Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SUIDAKRA – Realms Of Odoric AFM
Records/Musikvertrieb Nach drei Jahren Pause melden
Suidakra sich mit ihrem mittlerweile 12. Album zurück.
Diesmal haben sich die Deutschen allerdings nicht auf
ein historisches Thema konzentriert, sondern in enger
Zusammenarbeit mit Künstler Kris Vervimp die
musikalische Untermalung zur Fantasy-Welt seiner
Schöpfung kreiert. So lebt auch dieser Silberling von
epischem Songwriting in dichter Erzähltradition sowie
mystischer Instrumentierung und aussagekräftigen
Melodiebögen. Die Mischung aus Melodic Death Metal,
Heavy Gitarren und keltischen Folk-Weisen ist enorm
abwechslungsreich und streckenweise überraschend
verspielt. Suidakra haben auch für dieses Werk wieder
diverse Gastmusiker verpflichten können: u.a. sind das
Tina Stabel (Gesang), Axel Römer (Pipes), Matthias
Zimmer von Perzonal War (Gesang) sowie Sascha Aßbach von
Fall Of Carthage (Gesang). Highlights gibt es auch auf
diesem Silberling wieder einige: Mein Favorit ist wohl
“Undaunted“ mit sehr schönem weiblichen Gesang, der
erstaunlich rau und rockig rüberkommt. Sehr schön ist
auch “Pictish Pride“, das mit einem wunderbaren Intro
von Piano und Streichern in eine eingängige Melodie
getragen von Heavy Gitarren und dem Gesang übergeht.
Auch eine Ballade ist mit dabei: “Braving The End“ ist
ein zauberhaftes Duett, ein Zwiegespräch zwischen ihrer
leichten Stimme und seinem tiefen Bass. Doch Suidakra
bleiben auch ihren härteren Wurzeln im Death Metal treu
– “One Against The Tide“ ist wieder weitaus aggressiver
und energischer unterwegs. Mit “Cimbic Requiem“ ist auch
wieder ein rein instrumentales Zwischenspiel mit dabei,
das perfekt zur Stimmung passt. Dieser Silberling ist
unglaublich facettenreich, was unter anderem auch am
Einsatz der typsichen Folk-Instrumente liegen dürfte...
Fazit: Suidakra haben einmal mehr ein absolut
grossartiges Album abgeliefert, dass einen in eine
andere Welt entführt. Die Deutschen haben in ihrer 20
jährigen Bandgeschichte ihre eigene, unverkennbare
Identität gefunden und schaffen es immer wieder, eine
einzigartige Atmosphäre aufzubauen und darin ihre
Geschichte zu erzählen. Für mich ist dieses Album eines
der besten, das mir dieses Jahr auf den Tische
geflattert ist und so kann ich eigentlich nur die volle
Punktzahl geben! Patricia H.
 Punkte:
10 von 10
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MISTUR - In Memoriam Dark Essence Records
Eher zufällig bin ich im Vorfeld auf einen Song der
Norweger gestossen und ich wusste, ich brauche dieses
Album unbedingt zur Review. Dabei reisse ich mich
grundsätzlich nicht um Pagan- und Viking Metal, da ich
schlicht zu alt für den „Scheiss“ bin, aber bei Mistur
war ich gleich so „angefixt“ von einem Song, dass ich
unbedingt mehr davon brauchte. Während bei Amon Amarth
der Melo-Death die Grundlage bildet, so (und wie sich
das für eine Norwegische Band natürlich gehört) basiert
das muntere Treiben von Mistur auf Melodic Black Metal,
angereichert mit etwas Progressivität und dank den
oftmals eingesetzten Hammond-Sounds gar etwas
psychedelisch. Was aber die grosse Stärke von „In
Memoriam“ ist, abgesehen von der dichten winterlichen
Atmosphäre, welchen einem das Gefühl vermittelt man
steht direkt oben auf der Grossen Mauer von Game Of
Thrones und blickt über endlos verschneite Wälder, sind
diese zeitlosen Nordischen Melodien die es
unwiderruflich schaffen meine Seele mit Gänsehaut zu
überdecken. Borknagar treffen auf Wintersun und In Vain,
Dekadent sowie etwas Amorphis (zu „Tales From The
Thousand Lakes“ Zeiten) schauen dabei auch noch um die
Ecke, so könnt ihr euch „In Memoriam“ grundsätzlich mal
vorstellen. Seit „The Latter Rain“ von In Vain bin ich
von keiner norwegischen Band wieder so „geflasht“ worden
wie es nun Mistur geschafft haben (dabei habe ich die
neue Borknagar und Moonsorrow gleich meilenweit zur
Seite gestossen). Die Songs „Distant Peaks“ und
„Matriarch’s Lament“ sind der reine Wahnsinn, ich kann
es schlicht nicht anders beschreiben und ich verwende
sonst nicht all zu gerne Superlative, aber wer bei den
letzten 3 Minuten von „Matriarch’s Lament“ keine
steinharte Axt in der Hose hat der kann entweder nichts
mit Melodic Black Metal anfangen, oder ist Abonnent
einer mehrmals gebrauchten Porno Zeitschrift. Ich gehe
sogar soweit und behaupte, was 2004 Wintersun mit ihrem
gleichnamigen Debüt damals für das Genre gelang, ist nun
2016 von Mistur mit ihrem zweiten Werk „In Memoriam“
spielend gelungen: Eine derart dichte nordische
Atmosphäre zu erschaffen, mit Melodien zum niederknien,
dass dieses Werk ein zukünftiger Klassiker sein wird und
muss. Also liebe Freunde von Windir, Vreid, Cor Scorpii,
Kampfar, Borknagar, Wintersun, In Vain, Schlitten- und
Höllenhunden und für die, welches es noch werden wollen,
schafft euch dieses Werk an, denn bei den Alten- und
Neuen Göttern, Mistur sind die neuen wahren Herrscher
über den Norden und der Winter wird kommen. R.K.

Punkte:
9.5 von 10
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SUICIDAL ANGELS - Division Of Blood NoiseArt
Records/Universal Die Suicidal Angels aus
Griechenland müssen an dieser Stelle wohl kaum noch
gross vorgestellt werden. Wer guten Thrash mag, der wird
die "Angels" bereits kennen und lieben. Auf Tour mit
Legenden wie Kreator, Exodus und Death Angel hat sich
die Band um Mastermind Nick Melissourgos einen guten
Namen in der Szene gemacht und auch die beiden
Vorgängeralben "Bloodbath" und "Divide And Conquer"
waren am Aufstieg des Quartetts massgeblich beteiligt.
Den Gipfel haben die Suicidal Angels aber damit noch
nicht erreicht, denn 2016 ist das Jahr, in dem die
Handschaufel für den ganzen Knochenstaub parat liegen
sollte - das neue Sägewerk "Division Of Blood" wird
nicht nur von einem typischen Cover des herausragenden
Artwork-Zeichners Ed Repka (Toxic Holocaust, Nuclear
Assault etc.) ins rechte Licht gerückt, sondern zeigt
die Truppe auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskunst!
Eigenständig und voller kompromiss- und gnadenlos
sägender Gitarrenriffs schüttelt der Vierer einen
Thrash-Hammer nach dem anderen aus dem Ärmel. Der Opener
"Capital Of War" startet gut und besticht durch
klassische Riffs und Vocals. Zumindest gefühlt legt die
Scheibe dann Stück für Stück an Druck und Energie zu und
prügelt mit "Set The Cities On Fire" oder "Bullet In A
Chamber" gewaltig wütende Ware um die Ohren. Garniert
mit filigraner Saitenarbeit wie dem Schlusstrack "Of Thy
Shall Bring The Light" peitscht einem jeder der neun
Songs ein Grinsen ins Gesicht. Auch Neu-Gitarrist Gus
Drax erweist sich als Glücksgriff und zeigt sich bei
seiner Arbeit ebenso passioniert wie das restliche
Bandgefüge. Musikalische Leidenschaft ist das Stichwort,
das "Division Of Blood" auf den Punkt beschreibt. Keine
überflüssigen Experimente, sondern ein geradliniger
schnörkelloser Sound, der die Thrash-Szene in gut 35
Minuten bis ins Mark erschüttert. Ich würde mich eher
als potentiellen Thrash-Muffel bezeichnen, aber an den
Suicidal Angels geht auch mein Ohr nicht vorüber.
"Division Of Blood" sorgt nicht nur aus der Anlage für
mächtig Wirbel, sondern wird diverse Open Airs und
Konzerthallen zum Kochen bringen! Oliver H.

Punkte:
9.4 von 10
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DESTRUCTION - Under Attack Nuclear Blast/Warner
Ich hatte schon das Vergnügen, die neue
Destruction-Scheibe im Studio zu hören und kann mir nun
die Songs ein weiteres Mal zu Gemüte führen. Und ich
muss sagen, die neuen Keulen von Schmier und Konsorten
überzeugen noch mehr als beim ersten Durchlauf. Es kann
durchaus sein, dass das Trio etwas rockiger und
metallener zu Werke geht als noch auf den
Vorgängeralben. Dies allerdings verleiht den Tracks eine
gewisse Frische und Lockerheit. Schon der Opener «Under
Attack», der durch ein akustisches Intro eingeläutet
wird, besticht mit einem schwindelerregenden Solo, einen
sofort sich in den Gehörgängen festkrallenden Refrain
und einem Doublebass-Gewitter, das den Kopf bangen
lässt. In den gleichen Ohrwurm-Sektor bricht «Generation
Nevermore» ein. Ein weiterer Track, der dank der famosen
Gitarrenarbeit von Mike alles wegbläst. Erhaben,
beängstigend und gewaltig haut «Dethroned» alles aus dem
Weg, bei dem der Refrain majestätisch ist. Wie schon
beim Studio-Report erwähnt, ist und bleibt «Getting Used
To The Evil» das absolute Highlight dieser Scheibe.
Einfach, weil dieser Track untypisch für die Jungs ist
und dadurch das Album um einige Nuancen erweitert.
Getragen, schwerfällig wie Black Sabbath und mit einem
Monsterriff ausgestattet marschiert dieser Song durch
die heimische Stube. Kultig auch das Riff von «Elegant
Pigs», wie auch «Second To None», das ein zukünftiger
Live-Klassiker werden könnten. Auch hier haut Mike ein
Klasse-Riff raus und die Drumarbeit von Vaaver besticht
mit dem galoppierenden Groove. Weitere Schmankerl sind
«Conductor Of The Void», mit seiner vertrackten
Spielweise und dem schon fast melodischen Solo sowie das
schnelle «Stigmatized». Das deutsche Thrash-Urgestein
hat sich mit «Under Attack» nicht neu erfunden, dazu
sind die Markenzeichen mit Schmiers Stimme und Mikes
Gitarrenspiel zu imposant. Aber! Die neue Ausrichtung
der Songs, man kann fast von Melodie anstelle von Härte
sprechen, tut der Band ungemein gut, ohne dass
Destruction an Härte einbüssen. Hier erblickt ein
wirklich tolles Album das Licht der Welt, das man
ungehört kaufen kann und welches nicht nur Thrash-Fans
erfreuen wird. Tinu

Punkte:
9.1 von 10
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THE ORDER - Rock'n'Rumble Massacre
Records/Musikvertrieb Meine Spannung auf das
neue Werk von The Order war gross, und damit
einhergehend beschlich mich auch die Befürchtung, sie
würden unter Umständen das hohe Niveau des
2012er-Überfliegers "1986" nicht halten können. Aber
spätestens nach dem zweiten Durchlauf wich diese
hintergründige Furcht grosser Freude und Genugtuung,
denn auch auf ihrer fünften Scheibe machen die vier
Jungs genau das, was sie am besten können: Starke,
hooklastige Rocksongs zocken, ohne sich dabei an Trends
anzubiedern oder gar unnötige Experimente zu wagen.
Natürlich kann man der Band jetzt den Vorwurf machen, zu
wenig risikofreudig zu sein und ständig nur auf Nummer
sicher zu gehen, ich sehe das allerdings etwas anders.
Wenn jemand mit immer den gleichen Zutaten dazu imstande
ist, immer wieder etwas Leckeres in verschiedenen
Variationen zu kochen, warum sollte er dann von seinen
altbewährten, bei der Kundschaft gefragten Rezepten
abweichen? Folglich servieren The Order der wachsenden
Fanschar erneut solide Hausmannskost ohne neumodischen
Firlefanz, ganz in der Tradition der glorreichen
Achtziger. Zu den gnadenlos straighten Stampfern "Play
It Loud" (wie denn sonst?!) und "Reason To Stay" lässt
sich herrlich bangen, der Titelsong versprüht mit jeder
Note jenes unvergleichliche Hair Metal-Flair made in Los
Angeles, ohne dabei aufgesetzt zu wirken, mit dem
Rock'n'Roller "Gimme A Yeah" grüsst man ganz
offensichtlich die Krokusse in Solothurn, und in Tracks
wie dem schon erwähnten "Reason To Stay" sowie "Wild
One" zeigt Gitarrenhexer Bruno Spring auf eindrückliche
Weise, dass er Standeskollegen wie Eddie Van Halen und
Jake E. Lee eigentlich ganz gut findet. Selbst die eher
balladesken "No One Can Take You Away From Me" und "Turn
The Pages" besitzen immer noch genug Cojones um bei mir
Balladenallergiker bestehen zu können. Zudem werden
diese eher getragenen Töne durch den finalen
Nackenbrecher "Karma" mehr als ausgeglichen, zu dem ein
gewisser V.O. Pulver übrigens zusätzliche Vocals
beigetragen hat. Wer sonst noch als Gastmusiker seinen
Beitrag zu "Rock'n'Rumble" geleistet hat, entnehmt ihr
am besten selbst dem Booklet, womit ich jetzt wohl durch
die Blume eine Kaufempfehlung ausgesprochen habe. Geiles
Teil meine Herren, chapeau! Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
2. Meinung: Man schrieb das Jahr 2006, als The
Order so zu sagen aus der Asche von Pure Inc. wieder
auferstanden waren. Allerdings blieb nur gerade Sänger
Gianni Pontillo übrig, der sich quasi mit den alten
GurD, minus deren Frontmann V.O. Pulver, zusammen
schloss. Das Debüt «Son Of Armageddon» war ein fetter
wie überaus harter Rockbrocken, der, wenn man hier
spontan mal den Titeltack oder «Ain't Got Satisfied»
zitiert, bereits das Faible für ziemlich kernigen
Hardrock, fernab von 08/15-Songwriting, erkennen liess.
«Metal Casino» (2007) und «Rockwolf» (2009) wanderten
auf dem gleichen hochklassigen Pfad, bis sich das vierte
Album «1986» (2012) den Titel zum Programm machte und
spürbar die Vibes dieser Zeit verbreitete. Trotzdem
blieben die Trademarks selbst unter Einsatz von
zaghaftem Orgel- und Keyboard-Sound mehrheitlich
erhalten, was der gewohnt knackige Absacker «Stop Lying
In The Name Of Love» locker bewerkstelligte. Bis zum
neuen Wurf «Rock'n'Rumble» vergingen vier lange Jahre
und diesmal gehen The Order noch einen Schritt weiter,
sprich stellen die frühere Härte zunehmend hinten an und
widmen sich noch deutlicher dem Hardrock der 80er. Wären
es bei zehn Songs also zehn Killer, dann könnte man
getrost die Höchstnote ziehen, aber auch nach mehreren
Durchgängen wird dies deutlich verfehlt. Hören wir also
genau hin! Volle Punktzahl gibt es jedoch gleich mal für
den richtig geilen Opener «Play It Loud», inklusive dem
legendären Boxring-Ansager Michael Buffer. Als Ratt-Fan
der ersten Stunde will mir der Titeltrack danach nicht
richtig munden, da er einfach zu nah am Original
klebt..., halber Punkt Abzug. Gar nicht geht
anschliessend die viel zu cheesige Halbballade «No One
Can Take You Away From Me», die noch glattpolierter als
die üblen U.S.A.-Mixes von Whitesnake daher kommt...,
kein Punkt! «Fight» beginnt ordentlich, aber der Refrain
ist zu dürftig. Cool hingegen ist das Solo von Master
Spring und das nicht nur hier..., halber Punkt! «Gimme A
Yeah» ist ein fast schon zu gewöhnlicher Rock'n'Roller,
den aber Spring erneut raus haut und ohne Gianni nur die
halbe Miete wäre. Witzig der Abspann mit den original
eingeflochtenen Tunes von Krokus' «Long Stick Goes
Boom»..., knapp ganzer Punkt. The Order pur ist hingegen
«Womanizer» als starker Groover..., ganzer Punkt. Klasse
Halbballade mit «Turn The Pages»..., voller Punkt. Bei
«Wild One» höre ich eigentlich nur Jake E. Lee zu Zeiten
bei Ozzy Osbourne und finde keinerlei Zugang..., kein
Punkt! Gleiches gilt für «Reason To Stay», wo es sich
wieder nur nach Ratt/Ozzy anhört. Halber Punkt erneut
nur dank den hammermässigen Licks von Spring. Solide
Kost bietet abschliessend der energetische
Rausschmeisser «Karma»..., nochmals ein Punkt. Unter dem
Strich also ordentlich und trotzdem nicht so das Gelbe
vom Ei, aber immer noch besser als vieles andere, und
erstmals wurde nicht mit Hilfe von V.O. Pulver, sondern
durch Achim Köhler produziert, das heisst Mix und
Mastering. Geht der eingeschlagene Zeitplan seit dem
Debüt in der gleichen Art und Weise weiter, kommt das
sechste Album 2021 heraus. Wie es klingen wird? Lassen
wir uns überraschen! Total Punkte für «Rock'n'Rumble»,
inklusive Bonus für das witzige Cover-Artwork und die
Top-Produktion, siehe untenstehend. Rockslave

Punkte: 7.0 von 10
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SCHAMMASCH - Triangle Prosthetic Records
Ich weiss nicht, ob es so dienlich ist, dem Typen der
den Hang zu den längsten Reviews hat eine Werk in die
Hand zu drücken, das über 100 Minuten Spielzeit
aufweist, andererseits landen ja meist die
„spezielleren“ und „abgedrehten“ Fälle bei mir, also zum
Wohl Aller, ich versuche mich mal so kurz wie möglich zu
halten (keine mindestens eine Person die das sehr freuen
wird). Das neue Werk „Triangle“der Basler (Experimental)
Black Metal Formation Schammasch verteilt sich über
sagenhafte 3 CDs oder wie bereits erwähnt über 100
Minuten Spielzeit. Sehr aussergewöhnlich in der heutigen
Zeit, aber gewöhnlich scheint nicht in dem Vokabular der
Herren vorzukommen, denn auch was klanglich präsentiert
wird ist weit mehr als nur die üblichen 10
Schrummel-Nummern. „Triangle“ ist wie so ein Besuch im
Kunstmuseum, wo abstrakte Gemälde,Gebilde und Plastiken
ausgestellt werden, über die man stundenlang diskutieren
könnte und jeder für sich wieder etwas anderes entdeckt
oder einfach nur unbeeindruckt daran vorbei läuft. In
diese Welt von Schammasch muss man erst mal einen Zugang
finden und eintauchen können, dies ist zugeben nicht der
einfachste Teil und ich bin überzeugt, „Triangle“ wird
nicht die Massen begeistern, zumindest nicht die Sabaton
Anhängerschaft. So nachdem der Pöbel verjagt ist, wende
ich mich nun den Freunden kranker und abgedrehter Musik
zu, denn für die wahren Geniessern komplexer Strukturen
und schräger Klangwelten ist „Triangle“ ein absoluter
Leckerbissen. Basierend auf Black Metal mit
gelegentlichen Ausflügen in den Doom und Sludge bis zu
Ambient und Ritual Gesängen ist so einiges auf dem Werk
vertreten.
Besonders sticht dabei der dritte Silberling
hervor, welcher mit Metal nicht mehr viel zu tun hat und
mehr Richtung Ambient-Ethno-Expermiental ausufert, dabei
fällt mir höchstens noch spontan Ulver ein und doch sind
Schammasch auch in diesem Teil anders und insbesondere
düsterer. Diesen Teil des Werkes muss wirklich jeder für
sich entdecken, es geht (auch ohne Drogen) aber dazu
braucht es einen schon sehr offenen Geist und man darf
sich persönlich nicht auf das Metal Genre einschränken.
Doch abgesehen von dieser speziellen Welt, bieten die
restlichen 11 Songs eine gewaltige Fülle an
Ideenreichtum, Spannungsbögen und düstere
Klanglandschaften. Die alle zu beschreiben, würde hier
den Rahmen sprengen, was ich interessierten Lesern raten
kann, hört euch mal etwas quer durch die Songs.
Empfehlenswert ist der meist rasende Song „In Dialogue
With Death“ und dann im Gegensatz dazu „Above The Stars
Of God“ welches erst wie ein Blues Rock Stück ertönt und
anschliessend in einem „Black Floyd“ psychedelischen
Erlebnis endet. Wenn euch beide Stücke gleichermassen
faszinieren, dann seid willkommen und taucht ein in die
Welt von Schammasch. Ich habe mir das Werk einige Male
angehört und es fällt mir noch immer schwer die
passenden Worte zu finden, doch mich fasziniert
„Triangle“ immer wieder aufs neue und ich bin tief
beeindruckt von der Kreativität dieser heimischen Band.
R.K.

