Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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METAL CHURCH - XI Nuclear Blast/Warner Da
ist es nun, das Comeback-Album mit Sänger Mike Howe, der
die Hammeralben "Blessing In Disguise", "The Human
Factor" und "Hanging In The Balance" eingesungen hat.
Die Band um Leader Kurdt Vanderhoof war nie ganz weg,
aber auch nicht mehr so erfolgreich wie damals mit den
Kult-Alben "The Dark" und das noch heute in Fachkreisen
als monumentale Scheibe gehandelte Debut. Keine andere
Scheibe erwartete ich dermassen mit Hochspannung wie
"XI", und schon mit dem Opener "Reset" beweisen die
Herren Howe, Vanderhoof (g), Rick Van Zandt (g), Steve
Unger (b) und Jeff Plate (d), dass sie alles richtig
gemacht haben. Das Riffing stimmt, die Power ebenso und
Mike singt noch immer wie damals. "Killing Your Time"
hält das grosse Niveau locker und die Angst, welche die
Musiker selber hatten, nämlich, einen lauwarmen Aufguss
zu fabrizieren, wird schon mit den ersten Songs in die
Tonne gekickt. Die akustische Einleitung, der vom Drum
dominierte Übergang und die Erhabenheit von "No
Tomorrow" überzeugt von Anfang bis am Schluss. Als hätte
es nie einen Break zwischen den Jungs gegeben,
überzeugen die Herren mit einer solchen Sicherheit und
Unbekümmertheit, die schon fast beängstigend ist. Dass
sie noch immer Hits fabrizieren, ist mit "Signal Path"
fett dokumentiert. Auch hier ist es wieder die
unglaubliche Stimme von Mike, die gnadenlos überzeugt.
Tja, Metal Church sind zurück, auf einem unglaublichen
Level und mit einer schreiberischen Lockerheit, welche
ihren Höhepunkt in "Needle & Sutur" und "Suffer Fools"
finden. Sie können's noch immer, und darum gibt es hier
nur ein Tipp: KAUFEN! Tinu

Punkte:
9.5 von 10
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KILLSWITCH ENGAGE - Incarnate Roadrunner
Records/Warner Jawohl die neue Killswitch Engage
ist da! Platte Nummer sieben wird den ungeduldigen
Metalcore Fans um die Ohren geschlagen. Eins vorweg was
für ein Brett der Amerikaner!!! Der Opener Alone I Stand
macht keine Gefangenen und haut einem gnadenlos geile
Gitarrenriffs in die Fresse. Ehrlich hätte ich den Jungs
solch einen Einstand nicht zugetraut. Doch seit Jesse
Leach wieder am Mikro ist spielt die Truppe wesentlich
härter. Gitarrist Adam Dutkiewicz lässt auf Incarnate
seine Muskeln spielen und prägt diese Scheibe mit seinem
originellem Gitarrenspiel das wirklich seinesgleichen
sucht im Metalcore den die Jungs ja eigentlich erfunden
und kreiert haben. Kommen wir wieder zu Jesse der singt
sich die Seele aus dem Leib sowohl Clean als auch mit
Shouts. Natürlich wollen wir die feinen Meldebögen in
den Vocals nicht vergessen sozusagen die Kirsche auf der
Torte. Der Wechsel der Vocals von Clean zu Hart ist in
keiner weise mühsam sondern ist gekonnt in das
Songwriting eingebaut worden. Hier haben wir 15
gleichwertig gute Songs nein kein Hit dafür keinen
Filter sondern ein kompaktes Werk das die Amerikaner
ohne wenn und aber auf den Metalcore Thron hievt. Meine
Ohren haben in diesem Jahr noch keine bessere Metalcore
Scheibe gehört als eben Incarnate von Killswitch Engage.
Daniel J.

Punkte:
9.5 von 10
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HEADSPACE - All That You Fear Is Gone InsideOut
Music Nach dem Starken Debut I Am Anonymous von
2012 war ich extrem gespannt auf den Nachfolger der nun
vier Jahre später gelandet ist. All That You Fear Is
Gone ist noch vielseitiger ausgefallen als sein
Vorgänger. Adam Wakeman, Damian Wilson, Pete Rinaldi,
Lee Pomeroy und Neuzugänger, Drummer Adam Falkner ziehen
hier alle Register des Prog Sounds. Adam an den Keys und
Pete an der Gitarre bringen sich zusammen toll in die
einzelnen Songs ein, genau so sollte das harmonieren.
Und Damien veredelt die Traks mit seiner einmaligen
Stimme, die in absoluter Höchstform, ist einfach
wunderbar. Hört euch nur "Your Life Will Change" an. Zum
Niederknien auch "Polluted Alcohol" Pete an der Gitarre
mit Bottleneck so echt Bluesi und dazu Damians Stimme,
fantastisch. dem entgegen steht das stampfende "Kill You
With Kindness" das in der Mitte in eine ruhige
akustische Phase wechselt um dann als cooler Prog Song
endet. "The Science Within Us" erinnert am Anfang stark
an Landmarq (Damians Ex-Band) Aber in den 13 Minuten
wechselt der Song oft das Tempo die Struktur und ist ein
waschechter grandioser Progger, mit kurzen grandiosen
Synthie und Gitarren Duellen. ruhigen und wilden
Momenten. Und dazu eine sehr variable Stimme von Damien
dazu. "Semaphore" hat hin und wieder Threshold
parallelen vor allem in den Up-Tempo Parts. Oder das
kurze "The Death Bell" Nur Damian am Gesang und Adam
Wakeman an den Keys, eine wunderschöne Nummer. Auch beim
Titeltrack zeigt Mr. Wilson was für ein begnadeter
Sänger er ist, Gänsehaut garantiert. Und mit dem 10
Minuten langen "Secular Souls" einem starken Prog Song
endet das Album. All That You Fear Is Gone ist ein
unglaublich vielseitiges Werk mit hervorragenden
Musikern, die trotz ihres Könnens immer den Song in den
Mittelpunkt stellen. Meiner Meinung nach ist es Adam
Wakeman und seinen Mitmusikanten gelungen, das tolle
Debut noch zu überbieten, dafür grossen Respekt von mir.
Crazy Beat

Punkte:
9.5 von 10
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MIASMAL - Tides of Omniscience Century Media/Sony
Music Aaaaah, geilgeilgeilgeil! Schon vom letzten
Album der schwedischen Death Metal-Dampfwalze war ich
völlig begeistert und alles, was ich damals gut fand,
ist auch hier wieder dabei: Old School Death Metal in
rauem erdigen Soundgewand, eine Prise Rock’n’Roll und
Punk, eine Ladung Groove und Rotz und ganz viel Dreck.
Und je mehr Dreck, umso begeisterter ist die Lucie! Die
ganze Scheibe wirkt wie aus einem Guss, irgendwie
souverän, aber sehr abwechslungsreich und vielseitig.
Vor allem mit Tempo und Stimmung variiert man gekonnt,
an den richtigen Stellen werde Melodien eingebaut und
die Gitarrenarbeit ist streckenweise unheimlich virtuos
- ohne jedoch jemals zu selbstverliebt zu wirken. Der
Song bleibt im Fokus, Miasmal verlieren sich nicht in
übertriebener Instrumentalakrobatik. Jeder Track hat
eine eigene Note und kleine Überraschungen parat,
dennoch klingt alles nach Miasmal. Die Stimme ist so
böse, heiser und ungeschliffen wie es nur geht,
ebenfalls sehr geil. Diese dritte Scheibe beweist meiner
Meinung nach endgültig, dass diese Truppe zu den ganz
Grossen des schwedischen Death Metal gehören sollte und
noch viel zu wenig Würdigung findet. Wer Entombed,
Autopsy, Bolt Thrower und Konsorten mag, wird auch das
hier lieben. Unbedingt kaufen! Lucie W.

Punkte:
9.5 von 10
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PARAGON - Hell Beyond Hell Remedy Records
Eigentlich muss man all den seit Jahren, ja Jahrzehnten
rackernden Bands ein Kränzchen für den eisernen
Durchhaltewillen winden. Dazu gehört mit Sicherheit auch
die deutsche Heavy Metal Truppe Paragon. Kaum zu
glauben, dass seit 1995 elf Alben mehr oder weniger
regelmässig erschienen sind und der Bekanntheitsgrad
nach wie vor im Untergrund stecken geblieben ist.
Stil-Kollegen wie Primal Fear, Running Wild, Gamma Ray
oder Iron Savior haben es in dieser Zeit deutlich weiter
gebracht. Warum das so ist, versteht man nach dem
Anhören des überaus knackigen Teutonen-Stahls aus der
Produktionsschmiede von Piet Sielck (Iron Savior) nicht
wirklich. Dabei standen Paragon neben Support-Slots für
Iron Savior und Gamma Ray auch schon in Wacken (2004)
auf der Bühne! Selbst am "Sweden Rock"-Festival und am
Summer Breeze kann man Credits geltend machen. Dass die
Karriere nicht den gewünschten Lauf nahm, liegt, wie bei
anderen Combos oft auch, mitunter am Auseinanderbrechen
des Line-Ups. Wie auch immer, mir sind Paragon auf jeden
Fall überhaupt nicht geläufig und bei mir zu Hause steht
bisher auch kein einziger Tonträger von ihnen. Doch es
ist bekanntlich nie zu spät und wer auf oben genannte
Bands und weitere Landsvertreter wie Grave Digger,
Helloween, Brainstorm, Symphorce, Rage oder Metalium
steht, kommt an Paragon definitiv nicht vorbei. Nebst
dem teils etwas an Messiah Marcolin (Ex-Candlemass)
erinnernden Stimmtimbre von Frontmann Andreas Babuschkin
besticht «Hell Beyond Hell» durch ordentlich
abwechslungsreiche Mucke, die tempomässig grundsätzlich
eher flotter unterwegs ist. Der Titeltrack ist als
Kontrast dazu allerdings ein Midtempo Groove-Monster der
Güteklasse Eins. Vieles erinnert dabei auch an Primal
Fear, einfach ohne Ralf Scheepers Screams. Mutig wie
berechtigt ist zudem der fast neunminütige Track
«Devil's Waitingroom» (was für ein geiler Titel!), der
sanft beginnt und sich als letzter Track der
CD-Normalversion kontinuierlich steigert, um sich zu
einer "ordentlich harten Halbballade" aufzutürmen. Dabei
kommt das ausdrucksstarke Gesangsorgan von Andreas und
die oberfette Produktion voll zum Tragen. Die
Gitarrenwände von Martin Christian und Jan Bertram
blasen einen dabei fast aus den Latschen, und die
raumfüllenden Backing Vocals aller Musiker (ausser
Drummer Sören Teckenburg) passen wie Arsch auf Eimer.
Letzterer sorgt zusammen mit Bassist Jan Brünning dafür
für das äusserst solide Rhythmus-Gerüst. Der
Oberstampfer «Thunder In The Dark» als einer der zwei
Bonustracks der Limited Edition ist schon Grund genug
für den Erwerb dieser Version des Genre-Juwels. Leute,
es ist offensichtlich, dass ich hiervon ziemlich
überrascht wie angetan bin. «Hell Beyond Hell» ist ein
Hammerteil mit Langzeitwirkung!! Rockslave

Punkte:
9.4 von 10
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AGORAPHOBIC NOSEBLEED - Arc Relapse Records/Non
Stop Music Oh wow. Was eine unfassbar geile
Scheibe! Ich muss ja zu meiner gigantischen Schande
gestehen, dass ich Agoraphobic Nosebleed (ANb) nicht
gekannt habe - und in diesem Fall bin ich dann auch noch
meinen eigenen Vorurteilen auf den Leim gegangen und
mich ziemlich unenspannt auf eine weitere Runde
anstrengenden Brutal-Death-Core-Grind-wathever gefasst
gemacht - nur um mir direkt einen gehörigen Arschtritt
in Form von dreckigstem Sludge mit Doom und
Grind-Schlagseite einzufangen! ANb wurde bereits 1994 in
der Region von Massachuchetts als Grindband gegründet -
man veröffentlichte diverse Splits und LPs und 1998 die
erste Full Length-Scheibe, schon damals bei Relapse.
Aber: die Truppe trat erst 2003 (!) zum ersten Mal live
auf - unangekündigt. So wird man Kult! Vor allem, weil
im gleichen Jahr eine 100-Track 3er-CD veröffentlicht
wurde. Danach folgten noch mehrere weitere
Veröffentlichungen bis 2009. Nach sechsjährige Pause
sollen nun vier EPs veröffentlicht werden, jeweils im
bevorzugten Stil eines Bandmitglieds. "Arc" ist die
erste davon. Drei Songs mit einer Gesamtspielzeit von
fast 30 Minuten - und die ganze Zeit bleibt's spannend.
Es schrammelt und groovt und ist so schleppend und
schwer, dass es einem die Luft aus den Lungen drückt.
Und dazu diese heftige, kreischende, fast manische
Stimme - die von einer zarten, kleinen Blondine stammt,
die wohl das unprätenziöseste Geschöpf der gesamten
Metal- ach was, der kompletten Musikszene ist. Und auch
noch geile Texte! Ich bin sowas von Fan! Wer das nicht
kauft oder nicht mag, ist ein Idiot. Lucie W.

Punkte:
9.4 von 10
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MYSTIC PROPHECY - War Brigade Massacre
Records/MUsikvertrieb Die deutsche Truppe Mystic
Prophecy um Sänger R.D. Liapakis haut mit ihrem neunten
Werk einen weiteren Hammer aus dem Ärmel. Wieso diese
Truppe nie der grosse Wurf gelang, ist eines der gut
gehüteten Geheimnisse des Metal-Universums. Dabei geht
mehr reiner Metal schon fast nicht mehr. Der Opener
"Follow The Blind" hat alles, was ein geiler Metal-Track
braucht. Tolle Leads, einen geilen Sänger, die nötige
Power und einen coolen Mitsingrefrain. Mit dem
Titeltrack befindet sich ein marschierender Song auf dem
Album, der alle Metal-Freaks begeistern sollte. Neben
purem Metal stand die Truppe aber auch immer für
Thrash-Sound der Sorte Forbidden oder Testament. Diesen
Pfand hat der Fünfer nicht verlassen und präsentiert mit
"Burning Out" eine fiese Riff-Keule, die begeistert und
fasziniert. Im Gegensatz erklingt "The Crucifix" schon
fast orchestral und zeigt allen Powerwölfen, was ein
gutes Songwriting ist! Mit der Ballade und einen
kurzzeitigen deutschen Text geht "10'000 Miles Away"
unter die Haut. Das Spektrum ist breit, und mit "Good
Day To Die" (erinnert an Brainstorm) und "War Panzer"
(beginnt soft und steigert sich) folgen weitere Kracher.
Mystic Prophecy sind ihrem Sound treu geblieben, haben
erneut ein geiles Metal-Werk veröffentlicht, eines, das
den Namen auch mit Stolz tragen darf, und sollten nun
endlich den Lohn bekommen, den sie verdienen. Schade
nur, dass die Supportshows für Orden Ogan abgesagt
worden sind. Hoffen wir, dass Mystic Prophecy dafür als
Headliner die Konzerthallen beglücken. Genügend Material
hätten sie! Tinu

Punkte:
9.4 von 10
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ME AND THE REST - 7 Deadly Sins K-Tel Wer
sich in der schweizerischen Clubszene rumtummelt, ist
früher oder später unweigerlich über diese Band aus dem
Zürcher Oberland gestolpert. Kein Wunder, in ihrer bald
zwanzigjährigen Existenz hat die Truppe auf so mancher
Bühne ihre Duftmarke hinterlassen und sich so den Ruf
einer erstklassigen Liveband erspielt. Studiotechnisch
ist man verständlicherweise etwas weniger fleissig
gewesen, ist schlussendlich eine nicht gerade
unbedeutende Kostenfrage, aber immerhin haben die vier
Jungs und die Dame es geschafft, seit dem 2008er-Debut
"Ikarus" im regelmässigen Vierjahrestakt je eine Scheibe
zu veröffentlichen. So wird nun endlich nach dem letzten
Output "Wizard King" von 2012 der würdige Nachfolger "7
Deadly Sins" auf die Menschheit losgelassen. Und meine
Erwartungen wurden nicht erfüllt, sie wurden
übertroffen! So ausgesprochen individuell sich die fünf
Charaktere auf der Bühne präsentieren, so ungemein
vielseitig und flexibel zeigt sich das Quintett auf der
neuen Scheibe. Bandtypische, arschgeil groovende Nummern
wie "Holy Angels", "Take It Or Leave It", "City Of Hope"
und "Long Way To Sweden" gehören auf Me And The
Rest-Outputs seit Anbeginn zum Standard, aber hinzu
gesellen sich dann eben jene Tracks, die dem Ganzen die
musikalische Zusatzwürze geben. "Temples Of Gold" ist
epischer Metal as fuck mit einer klaren,
sozialkritischen Botschaft, "Echoes Of The Past" und vor
allem "When The West Winds Blow", gemeinsam eingesungen
mit der wunderbaren Alexx Suter, sind unprätentiöse
Balladen, die des Hartmetallers Herz berühren, der nach
dem Bandmotto benannte No Bullshit-Rocker "Better
Oldschool Than No School" ist eines der coolsten Stücke,
die AC/DC nie geschrieben haben, und mit dem Titeltrack
sowie dem Doublebass-Gewitter "World On Fire" serviert
man dem passionierten Headbanger sogar zwei astreine
Teutonenstahl-Nummern, ganz geil! Was will man also
mehr? Spätestens mit diesem Album hat sich die Band
einen Platz in der Oberliga der Schweizer Musikszene
verdient. Darauf habe ich zwar keinen Einfluss, aber
eines kann ich mit Sicherheit, und zwar guten Gewissens
und aus voller Überzeugung, eine uneingeschränkte
Kaufempfehlung aussprechen! Mirko B.

Punkte:
9.3 von 10
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RIZON - Power Plant Pure Rock
Records/Musikvertrieb Wenn ich Prophet wäre,
würde ich sagen, dass eines der besten Part-Time
Female-Fronted-Melodic Metal-Alben dieses Jahr von den
Zürchern Rizon kommt. Da ich aber kein Prophet bin,
halte ich fest, dass "Power Plant" schlicht ein extrem
starkes Album geworden ist. Die bereits 1997 gegründete
Band präsentiert sich auf ihrem vierten Album so
zwingend wie noch nie. Woran das liegt? Einerseits am
sehr starken, diesmal noch mehr auf den Punkt gebrachten
Songwriting. Anderseits aber auch an den Refrains, und
am Wechsel zwischen der männlichen Stimme von Matthias
Götz und der meist tief gehaltenen Stimme von Sängerin
Rahel Fischer (u.a. Gölä, Brian May). Mit "Nevermore"
und "Feel The Heat" gelingt der Einstieg gleich mit zwei
Ohrwürmern, welche bereits beim ersten Hören hängen
bleiben. Die nachfolgenden Lieder brauchten bei mir
etwas länger, zünden aber mittlerweile ebenfalls. Es
bleibt mir ein Rätsel, wieso der typische Power
Metal-Song "If You Rule The World" oder das poppige und
trotzdem leicht progressive "No Way Out" nicht sofort
ins Ohr gingen. Das gleiche gilt für die schöne
Herzschmerz-Ballade "Lost Without You". Damit sind die
balladesken Klänge aber bereits auf volle Liedlänge
vorbei. Innerhalb der Lieder gibt es aber durchaus mal
weitere ruhige Momente, welche den Songs unglaublich
Tiefe und Dynamik geben. In der Regel regieren auf
"Power Plant" aber die Gitarren, welche unterstützt
durch kreative Keyboardklänge mal mehr oder weniger
brettern. Im Mittelpunkt stehen trotz aller
musikalischer Schlenker nicht die Musiker, sondern klar
die Lieder. Ebenfalls können Rizon textlich punkten.
Hier regiert nicht nur Ernst, Hoffnung, Liebe und Wut,
sondern bei "Timebomb" auch der Spass. Dieses Lied wurde
an den Film "Lethal Weapon" angelehnt. Wer sich auf
leicht poppigen, aber nie kitschigen Melodic/Power-Metal
einlassen kann, wird an "Power Plant" sein wahre Freude
haben. Und wer das CD-Cover genau ansieht, merkt, dass
das bei Rizon traditionell auf jedem Cover erscheinende
harmlose Veilchen plötzlich Reisszähne erhalten hat. Gut
so! Roger W.

