Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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RIOT V – Unleashed The Fire
Steamhammer/Musikvertrieb Dass es Riot noch
immer gibt, ist eine kleine Überraschung, denn nach dem
Tod des Bandleaders und Gitarristen Mark Reale am 25.
Januar 2012 blieb es lange still um die Truppe.
Gitarrist Mike Flyntz entschloss sich dann aber zusammen
mit Bassist Don Van Stavern, Riot unter dem
Namen Riot V weiter zu führen. Dank der fantastischen
Stimme von Todd Michael Hall fand die Truppe einen
Shouter, der die alten Tracks locker singen kann und dem
neuen Material das verleiht, was man sich von einem Riot
(V)-Song wünscht. Eine kräftige Stimme, die auch hohe
Töne lange halten kann. Musikalisch ist „Unleashed The
Fire“ eine Offenbarung geworden, die schwer zu toppen
sein wird und selbst an die alten Klassiker-Scheiben von
Riot nahtlos anknüpfen kann. Dabei spielt es keine
Rolle, ob es die Frühphase, die eher härtere Gangart,
oder die von Thin Lizzy geprägte Zeit war. Mit Riffs wie
bei „Metal Warrior“ machen Mike und sein ebenso
begnadeter Sidekick Nick Lee alles richtig. Riot haben
und werden immer Musik-Geschichte schreiben, die von den
Wenigsten unterstützt wird. Sie hatten nie ein Image,
kein Maskottchen oder irgendwelche Drogenskandale,
sondern überzeugten immer durch nur durch ihre Musik.
Und das machen sie noch immer! Hört Euch das neue Album
komplett an und taucht in die unendlichen Facetten der
Band ein, die neben Härte auch Melodie und filigrane
Momente zeigen. Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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SANCTUARY - The Year The Sun Died Century
Media/Universal Als sich abzeichnete, dass es
mit Nevermore nach dem Ausstieg von Jeff Loomis (g) und
Van Williams (d) wahrscheinlich definitiv den Bach
runter geht, waren damals schon die ersten Rufe nach
einer Wiederauferstehung von Sanctuary zu hören. Doch
die Zeit war damals noch nicht ganz reif, obwohl sich
Warrel Dane nach dem Split schon bald einmal Gedanken zu
einer Reunion machte. Nach «The Obsidian Conspiracy»,
dem eher halbgaren letzten Nevermore Studioalbum von
2010, blieb nebst zusätzlich blutleeren Konzerten
eigentlich nur der Lichtblick des Soloalbums «Praises To
The War Machine» von 2008 als positive Erinnerung an den
einst so charismatischen Sänger übrig. Dass es doch
wieder vorwärts geht und Sanctuary tatsächlich wieder in
die Gänge kommen, konnte man am BYH!!!-Festival von 2013
sehen und hören, wo Warrel Dane bis auf Gitarrist Sean
Blosl das ursprüngliche Line-Up wieder komplett am Start
hatte und sich insgesamt erfreulich gut präsentierte.
Das nährte natürlich die Hoffnung auf ein neues
Studiowerk und das, was wohl kaum jemand für möglich
gehalten hätte, ist nun tatsächlich geschehen und nennt
sich «The Year The Sun Died». Es ist nach den ersten
zwei und längst mit Kultstatus versehenen Vorgängern
«Refuge Denied» (1988) und «Into The Mirror Black»
(1991) somit erst das dritte Album dieser Formation.
Damit steht es gemäss den szeneüblichen Gepflogenheiten
als "make it or break it" Release in der Pflicht. Davon
liessen sich Warrel und seine "alte neue" Mannschaft
aber sicher nicht beirren und besannen sich einfach auf
die Stärken, die das bisherige Schaffen ausgemacht
hatte.
Mit den ersten Klängen des Openers «Arise
And Purify» lässt sich bereits feststellen, dass der
neue Sound nicht mehr wirklich viel mit dem alten gemein
hat. Vielmehr ist es die perfekte Verschmelzung des
Nevermore Erbes mit den Vibes der Solo-Scheibe. Zudem
ist der Gitarrensound nicht mehr so düster, aber dennoch
sind die Riffs von Lenny Rutledge und Brad Hull
ultraheavy, monströs wie raumfüllend. Darüber thronen
Warrel Dane's unvergleichliche Vocals, die, wie schon
auf dem Solo-Werk, wie ein zusätzliches Instrument
wirken. Die Kraft und das melodiöse Element der Stimme
sind einzigartig und erinnern so natürlich an die besten
Zeiten von Nevermore, zum Beispiel zu «Dead Heart In A
Dead World» Zeiten (2000). Sanctuary klingen derweil
deutlich progressiver und wo es vorher mehr ins
Thrashige ging, ist nun Power Metal vom Feinsten
angesagt, der jedoch mehrere Anläufe braucht, damit man
den richtigen Zugang zu diesem Meisterwerk findet. Je
eingehender das gemacht wird, desto mehr festigt sich
das ganze Album als musikalisches Gesamtwerk und lässt
einem immer sprachloser zurück. Da Highlights heraus zu
picken, wird mit jedem Umlauf zunehmend schwieriger,
aber wenn ich mich festlegen müsste, dann spricht mich
so zu sagen das Herz von «The Year The Sun Died» mit der
Triplette «Question Existence Fading», «I Am Low» und
«Frozen» am meisten an. Doch eigentlich ist diese
Festlegung angesichts dieses Hammerteils müssig und es
erfüllt einen als Fan dieser Musik einfach nur mit
unbändiger Freude, dass man nach all den abertausenden
von wegweisenden Platten, die zu einem guten Teil bei
jedem Metalhead zu Hause (noch) rum stehen, im Jahre
2014 ein zusätzliches Juwel den Weg in die Sammlung
finden kann, respektive muss. In diesem Sinne "Metal is
forever - der beste Sound der Welt!" Rockslave
Punkte:
9.6 von 10
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EXODUS – Blood In, Blood Out Nuclear Blast/Warner
Er ist wieder zurück und verleiht dem
Thrash-Urgestein das, was die Truppe in ihren jüngeren
Tagen so wertvoll machte. Steve „Zetro“ Souza singt
wieder bei Exodus und bringt den „good friendly violent
fun“ zurück. Dieser verdrängt das extrem aggressive,
asoziale und teils politische Auftreten des Vorgängers
von Steve, namentlich Rob Dukes. Schon beim ersten Track
wird klar, dass Exodus sich ihrer alten Eigenschaften
zurückbesinnen, dabei aber nie altbacken klingen,
sondern frisch, heftig und wie ein metallener
Faustschlag. „Black13“ beinhaltet alles, was man sich von
einer Thrash-Keule von Exodus wünscht. Knüppelhartes
Drumming, pfeilschnelle Riffs, schwindelerregende Soli
und ein vorantreibender Bass. UND: endlich wieder der
fiese Gesang von Mister Souza, den man sofort durch
seine spitzbübische Art erkennt. Mit dem Titelsong haben
sich die Jungs eine Hymne gezimmert, die nahtlos bei
„The Toxic Waltz“ anknüpfen kann, ohne den Evergreen zu
kopieren. Auch hier sind es wieder die Hammer-Soli von
Gary Holt und Lee Altus, die es in dieser Form von
keiner anderen Thrash-Band zu hören gibt. Als
zusätzlicher Kaufanreitz hat sich Ur-Exodus-Gitarrist
Kirk Hammet, besser bekannt als Sologitarrist von
Metallica, hinreissen lassen, ein Solo bei „Salt The
Wound“ beizusteuern und Testament-Shouter Chuck Billy
leiht bei „BTK“ seine Stimme. Dass Exodus auch textlich
was zu sagen haben, kommt bei „Collateral Damage“ zur
Sprache, in dem es um die Monopolstellung der grossen
Firmen in Amerika geht und wie einige wenige Personen
in den Chefetagen die Kontrolle über den Grossteil des
Wohlstandes im Land haben. Es gibt auf „Blood In, Blood
Out“ keinen Ausfall. Die Songs bewegen sich durchweg auf
einem sehr hohen Level, gehen sofort in das Kleinhirn
und fräsen sich dort mit kleinen Thrash-Wiederhaken ein.
Exodus gingen in den letzten Jahren nicht immer nur mit
grandiosen Alben durch. Auch dass Gary, Jeff Hanneman
bei Slayer ersetzte, liess erahnen, dass der Fünfer eher
ins Hintertreffen fallen würde. Was Gary, auch dank
Steve und seiner Hintermannschaft (nicht zu vergessen
Trommler Tom Hunting und Bassist Jack Gibson), hier aber
abliefert, ist das Thrash-Album des Jahres! Anspieltipp:
Das komplette Album! Tinu
Punkte:
9.6 von 10
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REVOCATION - Deathless Metal Blade/Sony Music
Ok, der nächste der sagt „Das ist unser bisher
bestes Werk“ wird nicht einfach windelweich geprügelt,
sondern schlichtweg komplett ignoriert. Ich will das
einfach nicht mehr hören oder lesen. Das ist das letzte
Mal, klar? Ich akzeptiere das jetzt hier nur, weil es
einfach stimmt. „Deathless“ ist definitiv das beste
Album von Revocation. Bäm, da guckt ihr, was?! Diese
Scheibe ist einfach ein Wahnsinnsding, Mannmannmann! Ich
habe beim Hören echt mehrmals Gänsehaut bekommen, so gut
ist das! Das fünfte Studioalbum der Bostoner Revocation
ist zugleich ihr erstes, das bei Metal Blade
veröffentlicht wird, und das Label kann sich ganz schön
glücklich schätzen, ein so gelungenes Werk unter seinem
Banner zu haben. Tech Death auf die abwechslungsreiche
und unanstrengende Art, gekonnt konzipiert, geschrieben
und umgesetzt. Trotz Komplexität und brachialer Härte
gehen die Songs ins Ohr, es kommen nicht nur Elemente
aus Death, Thrash und Heavy Metal zum tragen, sondern
vor allem sehr viel Prog. Originelle, aber fliessende
Riffs, ein wenig Disharmonie, wo es sich gehört, aber
nicht zu viel, irre gute Gitarrenarbeit - diese Soli! -
und eine brettharte aber nicht überproduzierte
Rhythmusfraktion und super gekonnte Vocals, die gerade
richtig abgemischt sind - hach, ich komm’ ins Schwärmen.
Sogar cleane Refrains gibt’s diesmal - ohne dass der
Gedanke an Metalcore überhaupt erst aufkommt. Revocation
zeigen hier alle Facetten ihres Könnens, ohne einem -
wie manch andere Band des Genres - damit auf die Nerven
zu gehen. Mehr Worte will ich gar nicht verlieren, das
muss man selbst gehört haben. Kaufen!!! Alle!!!
Sofort!!! Lucie W.
Punkte:
9.5 von 10
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MAXXWELL - Tabula Rasa Fastball Music/Non Stop
Music Die Innerschweizer Heavy Rocker-Garde
Maxxwell hat vor fünf Jahren mit «Dogz On Dope» die
heimische Rocklandschaft mit einem fetten Brett
bereichert, das über weite Strecken stark an die Basler
Band Pure Inc. erinnerte. Letztere existiert ja in der
Originalbesetzung nicht mehr, die Nachfolgeband The
Order hat sich aber mittlerweile auch etabliert. Diese
Aussichten wären in der Tat auch bei Maxxwell drin
gelegen, aber dann entzweiten sich Frontmann Nobi
Suppiger und seine Kollegen aufgrund von "musikalischen
Differenzen". Diese sonst eher negativ behafteten
geflügelten Worte entsprachen aber in diesem Fall den
Tatsachen und so trennte man sich der Freundschaft
zuliebe. Diese an sich nicht eingeplante Situation
bremste den Elan der Gruppe entsprechend aus und nur
dank dem geschätzten Einsatz von Kollege Andy Portmann
(Download, Ex-Felskinn) konnten wenigstens die
anberaumten Konzerte gespielt werden. Das Timing des
Splits mit dem einstigen Sänger kam nach der geilen EP
«Slapshot» mit dem gleichnamigen Killer-Song für die
süddeutschen Wölfe des Eishockey-Clubs EHC Freiburg
denkbar ungünstig. Nun ist das alles zum Glück Schnee
von gestern, und einen besseren Titel als «Tabula Rasa»
hätten Maxxwell angesichts des Neuanfangs kaum wählen
können. Dass es dazu gekommen ist, liegt mitunter am
neuen Sänger, der in Form des Ex-Gonoreas Shouters
Gilberto "Gilbi" Meléndez zum Rest der Truppe gestossen
ist.
Spätestens bei den ersten Klängen des
knackigen Openers «Partykings» kann man sogleich
bestätigen, dass die Entscheidung für Gilbi der
richtige Schritt war. Die weitere musikalische
Annäherung an The Order, da Gilbi stimmlich wesentlich
näher bei Gianni Pontillo als bei Nobi liegt, wird
fortan ein freundschaftliches Neben- wie Miteinander
erzeugen und belebt so die Schweizer Rockszene. Auch der
zweite Titel «Fuck It!» versetzt einem einen kräftigen
Tritt in den Allerwertesten, während «Nothing Changes My
Mind» unmissverständlich aufzeigt, dass Maxxwell nun
bereit sind, richtig durch zu starten. Hef Häfligers
Soli sind dabei vom Feinsten, während von Cyril
Montaphon den raumfüllenden Rhythmusteppich beisteuert.
Erster persönlicher Höhepunkt ist das sackstarke und
abwechslungsreiche «Trails Of Hate», das live die
Möglichkeit bietet, das Gitarren-Solo noch weiter
auszudehnen. Nicht minder überzeugend rockt «Cause I'm
Lovin' It», wo alles so glatt auf den Punkt gespielt
klingt, als wäre es schon immer so gewesen. Die
Halbballade «Gone Forever» offenbart zudem, wie gut die
Scheibe produziert wurde. Hört sich richtig klasse an,
was Hef Häfliger, Oli Häller und Rob Viso da für die
Nachwelt verewigt haben. Ein weiteres Highlight ist auch
die zweite Halbballade «Never Let You Go», besser gehts
nimmer! Oder doch? Dann zieht Euch mal den
Rausschmeisser «Run Or Hide» rein, das ist einfach nur
grosses Kino. Die abschliessende obligate "make it or
break it“-Frage, die sich ja immer beim dritten Album
stellt, ist vom Tisch, und nur das Fehlen eines
Hit-Krachers der Marke «Slapshot» verhindert die volle
Punktzahl. Well done guys anyway! Rockslave
Punkte:
9.4 von 10
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CROBOT - Something Supernatural Nuclear Blast
Records/Warner Sehr geiles Rock-Kraftfutter, das
uns die die vier Musiker aus Pennsylvania hier in den
Schweinetrog werfen. Die grundlegenden Ingredienzien
sind zwar allseits bekannt: eine sehr dezente Dosis Led
Zeppelin wird mit einer kräftigen Portion Wolfmother und
Soundgarden vermischt, und um dem Ganzen doch noch eine
eigene Note zu verleihen, fügt man einen sehr fähigen
und charismatischen Sänger sowie eine absolut höllisch
groovende Rhythmussektion hinzu, und fertig ist ein
Album, das jegliche Zweifel über die Zukunft des Rock
‘n‘ Roll mit einem Wisch hinwegfegt. Für ganz heikle
Puristen mag es Produzent Machine von den Machine Shop
Studios mit der Kompression vielleicht etwas zu gut
gemeint haben, ich hingegen finde, dass traditionelles
Songwriting im modernen Soundgewand durchaus seinen Reiz
hat, wird dadurch den ohnehin schon unwiderstehlichen
Hooks und Grooves doch ein Extrapfund in Sachen
Durchsetzungsvermögen verliehen. Und auch die Tatsache,
dass die meisten Songs einem ähnlichen Strickmuster
entspringen, vermag den absolut positiven Eindruck nicht
mal minimal zu trüben, denn besagtes Strickmuster
besteht im Wesentlichen aus arschtighten Licks und Riffs
und somit aus der Essenz der Rockmusik. Schliesslich
lebt eine Band wie AC/DC auch sehr gut davon, dass ihre
Chefstrategen seit Jahrzehnten nichts anderes machen,
als die E, A C, D und G Akkorde in immer neuen
Kombinationen miteinander zu verknüpfen. „Something
Supernatural“ ist wieder mal ein Album, bei dem man auch
im Zufallsmodus fast immer auf einen Volltreffer landet,
und wenn ihr ausgerechnet auf dem etwas melancholischen
Rauswerfer „Queen Of The Night“ landet, einfach nochmal
die Skip Taste drücken, und schon könnt ihr hemmungslos
weiter rocken. Kaufempfehlung ohne Wenn und Aber für
jeden geschmackssicheren Liebhaber lauter Stromgitarren.
Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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NITROGODS - Rats And Rumours Steamhammer/SPV
Die Erinnerungen an den grandiosen Auftritt beim
diesjährigen «Ice Rock»-Festival in Wasen im Emmental
(BE) sind immer noch sehr präsent. Was da Gitarrist
Henny Wolter (Ex-Thunderhead, Ex-Primal Fear), Bassist
und Sänger Oimel Larcher sowie Schlagzeuger Klaus
Sperling (Ex-Primal Fear) im mitunter von zahlreich
gegrillten Speckstreifen eingeräucherten Zelt vom Stapel
liessen, war der schiere Wahnsinn! Gleichzeitig wurde
man als alter oder junger Motörhead-Fan gleichermassen
von ordentlich Wehmut erfasst, denn Nitrogods rocken
mindestens teilweise genau so, wie Lemmy und Co. in
ihren besten Zeiten mit Philty "Animal" Taylor und
"Fast" Eddie Clarke. Anfangs Jahr wurden überwiegend bis
(fast?) ausschliesslich Songs vom knackigen und
selbstbetitelten Debüt gespielt. Die Überschrift der
offiziellen Homepage bringt es überdies treffend auf den
Punkt: "No Bullshit Rock'n'Roll"! Dies trifft nun auch
auf die zweite Langrille zu, die genau so auf den Punkt
kommt und ebenso gnadenlos nach vorne rockt. Der
Titeltrack eröffnet den lärmigen Reigen und man glaubt
es kaum, dass dies nicht Mr. Kilmister, sondern Oimel
ist, der hier unvermittelt loskrächzt! Das schnelle «Got
Pride» zeigt dann aber, dass Nitrogods nicht nur dröge
einen auf die Motörköppe machen, sondern ihre klare wie
eigene Vorstellung von Rock'n'Roll haben. Bestes
Beispiel dafür ist «Irish Honey», das dafür nach..., ach
lassen wir das! Auch «Automobile» ist eben nichts
anderes als Nitrogods meets ZZ Top. Die Freudentränen
schiessen einem zudem bei «Damn Right (They Call It
Rock'n'Roll)» in die Augen! Freunde..., verdammte
Scheisse..., das sind Nitrogods, die dem Original
einerseits wohl mit Abstand am nächsten sind und es
dennoch schaffen, nicht als blosser Rip-Off dazustehen.