Punkte:
9.0 von 10
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GRAND MAGUS - Sword Songs Nuclear Blast/Warner
Der sehr solide Auftritt am diesjährigen ICE
ROCK-Festival im Emmental brachte mich nach wie vor
nicht dazu, bei Grand Magus uneingeschränkt in Jubel zu
verfallen. Obwohl man den Pure Heavy Metal eigentlich
kaum besser zelebrieren kann, fehlt mir bis anhin über
weite Strecken das gewisse Etwas bei den Songs der
Schweden. Das könnte sich nun mit «Sword Songs», dem
mittlerweile achten Studioalbum, tatsächlich ändern. Das
Mittel dazu ist der überaus starke Opener «Freja's
Choice», der einen wirklich an den Eiern packt und etwa
so klingt, wenn die alten Black Sabbath sich in Richtung
Power Metal aufmachen. Was Manowar längst nicht mehr auf
die Reihe kriegen, heisst hier «Varangian» und kann
sogar mich abholen, und das heisst was! Gleiches gilt
für die Metal-Dampframme «Forged In Iron - Crowned In
Steel», die den erstarkten Anvil auch noch gut zu
Gesicht stehen würde. Spätestens hier wird einem zudem
bewusst, dass die fette Produktion nicht unwesentlich
für den guten Ersteindruck steht, den die
"Schwert-Songs" hinterlassen. Des Weiteren wurde spürbar
an den Arrangements gefeilt, was zumindest mir sofort
auffällt und diesen Song klar aufwertet. Noch besser
fräst der Groover «Born For Battle (Black Dog Of
Brocéliande)» in die Gehörgänge! Tja Freunde, was Grand
Magus da auffahren, ist definitiv um Längen besser als
fast alles, was zuvor verbraten wurde. Auf jeden Fall
ist mein Interesse an diesem Trio wieder zurück gekehrt
und «Master Of The Land» erinnert mich mit einem
verschmitzten Lächeln etwas an die total unterbewertete
Venom-Scheibe «Cast In Stone» (1997). Wie man
Maiden-Roots gekonnt einbettet, liefert «Last One To
Fall», ohne dass die übermächtigen Black Sabbath
vergessen gehen. Schleppend, aber nicht auf der Stelle
tretend, lässt auch «Frost And Fire» keine
Metaller-Wünsche offen. Dass man sich bei einer
Spielzeit von gerade mal knapp 35 Minuten allerdings
traut, ein an sich "schräges kurzes Instrumental mit
einem Hauch Country (!!) einzubauen, ist gewagt, passt
aber irgendwie zur grundsätzlichen Stimmung dieser
überraschend guten Scheibe. Selbstredend, dass auch der
Rausschmeisser «Every Day There's A Battle To Fight»
Joey de Maio & Co. aufzeigt, was an sich auch Anno 2016
möglich wäre. Ein guter Song mehr auf diesem Level hätte
«Sword Songs» allerdings zum Beinah-Volltreffer gemacht.
Rockslave

Punkte:
9.0 von 10
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IN MOURNING - Afterglow Agonia Records In
Mourning, wie man sie kennt und liebt. Harte, doomige
Riffs, Blastbeats und verträumte, nachdenkliche
Post-Melodien, gewürzt mit der eingängigen Growl-Stimme
von Tobias Netzell. «Afterglow» ist auch die erste
Bewährungsprobe für den neuen Ex-Katatonia-Drummer
Daniel Liljekvist, der seinen Job grossartig meistert.
Die neueste Scheibe der Schweden steht dem
Vorgängeralbum «The Weight Of Oceans» in keinster Weiste
nach. Es wird wieder viel Abwechslung geboten. Doch die
schwerfällige, nachdenkliche Grundstimmung bleibt stets
erhalten, aber auch Aufhellungen in Form wunderschöner
Melancholie sowie Parts, die zum Headbangen einladen,
fehlen nicht. Die Schweden haben den Nagel wieder auf
den Kopf getroffen. Der Sound von In Mourning ist eine
elementare Urkraft, die das ganze Spektrum menschlicher
Emotionen abdeckt und der urgewaltigen Aussagekraft des
Covers mehr als gerecht wird. Eine Produktion mit
Suchtpotenzial für jeden Liebhaber von Doom und Post.
Bei mir läuft es rauf und runter, ohne an Attraktivität
zu verlieren. Mario F.

Punkte:
9.0 von 10
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HATEBREED - The Concrete Confessional Nuclear
Blast/Warner Du meine Fresse, die neue
Hatebreed ist da! Jamey Jasta brüllt sich die Seele aus
dem Leib, da klingt Tom Arara von Slayer wie ein
Chorknabe. Apropos Slayer: Zwischenzeitlich gibt es bei
den neuen Riffs von Hatebreeds neuem Werk Ähnlichkeiten,
was aber noch lange keine Kopie ist und wird. Wie auch
bei Slayer gibt es im Sound der Hardcorelegende keine
Experimente, man bekommt für sein hart verdientes Geld
value for money. Die 13 Songs sind recht
abwechslungsreich, mal schnell, dann wieder schleppend,
aber alles auf einem hohen technischen Niveau mit einem
mörderlich guten Sound. Es wird für die Konkurrenz sehr
schwierig werden, dieses Werk zu toppen, die Latte ist
hier sehr hoch. Ach was quatsche hier hier eigentlich
noch rum - besorgt euch das Teil so schnell wie möglich,
den hier handelt sich um Hatebreed! Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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HAKEN - Affinity InsideOut Music
Seit dem dritten Album "The Mountain" haben Haken einen
grossen Bekanntheitsgrad in der Prog-Szene. Nun schieben
die Herren um Ross Jennings eins nach mit "Affinity".
Auch hier wird wieder eine grosse Vielfalt verschiedener
Einflüsse zelebriert. Da hört man Einflüsse von Yes,
Tool, Dream Theater, Toto, King Crimson und Porcupine
Tree, geschickt verarbeitet in den einzelnen Songs.
Grossartiger Prog Metal, Retro Prog auf höchstem Niveau.
Schon beim Opener "Initiate" wird der Zuhörer in Sphären
entführt, die berühren. Bei "1985" sind eben oben
genannten Toto-Parallelen auszumachen, ein spannender
Song könnte glatt von deren Album "Toto IV" stammen. Die
neue Musikalische Vielfallt könnte auch daher stammen,
dass alle Bandmitglieder zusammen verstärkt am
Songwriting beteiligt waren. Nicht wie auf früheren
Werken, als Ross Jennings und Rich Henshall den grössten
Songanteil schrieben. Jedenfalls tut das dem neuen Album
gut und man hört eine deutliche Weiterentwicklung, also
kein lauer Aufguss von "The Mountain". Und genau das
macht die Einzigartigkeit von Haken aus. Und so klingt
"The Architect" zwar nach Dream Theater, aber trotzdem
Eigenständig, ich weiss, ist schwer zu verstehen, müsst
ihr euch anhören. Übrigens gibt es ausser der normalen
Standard-CD auch noch eine Doppel-CD-Version, mit allen
Songs in einer Instrumentalversion. Sehr interessant, zu
hören, wie die einzelnen Tracks auch ohne Gesang
funktionieren, das ist wahrlich eine Meisterleistung.
Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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ABORTED - Retrogore Century Media/Sony Music
Das Quintett um Fronter Sven "Gurgloroth" de Caluwé ist
momentan auf allen Kanälen derart präsent, dass ich mich
kaum noch getraue den Klodeckel zu heben. Und das zu
Recht! Denn in ihrer Nische des Metal-Spektrums kennen
die Belgier aktuell nur einen Weg: zwischen deine Augen.
Meine Kritik zur sackstarken Vorab-EP "Termination
Redux" vom Februar kann eigentlich 1:1 als Blaupause
dienen, denn viel Neues gibts da nicht zu sagen. Ausser
vielleicht dass die elf neuen Lieder (plus Intro) so
brutal wie geschmeidig geraten sind. Dass trotz der
modernen Ausrichtung noch immer genug dieser gewissen
ruppigen Magie vorhanden ist um Gänsehaut zu erzeugen
und dass auf "Divine Impediment" Cattle Decapitation's
Travis Ryan seinen fiesen Gastgesang beisteuert (s. auch
Videoauskopplung). Dazu verfügen die leider
besetzungswechselfreudigen ABORTED in der aktuellen
Zusammensetzung über einen Wurf an Musikern der an
Durchschlagskraft kaum zu überbieten ist. Schlagzeug und
Bass bearbeiten dich filigran aber heftig von hinten,
die Gitarren shredden und solieren begnadet von vorne
und Svencho macht es dir abwechslungsreich oral, man
fühlt sich wie in einem verschwitzten, metallischen Dark
Room. Aktuell wohl die heisseste GrinDeath-Kapelle
nördlich des Äquators, unbedingt reinhören!
Hardy

Punkte:
9.0 von 10
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STONEWALL NOISE ORCHESTRA - The Machine, The
Devil & The Dope Steamhammer/Musikvertrieb
Mitte der Sechziger Jahre eroberten britische Bands auf
beispiellose Weise die amerikanischen Charts, Acts wie
die Beatles, The Who, Herman's Hermits, The Kinks, The
Rolling Stones und The Animals bildeten die Speerspitze
dieses unter dem Begriff "British Invasion" in die
Musikgeschichte eingegangenen Phänomens. Heute erleben
wir etwas Ähnliches. Zwar geht es diesmal nicht um
Chartplatzierungen oder heranwachsende Musiklegenden,
aber gemessen an der Dauer war die "British Invasion"
ein kurzes, laues Lüftchen, denn was inzwischen seit
vielen Jahren aus Schweden zu uns rüber schwappt, ist
schlicht unglaublich. Stonewall Noise Orchestra setzen
mit ihrem fünften Longplayer diese "Swedisch Invasion"
konsequent fort und wenden dabei ein altbewährtes,
effizientes Rezept an, sie machen einfach die Musik, die
ihnen am meisten Spass macht. Klingt simpel, ist es aber
nicht unbedingt, vor allem dann nicht, wenn eine Band
wie im vorliegenden Fall 40 Jahre Rockmusik-Geschichte
auf rund 40 Minuten komprimieren will. Dem schwedischen
Fünfer ist mit "The Machine, The Devil & The Dope"
jedoch genau dieses anspruchsvolle Kunststück gelungen.
Versatzstücke, Zitate und Stilelemente aus den
verschiedensten musikalischen Epochen wurden auf dem
Album neu zusammengesetzt und dermassen modern verpackt,
dass selbst dezente Verneigungen vor den Beatles ("On A
Program") oder vor dem Black Sabbath-Debut ("Stone
Crazy") absolut frisch und zeitgemäss klingen. Von retro
findet man auf dem Silberling also keine Spur, dafür
moderne, knackige Rockmusik am Puls der Zeit, sehr
druckvoll in Szene gesetzt und im richtigen
Spannungsfeld zwischen Power und Melodie. Und wie man
das feine Süppchen auch nennen mag, welches die fünf
Schweden da gezaubert haben, ob Heavy Rock, Classic
Rock, Modern Rock oder schlicht Rock, "The Machine, The
Devil & The Dope" ist in erster Linie ein stimmiges und
ausgewogenes Stück Hartwurstmusik geworden, das für mich
den aktuellen kreativen Höhepunkt von Stonewall Noise
Orchestra darstellt. Gitarrist und Hauptsongwriter
Snicken bringt es auf der Beipackzettel treffend auf den
Punkt: "Irgendwelche Einschränkungen gab es für uns
nicht, die einzige Vorgabe lautete: Let it rock!". Mein
Votum fällt klar und unmissverständlich aus: Mission
erfüllt! Mirko B.

Punkte:
9.0 von 10
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DEVIL'S GUN - Dirty'n'Damned Black Lode
Records/Non Stop Music 1990 wurde unter dem
Namen Krokus von Fernando von Arb ein komplett neues
Line Up zusammengestellt. Peter Haas am Schlagzeug, Many
Maurer und Tony Castell an den Gitarren und Peter Tanner
am Mikro. Fernando himself wechselte an den Bass. Das
Resultat war das Album "Stampede". Ein absolutes
Hammeralbum, das leider völlig verkannt blieb. Nun,
warum diese Geschichte? Die schwedische Formation
Devil's Gun und deren Debut-Album "Dirty'n'Damned"
erinnert haarscharf an "Stampede". Der Fünfer hat
ultrastarkes Songmaterial in petto. Eingängige
Strukturen mit Mitsingrefrains, ausgeprägte Chöre und
generell einen hohen Nachhaltigkeitsfaktor. Aber auch
musikalisch harmoniert die Truppe hervorragend. Satte,
dreckige Gitarrenriffs werden mit treibenden Bässen und
knallharten Drums verbunden. Vor allem aber die
rasiermesserscharfen Vocals haben es in sich.
Stimmakrobat Joakim Hermansson weiss seine schneidende
Stimme perfekt in Szene zu setzen. Unter dem Strich
versteht es die Truppe schnörkellosen, klassischen Hard
Rock und Metal ohne unnötigen Ballast, trotzem aber
abwechslungsreich und mit solidem Fundament an den Mann
(und die Frau) zu bringen. Selber bringt man dabei
Accept, Motörhead und Airborne ins Spiel. Um nochmals in
heimische Gefilde zurückzukehren könnte auch ergänzend
die Solothurner Formation Killer genannt werden.
Gesangstechnisch wird Brian Johnson und Udo
Dirkschneider erwähnt, dem muss aber eben zwingend auch
Peter Tanner hinzugefügt werden. Fazit: kaufen!
Chris C.

Punkte:
9.0 von 10
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EDU FALASCHI - Moonlight Pride & Joy Music
Der ehemalige Angra-Sänger Edu Falaschi bedient sich
seiner Vergangenheit und veröffentlicht Angra- und
Almah-Lieder, die zusammen mit Geigen, Piano und
Gitarren neue arrangiert wurden. Wobei, wenn wir ehrlich
sind, ist genau eine Nummer von Almah vertreten und die
restlichen acht Lieder stammen von Angra. Unglaublich,
was dabei herauskommt und wie fantastisch sich zum
Beispiel die Angra-Nummer «Nova Era» anhört. Gefühlvoll
und auf die Tränendrüsen drückend erklingt «Bleeding
Heart». Und wenn man die Lieder mit der Stimme von Edu
hört, weiss man, dass es nur einen Sänger, nach Andre
Matos, für Angra geben kann. Es ist diese Mischung aus
der Falaschi-Stimme und den Songs, die mit einer
unglaublichen Intensivität vorgetragen werden, die den
Hörer sofort packt und nicht mehr loslässt. «Moonlight»
ist ein Album geworden, welches man sich in aller Ruhe
anhören muss, am besten mit Kopfhörer, denn so taucht
man noch tiefer in die musikalische Emotionalität des
Brasilianers ein, die aber auch mal ein bisschen
forscher erklingt, wie bei «Angels And Demons». Tja,
mehr muss man zu dieser Scheibe nicht schreiben, ausser:
kaufen! Und vielleicht ist dies ja auch ein Zeichen an
seine alten Bandmembers, dass Edu wieder bereit ist für
einen Wiedereinstieg, denn Mister Falaschi hat nach der
Matos-Zeit mit seiner Stimme zu stark den Sound von
Angra geprägt. Tinu

Punkte:
9.0 von 10
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MOONSORROW – Jumalten Aika Century Media/Sony
Music Moonsorrow gehört nicht zu den Bands,
die alle zwei Jahre ein Album veröffentlichen und sich
den Arsch wundtouren. Nach der fünfjährigen Durststrecke
wurde das neue Album deshalb auch mit besonderer
Spannung erwartet - und das Warten hat sich gelohnt.
Bereits der Auftakt reisst mit dem eingängigen Hauptriff
richtig mit und versetzt einen in die Götterwelt, die in
den Songtexten besungen wird. Der unaussprechbare zweite
Track lebt von seinen vielen folkloristischen
Zwischenteilen mit schamanistischen Beschwörungschören
und den Ambienteffekten. Dazwischen lässt man immer
wieder das Gespür für tolle Folkmelodien aufblitzen.
'Suden Tunti' klingt dagegen einiges roher und
aggressiver. Ganz gegen Schluss kehrt wieder Ruhe ein.
Diese wird von 'Mimisbrunn' gleich weiter getragen und
die Folkmelodien nehmen wieder Überhand. Dies scheint
auch die allgemeine Tendenz auf "Jumalten Aika" zu sein,
wobei die eine oder andere Melodie zumindest teilweise
rezykliert wurde. Man muss sich aber auch nicht ständig
neu erfinden, gerade wenn die allgemeine Qualität so
hoch ist. Da den Finnen wie gewohnt eine Hand voll Songs
reicht um auf eine stattliche Spielzeit von über einer
Stunde zu kommen, bildet 'Ihmisen Aika (Kumarrus
Pimeyteen)' bereits den krönenden Abschluss dieses sehr
gelungenen siebten Studioalbums. Patricia L.

Punkte:
9.0 von 10
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THE LEVITATION HEX - Cohesion High Roller
Records/Musikvertrieb Neues aus der
Patchwork-Formation aus Alarum, Alchemist und Aeon Of
Horus. «Cohesion» setzt dort an, wo ihre erste Scheibe
«The Levitation Hex» aufhört: Wieder brettert dem Hörer
eine schräge Mixtur aus brachialem Death Metal,
Psychedelic und Space Rock um die Ohren.
Zugegebenermassen benötigt der Sound der Australier eine
gewisse Gewöhnungsphase, damit man kapiert, wie der Hase
läuft. Hat man diese Stufe des Verständnisses jedoch
einmal erreicht, werden The Levitation Hex zusehends
grossartiger. So verspielt und abwechslungsreich kann
Metal sein, wenn man ihm keine Grenzen auferlegt. Das
Album kommt äusserst kreativ und unkonventionell daher
und bleibt, dank facettenreicher Kompositionen, von
Anfang bis Ende spannend. Die Aufnahmequalität ist
leider eher bescheidener Natur, doch wen das bei
Alchemist bereits nicht gestört hat, wird auch von The
Levitation Hex nicht enttäuscht werden. Besonders fährt
der Song «Hipokritikill» ins Gebein, der gegen Ende
richtig schön wird. Zudem werden vermehrt Orgeln und
Chöre eingesetzt, die bei erstmaligen Hören irgendwie
unpassend scheinen. Aber auch hier führt exzessiver
Konsum zur Einsicht, dass diese Jungs absolut gar nichts
von ihrer Kreativität eingebüsst haben und ihr Handwerk
bestens beherrschen. Die neue Scheibe wechselt in
regelmässigem Takt von brachial zu episch, von klassisch
zu unkonventionell und wieder zurück. Einfach nur toll,
was The Levitation Hex hier gezaubert haben.
Mario F.

Punkte:
9.0 von 10
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THE VISION BLEAK – The Kindred Of
The Sunset EP Prophecy Productions Nach dem
grandiosen „Witching Hour“ im Jahre 2013 setzen nun die
beiden Herren Konstanz und Schwadorf dazu an, uns
alsbald ihren neuesten Streich namens „The Unknown“ zu
kredenzen. Vorerst, als Appetithäppchen sozusagen, wird
erstmal die EP „The Kindred Of The Sunset“ dargereicht –
mit zwei Tracks aus dem kommenden Album, „The Kindred Of
The Sunset“ und „The Whine Of The Cemetery Hound“ sowie
einem Cover, nämlich Tiamats „The Sleeping Beauty“ und
als Abschluss das instrumentelle „Purification
Afterglow“. Nun, der Titeltrack birgt insofern keine
Überraschung, als dass die Trademarks der beiden Herren
einfach weiter fortgeführt werden – schöne, horrormässig
angehauchte Gitarrenarbeit, dazu passende atmosphärische
Unterstreichungen im elektronischen Bereich,
unterstreichend wirken auch die Passagen, in welchen man
den Bass gut heraushört… und natürlich die tiefe,
erzählend wirkende Stimme von Konstanz, auch im Duo mit
Schwadorf. „The Whine Of The Cemetery Hound“ schlägt
dann in die gleiche Kerbe, aber man merkt, dass die
Thematik schwerwiegender geworden ist – es ist schwierig
zu beschreiben, aber es fühlt sich so an, als wäre das
‚Leichte‘, welches noch auf „Witching Hour“ zu fühlen
gewesen ist, nun einer erwachseneren, düstereren Version
gewichen wäre. „The Sleeping Beauty“ ist eine solide
Coverversion, quasi eine überarbeitete Version des
1992er-Klassikers von Tiamats aus dem „Clouds“-Album.
Nicht innovativ, aber schön, eben solide. Last but not
least „Purification Afterglow“ stellt musikalisch genau
das dar, was der Titel verspricht. Sehr schön und episch
gemacht. Man darf gespannt sein, ob das Album dann die
Erwartungen erfüllt, welche nun mittels dieser EP
geweckt worden sind. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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PARADOX - Pangea AFM Records/Musikvertrieb
Das dreissigjährige Bandjubiläum der deutschen
Thrash-Urgesteine feiert Mastermind Charly Steinhauer
gebührend mit einem intonierten Feuerwerk, das es
wahrlich in sich hat. Das ist nicht ganz
selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass der
sympathische Franke in seinem Leben schon so manchen
herben Schicksalsschlag hat hinnehmen müssen. Von
ständigen Besetzungswechseln, dem Verlust nahestehender
Menschen über verschiedene Darmoperationen bis hin zum
schweren Herzinfarkt, bei dem ein Teil des Herzens
abgestorben ist, war alles dabei, was so manchem
gestandenen Mann den Lebensmut geraubt hätte. Nicht so
der wackere Charly, der zieht es vor, die heilende Kraft
der Musik auf sich wirken zu lassen und beschenkt die
Fans nach fast vier Jahren Wartezeit mit sechzig Minuten
Paradox/Thrash Metal in Reinkultur. Die Trademarks sind
auch diesmal alle vorhanden, der mit Speed
Metal-Anleihen angereicherte Teutonenthrash besticht
durch chirurgisch präzises Riffing am oberen Rand der
Geschwindigkeitsskala und Charlys angenehmem
Cleangesang, der die trotz aller Härte vorhandene
melodische Marschrichtung unterstreicht. Getreu dem
Motto "Gut Ding will Weile haben" hat der Mastermind
intensive anderthalb Jahre ins neue Album gesteckt, und
das Ding ist gut geworden! Und lang noch dazu, denn mit
den eben erwähnten sechzig Minuten Spielzeit ist
"Pangea" der bisher längste Langdreher von Paradox, und
die Kunst, den Spannungslevel über diese relativ lange
Zeitspanne aufrecht zu erhalten, muss man erst mal
beherrschen. Paradox tun dies, des Thrashers Herz
erfreuen Hochtempo-Granaten der Sorte "Apophis", "Ballot
Or Bullet", "Manhunt", "Alien Godz" oder das
Stakkato-Riff-Massaker "El Muerte", für leicht
abgebremstes Mid Tempo-Feeling, natürlich nur für Thrash
Metal-Verhältnisse, sorgen Tracks wie "Raptor" und das
in Richtung Power Metal mit dicken Eiern schielende "The
Raging Planet", während dem Nummern wie "Vale Of Tears"
oder das grandiose "Cheat & Pretend" für die dankbar
angenommenen und episch untermalten Verschnaufpausen
sorgen. Ich mag's dem guten Charly von Herzen gönnen,
dass ihm mit "Pangea" ein wirklich grosser Wurf gelungen
ist, ein klarer Blindkauf für Fans der Band und eine
ehrliche Empfehlung für alle anderen Thrash-Freaks.
Mirko B.