Punkte:
9.1 von 10
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IMPERIAL AGE - Warrior Race Adulrana Records
(Sweden) Ihr mögt die Musik von Rhapsody,
Rhapsody Of Fire und Avantasia Und das Ganze mit einer
starken Frauenstimme Na dann gibts eigentlich nicht mehr
zu sagen über die Russische Band Imperial Age. Ok etwas
mehr gibts schon noch zu berichten, Zum Beispiel das man
in Song 1,3,6+7 keinen geringeren als Fabio Lione als
Gastsänger gewinnen konnte und der macht wie gewohnt
einen klasse Job am Micro. Obwohl die Russen oft wie
Fabio LIones Hauptband klingt, machen die einzelnen
Songs Spass und Freude beim Anhören, klingen sehr frisch
und spannend. Grade "Aryavarta" ist ein Hammersong
glänzt mit wunderschönem Gesang von Alexandra, tollen
Chören und die perfekt eingesetzten Mittelalterlichen
Instrumente ergänzen das Ganze, herrlich anzuhören.
Natürlich hat das Ganze Werk einen grossen Orchestralen
Anteil, aber immer gut eingesetzt, die Musik wirkt nie
überladen. Ganz stark auch das Therion Cover "To Mega
Therion", mit tollen Bagpipes, das genauso stark
daherkommt wie das Original. Auch "Battle Heart" eine
tolle Nummer in der Fabio Lione wieder einen super Job
hinlegt. "Oder der Anfang von "Vanaheim" macht schon
süchtig beim ersten Durchhören und der knapp 8 Minuten
Track steigert sich noch durch den Wechselgesang von
Fabio und Alexandra. Oder die fantastische Twin Guitar
Arbeit zu Beginn der Ballade "Time Of Virginity" und
danach der wunderschöne Gesang von Alexandra, einfach
herrlich das zu geniessen. zum Schluss gibts dann noch
den 14 Minuten Live Track "Turn The Sun Off" um die
Ohren gehauen. Sehr spannender und vielseitiger Track
mit starker Orchestrierung. Also Warrior Race ist
definitiv ein grossartiges Musikalisches Abenteuer auf
hohem Niveau, das sehr viel Spass macht beim Entdecken
der einzelnen Songs. Kompliment an die Russen und
Russinnen von Imperial Age. Crazy Beat

Punkte:
9.1 von 10
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OCEANS OF SLUMBER - Winter Century Media/Sony
Music Progressiv ist ein weiter Begriff
heutzutage. Es gibt viele Sparten dieses Genres. Ocean
of Plumper aus den USA decken da recht viel ab in ihrem
neustem Werk Winter. Da bekommt der Hörer von Jazz bis
zu Blastbeats das volle Brett. Zuerst mal nimmt Sängerin
Cammie Gilbert das Zepter in die Hand und bezaubert
einem mit einer Engelhaften Zauberstimme. Dann spielen
uns die fünf Jungs an den Instrumenten schwindlig. Ja
hier werden Anfänger oder Möchtegern Heavy Metaller zu
Statisten degradiert. Doch ich kann euch beruhigen hier
gibt es kein Tonleitergewichse nein hier werden
grandiose Songstrukturen gezündet die seinesgleichen
suchen. Schnellere und ruhige Parts wechseln sich mit
gut und böse Vocals ab. Die Platte nennt sich Winter und
so düster wie in dieser Jahreszeit klingen dann auch die
Songs. Paten für den Sound von Ocean of Stummer sind
King Crimson The Gatering und vielleicht auch ein wenig
Dream Theater. Progger können hier ohne zu zögern
zugreifen und werden staunen ab dem Sound der Amis.
Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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OBSCURA - Akróasis Relapse Records/Non Stop
Music Nach fünf Jahren
Veröffentlichungspause liegt nun das "gelbe" Album vor.
Und die deutschen Prog-Deather um Bandkopf Steffen
Kummerer lassen nichts anbrennen. Die bewährte Mischung
aus technisch extrem beschlagenen Musikern,
abwechslungsreichem, aber stets nachvollziehbarem
Songwriting, perlenden Gitarrensoli und dem prägnanten
Fretlessbass werden wieder einige Kinnladen
pulverisieren lassen. Die drückende Mischung aus Cynic,
Keep Of Kalessin und Dissection behält auf diesem
ambitionierten Werk über die gesamten 54 Minuten das
Drehmoment immens hoch, sogar die ruhigeren Passagen
erschaffen einen Spannungsbogen, der einen fast
zwanghaft nach dem nächsten Abschnitt des jeweiligen
Songs dürsten lässt. Kompositorisch wird Abwechslung
grossgeschrieben, und bei aller Technikalität ein
wunderbarer Fluss aufrecht erhalten, ganz grosses Kino.
Zudem ist auch die Produktion aus dem Hause Woodshed
Studio oberste Liga, warm, differenziert und ausgewogen,
jedes Instrument lässt sich nach individuellem Wunsch
problemlos einzeln verfolgen. Trotz aller Lobhudeleien
muss aber auch gesagt werden, dass Obscura mit ihrem
ausgefeilten theoretischen Stil und der
philosophisch-kosmischen Lyrik quasi zu den Snobs des
Death Metal-Genres gehören. Aber Abwechslung macht
bekanntlich unser Leben schön, und wer Musik für
Troglodyten sucht, wird sicher bei einer beliebigen Band
mit Gebüschschriftzug fündig werden. In seiner eigenen
Nische ist "Akróasis" aktuell aber der am hellsten
funkelnde Stern am Firmament, chapeau Kameraden!
Reinhören! Hardy

Punkte:
9.0 von 10
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REDEMPTION - The Art Of Loss Metal Blade/Sony
Music Fangen wir doch gleich mit einer
Coverversion an. "Love Reign Oèr Me" Ein Cover von The
Who, hier gesungen von Gastsänger John Bush. Ein
wirklich stark umgesetztes Cover und Bush singt das Teil
hervorragend. Sonst gibts hier gewohnte Redemtion Kunst
Prog. Melodie, vermischt mit Aggressivität, Dynamik und
viele Progparts. Ray Alder singt je länger er wird desto
besser in dieser Band. Ich mag es wenn er wie bei
"Damaged" bei treibenden Gitarren und
Doublebassattacken, sehr ruhig und gelassen seine Linie
singt. Ich finde auch, dass es hier mehr ruhige Momente
gibt als noch beim Vorgänger This Mortal Coil. Steht der
Band um den wieder genesenen Nick Van Dyk wirklich sehr
gut. zu hören bei "Hope Dies Last" eine starke Nummer,
die nach einem ruhigen Anfang, dann ordentlich Fahrt
aufnimmt, aber trotz Tempo eine sehr Melodiöse
Gesangslinie behält. Fast das gleiche gilt für "That
Golden Light" Ich mag die vielen Spielereien in den
einzelnen Tracks. Ganz stark "The Center Of Fire", das
mit einem klasse Twin Solo startet um dann in einen
treibenden Midtempo Part wechselt, wird dann in der
Mitte sehr ruhig und gibt dann mit einem tollen Prog
Part ordentlich Gas. Beim 22 Minuten langen letzten
Song, werden dann nochmal alle musikalischen Stärken der
Jungs zusammengefasst und man tobt sich darin so richtig
aus. Hier treffen alle Merkmale der Band in einem
grossartigen Song zusammen. Grosses Prog Kino. Ich finde
das neue Werk von Redemption noch besser als der
Vorgänger, etwas lebendiger und vielseitiger, es macht
echt Spass The Art Of Loss mehrmals reinzuziehen. Klarer
Geheimtipp für Proggies. Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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GODSLAVE - Welcome To The Green Zone Green
Zone Music Mit dem charakteristisch
grunzenden Zischlaut wird die Rotze genüsslich von den
Tiefen des Rachens auf die Zunge befördert, um dann
punktgenau synchron mit dem einsetzenden Killerriff von
Green Zone laut rausgespuckt zu werden, das nenn ich mal
ein amtliches Intro! Und damit keine Missverständnisse
aufkommen, lassen Godslave aus Saarbrücken danach völlig
entfesselt und hemmungslos den Thrash-Hammer kreisen.
Ihre "Ihr könnt uns alle mal"-Attitüde nimmt man den
Jungs dabei jede Sekunde ab, Textzeilen wie "One finger,
two words" ("Greenzone") oder das lyrisch anspruchsvolle
Statement "Fuck you all" ("Bloodhound Pack") sind klare
und unmissverständliche Ansagen. Das Ganze serviert mit
der Präzision eines Laserschneiders und versehen mit
einem Sound, der Eier so gross wie Wassermelonen hat,
ergibt ein Thrash Metal-Album der Güteklasse A+. Klingt
alles etwas klischeehaft, ich weiss, aber es ist mein
Ernst, "Welcome To The Green Zone" ist für einen wie
mich, der sich nur sporadisch, je nach Tagesverfassung,
Windrichtung und Mondphase hin und wieder mal Thrash
Metal einverleibt, eine grosse, sehr angenehme
Überraschung, und das aus mehreren Gründen. Erstens
beherrscht das Quintett sein Handwerk, was auf dieser
Scheibe geboten wird, ist grundsolide und spannende
Unterhaltung, ganz einfach. Zweitens hatte ich von
Anfang an den Eindruck, dass den Jungs bei aller Härte
ständig der Schalk im Nacken sitzt, anders kann ich mir
beispielsweise das Instrumental "6_2.3" mit seinem
Abstecher in die Welt der Gameboy-Synthie-Melodien nicht
erklären. Drittens weiss die Band durch musikalische
Vielfalt und Experimentierfreude zu fesseln. Auf dem
Album sind nicht weniger als sechs Gastsänger und zwei
Gastsängerinnen zu hören, welche den etatmässigen
Fronter Thommy tatkräftig unterstützen. So verleiht man
den Songs, welche bei den Vocals immer wieder an den
jungen Schmier von Destruction erinnern, allerdings ohne
dessen damaligen schrillen Kreischfaktor, interessante
zusätzliche Facetten, welche darin gipfeln, dass man
beim Refrain von "Children Of The Pit" schon fast in
Richtung Power Metal schielt. Zu guter Letzt sorgen die
selten, aber dafür effizient eingesetzten Orgelklänge
wie beispielsweise in "End Of History" genau dort für
eine schon fast beklemmend schwarzmetallische
Atmosphäre, wo sie jenseits der Thrash-Schiene gefragt
und angebracht ist. "Welcome To The Green Zone" ist
ehrlich, macht Spass und Laune, haut voll in die Fresse,
läuft momentan bei mir auf Dauerrotation und bekommt
deshalb die wohlverdiente Kaufempfehlung!
Mirko B.

Punkte:
9.0 von 10
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LEGENDA AUREA - Aeon Eigenvertrieb
Ich musste zuerst wirklich zweimal hinschauen, um es
glauben zu können..., aber es ist tatsächlich wahr: Die
Schweizer Band Legenda Aurea meldet sich tatsächlich aus
der Versenkung zurück! Seit dem letzten Album «Ellipsis»
sind auch schon wieder gut sieben Jahre ins Land
gezogen. Eine verdammt lange Zeit, während der zumindest
der Rezensent kaum bis gar nichts mehr von der Swiss
Version of "Neverwishmore" vernommen hat. Wobei diese
Stilschublade nicht ganz zutrifft, denn bei den Finnen
fehlen die Growls von Guest Michael Seelhofer.
Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass das Line-Up von
Legenda Aurea seit «Ellipsis» unverändert aus Simone
Christinat (v), Odilo von Ins (g), Michael Herkenrath
(b), Renato Trinkler (keyb) und Philipp Eichenberger (d)
besteht. «Aeon» bedeutet für die Gruppe aus dem Raum
Aarau ziemlich viel, denn erstens bekundet man mit der
neuen Scheibe den Willen, weiterhin oder wieder Teil der
Szene zu sein, und zweitens ist es die
berühmtberüchtigte dritte, sprich "make it or break
it"-Scheibe. Eins lässt sich schon nach dem ersten
Durchgang konstatieren und zwar dass sich «Aeon» klar im
"make it"-Bereich bewegt. In der Schnittmenge zwischen
Edenbrigde, Delain, Nightwish und Nevermore, sobald die
Growls mit dabei sind, entführen uns die Aargauer
Symphonic Metaller in ihren Klangkosmos, der Anno 2016
aufgrund der internationalen und zahlreichen Konkurrenz
sicher nicht das Ei des Kolumbus ist. Entscheidend ist
jedoch, nebst der unabdingbaren Qualität der Produktion,
dass die Mucke das gerüttelt Mass an Eigenständigkeit
besitzt, und das ist bei Legenda Aurea klar gegeben. Der
"Beauty And The Beast"-Aspekt ist ausgeprägter als beim
Vorgänger und passt dann so noch besser zur Härte, die
von Odilos Klampfe erzeugt wird. Des Weiteren schwebt
über «Aeon» eine progressivere Note zum älteren Material
und das trägt zu einem vielseitigeren Gesamtbild bei.
Wer bereits an «Ellipsis» seine helle Freude hatte, wird
sich mit dem neuen Songmaterial sofort anfreunden
können. Besonders gelungen finde ich beim Schlusstrack
«Internal Enemy», wie der total liebliche Beginn mit
einem typischen Triptykon-Riff in den harten Teil des
Songs übergeht und danach einmal mehr Nevermore
durchschimmern. Ein weiterer Pluspunkt liegt in der
Spielzeit von knapp über 36 Minuten. Wo der Vorgänger
mit knapp einer Stunde etwas Überlänge aufwies, kommt
«Aeon» deutlich mehr auf den Punkt und trägt so dem
natürlich total willkommenen Drang Rechnung, dieses
Meisterwerk umgehend nochmals anzuhören! Hoffentlich
auch bald wieder live auf Schweizer Bühnen.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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STEVEN WILSON - 4 ½ KScope/Irascible
Steve meldet sich zurück mit 37 Minuten Musik die wieder
ungemein Spass macht und sehr vielseitig ist. Der Opener
"My Book Of Regrets" ein waschechter Prog-Rock Song ala
Spocks Beard, herrlich wie locker und verspielt der
Meister und seine Jung hier zu Werke gehen. Sehr ruhig
wirds dann mit dem gefühlvollen "Year Of The Plague, ein
schönes Instrumentalstück. "Happiness III" dann ein ganz
toller Rock Song mit viel Melodie, schönen Chören, kann
man schon beim ersten Mal Anhören mitsingen. Erinnert
mich ein wenig an RPWL, hier zeigt Steven seine
Vielseitigkeit, auch Songs zu schreiben mit einfachen
Strukturen. "Sunday Rain Sets In" beginnt sehr ruhig,
geht so in Richtung Pink Floyd und braust dann vor dem
Ende kurz auf, klasse Instrumental Track. Dann das
geniale "Verillioncore" startet etwas The Doors mässig
lenkt dann ins Jazzige ein und brilliert mit genialen
Drums, richtig mitreissend. Mündet dann in einen
treibenden Rock Song mit starken Prog Parts. Auch das
ein total verspielter Instrumentalsong der zum Schluss
richtig abrockt. Zum Schluss das Highlight "Dont Hate
Me" ein geniales Stück Musik so wie es nur Wilson
komponieren kann. Auch hier wieder geniale Drum Files,
und abwechselnder Frau / Mann Gesang, die beiden Stimmen
bringen viel Gefühl in den Song. Unglaublich verspielte
Instrumental Parts wechseln sich ab mit ruhigen
spannenden Passagen und einfachen Gesangsmelodien, eine
wahrlich Grosse 9 Minuten lange geniale Perle, die endet
mit einem wunderschönen Gitarrensolo. Und viel zu
schnell sind die 37 Minuten vorbei. Steven Wilson
beweisst auch hier wieder was für ein faszinierender
Musiker und Songschreiber er ist. Grosser Respekt für
dieses Album und für Steve. Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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WOLFMOTHER - Victorius Universal Music
Wirklich daran geglaubt haben nicht viele Leute, dass
nach diversen Lineup-Wechseln und dem nachfolgenden
Zerfall der Band noch was Gescheites aus der Ecke der
Retro-Rock Ikonen veröffentlicht wird. Dass Mastermind
Andrew Stockdale nach Belieben schaltete und waltete,
barg Vor- wie Nachteile in sich. Nach dem kometenhaften
Start 2005 dauerte es geschlagene vier Jahre, bis mit
«Cosmic Egg» (2009) das bisherige Masterpiece released
wurde. Und obwohl sich die Aussies in den Jahren darauf
auch in der Filmszene (unter anderem in «Hangover») und
der Welt der PC-Games (unter anderem «Guitar Hero II»)
ihre unauslöschlichen Spuren hinterlassen konnten, riss
der (Band-) Faden. Dazu gehörte unter anderem auch die
krankheitsbedingt verpasste Gelegenheit, 2010 als
Support von KISS auf Tour zu gehen. Danach folgte eine
rund dreijährige Ruhephase, ehe sich Andrew mit einem
superben Solo-Album in alter Frische, wenn auch nur
digital vertrieben (!), zurück meldete. Gleiches geschah
nur ein Jahr danach abermals mit «The New Crown»,
allerdings wieder unter dem Banner von Wolfmother. Die
Ingredienzien, die schon zu Beginn der Karriere für
Furore sorgten, waren auch hier en masse vor zu finden,
und wer in der letzten Zeit mal The Vintage Caravan am
Ohr gehabt hat, wird umgehend feststellen, von wem die
Isländer mitunter inspiriert wurden. Dieses hochkarätige
Material erreichte die Massen jedoch abermals nicht so,
wie es verdient gewesen wäre. Das wird sich nun mit dem
neuesten Paukenschlag «Victorius» hoffentlich ändern.
Die Vorzeichen hierzu stehen vom Musikalischen her schon
mal, respektive wieder voll auf Sturm, und da hierfür
die standardmässige Promomaschinerie voll in Gang
gesetzt wurde, dürfte die Resonanz wieder an die
erfolgreichen Anfangstage anknüpfen können. Befeuert
durch die fette Produktion von Altmeister Brendan
O'Brien (AC/DC, Bruce Springsteen) knallen einem
sämtliche zehn neuen Vertreter des Wolfmother'schen
Klangkosmos lautstark um die Ohren. Im kommenden Mai
werden Andrew Stockdale und seine Hintermannschaft
wiederum im Volkshaus in Zürich Halt machen, und das
sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Wolfmother are definitely back und Mr. Stockdale scheint
wieder voll motiviert zu sein. Gemäss Aussagen in
aktuellen Interviews wird derweil schon an weiterem
Neu-Material gewerkelt, und womöglich wird auf der
laufenden Tour auch Live-Material der Australier
mitgeschnitten. Der Albumtitel ist dabei selbstredend
Programm genug, auch wenn bloss 35 Minuten Musik etwas
grenzwertig sind. Die Vinylfreunde stören sich da
allerdings überhaupt nicht daran! Rockslave

Punkte:
9.0 von 10
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ANTHRAX - For All Kings Nuclear Blast/Warner
Auf diese Scheibe war ich sehr gespannt. Seitdem Joey
Belladonna wieder bei den Mosh-Königen singt, hat sich
sehr vieles zum Positiven verändert. Nicht, dass John
Bush (Armored Saint) ein schlechter Sänger ist, oh mein
Gott, sicher nicht, aber die Stimme von Joey passt
einfach besser zu Anthrax. Nach einem sich toll
aufbauenden Intro ("Impaled") geht es mit dem typischen
Doublebass-Gewitter von Charlie Benante weiter. Mit
kleinen indianischen Parts beim Soloteil lassen Anthrax
viele Erinnerungen an alte Klassiker aufkommen. Auch der
eingebaute Bass-Solo von Frank Bello überzeugt bei "You
Gotta Believe". Was auffallend ist beim ersten Song des
neuen Werkes, ist, dass die Jungs verdammt gut mit
Härte, Geschwindigkeit und Melodie jonglieren. Mit einem
absoluten Klassesong geht es weiter. "Monster At The
End" hat alles, was ein Anthrax-Track braucht, um zum
Klassiker zu werden. Die tollen Gitarrenparts von Scott
Ian und Jonathan Donais bleiben sofort hängen, wie auch
beim Abschlusstrack "Zero Tolerance", und machen einfach
nur Spass. Der hohe Level kann locker mit dem Titelsong
gehalten werden, und besonders hier kommt der nach wie
vor typische und charakterische Gesang von Joey zum
Tragen. Anthrax kopieren sich nicht, bleiben aber ihren
erfolgreichen Sounds treu und vermischen diese mit einem
klassischen und modernen Sound. Schon fast rockig kommt
"Breathing Lightning" um die Ecke und überzeugt mit
seiner Melodie. "Evil Twin" könnte der ruhige Bruder von
"Gung-Ho" sein, und "Blood Eagle Wings" fasziniert mit
tollen Gitarrenparts. Mit "For All Kings" knüpfen
Anthrax nahtlos an ihre grossen Erfolge an, lassen sich
aber auch Freiräume, um verspielte Parts ("Defend
Avenge") einzubauen, oder gehen schon fast mit
eingebauten, schleppenden Momenten ("All Of Them
Thieves") ans Werk. Was dem Album aber fehlt, ist ein
Song wie "Got The Time", "Antisocial", "Caught In A
Mosh", "Indians", oder "Medusa". Tinu

Punkte:
8.9 von 10
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STEEL PANTHER - Live From Lexxi's
Mom's Garage (live) Ear Music/Limmat Records
Die Spassbacken von Steel Panther packten ein paar
heissen Titten, die zu willigen und kreischenden Girls
gehören, in die Garage der Mom von Bassist Lexxi und
feierten ein Akustik-Feuerwerk, das mit viel Spass in
den Backen um die Ecke kommt. Dass neben der Musik
ebenso viel gequatscht wurde, ist klar, und dass die
"Fat Girls" aus einer wahren Story stammten, die Musiker
noch immer von deren Muschi träumen und die weiblichen
Fans in der Garage schon feuchte Höschen bekommen, kann
auf dieser CD nachgehört werden. Die Jungs sind tolle
Musiker, das ist bekannt, und so treffen die Songs voll
ins Schwarze, denn hier ist alles live und der Rest
wurde dann im Studio gefixt, wie Sänger Michael Starr zu
Protokoll gibt. Jeder Song wird von kreischenden Mädels
begleitet, und man spürt förmlich, wie sich das
Animalische in dieser Garage aufbaut und die wilden
Tiere kaum zu bändigen sind. Mit Hits wie "The Burden Of
Being Wonderful", dem absoluten Balladenkracher
"Community Property" und dem absolut neuen Kracher
"That's When You Came In" können die Panthers nichts
Falsches machen. Alleine die Einleitung zum populärsten
Song, bei dem sich Michael und Gitarrist Stachel nicht
klar sind, welcher denn nun gemeint ist, hat absolute
Entertainer-Qualitäts-Klasse. Schade nur, dass die
ersten Strophen von "Community Property" dann nicht von
den Mädels gesungen werden. Mit einer unglaublich
schmissigen Akustik-Version von "Death To All But Metal"
wird das Konzert geschlossen. Man hätte vielleicht den
einen oder anderen Song noch mehr dazu packen können,
aber ansonsten ist "Live From Lexxi's Mom's Garage"
erneut ein posiges, rockiges, schlüpfriges, nasses und
spassiges Vergnügen geworden. Tinu

Punkte:
keine Wertung
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MANGROVE - Days Of The Wicked Transubstans Records
Ozzy lebt, und er klingt besser denn je! Nur heisst er
in diesem Fall Jani Kataja und ist beim schwedischen 70s
Rock/Hard Rock/Blues Rock-Powertrio für Bass und Vocals
zuständig. Ich danke Transubstans Records von Herzen
dafür, dass diese tolle Band seit nunmehr sieben Jahren
ihre kreativen Ergüsse über dieses feine Label
veröffentlichen darf, vor allem, wenn man bedenkt, dass
es bis zur Geburt dieses dritten Sprösslings satte sechs
Jahre gedauert hat. "Days Of The Wicked" befriedigt die
musikalischen Bedürfnisse der
Siebzigerjahre-Enthusiasten mit erfrischender
Leichtigkeit. Track für Track beweist das Trio, dass es
imstande ist, einige der besten Momente einer ganzen
Dekade, also Black Sabbath, Led Zeppelin, The Sweet,
Uriah Heep, Mountain, The Who etc., zu verinnerlichen
und in einer eigenen Interpretation zu reproduzieren,
ohne dabei abgewetzt oder gar verstaubt zu klingen. Und
damit man auch bezüglich der Spiellänge authentisch
bleibt, hat man sich auf LP-kompatible, kurzweilige 37
Minuten Spielzeit beschränkt. Groove und Hooklines
dominieren dabei das Geschehen und sorgen immer wieder
für weit mehr als bloss zustimmendem Nicken. Ja, so ist
es, zu den Songs von Mangrove kann man wunderbar
headbangen, auch wenn es sich beim Opener "Gambler"
definitiv NICHT um eine astreine Power Metal-Nummer
handelt, wie an anderer Stelle ein extrem kompetenter
Schreiberling zu glauben meint. Aber von traditionellem
Heavy Rock oder Retro/Power Rock darf hingegen durchaus
die Rede sein, und erst noch von Musikern komponiert und
eingespielt, die ihr Metier wirklich verstehen. Tolle
Scheibe, gefällt mir wirklich gut. Mirko B.