Dass dem wirklich so ist, hört man auf «Rats And
Rumours» auf Schritt und Tritt. «Nothing But Trouble»
wird offensichtlich von Henny gesungen und selbst Thin
Lizzy gereicht es bei «Back Home» zur Ehre. «Whiskey
Supernova» als letzter Track ist schliesslich der dritte
Motörhead-Banger der Mörderklasse eins, der gleichzeitig
aufzeigt, dass man dieses Trio aus Deutschland
keinesfalls nur auf das andere damalige Trio aus England
reduzieren darf und kann! «Rats And Rumours» gehört
nebst anderem geilem Krach in diesem Herbst zwingend auf
den Einkaufszettel! Buy or die!! Rockslave
Punkte:
9.2 von 10
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ALLEN & LANDE - The Great Divide Frontiers
Music/Musikvertrieb Was vor fast zehn Jahren
eigentlich mehr so oder letztlich nur Projektcharakter
besass, geht nun bereits in die vierte Runde! Meines
Wissens fanden bisher keine Konzerte in dieser
Konstellation statt und somit sprechen wird von einer
typischen "Sofa-Band". Die ersten drei Werke bis 2010
trugen die gleichen Trademarks, sprich Melodic Metal und
Heavy Hard Rock vom Feinsten, veredelt durch die beiden
Weltklasse-Sänger Russell Allen (Symphony X) und Jorn
Lande (Jorn, Ex-Masterplan, Ex-Millenium). Die treibende
kompositorische Kraft dahinter war Gitarrist Magnus
Karlsson (Primal Fear, Ex-Last Tribe), der jeweils nebst
der Bedienung der Knöpfe auch den Bass und die Keyboards
einspielte. Das bisherige Material erreichte beste
Szene-Resonanzen und die Alben galten stets als
Genre-Jahreshighlight. Mit «The Great Divide» wird die
bisherige (Erfolgs-) Formel durch zwei neue Namen
geprägt. Zum einen haben wir den ehemaligen Stratovarius
Mainman Timo Tolkki, der Magnus Karlsson so zu sagen 1:1
abgelöst hat und zum andern nimmt für den vormaligen
Schlagzeuger Jaime Salazar nun Jami Huovinen hinter den
Kesseln Platz. Mindestens auf dem Papier könnte man also
davon ausgehen, dass die Mucke womöglich nicht mehr
genau gleich wie vorher daher kommen wird! Die Klärung
dieser Vermutung liefert der Opener «Come Dream With
Me», und ich liege natürlich oder zum Glück falsch, denn
das gewohnte Qualitätslevel wird weiterhin hoch
gehalten. Das heisst nach wie vor melodisch
ausgerichteter Rock- bis Metal-Sound, der wiederum durch
die im Wechsel gehaltenen Leadvocals der beiden
Protagonisten getragen wird.
Auch «Down From The
Mountain» rockt gewaltig und obwohl das Tempo hier etwas
flotter angegangen wird, bewegen wir uns immer noch mehr
im Hardrock- als Metalbereich. «In The Hands Of Time»
trägt indes als erster Doublebass-Drum Song schon eher
zumindest etwas die Handschrift von Timo's musikalischer
Vergangenheit. Wenn das nur nicht die Oberhand
gewinnt..., tut es offensichtlich nicht und das ist auch
gut so! Für die nahende Winterzeit gibt es den
passenden, leicht sphärischen Midtemporocker inklusive
Pianoklängen und den abermals obergeilen Vocals von
Russell und Jorn: «Lady Winter», gehalten im typischen
"A&L-Sound". Die anfängliche Befürchtung, dass Timo
Tolkki (auch als Producer) am bisherigen Gebilde spürbar
Einfluss nehmen würde, ist allerspätestens mit dem
genialen «The Hymn To The Fallen» komplett ausgeräumt.
Doch das ist noch nicht alles, denn der Titelsong
überrascht als epenhafte Halbballade mit leichten
Anleihen bei Black Sabbath und einem tollen Solo von
Master Tolkki. «The Great Divide» wird den hohen
Erwartungen erfreulich gerecht und ist, trotz etwas
kürzerer Spielzeit gegenüber den anderen Alben, ein
absoluter Pflichtkauf für die Zielgruppe!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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HÄMATOM - X Rookies&Kings/Musikvertrieb
Seit mittlerweile zehn Jahren kloppen "Nord"
(Gesang), "Ost" (Gitarre), "West" (Bass) und „Süd"
(Schlagzeug), ihr Produzent "Äquator" und der Mann für
Artwork und Masken "Pol" ihre Musik. Am 24.01.2007
spielten Hämatom als Vorband von J.B.O im Alpenrockhouse
in Kloten (ZH), das weiss ich noch, weil Hämatom mich
damals dermassen überzeugt haben, dass ich seither den
Weg der Band stets verfolge und einige Tracks auf
Dauerrotation in meinem Player laufen. Nun
veröffentlichen die Deutschen mit "X" ein Album dass
wiedermal aufhorchen lässt. Zu ihrem Zehnjährigen
veröffentlichen Hämatom ein Doppelalbum. Auf CD 2 findet
man sämtliche Klassiker der Thrasher und Speerspitze der
Neuen Deutschen Härte, und da ich sowieso voll des Lobes
bin für diese Band, lohnt es sich natürlich nur schon
für die schön zusammengestellte zweite CD den Geldbeutel
zu zücken. Doch wo wirklich die Luzie abgeht, ist auf CD
1, dort findet man elf Coversongs von deutschen Künstlern
wie z. B. Sidos "Bilder im Kopf", "Remmidemmi" von
Deichkind, der Hit "Emanuela" von Deichkind oder das
moderne "Kids" von Marteria. Die Auflistung mag
befremdlich wirken, und es würde sich wahrscheinlich
auch niemand ausser Hämatom trauen, Hip-Hop und Partyhits
zu covern und zu vermetalliseren. Das Schöne ist jedoch,
dass Hämatom nicht nur die Eier haben, sich an sowas zu
wagen, sondern auch die Ladung, um fett abzuspritzen.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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OBSIDIAN KINGDOM – Mantiis – An Agony In Fourteen
Bites Season Of Mist/Irascible Gemäss meinen
Informationen ist diese Scheiblette schon 2012 aus dem
Dunkel gehievt worden – wieso dass wir sie erst jetzt zu
hören bekommen, bleibt ein Rätsel. Muss wohl was mit den
Irrungen und Wirrungen des Musikgeschäftes zu tun haben.
Egal, ich habe mir jedenfalls einen neuen Kaffee
aufgesetzt und mir die Platte der Spanier zu Gemüte
geführt. Und das ist ein ganz schöner Brocken, kann ich
da nur sagen, pflegeleicht ist anders! Da werden gerne
Bands wie Depressed Mode (gibt’s die überhaupt noch?
Egal, „Cinnamon Balls“ und „Last Of The Light“ müssen da
jetzt herhalten), Memory Driven („Oncoming Dark“,
„Answers Revealing“) und auch Black Sun Aeon (vielleicht
nicht ganz so episch, aber in den Grundzügen ähnlich:
„Endless Wall“) zitiert, und wem das jetzt nix sagt:
Obsidian Kingdom spielen eine Mischung aus Black, Dark
und Gothic Metal sowie Ambient. Klingt gut? Ist es auch!
Auch wenn die CD wie erwähnt eigentlich zu spät auf dem
Markt erscheint, so sollte man ihr eine Chance geben,
denn so heftig und drückend die Mucke auch ist, so
abwechslungsreich ist sie (wie auch der Sänger, der
flüstert, schreit und brüllt sich sehr variabel durch
die Tracks), so atmosphärisch, ruhig und doch heftig,
halt wie guter Sex – und ihr wisst ja: Richtig geil
war’s erst, wenn sich die Nachbarn auch ne Kippe
anstecken müssen. Oder in diesem Fall rüberkommen, um
sich mit euch den Sound reinzuziehen. Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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FLYING COLORS - Second Nature Mascot
Records/Musikvertrieb Der Gedanke an sich ist
logisch und im Falle von Flying Colors aufgegangen. Man
nehme einzelne Koryphäen von Musikern und bilde damit
eine neue Band, ohne dass sich an der Konstellation der
Herkunft (mehr oder weniger) was ändert. So geschehen im
Jahre 2011, als die Kompositionen der selbstbetitelten
Debüt-Scheibe entstanden sind und im Jahr darauf als
ganzes Album Artrock-, AOR- und Progressive-Freunde
gleichermassen erfreuten. Das ist auch kein Wunder bei
diesen Namen: Steve Morse (Deep Purple, Ex-Dixie Dregs),
Neil Morse (Transatlantic, Ex-Spock's Beard), Mike
Portnoy (Transatlantic, The Winery Dogs, Ex-Dream
Theater), Dave LaRue (Planet-X, Ex-Dixie Dregs) und
Sänger Casey McPherson (Alpha Rev, Endochine).
Allerdings ist die Mucke nicht wirklich proggig, sondern
wieder eher rockig, bis mitunter poppig und vereinzelt
auch leicht jazzig ausgerichtet. Dank den
überdurchschnittlichen Fähigkeiten aller Beteiligten
sind der Musik keinerlei Grenzen gesetzt, und darum
flutscht das Ganze auch wunderbar fliessend durch die
genannten Stile hindurch. Zwei Jahre nach dem tollen
Erstling steht nun «Second Nature» bereit und heizt die
eh schon hohen Erwartungen zusätzlich an. Interessant
gleich zu Beginn ist die Tatsache, dass mit dem über
12-minütigen Opener «Open Up Your Eyes» das längste
Stück gleich am Anfang steht, was beim Debüt mit
«Infinite Fire» genau umgekehrt war, aber mehr dazu
weiter unten stehend. Wie es lange Stücke so an sich
haben, wird hier zu Beginn rein instrumental agiert, ehe
sich dann nach gut vier Minuten der Gesang einklinkt und
sich vornehmlich poprockige AOR-Tunes mit progressiven
Fransen und jazzigen Sprengseln die Klinke in die Hand
geben. Wiederum dominant sind die Bassläufe von Dave
LaRue, was vorneweg nach gutem Abspiel-Equipment
schreit. Ob dabei in digitaler oder vinylmässiger
Tonträgerform, ist dem jeweiligen Geschmack und Anspruch
des Zuhörers überlassen.
Tatsache ist aber, dass
nach den ersten zwölfeinhalb Minuten die Messlatte
abermals sauhoch hängt und man zwischen Pianoklängen und
Doublebass-Drum alles serviert bekommt. «Mask Machine»
überrascht danach mit einem monströsen Bass, den man so,
zum Beispiel, von Muse her kennt. Ein satter eingängiger
Groover, der voll für das steht, was man mit Flying
Colors ausleben wie haben will, nämlich unbändige
Spielfreude und Spass. Herrlich auch der Slow-Rocker
«Bombs AWay», den ich mir mit kleinen Abstrichen beim
Drum-Stil als Deep Purple Song der Neuzeit vorstellen
könnte. Balladeskes im Geiste von ELO (Electric Light
Orchestra) bietet «The Fury Of My Love», ehe mit «A
Place In Your World» kerniger AOR in Perfektion
zelebriert wird, der Hammer! Bei «Lost Without You»
zeichnet sich Casey McPherson als Jüngster der Truppe
gleichermassen wie seine Kollegen aus, und die irisch
wie folkigen Vibes bei «One Love Forever» unterstreichen
die musikalischen Freiheiten dieser geilen Combo. Eine
Spur restriktiver ging man diesmal mit dem Pegel um,
denn «Second Nature» wurde klar einen Tick "leiser" als
der Vorgänger aufgenommen, was beweist, dass man das
viel diskutierte Thema offenbar endlich zu verstehen
beginnt. Zum Abschluss stehen mit der dreigeteilten
«Cosmic Symphony» (warum überrascht mich das nicht?)
nochmals fast zwölf Minuten feinster Sound mit
Transatlantic Anleihen an, der mit etwas mehr Keyboards
aufwartet. Wenn ich nun ein Haar in der Suppe dieses
zweiten Meisterwerks benennen müsste, dann hätte es
ruhig etwas mehr tastenmässigen Input der Herren Morse
und McPherson geben dürfen, aber das ist sicher
Geschmackssache und schmälert das zweite Album dieser
Supergroup nur geringfügig, wenn überhaupt. Wer sich bei
der unmittelbar anstehenden Live-DVD Produktion im Z7 in
Pratteln mit verewigen will, sollte sich schleunigst ein
Ticket zulegen und nach dem Rock-Ereignis des Monats
gleich vor Ort die CD oder DLP abgreifen!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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KORZUS - Legion AFM Records Wenn man
Brasilien als Stichwort hört, denkt man natürlich sofort
an die Fussballer. Wenn es um die härtere Musik geht,
ist hingegen vor allem von Sepultura ein Begriff -
Korzus hat aber noch kaum einer gehört. Anscheinend hat
die Thrash-Gemeinde diese Band vergessen, denn die Jungs
gibt es schon seit fast 30 Jahren - und sie hätten es
verdient, einen höheren Bekanntheitsgrad zu haben.
Thrash ist hier Trumpf und dieser geht ab wie die Sau.
Slayer sind im Sound von Korzus omnipräsent, was aber
der Qualität keinen Abbruch tut. Die Gitarren sägen
amtlich mit einer tighten Rhythmussektion im Rücken. Bay
Area Thrash, so richtig Old School, das macht Spass -
obwohl solcher Thrash natürlich in die Jahre gekommen
ist. Egal, mir gefällt’s! Korzus sind endlich in der
oberen Liga angekommen und das nach drei Dekaden !!!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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THE MILESTONES - Higher Mountain-Closer Sun
Listenable Records/Irascible Geographie war zwar
nie mein Lieblingsfach in der Schule, aber ich hielt
mich trotzdem darin für einigermassen sattelfest,
wenigstens was das Grundwissen anbetrifft. Wie habe ich
mich getäuscht! Jetzt muss ich plötzlich feststellen,
dass Finnland gar nicht im hohen Norden Europas liegt,
sondern sich auf der gleichen geographischen Höhe
befindet wie die US-Bundesstaaten Georgia, Alabama und
Mississippi. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass
dieser Haufen aus Helsinki es schafft, den Amis seit
nunmehr zwanzig Jahren zu erklären, wie kerniger, soul-
und bluesgetränkter Southern Rock zu klingen hat. Und
wenn man bedenkt, dass dies erst der vierte Longplayer
in zwei Dekaden ist, dann sind wir wieder beim alten
Leid: Gute Band, gute Musik, Scheiss Business.
Gelegentliche Gastreisen mit hochkarätigen Vertretern
der musischen Künste wie Whitesnake, Deep Purple, Black
Stone Cherry oder Gary Moore hätten die Band eigentlich
schon lange in eine weitaus höhere Liga katapultieren
sollen, haben sie aber leider nicht. Bleibt nun zu
hoffen, dass die Jungs wenigstens mit ihrem vierten
Output die längst verdienten Loorbeeren einheimsen
können, denn Zielpublikum und potentielle Käuferschaft
wären eigentlich zuhauf vorhanden. Wer auf die
zeitgleich rockig wie auch entspannten Sounds von Lynyrd
Skynyrd, Rival Sons, Little Ceasar, The Black Crowes,
Molly Hatchet etc. abfährt, kommt meines Erachtens nicht
um diese vertonte Perle herum, welche elf lupenreine
Southern Rock-Nummern enthält, die alles bieten, was der
geneigte Fan begehrt, also Mundharmonika, Slide Guitar,
Soulchöre und ein Sänger mit einer absolut kehligen,
markigen Stimme, wie es sich gehört. Zieht euch also die
verstaubten Stiefel an, Basecap auf den Kopf, setzt euch
nach draussen, und genehmigt euch zu den urig-rockigen
Klängen von „Higher Mountain-Closer Sun“ ein Glas
feinsten Single Barrel Bourbon. Cheers! Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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TRANSPORT LEAGUE - Boogie From Hell
Metalville/Musikvertrieb Die Truppe um ex-B-Thong
Fronter Tony Jelencovich hat Geduld und
Durchhaltevermögen bewiesen, als es darum ging, das
erste Album nach der Reunion im Jahr 2009 unter die
Leute zu bringen. Es klingt schier unglaublich, aber zur
Zeit der Erstveröffentlichung dieser Groove-Walze fand
sich kein Label, das dazu bereit war, sie auch zu
veröffentlichen, was dazu führte, dass sie kurzerhand im
Eigenvertrieb vertickt wurde. Glücklicherweise erkannte
nach rund anderthalb Jahren jemand bei Metalville den
Wert dieses Silberlings, der nun endlich im grossen Stil
unter die Leute gebracht wird. Transport League sind
nicht einfach zu fassen, denn der Vierer wildert in
Gefilden, in denen eigentlich Bands wie Danzig, Rob
Zombie, Volbeat und Corrosion Of Conformity an der
Spitze der Nahrungspyramide stehen. Nun sind aber
Transport League talentiert genug, um nicht einfach
alles durch den Fleischwolf zu drehen und daraus einen
wenig prickelnden Einheitsbrei zu machen, sondern
vollbringen das Kunststück, bei all den Einflüssen jedem
einzelnen Track immer noch einen eigenen,
unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Vor allem
Mainman Tony Jelencovich brilliert mit seiner sehr
kräftigen, variablen Stimme, welche vom Klargesang bis
zu schier unmenschlichen Screams und Growls sämtliche
Lagen beherrscht und auch ausgiebig einsetzt. Und damit
es zu keinen Missverständnissen kommt: Für „Electric
Wolf“ und „Barabbas Venomous“ wurde nicht etwa Glenn
Danzig als Gastsänger verpflichtet, das ist der
etatmässige Frontmann, den ihr da hört. Schade nur
wurden ausgerechnet die zwei etwas sperrigen Nummern
„Snake Infested Swamp“ und „Doctor Demon“ an den Schluss
dieser Aneinanderreihung rotz ‘n‘ rolliger Abgehnummern
gestellt, und der Bonustrack „A Pork Named Jack“
existiert scheinbar nur auf der CD-Hülle. Von diesen
kleinen Makeln abgesehen hält „Boogie From Hell“ das,
was es im Titel verspricht: neun fiese, energiegeladene
Abrissbirnen, welche die Nacken sämtlicher Headbanger
auf eine harte Probe stellen werden. Besorgt euch
Tabletten und Salben gegen Gelenk- und Muskelschmerzen,
und dann kauft euch das Ding! Mirko B.
Punkte: 8.9 von 10
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SLASH feat. MYLES KENEDY & THE CONSPIRATORS - World
On Fire Roadrunner Records/Warner Zu Saul
Hudson alias Slash muss man nicht mehr gross was
vermelden, denn der erreichte Status mit Guns n' Roses
hat ihn nachhaltig in die Superliga der Musik-Promis
katapultiert, und dort wird er für immer verbleiben. Der
an sich bedauerliche Split der Gunners 1996 hatte
mitunter auch für den charismatischen Gitarristen etwas
Gutes, denn spätestens nach Velvet Revoler und Slash's
Snakepit besann er sich auf seine bisher arg
vernachlässigte Gesundheit und kehrte quasi geläutert
auf die Bühnen der Welt zurück. Spätestens mit dem
ersten selbstbetitelten Solo-Album von 2010 wurde eine
grosse Türe weit aufgestossen und die wird so schnell,
wenn überhaupt, nicht wieder zugehen. Unter Hinzunahme
diverser Gastsänger wie Ian Astbury (The Cult), Ozzy
Osbourne oder Lemmy zimmerte sich der Mann mit dem immer
noch lockigen Wuschelkopf ein veritables Hammer-Album
zusammen. Mit dabei war auch ein gewisser Myles Kennedy,
seines Zeichens eigentlich erfolgreicher Frontmann von
Alter Bridge. Diese beiden Musiker hatten sich so zu
sagen gefunden und arbeiteten fortan enger miteinander.
Auf «Apocalyptic Love», der zweiten Scheibe von 2012,
war nur noch Myles als Sänger zu hören. Im Jahr zuvor
erschien noch eine fette Livescheibe, die aufzeigte, wie
gut diese Kombination auch bei einigen alten Hits von
Axl W. Rose & Co. funktionierte. Davon konnte ich mir
auch schon zweimal ein eigenes Bild machen. So ist es
natürlich mehr als logisch, dass das komplette Line-Up,
das unter dem Banner "Slash featuring Myles Kennedy &
The Conspirators" firmiert, auch für das dritte Werk
«World On Fire» verantwortlich zeichnet. Darauf sind auf
der normalen Version nicht weniger siebzehn Songs
vertreten, die es auf über 77 Minuten Spielzeit bringen.
