken musikalischer
Dichte auf die Festplatte gewandert. Helfir ist das
Soloprojekt des guten Herrn Luca Mazzotta, und er hat
sich offenbar ziemlich häufig Bands wie Katatonia,
Anathema, Memory Driven oder Antimatter zu Gemüte
geführt – anders kann ich mir die Art und Weise der
Songs, wie sie eben denjenigen der erwähnten Bands
ähneln, nicht wirklich erklären. Vielleicht ist es aber
auch nur Zufall, wer weiss das schon. Item: „Still
Bleeding“ ist düster, langsam, stellenweise auch
schneller (wie beispielsweise beim Rausschmeisser „Night
And Deceit“), eher ruhig und melancholisch... Man könnte
jetzt noch viel schreiben, Fakt ist: Helfir will als
Band, als Projekt, entdeckt werden. Das hier ist kein
schneller Ritt über den Friedhof, kein Gerangel in den
Gruften und erst recht kein metaphorisches Blutbad in
einer finsteren Kapelle – wir haben hier einen
nachdenklichen Spaziergang durch die Nacht bei Vollmond.
Und wie das eben so ist: Nicht für jedermann gedacht,
aber wer ein Faible für düstere Rock/Metal-Musik hat und
sich nicht immer stressen lassen will, sondern die ganze
Chose auch mal mit zurückgeschaltetem Gang betrachten
und ausdiskutieren möchte – der ist mehr als nur
willkommen in der Dunkelheit von Helfir! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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CAIN’S OFFERING – Stormcrow Frontiers
Music/Musikvertrieb Cain’s Offering wurde 2009
von Gitarrist und Songwriter Jani Liimataien gegründet.
Er ist kein Geringerer als ein Ex-Gründungsmitglied von
Sonata Arctica (dem grössten finnischen Musikexport der
letzten Jahre). Mit „Stormcrow“ wartet nun das zweite
Album auf gespannte Hörerinnen und Hörer. Die
musikalischen Einflüsse der Platte reichen von
klassischem Hard Rock, über Power Metal bis hin zu
modernem Heavy Metal Sound. Die Truppe besteht ausserdem
aus Timo Kotipelto (Vocals), Jonas Kuhlberg (Bass), Jens
Johansson (Keyboard) und Jani Hurula (Drums). Mit ihrem
Debüt „Gather The Faithful“ haben sie damals gute
Kritiken bei Fans und der Metal-Presse erhalten. Jetzt
sind sie wieder da, mit „Stromcrow“ im Gepäck, das
bereits jetzt bei den Melodic-Metal Fans hoch gehandelt
wird. Zum einen sind melancholische Parts, das Herzstück
fast jedes Songs. Zum anderen wissen Cain’s Offering
genau, wie sie hammerharte Metal-Hymnen schreiben
müssen, damit dir das Gesicht weg fliegt! „Too tired to
Run“ ist ein echtes Highlight! Eine emotionale Ballade
mit grossartigen Arrangements und bittersüssen Melodien.
Mit „A Night To Forget“ zeigen Cain’s Offering ihr
musikalisches Können wie zu Beginn beschrieben.
Technisch stark ausgefeilt, düster in der Umsetzung,
extreme Melodien, die einen bleibenden Eindruck
hinterlassen - ein auf ganzer Linie überzeugender Track.
Gefolgt von „I Will Build You A Rome“, der nicht von
weniger Qualität herrührt. Zur Abwechslung fügen die
Herren aus dem hohen Norden mit „I Am Legion“ noch ein
Instrumentalstück erster Güteklasse ein. Höchst
theatralisch, gespickt mit epischen Elementen, die vor
dem inneren Auge Filmsequenzen aus „Rob Roy“ oder
„Braveheart“ ablaufen lassen. „Rising Sun“ ist ein
weiterer Killer-Song, bei dessen Refrain man die
Repeat-Taste immer und immer wieder drücken möchte. Den
Schluss macht „On The Shore“. Ein leicht Folk
angehauchter Titel, der die aufgeheizte Stimmung etwas
abkühlt und den ruhigen Schluss des Albums perfekt
abrundet. Alles in allem, ein durchs Band gelungenes
Album ohne Lückenfüller. „Stormcrow“ ist sicherlich eine
der besseren Veröffentlichungen im Melodic-Metal Genre
dieses Jahres. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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GRUESOME - Savage Land Relapse Records/Non Stop
Music Das Albumcover ist gezeichnet von „Ed Repka“,
der Bandschriftzug hat ein umgedrehtes Kreuz. Was sagt
das vor allem den älteren Hasen? Ja, die Rede ist von den
genialen „Death“, deren Gründer Chuck Schuldiner viel zu
früh von uns gegangen ist. Aber was haben Death mit
Gruesome zu tun? Die vier Amerikaner und Amerikanerinnen
lieben die «Leprosy»- Phase von Death und huldigen mit
Savage Land den Erfinder eines ganzen Genres. Die
Ähnlichkeit der Songs (hier werden eigene Songs zum
Besten gegeben) sind mit dem Original extrem gut
verwandt. Einfach klasse der Gesang und der superbe
Gitarrensound. Man hat den Spirit von Death wirklich gut
eingefangen und würdigt diese nie mehr zu erreichende
Band mit Savage Land bestens. Ich finde, da wird keine
Leichenfledderei betrieben. Nein, diese Scheibe ist
richtig gut, auch wenn natürlich das Original, wie immer,
unerreichbar bleibt. Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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EMERALD SUN – Metal Dome Fastball Music Die
griechischen Power Metaller Emerald Sun bieten auf ihrem
dritten Album viel: Viele Melodien, viel Abwechslung,
und Lieder, welche mit der Zeit wachsen. Teilweise
erinnert "Metal Dome" ein wenig an die neue All-Stargruppe
Serious Black. Emerald Sun erfinden das Genre auf "Metal
Dome" zwar nicht neu, sorgen aber mit grösst möglicher
Stilvielfalt für gute Unterhaltung. Erklingt „Screaming
In The Sun“ noch nach typischem Power Metal, stampft der
darauf folgende Titelsong mit einem druckvollen,
mitsingbaren Headbanger. „Black Pearl“ dagegen ist
bester Happy Metal, wie man ihn von Freedom Call kennt.
A propos Freiheits Ruf. Auf Metal Dome hört das absolute
Album Highlight genau auf diesen Namen. Mit seinen sechs
Minuten ist es nicht nur das längste Lied der Platte,
sondern, aufgrund seines Aufbaus, auch das epischste.
Auch zwei Balladen haben sich auf "Metal Dome"
geschlichen. Diese wurden geschickt in die Mitte und ans
Ende gesetzt und sorgen für die nötige Ruhe zwischen den
musikalischen Stürmen. Es ist also nicht die
Durchhalte-Hymne „You Won’t Break Me Down“, welches das
Album abschliesst, sondern ein Duett mit Leaves‘
Eyes-Sängerin Liv Kristin. Emerald Sun präsentieren ein
äusserst frisches Power Metal-Werk, welches bei mir
tatsächlich die Chance hat, auch nach der CD-Kritik noch
einige Male angehört werden zu können. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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ZODIAC - Road Tapes Vol. 1 Napalm
Records/Universal Wenn man die Band nicht kennt,
respektive nicht weiss, dass sie aus Deutschland stammt,
würde man beim Anhören der Musik von Zodiac echt nicht
darauf kommen und viel eher auf die Staaten oder
allenfalls das vereinigte Königreich tippen. Doch dem
ist eben nicht so und seit der Gründung 2010 haben Nick
van Delft (v/g), Stefan Gall (g), Ruben Claro (b) und
Janosch Rathmer (d) eine EP, drei Studioalben und eine
Split-Single (zusammen mit Audrey Horne) veröffentlicht.
Das heisst, dass die Jungs von Beginn weg recht aktiv
sind und Ende 2013 gar als Support von Monster Magnet in
Nordamerika hätten unterwegs sein können! Hätten, denn
aufgrund verweigerter Visa musste dieser Trip leider
gecancelt werden. Trotzdem gereichte es hier in Europa
zu einigen Konzerten zusammen mit The Sword (2012),
Spiritual Beggars, Blues Pills, Orchid (2013) und Audrey
Horne sowie Grand Magus (2014). Im letzten Herbst war es
dann soweit und die erste Headliner-Tour in der Heimat
stand an. Nicht weniger als siebzehn Konzerte wurden
gespielt und von wo das vorliegende Album «Road Tapes
Vol. 1» konkret stammt, ist mir aufgrund der nur
digitalen Informationen nicht bekannt. Es scheint mir
aber nicht zusammen geschnippelt zu sein und das
Vorhandensein von kleinen Patzerchen verspricht ein
ungefiltertes Hörvergnügen. Wie noch oft in der
Rock-/Blues-Rock Ecke, weisen die Live-Versionen
gegenüber den Studio-Tracks spürbar mehr Schmackes auf.
Obwohl sich die vierköpfige Gruppe aus Münster aus dem
aktuellen Album «Sonic Child» eine Spur weniger rockig
anhört, bleibt das Prädikat "essentiell" auf jeden Fall
bestehen und da ich die Jungs schon mal im KiFF in Aarau
selber live gesehen habe, stelle ich mir den ersten Teil
dieses authentischen Livealbums gerne ins Regal. Sehr
sogar und mit Vorteil auf Vinyl! Rockslave
Punkte: keine
Wertung
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MAGNUM – Escape From The Shadow Garden – Live 2014
Steamhammer/Musikvertrieb Magnum haben sich in
den letzten Jahren heimlich wieder an die Spitze des
melodischen, verspielten Hardrock gespielt und sind
wieder da, wo sie in den 80er-Jahren mit Alben wie
„On A Storyteller‘s Night“, „Vigilante“ und „Wings Of
Heaven“ waren. Mit dem letzten Studiowerk „Escape From
The Shadow Garden“ konnten die Briten ihre besten
Chartplatzierungen seit den neunziger Jahren verbuchen.
Wieso also nicht eine Live-Scheibe mit zwölf Songs dazu
veröffentlichen. Darunter die bekannten und
unverzichtbaren Evergreens wie „How Far Jerusalem“, „Les
Morts Dansant“, „All England’s Eye“, „Vigilante“ und
„Kingdom Of Madness“. Die eingefangene Stimmung ist
nicht nur bei diesen Songs sehr gut, sondern auch bei
den neueren Liedern von „Escape From The Shadow Garden“
(„Live `til You Die“, „Falling For The Big Plan“) und
„On The 13th Day“ („Blood Red Daughter“, „Dance Of The
Black Tattoo“). Dabei besticht das schwerfällige, fast
Led Zeppelin-artige „Dance Of The Black Tattoo“, und es
zeigt die ganze Bandbreite der Truppe. Einerseits die
melodische Stimme von Bob, dann die fetten Riffs von
Tony Clarkin, der immer mit einer melodischen Note
spielt, das majestätische Keyboardspiel von Mark Stanway
und die fette Rhythmussektion, bestehend aus Allan Barrow
und dem Thunder-Trommler Harry James. Diese Live
–Scheibe beinhaltet nur ein Manko. Es wurde kein
komplettes Konzert aufgenommen, denn die Spielfreude,
die Stimmung und das Flair dieses Konzertes wurden
eigentlich hervorragend eingefangen. Und wenn ein Song
aus dem Jahre 1985 noch immer eine so grosse Magie
entfacht wie „How Far Jerusalem“, dann muss man von
musikalischer Genialität sprechen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NOSOUND - Teide 2390 (Live in Teneriffa)
KScope/Irascible Nosound wurden eingeladen, das
Starmus-Festival auf Teneriffa zu eröffnen und haben
daraus gleich eine Live-CD gemacht. Die
Psychedelic/Space Rock/Progressive Rock Band um
Projektleiter Giancarlo Erra liefert hier ein gutes
Album ab. Grösstenteils geht es hier gemächlich ruhig
und entspannt zur Sache. Nur ab und zu kommt etwas Dampf
in die Songs, wie beim Opener „In My Fears" oder im
letzten Drittel von "Places Remainded", oder auch beim
starken "The Anger Song". Sonst herrscht eher
melancholische traurige Stimmung. Anleihen gibt’s zu
Porcupine Tree und natürlich Pink Floyd. Wunderschön
sind die vielen gefühlvollen Gitarrensolos, von denen
sich der Zuhörer in andere Sphären tragen lassen kann.
Ganz gut auch das Floyd-lastige „Cold Afterall", das mit
einem David Gilmour Solo ganz am Ende des Songs
aufwartet. Das Album ist wirklich voll mit tollen
Momenten, und Giancarlos Begleitband spielt hier sehr
gefühlvoll und songorientiert. Natürlich sind Nosound
nicht jedermanns Sache, aber wer es ruhig und
atmosphärisch mag, sollte diesen Rundling antesten. Es
lohnt sich auf jeden Fall. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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THE TANGENT - A Spark In The Aether InsideOut
Music Das achte Werk um Mastermind Andy Tillison
ist gleichzeitig die Fortsetzung des Debüts „The Musik
That Died Alone" aus dem Jahre 2003. Geboten wird
typischer The Tangent Retro Prog. Tillisson hat ein
gutes Gespür für tolle Prog-Songs, die wie beim Opener
und Titeltrack dann auch schon auch mal in Richtung
treibenden Rock gehen. Der erste Longtrack „Codpieces
And Capes" drückt dann auch schon mal grosses
The Flower Kings Feeling aus. Und ganz typisch der röhrende
Bass von Jonas Reingold, der das Ganze zusätzlich zu den
unzähligen Keyboard- und Gitarren-Spielereien abrundet.
Ich mag die bis ins Detail verspielten Progrock-Sachen,
welche Tillison und seine Mitstreiter fast bis zur
Perfektion ausspielen. Oder die verspielten
eingestreuten Jazz-Parts wie bei „Clearing The Attic"
machen Spass und beleben das Ganze noch mehr. Auch das
ruhige mit akustischen Gitarren und Flöten startende
„Aftereugene", das an mit dem Sax-Solo schon stark an
Pink Floyd erinnert, ist klasse geworden. Auch der
zweite Longtrack „The Celluloid Road", eine Reise durch
den Film- und Serien-Soundtrack, ist musikalisch
geschickt verarbeitet, der klingt auch mal funky und
glänzt gegen Ende mit treibendem Spiel von Reingold und
Drummer Morgen Agren. Und die musikalischen Ausflüge in
Jazzrock, Funk und Soul erweitern das Spektrum der Band
enorm und halten das Ganze in Spannung. Das mag wohl
nicht jedermanns Sache sein, aber es ist wie mit der
Stimme von Andy Tillison, entweder man mag sie oder
nicht. Das müsst ihr selbst entscheiden. Crazy
Beat
Punkte: 8.4 von 10
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ORIZEN – Of Life, Death & Salvation Eigenvertrieb
In der Beschreibung zum zweiten Soloalbum weist
Richard Leishman ganz unbescheiden darauf hin, dass
seine Musik einen betont intellektuellen Anspruch hat -
und diesem seiner Meinung nach auch gerecht wird. "Of
Life, Death & Salvation" will er als Gesamtkunstwerk
verstanden sehen und somit begnügt er sich nicht mit der
rein musikalischen Umsetzung, die eine Symbiose aus
atmosphärischem Black Metal und klassischer Musik
darstellt. Im Booklet finden sich diverse
Bleistiftzeichnungen aus Leishmans Feder und jedem Song
wurde ein Zitat des deutschen Philosophen Arthur
Schoppenhauer zugrunde gelegt, um auch den lyrischen
Anspruch zu erhöhen. Hinter den Songtiteln folgt jeweils
die Angabe der Tonart, wobei wohl verdeutlicht werden
soll, dass in den Kompositionen auch Kirchentonarten
Verwendung finden. Der Phrygische Modus erzeugt einen
orientalischen Charakter, der sich gleich zu Beginn des
Openers 'The Blind Urge Of Being (D Phrygian)' in Form
von Gitarren-Arpeggios offenbart. Um den weiteren
Verlauf des Albums zu beschreiben, könnte man nun weiter
mit Fachbegriffen um sich werfen, aber im Endeffekt ist
dies doch alles irrelevant. Entscheidend ist, ob die
Musik den Hörer packen kann. Es zeigt sich, dass
Leishmans Lobeshymne auf sich selbst durchaus
gerechtfertigt ist. Ohne irgendwelche musiktheoretischen
Hintergründe zu haben erkennt man, dass der Komponist
ein feines Händchen für ausgefallene und doch sehr
wohlklingende Harmonien hat und vor Ideen nur so
sprudelt. Den Hörgenuss trübt - wie schon beim Debüt -
einzig der Drumcomputer, der die Dynamik etwas
einschränkt. Die Absicht, nun doch endlich eine Band
zusammenzustellen, könnte diesem Problem Abhilfe
verschaffen. Etwas Feinarbeit an der englischen
Aussprache wäre dann noch die Sahne obendrauf.
Patricia L.
Punkte: 8.2 von 10
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SECRET SPHERE – A Time Never Come [Re-Recorded]
Scarlet Records Ursprünglich war die Neuauflage
diese Albums nur für den japanischen Markt geplant, doch
glücklicherweise ist es nun doch weltweit erhältlich.
