Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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UNZUCHT – Venus Luzifer NoCut/Musikvertrieb
An der Unzucht ist spätestens seit ihrem Debüt “Todsünde
8“ (2012) kein Vorbeikommen mehr, wobei sie in der
dunklen Szene schon lange vorher für Furore sorgten. Die
Kombo um Sänger Der Schulz ist derweil alles andere als
untätig geblieben: 2013 kam mit “Rosenkreuzer“ gleich
schon der nächste Longpplayer heraus, der nahtlos an den
Erfolg des Erstlings anknüpfen konnte. Das neuste Werk
“Venus Luzifer“ muss also ganz schön hohen Erwartungen
gerecht werden. Glücklicherweise tut es das auch!
Gewohnt stark steht die vielseitige Stimme von Frontmann
Daniel Schulz im Vordergrund, der die tiefgründigen
Lyrics gekonnt umsetzt. Bei dieser Band lohnt es sich
definitiv ganz genau auf die Texte zu hören – Unzucht
sind wahre Künstler mit Worten ohne dabei ins Kitschige
abzudriften. Allerdings sind die Lyrics gerade in den
Refrains gefühlt noch repetitiver als auf den
vorangegangenen Alben. Das mag zwar live wirklich gut
rüberkommen, doch ist es auf dem Album fast ein wenig zu
viel des Guten. Dafür glänzen sie sonst mit
Abwechslungsreichtum und einer ganz eigenen Dynamik,
welche die Spannung über den ganzen Silberling hinweg
aufrechterhält. Unzucht experimentieren auch mal gern –
das beweisen sie gleich mit dem Opener “Wir sind das
Feuer“. Der Refrain wird im Chor gesungen, was dem
Ganzen einen hymnischen und epischen Charakter verleiht,
besonders durch die eingängigen Lyrics. Weiter geht’s
dann mit dem klassischen melodischen und eher ruhigen
Track “Seelenblind“, der in schönster Unzucht-Manier
daher kommt. Überraschend ist dann der ungewöhnliche
harte Track “Das Denkmal fällt“, der fast schon
Core-ähnliches birgt und mit richtig deftigem Drumming
aufwartet. Drummer Toby Fuhrmann brilliert allgemein auf
diesem Album – das Schlagzeug setzt auffällige Akzente,
welche die Stimmung in die Höhe treiben. Grosse Klasse!
Auch die Synthies kommen wieder zum Einsatz –
melodieunterstützend und stimmungsgebend, nicht
erschlagend wie es in diesem Genre oft passiert. Sehr
speziell ist auch der Track “Krieg“ bei dem Songwriter
De Clercq sich mal so richtig austoben konnte –
Kompromisslose Riffs und der bedeutend härtere Gesang
(auch von De Clerq) legen eine ganz neue Gangart an den
Tag. Doch gleich darauf wird das Tempo für “Mein Grab“
wieder drastisch runtergefahren. Die Ballade glänzt mit
wunderschöner Klavierlinie, die aus der Feder von Alex
Blaschke stammt. Auch hier sind die Lyrics wieder deftig
und stehen im krassen Gegensatz zur fast schon
romantischen Grundstimmung dieses Tracks: "Ich denke,
also trinke ich - ich trinke meinen Tod". Wie schon
zuvor, vermag auch diesmal die Aufnahmequalität zu
überzeugen. Fazit: Grossartiges Album einer grossartigen
Band. Da passt einfach alles zusammen und jedes
Bandmitglied kriegt mal seine eigene Plattform – hier
steckt eindeutig viel Herzblut mit drin und das hört man
auch. Patricia H.
Punkte:
10 von 10
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SCAR SYMMETRY - The Singularity (Phase I -
Neohumanity) Nuclear Blast/Warner Die Melodic
Deather aus Schweden sind mittlerweile seit einer Dekade
am Start und ihr Spielstil unterscheidet sich von
anderen Genre-Combos wie Soilwork, Disturbed, Mercenary
oder Dark Tranquillity dahin gehend, dass ein
ausgewogener wie ausgesprochener Wechsel zwischen
gutturalem und cleanem Gesang zelebriert wird. Dazu
kommen dominierende (aber nicht nervende) Keyboards und
brachiales Guitar-Riffing, die zusammen nichts anderes
als lupenreiner Progressive Metal sind. Damit einher
gehen übersatte Melody-Lines und Backing Vocals, die
auch die Backstreet Boys nicht besser hinkriegen. Warum
also zum Teufel hatte ich diese Hammer-Band nie wirklich
auf dem Sender? Ein Blick ins MF-Archiv zeigt, dass
bisher stets andere MF-Kollegen (mehrheitlich Kissi) die
bisherigen Rezis gschrieben haben, et voilà! Seit 2009
agieren Scar Symmetry bekanntlich mit zwei Sängern.
Während Robert Karlsson hauptsächlich für die Growls
zuständig ist, widmet sich Lars Palmqvist dem cleanen
Gesang. Dabei unterstützen sich gleichzeitig auch noch
mit dem jeweiligen Stil des anderen als
Hintergrundgesang. Zusammen mit der
Instrumental-Fraktion kann man sich deshalb voll
entfalten. Ein erster Durchlauf lässt einen fast
verstört zurück, denn es gibt soviel zu hören und zu
verarbeiten. Eingebettet in ein knallhartes Soundgerüst
entfalten sich unglaublich dichte Melodien, wie zum
Beispiel bei «Limits To Infinity». Zuerst dominiert
fettes Riffing, ehe dann die Stimmen zum permanenten
Wechselspiel ansetzen. Bei den Melody-Parts, respektive
beim Refrain klingt es glatt so, wie wenn Dan Swanö
(Edge Of Sanity) auf Yes (!) der 80er Jahre treffen
würde, der helle Wahnsinn!! Wer sich mal an die Growls
gewöhnt hat, wird merken, wie genial diese im Kontext zu
den Clean-Vocals stehen, respektive die Härte gnadenlos
nach vorne treiben. Aus den bisherigen Reviews entnehme
ich, dass dieses musikalische Grundkonzept eigentlich
schon immer bestanden hat, aber ohne die älteren
Scheiben gehört zu haben, dürfte «The Singularity (Phase
I - Neohumanity» als erste Scheibe der geplanten
Trilogie mit Sicherheit auf Augenhöhe, wenn gewichtiger
als das bisherige Schaffen sein. Egal wo man rein zappt,
wird man zuerst von der schieren Power regelrecht
weggefegt, ehe dann die progressive Explosion der
Melodien über einen herein bricht. Zum Schluss ziehen
Car Symmetry mit dem über 10-minütigen Epos
«Technocalyptic Cybergeddon» nochmals alle Register, wo
vor allem die Prog-Fans auf ihre Kosten kommen. Pagan's
Mind oder Redemption kommen mir da in den Sinn, also
ganz grosses Kino, was über kurz oder lang dazu führen
wird, dass ich mir alle Alben der Schweden, angefangen
mit diesem Meisterwert, krallen werde! Killer!!
Rockslave
Punkte:
9.5 von 10
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PANZER - Send Them All Hell Nuclear Blast/Warner
Jetzt fahren aber einige deutsche Metal-Urgesteine
richtig schwere Geschütze auf! Und hier wird nicht mit
kleinen Geschossen hantiert: Schmier von Destruction
schiesst scharf am Mikrophon und mit dem Bass, Herman
Frank, bekannt vor allem von Accept und Victory, ballert
mit der Gitarre und Stefan Schwarzmann, sonst ebenfalls
bei Accept, Running Wild und anderen in Diensten, feuert
tödliche Schüsse mit den Drumsticks ab. Die deutsche
Teutonen-Truppe nennt sich schlicht „Panzer“ und
überrollt mit ihrer ersten gemeinsamen Scheibe „Send
Them All To Hell“ die ganzen Warmduscher der Szene mit
druckvollen, straightem und dennoch virtuosen Heavy
Metal erster Qualität. Was hier geboten wird geht direkt
ins Ohr und in den Nacken und hört sich eigentlich
genauso an, wie man sich eine Mischung zwischen
Destruction, Accept und Running Wild vorstellt: Heavy
Metal mit Thrash Schlagseite in typisch deutsch
grundsolider Ausführung. Geile Riffs, Hooklines, die
sofort ins Ohr gehen, eine treibende Rhythmus-Fraktion,
geniale Soli und eine richtig geil aggressive
Grundstimmung - so muss das sein. Hier findet zusammen,
was zusammen gehört - so fühlt es sich an. Der Opener
„Death Knell“ beginnt zwar mit einem recht thrashigen
Riff, es zeigt sich dann aber gleich, dass es hier
heavier zu und her geht, vor allem beim Refrain, der
sehr eingängig daher kommt. Schmier’s Stimme ist
wandlungsfähig und er setzt sie melodischer ein als bei
Destruction. Nach einigen Sehr geil ist auch das
langsamere, schleppende, fast dramatische „Why“, das der
Platte erst so richtig Tiefe gibt - hier sind ja auch
keine unerfahrenen Teenies am Werk. Keiner der 10 Songs
fällt ab, es wird eine ausgewogene Mischung zwischen
Mid- und Up-Tempo-Tracks geboten, die alle hohen
Wiedererkennungswert haben. Mit „Why“ und „Roll the
Dice“ ist man auch mal langsamer unterwegs - was aber
nie verloren geht, ist der Druck und die Power, die auf
diesem Album durchgehend spürbar sind. Unbedingte
Empfehlung! Lucie W.
Punkte:
9.2 von 10
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RATED X - Rated X Frontiers Records/Musikvertrieb
Mit Rated X versucht wieder mal eine so genannte
Supergroup, die eh schon übervölkerten musikalischen
Wiesen noch zusätzlich abzugrasen. Die Chancen,
wenigstens für kurze Zeit einige Aufmerksamkeit zu
bekommen, stehen dabei nicht einmal so schlecht, denn
mit den beiden Veteranen Joe Lynn Turner am Gesang und
Carmine Appice an der Drums hat die Truppe schon mal
zwei ganz dicke Trümpfe im Ärmel, denn wer kann schon
von sich behaupten, ehemalige Mitglieder von Vanilla
Fudge, Rainbow, Yngwie J. Malmsteen, Ozzy Osbourne, Rod
Steward und Deep Purple in der Band zu haben? Begleitet
werden die beiden sehr kompetent durch Tony „The
Fretless Monster“ Franklin (u.a. The Firm und Blue
Murder) am Bass sowie Karl Cochran (u.a. Voodooland, Ace
Frehley, Eric Singer Project) an der Gitarre. Soviel zur
personellen Situation. Nun nützt natürlich alles
Namedropping genau gar nichts, wenn man trotz allem
Können keine vernünftigen Songs auf die Reihe kriegt,
und auch hier kann ich glücklicherweise Entwarnung
geben: Was Rated X da auf Plastik gebannt haben, sind
nicht weniger als zwölf Songs, die sich wenig
überraschend vor allem in die Ohren eingefleischter
Classic – und Hard Rock-Fans einschmeicheln dürften. Das
offensichtlich beabsichtigte Old School-Feeling beginnt
schon alleine bei Produktion und Mix der Scheibe. Wer
bei der illustren Musikerschar eine hochgezüchtete, alle
Ecken und Kanten eliminierende Highgain-Produktion
erwartet hat, wird sehr schnell eines Besseren belehrt.
Der Sound ist sehr organisch gehalten, alles klingt
dermassen natürlich, dass man es glatt für eine sehr
gute Proberaumaufnahme halten könnte, hinzu kommt, dass
sich Joe Lynn Turner hörbar darum bemüht, wie eine echte
Rockröhre zu klingen, was ihn stimmlich oft sehr nah an
„The Voice Of Rock“ Glenn Hughes bringt, sehr geil!
Leider konnte ich bis zur Deadline nicht ausmachen, wer
für die Keyboards verantwortlich ist, denn auch hier
heimst sich die All Star Truppe einen fetten Zusatzpunkt
bei mir ein; egal ob es sich nun um neoklassische
Soundteppiche oder um eine knurrende Hammond-Orgel
handelt, die Keys wurden perfekt dosiert eingespielt und
verfehlen ihre Wirkung nie, einzelne Tracks driften
dadurch phasenweise gar in progressives Terrain ab.
Leckeres Melodic Rock-Vitaminfutter für echte Gourmets,
gefällt mir sehr gut, Pflichtkauf für musikalische
Freunde von Deep Purple, Whitesnake, Rainbow, Uriah Heep
und allen anderen Bands, die das Banner des Classic Rock
hochhalten, somit mein persönlicher Tipp des Monats!
Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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TRIOSPHERE - The Heart Of The Matter AFM
Records/Musikvertrieb Es ist nun schon eine ganze
Weile her, seit die Norweger um die sympathische
Sängerin und Bassistin Ida Haukland albummässig auf sich
aufmerksam gemacht haben. Ganze vier Jahre sind seit
«The Road Less Travelled» vergangen, doch nun sind
Triosphere zurück und präsentieren mit «The Heart Of The
Matter» ihre dritte Langrille. Obwohl der Vorgänger
qualitativ überzeugte, hatte ich die Band in der Zeit
kaum auf dem Radar, was einerseits an der generellen
Veröffentlichungsflut der Szene liegt und zum anderen
muss man sich diesem anspruchsvollen Sound ganzheitlich
widmen, sprich dafür die nötige Zeit aufbringen, was
nicht immer gelingt. Das neue Werk, sprich der Opener
«My Fortress», enthält kein Intro, erinnert zu Beginn an
die Landeskollegen von Communic und lässt sogleich die
Trademarks aufblitzen, die man kennt. Zusätzlich wirkt
das Ganze durch die schöne wie melodiöse Bridge überaus
raumfüllend und auch die Gitarrenarbeit der Herren
Silver und Byberg ist sehr edel. Das dabei ein Teil des
Riffings etwas bei Metallicas «Blackened» abkupfert,
stört jedoch kaum. «Steal Away The Light» zeigt danach
in aller Deutlichkeit auf, wie geil Arch Enemy mit Ida
Haukland klingen würden. Ihre Gesangsstimme ist einfach
phänomenal und ihre Kollegen liefern wiederum
spitzenmässig ab. Das gilt im Speziellen auch für
Drummer Ørjan Aare Jørgensen, der eine Klasse für sich
ist. Auch «The Sentinel» (kein Priest-Cover!) kommt in
vier Minuten total auf den Punkt und was man jetzt schon
sagen kann, ist, dass die frühere Sperrigkeit noch
weiter abgenommen hat. Dies geht aber nicht auf Kosten
der Härte, aber der Gitarrensound ist nun noch ein
bisschen breitwandiger und lässt die Songs besser
fliessen. Dabei wird Idas Hammerstimme so gut wie noch
nie in Szene gesetzt, respektive das, was der Vorgänger
hier schon über weite Strecken bot, wird nun so zu sagen
gefestigt. «Departure» begeistert derweil mit
progressiven Vibes vom Feinsten und lässt keine Wünsche
offen. Man merkt zunehmend, dass Triosphere die Zeit bis
zum neuen Album entsprechend genutzt und so dem neuen
Material den entscheidenden Schliff verpasst haben. Dazu
gehört zum Beispiel, dass Ida, wie bei «As I Call», ihre
Stimme auch etwas leiser und dadurch mit anderer
Klangfarbe, passend zu den gewohnt kräftigen Passagen,
beisteuert. «The Heart Of The Matter» schafft die "make
or break it" Hürde locker und darf mit Fug und Recht als
das bisher beste wie kompakteste "full lenght Album" der
Nordlichter bezeichnet werden, das die besten Momente
der ersten beiden Alben (ohne das Demo) auf ein noch
höheres Niveau zu hieven vermag. Dies gilt ebenso für
den wunderbaren wie leisen Schlusssong «Virgin Ground»,
der genau den richtigen Kontrast setzt. Rockslave
Punkte:
9.2 von 10
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WARRANT - Metal Bridge Pure Steel Records/Non Stop
Music Als ich mein diesmonatiges Pflichtenheft
überflog, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Brummte mir mein Capo Benito Roxxalini Templaro del
Metallo gar eine Rezi zu irgendeiner Compilation der
verblichenen amerikanischen Schwanzrocker auf? Was hatte
ich verbrochen, um eine solch harte Strafe zu verdienen?
Gross war danach die Erleichterung, als ich bei
genauerem Hinsehen feststellte, dass es sich bei diesen
Warrant in Wirklichkeit um die seit über dreissig Jahren
aktive deutsche Speed Metal-Institution aus Düsseldorf
handelte. Mit „Metal Bridge“ folgt nun endlich der
langersehnte Nachfolger des 1985er-Debuts „The
Enforcer“, und ich denke mal, dass in diesem
Zusammenhang das Coverartwork – ein antikes römisches
Viadukt und eine moderne Bogenbrücke aus Stahl kreuzen
ihre Wege und prallen zusammen – durchaus symbolisch zu
verstehen ist, denn auf dem neuen Langeisen befindet
sich gleichwohl brandneues und uraltes Material im
modernen Soundgewand, und diese Heirat aus alt und neu
ist mehr als geglückt. Sagt euch das geflügelte Wort
„Brückenschlag“ etwas? Na also! Begleitet von den beiden
„Neuen“ Dirk Preylowski an der Gitarre (seit 2011 dabei)
und Thomas Rosemann am Schlagzeug (2012 dazugestossen)
rockt sich Urmitglied Joerg Juraschek am Bass und Gesang
durch die vierzehn (Intro nicht mitgezählt) Songs, die
jeden traditionsbewussten Headbanger begeistern dürften.
Bei der Qualität des dargebotenen Liedguts ist es mir
ein echtes Rätsel, wieso von der Band in all der Zeit
nicht mehr Notiz genommen worden ist, denn hier wird
lupenreiner, rostfreier Teutonenstahl geliefert, wie man
ihn als echten Fan nur lieben kann. Gehobenes Tempo geht
Hand in Hand mit Killerriffs, knurrigen Bässen und einer
markigen Charakterstimme, die nichts Anderes als schiere
Metal-Power vermittelt, was will man mehr? Geile Band,
geile Songs, geiles Album, das auf den Altar eines jeden
Echtmetall-Gläubigen gehört. Wenn ihr an alte Werte wie
schwarzes Leder, Ketten, Nieten und Jeanskutten glaubt,
dann kauft euch das Ding, Leute, so und nicht anders
klingen Verfechter des wahren Glaubens! Mirko B.
Punkte:
9.1 von 10
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RED CIRCUIT – The Haze Of Nemesis Limb Music
Fünf Jahre nach ihrem Zweitwerk “Homeland”
überzeugen die Prog-Metaller Red Circuit erneut. Die
lange Wartezeit hat sich also gelohnt. Umso
erfreulicher, dass Hauptsongwriter und Keyboarder Markus
Teske seinen hörbarsten Mitmusiker behalten konnte.
Sänger Chity Somapala (u.a. Ex-Firewind) veredelt auch
dieses Werk mit seiner grandiosen Stimme. Die zehn
eigenen Lieder und das Deep Purple-Cover „Soldier Of
Fortune“ besitzen eine spürbare Qualität, welche beim
Hörer Begeisterung auslöst. Wobei das Etikett des
Prog-Metal eher einem Richtwert denn einer absoluten
Wahrheit entspricht. Man könnte die Kompositionen auch
als sehr kreativen Heavy/Power/Symphonic Metal
bezeichnen. Gut auch, dass Chity auf allzu hohen Gesang
verzichtet. Von der Atmosphäre her erinnert „The Haze Of
Nemesis“ gar an epische Dream Theater. Wobei dies nur
auf die Instrumente zutrifft. Chity dagegen klingt nicht
nur anders als James LaBrie, sondern auch dreckiger. Red
Circuit ziehen hier alle stilistischen Register dieses
Genres, so dass nie Langeweile aufkommt. Letzteres
könnte aber auch an der Liederlänge liegen, welche trotz
ihrer progressiven Ausrichtung nur einmal die
Fünf-Minuten-Marke überschreiten. Das sehr ruhige „My
World Collides“ sorgt zwischendurch für Erholung und
glänzt mit einem perfekten Duett von Chity und
„Überallsängerin“ Amanda Somerville. Fazit: Wer Prog
Metal mag, wird „The Haze Of Nemesis“ lieben. Hier wird
das Rad zwar nicht neu erfunden, aber mit bekannten
Zutaten ein Werk voller Emotionen aufgeführt.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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SISTER SIN – Black Lotus Victory Records
Langsam aber sicher mausern sich Sister Sin zu einem der
heissesten Exportschlager Schwedens, und das liegt
keinesfalls nur an Frontfrau Liv Jagrell. Bereits das
Debut „Dance Of The Wicked“, das 2003, ein Jahr nach der
Bandgründung, als Indie-Release erschien, liess die Rotz
Rock-Fraktion aufhorchen. Das längst vergriffene Juwel
wurde letztes Jahr glücklicherweise
wiederveröffentlicht. 2008 ergatterte die Truppe einen
internationalen Plattenvertrag und publizierte seither
schön regelmässig im Zwei-Jahresrhythmus hochdotierte
Longplayer. 2008 „Switchblade Serenades“, 2010 „True
Sound Of The Underground“ und 2012 „Now And Forever“.
Als neuestes Baby wird nun „Black Lotus“ auf die
Fangemeinschaft losgelassen. Grundsätzlich ist eine
female fronted Metal / Rockband nichts Weltbewegendes.
Es gibt aber Ausnahmen. Als Nonplusultra-Beispiel gilt
Doro Pesch, The Queen Of Metal, Nina C. Alice und Skew
Siskin als musikalische Stieftochter von Lemmy und
Motörhead ist ebenso zu erwähnen. Mischt man nun im
diesem Sinne klassischen Metal mit dreckigem Rock'n'Roll
und bleibt bei den weiblichen Vocals, es resultiert
Sister Sin. Obwohl die Truppe schon auf erstaunlich
hohem Level begann, ist praktisch von Album zu Album
eine Steigerung auszumachen. Mit zunehmender Erfahrung
wurde die Musik homogener und ausgereifter. Das gipfelt
nun in „Black Lotus“. Die Scheibe begeistert vom ersten
bis zum letzten Ton. Sie überzeugt durch jede Menge
harter Riffs, die mit eingängigen Melodien kombiniert
werden, vor allem aber durch die dreckigen, aggressiven
Vocals höchstes Niveau erreichen. Dass die Lady aber
nicht nur im harten Bereich brilliert, zeigt sie
eindrücklich bei der Ballade „The Jinx“. Da können die
meisten Popsternchen schlichtweg einpacken. Sister Sin
mit „Black Lotus“ ist kurz und bündig weltklasse.