Trotz dieser Überlänge sind keine wirklichen Hänger zu
verzeichnen und trotz dem Fehlen von Songs der Sorte der
früheren Überhits, bietet Slash einfach zeitlose
Rockmusik, die stark von seiner eigentümlichen Spielart
geprägt ist. Das passt zu Hause vor der Stereoanlage wie
unterwegs im Auto oder beim Konzert. Wo Slash drauf
steht, ist somit auch zu 100% Slash drin und so sieht
sich dieser sicher nicht veranlasst, den halt nie
nachlassenden Gerüchten um eine G n'R-Reunion
entsprechend Nahrung zu verschaffen. Mr. Rose hat ja eh
bewiesen, dass er es alleine, umgeben von einem Heer
"Bühnen-Söldner", auch schafft. Somit ist ja alles
paletti und wenn sie nicht gestorben sind, rocken sie
noch heute! Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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ORANGE GOBLIN – Back From The Abyss Candlelight
Records / Irascible Guter Heavy Metal, das muss
hier mal klar gestellt werden, hatte und hat für mich
immer zwei Seiten: die rockige, dreckige und die
epische, hymnische. „Back From The Abyss“, das neue und
damit achte Langeisen der britischen Stoner-Institution
Orange Goblin ist ein Meisterstück dieser Kombination,
eine alchemistische Fusion staubtrockenen Rocks und
bleiernen Stahls und reiht sich damit nahtlos in den
Reigen der bisherigen Goblin-Streiche ein. Dabei kommt
„Back From The Abyss“ noch einen Zacken wärmer und
bluesiger daher als sein Vorgänger „Eulogy For The
Damned“, ohne aber dabei die nötige Härte und
Reibeisen-Brachialität vermissen zu lassen. Ein erstes
Ausrufezeichen setzt dabei schon „Sabbath Hex“, der
eingängige Opener im Mid-Tempo-Galopp, der textlich all
jene verflucht, die nicht auf Black Sabbath stehen. Doch
genauso sehr wie der Goblin den Sab4 huldigt (ein
anderes Beispiel ist der schleppende Doom Rocker „Into
the Arms of Morpheus“), ist er von einem anderen
Rock-Urgestein geprägt: Motörhead. Das punkig überdrehte
„Bloodzilla“, vor allem aber der Überschall-Riffer „The
Devil's Rip“ könnten ebenso gut aus Lemmys Feder
stammen, wobei die Ähnlichkeiten nicht zuletzt auf die
ebenfalls knatternde Reibeisen-Stimme von Fronter Ben
Ward zurückzuführen sind. Zwischen diesen beiden Polen,
Sabbath und Motörhead, bewegt sich „Back From The Abyss“
grösstenteils, hat mit dem so relaxten wie epischen
„Heavy Lies the Crown“, dem Piraten wild in die Schlacht
schickenden „Mythical Knives“ oder dem bleiernen „Blood
of Them“ aber auch hochkarätige Teutonen-Hymnen in
petto. Orange Goblin, das machen die Jungs auch nach 19
Jahren Bestehen klar, machen eben nicht nur altbekannten
Stoner Rock. Sie machen Heavy Metal, dreckig, episch und
vor allem inbrünstig. Kissi
Punkte:
8.8 von 10
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STARKILL - Virus of the Mind Century
Media/Universal Jetzt wird es interessant: nach
ein paar Sekunden von Starkills neustem Werk „Virus of
the Mind“ höre ich ein Gemisch von Klassik und geilem
Metal mit noch cooleren Melodien. Symphonic Black Metal
nennt man dieses Chef d’oevre der Amerikaner von
Starkill. Dimmu Borgir sind sicher ihr grösster
Einfluss, aber auch Nightwish oder Wintersun zählen
Starkill zu ihren Lieblinge. Die zehn Songs sind
kompositorisch super arrangiert, der Sound ist gut
produziert. Was will man mehr? Dieses zweite Album nach
dem Debüt„Fires of Live“ von 2013 wird die Jungs an die
Elite in ihrem Genre heranbringen und etablieren. Für
mich ganz klar die Überraschung des Monats! Daniel
J.
Punkte:
8.8 von 10
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DAYDREAM XI - The Grand Disguise Power Prog
Aha, schon wieder Kraftfutter aus Brasilien. So ganz neu
ist die Band Daydream XI nicht mehr, es gibt sie schon
seit 2008, The Grand Disguise ihr aber ihr Debüt. Nach
eigenen Angaben kommen ihre Einflüsse von Bands wie
Symphony X und Angra, was man so auch stehen lassen
kann. Shouter Tiago Masseti klingt sogar irgendwie nach
Russel Allen, und er singt sich souverän durch die 11
Songs. Auch der Rest der Truppe beherrscht ihre
Instrumente und so bekommt man Prog Metal auf hohem
Niveau um die Ohren gehauen. Dies beweisen die
Brasilianer zum Beispiel mit einem kurzen
Instrumentalgewitter am Anfang von "Watch Me Rise".
Masseti achtet beim Gesang immer auf Abwechslung und
Melodie, was ihm sehr gut gelingt. Und für die
Instrumente bleibt dann immer noch genug Raum um sich
auszutoben mit vielen Breaks, Tempowechsel und krassen
Soli. Dass sie auch anders können zeigt die gefühlvolle
Ballade "Alone". Zum Schluss zeigen dann die
Südamerikaner noch mit dem 23 Minuten langen Titelsong,
was sie alles drauf haben. Keine Sekunde kommt
Langeweile auf, dieser Track ist wirklich toll aufgebaut
und zeigt alle Facetten eines guten Prog-Songs, grosses
Kompliment. Es braucht zwar eine Weile bis man das ganze
Werk entdeckt hat, aber dann entfaltet sich dem
verwöhnten Zuhörer ein knapp 80 Minuten langes
spannendes Prog Album, das es in sich hat. Crazy
Beat
Punkte:
8.8 von 10
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DEINE LAKAIEN – Crystal Palace Chrom/Musikvertrieb
Die Musik-Avantgardisten Ernst Horn und Alexander
Veljanov präsentieren mit “Crystal Palace“ ihr
mittlerweile 10. Album. Doch selbst nach knapp 30 Jahren
Bandgeschichte vermögen die Szene-Urgesteine noch zu
überraschen. Während das letzte Album “Indicator“ mit
diversen Gastmusikern glänzte, folgt nun die scheinbar
komplette Kehrtwende: Keine Gastmusiker, kein Produzent
– nur zwei experimentierfreudige Musiker, die ihr Ding
durchziehen. Das Motto lautet: „Back to the roots!“ und
das macht diesen neusten Silberling gleich mal
unglaublich sympathisch! Aller unnötiger Ballast wurde
über Bord geworfen und geblieben ist nur das
Grundkonstrukt - der klassische Lakaiensound mit
elektronischen Elementen, tiefgehenden Texten und dieser
leicht verträumten Atmosphäre, die sich kaum greifen
lässt aber trotzdem tief berührt. Horn und Veljanov
vernetzen Klassik-Musik gekonnt mit ihrem schnörkellosen
Elektronik-Sound und experimentieren mit Stimmungen und
Melodien, die sie zu immer neuen Kompositionen
zusammenführen. Der Opener “Nevermore“ erinnert in
seiner melancholischen Anwandlung durchaus ein wenig an
Poes gleichnamiges Gedicht, besonders durch den
aufgebauten Spannungsbogen. Tatsächlich ist es
schwierig, irgendwelche Highlights herauszupicken, da
das Album als abgerundetes Werk komplett überzeugt.
Fazit: Langjährige Fans werden hier einige Elemente aus
alten Tagen wiederfinden und gleichzeitig viel Neues
entdecken können! Patricia H.
Punkte:
8.6 von 10
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MR. BIG – The Stories We Could Tell Frontiers
Records/Musikvertrieb Es hat einen Moment
gedauert, bis die Supertruppe Mr. Big wieder ein
musikalisches Lebenszeichen von sich gab. Dies lag vor
allem an der Parkinson-Erkrankung ihres Schlagzeugers
Pat Torpey. Trotzdem oder gerade deswegen liessen es
sich Sänger Eric Martin, Bassist Billy Sheehan und
Gitarrist Paul Gilbert nicht nehmen, ihrem alten
Weggefährten die Zeit zu geben, die er benötigte, um das
neue Material im Studio einzuspielen. Drei Jahre nach
„What If…“ strotzt der Vierer noch immer vor tollen
Songideen, ohne sich dabei selber zu kopieren. Die
Truppe nützt das grosse Spektrum, welches der Hardrock
bietet und rockt sich durch die 13 neuen Lieder, mal ein
bisschen rockiger, dann wieder verspielter, balladesker
oder mit einem stärkeren 70er-Flair. Eigentlich haben es
die Jungs nicht mehr nötig neue Songs zu bringen, denn
die grossen Hits, die locker eine Setliste füllen, haben
Mr. Big schon längst geschrieben. Aber Tracks wie
„Fragile“, „The Man Who Has Everything“ (fantastische
Ballade mit Streichern), „What If We Were New“ (Country
like Tesla), „Eastwest“ (Akustik-Ballade) und
„Cinderella Smile“ (cooler Rocksong) sind noch immer
tolle Songs, die locker in die Setliste integriert
werden können. Dass die Bewertung nicht höher ausfällt,
hängt damit zusammen, dass die ersten vier Scheiben der
Amis eigentlich schon alles ausgedrückt haben, was es als
Leader im Hardrock zu sagen gibt. Auf diesem Album fehlt
mir ein Kracher der Sorte „Daddy, Brother, Lover, Little
Boy“… Vielleicht ist es auch der Umstand, dass Mr. Big
viel erwachsener sind, was nicht bedeutet schlechter,
und damit die Frische und Unbekümmertheit der ersten
Scheiben nicht mehr so stark zu fühlen ist. Trotzdem
werden Eric und seine Jungs mit diesem Album niemanden
enttäuschen. Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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AMARANTHE - Massive Addictive Spinefarm Records
Die Schweden von Amaranthe wagen nun schon seit 2008 den
Spagat zwischen Stilrichtungen, die man selten in solch
enger Umarmung findet: EDM (für die Nicht-Partygänger
unter euch: das steht für Electronic Dance Music) und
melodischem Metal. Doch nicht nur diese Mischung ist
ungewöhnlich, das ist auch der Einsatz von drei Sängern,
beziehungsweise einer Sängerin und zwei Sängern, von
denen einer growlt. Durch den Einsatz der elektronischen
Elemente gibt es im Sound von Amaranthe zwar harte
Industrial-Momente, die sehr eingängigen Melodien - vor
allem bei den meist von Sängerin Elize Ryd gesungenen
Ohrwurm-Refrains - geben dem Ganzen aber einen sehr
poppigen Charakter, wie man es von Amaranthe kennt. Die
grosse Stärke der Band, eigentlich Unvereinbares ganz
natürlich zu verschmelzen und zusammenzufügen und ihm
ein so eingängiges Gewand zu geben, dass man die
Melodien noch stunden- wenn nicht tagelang im Ohr hat,
wird bei ihrem dritten Longplayer „Massive Addictive“
deutlicher denn je. Jeden Song kann man nach einmal
hören schon mitsingen, die Refrains sind wirklich
„massiv abhängigmachend“, ohne aber billig oder kitschig
zu wirken. Die härteren Anteile auf „Massive Addictive“
machen den Sound direkt und druckvoll, vor allem die auf
den Punkt gebrachten Screams, aber auch die gekonnten
Soli sind für den Metal-Anteil die Krönung. Die cleanen
Vocals sind kraftvoll und emotional, alles fügt sich zu
einem harmonischen Ganzen. Im Gegensatz zu so manch
anderen Metal-Produktionen wurde hier ganz
offensichtlich höchst professionell gearbeitet, alles
ist ins Detail ausgearbeitet, kein falscher Ton, kein
Wackler hat sich eingeschlichen - hier weiss man, was
man will, und hat auch das Können, das genau umzusetzen.
Die Schweden können das halt, Ohrwürmer schreiben: siehe
Abba! Amaranthe trifft sicher nicht den Geschmack jeden
Metallers, vor allem Fans der härteren Gangarten werden
hiermit nicht glücklich werden. Wer aber ein offenes Ohr
hat und über den Metal-Tellerrand gerne mal
hinausschaut, dem sei „Massive Addictive“ wärmstens
empfohlen - natürlich mit Warnung: könnte süchtig
machen. Lucie W.
Punkte:
8.5 von 10
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MACHINAE SUPREMACY – Phantom Shadow Spinefarm
Records Zuallererst gehört habe ich von dieser
Truppe, als ich ein Remake eines uralten Jump’n’Runs
gezockt habe: Giana Sisters – Twisted Dreams (das
Original hiess damals noch „The Great Giana Sisters“ und
war zeitweise als Super Mario Bros.-Klon verschrieen,
auch wenn dies nicht zutraf – aber das ist eine andere
Geschichte). Die Besonderheit war, dass man fliessend
die Umgebung wechseln konnte, von schön zu albtraumhaft
– und hier kommen Machinae Supremacy ins Spiel: Die
Schweden haben den metallischen Soundtrack zur
Albtraumwelt geschrieben. Kurz und gut: Ich hätte nicht
erwartet, eine komplette Scheibe der Schweden
rezensieren zu können. Leider kann ich dies kaum
unvoreingenommen machen, da ich andauernd das Spiel vor
dem geistigen Auge sehe. Auch ist die Besonderheit der
Jungs hierbei keine Hilfe: Man verwendet nämlich seit
Anbeginn der Bandgeschichte SID-Sounds, das sind
Commodore 64-Soundschnipsel. Wer jemals SNES oder Sega
Master System gezockt hat (Ist das echt schon so lange
her?!), der weiss, wovon ich rede. Gut, und jetzt mal
abgesehen davon? Machinae Supremacy spielen prinzipiell
Power Metal mit einer ordentlichen Stimme, die mehrere
Levels (Wortspiel beabsichtigt) im Stimmenspektrum
beherrscht und sehr angenehm daherkommt. Man kann das
Ganze eigentlich kaum richtig beschreiben, ich wage zu
behaupten: „Phantom Shadow“ stellt Sound dar, der
Gamerherzen glücklich macht – vor allem diejenigen der
älteren Generationen, aber auch die neuere kommt nicht
zu kurz, denn manche Tracks wirken, als ob man sie aus
aktuelleren Spielen herausgepickt hätte. Anspielen, und
zwar im CD/MP3-Player ist angesagt! Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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TNT - 30th Anniversary 1982-2012
Live in Concert (CD-DVD) Indie Recordings/Irascible
30 Jahre schon gibt es die norwegische Band um die
beiden Ausnahme-Musiker Tony Harnell (Gesang) und Ronni
Le Tekro (Guitar). Auch Diesel Dahl ist immer noch dabei
(Drums). Mit dieser Live-Scheibe wird uns etwas ganz
Grosses geboten: die Band hat das fantastische Trondheim
Symphony Orchestra mit auf der Bühne und tritt hier
gleich mit allen drei Sängern auf, den beiden ehemaligen
und dem aktuellen. Tony Mills, Tony Harnell und
Ur-Shouter Dag Ingebrigsten. Die Sänger wechseln sich
gegenseitig ab, um am Schluss zu dritt die
unvergessliche Hymne "Seven Seas" zu performen. Das ist
grosses Kino! Ronni Le Tekro ist in Bestform und -laune
und beweist mal wieder, dass er zu den besten
Gitarristen der Welt gehört. Dee Snider persönlich
verneigt sich vor Ronni und sagt dessen Gitarrensolo an.
Auch Tony Harnell ist in absoluter Hochform, es scheint,
als könnte die Zeit seiner Stimme nichts anhaben.
Geradezu göttlich tönen die von ihm gesungenen Songs,
"Intuition", "Downhill Racer", die Hammerballade
"Nordern Lights" in einer ganz starken Version mit dem
Orchester zusammen, und der Hammersong "10000 Lovers“,
bei dem Harnell locker noch die obersten Töne trifft.
Auch Basser Victor Borge und Roger Gilton an den Keys
machen einen Top-Job, genauso wie die beiden singenden
süssen Background-Mädels. Auch ganz stark ist das
instrumentale "Magica Lanterna“, bei dem das Orchester
wieder glänzt und Ronnie seine Gitarre zum Singen
bringt. Die von Ur-Shouter Dag Ingebrigsten dargebotenen
"Harley Davidson", "USA" und "Eddie" sind ebenfalls
grossartig gesungen. Ich denke, dass TNT hier ein mehr
als würdiges Jubiläum bieten und empfehle jedem Fan der
Norweger unbedingt die Version mit der Live-DVD zu
kaufen, es lohnt sich auf jeden Fall. Da kann ich nur
noch sagen: grosse Band, grosses Konzert - Danke TNT!
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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GORMATHON - Following The Beast Napalm
Records/Universal Hat Gandalf nun auch eine Band?
- fragt man sich unwillkürlich, wenn man die Bandfotos
der Schweden von Gormathon anschaut. Frontmann Tony
Sunnhag hat mit Umhang eine verblüffende Ähnlichkeit mit
dem Zauberer. Und irgendwie hat der Sound des Quartetts
durchaus Stellen, die zu den Herr der Ringe-Filme passen
würden, mit viel Pathos und Melodie im Stile von Grand
Magus. Erstaunlich ist die Fähigkeit von Sänger Sunnhag,
unvermittelt zwischen klassischem Death-Growling und
melodischem Gesang, der aber immer etwas rau bleibt, zu
wechseln, und beide Stimmlagen sehr gut zu meistern.
Auch in den cleanen Parts bleiben die Songs irgendwie
hart, die Gesamtstimmung erinnert mich an Amon Amarth,
nur mit mehr Melodie. Kern der Musik von Gormathon
bleibt der Death Metal, auch wenn durchaus grosse
Anteile von Heavy, aber auch Thrash Metal vorhanden sind
- und es riecht alles ein bisschen nach Pagan, nach
Wikinger-Schweiss. Die fast ausschliesslich clean
gesungenen Refrains sind sehr eingängig aber nicht
platt, hier gibt’s echt viel Ohrwurm-Potenzial. Und
alles hört sich heroisch, erhaben und kraftvoll an, der
Soundtrack zur Schlacht würde man fast sagen - nur ohne
schleimiges Pathos wie bei gewissen Kollegen aus dem
Power Metal-Bereich. Die Songs wirken in sich
geschlossen und stimmig und jeder weiss hier
offensichtlich, was er zu tun hat. Wer also bei
Gormathon an irgendwas mit Gore denkt - so wie ich
anfangs auch - liegt also komplett falsch, der Bandname
setzt sich nämlich aus dem altnordischen Gott Gorm und
dem altägyptischen Gott Aton zusammen. Das passt doch
schon viel besser! Mit ihrer zweiten EP könnte Gormathon
noch einiges an Aufmerksamkeit erlangen, ich empfehle
auf jeden Fall hier mal reinzuhören, es lohnt sich
definitiv. Ein sehr starkes Album! Lucie W.
Punkte:
8.5 von 10
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MOB RULES – Time Keeper – 20th
Anniversary Box Steamhammer/Musikvertrieb Die
deutschen Melodic Metaller Mob Rules feiern ihren 20.
Geburtstag mit einer CD-Box, welche keine Wünsche offen
lässt. Drei CDs und eine DVD haben sie zusammen
gestellt, wobei mir die DVD und die gesamte Aufmachung
der Box nicht vorliegen. Ich gehe deshalb davon aus,
dass diese Kritik noch positiver ausgefallen wäre, hätte
das gesamte Paket vorgelegen, wie es auch zu kaufen ist.
So bezieht sich diese Kritik also auf blosse mp3-Files.
Aber auch diese lassen sich hören. CD 1 gibt mit fünfzehn Songs
einen guten Überblick über das bisherige Schaffen. Ob wirklich
alles Relevante dabei ist, bleibt bekanntlich der
Meinung jedes Fans überlassen. Mob Rules-Kenner werden
sich ohnehin vor allem über CD 2 freuen. Darauf sind neue
Versionen von Mob Rules-Songs zu hören, die meist im Duett
mit anderen Sängern aufgenommen wurden. So sind illustre
Gäste wie Udo Dirkschneider (U.D.O.), Bernhard Weiss
(Axxis), Amanda Somerville oder Peavy Wagner (Rage) zu
hören. Mit „My Kingdom Come“ und „Broken“ gibt es zudem
zwei neue Lieder zu hören. Überschneidungen mit der
ersten CD wurden vermieden, womit man insgesamt auf
volle 25 Lieder kommt, welche die gesamte stilistische
Breite von Mob Rules repräsentieren. Auf der DVD findet
sich laut Plattenfirmen-Zettel sämtliche Video-Clips,
ein Kapitel namens“Mob Rules Over America“ (wohl ein
Live-Mitschnitt) und weitere Videos. Was gerade die
Live-Aufnahmen zeigen werden, bleibt allerdings
schleierhaft. Der Promo-Zettel behauptet zwar, dass „Mob
Rules mit ihrer mitreissenden Bühnenshow nach Meinung der
internationalen Presse zu den stärksten Live-Formationen
Europas zählen“, doch durfte ich die Band live als das
ziemlich Langweiligste erleben, was je auf einer Bühne
gestanden hat. Musikalisch allerdings sind die Deutschen
weiterhin top. Und dies wird mit dieser Box eindrücklich
gefeiert. Email
Punkte:
keine Wertung
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STEEL PROPHET – Into The Void (Re-Release) Pure
Steel Records/Non Stop Music Steel Prophet waren
und werden immer eine Truppe sein, welche die
Metaller-Fangemeinde spaltet. Für die einen sind sie zu
komplex, für die anderen zu simpel. Dabei beinhalten die
Songs alles, was einen guten Track ausmacht. Verspielte
Momente, tolle Riffs und einen sirenen-artigen Gesang.