Bei Secret Sphere gab es in den letzten Jahren diverse
Line Up-Wechsel. So kam es, dass die Band rund 15 Jahre
nach Veröffentlichung von “A Time Never Come“ beschloss,
das Erfolgsalbum in der aktuellen Besetzung neu
aufzunehmen. Neben einigen musikalischen Re-Arrangements
profitiert die Neuauflage vor allem von der grossartigen
Stimme des neuen Sängers Michele Luppi, der bereits beim
letzten Album “Portrait Of A Dying Heart“ (2012) die
Vocals übernahm. Secret Sphere erinnern über weite
Strecken an ihre Landesgenossen, die italienische Power
Metal-Kapelle Rhapsody, sowie an Genregrössen Helloween
und Queensrÿche, wobei sie sich qualitativ sehr wohl in
eine Reihe mit diesen Vorbildern stellen können. Neben
donnerndem Riffing und rasenden Drums fällt hier vor
allem das Keyboard positiv auf. Es wird eher dezent
eingesetzt und trägt somit sehr schön zur mystischen
Atmosphäre bei, anstatt die Kompositionen zu dominieren,
wie es bei andern Power Metal-Arrangements leider oft
der Fall ist. Erwähnenswert sind auch die Lyrics. Das
Konzeptalbum ist in vier Kapitel unterteilt und erzählt die
Geschichte einer jungen Frau namens Aurienne, die eine
magische Kugel bzw. Sphäre findet. Durch diese erlebt
sie die Welt aus Sicht verschiedener Charaktere, wie zum
Beispiel dem schottischen Freiheitskämpfer William
Wallace (“The Brave“). Highlights sind unter anderem das
epische “Under The Flag Of Mary Reed“ sowie das
kraftvollere “Lady Of Silence“. Mit “Mystery Of Love“
ist auch eine sehr hübsche Ballade mit an Bord. Die
Zwischenspiele sind nicht unbedingt mein Fall, doch
passen sie halt sehr gut ins Konzept, was ihnen eine
gewisse Daseinsberechtigung gibt. Der letzte Track “Dr.
Faustus“ mit seinen fast neun Minuten Spielzeit ist auch
wieder ein Highlight und rundet das Werk schön ab.
Fazit: Das Album hat viele schöne Momente – Nostalgiker
und Power Metal-Fans haben hier eine echte Perle vor
sich! Patricia H.
Punkte:
8.2 von 10
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MARK SLAUGHTER – Reflections In A
Rear View Mirror Escape Music/Non Stop Music
Der Slaughter-Sänger, der seine
Karriere beim ehemaligen Kiss-Gitarristen Vinnie Vincent
und seiner Invasion startete, schiebt seine erste
Solo-Scheibe in unsere CD-Player. Tja und diese Scheibe
ist kein völliger Abklatsch einer Slaughter-Scheibe
geworden, sondern ein interessantes und locker von der
Seele gespieltes Werk. „Away I Go“ könnte aus der alten
Zeit stammen, kann aber auch locker in der heutigen Zeit
bestehen. Das melodische „Never Givin‘ Up“ geht Mark
locker von der Hand. Es überzeugt mit einem einprägsamen
Refrain und gut eingesetzten Keyboards. Was aber schon
nach zwei Liedern auffällt, ist, dass diese Soloscheibe
niemals an die Glanzstreiche von Slaughter heranreichen
wird. Dazu fehlen die wirklich auf den Punkt gebrachten
Hammerdrums, die „Leck mich am Arsch“-Attitüde und der
dich an den Eiern packende Refrain. Diese Soloscheibe
ist eher eine musikalische Verwirklichung eines
Multiinstrumentalisten, der sich hier ein persönliches
Anliegen erfüllt. Die Lieder sind nicht schlecht, aber
weit weg von der Hitdichte Slaughters. Somit ist
„Reflections In A Rear View Mirror“ eine Scheibe
geworden, die den Blick in den Rückspiegel gestattet,
die Roots von Mark nicht vergessen lässt, aber eher
locker auf der rechten Spur fährt und mit dem gestreckten
Mittelfinger gar nicht erst ans Überholen denkt.
Tinu
Punkte:
8.2 von 10
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DEEZ NUTS - Word is Bond
Century Media/Universal Die australisch
amerikanische Truppe Deez Nuts steht für aüsserst
aggressiven groovigen Hip Hopigen Hardcore. Sänger JJ
Peters wütet auf diesem Hassbrocken so aggressiv wie
schon lange nicht mehr. Die vierzehn Tracks, die die 3-Minuten
Marke selten erreichen, sind sehr metallisch aufgebaut
aber das ist allen egal. Hauptsache es bollert und
groovt aus allen Löchern. Ich würde mal meinen, dass
diese Mucke live sicher abgeht wie die Sau. Aus der
Anlage bollert es natürlich auch gewaltig, aber nachdem
die Scheibe vom Schreiber dieser Zeilen durchgehört wurde,
bleibt doch ein kleines Ausrufezeichen stehen.
Es könnte ein wenig mehr Wiedererkennungsmaterial dabei
sein, sonst bekommt man die volle Kanne, und das ist
auch gut so. Alles in einem eine solide Scheibe.
Daniel J.
Punkte:
8.1 von 10
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SIX FEET UNDER - Crypt Of The
Devil Metal Blade/Sony Music
Und er gibt und gibt nicht auf.
Chris Barnes musste in den letzten Jahren immer mal
wieder herbe Kritik oder - fast schlimmer -
Mitleidsbezeugungen einstecken, denn der Mann mit den
ekligsten Dreadlocks aller Zeiten machte immer mal
wieder den Eindruck, seinen Zenit schon länger
überschritten zu haben - sowohl in Sachen Stimme und
Performance als auch beim musikalischen Output.
Wahrscheinlich ist daraus die etwas seltsame und
äusserst personalintensive Situation entstanden, die zur
Zeit bei Six Feet Under herrscht: Barnes hat sich die
komplette Truppe von Cannabis Corpse, einer Band aus
Virginia, einer 2006 gegründeten Death Metal-Band, die
sehr stark - wie der Name recht deutlich suggeriert -
von den frühen Cannibal Corpse beeinflusst ist, an Bord
geholt. Gitarrist Phil Hall hat mit seiner Band alle
Songs geschrieben und sie Barnes auf den Leib
geschneidert. Und das hat er wirklich hervorragend
gemacht! Auf «Crypt Of The Devil» fällt nicht nur das
obergeile Songwriting auf, sondern auch die wirklich
exzellente Instrumentalfraktion - vor allem die
Leadgitarre, die von Brandon Ellis geschreddert wird.
Riffs, Leads, Soli - alles überzeugt mich auf ganzer
Breite. Leider ist die vorhin angesprochene Situation
nun so, dass live nicht diese Jungs ran dürfen, sondern
weiterhin Steve Swanson, Jeff Hughnell und Marco
Pitruzella mit Six Feet Under auf Tour gehen. Schade,
ich finde, dass die Verjüngung diesem Projekt
unwahrscheinlich gut getan hat. Das einzige nämlich, was
mich an diesem Album stört, ist Chris Barnes. Seine
Stimme nervt unsäglich. Sorry, muss gesagt werden. Hört
euch das Album trotzdem an, die Instrumentalleistung
mach die Vocals glücklicherweise tausendfach wett.
Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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KORPIKLAANI – Noita Nuclear
Blast/Warner
Korpiklaani gehört zu den Bands,
die man kaum vorstellen muss. Jeder, der sich schon mal
mit Folk-Metal beschäftigt hat, ist zwangsläufig über
die Kult-Band aus Finnland gestolpert. Bekannt für
Lieder wie „Beer, Beer“, „Tequila“ oder auch „Vodka“
zeigen sich die Finnen dieses Mal jedoch von ihrer
nüchternen Seite und widmen ihr Album einem andern
Thema: „Noita ist eine Person mit großem Wissen,
besonders über die Natur, der auch paranormale oder
übernatürliche Fähigkeiten zugesprochen wurden.“ Trotz
des eher ernsten Themas verzichten Korpiklaani natürlich
nicht auf ihren charakteristischen Humpa-Metal, sondern
setzen im Gegenteil noch einen drauf: Während auf den
vorangegangenen Alben noch ein Piano-Akkordeon verwendet
wurde, kommt mit Neuzugang Sami Pertulla erstmals das
Knopf-Akkordeon zum Einsatz, das sich in Finnlands
traditioneller Volksmusik grosser Beliebtheit erfreut.
Das macht den Klang noch etwas klarer und passt so
besser in die Arrangements mit den schnellen Rhythmen
und den Power-Chords. Das Ergebnis: Man kann kaum
stillsitzen beim Durchhören des Silberlings und ertappt
sich immer wieder beim Mitschunkeln bzw. beim
Headbangen. Mir persönlich fehlen auf diesem Neuling ein
wenig die klassischen Mitgröhl-Songs, die Korpiklaani
Live sonst einem einmaligen Erlebnis machen. Highlights
sind der Opener „Viinamäen Mies“, das fulminante „Jouni
Jouni“ oder das mystische „Ämmänhauta“. Korpiklaani
hören sich plötzlich erwachsener an, was ihnen entgegen
meinen Erwartungen sehr gut ansteht. Fazit: Tolles und
ausgewogenes Album, das einfach Spass macht!
Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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KILLER – Monsters Of Rock Mausoleum Records
Nicht zu verwechseln mit den Solothurner Killer,
veröffentlichen die Belgier ihr 35-jähriges Bandjubiläum
und feiern mit „Monsters Of Rock“ einen würdigen
Geburtstag. Sänger und Gitarrist Shorty hat nie
aufgehört an seine Band zu glauben, und er schob
zwischen 1980 und 1984 drei nicht zu unterschätzende
Alben in die Umlaufbahn. „Ready For Hell“, „Wall Of
Sound“ und „Shock Waves“ fanden viele Fans. Auch wenn
das Trio nie zu den filigransten Truppen gehörte, so
schlugen sich die Europäer immer mit genügend Rohheit
und Härte durch die Menge an Veröffentlichungen. Mit 15
neuen Songs und der stetig gebliebenen fetten Härte in
den Riffs überzeugen die Belgier. Irgendwo zwischen The
Rods und Motörhead angelehnt fühlt sich die Truppe wohl.
„No Exception To Rule“ oder das Black Sabbath-artige
„Shotgun Symphony“ zeigen nach wie vor, dass Killer sich
nicht hinter den neuen Truppen zu verstecken braucht,
aber leider auch nicht die alten Helden vom Thron
stossen kann. Lieder wie „Back To The Roots“, „No Way
Out“ sind sicherlich Songs, wie man sie sich zum
kollektiven Abschädeln wünscht, aber die dazu gehörende
Bühnenpräsentation fehlte in den letzten Jahren. Hier
fehlt das Bindeglied zu den alten Helden wie Saxon,
Motörhead oder Grave Digger. Leider, denn genügend
Abwechslung bringen die Herren nach wie vor in den
CD-Player. Das schwerfällige „Danger Zone“ muss da
ebenso erwähnt werden, wie das schon an Grave Digger
erinnernde „Firestorm“, oder das schon leicht thrashige
„Deaf Blind And Dumb“, und das an Exciter erinnernde
„Children Of Desperation“. Killer sind noch immer da,
spielen bessere Alben ein als der Grossteil der anderen
Bands und müssen jetzt nur noch auf der Bühne beweisen,
dass sie nach wie vor Arsch treten können wie beim
Raven-liken „Hold Your Head Up High“, das Sinner-like
„Rock City“ und „The Reactor“. Tinu
Punkte: 8.0 von 10
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ELECTRIC MIND MACHINE – Electric Mind Machine Bad
Reputation/Non Stop Music Das Cover von „Electric
Mind Machine“ lässt mich erst mal zurückschrecken und
das Album in eine Ecke stellen. Psychedelische
Schnörkellinien zieren die Frontseite und in der Mitte
prangt gross das Logo der Band. Nur gut, dass das
Plattencover nicht immer verrät, was wirklich drin ist!
Bereits der erste Track „Pretty Face“ lässt mich
aufhorchen. Eine Frauenstimme – erste Überraschung, ganz
viel Synthesizer – zweite Überraschung und Melodien die
den morgendlichen Kaffee richtig versüssen –
Überraschung perfekt! Eine Psychedelic Garage
Rock-Platte, die mir gefällt! „Absinthe Supermoon“ lässt
beim Hören eine gewisse Leichtigkeit zu, und die Stimme
von Frontfrau Sara Loera rundet diese Stimmung perfekt
ab. Der Albumtitel „Electric Mind Machine“ ist mir eine
Spur zu lasch und geht unter den anderen Songs der
Platte ein wenig unter. Mit „Strange“ und „Rabbit Hole“
schliesst das Duo aus Los Angeles aber wieder an die
vorderen Stücke an. Ich bin noch immer erstaunt, wie
sich nur aus Gitarre, Schlagzeug und Synthie ein so
voller Sound kreieren lässt, dann folgt schon „Pictures
of Matchstick Men“. Ein fröhlich gelungenes und perfekt
überarbeitetes Status Quo-Cover, das zum Mittanzen
einlädt. Die Zusammenarbeit zwischen den
Gründungsmitgliedern Kenneth Wessel (u.a. Kiss, Kiss,
Bang, Bang) und Sara Loera hat sich auf jeden Fall
gelohnt. Die Ur-Form des Rock n Roll ist in all ihren
Songs hör- und spürbar. Gemeinsam schaffen sie einen
Sound, der genauso gut in die Vergangenheit passt,
jedoch den Biss hat, um auch im Hier und Jetzt zu
bestehen. Unterstützt werden die beiden von Gabriel
Hammond ( Lords of Altamont / Fuzztones ), Chris Hurt
und Geoffrey Johnson. „Blinded by the Sun“ ist ein
klassischer Titel der 60er/70er Jahre und könnte auch
von Blondie oder den Monkees persönlich stammen. „The
Torch“ und „Shout“ machen diese Reihe komplett. „Echo
Chamber“ beendet dieses Album so rockgeladen wie es
angefangen hat und man fragt sich nach dem
Schlussakkord, für einen kurzen Augenblick, ob wir noch
das Jahr 2015 haben oder mittels Zeitreise in die
Vergangenheit gebeamt wurden. Jedenfalls für musikalisch
Offene oder Fans dieses Genres, ist Electric Mind
Machine ein Muss! Oliver H.
Punkte: 8.0 von 10
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WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER - Wieder geil AFM
Records/Musikvertrieb
Man kann ja von den deutschen Butterbrot mit
Butterschmierern halten was man will, aber eines ist
klar: sie bleiben ihrer Linie treu und bringen in einer
unheimlichen Regelmässigkeit auch immer neues Material
auf den Markt. Was dabei auffällt ist, dass sie niemals
abfallen, soll heissen, dass die Qualität der Musik
nicht abnimmt und sie haben mit ihrem deutschen
Horror-Spass-Core auch ihre komplett eigene Nische
gefunden, respektive gleich selber erschaffen. Auch ihre
neue Scheibe "Wieder Geil" steht dem in Nichts nach,
Deathcore mit Electropassagen sind die dominierenden
Inhaltstoffe. Produziert ist das Album wie gewohnt in
triple A manier und textlich sind We Butter The Bread
with Butter sowieso die Helge Schneiders des Metals.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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SIGNUM REGIS – Through The Storm (EP) Ulterium
Records
Die Power Metaller Signum Regis lassen mit einer
sechs-Song-EP von sich hören. Nachdem die Band auf ihrem
dritten Album „Exodus“ mit verschiedenen Sängern
experimentiert hat (unter anderem war auch „unser“
Schweizer Thomas Winkler dabei, der zurzeit mit
Gloryhammer am Durchstarten ist), ist auf dieser EP
wieder ein einziger Sänger zu hören. Es handelt sich
dabei um Mayo Petranin, welcher ebenfalls bereits mit
einem Lied auf „Exodus“ zu hören war. „Through The
Storm“ bietet nun, für eine EP, stolze 30 Minuten Musik.
Davon sind vier Lieder komplett neu und ein Lied neu
aufgenommen („All Over The World“ vom Debut-Album). Beim
sechsten Lied handelt es sich um ein Medley von Yngwie
Malmsteens „Vengeance“ und „Liar“. Wer jetzt auf Through
The Storm ellenlange Gitarren-Skalen erwartet, liegt
definitiv falsch. Hier wird guter eingängiger Power
Metal mit schönen Refrains geboten. Übersteht man den
anfänglichen Eindruck von Standard-Musik, wird man
belohnt. Die Kompositionen von Signum Regis entpuppen
sich plötzlich als stimmig, teilweise sogar innovativ
und mit einem guten Gespür für tolle Melodien. Zudem
überzeugt Mayo Petranin mit einer kratzigen Stimme, ohne
dass er ständig in nervtönende Höhen abdriften muss.
Through The Storm bietet kurzweilige Unterhaltung,
welche gerade von der beschränkten Spielzeit profitiert.
So kann Langeweile erst gar nicht aufkommen. Viel dazu
trägt auch „Come And Take It“ bei, welches den Heavy
Metal mit Ausflügen in Richtung Hard Rock unterbricht.