Punkte:
8.7 von 10
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HOLY GROVE - Holy Grove Heavy Psych Weiss
der Teufel wieso, aber Portland Oregon verfügt über eine
sehr lebendige und fruchtbare Stoner/Doom-Szene. Zu
deren jüngsten Exponenten gehört der Vierer Holy Grove,
der, sehr zur Freude des Rezensenten, die Sache von
ihrer ganz urtümlichen, Blues Rock-lastigen Seite
beleuchtet und selbst die für die Siebziger so
typischen, drogengeschwängerten Schlenker in Richtung
Psychedelic Rock berücksichtigt. Das schönste an der
ganzen Sache ist dabei die sehr leidenschaftliche
Gesangsleistung von Sängerin Andrea Vidal, sie erinnert
mich immer wieder an die gottgleiche Szeneikone Grace
Slick von Jefferson Airplane, kombiniert mit der
schweren, riffbetonten Darbietung der kompetenten
Instrumentalfraktion. Dies ergibt ein sehr schönes
akustisches Gesamtbild, das gerade von diesem
vermeintlichen Kontrast lebt; hätte sich die Band für
einen bellenden Sludge-Shouter entschieden, wären ihre
Songs nicht mal mehr die Hälfte wert gewesen. So aber
ist "Holy Grove" ein verdammter Unholy Groove geworden,
herrlich traditionell, altmodisch und dennoch äusserst
vital und vor allem berührend. Einzig "Hanged Man"
dümpelt etwas zu zähflüssig vor sich hin, die restlichen
sechs Tracks hingegen machen vom Anfang bis zum Schluss
mächtig Spass, weil sie wirkliche Erwartungen in Sachen
Doom Rock, Occult Rock und Heavy/Blues Rock bedienen,
aber gleichzeitig platte Klischees aussen vor lassen.
Hier sind echte Vertreter des wahren Glaubens am Werk,
die jeder Doomhead auf dem Radar behalten sollte -
empfehlenswert! Mirko B.

Punkte:
8.6 von 10
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ROTTING CHRIST - Rituals Seasons of Mist/Irascible
Wenn eine griechische Metal-Band einen Platz auf dem
landeseigenen mythologischen Göttersitz bekommen würde,
dann wären es mit grosser Wahrscheinlichkeit Rotting
Christ, die es sich auf dem Olymp gemütlich machen
dürften. Seit 27 Jahren im Geschäft gehen die Brüder
Sakis (Gitarre, Vocals) und Themos Tolis (Drums)
unzerstör- und unbeirrbar den steinigen Weg des
Musikbusiness bewältigend, über 1200 Liveshows im Gepäck
(kein Wunder, sind die live so gut) und 12 Alben.
Rotting Christ legten immer viel Wert auf ein stimmiges
Gesamtpaket, sowohl äusserlich als auch inhaltlich, es
wird immer sehr viel Athmosphäre und Stimmung aufgebaut
mit Elementen, die die Songs ergänzen. Auch auf dieser
Scheibe wird wieder viel gesprochen und rezitiert, wie
auch schon gehört sowohl in Englisch (Nick Holmes von
Paradise Lost ist zu hören in "A Voice Like Thunder" als
auch in Griechisch, diesmal aber auch noch in Latein und
Französisch (grossartig: Vorph von Samael rezitiert "Les
fleurs du mal" von Baudelaire)), und - auch nichts Neues
- von alten (Ishtar) und nicht so alten Göttern (Satan),
Mythologie und Geschichte. Nach "Aeolon" (2010) und
"Kata Ton Daimona Eaytoy" (2013) ist "Rituals" die
schlüssige Weiterentwicklung des ganz eigenen Stils des
Griechen. Pathos wird grossgeschrieben, man fährt die
grossen Geschütze auf, so dass dem Sound fast etwas
Opernhaftes verliehen wird. Neben den rezitierenden
Stimmen werden zahlreiche weitere Elemente eingesetzt,
um das Gesamtbild abzurunden - bzw. aufzubauschen.
Piano, Dudelsäcke, folkloristische Klänge von alten
Instrumenten, Chöre (ohne Chöre wärs kein Rotting
Christ-Album) und traditionelle Rhythmen. Mir persönlich
ist das alles einfach immer noch ein bisschen too much
(siehe meine nicht sehr begeisterte Review der letzten
Rotting Christ-Scheibe), aber wer sich an Pathos und
Pomp nicht stört, dem sei dieses wahrlich gut gemachte
und sehr geil produzierte (Jens Bogren!) Album unbedingt
empfohlen. Lucie W.

Punkte: 8.5 von 10
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INVERLOCH - Distance | Collapsed Relapse
Records/Non Stop Music Nachdem die Australier
2012 schon mal etwas Licht erblickt haben in form der
E.P. Dusk | Subside, kriecht Inverloch nun ein erstes
mal in voller Länge mit Distance | Collapsed aus dem
Erdloch hervor. Und was sich hier der Öffentlichkeit
offenbart ist kein niedliches Streicheltierchen oder ein
glanzvoller Schmetterling, nein es ist ein 40 Minuten
langer Erguss der zwischen Trägheit und Brutalität
pendelt. Diese Mischung aus Doom- und Old School Death
Metal erstreckt sich über 5 Songs, wobei das Überstück
der Scheibe The Empyrean Torment knappe 12 Minuten
dauert. Hauptpropagandist auf Distance | Collapsed sind
die zähflüssigen Doom-Elemente wobei man ja heutzutage
Post-Rock sagen muss, damit es moderner tönt und die
Metal-Hipster sofort darauf abfahren. Doch um es mal in
Hipster-Spache auszudrücken, Inverloch sind nicht
Post-Modern, sondern Vintage, denn wer in den 90er gross
geworden ist, Cannibal Corpse, Deicide, Morbid Angel und
parallel dazu Winter, Skepticism und noch etwas My Ding
Bride gehört hat, wird sich bei Distance | Collapsed von
Inverloch sehr schnell wie zu Hause und um 20 Jährchen
jünger fühlen. Bei all den Modern Metal Ergüssen, welche
wie Pilze aus dem Boden schiessen, tut es wahrlich auch
mal gut, wieder solch einen Bastard anhören zu dürfen,
zumal die Jungs von Inverloch ihr Eisen auch mit viel
Herzblut rüber bringen und dabei nicht angestaubt
wirken. Ob nun generell gesehen diese Rückkehr zu den
Wurzeln sich als neuer Trend etablieren wird (und ja
auch im Metal gibt es Trends, wenn ich mir nicht glaubt,
dann schaut euch die Entwicklung über die letzten zwei
Dekaden an), werden wir noch sehen, würde mich
grundsätzlich nicht Erstaunen, zumal die letzten Metal
Jahre weder die Kreativität der 80er und 90er erreichen
konnten und grundsätzlich nur dazu verwendet wurden, um
aus einer Subkultur die sich über die Zeit etabliert und
überlebt hat, so viel Kohle wie möglich zu scheffeln.
R.K.

Punkte: 8.5 von 10
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INISHMORE - The Lemming Project Dark Wings
Die Aargauer Heavy-Metaller Inishmore veröffentlichen
mit "The Lemming Project" nach vielen Jahren den
Nachfolger ihres Drittwerks "Three Colours Black". Wobei
Nachfolger vielleicht das falsche Wort ist. Neustart
triff es schon besser. Denn nach dem Split mit drei
Mitgliedern (u.a. dem heutigen Influence X-Sänger Ramin
Dänzer) beschlossen die zwei Hauptsongwriter Pascal Gysi
und Fabian Niggemeier, zusammen mit Ur-Bassist Daniel
Novosel die Band unter dem gleichen Namen weiter zu
führen. Diesmal wollten sie aber anstelle einer
männlichen eine weibliche Stimme in ihren Reihen haben.
Diese wurde nach langer Suche in Michela Parata
gefunden, und das Line Up mit Schlagzeuger Alex Ortega
und Gitarrist Jarek Adamowski vervollständigt. Auf "The
Lemming Project" klingen nun die einstigen
Lokalmatadoren vertraut und doch anders. Geblieben sind
die herausragenden Kompositionen, welche auch für
abgebrühte Heavy Metal-Fans einige Überraschungen bereit
halten. Am extremsten treiben es Inishmore in "Finally A
Love Song", welcher zwischen Folk, Ballade und
treibendem Heavy Metal hin und her wechselt. Ähnlich
herausragend, episch und erhaben wirkt das fast 13
minütige Titellied "The Lemming Project". Inishmore
schaffen es hier, mit viel Abwechslung und einem
eingängigen Refrain für eine unglaubliche Stimmung zu
sorgen. Wer es weniger vertrackt mag, wird beim bereits
mit dem alten Line Up live gespielten "Red Lake" fündig.
Dieses unterstreicht, dass Inishmore mit ihrer
Kombination aus Keyboard-Geklimper, harten Gitarren und
durchdachtem Songwriting über einen ganz eigenen Sound
verfügen. Etwas, was man selbst bei bekannten Bands oft
vergeblich sucht. Neu bei Inishmore ist, dass sie der
Stimme von Michela Parata teilweise einen männlichen
Duettpartner zuteilen, welcher für weitere Klangfarben
sorgt. Power Metal-artige Sounds findet man bei "Cup Of
Lies", "Merciful", "Better Off Dead", "Manifest" und
"Eternal Wanderer". Wobei Inishmore genügend Abwechslung
einbauen und mögliche Langeweile geschickt umgehen. Das
sich langsam aus einer feinen Ballade aufbauende "Where
Lonely Shadows Walk" schliesst den stilistischen Bogen
zusammen mit seiner am Schluss des Album angehängten
Akustik-Version. "The Lemming Project" ist ein tolles
Album, dem man höchstens die in hohen Lagen etwas dünne
Stimme ankreiden kann. Wobei auch das nur auffällt, wenn
man wirklich genau hinhört. Fazit: Wer die alten
Inishmore liebte, sollte in dieses Album rein hören, es
aber mit offenen Ohren tun. Wer die Band bisher nicht
kannte, sollte unbedingt mal reinhören. Bereits vor
einem Jahr wurde "The Lemming Project" in Eigenregie
veröffentlicht. Dass die Band jetzt ein passendes Label
für "The Lemming Project" gefunden hat, ist ein weiteres
Indiz für dieses tolle Album. Roger W.

Punkte: 8.5 von 10
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HIGHRIDER - Armageddon Rock (EP)
The Sign Records Die im schwedischen Göteburg
ansässige Band Highrider ist seit 2013 aktiv. Nun werden
die vier Jungs mit ihrem ersten Output vorstellig, der
Vier-Track-EP "Armageddon Rock". Andreas (Bass, Vocals),
Carl-Axel (Drums), Eric (Guitar) und Christopher
(Keyboards) liessen sich vom Siebziger Classic Rock
beeinflussen. Sie selber bringen Rainbow und Deep Purple
ins Spiel, es lassen sich aber auch NWOBHM und US-Power
Metal, sprich Achtziger-Einflüsse, ausmachen. Highrider
erschaffen eine düstere Stimmung, die sie ebenfalls aus
den Achtzigern adaptierten. Sie nennen dabei
Sci-Fi-Movies und generell den kalten Krieg als Input.
Die Umsetzung ist mehr als gelungen. Sehr harte,
dreckige, um nicht zu sagen brutale Vocals, die manchmal
aber auch ein bisschen gepresst wirken, werden von
fetten Gitarrenriffs eingerahmt. Trotzdem haben die
Songs eine sehr melodische Seite, die vor allem durch
die Keyboardklänge bestens zur Geltung kommen. Classic
Rock meets Stoner Rock oder Black Label Society trifft
auf Monster Magnet. Coole Sache. Wir warten gespannt auf
den ersten Longplayer. Chris C.

Punkte:
keine Wertung
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THE LAST VEGAS - Eat Me AFM Records/Musikvertrieb
Punkig, rockig gehen The Last Vegas ans Werk. Oder
anders gesagt, Sleaze Rock mit einer kleiner Schlagseite
Great White-Groove. Speziell "Here We Go Again" und
"Along From The Ride" erinnern an die Platin-Helden aus
den achtziger Jahren mit einer kleinen Schlagseite
Cinderella. Ab und zu erscheint auch der psychedelische
Einschlag von Enuff Znuff ("Universe You"). Aber, am
besten klingen die Jungs schon, wenn sie frech losrocken
("Hot Fudge", "Voodoo Woman"). Es macht Spass, den Songs
zuzuhören und man spürt förmlich den Tritt in den Arsch
bei den treibenden Rhythmen von The Last Vegas. Wie es
sich aber für eine sleazige Rocktruppe gehört, sind es
auch die ruhigeren Klänge, welche eine solche Band
ausmacht. "Love's Got Nothing On Me" hat diesen "es hat
keinen Sinn mehr"-Groove und gefällt mit dieser Attitüde
bestens. Dass man sich aber nicht gleich mit Tabletten
den Garaus macht, dafür sorgt das freche und
Mittelfinger zeigende "Hard To Get Over You're So". Und
wenn wir gleich bei Abwechslung sind, dann rocken wir
uns Ramones-like durch "To Be Treated". "Eat Me" ist ein
hörenswertes Album geworden, das sich nicht zu
verstecken braucht und unbedingt auf der Bühne
vorgestellt werden muss. Tinu

Punkte: 8.5 von 10
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CRIMINAL - Fear Itself Metal Blade/Sony Music
Ein gewisser Anton Reisenegger aus Chile hat im Jahre
1991 die Thrash-Metal Truppe Criminal gegründet. Im
Jahre 2001 beschloss der gute Mann nach England
umzuziehen von da aus wurde es interessant. Man holte
gestandene Musiker ins Boot und das Ergebnis ist ein
Thrash-Metal der Sonderklasse. Nein wirklich mich
überzeugt die Scheibe von ihrer Intensität und
Melodiösität. Geile Gitarrenriffs und tolle Drums (ok
ein wenig am Stil des Exodus Drummer orientiert) und
coole Breaks lockern die ultraschnellen Songs auf. Die
Stimme von Herrn Reisenegger kann sich hören lassen sie
erinnert hie und da an frühere Sepultura. Die 12 Songs
gleiten sich durch die geschundenen Ohren des Schreibers
dieser Zeilen und bereiten ihm viel Freude. Das ist
geiler Thrash wie er klingen sollte schnell hart
melodiös. Coole Scheibe Jungs!!! Daniel J.

Punkte: 8.5 von 10
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SABATON - Heroes On Tour (live)
Nuclear Blast/Warner Schon wieder eine
Sabaton-Live-Scheibe Bereits nach dem vorletzten Album
"Carolus Rex" veröffentlichen die schwedischen
Power-Metal-Aufsteiger eine Live-CD/DVD. Nun steht nach
dem neuesten Werk "Heroes" bereits das nächste
Live-Dokument in den Regalen. Filmisch festgehalten
wurden der letztjährige Auftritt in Wacken und derjenige
vom Sabaton Open Air in Falun. Die dazugehörige Live-CD
ist das Konzert in Wacken. Über die Qualität des
Filmmaterials kann ich nichts schreiben, da es Nuclear
Blast nicht für nötig hält, den Rezensenten auch die
DVDs zur Verfügung zu stellen. Ist aber auch egal, denn
der Wacken-Auftritt ist in voller Länge auch gratis auf
Youtube zu finden. Die Live-CD zeigt nun Sabaton genau
so, wie sie sind: Eigentlich ziemlich gut, teilweise zu
schwatzhaft (wobei der Vergleich mit Youtube zeigt, dass
diesbezüglich sogar gekürzt wurde), sympathisch,
intensiv, ehrlich, etwas peinlich aufgrund von
schlechtem Laientheaters, treibend, poppig und auch ohne
Keyboarder ziemlich vom Keyboard dominiert. Die
Diskussion über den Live-Aspekt kann man also auch bei
diesem Live-Dokument führen. Tatsache ist aber, dass
"Heroes On Tour" die Live-Stimmung eines aktuellen
Sabaton-Konzerts mit allen Höhen und Tiefen authentisch
einfängt. Und das spricht doch schon mal für Sabaton und
ihre Live-CD. Bei 16 Liedern gibt es im Vergleich zur
"Swedisch Empire"-Live-Scheibe (ebenfalls total 16
Songs) nur sieben Überschneidungen. Diese Zahl hätte ich
um einiges höher geschätzt. Zudem gab es die im
deutschsprachigen gespielte "Noch ein Bier"-Live-Version
von "Gott mit uns" bisher nicht auf Tonträger. Die
aufgeführten Punkte sprechen also klar für eine weitere
Sabaton-Live-CD. Wer sich darüber aufregt, muss dieses
Zeitzeugnis ja nicht kaufen. Wer aber auf einem Konzert
der "Heroes"-Tour war, kriegt hier ein tolles Andenken
samt Panzer-Bühnen-Aufbauten. Sabaton-Schlecht-Finder
werden mit "Heroes On Tour" ihre Kritik bestätigt
finden, die Fans aber ihre so geliebten positiven
Aspekte ebenfalls. Roger W.

Punkte:
keine Wertung
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THE NEW ROSES - Dead Man's Voice Napalm
Records/Universal Es hat schon was, die Jungs
klingen wie ein uneheliches Kind einer heissen
Liebesnacht zwischen Madame Cinderella und Meister
Faster Pussycat und einem kleinen Spritzer Spike (The
Quireboys). The New Roses zelebrieren nichts Neues,
verbreiten aber viel Freude mit ihrem Sound. Die Lieder
sind einfach aufgebaut. Ein Arsch tretendes Schlagzeug,
ein Bass, der groovt wie Sau, ein Gitarrenriff, das sich
durch den Song zieht, eine bluesige, rockige
Solisten-Darbietung und der kernige Gesang, der sich im
Refrain entlädt. Vielleicht liegt auch eine grössere
Spur siebziger Rock in der Fahrbahn als der achtziger
Sound. Aber das alles hebt die Band aus vielen heraus.
Vielleicht könnte man The New Roses am besten mit The
Treatment vergleichen, denn alleine der dich aus den
Boxen anspringende Sound packt dich an den musikalischen
Geschmacksnerven und lässt dich nicht mehr los. Als
Support von Shakra werden sich die Herren beweisen
können, und man darf gespannt sein, wie sich The New
Roses auf der Bühne bewegen werden. Eher wie eine
Schlaftablettenvorstellung der Sorte Rival Sons, oder
treten sie Arsch wie die oben erwähnten The Treatment
Wir werden es sehen. Bis dann vergnügt euch mit "Dead
Man's Voice", das verdammt kräftig und nachhaltig
erklingt. Tinu

Punkte:
8.5 von 10
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DROWNING POOL – Hellelujah Long Branch
Records/Musikvertrieb Hach ja, Drowning Pool –
könnte man beinahe als Helden meiner Jugend- und frühen
Erwachsenenjahren ansehen. Wie so viele andere auch habe
ich zu „Bodies“ und „Step Up“ die Mähne im Takt wippen
lassen, und jedesmal, wenn ich diese Songs höre, erlebe
ich vor dem inneren Auge einen nostalgischen Trip – mit
allem Positiven wie Negativen. Egal. Das Quartett hatte
bisher immer Mühe mit der Position am Mikro, ein Sänger
verstarb (Dave Williams), mit anderen verkrachte man
sich (Jason „Gong“ Moreno) und mit anderen funktionierte
es sonst irgendwie nicht (Ryan McCombs). Gut, soviel mal
zum Geschichtlichen – Jasen Moreno brüllt und schreit
nun mit „Hellelujah“ bereits das zweite Album ein, und
es lässt sich konstatieren: Im Vergleich zum Vorgänger
„Resilience“, der auch schon ziemlich in die Eier
getreten hat, ist nun das Nachfolgewerk noch derber,
vielseitiger, düsterer und gleichzeitig eingängiger
geworden. Songs wie „By The Blood“, „Snake Charmer“ oder
„Goddamn Vultures“ gehen sofort los wie Lutzie, „We Are
The Devil“ und „Meet The Bullet“ warten sogar noch mit
einem kurzen Intro auf, knisternd und knackend, wie wenn
eine alte LP abgespielt würde. Mit „Another Name“ hat
sich auch so etwas Ähnliches wie eine Ballade auf die
Scheibe geschlichen, bei welcher Jasen seine cleanen
Sangeskünste darbieten kann. Klingt anders und ein wenig
gewöhnungsbedürftig, hat aber seinen Reiz und fungiert
gut als Beruhigungspause knapp nach der Mitte der
Platte. Man könnte nun mäkeln, dass die Songstrukturen
sich ähneln oder wirklich ganz grosse Ideen ausbleiben –
aber hey, es ist einfach so: Wo Drowning Pool
draufsteht, ist auch Drowning Pool drinnen. Ohne
Kompromisse. Und wer die Band bisher zu schätzen wusste,
wird keinesfalls enttäuscht werden, denn so ‚reif‘ und
‚erwachsen‘ haben die Jungs meiner persönlichen Meinung
nach noch nie geklungen – und noch nie dermassen
angepisst und rasend! Geile Mucke! Toby S.

Punkte:
8.5 von 10
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BOMBUS - Repeat Until Death Century
Media/Universal Bombus aus Göteborg sind mir noch
als Vorturner von Danko Jones in Zürich Ende Oktober
2012 in guter Erinnerung, damals beschrieb ich sie noch
als Mischung aus Motörhead und Südstaaten-Sludge.
Dreieinhalb Jahre und zwei Alben später klingt der
Schwedenvierer gereifter und selbstsicherer denn je,
denn das dritte Erzeugnis aus dem Hause Bombus macht es
mir ungemein schwierig, den dargebotenen musikalischen
Inhalt in Worte zu fassen. Die Gitarristen Feffe und
Matte teilen sich mit ihren ähnlich derben Stimmen nach
wie vor die Vocals, wobei man vermehrt auf zweistimmige
Geschichten setzt und sich hin und wieder sogar traut,
etwas cleanere Vocals einzusetzen. Stilistisch gibt man
sich ohnehin so kunterbunt, wie es nur geht. Fast schon
traditionelle Metal-Klänge (Deadweight) sind ebenso
vertreten wie schlichter Rock (Horde Of Flies) und schon
geradezu balladeske Töne (I Call You Over (Hairy Teeth
Pt.II)). Der Kitt, der das Ganze zusammenhält, sind jene
urtypisch göteborgschen Vibes, die in den Neunzigern die
Entstehung eines solchen Hybriden wie dem Melodic Death
Metal überhaupt ermöglicht haben, und so rutscht der
Sound von Bombus nicht selten in die Nähe von Bands wie
In Flames oder Dark Tranquillity, freilich ohne sich
dabei ins vorgesetzte Genre-Korsett zwängen zu lassen.
Kurz und bündig ausgedrückt ist Repeat Until Death ein
sehr solides Stück Heavy Rock in all seinen möglichen
Facetten geworden, das mit wuchtigen Brechern wie Eye On
The Price, dem Titelsong und You The Man drei echte
Juwelen enthält. Einzig das Schlusslicht Get Your Cuts
erweist sich als ebensolches, eine
melancholisch-schleppende Monotonie in Moll, die ich
lieber in der Album-Mitte als kurzer Absacker gesehen
hätte, und nicht als Abschluss einer ansonsten energie-
und abwechslungsreichen Scheibe. Dennoch bleibt der
Gesamteindruck ein sehr guter, ich hatte auch ehrlich
gesagt nichts anderes von dieser Band erwartet.
Mirko B.