„Into The Void“ ist aber kein neues Album, sondern die
Wiederveröffentlichung der EP „Continuum“ und dem
Longplayer „Into The Void“. Mit der Coverversion „Ides
Of March/Purgatory“ von Iron Maiden zeigen die Amis um
Shouter Rick Mythiasin und Gitarrist Steve Kachinsky
Blackmore, was ihr musikalischer Einfluss war und wie
sie diese Ideen in ihren Sound umsetzten. Man braucht
sicher einen Moment, bis sich einem das geniale
Songwriting eröffnet, aber wer sich die Zeit nimmt, kann
hier eine sehr interessante Truppe für sich entdecken.
Und wenn Rick zu seinen Knochen zersplitternden Schreien
ansetzt, bleibt eh kein Auge trocken. Steel Prophet waren
schon Ende der achtziger Jahre ein Geheimtipp und sie
sind es heute noch immer. Darum nutzt die Gelegenheit
euch diese Wiederveröffentlichung zuzulegen und
geniesst Lieder wie „Death Of Innocence“, „Life“ oder
„Idols“. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MAY THE SILENCE FAIL - Of Hope And
Aspiration Supreme Chaos Records Die 2007
gegründete Stuttgarter Melodic Death Metal Band
veröffentlicht nach langer Wartezeit mit "Of Hope And
Aspiration" ihr Debut. Speziell an der Truppe ist, dass
die Band gleich zwei Frontdamen ihr Eigen nennen kann.
Die eine ist für den cleanen Gesang und die andere für
die Growls zuständig. Wer nun aber modernen und
schematischen Core erwartet, bei dem die Verse hart
gespielt und gesungen werden, dann ein Breakdown kommt,
und dann der melodiöse Refrain mit heulendem
Cleangesang, der hat weit gefehlt. May The Silence Fail
bestechen durch abwechslungsreiche Riffs, schöne
Melodieführung und einen gewissen Hang zu
melancholischen Tonfolgen, ohne dabei jemals die Härte
aus den Augen zu verlieren und ein Trauerspiel daraus zu
machen. Diese zwei Mädels könnten so einigen
(Artverwandten-)Genrebrüdern zeigen, wie man Melodie,
Cleangesang und Härte und Growls unter einen Hut
bekommt. Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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ELECTRIC WIZARD - Time To Die Spinefarm Records
Die härteste, böseste, primitivste Band sollen
sie sein, Electric Wizard. Und wenn auch das Promo-Blatt
hier für einmal nur minim übertreibt, so greift dieser
Beschrieb doch zu kurz. Mit Kult-Alben der
Slow-Motion-Riff-Szene wie „Come My Fanatics“ (1996) und
„Dopethrone“ verliehen die Briten um Oberbösewicht Jus
Oborn dem Doom Metal zwar eine nie dagewesene Extremität
und Kompromisslosigkeit, über spätere Werke wie das
experimentelle „Let Us Prey“ von 2002, das auf 70's
getrimmte „Witchcult Today“ (2007) oder das noisig
dahinheulende „Black Masses“ schüttelten aber nicht nur
Durchschnittsmetaller, sondern auch einige Szene-Fans
den Kopf. Nichtsdestotrotz oder vielleicht gerade
deshalb ist „Time To Die“, das erste EW-Album seit vier
Jahren, eines der meist erwarteten Doom-Alben der
Saison. Würde der Zauberer zu seiner angestammten
Boshaftigkeit zurückfinden? Die Anfang September
veröffentlichte Vorab-Single beruhigte, denn „Sadio
Witch“ ist ein fies stampfender Doom-Stampfer, wie man
ihn sich erhofft hatte. Und steht damit, so ist jetzt
endlich klar, nicht alleine. „Time To Die“ ist Electric
Wizard in Reinkultur, eine diabolische Dampfwalze, mit
dem 11-minütigen Eröffnungs-Opus „Incense Of The Damned“
einmal losgelassen, erst mit dem gurgelnden
Hammond-Outro „Saturn Dethroned“ wieder zum stehen
kommt. Der qualvoll humpelnde Titeltrack, das von der
keifenden Gitarre Liz Buckingham's dominierte „Funeral
for your Mind“, das psychedelisch pulsierende „We Love
The Dead“, allesamt machen sie der Hoffnung den Garaus,
ohne dabei die Coolness des 70's-Horror-Trash zu
vergessen. Und trotzdem ist „Time To Die“ nicht das
Album, auf welches die Doom-Welt gewartet hat. Diese hat
sich in den letzten Jahren nämlich so rasant entwickelt,
dass Electric Wizard zwar mehr denn je als Kult
abgefeiert werden, mit ihrem Ultra-Heavy-Sound aber
schon längst nicht mehr alleine dastehen. „Time To Die“
ist hart, ist böse, primitiv und auch gut. Andere
Platten sind es aber auch. Kissi
Punkte:
8.3 von 10
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NONPOINT - The Return Metal Blade/Sony Music
Schon siebzehn Jahre im Geschäft und man knallt immer noch
coole Songs aus dem Ärmel. Nonpoint aus den USA, genauer
gesagt aus Florida, spielen den bei truen Metallern
gehassten Nu-Metal. Ok, neu ist diese Mucke ja nicht,
aber ich habe schon Schlimmeres gehört. Die Vocals von
Elias Soriano sind melodiös und nicht mal so schlecht.
Auch die Songs, die natürlich auf Radiotauglichkeit
getrimmt wurden, sind gut. Als Sahnehäubchen hat man den
Starproduzenten Jonny K (Disturbed, Staind, Megadeth)
verpflichtet, was das achte Album von Nonpoint zu einem
ihrer Besten macht. Daniel J.
Punkte:
8.3 von 10
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CRUCIFIED BARBARA - In The Red
Despotz Records/Irascible
Die Zeiten, als Allgirl-Bands
von der holden Männerschaft belächelt worden sind,
gehören längst der Vergangenheit an. Sich in der
jüngeren Vergangenheit jedoch ständig im Gespräch zu
halten und in der Szene aktiv zu sein, respektive zu
bleiben, kann man nicht von vielen, rein weiblichen
Gruppen berichten. Neben Girlschool und Vixen kommt mir
(Einzelkünstlerinnen wie Lita Ford, Doro Pesch oder
Heart mal ausgeklammert) gerade nichts Gescheites in den
Sinn. In diese Bresche sind die vier Schwedinnen von
Crucified Barbara schon seit 1998 getreten und erinnern
mich von der Intensität her an ihre Landskollegen von
Bullet. Früher auf punkigen Pfaden unterwegs, wird schon
einige Zeit knackigrockiger Heavy Metal zelebriert. Vor
knapp einem Monat ist mit «In The Red» die vierte
Scheibe erschienen, die konsequent der gelegten
musikalischen Spur folgt. Wiederum dominant sind die
kräftigen wie leicht rauen Leadvocals von Mia Karlsson
alias Mia Coldheart, die dem CB-Sound klar den Stempel
aufdrückt. Groove versprühen die Girls seit je her, aber
mit jedem Album wurden die Songs eine Spur kompakter und
eingängiger. Der flotte Opener «I Sell My Kids For
Rock'n'Roll» kann zum Beispiel bereits ab dem zweiten
Refrain lauthals mitgesungen werden und das ist einfach
nur cool! Gleiches geschieht bei «Electric Sky», «The
Ghost Inside» oder «Don't Call On Me». Eigentlich ist es
mehr oder weniger egal, an welcher Stelle man sich bei
«In The Red» einklinkt. Es rockt überall amtlich und das
stets mit einem soliden Aufbau wie sparsamen aber stets
treffenden Arrangements. Dazu gehören auch ein paar
gelungene Twin-Soli von Mia und Klara, die von ihrer
Rhythm-Section mit Ida (b) und Nicki (d) optimal
unterstützt werden. Mitunter auch ein Grund, warum die
Sache funktioniert, sind die töften Auftritte der Girls,
wie gerade eben wieder im Z7. Die vier Ladys punkteten
dabei nicht nur optisch, sondern vor allem mit ihrer
schweisstreibenden Live-Show, die sich gewaschen hatte.
Ob nun im kleineren Rahmen oder auf grösseren Bühnen,
mit Crucified Barbara ist auch in Zukunft zu rechnen!
Noch besser würde es allerdings kommen, wenn sich
dereinst mal der eine oder andere fette Hitsong prägend
heraus kristallisieren würde. Das Potenzial dazu ist mit
Sicherheit vorhanden. Wer sich von den unbestreitbaren
Qualitäten der aktuellen Platte (ja, dieses Ding ist als
limitierte DLP in rotem Vinyl erhältlich) überzeugen
möchte, kann hier als Kenner oder Einsteiger gefahrlos
zuschlagen. Rockslave
Punkte:
8.2 von 10
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ENCHANT - The Great Divide InsideOut Music
Es ist tatsächlich schon über zehn Jahre her, seit das
letzte Enchant-Scheibchen "Tug Of War" erschienen ist -
kaum zu glauben! Die Gründe dafür sind laut
Hauptsongwriter und Gitarrist Douglas A. Ott folgende:
„Einige von uns haben geheiratet und Kinder bekommen und
neue Jobs angenommen. Ted Leonard war intensiv mit
Spocks Beard, Affector und Tought Chamber beschäftigt.
Keyboarder Bill Jenkins war mit Sound Of Contact auf
Tour. So vergehen die Jahre.“ Aber nun sind sie zurück
und diesmal waren alle in den Entstehungsprozess des
neuen Werkes mit einbezogen. Meiner Meinung nach kann
man das hören. Ich finde die Band ist gereift und
zusammengewachsen. Die acht mehrheitlich längeren
Tracks, die natürlich alle im Prog angesiedelt sind,
sind verspielt mit vielen Breaks und Tempowechseln, aber
nicht verfrickelt. Ted legt auch viel Wert auf gute
Gesangsmelodien. Natürlich kann man die nach einmaligem
Durchhören nicht mitsingen, aber nach und nach erkennt
man die Songstrukturen und begreift die Songs. Ich habe
sogar das Gefühl, hie und da etwas Spocks Beard
raus zu hören, gerade beim tollen, melodiösen "Life In A
Shadow". Ansonsten kann ich keine einzelnen Songs
hervorheben, da das ganze Album auf hohem Niveau
angesiedelt ist und mir alle acht Tracks gefallen.
Schön, dass uns die Proggies nach so langer Zeit mit
einem neuen Rundling beehren. Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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AUDREY HORNE - Pure Heavy Napalm Records/Universal
Obwohl schon an anderer Stelle kund getan, wiederhole
ich an dieser Stelle gerne, dass sich diese Hammer-Band
aus Norwegen innert kurzer Zeit zu einem meiner
persönlich absoluten Favoriten entwickelt hat. Vor allem
die ersten drei Scheiben bieten allerfeinsten Classic
Rock mit teils etwas modernem Anstrich, der jeweils
nicht nur auf dem Tonträger zündet. Wer Audrey Horne
schon mal live gesehen hat, weiss um die unbestrittenen
Qualitäten dieser total bodenständigen wie wilden
Truppe. Das ist einfach nur weltklasse und am besten in
eher kleineren Locations wie dem Kiff in Aarau zu
geniessen. Unvergessen auch der vor einer Weile gewesene
kultige Auftritt in der Galery in Pratteln, die es als
(Music-) Club ja leider nicht mehr gibt. Mit dem letzten
Album «Youngblood» (2013) wurde der alte Kurs
weitestgehend beibehalten. Aktuell beschreitet man nun
nicht gerade total neues Terrain, aber gewisse
Nuancen deuten zumindest an, dass die Truppe um ihren
charismatischen Frontmann Toschie musikalisch nicht nur
an Ort und Stelle treten will. Beim Opener «Wolf In My
Heart» ist das zwar noch nicht auszumachen, denn da
rockt es nach wie vor in alter Frische und auch «Holy
Roller» macht da keine Gefangenen. Warum Toschies Stimme
hier etwas leiser als sonst daher kommt, weiss ich nicht
und auch der Mix scheint mir nicht so viel Pepp wie
gewohnt aufzuweisen. Interessant ist danach die erste
Single «Out Of The City», die aber sowas von wegen nach
Thin Lizzy und/oder Black Star Riders klingt. Der
Härtegrad ist hier etwas reduziert und darum wurde
airplaykonform auch ein lustiges Video mit Puppen à la
Muppet-Show gedreht. Kann man machen, warum auch nicht.
Vor allem deshalb, weil anschliessend bei «Volcano Girl»
die Späne wieder so fliegen, wie sie sollten, inklusive
weiterer geiler Riffs wie Soli von Arve Isdal und Thomas
Tofthagen. Dem Album-Titel «Pure Heavy» wird «Into The
Wild» ebenso gerecht, trotz unüberhörbaren Vibes der
alten Mötley Crüe. Das gute Niveau hält sich
schliesslich bis hinten raus und nach dem letzten Track
lehne ich mich erstmal zurück. Nach dem Sackenlassen und
nachmaligem Reinhören komme ich zum Schluss, dass Audrey
Horne sicherlich keine schwache Scheibe abgeliefert
haben. Das Teil braucht einfach einige Umgänge und kommt
dann immer besser, doch irgendwie fehlt dem Ganzen der
Glanz der früheren Tage. Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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1349 – Massive Cauldron of Chaos Indie
Recordings/Irascible Ruhig waren die Norweger ja
noch nie. Aber nach dem eher rituell angehauchten
Vorgänger Demonoir hätte ich nicht erwartet, dass sich
1349 nochmals zurück zu ihren Ursprüngen bewegen. Nun
ja, manchmal ist es auch schön, wenn man sich irrt. Der
Opener kommt ohne grossartiges Vorspiel aus, ziemlich
schnell ziehen die Gitarren die Aufmerksamkeit auf sich,
während Frost wie ein Irrer auf sein Schlagzeug
einprügelt. So variantenreich kann Hochgeschwindigkeit
klingen, daran könnten sich nach wie vor ganz viele
Bands eine Scheibe abschneiden. Bis hierhin also alles
wie bereits bekannt. Dann aber der überraschende zweite
Track: soviel Thrash hatte noch kein 1349-Album. Soli,
Rhythmus, Riffs, immer wieder drücken die späten
Achtziger oder frühen Neunziger durch. Was sich bei
‚Slaves‘ ankündigt, setzt sich auch bei ‚Postmortem‘
fort und so ist für genügend Abwechslung im übrigen
Gitarrengewitter gesorgt. Auch der Sound hat sich
geändert, die Gitarren klirren nicht mehr ganz so stark
wie noch beim Vorgänger und haben einiges mehr Tiefen im
Sound. Besonders erwähnenswert sind auch die Soli,
welche für das Genre eigentlich ziemlich ungewöhnlich
sind. Dadurch wird das Blastbeat-Gewebe immer wieder
aufgelockert, was den Liedern wirklich gut tut. Als
Beispiel kann man hier den Song ‚Mengele‘ anführen. Und
wenn wir schon bei ‚Mengele‘ sind: natürlich drehen sich
die Themen nicht um sonntägliche Familienausflüge - aber
das war bei den Vorgängern ja schon nicht anders. Eine
Lehrstunde für gelungenen, fetten Black Metal.
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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NEAL MORSE - Songs From November InsideOut Music
«Songs From November» ist das 26. Solo-Album seit
1999, das Neal veröffentlicht, dazu kommen noch Alben
von Spocks Beard, Transatlantic, Flying Colors, Neal
George Portnoy und viele Gastauftritte in anderen Bands
wie Ayreon, Spocks Beard und mehr. Somit ist Neal ganz
sicher einer der kreativsten Menschen in der ganzen
Musikszene. Mit seinem neusten Output geht es Neal
grösstenteils ruhiger als sonst an. Beispiele dafür sind
„Heaven Smiled", Flowers In A Vase", das mit seinem
tollen Chor an die Eagles erinnert, oder auch "Love Shot
An Arrow", eine ruhige Klavierballade. Das ganz starke
"Song For The Free“ mit typischem Morse-Refrain so à la
"June" gefällt mir sehr gut, ebenso „My Time Of Dying“,
das sofort ins Ohr geht und mit einem sehr schönen Chor
überzeugt. Das alles sind eher ruhige, balladeske Songs,
die man in die Sparte Singer / Songwriter oder sogar ins
Poppige einordnen könnte. Dies ist aber keinesfalls
abwertend gemeint. Neal geht hier total neue Wege, weit
weg vom Prog Rock, hier regieren die akustischen
Gitarren, Klavier, Chöre, schöne Gesangsmelodien,
trockene Drums und ab und zu sind gar ein paar Bläser zu hören.
Schön diese Seite von Neal Mose zu erleben. «Songs From November» ist
absolut hörenswert und zeigt die Vielseitigkeit des
sonst für lange und komplexe Songs bekannten Virtuosen.
Sehr empfehlenswert. Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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ALUNAH – Awakening The Forest Napalm
Records/Universal England ist ein gutes Pflaster
für Doom Metal. Wenn man dann auch noch aus der Stadt
der Urväter des Genres kommt, sind die Erwartungen
ziemlich hoch gesteckt. Alunah schlagen jedoch einen
weit weniger rockigen Weg ein als Black Sabbath und
gehen einem direkten Vergleich so gut aus dem Weg. Durch
die mit viel Hall belegte, teilweise sogar doppelspurig
laufende, hypnotische Stimme von Soph Day erhalten die
typisch doomigen, langsamen Gitarrenriffs einen
psychedelischen Charakter. Wenn man sich dazu die
Promofotos und Statements der Band anschaut, fügt sich
alles zusammen. Die Dame und ihre Herren geben sich sehr
naturverbunden und spirituell und experimentieren wohl
auch gerne mit dem ein oder anderen
bewusstseinsverändernden Pflänzchen - das natürlich
alles unter dem Deckmantel von Hexenritualen. Solange
dabei so gute Musik entsteht, will man sich darüber ja
auch nicht beklagen. Und "Awakening The Forest" hält
tatsächlich einige Leckerbissen bereit. Tolle,
eindringliche Gesangslinien wie im Titelsong, oder
vielseitige Riffs die locker ein paar Minuten gespielt
werden können ohne zu verleiden machen einfach Spass.
Definitiv ein erfrischender Doom-Release, passend zu den
merklich kürzer werdenden Tagen. Patricia L.
Punkte: 8.0 von 10
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THE PROPHECY 23 - Untrue Like A Boss Massacre
Records/Musikvertrieb Die Musik von The Prophecy
23 ist actiongeladen, manchmal schnell, manchmal groovig
und alles im allem einfach partytauglich. Die Band nennt
es „Thrash Death Party Metal“ oder „Mosh Action Metal“ -
so steht es schwarz auf weiss im Infoblatt der
Plattenfirma. Bei dem ersten Song der Thrasher wird man
schnell einmal an eine andere Thrash-Band aus
Deutschland erinnert und zwar Tankard. Die Jungs haben
den gleichen Party Metal drauf und auch bei den
Song-Arrangements gleichen sie sich. The Prophecy 23
klingen frisch und energisch, was dem Hörer gut tut. Das
dritte Album „Untrue Like A Boss“ wird die Deutschen
sicher weit nach vorne bringen. Wenn sie jetzt noch die
teilweise etwas kitschigen Parolen wegliessen, könnte
aus dieser Kapelle durchaus noch etwas werden.
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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HAÏR DRYER – Off To Hairadise Eigenvertrieb
Das Achtziger-Virus grassiert - und das ist durchaus
positiv zu bewerten. Längst schon hat es, mehr oder
weniger ausgehend von Skandinavien, die Welt infiziert
und dabei so coole Bands wie Wig Wam, Heat, Hollywood
Burnouts oder Steel Panther hervorgebracht.
Logischerweise hat es auch vor der Schweiz nicht halt
gemacht. Aus Nidwalden beehrt uns nun die Formation Hair
Dryer mit ihrem ersten Longplayer „Of To Hairadise“.