Man darf gespannt sein, ob Signum Regis dieser hohe
Unterhaltungswert auch auf Albumlänge gelingen wird.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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WHITESNAKE - The Purple Album Frontiers
Music/Musikvertrieb Wer sich im Vorfeld dieser
Veröffentlichung die offiziellen Interviews von
Frontgaul David Coverdale rein gezogen hat, stösst auf
interessante Passagen, die man so kaum glaubt. Als Jon
Lord (R.I.P.) noch unter uns weilte, sprach David
tatsächlich mal mit Ritchie Blackmore (!) über eine
allfällige Zusammenarbeit, aber nebst dem letztlich
eigentlich so erwarteten Desinteresse des "Man In Black"
beerdigte der schmerzliche Tod es ehemaligen
Hammond-Orgel Maestros von Deep Purple diese Ideen mit
einem Schlag. Was in Sachen Rainbow und an der kürzlich
mal gemachten Aussage von Joe Lynn Turner aktuell dran
ist, respektive dass im kommenden Herbst "was Grosses"
im Busch sein soll, also inklusive Blackmore, glaube ich
erst, wenn es bestätigt ist. Derweil besann sich David
auf seine Vergangenheit bei Deep Purple, die von 1974
bis 1976 gedauert hatte. Die Alben «Burn»,
«Stormbringer» und vor allem «Come Taste The Band»
brachten Songs hervor, die zeitlos sind, auch wenn das
damals, also 1975, den ersten Abschied von Ritchie in
Richtung Rainbow und die (zu) kurze Zeit mit Tommy Bolin
(R.I.P.) einläutete. Coverdale verdankt dieser Zeit
bezüglich all dem, was danach mit Whitesnake kam, sehr
viel und darum fand er die Idee seiner Frau (!), er
solle sich doch mal eingehend diesen Songs annehmen,
die, wie im Falle von «Burn» oder «Stormbringer» seit
dem Comeback von 2003, eh einen festen Platz in der
Setliste fanden. Als er seinen Jungs davon erzählte,
waren die Feuer und Flamme und so spricht das neue
Studio-Werk mit dem Titel «The Purple Album» für sich
selber.
So wurden für die reguläre CD dreizehn
Songs ausgewählt, ergänzt um zwei Bonustracks («Lady
Luck» und «Comin' Home») für das Digipak und die Japaner
kriegten mit der zusätzlich rein akustischen Version von
«Soldier Of Fortune» noch das obligate Zückerchen oben
drauf. Während sich die ganze Band zum offiziellen
Teaser schon recht euphorisch gab, stellte sich bei mir
zuerst mal eine gewisse Zurückhaltung ein, denn die
Musik von Deep Purple gehört nun mal zu meiner DNS und
da bin ich einfach heikel, selbst wenn die
"Tribute-Band" Whitesnake heisst. Dazu kommt noch der
kürzliche Abgang von Doug Aldrich und sein Nachfolger
Joel Hoekstra (Ex-Night Ranger, Trans Siberian
Orchestra) muss sich da erstmal bewähren und seinen
Platz festigen! Mit dem eigentlich logischen Opener
«Burn» wird die Reise durch die Coverdale'sche
Purple-Zeit angetreten. Die neue Version ist soweit ganz
ordentlich ausgefallen und weist allerdings ein paar
veränderte Licks und Soli auf. Weniger gefällt mir «You
Fool No One», da sich mir die "tausendfach" abgespielte
Live-Version von «Made in Europe» (1975) derart ins Hirn
rein gebrannt hat, dass alles andere nebendran
scheitert. Dafür finde ich eigentlich alles von «Come
Taste The Band», auch ohne Glenn Hughes, überaus
gelungen, ebenso «Sail Away» und natürlich die
unsterblich schöne Ballade «Soldier Of Fortune». Dennoch
bleiben die Originale, für mich zumindest, weitestgehend
unantastbar und daran wird sich auch mit diesem
"Zwischenalbum" nichts ändern! Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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VIDUNDER – Oracles And Prophets Crusher Records
Retrosound aus Schweden verkauft sich richtig gut -
zumindest wenn man die Blues Pills als Referenz
heranzieht. So weit sind Vidunder zwar noch lange nicht,
aber man hat zumindest den richtigen Zeitpunkt erwischt,
um auf die Welle aufzuspringen. Die Voraussetzungen sind
gar nicht mal so schlecht, zumal auf kompositorischer
Seite bereits einiges vorhanden ist, wie der Refrain von
'Son Of Every Lie' schon früh zeigt. Hinzu kommen die
talentierten Instrumentalisten, die in Begleitung von
nahezu omnipräsenten Orgelteppichen richtig viel Platz
zum Austoben kriegen. Über allem steht dann die zwar
wenig füllige, aber doch sehr charaktervolle Stimme von
Martin Prim - die richtige Würze für die Songs. Zu guter
Letzt haben es auch die Produzenten verstanden, der
Mukke den richtigen Anstrich zu verpassen. 'Oracles And
Prophets' dürfte die Band nach dem erfolgreichen Debut
im Jahr 2013 einen weiteren Schritt nach vorne bringen.
Patricia L.
Punkte: 8.0 von 10
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AFTER THE FALL - Dedication Bridge 9 Die
vier Jungs aus Albany bringen mit "Dedication" ihr
fünftes Album in fünfzehn Jahren Bandgeschichte auf den
Markt. Obwohl ihr hardcorlastiger Skate-Punk mit Trübsal
eigentlich nichts am Hut hat, sind die 10 Songs des
Albums eine einzige Verarbeitung des Todes eines engen
Freundes der Band. Damit diese eigentlich unpassende
Mischung aus traurigem Inhalt und feucht fröhlichem
Skate-Punk auch funktioniert, braucht es natürlich gute
Songs und in diesem Fall einen guten Produzenten. After
The Fall konnten sich niemand Geringeres als Produzent
Bill Stevenson (NOFX, Rise Against) mit ins Boot holen,
welcher den auch wirklich letzten Tropfen aus dem Album
und der Band herauspresst. Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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NIGHTMARE WORLD – In The Fullness Time Pure Legend
Records/Non Stop Music Wer immer schon mal wissen
wollte, wie sich Threshold-Gitarrist Pete Morten als
Sänger schlägt, sollte sich dieses Debut-Album besorgen.
Denn der Gitarrero, welcher hier gänzlich auf seine
Klampfe verzichtet, macht seine Sache ziemlich gut.
Dabei wandeln Nightmare World durchaus auf ähnlichen
Pfaden wie Threshold. Es regiert also eine Mischung aus
typischem Power Metal, welcher mit progressiven
Elementen vermischt wird (was bei der Hauptband durchaus
als umgekehrt empfunden werden darf). Das Familiäre
bleibt aber nicht nur musikalisch erhalten, sondern auch
beim Rundherum. So wurde In The Fullness Time vom
Threshold-Songwriter und Gitarrist Karl Groom
produziert. Pete Mortens Stimme jetzt mit derjenigen von
Damien Wilson zu vergleichen, wäre unfair. Denn beide
verfügen über einen ganz eigenen (stimmlichen)
Charakter, und werden deshalb wohl dem einen Hörer mal
mehr und mal weniger gefallen. Dies gilt auch für die
Musik, die fern von weiteren Vergleichen Klasse hat.
Lieder wie „Defiance“, „Ephoria“ oder „The New Crusade“
lösen bei mir zwar keine Gänsehaut aus, erklingen aber
durchaus ansprechend. Für ein Debut-Album bewegt sich
(die nach den Bandfotos zu beurteilte) recht junge Band
auf sehr hohem Niveau. Die Gitarren zitieren immer
wieder klassische Melodien und auch
Streicher-Arrangements dürfen nicht fehlen. Zum Teil
dümpeln die Lieder aber noch etwa vor sich hin. Dies
wenn wieder einmal gerumpelt wird oder der Powermetal in
reiner, aber leider etwas schlechter Qualität, zitiert
wird. Spannend bis überragend erklingt In The Fullness
Time immer dann, wenn sie sich auf ihre progressiven
Elemente konzentrieren. Diese Stärke könnte bei einem
möglichen zweiten Werk durchaus noch ausgebaut werden.
Das gleiche gilt für die eingängigen Melodien, welche
hier noch mehr auf den Punkt gebracht werden könnte.
Trotz diesen Schwächen handelt es sich hier um eine
vielversprechende Scheibe, welche nicht nur von
Threshold-Fans angetestet werden sollte. Eine Gefahr für
Mortens Engagement bei Threshold, scheint dieses Album
zumindest im Moment noch nicht zu sein. Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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GALVANO - Trail Of The Serpent Candlelight
Records/Irascible Dieses 2005 gegründete
Sludge-Duo stammt aus Göteborg und hört auf den Namen
Galvano. Mattias Noojd (guitars/vocals) und Fredrik Kall
(drums) rocken auf der vier Tracks starken Debut-EP was
das Zeug hält. Genretypisch ist natürlich
produktionstechnisch und musikalisch kein Höhenflug zu
erwarten und durch die Limitiertheit mit nur drei
Instrumenten wird es natürlich noch schwieriger. Aber
genau dies ist die Stärke von Galvano, super simpler und
hypnotischer Sludge der Sonderklasse. Steve
Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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STONEGHOST - New Age Of Old Ways Mascot
Records/Musikvertrieb Das Coverartwork der
Londoner Stoneghost sieht vielversprechend aus, was
einen Metaller ja auch anspricht: Ja, das Cover muss
auch gut sein. Punkt und aus. Wenn dann auch die Musik
einigermassen hinhält, kommen wir der Sache auch schon
näher. Die Engländer mixen Thrash-Metal mit einem Schuss
Hardcore, aber alles mit Mass und nicht zu extravagant.
Beim Songwriting kann man sicherlich noch einen Gang
höher schalten, aber: Hey es ist das erste Werk, und es
gibt nicht viele Bands auf diesem Planeten, die da
sofort durchgestartet sind. Wenn die Briten sich bei der
nächsten Platte noch ein wenig mehr Mühe geben bei den
Songs, können wir ernsthaft rechnen mit Stoneghost. Bis
es soweit ist, müsst ihr aber erst noch „New Age Of Old
Ways“ mögen. Eine Annahme, die eigentlich sehr
realistisch ist. Nicht übel das Ganze! Daniel J.
Punkte:
7.9 von 10
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MOXY - 40 Years And Still Riding
High Escape Music/Non Stop Music
Schon 1974 gegründet, kommen die Kanadier nun zurück mit
einem Rundling, auf dem sie 15 ihrer Songs neu
aufgenommen haben. Alle von ihren ersten drei Alben
„MOXY I", „MOXY II" und „Riding High". Allerdings wurde
der 1984 bei einem Motorradunfall tödlich verletzte
Sänger Buzz, von Nick Walsh ersetzt, der seine Sache
hier mehr als gut macht. Übrigens ist Gitarrist Earl
Johnson das einzige verbliebene Originalmitglied von
Moxy. In ihrer Heimat Kanada hatten die Jungs damals mit
„Cant You See I’m A Star" sogar einen Hit, ein guter
Hardrock Song, der etwas an die rockigen Whitesnake
erinnert. Sonst bieten Moxy im Grossen und Ganzen solide
Hardrock Nummern, die meistens einfache Strukturen haben
und mit tollen Gitarrenriffs und auch Soli völlig
überzeugen. Keine Ausfälle oder Füller, sondern
durchwegs rockige Tracks, die schnell ins Ohr gehen und
schnell gefallen. Diese zeitlosen 15 Songs wurden von
den fünf Musikern wirklich gut in die heutige Zeit
transportiert. Durch die Neuaufnahme klingen sie frisch
und knackig, tolle Sache und sicherlich interessant für
alle Hardrocker. Die Musik von Roxy hat die 40 Jahre
sehr gut überlebt. Das Ganze gibt’s übrigens auch als
CD/DVD Version mit 11 Live Songs aufgenommen in Toronto
2013. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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WIZARD – Head Of Deceiver (2001),
Odin (2003) und Magic Circle (2005) Limb Music
Die deutsche True Metal-Institution Wizard hat gleich
drei Alben neu mastern lassen und bringt diese nun mit
je zwei Bonusliedern unters Volk. Spannend dabei ist,
dass es sich exakt um die Werke handelt, welche Wizard
während ihrer Zeit bei Limb-Music eindonnerten. Und
genau Plattenfirma veröffentlicht nun ebenfalls die neue
Version. Recherchiert man ein wenig, stellt man fest,
dass es sich bei den Bonustracks um Lieder handelt,
welche zumindest bei Odin und Magic Circle bereits auf
der Special Edition erschienen sind. Nun werden diese
speziellen Pakete also nochmals aufgelegt. Wie sehr sich
der von Markus Teske überarbeitete Sound vom Original
unterscheidet, entzieht sich meiner Kenntnisse. Das
vorliegende Ergebnis verfügt aber über Power und Druck,
so dass der True Metal in einem würdigen Gesamtsound
durch die Boxen sticht. Wer wirklich, wirklichen True
Metal hören will (und das mit all seinen Vor- und
Nachteilen), kann bei Wizard sowieso nichts falsch
machen. Ob Fans, welche die Special-Editions der
Original-Alben bereits besitzen, hier für einen besseren
Sound unbedingt nochmals zugreifen müssen, bleibt ihnen
überlassen. Wirklich viel Neues wird hier nicht geboten.
Für Einsteiger sind diese Wiederveröffentlichungen aber
wie (fast immer) eine gute Sache. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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GRINDHOUSE – Chapter One RMB
Records
Bereits für über ein Dutzend Bands hat der Deutsche
Michael Bormann schon seine Weltklasse-Vocals
beigesteuert. So nun auch für die italienische Formation
Grindhouse. Die Südländer legen ihrem Debüt ein
interessantes Konzept zu Grunde. Sie liessen sich von
klassischen amerikanischen Kinofilmen und den grossen
Regiekünstlern, wie Quentin Tarantino, Martin Scorsese
oder Brian De Palma, inspirieren. Die Jungs schrieben
neun Tracks, die sich auf ebenso viele Filme beziehen.
Namentlich erwähnt werden auf dem Label-Infoblatt „The
Stunt“ (Grindhouse, death proof), „Titty Twister“ (From
dusk till dawn) und „What A Night“ (Carlito's Way).
Leider bleibt uns die Band das Wissen um den Bezug der
restlichen Songs schuldig. Das Ganze ist sicherlich eine
kreative Idee, die auch solide umgesetzt wurde.
Stellenweise fehlt dann aber trotzdem eine gewisse
Homogenität, was die Scheibe ab und zu ein bisschen
holprig erscheinen lässt. Musikalisch baut das Sextett
auf solidem Achtziger Hardrock mit Metal-Einschlag auf.
Nicht neu, aber immer wieder gut. Es können aber nur
bedingt Akzente gesetzt werden. Die kreative Note hält
sich in Grenzen. Highlights sind zwar vorhanden (z.B.
der Opener „After Midnight“, das Rufus & Chaka Khan
Cover „Ain't Nobody“ oder das ultra eingängige „Nothing
Gonna Stop Me“) werden aber auch von
Durchschnittsmaterial begleitet. Obwohl in der Band drei
Gitarristen spielen, kommt diese Tatsache zu wenig zur
Geltung. Im Gegenteil, die Riffs dürften heftiger und
aggressiver herausstechen. Trotzdem überzeugt „Chapter
One“ mit Charme und Charisma, mit vielschichtigem
Liedgut und vor allem mit einem begnadeten Sänger.
Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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TO BE ADDICTED - Rocktopuss
Eigenvertrieb
Wer in den letzen Jahren ab und
zu in Zürich und besonders in der Cactus Bar herumhing,
dem dürften die Members von T.B.A. bekannt sein. Im März
2012 überzeugte die damals noch neue Band als Support
von Black Stone Cherry im Dynamo in Zürich. Nun ist auch
noch ein ganzes Album entstanden. Jenna Holic (v,g),
Sandro O. Garcia (g) und Thomas Stutz (d) heissen die
Bandmembers, die mit Rocktopuss ein schönes Werk
abliefern. Das Digipack ist wunderbar gestaltet und der
Silberling darin enthält ganze 14 Songs, deren
Bandbreite von coolen stonigen Retro Sound über Hard
Rock mit 80er Prägung bis hin zu Blues reicht. Sämtliche
Songs wurden von Jenna geschrieben - es scheint, dass
die Gute einiges zu verarbeiten hatte. Ihre Stimme kann
sich auf jeden Fall hören lassen. Mit diesem Debut haben
T.B.A. soweit schonmal alles richtig gemacht. Diese Band
muss man auf jeden Fall im Auge behalten, denn sie hat
grosses Potential. Weiter so! Roxx
Punkte:
7.6 von 10
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NELSON – Peace Out Frontiers
Music/Musikvertrieb
Die Zwillingsbrüder Matthew und
Gunnar Nelson konnten mit ihrem Debüt „After The Rain“
1990 riesige Erfolge feiern. Die Single Auskopplung
„Can't Live Without Your Love And Affection“ avancierte
zu einem weltweiten Nr. 1 Hit. Damit waren die beiden,
nach ihrem Grossvater Oswald „Ozzie“ Nelson und ihrem
Vater 50/60er Jahre Rock'N'Roll Star Ricky Nelson, die
dritte Generation mit einem Nr. 1 Chart Erfolg. Mit
dieser Tatsache ist die Familie auch in Guinness Buch
der Rekorde erwähnt. Was für die Nelson Brüder fast
perfekt begann, endete schnell wieder. Mit dem
aufkeimenden Grunge war bei ihrem Label Geffen Mitte der
Neunziger kein Platz mehr für den Good Time Rock'N'Roll
der beiden. Sie gründeten ihr eigenes Label Stone
Canyon, auf dem sie mit „Peace Out“ nun ihr insgesamt
neuntes Werk veröffentlichen. An die Erfolge ihres Debüt
konnten sie zwar nie mehr anknüpfen, doch nach wie vor
besticht das Duo durch fundierte Longplayer. „Peace Out“
wird definitiv den Erfolg von „After The Rain“ nicht
toppen, genauso wenig wird es eine Single Auskopplung in
die Charts schaffen. Trotzdem erfüllt die Scheibe
höchste Qualitätsansprüche. Interessanterweise lässt
sich die Platte in zwei Teile gliedern. Bei den ersten
sechs Tracks bewegt sich die Band im gemässigten AOR
Bereich mit deutlicher West Coast Schlagseite. Der
Härtegrad bleibt niedrig. Ab dem Song „Rockstar“, der
auch als Anspieltipp dienen kann, wird es
glücklicherweise rockiger. Knackiger Hardrock mit
ausgeprägtem Melodic-Faktor, der den zwischenzeitlichen
„Trallalla“-Effekt weit hinter sich lässt. Unter dem
Strich wurden auf „Peace Out“ viele eindringliche
Melodien und grossartige Hooks verewigt. Toller US Hard
Rock mit Stadion Rock Appeal, der in Melodic-Kreisen mit
Sicherheit auf Interesse stossen wird. Chris C.