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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NECROPHAGIA - White Worm Cathedral Season of
Mist/Irascible Es darf sich wieder gegruselt
werden! Nach einer dreijährigen Pause melden sich die
Horror-Metaller Necrophagia unter der Leitung von
Chef-Kinderschreck Killjoy DeSade zurück und legen 13
ultra-starke, straighte, heavy Tracks vor. „WhiteWorm
Cathedral“ ist weniger experimentell, weniger verspielt
als frühere Necrophagia-Scheiben, mehr auf Wesentliche
konzentriert: groovender, fetter Death Metal mit geilen
Riffs und Killer-Hooks, aber alles dennoch sehr
eigenständig und inspiriert, mit Horror-Elementen,
mystischen und okkulten Einspielern und gruseligen,
speziellen (Dis-)Harmonien. Unglaublich geil ist z.B.
der originelle, gruselige Refrain von „Reborn Through
Black Mass“ - der bleibt sofort im Ohr. Nach über 30
Dienstjahren weiss man ganz offensichtlich, wie man an
die Sache rangehen muss! Ultra-geile Scheibe, unbedingte
Kauf-Empfehlung von meiner begeisterten Seite.
Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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GHOST BRIGADE – IV – One With The Storm Season Of
Mist/Irascible Nun… Hier sitze ich, ziehe mir den
mittlerweile vierten Output dieser Ausnahmeband rein,
der Rauch der Zigarette zieht gegen die Decke… Und ich
habe keinen blassen Schimmer, was ich zu „One With The
Storm“ schreiben soll. Warum? Weil dieses Album kaum
fassbar ist. Mehr wie ein Schatten, eine flüchtige
Illusion dessen, was man als wahrnehmbar bezeichnen
kann. Die werten Herren aus Finnland haben es wieder mal
geschafft, etwas zu kreieren, das sowohl laut als auch
leise, filigran und dennoch brachial, erhebend wie auch
niederschmetternd ist… Nimmt man nur mal den Opener
„Wretched Blues“: Groovig wird die Dunkelheit nach einem
kurzen Einstieg auf den Hörer losgelassen, aber nicht
brutal ins Gesicht geworfen, sondern leise schleichend
im Hintergrund aufgebaut. Dazu trägt auch die Stimme des
Sängers Manne Ikonen bei, der zwar growlt, aber auf eine
verständliche, beinahe klagende Weise. Er schreit den
Zuhörer nicht an, er KLAGT an. Und das auch, wenn er
clean singt wie im nachfolgenden „Departures“. Die
Instrumentalfraktion macht wie bisher immer einen
superben Job, webt dichte, düstere Soundteppiche, auf
denen sich die Melancholie der Nordmannen ausbreitet und
alles Licht in einen dämmrigen Zustand versetzt. „Long
Way To The Graves“ ist auch so ein Song, der
stellvertretend für das musikalische Können der Band
steht – hier wird zuerst nur mittels Schlagzeug, dann
durch akustische Gitarren und Synthie-Sounds der Boden
für den Gesang vorbereitet, welcher clean und
eindringlich daherkommt, nach und nach baut sich die
Atmosphäre immer mehr auf, verdichtet sich zusehends,
bis sie die Klimax erreicht, um gegen Ende des Songs
mittels Synthies auszuklingen. Ganz, ganz grosses Kino
für diejenigen, welche es noch verstehen, zuzuhören und
Musik um der Musik Willen zu geniessen! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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JOB FOR A COWBOY - Sun Eater Metal Blade/Sony
Music Leute des extremen Metal, hier ist das
Album des Monats. Job For A Cowboy aus Arizona U.S.A.
mit "Sun Eater" klingen recht sperrig und komplex, aber
schaffen es gleichfalls, Melodien in ihre begnadeten
Songstrukturen hineinzupflücken. Diese Jungs sind die
Zukunft, wenn sie nicht ins kommerzielle Fahrwasser
abtauchen. Für einen Vergleich könnte man auch Mastodon
herbeiziehen, nur eben viel härter, aber genau so genial
an den Instrumenten. Was für fabulöse Songstrukturen,
der Bass begleitet die Band wie eine dritte Gitarre und
trägt seinen Part bei, diese Band zu den Speziellen des
Erdballs zu nennen. Leute, die technischen Death Metal
lieben, können hier ohne zu zögern zuschlagen und werden
sicherlich nicht enttäuscht werden, nein im Gegenteil,
die Scheibe wird in Dauerrotation in der heimischen
Soundanlage laufen. Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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KONTRUST - Explositive Napalm Records/Universal
Nach zwei Jahren melden sich die österreichischen
Crossover-Spezialisten Kontrust musikalisch mit dem
neuen Album "Explositive" zurück. Und ich kann nur
sagen, dass dieses Album gross rauskommen wird! Kontrust
machen massentaugliche Musik, ohne dabei glattgestrichen
zu wirken. Die Band streift in ihren 11 Songs so
ziemlich jedes verträgliche Metal-Genre, ohne dabei aber
als Metalband zu wirken. Jeder Song lebt von den
eingängigen Melodien und der Gesangsführung der
weiblichen Sängerin sowie des männlichen Shouters. In
praktisch jedem Song steckt das Potenzial, ein Ohrwurm
zu werden. Kontrust sind ein Hybrid aus Skindred, RATM,
No Doubt und Die Antwoord. Ich könnte hier eine riesige
Lobeshymne starten, aber KAUFT euch das Album und
überzeugt euch selbst! Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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HOUSE OF X – House Of X Escape Music/Non Stop
Music Intensiver, abwechslungsreicher Hard Rock
gibt es diesen Monat von den bereits etwas älteren
Recken House Of X. Dabei steht das X als Überbleibsel
der Band X-UFO. Unter deren Namen formierte Keyboarder
Danny Peyronal 2011 eine UFO-Coverband, deren Mitglieder
ausschliesslich aus Ex-UFO und Ex-MSG-Mitgliedern
bestand. An möglichen Kandidaten fehlte es also nicht
(alleine UFO verbrauchten in ihrer seit 1969 dauerenden
Karriere 16 Gitarristen, 6 Schlagzeuger, 6 Keyboarder
und 3 Bassisten). Peyronal, der bei UFO ab 1975 maximal
eineinhalb Jahren aktiv die Tasten bediente, übernahm
bei X-UFO den Gesang. Und das tut er nun auch bei House
Of X. Und zwar derart gut, dass ihr die Vorgeschichte
gleich wieder vergessen könnt. Von den Ex-UFO und
Ex-MSG-Musikern spielt bei dieser neuen Band
erstaunlicherweise nur noch Peyronal mit. Anstelle von
Cover-Versionen gibt es hier aber eigene Kompositionen,
die schlicht für sich stehen. Ein Vergleich mit UFO kann
der Reviewer nicht ziehen, da dieser ausser dem
unverwüstlichen „Doctor Doctor“ (immerhin!) sich mit UFO
nicht auskennt. House Of X brauchen diese Vergleiche
aber auch nicht, da sie eigenständig und wie Jungspunde
rocken. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder künstlich,
sondern alles irgendwie vertraut. So machen Lieder wie
das schleppende „Martian Landscape“, das rock’n’rollige
„No More Tequila“ oder das funkige Instrumental „Rage“
richtig Spass. Die langweilige AOR-Schiene lassen House
Of X erfreulicherweise aussen vor. House Of X bleiben
auch spannend, wenn es wie z.B. bei „Alive“ vermeintlich
ruhig wird. House Of X schaffen das Kunststück, zwölf
Lieder auf CD zu bannen, welche ihre Einschlagskraft bis
zum letzten Ton behalten. In dieser Form können die
Briten getrost auf das X im Namen verzichten.
Roger W.
Punkte:
9.0 von 10
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SPIDERS – Shake Electric Spinefarm
Records/Universal Als Motto einer Scheibe darf
der Titeltrack konsequenterweise verstanden werden.
„Shake Electric“, der Zweitling der schwedischen 70's
Rocker Spiders ist da unmissverständlich: „Let's get
together / we are young, restless and bored / we gonna
have some fun tonight“ singt da die begnadete Frontfrau
Ann-Sofie Hoyles ins Mikro und ruft damit, wie schon im
Opener „Weekend Nights“ vom Debüt „Flash Point“ (2012),
auf zur fröhlich sorglosen Party-Nacht. Denn wenn ich
hier von 70's schreibe, dann denke ich weder an
verkifften Doom noch Psychedelic Rock, dafür an eine
rotzig glitzernde Mischung aus Garage, Glam und Stadion
Rock. Die Vorbilder sind dabei nicht zu überhören: Mal
gibt man sich rau wie die Stooges („Only your Skin“),
tänzelt beschwingt durch die Nacht wie Thin Lizzy
(„Lonely Nights“), verarbeitet Herzschmerz selbsbewusst
wie Stevie Nicks („Bleeding Hearts“), gibt sich mit den
Runaways rebellisch („Control“), stolziert mit KISS
durch die Strassen („Back on the Streets“) und kämpft am
Ende mit Blue Öyster Cult stürmisch um die Welt („War of
the World“). Auch diese Reminiszenzen sind zwar nicht
neu, gerade in Schweden. Imperial State Electric etwa
sind nur ein Beispiel dafür. Doch 1. fällt mir grad
keine andere Band ein, die das auf so ehrliche, beinahe
naiv unbedarfte Weise tut, 2. in allesamt
funktionierende, heisst mitreissende Songs verpackt und
3. gekrönt wird von einer wilden, energetischen
Performance, allen voran derer Hoyles, die
allerspätestens in der souligen Ballade „Hard Times“
klar macht, dass sie sich vor Szene-Liebling Elin
Larsson (Blues Pills) stimmlich nicht verstecken
braucht. „Shake Electric“, das ist 34 Minuten bestens
gelaunter, eingängiger Rock'n'Roll verteilt auf 10
Nummern, wovon eine knackiger und glamouröser ist als
die andere. Oder um aus der Sicht von Spiders noch
einmal aus dem Titeltrack zu zitieren, obwohl der
ehrlich gesagt von einem Liebespaar handelt: „They can
never stop us now“. Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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STICKY BOYS – Make Art Listenable
Records/Irascible Wieder eine Franzosen-Truppe.
Nach dem Debüt-Album hauen hier Sticky Boys ihren
Sleaze-Rock in die Umlaufbahn und bringen den Spassfaktor
zum Sieden. Bai Bang gehen als Brüder im Geiste
wie der Sinne durch und der rotzige AC/DC-, und Crazy
Lixx-Sound packt einen von der ersten Sekunde an. Einen einzelnen
Song heraus zu heben braucht es nicht, da alle elf Tracks
voll überzeugen und sich mit ihrer unbekümmerten
Rotzlöffelart in die Herzen der (Sleaze-)
Rocker/Metaller spielen. Ab und zu kommt eine kleine
Prise Punk zum Vorschein, die aber immer sehr dezent im
Hintergrund bleibt. Was die Jungs machen, geht in die
Beine. So französisch klingt das Ganze nicht, eher nach
einer schwedischen Invasion in L.A. Darum nicht mehr
lesen, sondern kaufen! Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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GURD - Fake LC Records/Non Stop Music 20
Jahre schon gibt es die Thrash/Hardcore-Truppe um Gurd.
Das sind etliche Jahre mit Hochs und Tiefs, die da an
uns vorbeigerauscht sind. Ehrlich, langweilig sind Gurd
eigentlich nie gewesen, nein im Gegenteil, die Band ist
für mich so was wie die Schweizer Antwort auf Exodus.
Der Gitarrensound und die genialen Riffs sind mit denen
der Amerikaner ebenbürtig, das muss einfach mal erwähnt
sein. Nun steht "Fake" vor der Türe und bietet beste
Unterhaltung im Groove-Sektor des Thrash und Hardcore.
Die 13 Tracks sind wie immer in einem coolen Soundgewand
gehalten und wirken auf den Schreiber dieser Zeilen sehr
erfrischend. Groove und Thrash geben sich die Klinke und
machen mächtig spass. Cool, dass es euch immer noch
gibt, auch wenn ich mich wiederhole: Ihr seid Spitze!
Punkt und aus. Daniel J.
Punkte:
8.9 von 10
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WHITESNAKE – Live In 1984 (Back To
The Bone) – CD/DVD Frontiers Records/Musikvertrieb
So meine Lieben! Die beste Whitesnake-Scheibe ist und
bleibt „Slide It In“. Von dieser Tour stammt auch diese
Live-Aufnahme. Zusammen mit den sich um den Verstand
spielenden John Sykes, Trommel-As Cozy Powell und
Bassist Neil Murray wurde hier ein atemberaubendes
Konzert auf Tonträger gebannt. Alleine Lieder wie
„Guilty Of Love“, „Love Ain’t No Stranger“, „Slow An‘
Easy“ (Master Sykes, ich liebe dich!), „Cryin‘ In The
Rain“ und „Ready And Willing“ rauben mir den Verstand.
„Here’s a song for you!“, der legendäre Ruf von
Mastermind David Coverdale erschallt immer wieder durch
die Boxen und zeigen den Shouter in der Hochphase seiner
Leistung. Auch wenn hier und da auch schon mal ein
schiefer Ton drin ist, gesanglich ist David hier
bedeutend besser bei Laune, als auf dem Monster Of Rocks
Live-Werk „Live At Donington 1990“. Dank Cozy und John
werden die Songs einiges schneller gespielt, als im
Original. Das raubt den Blues-Songs ein bisschen das
Flair, lässt sie aber in einem bedeutend cooleren Groove
erklingen. Mehr schreiben als, wer etwas auf sich hält
muss sich diese Scheibe zulegen, brauche ich nicht. Ich
lehne mich jetzt genüsslich zurück, lasse mich von
„Ready And Willing“ und den anderen Songs auf eine
Zeitreise mitnehmen, in welcher die Musik noch rein war,
das Handwerk über allen technischen Möglichkeiten stand
und die Frauen eben „Ready And Willing“ waren…
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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FIREWÖLFE – We Rule The Night Limb Music
Zwei Namen und ich zucke erfreut zusammen! David Fefolt,
bekannt durch seine Arbeit bei Masi und Angels Of
Babylon, konnte durch seine kräftige Stimme, die leicht
verraucht klingt (Erinnerungen an Paul Shortino werden
wach) schon immer punkten und Schlagzeuger Jay Schellen
(Unruly Child, Hurricane) blieb mir ebenso in bester
Erinnerung. Nun sind die beiden bei Firewölfe und
liefern ein astreines, handwerkliches tolles Album ab.
Melodischer US-Metal ist auf diesen zehn Songs zu hören
und alleine die Einleitung zu „Betrayal’s Kiss“ ist eine
Offenbarung vor dem Herrn. Eine, die dann in einem
leicht arabischen Touch eingebetteten Midtempo-Track
endet. Das flotte „Dream Child“ verzaubert ebenso wie
„Late Last Night“ und „Ready To Roll“. Fans die auf
amerikanischen Hard Rock/Metal stehen werden an „We Rule
The Night“ ihre wahre Freude haben. Firewölfe sind aber
weit weg von Sounds der Marke Poison oder Warrant, sondern
gehören eher in die Tesla, Riot, Lilian Axe, Bad Moon
Rising, Lion und Leatherwolf Ecke. Was die Herren an
tollen, fast unscheinbaren Songs kreieren, dabei mit
gesanglichem Geschick und tollen Riffs aufwarten, sucht
heute Seinesgleichen! Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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CRAZY LIXX – Crazy Lixx Frontiers
Records/Musikvertrieb Bereits seit 12 Jahren
sind die Schweden Crazy Lixx aktiv und können somit
durchaus zur Speerspitze der Neo Sleazy-Szene gezählt
werden. Obwohl die Truppe mit ihrem neuen, selbst
betitelten Album bereits den vierten Longplayer auf die
Fans loslässt, hatten sie auch immer wieder mit Line
Up-Problemen zu kämpfen, was für die Karriere sicher
nicht förderlich war. Nebst Sänger und Bandgründer Danny
Rexon besteht das Quintett aktuell aus Rückkehrer Joel
Cirera am Schlagzeug, den beiden Gitarristen Andy Zata
und Edd Liam sowie aus Bassist Jens Sjoholm. Trotzdem
glänzte die Band durch nicht zu unterschätzende Klasse
in Bezug auf das Songmaterial, das durch enorme
Homogenität immer wieder auf positive Resonanzen stösst.
Dieses Fingerspitzengefühl für eingängige Melodien wurde
nun auch auf dem neusten Output nahtlos fortgesetzt.
Einprägsame Refrains und intensive Hooks wurden zu einem
hohen Hitpotenzial verdichtet. Nebst den Sleazy-Aspekten
gewichtet die Truppe aber auch jederzeit die Melodic und
Hair Metal-Seite der Achtziger. Mit prägnanten Chören
stösst die Truppe auch regelmässig in
Stadionrock-Bereiche vor. Man landet somit irgendwo in
der Schnittmenge von Def Leppard, Poison und Ratt. Das
neue Album stärkt nun dieses Fundament einmal mehr mit
tollen Songs, die leicht ins Ohr gehen. Zu hoffen ist,
dass das Bandgefüge nun endlich stabil bleibt. Dann
jedenfalls spricht nichts dagegen, der Band eine noch
erfolgreichere Zukunft zu prognostizieren. Chris
C.
Punkte:
8.6 von 10
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OBITUARY - Inked In Blood Relapse Records/Non
Stop Music Und es darf wieder gegroovt werden!
Endlich, hurra, Obituary sind nach fünf albenlosen
Jahren zurück und knallen uns Inked In Blood, ihr
neuntes Studioalbum in nunmehr 25 Jahren Bandgeschichte
vor den Latz und in die Ohren. Die Finanzierung hat das
Florida Death Metal-Urgestein ganz modern mit
Crowdfunding hingekriegt - und auch musikalisch zeigt
das Quintett noch keine Anzeichen von Altersschwäche.
Etwas anachronistisch ist höchstens die Produktion von
„Inked In Blood“ - im Vergleich mit anderen Produktionen
dieser Tage kommt der Sound fast etwas dünn daher, aber
eigentlich ist das ganz angenehm und passt zu Obituary.
Sie haben es nicht nötig, ihre Musik künstlich
aufzublasen, eine solche Band braucht keine überfette
Produktion. So erdig und leicht rumpelig wie sie ist,
passt sie wie Arsch auf Eimer. John Tardys Stimme leidet
so wenig unter altersbedingtem Schwund wie seine
Haarpracht und er uuuooght und würgt und aaarght sich in
altbekannter Manier - improvisiert oder nicht, ist mir
nicht bekannt - durch die 12 Songs. Eine so solide wie
unerbittliche Rhythmusfraktion bestehend aus seinem
Bruder Donald Tardy und Terry Butler walzt die letzten
Widerstände nieder und ebnet den Weg für den typischen
dumpfen Gitarrensound, in dem sich Neuzugang Kenny
Andrews super einfügt und Trevor Peres würdig
unterstützt. Alles beim Alten also - und das ist gut so!
Mit Obituary liegt man niemals falsch, auch mit dieser
Scheibe nicht! Lucie W.
Punkte:
8.5 von 10
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AT THE GATES - At War With Reality Century
Media/Universal Ich war im Vorfeld sehr
skeptisch was dieses Album anbelangt... Denn 1995 gaben
AT THE GATES mit ihrem melodischen
Death'n'Roll-Schwanengesang namens "Slaughter Of The
Soul" ein stilprägendes, mittlerweile verdient zum Kult
erhobenes Album ab und die Musiker verteilten sich auf
verschiedene Projekte (u.a. The Haunted, Cradle Of
Filth, The Crown). Ich liebte ihr Schaffen, vor allem
die beiden brutalen, leider nur semi-toll produzierten
und hochkomplexen ersten Alben "The Red In The Sky Is
Ours" und "With Fear I Kiss The Burning Darkness"... und
schlitzte mir wegen der Auflösung zumindest geistig fast
die Pulsadern auf. Nach 19 Jahren nun ein neues Album.
Und ehrlich gesagt hatte ich vor dem anhören eher Angst
eine weitere Legende begraben zu müssen als dass das
Schwedenquintett nahtlos an seinen Heldenstatus
anknüpfen würde. Das tatsächliche Ergebnis ist irgendwie
eine Mischung aus beidem, denn "At War With Reality" ist
alles andere als ein Experiment und tönt tatsächlich wie
eine logische Weiterführung von "Slaughter Of The Soul"
bis hin zu wahrscheinlich sogar geplanten Parallelen,
man höre z.B. nur mal "The conspiracy of the blind" und
warte auf den Aha-Effekt. Ich habe im Endeffekt aber
wirklich überhaupt nichts zu bemängeln, ausser dass die
Band tönt wie 1995 ich persönlich aber 19 Jahre älter
und ein anderer Mensch geworden bin. Metaller die sich
aber sehnlichst auf eine hochklassige Variante à la
"Slaughter Of The Soul - Teil 2" gefreut haben: voilà,
hier ist sie, den Messias gibts anscheinend wirklich...
aber ich bin immer noch skeptisch. Reinhören!
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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VANDERBUYST – At The Crack Of Dawn Ván Records
Die holländischen Hard-Rocker Vanderbuyst
veröffentlichen mit „At The Crack Of Dawn“ ein Album,
deren Lieder man bereits zu kennen scheint. Ist aber
nicht so. Denn hier handelt es sich um ein
eigenständiges, neues Werk. Die elf Songs bedienen sich
aber bei den üblichen Hard Rock-Elementen und basteln
daraus Lieder, bei denen man nicht im entferntesten an
billige Kopien denkt. Vanderbuyst schaffen damit ein
Kunststück, welches nur den wenigstens Bands gelingt.