Schon das zur Verfügung gestellt Set, bestehend aus
einem Digi Pack und einer hübschen Hochglanz-Mappe mit
der Bio und dem Begleitschreiben, machen einiges her.
Die Band investiert aber nicht nur in die Verpackung,
sondern auch in den Inhalt viel Herzblut. Dabei macht
das Quintett keinen Hehl aus der musikalischen
Ausrichtung, die kompromisslos im Achtziger Glam, Hair
Metal oder eher abschätzig auch Schwanz Rock genannt,
liegt. Gemäss Bandaussage wurden dabei typische Zutaten
wie Synthesizer, Gitarrensoli, Konfettimaschinen,
Pirouetten, Falsettgesang und rosa Blitzlichter
integriert. Dies, der Bandname und der Albumtitel legen
den Schluss nahe, dass die Truppe das betreffende
Jahrzehnt bloss parodieren, ähnlich wie Steel Panther.
Dass dabei die Musik aber keineswegs auf der Strecke
bleiben muss, zeigt nicht nur die genannte amerikanische
Formation auf, sondern auch Hair Dryer. Nebst
musikalischer Versiertheit beweisen die Jungs viel
Fingerspitzengefühl beim Songwriting. Eingängige
Refrains mit Mitsingfaktor sind jedenfalls keine
Ausnahme. Leider ist dabei aber auch der Kitschfaktor
nicht unerheblich hoch. Die Songs sind arg glitschig, es
mangelt an Tiefgang und Substanz. Ob diese Mängel aber
wirklich relevant sind, ist natürlich eine ganz andere
Frage. Ob man schlussendlich dreckigen Sleazy gegenüber
Bubblegum Glam bevorzugt, ist individuelle
Geschmackssache. Die hohe Partytauglichkeit kann Hair
Dryer jedenfalls definitiv nicht abgesprochen werden.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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RADIUM VALLEY – Tales From The Apocalypse Pavement
Music Eine Band mit Konzept! Nach nur knapp zwei
Jahren seit Gründung der Band, fahren die Franzosen ihr
erstes Album namens “Tales From the Apocalypse“ auf –
passend zum Endzeit-Motto. In diesem Setting stürzte die
Welt 1986 nach Tschernobyl ins Chaos und es gab nur
wenige Überlebende. Entsprechend beginnt der Silberling
mit einer Nachrichtenaufnahme zu Atombomben, woraufhin
man dann auch gleich schon in die musikalische Welt von
Radium Valley reingezogen wird: Wunderbar melodiöser
Dark Rock mit einer düsteren und auch ziemlich epischen
Grundstimmung mit zahlreichen elektronischen Einflüssen.
Trotz des eher finsteren Settings dominieren männliche
Clearvocals, wobei hin und wieder eine Frauenstimme zur
Unterstützung eingesetzt wird. Das Konzept blitzt
hauptsächlich bei den Intros durch, wo immer wieder mal
Geräusche wie Sirenen oder auch mal das hektische
Klicken eins Geigerzählers zum Einsatz kommen. Auch zwei
gesprochene Zwischenstücke sind auf dem Silberling
enthalten. Beide sind auf Französisch eingesprochen und
ein wenig überlang geraten, was leider den Fluss des
Albums beide Male komplett unterbricht. Die düstere
Endzeit-Atmosphäre wird durch das ganze Album hindurch
aufrechterhalten und immer wieder ein wenig variiert,
was die Playlist auch sehr abwechslungsreich und doch in
sich stimmig macht. Fazit: Ein absolut grossartiges
Debütalbum, das auch noch durch gute Aufnahmequalität
glänzt. Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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VOICIANO - Everflow Eigenvertrieb Wer sich,
wie ich zu Beginn, zu viel Gedanken zur Herkunft des
Projektnamens Voiciano macht, muss beim Album «Everflow»
eigentlich nur genau hinhören! Der Opener «Change» hätte
dabei zur Lösung des Rätsels schon ausgereicht, denn zu
hören ist nur die engelshafte Stimme von Sabine
Edelsbacher und ein Pianoforte. An dem sitzt kein
Geringerer als der Mainman von Edenbridge: Lanvall! Wer
den Gitarrist bisher nur von der lauten Front her
gekannt hat, wird nun mit vergleichsweise sehr weichen
und sanften Klängen überrascht. Dies mag auf den ersten
Blick erstaunen, aber zum einen hat Lanvall das
Klavierspiel seriös erlernt und zweitens schwebte die
Idee dazu Herrn und Frau Lanvall schon eine Weile vor.
Dass «Everflow» letztlich wirklich zu Stande kam, ist
jedoch einer Promo-Reise für Edenbridge nach Vietnam (!)
im Jahre 2010 zu verdanken, wo aufgrund der lokalen
Umstände nur akustisch performt wurde. Dies hörte und
fühlte sich toll an und weil Lanvall eh schon ein paar
Ideen in diese Richtung in petto hatte, wurde das
Projekt nach der Rückkehr in die Heimat entsprechend
angegangen und nun, vier Jahre später, definitiv
umgesetzt. Heraus gekommen ist ein wundervoll stimmiges
rein akustisches Album, das unter Mithilfe von
Musikerkollegen wie Arjen Lucassen (Ayreon), Karl Groom
(Threshold), Erik Martensson (W.E.T., Eclipse) oder Jim
Peterik (Ex-Survivor, Pride Of Lions) zusätzlich
veredelt wurde. Weiter gab es noch Unterstützung durch
die "Junge Philharmonie Freistadt", die aber keinen
Bombast, sondern wohl dosierte Orchesterklänge
beisteuerte. Ebenfalls mit von der Partie ist Gandalf,
der einerseits instrumental mitwirkte und andererseits
für den Mix verantwortlich zeichnete. Damit schloss sich
so zu sagen der Kreis, der 1999 mit der Aufnahme des
Edenbridge-Debüts «Sunrise In Eden» in dessen Studio
begann. Wer also nach einer anstrengenden Arbeitswoche
oder irgendwelchem Ärger wieder behutsam den Kontakt mit
Mutter Erde aufnehmen will, giesst sich zuerst mal einen
feinen Rotwein oder Whiskey ein und lässt danach
«Everflow» voll entspannt auf sich einwirken. Für
Abwechslung sorgen dabei auch akustische Gitarren und
selbst eine Sitar ist beim Titelsong zu hören. Einmal
gelöst und guten Mutes, kann dann ja entweder wieder zu
erdigeren oder symphonischeren Klängen, wie auf «The
Bonding» (Edenbridge, 2014) zurückgegriffen werden.
Prädikat: musikalisch wertvoller und harmonisch
ergänzender Beitrag zur bisherigen Karriere.
Rockslave
Punkte:
keine
Wertung
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DENNIS DEYOUNG - And The Music Of
Styx - Live In LA Frontiers Music/Musikvertrieb
Der ehemalige Styx-Sänger, der auch einige der Hits von
Styx geschrieben hat, gab in Los Angeles ein Konzert mit
fast auschliesslich Songs seiner Ex-Combo, nur gerade
das nicht so spezielle "Desert Moon" stammt von seiner
Solo-CD. DeYoung hat hier eine tolle Band um sich
geschart, welche nicht nur instrumental nahe an die
Originale heran kommt, sondern auch mit grandiosen Chören
glänzt. Schon beim zweiten Song "Lady" ist das deutlich
zu hören. Styx hatten doch tolle Songs und einige Hits,
vor allem in den Staaten. Und ihre Chöre waren auch ein
Erkennungsmal der Amis, was hier ausserordentlich gut
gelungen ist, z. B. bei "Lorelei". Stark ist auch "Blue
Collar Man“, das mit einem genialen Hammond-Intro
beginnt. Oder "Mr. Roboto“, das auch bei uns in Europa
ein kleiner Hit war, kommt auch gut. Dann das
gefühlvolle "Crystal Ball“, das wirklich hervorragend
gespielt ist. Natürlich darf auch die bekannteste
Ballade von Styx "Babe" nicht fehlen. Aber die
Highlights kommen erst gegen Ende des Rundlings: Für
mich ist der Top-Song ganz klar das neun Minuten lange
"Suite Madame Blue". Es beginnt ruhig mit akustischer
Gitarre, um sich dann nach drei Minuten in einen schönen
mehrstimmigen Refrain zu steigern und gegen Ende mit
einem tollen Gitarrenriff Fahrt aufzunehmen. Bei "Best
Of Time“ lässt DeYoung das Publikum singen, auch dieser
Song ist ein Highlight auf dem Album. Eine Steigerung
kommt dann zum Ende noch mit dem rockigen "Renegade" und
den grandiosen Chören. Und so endet ein starkes Konzert
mit dem Hit "Sail Away“, bei dem wieder das Publikum
lauthals mitsingt. Dennis Deyoung und seinen Mitmusikern
ist hier ein wirklich tolles Konzert gelungen, das nicht
nur Styx-Fans gefallen dürfte. Crazy Beat
Punkte:
keine
Wertung
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THE PINEAPPLE THIEF - Magnolia KScope/Irascible
Die Alternativ- und Progrocker aus England sind
zurück. Seit 1999 beglücken uns Hauptsongwriter Bruce
Soord und seine Mannen mit grösstenteils
atmosphärischen, oft ruhigen oder auch düsteren Songs.
Auch auf dieser Scheibe findet man oft Parallelen zu
Porcupine Tree. So fangen viele ihrer Lieder sehr ruhig
an, mit wunderschönen, manchmal traurigen
Gesangsmelodien, untermauert von breiten Keys und
schönen Chören. Später darf dann auch die verzerrte
Gitarre mitreden. Ich finde einen solchen Song-Aufbau
sehr spannend und echt mitreissend. Man kann sich den
Songs kaum entziehen, fliesst mit ihnen mit. Nicht jeder
Song hat eine solche Steigerung, es gibt viele ruhige
Momente auf dem neuen Rundling, und einige Tracks
bleiben ruhig bis zum Ende, wie etwa "From Me", "Seasons
Past" oder "Comming Home“, bei dem am Ende noch
Streicher dazukommen. Dann gibt es wieder laute Momente
und Breaks, so wie bei "Breathe" und "Sense Of Fear".
Natürlich sind The Pineapple Thief nicht jedermanns
Sache, aber wer es auch mal etwas ruhiger mag oder auf
Porcupine Tree und Konsorten steht, sollte hier
unbedingt mal reinhören. Die Briten machen ihre Sache
mehr als gut. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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THE TEA PARTY - The Ocean At The End InsideOut
Music Geschlagene zehn Jahre hat es gedauert, bis
die Herren Jeff Martin, Stuart Chatwood und Jeff Burrows
mit ihrem neunten Album aus der Versenkung hervor kommen.
Die lange Trennung und die Einbindung in andere Projekte
haben den Dreien musikalisch gut getan. Heraus gekommen
ist ein sehr gutes Rock-Album, das sich musikalisch von
älteren Werken etwas abhebt, aber mit
abwechslungsreichen Songs glänzt und immer noch
Einflüsse von Led Zeppelin und The Doors spüren lässt,
aber auch orientalische und Prog-Anleihen zeigt.
Gesamthaft ist die Scheibe etwas ruhiger ausgefallen als
die Vorgänger. Jeff singt mit viel Gefühl, zum Beispiel
beim zeitlosen Rock-Song "The Black Sea". Mir gefällt
auch das etwas melancholische "The Maker" sehr gut,
ebenso das etwas andersartige "Brazil“, das mit den
frechen Breaks ganz gut daher kommt und überzeugen kann.
Das bluesige "The Cass Corrodor" hat natürlich einen
Zeppelin-Einschlag und gehört sicher auch zu den
besseren Tracks dieses Albums, tolle Harp-Einsätze. Beim
acht Minuten langen Titelsong konnte man sogar Ian Anderson
von Jethro Tull für ein Flötensolo gewinnen. Der Song ist übrigens das
Highlight dieses Werks, er erzeugt eine tolle Atmosphäre
und glänzt auch mit einem klasse Gitarrensolo, das an
Jimmy Page erinnert. Abschliessend ist zu sagen, dass
"The Ocean At The End" etwas Geduld braucht, um sich zu
entfalten, und es kommt sicher nicht ganz an die alten
Glanztaten der drei Musiker ran, ist aber trotzdem ein
gutes Album geworden. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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THOMSEN – Unbroken Artist
Station Records
Alleine die Gastmusiker lassen vermuten, dass „Unbroken“
ein cooles Werk sein sollte. Mit Udo Dirkschneider,
Robert Soeterboek (Ayreon, Star One), Mathias Don Dieth
(U.D.O.), Vinny Appice (Black Sabbath, Dio, Heaven &
Hell), Bobby Jarzombek (Halford, Fates Warning,
Sebastian Bach, Riot), David Vincent (Morbid Angel),
Andre Hilgers (Rage, Sinner), Helge Engelke (Fair
Warning, Dreamtide, Thomsen) bietet diese Scheibe viele
erfolgreich und renommierte Musiker. Aber alleine das
reicht noch nicht aus, um ein Album zu veröffentlichen,
welches sich unter den besten 10 des Jahres 2014 finden
wird. Auch wenn sich „Six Thirteen 64“, die Nummer wurde
zusammen mit Mathias Dieth geschrieben, sofort in mein
Herz bohrt und grundsätzlich die Gitarrenarbeit zum
Besten gehört, was man sich antun kann… Hier wird immer
wieder gutes Material zurückgeschraubt. Sprich was sich
erwartungsvoll anhört, bleibt dann irgendwie Mittelmaas.
Da ändern auch ein „uns“ Udo Dirkschneider beim Track
„We Made It“ nichts. Komisch, eigentlich sollte ich
diese Scheibe über alles lieben. Die Lieder sind gut,
die Gitarrenarbeit hervorragend und mit fantastischen Soli,
aber irgendwas fehlt… Und ich kann nicht sagen was…
Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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MISEO - Lunatic Confessions
Blacksmith Records
„Lunatic Confessions“ ist das Debut-Album der Deather
von Miseo - allerdings sind die hier Beteiligten ganz
und gar keine Anfänger mehr, sondern haben sich bei
Truppen wie Milking the Goatmachine, Lay Down Rotten und
Carnal Ghoul ihre Sporen verdient. Nach der EP „The Dead
Will Predominate“, die ein recht eilig produziertes Side
Project Demo war, kommt nun mit „Lunatic Confessions“
die volle Breitseite von den Hessen. Sänger und
Gitarrist Ferli Thielmann möchte sein Werk laut
Infosheet als „eine Hommage an den Death Metal
verstanden wissen, ein Manifest seiner höchsteigenen
Konzeption seiner Leidenschaft.“ Die Aussage könnte
durchaus die Befürchtung hervorrufen, dass mit der
Eigenständigkeit und Originalität bei Miseo nicht weit
her sein könnte - eine Hommage hat ja üblicherweise auch
einen gewissen Zitatcharakter. Und tatsächlich
bewahrheitet sich dies. Der Sound von Miseo offenbart
keine neuen kreativen Dimensionen - und das ist völlig
ok. Es prügelt und groovt ordentlich in bester US Death
Metal-Manier, die hasserfüllten, misanthropischen Texte
sind perfekt umrahmt von der brettharten und
saugroovigen Rhythmusfraktion, das knackige Riffing
passt auch wie Arsch auf Eimer und die Produktion knallt
richtig rein. Man fühlt sich an Dying Fetus, Exhumed
oder Immolation erinnert, in den groovenden Parts aber
auch an die unerreichten Bolt Thrower. Fans der
genannten Truppen sollten hier unbedingt mal reinhören.
Solides, wenn auch nicht wirklich eigenständiges oder
originelles Debut. Vermutlich ist genau das auch gemeint
mit einer „Hommage“. Ziel erreicht! Lucie W.
Punkte:
7.8 von 10
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YOB - Clearing The Path To Ascend
Neurot Recordings
Nachdem die Doomköppe aus
Eugene, Oregon auf ihrem Vorgängerwerk „Atma“ mit einer
etwas subtileren, dafür aber auch schwächeren Produktion
herumexperimentiert haben, was etliche Fans der ersten
Stunde bis zum heutigen Tag immer noch nicht ganz
verdaut haben, finden nun Yob mit ihrem mittlerweile
siebten Werk fast wieder zu alter Stärke zurück. Die
Zahlen sind klar und eindeutig: Zweiundsechzig Minuten
Spielzeit verteilt auf vier Tracks, welche teilweise von
endlosen, mantra-artigen Wiederholungen getragen werden,
und dennoch driftet das Trio nie in Langeweile ab. Das
ist eine Kunst, die Yob offensichtlich mittlerweile bis
zur Vollendung beherrschen. Die mit mächtig Wumms in
Szene gesetzten Riffwalzen sind gewaltig und zermürbend
zugleich, wechseln sich aber immer wieder ab mit
ruhigeren, sehr spartanisch instrumentierten Passagen,
welche vor allem im abschliessenden, neunzehnminütigen
(!!) Monument „Marrow“ streckenweise gar dezent
harmonisch und versöhnlich klingen. Hinzu gesellt sich
das variable Organ von Sänger/Gitarrist Mike Scheidt,
welches zwischen Geflüster, höllischen Growls und schon
fast weiblich anmutendem Klargesang hin und her
wechselt, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.
Besonders im eben erwähnten Schlusslicht brilliert er
durch eine astreine Gesangsleistung, mit schon fast
engelhafter Stimme unterstreicht er die durchgehend
melancholische Grundstimmung des Songs und sorgt mit
einigen zweistimmigen Passagen in Dur für kurze
Lichtblicke, welche durch den sehr harmonischen,
instrumentalen Mittelteil noch verstärkt werden. Pink
Floyd und Type O Negative lassen grüssen, sag ich da
nur. Zufall? Wahrscheinlich schon, aber egal ob es sich
hier um unbewusste Inspiration oder bewusste Verneigung
handelt, es ist absolut gelungen und klingt einfach nur
schön! Tolles Album, das dank dem triumphalen Abschluss
nicht nur für die trüben Momente im Leben geeignet ist.
Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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ALTERNATIVE 4 – The Obscurants
Prophecy Productions
So, kleine Fragerunde zum
Aufwärmen: Wer kennt Anathema? Und wer die Band
Antimatter? Sehr schön, wer jetzt beides Mal mit dem
Kopf genickt hat, der kann im Prinzip ohne Nachzudenken
zugreifen, denn Alternative 4 (gleichnamig wie ein Album
von Anathema) sind sozusagen die logische Fortsetzung
dieser Gruppen. Duncan Patterson, ehemaliges Mitglied
von beiden Bands, hat sich nun eine neue Spielwiese
eröffnet. Gut, so neu ist sie allerdings nicht, denn die
Anlehnungen sind dermassen auffällig, dass man sich echt
vergewissern muss, die richtige Scheibe im Player zu
haben (oder, für die neue Generation: das richtige
MP3-File angeklickt zu haben). Eher ruhig und gemässigt
geht „The Obscurants“ über die Bühne, die Musik spielt
eher eine ruhige, untergeordnete Rolle und fungiert
somit praktisch rein als Hintergrund-Untermalung.
Zusammen mit einem ebenso dezenten Keyboard und den mehr
gehauchten als gesungenen Vocals eröffnen sich hier
Klangwelten, welche eher zum Nachdenken und Träumen als
ordentlich die Rübe abschütteln einladen. Zwischendurch
wird der Härtegrad ganz sachte angezogen, aber immer so,
damit es noch in den gemässigten Rahmen passt. Das
grösste Manko hierbei ist, dass sich die Songs zu sehr
ähneln und man nicht wirklich zu differenzieren vermag,
es sei denn, man hört sehr, sehr aufmerksam zu. Einzig
„Closure“ sticht durch den elektronisch wirkenden Beat
aus der Schnittmenge heraus. Erinnert sachte an DeVision
oder auch Depeche Mode. Fazit: Wer auf ruhigere Mucke
steht und wie schon erwähnt mit Anathema und Antimatter
was anzufangen weiss, liegt hier goldrichtig. Toby
S.