Punkte:
8.9 von 10
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STORTREGN - Singularity Non Serviam Records
Als ich kürzlich in Berlin war, staunte ich
über die mir dargebotenen modischen Auswüchse, denn was
ich erblicken und ansehen musste war wie eine Zeitreise
zurück in die 90er Jahre. Dabei werden sehr schnell
Erinnerungen wach an eine Zeit, wo Metal generell als
extrem verpönt galt und unsere „Familie“ nach den
glorreichen 80er Jahren auf einen armseligen Haufen
zusammengeschrumpft war. Doch ich wage noch immer zu
behaupten, dass dies etwas vom Besten war, was dem Metal
passieren konnte, denn dadurch wurde an allen
Stahl-Fronten eine ungemeine Kreativität an den Tag
gelegt, welche ich schon länger vermisse. Was das mit
dem neuen Werk von den heimischen Stortregn zu tun hat,
nun jede Menge, denn obwohl sich die Band selbst in der
Ecke von Blackended Death Metal ansiedelt, so tendiert
„Singularity“ für mich mehr Richtung wütender Melodic
Death Metal der Marke At The Gates und In Flames zu
ihren legendären frühen 90er Heldentaten, vermischt mit
einer Portion Dissection. Die Black Metal Einflüsse
drücken dann durch, wenn Stortregn richtig im Up-Tempo
wüten und Gas geben, aber gerade die vielen melodischen
Leads und die teils verwendeten Halb-Akustischen
Einlagen („Aurora“, „Black Moon Silhouette“, „Nightside
Of Eden“), lassen mich oftmals nach Göteborg schauen.
Aber unter den Strich spielt das keine grosse Rolle,
denn dieser Black- Death Bastard ist derart gut
gelungen, dass es mir schon fast eine Nostalgie-Träne in
die Augen treibt. Das schöne dabei ist, dass
„Singularity“ nicht altbacken wirkt, sondern mehr über
diese Zeitlos-Attitüde verfügt welche das Material
irgendwie vertraut und doch auch frisch erklingen lässt.
Mal wütend, druckvoll und kompromisslos, dann wieder
verspielt und ergreifend so präsentiert sich
„Singularity“ und dies wohltuend und weit entfernt von
all den Modern „Zuckerwatten“ Metal Auswüchsen, welche
den Markt überfluten. Wenn ich ein paar Songs auflisten
müsste, dann das für mich absolut überragende „Nighside
Of Eden“, sehr verspielt mit wundervollen Leads oder der
Stampfer „Omega Rising“ und natürlich auch „Acosmic
Ascendant“ eine herrliche Black- Death Walze. Aussetzer
gibt es auf dem Album schlicht keine, das Niveau bleibt
konstant hoch und die Atmosphäre düster und drückend.
Ich muss hier zugeben, ich bin schlicht begeistert von
den Schweizer Jungs und hoffe es gibt noch abgesehen von
mir ein paar Herren in den besten Jahren, welche noch
ein Ohr übrig haben für diese Musik, denn Stortregn
haben es definitiv verdient gehört zu werden und zudem
hoffe ich noch mehr, dass „Singularity“ auch ein paar
junge Seelen erreichen kann, denn dieses Werk hier ist
noch Metal wie er tönen sollte. R.K.

Punkte:
8.9 von 10
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IRON SAVIOR - Titancraft AFM
Records/Musikvertrieb Okay, ein bisschen bin
ich schon erschrocken, als ich das Titelstück und
«Brothers In Arms» der neuen Iron Savior hörte. Würden
sich die Jungs um Bandleader Piet Sielck tatsächlich dem
Blind Guardian-Sound verschreiben? Etwas, das ihnen
nicht sooo gut zu Gesichte steht? Aber schon mit «Way Of
The Blade» schippert der hanseatische Dampfer auf den
bekannten Iron Savior-Gewässern mit spitzigen Judas
Priest-Wellen. Wieso den Hamburgern bis heute der grosse
Wurf nicht gelang, bleibt auch mit diesem Album
unbeantwortet. Der Vierer hat alles, was gute Songs
ausmacht: Tolle Gesangsmelodien, eine fette
Rhythmussektion mit Thomas Nack (Drums) und Jan Sören
Eckert (Bass) sowie dank dem Gitarrenduo Piet und
Joachim «Piesel» Küstner ein Garant für tolle Riffs und
Solos. Beweise dafür liefert der Vierer mit «Gunsmoke»,
dem Knaller «Beyond The Horizon», «The Sun Won't Rise In
Hell», «Rebellious» und einem Gamma Ray-Klopfer in Form
von «Strike Down The Tyranny» ab. Also, liebe Freunde
der gepflegten Gitarrenmusik, mit «Titancraft» liefert
Iron Savior einmal mehr einen astreinen Mischling aus
teutonischem German-Metal und britischem Edelstahl ab.
Die Gitarren rauchen, die Stimme von Piet ist
einzigartig und wer hier nicht zugreift, ist einmal mehr
selber schuld! Tinu

Punkte:
8.9 von 10
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TREAT - Ghost Of Graceland Frontiers
Records/Musikvertrieb Die schwedischen Treat
haben noch nie eine schlechte Scheibe veröffentlicht.
Das Einzige, was man den Jungs um Gitarrist Anders
Wikström und Sänger Robert Ernlund ankreiden kann, ist,
dass sie die Band auflösen, um sich dann wieder zu
reformieren. Das Positive daran ist, dass schon beim
letzten Mal mit «Coup De Grace» (2010) ein absolutes
Meisterwerk veröffentlicht wurde. Zusammen mit Trommler
Jamie Borger (ehemals Talisman), Bassist Pontus Egberg
(King Diamond, ehemals The Poodles) und Patrick
Applegren (Keyboard, Gitarre) besticht auch «Ghost Of
Graceland» mit seinen Melodien, seiner rockigen Härte
und den sich sofort in den Gehörgängen festkrallenden
Refrains. Lieder, mit einem sich so aufbauenden Chorus
wie in «I Don't Miss The Misery» schreiben einfach nur
Treat. Was hat sich verändert zum Vorgänger, der schwer
zu toppen ist? «Ghost Of Graceland» geht eine starke
Spur rockiger ans Werk, man kann schon fast von
siebziger Parts sprechen, wenn man die Gitarren in
«Better The Devil You Know» hört. Auch «Endangered»
rockt aus allen Rohren, bekommt durch die Keyboards eine
gute, passende Unterstützung, und genau da haben wir sie
doch wieder, diese typischen Treat-Refrains! Wenn wir
schon beim Rocken sind, knallt «Inferno» alles weg!
Ebenso wie «Nonstop Madness» und das schnellere «Too
Late To Die Young». Fazit: Treat sind Treat geblieben.
Ein Spur rockiger und neben Europe noch immer die
Topadresse für tollen Hard Rock. Auch wenn man «Coup De
Grace» nicht ganz das Wasser reichen kann, überzeugen
die Lieder auf «Ghost Of Graceland» von Beginn an bis am
Schluss! Tinu

Punkte:
8.8 von 10
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WARFECT - Scavengers Cyclone Empire
Definitiv nichts für Epileptiker. Dafür aber umso mehr
für Freunde des schnellen, anspruchsvollen Thrash
Metals. «Scavengers» ist einmal mehr eine massive High
Speed-Thrash-Attacke auf unser Trommelfell. Mit ihrem
dritten vollwertigen Album fangen Warfect dort an, wo
sie mit ihrem 2013 erschienenen «Exoneration Denied»
aufgehört haben. Wieder wechseln sie gekonnt zwischen
High Speed und riffdominiertem Mid Tempo hin und her und
zeigen, dass sie sich vor Grössen wie Kreator und Slayer
nicht zu verstecken brauchen. Die ganze Scheibe würzen
sie in regelmässigen Abständen mit anspruchsvollen,
rasiermesserscharfen Soli, die böse Zungen als reines
Gitarrengewichse abtun könnten. «Scavengers» entstand in
Eigenproduktion unter der Anleitung von Frontmann und
Gitarrist Frederik Wester, der sein Handwerk bestens
beherrscht. Gemässigtere Zwischenspiele wie in
«Predators» und «Skin Bound» ragen umso mehr heraus und
bilden mit riffdominiertem Mid-Tempo, wie in
«Resurrectionists», grandioses Headbangmaterial. Alles
in Allem wird von den Schweden in ihrem neuesten Release
nicht viel Neues geboten. Braucht es aber auch nicht.
Wozu auch ein Erfolgsmodell verändern? Das Artwork wurde
einmal mehr von Andrei Bouzikov gestaltet (u.a.
Municipal Waste, Skeletonwitch) und wird dem Albumtitel,
der übersetzt «Aasfresser» bedeutet, gerecht. Am Ende
des Albums wartet mit «Into The Crypt» ein
instrumentaler Leckerbissen und bildet ein
stimmungsvolles Outro. Für Freunde des energiegeladenen,
verdammt schnellen Trash Metal ist «Scavengers» ein
Muss. Mario F.

Punkte:
8.8 von 10
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WHATEVER IT TAKES - Deathblow BDHW Ich
meinte eigentlich die neue Scheibe von Hatebreed als
absolutes Hardcore-Highlight in diesem Monat zu haben.
Doch da scheinen die Belgier von Whatever It Takes etwas
dagegen zu haben. Mann o Mann, da wird einem ein geiles
Riff ums andere an die Birne geworfen. Auch stimmlich
ist Gitarrist und Vokalist Tim Vanglabeke Jamey Jasta
gar nicht unterlegen. Die elf Songs sind ein Schlag ins
Gesicht (ja, ich wiederhole mich), und man kann dazu
prima moshen, wie es eigentlich bei einer guten
Hardcore-Kapelle sein sollte. Für mich eine
Überraschung, die man gerne annimmt, auch neben der
neuen Scheibe von Hatebreed. Alles in allem ist die
Hardcore-Szene so lebendig wie nie zuvor. Kurze Hose
montieren und in die Converse-Schuhe hüpfen und los
gehts auf dem heimischen Parkett! Daniel J.

Punkte:
8.8 von 10
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FLOTSAM AND JETSAM - Flotsam And Jetsam AFM
Records/Musikvertrieb Die Speed/Thrash-Metaller
aus Phoenix, Flotsam And Jetsam, werden für immer an
ihren ersten beiden Scheiben «Doomsday For The Deceiver»
und «No Place For Disgrace» gemessen. Diese Alben waren
Sternstunden in der Metal-Geschichte. Mit den letzten
beiden Werken «The Cold» und «Ugly Noise» gingen die
Jungs um Meistersänger Eric A.K. einen metalleren Weg.
Auch auf dem neuesten Streich beweisen FAJ, dass sie
nichts von ihrer Spielfreude verloren haben, und
speziell die Gitarrenfront mit Mike Gilbert und Steve
Conloy leiert sich reihenweise tolle Riffs und Soli aus
den Fingern. Auch wenn man dabei bei «Taser» schon mal
ein bisschen flott modern unterwegs ist, verlassen die
Jungs nie ihren eingeschlagenen Weg. Zumindest hat man
mit dem Opener «Seventh Seal» ein tollen Einstieg aufs
Album gezimmert, der den heutigen Stand der Band
eindrucksvoll zeigt. Der Hammer schlechthin ist die
Nummer «Iron Maiden», die KEINE Coverversion der
britischen Jungfrauen ist, sondern eine
schwindelerregende Gitarrendarbietung und eine packende
Rhythmussektion (Michael Spencer Bass, Jason Bittner
Drums) zeigt. Tja, und über den Gesang von Eric muss man
nichts mehr sagen, er ist noch immer einer der
bedeutendsten Shouter in der Metal-Szene mit einem
ungeheuren Wiedererkennungsgrad. Mit dem coolen
«Creeper», das sehr verspielt ist, dem schnellen
«L.O.T.D.» und dem thrashigen «Forbidden Territories»
haut der Fünfer weiteres, geiles Kraftfutter raus.
Grundsätzlich ist dieses Album eine ganz geile Sache
geworden und verdient eine Benotung im Neunerbereich.
Allerdings, wenn man die musikalische Vergangenheit in
Betracht zieht, rennt auch diese Scheibe den beiden
ersten Streichen hinterher. Musikalisch ist alles auf
einem verdammt hohen Level, aber die Jungs machen noch
immer den Fehler, dass sie mit einem Augenzwinkern zu
stark experimentieren. Und trotzdem gibt es heute kaum
mehr Bands, welche Tracks wie «Iron Maiden», «L.O.T.D.»
und «Forbidden Territories» schreiben. Tinu

Punkte:
8.7 von 10
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ROYAL HUNT - Cargo (Live)
Frontiers Records/Musikvertrieb Das neue
Live-Album der königlichen Jäger beheimatet das
komplette «Paradox»-Werk, ergänzt mit ein paar weiteren
Perlen. Abgerundet wird das «Paradox»-Scheibchen durch
den Opener «The Mission», «Half Past Loneliness», «May
You Never Walk Alone» und «A Life To Die For». Die Band
um Alleinschreiber und Texter André Andersen besticht
durch eine handwerklich vorzügliche Darbietung und hat
in meinen Augen auch den einzig wahren Shouter in den
Reihen zurück: DC Cooper stieg bekanntlich nach
«Paradox» aus und wurde durch nicht minder begnadete
Sänger wie John West und Mark Boals ersetzt. Aber hört
man die Stimme von DC, was für tolle Screams lässt der
Ami vom Stapel, wird einfach klar, dass Lieder wie
«Message To God» oder «River Of Pain» nur durch und mit
ihm funktionieren können. Ohne dabei die Leistung seiner
beiden Nachfolger schmälern zu wollen. Klar dürfen bei
einem Royal Hunt-Konzert die Keyboards von André nicht
fehlen, allerdings funktioniert der Sound ohne Andres
Passmark (Bass) und Jonas Larsen nicht. Wer auf
technisch versierten Hard Rock steht, kommt an Royal
Hunt nicht vorbei und mit «Cargo» ebnet sich eine
wirklich coole Live-Scheibe den Weg durch die
CD-Informationsrillen. Geile Geschichte! Tinu

Punkte:
keine Wertung
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KNIFEWORLD - Bottled Out Of Eden InsideOut Music
Wenn man sich den ersten Song des dritten Albums der
Damen und Herren aus London anhört, glaubt man, eine
Yes-CD im Schacht zu haben. so startet "Bottled Out Of
Eden" also als Prog Rock-Werk. Die Band jetzt hier aber
musikalisch festzulegen wäre Komplett falsch. Klingt
doch der nächste Song schon komplett anders, so Richtung
Madness mit Gebläse und so. So springt man musikalisch
hin und her zwischen Pop Rock, Prog, ein bisschen Jazz,
quer durch die 70er, 80er und 90er. Kavus und Melanie
teilen sich den Gesang und klingen zusammen manchmal wie
die Ur-Proggies von Kaipa. Sehr spannend sind diese
musikalischen Sprünge allemal und lassen definitiv keine
Langeweile aufkommen. Ich würde das Ganze als
extravaganter Prog Pop bezeichnen. "Foul Temple" klingt
sogar etwas nach Steven Wilson. Ich finde diese bunte
Mischung sehr lecker und frisch. Es macht sehr viel
Spass, "Bottled Out Of Eden" zu entdecken und zu
geniessen. Die Songs sind allesamt total verspielt, hört
euch nur mal das etwas schräge "I Must Set Fire To Your
Portrait" an, einfach herrlich. Oder auch die
Nachfolgenummer "Lowered Into Necromancy". Es braucht
allerdings etwas Geduld, gebt nicht zu früh auf und ihr
werdet ebenfalls Spass haben am Longplayer der Briten.
Crazy Beat

Punkte:
8.6 von 10
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UNIVERSAL MIND PROJECT - The Jaguar Priest Inner
Wound Recordings Dies ist das Debut dieses
Projekts, gegründet 2012 von Gitarrist und Komponist
Michael Alexander, der hier auch für die eingestreuten
Growls beigesteuert hat. The Jaguar Priest ist ein
tolles Prog Metal-Werk das mich des Öfteren an Avantasia
erinnert. Auch hier haben jede Menge verschiedene
Musiker mitgewirkt, viele Sänger und Sängerinnen
veredelten dieses abwechslungsreiche Stück Musik.
Musikalische Einflüsse gibt's viele wie zum Beispiel das
grandiose "The Bargain Of Lost Souls", das unüberhörbar
nach Primal Fear klingt, mit Nils K Rue (Pagan's Mind)
am Mikro. Oder das flotte an Dream Theater erinnernde
"Dreamstate" Dem entgegen steht die wunderschöne
Klavierballade, zauberhaft gesungen von Elina Laivera,
die sehr oft auf diesem Rundling zuhören ist. Auch Diego
Valdez (Helker) macht einen hervorragenden Job beim
variablen "Seven", ganz starker Song. Auch mit dabei,
der ehemalige DT-Shouter Charlie Dominici, der den 9
Minuten langen Titeltrack singt. Eine tolle Prog-Nummer,
die natürlich schon nach Dream Theater klingt. Wilde
instrumentale Prog-Parts wechseln in ruhige
Klaviermomente, und atmosphärische Keyboards in
fantastische Gitarrensoli, eine beeindruckende Nummer
mit einem Dominici in Höchstform. Abgeschlossen wird das
Werk mit der ebenfalls 9-Minuten-Nummer "The Force Of
Our Creation" die mit wechselndem Mann/Frau-Gesang und
tollen Tempo und Stimmungswechseln glänzt, und dem Up
Tempo-Kracher "Xibalba". Michael und seine zahllosen
Mitstreiter bieten hier ein echtes Prog-Epos das
unheimlich Spass macht, durch grosse Vielseitigkeit zu
überzeugen vermag und jeden Proggie zufriedenstellen
dürfte. Crazy Beat

Punkte:
8.6 von 10
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SATYRICON – Nemesis Divina (Re-Release) Napalm
Records/Universal
1996, drei Jahre nach dem Mord an Mayhem’s Euronymus,
schielte die Welt wohl immer noch nach Norwegen und das
dortige Auftreten einer ganz eigenen Art des Metals. In
diesem Jahr erschien das dritte Album einer Band Namens
Satyricon. Zwanzig Jahre später gehört ‘Mother North’
wahrscheinlich zu den bekanntesten Black Metal Songs
überhaupt. Möglicherweise hat das Video zum Lied zur
Bekanntheit beigetragen (obwohl damals ja noch kein
Youtube existierte), das ganze kryptische Auftreten, die
Symbolik und Ästhetik bekam mit diesem Lied erstmals
richtig grosses Gewicht. Zwanzig Jahre später soll ich
nun meine Meinung zu einem Album schreiben, welches zum
Jubiläum neu gepresst und von Satyr persönlich neu
gemischt wurde. Was soll man über ein Album schreiben,
das unweigerlich zu den grössten Einflüssen des Black
Metals gehört? Wie würde ein Christen die Bibel
rezensieren? Das Album ist natürlich gealtert, die
Aufnahmetechnik hat sich natürlich bis heute verändert
(was man den letzten Alben Satyricons ja selber anhört,
da bekommen die Songs mehr Bass). Der Klang ist eisig
kühl, das Schlagzeug klingt flacher, aber genau diesen
Klang versuchte man bis heute tausendfach zu kopieren.
Riffs wie bei ‘Dum Som Hater Gud‘ funktionieren auch
heute noch gut, rockige Strukturen und zwei Tempi sind
recht klassisch geworden. Daneben hört man aber auch
hier mit dem Pianoteil am Ende bereits das Streben nach
Innovation. Auch bei längeren Songs wie ‘Immortaly
Passion’ spürt man noch heute einen Hauch von Epik. Der
Titeltrack hat meiner Meinung nach am meisten
Gemeinsamkeiten mit den heutigen Satyricon: repetitive
Liedteile, immer mit leichten Variationen gespielt.
Nemesis Divina ist auch 2016 noch ein starkes,
eigenständiges Album. Mehr noch, es ist inzwischen ein
Stück Musikgeschichte. Im Sommer wird es daher auch an
einigen Liveanlässen vollständig gespielt.
Tristan

Punkte:
keine Wertung
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ZAKK WYLDE - Book Of Shadows II Spinefarm
Records/Universal Genau zwei Dekaden nach dem
eigentlich ersten Solo-Album des ehemaligen Klampfers in
Ozzy Osbournes Diensten folgt nun der zweite Streich,
der sich simpel «Book Of Shadows II» nennt. Ein guter
Teil des Vorgängers war ja auf dem Live-Album
«Unblackened» (2013) zu hören. Diese Aufnahmen stehen im
direkten Kontrast zu dem, was man sonst von der
Hauptband Black Label Society gewöhnt ist, sprich zeigen
die andere ruhigere wie melodischere Seite des bärtigen
und vermeintlich bärbeissigen Amerikaners aus Jersey
City. Was vielleicht auch nicht jeder weiss oder
zwischendurch immer wieder vergisst, ist der Umstand,
dass Zakk nebst dem bekannten Gitarren-Spiel wie Stil
auch sein eigener Herr auf Tasteninstrumenten, vorab dem
Piano ist. Dazu kommen seine Vocals mit hohem
Wiederkennungswert, wo der Timbre der Stimme vor allem
bei diesen ruhigeren Songs optimal zur Geltung kommt.
Wem also die erste Ausgabe von «Book Of Shadows» schon
gemundet hat, kann hier beim zweiten Teil blind
zupacken. Vielleicht ist es auch gut, dass es offenbar
etwas länger geht, bis nach dem üblichen Gedröhne wieder
sanfte Töne angeschlagen werden. So alle zwei bis drei
Jahre würde sich neues Material dieser Wylde'schen
Spielwiese relativ schnell abnutzen und bald in der
Versenkung verschwinden. Da mitunter auch eine gewisse
Melancholie wie bei «Darkest Hour» und weiteren Tracks
auszumachen ist, eignet sich «Book Of Shadows II» ebenso
bestens als Soundtrack des Lebens, um zum Beispiel in
einer warmen Sommernacht im Cabrio oder mit geöffnetem
Fenster über die Landstrassen zu cruisen und der gerade
zerbrochenen Liebe des Lebens nachzutrauern. Aber der
Sommer darf aber auch so bald einmal Einzug halten...,
es wird langsam Zeit! Rockslave

Punkte:
8.5 von 10
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SHOTGUN - Live - Down Decadencia
Drive Livewire/Cargo Records Die schwedische
Formation um Sänger Zinny J. Zan und Schlagzeuger Stixx
wurde ursprünglich 1985 unter dem Namen Kinpin
gegründet. Um mit der aufkeimenden Sleazybewegung
Schritt zu halten, zog die Truppe 1988 ins Zentrum der
Szene nach Hollywood. Gleichzeitig änderte man den Namen
in Shotgun Messiah. Das Kinpin-Debutalbum "Welcome To
Bop City" wurde neu eingespielt und als selbstbetiteltes
erstes Werk von Shotgun Messiah veröffentlicht. Zinny
verliess dann die Band bereits 1990. Mit Frontmann Tim
Skold wurde der Nachfolger "Second Coming" und die "I
Want More"-EP aufgenommen. 1993 folgte ein weiterer
Longplayer "Violent New Breed", der sich von den
Vorgängern komplett Unterschied und im Industrial-Sektor
angesiedelt war. Offensichtlich war dem Stilwechsel kein
Erfolg beschert und die Band wurde in die Geschichte
entlassen. Nun, rund 25 Jahre später beschlossen Zinny
und Stixx die durchaus erfolgreiche Glam- und Sleazy-Ära
der Band wieder aufleben zu lassen. Messiah wurde aus
dem Namen gestrichen und auf Shotgun reduziert. Als
Mitstreiter konnte der Danger Danger-Gitarrist Rob
Marcello und der Randy Piper's Animal-Bassist Chris
Laney gewonnen werden. Als erstes offizielles
Lebenszeichen erscheint nun ein Live-Mitschnitt mit ein
paar Klassikern der Bandhistorie, darunter die Singles
"Shout It Out" und "Don't Care Bout Nothin'". Obwohl der
Formation damals der grosse Wurf versagt geblieben ist,
macht deren Sound nach wie vor viel Spass. Man bewegt
sich äusserst versiert in der Schnittmenge von Van
Halen, Ratt und Mötley Crüe. Obwohl die Musiker langsam
in die Jahre gekommen sind, ist in Zeiten, in denen
Sleazy wieder salonfähig ist, Shotgun weit mehr als nur
ein Fall für Nostalgiker. Coole Scheibe. Wir warten
gespannt auf neues Material. Chris C.