Punkte:
7.6 von 10
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KAMELOT - Haven Napalm
Records/Universal
Obwohl die Amerikaner nächstes
Jahr ihr 25-jähriges Bandjubiläum seit der Gründung
anfangs der 90er feiern können und vor allem in der Ära
des zweiten Sängers Roy Khan ordentlichen Zuspruch
erhielten, blieben sie in meiner Wahrnehmung eher blass.
Warum, kann ich auf den ersten Blick eigentlich gar
nicht schlüssig erklären, obwohl in meiner CD-Sammlung
immerhin «Epica» (2003), «The Black Halo» (2005) und
«Ghost Opera» (2007) stehen, wenn auch mit mittlerweile
ordentlich Staub drauf. Die powermetallisch wie
melodisch ausgerichtete Mucke mit etwas progressivem
Einschlag und immer wieder mal orchestralen Arrangements
ist technisch auf jeden Fall hochstehend. Auch die
Liveauftritte waren jeweils eine Ohren- und Augenweide
und Roy Khan, der 1997 auf Mark Vanderbilt folgte,
verfügte über spürbares Charisma. Noch vor «Poetry For
The Poisened» (2010) riss dann aber mein Interesse an
Kamelot offenbar ab und spätestens nach dem Abgang von
Roy, der sich im Frühling 2011 aus gesundheitlichen
Gründen verabschiedete, war der Ofen ganz aus. Sein
Nachfolger, der Schwede Tommy Karevik, trat zu Beginn
ein eher schweres Erbe an, musste sich zuerst beweisen
und die Gunst der Fans hart erarbeiten. Seinen Einstand
gab er im Herbst 2012 auf dem Album «Silverthorn», wo er
seinem Vorgänger das Wasser gesanglich durchaus reichen
konnte.
Musikalisch wars ebenso ok, traf meinen
Geschmacksnerv jedoch nur in bescheidenem Masse, obwohl
man sich durchaus im Fahrwasser von Pagan's Mind und bis
zu einem gewissen Grad auch Nightwish befindet. Die
"Freude" über das neue Album «Haven», das diesen Monat
auf meinem Seziertisch landete, hielt sich deswegen
zunächst mal in Grenzen. Der Opener «Fallen Star»
beginnt ruhig und ohne opulentes Intro, bevor es mit
treibenden Drums, Orchester und dominanten wie
melodischen Vocals von Tommy weiter geht. Ähnlich gehts
bei «Imsomnia» zu und her, während «Citizen Zero» das
Tempo gemächlicher angehen lässt. Trotz raumfüllendem
Sound und fetten Chören holt mich auch dieses Teil nicht
wirklich ab. Es passiert zwar viel (vor allem Drummer
Casey Grillo haut zwischendurch mächtig rein), doch
wirklich kleben bleibt kaum was. Das epische «Veil Of
Elysium» schneidet indes besser ab, doch nun wird es
offensichtlich, wo der Hund begraben liegt! Die Chose
ist nicht wirklich meins und das erklärt dann auch den
Staub auf den anderen drei erwähnten CDs oder hat es
allenfalls doch was mit den Sängern zu tun? Fakt ist,
dass Pagan's Mind weitaus besser munden und die aktuelle
Nightwish im Vergleich einfach besser ist. Echte
Kamelot-Fans wird mein Geschreibsel jedoch kaum bis
überhaupt nicht davon abhalten, das neue Album ihrer
Lieblinge mit Freude anzuknabbern und postwendend zu
verschlingen. In meinem Fall wird «Haven» selbst digital
"verstauben". Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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LUCIFER - Lucifer I Rise Above
Records
Was Lucifer auf ihrer jüngst
erschienenen 7” „Anubis“ versprochen haben, vermögen sie
jetzt mit dem Debüt „Lucifer I“ nicht bloss zu halten,
sie schaffen vielmehr das Kunststück, die eh schon hohen
Erwartungen zu übertreffen. Die Geheimwaffe heisst
diesmal wider Erwarten nicht Johanna Sadonis, sondern
hört auf das Pseudonym The Wizards. Dahinter versteckt
sich kein geringerer als ex-Cathedral Klampfer Garry
Jennings, der offensichtlich seinen Vorgänger Neta
Shimoni ersetzt hat und auf dem Labelwisch als
Co-Songwriter und Studiogitarrist aufgeführt wird. Wenn
ich mir so anhöre, wie er den eh schon exquisiten Okkult
Rock Perlen seinen ureigenen Stempel aufdrückt, kann ich
nur hoffen, dass der Schritt zum vollwertigen Mitglied
nur noch ein ganz kleiner ist. Unter den acht Songs
befindet sich kein einziger Hänger, und selbst das
bereits bekannte und neu eingespielte „Morning Star“
stellt in dieser positiv modifizierten Fassung das
Original locker in den Schatten. Garry’s holziger und
bissiger Gitarrensound ergänzt Johannas glockenklare
Vocals auf eine schon fast perfekte Weise, welche
sozusagen die in Songs gefasste Heirat zwischen Gut und
Böse darstellt. Zudem verleihen die eingestreuten
Cathedral-Reminiszenzen – der übliche Spagat zwischen
schwerem Doom und kraftvollem Hippie-Rock – der noch
jungen Band eine ganz eigene Note. Freilich klingt alles
etwas altbacken, denn es wird szenebedingt auf
altbewährte Rezepte zurückgegriffen, welche aus der
Hexenküche von Urahnen wie Black Widow, Coven und
natürlich Black Sabbath stammen, und dennoch weisen die
Songs eine ganz eigene Frische und Kraft auf, gehen gut
ins Ohr und bleiben da auch hängen. Frisches Futter für
hungrige Fans von The Devil’s Blood, Jess and the
Ancient Ones, Blood Ceremony, Jex Thoth und Konsorten,
teuflisch gut! Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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PYRAMAZE – Disciples Of The Sun Inner Wound
Recordings Sieben Jahre nach dem grandiosen
„Immortal“-Album wagen die Dänen Pyramaze einen dritten
Streich. Hatten sie damals den Ausnahmesänger und Iced
Earth-Legende Matt Barlow in ihren Reihen, darf nun der
bisher wenig bekannte Terje Haroy in seine Fussstapfen
treten. Es ist ein Wagnis, bei dem Haroy aber eine
durchaus gute Falle macht. Die Lieder bewegen sich alle
zwischen eingängigem Heavy und Power Metal und verfügen
über ein angenehm hohes Niveau. Hier folgt ein
Ohrenstreichler nach dem anderen, und wird trotz aller
Klasse wieder schnell vergessen. Dabei haben Pyramaze
durchaus eine gewisse Eigenständigkeit. Sei es mit ihrer
eher düster angehauchten Atmosphäre, aber auch mit ihrer
dezent progressiven Art. Dazu kommt eine Melancholie
(z.B. bei „Photographie“), welche man in diesem Genre
sonst eher selten findet. Die elf Lieder lassen
Liebhaber dieser Musik definitiv nicht kalt. Sie könnten
für einige Hörer gar zu Lieblingen aufsteigen. Unter dem
Strich ist aber auch Disciples Of The Sun ein (wie so
oft) tolles Power Metal-Album, welches trotz seiner
Qualitäten Mühe haben wird, aus der Masse ausbrechen zu
können. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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FULL DEVIL JACKET – Valley Of Bones
Steamhammer/Musikvertrieb
Full Devil Jacket dürfte einigen
noch ein Begriff sein: Um die Jahrtausendwende waren sie
DER aufgehende Stern am Alternative Metal-Himmel. Sie
tourten gemeinsam mit Nickelback, Slipknot und Slayer
und spielten an den grossen Festivals. Doch eines Tages,
die Band war grade auf Tour mit Creed, nahm Sänger Josh
Brown eine Überdosis Heroin – das war zwar nicht ganz
sein Ende, aber zumindest das seiner aufstrebenden Band.
Die Mitglieder beschäftigten sich zwischenzeitlich mit
andern Projekten. 2010 gab es dann eine erste Reunion um
Geld zu sammeln für die medizinische Behandlung von
Gitarrist Michael Reaves, der an Krebs erkrankt war. Die
Band begann daraufhin wieder gemeinsam an neuen Songs zu
arbeiten. Nur ein Jahr später erlag Reaves jedoch seiner
Krankheit. Mit neuem Line Up präsentieren Full Devil
Jacket nun ihr neues Album “Valley Of Bones“, dass sich
irgendwo zwischen dem Stil von Stone Sour, Korn und
Creed ansiedelt und erstaunlich mainstreamtauglich
geworden ist. Die härtere Rockattitüde der alten Tage
hat einer gewissen Melancholie Platz gemacht, was aber
nicht heissen soll, dass dem Album der Biss fehlt. Es
sind einige Tracks dabei, die richtig reinhauen, wie zum
Beispiel der Opener “Killers“ oder auch der Titeltrack
“Valley Of Bones“. Full Devil Jacket sind schnell
aufgestiegen und verdammt tief gefallen. Aber sie haben
sich wieder aufgerappelt und wollen nun an ihren Erfolg
von anno dazumal anknüpfen. “Valley Of Bones“ ist da
sicher ein guter Anfang – das Album glänzt mit
gelungenen Kompositionen und authentischen Texten. So
ist “Paperbox Voodoo“ eine Abrechnung mit den
oberflächlichen Medien und der noch oberflächlicheren
Popkultur. Die Ballade “Paper Crown“, einer meiner
Favoriten und absolutes Ohrwurmmaterial, hält all jenen
den Spiegel vor, die hinter ihrer grossen Klappe einen
Minderwertigkeitskomplex verstecken. Dass Full Devil
Jacket auch mal härter können beweisen sie mit “7X Down“
– von der Sorte dürfte es nächstes Mal gern mehr sein!
Fazit: Ein überraschend gutes Comeback, das zwar einen
Ticken zu Radiotauglich rüberkommt, aber trotzdem sehr
schöne Momente mit sich bringt. Reinhören lohnt sich!
Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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NIGHTRAGE - The Puritan Despotz
Records
Nightrage ist irgendwie ein ganz
seltsames Ding - als Band kann man das fast nicht
bezeichnen, bei den Besetzungswechseln, die seit der
Gründung im Jahre 2000 durch den Griechen Marios
Iliopoulus und seinen Kumpel Gus G., der vielen ein
Begriff sein dürfte, passiert sind. Auf der über die
Jahre entstandenen Liste der ehemals Mitwirkenden stehen
noch weitere bekannte Namen wie Tomas Lindberg (At the
Gates u.a.), Tom S. Englund (Evergrey u.a.), Fotis
Bernardo (Septic Flesh u.a.) oder Per Möller Jensen (The
Haunted) - musikalisch ist man hier also sicherlich auf
einem recht hohem Niveau. Die einzige Konstante scheint
Gitarrist und Gründungsmitglied Marios zu sein, der sich
für die neue Scheibe - die nach vier Jahren Wartezeit
seit „Insidious“ erscheint - mit Ronnie Nyman einen
neuen Frontmann an Bord geholt hat. Wer bei dem Trio an
den Drums sitzt, bleibt im Dunkeln, aufgelistet ist
nämlich neben Marios und Ronnie - die auch gemeinsam für
das Songwriting verantwortlich zeichnen - nur noch
Bassist Anders Hammer (was für ein Name!). Musikalisch
bleibt man der Stilrichtung Melodic Death treu, hat aber
- nicht zuletzt auch durch die ziemlich hardcorig
angehauchte Stimme Ronnies - einen modernen,
amerikanischen, und eben corigen Touch. Man rifft und
hämmert hier auf sehr hohem Niveau, und auch beim
Songwriting kann man Nightrage so leicht nichts
vormachen. Mir persönlich ist der Sound etwas zu modern
und zu vollgepackt und Ronnies Gekeife geht mir um
ehrlich zu sein mit der Zeit richtig auf den Senkel -
aber das ist Geschmacksache und qualitativ gibt’s hier
sicher nichts zu mäkeln. Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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WILL HAVEN - Open The Mind To
Discomfort Artery Recordings
Die Hardcore/Doomer aus
Sacramento veröffentlichen mit Open The Mind To
Discomfort ihr neues und siebentes Album. Seit der
Wiedervereinigung 2007 haben die `95 gegründeten Will
Haven wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Und die
liegt in einer an Intensität schwer zu überbietenden
Mixtur aus Hardcore, Noise und Metal, mit der sie
bereits seit ihrer Gründung 1995 unterwegs sind. Das
Album lebt allerdings nicht nur von seiner Härte sondern
auch Komplexität, und wer sich erstmal auf die
brachialen Songs einlässt, wird schnell deren
Vielschichtigkeit entdecken. Steve Butcher
Punkte:
7.5 von 10
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EDGE OF PARADISE – Immortal Waltz
Pure Rock Records/Non Stop Music
Die Kombo um Frontsirene
Magarita Monet präsentiert mit “Immortal Waltz“ ihr
erstes Full Length-Album. Die Band hat bereits mit der
Single “Mask“ (2011) und der EP “Perfect Shade Of Black“
(2013) Fans und Kritiker zugleich überzeugt. Die
Amerikaner machen verspielten Melodic Metal gemischt mit
Etwas, das sich wohl am besten mit dem Begriff “Dark
Cabaret“ umschreiben lässt. Los geht’s mit dem
fulminanten Opener “It’s My Show“, der einen gleich von
Anfang an mitreisst. Verschnaufpause gibt’s aber keine,
denn der Titeltrack “Immortal Waltz“ schlägt gleich
darauf in dieselbe Kerbe. Auch das auf der EP vorab
veröffentlichte “Perfect Shade Of Black“ vermag zu
überzeugen. Mir persönlich gefällt die Stimme von
Margarita eher weniger – zu oft gerät sie an ihre
Grenzen und versucht diese zu überschreiten. Allerdings
muss man ihr zugestehen, dass sie ein sehr kräftiges
Organ hat, deswegen fällt dieser kleine Makel nicht
allzu sehr ins Gewicht. Fazit: Edge Of Paradise sind mal
was anderes. Allein dafür kassieren sie schon mal ein
paar Punkte! Ich persönlich bin vom Gesang nicht so ganz
überzeugt, aber das ist halt auch Geschmackssache. Dafür
punkten die gelungenen und detailreichen Arrangements
umso mehr. Die Band hat auf alle Fälle ihren eigenen
Stil, was man von den Wenigsten Newcomern behaupten
kann. Reinhören lohnt sich also auf jeden Fall!
Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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DEVILS RAGE - Impending Demise
Eigenvertrieb
Das Quintett aus Sursee legt
nach der 2012er EP "Rise Of Insanity" mit dem
vorliegenden "Impending Demise" seinen Albumeinstand vor
und überzeugt ab den ersten Riffaufbauten des Openers
"Lost In Prison" mit geschmeidigen Songstrukturen, guten
Ideen und moderner Produktion. Ich muss allerdings
gestehen, dass melodischer Death Metal (bzw. seine
neuzeitlichen US-Auswüchse) und ich nichts gemeinsam
haben... da liegen mir die frühen The Crown, At The
Gates oder Amon Amarth viel eher am Herzen. DEVILS RAGE
sind jedoch trotz künstlerisch akzeptierbarem aber
grammatikalisch fehlendem Apostroph im Bandnamen eine
gesunde Mischung aus Neu/Alt/Europa/USA, wenn auch für
mein Empfinden grösstenteils die modernere,
amerikanische Attitüde verinnerlicht wurde. Sehr
groovebetont und immer den schnörkellosen Fluss des
jeweiligen Songs im Visier, ballern sich die Luzerner
innert 45 Minuten durch zehn durchdachte Songs und ich
kann nach mehrmaligem Durchhören grundsätzlich absolut
nichts bemängeln. Allerdings hätte ich nach meinem
Musikgeschmack das Schlagzeug etwas mehr in den
Vordergrund gemischt, dafür den Gesang etwas
zurückgenommen und das Saitentrio nicht derart
glattpoliert - aber das ist Geschmacksache und noch dazu
Meckern auf hohem Niveau. "Impending Demise" darf daher
als solides, blitzsauberes Album angesehen werden das
auch internationalen MeloDeath-Anhängern vorzüglichst in
Bein, Bauch und Nacken fahren dürfte. Weiter so,
reinhören! Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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SIGH – Graveward Candlelight
Records/Irascible Der Ideenreichtum von Sigh
scheint kaum Grenzen zu kennen. Auch das letzte Album
war keines, das man einfach mal so nebenbei hört. Das
ändert sich auch auf dem neuesten Werk nicht, beim
ersten Hören hat man oft das Gefühl, dass die
Instrumente nichts anderes als wahllose Tonfolgen
aneinander reihen. Auf der anderen Seite gibt es Songs
wie ‚The Tombfiller‘ oder ‚Out Of The Grave‘, welche
Power Metal mit Jazz verbinden und irgendwie ganz witzig
klingen. Dass die Japaner dazu Musiker von Dragonforce,
Trivium und anderen Bands in ihre Songs integrieren, ist
eine Randnotiz wert, denn auch ohne diese wäre die Musik
wohl verwirrend und vielschichtig wie kaum ein anderes
Album. Ausser vielleicht das letzte Album von Sigh. In
dem ganzen orchestralen Chaos kann man mit ungeteilter
Aufmerksamkeit dem roten Faden folgen, aber das Hören
wird zu ungewohnter Kopfarbeit. Das liegt an den
kleinen, immer wieder auftauchenden Instrumenten oder
Elementen, die total unerwartet erklingen. So tröten
beim ‚The Casketburner‘ plötzlich Bläser durch das Lied
oder löst ein jazziges Piano die Gitarre ab, bevor das
Lied unerwartet in einen rein elektronischen Teil
abdriftet. Wenn man sich mit so viel Chaos zu Recht
finden kann und die Mühe aufbringt, sich wirklich aktiv
mit den Liedern auseinander zu setzte, hat man sicher
reichhaltige Kost. Ich persönlich frage mich hingegen
ziemlich oft, ob ich das ganze lachend in die Tonne
kippen soll. Aber immer wieder machen die Lieder dann
doch Spass. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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LANCER – Second Storm Despotz
Records
Die Melodic-Metaller von Lancer
liefern mit ihrem Zweitwerk „Second Storm“ ein solides,
aber wenig überraschendes Album ab. Beim ersten
Reinhören fallen besonders die hohe Geschwindigkeit der
Songs und die Stimme von Sänger Isak Stenvall auf, die
recht nah an Michael Kiske verortet ist und schon wegen
dieser Tatsache ordentlich Pluspunkte sammelt. Somit ist
aber der Sound der Schweden eigentlich auch schon
erklärt. Der schwedische Fünfer hat grundsätzlich alles
richtig gemacht. Treibende Riffs und singbare Melodien
wechseln sich hier mit Gesang nach dem Vorbild von
Helloween und Wahnsinnschören ab, wie im Opener „Running
from the Tyrant“ oder „Masters and Crowns“. Damit
befindet sich die Truppe in stilistischer Nähe ihrer
Landsleute Steelwing und Air Raid und damit auch in
recht guter Gesellschaft. Das Melodic Metal-Handbuch
wurde sorgfältig von A bis Z durchgearbeitet, aber
trotzdem fehlt dem Album die gewisse Eigenständigkeit.