Punkte:
7.5 von 10
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NIGHTBRINGER – Ego Dominus Tuus
Season Of Mist/Irascible
Alleine schon beim Coverartwork
war ich scharf darauf, in das Album reinzuhören. Und
nach dem Intro ist klar: die Amerikaner machen da
weiter, wo sie beim letzten Mal aufgehört haben:
aufwendig zelebriertes und durchdachtes Black Metal mit
einer gehörigen Portion Okkultismus. Dabei bedienen sie
sich an unterschiedlichsten Tempi sowie genügend guten
Aufnahmen, um bei die unterschiedlichen Becken und Toms
auseinander halten zu können. Das verschafft unheimlich
viel Dynamik, welche durch den gezielten Einsatz von
Synthesizer noch verstärkt wird. Die Songs werden dabei
nie so bombastisch oder orchestralisch wie Dimmu Borgir
oder Dark Fortress, dennoch tragen sie einiges zur
Stimmung bei (man höre ‚Latern Of Eden’s Night‘ oder
‚Things Wich Are Naught‘). Im Vordergrund sind aber
immer die Gitarren, die mal mit viel Delay direkt in die
kosmische Leere zu spielen scheinen, mal in klassischer
Manier einfach Riffs runterhobeln. Bei den
stimmungsvollen Atmosphären klingt das so ähnlich wie ‚I
Am The Gateway‘, welches schon vom Start an nur zu
gefallen weiss. Ein Album, welches auch nach mehrmaligem
Hören nicht langweilig wird und nichts an Intensität
einbüsst. Was mir (noch) fehlt ist ein Song, den ich
sofort im Repeat hören möchte, aber das kann noch
werden. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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MINDMAZE – Back From The Edge
Inner Wound Recordings
Wenn eine Band den Symphony
X-Bassisten Mike LePond als Session-Musiker gewinnen
kann, musiziert diese auf hohem Niveau. So geschehen ist
das mit Back From The Edge der Amerikaner MindMaze. Die
Lieder bewegen sich tatsächlich auf hohem Niveau und
werden durch die weilbliche Stimme von Sarah Teets
abgerundet. Die Frau versteht ihr Handwerk und probiert
sich nicht ständig in unglaublichen Höhen. Und trotzdem
werden sich an ihr die Geister scheiden. Für manche wird
sie zu dünn klingen, für andere gerade perfekt. Für mich
persönlich gewinnt die Musik von MindMaze immer dann,
wenn Frau Teets nicht am Singen ist. Dann hört man erst
richtig, welches kreative Potenzial in dieser Band
steckt. Gut wahrnehmbar ist dies im 10-minütigen „The
Machine Stops“. Auf diesem Kernstück des Albums erlebt
man die Band in sämtlichen möglichen Stimmungen und
erkennt auch die progressive Seite am besten. Aber auch
die restlichen sieben Lieder bieten ansprechenden Sound,
irgendwo zwischen klassischem symphonischem Power- und
Prog-Metal. Wer die Stimme als Gewinn empfindet, wird an
diesem Album seine wahre Freude haben. Für alle anderen
sei gesagt, dass mit MindMaze eine Band am Start ist,
deren weitere Entwicklung man im Auge behalten sollte.
Email
Punkte:
7.5 von 10
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EXECRATION - Mobid Dimensions
Dublicate Records
Die Norweger von Execration
legen mit „Morbid Dimensions“ ihr drittes Full
Length-Album vor, mit dem sie ihrem Stil zwar treu
bleiben, ihn aber auch weiter entwickeln. Nachdem die
Vorgänger noch deutlich Tech-Death orientierter waren,
wirkt das ganze hier deutlich mehr am Old-School
orientiert, ja sogar teilweise nach 70ern. Execration
spielen Räudiger, rumpeliger düsterer Death Metal mit
deutlicher Black-Schlagseite und vor allem starken
Okkult-Einschlag. Beide Gitarristen steuern Vocals bei,
was dem ansonsten streckenweise doch mal etwas monotonen
Klanggewand entgegenwirkt. Die Monotonie wird aber nie
zum alleinigen dominanten Stil-Element, zu oft wechselt
man zwischen schleppenden Midtempo, fast schon
athmospärischen Klängen und schnellen
Doublebass-Passagen. Dissonanzen und schräge
Tempiwechsel und Breaks werden ebenso eingesetzt. Alles
in allem ist das hier eine ganz schön düstere und
teilweise fast schon verstörende Klangwelt, die einem in
dunkle Sphären hinabzieht und kaum Licht durchlässt.
Nicht wirklich meins, aber sehr gut gemacht. Auch
Doom-Fans könnten hieran Gefallen finden, Black und
Death Metaller, die auf Old School stehen, auch.
Teilweise muss man sich auf der Reise durch das Album
zwar auf etwas gar schräge Klänge einlassen, das hat
aber auch seinen Reiz. Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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SLOMIND – Solar Plexus Eternal
Sound Records
Ich muss zugeben, ein wenig
haben mich Slomind schon in die Irre geführt mit ihrem
Namen. Ich mein, auch wenn das „w“ fehlt, so klingt das
schon nach einer ziemlich zurückgelehnten Sache, dieser
langsame Verstand. Auf ihrem Debüt „Solar Plexus“ aber
drückt die Kapelle aus Düsseldorf zumindest am Anfang
vielmehr aufs Gaspedal denn auf die Bremse. Kraftvoller
Motoröl-, um nicht zu sagen Macho-Stoner à la Clutch,
Dozer oder Alabama Thunderpussy, daraus sind der (etwas
zu lang geratene) Opener „Scary Operator“, der
Bleifuss-Riffer „No Surprise!“, das zuerst bärig
stampfende, nach der Hälfte aber in höhere Gänge
schaltende und mit QoTSA-Gitarren gepimpte „A Twisted
Fantasy“ und die mit Testosteron vollgepumpten
Desert-Rock-Brummis „The Vision“ zusammengeschraubt, so
dass jeder Pick-up-Fahrer und Trucker-Cap-Träger schnell
auf Touren kommen wird. „Solar Plexus“ ist ein
ordentliches, wenn auch schon bekanntes und dabei nicht
gerade Aufsehen erregendes Modell Stoner Rock, das mit
dem etwas metallischeren, zwischen Volbeat und Mustasch
schwankenden „Thru the Eyes of God“ etwas vom Weg
abkommt (zu banal), mit „Perfect High“ in leicht
kitschige Südstaaten-Felder abdriftet, während des Songs
mit voodoo-haften Tribal-Rhythmen aber wieder die Kurve
kriegt und mit der etwas orientierungslosen Titelhymne
die Zielgerade hinter sich bringt. Falsch machen Slomind
bei ihrem ersten Rennen also eigentlich nichts. Für die
Pole Position reicht das aber noch lange nicht, dafür
fehlen die überraschenden, innovativen Moves genauso wie
ein gewisses Mass an frecher Direktheit. Kissi
Punkte:
7.4 von 10
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NERO DI MARTE – Derivae
Prosthetic Records
Die älteren Semester mögen sich
vielleicht noch an das alte britische Währungssystem
erinnern. Auch nach der Umstellung auf das Dezimalsystem
im Jahr 1971 war es immer noch sehr beliebt bei den
Mathematiklehrern, konnten sie doch unsere noch
unbedarften Gehirnwindungen damit ordentlich
durcheinander bringen. Ein Pfund Sterling entsprach
zwanzig Schilling, und ein Schilling wiederum entsprach
zwölf Pence - da sollte noch einer durchblicken! Für
ähnliche Verwirrung in meinem Kopf sorgt heute das neue
Nero Di Marte-Album. Der Vierer, der aus der
Tech-Death-Truppe Murder Therapy hervorgegangen ist,
verwurstet in den durchgehend langen Songs hemmungslos
Progressive Metal mit rasenden Death Metal-Ausbrüchen,
perkussiv komplexen Mathcore-Frickeleien, bedrückenden
Ambient-Soundcollagen und tonnenschweren Doom- und
Sludge-Elementen. Die ungebrochene und hemmungslose
Experimentierfreudigkeit der Band aus Bologna
überfordert einen zuerst mal, und es braucht wirklich
einige Durchläufe, bis man mit den Songs, die
augenscheinlich keiner wirklich strukturierten Logik
folgen (wie das alte britische Währungssystem für einen
neunjährigen Bengel), auch nur einigermassen vertraut
ist. Und selbst dann erweist sich die konzentrierte
Auseinandersetzung mit „Derivae“, denn anders kann man
an diese vertonten Fraktale nicht herangehen, als
akustische Tour de Force. Wo andere Bands mit Licks und
Riffs, Bridges und Refrains arbeiten, herrscht hier die
totale Reizüberflutung im Spannungsfeld zwischen
fragiler Melancholie und arhythmischer Dissonanz,
welche jedoch dank der klaren Produktion und der
technisch einwandfreien Darbietung gleichzeitig über
sehr viel Tiefgang und Atmosphäre verfügt. Und wenn ich
nach dem x-ten Durchlauf völlig benommen und mit
schwerem Brummschädel dasitze, wird mir plötzlich klar:
Verglichen mit dem Wahnwitz, den gewisse Musiker heute
an den Tag legen, war das alte britische Währungssystem
überhaupt nicht kompliziert! Ich kann es mir zwar fast
nicht vorstellen, aber trotzdem, wer nach Gojira,
Mastodon, Cynic und Obscura neue Grenzen ausloten will,
dem sei „Derivae“ wärmstens empfohlen! Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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KISSIN‘ BLACK – Heart Over Head
Motor Music
Auf der Homepage wird behauptet,
die Schweizer „beanspruchen das Schwarze, um Farben zu
finden“. Im Klartext: Kissin‘ Black spielen zwar
wunderschön melancholischen Dark Rock, doch irgendwie
scheint trotzdem immer wieder die Hoffnung durch. Weiter
gefärbt wird der düstere Sound der Band auch noch durch
Einflüsse aus rauem Country und südländischem
Temperament. Dabei erinnert die Musik ein wenig an den
Lovemetal von H.I.M., allerdings mit eigenständigem
Touch. Was mich ein wenig stört, sind die etwas gar zu
repetitiven Lyrics. Allerdings macht es das poetische
Zwischenspiel “Recitation Blindfold“ auch nicht besser!
Da hätte ich mir definitiv eine etwas
ausdrucksstärkerere Erzählerin gewünscht. Sehr schön
sind auch die Akustik-Versionen von “Ella-Marlin“,
“Heart Over Head“ und “How It Ends“. Fazit: Das Debüt
“Heart Over Head“ ist der perfekte Soundtrack für die
ruhigen Stunden im Zwielicht. Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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WOLFEN – Evilution Pure Legend
Records/Non Stop Music Die Deutschen von Wolfen
produzieren einen Mix aus harschem Thrash-Metal gemischt
mit epischem Power-Metal. Das Konzept geht erstaunlich
gut auf, denn die Mischung aus leicht aggressivem
Drumming und Heavy Riffing kommt wirklich geil und sehr
metallisch rüber, ohne dabei irgendein ausgelutschtes
Klischee zu bedienen. Nicht zu hart, nicht zu kitschig –
Wolfen balancieren hier auf einem Drahtseil zwischen den
Genres. Erstaunlicherweise klappt das sogar ohne dabei
auf die Schnauze zu fallen, wie so manch andere Band vor
ihnen, die dieses Kunststück versucht hat. Hilfreich ist
dabei sicherlich auch Sänger Andreas von Lipinski, der
die entsprechende Härte liefert ohne dabei ins Growling
abzudriften – seine Stimme ist rau und kraftvoll und
passt deshalb sehr gut zu diesem Genre-Hybriden.
“Evilution“ ist mittlerweile das 5. Full-Length-Album
der Bande und haut wie auch seine Vorgänger voll rein.
Sehr schön und erwähnenswert sind auch die klassisch
Power-metallischen Twin-Guitar-Leads, die immer wieder
durchblitzen. Fazit: Gelungenes Album, welches das Beste
aus verschiedenen Metal-Genres vereint ohne dabei zu
dick aufzutragen. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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MAGGIE’S MADNESS – Waking Up The
Madness (2 CDs) Starlight Sound So richtig
schlau wird man bei dieser CD nicht. Die Nürnberger Hard
Rocker Maggie‘s Madness glänzten 1981 und 1983 mit zwei
Alben und waren von 1984 bis 1986 mit einem weiteren
Album als Wild Cat aktiv. Das aktuelle Doppelalbum
bietet nun achtzehn Lieder, die laut dem Promoschreiben in den
80er Jahren entstanden sind, aber erst jetzt
veröffentlich werden. Scheinbar haben sich aber auch ein
paar bereits veröffentlichte Lieder hinein geschlichen.
Da neben dem dürftigen Plattenfirmelgekritzel keine
weiteren Informationen zu finden sind, bleiben viele
relevante Informationen im Dunkeln. Wann wurden diese
Songs aufgenommen? Warum werden sie gerade jetzt
veröffentlicht? Gibt es die Band wieder? Was man sagen
kann, ist, dass Maggie’s Madness einige Hard Rock-Songs
geschrieben haben, welche zwar nicht zur Speerspitze des
Hard Rocks gehören, aber durchaus nett zuhören sind. Wer
sich also die 1000ste klassische, teilweise mit
Orgel-Klängen begleitete Hard Rock-Platte ins Regal
stellen möchte, liegt hier genau richtig. So richtige
Akzente setzen können Maggie’s Madness heute nicht, und
konnten sie wohl auch in den 80er Jahren nicht. Auch
wenn z.B. mit „Strange Attitude“, „Get Down And Get With
It“ und “You Make Me Burn So Hot” durchaus ansprechende
Hard Rocker zu hören sind. Es bleibt so wie bei vielen
alten Bands der C-Liga: Nett zu hören – aber wirklich
nur für Die-Hard Szene-Fans und Nostalgiker relevant.
Email
Punkte:
7.0 von 10
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LUKE GASSER – Flicker Fastball
Music/Musikvertrieb Filmemacher, Bildhauer,
Maler, Musiker, Schauspieler, Buchautor - wenn das
Schweizer Multitalent Luke Gasser etwas nicht kennt,
dann ist es Langeweile. Neben all seinen anderen
Tätigkeiten findet der offensichtlich rastlose Obwaldner
immer noch genügend Zeit, um seine musikalische Ader
auszuleben. In der Vergangenheit hat er mal auf Mundart,
mal auf Englisch immer wieder musiziert, und das
regelmässig mit illustren Gästen wie Hef Häfliger, Doro
Pesch oder Marc Storace, und auch diesmal zeigt er sich
wie auf dem Vorgänger „Retribution“ von seiner
ausgesprochen rockigen Seite. Dem Geschwafel auf dem
Labelwisch darf man, wie es meistens der Fall ist, kaum
Beachtung schenken, da stehen irgendwelche
Quervergleiche zu AC/DC, Status Quo und Bruce
Springsteen. Nun, ich höre weder dreckigen Pubrock noch
harten Boogie, und vom überpathetischen, von
Karussellorgel-Geklimper zugekleisterten Stadionrock des
Herren Springsteen (wessen „Boss“ soll der eigentlich
sein…?) ist er glücklicherweise meilenweit entfernt.
Stattdessen gibt sich Luke Gasser mit schnörkellosen,
ganz offensichtlich von Southern Rock inspirierten
Nummern die Ehre. Ich gehe mal davon aus, dass sich die
Aufnahmesessions in einem zeitlich sehr überschaubaren
Rahmen abgespielt haben, denn das ganze klingt angenehm
ungeschliffen und spontan, teilweise fast live. Der
Telecaster wurde der charakteristische Scheppersound
gelassen, die Drums knallen gleichzeitig natürlich und
sehr kraftvoll aus den Boxen, und akustische Instrumente
wie Mundharmonika, Mandoline oder Piano, natürlich auch
allesamt von Gasser gespielt, kommen in den kompetent
umgesetzten ruhigeren Nummern wie „Sister Sorrow“, „My
Sweet Angel“ oder „Elija’s Song“ immer wieder zum
Einsatz. Die grösstenteils rockigen Songs sind recht
simpel arrangiert und machen dadurch richtig Laune,
simpler Southern Rock made in Switzerland halt.
Geheimtipp ist überraschenderweise das sehr ruhige „Fire
On My Mind“. Das in meinen Augen oft überdrehte
Metal-Lady Gehabe von Doro Pesch war nie wirklich mein
Fall, aber hier sorgt sie im Duett mit Gasser wirklich
für Gänsehaut pur. Ab Mitte November wird Luke Gasser
Frau Pesch auf ihrer „30 Years - Strong & Proud“ Tour
als Support Act begleiten und ich kann nur hoffen, dass
die beiden die Nummer gemeinsam auf der Bühne bringen.
Fazit: Am Anfang fand ich das Album nicht unbedingt
besonders, aber je öfter ich es mir anhöre, desto besser
gefällt es mir, nicht zuletzt wegen der absolut
ehrlichen „ich tue was ich will“-Attitüde des
Hauptakteurs. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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CENTINEX - Subconscious Lobotomy
Pulverised Records Das Debut der schwedischen
Todesblei-Urgesteine Centinex ist nun in einer
überarbeiteten Fassung neu zu erwerben. Gespickt mit
drei Bonustracks aus der 2000er EP "Apocalyptic
Armageddon" und fein säuberlich verbesserter
Audioausgabe ist das Werk aus dem Jahre 1991 die
perfekte Zeitkapsel in die Hochphase des (Schweden-)
Deaths. Anfang der 90er veröffentlichten reihenweise
Legenden ihre ersten Langspielplatten, darunter u.a
Grave, Dismember, Unleashed oder auch Entombed. Zwar war
das Songwriting auf den Debuts dieser Bands ein wenig
ausgereifter und ohrwurmiger gewesen sein als
„Sunconscious Lobotomy“, aber dennoch fügen sich
Centinex perfekt in die Kette von geilen Debuts in der
Anfangsphase des Death Metals ein. Steve
Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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SOULHEALER – Bear The Cross Pure Legend
Records/Non Stop Music Finnland auf
powermetallischen Pfaden! Mit «Bear The Cross» legt diese
Band ein Jahr nach dem Zweitwerk «Chasing The Dream»
bereits ihr drittes Werk vor. Qualitativ unterscheidet
es sich kaum vom Vorgänger. Auch heuer gibt es guten
Heavy Metal mit einer angenehmen Stimme. Die Lieder
erinnern weiterhin an die deutschen Iron Savior, was
einerseits aufgrund des ähnlichen Gesangs aber auch am
sehr ähnlichen Musikstil liegt. Allerdings klingt das
germanische Vorbild noch einiges knackiger, eingängiger
und deshalb interessanter. Insgesamt hat sich bei
Soulhealer auch diesbezüglich nicht viel verändert. Die
Songs bleiben toll, aber austauschbar. War beim
Vorgängeralbum noch eine gewisse Hoffnung auf Steigerung
des songwriterischen Potenzials zu erahnen, offenbart
der Nachfolger eine gewisse Stagnation. Wobei diese auf
ansprechendem Niveau ist. Der grosse Wurf will
Soulhealer also auch dieses Mal nicht gelingen. Dafür
aber ein weiteres ohrbares Gericht für Heavy
Metal Feinschmecker. Es ist wie beim Wein. Die
Unterschiede sind marginal und nur für wirkliche
Experten wahrnehmbar, für die grosse Masse bleibt es
schlicht Standard-Heavy Metal! Email
Punkte:
7.0 von 10
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EXOTO - Beyond The Depths of Hate Vic Records
Die Belgier von Exoto waren in dem goldenen
Zeitalter des Death Metals, den 90er, auf dem besten
Weg, die Szene so richtig aufzumischen. Mit ihrem Debut
"Carnival of Souls" und dem Nachfolger "A Thouseand
Dreams Ago" konnten die Death-Thrasher eine Menge Fans
überzeugen und waren auf ausgedehnten Tourneen mit
Morbid Angel, Benediction oder den Nachbarn von
Gorefest. Leider folgte bereits 1996 die Auflösung.