Punkte:
keine Wertung
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ILLDISPOSED - Grey Sky Over Black Town Massacre
Records/Musikvertrieb Kein Jahr ohne neues
Illdisposed Album, naja zumindest mir kommt es so vor
und ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Reviews ich
über die Dänen schon abgeliefert habe. Fakt ist, „Grey
Sky Over Black Town“ ist Studioalbum Nummer 14 und
markiert zugleich das 25 Jahres-Jubiläum der Death Metal
Walze. Eine Vorstellung über die Band zu verlieren
erübrigt sich meines Erachtens, denn ich bin überzeugt,
wer auf treibenden Mid-Tempo Death Metal steht hat
mindestes ein Werk zu Hause rumstehen. Das die Dänen
keine sonderliche Innovation-Schmiede sind, ändert sich
auch nach 25 Jahren nicht, andererseits habe ich das
auch nicht erwartet und irgendwie kann ich den Jungs
dabei nicht mal was ankreiden, denn sie ziehen
ungeachtet irgendwelcher Trends ihr Ding durch. Also wo
Illdisposed drauf steht ist auch Illdisposed drin, was
die Fans bestimmt erfreuen wird. Mit „Grey Sky Over
Black Town“ wird ein äusserst solides Stück Todesblei
abgeliefert, welches durchaus sehr starke Nummern
beinhaltet: „My Flesh Is Sealed“, „I Tried To Live“ und
„I’m Not One“ sollten unbedingt mal in vernichtender
Lautstärke angehört werden, wen es dabei nicht im Nacken
juckt ist wohl klinisch Tod. Gerade mit „I’m Not One“
ist den Dänen ein Brecher gelungen, welchen man sich
sogar auf einem Bolt Thrower vorstellen könnte.
Allgemein ziehen die Herren sehr gerne auf „Grey Sky
Over Black Town“ die Temposchraube auch mal gehörig an
und dümpeln nicht nur im Mid-Tempo Bereich herum, was
dem Output eine gesunde Portion Dynamik verleiht welche
zusammen mit der fetten Produktion und dem düsteren
Grundton zum Knochenbrecher wird. Ob nun „Grey Sky Over
Black Town“ als bestes Werk der Dänen angesehen werden
kann, darüber lässt sich streiten und da ich nicht
wirklich alle restlichen 13 Werke präsent in meinem
Musikalischen Unterbewusstsein habe, fällt es mir schwer
ein Ranking abzugeben, aber die Scheibe knallt und
fesselt mehr als andere Werke der Band, so viel steht
fest. Wer sich das Album anschaffen will, sollte
unbedingt zu der Digipack-Version greifen, denn diese
enthält mit „I’ve Been On My Own“, „It’s Almost Night“
und „This Is The Ride“ drei weitere Tracks die sich
qualitativ nicht hinter den restlichen 10 Songs zu
verstecken brauchen im Gegenteil. Gratulation
Illdisposed zum 25. Bestehen und Gratulation zu „Grey
Sky Over Black Town“, Tassen hoch auf die nächsten 25
Jahre, denn so kann es gerne weiter gehen. R.K.

Punkte: 8.5 von 10
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DIE KRUPPS - Live Im Schatten Der Ringe (2 CDs & 1
DVD) AFM Records/Musikvertrieb Nach über 35
Jahren Bandgeschichte wird es höchste Zeit für eine Best
Of der Kultkombo aus Düsseldorf. “Wenn schon, denn
schon“, haben sich Die Krupps wohl gedacht und bringen
nun ein umfangreiches Live-Paket auf den Markt. Die
DVD/2CD zeigt die Headline Show auf dem E-tropolis
Festival in der ausverkauften Turbinenhalle in
Oberhausen am 22. Februar 2014. Für diese Review lag mir
übrigens nur die CD vor, daher konzentriere ich mich
hier lediglich auf den Audio-Mitschnitt. Die 90 Minuten
Live-Show kommt einem Querschnitt aus jeder Phase ihres
kreativen Schaffens gleich. Die Abmischung ist
eigentlich ganz gut, auch wenn der Gesang mitunter etwas
untergeht – doch das sei den Urgesteinen verziehen, denn
was an Präzision fehlt machen sie durch energiegeladene
Performance wieder wett! Die Krupps zählen zu den
Pionieren des EBM und Industrial und so haben sie mit
ihrem Werk diverse der ganz grossen Bands dieser
Musikrichtung mit beeinflusst, wie zum Beispiel Front
242 oder auch Nine Inch Nails. Die Synthie-Giganten
kombinieren auf raffinierte Art und Weise erstaunlich
tanzbare elektronische Elemente mit thrashigen Gitarren
sowie industriellem Metal und hauchen dem ganzen dann
noch etwas 80ies Dark Wave Charme mit ein. Die Krupps
sind sich über die Jahrzehnte hinweg auf jeden Fall treu
geblieben und so klingen die meisten Tracks irgendwo
altvertraut. Das ist dann auch gleich mein grösster
Kritikpunkt – die fehlende Abwechslung! Doch genau diese
konstante Leistung macht Die Krupps nun mal aus...
Fazit: Wer auf Kraftwerk und Konsorten abfährt, der
sollte Die Krupps auf keinen Fall missen! Die Deutschen
haben es auch nach über 30 Jahren noch drauf und werden
mit diesem Best Of sehr viele treue Fans sehr glücklich
machen... Denn praktisch alle grossen Highlights ihrer
Karriere sind mit drauf, auch wenn der Fokus eher auf
den neueren Sachen liegt. Patricia H.

Punkte:
keine Wertung
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LIKE RATS - II Southern Lord Das Albumcover
und der Schriftzug von Like Rats lassen grösstenteils
den Verdacht aufkommen, dass hier eine finnische Black
Metal-Truppe am Start ist. Bereits bei den ersten Tönen
wird man aber eines Besseren belehrt. Druckvolle
Gitarrenparts treffen auf derbe Drumbeats und den
kehligen Gesang von Daniel Shea. Like Rats beheimatet
ehemalige Mitglieder der Grindcore-Fraktion Weekend
Nachos und Members von Pagan Youth. Allerdings legen sie
derzeit den Fokus vermehrt auf Metal, der von alten
Schlächterhaudegen wie Celtic Frost oder Obituary
inspiriert ist. Gepaart mit der Moderne von Black Breath
oder Dead In The Dirt ergibt sich eine explosive
musikalische Mischung. Einmal düster schleppend, dann
wieder schnell und aggressiv ergeben sich Songs, die nie
langweilig werden und jederzeit für reichlich
Abwechslung sorgen. Straff und bis zum Bluterguss
headbangend zeigt sich "Pandemic Of Fear", unbeirrbar
straight und herrlich koordiniert die Salven von
"Primordial" und "Immortal Coil", die sowohl Metal- und
Hardcore-Freaks in Rage versetzen und zu guter Letzt das
doomige "Grief Incarnate", das die Platte äusserst
düster ausklingen lässt. Mit dem vorliegenden Album, das
den schlichten Titel "II" trägt, bringen Like Rats
nunmehr ihren zweiten Longplayer auf den Markt. Seit
ihrem Debut sind bereits vier Jahre vergangen, und das
Warten auf neues Material hat sich gelohnt. Acht
brandneue Tracks in 33 Minuten sind zwar auf den ersten
Blick nicht gerade eine Wucht aber wie gesagt: Lieber
acht fette Titel, die es in sich haben und vor Wildheit
nur so strotzen als ein Album, das mit Restmaterial
gefüllt ist. Wer aber nun erst richtig Bock auf Like
Rats bekommen hat, sollte sich "II" als CD reinziehen,
denn darauf sind auch erstmals alle vorhergegangen
Veröffentlichungen der Band enthalten. 22 Songs
insgesamt, die es sicherlich in sich haben! Oliver
H.

Punkte:
8.5 von 10
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THE WRETCHED END – In These Woods, From These
Mountains Indie Recordings/Irascible Aha, pöser Pläck
Mettl aus dem frostigen Norden – kennt man, mag man
(oder auch nicht). Nun, das Trio besteht aus noch
aktuellen und ehemaligen Membern von Dark Funeral,
Emperor und Mindgrinder. Zusammen spielen die heiteren
Buben nun eine Art melodischer Black Metal, der auch
gerne etwas Erhabener daherkommt und nicht nur flirrende
Gitarrenwespen aufweist. Klingt ganz ok soweit, erinnert
mich stellenweise an Mörk Gryning, vor allem die
Passagen, in welchen atmosphärische Einschübe
vorzufinden sind, wirkt beispielsweise bei „Burrowing
Deep“ mit dem choralen Einsatz wie eine schwarze Messe.
Generell lässt sich sagen, dass The Wretched End eben
nicht nur knüppeln, sondern auch gerne mal die
Atmosphäre für sich sprechen lassen – das heisst nebst
den Chor-ähnlichen Einsätzen auch, dass nicht nur
Gekreischt und Geschrien wird, sondern auch cleane,
tiefe Vocals zum Einsatz kommen (siehe hierzu „Misery
Harbour“). „Dewy Fields“ als Schlusstrack fährt dann
nochmals eine ganz andere Schiene, hier lässt man sehr
stark das Tempo gedrosselt, singt nur clean (und
vergleichsweise hoch) – es wirkt wie ein Soundtrack zu
einem Film, sehr schön gemacht und zeigt auf, wie
vielseitig die Band agieren kann. Fazit des Tages: Zieht
euch diese Scheibe rein, auch wenn ihr vielleicht nicht
so viel mit schwärzlich gefärbtem Metall was anzufangen
wisst – ihr könntet noch überrascht werden! Toby
S.

Punkte:
8.5 von 10
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SINISTRO – Semente Season Of Mist/Irascible
Ohne Umwege walzt das erste Riff von 'Partida' über
alles, was sich ihm in den Weg stellt. Die im ersten
Moment süss klingende Mädchenstimme, die kurz darauf
einsetzt, kriegt bald schon eine andere Färbung und
wirkt vielmehr erotisch und verführerisch. Dass es
gewisse Gefahren birgt, wenn man sich der Verführung
hingibt, dürfte jedem klar sein. Auch wenn man der
portugiesischen Sprache nicht mächtig ist, kann man die
Eindringlichkeit der Worte spüren. Der Synthesizer
untermalt dies mal mit apokalyptisch anmutenden, dichten
Sounds und mal mit absolut minimalen Effekten. Über
weite Strecken des Albums ist der Instrumenteinsatz
stark reduziert und der Gesang wird einzig vom E-Bass
und dem Synthesizer getragen. Diese langanhaltenden
Passagen vermögen den einen oder anderen wohl der Sinne
entrauben. Die tief gestimmten Gitarren werden nur
selten eingesetzt. So wie zum Auftakt von 'Reliquia'
gelingt dadurch dafür eine besonders dramatische
Steigerung - ebenso zum Schluss des Albums hin. Das
grollende Riff wiederholt sich bis in die schiere
Unendlichkeit - und plötzlich herrscht Stille.
Patricia L.

Punkte:
8.5 von 10
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HUMAN ZOO - My Own God Fastball Music/Non
Stop Music Eigentlich können sich Human Zoo
aus Balingen (D) glücklich schätzen, dass ihr
Bandkarriere noch nicht so lange andauert. 2004 aus der
Taufe gehoben, sind seit dem Debüt «Precious Time»
(2006) mit dem aktuellen Album «My Own God» immerhin
vier full lenght Alben erschienen. Der Haken an der
Sache ist nun aber, dass sich die einzige Rock-Band mit
einem Saxophonisten als festes Bandmitglied bisher viel
zu wenig Gehör verschaffen konnte. Mir selber sind die
Lichter in Sachen Human Zoo erst am letztjährigen "ICE
ROCK"-Festival in Wasen im Emmental angegangen. Nach dem
Durchhören der ersten drei Klassealben, die durchwegs
knackigen Melodic Hardrock mit teils leicht metallischem
Überzug bieten, muss man sich wirklich fragen, warum
diese tolle Band immer noch ein Nischendasein fristet.
Immerhin stand man im April zusammen mit Axel Rudi Pell
auf der Bühne, wo es bei zwei Shows in Pratteln im Z7
eine ausverkaufte Show absetzte. Die neuen Songs von «My
Own God» bewegen sich erneut auf erfreulich gutem
Niveau, grooven zumeist optimal und die Vocals von
Frontmann Thomas Seeburger genügen internationalen
Anforderungen mit links. Und dann wäre da eben noch
Boris Matakovic mit seinem Saxophon, das zwar nicht bei
jedem Song vorkommt, aber doch mehr verwendet wird, als
dies zum Beispiel Foreigner (eigentlich nur) bei ihrem
Überhit «Urgent» tun. Dass bei Human Zoo vor allem die
balladeskeren Momente davon profitieren, liegt auf der
Hand, doch beim hammermässigen Melodic-Rocker «My Own
Illusion» ist dieses in der Rockmusik sonst selten zu
hörende Instrument vielmehr eine eindeutige Bereicherung
denn ein Sound-Filler. Und wenn wir schon beim Sound
sind, dann verfügt das Sextett über genau die richtige
Dosis Rauheit, vor allem von Ingolf Englers
Gitarrenspiel her, und darum stört das Saxophon
keineswegs. Ein weiterer Pluspunkt sind die
songdienlichen Backing-Vocals, die mitunter «Solitaire»
bereichern und hierbei die guten Bon Jovi Jahre bis «New
Jersey» (1988) wieder aufleben lassen. Des Weiteren
erfüllen auch Human Zoo den Anspruch, dass Rockbands
ohne Zweifel die besten Halbballaden wie Balladen zu
schreiben vermögen, nachzuhören bei «Wave Your Flag» und
dem stimmigen Duett «Reminds Me Of You», wo Seeburger
durch die 15-jährige Priscilla (!) begleitet wird. Wer
die härteren Scorpions und die frühen Bon Jovi mag, kann
mit Human Zoo nichts falsch machen. Nebst dem neuen
gelungenen Wurf «My Own God» sind auch die drei älteren
Alben mehr als nur empfehlenswert, und es wäre den Jungs
nun wirklich zu gönnen, dass sie ihre geile Mucke besser
unter die Leute zu bringen vermögen, als dies bisher der
Fall war. Die kürzlich in der Heimat abgehaltene
CD-Release Show zog bemerkenswerte 600 Leute an, was
schon mal in die richtige Richtung geht.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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GALLOWS POLE - Doors Of Perception Pure Rock
Records/Musikvertrieb Das Promo-Schreiben hat für
einmal recht: Die Österreicher Gallows Pole spielen mit
ihrer Mischung aus Doom, 70ties Hard Rock und einer
Prise Prog-Rock tatsächlich einen ganz eigenen Stil.
Beim ersten Höreindruck schläft man zwar fast ein,
spätestens ab dem zweiten Mal wird man aber in "Doors Of
Perception" richtig gehend eingesogen. Der weiche
Gitarrensound lullt einen ein. Der Gesang, welcher an
den härteren Stellen an Sin Starlett's Elias Felber
erinnert, wirkt hypnotisch. Dazu kommt ein musikalisches
Gespür, welches wunderbare Soundblumen wie z.B. "Learn
To Live" oder "Bring Me Through The Night" heranzüchtet.
Passend dazu klingen die Gitarren-Melodien, welche nie
einem Selbstzweck dienen. Was anfänglich gleichförmig
und langweilig klingt, entfaltet eine unglaubliche
musikalische Farbenvielfalt, welche bei "Someday Soon"
geradezu ins Mystische abdriftet. Wer sich auf
schleppenden, eher ruhigen und doch treibenden Doom-Rock
einlassen kann, für den ist "Doors Of Perception" der
wahre Garten Eden. Wer Musik allerdings lieber als
leichte Koste geniesst, wird hier ungläubig den Kopf
schütteln. "Doors Of Perception" ist ein kleines
Meisterwerk, welches es zu entdecken gilt. Als Einstieg
dazu empfiehlt sich der über neun-minütige Titelsong,
der am Ende des Albums nochmals alle Stimmungen
zusammenfasst. Ich bestelle jetzt meinen Garten, damit
der Platz für noch mehr Musik der 1982 gegründeten und
seit 2008 wieder sehr aktiven Band gedeihen kann.
Roger W.

Punkte:
8.5 von 10
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BURNING HATRED - Carnage Vicrecords Neues
von den Old School-Death-Metallern aus Holland. Ihr
neuestes Werk «Carnage» beginnt bereits mit Vollgas und
klingt wie ein richtig angepisster Schnellzug. Ein Zug,
der bewusst Personenunfälle zu verursachen sucht, bloss
um nach erstmaligem Überfahren wieder Anlauf zu holen
und erneut darüber zu brettern. «Carnage» überzeugt mit
eingängigen Riffs, tiefen Growls und aggressiven Drums,
und spätestens bei «Dying Day» kann kein waschechter
Death Metal-Fan mehr stillsitzen. Es ist zudem das erste
Release der Holländer in Albumlänge. Wie es sich gehört,
fehlen auch die Killer-Soli keineswegs. Besonders fällt
hier das in «March Towards Death» auf. Old School
bedeutet leider auch «Nichts Neues», doch wem dies
gefällt, wird an der neuesten Scheibe von Burning Hatred
seine liebe Freude haben. Mario F.

Punkte:
8.5 von 10
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DISCHARGE - End Of Days Nuclear Blast/Warner
Die ersten Takte des Opener "New World Order" klingen
aus den Lautsprecher, und man möchte meinen, eine geile
Thrashband legt hier los. Doch schon bald kommt der
dreckige Punk-Metal zum Vorschein, der diese Kultband
seit 1977 prägt. Hier gibt es keine Gefangenen, da wird
geknüppelt wie Sau, und auch der neue Sänger Jeff Janka
fügt sich nahtlos ins Bandgefüge ein. Die 15 Songs sind
meist nie länger als 2.50 Minuten, was eben für
Punktruppen die Regel ist, und hier auch keinen wirklich
stört. Tausendfach kopiert, aber das Original ist und
bleibt das Beste. Hier bekommt man für sein Geld hohe
Schule von alten Männern, die es noch mal wissen wollen.
Coole Scheibe! Daniel J.

Punkte:
8.5 von 10
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MESSENGER - Threnodies InsideOut Music Die
Jungs aus London kommen hier mit ihrem Zweiten Album
"Threnodies" aus der Versenkung zurück. Threnodies
heisst ja auf Deutsch 'Klagegesänge', und düster
melancholisch traurig geht man nun auch hier meistens
zugange. Ich höre oft alte Black Sabbath-Riffs und
-Stimmungen, gepaart mit Deep Purple-ähnlichen
Songstrukturen. Das Ganze klingt also ziemlich retro.
Gerade Songs wie "Oracle Of War" hat einen starken
Sabbath-Einschlag, abgesehen vom Gesang, niemand klingt
wie Ozzy. Weiter sehr auffallend sind die klasse
produzierten Drums, die echt knallen und natürlich auch
klasse gespielt sind von Jaime Gomez Arellano. Auch
zurückhaltende Nummern wie "Balearic Blue" versprühen
etwas Geheimnisvolles und tragen den Zuhörer weg in die
vergangene Musikalische Welt von Messenger. Und auch
hier wieder eine klasse Drum-Arbeit. "Celestial Spheres"
hat einen deutlichen Pink Floyd-Einschlag, und das
ruhige "Nocturne" könnte glatt auf einem Porcupine
Tree-Werk stehen. Ich mag hier den melancholischen,
zweistimmigen Gesang, wirkt fast hypnotisch.
"Pareidolia" überzeugt durch starke Stimmungs und
Tempowechsel, auch wieder mit leichtem Pink
Floyd-Einschlag. Beendet wird "Threnodies" mit einer
wunderschönen Ballade, sehr gefühlvoll gesungen von
Khaled Lowe und Barnaby Maddick. Messenger kommen hier
mit einem tollen, melancholischen, gefühlvollen Album,
musikalisch sehr aufs Detail bedacht und sehr
hörenswert. Crazy Beat

Punkte:
8.3 von 10
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DRIVE, SHE SAID - Pedal To The Metal Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Geschichte von Drive, She
Said reicht bis ins Jahr 1988 zurück. In unregelmässigen
Abständen veröffentlichten die beiden Protagonisten,
Sänger Al Fritsch und Keyboarder Mark Mangold, starke
Melodic/Hard Rock-Alben, fünf an der Zahl. Den Outputs
blieb aber jeglicher kommerzielle Erfolg verwehrt.
Sicher nicht zuletzt auch, weil, nebst Al und Mark, nie
ein konstantes Line Up zusammengestellt wurde. Seit dem
letzten Werk "Real Life" sind bereits wieder 15 Jahre
vergangen. Nichts desto trotz unternehmen die Herren nun
einen weiteren Versuch mit dem Titel "Pedal To The
Metal". Das Wort "Metal" könnte hierbei für Verwirrung
sorgen, den stiltechnisch hat Drive, She Said nach wie
vor nichts mit Metal am Hut. Trotzdem ist den beiden
Köpfen der Formation ein erstaunlich starkes Album
gelungen, das, nomen est omen, vor allem durch
ausgeprägten Drive besticht. Ein Grund für die gesunde
Härte und die Dominanz der Gitarren gegenüber den
Keyboards dürfte das Mitwirken von Six String-Koryphäe
Tommy Denanader sein. Obwohl der Sound zweifellos die
Wurzeln in den Achtzigern hat, wurden moderne
Melodic-Aspekte zeitgemäss adaptiert. Das reicht bis zu
Industrial-Pop-Elementen ("I'm The Nyte"). Generell
besticht das Songwriting durch ausgefeilte Melodien, die
sich mehr als einmal in hymnenmässigen Tracks
attestieren ("Writing On The Wall", "Rain Of Fire",
"Rainbows And Hurricanes", "In R Blood").
Selbstverständlich kommt auch die Balladenseite nicht zu
kurz. Auch da schafft man es, Songs mit Nachhaltigkeit
und Substanz zu verfassen. Vor allem "In Your Arms", bei
dem Al die Lead Vocals mit Fiona teilt, überzeugt auf
ganzer Linie. Wenn man von dem bescheuerten Bandnamen
absieht, ist "Pedal To The Metal" definitiv weit mehr
als ein Geheimtipp für die Melodic-Fraktion. Chris
C.