Bei den raueren Highlights der Platte „Behind the Walls“
und „Steelbreaker“ drängen sich unweigerlich Vergleiche
mit Helloween der alten Tage auf. Mit „Children of the
Storm“ haben sie einen Klassiker geschrieben, der
bereits aus der Feder von Bruce Dickinson stammen
könnte. Bei „Aton“ werfen die Jungs aus Arvika einen
Titel hin, der an Abwechslung kaum zu überbieten ist.
Das 10-minütige Epos beinhaltet Ballade, wahnwitzige
Soli, druckvolle Gitarren und einen Refrain, der sich
unweigerlich festsetzt. Wie man hört, ist auf diesem
Album musikalisch wirklich alles im grünen Bereich. Die
Gitarrenfraktion um Fredrik Kelemen und Per-Owe
Solvelius sorgt für feine Twin-Lead-Momente und bei den
Arrangements beweisen die Schweden ein sicheres
Händchen. Trotzdem bleiben die Hörer nach neun Songs und
gut fünfzig Minuten Musik, am Ende ein wenig irritiert
zurück, weil „Second Storm“ irgendwie alles hat, was es
für ein starkes Melodic-Metal-Album braucht, aber – der
zündende Funke fehlt, um Lancer aus allen Bands des
Genres an die absolute Spitze zu katapultieren. Wer
dennoch nicht genug von Helloween, Gamma Ray und Co.
hat, der wird sicherlich auch Lancer eine Chance geben
dürfen und mit „Second Storm“ seine Freude haben.
Oliver H.
Punkte:
7.1 von 10
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NATIVE CONSTRUCT - Quiet World
Metal Blade/Sony Music
Achtung Progfans aufgepasst!
Hier gibt es Kraftfutter für euch. Wenn man die Chance
hat, am renommierten Berkeley College Musik zu
studieren, hat man sicher was auf dem Kasten siehe Dream
Theater. Die drei Musiker zelebrieren hier Musik, die
nur sehr schwierig für den „Normalo“ zu konsumieren ist.
Von Jazz bis 70er Jahre Prog und sogar Death
Metal-Schüben schmeisst man dem meist überforderten
Hörer eine Breitseite nach dem anderen an die Rübe. Hie
und da sind dann auch kleine Melodienuancen
herauszuhören, aber sonst dominiert da die
Tonleiterwichserei, was eigentlich bei diesem Können
schade ist. Ein gutes Songwriting ist eben auch nicht
jedermanns Sache, auch wenn man ein begnadeter Musiker
ist. Wer technisch hochstehende Musik ohne Herz hören
kann, sollte hier unbedingt zugreifen. Alle anderen
werden überfordert sein und sich nach wenigen Minuten
ärgern. Daniel J.
Punkte:
7.1 von 10
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WOODBRIDGE - The Fire Inside Dr.Music
Records/L-Pro Music Das Eröffnungsdoppel „Born To
Rumble“ und „Lies“ verleiten einen anfangs
fälschlicherweise dazu, die St. Galler Band Woodbridge
bloss für eine weitere jener zahlreichen Modern Rock
Truppen zu halten. Wie man sich täuschen kann, bereits
ab der dritten Nummer „I Feel Free“ machen sich
plötzlich Klänge breit, die ein sehr angenehmes Southern
Flair verbreiten. Dies wird umso mehr durch den Fakt
verstärkt, dass Frontmann / Gitarrist Dominik Naef sei
es in den Gesangslinien sei es in seiner Phrasierung oft
stark an James Hetfield erinnert, was in diesem Fall die
Songs nochmal um ein Spürchen aufwertet, denn dieser
Gesang passt zu den stimmigen Songs wie die Faust aufs
Auge, und prompt rutscht das überaus talentierte
Quartett plötzlich in die Nähe von Bands wie Black Stone
Cherry. Nun, wir wissen alle, wie schwer es heutzutage
Schweizer Bands haben. Vor diesem Hintergrund sprechen
Rundreisen in England, Belgien und Australien eine
deutliche Sprache, und die Aussage ist
unmissverständlich: Woodbridge haben was auf dem Kasten.
Rockige Nummern wie „Life’s Hot“, das programmatische
„Addicted“, „Four Wheels“ oder „Forever Loud“ geben sich
die Hand mit ruhigeren Tracks wie „I Feel Free“ oder
„Lost In Paradise“, ohne dass dabei der Fluss des Albums
in irgend einer Weise gestört wird. Das Gegenteil ist
eher der Fall, die Band fühlt sich in beiden Welten
hörbar wohl und spielt folgerichtig diese Karte auch
konsequent aus. Erdiger, ehrlicher, gefühlvoller
Heavyrock mit deutlicher Southern-Kante, das und nichts
anderes erwartet den Hörer auf „The Fire Inside“, und
was ich höre, gefällt mir wirklich gut. Gut gemacht
Jungs, in Anlehnung an den weit bekannten Night Ranger
Hit kann ich angesichts solcher Alben mit Genugtuung
feststellen: You can still rock in Switzerland!
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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SHINING – IX - Everyone,
Everything, Everywhere, Ends Seasons Of
Mist/Irascible
Wieder eine Nummer vor dem
Albumtitel und immer noch sechs Lieder, soweit besinnen
sich Shining wieder an ihre Wurzeln zurück. Musikalisch
bleibt ebenfalls alles beim Alten, nach wie vor sind die
Gitarren die tragende Stütze der Stimmung. Diese
schwankt zwischen Wahn, Depression und Wut hin und her,
je nachdem wie Mastermind Niklas seine Stimme gerade
einzusetzen gedenkt. Diese Vielseitigkeit kommt bei
‚Framtidsutsikter‘ zur Geltung, wo neben akustischen
Einlagen vor allem die Vocals durch das Lied führen.
‚Människotankens Vägglösa Rum‘ hingegen startet rockiger
und direkter, hat sogar einen relativ eingängigen Riff.
Die melodiöse Bridge unterstreicht das können der
Schweden, die Leadgitarre und die cleanen Vocals
zeichnen mit sanften Strichen einige Akzente in die
destruktive Atmosphäre des Albums. Die manischen
Schwankungen sind sicher nichts für jeden Hörer, aber
wer depressives, urbanes (hippes?) Black Metal mag,
welches auch gewisse musikalische Ansprüche besitzt,
kann hier natürlich direkt zugreifen. Der Weg von
Shining geht konsequent da weiter, wo er beim letzten
Album aufgehört hat. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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FRANTIC AMBER - Burning Insight
FA (Sweden)
Würde mich ja mal interessieren,
wie und wo die Proben von Frantic Amber stattfinden,
denn im Beipackzettel steht, dass die fünf
Bandmitglieder, von denen übrigens vier weiblich sind,
aus verschiedenen Ländern stammen und zwar Schweden,
Dänemark, Japan und Kolumbien. Homebase scheint aber
Schweden zu sein, denn dort haben die Melodic Deather
2012 die WOA Metal Battle gewonnen. Mit „Burning
Insight“ veröffentlicht dir Truppe ihr Debüt-Album -
durchforstet man das Netz sieht man, dass offensichtlich
viel Zeit und Geld in Fotoshootings und die Produktion
von Videoclips gesteckt wurde, daher brauchte das Album
wohl etwas länger. Musikalisch wird hier eine ganz
solide Sache geboten - mehr aber auch nicht. Die Mädels
können definitiv was - sind aber leider ziemlich
unoriginell und uneigenständig im Songwriting. Der sich
aufdrängende Vergleich zu Arch Enemy passt wirklich
hervorragend - nur erreichen Frantic Amber leider nicht
annähernd die Qualität dieses Vorbildes. Dass man aber
die eine oder andere Arch Enemy-Scheibe mehr als einmal
gehört hat, ist überdeutlich: eingängige Gitarrenleads
und Mitschrei-Refrains, der Sound ähnlich plastikartig
wie bei einigen neueren Produktion aus der
Melo-Death-Ecke, und die Stimme erinnert sehr stark an
Alyssa White-Gluz. Es passt also alles ganz gut soweit,
die Scheibe macht durchgehend Spass und Vieles bleibt
beim ersten Durchgang im Ohr hängen. Ich persönlich
würde mir für die nächsten Werke von Frantic Amber mehr
Mut zur Eigenständigkeit und Innvoation wünschen, und
eine Entwicklung hin zu einer Musik mit mehr Ecken und
Kanten - da ist noch Luft nach oben. Für ein Debüt ist
dies aber eine wirklich runde Sache! Melo-Death Fans
sollten ein Ohr riskieren. Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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DARK SARAH – Behind The Black Veil
Inner Wound Recordings
Eine finnische Sängerin welche
sich von ihrer Symphonic Metal Band trennt und daraufhin
die klassisch trainierte Stimme im Rahmen eines
Soloprojekts in Szene setzt - die Geschichte kommt einem
bekannt vor. Allerdings ist es diesmal nicht von Tarja
Turunen die Rede, sondern von Heidi Parviainen, welche
sechs Jahre lang das Mikrofon bei Amberian Dawn
bediente. Mit Dark Sarah ist sie nun also solo
unterwegs, wobei natürlich eine ganze Palette an Gästen
herangezogen wird. Stilistisch bewegt sich Dark Sarah
erwartungsgemäss im etwas seichteren Symphonic
Rock-Bereich. Nach dem eher schwachen Einstieg mit einem
deplatzierten Opener bringt das sanfte 'Hide and Seek'
die Stimme von Heidi erstmals richtig zur Geltung. Das
darauf folgende, melodisch sehr interessante Duett mit
ex-Xandria Frontdame Manuela Kraller, offenbart das
erste Highlight dieser Platte. 'Evil Roots' - mit Inga
Scharf von Van Canto am Mikrofon überzeugt im Anschluss
mit einem animierenden, eingängigen Refrain. Weiter geht
es mit dem kabarettistischen 'Violent Roses', welches
doch guten Unterhaltungswert besitzt - ganz im Gegenteil
zu 'Hunting The Dreamer' und 'Fortress', welche
abgesehen von ein, zwei interessanteren Zwischenteilen
zum Gähnen sind. Dass Tony Kakko seine Stimme für das
unspektakuläre 'Light In You' zur Verfügung gestellt hat
ist fast etwas schade. Am Ende der Scheibe bleibt ein
etwas zwiespältiger Eindruck zurück. Beim nächsten Mal
würde man wohl lieber etwas weniger Songs auf das Album
packen, dafür qualitativ hochwertige. Zurzeit muss man
sich die Höhepunkte noch etwas zu sehr zusammensuchen.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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FATSO JETSON, FARFLUNG - Split Album Heavy
Psych Records Obwohl deren Debüt erst 1995
erschien, gilt die kalifornische Band Fatso Jetson als
Urmutter des Desert Rock. Kollaborationen mit
Szeneidolen wie Josh Homme oder Brant Bjork, der
kurzzeitig sogar zum Lineup gehörte, unterstreichen
diesen Status. Und weil in der Geschichte der Band
Split-Veröffentlichungen mit ähnlich veranlagten Truppen
Tradition haben, haut man diesmal einen Fourtracker mit
den psychedelischen Space Rockern Farflung raus, wobei
die Kombination zwischen staubtrockenem, deutlich
angekifftem Desert Rock und akustischer Verneigung vor
Hawkwind erstaunlich gut funktioniert. Die rockigere
Seite der EP bestreiten Fatso Jetson mit dem flott
treibenden „Taking Off Her Head“ und dem
schräg-schmutzigen „Flesh Trap Blues“, die garantiert
keinem echten Desert Rock Fan missfallen werden, nix
Bahnbrechendes, aber genau das, was man von so einer
Band erwarten darf, solide Kost eben. Verglichen mit dem
leicht verdaulichen Wüstenrock von Fatson Jetson
verlangen Farflung dem Hörer hingegen einiges mehr ab.
„Jettisoned In The Rushes ... Phase One“ ist ein langer,
repetitiv-hypnotischer und sehr verdrogter Track, der
abgesehen von kaum wahrnehmbarem Geflüster im
Hintergrund ganz ohne Vocals auskommt und stattdessen
auf sehr atmosphärische Soundteppiche setzt, die erst
gegen den Schluss hin von ordentlich fuzzigen Gitarren
weggefegt werden. Da haben Uralt-Pink Floyd zweifellos
eine prägende Rolle gespielt. Das deutlich schnellere
und energischere „Igneous Spire“ ist hingegen
lupenreiner Space Rock ganz in der Tradition der
eingangs erwähnten Hawkwind. Wer letztere mag, dürfte
das seit 1994 aktive kalifornische Sextett längst zu
seinen Faves zählen, und falls nicht, dann empfehle ich
unbedingt eine Hörprobe! Aufgrund des kompetent in Szene
gesetzten musikalischen Anspruchs haben sie folgerichtig
bei diesem Duell dann auch die Nase leicht vorn.
Mirko B. Punkte: Fatso Jetson
6.9 von 10 / Farflung
7.0 von 10
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SATHANAS - Worship The Devil
Doomentia Records
Das erste Demo dieses in New Brighton, Pennsylvania
beheimateten Trios erschien bereits anno domini 1988.
Inzwischen haben die alten Recken mit dem aktuellen und
nonchalant betitelten "Worship The Devil" Album No. 9 in
der Pfanne und blicken dazu auf einen arschvoll Demos,
EP's und Splits zurück. Faulsein ist anders. Und alle
geistigen Gedankenblitze die dir bei den bis jetzt
gefallenen Schlagwörtern eingefallen sind könnten
richtiger nicht sein, denn SATHANAS tönen sowas nach
early 90'er Ami-Black/Death dass es einem schier die
Schuhe auszieht. Die Band ist musikalisch im positiven
Sinne kein Jota von der alten Schule abgewichen und
zelebriert ihre reduzierte Variante von
unheilschwangerem Musikgut hörbar mit jeder Faser. Die
Produktion ist zwar etwas druckarm, passt mit dem
dargebotenen Material und erhöhter Lautstärke aber gut
zur thrashigen Stimmung. Diese wiederum ist
herkunftstypisch mehr "technischer" Natur und verweist
eher auf Einflüsse von alten Morbid Angel oder Nuclear
Assault als die europäischen, mehr bauchgesteuerten
Urgesteine des extremen Metals. "Worship The Devil" ist
nichtsdestotrotz ein gutklassiges Album, dass durchaus
seine Daseinsberechtigung untermauert... wenn man auf
die genannten Einflüsse steht. Nicht wirklich meine
Baustelle, aber angesichts des Alters und des
Durchhaltevermögens von SATHANAS gebe ich aus Respekt
gerne noch einen Bonuspunkt. Reinhören! Hardy
Punkte:
7.0 von 10
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FAULT- Bullet Eigenvertrieb
Fault sind eine kroatische Hard Rock-Band, die gern mit
richtig heftigen Heavy Metal-Riffs einheizen. Gegründet
wurde die Band 2009 von den Brüdern Tin und Miran
Ribaric (Beide Vocals und Gitarre). Das Debütalbum
heisst “Bullet“ und entsprechend temporeich und
energiegeladen kommt der Sound der jungen Band auch
daher. Als Vorbilder genannt werden Alter Bridge,
Guns‘n’Roses und Velvet Revolver – Ein Genre bei dem es
sehr grosse Konkurrenz gibt. Und Fault stechen leider
nicht wirklich aus der Masse hervor. Die Songs sind
durchs Band gut geschrieben und auch musikalisch gibt es
eigentlich nichts auszusetzen, aber irgendwie fehlt
einfach noch das gewisse Etwas. Der Silberling enthält
13 Songs bei einer Spielzeit von 62 Minuten – eine
geballte Ladung Hard Rock also. Allerdings wär hier
weniger doch mehr gewesen, denn mit der Zeit wird es ein
wenig eintönig. Die Höhepunkte fehlen und es gibt nur
wenige Tracks die sich wirklich vom Rest abheben. Ein
Beispiel ist der Opener “Dancing Naked“, oder auch das
rockige “Alive“. Mit “Alone“ ist ihnen auch eine sehr
gute Ballade geglückt. Fazit: Fault liefern ein solides
Erstlingswerk ab, das zwar mit einigen unnötigen Längen
zu kämpfen hat, ansonsten aber durchaus Spass macht.