Dabei setzen sie mal auf sleazige Elemente (z.B. "Girl
In Heat"), klassischen Hard Rock (z.B. "At The Crack Of
Dawn" oder "Catch 22"), Rock’n’Roll (z.B. "In The Dead
Of The Night" oder "Light My Dynamite") oder einen schon
fast progressiven epischen Anstrich ("On And On"). Mit
„Sweet Goodbye“ hat es sogar eine akustische
Lagerfeuer-Nummer aufs Album geschafft. In dieser
dringen gar entfernt Queen’sche Chöre durch. "At The
Crack Of Dawn" bietet schlicht gute Musik. Dieser wird
durch die trockene, erdige Produktion erst richtig in
Szene gesetzt. Wer hier plastischen Hochglanz-Hard Rock
erwartet, wird enttäuscht. Wer es aber authentisch und
bodenständig mag, wird an diesem Album seine Freude
haben. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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20DARKSEVEN – Roar Metalapolis Records Was
sonst kaum zusammenpasst, nämlich eine
deutsch-holländische Zusammenarbeit, klappt bei
20DarkSeven hervorragend. Die Newcomer bestehen aus
gestandenen Musikern: Marcus Jürgens ist bekannt als
Shouter, der auf den ersten Brainstorm-Scheiben zu hören
ist und auch bei Pump aktiv war. Gitarrist Peter Wagner
kennt man von Wicked Temptation. Nachdem geklärt ist,
wer die germanische Fraktion bildet, kommen wir zu den
westlichen Nachbarn. Tieftöner Alex Jansen spielt bei
Fox und war bei Mennen, während Schlagzeuger Hans in t‘
Zandt bei Vengenace, Bangalore Choir und Praying Mantis
in die Felle drosch. Der Vierer bietet
gitarrenorientierten Classic Rock und knallt beim Opener
„Do You Like The Dark“ wie eine Mischung aus Ozzy („Bark
At The Moon“) und Black Label Society aus den Speakern.
Also voll auf die Zwölf und mitten in die Fresse. So
muss knackiger Hard Rock klingen! Hervorzuheben ist die
Gitarrenarbeit von Peter Wagner, der bis anhin nie die
Anerkennung bekommen hat, die ihm zusteht! Was der
Opener verspricht, hält „Come Undone“, ein Song, der
nicht so ungestüm wie der Einstieg erklingt, sicj aber
mit seinem messerscharfen Riff sofort festkrallt. Die
Rhythmussektion ergänzt die Songs perfekt, stopft jedes
noch so kleine Loch zu und Marcus brilliert mit seiner
Stimme. Noch selten hatte ich das Gefühl, dass die Songs
dermassen auf die Stimme des Sängers zugeschnitten
sind. „Heart Of A Lion“, „Killing With Kidness“, „You
Don’t Know Me“ (mit leicht modernem Einschlag), „Stand
Your Ground“ (abwechslungsreich) und „Hard Times Coming“
sollten unbedingt angetestet werden. Was man dem Album allerdings
vorwerfen kann, ist, dass ein Refrain fehlt, der sofort
ins Ohr geht, und vielleicht der Abwechslung zuliebe
eine Ballade. Ansonsten ist «Roar» ein ganz geiles Debütalbum, das
man sich unbedingt anhören sollte. Ich bin mir fast sicher, von
20DarkSeven werden wir noch einiges vernehmen. Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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THE SKULL - For Those Which Are Asleep Tee Pee
Records Jaja, der Hans, der kann's. Nur dass in
diesem Fall Hans auf den Namen The Skull hört und mit
Eric Wagner, Jeff Olson und Ron Holzner drei Fünftel
einer der letzten Trouble-„Originalversionen“ auf der
Habenseite aufweist. Bestärkt durch die Gitarristen
Lothar Keller und Matt Goldsborough doomen sich die
Herren durch zehn Songs, die sich in keiner Weise vor
den musikalischen Ergüssen der nach wie vor aktiven
Trouble verstecken müssen. War ja irgendwie auch klar,
schon alleine Wagners Stimme ist ein unumstössliches
Wiedererkennungsmerkmal, dazu kommt die Tatsache, dass
man zwar nicht in allen aber doch in den meisten Tracks
den typischen, hölzernen Gitarrensound der
Trouble-Saitenhexer Bruce Franklin und Rick Wartell
gezielt einsetzt, womit sich unweigerlich die Frage
aufdrängt, wer jetzt eigentlich das richtige Erbe von
Trouble weiterführt. Altes Dilemma, kennt man zur
genüge, führt man sich nur mal schnell die Geschichte
von Bands wie Deep Purple/Rainbow/Whitesnake, Black
Sabbath/Ozzy Osbourne, Queensrÿche/Geoff Tate,
Accept/U.D.O. oder Exciter/Beehler vor Augen. Meine
Antwort auf diese Frage lautet allerdings: Spielt es
wirklich eine Rolle? In diesem Falle definitiv nicht,
denn dank The Skull können sich die Fans nun quasi über
Trouble im Doppelpack freuen. Die Reminiszenzen an die
glorreiche Vergangenheit der Band sind überdeutlich
vorhanden, da wird so viel zitiert und teilweise gar
kopiert (beim Opener „Trapped Inside My Mind“ schoss mir
blitzartig „Plastic Green Head“ durch den Kopf), dass
nur Absicht und auf keinen Fall Zufall dahinter stecken
kann. Somit hangelt sich „For Those Which Are Asleep“
praktisch durch sämtliche Trouble-Phasen, von den sehr
düsteren Anfängen über den weniger schwermütigen
Hippie-Doom der frühen Neunziger bis hin zur eher
rockigen Phase am Ende der Wagner-Ära. Und dass The
Skull ihr Debut ausgerechnet mit „The Last Judgement“
ausklingen lassen, also mit jenem Titel, mit dem Trouble
1983 auf dem „Metal Massacre-IV“ – Sampler vertreten
waren, ist ein mehr als deutliches Bekenntnis zur
eigenen Vergangenheit. Muss ich an dieser Stelle
eingefleischten Trouble-Maniacs wirklich noch sagen,
dass sie auch bei The Skull blind zugreifen können? Ich
glaube, das hat sich inzwischen von selbst erledigt.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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HORN OF THE RHINO – Summoning Deliverance
Doomentia Records/Cargo „There's heavy and
there's Horn Of The Rhino“, so erklärt uns das
Promo-Blatt zu „Summoning Deliverance“ und wer diese
Nashörner kennt, der weiss, dass da schon was Wahres
dran ist. Seit bald 10 Jahren steht das Trio einzig und
einsam für Sludge aus Spanien, angereichert mit
tonnenschwerem Doom. Doch wie gnadenlos rabiat der
Dreier mit dem eigentlichen Opener „Exvenhstench“
(vorher dröhnt nur das Intro „Awaiting the Scourge“ aus
den Boxen) auf ihrem mittlerweile fünften Silberling ans
Werk geht, überrascht dann doch. Eine waschechte
Blast-Beat-Raserei mit beinahe gegrowlten Vocals wird
einem da nämlich erstmal vor den Latz geballert, bevor
sie dann doch kommen, die bleiern schleppenden
Sludge-Riffs, für die das Horn in der Szene bekannt ist
und wie sie auch den Rest dieser Scheibe dominieren.
Erbarmungslos malmen sich epische Doom-Walzen wie
„Onward through Domination“ oder das epische
„Deliverance Prayer“ die Gehörgänge, wobei Fronter und
Klampfer Javier Galvez mit exaltiertem Wehklagen wie
ätherisch mystischem Singsang auch seine cleanen
Gesangsfähigkeiten in einem gregorianisch anmutenden
Part beeindruckend zur Schau stellt. In der Summe ist
„Summoning Deliverance“ dennoch deutlich heftiger,
extremer gehalten als sein Vorgänger „Weight Of
Coronation“ (2013), denn das schwarzmetallische „Grim
Foreigners“ und inbesondere das beinahe schon als
Blackcore zu bezeichnende „Builder of Carrion Effigies“,
in welchem Galvez Blut und Galle kräht, als würde er
Todesqualen leiden, setzten das einleitende
Blast-Beat-Massaker fort. Nein, leichte Kost ist
„Summoning Deliverence“ auf keinen Fall, ja, nicht
einmal der Bandname wird dieser riffgewordenen
Zerstörung wirklich gerecht. „Godzilla macht die Welt
platt“ oder so würde besser passen. Kissi
Punkte:
8.5 von 10
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RAUNCHY - Vices Virtues Visions Massacre
Records/Musikvertrieb Die Dänen von Raunchy
bringen hier ihr sechstes Werk heraus. Seit 1992
versucht man mehr gut als schlecht harte Songs mit
Melodien zu schreiben. Das Markenzeichen der Truppe aus
dem hohen Norden ist, die superben hohen
Wiedererkennungs-Melodien in ein ultrahartes Soundgewand
zu stecken. Für das benötigt man Keyboards oder
Synthesizer, um die harten Gitarren zu unterstützen. Die
elf Tracks sind für meine Verhältnisse wieder mehr in
Richtung Härte einzuordnen, als eben zu „weich“ zu
klingen. Aber was soll man da noch gross philosophieren,
die Band versteht es gut, sich ins Szene zu setzen und
hat in ihrem Heimatland schon mal die Charts erobert.
Wetten, dass sie im Herzen Europas auch punkten können
mit ihrer Mucke. Cooles Werk! Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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HIDE THE KNIVES – Silence The Youth Gain Music
Nicht schlecht – nach dem Debut „Saviour For Sale“ ist
praktisch die gesamte Besetzung dieser schwedischen
Combo abgehauen, nur der Sänger Glen Gilbert hatte
offensichtlich den Glauben an ein Fortbestehen nicht
verloren, und so ist man nun, knapp 4 Jahre nach dem
Beinahe-Split, wieder mit ner Scherbe am Start. Gut gut,
soviel zum Hintergrund und der Vergangenheit, lasst uns
doch mal einen Blick auf die Mucke werfen. Aha, das
klingt doch schon mal nicht schlecht, rockige Musik der
Marke Skillet oder Three Days Grace, auch Breaking
Benjamin können gut Pate stehen, ein sachte düsterer
Touch, der irgendwie immer über den Songs zu schweben
scheint… Plus ein Sänger, der das Kratzen in der Stimme
hat und sich nicht scheut, dieses einzusetzen. Geile
Sache also! Was allerdings Minuspunkte einfährt, ist die
Kantenlosigkeit, die dieser Sound mit sich bringt.
Könnte theoretisch auch im Radio laufen, also nicht
zwingend zur Hauptsendezeit, aber so spät am Abend
könnte dies durchaus drinnen sein. Aber auf eine gewisse
Art und Weise macht dies „Silence The Youth“ auch wieder
sympathisch, denn man kann die Scheibe ohne Probleme
einwerfen und geniessen, ohne sich zu verschlucken. Wer
also einen flotten, düster angehauchten Rocker sucht,
den man immer wieder geniessen kann, ohne sich reinhören
zu müssen, der ist hier goldrichtig. Man kann auch gute
Musik ohne grosse Ecken und Kanten erschaffen!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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KING DIAMOND – Dreams Of Horror
(Best Of ) Metal Blade/Sony Music Ich liebe
King Diamond und mit seinen ersten fünf Solo-Scheiben
hat er Musik für die Ewigkeit geschrieben. Losgelöst
damals von seiner alten Truppe Mercyful Fate,
konzentrierte sich der Sänger auf Konzeptalben und eine
musikalische Umsetzung, die getragen von metallischen
Elementen und fantastischen Gitarren Seinesgleichen
suchte. Ab „The Spider’s Lullaby“ verlor der Meister
aber an seiner Erhabenheit und seiner Unerreichbarkeit.
Zu verspielt, zu komplex wurden die Songs. Der frühere
Faktor, dass sich die Lieder sofort in die Gehirngänge
frästen, ging verloren. Nicht, dass die Lieder schlecht
wurden, aber man musste sich in die Tracks rein hören,
was früher nicht der Fall war. Das wird mir auf dieser
Doppel-Best-Of wieder bewusst. Besteht die erste CD aus
den Roadrunner-Tagen (den ersten fünf Scheiben „Fatal
Portrait“; „Abigail“; „Them“; „Conspiracy“, „
The Eye“)
und dem Anreihen von Hit an Hit, wird auf der zweiten CD die
Zeit bei Metal Blade wiedergegeben. Auch wenn die Gitarren
noch immer solieren (Andy LaRoque!!!) wie der Teufel
(„Waiting“, „Black Devil“, „Blue Eyes“), an den Glanz
der ersten Zeit kommen die Tracks nicht mehr heran.
Trotzdem beweist Mister Diamond, dass er zu den Grössten
des Business gehört und ohne ihn und seine beiden
Truppen Mercyful Fate und King Diamond die Metal-Welt um
einiges ärmer wäre! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BORN OF FIRE – Dead Winter Sun Pure Steel
Records/Non Stop Music Wer das Label Pure Steel
Records kennt, weiss, was ihn erwarten wird.
Traditioneller, meist amerikanischer Prägung getränkter
Metal, der stark im Untergrund verwurzelt ist. Der
Opener und Titelsong von Born Of Fire erinnert
gitarrentechnisch an Iced Earth und gesanglich an Fates
Warning. Und genau da findet sich auch die Schnittmenge
der folgenden Tracks. Ab und zu noch ein bisschen
Helstar und leichte moderne Sounds und fertig ist Born
Of Fire. Was das Problem der meisten Pure Steel Records
Truppen ist, sie werden nie an die Oberfläche kommen,
sondern immer im Untergrund bleiben. Das liegt an den
mit der Zeit zu monotonen Songs. Nicht dass die Lieder
langweilig wären. Aber es fehlt der packende Moment, der
grosse Hit, der aus dem Album nicht eines aus vielen
macht. „When Hope Dies“ ist alleine durch die
Schlagzeugarbeit (Fates Warning) und die solistische
Darbietung eine Offenbarung. Aber vor lauter
handwerklichem Geschick wird der hymnenhafte Teil
vergessen. „Spiritual Warfare“ (Queensrÿche lassen
grüssen), „Echoes Of The Lost“ (mit Streichern als
Einleitung) oder das sechs Minuten lange „Cast The Last
Stone“ überzeugen auf der ganzen Linie und es wäre dem
Quintett zu wünschen, dass sie erfolgreich sind. Wer auf
die genannten Vergleiche steht, muss hier zugreifen.
Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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DAWNBRINGER - Night Of The Hammer
Profound Lore Records
Wenn Chris Black nicht gerade
bei Superchrist Bass spielend am Mikro steht, bei
Pharaoh auf die Kessel haut oder bei High Spirits
einfach nur singt, kümmert er sich bei Dawnbringer um
Gesang, Drums, Bass und Keyboards zugleich, damit ihm
nicht etwa noch gar langweilig wird, und vor allem damit
er seine kauzige, epische und doomige Seite voll
ausleben kann. Dementsprechend sperrig und schroff wirkt
anfangs das Material, in das der Hauptakteur der
zusätzlichen Verwirrung zuliebe gerne schon fast
Yes-mässige, mehrstimmige Gesangspassagen eingebaut hat.
Aber schon nach kurzer Zeit kommt man zur
unausweichlichen Erkenntnis, dass der Herr Black einfach
ein begnadeter Musiker und Songwriter ist, der es
meisterlich versteht, mit Kontrasten, schmeichelnden
Melodien und unerwartetem Vermischen verschiedener Stile
den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Mal hört man
Cirith Ungol ohne Tim Bakers gewöhnungsbedürftige
Vocals, mal schimmert Solitude Aeturnus vermischt mit
einem Hauch My Dying Bride und Paradise Lost durch, mal
wird es beinahe rockig- folkig wie eine Art härtere
Version von Crosby, Stills, Nash and Young, im Intro zu
„One-Eyed Sister“ bedient er sich mittelalterlicher
Elemente, und in „Not Your Night“ lässt sich Chris Black
gar zu einem tiefschwarz angehauchten Blastbeat-Part
inklusive Röchelvocals hinreissen, um gleich danach
seine an King Diamond angelehnte Kopfstimme einzusetzen.
Also mangelnde Experimentierfreude kann man dem
umtriebigen Multitalent wirklich nicht vorwerfen,
dementsprechend oft kann man sich die Scheibe
hintereinander einverleiben, ohne dabei
Ermüdungserscheinungen erleiden zu müssen. Mit seiner
sechsten Veröffentlichung unter dem Dawnbringer-Banner
hat Chris Black wieder mal seine Qualitäten als
Lieferant für intelligente, spannende und gleichermassen
unterhaltsame wie fordernde Musik bewiesen, „Night Of
The Hammer“ ist ein ganz klarer Geheimtipp für jeden
Liebhaber epischer, aber völlig kitschfreier Klänge.
Mirko B.
Punkte:
8.4 von 10
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LORDI - Scare Force One AFM
Records/Musikvertrieb
Die finnischen Gruselrocker sind
immer noch da und es gibt wohl nicht wenige, die
dachten, dass diese spätestens nach dem Sieg beim ESC
2006 wieder bald von der Bildfläche verschwinden werden.
Seither sind jedoch drei weitere Alben entstanden, die
zwar keinen Hit mehr à la «Hardrock Hallelujah»
abwarfen, aber dennoch nicht schlecht waren. Trotzdem
haftet dem Lordi-Sound halt ein typisches Branding in
Form eines musikalischjen Korsetts an, aus dem man kaum
ausbrechen kann. Was sicher nicht geschadet hat, ist der
Lineup-Wechsel an den Keyboards, wo Henna als
Nachfolgerin von Awa seit 2012 deutlichere Akzente im
Gesamtsound, vor allem live setzen kann. Den letzten
(natürlich heimischen) Chart-Erfolg erzielte «Bite It
Like A Bulldog» 2008. Danach wars dann vorbei mit
weiterem Chartfutter, was aber nicht heisst, dass «Babez
For Breakfast» (2010) und «To Beast Or Not To Beast»
(2013) signifikant schlechter ausgefallen sind. Dennoch
macht sich zunehmend eine gewisse Gleichförmigkeit
breit, die vor allem am zu statischen Gesang von Tomi
„Mr. Lordi“ Putaansuu liegt. Ob es daran lag, dass der
Deal mit Sony flöten ging? Da die aktuellen Live-Shows
aber immer noch was her machen, sind Lordi in der Szene
nach wie vor gut verankert. Dass nun aber mit «Scare
Force One» bereits jetzt eine neue Studio-Scheibe
vorliegt, überrascht allerdings schon was. Der Opener
und Titeltrack lässt es nach dem Intro auf jeden Fall
schon mal ordentlich scheppern und «How To Slice A
Whore» klingt vom Titel wie vom Sound her nicht nach
Kindergeburtstag. «Hell Sent In The Clowns» ist derweil
Lordi pur und lässt sich auf der Bühne bestimmt passend
umsetzen. Weitere Songs decken das ab, was man schon
länger von den Finnen kennt, aber sicherlich auch
schätzen gelernt hat. Etwas "anders" präsentiert sich
«Cadaver Lover», weil hier einerseits die Piano-Klänge
von Henna nicht nur bei Intros einen bereichernden
Unterschied ausmachen und der Song wirklich geil
abgroovt! Ebenso frisch wie eine Spur härter bollert
«Nailed By The Hammer Of Frankenstein» optimal aus den
Boxen und wiederum sind es die Synthie-Effekte, die für
das Sahnehäubchen sorgen, cool! Auch hinten raus setzen
die Piano-Klänge von Henna, wie bei «She's A Demon»,
dezente wie passende Akzente. Nicht unerwähnt sollte
dabei auch das erfreulich kernige Riffing von Amen sein,
der mehrmals ordentlich zulangt und von der sauguten
Produktion förmlich getragen wird. Fazit: «Scare Force
One» ist trotz etwas schwächerer Mitte überraschend gut,
metallischer als der Vorgänger und somit ein guter
Einstand bei AFM Records. Die Lordi Fangemeinde wird
also noch vor Weihnachten mit weiteren
Schlacht(er)-Hymnen beschenkt. Rockslave
Punkte:
8.3 von 10
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AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL
OF DEAD - IX Superball Music
"Lost Songs", das letzte Album
der Amis, ist doch auch schon wieder 2 Jahre her, war es
doch recht Punk- und Indie-lastig. Hier mit "IX" kehrt
man eher wieder zu den musikalischen Wurzeln zurück. Art
Rock/Prog und Indie ist hier die Mischung, obwohl es den
Amerikanern um Conrad Keely und Jason Reece nicht ganz
gelingt, die Klasse der ersten Werke zu erreichen, ist
"IX" ein gutes Album geworden. Es ist zwar sehr
atmosphärisch ausgefallen, kann aber nicht mit der
gleichen Spannung aufwarten. Trotzdem gefallen die
Melodien wie bei "A Million Random Digits"
außerordentlich gut. Etwas düster und bedrohlich wirkt
das Ganze, und der Gesang passt gut zum Gesamtbild. "Lie
Without A Liar", eine sehr eingängige Nummer, gefällt
sehr schnell und könnte fast von RPWL stammen. Auch "The
Ghost Within" geht in dieselbe Richtung. Das fast schon
poppige "The Dragonfly Queen" glänzt mit einer tollen
Melodie und bleibt auch schnell im Ohr hängen. Mit dem
instrumentalen "Like Summer Tempests Came His Tears" hat
man eine sehr gefühlvolle Nummer auf dem Album, hier
stimmt die Atmosphäre und der musikalische Aufbau, ist
ganz stark, tolle Nummer. Auch wenn man die Klasse
einiger Vorgängerwerke nicht erreicht, ist "IX" im
Gesamten ein gutes Stück Musik auf hohem Niveau und
durchaus hörenswert. Crazy Beat
Punkte:
8.3 von 10
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SOEN - Tellurian Spinefarm
Records/Universal
Soviel ich weiss, kommen die
Proggies um Drummer Martin Lopez aus Schweden und
beehren uns hier mit ihren 2. Album "Tellurian".
Komplexe musikalische Strukturen, vollgepackt mit
technischen Spielereien und wunderbaren Melodien voller
Melancholie erwarten den Zuhörer. Es ist nicht einfach,
die Musik der Schweden einzuordnen, da sie manchmal,
wenn sie laut werden, etwas an Tool erinnern und bei den
ruhigen, melancholischen Parts durch grosse
Eigenständigkeit glänzen. Der Gesang ist meistens klar,
melancholisch und hat eine traurige Note an sich.