Punkte:
8.3 von 10
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BLOOD CEREMONY - Lord Of Misrule Rise Above
Records Wenn Gitarrist Sean Kennedy sagt, Lord Of
Misrule sei ein sehr englisches Album, dann trifft er
den Nagel auf den Kopf. Beim ersten Hördurchlauf hatte
ich einige Male Vincent Price in irgendeiner Edgar Allan
Poe Verfilmung aus den Sechzigern vor meinem geistigen
Auge, und da wusste ich von Kennedys Einschätzung noch
nichts. Die Fans der Truppe dürfen sich auf jeden Fall
schon mal freuen, denn die Band spielt sämtliche Trümpfe
gezielt und gekonnt aus, Lord Of Misrule ist eine sehr
vielschichtige, kurzweilige, zutiefst traditionelle
Angelegenheit geworden, welche das Quartett nach meiner
bescheidenen Einschätzung auf das nächsthöhere Level
hievt. Natürlich ist man immer noch Retro bis zum
Abwinken, natürlich erinnert Alia OBriens
Querflötenspiel immer wieder an die Glanzzeiten von
Jethro Tull und natürlich umgibt die Band nach wie vor
eine dunkle, mysteriöse Aura, aber irgendwie ist diesmal
noch was hinzugekommen. Dass die Dame und drei Herren
ihren Retro Rock schon immer mit Versatzstücken aus dem
Psychedelic-, Space- und Folkrock gewürzt haben, wissen
wir schon lange, aber diesmal gibt es einzelne Tracks,
welche ein dezentes, sehr geschmackvolles Pop-Flair
ausbreiten. Und ich dachte, die Glaubensbrüder von Ghost
seien in dieser Hinsicht die einzigen Meister ihres
Fachs, weit gefehlt. Loreley, The Weird Of Finistere und
allen voran Phantom Flowers fallen in diese schwierige
Kategorie, welche den andernorts angestellte Vergleich
mit Shocking Blue überhaupt nicht als weithergeholt
erscheinen lassen. Und wem der Sinn nach etwas
bodenständigerem Retro Rock steht, dem stehen nach wie
vor Songs wie The Devil's Widow, The Rogue's Lot oder
Old Fires zur Verfügung um die eigenen audiophilen
Bedürfnisse zu befriedigen. Somit ist Lord Of Misrule
sowas wie Blood Ceremony Upgraded geworden, die
Abweichung vom bisher beschrittenen Pfad ist gerade
gross genug, um die Band um eine weitere Facette zu
bereichern ohne dabei alteingesessene Fans vor den Kopf
zu stossen, nettes Teil! Mirko B.

Punkte:
8.2 von 10
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BONFIRE - Pearls (Best Of - 2 CDs) UDR Music
Dreizehn "Rock Pearls" und neun "Classic Pearls" sind
auf dieser Best Of zu hören. Songs, die in der Urform
von Claus Lessmann eingesungen wurden. Ein Sänger, der
mit seiner Stimme den Lieder seinen Stemple aufdrückte.
Auf "Pearls" sind diese Hits nun mit dem neuen Shouter
David Reece zu hören. Dass David ein sehr guter Sänger
ist, hat er schon mit seinen Bands und dem kurzen
Gastspiel bei Accept bewiesen. Dass er den Bonfire-Hits
einen anderen Stempel aufdrückt, ist klar. Dass dies
aber unter dem Deckmantel des 30-jährigen Bestehens von
Bonfire passiert, hat schon fast was Freches. Wenn wir
aber die Nostalgie auf der Seite lassen und uns nur auf
die Songs konzentrieren, wird klar, welche tollen
Rockhymnen und Balladen Bonfire in den letzten drei
Jahrzehnten schrieben. Den Liedern wird zusätzlich ein
neues Kleid umgehängt. So erkennt man zum Beispiel
"Proud Of My Country", "Strike Back", "Sweet Obsession",
oder "Down To Atlanta" nicht von Beginn weg. Das
wiederum raubt den Liedern den vorhandenen Charme, und
hier kommt klar zum Tragen, dass, wenn man Altes neu
machen will, nicht immer alles besser wird. Das heisst
aber nicht, dass die Songs schlechter geworden sind,
aber das ursprüngliche Flair geht so leider immer wieder
verloren. Fairerhalber muss man aber auch sagen, dass
Balladen wie "You Make Me Feel" oder "Who's Fooling Who"
dank der Stimme von David einen unheimlichen
Gänsehautfaktor erzeugen. "Pearls" ist ein
zweischneidiges Schwert geworden. Einerseits gehört in
meinen Augen zu diesen Songs ganz einfach Claus
Lessmann, auf der anderen Seite macht David einen
vorzüglichen Job, der die Tracks in einem anderen Licht
erstrahlen lässt. Kleiner Tipp: Fixiert euch nicht auf
die bekannten Versionen, sondern geht unvoreingenommen
an diese Doppel-CD ran. Tinu

Punkte:
keine Wertung
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PICTURES OF PAIN - World Demise Pitch Black
Records Ist es ein Vogel? Ist es ein Fisch? Oder
ist es etwa Superman? Pictures Of Pain wissen es
wahrscheinlich selbst nicht so genau, benamsen sich
darum nonchalant als "Metal" und halten sich damit mit
ihren verarbeiteten Einflüssen von
Melodic/Death/Power/Speed und Heavy Metal ziemlich viele
Türen offen. Ist auch nötig, denn "World Demise" ist ein
wahres Potpourri an Ideen, und nur schon hinsichtlich
der schieren Menge an verflochtenem Material ein Album,
das schon aus dem Stand als "kultig" bezeichnet werden
könnte. Die Produktion tönt zwar aufgeräumt, aber
trotzdem eher semiprofessionell, einige Passagen wirken
nicht völlig zu Ende gedacht, und der Sänger macht seine
Sache zwar gut, ist aber auch nicht wirklich der
Platzhirsch seiner Zunft. Nichts desto Trotz versprüht
der Fünfer einen ganz eigenen Charme, eine gewisse
positive Aufbruchstimmung die - gepaart mit den
quadzillionen Details - trotz der sportlichen Albumlänge
(über 72 Minuten) homogen und bekömmlich ins Ohr geht.
Eine dieser Scheiben, die zu entdecken sich lohnen
könnte. Reinhören! Hardy

Punkte: 8.2 von 10
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EREB ALTOR – Blot Ilt Taut
Cyclone Empire Es war eine Frage der Zeit, bis
Ereb Altor ein offizielles Bathory-Tribute auf den Markt
bringen, schliesslich hat man nie einen Hehl daraus
gemacht, stark von dem Viking Metal-Urgestein
beeinflusst zu sein. Nun ist es also da. "Blot - Ilt -
Taut" soll dem Erbe Bathorys neues Leben einhauchen. Man
hat sieben ältere Klassiker ausgewählt und dabei
erhabene Hymnen wie 'Song To Hall Up High' und 'Twilight
Of The Gods', als auch rifflastige Kracher wie 'The
Return Of Darkness And Evil' berücksichtigt. Mit viel
Ehrfurcht hat man sich laut eigener Aussage an die
Coverversionen herangewagt. Herausgekommen ist eine
äusserst gelungene Interpretation, die den eigenen,
unverkennbaren Klang der Instrumente und den
charakteristischen Gesang optimal integriert. "Blot -
Ilt - Taut" gibt es exklusiv als Vinyl zu kaufen, was
den trveness-Faktor dieses speziellen Releases natürlich
nochmals erhöht - ein absoluter Kauftipp für
Bathory-Fans! Patricia L.

Punkte:
keine Wertung
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POEM - Skein Syndrome ViciSolum Productions/Non
Stop Music Was mir als erstens auffällt bei der
Griechischen Prog Band, sind die fetten Drums und der
klasse vielseitige Gesang von Shouter und Gitarrist
Giorgos Prokopiuo. Auch die Musik ist sehr
abwechslungsreich und sehr spannend. Die Mischung aus
Prog Metal, harten Riffs und atmosphärischen Parts,
starken Gesangsmelodien und immer wieder ruhige
eingestreute Songteile und Progparts, machen das ganze
sehr spannend für den Zuhörer. Oft klingt der Sound der
Griechen rau und wild, was die Sache noch spannender
macht meiner Meinung nach und zu andern auch am Drumming
liegt, das hier wirklich Powervoll rüberkommt. In "Bound
Insanity" kann man die Vielseitigkeit von Poem besonders
gut hören, hier gibts von ruhig bis wild, von
Atmosphärisch bis hart alles zu hören. Das Mehrstimmige
"Weakness" gefällt mir auch sehr, total verspielt und
durch dem melancholischen Gesang sehr interessant. Auch
"Desire" das sehr ruhig und relaxt beginnt um dann mit
einem klasse Gitarrenriff ordentlich Dampf macht, gehört
zu den Highlights des Albums. Dem setzt der
Rausschmeisser "Remission Of Breath" noch eins
obendrauf, was die Abwechslung betrifft. Skein Syndrome
ist ein also ein Album mit ordentlich Dampf, Atmosphäre,
viel Abwechslung und einem sehr gutem Sänger und ist es
auf jeden F Wert reinzuhören. Crazy Beat

Punkte: 8.1 von 10
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AMON AMARTH - Jomsviking Sony Music
Mit "Jomsviking" legen die Wikinger von Amon Amarth
erstmals ein Konzeptalbum vor. Album Nummer 10 der wohl
erfolgreichsten Viking/Death Metal-Band, die laut
Aussage ihres Frontmanns Johan Hegg keinen Viking,
sondern nur Death Metal machen, erzählt die Geschichte
eines jungen Mannes, der einen mächtigen Mann tötet,
welcher das Mädchen, das er liebt, heiraten soll. Er
muss daraufhin fliehen und schliesst sich den
Jomswikingern an, einer historisch belegten
Söldnertruppe mit eisernem Kodex. Da sich die Schweden
kurz vor den Aufnahmen von ihrem langjährigen
Schlagzeuger Fredrik Andersson getrennt haben, trommelte
Vomitory-Drummer Tobias Gustafsson das Album ein, das
wie der Vorgänger von Andy Sneap produziert wurde. Ein
weiterer Gast auf dem Album ist Doro Pesch, deren
Rockröhre mit ihrem charmanten deutschen Akzent in "A
Dream That Cannot Be" zu hören ist. Stilistisch bleiben
die Mannen ihrem Stil auch bei diesem ihrem bislang
ambitioniertesten Projekt treu: Hymnisch-melodisch und
eingängig sind die Songs, ganz zum heroisch-dramatischen
Thema passend. Fans finden hier ihre geliebten
Mitschrei-Hymnen und können die Hörner zu "Raise Your
Horns" erheben und die Mähnen zu "First Kill" schütteln.
Die Wikinger von Amon Amarth werden ihre Herrschaft in
Valhalla so garantiert weiter festigen können.
Lucie W.

Punkte: 8.0 von 10
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DAS SCHEIT – A Darker Kind Of Black Eternal Sound
Die Deutschen sind seit mittlerweile 20 Jahren in
der schwarzen Szene unterwegs. Nach langer Pause, das
letzte Album kam 2008 heraus, und einigen
Line-Up-Wechseln bringt Das Scheit mit “A Darker Kind Of
Black“ das 5. Album auf den Markt. Nomen est Omen, wie
man so schön sagt und so ist dieser neuste Streich auch
tatsächlich schwärzer als das Schwarz, dass Das Scheit
bisher produziert hat. Man ist ein wenig von dem
weicheren Dark Rock weggekommen, dafür dominieren jetzt
härtere Metalklänge, was der Kombo ganz gut steht. Der
Opener “Sick“ ist auch gleich eins der unbestrittenen
Highlights – deftiger Industrial, gemischt mit schwarzem
Gothic im Stil von Gothminister, so klingt Schwarz! Bei
“Down In The Depths“ wird das Tempo merklich gedrosselt,
was auch gut passt. “Soulmate“ wirkt so richtig düster
mit extrem tiefem Gesang. Ein weiteres Highlight folgt
mit dem ebenfalls eher langsameren Track “Velvet Tears“.
Für “Goodbye To Tonight“ wurde sogar ein Kinderchor
engagiert und wider erwarten funktioniert diese Mischung
aus kindlicher Unschuld und tiefschwarzer Musik sehr
gut. Dass das Scheit keine Angst vor Experimenten hat,
beweisen sie mit dem Rhianna-Cover “S&M“, das
erstaunlich gut rüberkommt und im neuen schwarzen Kleid
unwiderstehlich wirkt! Damit zeigen Das Scheit auch,
dass sie sich nicht über die Massen ernst nehmen, was
gerade bei diesem Genre sehr sympathisch wirkt. In eine
ähnliche Richtung geht übrigens die Neuaufnahme 2.0 von
“Hallow“, das hier in einem überraschenden Smooth
Jazz/Blues-Gewand daherkommt. Ein weiteres Highlight ist
die Ballade “At the Crossroad“, das etwas dramatischer
wirkt. Fazit: Das Scheit hat ein wirklich sehr
schönes Album für die Schwarze Szene geschaffen. Sie
trauen sich auch mal ganz unerwartete Elemente in ihre
Musik einzuarbeiten und das gefällt mir an diesem
Silberling ganz besonders. Für meinen Geschmack sind
allerdings zu viel Midtempo-Nummern dabei, was es etwas
den Drive aus der Scheibe nimmt. Schade, denn die
Deutschen brillieren besonders bei den eher tanzbaren,
schnelleren Tracks! Patricia H.

Punkte: 8.0 von 10
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STARLESS AEON - Atomzeitalter (EP)
Einheit Productionen Black/Death/Thrash? Die
Dresdner von Starless Aeon verwirren mich irgendwie, sie
lassen sich so gar nicht in eine Schublade stecken - und
das finde ich (fast) immer gut! Hier schert man sich
einen Dreck um Stilgrenzen, sondern tobt sich einfach
mal so richtig aus. Das führt zwar neben
musikjournalistischer Verwirrung auch zu etwas wirren
Kompositionen und (noch) nicht ganz gelungenen
stilistischen Experimenten und hinterlässt ein bisschen
den Eindruck, die fünf Jungs könnten sich nicht so recht
entscheiden, wohin die Reise gehen soll - aber, und das
finde ich viel entscheidender, es mach diese EP richtig
interessant, spannend und überraschend. Der Stil
wechselt von dreckigem Black zu groovendem Death Metal,
es gibt zahlreiche Stimmvarianten zu hören, melodische,
melancholische Melodien, gefolgt von originellen
Mitschreirefrains ("Atomzeitalter!") und
Thrash-Einschüben. Am Akzent darf noch etwas gearbeitet
werden und allgemein wirkt vieles an diesen fünf Tracks
(eigentlich vier Songs, Track Nr. 1 ist mehr ein Intro)
sehr ungeschliffen - unausgereift auch, aber das meine
ich in einem positiven Sinne. Starless Aeon wurden auch
erst 2012 gegründet und haben bislang erst ein Demo
veröffentlicht, da darf es definitiv noch ungeschliffen
klingen. Ich glaube, hier steckt Potenzial drin und ich
freue mich schon sehr, mehr von dieser Truppe zu hören.
An dieser Stelle noch ein Kompliment für den geilen
Bandnamen - einer von denen, bei denen ich mich ärgere,
dass er mir nicht selbst eingefallen ist. Unbedingt
reinhören! Lucie W.
Punkte:
keine Wertung
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GADGET - The Great Destroyer
Relapse Records/Non Stop Music
Das Cover sieht aus wie eine von
Hieronymus Bosch gemalte Adaption des Morbid
Angel-Klassikers "Altars Of Madness", die Musik ist
jedoch lupenreiner, fett produzierter Grindcore mit
einer leichten Todesmetallkante und ist nach
sechsundzwanzigeinhalb Minuten und siebzehn Liedern auch
schon wieder vorbei. Aber da sauber und fies gezockt,
von hoher Aggressivität gezeichnet und mit einem
Füllhorn griffiger Riffs und vielen "Twists and Turns"
versehen, drückt man gerne wieder und wieder auf die
Repeat-Taste. Die schwedischen Grindcore-Veteranen
wissen, wie eine kurzweilige Vorstellung geboten wird
und machen mit einem Gastauftritt von Napalm Death's
Barney Greenway auf "Violent Hours (For A Veiled
Awakening)" sowie dem fünfeinhalb Minuten langen,
"epischen" Rausschmeisser "I Don't Need You - Dead and
Gone" souverän den Sack zu. Reinhören! Hardy

Punkte:
8.0 von 10
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WICKED MARAYA - Lifetime In Hell
(Compilation) Massacre Records/Musikvertrieb
Eigentlich ist dies das 1991 aufgenommene, aber nie
veröffentlichte Album der Power-Metaller Wicked Maraya.
Mit den beiden neuen Liedern "Suicidal Dawn" und "Fall
From Grace" sowie den schon neun älteren Tracks
überzeugen die Herren mit tollen, durchdachten Tracks.
Herausheben muss man kein Lied, da alle auf einen gleich
hohen Level sind. Anhören sollte man sich aber Songs wie
"Tomorrow's Child", die klar aufzeigen, zu welchem
Höhenflug die Band hätte starten können, wäre diese
Scheibe damals fast zeitgleich mit den ersten Scheiben
von Iced Earth erschienen. "The Calling" überzeugt mit
tollen Leads wie auch "River Runs Black" und "Blackout",
das keine Coverversion des Scorpions-Hits ist. "Lifetime
In Hell" wird allen Fans von Helstar, Hexx und Iced
Earth gefallen. Schade nur, dass dieses Qualitätslevel
von der Band im Verlauf ihrer Karriere nicht gehalten
werden konnte. Tinu