Punkte:
8.2 von 10
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STAM1NA - Elokuutio Sakara Records Was
hierzulande wohl die wenigsten kennen, geschweige denn
richtig aussprechen können, ist in Finnland eine feste
Grösse im Musikbusiness. Die Rede ist von Stam1na und
ihrem siebten Studioalbum "Elokuutio". In ihrer Heimat
hat die Band alles erreicht, was man als Metalband
erreichen kann: mehrere goldene Schallplatten, Platin,
etliche Emma's (finnische Grammys), haufenweise andere
Auszeichnungen und Nr. 1 Chartplatzierungen. Die ersten
Touren führten sie ausser Landes und brachten unter
anderem die Zuschauer des Wacken Open Airs zum
Durchdrehen. Was sicherlich speziell und im ersten
Moment gewöhnungsbedürftig ist, dass die Texte in
finnischer Sprache vorgetragen werden. Hat man dies aber
erst einmal überwunden, stehen Tür und Tor offen für ein
musikalisches Erlebnis der Extraklasse. Ziemlich
übergeordnet werden Stam1na in die Thrash-Ecke gedrängt.
Dies gilt aber nur am Rande und wird ihrem ausgeprägten
Stil nicht gerecht. Es ist eine Mischung aus Thrash,
Heavy und Progressive Metal sowie viele experimentelle
Einflüsse, wie sie unter anderem bei System Of A Down
oder Waltari zu hören sind. "D.S.M." ist ein gelungenes
Beispiel dafür. Ansonsten sind auch hymnische Nummern
wie der Albumtitel "Elokuutio" auf dem Album zu finden,
der doch schon fast Power Metal-Einschlag an den Tag
legt. Was eher gemütlich ausklingt, wird gleich im
Anschluss aufs Heftigste begrüsst;
"Meidänkaltaisillemme" ist aggressiv, schnell und zieht
dich in seinen Bann. Die Vocals sind ein bestialischer
Mix aus Screams und Growls, was dem Track eine ganz
eigene Dynamik verleiht. Mit "Pala Palalta" findet auch
ein Titel mit martialischem Sprechgesang Platz auf dem
Album. Antti Hyyrynen und seine Mannen liefern mit
"Elokuutio" erneut ein vollwertig hochstehendes und
höchst abwechslungsreiches Werk ab, das unumstritten die
Chance verdient hat, auch hierzulande gehört zu werden.
Das Konzept des Albums thematisiert die vielen Einflüsse
auf die Menschheit der Zukunft und dass wir einer Welt
aus Lügen unterstellt sind. Dass ihre Heimat den Fünfer
dafür wieder mit Gold beehren wird, ist unumstritten,
der grosse Durchbruch blieb ihnen aber leider auch in
den letzten Jahren ausserhalb ihrer Heimat verwehrt. Ob
sich daran mit "Elokuutio" viel ändert, bleibt fraglich.
Eines ist aber sicher: Genre-Offenheit wird mit 100%
Stam1na belohnt. Oliver H.

Punkte: 8.1 von 10
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WINTERHORDE - Maestro ViciSolum Productions
Als der Name Winterhorde auf meiner Reviewliste
auftauchte, war ich zugegeben etwas überrascht, denn ich
habe kaum noch damit gerechnet was von den Israelis zu
hören, sind doch nun 6 Jahre seit dem letzten Release
„Underwatermoon“ vergangen und dies ist für eine wohl
nicht so populäre Band eine verflucht lange Zeit. Soweit
mich meine Grauen Zellen zurück erinnern lassen, war ich
damals von „Underwatermoon“ durchaus beeindruckt und
somit gespannt, was die Progressive Extreme Metal
Formation nun mit „Maestro“ zu präsentieren vermag. Nach
dem nicht wirklich spannenden Intro „That Night In
Prague“ fährt Winterhorde mit „Antipath“ die Geschütze
aus und auf den ersten Blick erscheint es wie eine
Fortsetzung von „Underwatermoon“, zumindest nach den
ersten Blast-Attacke, doch es wird sehr rasch klar, dass
bei Maestro vermehrt auf die Orchestrale- und
Symphonische Komponente das Schwergewicht gelegt und
abgesehen von den Growls auch sehr viel Raum für den
melodischen Clean-Gesang geöffnet wird. Der Song wirkt
dabei wie eine Mixtour aus Kamelot, Luca Turilli, Epica
(ohne weiblichen Gesang), Therion, Dimmu Borgir und
Fleshgod Apocalypse. Mag nun etwas schräg klingen, aber
die Jungs wildern hier querbeet durch die Genres wie ein
Breitbandantibiotikum. Beim durchhören von „Maestro“
taucht dabei nicht etwa einer nach Bier riechender und
verrauchte Keller mit ner kleinen Bühne vor dem inneren
Auge auf, sondern man fühlt sich in ein grossen Theater
versetzt, wo man einer spannenden Darbietung in einem
gut gepolsterten Sessel folgt. Daraus resultiert auch,
dass „Maestro“ eine gewisses Volumen aufweist und die
Sinne erst mal durch Reize überflutet werden, diese zu
erfassen benötigt mehr als nur einen Durchlauf dieses
„Bastards“. Komplexität sprich der Progressive Ansatz
der Songs umfasst meist einfach die Wechsel zwischen
wütenden Blast-Attacken, symphonischen- und ruhigen
Abschnitten innerhalb der Songs, was durchaus sanft
gelöst wurde und weniger in einer „Hirnfick-Odysee“
ausartet. Jedoch fällt es mir schwer hier ein
klassisches Zielpublikum auszumachen, denn wer auf
Symphonic Metal steht, dem werden Winterhorde teilweise
zu hart sein, wer sich ausschliesslich im Symphonic
Black- und Death Metal wohl fühlt wiederum zu soft und
für reine Progressive Jünger ist die Darbietung wohl zu
theatralisch. Daher empfehle ich hier, dass man erst mal
in „Maestro“ rein hören sollte und wer bei „Worms Of
Souls“ , „Chronic Death “ und „Dancing In Flames“
begeistert ist, kann sich bedenkenlos diesen opulenten
Output zulegen. R.K.

Punkte: 8.0 von 10
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SOTO - Divak Ear Music/Phonag Anfangs April
war Jeff Scott Soto mit seiner neuen Band Soto zu Gast
in der «Hall Of Fame» in Wetzikon (ZH) und lieferte ein
begeisterndes Konzert ab! Nebst dem Umstand, dass Jeff
einer der begnadetsten Frontmänner der ganzen Szene ist,
zählt seine Hintermannschaft ebenso zum Erlesensten, was
man zusammen auf einer Bühne sehen und hören kann. Allen
voran Gitarrist Jorge Salan, flankiert von Kollege BJ
(der auch Keyboard-Parts übernimmt) und der taffen
Rhythm-Section mit Bassist David Z und Drummer Edu
Cominato. Die erste Scheibe mit dem Titel «Divak» ist in
erster Linie harter Rock, garniert mit etwas Düsterheit
und lässt die stilistisch mannigfach besetzte
Vergangenheit mehr oder weniger aussen vor. Will
heissen, dass «Divak» weder nach Axel Rudi Pell,
Talisman noch Yngwie Malmsteen klingt, und schon gar
nicht nach Journey, Soul Sirkus oder W.E.T. - Und das
ist ja noch längst nicht alles, wo Mr. Scott Soto seine
musikalischen Spuren hinterlassen hat. Nun mag er es
eben reduziert auf das Nötigste, ohne Bombast und seinen
sonst so geliebten Funk. Doch alles, was der
bodenständige Amerikaner bisher angerührt hat, ist
vielleicht nicht alles megaerfolgreich geworden, aber
musikalisch stets hochstehend ausgefallen. So kann sich
jeder seinen eigenen JSS zurecht legen, je nachdem, zu
was man gerade Lust verspürt. Für mich kann sich Jeff am
besten mit Talisman, Soul Sirkus, W.E.T. und generell
dem funkigen Material entfalten. Die
Pell/Malmsteen-Dinger sind unter dem Strich jedoch
keinen Deut schlechter. Somit kann der quirlige
Sympathikus für seine Solo-Tourneen oder aktuell mit der
erklärten Band Soto aus einem fast unendlich grossen
Backkatalog spontan auswählen, was er live bringen will.
Das ist nicht vielen Profi-Musikern vorbehalten, vor
allem dass es eigentlich keine Ausfälle zu verzeichnen
gibt. Das neue und in der Tat rauere Material finde ich
jetzt allerdings nicht unwiderstehlich. Ein schon lange
nötiger Abstecher zum Soul Sirkus Hammer-Album «World
Play» (2005) lässt mich deutlich überzeugter zurück.
Dennoch finden sich zum Beispiel mit «In My Darkest
Hour» aktuell auch feine Töne, die einen wohligen
Kontrast zum harten Rest bilden. Wer eine weitere
Facette von Jeff Scott Soto erkunden möchte, sollte
hiervon ein Ohr voll nehmen und gleichzeitig die anderen
älteren Perlen nicht aussen vor lassen. Rockslave

Punkte: 8.0 von 10
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HOLY DRAGONS - Civilizator Pitch Black Records
Die kasachischen Heavy-Metaller Holy Dragons hauen
bereits ihr 14. Album raus! Richtig auf dem Schirm habe
ich die 1995 gegründete Band aber erst seit dem
"Civilizator"-Vorgänger "Dragon Inferno". Bereits diese
CD begeisterte mit rohem, authentischem Heavy Metal und
liebevollen Arrangements, denen es aber letztlich am
entscheidenden Kick fehlte. Ähnlich verhält es sich nun
mit dem Nachfolger. Wobei alles noch ein bisschen besser
klingt. Vielleicht lasse ich mich aber auch durch das
neue CD-Artwork verleiten, welches sowohl als Zeichnung
wie auch im Titel weniger Klischeehaft als der Vorgänger
ist. Dazu kommen neue Titel wie "No Oil - No War" oder
"Bat Bombs", welche einen gewissen kritischen Zeitgeist
verbreiten. Dass beide Titel zusammen mit dem
Hidden-Track "Stop The War" zu den überlangen Liedern
gehören, macht die Sache umso spannender. Denn die
Kasachen schaffen es, hier über die ganze Zeit zu
unterhalten. Stilprägend ist bei Holy Dragons der
Gesang, welcher oft mit einem speziellen Echo versetzt
wird. Dieses gibt der Stimme zusätzlich Power.
Stilistisch bewegen sich Holy Dragons irgendwo im
Universum zwischen Heavy Metal, Thrash Metal, leichtem
Doom, sleazigen Elementen und ganz dezentem Folk. Die
sehr kurzen ruhigen Instrumentals "Singularity" und "The
Long Earth" sorgen nicht für akustische Erholung der
Ohren, sondern verleihen diesem Album auch einen
gewissen Tiefgang. Wer sich selber eine
Eingewöhnungszeit gönnt, findet musikalische Klasse und
ein Niveau, das auf den Exotenbonus aufgrund der
ungewöhnlichen Herkunft der Band ungeniert verzichten
kann. Und wer mal was Abgefahrenes Hören will, ist mit
dem Anspieltipp "Through The Walls" super bedient.
Roger W.

Punkte: 8.0 von 10
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SHIRAZ LANE - For Crying Out Loud Frontiers
Music/Musikvertrieb Bei Shiraz Lane handelt es
sich um eine Junge Neo Sleazy-Band aus Finnland. Obwohl
die fünf Jungs zu Hoch-Zeiten des Sleazy kaum geboren
waren, glänzt die Truppe durch Authentizität. Bereits
fünf Jahre mischt Shiraz Lane in der Szene mit. Dabei
wurde schon eine 2-Track Single und eine 5-Track EP
veröffentlicht, zudem schaffte man es immerhim aufs
Billing des Waken Open Airs. Zumindest in Finnland
geniesst die Band eine ausgezeichnete Reputation. Nun
wurde mit "For Crying Out Loud" der erste Longplayer
aufgenommen, der die Truppe definitiv über die Heimat
heraus bekannt machen wird. Die zehn coolen Songs
schaffen dabei gute Voraussetzungen. Die Tracks glänzen
durch eine ausgesprochene Eingängigkeit und Refrains mit
hoher Nachhaltigkeit. Doch nicht nur in Bezug auf das
Songwriting, sondern auch in der musikalischen Umsetzung
beweist Shiraz Lane erstaunliche Versiertheit. Als Input
wird dabei Guns'n'Roses, Skid Row und Aerosmith
angegeben. Darüber hinaus hat die Band aber auch ihren
eigenen Stil entwickelt. An die grossen Vorbilder
reichen sie dann aber doch nicht heran. So oder so, die
Formation hat alles richtig gemacht. Einziger
Diskussionspunkt bleibt dabei Sänger Hannes Kett. Der
Mann hat zwar eine ausgeprochene Powerröhre, seine
Vocals sind aber in einer hohen Stimmlage angesiedelt.
Dabei nähert er sich in der Praxis ab und zu gefährlich
der Schmerzgrenze. Die Stimme ist aber definitiv
Geschmacksache. "For Crying Out Loud" ist ein starkes
Album, welches das Potenzial hat, sich von der
Konkurrenz abzuheben. Der eine oder andere Genre-Fan
wird sich aber eventuell von den speziellen Vocals
abschrecken lassen. Trotzdem, unbedingt anchecken.
Chris C.

Punkte:
8.0 von 10
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THE DEFIANTS - Same Frontiers
Records/Musikvertrieb
Wer erinnert sich an die
Hard-Rocker von Danger Danger, die in den achtziger
Jahren mit dem Debut-Album und «Screw It» auf sich
aufmerksam machten? Von der zweiten Bandbesetzung der
Amis veröffentlichen Bassist Bruno Ravel, Sänger Paul
Laine und Gitarrist Rob Marcello nun als The Defiants
eine Scheibe, die gar nicht so weit weg von Danger
Danger ist. Vielleicht ist das Ganze eine Ecke rockiger
als der oftmals mit Keyboards versehene Danger
Danger-Sound, aber die Songs auf «The Defiants» können
sich sehen und hören lassen. Sei es das rockige «Love
And Bullets», das mitsingbare «When The Lights Go Down»,
das coole «Waiting On A Heartbreak», das typisch
amerikanische «Runaway», welches die Fönfrisur und die
damit verbundenen Wahnsinnschöre wieder aufleben lässt,
oder das an alte Bon Jovi erinnernde «We All Fall Down».
The Defiants erfinden die Musik nicht neu, müssen sie
auch nicht, denn was sie machen, macht Spass und wird
vorgetragen von Musiker, die wissen, was ein Song
braucht. Ein Track wie «Underneath The Stars» passt in
jede aktuelle Daily-Soap als Titelsong, verbreitet gute
Laune und eine Menge an freudigem Lächeln. Für Thrasher,
für Proggies, für Schwarz- und Tod-Metaller wird The
Defiants das Grauen sein, für die Rock-Fans eine
mögliche tolle Scheibe. Tinu

Punkte:
8.0 von 10
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DEVILDRIVER - Trust No One
Napalm Records/Universal
Album Nummer sieben für die
Kalifornier DevilDriver. Dez Fafara hat DevilDriver
gegründet, als seine Hauptband Coal Chambers in Schutt
und Asche gelegt wurde. Scheinbar wurde letztens eine
Reunion der Nu Metal-Band gestartet, die aber keine
grosse Wellen schlug. Da gefallen einem DevilDriver viel
besser. Geiler dunkler Gesang gefolgt von thrashenden
Gitarren, die alles niederwalzen und obendrein noch auf
einem guten technischen Niveau sind. Man legt Wert auf
ein gutes Songwriting, und auch die Produktion von Mark
Lewis in den Audio Hammer Studios ist mehr als nur
gelungen. Thrasher, die alles haben müssen, können sich
hier locker bedienen, denn es gibt bei weitem
schlechtere Bands als DevilDriver. Daniel J.

Punkte:
8.0 von 10
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MAGNOLIA - På Djupt Vatten
Transubstans Records
Irgendwie mag ich Magnolia. Sie
sind bescheiden, bodenständig und erinnern mich mit
ihrem erdigen Sound an meine frühe Jugend, in der ich
mich für Golden Earring gleichermassen begeistern konnte
wie für Dust und Budgie. Diese magische Mischung aus
griffigem Blues Rock und straightem Hard Rock vermochte
mich schon immer zu fesseln, und genau dieser Tradition
folgt das sechste Album des schwedischen Powertrios.
Aber auch die Vorliebe speziell der beiden erstgenannten
Bands für ruhige, leicht verdrogte Einschübe in den
sonst recht gradlinig abgehenden Nummern schimmert bei
Magnolia immer wieder durch und sorgt für überraschende
Farbtupfer und Wendungen, welche, wenn sie etwas
ausgedehnter ausfallen, sogar an Pink Floyd zu ihren
Glanzzeiten erinnern ("De Stora Leker Krig"). Aber wie
gesagt, das sind einzelne Ausflüge in atmosphärische
Gefilde, im Kern ist und bleibt die Band ein
enthusiastischer Haufen, der sich voll und ganz dem
Quasi-Proto-Metal der Prä-NWOBHM-Ära verschrieben hat.
Und natürlich stört es mich nicht im Geringsten, dass
Sänger/Bassist Ronny Eriksson ausschliesslich auf
Schwedisch singt, im Gegenteil. Ich finde sogar, dass
der Klang dieser Sprache den Songs noch einen Extratick
an rustikalem Feeling und Urtümlichkeit verleiht, was
die eh schon durchgehend positiven Vibes des Albums noch
verstärkt. Wer Blue Cheer, Ten Years After und Cream für
Götter hält und The Muggs für deren Offenbarung, greift
hier blind zu. Mirko B.

Punkte:
8.0 von 10
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SPACE ELEVATOR - Space Elevator SE
Productions/Cargo Records Die Briten Space
Elevator bezeichnen sich selber als eine Reinkarnation
des Classic Rock. Bestehend aus Gitarrist David Young,
Bassist Chas Maguire, Drummer Brian Greene und der etwas
geheimnisvollen Sängerin, die sich The Duchess nennt und
eine grandiose, vielseitige sehr melodiöse Stimme hat.
Bei Space Elevator gibt's viel Synthie, sehr variable
Gitarren, viele Chöre, Klavier und eben, eine ganz tolle
Stimme. "Move On" ist so ein Song, der dies alles
beinhaltet inklusive einem aussergewöhnlichem
Gitarrensolo, ganz stark. Auch "We Are The Loosers" ist
ein Mega Track, der ein bisschen Musical-Charakter hat
und glänzt mit fetten Chören und guter Gesangsmelodie,
sehr interessant. Bei "I Will Find You" klingt man sogar
etwas nach Landmarq mit Tracy Hitchings. "Loneliness Of
Love" kommt mit einem typischen Toto-Groove und tollen
Chören. Ihr seht, die Briten sind musikalisch sehr
vielseitig. Und "More Than Enough" könnte glatt von Issa
sein. So pendelt man musikalisch zwischen Classic Rock
und AOR, vermag aber stets auf einem hohen Niveau zu
bleiben. Und das verdankt man sicher auch der
sympathischen Stimme von The Duchess. Reinhören sehr
empfohlen. Crazy Beat

Punkte:
7.9 von 10
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OMNICIDE - Constants And Variables
Eigenvertrieb
Das abgrundtief Böse hat einen
Namen - Omnicide - und es wurde vom Höllenschlund direkt
im Herzen von Bern ausgekotzt. Was 2010 in bierseliger
Atmosphäre begann und noch mit etlichen Unklarheiten
verbunden war, ist mittlerweile ziemlich ernst. Nach
ihrem Debut "Risen To Ruin", das noch etwas unschlüssig
und musikalisch zusammengewurstelt daherkam, ist man
sich über das zukünftige Schaffen einig geworden und
präsentiert mit "Constants And Variables" ein brutales
Death Metal-Album mit Hand und Fuss. Das Coverartwork
(von Fachrul Rossidy / Di Illustration) besticht durch
Düsterness mit psychedelischem Einschlag. Die Überreste
diverser Religionsrelikte und die Knochenansammlungen in
brennender Ödnis sprechen eine klare Sprache. Sägende
Riffs in Cannibal Corpse-Manier und Slams à la
Suffocation, brachiale Grooves von Behemoth und die
verschachtelte Dynamik von Decapitated erwarten die
Ohren der Hörerschaft. Besonderes Augenmerk gilt dem
Songwriting: Das Quintett distanziert sich bewusst von
Death Metal-Klischees und verarbeitet wirklich nur
Themen, die beschäftigen. Auffallend sind ebenfalls die
langen Texte der Songs, vielleicht die längsten Texte in
der Geschichte des Death Metal. Oder besser gesagt des
"Död Metal", die Quintessenz des modernen Death Metal.
Die ungezügelte Wildheit und Wut ihres Sounds ist
sicherlich auch ihrer Punk-Attitüde zuzuschreiben, die
im Bandalltag zelebriert wird. Aufwand und Ertrag halten
dadurch nicht immer die Waage, so die Aussage der Band.
Bei "Constants And Variables" steht aber der Ertrag
eindeutig im Vordergrund. Was Dänu (Vocals), Sile
(Guitar), Beedy (Guitar), Retu (Bass) und Stefu (Drums)
im Hardbeat Studio in Eggiwil aufgenommen haben, sind
zehn Hammertracks, die sich mehr als hören lassen können
und sich in keinster Weise vor den grossen des Genres zu
verstecken brauchen. Im Gegenteil - Omnicide könnten
einigen alten Ehrwürdigen schon bald den Rang ablaufen!
Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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REBAELLIUN - The Hell's Decrees
Hammerheart Records
Geschlagene 13 Jahre liessen die
Jungs von Rebaelliun ihre Fans warten. Nach der Trennung
2002 und der Wiedervereinigung 2015 bringen die
Brasilianer nun im Mai neuen Stoff, um die Trommelfelle
zu penetrieren. Mit «The Hell's Decrees» erscheint das
nunmehr dritte Album, und wenn man bedenkt, dass
Rebaelliun so lange von der Bildfläche verschwunden
waren, ist es wohl nicht zu gewagt, zu behaupten: Da
wäre ein bisschen mehr drin gelegen. Natürlich, das
Album weist alle nötigen Eigenschaften auf, die bereits
das Vorgängeralbum «Annihilation» beinhaltete: brutal
schnelles Tempo, tiefes Growling, Killersoli und andere
technische Skills. Zu hören ist auf «The Hell's Decrees»
derselbe klassische Death Metal, wie es ihn mittlerweile
wie Sand am Meer gibt. So können die Brasilianer auch
getrost mit Vader und Morbid Angel verglichen werden.
Für meinen Geschmack zu wenig innovativ. Doch
Nostalgiker und eingefleischte Fans werden sich freuen,
weil Rebaelliun sich selbst so treu geblieben sind.
Mario F.