Dadurch klingt das Ganze auch etwas geheimnisvoll. Ab
und zu wird man auch ein wenig an Porcupine Tree
erinnert. Gut gefallen auch die sphärischen Keyboards
und die Chöre, die das Ganze noch aufwerten. Stark auch
"Pluton", das von wilden Gitarren bis zu cleanen Parts
über schöne Gesänge alles abdeckt, was Soen musikalisch
stark macht, ein toller Song. Dasselbe gilt für
"Koniskas", das sehr ruhig startet und in einem
Soundgewitter endet. Die Jungs verstehen es, Spannungen
aufzubauen und die Lieder interessant zu halten. Auch
gross das 8 Minuten lange "Void", ein Auf und Ab der
Stimmungen, getragen von der traurigen Gesangsmelodie.
Die Schweden landen hier mit einem starken Prog-Album,
das zwar seine Zeit braucht, um sich zu entfalten, aber
Potenzial zeigt und hat, wirklich hörenswert.
Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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SKÀLMÖLD – Með vættum Napalm Records/Universal
Die stürmische See auf dem Plattencover lässt
erahnen, was man von der neuen Skálmöld-Scheibe erwarten
kann. Die Wikinger segeln mit voller Kraft voraus und
lassen sich von nichts und niemandem aufhalten. Von
Beginn weg sind Chöre präsent, welche dem heroischen
Sound nochmals eine Extraportion Epik verpassen. Einmal
mehr gelingt es Skálmöld, die Möglichkeiten voll
auszuschöpfen, die ihnen die drei Gitarren im Line-Up
geben. Während dem zwei Gitarren für ein ordentliches
Grundgerüst sorgen, soliert die dritte Gitarre zu den
letzten Takten des Openers. Auch zweistimmige, geniale
Leads werden möglich - besonders herausstechend in 'Með
drekum', welches deutliche Maiden-Referenzen enthält.
Über die gesamte halten sich die Keyboards mehrheitlich
im Hintergrund und setzen nur kleine Akzente. Mehr ist
auch nicht nötig, denn das abwechslungsreiche Schlagzeug
und die Gitarren lassen keine Wünsche offen. 'Með
jötnum' legt die ganze Bandbreite der Band offen, die im
Mittelteil gar einen Ausflug in den Doom Metal wagt und
zum Schluss mit leicht schwarzmetallischem Geshredder
aufwartet. Mit ihrem gelungenen, dritten Studioalbum
leisten die heimatverbundenen Herren von Skálmöld einen
Beitrag, damit das kulturelle und geschichtliche Erbe
Islands nicht in Vergessenheit gerät. Patricia L.
Punkte: 8.0 von 10
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CENTINEX - Redeeming Filth Agonia Records
Die 1990 gegründeten Schweden gelten zwar als Urgesteine
des Schwedentodes, doch anders als ihre Landsleute
spielen Centinex keinen Death der Marke Göteborg oder
Stockholm, sondern orientieren sich Richtung Staaten und
dem berühmten Florida-Death Metal. Auch auf ihrem nun
veröffentlichten neunten Album "Redeeming Filth" zeigen
Centinex, dass der Groove an erster Stelle steht. Die
Songs sind fast gänzlich im Slow und Mid Tempo-bereich
angesiedelt, ohne dabei an Härte einzubüssen. Für Fans
von Obituary und Co. ein Muss. Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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LAWLESS – R.I.S.E Escape Music/Non Stop Music
Es kommt heute nur noch selten vor, dass sich eine neue
britische Band an den Stil wagt, welche die Insel
massgeblich geprägt hat: den Heavy Metal! Mit Lawless
haben wir endlich wieder mal einen solchen Kandidaten.
Dieser macht seine Sache ganz ordentlich, schafft es
aber (natürlich) nicht, an die Glanztaten der
Genre-Grössen anzuschliessen. Auf "R.I.S.E" überzeugen
vor allem die instrumentalen Teile, welche immer wieder
tolle Akzente setzten können. Dazu zählen zum Beispiel
die Gitarren-Soli. Sänger Paul Hume liefert zwar auch
einen super Job ab, vermag aber mit seiner Stimme nicht
aus der Masse an ähnlichen Sängern herauszutreten. Die
stilistische Breite, die auf "R.I.S.E" geboten wird,
lässt keine Wünsche offen. Sie reicht von den meist
schnellen Stücken über entspanntere Lieder, wartet aber
auch mal rockig auf. Gerade der mittlere Teil wertet mit
dem ruhigen „Song For A Friend“ und dem bluesigen „Kiss
My Glass“ das Album enorm auf. Hier vermischen sich die
Grenzen zwischen Hard Rock und frühem Heavy Metal
endgültig. "R.I.S.E" ist definitiv ein hörbares Album
und ein kleines Ausrufezeichen für die britische Heavy
Metal-Szene. Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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ANIMA MORTE - Upon Darkened Stains Transubstans
Records
Frederik Klingwall (Keyboard) gründete Anima Morte
im Jahre 2004, um, wie er selbst sagt, die famose Musik
des Filmemachers Dario Argento wiederzubeleben. Dunkel
und mysteriös zugleich. 2005 schloss sich dann noch
Stefan Gransberg (Bass, Bazouki, Gitarre und Synthies)
dem Projekt an. Später kamen noch Teddy Möller (Drums)
und Daniel Cannerfellt (Gitarre) dazu. Der Sound geht
klar in die Prog Rock-Ecke und mischt diesen mit
teilweise düsteren, geheimnisvollen Klängen, die schon
hie und da an Filmmusik erinnern. Gerade die Parts mit
viel Synthie- und Keyboard-Flächen bedeckte Musik, die
dann auch eher ruhiger sind, haben etwas Magisches, man
höre "Fear Will Pass Over Mind". Es gibt aber auch
wunderschöne Melodien wie bei "Wakeless", das mit
herrlichen Gitarren-Soli glänzt. Prog-Nummern wie "The
Darkest Pattern" sind herrliche Songs. Und die Herren
bringen das Wunder wirklich fertig, dass man hier auf
diesem Rundling den fehlenden Gesang nicht vermisst,
unglaublich. Das ganze Album bleibt und ist musikalisch
spannend aufgebaut, weit weg von Selbstverherrlichung
und Gefrickel. Hier zählt die Melodie und Kunst,
Spannung aufzubauen. Den einzelnen Tracks Atmosphäre zu
geben, hier sind wirklich gute Ideen in die Songs
geflossen, mal was ganz anderes, ich finde Anima Morte
ist auf jeden Fall eine Band, die man sich als Proggie
anhören sollte. Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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BLOODBOUND – Stormborn AFM Records/Musikvertrieb
Die schwedischen Heavy-Metaller Bloodbound gehören zu
den Bands, welche zwar laufend hochwertige Alben
abliefern, es aber einfach nicht schaffen, eine eigene
Identität zu kreieren. Diese Konstanz hat zwei Seiten:
Einerseits folgt auf "Stormborn" ein Knaller nach dem
andern, das Tempo ist meist hoch und reisst mit.
Anderseits ist es aber fast dreist, wie sich Bloodbound
auf "Stormborn" insbesondere bei Judas Priest bedienen.
Man ist hier gewillt, ein berühmtes Spiel zu spielen:
Was würde heraus kommen, wenn Powerwolf zusammen mit
Dream Evil, Primal Fear und Judas Priest einen Song
schreiben würden? Antwort: „Satanic Panic“. Wie würde
die Antwort bei HammerFall und Judas Priest heissen?
Definitiv „Iron Throne“. Was würde bei einer Kooperation
zwischen Edguy und Rhapsody Of Fire herauskommen?
Antwort: „Nightmares Of The Grave“. Wer mag, kann dieses
Spiel auch bei den nachfolgenden sieben Liedern
durchziehen. Aber nicht nur darum, besitzt Stormborn
einen grossen Unterhaltungswert, sondern weil auch die
Lieder sackstark sind. Teilweise erinnern sie an alte
Edguy und man wünscht sich, dass diese Deutschen sich
beim nächsten Album an Bloodbound orientieren und
endlich einen würdigen Nachfolger von „Hellfire Club“
abliefern würden. Und bevor ich’s vergesse: Testet
unbedingt das Dream Evil’‘sche „Made Of Steel“ an! Zum
Schluss: Vergesst die Kritik. Bloodbound sind Heavy
Metal! Noch Fragen? Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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SSS - Limp.Gasp.Collapse Prosthetic Records
SSS (Short Sharp Shock) stammen aus Liverpool und
liefern eine ohrenbetäubende Mischung aus Hardcore,
Punk/Crust, Metal und Grindcore ab. Bereits mit der
Vorabveröffentlichung "Dead Wood" feat. Jeff Walker von
Carcass konnten sie mich und viele andere begeistern.
Nun kommt mit "Limp.Gasp.Collapse" das dazugehörige
Album. Die Gitarrenhexer verursachen ein melodisches
Geballere, welches angenehm mit der explosiven
Hardcorestimme des Frontshouters harmoniert. SSS
wechseln gekonnt zwischen Strassen-Hardcore zu bösem
Thrash Metal. Diese Mischung, gepaart mit dem
Ideenreichtum und der Virtuosität der Instrumentalisten,
macht SSS zu einem echten Geheimtipp. Steve
Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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BETHLEHEM – Hexakosioihexekontahexaphobia Prophecy
Productions Irgendwie sind die Deutschen
Bethlehem an mir vorbei gegangen, dabei spielen sie in
Ligen, die ich normalerweise sehr schätze, sprich :
Eisregen, Marienbad, The Vision Bleak und so weiter. Die
Texte sind genau so schwarzhumoristisch und auch krank
wie bei Eisregen, die Stimmung Gänsehaut erzeugend – man
merkt deutlich, dass die Herren seit Jahren zusammen
Musik machen (und, wie auch Eisregen, schon in
Deutschland mit gewissen Platten auf dem Index
landeten), der Sound ist durchdacht und gut arrangiert,
das Horror-Flair kommt definitiv gut rüber (anders als
bei den Luschen von Evil Scarecrow oder gar Devilment).
Aber nur schon wegen dem Titel müsste man sich die
Scheibe zutun, denn wenn man ihn fehlerfrei ausspricht,
dürfte einem eine gewisse Bewunderung sicher sein – er
bedeutet im Übrigen so viel wie „Furcht vor der Zahl
666“. Also, ihr Sargträger und Grabschaufler, schnappt
euch eure letzten Münzen und kauft euch den neuen
Brocken von Bethlehem, schwingt dazu die Knochen (eure
eigenen oder die von jemand anderem) – es lohnt sich
allerdings auch, einfach mal den Texten zu lauschen und
bitterböse zu grinsen. Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
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MONSTER MAGNET - Milking The Stars
(A Re-Imagining Of Last Patrol) Napalm
Records/Universal
Nachdem die Amis in der jüngeren
Vergangenheit vor allem livehaftig damit beschäftigt
waren, ihre ersten genialen Werke aus dem
Dornröschen-Schlaf heraus zu holen, muss gleichzeitig
erwähnt werden, dass in den 2000er-Jahren immerhin sechs
Alben veröffentlicht wurden. Dies war längere Zeit von
Frontmann Dave Wyndorfs Drogensucht begleitet und
glücklicherweise scheint er die Kurve nun, mit wenigen
Abstrichen, wieder gekriegt zu haben. Das
wiederspiegelte sich entsprechend in guten wie gut
besuchten Konzerten, was letztes Jahr, nach dem Album
«Mastermind» (2010), mit «Lost Patrol» wieder zu einer
neuen Scheibe führte. Unter dem etwas schrägen, aber bei
dieser Band sicher passenden Titel «Milking The Stars (A
Re-Imagining Of Last Patrol)» hat man, nebst vier neuen
Songs, einige Tracks von «Last Patrol» neu aufgenommen,
respektive wollte diese "fröhlicher" als in der
Ur-Version erklingen lassen. «Mindless Ones '68»
verpasste man zum Beispiel zusätzlich den Keyboard-Sound
von den Doors und das wirkt dann entsprechend schon.
Wyndorfs Gesang klingt dabei aber nicht gross anders.
Aus «Paradise» wurde nun «No Paradise For Me», ergänzt
um Sprechparts und einer kreischenden Gitarre, wie man
sie von den frühen Iron Butterfly her kennt. «End Of
Time», jetzt neu als «End Of Time(B-3)» unterwegs, weist
jedoch kaum Unterschiede auf und da kann man sich dann
schon fragen, was das Ganze soll. Mehr bietet da die
überarbeitete Variante von «Stay Tuned», die nun «Stay
Tuned (Even Sadder)» genannt wird. Interessanter sind
eher die neuen Songs, die natürlich auch das bieten, was
der geneigte Fan von Monster Magnet kennt und mag. Mein
Favorit ist der letzte Song «Duke (Full On Drums 'N
Wah)», der eher anders klingt als sonst, das heisst mehr
nach The Cult und einen coolen Groove besitzt.
Genreliebhaber und Fans von Wyndorf & Co. können hier
auf jeden Fall blind zugreifen. Rockslave
Punkte:
keine
Wertung
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BLACK FATE – Between Visions & Lies Ulterium
Records Unglaublich! Als ich die ersten
Gesangsparts von Black Fate hörte, dachte ich sofort an
den ehemaligen Kamelot-Shouter Roy Khan. Die Art, wie
Vasilis Georgiou auf dieser Scheibe singt, ist schon
fast eine freche Kopie. Allerdings im positiven Sinne
gemeint! Die Griechen gehen hier auf ihrer vierten
Scheibe sehr professionell zur Sache. Kamelot, aber die
alten, grandiosen Tracks der Amis stehen hier als Pate.
Lieder wie das verträumte und verspielte „Into The
Night“ das von den Streichern, dem Gesang und der sich
ändernden Atmosphäre lebt, schreiben selbst Kamelot
heute nicht mehr in dieser vorzüglichen Form. Bei den
elf Songs passt alles, auch wenn ein Hit fehlt, aber
alleine das leicht progressive „In Your Eyes“ überzeugt
mit einer solchen Leichtigkeit, dass es Spass macht, sich
„Between Visions & Lies“ mehrmals anzuhören. Mit Gus
Drax, es scheint, dass alle griechischen
Gitarrenvirtuosen Gus heissen, verzeichnet der Vierer einen
weiteren Pluspunkt. Black Fate gefällt und kann
problemlos die Fans übernehmen, welche sich vom neuen
Sound von Kamelot abgewandt haben. Ob die Qualität der
ersten vier Kamelot-Scheiben mit „Between Visions &
Lies“ erreicht wird, muss jeder selber entscheiden.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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AVATARIUM – All I Want (EP)
Nuclear Blast/Warner
Der Druck, der dieser Tage auf
einer Band lastet, möglichst oft von sich Reden zu
machen, ist gross. So gross scheinbar, dass sogar
altverdiente Kult-Musiker wie Leif Edling (Candlemass)
ihm mit neuen Projekten nachgeben müssen. Nicht anders
jedenfalls kann ich es mir erklären, dass die
Doom-Legende sich nach nur einem Jahr seit der
Veröffentlichung des selbstbetitelten Avatarium-Debüts
genötigt sieht, eine EP mit lediglich zwei neuen Songs,
angereichert um drei Live-Tracks, zu veröffentlichen.
Davon abgesehen: Wie man Songs schreibt, dass weiss der
schwedische Tieftöner noch immer. Ein ekstatischer
Teufelstanz nämlich ist der Titeltrack „All I Want“, der
mit einem einzigen, treibenden Riff auskommt, unterlegt
mit gurgelnder Orgel und beschwörenden Percussions wie
voodoo-esken Rasseln, geschüttelt von Michael Blair (Lou
Reed, Tom Waits u.a.). Und natürlich angeführt von der
so zerbrechlichen wie einnehmenden Stimme Jannie-Ann
Smiths, die zumindest auf Scheibe langsam in die Rolle
der Rock-Frontfrau reinzufinden scheint, überzeugt sie
hier doch schon deutlich stärker als auf dem Debüt. Das
gilt ebenso für die zweite Nummer „Deep Well“, einer
semi-balladesken Doom-Nummer mit leicht folkigem
Anstrich, in deren Ende Smith zusammen und gegen die
Gitarre des zweiten Avatarium-Mainman Marcus Jidell
(Ex-Evergrey) singt. Und auch in den drei Live-Tracks
(„Pandoras Egg“, „Tides of Telepathy“ und „Bird of
Prey“) gibt sich keiner der Beteiligten die Blösse, ja,
das Material klingt zumindest für mich im Konzertumfeld
gar lebendiger als auf dem Studio-Original. Und so hat
„All I Want“ trotz einzig zwei neuer Songs doch seine
Berechtigung: Als Zeichen dafür, dass dieses
zusammengewürfelte Projekt doch langsam als Band
zusammenwächst. Kissi
Punkte:
keine
Wertung
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CRONE – Gehenna (EP) Prophecy
Productions
Da wird es einem wirklich nicht
leicht gemacht, herauszufinden, was man denn hier vor
sich hat. Ist es Doom? Ist es Post? Nein, es sind Crone,
die sich mit ihrer EP „Gehenna“ daran machen, oben
genannte Einflüsse und noch weitere miteinander zu
verschmelzen. Nur schon der Opener „Houses Of Gehenna“
wechselt von langsameren zu schnelleren Parts, hat eine
gewisse Post-Atmosphäre in sich und atmet dennoch
konsequent den Spirit des Dooms – die in den Hintergrund
gemischte Klarstimme (bewusst, nehme ich jetzt mal an,
für ein Versehen klingt das Werk zu professionell)
erzeugt eine eigene Art von Gänsehaut, ähnlich klagend
wie damals bei Memory Driven. „Your Skull-Sized Kingdom“
kommt mit atmosphärischen Melodien daher, die man so
vorerst nicht erwartet hätte, nur um dann um sich
schlagend in flottere Doom/Heavy Metal-Gefilde
abzudriften und anschliessend in einen Sound zu münden,
den man damals noch bei Draconian zu finden vermochte
(was zur Hölle machen die eigentlich heute?!). „Escher’s
Stair“ ist dann der Ruhepol der Single, zuerst rein
akustisch, danach in Begleitung einer elektrischen
Gitarre, aber immer noch getragen und würdevoll –
lediglich der Gesang geht hier echt unter, und auch wenn
das gewollt zu sein scheint – das wirkt einfach zu
wenig. „Dead Man“ als letzter Track vereint die
vorhergehenden in sich und präsentiert sich als soweit
gelungene Mischung aus alten und neuen Teilen der
erwähnten Musiklandschaften. Als Appetithappen reicht
„Gehenna“ völlig aus, ich persönlich bin gespannt, ob
die LP dann das Niveau und die unausgesprochenen
Versprechen zu halten vermag. Toby S.
Punkte:
keine
Wertung
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ANTHRAX - Chile On Hell (Live DVD
+ CD) Nuclear Blast/Warner
Satte 30 Jahre ist es schon her, als Anthrax ihr Debut
„Fistful Of Metal“ veröffentlichten. Hier ist nunmehr
wieder eine der vielen Live-DVD und -CD, die die Jungs
ihren Fans „schenken“. Das Konzert war am 10. Mai 2013
in Santiago, Chile. Wie es so ist, kann man diese
Scheibe auch als Best Of-Platte gelten lassen. Man
findet Songs aus verschiedenen Dekaden der Band. Vor
allem der Song „March Of The S.O.D.“, der aus der
Hardcoreplatte stammt mit verschiedenen Musikern, ist
für mich immer noch ein spezielles Highlight. Der
Gitarrensound dieser Scheibe ist immer noch eine der
besten Aufnahmen, die in der Metal-Geschichte produziert
wurde und schlicht einfach unerreicht sind. Anthrax-Fans
werden sich diese Scheibe kaufen, aber auch für
Einsteiger ist diese Werk sicherlich die paar Fränkli
wert. Daniel J.
Punkte:
keine
Wertung
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SKANSKA MORD – Skånska Mord (EP)
Transubstans Records
Ja, auch Skånska Mord kommen aus Schweden, schnausen im
Second Hand Shop und haben sich in ihrer Kindheit
sicherlich mehr als einmal an der elterlichen
Plattensammlung gütlich getan. Und trotzdem, trotzdem
das Quartett klingt wie vor 40 Jahren und trotzdem es
davon heute beinahe wieder so viele Bands gibt wie zu
Originalzeiten, hat diese selbstbetitelte EP mehr als
nur Daseinsberechtigung. Der Hauptgrund: „A Room without
a View“. Am ehesten vielleicht als Blues-Power-Ballade
zu bezeichnen und mit den relaxten Stücken von Graveyard
zu vergleichen, entwickelt dieser Song von seinem
Nebelschwaden-Anfang über den dramatischen Zwischenteil
bis zu seinem so wuchtigen wie melancholischen Refrain
einen Sog, wie ich ihn schon lange nicht mehr gehört
habe. Auch die anderen drei Nummern der EP, das zur
Mundharmonika gut gelaunt groovende „Leaving“, der
arschcoole Heavy Rocker „Illusion“ und das von
kreischenden Doppel-Lead-Gitarren dominierte Black
Salad“, ein Cover des schwedischen Gitarrenhelden Janne
Schaffer (u.a. Studiomusiker für ABBA, Bob Marley
u.v.a.), sind bestes Retro-Rock-Futter, das nicht
zuletzt durch die kernig, soulige Stimme Janne
Bengtssons eigene Konturen besitzt. Mit „A Room without
a View“ aber hat der Vierer für mich eines deutlich
gemacht: Mit dem richtigen Songwriting kriegt auch fast
50 Jahre alter Sound neue Dringlichkeit. Kissi
Punkte:
keine
Wertung
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WELLE: ERDBALL – Ich Rette Dich!
(EP) Oblivion/Musikvertrieb
Das Dessert ist serviert! Nach dem Album “Tanzmusik für
Roboter“ reichen die Electropop-Virtuosen von Welle:
Erdball den hungrigen Fans gleich einen deftigen
Nachtisch hinterher. Die Zutaten sind dabei altvertraut
und bringen wenig wirklich Neues und Überraschendes mit
sich - doch warum sollte man mit einem Erfolgsrezept im
Gepäck auch herumexperimentieren? Man nehme also eine
kultige tanzbare Hymne (der Titeltrack “Ich rette
dich!“), eine bittersüsse Hommage an die Vergangenheit
(“Das Radio, das Ohr der Welt“), eine aufgemotzte
Coverversion (“FanFanFanatisch“, im Original von
Rheingold) und packe dann noch einen Track für das 5.