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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WITHIN SILENCE – Gallery Of Life
Ulterium Recordings
Within Silence ist eine noch
junge Metal-Band aus der Slowakei, die sich durch und
durch dem Melodic Metal verschrieben hat. Sie haben mit
dem vorliegenden Album „Gallery of Life” besonders unter
Fans von Sonata Arctica und Stratovarius einen durchwegs
positiven Eindruck hinterlassen. Die Band wurde 2008 von
Martin Klein und Richard Germanus gegründet. Der Anfang
gestaltete sich aber eher schwierig! Erst 2013 war die
Truppe komplett und auch motiviert genug, die Bühnen
dieser Erde zu rocken. Noch mit dem Bandnamen –
Rightdoor – hatten sie erste Auftritte mit Dark Moor
oder Blaze Bayley. Gegen Ende des Jahres 2014 beendeten
sie die Aufnahmen von ihrem Debütalbum „Gallery of
Life”. Für diese Art von Musik musste aber ein härterer
Bandname her und so änderten sie den Namen noch vor der
Veröffentlichung des Albums in Within Silence. Das Album
ist ein klassisches Power Metal-Album, das wenig Neues
zu Tage fördert. Die Melodien, die Riffs, der Gesang –
war alles schon mal da. Heisst aber nicht, dass die
Scheibe deshalb durchwegs schlecht ist. Sie verfügt über
Up-Tempo Power-Metal Nummern wie der Opener „Silent
Desire” (der einem besonders beim Refrain Gänsehaut
verleiht) oder auch das darauf folgende „Emptiness of
Night” ist mehr als hörenswert. „Elegy of Doom“ bietet
eine kurze Verschnaufpause, bevor es mit dem druckvollen
Metal-Track „The last drop of Blood” wieder zur Sache
geht. „Love is Blind” könnte textlich als Ballade
angesehen werden, entpuppt sich aber schnell als
klassisches, fast etwas fades Power Metal-Stück. „Anger
and Sorrow” und „Judgement Day” zeigen dann sogar eine
gewisse Dramatik in den Songs. Dennoch fehlt es
vielerorts an Ecken und Kanten, was „Gallery of Life” zu
einer zu runden Sache macht. Auch wenn Sänger Martin
Klein stellenweise an Tobias Sammet erinnert und die
unregelmässigen Growls von Gitarrist Richard Germanus
ein wenig Abwechslung bieten sollen, reicht das nicht
aus, um wirklich auf ganzer Ebene überzeugen zu können.
Within Silence sind solide, aber nicht neu. Ich wünsche
mir, dass der Fünfer in Zukunft etwas mehr Mut und
Entschlossenheit in ihre Werke legt und bewusst ihren
eigenen Sound kreiert. Wem aber egal ist, eine Kopie der
Kopie zu hören, darf ruhig ein Ohr riskieren.
Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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DYGITALS – Dynamite Mausoleum Records Sieh
an… Mausoleum Records gibt es noch immer, und mit
Dygitals veröffentlich das legendäre Label eine gute
Scheibe. Die 1984 gegründete französische Truppe um
Sänger Hervé Traisnel gehen aber erst mit dem zweiten
Werk in die Offensive. Eins, das speziell die älteren
Hardrock-Fans ansprechen wird. Jene, welche sich in den
achtziger Jahren mit Sortilége, Warning oder Attentat
Rock vergnügten und schon damals die Qualität dieser
drei Truppen erkannten. Dygitals erreichen aber nie das
Level und die Qualität der genannten drei Combos, können
aber auf den zehn Songs auf sich aufmerksam machen und
beweisen mit „No Speed Limit“, „Sin City“ und „End Of
The Story“, dass sie ihr Handwerk verstehen. Die
Gitarren riffen, der Gesang kommt leicht AC/DC-like und
mit „We Wanna Live Free“ haben die Jungs eine echte
Hymne am Start. Tja, solche Tracks schreibt man im Leben
nur einmal, dafür für eine Leben lang! Dygitals machen
nichts Neues, das, was sich erschaffen klingt aber gut,
passt in die 80 Jahre und darf gerne angetestet werden.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DEATH ALLEY – Black Magick Boogieland Tee Pee
Records Death Alley machen schön dreckigen Old
School Rock’n’Roll mit einem Hauch Psychedelic Rock. Die
Niederländer klingen wie eine Mischung aus Motörhead und
Black Sabbath, allerdings nicht ganz so innovativ und
unverwechselbar. Die Platte hat Ecken und Kanten, wie es
dreckiger Rock haben sollte, aber leider fehlen ein
wenig die Höhen und Tiefen. “Black Magick Boogieland“
wäre wohl die perfekte Hintergrundmusik für eine
klischeetriefende verrauchte Bikerbar (falls es so was
noch gibt), doch viel mehr steckt leider auch nicht
dahinter. Das Album kommt zwar gut rüber und versprüht
einen gewissen rohen Charme, aber auf Dauer bleibt da
leider nicht viel hängen und die Songs plätschern
einfach über einen hinweg. Die Aufnahmequalität wirkt
etwas dumpf, was zweifellos so gewollt war (wohl aus
nostalgischen Gründen oder so), aber dennoch einen etwas
schalen Nachgeschmack hinterlässt. Die besten Tracks
kommen gleich zu Anfang: das raubeinige “Over Under“
sowie der Titeltrack “Black Magick Boogieland“.
Erwähnenswert ist auch noch das Riff-Monster
“Supernatural Predator“, welches mit seinen über 12
Minuten über einen Viertel der Spielzeit dieses
Silberlings ausmacht. Fazit: Wer‘s gern dreckig macht,
der sollte hier durchaus mal reinhören. Patricia
H.
Punkte:
7.0 von 10
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BLACKWELDER - Survival Of The Fittest Golden Core
Records/ZYX Music In den früheren Jahren des
Rocks und des Metals war es eher so, dass Musiker, die
sich aus grossen Bands verabschiedeten, oftmals eine
Solokarriere anstrebten, siehe Eric Clapton (Ex-Cream)
oder Ronnie James Dio. Dann gibt es Bands wie Europe, wo
das im Falle von John Norum (g) im kleinerem Rahmen auch
so war, respektive einige seiner Musikerkollegen im
Verlauf der Jahre zum Beispiel eine zeitlang fast die
ganze Tourband von Glenn Hughes stellten, um mitterweile
schon wieder eine ganze Weile (sehr erfolgreich!) im
Original-Lineup unterwegs zu sein. Und dann gibt es
neben aktivem "Bäumchen wechsle dich"-Gebaren
vermeintliche Super-Groups, wo sich Musiker aus
verschiedenen anderen Bands zusammen tun und man dann
geneigt ist zu sagen, dass sowas einfach funktinieren
muss. Im Falle von Blackwelder stehen die Namen von
Primal Fear, Gamma Ray, Yngwie Malmsteen, Angra und
Seven Seraphim im Raum. Die Namen dazu sind Ralf
Scheepers (v), Andrew Szucs (g), Bjorn Englen (b) und
Aquiles Priester (d). Gemäss Infosheet erwartet einen
Progressive Power Metal.
Na denn, dann wollen wir
mal! Der schnelle beginnende Opener «The Night Of New
Moon» weist mit sofortigem Tempo-Wechsel klar
progressive Züge auf und Ralfs prägnante Stimme
positioniert das Ganze erstmal deutlich im Primal
Fear/Gamma Ray/Angra Lager, während Gitarrist Bjorn mit
seinem Spiel zumindest etwas auf dem Pfad von Ying Yang
Malmsteen wandelt, wen wunderts?! Ähnlich bollert
«Spaceman» aus den Boxen, wo die wiederum mitunter sehr
melodiösen Guitar-Lines wie wieselflinken Soli der Chose
den Stempel aufdrücken und Ralfs teils elektronisch
verfremdete Vocals in der Tat Neuland betreten.
Getragener und gitarrentechnisch wesentlich näher bei
Yngwie ist das Instrumental «Adeturi» angesiedelt, das
man jedoch gescheiter ans Ende des Albums mit dem etwas
schrägen Titel «Survival Of The Fittest gesetzt hätte.
Besser vermag da «Freeway Of Life» zu gefallen, wo die
eingangs genannte Stilschublade durchaus ihre
Berechtigung findet und auch «Inner Voice» ist alles
andere als ein Ausfall. Dennoch packen mich Blackwelder
als Band nicht wirklich, da hier zwar insgesamt ohne
Zweifel auf Profiniveau agiert wird, aber Vieles einfach
halt bloss nach genregerechter Dutzendware klingt und
kein wirklich herausragender Song auszumachen ist, der
einen nachhaltig an den Eiern packt. Böse Zungen würden
dazu das Wort "langweilig" auspacken, aber das kann man
natürlich auch anderweitig empfinden. Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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HARMONY – Remambrance (EP) Ulterium Records
Sechs Lieder haben es auf die EP der schwedischen Power
Metaller Harmony geschafft. Vier stammen dabei von ihrem
Debut-Album Dreaming Awake, während zwei gänzlich neu
sind. Eingesungen wurden sie alle von Daniel Heiman (ex.
Lost Horizon). Klingt gut und spannend? Jain, denn etwas
komisch mutet es an, dass Dreaming Awake von 2004
bereits 2008 wieder neu erschien und diese EP bereits
die dritte Verwertung einiger der Songs ist. Hätte die
Band in dieser Zeit zehn Alben rausgebraucht, wäre der
Schritt logisch. Bei insgesamt drei Alben überhaupt
steht diese EP doch etwas merkwürdig in der Landschaft.
Das Ganze kann aber egal sein, solange die Lieder
überragend sind. Und auch da gibt es ein „Jain“. Mit
„Eternety“ startet die EP mit einem langweiligen
Standard-Szene-Song, welchen man bereits von anderen
Bands besser gehört hat. Das rumplige „Dreaming Awake“
reisst das Ruder danach zögerlich (aber immerhin) ein
wenig in die andere Richtung. Es steuert direkt auf
„Without You“ zu, welches zum absoluten EP-Höhepunkt
mutiert. Hier stimmen der spannende Aufbau, die grossen
Chöre und die traumhaften Gitarrenharmonien. Die
restlichen drei Lieder profitieren deutlich von der
Klasse des Vorgängers. Zumal die Band weitere Aspekte in
ihren Sound reinbringt und teilweise fast ins
Progressive abdriftet. Nimmt man diese EP als Zeugnis
einer nachvollziehbaren Entwicklung, kann es durchaus
sehr spannend sein. Zumal die guten Lieder deutlich in
der Mehrzahl erklingen. Wer Power Metal mag und Harmony
eine Chance geben will, kann hier wenig falsch machen.
Diese EP ist zwar weit von der „EP des Jahres“ entfernt,
bietet aber durchaus Qualität auf ansprechendem Niveau.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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NASHVILLE PUSSY – Ten Years of
Pussy (2 CD - Best Of) Steamhammer/Musikvertrieb
Die vorliegende Scheibe „Ten years of Pussy“ beinhaltet
die angeblich besten Studiotracks der letzten Jahre,
zusammengefasst auf einem Monsteralbum mit 22 Titeln. So
zumindest ist die Aussage der Band selbst. Nashville
Pussy aus Atlanta, mitten im Herzen der „BBQ-Nation“
tönen teilweise wie AC/DC, gepaart mit Lynyrd Skynyrd
und zusätzlich verheiratet mit Motörhead. Der Inhalt der
Texte lässt sich mit „Wein, Weib und Gesang“ etwa am
einfachsten erläutern. Nashville Pussy wurde 1996 von
Blaine Cartwright und dessen Frau Ruyter Suys als Hell's
Half Acre gegründet, dann jedoch vor der
Veröffentlichung des Debütalbums im Jahr 1998 in
Nashville Pussy umbenannt. Cartwright spielte vorher als
Gitarrist bei der Cowpunk-Band Nine Pound Hammer.
Seither haben sie eine Menge an Bühnenerfahrung
gesammelt und waren in über 40 Ländern mit Grössen wie
Motörhead, ZZ Top oder Slayer auf Tour. „Ten Years of
Pussy“ besteht aus zwei Teilen. Eine CD enthält 16
Studio-Klassiker der letzten Alben „Up the Dosage“
(2014), „From Hell to Texas“ (2009), das seinerseits in
Willie Nelson’s Studio in Texas aufgenommen wurde und
vom Songwriting her zu den besten Alben der Band zählt
und schliesslich „Get some“, das 2005 auf den Markt kam.
Die zweite CD ist eine Bonus-EP und enthält Live-Tracks
aus einer Show von 2009 in Nottingham. Spezielle
Erwähnung findet die ultimative Live-Version von
„Nutbush City Limit“ mit Ron Heathman von den
Supersuckers an der Gitarre. Dieses Album bringt sicher
für den Kenner nichts Neues und wird bestimmt auch den
Hardcore-Pussy Fan nicht mehr aus den Socken hauen! Wer
aber Gefallen an richtigem Schweinerock hat und seine
Vorliebe für dreckigen, rauchigen Sound nicht verstecken
will, sollte sich diese Scheibe unbedingt zulegen. Am
besten haut man noch das „Best Of“ Album von 2005 gleich
mit drauf und hat so fast alle gesammelten Werke von
Nashville Pussy auf zwei Tonträgern! Oliver H.
Punkte:
keine
Wertung
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FALCONER – Falconer – Ultimate
Edition Metal Blade/Sony Music
Die schwedischen Folk-Power-Metaller Falconer bringen
ihr Debut-Album von 2001 in einer erweiterten Version in
die Läden. Zu den elf Liedern auf dem ursprünglichen
Album gesellen sich auf einer zweiten CD noch sieben
weitere. Dabei handelt es sich aber nicht um neue
Lieder, sondern in vier Fällen um die Demoaufnahmen von
1999. Bei drei weiteren Songs offenbaren die ruhigeren
Versionen durchaus neue Aspekte zu den Originalen. Man
könnte dabei schon fast von neuen Liedern mit gleichen
Texten sprechen. Fans der Band können also hier nichts
falsch machen. Für Neueinsteiger bietet dieses Packet
eine gute Gelegenheit, Falconer in ihrer ganzen Vielfalt
kennen zu lernen. Ob man die Band gut findet, bleibt
natürlich Geschmacksache. Ich selber habe mit dem
nölenden Gesang und dem teilweise stumpfen Powermetal
meine liebe Mühe. Die musikalische Klasse schimmert zwar
durch, kann mich aber nicht packen. Objektiv gesehen
bietet diese Ultimate Edition aber ein faires Packet für
Fans und solche, die es werden wollen. Roger W.
Punkte:
keine
Wertung
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MAGNOLIA - Svarta Sagor Transubstans Records
Das schwedische Trio Magnolia lässt auch auf seinem
fünften Album nichts anbrennen und zelebriert wieder
eine ganze Reihe von Songs, die irgendwo zwischen
Blues-, Kraut-, und Psychedelic Rock „Made in early
Seventies“ anzusiedeln sind. Dass diese zudem auf
Schwedisch vorgetragen werden, mag anfangs zwar etwas
irritieren oder zumindest gewöhnungsbedürftig sein, aber
schlussendlich passt der Einsatz der Muttersprache zum
zuweilen recht kauzigen Charakter der Nummern. Im
direkten Vergleich zu den ebenso in dieser Ausgabe
vertretenen, ähnlich gelagerten Ape Skull, zeigen sich
Magnolia weitaus experimentierfreudiger und
psychedelischer, was nicht alle Tracks auf Anhieb
zugänglich macht. Das anfangs etwas alternativ
angehauchte „Tid Och Rum“ beispielsweise vermag mich
anfangs nicht ganz zu überzeugen, doch gegen das Ende zu
packen die Jungs dann den Rock Hammer aus und lassen den
Song in einem ausufernden, fulminanten Solo ausklingen.
Zudem lockern auf der anderen Seite Instrumentals wie
das simple, aber sehr groovige „Den Dagen Den Sorgen“,
das sehr spontan wirkende Feuerwek „Tillfällig Frihet“
und das eher exotisch anmutende Basssolo „Bortom Staden
Av Guld“ den Hörgenuss merklich auf. Mit dem Titelsong
und „Omväg“ zeigt die Band hingegen ihr anderes Gesicht.
Da standen offensichtlich die ganz frühen Black Sabbath
Pate, als ihr Sound noch tief im Blues Rock und Jazz
verwurzelt war und der Doom noch lediglich sehr schwach
hervorschimmerte. Alles in allem ein gutes, solides
Album für die Retro-Fraktion, in das man sich zwar erst
mal etwas reinhören muss, das aber durchaus seine
Glanzpunkte hat. Mirko B.