Punkte:
7.7 von 10
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PUNKY MEADOWS - Fallen Angel Escape Music/Non Stop
Music Lange nichts gehört von Punky Meadows, dem
ehemaligen Lead-Gitarristen der Siebziger-Jahre-Helden
Angel, die vor allem in Japan Superstars waren. Nun
meldet sich der Gitarrist mit einem Solo-Album zurück.
Mit an Bord auch der ehemalige Angel-Bassist Felix
Robinson. Eröffnet wird mit "The Price You Pay", einem
Zeitlosen, sehr melodiösen Rock-Song, mit tollen Chören
und einem starken Gitarren-Solo, Punky hat nichts
verlernt. Auch "Straight Shooter" ist ein toller Song
mit viel Melodie. Mit Chandler Mogel hat Punky einen
wirklich guten Shouter an Bord. Er singt mit viel Gefühl
und sehr melodiös. Was mir sehr gefällt, ist, dass bei
allen Tracks immer der Song im Vordergrund steht und
nicht die Gitarren. Und so rocken sich der Gitarrist und
seine Jungs souverän durch den Longplayer hindurch, ohne
Ausfälle oder Schwächen. Alle Nummern sind hörenswert
und pendeln so zwischen AOR und Rock/Hard Rock. Und
Charlie Calv an den Keybords bringt sich stark in die
einzelnen Songs ein, ohne das Ganze zu übertreiben. Noch
hervorzuheben wäre die Ballade "Leaving Tonight" und das
lange, gefühlvolle Solo, das Punky hier spielt, herrlich
dabei zuzuhören. Ich denke, dass bei "Fallen Angel" alle
Melodic Rock-Fans auf ihre Kosten kommen und hier
unbedingt mal reinhören sollten. Crazy Beat

Punkte:
7.6 von 10
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BROKEN TEETH - At Peace Amongst
Chaos Nuclear Blast/Warner
Der schöne Monat Mai scheint für
die Freunde des Hardcore ein Freudenfest zu werden. Mit
den Engländern aus Manchester, genauer gesagt Broken
Theeth, haben wir den ersten Trumpf in den Händen,
oder eben in der eigenen Stereoanlage (wenn es die denn
noch gibt). Der fünfer ist eher im schleppenden Tempo zu
hause. Man haut coole Riffs heraus, und auch die
langsamen Passagen sind vom feinsten. Produziert hat
hier ein gewisser Nick Jett (Terror). Tja, die 10 Songs
sind in einem Schnellzug durch, zurück bleibt eine
Zufriedenheit, auch wenn die Engländer das Rad nicht neu
erfunden haben. Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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OBSCENITY - Retaliation
Kolony Records
Dass Bands mit über einem
Vierteljahrhundert Erfahrung auf dem Buckel nicht
zwangsläufig altersmilde tönen müssen beweisen nicht nur
diverse gestandene Genregrössen, sondern auch die
Oldenburger OBSCENITY. Mit Gründungsjahr 1989 und ihrem
neunten vollständigen Album beweisen sie einmal mehr,
dass Death Metal keine "Phase" (gell, Schwesterherz!),
sondern nichts anderes als wahrhaftige Lebenseinstellung
ist. Wer also seinen old school Todesmetall
floridianischer Prägung in deutscher Qualitätsausführung
bevorzugt wird mit "Retaliation" vorbildlichst bedient
werden. Eine dieser Platten über die ich absolut nichts
wirklich Schlechtes verlauten lassen kann. Die Riffs
sitzen, das Songwriting ist schlüssig und unaufdringlich
fordernd, die Technik ist adäquat ohne stumpf oder
verkopft zu wirken und die Growls sind angenehm
anzuhören und gebührend abwechslungsreich. Dazu runden
eine homogene und wohlausgewogene Produktion mit
amtlichem Mix sowie eine coole Gesamtverpackung das
Sammel- und Hörerlebnis vorbildlich ab. Soweit alles
richtig gemacht. Wer seinen Death Metal jedoch fies,
manisch, hektisch, eiternd, getrieben oder brutal
bevorzugt, sollte vorher reinhören. Denn OBSCENITY
machen Musik bei der man die langjährige Erfahrung und
eine gewisse pragmatische Herangehensweise förmlich
riechen kann und auf mich daher unter dem Strich eher
"entspannt" und experimentierarm wirkt. Dies soll aber
kein negatives Hörerlebnis beschwören sondern nur die
entsprechende Baustelle kennzeichnen. "Retaliation"
bietet daher eine sportliche Dreiviertelstunde 100%igen
Death Metal den ich mir gerne live mit ein paar Bier
antun würde, reinhören! Hardy

Punkte:
7.5 von 10
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FALLUJAH - Dreamless Nuclear
Blast/Warner
Schon in „The Flesh Prevails“
mischten die Jungs von Fallujah technischen Death und
Progressive Metal mit Ambient zu einem eigenartigen,
musikalischen Kauderwelsch. Doch sie gründeten damit
ihren ganz persönlichen Nischen-Stil. Beim mühseligen
Versuch, Fallujah in eine definierte Schublade zu
stecken, drängt sich „athmosphärischer Death Metal“ als
Genre auf. In „Dreamless“ treiben sie ihr Unwesen
weiter. Auffallend anspruchsvolle Drums und
stimmungsvolle Leads treffen auf tiefe Growls und eine
verspielte, sphärische Gitarre. So mancher
eingefleischte true-Metaller wird nun angesichts dessen
die Nase rümpfen. Doch der eigentümliche Mix ergibt eine
erstaunlich stimmungsvolle Dynamik. Die Scheibe beginnt
episch und schleppend, schaukelt sich hoch in verträumte
Sphären und harte Parts zugleich, und überrascht immer
wieder mit neuen Gadgets: Gastsängerinnen, Sampels, und
Songs, die zum Teil auch ganz ohne Gesang auskommen.
Nicht selten wird das Ganze mit elektronischen
Spielereien gewürzt. Der Track „Les Silences“ kann sogar
vollends als drumn'bass tituliert werden. Doch dies ist
nicht die Regel. Selbstverständlich kommt auch der Metal
nicht zu kurz. Es ist definitiv Metal, nur eben noch
etwas mehr. In „Dreamless“ wird offenen Musikgeistern
richtig viel geboten. Für bereits erwähnte true-Metaller
ist es wohl aber eher zu abgespaced. Mario F.
Punkte:
7.4 von 10
2. Meinung: Die dritte Platte der technisch
brutal fitten Truppe aus der Bay Area ist einerseits
einmal mehr eine Lehrstunde in Sachen
Instrumenten-/Rhytmusbeherrschung und fährt dazu mit
ihrer Stilbezeichnung "Atmosphärischer Metal" eine
relativ wenig befahrene Strasse. Und verdammt nochmal,
spielen können sie, ohne Frage. Diese djent-ige,
testosteronarme Mischung aus Dream Theater und Cynic mit
Growls macht mich persönlich jedoch eher aggressiv als
dass ich anfangen würde andächtig zu lauschen. Vorher
höre ich lieber auf Dauerschleife einem alten
Analog-Modem beim Einwählen ins Telefonnetz zu, denn
dieses Album hat für mich das Potential als offizieller
Auslöser zu häuslicher Gewalt deklariert zu werden. Aber
der Erfolg gibt ihnen wohl Recht und über Musik lässt es
sich bekanntlich nicht diskutieren. Für mich waren das
trotzdem 55 unwiderruflich verlorene Minuten meines
Lebens, für solche Reviews müsste man eigentlich
Schmerzensgeld bekommen. Aber hört rein und macht euch
euer eigenes Bild, bin mir nämlich sicher es gibt da
draussen esoterisch angehauchte, studentenähnliche
Charaktere die mit FALLUJAH eine neue Lieblingsband
gefunden haben. Die Punktzahl bezieht sich daher nur auf
meine seelische Ausbeute dieser puren Anti-Musik und
widerspiegelt in keinster Weise die aufwändige, teure
Produktion oder den hörbaren, hohen Effort der Band,
sorry Jungs.
Hardy

Punkte: 0.0 von 10
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SINNERY - A Fast Of Fools Pitch Black Records
Thrash Metal spielen viele Fans aus aller Herren
Länder. Da scheint es nicht speziell, wenn Sinnery aus
Israel stammen. Sinnery veröffentlichen mit "A Fast Of
Fools" ihre erste Platte. Zu hören gibt es
schnörkellosen Thrash Metal auf gutem Niveau. Auf ein
ordentliches Songwriting legt man Wert wie auch auf eine
nicht zu künstliche Produktion, wie sie leider heute bei
vielen Thrashbands zu hören gibt. Die neun Songs sind
allesamt recht abwechslungsreich gestaltet worden, was
auch ein Trumpf ist. Was leider hier fehlt, ist der eine
oder andere Kracher, der einen zum Wiederhören bewegt.
So dümpelt man leider im guten Durchschnitt herum, was
aber wieder bei manchen Thrashern auch der Fall ist.
Daniel J.

Punkte:
7.3 von 10
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PSYCHEDELIC WITCHCRAFT - The
Vision Soulseller Records
Harte Zeiten für selbsternannte
Hexenjäger, Inquisitoren und deren Mentor Pater Gabriele
Amorth, seines Zeichens oberster Exorzist der Diözese
Rom, brechen nun auch im verkrustet-katholischen Italien
an, denn mit Psychedelic Witchcraft tritt eine Occult
Rock-Truppe aus Florenz auf den Plan, deren Fronthexe
Virginia Monti über genügend Ausstrahlung und scharfe
Krallen verfügt, um mit Leichtigkeit gegen deren
Austreibungsgebete bestehen zu können. Aber was
natürlich mehr interessiert als der kultische Unterbau
ist die musikalische Darbietung des Quartetts. Die ist
erwartungsgemäss weder originell noch innovativ, sondern
schwimmt in jenem Teich, den dereinst Bands wie
Jefferson Airplane, Pentagram und Coven angelegt hatten.
Und damit keine falschen Erwartungen erweckt werden,
muss ich an dieser Stelle gleich anmerken, dass die
Stimme von Virginia Monti nie und nimmer an das
gewaltige Organ von Gottmutter Grace Slick herankommt,
dafür fehlt es ihr noch an Kraft und Volumen, aber sie
hat Charisma sowie Wiedererkennungswert und passt von
der Klangfarbe her sehr gut zum Occult Rock der Band.
Einziger wirklicher Wermutstropfen ist die Ballade "The
Only One That Knows". Natürlich waren solche Nummern in
den Siebzigern Standard auf den grossen, schwarzen
Plastikscheiben, aber in diesem Fall stört das kleine
Liedchen einfach den Fluss des Albums. Ein etwas
griffigerer Track oder gar die Ballade einfach auslassen
wären hier die besseren Alternativen gewesen.
Glücklicherweise heben die folgenden letzten drei Songs
das Energielevel wieder deutlich an, und die Band ist
sofort wieder auf Kurs. Alles in allem ein guter
Einstand für eine Truppe, die gerade mal seit einem Jahr
aktiv ist. Wer auf das inzwischen genretypische Occult
Rock-Line Up nicht mehr verzichten kann, darf sich
sorglos auch dieses Album neben all die Blood
Ceremonies, Jex Thoths, Jess and the Ancient Ones und
Lucifers dieser Welt ins Regal stellen. Mirko B.

Punkte:
7.2 von 10
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VANDALLUS - ON The High Side High Roller
Records/Musikvertrieb Cleveland, Ohio, ist die Geburtsstätte von Vandallus.
Das Trio wollte den Versuch starten, ein Album zu
kreieren, welches sich am Hard Rock der Endsiebziger und
Anfangsachtziger orientiert. Und so ganz falsch liegt
Vandallus nicht. Auch wenn man an die Klassiker nicht
anstinken kann, so haben die acht Lieder etwas
Interessantes. Das liegt in erster Linie an den Riffs
von Jason und Shaun Vanek, die sich mit einer gewissen
Leichtigkeit in die Gehörgänge fräsen. Allerdings gehen
viele gute Ideen auch wieder unter und können nicht
während der ganzen Spielzeit der jeweiligen Songs
bestehen. Freunde der Truppe Triumph können hier aber
problemlos ein Ohr reinstecken. «Back To The Grind» oder
«Get Out» haben fetzige Riffs, bauen sich auf und fallen
auch wieder ein. Antesten und ein eigenes Urteil fällen!
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
2. Meinung: Die Herren aus
Cleveland, Ohio, klingen so, als hätte Scotty die direkt
aus den Ende Siebzigern, Anfang Achtzigern Jahren in
unsere Zeit gebeamt. "Break The Storm" hat einen klaren
Scorpions/Dokken-Einschlag aus dieser Zeit. So schwankt
man Musikalisch zwischen diesen zwei Jahrzehnten hin und
her, "Running Lost" untermauert dieses ebenso (ganz alte
Scorps) wie auch das schnellere "Back To The Grind".
Sogar Jason Vaneks Stimme klingt echt retro, aber im
positiven Sinne gemeint. Die Songs sind allesamt gut und
machen Spass beim Anhören. Und je mehr ich mir das Album
anhöre, desto mehr Scorpions höre ich da raus,
ausgenommen von der Stimme natürlich. Hört euch den
Refrain von "Get Out" an, mehr Achtziger geht gar nicht.
Das geht so bis zum Ende mit dem treibenden "A Fool
You`re Right" weiter. Ich mag den alten Spirit in den
Songs der Jungs aus Ohio. Klingt trotz dem, dass sich
die Herren musikalisch in der Vergangenheit austoben,
erstaunlich frisch. Tut gut, mal was "altes" Neues zu
hören und macht auf jeden Fall Spass. Crazy
Beat
 Punkte:
7.2 von 10
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GLORIOR BELLI – Sundown (The Flock
That Welcomes) Agonia Records
Glorior Belli gehören zu den
Bands, bei denen ich mich jedes Mal wieder frage,
weswegen ich die nicht öfters höre. ‘Rebels In Disguise’
zaubert einen bluesigen, rockigen Riff mit ungewohnt
fettem Bass aus dem Hut, während ‘Thrall of Illusions’
mehr die klassische Black Metal Schiene fährt, obwohl
das Intro mehr an Static X oder älteren In Flames denken
lässt, glücklicherweise mit dem nach Wüste riechenden
Geschmack von Glorior Belli. Der bereits erwähnte Bass
nimmt für eine Black Metal Band viel Platz ein,
unterstützt den erdigen Charakter des Albums natürlich
ungemein. Insofern passt die Produktion besser als noch
bei ‘The Great Southern Darkness’, bei welchem mehr
Höhen und Mitten zu hören waren. Beim Titeltrack drücken
die Franzosen das Gaspedal bis zum Anschlag durch, der
kehlige Gesang kommt hier meiner Meinung nach ein wenig
an die Grenzen. Der Ansatz des bereits erwähnten ‘Rebels
in Disguise’ hätte meiner Meinung nach noch stärker
ausgebaut werden können. Nichts desto trotz bieten
Sundown herrlich moderne Ansätze, einen Haufen
Eigenständigkeit und ein Feingefühl für Dramatik. Ein
sperriges, rebellisches Stück Black Metal. Tristan

Punkte:
7.0 von 10
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ASSASSIN'S BLADE - Agents Of
Mystification Pure Steel Records/Musikvertrieb
Fans der kanadischen Exciter
aufgepasst: "Agents Of Mystification" ist das Debutalbum
von Jacques Bélangers neuer Band. Dieser hatte Exciter
in den Zeit von 1996 bis 2006 (mit einem Unterbruch
zwischen 2001 und 2003) seine Stimme geliehen. Mit
Assassin's Blade frönt er nun einer Mischung aus Heavy
und Thrash Metal, welche undergroundiger nicht sein
könnte. Oder anders gesagt: Gute, aber nicht überragende
rumplige Kompositionen treffen auf einen teilweise sehr
extremen Gesang. Letzterer ist es vor allem dann, wenn
er sein Timbre erzittern lässt und höhen erklimmt,
welche bei den einen Glückshormonen auslöst, andere aber
die sofortige und nicht bewusst gesteuerte Flucht
ergreifen lässt. Live könnten die druckvollen elf Lieder
super funktionieren. Headbangen und
Fäuste-in-die-Luft-Strecken ist hier Programm! Wobei
Assassin's Blade auch mal entschleunigen und
Riffstampfer wie "Dreadnought" raushauen, oder wie bei
"Autumn Serenade" in bester Iron Maiden-Tradition durch
die Gehörgänge stampfen. Die Vergleiche mit der Eisernen
Jungfrau nehmen mit zunehmender Albumlänge generell
stark zu. Wobei Assassin's Blade wie die alte, rohere
Version der Briten klingen. Die volle Blüte entfacht
diese Entwicklung beim überlangen düsteren und epischen
"League Of The Divine Wind". Wobei ich da auch einen
Querverweis auf alte amerikanische Halloween rauszuhören
glaube. Fans von Jacques Bélanger dürfen also durchaus
ein Ohr riskieren. Aber auch alle anderen, welche sich
vor typischem 80er-Heavy Metal-Underground-Gesang nicht
abschrecken lassen. Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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STEELMADE – Love Or A Lie Timezone Records
Schweizer Hard Rock ist ja eine patente Sache, man nehme
nur mal solche Grössen wie die einstigen Gotthard (vor
dem Tod von Steve Lee), Shakra, Krokus, Me And The Rest
etc. Nun, mit Steelmade macht sich eine weitere Combo
auf, die hart rockende Musiklandschaft aufzumischen. Das
gelingt dem Quartett ganz ordentlich, die Scheibe rockt
ordentlich – man merkt, dass die Jungs ihre Instrumente
beherrschen. Auch mit der Abmischung kann ich mich
anfreunden, für ein Debut-Album ist die Qualität
ziemlich hoch. Was zu sagen bleibt: Steelmade sind,
entgegen den Annahmen, die man aufgrund des Bandnamens
treffen könnte, nicht die ‚Wildsäue‘ der Hard
Rock-Musik. Das muss nichts bedeuten, ganz im Gegenteil:
Man sollte sich einfach der Tatsache bewusst sein, dass
hier gerne auch leisere Töne angeschlagen werden. Zudem
geht mir persönlich der Sänger zu sehr auf Nummer sicher
– er bleibt stark innerhalb seines gut ausgefüllten
stimmlichen Rahmens, aber er wagt keine Experimente oder
mehr ‚wilde‘ Emotionen. Das heisst auch nicht, dass er
nicht gut singt, nur halt eben wie ein bisschen zu
zurückhaltend für meinen Geschmack. Dafür gibt es
originelle Ideen, wie beispielsweise das sachte
Horror-mässig angehauchte ‚We Are Bizarre‘ oder das mit
einer funkigen Bass-Line ausgestattete „Killing Me“.
Summa summarum: Steelmade haben mit „Love Or A Lie“ ganz
ordentlich abgeliefert, für mich eher zu sanft im
Grossen und Ganzen, aber es ist und bleibt ein gutes
Debut und eine solide Rock-Scheibe! Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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ZOAX - Zoax Century Media/Sony
Music
Mein letztes Review der Band
Zoax aus London war nicht sehr berauschend. Die EP "Is
Everybody Listening" hat mich wahrscheinlich etwas
überfordert. Eigentlich keine Überraschung, wenn man im
Sound der Engländer Fragmente von Frank Zappa findet.
Auch der Name Mr.Bungle schwirrt hier umher, was bei mir
alle Nackenhaare aufstellt. Doch im Nachhinein muss ich
gestehen, dass die erste Scheibe nach zwei EP's
eigentlich interessant ist, wenn man die nötig
Flexibilität und Zeit hat, um dieses spezielle Werk zu
testen. Man hört melodische Soundfetzen, jazzige, mit
Hardcore gemischte Passagen und eben Einflüsse des
Meisters des Komplexen Sounds, Frank Zappa. Alle, die
über den Tellerrand schauen können und wollen, sollten
hier mal ein Ohr Zeit nehmen für Zoax. Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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ELECTRIC CITIZEN - Higher Time
RidingEasy Records
Electric Citizen aus Cincinnati,
Ohio, dürften inzwischen auch der hiesigen Siebziger
Retro/Heavy Psych/Doom-Gemeinde ein Begriff sein, fand
doch ihr Debut vor zwei Jahren durchaus Anklang in der
Szene, nicht zuletzt auch dank diverser Supportslots für
unantastbare Gottheiten wie King Diamond, Pentagram,
Crowbar oder Truck Fighters. Und der gänzlich
Okkultismus-freie Vintage Rock, den die junge Band da
zockt, hat durchaus was. Zwar fängt das Album
ausgerechnet mit dem doomigen "Evil" an, aber
ausschliesslich in diese Schublade lässt sich die Truppe
natürlich nicht stecken, sonst wäre die Berufung auf die
musikalisch extrem vielseitigen und offenen Siebziger
schnell hinfällig. Stattdessen zocken sie ihren Heavy
Rock genau so bunt und unbekümmert, wie er damals nun
mal war und berufen sich dabei glücklicherweise nicht
nur auf die inzwischen inflationär zitierten Black
Sabbath und Pentagram, sondern lassen es zu, dass man in
ihrem Sound selbst Spuren von Jethro Tull (als diese
noch richtig satt rocken konnten), Iron Butterfly, Pink
Floyd in ihren damals noch stattfindenden knackigen
Momenten und gar einen Hauch epischen Hendrix findet.
Einzig der relativ variantenarme Gesang von Laura Dolan
bedarf einer gewissen Eingewöhnungsphase, denn die
durchgehend schleppend oder sogar fast weinerliche
Intonation führt mit der Zeit zumindest bei mir zu
gewissen Ermüdungserscheinungen. Nichts desto trotz ist
"Higher Time" ein absolut gelungenes Zweitwerk, das ich
jedem Sound- und Stilnostalgiker wärmstens ans Herz
lege. Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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LONEWOLF – The Heathen Dawn
Massacre Records/Musikvertrieb
Lonewolf sind keine Neulinge der
Szene – Die Wölfe fanden bereits 1992 zusammen, lösten
sich allerdings 1996 wieder auf. Doch nur 4 Jahre später
fand das Rudel wieder zusammen und seither rocken die
Franzosen die True Metal Szene! “The Heathen Dawn“ ist
bereits das 8. Album der Kombo. Doch was erwartet einen
auf diesem Silberling? Die Zutaten sind wieder einmal
sehr klassisch: Donnernde Thrash-Drums, massive
Gitarrenwände mit diversen Soli, epische Texte à la
Powermetal und ein Frontmann, der locker an die raue,
ratternde Röhre von Peter “Peavy“ Wagner von Rage
heranreicht. Lonewolf schlagen in die gleiche Kerbe wie
Grave Digger, wobei die Grundstimmung mich ein wenig an
Powerwolf erinnert. Mit denen waren sie auch schon auf
Tour und Charles Greywolf zeichnet sich für Mix und
Mastering der Scheibe verantwortlich. Die Refrains sind
durchwegs sehr eingängig und dürften an der Livefront
für Stimmung sorgen. Allerdings läuft halt alles nach
Schema X ab: aufregendes Intro, dichte Strophen,
melodischer und vor allem eingängiger Refrain,
Gitarrensolo und dann nochmals dasselbe in Grün.
Entsprechend wird die Playlist ziemlich schnell monoton
und langweilig, einfach zu vorhersehbar. Zwar sind ein
paar Highlights darunter wie das rasende “Demon's Fire“
oder das epische “Song For The Fallen“, doch so richtig
vom Hocker reissen will mich das Album nicht. Fazit: Wer
auf rauen und ungeschliffenen Heavy Metal steht und sich
mit dem doch sehr speziellen Gesang von Jens Börner
anfreunden kann, der kann hier ruhig mal rein hören.
Ansonsten ist dieses Album leider nichts wirklich
Aufregendes geworden.... Patricia H.