Punkte:
keine Wertung
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MOB RULES - Tales From Beyond
Steamhammer/Musikvertrieb
Die deutschen Heavy-Metaller Mob
Rules überzeugen auf ihrem achten Album mit feinen
Melodien. Wirklich beweisen müssen sie sowieso niemandem
mehr was. Und so ist es umso schöner, dass sie die
Scheibe mit einem famosen Iron Maiden-Tribute zu starten
wagen. "Dykemaster's Tale" heisst das neunminütige
Stück, welches zwar unheimlich britisch klingt, aber ob
der Klasse Inspirations-Vorwürfe zu reiner Makulatur
werden lassen. Eigenständiger wirkt der Nachfolger
"Somerled", welcher in einem eingängigen Refrain seine
Vollendung findet. Die folgenden acht Lieder zelebrieren
dann das, was man an Abwechslung von einer
scheuklappenfreien Heavy Metal-Band erwarten darf: Mal
mehr Härte, mal leisere Klänge, einen Hauch Prog-Metal
und das Ganze gut vermischt. Wirklich herausragen konnte
bei mir nach zwei Wochen Dauerbeschallung ausser den
erwähnten Liedern zu Beginn nichts. Trotzdem ist "Tales
From Beyond" dank seines Songwritings mehr als nur ein
weiteres Heavy Metal-Album. Dazu sind Songs wie "My
Kingdom Come" oder der dreiteilige, insgesamt 15
minütige Titel-Song zu gut. Gerade dieses Drama hat das
Potential einem richtig mitzureissen. Mob Rules wissen
definitiv, was sie tun. Und trotzdem: Wirklich
herausragend klingt anders. Eine zwiespältige Sache
also, die schlussendlich durch die CD-Verkäufe und den
Verkauf von Konzert-Eintritten entschieden wird. Wer Mob
Rules mag, kann hier nichts falsch machen. Für alle
anderen ist "Tales From Beyond" ein weiteres gutes
Genre-Album. Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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DANKO JONES - Live At Wacken
(live) UDR Music Wacken Records schickt den
letztjährigen Wacken-Auftritt von Danko Jones (der
dritte in der Karriere der Band) ins Rennen, und bedient
dabei die anvisierte Klientel mit verschiedenen Formaten
(CD/DVD, Bluray/DVD, 2LP Gatefold). Schade nur, dass das
Teil bereits seit einem Monat in den Regalen steht, und
womit speist man mich ab? Mit dem üblichen Blatt Papier
voll der Lobeshymnen und Lobpreisungen für die Band und
einer arg zerkratzten Promo-DVD im schlichten
Kunststoffetui mit einfachem Deckblatt. Aber sei's drum,
was zählt, ist der Inhalt der glücklicherweise
störungsfrei funktionierenden DVD, und der gefällt. Vor
einer beeindruckenden Kulisse von ca. 40'000 Fans
beweist das Trio wieder mal, wie amtlicher Schweinerock
gefälligst zu klingen hat. Anfangs wirkt die Band auf
der True Metal Stage noch etwas verloren, erst recht,
wenn man sich das minimalistische Bühnenset genauer
anschaut. Da stehen gerade mal zwei Marshall-Halfstacks
für die Gitarre, zwei 8x10 Ampeg-Bassanlagen und ein
sechsteiliges Drumset. Aber, welch Überraschung, die
drei Musiker füllen die vermeintlichen Lücken in Form
fehlender Bühnendeko, Lightshow und sonstiger Gimmicks
mit ihrer schieren Spielfreude locker aus. Bedacht wird
dabei jede Phase der Band, von den eher Punk und
Indipendent-lastigen Anfängen bis zur weitaus
melodischeren Gegenwart. Und das kommt an. Beim einen
oder anderen Kameraschwenker ins Publikum sieht man
Fans, welche ganz klar dem Black Metal zuzuschreiben
sind, die lautstark und textsicher den einen oder
anderen Song mitsingen. Bei den schon früh einsetzenden
Danko Jones-Sprechchören bittet der Adressat darum,
diesen besten, verdammten Song des Festivals nochmal
hören zu dürfen. "Wie geht's Wacken heute? Ich kenne die
Antwort: Besser als an den vergangenen zwei Tagen!" - um
coole Sprüche war der Kerl noch nie verlegen. Einziges
Manko ist der etwas schwachbrüstige Basssound, der dem
stark verzerrten Spiel von John JC Calabrese in keinster
Weise gerecht wird. Davon abgesehen ist "Danko Jones -
Live At Wacken" für Fans und Neueinsteiger
gleichermassen interessant, das Ding macht echt Laune!
Als Bonusschmankerl findet sich eine Sektion, in der
Danko Song für Song kommentiert und dabei die eine oder
andere Anekdote zum Besten gibt, ein Interview, das nach
dem Gig aufgenommen wurde und sein Spoken Word-Auftritt
vom WOA 2012, bei dem er sich als schrulliger
Verschwörungstheoretiker im Akademikeroutfit über den
angeblichen Tod von Ex-Kiss-Drummer Peter Criss am 27.
Mai 1978 auslässt, und dies mittels geheimen Hinweisen
auf Plattencover und mehreren Rückwärtsbotschaften in
Kiss-Songs zu beweisen versucht. Etwas abgedreht, aber
allemal unterhaltend. Und zum Schluss gibt's noch
haufenweise Werbung für Dankos imaginäre Peter
Criss-Tribute Band KRISS. "You wanted Beth. You Got
Beth. The Hottest Beth in the world. KRISS. Beth,
ballads and beyond!" Ich schmeiss mich weg. Wer's noch
nicht hat, kann bedenkenlos zum Geldbeutel greifen.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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URGEHAL - Aeons In Sodom Season
Of Mist/Irascible
Das der Sensenmann auch keine
Ausnahme für Musiker macht, sollte spätestens nach der
kürzlichen Todesserie einiger sehr bekannter Künstler
jedem klar sein. Trondr Nefas Frontmann der norwegischen
Urgehal ereilte dieses Schicksal bereits 2012 und mit
seinem Tode verschwand auch Urgehal in der Stille. Das
nun plötzlich doch noch ein Album der Black Metaller
erscheint, liegt wohl auch an dem Umstand, dass Trondr
für den Nachfolger von Ikonoklast praktisch die Hälfte
der Songs fertig geschrieben hatte und sein
Band-Gefährte und Gitarrist Enzifer nun die restlichen
Hassbolzen aus eigener Feder beisteuert. Mit dabei auf
der letzten musikalischen Reise Urgehals ist auch eine
Armada von Gastmusikern aus der BM Szene u.A. Nocturno
Culto (Darkthrone), M. Shax (Endezzma), Hoest (Taake),
Mannevond (Koldbrann), Niklas Kvarforth (Shining), Nag
(Tsjuder), Diabolus (Vulture Lord) und noch Einige
weitere. Auch wenn bei der illustren Gästeschar die
Vermutung nahe liegt, dass Aeons In Sodom zu einem
Tribut Werk verkommt, wo sich jeder Gastmusiker
verewigen und seine eigenen Interpretationen freien Lauf
lassen will, so kann dieser Gedanke gleich im Fegefeuer
versenkt werden, denn auf auf Aeons In Sodom gilt hörbar
ein Motto: Ich bin Urgehal, dies verdeutlicht auch der
Umstand, dass sich die 10 unterschiedlichen Sänger
fliessend angleichen und nach aussen hin wie eine
Einheit ertönen. Musikalisch wird das geboten, was man
von Urgehal erwarten darf: simpel gestrickter aber
höchst effektiver und mitreisender Misantrophic Black
Metal, disharmonisch, brutal, faszinierend und
kompromisslos. Man muss es den Norwegern lassen, sie
wissen wie man qualitativ guten Black Metal macht und
damit meine ich Black Metal der diese Bezeichnung auch
verdient und die Essenz des Hasses auf die Menschheit
bei jedem Ton in die pechschwarze Atmosphäre versprüht.
Ich frage mich gerade, wie viele (Froschfresser-) BM
Alben ich mir über die Jahre schon anhören durfte und
musste, dabei kam kaum mal ein Werk über ein müdes
Gähnen hinaus, denn nur ein niederschmettern einiger
Schrummel-Riffs und eine möglichst hohe Schlagfrequenz
auf der Schiessbude macht nun mal keine Atmosphäre aus,
geschweige lässt den unheiligen Geist des Black Metal
wirklich erwachen. Leider fehlen auf meiner Promo noch
die beiden Cover-Songs: Funeral Rites (Sepultura) und
Twisted Mass Of Burnt Decay (Autopsy), doch dies lässt
sich locker verkraften, denn nur schon das erhabene
Endetid, der wütende Groover Blood Of The Legion oder
der BlacknRoll Bastard The Sulphour Black Haze
entschädigen dafür. Für meinen Geschmack hätte Aeons In
Sodom noch einen winzigen Zacken brutaler und hie und da
etwas mehr an der oberen Temposchraube drehen dürfen,
aber dies soll das Werk nicht schmälern und als
Teilzeit-Misantroph kann ich mich den Worten von Trondr
nur anschliessen: "We are URGEHAL and we are here to
fucking destroy you!" R.K.

Punkte:
8.0 von 10
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RECKLESS LOVE - InVader AOR
Heaven/Non Stop Music
Die Finnen posen gerne, das
weiss man nicht erst seit dem Single-Hit "Romance". Von
Album zu Album haben sich die Herren immer
weiterentwickelt. Ihr Anspruch war dabei nie, die
nächsten Dream Theater oder Manowar zu sein, sondern
eine Truppe, die mit mitsingbaren Refrains brilliert,
den Rock zelebriert, dabei die Melodien nie vermissen
lässt und mit den Chören schon mal bei Def Leppard
schnuppert. Vielleicht sind die neuen Lieder eine Spur
"tanzbarer" Wenn der Vierer vom "... sex on the beach"
("Child Of The Sun") singt, weiss man, dass hier weder
Gott noch Satan eine Zeile gewidmet wird. Reckless Love
können aber auch eine Spur härter und zeigen mit
"Bullettime" ihre härtere Seite. Ab und zu geht man aber
schon fast ein bisschen zu softig vor, und die Jungs
müssen aufpassen, nicht zu sehr in die Kitschecke zu
rutschen ("Scandinavian Girls"). Alles in allem ist
"InVader" aber ein rockiges und spassiges Album
geworden, das mit "Pretty Boy Swagger" schon fast frech
bei Def Leppards "Pour Some Sugar On Me" klaut. Und wäre
"Destiny" und "Keep It Up All Night" nicht, hätte ich
komplett auf ein neues "Romance" warten müssen.
Tinu

Punkte:
7.8 von 10
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DRAUGNIM – Vulturine Debemur
Morti Productions
Nur ganz selten haben sich
Draugnim in den vergangenen Jahren zu Wort gemeldet,
schliesslich gab es auch nicht wirklich etwas zu
berichten. Die beinahe totgesagte Truppe, die 1999 ihren
Erstling herausgebracht hat, ist, vollgetankt mit
Düsterheit, aus den tiefen finnischen Wäldern
zurückgekehrt. Das Erlebte wird nun in epische Nummern
verpackt. Nummern wie 'That Name Is Hate' und 'As In
Hunger, So In Demise' erwecken den Eindruck, dass man
zeitweise auf den auf den Spuren Moonsorrows durch den
Forst gezogen ist. Majestätisch schweben die nordisch
angehauchten Melodien über der Basis aus grossflächigen
Keyboardteppichen und begleitenden Gitarrenriffs.
Thematisch genauso dunkel, erscheint 'A Passage In Fire'
zumindest in musikalischer Hinsicht in einem ganz
anderen Gewand. Die Verwurzelung im Black Metal wird
hier offensichtlich. Die Qualität der Kompositionen kann
im zweiten Teil des Albums nicht ganz gehalten werden,
Chimedra sorgt mit seinen Growls aber dafür, dass der
Energielevel bis zum Schluss kaum abfällt. Die
langwierige Geburt hat sich insofern gelohnt.
Patricia L.

Punkte:
7.8 von 10
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INNERWISH - InnerWish Ulterium
Records/Non Stop Music
Das klingt ja gar nicht mal so
schlecht, was uns die Griechen von InnerWish kredenzen.
Mit viel Wumms, einem fetzigen Rhythmus und einer
saustarken Stimme legt "Roll The Dice" schon famos los.
Allerdings geht's dann in "Broken" mit einem Chor
weiter, der zu viel des Guten ist. Schade, denn die
Gitarrenarbeit und die treibenden Drums gefallen von der
ersten Sekunde an. "Modern Babylon" haut kräftig auf die
Tube und zeigt, zu was InnerWish fähig sind. Bleiben die
Herren bei dieser Mixtur, ist alles im grünen Bereich.
Wie auch bei "Machines Of Fear". Vielleicht macht sich
so eine gewisse Monotonie breit, aber die Tracks hauen
dafür knackig aus den Boxen. Gänsehaut erzeugt "Needles
In My Mind". Hier ertappt man sich bei der Frage, ob
nicht Jorn Lande singt. Balladesk startet dieser Song,
der sich anschliessend in einen Doublebass-Klopfer
steigert. Einen grossen Ausfall gibt es nicht auf dieser
Scheibe, im Gegenteil - mit jedem Hören entpuppen sich
neue Nuancen in den Songs und lassen aufhorchen.
Anspieltipps: "Rain Of A Thousand Years", "Sins Of The
Past", "Modern Babylon", "Through My Eyes" und "Roll The
Dice". Tinu

Punkte:
7.8 von 10
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DESTRÖYER 666 - Wildfire Season
Of Mist/Irascible
There is no core, no post, no
bullshit on this album so verlauten es die
Promo-Schreiber zu dem neuen Deströyer 666 Werk
Wildfire, auf das die Fans der australischen Truppe sich
nun 7 Jahre gedulden mussten. Auch wenn ein
Begleitschreiben zu einem neuen Werk oftmals so klebrig
ist, als wären die Bytes in digitalem Honig ersäuft
worden, stimmt die anfangs getätigte Aussage auf
Wildfire tatsächlich zu. Dies macht der brachiale Opener
Traitor unmissverständlich klar, welcher in gewohnter
Black/Thrash Manier gleich mal den Weg durch die
Gehörgänge frei prügelt. Ein wahrlich gelungener und
kompromissloser Auftakt, mit einem mitreissenden Groove,
der Lust auf mehr macht, jedoch eigentlich erst mit Live
And Burn wird es richtig klar, in welche Marschrichtung
Destöyer 666 auf ihrem neusten Werk unterwegs ist. Diese
Marschrichtung heisst ganz einfach Heavy Metal, denn
damit schmecken die Australier Wildfire richtig deftig
ab. Keine Angst, die Atmosphäre welche konstant die 9
Songs umhüllt ist noch immer schwarz eingefärbt und bei
den 40 Minuten Spielzeit gibt es genügende Riff- und
Prügel Attacken, doch insbesondere die Verspieltheit der
Saitenmeister, die öfteren Ausflüge in den Midtempo
Bereich, der erdige Sound und die jeweiligen Chorusse
lassen in der Kombination auch mal Erinnerungen an
W.A.S.P., Motörhead und gar Running Wild aufkommen. Ah
ja und bei dem finalen Tamam Shud könnte ich noch
Bathory als Inspiration nennen, dieser Song sticht auch
aus dem restlichen Material hervor, da aus der üblich
rotzig-frechen Gangart plötzlich eine epische Hymne
entgegen geschleudert wird. Ob nun alle Fans der Band
restlos glücklich mit dem eher gemässigten neuen Album
Wildfire sind, lässt sich so nicht sagen, jedoch sorgen
Deströyer 666 für Abwechslung und Kitsch freie
Unterhaltung über die gesamte Spielzeit und dies
garantiert ohne Core, Post und Bullshit. R.K.

Punkte:
7.8 von 10
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BLACK MOUNT RISE – Curtains
Falling Darkwave Records/Sony
“Curtains Falling“ ist das
Erstlingswerk der internationalen Kombo mit Mitgliedern
aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Die
noch junge Band spielt nach eigenen Angaben progressiven
Alternative Rock gemischt mit ungehobeltem Grunge. Für
mich hört sich das Ganze eigentlich nach ziemlich
klassischem Alternative Rock an, der stellenweise stark
am seichteren Pop entlang schrammt. Was ich allerdings
loben muss sind die recht massiven Soundwälle und die
angenehme Stimme von Sänger Yannick Schmidt – eine
harmonische und doch rockige Mischung! Die Kompositionen
an sich sind nicht schlecht, nur verlaufen leider alle
nach dem altbekannten Schema X. Das wird schnell
langweilig und monoton... Die Refrains sind zwar
generell sehr melodiös, aber auch enorm repetitiv!
Tatsächlich sind sich die einzelnen Tracks so ähnlich,
dass es mir schwer fällt, einzelne als Favoriten
herauszupicken. Anspieltipps sind der wirklich gelungene
Opener “I Stand Alone“, das schöne Duett “Apart &
Astray“ mit ex-Nightwish Sängerin Anette Olzon und das
intensive “On Darkest Waves“. Fazit: “Curtains
Falling“ ist an sich ein gutes Album, doch obwohl die
Refrains einzelner Tracks schier endlos wiederholt
werden, bleibt irgendwie nichts so richtig hängen. In
einem Debüt ist diese fehlende Eigenständigkeit und
Originalität aber durchaus verzeihlich, besonders weil
ich ansonsten kaum was auszusetzen habe. Musikalisch ist
das Album top und wer auf Alternative Rock steht, der
sollte Black Mount Rising ruhig mal eine Chance geben!
Patricia H.

Punkte:
7.5 von 10
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RAUBTIER – Bärsärkargång Despotz Records
Die Schweden von Raubtier machen eine recht aggressive
und doch epische Mischung aus Industrial- und
Thrash-Metal, die beim Headbang-Partyvolk grossen
Anklang finden dürfte. Tatsächlich lassen sich die
Raubtiere nicht einfach in eine Schublade stecken – dazu
kommen auf diesem Silberling schlicht zu viele Einflüsse
und Stilrichtungen zusammen! Die Nordmänner klingen wie
ein Bastard entstanden nach einer wilden Nacht mit
Sabaton, Rammstein und Korpiklaani – Scheppernde Drums,
schreddernde Gitarren und die tiefe Stimme von Frontmann
Hulkoff sind dabei das Markenzeichen von Raubtier. Mit
dem Titeltrack “Bärsärkargång“ ist man gleich zu Beginn
mitten drin – Headbang-Material vom Feinsten! Mit “Den
Sista Kulan“ wird dann erstmals das Tempo merklich
runtergeschraubt. “Levande Död“ überrascht mit
elektronischen Elementen, die mehr in Richtung
Industrial/Gothic abzielen. Doch natürlich gibts auch
klassische Mitgröhlsongs im Repertoire: “Tropaion“,
“Praetorian“ und “Förvildad“ erinnern stark an die
epische Stimmung bei Sabaton. “Brännmarkt“ ist im
Industrial-Bereich zu Hause und hat was von Rammstein.
Fazit: Das Konzept von Raubtier geht auf, denn bei
diesem wilden Partymix kann man kaum stillsitzen!
Allerdings wirkt es durch die vielen unterschiedlichen
Einflüsse zwar angenehm abwechslungsreich, aber
gleichzeitig auch völlig überladen. Zudem scheppert es
für meinen Geschmack deutlich zu viel, was den Mix
mitunter ziemlich nervös macht. Dennoch bin ich
überzeugt, dass “Bärsärkargång“ seine Fans unter dem
Metal-Partyvolk finden wird! Patricia H.

Punkte:
7.5 von 10
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MYRATH - Legacy Nightmare Records
Orientalisch angehauchter Heavy Metal aus Tunesien gibt
es nicht alle Tage! Myrath treiben diesen Stil auf ihrem
vierten Album auf die Spitze, können aber die Spannung
nicht über die gesamte Albumlänge von 56 Minuten halten.
Trotzdem weiss der Mix aus arabischen Melodien,
progressivem Metal, Power Metal, Filmmusik und der
englischen Stimme zu gefallen. Besonders zu Beginn des
Albums fühlt man sich in eine andere Welt voller fremder
Düfte, hinterlistiger und schleimiger Händler, leicht
bekleideten Tänzerinnen und grosser Gastfreundschaft
versetzt. Der Sound klingt fremd und doch vertraut.
Häufig hat man das Gefühl, einer erweiterten Version von
Kamelots frühem Klassiker "Nights Of Arabia" zu lauschen
- oder auch Dream Theater, wenn sie diese orientalischen
Elemente einbauen. Anhänger dieser beider Bands dürfte
der Einstieg in "Legacy" also leicht fallen. Mit
zunehmender Dauer taucht allerdings die Frage auf, wieso
Myrath sich dermassen an bekannte Strukturen halten.
Myrath, welche im Gegensatz zu Kamelot und Dream
Theater, tatsächlich aus dem arabischen Raum stammen,
sollten eigentlich das Original und nicht die Kopie
sein. Dazu kommt die englische Sprache, die nicht
unbedingt notwendig wäre. Wieso also nicht zumindest
einen Teil der Lieder auf Arabisch einsingen? Oder aus
der instrumentalen Seite den Hörer mit gänzlich
unbekannten Elemente überraschen? Auf "Legacy" schafft
die anfängliche Euphorie mit zunehmender Spieldauer der
Erkenntnis Platz, dass Myrath trotz aller Klasse
vielleicht zu stark auf Nummer Sicher gehen und zu fest
auf den europäischen Markt schielen. Das Gehörte mag
aber schon mal für eine gewisse Zeit zu unterhalten. Als
Vorband mit entsprechend kurzer Spielzeit und toller
Bühnenpräsenz könnten Myrath gar zu den Lieblingen der
aktuellen Symphony X-Europa-Tournee werden. Auf CD
dagegen überzeugen mich Myrath (noch) nicht zu 100
Prozent. Fans von melodischem Prog/Power Metal empfehle
ich unbedingtes Reinhören. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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AOR - L.A. Darkness Escape
Music/Non Stop Music
Wenn es jemanden im
Melodic-Sektor gibt, der seit vielen Jahren durch
Beständigkeit und Durchhaltewillen glänzt, dann ist dies
der Wahlamerikaner Frederic Slama. Der Mann ist seit
langem in Los Angeles ansässig. Entspechend erscheint in
den Outputs seines All Star Projects jeweils die
Bezeichung L.A. Mit "L.A. Darkness" erscheint nun
bereits der 15. Streich von Frederic. Wie gehabt wurden
von ihm die Songs geschrieben, die Gitarren und die
Keyboards eingespielt und das Album produziert. Als
Partner in crime stand ihm Multiinstrumentalist Tommy
Denander tatkräftig zur Seite. Für Bass und Schlagzeug
verantwortlich ist Colin Rodgers. Taditionell wurden für
die Vocals eine ganze Reihe der besten Sänger, die der
AOR/Melodic-Bereich überhaupt zu bieten hat, engagiert.
Kevin Chalfant, Steve Overland, Jeff Scott Soto, Paul
Sabu, Jesse Damon, Henry Small, Philip Bardowell, Rick
Riso und Alessandro DelVecchio. Mr. Slama versteht sein
Metier zweifelsohne wie kaum ein anderer. Extrem
versiert bewegt er sich im AOR-Umfeld, berücksichtigt
dabei eigentliche Hard Rock-Klänge, genauso wie West
Coast-Einflüsse, diese aber glücklicherweise nur dezent.
Umgesetzt wurde das Ganze mit erstklassigen Songs mit
Tiefgang, Charme, vor allem aber mit knackigen Melodien.
Leider, aber nachvollziehbar, bleibt die Homogenität
durch die verschiedenen Stimmen aber auf der Strecke.
Nichts desto Trotz, oder gerade deshalb, verpflichtet
das Projekt AOR jeden Melodic-Fan kompromisslos zum
Kauf. Chris C.