Bandmitglied, den C=64, dazu (“Die Wahrheit“) – schon
ist das Dessertbüffet komplett! Die EP mit 8 brandneuen
Tracks ist fast schon ein ausgereiftes Album. Welle:
Erdball Fans dürfen sich dieses Jahr mit so viel neuem
Futter also glücklich schätzen! Einige Änderungen gibt
es allerdings schon: die neue Dame beim Sender,
LadyLila, macht eine gute Figur und trägt zum magischen
Welle: Erdball-Geist bei, der die Kombo neu inspiriert
und wiederbelebt hat. Neu und ungewohnt ist auch der
letzte Track des Silberlings – eine Remix-Version von
“Ich rette dich!“ von Massiv in Mensch. Welle: Erdball
sind Kult und das bleiben sie auch. Patricia H.
Punkte:
keine
Wertung
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DOWNFALL OF GAIA – Aeon Unveils
The Thrones Of Decay Metal Blade/Sony Music
Die ersten eineinhalb Minuten, die von sirenenartigen
Rückkopplungseffekten und sanften Gitarrenakkorden
gestaltet werden, sind trügerisch. Der abrupte Wechsel
zum Geprügel sorgt dann gleich mal für einen
ordentlichen Adrenalinschub und dies wird nicht der
letzte, unerwartete Übergang sein. Downfall Of Gaia
fordern ihren Hörer einiges ab, geben ihnen aber ebenso
viel zurück. Der Sound hat eine Tiefe und Intensität,
von der manche Band nur träumen kann. Die Vocals sind
sehr aufwühlend - passend zu den Texten, welche von der
Zeit handeln, welche die Menschen gefangen hält und vor
welcher es kein Entkommen gibt. Gerade wenn es wieder
etwas gemütlicher zu werden scheint ('Ascending The
Throne'), rollt eine hässlich grollende Lawine heran,
die im Verlauf von 'Of Stillness And Solitude' ihre
volle Kraft entfaltet. Ruhe kehrt erst ein, nachdem der
letzte Ton von "Aeon Unveils The Thrones Of Decay" nach
einer guten Stunde erstickt ist. Patricia L.
Punkte:
8.0 von 10
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MACHINE HEAD - Bloodstone & Diamond Nuclear
Blast/Warner
Die Erinnerung an die letzte Tour zum Vorgänger-Album
«Into The Locust» ist noch in bester Erinnerung! Das
Konzert im Zürcher Volkshaus war einfach nur genial und
die Hütte bebte wie zu den besten Zeiten. Satte zwanzig
Jahre nach dem Debüt wie Überflieger «Burn My Eyes» sind
Rob Flynn und seine Jungs inzwischen richtig gross
geworden. Ok, nicht so wie Metallica, aber mindestens so
gross, als dass der Frontmann aktuell verkündet hat,
dass Machine Head im kommenden Jahr, also im Sommer
2015, keine Festival-Shows mehr spielen wollen. Man sei
es leid, jeweils mitten am Nachmittag und je nachdem bei
Wind und Wetter aufspielen zu müssen. Sowas klingt
natürlich nicht für alle Ohren gleich schlüssig, aber es
hat eigentlich schon was Wahres bezüglich der
Fanresonanz an sich. Während die Hallen Live-Shows also
nach wie vor killen, sind die Studioalben zunehmend
sperriger geworden, respektive wenn Songs, wie zuletzt
auf dem Vorgänger einige, oftmals sechs, sieben, ja gar
über acht Minuten dauern, kommen sie einfach nicht so
auf den Punkt. Wobei man das trotz allem nicht
generalisieren kann, denn «Halo» (von «The Blackening»,
2007) dauert beispielsweise über neun Minuten, überzeugt
aber trotzdem, doch das Level ist seither hoch wie nie
und alles folgende muss sich daran messen lassen. Der
Opener «Now We Die» überrascht zunächst mal mit
klassischen Orchesterklängen, die man so ja wohl kaum
erwarten durfte. Dass der ansonsten im Geiste von Exodus
geil abstampfende Song auch im weiteren Verlauf die
sanften Geigenklänge einfliessen lässt, irritiert mich
echt, wie auch der ruhige Zwischenteil mit ungewöhnlich
cleanen Vocals (die zwar ganz ok sind) und dem nächsten
Geigenständchen. «Killers & Kings» kommt, da deutlich
kürzer, kompakter daher. Das nachfolgende «Ghosts Will
Haunt My Bones» startet zäh, ehe es danach mit einer
sehr melodischen Bridge wieder weiter geht, um dieses
Thema kurz darauf zu wiederholen.
Hinten raus
bleibt es dann lärmig, ergänzt um coole zweistimmige
Guitar Solo-Lines, die Rob Flynn und Phil Demmel
gemeinsam wie kongenial zocken. «Night Of Long Knives»
packt derweil die Thrash-Keule im wahrsten Sinne des
Wortes aus und lässt den Fensterkitt zerbröseln, ergänzt
um opulent arrangierte Vocals. Das überlange «Sail Into
The Black» baut sich mit einer gewissen Spannung auf,
aber es passiert (zu) lange nichts und der Rest ist
nicht wirklich weltbewegend oder zumindest
gewöhnungsbedürftig. Bisher zündet «Bloodstone &
Diamond» (bei mir) nicht wirklich, da zwar versucht
wird, einige soundmässige Farbtupfer zu setzen, was aber
jedoch auf Kosten der Eingängigkeit geht, da, wie zum
Beispiel bei «Eyes Of The Dead», der rote Faden in dem
Durcheinander nicht wirklich mehr zu erkennen ist. Da
das alles technisch jedoch auf dem gewohnt hohen Niveau
zelebriert wird, stimmt dies den Rezensenten folglich
etwas milder, aber nicht lange! Bei «In Comes The Flood»
stellt sich mir nämlich die Frage, ob das nun Machine
Head oder Scar Symmetry sind, die am Musizieren sind.
Immerhin wird allerspätestens hier bemerkt, wie fett die
Produktion ausgefallen und dass der neue Bassist Jared
MacEachern nicht nur hier gut zu hören ist. Ein Novum im
Sinne einer echten Ballade (!) stellt «Damage Inside»
dar, ist allerdings auch nicht die Quadratur des
Kreises. Deutlich mehr Schmackes offenbart «Game Over»
mit fettem Eingangsriff, aber richtig an den Eiern packt
einen eigentlich nur der herrlich röhrende Bass. Zu
allem Überfluss gibt es dann auch noch eine Art
Sprechgesang bei «Imaginal Cells» zu verdauen, was mich
noch ratloser hinterlässt. Mittlerweile ist über eine
Stunde Spielzeit erreicht und mit «Take Me Through The
Fire» stehen nochmals fast sechs Minuten an, die das
bisherige Gesamtbild bestätigen, will sagen «Bloodstone
& Diamond» ist sicherlich ambitiös, aber regelrecht
überladen und insgesamt betrachtet ziemlich konfus.
Nimmt mich nun nur Wunder, wie und war daraus live
umgesetzt wird. Die Antwort darauf kann schon bald
gegeben werden, denn noch vor Monatsende kommen Machine
Head nach Zürich ins Komplex 457. Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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NICKE BORG HOMELAND – Ruins Of A Riot Gain Music
Schon sechs Jahre ist es her, als das letzte Album
der Backyard Babies erschien. Glücklicherweise wurde nun
bekannt, dass die Jungs endlich wieder an neuem Material
arbeiten und somit das Warten der Fans schon in Kürze
ein Ende haben könnte. In der Zwischenzeit waren die
beiden Hauptakteure aber keineswegs untätig. Gitarrist
Dregan schloss sich der Band von Ex-Hanoi
Rocks-Frontmann Michael Monroe an und veröffentlichte
ein Soloalbum in bester Backyard Babies-Manier. Sänger
und Gitarrist Nicke Borg gründete die Combo Homeland,
mit der er aber gänzlich andere Pfade beschreitet als
mit seiner Stammformation. Mit „Ruins Of A Riot“ wurde
bereits zum dritten Mal ein Longplayer eingespielt. Die
Scheibe erschien im heimatlichen Schweden aber bereits
vor einem Jahr. Nichts desto trotz wird das Werk auch im
Rest von Europa mit Sicherheit auf offene Ohren stossen.
Es wird aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit die
Backyard Babies-Fangemeinde spalten. Mr. Borg wildert
mit Homeland im zeitlosen Rockbereich. Die Punk-Attitüde
lässt er komplett weg. Viel mehr legt er Wert auf fein
strukturierte Melodien und tiefgehende Emotionen. Man
kann es drehen und wenden, wie man will, mit seiner
angestammten Formation hat das Ganze herzlich wenig zu
tun, auch wenn uns das Label etwas anderes weismachen
will. Das bedeutet aber auch nicht, dass das Album
schlecht wäre, das Gegenteil ist der Fall. „Ruins Of A
Riot“ überzeugt durch Charme und Charisma, die Songs
sind unkompliziert aufgebaut, klar strukturiert und
dadurch leicht verdaulich. Dabei beweist Nicki, dass er
auch abseits des High Energy Punk'n'Roll zu einer
überzeugenden gesanglichen Leistung fähig ist. Nicht
Backyard Babies, aber trotzdem cool. Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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SLOWDRIVE - The Big D Eigenvertrieb Dem
eigenen Stil ums Verrecken einen neuen, noch nicht
existierenden Namen geben zu müssen, geht nicht selten
in die Hose, da zu häufig das gewünschte Eigenbild nicht
dem wirklich Dargebotenen entspricht. Nicht so bei den
Luzernern slowDrive (schreibt sich wirklich so), die mit
„North-Eastern Lu-Town Rock ‘n‘ Fuckin‘ Roll“ nicht nur
einen heissen Anwärter für die Stilbezeichnung des
Jahres liefern, sondern mit ihrer Selbsteinschätzung
genau richtig liegen. Das Trio – Manu Fellmann stiess
erst nach den Aufnahmen als zweiter Gitarrist zur Band –
rockt sich leidenschaftlich durch zehn Tracks, die
munter in der Schnittmenge irgendwo zwischen Stoner
Rock, Schweinerock und Metal umherpurzeln. Der ziemlich
komprimierte Sound hart an der Grenze zum roten Bereich
auf dem Mischpult mag vielleicht der Eine oder Andere
bemängeln, aber in diesem Fall passt er wunderbar zu den
herrlich frischen und rotzigen Tracks. Wie leider schon
so oft bleibt es mir unbegreiflich, dass die Schweizer
Musikindustrie eine solche Band konsequent ignoriert und
sie dazu zwingt, ihre kreativen Schübe in Eigenregie
aufnehmen und unter die Leute bringen zu müssen, denn
wer mit einem High Energy Rock ‘n‘ Roll-Album wie diesem
daherkommt und in einem renommierten deutschen Rock und
Metal-Magazin den Titel „Demo des Monats“ einheimst – so
geschehen vor drei Jahren anlässlich der
Veröffentlichung von „slowDrive II: The Passenger“ –
gehört in ein Package mit Bands wie Nitrodogs, Danko
Jones oder The Chuck Norris Experiment und nicht bloss
auf lokale und regionale Bühnen. Die anvisierte Klientel
von slowDrive dürfte ich somit auch gleich relativ klar
umrissen haben. Wer sich davon angesprochen fühlt, kann
sich den Silberling auf der Homepage der Jungs ordern.
Zeigt echten Rock ‘n‘ Roll-Spirit und gebt mal ein paar
Kröten für eine talentierte, lokale Band aus, anstatt
sie irgendwelchen Mega-Acts hinterher zu werfen, die sie
längst nicht mehr nötig haben, ok? Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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EPITAPH - Crawling Out Of The Crypt High Roller
Records/Musikvertrieb Achtundzwanzig Jahre und
drei Demos (von denen sechs Tracks auf dieser CD
vertreten sind) hat es gebraucht, bis das Quartett aus
Verona endlich ihren Doom auf Plastik bannen konnte.
Somit gehören Epitaph zu den Urgesteinen des
italienischen Doom, und das hört man ihnen auch deutlich
an. Bevor die Band 1986 gegründet wurde, waren einige
Mitglieder bereits in den Genre-Vorreitern Black Hole
und Sacrilege tätig, und diese drei Dekaden Erfahrung in
den düsteren Nischen des Metal kommen ihnen jetzt
zugute. Bei aller marginalen Ähnlichkeit zu Candlemass
verfügt die Truppe immer noch über einen
vorherrschenden, ganz eigenen charakteristischen Sound,
der ganz der Tradition folgend mit viel melodischer
Melancholie und gleichzeitig metallischer Power versehen
ist. Für die nötigen Akzente sorgen zusätzlich die
sparsam und deshalb wirkungsvoll eingesetzten Keyboards,
welche die ganze Palette von der Hammondorgel über
düstere Soundteppiche bis hin zum klassischen Klavier
abdecken. Und auch hier erweisen sich die Jungs
innerhalb ihres engen Korsetts als experimentierfreudig,
am Schluss von „Confuse The Light” setzen sie gar
bluesig-jazzige Pianoklänge ein. Passt nicht? Dann hört
euch mal den Schluss von Black Sabbath’s „Sabbra
Cadabra“ an, das passt wie die Faust aufs Auge, man muss
es bloss wagen! Wer sich von den Livequalitäten der
italienischen Doom-Veteranen ein Bild machen will, hat
dazu am 15. November am Hammer Of Doom-Festival die
Gelegenheit. Mit einem Album wie diesem im Gepäck können
die vier Jungs aus Verona jedenfalls gelassen nach
Würzburg reisen. Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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CAVALERA CONSPIRACY - Pandemonium
Nuclear Blast/Warner
Zeitweilen sah Max Cavalera in
der letzten Zeit auf gut deutsch ziemlich "scheisse"
aus. Das kann natürlich verschiedene Gründe haben, aber
das hindert ihn und viele seiner Kollegen nicht daran,
unermüdlich weiter zu arbeiten. Erst letztes Jahr kam ja
die neue Soulfy-Scheibe «Savages», erstmals über Nuclear
Blast vertrieben, heraus. Nun trägt das zweite
Steckenpferd Cavalera Conspiracy weitere Früchte.
«Pandemonium» ist nach «Inflitked» (2008) und «Blunt
Force Trauma» (2011) die dritte Scheibe. Der Turnus von
drei Jahren Pause dazwischen könnte sich auch in Zukunft
einstellen. In dieser Combo mit dabei ist neben Bruder
und Drummer Iggor Cavalera der Soulfy Klampfer Marc
Rizzo, der also der gleiche Workaholic wie Max zu sein
scheint. Die zweite Spielwiese von Max ist seit je her
eher thrashiger als Soulfly ausgerichtet und auch näher
beim Hardcore angesiedelt. Die Nähe zu den vor allem
alten Sepultura erklärt sich eigentlich selbstredend.
Wirklich Bahnbrechendes bietet «Pandemonium» allerdings
nicht. Die Songs sind durchs Band schnell und Marc Rizzo
lieferte einmal mehr amtlich ab. Sein messerscharfes
Riffing wie die wieselflinken Guitar-Soli sind hier das
Salz in der Suppe. Während instrumental also alles über
jeden Zweifel erhaben ist, sind die Songs an sich nicht
die Quadratur des Kreises. Diese Ecke ist nun auch schon
ziemlich arg beackert worden und viel Neues gibt es aus
dieser Ecke einfach nicht mehr. Das Ganze wiederholt
sich ständig und lebt mehr von den überragenden
Einzelleistungen der Musiker. Besonders was Marc (an der
Klampfe) und Iggor an den Drums abliefert, verdient
alleine schon mal einen Orden. Wirklich interessant
finde ich hingegen Songs wie das vergleichsweise träge
«Not Losing The Edge» oder das mehrschichtige «Deus Ex
Machina». Der Schlusssong «Porra» beginnt schliesslich,
ganz der Tradition bei Soulfly folgend, mit akustischen
Klängen, ehe es dann wieder scheppert, hinten raus
weitere Arrangements greifen und eine sicherlich gute,
aber nicht zwingend benötigte Scheibe abschliessen. Da
finde ich Soulfy und Sepultura bis und mit 1996 einfach
geiler wie variantenreicher. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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RISE OF THE NORTHSTAR - Welcame
Nuclear Blast/Warner
New School-Thrash im
Shonen-Style: So präsentieren sich Rise Of The Northstar
aus Frankreich, die ihre Inspiration aber lieber in den
Hintergassen von Shibuya als im Champs Élysées suchen.
Durch ihre Texte, Musik und Metaphorik hat sich die Band
ein einzigartiges Image aufgebaut, das den 90`s-Hardcore
aus New York mit Manga und Metal verbindet. Rise Of The
Northstar scheinen vorab schonmal alles richtig zu
machen, noch bevor das Album erschienen ist
verzeichneten die Franzosen auf ihrer Facebook-Page an
die 100`000 Likes und auf Youtube bringen es alle
Veröffentlichungen auf über 2 Millionen (!) Klicks.
Gleich mit ihrem ersten Song "What The Fuck" auf ihrem
Debut machen Rise Of The Northstar klar, wohin die Reise
geht. Eine brachiale Mischung aus Hard/Rapcore und
Modern Thrash, als hätte man Limp Bizkit, Hatebreed und
Madball in einen Topf geworfen. Die Franzosen glänzen
nicht mit songwriterischen Qualitäten, sondern bestechen
durch ihre Frische und den Wiedererkennungswert.
Steve Butcher
Punkte:
7.5 von 10
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ANAAL NATHRAKH – Desideratum
Metal Blade/Sony Music
Ob der Wechsel von Candlelight
zu Metal Blade Records dafür Verantwortlich ist oder ob
es der natürlichen Entwicklung des Duos entspricht,
Desideratum klingt klinischer und technoider als Vanitas
oder Passion. Das zumindest ist der erste Eindruck, der
auch nach dem Intro bestehen bleibt. Bei ‚Unleash‘ nimmt
der Synthesizer eine relativ grosse Rolle ein und die
fast schon poppig anmutenden Refrains stehen im harten
Kontrast zum übrigen Hochgeschwindigkeitsmetal. Songs
wie ‚The One Thing Needful‘ oder auch ‚The Joystream‘
klingen zwar nach wie vor wuchtig (das ist noch sanft
ausgedrückt, ich weiss) aber die Mischung aus klarem
Gesang und den Dubstep-Rhythmen drücke der Musik einen
sehr modernen Stempel auf. Mehr als noch bei den
Vorgängern, welche ja schon experimentell und/ oder
chaotisch waren, wirken die Songstrukturen griffiger und
beinahe sowas wie eingängig. Wer die Briten wegen ihrer
Verwandtschaft mit Grindcore mag, wird an ‘Sub Specie
Aeterni‘ Freude haben, hier werden nochmals Squeals vom
feinsten zelebriert, was auf dem Rest des Albums kaum
mehr zu hören ist. Trotz all dieser Vielfalt schaffen
sie es dabei, dass die Songs homogen klingen und genau
an der richtigen Stelle des Albums stehen. Desideratum
klingt wütend, modern, elektronisch und irgendwie cool.
Mal sehen ob es bestehen mag. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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DEAD CITY RUINS - Dead City Ruins
Metalville/Musikvertrieb
Diese australische Band dürfte
den meisten 2013 als Opening Band bei der Show von Ugly
Kid Joe und Skid Row in der Schüür in Luzern aufgefallen
sein. Damals war
es ein "kam-sah-siegte" Effekt. Sie toppten zwar nicht
die beiden Headliner, aber überzeugten auf der ganzen
Linie. Hier nun ihr zweites sowie auch neustes
selbstbetiteltes Album, welches wohl mit Spannung
erwartet wird. Nach etwas zwanzig mal durchören, kann
man sagen dass es ein grundsolides gutes Album ist. Die
typisch australischen Trademarks werden eigentlich nicht
bedient. Das machen schon andere. Dead City Ruins
bewegen sich mehr so im Bereich zwischen Black Sabbath,
dann wieder etwas Zakk Wylde Attitude um dann doch ab
und zu DC' einzustreuen. Einen Anspieltipp kann man
eigentlich nicht wirklich abgeben da wenig hängen
bleibt. Es ist eher so, dass dieses Album als ganzes
Spass macht. Gebt dieser Sache eine Chance denn es
braucht eine Weile bis es zündet. Roxx
Punkte:
7.5 von 10
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AZIZ - Sorroweater Subversiv
Records
Die Berner um Aziz erfreuen uns
mit ihrem vierten Album. Seit 2001 zusammen und ab 2009
als Trio wollen Aziz die Welt ein wenig schöner
Gestalten. Im Infoblatt heisst es: Rock und Metal mit
eigenwilliger Affinität zu Prog, Sludge oder Stoner. Mir
persönlich fehlt eigentlich das Wort „Grunge“. Aziz
gehen meiner Meinung in die Richtung Pearl Jam, was kein
Vorwurf ist, nein eher im Gegenteil, die
Songarrangements sind interessant gestaltet worden und
sind sehr variabel. Vor allem die Gitarrenriffs gefallen
einem sofort. Alles in einem ist „Sorroweater“ ein
kompaktes Album geworden, das noch Luft nach oben hat,
und die Band aus der Hauptstadt ist noch nicht müde und
wird uns sicherlich bald wieder mit cooler Musik
erfreuen. Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VOICES – London Candlelight
Records/Irascible
Der postmoderne Gedanken ist
gescheitert. Das Auflösen von Grenzen, die Akzeptanz der
Verschiedenheit und das Abwenden vom Wahrheitsbegriff
haben nicht dazu geführt, dass die Menschen
verantwortungsvoller miteinander umgehen. Nein, ohne
festgeschriebene Moral, ohne ein kollektives Verständnis
von Gut und Böse verliert sich die Masse in der Angst
vor der Unwissenheit. Wenn es nichts mehr gibt, dem man
folgen könnte, bleibt noch die Flucht. Doch wohin? Das
zumindest sind Fragen, die beim ersten Hören von Voices
auftauchen. Den sozialkritischen und politischen Exkurs
spare ich mir an dieser Stelle, aber ich bezeichne es
bereits als grossartig dass eine Band mit ihrer Musik
solche Denkanstösse ermöglicht. Und das, obwohl ich den
Vorgänger gar nicht so toll fand. Vom depressiven Intro
über das erste Lied zeichnen sich die ersten feinen
Linien vor dem inneren Auge. Formen sich zu grauen,
verregneten Strassen (durch Gespräche und Geräusche am
Ende von ‚Vicarious Lover‘ unterstützt), aus denen der
Hauptakteur sich in das Nachtleben stürzt. ‚Megan‘
klingt nach einer nicht ganz so gelungenen
zwischenmenschlichen Beziehung, deren Ende ziemlich leer
klingt. Der nächste Song klingt dagegen gar nicht mehr
überzeugend, aber mit 63 Minuten hat das Album noch
genügend zu bieten. Dazu gehört auch ganz viel Raum für
Interpretationen, ohne die das Album wahrscheinlich gar
nicht funktionieren kann. Die Lieder packen nicht durch
fette Riffs oder eingängige Melodien, sondern durch ihre
Geschichten. Das Hören wird dadurch fordernd, dafür
unterstreicht es den künstlerischen Aspekt des Werkes.