Punkte:
6.8 von 10
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MOTHER FEATHER - Mother Feather
Metal Blade/Sony Music
Das New Yorker Quintett ist eine
echt schräge Angelegenheit. Glamourös, extrovertiert,
ungezügelt und dennoch fast divenhaft unnahbar
erscheinen einem die beiden Frontdamen Ann Courtney
(Vocals) und Elizabeth Carena (Vocals & Keyboards) in
ihren fantasievollen, bunten Kostümen und der richtig
dick aufgetragenen, maskenhaften Schminke. Dass sie
damit zumindest optisch die in schlichtes schwarz
gekleideten männlichen Bandmates fast zu Statisten
degradieren, ist eigentlich vorprogrammiert. Letztere
können sich dann aber glücklicherweise durch
musikalische Kompetenz behaupten, denn sie schaffen es,
vermeintlich aufeinander prallende musikalische Welten
auf harmonische Weise zu vereinen. Bei Mother Feather
trifft der dandyhafte Marc Bolan auf das kompositorische
Chamäleon David Bowie, und dabei ist noch genügend Platz
übrig, damit Acts wie Siouxie And The Banshees, The
Stooges, Lady Gaga und die New York Dolls ihre
Duftspuren hinterlassen können. Pop/Cock Rock nennen sie
konsequenterweise ihren Stil, klingt zwar etwas
selbstironisch, ist aber letztendlich zutreffend. Umso
verwunderlicher ist es, dass ausgerechnet ein Brian
Slagel diese originelle Truppe unter Vertrag genommen
hat, denn mit Metal haben Mother Feather etwa gleich
viel gemeinsam wie Manowar mit Grunge. Offensichtlich
hat ihn das offenkundig vorhandene künstlerische und
kommerzielle Potenzial der Truppe mehr überzeugt als
etwaige Bedenken bezüglich Stilbruch in der Metal
Blade-Historie. Offenherzige Zeitgenossen mit Hang zu
alternativen Sounds werden an "Mother Feather"
jedenfalls garantiert ihre helle Freude haben. Mein Ding
ist's definitiv nicht, aber frisch, frech und originell
ist es allemal, und diesem Umstand muss ich einfach
Rechnung tragen. Mirko B.

Punkte:
6.8 von 10
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MERCILESS DEATH - Taken Beyond
(Re-Release) High Roller Records/Musikvertrieb
Merciless Death aus Los Angeles sind richtige
Thrash-Nostalgiker, aber da sie es selbst nicht
besonders mögen, als rückwärtsgewandte Retro-Thrasher
betrachtet zu werden, sage ich mal beschwichtigend, dass
sie doch sehr traditionsbewusst sind. Das hier
vorliegende dritte Album in der 13-jährigen Geschichte
der Band erschien in Eigenregie bereits vor einem Jahr
in einer limitierten Auflage von tausend Stück und wird
nun über High Roller wiederveröffentlicht, zwar ohne
jegliche Extras oder gar einem Remix aber immerhin.
Musikalisch geht die Reise dorthin zurück, wo der damals
noch sehr junge Thrash Metal erst gerade gelernt hatte,
geradeaus zu pinkeln. Früheste Slayer, Destruction und
Testament haben beim umtriebigen Trio nachhaltige Spuren
hinterlassen, was sich nicht bloss in den relativ simpel
gehaltenen Tracks und der sehr kurzen Spielzeit von
gerade mal zweiunddreissig Minuten manifestiert, sondern
auch in der etwas dünnen und rumpligen Produktion.
Puristen werden dies natürlich wieder der gebotenen
Authentizität zuschreiben, ich hingegen finde, dass die
Jungs durchaus was auf dem Kasten haben und somit einen
deutlich druckvolleren Sound verdienen.
Dreschmetall-Jünger mit Hang zu religiösem Eifer werden
ohnehin blind zugreifen, dürfen sie auch bedenkenlos,
der soundtechnisch etwas anspruchsvollere Thrasher
sollte vorsichtshalber zuerst mal reinhören. Mirko
B.

Punkte:
keine Wertung
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NEMESEA - Uprise Napalm Records/Universal
Die holländische Female Fronted-Band Nemesea hat sich
einen tadellosen Ruf mit einer hochgradig süchtig
machenden Mixtur aus Rock und Electro erspielt - und
angeblich auf dem nun vierten Album "Uprise" diese
Kombination in Perfektion gebracht! Die mal filigranen
Töne wie bei "Let It Burn" oder "Light Up The Sky",
andererseits treibende Gitarren bei "Hear Me" oder "Get
Out" und der einzigartige Gesang von Manda Ophuis geben
dem Sound von Nemesea eine besondere Note. Die Balance
aus mitreissendem Alternative Rock und schmeichelnden
Balladen hält sich während des ganzen Albums aufrecht.
Den zehn Songs kann man sich als Hardcore-Metaller
sicher entziehen, wer aber Indie-Rock und ein Hauch
Gothic-Atmosphäre nicht direkt in den Wind schlägt,
sollte sich mit dem Album einmal hinsetzen. Druckvolle
rockige Titel und Balladen sind im stetigen Wechsel
zueinander. Etliche Passagen aus der Strophe bestehen
nur aus Stimme und dezenter Instrumentalisierung,
entfalten sich aber im Refrain zu einem grossen Ganzen
und runden die Songs eindrucksvoll ab. Was sich aber zu
Beginn als Stärke herauskristallisiert, kann mit der
Zeit auch zur Schwachstelle werden. Bei
fortgeschrittener Spieldauer nämlich, wird genau dieses
Konzept durchschaubar und macht "Uprise" weniger
anspruchsvoll und interessant, wenn nicht sogar schon
fast ein wenig langweilig. Die Stimme von Manda hat aber
etwas, das zumindest bei den Balladen perfekt
funktioniert, harmoniert und eine gewisse
Gänsehaustimmung verbreitet. Es lässt sich sogar
stellenweise ein Vergleich mit Amy Lee von Evanescence
nicht leugnen. De facto habe ich hier ein durchwegs
solides Rock-Album vorliegen, das neben einigen Höhen
leider auch gewisse Tiefen vorweist, die sich nicht
leugnen lassen. Über Geschmack lässt sich ja aber
bekanntlich am besten streiten, und von daher sollten
sich alle eine eigene Meinung bilden. Oliver H.

Punkte: 6.7 von 10
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VISIONS OF ATLANTIS - Old Routes - New Waters
Napalm Records/Universal In Sachen Symphonic
(Epic) Metal aus Österreich fallen mir eigentlich nur
Edenbridge und Serenity ein. Dass Visions Of Atlantis
schon fünfzehn Jahre auf dem Buckel haben, ist mir
bisher überhaupt nicht aufgefallen. Warum die Band
bisher nicht in die Pötte gekommen ist, beantwortet mehr
oder weniger ein Blick auf die Lineup-History, die in
dieser Zeit mehrfach geändert hat. Dazu gehören auch
On/Off-Zustände mehrerer Gründungsmitglieder. Den
einzigen Fixpunkt des Personals bildet Drummer Tom
Caser, der ab 2013 wieder auf das Mittun der einstigen
Gründer-Kollegen Chris Kamper (keyb), Werner Fiedler (g)
und Mike Koren (b) zählen kann. Im gleichen Jahr stiess
neben dem neuen Frontmann Siegfried Samer auch der
weibliche Gegenpart in Person von Clémentine Delauney
ein. Soweit so gut, denn das war ja vor drei Jahren!
Damit man wieder oder allenfalls endlich von Visions Of
Atlantis gebührend Notiz nimmt, ist man nun mit einer
5-Track EP am Start, wo quasi die besten Songs der
älteren Alben nochmals neu eingespielt wurden. Daher
auch der sinngemässe Titel «Old Routes - New Waters».
Ohne Intro springt einem dann der Opener «Lovebearing
Storm» mitten ins Gesicht. Zu einer eher dürftigen
Produktion duellieren sich Samer und Delauney in der
altbekannten "The Beauty And The Beast» Thematik. Und
wie erwartet, klingt das Ganze ziemlich nach Edenbridge,
Serenity und den alten Nightwish. Wenigstens sind die
Keyboards nicht zu giftig nach vorne gemischt, aber
irgendwie verspüre ich trotz den technisch ansprechenden
Vocals keine grosse Lust, mir das anzuhören. Nightwish,
Delain, Edenbridge oder auch die Schweizer Legenda
Aurea, respektive Lunatica stehen klar höher in der
Gunst, wenn es um diese Stilecke geht. Genre-Fans
urteilen hier sicher milder als ich, aber vor allem im
Vergleich zu Nightwish, die ordentlich stark anklingen,
geht Visions Of Atlantis der kompositorische Schnauf
ziemlich schnell aus. Rockslave

Punkte: 6.5 von 10
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INFERNAL MAJESTY - Nigrescent
Years Of Chaos (Compilation) Vicrecords Alle
drei Demos aus den Jahren 1986, 1988 und 1991 sind hier
auf dieser Scheibe der kanadischen Derb-Metaller zu
hören. Mit ihrem Debutwerk «No Shall Defy» machten die
Jungs um Sänger Chris Bailey stark auf sich aufmerksam.
Grundsätzlich war der Sound nichts anderes als normaler
Metal, allerdings mit einem Cronos (Venom)-artigen
Gesang. Als angeblich härteste Band von Kanada wollte
der Fünfer Slayer von Thron stossen, was ihnen aber bis
heute nicht gelungen ist. Tja, und so ganz weit weg,
musikalisch gesehen, sind einige der zehn Tracks von
«Nisgrescent Years Of Chaos» vom Slayer-Debut «Show No
Mercy» nicht. Logisch klingen die Keulen der drei Demos
(«Demo», «Nigresent Dissolution» und «Creation Of
Chaos») auch nach den Spätachtzigern, aber genau dies
mach auch das Flair speziell der ersten vier Tracks aus.
Schon mit dem «Nigresent Dissolution»-Tracks wird der
Sound besser, verliert aber an kultigem Flair. Dies geht
dann weiter, als Chris Infernal Majesty verliess. Die
Jungs starteten kultig, verloren aber mit der Zeit an
Eigenständigkeit, sodass auch auf dieser Scheibe nur die
Lieder der ersten zwei Demos überzeugen und die Tracks
von «Creation Of Chaos» abloosen. Tinu

Punkte:
keine Wertung
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MESSA – Belfry Aural Music Die stark
verzerrten Gitarreneffekte und die mönchsartigen Gesänge
in den ersten Minuten lassen erst so ungefähr erahnen,
wohin die Reise auf "Belfry" geht. Mit dem ersten Riff
löst sich das Rätsel sofort auf - bei Messa steht Doom
Metal im Stile älterer Black Pyramid auf dem Programm.
Über der ersten ruhigen Sequenz schwebt die
zerbrechliche Stimme von Vokalistin Sara. Der Moment
eignet sich allerdings nicht zum Geniessen, denn der
unterschwellige Peiffton im Hintergrund ist absolut
nervtötend. Etwas später bieten sich dann doch noch
Gelegenheiten, dem Gesang in entspannterer Pose zu
lauschen. Zum Glück gehört es fast schon zum Genre, dass
einige Töne unsauber intoniert werden - schliesslich
will man keinen glattpolierten Sound. Das müssen sich
Messa wohl auch gesagt haben. Viel lieber setzt man auf
Ausdruck, um die okkulten Botschaften mit der
notwendigen Überzeugung an den Mann zu bringen. Grenzen
kennen die Italiener praktisch keine und so baut man in
die schwer nachvollziehbaren Songstrukturen gerne mal
noch ein virtuoses Klarinettensolo ein. Das Album ist
insgesamt sehr ambientlastig und hat wenig eingängige
Passagen. Wer es experimenteller mag, darf gerne ein Ohr
riskieren. Patricia L.

Punkte: 6.5 von 10
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ABANDONED BY BEARS - The Years Ahead Victory
Records Pop-Punk aus Schweden, so lautet das
Verdikt hier. Gegründet so um das Jahr 2012 startet der
fünfer aus Gothenburg ins Universelle des melodischen
Punk. Was die Jungs aus dem hohen Norden von Kapellen
wie The Offspring trennt, sind die gelegenheitlichen
Ausflüge in den Hardcore. Sonst ist eigentlich alles
gleich wie bei den grösseren Bands dieses Genres, man
hat coole Melodiebögen und alles klingt nach Friede,
Freude, Eierkuchen. Ob jetzt das Ganze weltbewegend ist,
entscheidet schlussendlich der Konsument. Gutes
Handwerk, aber Durchschnitt regiert durch die 12 Songs.
Daniel J.

Punkte: 6.5 von 10
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SALEM - Dark Days Pure Steel
Records/Musikvertrieb Die bereits Anfang 80er
Jahre gegründete aber erst seit 2010 wirklich aktive
britische Band Salem präsentiert nach 2014 jetzt bereits
ihr zweites Album. Dieses zeichnet sich durch eine
Mischung aus Hard Rock, AOR und Heavy Metal aus. Dabei
setzen die Briten neben einem authentisch weichen Klang
auf eine Stimme, welche teilweise an unseren
Krokus-Sänger Marc Storace erinnert. "Dark Days"
überzeugt vor allem mit den ersten Handvoll Liedern,
bevor dem Hörer oder der Band schnell die Puste ausgeht.
Oder mit anderen Worten: Dieses Album ist trotz schöner
Melodien in knapp 53 Minuten zu lange geraten. Die
Spannung kann nicht gehalten werden. Das ist zu Beginn
ganz anders: "Not Guilty" zieht mit eingängiger Melodie
und schnellem Hard Rock nach vorne los. Es mündet in das
sich langsam dramatisch steigernde, neunminütige Epos
"Nine Months". Hier rumpelt es zwischendurch wie bei
Iron Maiden. "Complicated" baut danach auf einem tollen
Riff auf und wirkt in seinen ganzen vier Minuten roh und
aufs Wesentliche reduziert. Sleazig zieht "Lost My Mind"
von dannen, während der Titelsong schon fast Saxon-artig
durch den Kosmos rockt. Danach kommt aber die erwähnte
gefühlte Langeweile auf. Bezeichnend dafür ist
vielleicht der gepflegte AOR-Rocker "Toy Story". Aber
auch Riffrocker wie "Tank" oder "Second Sight" kommen
nach dem Titelstück nicht mehr über das Prädikat "nett"
heraus. In der Bilanz stehen also fünf gutklassige zu
sechs mittelmässigen Stücken. Das ist deutlich zu wenig,
um heute gross was reissen zu können. Es wird aber
reichen, um eine kleine (vielleicht sogar euphorische)
Fanschar um sich zu scharen. Denen sei der Spass am
neuen Salem-Album von Herzen gegönnt. Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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SCAR OF THE SUN - In Flood Scarlet Records
Scar Of The Sun ist eine Modern Metal-Band aus England,
die seit 2005 ihr Unwesen treibt. Mit ihrem Debut haben
sie eine bleibende Kerbe geschlagen und Toureinladungen
von Dark Tranquility, Moonspell, Pain, Rage, Tyr und
anderen Businessgrössen erhalten. Jetzt stehen sie
erneut vor den Toren Londons und sind bereit mit ihrem
neuen Album "In Flood" die Massen zu erobern.
Soundmässig ist der Fünfer eher im Mid Tempo-Bereich
einzuordnen, wobei ihnen auch immer wieder Ausbrüche in
rasantere Gefilde gelingen. Auffallend zurückgegangen
sind die Gothic-Parts, wofür der Fokus mehr auf modernen
Metal, Härte und Aggressivität gelegt wurde. Damit Scar
Of The Sun aber dennoch klingen, wie sie sollen, geben
Synthie-Parts und In Flames-Elemente dem Ganzen
Gegensteuer. Die Vocals überzeugen bei den gefühlvollen
schleichenden Songs wie "Sand" oder "Walking In My
Shoes" durchaus, bei druckvollen, schnellen Nummern wie
"Versus The World" oder "The Truth About The Lies" fehlt
es allerdings an Härte und Biss. Die Harmonie von Stimme
und Musik bleibt teilweise auf der Strecke. An
Abwechslung fehlt es der Platte aber dennoch nicht, da
so ziemlich für alle Spartenliebhaber ein Titel dabei
sein sollte, der gefallen könnte. Die Band hat sich
bewusst viel Zeit genommen und "In Flood" im eigenen
Zero Gravity-Studio aufgenommen, wobei Sänger Terry
Nikas stets sein wachsames Auge über dem ganzen Projekt
hatte. Alles in allem eine solide Scheibe, die gut
produziert ist, vermutlich aber nicht aus der Masse
anderer Mitveröffentlichungen herausstechen wird.
Oliver H.

Punkte: 6.3 von 10
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THE 69 EYES – Universal Monsters Nuclaer Blast/Warner
”I rushed to buy the brand new Cramps album in the
early 90’s at my favorite record shop. When I asked to
listen to it, the guy behind the counter looked at me
and said: ”C’mon Jyrki, it’s THE CRAMPS, you don’t
really need to listen to it beforehand!” This kind of
logic should work with the new THE 69 EYES album as
well. It’s THE 69 EYES, goddammit!” Na, da hat jemand
sein Ziel offensichtlich erreicht! Denn der neue
Silberling von Sänger Jyrki69 und seiner Band klingt
altvertraut und zelebriert den einzigartigen, sleazy
Goth'n'Roll, wie er nur von The 69 Eyes kommen kann. Das
heisst aber leider auch, dass das Album nicht viel Neues
zu bieten hat. Die Finnen haben ihre Nische gefunden,
doch sind sie nun irgendwie drin stecken geblieben und
so gibt es eigentlich kaum eine spürbare
Weiterentwicklung zu entdecken. Wenn überhaupt sind die
Skandinavier tatsächlich sogar wieder einen Schritt
zurück getreten und knüpfen am 2002er Album “Paris
Kills“ an - Vielleicht etwas weniger Gothic als in den
letzten 10 Jahren, dafür wieder mehr Rock'n'Roll.
Ausserdem versuchen die Finnen auf diesem Album ein
wenig weltmännischer zu klingen – ein Schuss der so
ziemlich nach hinten losging! Denn die seltsam
anmutenden italienischen Plattitüden bei “Dolce Vita“
und die französischen Anwandlungen bei “Miss Pastis“
wirken enorm aufgesetzt und passen nicht wirklich zum
Stil der Sleaze-Rocker. Auch “Jerusalem“ geht in eine
ähnliche Richtung, die The 69 Eyes einfach nicht stehen
will. Sehr schön macht sich dafür das eingängige
“Never“, in dem es um Abhängigkeit geht sowie “Blackbird
Pie“, das neben einer schönen Instrumentierung auch
wieder einen etwas düstereren Ton anschlägt. Fazit:
“Universal Monster“ ist ein typisches, wenn auch
irgendwie langweiliges Album der finnischen Band. Ich
mag den Stil der 69 Eyes sehr, doch irgendwie fehlen
hier einfach die klassischen Highlights sowie der Drive,
der ihre Alben normalerweise ausmacht. Da gab es weitaus
bessere Veröffentlichungen in den letzten Jahren! Wer
die Band noch nicht kennt sollte nicht mit diesem
Silberling anfangen, sondern eher zur Best Of “The Best
Of Helsinki Vampires“ (2015) greifen. Da hat man
deutlich mehr von!
Patricia H.