Punkte: 6.9 von 10
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NIGHTSHOCK - Nightshock Iron Shield Records
Bisher verband ich mit Florenz kulturprägende Namen
wie Giotto, Machiavelli, Da Vinci, Galilei oder
Michelangelo, und nun rauscht ausgerechnet aus der
Geburtsstätte der Renaissance ein wüstes
Pulverisierungskommando in unsere schöne Stuben. Im
direkten Vergleich mit den Hauptinspirationsquellen
Venom, Tank, Killer (Belgien) und Bulldozer (logisch…)
agieren die Geschwister Lorenzo (g/v) und Giulia Bellia
(b) sowie Drummer Simone Perchiazzi allerdings einen
guten Tick präziser. Dieser verminderte Rumpelfaktor
gepaart mit der Bereitschaft zugunsten willkommener
Abwechslung auf das konstant runtergedrückte Gaspedal
verzichten zu können, macht „Nightshock“ bei aller
thrashigen Härte selbst für eingefleischte
NWOBHM-Enthusiasten geniessbar. Natürlich bellt der
Sänger wie ein räudiger Strassenköter und wird in diesem
Leben nie den „Goldkehlchen des Jahres-Orden“ ans Revers
geheftet bekommen, dennoch weist die pfundige Produktion
eine gewisse Sauberkeit auf, welche jedem Instrument
genügend Platz und Durchsetzungsvermögen zugesteht, ohne
dabei die ursprüngliche Power zu kastrieren. Verwaschen
klingt definitiv anders. Und noch ein Pluspunkt: Der
generalstabsmässig organisierte Angriff auf die Lauscher
dauert gerade mal dreissig Minuten. Das ist zwar für
eine vollwertige CD lächerlich kurz, geht aber ganz klar
zugunsten der Intensität. Kurzum: Nightshock bedienen
uns mit kompetent gespieltem Proto-Thrash Metal, der den
Spirit jener Bands atmet, welche es vor über
fünfunddreissig Jahren schon etwas extremer mochten und
in Truppen wie dieser immer wieder eine Wiedergeburt
erleben. Verdammt, jetzt habe ich den Bogen zur
Renaissance doch noch hinbekommen! Mirko B.
Punkte: 6.9 von 10
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LUCIFER'S FALL - Lucifer's Fall Hammerheart
Records Das Duo aus Adelaide Australien, das
nebenbei noch beim auch dort ansässigen Quartett Rote
Mare Gitarre/Gesang und Drums beisteuert, versucht sich
am Doom der ganz traditionellen St. Vitus- und Count
Raven-Schule, freilich ohne jemals die Intensität der
Originale wirklich zu erreichen. Damit will ich aber
nicht sagen, sie würden ihre Sache nicht gut machen,
denn die Ansätze zeigen durchaus in die richtige
Richtung, von ein paar Ausreissern mal abgesehen. Das
eröffnende „The Suffering Wizard“ ist schon mal richtig
lang, und „-weilig“ noch dazu, dieser vertonte
Baldriantrunk kann höchstens noch Doomköppe begeistern,
die ihr Hirn durch den exzessiven Konsum magischer Pilze
auf Dauer-Standby geschaltet haben. Für mich hingegen
ist diese Nummer nichts anderes als eine harte
Geduldsprobe. „A Sinner‘s Fate“ haut in eine ähnliche
Kerbe: langsam, schleppend und monoton vorgetragene
Songs erzeugen nicht immer zwingend die erzielte
bedrückende Atmosphäre, und über den instrumental
gehaltenen, finalen Totalausfall „Death March“ lege ich
jetzt lieber das Mäntelchen des Schweigens. Dazwischen
zeigen die zwei hingegen, dass sie durchaus dazu in der
Lage sind, gute Songs zu schreiben, meistens braucht es
dazu nicht mehr als den Mut zu flotteren Tempi, mehr
Abwechslung und kräftigeren Vocals. So klingen dann
Tracks wie „The Summoning“, „Unknown Unnamed“ oder der
kleine, mit latenter Danzig-Note versehene Bandhit
„Deceiver“ um einiges frischer und vor allem
interessanter. Für den Durchbruch in der Szene noch
nicht gut genug, aber Doomster sollten das Düster-Duo
dennoch auf dem Radar behalten, denn da liegt weitaus
mehr drin. Die zwei müssen sich bloss trauen.
Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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ROYAL THUNDER – Crooked Doors Relapse Records/Non
Stop Music Tjaha, viel geändert hat sich bei
dieser Truppe nun nicht wirklich. Noch immer zockt man
eine Form von Classic/Retro Rock, mit einem doch
speziellen Touch, der Royal Thunder auszeichnet. Dieser
wird massgeblich auch von der Stimme der Sängerin
beeinflusst, die wirklich gut singen kann, sauber und
rein, aber auch rauh und rockig – wenn sie dies tut,
gefällt sie mir persönlich am besten, da dann die
Leidenschaft und Emotionen am besten Spürbar sind. Aber
egal, ob man sich nun ordentlich durch die Gegend rockt
wie bei „Floor“ und „The Line“ oder eher sphärisch
entschwebt wie bei „Forget You“ und dem Zweiteiler „The
Bear I“ und „The Bear II“, für Retro Rock-Freunde sind
Royal Thunder ein echter Leckerbissen. Und auch, wenn
man ein wenig ruhigere, dafür emotional intensivere
Rockmusik benötigt, so ist man mit „Crooked Doors“ echt
gut beraten. Kann man sich ruhig mal geben! Toby
S.
Punkte: 6.5 von 10
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MINSK - The Crash and The Draw Relapse Records/Non
Stop Music Ehrlich gesagt ist das kein einfacher
Brocken, den uns die Post/Sludge Herren von Minsk auf
ihrer neusten Scheibe servieren. Die Reise startet mit
“To The Initiate“ schon spannend. Mit hypnotisierenden
Riffs wird eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt, welche
alles Licht wie ein Schwamm aufsaugt und in ein
abgrundtiefes schwarzes Loch transferiert. Es gibt
wahrlich kein Entkommen aus diesem Sog, bei dem man das
Gefühl bekommt, dass die Hoffnungslosigkeit sich zu
einer gewaltigen Welle auftürmt, die Alles verschling
und in die Tiefe zieht. Ein wirklich grandioser Auftakt,
der das Verlangen weckt, mehr von diesen Tönen zu hören,
mehr von dieser tristen Welt zu entdecken. Und genau
hier liegt auch der Hacken an der Sache, denn wer sich
auf eine Entdeckungsreise begibt, will mehr sehen als
nur eine kontinuierliche Wüste des menschlichen
Verstandes. Selbst wenn wir in unseren eigen emotionalen
Keller hinunter steigen, wollen wir auch mal ankommen,
nicht dauernd nur die Stufen sehen. Doch genau dies
passiert hier. “The Crash and The Draw“ ist fordernd,
treibt einem stetig an, man wartet dauernd darauf, seine
inneren Ängsten und Monster zu Gesicht zu bekommen, doch
das passiert nie. Eine Strassenbahn in die Einsamkeit,
welche nie ankommt, weil es keine Endhaltestelle gibt.
Wir wissen alle, dass selbst negative Emotionen nicht
bloss aus der Farbe Schwarz bestehen, doch Minsk
scheinen nur diese Farbe zu kennen und verschenken so
meiner Ansicht nach ein gewaltiges Potential. Ich habe
mir die Scheibe einige Male angehört, war fasziniert und
gespannt, gespannt ob ich endlich irgendwo einen
Höhepunkt ausmachen kann. Minsk treiben einem förmlich
dorthin, man möchte endlich erlöst werden, eine kleine
Melodie, eine Harmonie vernehmen, welche aus diesem
drückenden Gewand befreit, doch da kommt einfach nichts
durch. Zumindest nicht zu mir - was ich schade finde.
Denn wie erwähnt: Atmosphäre erzeugen können Minsk und
“The Crash and The Draw“ hat durchaus seine fesselnden
Momente, doch scheint hier nicht der Gipfel, sondern der
Weg das Ziel zu sein. R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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DRUDKH – A Furrow Cut Short Season of
Mist/Irascible Drudkh haben noch nie zu den Pagan
Metal Bands gehört, die in der Schlagermusik wildern und
ihre Songs mit Alkoholkonsum und nordischen Sagen
aufzubessern versuchen. Das hat sich auf dem neusten
Werk auch nicht verändert, die Lieder wirken alle sehr
durchdacht und vielschichtig. Auf Bombast wird
verzichtet, viel eher lässt man den Gitarren zwischen
hypnotischen Rhythmusarbeit und klirrenden Leads hin und
her wandeln. Die Texte sind allesamt in Ungarisch, aber
die allgemeine Klangfarbe und das wunderschöne Cover
lassen erahnen, dass es nicht um fröhliche Gelage an
langen Tafeln geht. Vereinzelt folkig anmutende Stellen
lockern die Lieder immer wieder auf, ohne dabei den
Liedfluss zu stören. So ein richtig zündender Song
findet sich aber leider nicht, die Auswahl an ähnlichen
Bands ist einfach überwältigend. Ein packender Riff, ein
eingängiger Refrain, ein nackenbrechender Break oder ein
unerwarteter Rhythmuswechsel, das fehlt auf dem ganzen
Album. Es ist nichts gegen ein gewisses Mass an
Monotonie einzuwenden, aber über eine Stunde hinweg das
annähernd gleiche Tempo hat einen relativ einschläfernde
Wirkung. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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VALBORG – Romantik Temple Of Torturous Die
Sprechpassagen, welche die sechs Titel umfassende
Scheibe einleiten, klingen ähnlich wirr, wie die mässig
harmonischen Keyboardsounds, die bald darauf einsetzen.
Für Valborg-Kenner dürften diese Umstände wohl kein
Problem sein, denn das deutsche Trio verfolgt bewusst
eine obskure musikalische Ausdrucksweise. 'Blitz aus
Sodom' bietet dann schon deutlich mehr Struktur und das
stark verzerrte, doomige Hauptriff lässt die Welt in
Dunkelheit versinken. Die fürchterlichen Keyboardklänge
suchen den Hörer auf dem darauffolgenden 'Comtesse'
wieder heim. Die Kombination mit Samples von keuchenden
Hunden lässt den Körper ob der feucht-kalten Atmosphäre
erschaudern. Nach Lichtblicken sucht man auf dem zynisch
klingenden Werk "Romantik" vergeblich, zu tief sind die
Abgründe, die sich von Minute zu Minute auftun. Nicht
gerade der Soundtrack für den Frühling. Patricia
L.
Punkte: 6.5 von 10
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SATURNIAN MIST – Chaos Magick Candlelight
Records/Irascible Crowley hat sich mit diversen
Religionen und Philosophien auseinander gesetzt und in
seine Version der „Magick“ einfliessen lassen. Wenn man
die Liedtitel der Finnen anschaut, kann man in jedem
mindestens eine Anspielung auf spirituelle Denkweisen
erkennen, was ganz witzig wirkt. Ein Haufen bemalter
Männer, die bei Kerzenlicht im Keller sitzen und finster
dreinschauen, kann also auch Humor haben. Ich denke
zumindest, dass Liedttitel wie ‚Yoga, Hate, Fuck‘ mit
einem Augenzwinkern zu verstehen sind. Bei der Musik
selbst hört der Spass dann aber auf: erbarmungslose
Gitarren und harsche Vocals en Masse, dazu ein
Schlagzeuger im Geschwindigkeitsrausch, machen aus dem
neusten Output eine durchweg blasphemische
Angelegenheit. Die Songstrukturen sind ziemlich
thrashig, was das Überraschungsmoment gegen Nullpunkt
streben lässt. Dafür kann man schon bei Beginn mitnicken
und kennt die nötigen Riffs nach dem ersten
Hördurchgang. Durch den fetten Sound wirkt das Album
trotzdem sehr modern und macht durchaus Stimmung. Der
wirklich grosse Wurf ist es nicht, aber durch ihre
gezeigte Kompromisslosigkeit schaffen sie den Eindruck,
dass da in Zukunft noch Platz nach oben ist.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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GIFT GIVER - Shitlife Century Media/Universal
Gift Giver bieten auf ihrem neuen Album die ganze
Palette, die die neue Metal-Welt zu bieten hat. Von
Metal und Deathcore über alle anderen Cores bis hin zum
klassischen Nu Metal der Marke Limp Bizkit und Korn ist
so ziemlich alles vorhanden. Und obwohl Gift Giver
überraschend proggressiv daherkommen und bei den
immerwährenden Breaks und Rap-Einlagen niemals das
Gefühl aufkommt, dass hier nach Schema F gearbeitet
wird, fehlt es dem Ganzen an überzeugenden Hooks und
bleibenden, respektive bedeutenden Songs. Steve
Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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BROADSIDE - Old Bones Victory Records
Alternative Rock Pop mit Punkeinschlag so in etwa ist
die US Band Broadside einzuordnen. Sie spielen frech von
der Leber weg, ,und die 11 Tracks sind so erfrischend
wie ein Bier im Hochsommer. Das aus Virginia stammende
Quintett strebt dann auch die Radiostationen an, denn
bei dieser Scheibe braucht man nicht viel zu studieren,
sondern man kann sich berieseln lassen von der
Einfachheit des Songwriting. Live hat man auch schon
über 350 Konzerte gespielt. Auch da hat man wichtige
Erfahrungen gesammelt. Fans von „Day to Remember, New
Found Glory“ können bedenkenlos zugreifen. Auch Billy
Talent kann man als Referenz betrachten. Der Sound ist
wie geschaffen für die kommende Sommerzeit. Daniel
J.
Punkte: 6.5 von 10
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WALKING WITH STRANGERS - Terra Burning Heart
Records Walking With Stranger bieten auf ihrem
neuen Album "Terra" gewohnten Metalcore der Marke
Parkway Drive, haben aber den Pluspunkt skandinavischer
Melancholie, und dort wo Parkway Drive die Tampons der
Teenies mit Feel Good-Hooks zum glühen bringen, schalten
Walking With Strangers lieber einen Gang zurück und
werden nachdenklicher und philosophischer, bevor man
wieder von einem Breakdown zurück in die Realität geholt
wird. Handwerklich gibt es nichts auszusetzen und
eingängige Songs sind auch mit von der Partie, aber
dennoch sind Walking with Strangers in der Endabrechnung
zu wenig individuell und austauschbar. Steve
Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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SATAN’S WRATH - Die Evil Metal Blade/Sony Music
Es ist immer wieder ein Genuss zu lesen, wie ein neues
Werk von gewissen Labels angepriesen wird. Zitat: „Mit
“Die Evil“ tun sich neue hässliche Welten auf, ist es
doch zweifelsohne das finsterste, schnellste und
kraftvollste Werk, das diese Dämonen bisher abgesondert
haben“. So nun meine Version, “Die Evil“ ist ein
schmutziger Black/Thrash-Bastard, welcher tief in der
Thrash-Mottenkiste der späten 80er Jahre wühlt und
einfach 30 Minuten lang nur Spass macht. Die Griechen
rumpeln und knüppeln sich durch die 9 Songs in einer
fast schon unverschämten Gleichförmigkeit, ja man ist
versucht zu sagen: hat man einen der Songs gehört, kennt
man sie alle. Anspruchsvoll ist “Die Evil“ nicht
wirklich, Komplexität und Tiefgang sind ebenso
Mangelware wie eine frostige Atmosphäre. Also ein
totaler Reinfall, die Kohle lieber in den ewigen Feuern
der Verdammnis verdampfen lassen? Nein würde ich sagen,
denn “Die Evil“ besitzt diesen schmutzigen Charme, den
es für die Momente braucht, wo man einfach mal nur das
Gehirn ausschalten und ein wenig unbeschwerte
Unterhaltung haben will. Mit Freunden ein Bierchen
kippen und dazu genüsslich im Takte den Nacken bewegen
und sich Geschichten aus der Jungend erzählen, als
Slayer noch nicht von H&M vermarktet wurde - dazu passt
dieser Erguss ausgezeichnet. Als Anspieltipps könnte ich
hier gleich den Titeltrack “Die Evil V 2“ und das flott
rockige “Coffinlust V 2“ empfehlen, damit ist auch
bereits praktisch die komplette Bandbreite abgedeckt
welche “Die Evil“ offenbart. Ob der Gehörnte nun extra
für dieses Werk beschliesst wieder auf Erden zu wandeln
bezweifle ich, jedoch wird die Scheibe bei der nächsten
Party seines Fan-Clubs für ein Retro-Thrash Vergnügen
völlig ausreichen. R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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THE CROTALS - Fuel! Flames! Blast! Tenacity Music
The Crotals sind Schweizer und waren Members von Faves
und Toboggan. Leute, die Hight on Fire, Black Cobra und
Bison B.C. kennen, werden sicherlich hier Freude haben.