Ganz spannend wäre eine visuelle Umsetzung davon, ob
jetzt in Film oder Fotos. Wie dem auch sei, London ist
kein Album für alle Tage und musikalisch gesehen auch
kein Meilenstein. Aber es wirkt als Kunstwerk, wenn man
ihm Zeit lässt. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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FIRELAND – God’n’Evil Power
Prog
Chile wartet mit einer Band auf,
welche mit typischem Power Metal zu überzeugen versucht.
Das gelingt teilweise recht gut. Songs wie der Starter
„Ancient Time“ drücken das Doublebass durch und erinnern
an die in diesem Genre allgegenwertigen Helloween.
Dieser Eindruck wird durch die schönen Twin-Gitarren
verstärkt, während sich Fireland im Refrain vor
deutschem Teutonen-Stahl verneigen. Die Mischung sorgt
über weite Teile für gute Unterhaltung, ohne dabei
langfristige Spuren im Gedächtnis zu hinterlassen. Gegen
Ende des Album lässt dann die Aufmerksamkeit des Hörers
aber merklich nach, auch wenn die Lieder nicht unbedingt
schlechter als am Anfang sind. Dagegen vermag auch die
obligatorische Ballade im Mittelteil nichts
auszurichten. "God’n’Evil" ist ein Album für Power
Metal-Liebhaber. Ein Album, an dem Genre-Alleskenner
ihre Freude haben werden. Eine Steigerung des
Bekanntheitsgrad über diese engen Szenen-Grenzen hinaus
wäre aber überraschend. Trotzdem: Fireland machen ihre
Sache gut! Nicht mehr und nicht weniger! Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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LONEWOLF – Cult Of Steel
Massacre Records/Musikvertrieb
Ups, da ist mir in den letzten
Jahren eine französische Truppe zwischen den Fingern
durchgerutscht. Lonewolf, die True Metaller aus Grenoble
schieben ihr siebtes Album in die Umlaufbahn. Eines, das
sich absolut hören lassen kann. Alleine der Opener „The
Cult Of Steel“ besticht durch doppelläufige Leads und
flotte Rhythmen. Auch wenn das Organ von Jens Börner
etwas sperrig ist, musikalisch geht hier die Post ab.
„Hordes Of The Night“, „Werewolf Rebellion“, „Blood Of
The Heretic“ und „Force To Fight“ (erinnert von der
Gitarrenarbeit an Running Wild) gehen mit
Geschwindigkeit durchs Ziel. Mit zunehmender Spielzeit
wünscht man sich aber auch mal einen Midtempo-Track wie
„Mysterium Fidei“. Was die Franzosen machen, machen sie
gut. Ob das allerdings reicht bei den ganz Grossen an
die Türe zu klopfen, wird sich zeigen. Es hat wohl einen
Grund, wieso sich Lonewolf in den letzten Jahrzehnten
nie bis zu mir durchgeschlagen haben… Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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HOLY DRAGONS – Dragon Inferno
Pitch Black Records
Dämlicher Bandname, dummer
Albumtitel, doofes Album-Cover! – Anderseits aber ein
ungewöhnliches Herkunftsland und eine Musik zwischen
spannend und belanglos. Die Kasachen machen einem das
Review-Schreiben nicht einfach. Konzentrieren wir uns
auf die Musik, kommen durchaus spannende Kompositionen
hervor. So zeigt das Instrumental „Old School Space B“
teilweise neue, bisher kaum gehörte Melodien und
offenbart damit das Potential einer Band, welche bereits
1997 ihr erstes Album veröffentlicht hatte. "Dragon
Inferno" erklingt überraschend anders, als das Cover
vermuten lässt. Hier regiert nicht symphonischer Power
Metal, sondern astreiner Heavy Metal mit Hang zu Thrash
und Old School. Das hat durchaus Charme. Die hohen
Schreie des Sängers sind hier ertragbar, weil sie neben
dem bereits erwähnten Stück noch geschickt zwei weitere
Instrumentals eingestreut haben. Überhaupt könnten Holy
Dragons ganz auf Gesang verzichten. Denn was hier ohne
Schreihals gezeigt wird, ist druckvoll, aussergewöhnlich
und bis zu einem gewissen Grade progressiv. Kommt
dagegen wieder die Stimme zum Einsatz, sinkt das Niveau
mal mehr, mal weniger. Wer sich also vom Albumtitel,
Bandnamen und Artwork nicht abschrecken lässt, hört eine
CD, welche authentischer nicht sein könnte und durchaus
gute Musik bietet. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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CARCASS - Surgical Remission /
Surplus Steel (EP) Nuclear Blast/Warner
Ein paar Zeilen weiter oben habe ich gerade noch auf
hohem Niveau über das Comebackalbum von At The Gates
gelästert und merke gerade, dass mir das letztjährige,
ähnlich gelagerte "Surgical Steel" von CARCASS im
Gegenzug aber immer noch einen musikalischen
Dauerständer verschafft. Mea culpa, die Geschmäcker und
Anforderungen an verschiedene Bands sind eben nicht
diskutierbar sondern persönlicher Natur. Bei aller Liebe
zu CARCASS fällt diese EP schlussendlich aber doch eher
in das Beuteschema von Hardcorefans und
Plattensammlungsvervollständigern, da "Surgical
Remission.." tatsächlich nur einen neuen und nicht
gerade sackstarken Song ("Livestock marketplace")
enthält und im Verbund mit einer Reprise des "Surgical
Steel"-Intros "1985" an Neuigkeiten ziemlich schwach auf
der Brust ausfällt. Die drei übrigen Tracks "A wraith in
the apparatus", "Intensive battery brooding" und
"Zochrot" sind jedoch allesamt bereits erschiene
Bonustracks (Japan-Bonus, Vorab-7" zu "Captive bolt
pistol" und Decibel-Magazin Flexidiscbeilage) und die EP
animiert mich aufgrund dieser mageren Ausbeute nicht
gerade zu Jubelstürmen. Aber hey, es sind CARCASS!!
Reinhören und die beiden addierten Sympathiepunkte
abziehen. Hardy
Punkte:
keine
Wertung
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INQUISITOR - Walpurgis - Sabbath
of Lust (Re-Release) Hammerheart Records
Selten hat man eine kreischigere und höhere - teilweise
fast quietschige - Stimme erlebt als die von Alex
Wesdijk, Chefkreischer bei Inquisitor, krass! „Walpurgis
- Sabbath of Lust“ wurde 1996 als erste und einzige Full
Length-CD der Niederländer - man trennte sich nämlich
1997 gleich wieder - erstmals veröffentlicht, 2014
bringt Hammerheart Records anlässlich der Reunion des
Quartetts die Scheibe erneut heraus. Der Sound der
Re-Issue ist etwas geglättet worden, doch die Rohheit
und Brutalität des Originals sind dennoch erhalten
geblieben und kommen erholsam authentisch rüber in
Zeiten des Plastik-Drumsounds. Es rumpelt und thrasht
und groovt in bester 90er Manier, und wer auf
knüppelharten Thrash mit fiesen Vocals steht und das
Original dieser Scheibe noch nicht sein eigen nennt,
sollte einen Kauf mehr als in Erwägung ziehen. Und wir
warten nun gespannt, was Inquisitor nach ihrer Reunion
an Outputs auf die Metal-Welt loslassen werden. Bis
dahin kann man getrost ihr Debut oder auch ihre drei
Demos, die ebenfalls via Hammerheart Records erneut
erscheinen werden, als Überbrückung nutzen. Gut kreisch!
Lucie W.
Punkte:
keine
Wertung
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GRORR - Unknown Citizens
ViciSolum Productions
Grorr wurden im Jahre 2005 in
Frankreich gegründet. Technischen Death Metal finden wir
auf dem dritten Album der Franzosen. Die Sache erinnert
stark an Meshuggah. Scheinbar handelt es sich hier um
ein Konzeptwerk des Dichters W.H.Auden. Wer sich stark
genug fühlt, komplexe sehr düstere Gitarrenriffs und
schwierige Songstrukturen reinzuziehen, dürfte an dieser
Scheibe seinen Gefallen finden. Es braucht schon ein
paar Anläufe, um mit diesem düsteren Werk warm zu
werden. Item, wir sind keine Warmduscher und haben
durchgehalten, aber immer möchte ich diese Mucke nicht
hören. Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VOICES OF DESTINY – Crisis Cult Massacre
Records/Musikvertrieb Die Schwaben haben sich für
ihr 3. Album wiederum eine neue Sängerin gesucht: Ada
Flechtner heisst die Dame und passt sehr gut zum etwas
härteren und epischeren Touch, den sich die Band auf
“Crisis Cult“ zugelegt hat. Sie liefern soliden Female
Fronted Symphonic Metal mit einem Hauch Gothic und
epischem Powermetal-Einschlag ab. In diesem Genre gibt
es ziemlich viel starke Konkurrenz und so richtig
stechen Voices of Destiny leider nicht heraus. Zwar muss
man ihnen zu Gute halten, dass sie sehr viel Abwechslung
und ausgeklügelte, interessante Kompositionen an den Tag
legen, doch irgendwie fehlt das Unverwechselbare. Die
klassische Kombo aus bezaubernden weiblichen Clean
Vocals und biestigem männlichem Growling als Kontrast
ist zwar toll, aber halt auch nicht so wirklich neu. Die
choralen Einlagen während den Refrains geben dem Ganzen
etwas mehr Fülle, auch wenn sie damit ein Klischee
bedienen. Und auch das obligate Duett mit einer weiteren
Genre-Sirene als Gast darf natürlich nicht fehlen: Bei
“At the Edge“ erhält Ada Unterstützung von ex-Xandria
Sängerin Manuela Kraller. Fazit: “Crisis Cult ist ein
durchweg rundes Album, welches Genrefans begeistern
dürfte. Doch an Grössen wie Epica und Co. kommt die Band
leider (noch?) nicht heran. Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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HEART & FRIENDS – Home For The
Holidays Frontiers Records/Musikvertrieb
Vor nunmehr 40 Jahren wurde die Band Heart 1974 in
Seattle von den beiden Schwestern Ann Wilson (Vocals)
und Nancy Wilson (Guitar) gegründet. Bei so langen, und
im Fall von Heart insgesamt äusserst erfolgreichen,
Karrieren wird die Statistik unübersichtlich. Trotzdem
sollen die eindrücklichen Eckdaten nicht unerwähnt
bleiben. Mit „Fanatic“ erschien 2012 das 14.
Studioalbum. Mit Live-Alben und Compilations kommt man
locker auf die doppelte Anzahl. Im heimischen Amerika
konnte man 18 Longplayer und 29 Singles in den Billboard
Charts platzieren, daraus resultierten 20 Platin- und 5
Goldauszeichnungen. Weltweit verkaufte die Band bis Dato
30 Millionen Tonträger, wurde 2012 mit einem Stern auf
dem Hollywood Walk of Fame gewürdigt und am 18. April
2013 in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.
Letzten Dezember nun organisierte die Band ein „Once In
A Lifetime“ Konzert. Am 12.12.2013 wurde in der Benaroya
Symphony Concert Hall in Seattle ein Weihnachtsgig mit
diversen Special Guests auf die Bühne gebracht. Mit
dabei waren Shawn Colvin, Sammy Hagar, Richard Marx und
Pat Monahan. Zum Zug kamen dabei Weihnachtslieder von
Joni Mitchell, Harry Nilsson, Bob Dylan und Sammy Hagar,
aber auch ein paar der eigenen Lieblingssongs der
Wilson-Schwestern, ebenso wie eine starke Version von
„Stairway To Heaven“ kam zum Zug. Das Ganze wurde
mitgeschnitten und jetzt Veröffentlicht. Dabei wurde die
weihnachtliche Stimmung perfekt eingefangen und für die
Ewigkeit festgehalten. Unter diesen Voraussetzungen darf
natürlich kein „richtiges“ Rock'n'Roll-Album erwartet
werden. Nichts desto trotz besticht „Home For The
Holidays“ durch eine intensive Stimmung, die den
käuflichen Erwerb der Scheibe jederzeit rechtfertigt.
Chris C.
Punkte:
keine
Wertung
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BEYOND CREATION - Earthbound
Evolution Season of Mist/Irascible
Die Technical Deather von Beyond
Creation stammen aus dem kanadischen Montreal, wo sie
ihre Truppe 2005 gegündet und 2010 ihr erstes Demo
veröffentlicht haben. Das in Eigenregie produzierte
Debut "The Aura" erschien 2011 und wurde von ihrem
jetzigen Label Season of Mist 2013 neu veröffentlicht.
Nun erscheint mit Earthbound Evolution ihr zweiter
Longplayer, der ihrem Herkunftsland entsprechend teils
englisch- teils französisch-sprachige Songs enthält. Vom
Label und einigen Kollegen in höchsten Tönen als
vielversprechendster neuer Output der kanadischen Tech
Death-Szene und "revolutionär" gelobt, kann mich dieses
Werk nicht zu allzu überschäumender Begeisterung
bringen, denn es knallt irgendwie so überhaupt nicht. Es
wird zwar natürlich gefildelt, geprügelt, gebreakt,
gegrowlt und das alles sehr gekonnt - aber es ist wieder
einer dieser „zu viel von allem“-Fälle. So viele
Schichten und Lagen von Sound und Klang, so viele
schwebende Töne - Fans von progressivem Tech-Death
empfinden das sicherlich viel positiver als ich und ich
bin hier wieder einmal unprofessionell subjektiv: mir
ist das zu anstrengend. Was mich aber echt stört, ist
dieser trötenartige Keyboard-Sound (ich tippe einfach
mal auf Keyboard, denn wenn das ein Instrument mit
Saiten ist, dass grenzt es an Gewalt am Sound), der
immer wieder durchklingt und an den Nerven zehrt.
Liebhaber des Genres sollten hier definitiv ein Ohr
riskieren, für Freunde des straighten Sounds ist das
aber nichts. Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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MORTAL FACTOR - No Lessons Need
Learning Non Stop Music
Mortal Factor haben sich in der
Schweiz durch unzählige Konzerte in den letzten zehn
Jahren seit ihrer Gründung einen Namen gemacht - mit „No
Lessons Need Learning“ bringen die Luzerner nun endlich
ihre erste Full Length-CD via Non Stop Music raus.
„Simple music for simple people“ ist das Credo des Trios
- und da waren’s nur noch drei, nachdem Sänger Amadé im
Frühling diesen Jahres seinen Austritt gegeben hatte.
Das Credo ist Programm: fetter, groovender Sound,
schlicht gebaute Songs und Ohrwurm-Refrains, so
gestaltet sich die „No Lessons Need Learning“. Mortal
Factor sind einfach in erster Linie eine Live-Band, die
Songs sind live sicherlich Kracher und animieren jeden
halbwegs begeisterungsfähigen Metaller mit Sicherheit
zum headbangen und mitgrooven, auf CD haben sie aber
ihre Längen. Man bewegt sich vorwiegend im
Mid-Tempo-Bereich und baut auf eher simple Riffs, es
werden kaum Experimente gemacht, mit einigen wenigen,
leider nicht sehr gelungenen Ausnahmen, z.B. bei „Knives
vs Guns“. Alles in allem macht das Album wirklich Spass,
ihr Ziel erreichen Mortal Factor und man versucht nicht
mehr zu sein, als man ist. Reinhören lohnt sich auf
jeden Fall, noch mehr lohnt es sich aber, Mortal Factor
live zu gucken. Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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AXENSTAR – Where Dreams Are
Forgotten Inner Wound Recordings Schweden im
Power Metal-Fieber! Was Axenstar hier durchaus anständig
zelebrieren, verliert mit zunehmender Spieldauer an
Intensität. Aber beginnen wir mit den positiven
Aspekten: Wie so viele Bands haben auch Axenstar ihr
Helloween-Studium mit einer Note von mindestens 5-6
abgeschlossen. Dies zumindest, was das Nachspielen
betrifft. Beim Schreiben von eigenen Qualitäts-Liedern
ist die Note dagegen deutlich tiefer angesetzt. Zwar
gefallen Lieder wie „Fear“ oder „Inside The Maze“ mit
guten Melodieführungen. Es bleibt aber trotzdem sehr
wenig im Gedächtnis hängen. Zumal Axenstar vergessen
haben, Abwechslung ins Album einzubauen. Es klingt alles
sehr gleich, nett und geglättet. Alles gut gespielt und
gut gemeint, aber ohne eigene Identität. Die School of
Heavy Metal dürfte trotzdem ganz zufrieden sein. Luft
nach oben ist aber noch reichlich vorhanden. Roger
W.
Punkte:
7.0 von 10
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VANISH – Come To Wither
Massacre Records/Musikvertrieb Klavierklänge
eröffnen die zweite Scheibe der Stuttgarter Truppe
Vanish. Hier treffen traditionelle Sounds auf Synthie-
und Prog-Elemente. Eine Truppe, die man angeblich einmal
gesehen, immer wieder konsumieren muss... - Begeistert ist
auch Ralf Scheepers von Primal Fear, der seine Stimme
lieh und bei „The Grand Design“ in Erscheinung tritt.
Herausragend ist die Stimme von Bastian Rose und die
eigentlich sehr traditionellen Momente von Vanish.
Einiges klingt jedoch zu monoton und dann doch wieder irgendwie
interessant. Würden sich die Herren darauf besinnen,
entweder dem Prog-Metal zu widmen oder dem Metal zu
frönen, würde sich die Truppe viele Freunde machen. So
ist es schwierig, die Band einordnen zu können.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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EINHERJER – Av Oss, For Oss Indie
Recordings/Irascible Seit der Reunion sind nun
bereits drei Jahre vergangen, nun beehren uns die
Norweger wieder mit ihrem eigentümlichen, ursprünglichen
Pagan Metal. Es wirkt fast wie eine kurze Zeitreise,
zurück als man noch ohne standardisierten
Verstärkermodellen und Massenweise synthetischer Epik am
Mischpult Musik gemacht hat. Im besten Fall horcht man
dabei Soli wie bei ‚Nidstong‘ oder fette Riffs wie
‚Hedensk Oppstandelse‘, das eine ganze Menge altes Heavy
Metal mit stampfenden (satyriconesken) Rhythmen
verbindet. Zum grössten Teil wird auf Effekte oder
Synthies verzichtet, die Musik braucht sich allerdings
auch nicht im Schlager zu bereichern wenn man Solis
spielen kann. Dadurch klingen die Songs recht natürlich
und gleichzeitig auch erfrischend, denn man kann sich
auf das Nötigste konzentrieren und muss sich nicht in
tausenden Spuren zurechtfinden. Es herrscht ein Riff und
dazugehörige Vocals, welche vom Rest der Instrumente
begleitet werden. Die kauzige Eigenständigkeit macht den
Charakter des Albums aus, ähnlich wie bei King of Asgard
oder stellenweise auch Enslaved. Hier könnten sich
einige junge Bands noch eine Scheibe abschneiden,
obschon der Pagan oder Viking Metal ja schon länger
nicht mehr am boomen ist. Es ginge auf jeden Fall auch
ohne Sauflieder, stumpfen Vierzeilern und poppigen
Gitarren. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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FRÄKMÜNDT – Landlieder &
Frömdländler Prophecy Productions Mit ihrem
Swiss Ur-Folk haben sich Fräkmündt eine eigene Nische
geschaffen. Fräkmündt mögen es heimelig und so wandelt
man mit „Landlieder & Frömdländler“ auf bekannten
Pfaden. Wiederum wird alten Mythen und Sagen aus der
Region rund um den sagenumwobenen Pilatus auf äusserst
rustikale Weise neues Leben eingehaucht. Das Fundament
aus Akkordeon, Drehleier, Flöte, verschiedenen
Zupfinstrumenten und dem stellenweise taktangebenden
Schlagzeug vermag eine urchige Stimmung zu erzeugen.
Darüber legt sich der nüchterne Gesang von Res und
seinem weiblichen Gegenpart Anneli in der Gestalt von
Anna Murphy. In 'Pfaffechälleri' zeigt Anna stimmliche
Facetten, die so bisher noch in keinem ihrer vielen
Projekte zu hören waren. Gleichzeitig sorgt ihr Gesang
für etwas mehr Harmonie in der für das gemeine Gehör
ansonsten doch ungewohnten musikalischen Umsetzung des
Materials, wo es auch immer wieder ordentlich rumpelt.