Punkte:
7.5 von 10
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CRAIGH - Of Dreams and Wishes
Dark Wings
Craig aus Weinfelden haben hier
einen harten brocken Metalcore am Start. Was mir sofort
auffällt ist die hohe Intensität und können an den
Instrumenten. Das ist doch schon mal die halbe Miete nun
noch ein korrektes Songwriting und wir haben eine gute
Platte. Am Songwriting gibt es sicher noch das einte
oder andere zu verbessern doch im allgemeinen gefällt
mir das neue Werk der Ostschweizer gut. Das Duell der
Stimmen von Growls und Clean ist zwar nichts neues doch
die Vocals sind gut ins Szene gesetzt. Auf der Homepage
der Band könnt ihr sehen wann sie in eurer Region einen
Liregig spielen. Alles in allem eine gelungene Scheibe.
Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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C.O.P. UK - No Place For Heaven
Blow Away Music
Soeben noch auf der Bühne als
Support von Helloween, und nun in meinem CD-Player. Die
Jungs aus England bekamen viele Vorschusslorbeeren.
Musikalisch klingt das alles auch ganz interessant, lebt
von der tollen Stimme von Dale Radcliffe und den
Gitarrenparts von Charles Staton und Andrew Mewse. Nicht
zu vergessen die Keyboardparts vom ehemaligen Jaded
Heart-Mann Henning Wanner, der auch zu Circle II Circle
gehört, der Truppe um den ehemaligen Savatage-Shouter
Zak Stevens. C.O.P. UK (Crimes Of Passion UK) spielen
guten Hard Rock, der mal balladesker, mal rockiger aus
den Boxen kommt und mit "No Place For Heaven" einen
Stadion-Hit aufweist, der locker in die USA die Charts
stürmen könnten. Was dem Titelsong auch noch einen
gehörigen Schub gibt, ist der Gastgesang von Cloudy
Yang. Ansonsten überzeugen das rockige "Burn Hell", das
fetzige "Catch Me If You Can" und "No Man's Land". Auch
wenn das Debut dieser Truppe sicherlich gut geworden
ist, weist es Licht und Schatten auf. Oder korrekter
ausgedrückt: Brauchen einzelne Songs mehr Durchläufe als
andere, damit sie sich dem Hörer erschliessen. Im
Grossen und Ganzen ist "No Place For Heaven" aber ein
interessantes Werk geworden einer neuen Band, von der
man vielleicht noch viel hören wird. Tinu

Punkte:
7.5 von 10
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THE RESISTANCE - Coup de grace Ear
Music/Phonag Wer unter euch kennt das
geniale Werk von Entombed Wolverine Blues Ich hoffe doch
das ein paar Metal Factory Leser diese geniale Scheibe
kennen. Wieso das ganze denken jetzt sicher ein paar von
euch! Tja der Sound von den Schweden The Resistance
klingt fast identisch mit dem des erstgenannten Werks.
Ob gewollt oder nicht wissen eigentlich nur sie selber.
Leider ist der Death-Metal und Hardcore Sound dann
natürlich um weiten schlechter als bei Entombed. Doch
nichts so trotz spielt doch ein gewisser Jesper
Strömblad seines Zeichen mal Gitarrist von In Flames in
der Band. Seine Zeiten scheinen auch vorbei zu sein zu
belanglos plätschert Coup de Grace vor sich hin obwohl
eben der geklaute Gesamtsound doch cool klingt. Leute
macht euch selber ein Urteil kann ja sein das ich unter
Geschmacksverstauchung leide was ich zwar nicht glaube
bei fast 30 Jährigem Metaldazugehörigkeit.
Daniel J.
 Punkte:
7.3 von 10
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IMPERIUM - Dreamhunter AOR Heaven/Non Stop
Music Imperium ist das Solo-Projekt des
Schlagzeugers Mika Brushane, der hauptberuflich bei
Strike tätig ist. Der Finne ist bereits seit 1981
musikalisch aktiv. Dabei spielte er in vielen
unterschiedlichen Bands und bewegte sich dabei zwischen
den Bereichen Jazz und Metal in verschiedensten Metiers.
Imperium startete schon 2012, doch erst jetzt ist Mika's
Baby in trockenen Tüchern. Für einen Drummer eher
aussergewöhnlich ist die Tatsache, dass der Mann ein
exzellenter Songwriter ist. Zudem macht er nicht nur
hinter der Schiessbude eine tolle Figur, auch den Bass
und das Keyboard beherscht er ausgezeichnet. Einzig für
die Gitarren und die Vocals zog Mr. Brushane eine
Handvoll Freunde hinzu, die allesamt in der finnischen
Rock- und Metal-Szene aktiv sind. Musikalisch bewegt
sich der Multiinstrumentalist sehr versiert im Hard
Rock- und Melodic Metal-Umfeld. Dabei orientiert er sich
an klassischen Melodic-Sounds der Achtziger,
transferiert dabei den Sound von damals, fernab von
blossem Abklatsch, in die Neuzeit. Auch Songtechnisch
macht "Dreamhunter" viel Spass. Das Material besticht
durch ausgeprägten Drive mit einem ausgewogenen
Verhältnis von Gitarren und Keyboards. Duch die
verschiedenen Sänger wirkt das Ganze zwar nicht
sonderlich homogen, die Qualität bleibt aber hoch,
obwohl sich auch mehrere Lückenfüller eingeschlichen
haben. Unter dem Strich ist "Dreamhunter" aber ein
tolles Album, das bei Melodic-Freaks mit Sicherheit auf
positive Resonanzen stossen wird. Chris C.
 Punkte:
7.3 von 10
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HUMAN FORTRESS - Thieves Of The Night AFM
Records/Musikvertrieb Die Epic-Metaller von
Human Fortress lassen erneut aufhorchen. Dank Sänger Gus
Monsanto erklingen die Lieder mit einem guten
Wiedererkennungsgrad. Was bei diesen Epic-Truppen
einfach immer das Problem ist, dass die guten Lieder
durch die Keyboards zugekleistert werden. Das Sextett
versucht sicherlich, die Keys geschickt zu verpacken,
damit den Gitarren der Vortritt gelassen wird. Aber ab
und zu trumpft das Tasteninstrument doch zu stark auf.
Ansonsten gehe Human Fortress mit vielen guten Momenten
ins Rennen und bestechen durch mitsingbare Parts wie bei
"Rise And Fall" oder lassen ab und zu HammerFall und
Running Wild verschmelzen wie beim Titelsong. Dabei
erklingt immer einiges an Pathos und majestätischen
Momenten, die aber geschickt mit Geigen bei "Thrice
Blessed" versehen wird. Das neue Werk kann sich durchaus
hören lassen, denn mit "Hellrider" und dem schmissigen
"Just A Graze" haben Human Fortress Tracks, die sofort
ins Ohr gehen. Interessant ist es auch, dass, wenn die
Band sich versucht, vom Pathos zu lösen und einfach
rockt, sich verdammt geile Songs den Weg zum Hörer
bahnen. Wie würde wohl "Vicious Circle" klingen, wenn
man sich von diesem Manowar-Flair verabschieden würde
Wie gesagt, ein gutes Album, das sich aber auch oftmals
selber im Weg steht. Tinu

Punkte:
7.2 von 10
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SPLIT HEAVEN - Death Rider Pure Steel
Records/Musikvertrieb "Death Rider" ist die
dritte Scheibe der Mexikaner Split Heaven. Alleine das
Label zeigt schon, welchen Sound uns die Südamerikaner
servieren: Purer Metal, der dank der Stimme von Jason
Conde Houston (erinnert frappant an Helstar-Sirene James
Rivera) einen sehr hohen Wiedererkennungsgrad hat.
"Death Rider" wird allen True-Metal-Maniacs, welche den
US-Metal lieben, viel Freude bringen. Die Gitarren
riffen sich unbesorgt durch die Songs, die
Rhythmussektion treibt die Lieder voran und mit der
nötigen Portion Abwechslung und Iron Maiden-artigen
Leads ("Awaken The Tyrant") sollten auch Freunde der
eisernen Jungfrauen auf ihre Kosten kommen. Wenn wir
schon bei den englischen Helden sind, so dürfen Judas
Priest nicht fehlen. Dieser Legende huldigt man mit
"Battle Axe". Hätte man diesen Songs nun noch eine
hammergeilen Sound verpasst, könnte man von einem
äusserst interessanten Werk sprechen. So bleibt es aber
ein Album für Wenige, die aber bei Songs wie "Speed Of
The Hawk" vor Freude kaum zu halten sein werden.
Tinu

Punkte:
7.2 von 10
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CHURCH OF MISERY - And Then There Were None
Rise Above Records Die ehemals japanischen
Black Sabbath-Epigonen haben wahrlich eine bewegte
Geschichte hinter sich. Ehemals japanisch, weil Bassist
und Mainman Tatsu Mikami im Jahr 2014 seine gesamte
Mannschaft gegen ausschliesslich amerikanische Musiker
austauschen musste, generell haben sich in den letzten
20 Jahren mehr als nur eine Handvoll Doomheads bei
Church Of Misery die Klinke in die Hand gegeben. Von
Konstanz und stabilen Verhältnissen kann also nicht
gerade die Rede sein, dafür aber von Hingabe und
Durchhaltevermögen. Als es an die Recordings der
mittlerweile sechsten Scheibe ging, hatten Mikami und
seine neuen Sidekicks (Blood Farmers-Gitarrist Dave
Depraved Szulkin, Earthride- (und Ex-Internal Void-)
Drummer Eric Little und Repulsion-Frontmann (sowie
ehemaliger Cathedral Bassist) Scott Carlson am Gesang)
gerade mal zwei Wochen Zeit, eine Woche um das Material
des Bassisten einzustudieren, eine Woche für die
Aufnahmen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um
eine wertige Scheibe rauszuhauen, aber wenn die Chemie
stimmt, dann nimmt man selbst eine solche Hürde mit
Bravour. Und so ist "And Then There Were None" zwar
keine Sensation, aber durchaus ein ganz feiner Rundling
geworden. Inspiriert durch die Geschichten
soziopathischer Massenmörder (die Bender Family, John
George Haigh alias The Acid Bath Killer, Harold 'Doctor
Death' Shipman) zelebriert die japanisch-amerikanische
Koalition der Düsteren ihre moderne Interpretation des
Sab-Dooms. Da findet sich einiges an kleinen Zitaten und
eindeutigen Inspirationen wieder, die bar jeglichen
Zweifels den Urvätern des Doom Rock und Heavy Metal aus
Birmingham zugeordnet werden können, aber diese sind
dermassen geschickt in die eigenen Ideen eingeflochten
worden, dass es die ganze Geschichte umso sympathischer
macht. Über die spärlich vorhandenen Sangeskünste des
Scott Carlson kann man sich freilich streiten, sind auch
nicht gerade mein Ding, aber rein musikalisch geht die
Sache für Fans des traditionellen Doom Rock absolut in
Ordnung, zumal es der Band erneut gelungen ist, den
düsteren Spirit der frühen Siebziger authentisch
einzufangen. Insbesondere der abschliessende
Valium-Blues "Murderfreak Blues" hat es mir angetan,
schleppend, fies und bedrohlich tropft der Track wie
schwarzer Pech aus den Boxen und verursacht beim Hörer
die gleichen Emotionen wie ein guter Horror-Thriller,
ein Wechselbad aus Unbehagen und Faszination. Die
restlichen Tracks erreichen zwar nicht ganz die
atmosphärische Dichte dieses Album-Highlights, können
sich aber dennoch durchaus hören lassen, folglich
empfehle ich mit Nachdruck jedem Doomhead dieses
Planeten, hier zumindest ein Ohr zu riskieren.
Mirko B.
 Punkte:
7.1 von 10
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VREDEHAMMER – Violator Indie
Recordings/Irascible Der Opener ‚Light The
Fucking Sky‘ hat einen sehr modernen Klang, rumst
ordentlich und kann durch die Leadgitarre sowie die
saubere, kernige Produktion trumpfen. Dem Sound der
Norweger steht die modernere Klangfarbe besser als die
leicht verwaschene des Vorgängers. Auch ‚Spawn Tyrant‘
und der Titeltrack zeichnen sich durch spannede Breaks
und treibende Rhythmen aus, ob sich ein Riff dann aber
im Langzeitgedächtnis festsetzt wage ich zu bezweifeln.
Anders als ‚Ursus‘, der mit dem einen Riff so sehr an
Amon Amarth erinnert, dass er ganz bestimmt auch an
Konzerten verlangt wird. ‚Blodhevn‘ am Ende überrascht
dann endgültig, die Shoegaze- Einflüsse kommen total
unerwartet und stehen dem Dauergeknüppel gut zu Gesicht,
fügen sich gut in den tragenden Riff der Strophe ein und
hinterlassen einen äusserst guten Eindruck. Mit Violator
gelingt den Norwegern einen grossen Schritt, ob’s für
die grossen Bretter reicht wird die Zukunft zeigen.
Tristan
 Punkte:
7.0 von 10
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LIGHTSUCKER - Zammal Argonauta
Records
Kommet ihr Kinder des Rock und
lasset die Ungestüme Kraft der Götter Fuzz, Big Muff und
Distortion in eure Ohren eindringen, auf dass eure
Herzen frohlocken mögen! Drei Jahre nach der
Bandgründung lassen die Finnen Lightsucker mit ihrem
Debut die heimischen Wände erzittern, die Waffen ihrer
Wahl heissen dabei Stoner, Sludge und Doom, und diese
setzen sie ebenso geschickt wie erbarmungslos ein.
Zartbesaitete Gemüter sollten also die Finger von
"Zammal" lassen, denn das Quartett hat die genannten
Ingredienzien recht derb und grob zusammengefügt. Vor
allem beim Gesang muss man sich erst mal etwas daran
gewöhnen, dass Frontkasper Tomi meistens schreit,
röchelt und zuweilen gar Grunts und Growls einsetzt, was
Nummern wie "Doomsday Artillery" oder "Continental
Landmass Dictator" in die Nähe des Mid Tempo-Death Metal
rückt. Genau diese Vielseitigkeit macht diesen
Silberling zu einer interessanten Angelegenheit, denn
man weiss nie wirklich, was einen als nächstes erwartet.
Natürlich erweisen sich die vier Finnen damit aber
gleichzeitig auch einen Bärendienst, denn die
sporadischen Ausflüge in die Klangwelt der extremeren
Metal-Spielarten werden gleichzeitig den einen oder
anderen potentiellen Käufer abschrecken. Wer's hingegen
nicht so eng sieht, wird an diesem nordischen Wutbrocken
seine helle Freude haben, denn selbst wenn sie die
Grenzen der Härte hin und wieder fast zu ausgiebig
ausloten, vergessen die Jungs dabei nie zu rocken und zu
grooven wie Hölle. Wer Bands aus den Labels Rise Above
und Heavy Psych generell geil findet, sollte diese
Scheibe nicht ungehört links liegen lassen. Mirko
B.

Punkte:
7.0 von 10
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BLACK COBRA - Imperium Simulacra Season of
Mist/Irascible Black Cobra (Cooler Bandname) sind
ein zwei Mann Orchester. Jason Landrian Gitarre und
Gesang und an den Drums Rafael Martinez. Die neun Songs
sind im Genre Sludge Metal einzuordnen. Will heissen
recht knackige Gitarrenriffs die mal schnell rasen oder
auch mal sich ein Break gönnen und vor sich hinklappern
aber immer noch in einer düsteren Fassung. Das
Songwriting ist recht anspruchsvoll was den Hörer
verleitet sich die Scheibe mehrmals anzuhören. Ja Black
Sabbath in einer progressiven Version so könnte man das
ganze auch nennen. Wer auf ebengenannte Band steht
sollte mal ein Ohr riskieren vielleicht gibt es ja ein
Aha-Erlebnis der besonderen Art. Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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NINJA - Into The Fire Pure Steel
Records/Musikvertrieb Es ist immer wieder
interessant, wenn man in Bandbiographien eintaucht und
auf Weggefährten stösst, wovon den einen der Erfolg
beschieden war, und den anderen nicht. Da kommen mir
unweigerlich die Parallelen zwischen den Solothurner
Rock-Urgesteinen Killer und Krokus in den Sinn. Wer in
Deutschland die Stadt Solingen mit Heavy Metal in
Verbindung bringt, stösst umgehend auf Accept, aber
sicher nicht auf eine Combo namens Ninja! Als sich diese
Truppe 1986 formierte, waren Accept allerdings schon
voll im Schuss und in aller Munde. Das LP-Debüt von
Ninja mit dem Titel «Invincible» kam 1988 auf den Markt
und heimste zumindest in der heimischen Metal-Presse
guten Kritiken ein. Leider währte die Bandchemie nicht
lange und Ende 1989 war schon aus die Maus. In den
Jahren danach musste der Unfall (1992) von Drummer und
Gründungsmitglied Christoph Segreff (R.I.P.)
hingenommen, der als Komapatient erst 2009 erlöst wurde.
Ein Teil der verbliebenen Musiker versuchte in der Folge
ambitioniert, aber letztlich erfolglos, wieder den
Anschluss zu finden. Liberty, US Force und Living Wreck
(2004) waren weitere Namen. Sieben Jahre zuvor wurde mit
«Valley Of Wolves» ein an sich gutes Ninja-Album zur
totalen Unzeit aufgenommen und wurde deshalb gar nicht
erst für die breite Masse released. 2014 folgte eine
weiterer Versuch im Eigenvertrieb, der so jedoch ebenso
auf der Strecke blieb und die Ur-Members Holger vom
Scheidt (v) und Ulrich Siefen (g) weiter im Untergrund
rumsumpfen liess. Doch steter Tropfen höhlt bekanntlich
den Stein und so rafften sich die zwei genannten Herren
nochmals auf und bringen diese letzten Songs mit dem
Album-Titel «Into The Fire» nochmals an den Start. In
der Schnittmenge des Solinger Stahls von Accept und
Vibes von W.A.S.P. lässt sich das Material von Ninja
durchaus hören und geht so als waschechter
Teutonen-Metal mit Schlagseite zu kernigem Hardrock à la
Victory durch. Ob sich damit jedoch ein Flächenbrand
entfachen lässt, wage ich zu bezweifeln. Der eine oder
andere Festival-Auftritt, wie vielleicht auch mal am
BYH!!! oder anderen, liegt jedoch klar in der
Reichweite, ohne jedoch den weitaus erfolgreicheren
Accept jemals ans Bein pinkeln zu können.
Rockslave

Punkte:
7.0 von 10
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SARISSA – Nemesis ROAR!
Nach 12 Jahren präsentieren die
Griechen ihr lang erwartetes 3. Album “Nemesis“. Die
Hellenen besinnen sich auf diesem neusten Silberling
zurück auf ihre Wurzeln im Heavy Metal der 80er Jahre,
aufgemotzt mit einem Hauch Powermetal. Die Tracks sind
durchs Band solide und erinnern streckenweise an Judas
Priest und Konsorten. Der Opener “Daughter of the Night
(Nemesis)“ legt ganz klar die Richtung vor und überzeugt
vor allem musikalisch sehr. Der leicht orientalische
Touch mit dem klassischen Powermetal-Thema, abgerundet
von Heavy Gitarren-Arrangements ergibt eine sehr schöne
Mischung. Das nächste Highlight ist die Heavy Metal
Hymne “Into the Night“, die live bestimmt episch
rüberkommt, weil sie zum mitgröhlen animiert. Ein
weiteres Highlight findet sich mit dem eingängigen
“Fight the Devil (Centuries-Old Conspiracy)“: Der
Refrain krallt sich sofort in den Gehörgängen fest! Mit
“I'm Coming Home“ wäre dann auch das Thema Ballade
abgehakt, wobei mich dieser Kuschelrocksong eher kalt
lässt. Fazit: Klassischer Heavy Metal im Stil der 80er
Jahre aus Griechenland mit soliden Kompositionen. Leider
fehlt es ein wenig an Höhen und Tiefen, daher wirkt das
Album insgesamt eher langweilig. Allerdings sind die
Gitarrensolos sehr schön und mir gefällt auch die Stimme
von Frontmann George Simeonidis ausnehmend gut– womit in
diesem Genre quasi schon die halbe Miete gewonnen ist!
Reinhören lohnt sich auf alle Fälle! Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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DREAM DEATH - Dissemination
Rise Above Records
Ganz im Kielwasser der guten,
alten Celtic Frost bewegen sich die amerikanischen
Doom/Sludge-Veteranen Dream Death, wobei der derbe
Sprechgesang von Vorturner Brian Lawrence keinen Moment
lang an die morbide Ausstrahlung von Tom Gabriel
Fischers Organ heranreicht. Ist andererseits auch nicht
wirklich nötig, denn den charakteristischen, dissonanten
Riff-Folgen in der Tradition der Schweizer
Avantgardisten fügen die Jungs aus Pittsburgh eine
ordentliche Kante Thrash Metal hinzu, was ihnen trotz
der Parallelen genügend eigene Identität verleiht.
"Dissemination" ist das zweite Lebenszeichen nach dem
Reunion-Album "Somnium Excessum", welches im Jahr 2013
nach einem 22 Jahren währenden Winterschlaf erschienen
war, und es klingt exakt so, wie es sollte. Hier sind
alte Recken am Werk, die es nochmal wirklich wissen
wollen. Wer sich nach bald 30 Jahren immer noch dazu
aufraffen kann, im Doom-Underground herumzurödeln und
definitiv nicht massenkompatible Scheiben einzutüten,
muss die eigene Leidenschaft und Hingabe zur Musik
eigentlich nicht mehr unter Beweis stellen, aber genau
das tun sie. Man hört jedem einzelnen Song an, wie
bissig und angepisst die Interpreten bei seiner
jeweiligen Entstehung waren, und auch wenn bedingt durch
den variantenarmen Gesang mit der Zeit etwas Monotonie
aufkommt, überzeugt auf der anderen Seite die
instrumentale Umsetzung. Im schön holzig-organischen
Soundgewand (Trouble lassen grüssen) werden einem
erbarmungslos die mal doomigen, mal thrashigen Riffs um
die Ohren gehauen, sporadisch eingeflochtene
Soundspielereien und Samples sorgen dabei für den
erhöhten Horrorfaktor. Der letzte Song "In Perpetuum"
ist dafür das Paradebeispiel schlechthin, hier wird
eindrücklich demonstriert, wie man mit einem Minimum an
effizient eingesetzten akustischen Mitteln das Maximum
an unbehaglicher Beklemmung erzeugen kann, das ist Doom
in seiner reinsten Form. Aus der Doom-Ecke ist schon
weitaus weniger Essentielles gekommen, hier sollte die
Zielgruppe mindestens einmal reinhören. Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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DISQUIET - The Condemnation
Soulseller Records
Mit "The Condemnation"
veröffentlichen die niederländischer Thrasher Disquiet
ihren zweiten Longplayer nach dem Debut "Scars Of
Undying Grief" (2012), welches im Metal Hammer zum
Thrash-Tip des Monats gekürt wurde und den Herren die
Möglichkeit zu einem Auftritt in Wacken und zahlreichen
internationalen Shows eröffnete. "The Condemnation"
bietet modernen, melodischen Thrash mit vielseitigen
Einflüssen von Death bis Black bis hin zu Metalcore. Das
hört sich nach viel an? Ist es auch. Der Sound von
Disquiet ist dicht und ambitioniert, allerdings nicht
übertrieben komplex, sondern straight und direkt. Im
Labelsheet spricht man von einer Mischung von Testament
und Arch Enemy - und ich finde, das trifft es gar nicht
mal schlecht, wenn auch der Bay Area-Einschlag deutlich
überwiegt und ich Exodus anstelle von Testament nennen
würde - und In Flames anstelle von Arch Enemy. Die Leads
und Soli scheinen zwar sehr stark von Arch Enemy
inspiriert, aber es fehlt ihnen leider die Komplexität
und Tiefe der Schweden. Ich höre aber auch viel moderne
Einflüsse, die an amerikanischen Metalcore erinnern,
oder auch an frühe Trivium und Konsorten. Alles in allem
ein solides, angenehm zu hörendes Album, das Laune
macht, mich aber jetzt nicht vor Begeisterung im Viereck
springen lässt - dafür ist der Sound etwas zu
vorhersehbar. Ein Ohr sollten Thrasher, die keine Angst
vor Melodien haben, hier aber sicherlich mal riskieren.
Lucie W.