Letztes Jahr gaben Exoto überraschend ihre Reunion
bekannt, aber nur um gleich darauf zu sagen, dass man
sich lediglich zwecks würdiger Verabschiedung für ein
paar wenige Gigs und die Aufnahme des anscheinend
letzten Albums "Beyond The Depths of Hate“ wieder
zusammenfinden würde. Leider finden sich mit dem
Titelsong und "Culture Of Death" nur zwei wirklich neue
Songs, die anderen zwölf sind „lediglich" neu
eingespielte Klassiker der Band. Positiv ist, dass die
neuen Songs sich nahtlos ins Portofolio einfügen, Exoto
sind nach wie vor ein Hybrid aus Death und Thrash und
sind sich nicht zu schade, auch mal die Handbremse zu
betätigen. Leider ist der Sound der Platte relativ
schlecht und klingt nicht nach Oldschool, so knackig und
gut auch die Instrumente daher kommen, so schlecht fügt
sich die Rhythmusfraktion in das Audiobild ein. Drum und
Bass scheinen wie von einem anderen Produzenten. Schade
bei so guter Musik. Steve
Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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IRONBIRD – Black Mountain
Transubstans Records Eigentlich bräuchte es den
Poncho, den einer der Musiker auf dem Promo-Bild im
Blumenfeld an hat, gar nicht. Das Label Transubstans
Records reicht, um zu wissen, was einen bei Ironbird
erwartet. Und kaum hat man deren Debüt „Black Mountain“
aufgelegt, hat sich der Schlag der Hose schon
verbreitert und liegt der Duft von Räucherstäbchen (und
weniger Legalem) in der Luft. Und verdammt nochmal: Wie
viele Groupies haben Tony Iommi und Ozzy denn noch
geschwängert? Ob der nasal ätherische Gesang von Jasmus
Jansson oder die moosigen Riffs von Magnus Jernström
(der bei Mangrove schon ziemlich genau dasselbe gemacht
hat), sie sind eins zu eins der musikalischen
Gründer-DNA Black Sabbaths entnommen und dergestalt
präsentiert sich auch das Songmaterial. Fliegende
Hippie-Rocker wie der Opener „Hard Times Light Shine“
und „Up on the Hill“, die beiden Doom-Stampfer „Black
Mountain“, „In Time“ oder die zumindest zwischenzeitlich
etwas straighter vorwärts preschende, mit einem
proggigen Zwischenteil ausgestatteten Bandhymne
„Ironbird“, sie alle könnten auch während der
73er-Sessions zu „Sabbath Bloody Sabbath“ entstanden
sein. Mit den beiden Blumenkinder-Balladen „Tomorrows
Dream“ und „Nothing's Real“ à la Led Zeppelin, nur mit
weniger Raffinesse, erweitert der schwedische Vierer
sein Spektrum zwar noch ein wenig, doch am musikalischen
Stammbaum ändert das auch nichts. Ich stehe auf Retro
Rock, vergöttere die Sab Four und hab auch gegen
Nachkommen wie Orchid nichts einzuwenden. Während mir
deren Material aber noch jetzt im Ohr hängt, hab ich die
Songs von „Black Mountain“ bereits wieder vergessen.
Abgesehen davon haben Black Sabbath nie in einen Poncho
gehüllt in einem Blumenfeld posiert... Kissi
Punkte:
6.8 von 10
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POSTHUM – The Black Northern Ritual Indie
Recordings/Irascible Bei ‚Lights Out‘ war schon
zu hören, dass die Norweger wissen, wie man spannende
Songs schreibt. An diesen Fähigkeiten hat sich zum Glück
nichts geändert, die Lieder bieten allesamt vielseitige
Riffs mit unterschiedlichen Tempi und einer sehr
abwechslungsreichen Stimme, wodurch man durchaus von
Hörvergnügen sprechen kann. Durch eingewobene Leads ist
es so auch möglich, dass ein zehnminütiges Lied wie
‚North‘ ich beim ersten Mal Hören schon langweilig ist,
sondern ein wenig des alten, epischen Black Metals
aufleben lässt. Die Stimme war schon beim Vorgänger sehr
eingängig, das bleibt zum Glück auch auf den neusten
vierzig Minuten erhalten. Was aber auch schon fehlte,
war der zündende letzte Funke. Trotz allen guten
Ansätzen und Fähigkeiten fehlt es an Riffs, die den
direkten Weg zum Langzeitgedächtnis gehen. Auch löst
kein Song das Gefühl hervor, ihn gleich nochmals hören
zu wollen. Ja, das tun nicht viele Bands, aber gewisse
schaffen genau dieses Kunststück. Posthum könnte das
schaffen, mit diesem Album sind sie nahe dran.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10
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CRIMSON DEATH - Social Born Killer 7Hard
Social Born Killer ist das zweite Full Length-Album der
Stuttgarter von Crimson Death, die durchschnittlich erst
23 Jahre alt sind, aber schon seit 2006 zusammen
musizieren. Hier liegt wieder einmal ein Fall von
schlecht gewähltem Bandnamen vor, denn googelt man
„Crimson Death“ stösst man zum einen auf eine
peruanische Melodic Death-Truppe, die einigen ein
Begriff sein dürfte, zum anderen auf ein Monster aus
Dungeons & Dragons. Aber was soll man machen, die guten
Bandnamen sind halt seit spätestens dem Jahre 2000 alle
schon weg und da muss man eben Kompromisse eingehen.
Thematisch gehen die Melodic Death Metaller keine
Kompromisse ein, ihr Thema ist wie auf dem
Vorgängeralbum der verrückte Serienkiller Evil Joe, der
wohl zum Bandmaskottchen erkoren wurde. Die Texte
beschäftigen sich in chronologischer Reihenfolge mit den
wohl sehr unrühmlichen Taten des Psychopathen. Nicht
sehr neu oder originell, aber Serienkiller sind beliebte
Motive und sind immer wieder nett. Leider ist aber auch
der Sound von Crimson Death nicht allzu originell, man
prügelt und groovt zwar ordentlich drauf los und jeder
macht seinen Job ordentlich, die Produktion ist für
meinen Geschmack zwar etwas zu dünn und glatt, aber
sauber. Beim Songwriting allerdings liegt der Hase im
Pfeffer: leider ist da einfach zu wenig Würze dabei, von
jugendlichem Übermut ist da nichts zu merken. Schade,
denn handwerklich ist Social Born Killer eine wirklich
solide Scheibe, und auch stilmässig kommt der
melodischen Death Metal mit Black-Schlagseite wirklich
gut. Bei der nächsten Scheibe etwas mehr Mut zu
Experimenten und Eigenständigkeit, dass wird das richtig
geil. Reinhören lohnt sich allemal. Lucie W.
Punkte: 6.8 von 10
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FIRTAN – Niedergang Einheit Productionen
Da ich bereits das Vergnügen hatte, die junge Band aus
Süddeutschland bei uns in der Schüür zu sehen, war ich
auf das Debüt sehr gespannt. Auffällig scheint der
Gesang, der auf der EP noch weniger nach depressivem
Black Metal klang als hier. Ambitioniert ist allerdings
die Idee, Gedichte von deutschen Schriftstellern
(Friedrich Theodor Vischer: ‚Angst‘) umzusetzen. So
versucht Firtan nicht nur mit Keyboards oder auch
Gitarrenmelodien den Songs mehr Tiefgang zu verleihen,
sondern auch mit den Texten. Wer hier an Helrunar’s
Album Sòl denkt, liegt nicht ganz falsch. Aber auch wenn
gewisse Anleihen an Pagan oder Folk Metal erinnern
mögen, so bekommt das Album durch die Stimme und die
progressiven Einschübe mehr einen Naturphilosophischen
oder –romantischen Grundton. Bei ‚Seelenfänger‘ hätte
ich mir dann allerdings mehr Abwechslung in der Stimme
gewünscht. Alles in allem ein ganzer Haufen guter Songs,
deren rohe Energie noch ein wenig Feinschliff vertragen
würde. Ein starkes Debüt. Tristan
Punkte: 6.7 von 10
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TEMPESTA - Roller Coaster Fastball
Music/Musikvertrieb Die Schwyzer Tempesta waren
schon immer ein Fall für sich. Widmeten sie sich in
ihren Anfangstagen noch lupenreinem Hardrock, gesellten
sich mit den Jahren immer mehr stilfremde Elemente dazu,
eine Entwicklung, die in „Roller Coaster“ ihren
vorläufigen Höhepunkt findet. Und wenn nun im
beigelegten Protokoll für Hofberichterstatter ein so
blumiger Satz steht wie „…und zählen zu recht schon seit
langen Jahren zu den allerbesten Schweizer
Hardrock-Bands“, dann empfinde ich das bestenfalls als
Witz. Zwölf Songs, davon sind drei Powerballaden, drei
mehr oder weniger ruhige Songs, ein Song mit Hip
Hop-Einlagen (ich bin diesbezüglich vorbelastet, habe
die Ausflüge von Anthrax in Richtung Hip Hop 1987 nie
überwunden…) und zwei Country Songs, von denen speziell
„Cry For Help“ genau meinen schlimmsten Vorstellungen
von kitschigem Redneck-Gejammer entspricht. Hardrock?
Ich weiss nicht, ob sich der Labelmensch das Album
wirklich aufmerksam angehört hat - oder ob er es sich
überhaupt angehört hat. Tempesta sind eine gute,
stilistisch extrem offene Rockband, welche vereinzelt
auch starke Hardrock-Songs zockt. So sieht’s meiner
bescheidenen Meinung nach aus - und so sollte diese Band
auch promotet werden. Wer also etwas offenere Ohren als
ich besitzt, wird an „Roller Coaster“ sicher seine
Freude haben, zumal sich mit „Swallow The Saint“ und
„Heart ‘n Soul“ zwei wirklich starke, partytaugliche
(Hard) Rock-Songs darauf befinden, die sich immer noch
gut in das stilistische Sammelsurium auf der Scheibe
einfügen. Ich bin jedenfalls gespannt darauf, wie Fans
der ersten Stunde auf die vertonten Überraschungen
reagieren werden. Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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THE TEMPERANCE MOVEMENT - The Temperance Movement
Earache Records/Non Stop Music Natürlich darf
man stolz darauf sein, von Sir Mick Jagger persönlich
als Supportband für eine Handvoll europäischer Daten der
aktuellen Rolling Stones-Tour ausgewählt worden zu sein
und ich mag‘s den Jungs auch wirklich von Herzen gönnen,
aber obwohl das britische Quintett ein feines Händchen
für wirklich griffige Rocksongs beweist und zudem mit
Frontmann Phil Campbell (nein Motörheadbangers, nicht
DER Phil Campbell!) über einen charismatischen Sänger
mit viel Soul und Blues in der Stimme verfügt, fehlt mir
bei ihrem Sound einfach die nötige Portion Dreck unter
den Fingernägeln. In ihren rockigen Momenten gefällt mir
das Quintett wirklich ganz gut, bewegt man sich doch im
Fahrwasser von Bands wie The Black Crowes, The Answer
oder den Labelkollegen The Rival Sons, freilich ohne
deren unwiderstehlichen Biss zu haben. Leider haben aber
auch einige in meinen Ohren sehr kitschige,
Country-verseuchte Balladen ihren Weg auf das Album
gefunden, die mich zwecks Selbstbetäubung zu mehr
Alkoholkonsum verleiten als mir gut tut.
Glücklicherweise wurde der mir vorliegenden
Deluxe-Edition eine fünf Track-EP beigelegt, welche fünf
Songs vom Album in Live-Versionen enthält, die
erwartungsgemäss etwas knackiger klingen als die
Studioversionen und zudem die Qualitäten von The
Temperance Movement als Live Act eindrucksvoll
manifestieren. Muss man als Metaller The Temperance
Movement mögen? Nein, aber es ist auch absolut in
Ordnung wenn man es tut. Und eine Bemerkung völlig
abseits vom Thema sei mir erlaubt: Warum zum Teufel
haben sich Nazareth nicht Phil Campbell als Nachfolger
von Dan McCafferty geholt??? Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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DALTON - Pit Stop Frontiers Music/Musikvertrieb
Ein erster flüchtiger Blick auf das Cover und das
Label vermittelte mir den entsprechenden Eindruck, nach
was sich Dalton anhören könnten. Mit den ersten Klängen
des Openers «Ready Or Not» sehe ich mich zu einem Teil
bestätigt, erwartete jedoch weitaus kernigeren Hardrock.
Stattdessen werden zu Beginn die alten Bon Jovi zitiert,
ehe es dann deutlich in die Richtung von Danger Danger
und Konsorten geht. Wer nun dachte, dass Dalton
Amerikaner sind, wird erstaunt feststellen, dass dies
eine schwedische Band (!) ist und sich nun nach zwei
Dekaden Pause wieder zurück meldet. Wie nützlich und
angenehm ist es dabei, dass nach dem Niedergang von MTM
(Deutschland) dennoch ein Rennstall für genau solche
Bands existiert: Frontiers Records! Die Italiener hatten
bisher ein gutes Händchen für diese Stilecke, obwohl
sich das Bandportfolio mittlerweile fast zu üppig
präsentiert. Anyway, den Schweden kann das freilich egal
sein und so können Dalton nun ihr drittes Album auf die
Menschheit loslassen. «Hey You» schreckt dann aber
gleich mal mit zu giftigen und klebrigen Keyboards auf,
die bei der ganz passablen Halbballade «Don't Tell Me
Lies» wieder etwas leiser sind. Bei diesen Klängen werde
ich schwer in die 80er zurück katapultiert und damals
wäre man mit dem Sound, richtig promotet und
entsprechendem Airplay, plus zwei, drei genregerechten
Videos, voll bei den Leuten gewesen! Heute krächzt trotz
Reunion-Wahn keine breite Masse mehr danach. Bestes
Beispiel im Sinne der Weiterentwicklung sind die
Landsleute von Europe, die den Sprung in die Neuzeit
bemerkenswert geschafft haben und unter dem Strich
aktuell gar erfolgreicher als früher sind. Dalton wird
das mit dieser Comeback-Scheibe bestimmt nicht gelingen.
Trotz einigen guten Ansätzen wird man hiermit keine
Preise einheimsen. Die gute Produktion ist eh Pflicht,
kann aber nicht darüber weg täuschen, dass die Songs mit
insgesamt zu viel Patina versetzt sind. Immerhin klingt
«Pit Stop» nicht total seicht, besonders dann, wenn das
Keyboard mehr im Hintergrund agiert. Eine Top-Band wie
H.E.A.T. klatscht die älteren Kollegen jedoch lockerst
an die Wand und somit sind Dalton nur für Komplettisten
oder Ewiggestrige relevant. Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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WINTERFYLLETH – The Divination Of Antiquity
Candlelight Records/Irascible Vor zwei Jahren
hatte ich bereits den Vorgänger in der Anlage. Zum Glück
haben sich die Briten in der Zwischenzeit ein wenig
geändert, denn auch wenn man an gewissen Stellen von
einer Fortsetzung sprechen kann (man erkennt den
Songaufbau, die Atmosphäre ist ebenfalls ähnlich), so
sind es hauptsächlich Fortschritte, die erwähnenswert
sind. Die Briten verzichten beispielsweise auf zu
häufige Wiederholungen der Riffs, was die Songs
natürlich abwechslungsreicher macht. Der Sound ist
differenzierter, was den mehrstimmigen und auch den
melodiösen Stellen mehr Tiefe verleiht. So wirken der
unverzerrte Zwischenteil bei ‚Whisper Of The Elements‘
oder auch das Ende von ‚Warrior Herd‘ sehr
atmosphärisch. Bei den schnelleren Liedern stellt sich
leider zu schnell eine gewisse Ermüdung ein, da vor
allem das Schlagzeug hier sehr eintönig klingt.
Wechselnde Beats (oder besserer Sound) bei gewissen
Songs hätte hier sicherlich gut getan. Man kann der
Musik aber einen gewissen ursprünglichen, natürlichen
Eindruck nicht absprechen. Daher findet sich das Album
auf derselben Ablage wie Darkest Era oder Wodensthrone,
wird sehr wahrscheinlich aber nicht ganz so oft gehört.
Hier ist noch einiges möglich. Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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BLOODWORK - World Without End Endtime Productions
Charmante und extreme aber aufgrund der relativ
dumpfen Produktion auch leicht holprige Mischung aus old
schooligem Death, Black und Grind aus London, England.
Den Grossteil der acht Songs blasten sich die vier
christlichen(!) Mannen hochoktanig durch 42 Minuten grob
Gehacktes, scheuen sich aber wie z.B. im Mittelteil von
"Escaping The Abyss" auch nicht das Tempo zu drosseln
und einen kleinen Teil Atmosphäre einfliessen zu lassen.
Hat irgendwie Charme und die Band ist supersympathisch,
muss ich mir aber nicht andauernd antun. Reinhören und
selbst entscheiden. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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ZODIAC – Sonic Child Napalm Records/Universal
„Du stehst auf Retro Rock? Dann musst du dir mal Zodiac
reinziehen!“ – Diesen Rat, mehr als einmal habe ich ihn
bekommen und mehr als einmal habe ich ihn versucht zu
befolgen. Und wurde doch nie richtig warm mit den
Münsteraner Senkrechtstarter, die seit ihrem Debüt „A
Bit Of Evil“ von 2012 Hinz und Kunz zu Lobeshymnen
anstiften. Mit „Sonic Child“ liegt nun der neue Output
(der dritte in drei Jahren!) vor. Ein neuer Versuch,
denke ich mir und lass das hübsch psychedelisch
aufgemachte Ding laufen. Und werde erst einmal mit einem
dreieinhalb Minuten langen Intro gequält, in welchem ein
todernster Typ schicksalsträchtig über die Liebe zur
Musik referiert, untermalt von einem Synthie-Teppich
irgendwo zwischen 70er-Porno- und
New-Age-Meditations-Mucke. Ich bin schon gefasst darauf,
dass eine vollbusige Dame mir eine Telefonnummer ins Ohr
haucht, als endlich die Gitarren anfangen. „Swinging On
The Run“ ist ein Mid-Tempo-Rocker mit simplen Gitarren
und ganz nettem Refrain. Gar nicht mal schlecht denke
ich, ein bisschen Heep, ein bisschen Lizzy. Doch dann
kommt, nach zweieinhalb Minuten, der Solo-Teil: Drei
Minuten lang bluesiges Gitarrengefiedel, schön gespielt
und doch zum Gähnen. Echt jetzt? Vielleicht liegt es an
mir, aber ganz ehrlich: Auch der Rest ist nicht besser.
Der Titeltrack irgendwo zwischen Southern Rock und The
Cult, nur in kraftlos, die Cowboy-Hut-Balladen „Sad
Song“ und „A Penny And A Dead Horse“, welches von der
Slide-Gitarre bis zum Pferdegalopp mit allen
Western-Klischees aufwartet, der verhalten funkige,
nicht wirklich groovende Groove Rocker „Good Times“ (so
würden King's X wohl klingen, wenn sie nur aus Weissen
bestehen würden), eine als Rock getarnte Schlaftablette
folgt auf die nächste. Dabei hätten es die Jungs
technisch durchaus drauf, das ist nicht zu überhören. Ob
es an der immerzu kontrollierten, nie explodierenden,
dabei an sich auch charismatischen Stimme von Mainman
Nick van Delft liegt? Oder überhöre ich das Spannende
daran schlicht? Ich weiss es nicht, werde es wohl auch
nie wissen, denn als ich bemerke, dass jeder weitere
Durchgang von „Sonic Child“ mir mehr Überwindung
abfordert, entscheide ich mich, die Sache sein zu
lassen. Es gibt schliesslich auch noch andere Retro Rock
Bands. Kissi
Punkte: 6.5 von 10
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VEGA - Stereo Messiah Frontiers
Records/Musikvertrieb Ich muss gestehen, dass
ich von dieser Truppe bisher noch keinen blassen
Schimmer hatte! In Sachen Classic Hardrock war
Britannien ja schon immer spitze, man denke nur an
Magnum, Thunder oder Ten. Natürlich gäbe es zu dieser
Aufzählung noch dutzende mehr, aber ob da künftig auch
Vega vorkommen werden?! Die Band ist ziemlich jung, denn
sie wurde erst 2009 gegründet. Die Protagonisten, allen
voran die Zwillinge Tom (g) und James Martin (keys),
wurden allerdings schon gegen Ende der 90er-Jahre aktiv
mit ersten Bands. Gut zehn Jahre später kamen Sänger
Nick Workman und Schlagzeuger Daniel Chantrey dazu.
Anfangs Dezember 2010 wurde das Debüt «Kiss Of Life»
veröffentlicht, das jetzt schon eine gesuchte Rarität
ist, vor allem die Japan-Scheibe mit dem Bonus-Track.