Punkte: 6.0 von 10
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ABNORMALITY - Mechanisms Of Omniscience Metal
Blade/Sony Music
Ich spiele mal mit ein paar Clichées und beurteile
ABNORMALITY daher als typische, brutale Ami-Death Metal
Band. Will heissen, technisch sehr versiert und mit
vielen eigentlich sehr coolen Details bestückt, aber
auch ziemlich zäh im Songwriting, etwas steril und darum
fast schon langweilend und emotionsarm wirkend. Dass
Sängerin Mallika's Growls dazu noch konstant arg
gleichtönig sind, nimmt dem vertonten Slasher-Film
leider noch mehr Wind aus den Segeln und macht ihn darum
eher zur Sparte "Pflichtübung". Für mich daher ein
mühsam zu konsumierendes Album, das fast nur aufgrund
seiner technischen und kompositorischen Aspekte reizvoll
ist, mir hinsichtlich "Freude an der Musik" aber keinen
wirklichen Beitrag leisten kann. Fans von Kapellen wie
Suffocation sollten daher dringendst mal reinhören!
Hardy

Punkte: 6.0 von 10
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MÜTTERLEIN - Orphans Of The Black Sun Sundust
Records Das französische Düsterduo Mütterlein
(Marion Leclercq - Vocals und Christophe Cahavanon -
Arrangements) widmet sich voll und ganz einem
urtümlichen Gebräu aus Darkwave und Psychedelic Rock.
Sie selbst haben für die schweren und archaisch
klingenden Tracks den Begriff "Witch Wave" gewählt, was
dem rituellen Charakter der eingespielten
Klanglandschaften, von Songs im eigentlichen Sinne kann
kaum die Rede sein, durchaus gerecht wird. Dabei werden
die beklemmenden Soundspielereien von
Multiinstrumentalist Christophe Cahavanon stets durch
Marions schleppenden Gesang untermalt, welcher deutliche
Spuren des Post Punk und ganz früher The Cure trägt. Für
den dezenten Hauch Retrosound sorgen zusätzlich die
traditionell gehaltenen Orgelklänge, was Mütterleins
Kreationen teilweise sogar in die Nähe gut gelungener
Horrorfilm-Soundtracks rückt. "Orphans Of The Black Sun"
bietet somit all jenen eine gelungene Alternative, die
jenseits aller Doom-Klischees nach neuen Wegen suchen,
ihren Durst nach düsteren Klängen zu stillen, denn genau
so muss es klingen, wenn man Furcht, Hoffnungslosigkeit
und Verzweiflung durch schleppende Töne und unheimliche
Geräusche ausdrücken will. Musikalisch durchaus
interessante, kompetent umgesetzte Angelegenheit, aber
dennoch hart an der Grenze zur
Metalfactory-Kompatibilität, selbst für sehr tolerante
Zeitgenossen. Goten, Darkwave-Zombies und sonstige
Schwarzkittel werden hingegen zu recht frohlocken.
Mirko B.

Punkte: 6.0 von 10
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LONG DISTANCE CALLING - Trips InsideOut Music
Die Münsterländer von Long Distance Calling haben sich
viel Zeit für ihr neues Album genommen und sind selbst
zum Songwriting in die Einsamkeit einer abgelegenen
Berghütte geflüchtet. Dies hat seine Spuren
hinterlassen. Wo früher instrumentaler Post Rock
vorherrschte, ist auf "Trips" eher die
progressiv-angehauchte Pop/Rock-Musik mit der Stimme von
Petter Carlsen dominant. Das Album wirkt dadurch
eingängiger als seine Vorgänger. Eingeleitet wird die
Platte rein instrumental mit "Getaway". Dazu wurde
übrigens ein ungemein witziger Videoclip gedreht,
vereint alle 80er-Klischees in sich und erinnert an die
Pastelltöne von Miami Vice oder Beverly Hills Cop. Bei
"Reconnect" darf Carlsen erstmals sein Organ zur Schau
stellen und spätestens jetzt wird einem klar, dass sich
Long Distance Calling endgültig von den Fesseln des Post
Rock gelöst haben und eine doch progressive, jedoch
immer eingängige und vor allem rockig-poppige Seite
bevorzugen. "Reconnect" hat zwar groovy Brat-Riffs und
einen Bombast-Refrain, den man so ähnlich aber schon
viel zu oft von diversen Nu Metal-Bands gehört hat. Mit
"Lines" begeben sie sich auf ein Terrain der
Experimente. Süsser Pop-Appeal bezirzt eine Art Power
Metal-Gitarren, was irgendwie beim Hören nicht zu 100%
hinhaut. Aber auch ohne Carlsen funktionieren Long
Distance Calling irgendwie noch immer. "Momentum" ist
ein Pop-Instrumental, das in jeder einschlägigen Disco
funktionieren könnte. "Trauma", zu Beginn und zum
Schluss gar hart und heftig, überzeugt am ehesten.
Stellenweise funktioniert das Album gut - grösstenteils
tue ich mich allerdings sehr schwer mit dieser Kost. Es
ist ein anspruchsvolles Album, das vom richtigen
Publikum gehört werden muss, ansonsten habe ich Zweifel
an der Funktionalität. Zur Überprüfung dazu kommt zum
Schluss die 13-Minuten-Space-Odyssee "Flux". Viel zu oft
gerät das Ganze zu Kitsch. Über alles gesehen kann dies
durchaus seinen Reiz haben, der sich aber meist allzu
schnell abnutzt. Immerhin ist ein Konzept erkennbar und
das Album klingt wie aus einem Guss. Nichts für
Anfänger! Oliver H.

Punkte:
5.7 von 10
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ASSASIN - Combat Cathedral
Steamhammer/Musikvertrieb 1987 erschien das
Debut-Album der Düsseldorfer Thrasher Assassin. Seien
wir ehrlich, die Jungs konnten nie zu den ganz grossen
aufschliessen, und hier rede ich nur von der deutschen
Thrash-Sektion. «The Upcoming Terror» konnte damals
sicherlich im Untergrund für ein kleines Aufsehen
sorgen, aber ansonsten blieben die Jungs blass. Das
ändert sich mit «Combat Cathedral» auch nicht. Selbst
mit eigentlich guten Songs wie «Frozen Before Impact»,
das von einem fiesen Riff vorangetragen wird,
verschwinden die Herren hinter den alten Helden. Da
wirkt alles zu hektisch, leider auch zu vorhersehbar und
monoton und im direkten Vergleich zu den neuen Scheiben
von Destruction und Flotsam And Jetsam austauschbar. Es
ist dieser Rumpel-Thrash, der alles niederbolzt, mit
einem keifenden Sänger ausgestattet und zu austauschbar
ist. Das ist aber genau das grosse Problem vieler
Thrash-Bands, dass sie vergessen, was die alten Helden
damals als entscheidendes Plus ins Gefecht führte: Einen
Sänger, der Wiedererkennungsgrad hatte und der auch mit
einer gut gesungenen Melodie dem Track ein positives
Zeichen setzte. Tja, Hartnäckigkeit wird in diesem Fall
nicht belohnt... Tinu

Punkte:
5.5 von 10
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SVARTTJERN – Dødeskrik Agonia Records Die
Norweger sind so eine Sache: Das vorletzte Album war
eher mittelmässig, Ultimatum Necrophilia hingegen war
eine Zeit lang auf Dauerrotation. So kann das neuste
Werk auf beide Seiten kippen, aber mit dem Coverartwork
gibt es zumindest optisch schon mal was her. Dann kommt
das rumpelnde und plakative ‘All Hail Satan’ wie aus dem
Lehrbuch: Dreitonriff, punkiger Refrain, nach vier
Minuten ist Schluss. ‘Admiring Death’ zieht an Tempo an,
aber auch hier bleiben die Riffs bestenfalls Standard.
Dagegen macht ‘Blessed Flesh’ durch das witzige
Intermezzo zwischen Bass und Gitarre sogar Partylaune.
Im Endeffekt machen die Norweger also das, was man mit
dem Label True Norwegian Black Metal halt macht. Leider
aber nicht mehr und auch nicht weniger. Nichts
Überraschendes, aber gut gespielt. Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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RAVENIA - Beyond The Walls Of Death Inner Wound
Recordings Wer gedacht hat, dass es in Finnland
nur überragende Bands gibt, wird mit diesem Verschnitt
aus Nightwish, Epica und Within Temptation eines
besseren belehrt. Denn Ravenia verpassen mit ihrem
Debut-Album den Anschluss an die vermeintlichen
Vorbilder klar. Auf "Beyond The Walls Of Death" werden
Symphonic Metal-Klischees und Sounds reproduziert, ohne
dass ein eigener Charakter entstehen kann. Einzige
Sängerin Armi Päivinen fällt auf, und das auch nur, weil
ihre Stimme dermassen dünn ist, dass man sie sehr
schnell wieder vergisst. Mit Liederlängen meist deutlich
über der Sechs-Minuten-Grenze setzen Ravenia wohl in
erster Linie auf Atmosphäre und machen nicht den Fehler,
schnell einen vermeintlichen Pop/Metal-Hit
hervorzuzaubern. Dieses Vorgehen scheint löblich. Nur
müssten diese Kompositionen neben einer grandiosen
Stimme (welche fehlt) auch über spannende Melodien mit
Ohrwurmcharakter verfügen. Vielleicht habe ich es aber
zwei Wochen lang schlicht nicht geschafft, mich in
dieses Soundgewand einzudenken. Möglicherweise würde
eine Grossleinwand und schöne Landschaftsaufnahmen zur
Musik gut passen. Ohne diesen visuellen Charakter
gleitet dieses Album aber in den Ramschecken, wo bereits
Alben namhafterer Persönlichkeiten ihr ungeachtetes
"Sonderpreis-Leben" fristen. Oder mit anderen Worten:
Ich bin mit dieser CD nicht warm geworden, akzeptiere
aber durchaus, wenn es Personen gibt, welchen es anders
geht. Eine Kaufempfehlung kann ich aber bei bestem
Willen nicht geben - eher eine Warnung. Und somit habe
ich meine Pflicht erfüllt! Roger W.

Punkte:
5.0 von 10
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GOOD TIGER – A Headful Of Moonlight Metal Blade
Records/Sony Music Da kann sich jemand nicht
entscheiden, wie es scheint, und zwar auf mehreren
Ebenen. Im Promo-PDF steht einerseits als Genre ‚Heavy
Metal‘, weiter unten ist dann von ‚Heavy Rock‘ die Rede…
Jungs, das kann man den ‚normalen‘ Leuten so verkaufen,
aber für unsereins als Rock- und Metal-Liebhaber sind
dies zwei völlig verschiedene Termini! Egal, soviel mal
dazu (dass die Platte und die Band über alle Massen
positiv hervorgehoben wird, muss man ja nicht extra
erwähnen – ups, hab ich doch, ich Schlingel). Nun,
zurück zur Mucke: Good Tiger spielen eine Art von
Rockmusik, das kann man so sehen. Allerdings mit
dermassen vielen eher ‚alternativen‘ und Indie-mässigen
Wendungen, dass die ganze Sache eher verwässert
daherkommt. Oder anders ausgedrückt: Auch wenn immer mal
wieder härtere Seiten durchdrücken, es wirkt alles
dermassen angepasst, durchstrukturiert (was nicht immer
ein Fehler sein muss, hier aber abtötend wirkt) und ohne
wirkliche Ecken und Kanten… Ich weiss auch nicht. Ein
Vergleich dazu fällt mir grad ein: Wenn man ab einem
bestimmten Zeitpunkt gesagt hat, dass Jon Bon Jovi
Hausfrauen-Rock macht – dann kann man Good Tiger als
Indie/Alternative-Parallelversion dazu sehen. Ahja, noch
eins: Es wird zwar ein Sänger aufgeführt, aber ich höre
nur eine Sängerin – entweder singt der gute Herr sehr
weiblich, oder es wurde ein Detail vergessen. Macht ja
nix, kann passieren – es ist halt nur wieder ein
Puzzleteilchen von vielen, die meiner Meinung nach
bewirken, dass „A Headful Of Moonlight“ genau das
bleibt, was es ist: ganz nett – nicht mehr, und nicht
weniger. Toby S.

Punkte:
4.5 von 10
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PAINTED WIVES - Obsessed With The
End (Re-Release) Century Media/Sony Music Mit
«Obsessed With The End» bringen die Jungs aus OC via
Century Media Records einen Re-Release ihres damals noch
eigens finanzierten Debuts auf den Markt. Musikalisch
scheinen Painted WIves eine Mixtur aus Queens Of The
Stone Age, Anathema und System Of A Down anzustreben,
ohne jedoch an diese heranzureichen. Was im vom Metal
eher unverwöhnten Orange County zu funktionieren
scheint, wird hierzulande jedoch kaum jemanden hinter
dem Ofen hervorlocken können. Schleppende Riffs treffen
auf cleanen Gesang, doch scheinen besonders die
Gesangsmelodien unausgereift, gar lieblos zu sein.
Irgendwie hat es in ihren Songs von allem ein bisschen
zu wenig, wodurch nichts hängen bleibt und kein Funke
überzuspringen vermag. Es ist unbestritten grosses
Potenzial vorhanden, doch bleibt dieses über die ganze
Albumlänge ungenutzt. Einzig das verspielte Drum ist
meines Erachtens ein Lob an die Kalifornier wert. Auf
Youtube kann man sich bereits ein Lyric-Video vom Song
«Hollow Bones» zu Gemüte ziehen. Dies ist auch der Song
des Albums, der am meisten haften bleibt. Eine
Steigerung von «Hollow Bones» sucht man jedoch auf der
ganzen Scheibe vergebens. Die Jungs aus OC sind nicht
schlecht, doch scheinen sie noch sehr viel Raum gegen
oben offen gelassen zu haben. Es wird sich wohl lohnen,
die Entwicklung von Painted Wives im Auge zu behalten.
Doch mit «Obsessed With The End» überzeugen sie noch
nicht. Mario F.

Punkte:
keine Wertung
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BRAINDAMAGE – The Downfall My Kingdom Music
Ich habe mir jetzt diese Scheibe mehrmals angehört,
sowohl aktiv wie auch als Nebenbeschallung. Das
Resultat? Egal, auf welche Art ich diese Mucke gehört
habe – hängen geblieben ist nicht wirklich etwas, im
Gegenteil. Oftmals habe ich mich gefragt, ob das jetzt
ein einziges Stück ist oder ob da tatsächlich
verschiedene Tracks auf der Scheibe zu finden sind.
Dabei wäre die Mucke gar nicht mal so schlecht, es ist
eine Art von Thrash mit modernen Elementen versehen, der
Sänger singt und schreit sich auch ganz ordentlich die
Lunge aus dem Leibe – aber eben: Die Tracks sind meiner
Meinung nach zu ähnlich aufgebaut, dass man schnell
abschweift und dann an anderer Stelle wieder einsteigt,
ohne gross das Gefühl zu bekommen, man hätte was
verpasst. Schade, denn handwerklich gesehen haben es die
Jungs schon drauf, wenn man sehr sehr genau hinhört,
erkennt man das auch. Austauschbar wie deutsches
Billigbier – man kann’s trinken, muss man aber nicht.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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NARVIK – Ascension To Apotheosis Folter Records
Da haben wir ihn, den leicht avantgardistischen Black
Metal aus Deutschland, der ohne Selbstverletzung oder
Club Mate auskommt. Der Opener ist hypnotisch, klingt
durch das die Aufnahmen sehr sphärisch. Leider folgt
darauf kein wirklicher Gassenhauer, sondern ‘Geist zu
Scherben’. Der Text hier ist so unglaublich schlecht, es
klingt als hätte der Sänger einen Prosatext vorgelesen.
Die Gitarrenarbeit wird ebenfalls anstrengend, da hier
zu oft einzelne Töne oder Tonfolgen repetiert werden. So
richtige Riffs findet man selten und auch der
Schlagzeuger wiederholt sich einmal zu oft. Und da liegt
dann über die Albumdauer auch der Hase im Pfeffer: Durch
das anhaltende Tempo und die gleichbleibenden
Anschlagtechniken der Gitarre fehlt es den Liedern an
Dynamik. Es reicht einfach nicht mit einem langsamen und
einem schnellen Liedteil einen Song zu machen, Dynamik
und Spannung bauen sich durch Rhythmenwechsel (oder
schon durch gezieltes Einsetzen von Pausen) ein. Das
sagt sich einfacher als es ist, weiss ich aus Erfahrung.
Aber genau darum habe ich nie ein Album veröffentlicht.
Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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VARDIS - Red Eye Steamhammer/Musikvertrieb
Warum die Engländer Vardis den grossen Durchbruch nie
schafften, wird anhand dieser zwölf Songs sehr schnell
klar: Weil die Truppe nicht das Flair von Saxon, die
Durchschlagskraft von Judas Priest, die Verspieltheit
von Iron Maiden und die Melodien von Def Leppard hatte.
Auch wenn mich die «die hard freaks» der «New Wave Of
British Heavy Metal» dafür lynchen werden, aber diese
Scheibe hat einen schweren Stand. Hat man die Scheiben
der oben vier genannten Truppen im CD-Regal, braucht es
keine von Vardis, auch wenn sich das Trio bemüht. Aber
bei der Mühe bleibt es auch... Tinu
Punkte:
4.0 von 10
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SAVIOR FROM ANGER - Temple Of Judgment Pure Steel
Records/Musikvertrieb Bei den meisten Bands
entscheidet neben einem griffigem Songwriting vor allem
der Gesang über "Sein oder Nicht-Sein". Bei den
italienischen Power-Metallern Savior From Anger tendiere
ich persönlich auf "Nicht-sein". Die 2006 gegründete
Band erlebte für das neue Album einen fast kompletten
Besetzungswechsel. Nur der Gitarrist und zeitweilige
Sänger und Bassist Mark Ryal ist nach drei Alben noch
übriggeblieben. Was dieser Wechsel gebracht hat?
Scheinbar nichts! Argument Nummer eins gegen die Musik
der Südeuropäer ist wie bereits angedeutet der neue
Sänger Bob Mitchell. Obwohl dieser extra aus Amerika
importierte Mann bereits in zahlreichen Bands gesungen
hat (u.a. werden Wycked Synn, Mind Assassin, Alchemy X,
Attacker, Sleepy Hollow, Sceptor, Vyndykator
aufgelistet) klingt es sehr schräg und trifft teilweise
die Töne nicht. Fans des Sängers werden das als
eigenständiges Merkmal loben, ich selber fühle meine
Ohren damit gequält. Ob die Sache mit einem
treffsicheren Sänger besser passen würden, mag ich
allerdings bezweifeln. Denn Argument Nummer zwei gegen
die Musik der italienisch-amerikanischen Kooperation ist
dummerweise die Musik selber. Diese klingt über weite
Teile durchschnittlich bis belanglos. Natürlich hört man
hier Power Metal, der mal mehr, mal weniger
abwechslungsreich dargeboten wird. Der Thrash- und der
Heavy Metal-Einschlag hat durchaus Kraft und die
Gitarren-Soli quietschen passend dazu. Und auch die
ruhigeren Stellen könnten anspruchslose Zeitgenossen
begeistern. Insgesamt ist die Waage mit Nicht-Zwingendem
zu stark mit negativem Ballast beladen. Legt man dann
noch den Sänger oben drauf, fürchtet man gar einen
totalen Absturz. "Temple Of Judgement" ist denn auch ein
Album, welches nur ganz starken Persönlichkeiten und
Ohren zugetraut werden sollte. Oder anders gesagt: Wäre
"Temple Of Judgement" mein erster Kontakt mit Heavy
Metal gewesen, würde ich heute wohl begeistert Hip Hop
oder Techno hören. Roger W.
Punkte:
4.0 von 10
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NOTHING – Tired Of Tomorrow Relapse Records/Non
Stop Music Ist ja ganz nett, was die drei Amis
hier fabrizieren – eine Art von Post Rock mit
Ambient-Flair, klingt n bisschen Lounge-mässig das Teil.
Also eine ein wenig derbere Lounge-Musik, als man sich
das gemeinhin gewohnt sein mag, mit richtigen
Instrumenten und so. Passt aber trotzdem nicht schlecht
als Beschreibung. Klar hat „Tired Of Tomorrow“ auch
seine härteren Abschnitte, aber die machen den Braten
auch nicht mehr feiss. Richtige Rock-Musik klingt anders
– für mich persönlich ist die Chose viel zu
weichgewaschen, der Sänger säuselt mehr, als dass er
wirklich singt, und generell kann man sich „Tired Of
Tomorrow“ super als Hintergrundmusik antun. Ich weiss,
klingt jetzt nicht gerade nett, was ich schreibe, aber
ich bin ernsthaft am Suchen nach einem richtigen
Muntermacher! Kurz und schmerzlos: Leute, welche mit
Cold In Berlin, Omrade oder Mirna’s Fling was anzufangen
wissen, können gerne mal reinhören. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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WRONG – Wrong Relapse Records/Non
Stop Music Aha, hmm… Soso… Also ‘Noise
Rock’ soll sich die Chose nennen, les ich zumindest
irgendwo in der weltweiten Wundertüte. Naja, mit Noise
dürfte man ziemlich richtig liegen. Scheinbar ohne Plan
auf den Instrumenten herumzudreschen ist auch ne
mögliche Beschreibung. Nee jetzt mal im Ernst: Ich
glaube den Jungs ja schon, dass sie ihre Instrumente
beherrschen, und dass sie sich was bei der Erstellung
ihrer Songs gedacht haben. Nur das Genie überblickt das
Chaos, oder so in der Art. Aber für mich persönlich
erzeugen Wrong lediglich eine Lärmkulisse, die eine Art
vertonten Wahn darstellen kann – allerdings komplett
zugedröhnt und ohne Rücksicht auf Verluste. Ich will
diese Art der Mucke niemandem abspenstig machen, soll
doch jeder selber sein Gehör ruinieren, aber für mich
ist dieses scheinbar planlose Chaos einfach nichts. Und
ich wage zu behaupten, dass, wenn man nicht gerade ein
Fan dieser speziellen Sparte Musik ist, man nicht
zwingend was mit „Wrong“ anzufangen weiss. Hat jemand
meine Kopfschmerztabletten gesehen? Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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