Sprechpassagen wie am Schluss von 'Zoge am Boge',
verdeutlichen die Heimatverbundenheit des Komponisten,
wobei dieser aber stets mit einer guten Portion Humor
ans Werk geht. So lässt einen das abschliessende 'Wieso
semmer eso?' zwar etwas ratlos, aber doch freudig
amüsiert zurück... Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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HARMONY – Theater Of Redemption Ulterium Records
Irgendwie kommt mir diese schwedische Truppe bekannt
vor. Da war doch mal ein Album… Richtig! Die haben vor
einigen Jahren ein Werk veröffentlicht, das ich noch
verdammt interessant fand. Harmony sind einer dieser
schwedischen Truppen, die gekonnt mit Melodie und Härte
jonglieren, dabei den Keyboards ab und zu den Vortritt
lassen, auch mal den Fuss auf dem Gaspedal lassen
(„Crown Me King“), oder den epischen Moment geniessen
(„Son Of The Morning“), mit leichten Led
Zeppelin-Einflüssen. Was Harmony aber fehlt, ist der rote
Faden und die Hitdichte wie bei Europe, Treat oder
Talisman. Dazu gehen Harmony etwas zu verspielt, um
nicht zu sagen, progressiv vor. Und genau das bricht
der Truppe das Genick. Nicht, dass die zehn Lieder
schlecht sind, aber die grossen Hymnen schreiben die
Jungs leider auch nicht. Trotz allem ein sehr
interessantes Werk. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BURNING BLACK – Remission of Sin Limb Music
Bei Powermetal aus Italien denkt man automatisch an
Rhapsody, Elvenking und Ähnliches. Doch weit gefehlt!
Burning Black verstehen es gekonnt, amerikanischen und
europäischen Powermetal zu vermischen. Während sie oft
mit richtig deftigen Gitarrenriffs aufwarten, kommen
zwischendurch epische Melodiebögen durch (z.B. “Flag of
Rock“ oder “Love Me“). Dabei ist die Grundstimmung eher
heavy und rau wie Schmirgelpapier, was hauptsächlich an
der leicht kratzigen Stimme von Sänger Dan Ainlay liegen
dürfte, der eine erstaunlich grosse Bandbreite an
verschiedenen Vocal-Styles an den Tag legt. Doch auch
instrumental haben es die Italiener drauf. Bestes
Beispiel dafür ist das rein instrumentale “Spacemen’s
Theory“. Ausserdem sind einige richtig geile
Gitarrensoli dabei, wie im Opener “Mercenary of War“.
“Remission of Sin“ glänzt Genre-typisch mit vielen
Midtempo Nummern, nur selten wird die Gangart mal
beschleunigt, wie z.B. bei “Crucified Heart“. Fazit:
Burning Black schaffen es, europäisches Flair in den
amerikanischen Powermetal zu bringen (Oder vielleicht
auch umgekehrt), ohne sich dabei selbst zu verlieren.
Reinhören lohnt sich auf jeden Fall! Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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DIVINE:ZERO - The Cold Asylum
Quality Steel Records Die deutsche
Melodic/Death-Truppe Divine:Zero bringen nach ihrer
hochgelobten Debut-Platte "The Day God Left" von 2008
mit "The Cold Asylum" nun das vielerwarte Nachfolgealbum
auf den Markt. Divine:Zero bieten einen guten Mid
Tempo-Melodic/Death, der vor allem mit dem Sänger Björn
brillieren kann, wofür andere Bands zwei oder mehr
Sänger bräuchten macht er es alleine. Zwar verzichten
Divine:Zero, gottseidank, auf Cleangesang, der
Variationsreichtum von Björn reicht aber mehr als aus,
um die tragende Rolle zu spielen. Technisch sind die
Deutschen auf hohem Niveau und auch die Produktion muss
nicht hinten anstehen, jedoch vermisst man hie und da
ein wenig die songwriterische Finesse. Einzig der
Breakdown-Killertrack "Point Blank Elegy" vermag es,
einen aufhorchen zu lassen. Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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BRANT BJORK AND THE LOW DESERT PUNK BAND - Black
Power Flower Napalm Records/Universal
Eigentlich mochte ich Brant Bjork als Drummer von Kyuss
wirklich, aber nachdem ich ihn als Solokünstler im
Vvrprogramm von Danko Jones auf der “Sleep Is The Enemy”
– Rundreise mit seiner damaligen Livetruppe Brant Bjork
And The Bros. als menschgewordene Valium-Überdosis auf
der Bühne ertragen musste, habe ich den Kerl im weiteren
Verlauf der Zeit völlig ignoriert. Umso grösser jetzt
meine Überraschung über den jüngsten Spross des
knuffigen Hippies. Wenn er will, dann kann er ja richtig
groovig rocken! Staubtrocken, wie es sich für einen
Wüstensohn gehört, rotzt der kleine Wuschelkopf,
begleitet von seinen drei Sidekicks, zehn Desert
Rock-Perlen runter, welche zuweilen im Doom Rock
(„Controllers Destroyed“), Funk („That’s A Fact Jack“)
oder gar verdrogten, psychedelischen Rotzrock („Where
You From Man“) wildern, ohne dabei jemals den Weg der
cannabisgeschwängerten Jam Session ganz zu verlassen.
Und selbst wenn er den schon so nicht allzu schweren
Fuss vom Gaspedal nimmt wie im hypnotischen „Hustler’s
Blues“, überzeugt Brant Bjork durch seine überraschend
einfach gestrickte Intensität. Wer mit Kyuss und den
ganzen Nachfolgebands und Projekten etwas anfangen kann,
kommt um diese Scheibe fast nicht herum. „Black Power
Flower“ ist nicht unbedingt das lebenswichtige Album,
das ich mit auf die sprichwörtliche Insel nehmen würde,
aber es verfügt über definitiv genügend Groove und
Coolness, um auch in Zukunft hin und wieder den Weg in
meinen Player zu finden. Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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SONATA ARCTICA - Ecliptica Revisited (15th
Anniversary Edition) Nuclear Blast/Warner Um
die Jahrtausendwende herum war mit den Finnen endlich
die Band am Start, die meine grundsätzliche Abneigung
für speediges wie endloses Geniedel à la frühe
Helloween, alte Stratovarius und Konsorten zumindest
etwas aufzubrechen vermochte. Das lag in erster Linie an
der Art und Weise, wie das Keyboard (damals noch von
Frontmann Tony Kakko himself eingespielt!) eingesetzt
wurde. Ähnlich war das ja auch mal in den glorreichen
Zeiten von Royal Hunt. Zusammen mit den klaren Lead- und
den starken Backing Vocals sowie sackstarken
einprägsamen Melodylines erschufen Sonata Arctica ein
musikalisches Branding, das sich dann in den späteren
Jahren jedoch und leider muss man dazu sagen, spürbar
veränderte. Nachdem 2008 das erste Remastering von
«Ecliptica» auf die Menschheit losgelassen wurde, ging
man nun zum Jubiläum noch einen Schritt weiter und
spielte das Debüt-Album mit der aktuellen Besetzung
gleich komplett neu ein. Was in dieser Angelegenheit bei
Kollegen wie Uriah Heep, Journey oder Foreigner als
ziemlich gelungen bezeichnet werden kann, verursacht
hier, respektive mir, einige Stirnrunzeln. Als Erstes
wurde die Lautstärke des Keyboards merklich zurück
gebunden und als Zweites überzeugen die zugestellten
offiziellen Nuclear Blast mp3-Files (mit variabler
Bitrate) in Sachen Sound überhaupt nicht. Die Bassdrum
kickt kaum bis gar nicht, die Snare klingt völlig pappig
und obenweg ist das Ganze schlicht ein Desaster. Keine
Ahnung, warum diverse Leute hier genau das Gegenteil
behaupten, aber entweder wurde ein schlechter Encoder
benutzt oder was auch immer. Mir auf jeden Fall gefällt
das Original von 1999 (mit Finnvox Mastering) bedeutend
besser, und ohne eine neue CD als direkten Vergleich,
vermag dieser Re-Release bei mir nicht zu überzeugen.
Wer allenfalls nur die jüngere Vergangenheit der
Nordländer kennt, sollte da aber dennoch mal rein hören
und gleichzeitig über die bekannten Auktionshäuser ein
gut erhaltenes Original suchen! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FEN – Carrion Skies Code 666 Auch
Dustwalker, dem Vorgänger von Carrion Skies, konnte man
die Einflüsse von Agalloch nicht absprechen. Diese
Verwandtschaft lässt sich auch auf dem neusten Werk
nicht überhören: mit Delay und Reverb unterlegte
Akustikgitarren bei sanfteren, träumerischen Parts,
verzerrte melodiöse Riffs für mehr Klangfarbe und
heiseres Schreien für die naturverbundenen Texte. Aus
diesen Zutaten kreieren die Briten ihre Songs, die
zwischendurch allerdings ein wenig ziellos daher kommen.
‚The Sentinels‘ wirkt im Mittelteil wie noch nicht ganz
fertig, vielleicht liegt das aber auch an den
ungewohnten progressiveren Rhythmen. Oder am
Opeth-haften Gesang, der fehlplatziert wirkt. Und auch
bei ‚The Dying Stars‘ gibt es einige Stellen, bei denen
die Lieder zu verkrampft wirken. Vielleicht haben sie
sich da an der Liedlänge übernommen? So halten sie nicht
ganz, was im Begleitbrief versprochen wird, weder
Enslaved noch Primordial müssen um ihren Thron fürchten.
Aber die Engländer schaffen ein gutes Album, dass sich
gerne zu Finnr’s Cane, Falloch oder auch Winterfylleth
im Regal stellen möchte. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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DIVINE ASCENSION – Liberator ViciSolum Productions
Unser aller geliebter Rockslave würde hier von "geil"
sprechen, würde er diesen Sound hören. Alleine wegen der
gesanglichen Leistung von Jennifer Borg würde sich der
Gute die Hand abbeissen, ein Interview mit der Truppe,
beziehungsweise mit Jennifer führen zu dürfen. Divine
Ascension verbreiten genau die Musik, die mit Keyboard
und Gitarren geführt wird. Sämtliche emotionalen Momente
von schnell zu langsam, heftig zu sanft und virtuos zu
verträumt werden geboten. Über all dem steht die
bezaubernde, sicherlich kräftige Stimme von Jennifer.
Aber! Schon Nightwish fand ich total überbewertet und
überflüssig. Ebenso Epica und all die anderen Nachahmer.
Alleine aus diesem Grund kann ich Divine Ascension
nichts abgewinnen. Auch wenn alles sehr schön klingt,
seine Momente hat und sicher viele Freunde finden wird.
Für mich ist es eine Band, die mit ihrem symphonischen
Sound nicht für meine Ohren bestimmt ist… Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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AVERSIONS CROWN - Tyrant Nuclear Blast/Warner
Die sechsköpfige Truppe aus Brisbane hat sich einen
weltweiten Vertrag bei Nuclearblast Records erarbeitet.
Wenn man einem der grössten Labels angehört, wird kann
man sich schon breit auf die Schulter klopfen und
posaunen: Wir sind richtig gut. Der Death Metal der
Australier hat dann auch wirklich Potenzial. Es gibt die
ultraschnellen Highspeed-Attacken und die dazugehörigen
Growls. Man hat beim Songwriting nicht geschlafen, nein
die Abwechslung ist omnipräsent. Leider schleicht sich
beim Hören der Scheibe auch eine bestimmte Langeweile
ein, denn bei mir zünden die Songs einfach zu wenig. Wer
auf ultrabrutalen Death Metal steht, sollte sich mal
eine Prise nehmen und sich ein Urteil bilden.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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LIV KRISTINE – Vervain Napalm Records/Universal
“Vervain“ ist mittlerweile schon das 5. Kind des
Soloprojekts von Sängerin Liv Kristine, auch bekannt als
Front-Sirene von Leaves Eyes und Schöne bei den leider
verblichenen dafür nach wie vor kultigen Theatre of
Tragedy. Liv Kristine ist berühmt für ihren
glockenhaften Elfengesang und brilliert grade in den
hohen Lagen. In ihrem Soloprojekt wandelt sie dabei eher
auf poppigeren Pfaden, wobei sich auf dem neusten Album
“Vervain“ wieder ein wenig mehr Gothic Rock mit
eingeschlichen hat. Mir persönlich ist ihr Gesang
allerdings ein wenig zu klebrig süss und hat im
Vergleich zu andern Genre-Sirenen weniger Tiefgang. Für
ihren neusten Silberling hat sich die Norwegerin denn
auch stimmgewaltige Unterstützung geholt: Der wohl beste
Track des ganzen Albums, “Love Decay“, ist ein Duett mit
Michelle Darkness von End of Green. Sein düsterer und
melancholischer Part harmoniert perfekt mit ihrem hellen
Gesang und erzeugt eine ganz spezielle Stimmung. Auch
das Duett “Stronghold of Angels“ mit keiner geringeren
als Rock-Röhre Doro Pesch trägt zur Qualität des Albums
bei. Gefolgt wird dieser Track vom sehr melodiösen
“Hunters“, ebenfalls ein Highlight. Mit “Lotus“ kommt
dann eine klassische Ballade, in der Livs Stimme
wiederum brilliert. In der zweiten Hälfte des Albums
lässt die Spannung dann allerdings etwas nach und die
Musik plätschert hübsch vor sich hin, ohne grosse Höhen
und Tiefen. Liv Kristine steht unbestritten im
Mittelpunkt dieser Produktion – die Instrumente sind
dabei eher schmückendes Beiwerk für ihren Gesang. Mir
fehlt da irgendwie einfach der Tiefgang, alles ist
irgendwie ein wenig zu glatt und zu hübsch, einfach zu
seicht. Doch alles in allem ist es ein schönes Album
geworden, das stellenweise fast schon radiotauglich
wäre. Wer auf Popsirenen mit rockigem Einschlag steht,
hat hier eine Perle vor sich. Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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SUCHAS - Invisible Golden Records Suchas
formierte sich 1992 im Sog des rauhen NY-Hardcore der
zweiten Generation. Daneben findet die Band gefallen an
Punk, New Wave und Heavy Metal. Überraschend kam 1996
das Ende von Suchas. Achtzehn Jahre später legt das
Schweizer Trio in Originalbesetzung sein viertes Album
"Invisible" vor. Die Lange Pause nutzten Suchas
augenscheinlich, um sich einer Generalüberholung zu
unterziehen. Vom rauhen Hardcore früherer Tage ist fast
nichts mehr geblieben, der Sound nisten sich zwischen
Alternative und Emocore der erwachsenen Art ein.
Auffallend ist, dass praktisch jeder Song zu Ende
gedacht wurde und in sich stimmig ist. Auch wenn die
diversen Einflüsse der Band bei jedem Song
unterschiedlich ausgeprägt sind und daher nicht von
einem homogenen Gesamtkonzept der Spielart geredet
werden kann. Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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FIMBULVET – Frostbrand – Eines Bildnis Tracht
Einheit Productionen Fast genau drei Jahre nach
dem ersten Teil (Frostbrand – Nach Flammen Sehnsucht)
folgt nun das Nachfolgewerk: “Frostbrand – Eines Bildnis
Tracht“. Wie schon zuvor baut das Thüringer Quartett auf
Pagan Metal mit Fokus auf historischen und mystischen
Hintergrund. Dabei sind die Clearvocals von Sänger
Stephan mittlerweile etwas besser geworden als auf den
vorhergehenden Alben, wobei es immer noch nicht wirklich
perfekt ist. Ein weiterer dicker Minuspunkt ist die
Aufnahmequalität: Die Drums wirken zum Teil ein wenig
dumpf, die Vocals geraten zu sehr in den Vordergrund,
was vor allem auf Kosten der Gitarren geschieht. Davon
abgesehen schliesst sich “Frostbrand – Eines Bildnis
Tracht“ praktisch nahtlos an den ersten Teil an, bildet
aber leider nicht wirklich eine Steigerung. Allerdings
präsentiert sich der Silberling ziemlich variantenreich
– Während “Totenbeschwörer“ ziemlich heavy daher kommt,
steht die nachfolgende Ballade “Uralt“ im starken
Kontrast dazu. Tempo und Stimmung variieren immer
wieder, was die Spannung aufrechterhält. Fazit:
Fimbulvet liefern einmal mehr ein solides Pagan Metal
ab. Fans des Genres sollten unbedingt reinhören.
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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MILESTONE - Demo 2014 Eigenvertrieb Nach
eigenen Angaben hat sich die 2007 in Thun gegründete
Band stilistisch weg vom ursprünglich AC/DC-inspirierten
Hard Rock hin zum Alternative Metal mit spärlich
vorhandenen Metallica-Einflüssen verschoben. Für jeden
biersaufenden Pubrock-Liebhaber eine reichlich schwer
nachvollziehbare Entwicklung, aber scheinbar standen
unter anderem personelle Veränderungen dahinter, nehmen
wir das also mal so hin. Nachdem man mit „Time Has No
Reverse“ auf dem letztjährigen Sampler „Heavy Metal
Nation IX“ vertreten war, hat man jetzt diesen Track,
begleitet von weiteren drei Nummern, auf diese Demo-CD
gepackt. Für Kenner melodischer Alternative-Klänge mit
gelegentlichen Ausbrüchen, welche allerdings immer
kontrolliert bleiben und niemals in irgend ein
"Was-Weiss-Ich"-Core–Geschrote und -Gebrülle ausarten,
sicherlich eine wertige Angelegenheit, die es wert ist,
mal angetestet zu werden. Eingefleischten Metal-Fans
dürfte die Angelegenheit allerdings etwas zu gemässigt,
zurückhaltend und melancholisch sein, auf der anderen
Seite kann ich mir allerdings vorstellen, dass die Jungs
live ganz gut knallen. Wer will, kann hierzu auf der
Bandpage die Konzertagenda studieren und sich danach
selbst ein Bild davon machen, und die Demo-CD gibt es an
selber Stelle als Download erst noch gratis dazu.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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ABYSMAL DAWN - Obsolescence Relapse Records/Non
Stop Music Abysmal Dawn sind eine versierte
Truppe im Bereich des technischen Death Metal, allen
voran Mastermind Charles Elliot und Drummer Scott
Fuller, was insbesondere in der ausgezeichneten
Solo-Arbeit zum Vorschein kommt. Zudem konnten mit Bobby
Koelble (Ex-Death, Death To All) sowie Christian
Muenzner (Ex-Obscura, Ex-Necrophagist) zwei hochkarätige
Gastmusiker verpflichtet werden. Trotz der nicht von der
Hand zu weisenden tollen Grundlage, um gute Musik zu
schreiben, die Band strotzt vor Erfahrung und Talent,
gelingt es Abysmal Dawn nicht, das Potenzial
auszunutzen. Klar ist das Album auf der obersten
Niveau-Etage produziert und eingespielt worden, und
selbstverständlich sind die Songs durchwegs
Nackenbrecher auf sehr hohem technischen Standart,
jedoch fehlt die Originalität und der
Wiedererkennungswert, um sich von der schieren Masse an
Veröffentlichungen herauszuheben. Steve Butcher
Punkte: 6.0 von 10
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APOSTLE OF SOLITUDE - Of Woe And Wounds Cruz del
Sur Music/Non Stop Music Ganz objektiv gibt es
eigentlich nur positive Dinge über „Of Woe And Wounds“,
das dritte Langeisen der im us-amerikanischen
Indianapolis beheimateten Apostle Of Solitude zu
schreiben. Klug komponierte Songs, einwandfrei gespielt,
gesungen und aufgenommen. Weshalb denn werde ich mit dem
Doom Metal des Ami-Quartetts trotzdem auch nach mehreren
Durchgängen nicht warm? Etwa bei dreizehnten Mal finde
ich die Antwort: Das Zeug, es ist zu sorgfältig, zu
sauber gemacht. Nicht nur, aber vor allem der fürs Genre
ziemlich brave Gesang von Fronter Chuck Brown, der nicht
zuletzt durch regelmässige Backing Vocals einen Hauch
von Power Metal versprüht. Da können die Gitarren in
rasanten Tracks wie „Whore's Wing“ und „This Mannia“
oder im kriegerischen Mid-Tempo-Stampfer „Push Mortal
Coil“ noch so krachen, berühren tut das nicht wirklich,
auch wenn es zu melancholischen Riff-Schleppern wie
„Sirens“ oder „Luna“ besser passt. Mit klassischen
Musikkriterien ist Doom Metal nicht beizukommen. Er muss
weder eingängig noch, innovativ, noch technisch versiert
sein. Dieser Sound muss einen umhauen, hypnotisieren,
ergreifen und gerade das will Apostle Of Solitude auf
„Of Woe And Wounds“ kaum einmal gelingen. So jedenfalls
meine ganz subjektive Meinung. Kissi
Punkte: 6.0 von 10
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BLODHEMN – H7 Indie Recordings/Irascible
Schon das Debüt war gar nicht so schlecht, vor allem da
der Bandkopf das ganze Album in kompletter Eigenregie
eingespielt hat. Der Sound klingt nach wie vor rau und
unverfälscht, die norwegische Herkunft hört man schon
vor den ersten Texten. Mal liegt das Augenmerk mehr auf
rumpelnden, thrashigen Rhythmen (‚Evig Heder‘ und
‚Fandesvenn‘), mal wird ein Hauch von Epik in die Songs
gewoben (‚Veiten‘, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob
Taake da nicht den einen oder anderen Riff bereits
gespielt haben). Alles alte Tugenden, warum etwas ändern
wenn es sich doch bewährt hat? Doch bei diesem Argument
muss man entgegnen, dass man dabei doch sein Geld auch
in die alten Bands investieren kann, anstelle eine
weitere (gute) Kopie von schon so oft gehörtem Black
Metal ins Regal zu stellen. So stagniert Blodhemn auf
hohem Niveau. Ein wenig mehr Eigenständigkeit würde der
Aufnahme aber nicht schaden. Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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DEVILMENT – The Great And Secret Show Nuclear
Blast/Warner Soso, da hat der gute Dani Filth
also etwas Zeit neben Cradle gefunden, um ein
Soloprojekt an den Start zu bringen. Grinsen musste ich
ja schon ob dem Namen der Truppe, denn plakativer ging
es wohl kaum mehr. Egal, hören wir uns in die Chose rein
– und siehe da, die Mucke ist um einiges rockiger, als
wir es uns von Cradle gewohnt sind. Leider ist etwas
gleich geblieben: Dani kreischt nach wie vor gerne in
Höhen herum, die ohne gequetschte Eier käumlich machbar
sein dürften. Dafür growlt er zwischendurch auch ganz
nett. Also gewöhnungsbedürftig wie immer. Den Sound an
sich könnte man beinahe schon als Black’n’Roll
bezeichnen, da wird ordentlich der schwarze Keiler
durchs Dorf getrieben und am Schluss über offenem
(Höllen)Feuer geröstet. Viel mehr gibt’s prinzipiell
nicht zu sagen, man nehme wie bereits erwähnt Cradle of
Filth, reduziere den Metal- und erhöhe den Rock-Anteil,
und schon hat man das Endresultat namens Devilment.