Sludge/Stoner Rock mit einer Stimme, die sehr extrem
ist. Die Musik könnte man sicherlich weiter empfehlen,
aber die Vocals werden viele abschrecken, was leider
sehr schade ist. So zumindest sehe ich das. Aus meiner
Sicht sind Geschmäcker ja bekanntlich verschieden, was
sicher auch gut ist, gerade hier in diesem Fall. Die
Produktion sollte man auch noch hervorheben. Sie klingt
nämlich für meinen Geschmack sehr authentisch. Ja, die
Snare ist wirklich klasse aufgenommen. Das passt super
zu diesem Genre. Alles in einem ein durchzogenes Werk,
das sicherlich Zeit braucht und auch seine Anhänger
finden wird. Sehr düster das Ganze. Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10
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SUNLIGHT – My Own Truth Total Metal Records
Griechischer Metal. Naja, wieso nicht. Allerdings
fehlt den Songs ein bisschen der rote Faden, so als ob
die Herren immer noch ein bisschen zu viel in den Track
packen wollen und ihn so überladen. Lasst den Refrain
doch mal, wie er ist, und haut nicht noch einen weiteren
Break rein. Nein, Sunlight ist keine Prog-Band. Sie
versucht sich an einer Mischung aus Whitesnake und alten
Helloween mit einem Schuss Deep Purple und Treat. Das
klingt alles ganz gut, wirkt aber in seiner Art zu
konfus. Wie schon so oft … weniger kann mehr sein …
Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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AUREOLE – Alunar Avantgarde Music
Einmannprojekte sind so eine Sache. In wenigen Ausnahmen
kann das sehr gut funktionieren, da der Musiker keine
Kompromisse eingehen muss. Auf der anderen Seite besteht
die Gefahr, dass die Musik wenig Abwechslung und Dynamik
erhält. Mastermind M.S., der für das Debüt seiner Band
verantwortlich ist, hört man das Ziel hinter seinem
Schaffen an. Die Synthesizer klingen wie aus den ganz
frühen Neunzigern, weit weg von hochklassigem Ambient
wie Atrium Carceri. Allerdings versucht der Amerikaner
auch kein reines Ambient, sondern paar seine Musik mit
verzerrten Gitarren, um die nötige Portion Metal
dreinzumischen. Genau an diesem Punkt könnte man die
Vision von Soundlandschaften von Vinterriket oder auch
Paysage d’Hiver erahnen. Leider fehlt, so zumindest mein
Eindruck, auf Dauer ein wenig die erzählerische Dichte
oder Tiefe der Lieder. Zwischendurch erschaffen sie zwar
eine Illusion von Leere (‚The Voice Of Nebular Flame‘,
‚The Senility Of The Hourglass), leider wird diese aber
genauso oft durch das zu dominante Rauschen der Gitarren
verdrängt. Dass der Drumcomputer nicht viel kann, sein
an dieser Stelle verziehen, schliesslich geht es in
dieser Musik um anderes als rein technisches Können.
Dafür liegt aber eben mehr Gewicht auf dem richtigen
Abmischen und Editieren der einzelnen Komponenten, was
dem Amerikaner noch nicht restlos gelingt. Nett, aber
kein Meilenstein. Tristan
Punkte:
5.8 von 10
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PHALLAX – Relics of Harmony Metalapolis Records
PhallaX ist kein Paketzustelldienst, keine
Kriegsformation und schon gar keine Abwandlung des
männlichen Geschlechtsteils. Es ein komplett neues Wort,
welches für melodischen Power Metal, Freude an der Musik
und Power auf der Bühne steht. Mit ihrer EP „Lower the
Flags“ von 2011 haben sich die Schwaben einen Namen
gemacht und die Erwartungen an das neue Album sind
dementsprechend hoch. 2014 wurden unter den Augen und
Ohren von Produzent Martin Winkler (ex-Stormwitch) die
Aufnahmen zum neuen Album „Relics of Harmony“ in Angriff
genommen. Mit „Fading In Darkness“ hat sogar eine
Komposition ihres Produzenten den Weg auf das Album
gefunden. Die ersten zwei Titel „Little Things“ und „For
the Birds“ geben schon mal eine gewisse Richtung vor.
Allerdings passt die Sprechgesang-Passage bei letzterem
Track nicht wirklich zum Konzept. Mit „Jorn“ lassen
PhallaX dann eher eine klassische Humppa-Hymne vom
Stapel. Moderner Folk Metal-Sound mit fetten Gitarren,
hämmerndem Schlagzeug und einem Sänger, der seine klare,
hohe Stimme im Griff hat. Der Text dazu ist ziemlicher
Schwachsinn, aber das tut der guten Laune beim Hören
keinen Abbruch. Mit „Brainwashed and Blind“ fährt der
PhallaX-Zug wieder Richtung Power Metal, wobei noch ein
paar düstere Passagen eingebaut sind. Mit
„Irresponsible“ ist dann eine episch angehauchte Nummer
am Start. Gespickt mit schnellen Passagen und Soli
bekommt man beim Hören aber schnell das Gefühl, dass da
einiges nicht ganz zusammenpasst. „Pharao’s Speech“
macht da leider keine Ausnahme und kommt eher platt und
langweilig daher. „Trollinger“ ist zu Beginn wieder ein
Lied mit Potenzial. Leider ist nach viereinhalb Minuten
noch nicht Schluss, sondern die Jungs setzen zu einem
Gitarrensolo an, das nach anderthalb Minuten zum Gedudel
verkommt und schliesslich einfach ausgeblendet wird.
Schade! „Dead and his Driver“ und „One fine Day“ mögen
das Ruder auch nicht mehr richtig herumzureissen. Über
die ganze Platte lässt sich sagen, dass es ein Haufen
guter Musikeinzelteile gibt, die irgendwie nicht richtig
zusammengesetzt wurden. Einzig der Finisher „Fading in
Darkness“ hat das Zeug zum Hit. Schade, dass dieser vom
Produzenten selbst stammt und nicht von der Band.
Allenfalls ist zu überlegen, diesen mit ins Boot zu
holen. Fazit: PhallaX lassen jeden traditionellen
Metalhead im Regen stehen, da auf „Relics of Harmony“ zu
viele Stilverletzungen vorkommen. Entscheidet selbst!
Oliver H.
Punkte:
5.5 von 10
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AM:PM - Aberrant Minds Provoke Murders (EP)
Eigenvertrieb Mit einer 5-Track EP geben die
jungen Schweizer AM:PM ein erstes musikalisches
Deathcore-Lebenszeichen von sich. Begrüsst werde ich
erst mal durch ein ruhiges Intro, welches angenehm die
Spannung bis zum ersten Brecher “Lady Hurricane“
aufbaut, der in den ersten Takten schon mal flott auf
die Zwölf haut. Überraschend ist, dass der Song erst mal
mehr an schwedischen Todesblei erinnert - zumindest bis
der erste Breakdown einsetzt. Diesem folgt ein etwas
abgehackter Mittelpart, der mir irgendwie die Spannung
raubt. Wenigstens marschiert die Schlussminute wieder in
den gelb-blauen Farben daher. Was dann mit “Make A
Choice“ folgt, ist für mich wirklich eine Überraschung
und meiner Ansicht nach auch der beste Song auf dieser
EP. Ein verdammter Nackenbrecher, anders kann ich es
nicht ausdrücken. Energiegeladen, voller Dynamik, mit
perfekt platzierten Tempowechseln, kurzen Blasteinlagen,
coolen Riffs - man wird richtig mitgerissen und dafür
muss der Daumen fett nach oben gehen!! Leider können die
folgenden Tracks “Humans Are Their Own Revivals“ und
“Salvation“ das Niveau nicht ganz halten. “Humans Are
Their Own Revivals“ wirkt zu konstruiert, sprich die
unterschiedlichen Parts fliessen zu wenig homogen
ineinander hinein und “Salvation“ weiss mich erst in der
letzen Minute so richtig zu begeistern. Nun ich muss
zugeben, ich war erst etwas skeptisch, denn gerade in
diesem Genre ist es alles andere als einfach sich von
der breiten Masse abzuheben, doch AM:PM geben sich alle
Mühe aus dem gewohnten Up-Tempo vs. Breakdown Schema
auszubrechen und dem Hörer etwas zu bieten. Dies rechne
ich ihnen hoch an. Die Zutaten stimmen, die Produktion
geht absolut in Ordnung, das Rezept geht jedoch noch
nicht immer so ganz auf. Vielleicht ist es der Ansatz,
dass AM:PM fast zu viel in einem Song verpacken wollen
und darunter die Dynamik und der Fluss leidet. “Make A
Choice“ zeigt jedoch auf, dass die Herren etwas können
und auch wenn es vielleicht noch nicht zum grossen
Rockstar reicht, zumindest einheizen können sie schon
mal. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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OMRADE – Edari My Kingdom Music
So, aufgepasst, Freunde Lounge-artiger Klänge. Hier
kommt ein Debut, das sich der sphärisch-entschwobenen
Welt mit Industrial-artigen Einsprengseln verschrieben
hat – der Gesang, sofern vorhanden, ist extrem im
Hintergrund und könnte rein theoretisch auch einfach ein
weiteres Instrument sein. Vor dem geistigen Auge
entstehen und vergehen Welten, eine gewisse düstere
Stimmung ist definitiv vorhanden – aber mal ehrlich,
diese Art von Sound könnte auch in einer schicken Bar
laufen, die sich ach so abgehoben und anders schimpft.
Gut, und jetzt mal Klartext: Da ich persönlich keinen
Zugang zu den Klangwelten von „Edari“ gefunden habe,
kann ich kein richtiges Urteil darüber fällen. Wem Nine
Inch Nails auf Ultra-Slow-Motion gefallen, der dürfte an
dieser Stelle richtig sein. Ich bin’s definitiv nicht.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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WORLDVIEW – The Chosen Few M24 Music Group
White Metal lässt grüssen. Allerdings ist auf den ersten
Blick nicht zu erkennen, dass es sich hier auch um einer
White Metal-Band handelt. Verspielt wie Deliverance,
Bloodgood und Vengeance Rising haben sich Worldview
einige Gastmusiker ins Studio geholt. OZ Fox von Stryper
ist ebenso dabei, wie auch Larry Farkas oder Les
Carlsen. Worldview bewegen sich dann auch auf dem
verspielten Territorium, welches nicht halt macht vor
Metal-untypischen Melodien („Mortality“). Das Ganze
klingt gar nicht mal so schlecht, braucht aber zu viele
Durchläufe, damit etwas hängen bleibt. Für Prog-Fans
sicher ein leichtes Unterfangen, für mich eine zu
komplexe Art. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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RIBOZYME – Grinding Tune Indie
Recordings/Irascible Heute gibt’s nicht nur
musikalisches, sondern auch chemisches Wissen um die
Lauscher. Ribozyme sind Enzyme in der Ribonukleinsäure,
die bestimmte chemische Reaktionen katalysieren können.
Alles klar? Mir auch nicht. Und ich frage mich auch,
wieso sich eine Band so nennt, aber gut – es können ja
nicht alle Gruppen ‚Endless Brutal Death Of Winter Frost
Doom‘ heissen. Wer aufgrund des Albumtitels nun dachte,
dass hier etwas Core-artiges dargeboten wird (so wie
ich), der liegt grundfalsch – Ribozyme zocken eine Art
Rock/Metal-Mischung mit sehr viel Atmosphäre, sprich: Es
hört sich stellenweise wie Tool oder Threshold an,
eventuell könnte man noch A Perfect Circle als
Vergleichsbeispiel hinzuziehen. Der Sänger kommt zwar ab
und an aus den Puschen und singt ein wenig lauter, aber
sonst bleibt alles mehr oder weniger auf einem ähnlichen
Niveau. „Inside The Waste“ ist interessant, weil dieser
Song sachte Anleihen an Kapellen wie Drowning Pool oder
Static-X aufweist, neben „Cut In Half“ einer der
härteren, schnelleren Tracks der Scheibe. Wer auf die
erwähnten Truppen steht und auch sonst ein eher offenes
Ohr gegenüber nicht alltäglichen Musikstücken besitzt,
der sollte sich „Grinding Tune“ mal reinziehen. Ich
schalte derweil mal weiter und ziehe mir eine weitere
Zigarette rein. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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VICTORIAN HALLS - Hyperalgesia Victory Records
Sehr poppig klingen die aus Chicago stammenden
Victorian Halls. Alternative Rock könnte man auch
schreiben zur Ausrichtung dieser Band. Die Mucke ist
recht melodienreich. Zwischendurch erklingt die Gitarre
„streng“, was natürlich für einen Metal Factory
erprobten Leser deutlich zu wenig ist. Er wird sich
schnell mal langweilen mit diesen schwierig zu
konsumierenden Songs. Auch die Produktion ist
langweilig. Die Drums sind gesampelt, was bei einer
solchen Band ja gang und gäbe ist. Wieder was fürs
Radio, und ehrlich: diese Bands klingen alle gleich. Ich
kann das Ganze nicht mehr ertragen! So sehr sind sie auf
Kommerz aus. Sorry Leute, wer das haben muss, soll sich
das antun. Alle andern können weiter scrollen. Es gibt
weit Interessanteres als dieses Trio. Daniel J.
Punkte:
4.7 von 10
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COLD IN BERLIN – The Comfort of Loss & Dust
Candlelight Records/Irascible Das Quintett Cold
in Berlin werfen ihr neues Album „The Comfort of Loss &
Dust“ auf den Markt. Es ist das dritte Album der
Londoner und enthält 10 Titel voller Leid und Qualen.
Geboten wird erneut Doom Metal gemischt mit
abgehalftertem Post Punk. Musikalisch umgesetzt, ist das
Resultat aber im Endeffekt nur minimal interessant.
„Watch me, as I bleed for you...“, so die Textzeile von
„The Bell“, dem zweiten Song auf dem aktuellen Album. So
irgendwie fühlt es sich auch an, die Platte
probezuhören. Die Londoner bieten düstere
Schlachthausatmosphäre an, die leider das musikalische
Ausbluten ihrer Musik zur Folge hat. Sängerin Maya
kämpft sich mehr oder weniger erfolgreich durch jeden
einzelnen Titel. Teilweise wird man beim Hören das
Gefühl nicht los, dass die Sängerin unter echten
Schmerzen leidet. Zäh wie Kaugummi zieht sich ein Titel
nach dem anderen durch das ganze Album. Ich muss
gestehen, dass dies gar nicht meine Art von Musik ist,
ich aber dennoch in der Lage bin, normalerweise einzelne
Songs auseinanderzuhalten. Bei „The Comfort of Loss &
Dust“ will mir dies aber nicht gelingen! Unter normalen
Gefühlszuständen, gestaltet sich der Zugang zum düsteren
und schrägen Werk äußerst schwierig. Schlecht ist „The
Comfort Of Loss & Dust" für den Kenner sicher nicht,
bestimmt aber keine Platte für jede Situation. Der Sound
ächzt und drückt, es winselt und fleht und in
„Mysterious Spells“ hält uns Frontfrau Maya eine Rede,
währenddessen minimale Backgroundmusik erklingt.
Befremdlich und ungewöhnlich zugleich! Mit „Ghost“ und
„Pray for Us“ werden dann schlussendlich noch die guten
alten Zeiten des längst untergegangenen Post Punk
zelebriert. Cold in Berlin erkunden jegliche Abgründe,
die es zu erkunden gibt. Leider auch jene, für die sich
scheinbar niemand interessiert. Meiner subjektiven
Meinung nach wird dem Hörer viel, ja fast zu viel
abverlangt. Sie lassen den dunklen Emotionen freien Lauf
und das schwappt unweigerlich über. Der Titel „Coming
back for More“ ist für mich daher mehr eine Drohung als
eine freudige Botschaft! Oliver H.
Punkte:
4.5 von 10
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KINGS DESTROY – Kings Destroy War Crime Recordings
Retro-Rock, die nächste. Hört sich stellenweise an
wie uralte Black Sabbath, einfach ohne den
doomig-metallischen Zusatz, und führt einen Sänger auf,
der sich ziemlich in den oberen Etagen der Vokalhöhen
eingenistet hat. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Der Sound ist, wie gesagt, eher von der schleppenderen
Sorte, allerdings fehlt da ein gewisses Flair – quasi,
wie wenn man ein Bier kippt, und merkt, dass der Alkohol
vergessen gegangen ist. Kann man trinken, muss man aber
nicht. Im Prinzip machen die Jungs ihre Arbeit ja ganz
ordentlich, aber eben: Erstens muss man auf die Stimme
stehen (mir persönlich rollen sich dabei ja die
Zehennägel auf), und zweitens sich auf diese doch eher
speziellere Art der Retro-Mucke einlassen können. Wer
sich ob den Stichworten angesprochen fühlt, darf gerne
mal seine Ohren riskieren. Ich riskiere lieber noch
einen Blick in den Kühlschrank, ob noch Bier da ist.
Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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THE LEATHER NUN – Whatever Wild Kingdom
Nun, so prinzipiell haben wir hier ein Stück
Musikgeschichte vor uns: The Leather Nun hatten damals
in den 80ern ihre grosse Zeit, zumindest in ihrem
Heimatland Schweden, und haben, so geht die Sage, gerne
Filme für Erwachsene (aka Pornos) und Stripper als
Dreingabe bei ihren Shows verwendet. Ziemlich genau 24
Jahre ist es nun her, man höre und staune, seit der
letzte Release „Nun Permanent“ auf die Ohren der
Menschheit losgelassen worden ist. Nun ja... Und jetzt
sitze ich hier mit „Whatever“, dem neuesten Output, und
denke mir: Was soll das sein? Ambiente? Eine Art von
Dark Rock, vermischt mit sachte Industrial-Elementen?
Ein Soundtrack zu einem schlechten Traum? Ehrlich, ich
habe keine Ahnung. Gewisse Tracks wie „Outside My
Window“ oder „Not Afraid“ dürften die tanzende
Schwarzkittel-Gemeinschaft erfreuen, tragen sie doch den
Uralt-Vibe in sich, den nicht mehr viele Bands in dieser
Richtung zu vermitteln wissen. Andere Songs wie
„Candyass“ oder „Dancing In The Rain (I’m In Love)“ sind
einfach nur, ähm, speziell. Wer The Dresden Dolls kennt,
der mag erahnen, was ihn hier erwartet. Kurzum: Für
Rocker und Metaller ist „Whatever“ nicht wirklich was,
für die Spezialisten unter den Spezialisten der
gothischen Mucke dürften The Leather Nun aber so etwas
wie eine dunkle Perle darstellen. Mein Fall ist dieser
Sound leider keineswegs, und so denke ich mir
schlussendlich auch: whatever. Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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