Punkte:
7.0 von 10
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AXE CRAZY - Angry Machines Pure Underground
Records/Musikvertrieb Dieser Viertracker der
Polen Axe Crazy ist ursprünglich in Eigenregie bereits
2014 erschienen und wird nun über Pure Underground
Records in einer limitierten Auflage von gerade mal 200
Stück neu aufgelegt. Nun, wer sich schon nach einem Song
der britischen Speed Metal Pioniere Jaguar nennt, wird
sich kaum mit Nu MetalGedöns oder elektronisch
verfremdeten Beats und Klängen rumschlagen, und das
bestätigt sich dann auch beim Reinhören. Die Truppe ist
musikalisch dermassen tief in den frühen metallischen
Achtzigern - und somit der ausklingenden NWOBHM
verwurzelt, dass man glauben könnte, die fünf Musiker
hätten die letzten dreissig Jahre schlicht verschlafen,
und das ist auch gut so. Die Harmonien, Doppelleads,
Speed-Attacken und Riffs hat der traditionsbewusste
Metaller zwar schon millionenfach gehört, dennoch komme
ich nicht umhin, den Jungs aus Ledziny jene authentische
und enthusiastische Frische zu attestieren, die gerade
die eben zitierte musikalische Epoche geprägt hat.
Originalität klingt definitiv anders, aber diese EP
klingt trotzdem auf ihre eigene charmante Art und Weise
frisch und unverbraucht. Unter diesen Vorzeichen ist
Angry Machines ein gefundenes Fressen insbesondere für
Fans von Twisted Tower Dire, Iron Maiden und Jaguar,
auch wenn man nie und nimmer an die urtümliche Energie
der Letztgenannten herankommt. Für den
Durchschnitssmetaller finde ich kein zwingendes
Kaufargument, aber Szenewächter, Bewahrer des wahren
Glaubens und Kuttenträger, die mit schöner
Regelmässigkeit zum Keep It True oder Headbangers Open
Air pilgern, dürfen sich diese kleine Perle bedenkenlos
anschaffen. Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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VOIVOD - Post Society (EP)
Century Media/Universal
Die Fügung des Schicksals war es
nicht gerade, dass ich die neue Voivod-EP zur Rezension
erhalten habe. Glaubt es mir oder auch nicht..., aber
die kanadischen Cyperpunker waren mir stets viel zu
abgedreht. Obwohl auch Progressives und Thrashiges zu
den Eckpfeilern des typischen Sounds der Canucks geht,
schneiden da zum Beispiel Nevermore oder die wieder
erstarkten Megadeth um einiges besser ab. Wenn es dann
aber, wie bei «Forever Mountain», auch noch halbwegs
nach SicK Of It All zu klingen beginnt, wenn auch nicht
so wild wie die Amis, dann sind meine Schoten, sprich
Lauschklappen längst dicht. «Fall» kommt danach wieder
etwas besser rein, doch auch das ist eigentlich nur die
für eingefleischte Fan-Frakion von Interesse. Allerdings
darf nicht unerwähnt bleiben, dass Voivod schon längst
über drei Dekanden unterwegs sind und dies
nichtsdestotrotz mit ansehnlichem Erfolg. Die EP «Post
Society» ist in erster Linie als Appetizer für das
eventuell im Herbst 2016 nachfolgende nächste full
lenght Epos gedacht und wird bei den Kennern und
Verehrern mit Sicherheit für ungeteilte Freude sorgen.
Für mich ist das ganze Gedöns, wie schon erwähnt,
eindeutig zu schwere Kost und lässt mich auch weiterhin
ziemlich kalt. Selbst die Ehrerbietung an Hawkwind's
Klassiker «Silver Machine» löst nichts in mir aus.
Definitely not my cup of tea! Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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BEASTMAKER - Lusus Naturae Rise Above Records
Hoppla! Da muss jemand sehr viel Trouble gehört
haben, zumindest deren Frühphase bis & mit Run To The
Light scheint die drei jungen Kalifornier von Beastmaker
massgeblich beeinflusst zu haben. Nicht dass diese Band
eine schnöde Kopie der Hippie-Doomer wäre, eine solche
Behauptung täte dem Trio definitiv Unrecht, es ist nur
so, dass Beastmaker mit ihren Songs für das eine oder
andere Déja Vu sorgen, zumal sich Gitarrist/Sänger
Trevor William Church stimmlich gar nicht mal so weit
weg von Eric Wagner befindet, zwar nicht ganz so
kratzig-charaktervoll wie der Wuschelkopf of Doom aber
immerhin. Und eins muss man den drei Jungs einfach
lassen: Sie sind sich ihres Aussenseiter-Status absolut
bewusst. Sie wissen genau, dass sie es mit ihrem sehr
traditionellen Doom nie über die Grenzen des tiefsten
Undergrounds schaffen werden, über den damit
einhergehenden, bescheidenen finanziellen Erfolg wird
schon gar nicht diskutiert, stattdessen tauft man
durchaus selbstironisch das eigene Debut kurzerhand
Lusus Naturae, was übersetzt so viel wie Laune der Natur
oder kurz Freak bedeutet und schüttelt 14 kleine
Doom-Perlen aus dem Ärmel. Und damit das Ganze nicht
allzu eintönig wird, haben sie gelegentlich noch das
eine oder andere Bedemon-Erinnerungsarrangement
eingebaut (Bedemon war ein frühes, sehr düsteres
Nebenprojekt der gerade gegründeten Pentagram), und bei
den letzten drei Songs fischt man gar im Black
Sabbathschen Teich, vor allem was die an Ozzy angelehnte
Phrasierung und Melodieführung betrifft. Ist zwar kein
essentielles Schwergewicht geworden, aber für ein Debut
durchaus passabel. Da habe ich von etablierten
Doom-Bands schon weitaus entbehrlicheres geboten
bekommen. Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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DEADSMOKE - Deadsmoke Heavy Psych Sounds
Deadsmoke aus Italien passen zum Heavy Psych-Label
wahrlich wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer.
Wenn zudem eine Band auf Fratzenbuch als Interessen Beer
& weed angibt, dann ist von ihr filigranes Rumgeklimper
im Vorneherein schon mal nicht zu erwarten,
dementsprechend bedrohlich und unglaublich heavy wälzen
sich dann auch die fünf Lavabrocken in der Schnittmenge
zwischen Zeitlupen-Doom und Sludge durch die Gehörgänge.
Viel mehr als Songs im eigentlichen Sinne sind die fünf
Tracks dabei eher Mittel zum Zweck, akustische
Werkzeuge, die dazu dienen eine bedrohliche,
verstörende, pechschwarze, aber zuweilen auch leicht
psychedelische Atmosphäre zu erzeugen. Dass man sich
dabei reichlich der bewährten Methode des schon
Mantra-artigen, schier nicht enden wollenden Repetieren
von Riffs bedient, gehört ebenso zum grundlegenden
Handwerkszeug des bärtigen Trios wie auch die höllisch
tief gestimmten Instrumente. Ein grosser Pluspunkt ist
dabei, dass Gitarrist/Sänger Matteo nicht durchgehend
röhrt wie ein Hirsch mit Darmverstopfung, sondern mit
kontemplativem Gesang wie am Ende des eröffnenden
"Branches Of Evil" für fast schon sakrale Momente sorgt.
Zudem wagt es die Band auch, hin und wieder etwas
ruhigere Momente einzustreuen oder wie in "Tornado" mit
fast schon sphärischen Soundspielereien zu überraschen,
welche dem ansonsten durchgehend tonnenschweren
Geknüppel willkommene Farbtupfer verleihen und der
ansonsten durchaus drohenden Monotonie wirksam
entgegenwirken. Alles in allem eine sehr wertige und
ordentlich arschtretende Angelegenheit in Sachen
Doom/Sludge, welche die angesprochene Zielklientel
durchaus zufriedenstellen dürfte. Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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MR. BISON - Asteroid Subsound Records Das
Stoner Rock-Trio aus dem malerischen toskanischen
Ferienort Cecina am tyrrhenischen Meer (warum ich diesen
Umstand so eindringlich betone, steht ein paar Zeilen
weiter unten) geht unorthodoxe Wege. Unorthodox, weil
man sich irgendwann im Laufe der Karriere dazu
entschlossen hat, auf den Bass zu verzichten und
stattdessen eine zweite Gitarre einzusetzen. Die
bodenerzeugenden tiefen Frequenzen versucht man seitdem
mit Pedalen und verzerrten Bassamps zu erzeugen.
Teilweise gelingt dies ("Wisker Jack", "Hangover"),
teilweise aber auch nicht ("Blackcrow", "Cannibal"), was
bei mir wieder mal die Frage aufwirft, warum man einen
solchen Aufwand betreibt, um einen gewissen Sound zu
imitieren, statt sich dem ultimativen Druck zuliebe
einfach einen kompetenten Bassisten an Bord zu holen.
Schade drum, denn das Trio hat einige ganz coole Rocker
in Petto, die mich schmerzlich erahnen lassen, wie sie
durch eine komplette Band gespielt klingen würden,
Nummern wie "Burn The Road" oder "Prison" fallen
beispielsweise in diese Kategorie. Was auch auffällt,
ist, dass die Band lange nicht so düster ist, wie sie im
ersten Moment zu sein scheint, muss wohl am direkten
Umfeld liegen, denn seien wir mal ehrlich: Wer an einem
der schönsten Strände Italiens lebt, verfügt wohl
automatisch über ein sonniges Gemüt. So erklärt es sich
dann wohl auch, warum die Drei durchaus funkige Elemente
in ihren Sound einbauen und dadurch, gewollt oder nicht,
für einen erhöhten Spassfaktor sorgen. Ob der Einsatz
einer Bläsertruppe in "Full Moon" deswegen gleich
notwendig war, ist und bleibt Geschmackssache. Ich
finde, es passt, und ich kann dafür den Jungs nur mein
Kompliment aussprechen. Mr. Bison ist eine interessante
Band mit nicht bahnbrechenden, aber zweifellos
ansprechenden Songs. Wer sich an basslosem Stoner Rock
nicht stört, sollte unbedingt mal eine Hörprobe
riskieren. Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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ZIPPO - After Us Apocalyptic Witchcraft
Recht schwer verdaulich, was uns die Italiener Zippo da
über die Alpen geschickt haben. Gemäss Beipackzettel
bewegen sich die vier Jungs im Dickicht zwischen Stoner
Rock, Heavy Psych, Doom und Sludge, was in dieser Form
auch absolut in Ordnung wäre. Nur haben sie gleichzeitig
eine gut hörbare Vorliebe für Schrägheiten wie Post
Metal und Noise, was den Zugang zu einigen der acht
Tracks ungemein erschwert. In Nummern wie "Familiar
Roads", "Stage 6" und "The Leftovers" versucht die
Truppe sogar, relativ wüste Mutanten aus dem Genpool von
Pink Floyd (zu ihrer schwer zugänglichen
"Ummagumma"-Phase 1969), Type O Negative und Voivod zu
erschaffen, was ihnen auch durchaus gelingt und den
Hörer dadurch auf die Probe stellt. Da muss ich dem
Labelwisch ausnahmsweise Recht geben, wenn darauf steht,
dass die Band die Grenzen des musikalisch Machbaren
ausgiebig auslotet. Wer also ausschliesslich auf Groove
und Riffs abfährt, wenn möglich innerhalb etablierter
und gewohnter Songstrukturen, lässt hier vorerst mal
Vorsicht walten, denn sie sind abgesehen von den eben
erwähnten Strukturen zwar auch vorhanden, aber sie
machen nur einen kleinen Teil des verwirrenden
Zippo-Kosmos aus. Dieser obskure Haufen ist vor allem
eines: absolut unberechenbar. Hochwertiges Kraftfutter
für furchtbar gescheite Avantgardisten, Otto
Normalmetaller wird hingegen mit Skepsis auf eine solche
Veröffentlichung reagieren. Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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RAGNAROK – Psychopathology Agonia Records
Ragnarok aus Norwegen gehören zu den Bands, die seit
1994 Alben produzieren, ohne damit den wirklich grossen
Wurf geschafft zu haben. Wenn man eine sechsjährige
Pause abzieht, bleiben aber immer noch 16 Jahre
Musikerfahrung und das ist nicht wenig, gerade in einem
extremeren Bereich des Metals. Das Beste zu Beginn: Die
Lieder klingen besser als noch beim Vorgänger, die
Gitarren sind klarer und die Vocals klingen
akzentuierter. Halt so, wie man es von einer Band
erwartet, die seit so langer Zeit Musik macht. Auch ist
das Thema lyrisch durch das ganze Album nachvollziehbar.
Was ist alleine das für eine Seltenheit, eine Band die
sich tatsächlich Mühe mit den Textinhalten macht! Ich
meine jetzt nicht stupides Vergöttern eines Götzen oder
sonstige Stilzwänge, sondern die persönliche
Auseinandersetzung mit einem Thema in Musikform. Das
Lied ‚I Hate‘ geht ziemlich nahtlos in den Titeltrack
über, bei ‚My Creator‘ gibt es aber leider bereits die
ersten Ermüdungserscheinungen. Das konstant hohe Tempo
und die ständig wechselnden Gitarren erschöpfen den
Hörer auf Dauer genauso wie zu viele Repetitionen.
Schade, denn mit diesem Album zeigen die Norweger was
sie eigentlich könnten. Vielleicht hätte ein Jahr mehr
hier noch gut getan. Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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COLLISION - Satanic Surgery Hammerheart Records
Bei den Holländern von Collision geht es ganz schön
hektisch und heftig zu und her! Da werden keine
Gefangenen gemacht! Mit "Satanic Surgery" legen die
Grinder ihr viertes Full Length-Album vor. Die im
Schnitt um die zwei Minuten langen Songs sind
schnörkellos, rauh und dreckig - giftiger Punk/Grind mit
Hardcore-Thrash-Schlagseite mitten in die Fresse. Trotz
aller "I dont give a damn"-Attitüde schaffen es die
Tracks irgendwie, eingängig zu sein und machen richtig
Spass - auch wenn ich nach einem Hördurchgang erstmal
ein/zwei Stunden Stille brauche, um mich zu erholen. Ich
würde mal spekulieren, dass die Moshpits an einem
Collision-Gig ziemlich heftig abgehen - und der Name
scheint hier echt Programm zu sein. Komplexität und
filigranes Handwerk, vielschichtiges Songwriting oder
ausgefeilte Harmonien sucht man hier vergebens, dafür
gibts einfach aggressive, rohe, dreckige Mucke auf die
Ohren. Lucie W.

Punkte: 6.5 von 10
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DPERD – V My Kingdom Music/Non Stop Music
Das Duo DPERD, bestehend aus Carlo Disimone und Valeria
Buono ist vor 15 Jahren aus der Dark Wave Kombo Fear of
the Storm entstanden. Die Italiener haben sich seither
dem Genre Atmospheric Dark Wave verschrieben und setzen
dieses Konzept mit minimalistischer Instrumentierung,
sanftem Gesang und sphärischen Melodien um. Neben
sanfter Gitarre und melodischen Piano-Linien kommen auch
die für den Dark Wave typischen elektronischen Elemente
mit rein, wobei diese sehr dezent eingesetzt werden. Das
Ergebnis ist eine sehr stimmige, dunkle und doch schöne
Atmosphäre, die allerdings schwer ins Melancholische
abdriftet. Es gibt kaum Höhen und Tiefen, die einzelnen
Tracks plätschern fast übergangslos ineinander und
vereinen sich zu einem sphärischen Soundteppich. Das
wirkt sehr schnell langweilig und monoton. Die angenehme
aber eben doch nur mittelmässige Stimme von Sängerin
Valeria vermag dieses Einerlei leider auch nicht
aufzubrechen, sondern verliert sich auf Dauer in der
Monotonie des Musikflusses. Die Kompositionen sind
allerdings durchs Band solide und zaubern in ihrer
Gesamtheit eine wirklich schöne Stimmung. Fazit: Wer die
letzten 4 Alben von DPERD kennt und liebt, hat mit
diesem 5. Silberling das Highlight der Diskographie vor
sich und kann sich auf ein tolles, stimmungsvolles
Musikerlebnis freuen. Für meinen Geschmack ist es nicht
aufregend genug, taugt aber sehr schön als entspannende
Hintergrundmusik. Patricia H.

Punkte: 6.5 von 10
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LIFE'S DECEMBER - Colder Dark Wings Vier
Jahre schon existieren Life's December. In dieser Zeit
ist man als Einheit gewachsen. Das hört man an den neun
Tracks des neusten Werks der Band aus St.Gallen.
Einordnen tut man sich im Genre Deathcore und Djent. Die
Eidgenossen geben mit Lest Forget schon mal den Takt an.
das heisst man drückt das Gaspedal durch und lockert es
zwischendurch mit einem Break auf. Diese Breaks sind mir
dann aber zu abgehackt und steril. Leider kommt da gar
keine klare Linie in der Songstruktur. Wenn das Tempo da
ist ist alles gut aber wehe diese Breaks kommen dann
muss ich schon fast entnervt die Stoptaste drücken.
Jungs da wäre mehr uringelegen aber eben ist halt alles
Geschmacksache. Die Ostschweizer sind noch auf
Europatournee was eigentlich auch schon mal was ist.
Daniel J.

Punkte: 6.5 von 10
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BILLION DOLLAR BABIES - Chemical God
Metalville/Musikvertrieb Schweden ist einmal mehr
der Tatort einer jungen, aufstrebenden Truppe.
Inspiriert von Kiss, W.A.S.P., Alice Cooper und Marilyn
Manson pfeffern die drei Herren einen Sound in die
Umlaufbahn, der speziell von den beiden letzten
Künstlern stark geprägt wird. Genau hier liegt auch das
Unheil. Für puren Rock der Sorte Kiss, W.A.S.P. und
Cooper ist das Ganze zu Mechanisch aufgebaut und lässt
die gradlinigen Rockstrukturen vermissen. Für reine
Manson-Freaks ist "Chemical God" dann zu rockig und
zualtbacken. Was nun Für eine theatralische Aufführung
reichen die Songs allemal. Für die sich langsam
aufbauende Apokalypse auch. Aber für einen wie mich, der
sich gerne an einer Melodie oder einer Hookline
festhält, sind diese elf Lieder viel zu kalt. Gute
Ansätze wie bei "One" und "Why Don't You Put Up A Fight"
sind vorhanden, und mit den eingefügten Streicherparts
klingt das Ganze sehr interessant. Im Gegensatz dazu
verfolgten Black Veil Brides mit ihrem Debut optisch den
Endzeitopus, spielten sich aber nicht um Kopf und Kragen
mit kalten Sounds. Die Medien feiern Billion Dollar
Babies ab, bei mir bleibt kaum was hängen und somit muss
wohl einmal mehr jeder für sich selber entscheiden, ob
er sich diese CD ins Regal stellen will oder nicht.
Tinu

Punkte: 6.3 von 10
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BIFRÖST – Mana Ewah Einheit Produktionen
Bifröst tummeln sich seit
rund zehn Jahren vorwiegend auf den kleineren
Schlachtfeldern Mitteleuropas. Mit "Mana Ewah" schicken
sie den nun den vierten Langspieler vor, ohne
grundlegend etwas an der Taktik geändert zu haben.
Einfache Melodien scheinen ihrer Gefolgschaft zu
schmecken, weshalb man diese immer noch reichlich
serviert. Während dem die einstimmigen Gitarrenleads
aufgrund mangelnder Eingängigkeit und schlechter
Produktion im Studio nur mässig gut funktionieren,
machen Bifröst bei den zweistimmigen Leads und den
Begleitmustern Boden gut. Für feuchtfröhliche
Neoheiden-Partys taugen Songs wie 'Tobendes Herz'
bestimmt ausgezeichnet - aus der grossen Masse an
Paganbands können sich Bifröst damit aber noch nicht
hervorheben. Die Qualität einzelner Songteile fällt
immer mal wieder ab und innovative Elemente sucht man
auf "Mana Ewah" vergebens. Für eine höhere Wertung
müsste in dieser Beziehung noch einiges passieren. Den
Fans dürfte es trotzdem gefallen. Patricia L.

Punkte: 6.0 von 10
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ELYRIA - Reflection And Refractioin Dark WIngs
Die St. Galler Band mit
ihrer Sängerin Patricia Clooney sind zu Beginn etwas
gewöhnungsbedürftig. Es braucht einige Durchläufe bis
die Musik von Elyria zu gefallen vermag. Dann aber
kommen Songs wie "The Vigil" ganz gut vor allem
Instrumental gesehen gefallen die Prog Parts und
allgemein die Gitarrenarbeit. So wie beim Beginn von
"Blind" Die Keys Mal dezent, mal dominierend, fügen sich
toll in die Songs ein. Auch "Beyond Earth" ist ein
starker Track mit interessantem Gitarrenriff. Genauso
wie das folgende "Only Words", klasse gespielt und einer
der besten Songs auf diesem Rundling. "Dreamwalker"
glänzt mit spannenden und vielseitigen Drum Parts. Bei
der Ballade "Virtues" liefert Patricia ihre Bestleistung
am Mic ab. Und da sind wir schon beim Problem von
Elyria. Patricia hat ganz klar grosses Potential in
ihrer Stimme. Aber oft klingt ihre Stimme zu dünn und zu
kraftlos, nur wenn die Stimme gedoppelt wird in den
Chören zu Beispiel, klingen die Gesangslinien toll. Und
oft hab ich das Gefühl das die Gesangslinien nicht so
ganz zum jeweiligen Lied passen, was nicht an der
Qualität der Stimme liegt. Ich finde die Musik der
St.Galler gut, aber manchmal zu wenig ausgereift. Ich
denke das wird beim nächsten Album schon ganz anders
klingen. Trotz allem interessante Songs, die wir hier zu
hören kriegen. Crazy Beat

Punkte: 6.0 von 10
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BEYOND THE BLACK - Lost In Forever Airforce 1
Records/Universal Music Als gestandener Metaller
kommt mir bei diesem Bandnamen erstmal der gleichnamige
Metal Church Song in den Sinn und ein gewisser Tim
"Ripper" Owens, der aber bekanntlich bei einer Kapelle
namens Beyond Fear seine Stimmbänder malträtierte. Da
mein Hauptinteresse in der Genre-Ecke des so genannten
"Female Fronted Symphonic Metal" schon eine Weile bei
Delain, Edenbridge und Nightwish liegt, respektive
festgefahren ist, ging der Kelch namens Beyond The Black
mit dem letztjährigen Debüt «Songs Of Love And Death»
ohne Wirkung an mir vorbei, zumal wir hierzu gar keine
CD-Rezi verfasst haben. Warum das so ist, erklärt sich
schnell, denn die ersten Schritte von Beyond The Black
(2014) beruhen auf einem Casting-Konzept (!) was das
Line-Up sowie in diesem Metier sehr erfahrene Songwriter
im Hintergrund angeht (remember die "Band" Nu Pagadi?!),
und dass der erste Rundling instrumental komplett von
Studio-Profis eingespielt sowie von einem gewissen
Sascha Paeth aufgenommen worden ist, hinterlässt einen
zusätzlich schalen Nachgeschmack. Dazu gehören ebenso
umgehend möglich gewordene Auftritte in Wacken (!), beim
Rockavaria und Nova Rock. Soweit mal zu den Fakten, aber
lassen wir nun die Musik für sich sprechen.
Um
richtig warm zu werden habe ich mir zuerst das Debüt
einverleibt und in der Tat werden vor allem Nightwish
der Ära Anette Olzon in Erinnerung gerufen, wobei Chef
Tuomas Holopainen bekanntlich immer echte Orchester
auffahren lässt. Klarer Pluspunkt am ganzen
Reissbrettkonstrukt, wenn nicht der einzige, ist die
blutjunge und sehr talentierte Frontfrau Jennifer Haben
(20), die über eine fantastische Stimme verfügt und
Floor Jansen (Ex-After Forever, Nightwish) gleich in die
vorzeitige Rente befördern könnte. Vergleichsweise
(bewusst oder finanziell bedingt?) ziemlich schwach ist
allerdings die Produktion ausgefallen, die zwar
ordentlich "laut", aber völlig flach und ohne jegliche
Dynamik drucklos vor sich hinplätschert. Mit dem
aktuellen Werk «Lost In Forever» soll der Griff nach den
(Profit-) Sternen noch effektiver werden, und der
Support-Slot für die unmittelbar anstehenden
Heimkonzerte der Scorpions (!!) riecht abermals
schwerstens nach Vitamin-B im Zehnerpack! Wiederum
befährt man hierfür dreist finnische Gewässer, die schon
fast frech nach Nightwish klingen. Zu bloss dezent
besserem "Sound" werden zum zweiten Mal zumeist
mittelalterlich geprägte und folkangehauchte
Gerne-Happen in metallischem Gewand zum Besten gegeben,
die ohne das grandiose Fräulein Haben allerdings völlig
wertlos wären. Und obwohl alles mehr oder weniger
ziemlich harmonisch wie melodiös im Lauschkanal ankommt,
bleiben nur einzelne Refrain-Fetzen, wie zum Beispiel
bei «Halo Of The Dark» hängen, das locker auch auf einer
Delain-Scheibe stehen könnte. Auf das Retortenprodukt
Beyond The Black hat die Welt bestimmt nicht gewartet,
und hoffentlich wird die gute Jennifer nicht verheizt,
denn das wäre verdammt schade um sie! Rockslave