Allerdings, und das muss auch gesagt werden, fehlt „The
Great And Secret Show“ der Dreck, um ein ‚richtiges‘
Rocker-Album zu sein – nur meine bescheidene Meinung.
Dani-Jünger werden sich die Scheiblette eh zulegen, alle
anderen dürfen sich zumindest ein Ohr voll genehmigen –
schlecht ist die Sache nämlich beileibe nicht, nur halt
wie ein Resteerzeugnis bei MacDoof: Gibt’s in
verschiedenen Geschmacksrichtungen, satt auf lange Sicht
macht aber keine. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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SAILLE – Eldritch Code 666 Klassische
Elemente aus dem Synthesizer, gepaart mit Black Metal:
welche Band schafft es anhand dieser Beschreibung, nicht
mit Dimmu Borgir und/oder Cradle of Filth verglichen zu
werden? Die Belgier konnten das beim Vorgänger nicht und
auch das aktuelle Werkt zeigt erneut, wie einflussreich
die beiden Bands waren und nach wie vor sind.
Frischlinge fassen den ganzen Bombast in den
gekünstelten Spuren vielleicht noch als komplex auf,
schliesslich dröhnt da eine gewaltige Ladung Musik auf
einem ein. Auf der anderen Seite denke ich an das
grossartige ‚Damnation And A Day‘ von Cradle, welches
mit einem echten Orchester eingespielt wurde. Oder an
Borgirs ‚Death Cult Armageddon‘ mit seinen elf Hits. Um
mit Sigh verglichen zu werden, fehlt es an
Experimentierfreude, aber dafür verpacken Saille nette,
melodiöse und eingängige Riffs in ein harmonisches
Päcken aus Sounds und legen ein getriggertes Schlagzeug
drunter. Die Thematik ist ebenfalls bekannt, Lovecraft
hat schon diversen Metalbands als Inspirationsquelle
gedient. Wirklich schön an dem Album ist aber die
Tatsache, dass es schon lange kein Album in dieser
Qualität gegeben hat, wenngleich sie das Rad nicht neu
erfinden. Allen Referenzen zum Trotz machen die Lieder
Spass und erinnern an den Beginn des neuen Jahrtausends,
als diese Art der Musik noch präsenter war.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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ATRIARCH – An Unending Pathway Relapse Records/Non
Stop Music Ohalätz, wie man so schön sagt, das
wird nicht einfach werden. Okkulte Stimmung? Jepp.
Doomig-schleppende Riffs? Aber so was von. Klagender
Gesang? Auch an Bord. Mid Tempo? Ham wa ooch. Geschrei
im postapokalyptischen Stil? Jaha, auch dabei. Nun, was
hiermit ausgesagt werden soll: Atriarch bedienen auf „An
Unending Pathway“ mehrere Fraktionen, was per se ja
nicht schlecht sein muss – hierbei erweckt es allerdings
immer mal wieder einen zerfahrenen Eindruck. Die Amis
machen aber ihren Job wirklich gut, keine Frage, die
Stimmung ist super eingefangen – wenn man denn auf die
Weltuntergangsstimmung steht, is klar. Ansonsten
erübrigt sich im Prinzip jeder weitere Kommentar, für
den Schreiber dieser Zeilen ist klar, dass diese Mucke
nix für ihn ist. Alle Doom/Post-Affinen dürfen, nein
sollten ein Ohr riskieren, denn das Material ist
klassemässig gesehen in den besseren Rängen anzutreffen.
Toby S.
Punkte:
6.0 von 10
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NORTH ATLANTIC OSCILLATION - The Third Day
KScope/Irascible Sam Healy, Ben Martin und Chris
Howard gehen es sehr ruhig an auf ihrem dritten
Rundling. Songs wie "When To Stop" tragen den Zuhörer
sanft hinweg in die Welt von NAO. Und genauso ist es mit
allen 10 Tracks. Oft etwas zu ruhig. Manchmal streift
man die Grenze zur Langeweile wie bei "Elsewhere". Dafür
gibt’s dann auch starke Nummern, "August" ist so eine,
die schon Richtung Steven Wilson und Porcupine Tree
schielt. "A Nice Little Place" glänzt mit einem
bedrohlichen Keyboard und der tollen Stimme von Sam
Healy, könnte glatt als Filmmusik durchgehen. Etwa in
die gleiche Kerbe haut das schöne, instrumentale
"Penrose", auch so einer, der den Zuhörer abheben lässt.
"Wires" geht dann wieder in die Steven Wilson-Ecke. Das
abschliessende "Dust" bringt dann mit sieben Minuten
Länge noch etwas Spannung in das Ganze, ganz klar der
beste Song des Albums. Auch nach mehrmaligem Genuss
können nicht alle Lieder überzeugen, aber wer es gern
ruhig und manchmal sogar sehr ruhig mag, was die Musik
betrifft, sollte mal reinhören und sich selber ein Bild
von der Musik des Trios machen. Ist sicher nicht
jedermanns Sache. Crazy Beat
Punkte:
6.0 von 10
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SPECTRAL HAZE – I.E.V.: Transmutated Nebula Remains
Soulseller Records Heute schon das LSD vom
Hippie-Onkel eingeworfen? Nicht? Na gut, vielleicht ist
es auch gar nicht nötig, denn „I.E.V.: Transmutated
Nebula Remains“ der Psychedelic Space Rocker Spectral
Haze ist für sich alleine genommen schon ein
soundgewordener Acid-Trip. Und wirkt auf dem echten
Stoff eventuell auch zu heftig, denn die Norweger lassen
es auf ihrem Debüt nicht nur lassen die Gitarren nicht
nur meditierend durchs All und allerlei Effektgeräte
mäandern, wie es der groovende Instrumental-Jam „ I.E.V.
I – Circumambulating Mount Meru“ vermuten lassen mag,
sondern rasen auch schon mal mit
Überschall-Geschwindigkeit durch den Orbit, wie die
rasanten Raketen-Ritte „Mercurian Mantra“ und „Black
Gandharvas zeigen. In bester Hawkwind-Manier verbindet
die vierköpfige Bordmannschaft dabei heftige Riffs mit
treibenden Basslines und extraterrestrischen
Tastensounds, heult der Captain mit Namen Spacewülff ein
wenig an Dave Wyndorf von Monster Magnet hin und wieder
unverständliche Kommandos durch die unendlichen Weiten.
Zwar wird das Tempo beim doomigen Stampfer „I.E.V. II:
Observing the Centre of Infinity“ etwas gedrosselt, doch
schon zu „Descent through the Intravoidal“ laufen die
Triebwerke wieder auf Höchstgeschwindigkeit und
spätestens bei diesem quirrlig paranoiden
Interstellar-Flug hätte man auf LSD um seinen Verstand
Angst haben müssen. Doch zumindest während ich diese
Zeilen schreibe bin ich clean und muss bei aller Liebe
zu verdrogten Sounds eingestehen: Wirklich Spannendes
haben Spectral Haze auf ihrem ersten, bei allen Sounds
und Noises doch ziemlich baukastenförmigen
Space-Rock-Shuttle-Flug nur selten zu bieten und sollten
ihre Trip-Rezeptur bis zum nächsten Happening noch etwas
überarbeiten. Kissi
Punkte:
5.5 von 10
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SOL INVICTUS – Once Upon A Time Prophecy
Productions Im Gegensatz zum Albumtitel ist das
Klangerzeugnis auf "Once Upon A Time" durchaus als
einfallsreich zu bezeichnen. Als Urvater des Neofolks
versteht es Tony Wakeford - abgesehen von den
Keyboardpads und selten erscheinenden E-Gitarrenklängen
- mit ausschliesslich akkustischer Instrumentierung eine
düster-psychedelische Atmosphäre zu erzeugen. Mit
Hörgenuss hat das Ganze wenig zu tun. Dissonante Klänge
wie in 'The Devil On Tuesday', monotone Gesangslinien
und Tony's wenig harmonische Stimme tragen zu diesem
Eindruck in besonderem Masse bei. Der Gesang hat
allerdings auch nicht die Aufgabe, etwas wohltuendes für
die Ohren bereitzustellen. Vielmehr sollen die Texte
entsprechend derer Thematik wiedergegeben werden und da
passt roh, unverblümt und leicht verstörend am besten.
Das sage und schreibe achtzehnte Studioalbum von Sol
Invictus wird Fans wohl einmal mehr verzücken und alle
anderen mit einem Fragezeichen dastehen lassen.
Patricia L.
Punkte:
5.5 von 10
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WHAT THE HELL - Death Came As A Release (EP)
Eigenvertrieb Die letzte Platte von der aus
Schaffhausen stammenden Band What The Hell hat mir sehr
gut gefallen. Doch das sind schon fast wieder fünf Jahre
her, die Band ist reicher an Erfahrung, auch im
Livesektor. Die sieben Songs lassen sich wieder nur sehr
schwer kategorisieren, man hat schnellere Nummern und
langsamere Sachen an Lager. Ehrlich gesagt tue ich mich
diesmal schwer beim Durchhören der EP. Irgendwie fehlt
mir dieser Kick, den "Loser" so gut machte. Auch schon
bei "Loser" bemängelte ich die Produktion, hier ist sie
noch um einiges schwächer ausgefallen. Die Drums haben
keine Power, da muss deutlich mehr Punch kommen von der
Rhythmusabteilung. Beispielsweise bei „Pass Me A Bottle“
hört man so was wie ein Metronom oder sonst irgendein
Fremdgeräusch im Hintergrund. So, genug genörgelt, Musik
bleibt Geschmacksache, ich würde den Leuten, die nicht
mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, mal
vorschlagen, dieses Quartett anzuchecken. Daniel
J.
Punkte:
keine Wertung
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PATH OF DESOLATION - Soaked Jester (EP)
Eigenvertrieb Die sechs Mann starke Truppe Path
Of Desolation aus der Schweiz veröffentlicht mit "Soaked
Jester" ihr erstes Lebenszeichen mit einer 3 Track EP.
Path of Desolation zocken Melodic/Death der Marke In
Flames und sind aufgrund der sehr gut produzierten und
gut komponierten drei Stücke ein Versprechen für die
Zukunft. Steve Butcher
Punkte:
keine Wertung
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VARATHRON - Untrodden Corridors Of Hades Agonia
Records Okay, der Opener hat beim ersten Hören
durchaus seinen Reiz. Dies vor allem durch die
Chorgesänge und den pulsierenden Rhythmus. So richtig
Fahrt nehmen die Griechen aber erst ab ‚Realm Of
Obscure‘, das am Anfang noch relativ gemächlich daher
kommt. Doch gleich nachdem der Sänger seine Stimme
ausgiebig getestet hat, gibt es die ersten Blastbeats
und schnelleren Anschläge. Unterstützt mit dezentem
Keyboard wird dem Song ein Stück mehr Tiefe verliehen,
aber so wirklich zünden kann er trotzdem nicht. Die
brummende Gitarre und der eingeflochtene Lead im dritten
Song wirkt auch mehr wie bei einer Jamsession, die
heiseren Schreie machen daraus auch kein Meisterwerk.
Eine gewisse hypnotische Wirkung ist nicht zu leugnen,
aber dennoch hätte dem Album mehr Dynamik nicht
geschadet. Da die Gitarren auch immer wieder aussetzen
bleibt der Eindruck, als ob die Songs noch nicht fertig
wären. Die Ausnahmen davon hingegen klingen nicht
schlecht, so kann ‚The Bright Trapezium‘ schon Stimmung
machen. Das wäre auch zu erwarten von einer Band, die
seit 1988 Alben aufnimmt. Leider ist dies aber nicht
gegeben und somit kann damit weder ein Meilenstein
gelandet werden, noch schafft es das Album über das
Mittelfeld hinaus. Schade, hier wäre mehr möglich
gewesen. Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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GODFLESH - A World Lit Only By Fire Avalanche
Recordings Tief scheppert der Bass bei Godfleshs
neuestem Werk. Sehr düster klingen die ersten Töne von
„Deadend“. Auch sehr monoton, immer wiederkehrende Riffs
und die eben erwähnten brummenden Bassparts des Briten
Justin Broadrick, der scheinbar mal bei Napalm Death
spielte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Leute
gibt, die auf diesen apokalyptischen
Weltuntergangsstimmungssound stehen. Die Monotonie ist
sehr schnell unerträglich für den Otto-Normal-Metalfan
wie mich, darum ist der Druck, die Stoptaste zu drücken,
immens. Dieses lavazähflüssige Gepolter ist nur sehr
schwer zu ertragen, darum kann ich da keine
Kaufempfehlung bieten. Daniel J.
Punkte:
5.1 von 10
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VESANIA – Deus Ex Machina Metal Blade/Sony Music
Sieben Jahre ist es her, seit Vesania ihr letztes
Album heraus gebracht haben. Das liegt wohl
hauptsächlich daran, dass die Mitglieder in anderen
Bands wie Behemoth, Vader und Dimmu Borgir gearbeitet
haben und es ständig Besatzungswechsel gab. Nun haben
die Polen aber genügend Zeit gehabt und bringen ihr
neustes Werk über Metal Blade heraus, was sicher an den
Namen der Musiker liegt. Denn das Album an sich klingt
jetzt nicht besonders spannend oder einzigartig. Das
beginnt bei ‚Halflight‘, das progressive Ansätze hat,
diese aber nicht zielgerichtet umsetzt. Dagegen versucht
‚Innocence‘ mit Rückkopplung und Husten wohl ein wenig
der alten, punkigen Attitüde aufleben zu lassen, was
aber mit der Pianobegleitung kläglich vernichtet wird.
Ansatzweise erinnert die Stelle mit dem Piano an Old
Man’s Child, leider aber wird das nicht weiter verfolgt.
Auch der dritte Track beginnt im Mid Tempo, die
Synthiesounds sollen wohl sowas wie Atmosphäre aufbauen.
Leider klappt das nicht wirklich, und auch die Gitarren
können keinen überzeugenden Riff zaubern. Der erste
schnelle Song nennt sich ‚Vortex‘, kann aber nicht
wirklich packen weil das Schlagzeug ohne wirklich gute
Gitarrenspur scheinbar alleine für das Tempo zuständig
ist. Nein, gerade mit Saille ist in diesem Monat ein
Album rausgekommen das besser klingt. Vesania kann dem
nicht das Wasser reichen, fette Produktion hin oder her.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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ALBERTO RIGONI - Overloaded Power Prog
Dies hier ist ein Instrumental-Album des
italienischen Twinspirit-Bassisten Alberto Rigoni.
Unterstützt von ein paar sehr guten Landsmännern glänzt
vor allem Drummer Denis Novello mit seinem
hervorragenden Spiel. Neun Tracks geben die Herren zum
Besten, aber wie das so ist, fehlt hier spätestens nach
dem dritten Song der Sänger. Mir jedenfalls geht es so.
Hier zeigen sechs Musiker einfach, wie gut sie spielen
können, verlieren aber grösstenteils den Song aus den
Augen, was eben auch am vermissten Sänger liegt. Die
beiden Gitarristen legen oft wirklich starke Riffs vor
und auch tolle Soli, auch Rigoni glänzt mit coolen
Bass-Lines, und trotzdem fängt es mit der Zeit an, zu
langweilen. Nur gerade das treibende "Liberation" vermag
im Ganzen zu gefallen. Ich würde den Herren dann doch
empfehlen, jemanden vors Mic zu spannen, falls es ein
Nachfolger zu "Overloaded" geben sollte. Ansonsten frag
ich mich, wen so was wohl noch interessiert. Crazy
Beat
Punkte:
5.0 von 10
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FREAKINGS – Gladiator Eigenvertrieb Eine
Scheibe mit einer Thrash Metal-Version des
Kassenschlager-Gebets „Vater unser“ zu beginnen entbehrt
nicht einem gewissen Sinn für Humor, so denke ich, als
ich mir „Gladiator“, das Debüt der FreaKings, zum ersten
Mal zu Gemüte führe. Doch bald bemerke ich, dass die
drei Jungs aus Basel die Sache ernster als anfangs
gedacht. Vom jüngsten Gericht („The Day Will Come“), der
Verdorbenheit des Menschen („Hate in our Veins“), von
der man sich nur durch die Gnade Gottes retten kann und
dem gerechten Zorn ebenjenes Allmächtigen („Rod of God's
Wrath“) handeln nicht alle, aber die meisten der 11
Songs dieses Debüts. Doch soll es hier ja in erster
Linie um den Sound gehen. Wir zählen ja auch nicht jedes
„Satan“ bei Gorgoroth. Was hat „Gladiator“ also
musikalisch zu bieten? Leider auch nicht viel mehr Neues
als das altbekannte „Ave Maria“ der Thrash-Kirche. Ein
strammer, um nicht zu sagen simpler Up-Tempo-Riffer mit
gegröhlten Vocals jagt den nächsten (mit Ausnahme des
zuerst etwas langsameren, dann noch schnelleren „Rod of
God's Wrath“), tight eingezockt zwar, weder ausgefeilt
aber noch überraschend, sodass sich bei mir schon nach
einer Viertelstunde erste Ermüdungserscheinung ob der
Dauer-Knüppelei einstellen. Gottes Segen hin oder her:
Um in den Metal-Himmel zu kommen braucht es mehr, als
das. Amen. Kissi
Punkte:
4.5 von 10
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NACHTBLUT – Chimonas Napalm Records/Universal
Die Osnabrücker Schwarzmetaller bringen mit “Chimonas“
ihr mittlerweile 3. Album auf den Markt. Das neue Album
beginnt mit einem erstaunlich heavy Intro, das von
harschen Screamvocals unterbrochen wird. Zwar blitzt hin
und wieder ein wenig Melodie durch, doch der bleibende
Eindruck gleicht einem verfilzten schwarzen
Klangteppich. Mit “Wien 1683“ wird’s dann überraschend
episch, wobei ich echt kein Fan von Fanfaren aus der
Dose bin. Doch immerhin wird hier mal kein
Gothic-Klischee bedient. Was man vom Rest des Albums
leider nicht behaupten kann. Zwar kommen hin und wieder
ein paar Momente auf wo man erstaunt aufhorcht, wie zum
Beispiel bei der Ballade “Und immer wenn die Nacht
einbricht“ oder bei “Märchen“, doch grösstenteils gehen
die Tracks in einem übersättigten Gemisch aus düsteren
Vocals, platten Melodien und einem Hauch Pseudo-Klassik
unter. Zwar wären die Deutschen rein technisch
eigentlich ganz gut, doch irgendwie verkommt früher oder
später alles zu einem dumpfen Einheitsbrei. Auch die
Lyrics vermögen den dunklen Filz nicht aufzureissen.
Zwar hats hin und wieder ein paar literarische Perlen
drunter, doch überwiegt schlussendlich der Eindruck
„Reim dich oder ich fress dich“. Die Mischung aus Neuer
Deutscher Härte, Black Metal und Gothic ist eigentlich
nicht schlecht, doch irgendwie fehlt es einfach an
richtigen Highlights. Patricia H.
Punkte:
4.5 von 10
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SOLEFOLD – Norrønasongen. Kosmopolis Nord (EP)
Indie Recordings/Irascible Alle paar Jahre kann
es passieren, dass eine CD im Player landet, die zu viel
ist. Zu viel Rauschen, zu viel Nachproduziert, zu viel
Show. Bei Solefald gibt es für meinen Geschmack zu viel
Pioniergeist. Das mag für ehemalige Metalfans, die jetzt
Schulterlange Haare tragen und ihre verwaschenen
Bandshirts gegen modische Karohemden eingetauscht haben
interessant sein. Wer aber nach wie vor gerne
Stromgitarren hört und sich gelegentlich schon um zwei
Uhr Nachmittag ein Bier gönnt, wird hier definitiv nicht
glücklich. Flöten, Bassgitarren gepaart mit Lounge Sound
und gesprochenen Vocals gehört einfach nicht zu der Art
Sound, die man als Metal bezeichnen kann. Spätestens bei
‚Det Siste Landskap‘ hört die Toleranz auf, der Song
macht richtiggehend aggressiv. Electrobeats und nervige
Vocals, ich höre hier nur eine Botschaft: du hast gerade
unwiderruflich Lebenszeit verloren. Der Rest der EP ist
da nicht anders. Dass sie nebenbei noch Hilfe von einer
Osloer Band mit Namen Sturmgeist brauche, täuscht über
nichts weg. Finger weg! Tristan
Punkte:
3.0 von 10
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EVIL SCARECROW – Galactic Hunt DeadBox Records
Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, ob ich diese Jungs
nun ernst nehmen soll oder nicht. Tue ich es, dann ist
die gesamte Scheibe, das Auftreten und das ganze
Drumherum einfach nur lächerlich, denn wer kann so etwas
schon ernsthaft proklamieren, ohne gleich in Gelächter
auszubrechen? Tue ich es nicht, dann haben wir ein
anderes Problem: Für eine Veralberung ist die Chose
einfach zu simpel gestrickt, zu lieblos dargeboten, als
dass man das wirklich hätte durchziehen wollen. Das
monotone Geschrei geht einem sehr bald auf den Sack, und
der Sound ist einfach zu glatt – das hätte man alles
auch am PC machen können, würde keinen Unterschied
bedeuten. Auch fehlt mir das Augenzwinkern, welches
unmissverständlich klar macht, dass hier lediglich
Klamauk dargeboten wird. Nun, Evil Scarecrow versuchen,
eine Art von Horror Metal zu spielen, der in Richtung
Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir gehen sollte (so
entnehme ich es zumindest aus dem Keyboard-Bombast). Da
bietet sogar Dani Filths neue Kapelle Devilment besseren
Stoff (mehr dazu in der entsprechenden Review). Fazit:
Nicht brauchbare Mischung aus Möchtegern-Horror, Bombast
und Geschrei. Nächste Truppe, bitte. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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