Punkte: 6.0 von 10
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WITHIN DESTRUCTION - Void Rising Nemesis Records
Mit "Void" legen die Slowenen von Within Destruction
ihr zweites Album vor und hauen uns damit ein ganz schön
brutales Stück Metal um die Ohren. Stilistisch im
Brutal/Death Metal oder auch Deathcore zu Hause, blasten
die Herren auch gleich nach dem unheilvollen Intro mit
voller Wucht drauf los. Technik ist hier das Stichwort.
Und zwar nicht diejenige an den Instrumenten, sondern
die Technik bei der Produktion. Moderner Death Metal at
its best: grauenhaft überproduziert. Ich kann echt nicht
beurteilen, ob Within Destruction was drauf haben, von
dem, was hier ursprünglich aufgenommen wurde, ist
nämlich kaum mehr was übrig. Die Drums sind ultra krass
getriggert, ich glaube nicht, dass es physikalisch oder
physisch möglich ist, so etwas in echt zu spielen. Der
Gitarrensound erinnert mehr an Keyboards als an
Gitarren, und was da alles für Effekte auf der Stimme
drauf sind, will ich gar nicht wissen. Ich hab mir jetzt
der Fairness halber noch einen Live-Clip angeschaut und
siehe da: die Jungs können tatsächlich was - aber nicht
das, was man auf "Void" zu hören bekommt. Dank gutem
Songwriting gibt's doch noch ein paar Punkte und für
Leute, die auf brutalen, technischen, groovenden und
sehr modernen Death stehen, kann man wohl auch eine
Empfehlung aussprechen - ich selbst hör mir die Jungs
lieber mal live an. Lucie W.
Punkte: 6.0 von 10
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SARKA – Bogefod Indie Recordings/Irascible
Hand auf’s Herz: Wer hat bei der Anküdigung einer neuen
Sarke-Scheibe je grossartige Änderungen erwartet? Die
Norweger tun, was sie auf den letzten drei Alben bereits
getan haben. Soll heissen die Songs sind kurz (nur
‚Barrow of Torolv‘ knackt fünf Minuten), rockig und
werden hauptsächlich von Gitarren und Gesang gezeichnet.
Beim eben genannte Lied gibt es sogar ein akustisches
Intro, Einspielungen vom Synthesizer sind ja nichts
Neues. Die grösste Überraschung birgt ‚Dawning‘, bei
welchem der Gesang von einer Gastsängerin übernommen
wird. Die Stimmung wird dadurch soweit atmosphärisch,
wie es bei dem ansonsten rudimentären Sound überhaupt
nur möglich ist. Alles in allem bleibt Bogefod ein
nettes Stück Musik, welches man beim gemütlichen
Zusammensitzen im Wohnzimmer und dem einen oder anderen
Bier sicher geniessen kann, so wie halt die Vorgänger
auch. In die Hall Of Fame werden Sarke damit aber nicht
einziehen. Die Spieldauer von nur 35 Minuten machen eine
bedenkenlose Empfehlung unmöglich, wenn man nicht
bereits weiss, was einem erwartet. Tristan

Punkte: 6.0 von 10
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SEVEN SISTERS OF SLEEP – Ezekiels Hags Relapse
Records/Non Stop Music Die Hausmischung der
Südkalifornier hat es in sich. Beinahe frevelhaft
schmeisst man schleppende Doom-Riffs, Hardcore-Geschrei,
stumpfes Getrommel und verschiedenste
Geschmacksverstärker zusammen in eine Schüssel und setzt
es den Neugierigen direkt zum Frass vor. Wem das Menu
schmecken soll ist nicht direkt erkennbar. Als
Versuchskanichen muss man viel eher auf der Hut sein,
nicht mit bleibenden Schäden aus der Sache rauszukommen
- gut möglich dass die elektrisierenden, chaotischen
Zwischenteile die Entstehung von Epilepsieanfällen
begünstigen. Wer sich hingegen mit der Kombination aus
erwähntem Geschrei und stark verzerrten, oft etwas
langsameren Gitarrenriffs anfreunden kann, wird auf
"Ezekiels Hags" womöglich auch Glücksmomente erfahren,
denn isoliert betrachtet sind gute Ansätze sicherlich
vorhanden. Patricia L.

Punkte:
5.8 von 10
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LYCUS – Chasms Relapse Records/Non Stop Music
Schade, schade… Es ist immer wieder ein Jammer, wenn
eine Band im Grunde genommen gute Ansätze anschliessend
verbockt. Lycus spielen eine Art von Doom Metal, welche
auch gerne mit dem Zusatztitel ‚Funeral’ versehen wird –
ergo noch schleppender, düsterer und auch sakraler
wirkend als der ursprüngliche Pate. Das machen Lycus
auch ziemlich gut, es dröhnt und schleppt sich
zähflüssig aus den Boxen, manchmal mit ein wenig mehr
Tempo aufgelockert, mal gebrüllt, dann gegrowlt… So
prinzipiell ist alles vorhanden, denn alle Musiker
scheinen ihr Handwerk zu verstehen. Gut, kommen wir zum
Negativen der Geschichte: Es gibt meiner Meinung nach
genau ein Track auf dieser 4-Track-Scheibe (!), welcher
wirklich interessant ist und das Potential der Band
weitgehend hervorzuheben versteht: „Mirage“ ist der
kürzeste Track mit knapp siebeneinhalb Minuten, aber
genau diese Kürze plus die Tatsache, dass hierbei mehr
auf Ambiente als auf Gedröhne Wert gelegt wurde,
bewirken, dass der Track eingängiger ist als seine drei
Brüder. Zudem ist hierbei mehr Abwechslung zu erkennen,
vor allem zu Beginn – das hätte man besser ausbauen
können, und eventuell auch in die anderen Tracks besser
einbauen können. Nichts desto Trotz eine solide Scheibe
der Amis, welche vor allem bei den Freunden extremer
Trauerklänge Anklang (Wortspiel beabsichtigt) finden
dürfte. Toby S.

Punkte:
5.5 von 10
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WOLVSERPENT – Aporia: Kala: Ananta (EP) Relapse
Records/Non Stop Music Eine EP ist keine einfache
Sache. Oftmals sind sie zu kurz, zu wenig und dadurch zu
belanglos. Bei Wolvserpent ist das eine Lied zumindest
45 Minuten lang, was immerhin in der Theorie gut
aussieht. Doch leider ist qualitativ nicht derselbe
Level wie auf dem Vorgänger enthalten. Die sieben
Minuten Intro sind dabei nicht störend, auch der
Mittelteil mit der Geige und Vocals kann man so stehen
lassen. Ich mag sogar den driftenden Absturz des
harmonischen Mittelteils in das atonale Wummern und
Rückkoppeln nach zwanzig Minuten. Nur zieht sich dieses
dann durch den gesamten Rest des Albums dahin. Ich
glaube sofort dass es sehr entspannend und meditativ
sein kann, solche Lieder selbst zu machen. Aber sie zu
hören ist dann halt doch eine andere Erfahrung. Ja, es
ist eine Story hörbar (oder mindestens interpretierbar),
aber es braucht einiges an Überwindung bei den
beissenden Klängen. Bin gespannt wie dann das nächste
Album klingt, hier wird man vor allem vertröstet.
Tristan

Punkte:
keine Wertung
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THE LEAVING - Faces Czar Of Crickets Productions
The Leaving ist ein Soloprojekt des Schweizer Metaller
Fred Rotten von Zatokrev. Auf der Platte die sich Faces
nennt hört man den Meister an der Akustik Gitarre die
von einem Cello das Alexandra Werner bedient begleitet
wird. Die 10 Songs sind allesamt mir einer gezupften
Akustik Gitarre eingespielt worden und natürlich mit dem
Gesang des Meisters. Da kommt mir spontan Stephan Eicher
in den Sinn wenn der zweite Song der Platte Haze läuft.
Ich bin sehr tolerant und Openminded aber diese Scheibe
hat eigentlich nichts zu suchen in der Metal Factory.
Mir fehlt hier ganz klar die Abwechslung den die 10
Songs sind allesamt sehr langatmig ja man kann das Wort
mühsam in den Mund nehmen. Diese Mucke wird schon ihre
Fans finden da bin ich mir sicher den die Scheibe ist
professionell Produziert (von einem alten bekannten der
Redaktion) und abgestimmt worden. Der Schreiberling
dieser Zeilen und seine zwei Kater haben leider schnell
das weite gesucht bei diesem Gesülzte Sorry ist einfach
so. Daniel J.

Punkte:
5.5 von 10
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DEGRADEAD – Degradead Metalville/Musikvertrieb
Hmm… Meine letzte Rezension war nicht gerade
schmeichelhaft, und es scheint, als wäre den Schweden
auch Zwischenzeitlich beinahe die Puste ausgegangen –
zumindest, wenn man dem Promo-Blättchen glauben darf.
Machen wir jetzt einfach mal. Es heisst, man hätte sich
dann während einer als Abschiedsshow für den einen
Gitarristen David Szücs gedachten Show wieder
zusammengerauft und mittels neu gefundener Energie
beschlossen, weiter zu machen. Schön und gut. Das
selbstbetitelte Ergebnis ist, nun, zweifelhaft
ausgefallen. Zumindest für mich. Nachdem „The Monster
Within“ nicht durch die MetalFactory rezensiert werden
konnte (wieso auch immer), kann ich auch keine Meinung
darüber verfassen, wie die Entwicklung generell
verlaufen ist. Egal. „Degradead“ spiegelt zwar sehr
viele Facetten wieder, ist aber irgendwie unvollständig
zum Hören. Das spiegelt sich in den recht verschiedenen
Songs wieder. Allerdings ist für mich die ganze Chose
auch zu steril abgepackt worden, da klingt jeder Growl
und jeder Schrei sehr kalkuliert – klar, zu einem
gewissen Grad muss das auch sein, aber ich erinnere mich
noch sehr gut an die Emotionen des Debuts „Til Death Do
Us Apart“, da war noch Feuer im Sound und in der Stimme!
Das fehlt mir hier einfach. Man gibt sich Mühe, und das
muss auf jeden Fall anerkannt werden. Und es ist schön,
zu vernehmen, dass man sich offenbar nicht so leicht hat
unterkriegen lassen. Aber „Degradead“ ist, meiner
bescheidenen Meinung nach, leider nicht mehr als zwar
gediegenes, aber dennoch gesichtsloses Material für den
gepflegten Headbang. Kann man hören, muss man aber
nicht. Toby S.

Punkte:
5.5 von 10
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BLACK TUSK – Pillars Of Ash Relapse Records/Non
Stop Music Soso… Die Jungs bezeichnen also ihre
Mucke gerne als ‘Swamp Metal’ – kann ich so mehrheitlich
unterzeichnen. Tatsächlich klingt der Sound des Trios
ziemlich dumpf und stellenweise zäh, er versprüht ein
Flair, als würde er aus den Sümpfen Louisianas
entfleuchen. Nichts desto Trotz sind die Mannen auch
recht flott unterwegs. Der ‚Gesang‘ beschränkt sich
generell gesehen auf das Schreien, zuweilen gar recht
hektisch, wie im passenden Song „Punk Out“ sehr deutlich
veranschaulicht wird, aber in den anderen Tracks ist es
nicht anders. Grundsätzlich ähneln sich die Lieder sehr,
die so ziemlich einzige Verschnaufpause bietet der
Rausschmeisser „Leveling“ an – am Schluss wird’s dann
rein instrumental und ohne Distortion. Nun ja… Ehrlich
gesagt hat mit „Pillars Of Ash“ nicht aus den Socken
gehauen, aber wer mit Bands wie Crowbar oder Mastodon
was anzufangen weiss, dürfte hierbei richtig liegen.
Ganz okay, einfach nicht mein Ding. Toby S.

Punkte:
5.0 von 10
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THRONE OF HERESY – Antioch The Sign Records
Ein Label, das ein paar Rockbands unter Vertrag hat,
versucht sich im übersättigten Death und Black Metal
Markt. Und landet mit den Schweden bei einer Band, die
zumindest spielen kann, aber im Vergleich zur Konkurrenz
einfach nicht mitkommt. 2016 noch über Cthulhu zu singen
(‚Nemesis Rising‘) ist an sich ja nicht falsch, nur gibt
es halt schon genügend Andere, die ebendies mit
eigenständigerem Sound machen. Gerade im Schatten von
Sulphur Aeon wirken die Schweden dann auch weniger
sphärisch oder obskur, da der Sound auf Antioch
durchwegs klar und steril wirkt. Da geht einiges an
Tentakel, Meerwasserduft und Gallertmassen-Feeling
verloren. Und wenngleich die anderen Songs durchaus
hörbar sind, so stechen sie weder durch packende
Ohrwurmriffs noch einen durchgehend roten Faden aus der
Flut an Alben heraus. Dazu kommt der eintönige Gesang
und oftmals nichtssagende Riffs, die auch beim zweiten
oder dritten Mal hören nicht wirklich abgehen. Nebenbei
wirkt das ganze Songwriting zu wenig modern für diese
Soundqualität (wobei auch analogere Technik dem Album
kein durchgehendes Thema geben würde), das Album wirkt
wie ein Haufen zusammengewürfelter Liedteile ohne
wirkliche speziell zu klingen. Mittelmass dass es fast
schmerzt. Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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VAN CANTO - Metal Vocal Musical - Voices Of Fire
Ear Music/Phonag Die Acapella-Power-Metaller
bleiben auf ihrem sechsten Album innovativ - und
rauschen damit bei mir auch nach sturmhören emotionslos
vorbei. Beleuchten wir aber zuerst die positiven Seiten
von "Voices Of Fire": Es ist ein Konzept-Album, welches
in enger Zusammenarbeit mit dem Fantasy-Autor Christoph
Hardebusch entstanden ist. Etwa zeitgleich mit dem Album
wird sein neues Buch "Feuerstimmen" erscheinen, dessen
Hörbuch von Van Canto-Leadsänger Sly eingesprochen und
von Van Canto musikalisch begleitet wird. Der Promotext
spricht von einem Hand-in-Hand-Vorgehen zwischen dem
Autor und der Acapella-Band. Die Geschichte scheint von
zwei Königreichen zu handeln - und natürlich von Barden,
Drachen und Schlachten. "Voices Of Fire" beinhaltet
zudem einen Schuss "Herr der Ringe", da mit John
Rhys-David, der Darsteller des Zwergs Gimli,
verschiedene Text-Passagen eingelesen hat. Das klingt
alles super und nach noch nie dagewesen. Ist es
vielleicht auch. Nur: Wenn beim Hören ausser dem
Promo-Text nicht viel hängen bleibt, dann läuft
definitiv was falsch. Und damit sind wir bei den
negativen Aspekten: Die dem Journalisten ans Herz
gelegte neue Bandbezeichnung VAN CANTO Metal Vocal
Musical ist zwar nett, aber nie nachvollziehbar hörbar.
Ein Musical klingt definitiv anders als purer Power
Metal. Wie die Verbindung aus Heavy Metal und Musical
funktioniert, haben längst Meat Loaf und Savatage (mit
all seinen Ablegern) bewiesen. Ich hätte hier auch keine
Kopie oder Anlehnung an diese Vorgaben erwartet, aber
doch etwas, was zumindest eine hörbare Verbindung
zwischen dem Musical und Heavy Metal schafft. Dazu
kommen die Kompositionen, die zwar auf hohem Niveau
daher musizieren, aber zu keinem Zeitpunkt Emotionen
auslösen (weder positive noch negative) oder sonst wie
hängen bleiben. Wie es richtig geht, haben Van Canto
selber auf ihren Meisterwerken "Tribe Of Force" und mit
Abstrichen auf "Break The Silence" bewiesen. Hier dudelt
mir das Album trotz gewisser Abwechslung an meinen Ohren
vorbei. Grundsätzlich finde ich die Idee, Heavy Metal
nur mit Stimmen und einem Schlagzeug zu interpretieren,
sehr sympathisch. Deshalb war ich über das diesjährige
Ergebnis auch Überrascht und habe mich gegen mein Fazit
gewehrt. Aber: Eine tolle Idee macht leider noch kein
gutes Album. "Voices Of Fire" liefert dafür den
traurigen Beweis. Roger W.

Punkte:
5.0 von 10
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DEGIAL – Savage Mutiny Sepulchral Voice Records
Aus dem Dunstkreis von Watain und den Überresten von
Degial of Embos entstanden, kommt ein schmutziges,
finsteres Stück Death Metal aus Schweden auf den Markt.
Vom Klang her in den Neunzigern festgesetzt, könnten die
Lieder alle bereits zwanzig Jahre auf dem Buckel haben.
Heisere Vocals mit ganz viel Delay, dumpfes Schlagzeug
mit stark abgemischter Snare, der wummernde Bass,
chaotische Soli (beispielsweise ‚Pallor‘), das Verneinen
von Melodie: Man muss schon Fan davon sein, wenn ein
eigentümlicher Charme auch nicht zu verleugnen ist.
Charakter haben die Lieder allemal, ‚Revenants‘ walzt
sich aus den Boxen wie frisches Teer, schwarz und heiss.
Aber ich mag meinen Death mit mehr Black oder Thrash.
Wer hochprozentiges will, könnte hier fündig werden und
noch Punkte drauf schlagen. Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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ACCU§ER - The Forlorn Divide Metal Blade/Sony
Music Die deutschen Accu§er werden nie zu meinen
Lieblingen gehören. Auch wenn die Gitarren eine starke
Faszination haben, ist der Rest des Sounds auf diesem
Werk für mich zu brachial, ohne klare Strukturen. Der
pure Hass dominiert, und mit Shouter Frank Thoms brüllt
sich der Frontmann seine Wut aus dem Körper. In wie weit
es heute noch ratsam ist, ein Album mit
Hypergeschwindigkeit zu fühlen, muss jeder für sich
beantworten. Aber ganz ehrlich, wir wissen alle seit
Slayer, Exodus und Testament, dass pure Härte und
Geschwindigkeit noch lange kein interessantes und
abwechslungsreiches Album ausmachen. Wer auf brachialen
Thrash Metal steht, der noch eine Stufe extremer ist als
Kreator, kann hier bedenkenlos zugreifen. Ich warte da
lieber auf die neue Destruction. Tinu

Punkte:
4.5 von 10
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ARCANA 13 – Danza Macabra Aural Music
Italiener, die Doom mit Old School-Rock vermengen – wo
gibt’s denn sowas? Naja, die bessere Frage wäre eher:
Wer braucht sowas? Gut, die Mischung an sich ist ja
nicht schlecht, aber um es gleich vorneweg zu nehmen:
Repetitiv as fuck. Dazu kommt eine in den ziemlich
hohen, weinerlich klingenden Tonlagen erklingende
Stimme, die auch nicht allzu viel an Diversität erkennen
lässt. Leider lässt sich das Klagelied fortsetzen: Die
meisten Stücke ähneln sich entweder, oder sind dermassen
verkopft, dass man aus einem Track gleich ne ganze
Scheibe hätte machen können. Dabei wären echt geile
Ansätze da gewesen… Wie dem auch sei: Mühe haben sich
die Italianos ja gegeben, das ist mal festzustellen –
und Lieder wie „Dread Ritual“ oder „The Holy Cult Of
Suicide“ sind definitiv mehr als nur ein Ohr wert.
Allerdings können sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass
der Rest eher unter die Rubrik ‚gewöhnungsbedürftig‘ und
‚anstrengend‘ fällt. Mir fällt da auch was ein, und
zwar, dass mein Bier alle ist! Toby S.

Punkte:
4.0 von 10
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BLOODIEST – Bloodiest Relapse Records/Non Stop
Music Post Rock/Metal mit Retro-Einschlag? Dafür
bin ich eigentlich gar nicht zuständig, weil es
überhaupt nicht meinen Geschmack trifft (und ich mit der
elenden Retro-Welle eh nix anfangen kann, aber das nur
nebenbei). Nun gut, hören wir uns mal rein. Bloodiest
spielen auf ihrem Zweitlingswerk wie bereits erwähnt
eine etwas schräge Mischung, die aber nicht mal allzu
schlecht klingt. Bis ich auf „Broken Teeth“ stosse – da
wird am Rhythmus vorbei gesungen, ohrenschmerzende
Geräusche mit einbezogen… Das lässt mich schaudern. Man
mag das alles ja unter Kunst einordnen, und ich bin der
Letzte, der sich über Individualismus beschwert – aber
Bloodiest ist zumindest für mich so angenehm wie ein
Besuch beim Kieferorthopäden (nachdem man sich einen
Bruch geholt hat). Wer es Retro mag, sich nicht ab sehr
hohem Gesang stört und eventuell auch die eine oder
andere Kräuterzigarette intus hat, der dürfte mit
Bloodiest was anfangen können. Ich persönlich fange
damit an, weitere Kopfschmerztabletten in mich
reinzuschmeissen. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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SNAKE TONGUE – Raptor’s Breath The Sign Records
Gemäss dem Bandnamen habe ich auf so etwas wie Heavy
Rock oder Alternative/Stoner getippt – beim Albumnamen
fällt mir nicht wirklich was dazu ein, ausser: klingt
bescheuert. So, und nun zur Mucke der Schweden: Sehr
simpler, hektischer und Punk-ähnlicher Hardcore wird mit
einer Brachialität auf den Hörer losgelassen, das haut
einen schon ab den ersten Klängen aus den verschwitzten
Socken. Pausen? Braucht man nicht. Einen roten Faden?
Überbewertet. Irgendetwas Anderes ausser Hektik, Lärm,
Geschrei und Gebrüll? Nope. Ihr seht, wenn ihr auf
wirklich minimalistische Mucke steht, die sich in
Richtung Hardcore (grob geschätzt) bewegt und nicht
wirklich Wert auf erkennbare Abwechslung legt, seid ihr
mit Snake Tongue sehr gut bedient. Ich bin auch gut
bedient, nämlich mit einer Flasche Jacky, um meine
Gehörgänge wieder freizuspülen. Toby S.
Punkte:
1.5 von 10
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