Obwohl das Songmaterial durchaus höheren Ansprüchen
soweit genügt, findet das ganze Geschehen rund um die
Band offenbar nur "regional" statt, denn live waren die
meines Wissens bisher noch nie in unserer Nähe. Metal
Factory hat die oben erwähnte Scheibe durch unseren
Mirko B. reviewt und die 8.1 von 10 Punkten konnten sich
schon mal sehen, respektive hören lassen. Im letzten
Frühling folgte mit «What The Hell» der zweite Streich
und nun steht bereits der dritte Output mit dem Titel
«Stereo Messiah» an. Gleichzeitig wird der Vorgänger auf
das gleiche Datum hin nochmals rereleased, was an dieser
Stelle schon etwas verwundert. Der erste Durchlauf der
neuen Scheibe offenbart entsprechende Genre-Qualitäten,
was in dieser stark beackerten Stilecke alles andere als
üblich ist. Vergleiche lassen sich spontan unter anderem
mit The Magnificent oder vom Gesang her auch mit den
schwedischen Überfliegern H.E.A.T anstellen. Der überaus
gute Gesang von Nick Workman ist denn auch klar das
grosse Plus dieser aufstrebenden (?) Combo, deren Songs
melodisch sehr dicht und opulent aufgebaut wie
arrangiert sind. Das geht grundsätzlich zwar alles
ziemlich wohltuend ins Ohr, doch irgendwie ist Ganze
insgesamt erstaunlich gleichförmig und plätschert daher
mehrheitlich ereignislos wie letztlich völlig hitlos
daher. Immerhin befindet sich am Schluss die
Halb-Ballade «Tears Never Dry» als erster richtiger
Kontrast, doch auch die zündet nicht und darum bleibt
(bei mir) nach dem Verstummen des letzten Tons absolut
nichts hängen! Irgendwie traurig, aber wahr!
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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PIG DESTROYER - Mass & Volume Relapse Records/Non
Stop Music Hm. Ich bin ehrlich gesagt etwas
ratlos. Gibt es zwei Bands namens Pig Destroyer aus
Virginia? Was ist denn nur mit dem Grindcore passiert?
Wo ist der Lärm hin? Wieso machen die plötzlich
psychedelischen Ambient-Doom? Und einen Song mit 19:06
Minuten Länge? Auf Mass & Volume sind nämlich genau zwei
Songs, „Mass“ mit 19:06 Minuten und „Volume“ mit 6:36,
beide sind grösstenteils instrumental. Von den paar
extrem mit Hall und anderen Effekten bearbeiteten Vocals
ab etwa der Mitte von „Mass“ und ebenfalls von „Volume“
versteht man leider gar nichts, das gibt mir also auch
keinen Anhaltspunkt. „Volume“, der zweite Track, ist
etwas handfester als „Mass“, mit mehr Vocals, mehr Drums
und ein klein wenig schneller - sorry, ich sollte sagen,
weniger langsam -, allerdings auch noch sehr weit weg
von dem, was Pig Destroyer sonst so machen. Gefällt mir
aber schon um Längen besser als der erste Track. Von
Relapse erfährt man noch, dass Mass & Volume am letzten
Tag der Aufnahmen zu „Phantom Limb“, dem 2007
erschienenen Studioalbum von Pig Destroyer, geschrieben
und aufgenommen wurde. Ich vermute mal, dass man früher
als geplant mit dem Album fertig wurde, zur Feier des
Tages zu einigen bewusstseinserweiternden Substanzen
gegriffen und dann spontan dieses Meisterwerk erschaffen
hat. Ich glaube nicht, dass das die Fans von Pig
Destroyer unbedingt gehört haben müssen. Und der Rest
der Welt auch nicht. Zum Entspannen mit oben genannten
Substanzen sicher ganz passend, aber auch dafür gibt es
besseren Sound in dieser Richtung. Fürs geile
Cover-Artwork gibt’s aber einen halben Pluspunkt!
Lucie W.
Punkte: 6.5 von 10
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BLOOD & IRON – Voices Of Eternity Pure Steel
Records/Non Stop Music True Metal aus Indien!
Was auf dem Papier ziemlich exotisch erscheint, klingt
auf CD halb so wild. Wobei es toll ist, dass sich eine
indische Band einem Stil widmet, mit dem bisher vor
allem deutsche und (mit Ausnahmen) auch amerikanische
Gruppen erfolgreich waren. Blood & Iron klingen aufgrund
der Stimme von Dragonsclaw- und Ex-Warlord-Röhre Giles
Lavery ähnlich wie die deutschen Wizard. Daran ändern
auch die Gastvocals von Youmni der Dubaier Band
„Ascendant“ nichts. In dessen leiden Blood & Iron an der
gleichen Krankheit wie Wizard: Schöner Heavy Metal der
gefallen, aber nie gegen oben ausbrechen kann. Wer eine
Sensation oder irgendwelche indischen Einflüsse erwartet,
wird enttäuscht. Hier wird kein neuer Stil geboren,
sondern einem alten Tribut gezollt. Der Exotenbonus
zählt somit nur auf dem Papier. «Voices Of Eternity»
bietet bodenständigen True Metal, ohne wirklich neue
Akzente zu setzen. Email
Punkte: 6.5 von 10
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CONVENT GUILT - Guns For Hire Cruz Del Sur
Music/Non Stop Music Vier Metalheads reiten auf
ihren Pferden einem feuerrot gefärbten Horizont
entgegen. Das mit Buntstiften gezeichnete Cover Artwork,
welches in seiner etwas unbeholfenen Machart durchaus an
das Niveau von Hawaiis „One Nation Underground“ oder
Randoms „Randomised“ heranreicht, lässt schon erahnen,
dass bei diesem jungen australischen Quartett noch alles
nach dem Do It Yourself-Prinzip läuft, und genau dieser
Umstand macht den Reiz dieser Veröffentlichung aus. Die
Riffs vom eröffnenden „Angels In Black Leather“ und dem
Titelsong sind zwar arg simpel, ausgelutscht und
vorhersehbar, dafür überraschen die Jungs an anderen
Stellen umso mehr. „Don’t Close Your Eyes“ könnte sich
genauso gut auf einer Scheibe aus dem Hause Bullet
befinden, „They Took Her Away“ gefällt mit
akustisch-folkigen Vibes, und „Desert Brat“ sowie
„Convict At Arms“ sind richtig geile Riff-Stampfer, wie
sie Accept in ihren ganz jungen „I’m A Rebel“-Jahren
kaum besser hinbekommen hätten. Den Rest empfinde ich
hingegen als eher durchschnittlich, eine Einschätzung,
zu der auch der etwas brave Gesang von Bassist Iron
Belshaw ordentlich beiträgt. Dennoch komme ich nicht
drum herum festzustellen, dass diese vier Kerle ihre
ehrliche Passion für ganz traditionelle Metal-Klänge
wirklich leben und in ihren Erstschlag ihren ganzen
Enthusiasmus ohne jegliche Berechnung hineingelegt
haben. Das gibt ein paar Extra-Zehntel für die richtige
Attitüde, man will ja nicht immer gleich so streng sein.
Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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TYRANEX – Unable To Tame Black Lodge Records
Beim ersten Hören von "Unable To Tame" musste ich
mich vergewissern, ob mein MP3-Player nicht
versehentlich auf 45 Touren eingestellt war. Die
räudigen Thrash-Vocals klingen tatsächlich hochgepitcht.
Die Erklärung ist einfach: Hier singt eine Frau! Linnea
Landstedt klingt dann aber nicht wie Angela Gossow oder
Alissa White-Gluz, sondern – nun ja, eben hochgepitcht.
Dies ist doch sehr gewöhnungsbedürftig und daher sei
schon hier ein Reinhören vor dem Kauf empfohlen.
Musikalisch ist Tyranex eher dem Old-School-Thrash
verpflichtet. Die Band zockt diesen ohne Kompromisse:
gradlinig und stumpf. Dies mag kurzzeitig Spass
bereiten, über die volle Albumlänge fehlt dann doch die
Abwechslung, zumal die Songs nicht über das gewisse
Etwas verfügen, das sie von der Masse abheben könnte.
Auch den Thrash-Maniacs sei empfohlen: Vor dem Kauf
antesten! Mac
Punkte: 6.4 von 10
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AEONSGATE – Pentalpha The Church Within Records
Da weiss man wenigstens, was man hat – eine Scheibe, ein
Song, fertig ist die Chose. Klingt komisch? Ist aber so.
Der gute Herr Leven, seines Zeichens Sänger bei
Candlemass und Krux, hat mit seiner neuen Truppe
AeonsGate etwas auf die Menschheit losgelassen, das sehr
schwer verdaulich ist. Prinzipiell könnte man
„Pentalpha“ als knapp einstündige Jamsession verstehen,
in welcher die Musiker einfach drauflos spielen. Klar,
ein Konzept steckt schon dahinter, und man hat auch so
etwas wie ein Pro- und ein Epilog erstellt, welche
mittels klassischen Instrumenten sowie Ambient-Sounds
auch schön klingen – anstrengend ist das Ganze aber
dennoch. Es sei denn, man will sich wirklich in die
Soundwelt einfügen und eben knapp eine Stunde lang
keinerlei Unterbrechungen, Abwechslungen oder sonstigen
Firlefanz ertragen müssen. „Pentalpha“ an sich ist eine
gute Scheibe/ein guter Song, aber die Ein-Track-Masche
sowie die Tatsache, dass man immer am Ball bzw. den
Lautsprechern dranbleiben muss, sorgt nicht zwingend für
Eingängigkeit. Doom-Jünger sollten mal ein Antesten
versuchen, der Rest wird vermutlich Bands preferieren,
welche Ihre Ideen in mehreren Happen servieren. Wo sind
nur wieder meine Kopfschmerztabletten hin gekommen...
Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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WHITE EMPRESS – Rise Of The Empress Peaceville
Records Weil er sich bei Cradle of Filth zu
wenig einbringen konnte und neue Ideen bei seinen
Bandkollegen auf taube Ohren stiessen, hat Paul Allender
mit White Empress ein eigenes Projekt ins Leben gerufen.
Mit dem starken Fokus auf "ihre" weisse Kaiserin,
erinnert die Aufmache etwas an Huntress. Das
instrumentale Intro, welches zugleich den Titeltrack
darstellt, deckt bereits einen Grossteil der Zutaten ab,
die für "Rise Of The Empress" verwendet werden: Sehr
präsente Synthiesounds, begleitet von knackigen
Gitarrenriffs mit Cradle-Anstrich. Fehlt nur noch die
Stimme von Mary Zimmer, die sich nach diesem Opener
gleich in Szene setzt und dabei eine eindrückliche
Vielseitigkeit an den Tag legt. Während dem die
aggressiven Growls voll überzeugen, wirkt die dominante
Ausgestaltung der cleanen Gesangsparts auf die Dauer
leider etwas anstrengend. Ähnlich die Situation im
instrumentalen Bereich. Zwar gefallen die rasenden,
harten Parts und doch wirkt das Ganze immer wieder
überladen. Auch wenn man für sich behauptet, das beste
was die Metal-Szene hergibt in einer Band zu vereinen,
muss dahinter doch ein deutliches Fragezeichen gesetzt
werden. Das Dargebotene ist keinesfalls schlecht, aber
in sich noch nicht stimmig genug. Patricia L.
Punkte: 6.0 von 10
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LYRIEL – Skin And Bones AFM Records/Musikvertrieb
Die ersten Takte könnte man glatt einer 80er Hard
Rock-Truppe zuordnen, die kurz darauf einsetzenden,
irisch angehauchten Violinen weisen jedoch einen anderen
Weg. Als dann der poppige Gesang mit der Strophe
einsetzt, ist die Verwirrung komplett. Lyriel haben sich
hier eine aussergewöhnliche Mischung ausgesucht. Damit
sind sie schon länger unterwegs - "Skin And Bones" ist
bereits das fünfte Studioalbum der Deutschen. Das Gespür
für simple, einprägsame Melodien scheint man über die
Jahre gefestigt zu haben. Mit den teilweise vor Kitsch
triefenden Texten ('Dust To Dust') erscheint diese
Kombination jedoch schon sehr massentauglich - um nicht
zu sagen langweilig. 'Black and White' bringt an dieser
Stelle die ersehnte Überraschung. Der Song hält
musikalisch, was der Titel verspricht. Die
ultrapoppigen, nun auch von einer Männerstimme
mitgetragenen, cleanen Gesangspassagen bilden einen
starken Kontrast zu den unerwartet auftretenden,
modernen Growls. 'Days Had Just Begun' ist danach aber
wieder so uninspiriert wie der Grossteil der
Kompositionen. 'Your Eyes' und das etwas erfrischendere,
in deutscher Sprache gesungene 'Der Weg' zeigen, dass
sich mit der Violine noch viel mehr Abwechslung
reinbringen liesse. Mit 'Worth The Fight' ist der
Höhepunkt der Scheibe erreicht - mehr Songs von der
Sorte stünden einem möglichen weiteren Release gut.
Patricia L.
Punkte: 6.0 von 10
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CLAW – Claw Czar Of Crickets Tönt doch
soweit ganz gut: Eine Band hat sich einer bestimmten
Thematik verschrieben, hier die Post-Apokalypse, und
baut so alles um diese Grundidee herum auf. Auftreten,
Sound, visuelles Material. Ist es prinzipiell auch –
aber, von mir aus persönlich gesehen, wirkt alles ein
wenig aufgesetzt. Klar, als aufstrebende Band verfügt
man logischerweise nicht zwingend über das Budget, einen
Film in die Richtung von The Book Of Eli oder Mad Max zu
drehen – dennoch wirkt das Video zu „Out Of The Vault“
ziemlich unbeholfen. Nun, lassen wir dies mal beiseite
und kommen auf die Mucke an sich zu sprechen: Das
Interessante an der Sache ist, dass sich die fünf Jungs
nicht konsequent auf eine Marschrichtung festlegen,
sondern den Thrash als Grundelement benutzen, um von
dort aus sich ein wenig auszustrecken. Grossartig weit
streckt man sich dann dennoch nicht, dafür ähneln sich
die Songs dann doch zu stark (mal abgesehen von
kleineren Intermezzi, einer Ballade und dem
Rausschmeisser „The Alpapocalypse“ mit akustischen
Zwischenteil), und den Hinweis auf dem Labelblättchen,
auch Fans von Paradise Lost könnten sich für Claw
interessieren, kann ich beim besten Willen nicht
akzeptieren – in keinem Song taucht eine Reminiszenz an
die Kings of Sorrow auf. Da scheint der Promo-Heini
gepennt zu haben, allerdings nicht vollständig, denn
Parallelen Richtung Megadeth oder ansatzweise Metallica
sind vorhanden, ich würde noch Testament oder Exodus
hinzunehmen. Nun, langer Rede kurzer Sinn: Claw sind
eine Band, die mit ihrem Debut schon einen guten Start
hingelegt haben – allerdings ist noch reichlich Luft
nach oben vorhanden. Dies soll ja auch so sein, keine
Sache – wir werden sehen, wie die Welt ausserhalb des
Vaults die nächste Scheibe prägen wird. Kann man sich
mal anhören. Toby S.
Punkte:
6.0 von 10
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PALACE – The 7th Steel Massacre
Records/Musikvertrieb
Wie es der Albumtitel vermuten lässt, handelt es
sich hier um den siebten Streich der Süddeutschen. Wer bis
anhin noch nichts von den Jungs gehört hat, soll sich das
Gespielte als teutonischen Metal germanischer Prägung
vorstellen. Dabei gehen Palace aber nie auf den
Qualitätslevel solcher Truppen wie Accept oder Grave
Digger. Das hier gebotene klingt gut. Die Phrasierung
beim Opener „Rot In Hell“ erinnern ab und zu an Slayers
Tom Araya. Der Vierer versucht hier mit viel Druck und
Härte die wütenden Momente der Scheibe dem Zuhörer um
die Ohren zu hauen. Allerdings ist meiner Ansicht nach das
Organ von Harald Piller zu monoton, um aus der grossen
Masse heraus zu brechen. Vielleicht werden hier die
Majesty-Jünger mit einem Vorschlaghammer die Türe einrennen,
denn true ist der Metal von Palace alleweil. Aber auch
auswechselbar und schon x-mal gehört. Da ändern auch die
angeblichen Metal-Hymnen „Bloodsheed Of The Gods“ und
„Teutonic Hearts“ nichts. Selber antesten und sich ein
Bild machen… Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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SAREA - This Is Not Goodbye Doolittle Group
Gegründet wurde die Band Sarea im Jahr 2008, das
Debütalbum "Alive" erschien im Oktober 2010, danach ging
es auf ausgedehnte Tourneen. 2012 begannen dann die
Arbeiten zum jetzt erhältlichen Nachfolgealbum „This Is
Not Goodbye". Die Melodic Deather aus Schweden zeigen
mit den zwölf neuen Songs, dass Death aus Schweden durchaus ein
wenig abwechslungsreicher sein kann, als es der Usus sonst ist.
Sarea verstehen es gekonnt, an den richtigen Stellen die
Deathwalze zu bremsen und ein wenig Atmosphäre rein zu
bringen, von Low- über Mid- bis hin zu Uptempo ist
ziemlich alles vertreten auf "This Is Not Goodbye".
Leider fehlt es sowohl bei der Gitarrenfraktion sowie
beim Gesang an den gewissen Aha-Momenten mit dem
dazugehörigen Ohrwurmpotenzial. Steve Butcher
Punkte:
6.0 von 10
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WARLORD (UK) - We Die As One Xtreem Music/MDD
Anno '96 brachte dieser Birminghamer Haufen sein
einziges Album "Maximum Carnage" raus, tourte mit
Benediction, Napalm Death, Entombed, Cancer und At The
Gates, löste sich jedoch 1998 bereits wieder auf. Nach
der Reformierung 2008 und einigen Festivalaktivitäten
wollen es die alten Recken nun mit dem vorliegenden "We
Die As One" anscheinend nochmal wissen und kredenzen uns
ihre Version von crustigem Death Metal mit
Weltraumkriegtexten. Einzig verbliebenes
Originalmitglied ist Sänger/Bassist Mark Warlord White,
zuständig für angenehme Growls und einen
englisch-sumpfig verzerrten Bass. Überhaupt erinnern
mich WARLORD (UK) öfters an Benediction, denn die
Herangehensweise und Produktion decken sich doch auf
mehreren Ebenen. Dieses Album ist wahrlich nichts
Weltbewegendes aber von "störend" ebenfalls weit
entfernt. Guter, stabiler Hintergrund-Death Metal der
auch hervorragend als Liftmusik genutzt werden könnte,
da man automatisch anfängt mit dem Fuss mitzuwippen.
Sympathisch, reinhören. Hardy
Punkte:
6.0 von 10
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TØMRERCLAUS – Tømrerclaus Transubstans Records
Ausgerechnet 1978, als sich sowohl die Punk- wie auch
die Disco-Welle auf dem absoluten Höhepunkt befand,
erschien der selbstbetitelte Erstling der dänischen
Hippie-Ikone Claus Clement Pedersen genannt Tømrerclaus.
Anachronistischer hätte damals dieser Release nicht sein
können, denn anstatt sich den gerade angesagten Trends
anzubiedern, füllte der kauzige Däne zwei LP-Seiten mit
entspannten, verdrogten und krautrockigen Songs mit
latenter Hendrix-Schlagseite, dem heiligen Wah-Wah Pedal
sei Dank. Sehr gewagt das Ganze, entsprach doch sein
Sound ausgerechnet dem damals gängigen, musikalischen
Feindbild der Punks, die neben den verhassten Teddyboys
auch die verträumten und reichlich naiven Blumenkinder
der späten Sechzigerjahre auf dem Radar hatten. Aber da
die Skandinavier schon immer ein eigener Menschenschlag
waren, feierte der Sänger/Gitarrist/Cellist in seiner
Heimat allen Hypes zum Trotz seine bescheidenen
Achtungserfolge. Wer zwischendurch seine Gehörgange
entspannen will, ist somit hier nicht fehl am Platz,
denn die Nummern sind durchweg halbakustisch bis dezent
und zurückhaltend verzerrt gehalten, Arschtritt-Rock
klingt definitiv anders. Und wer schon immer gedacht,
Apocalyptica seien in Sachen verzerrte Celloklänge die
Pioniere schlechthin, sollte sich mal das Instrumental
„Cellokarma“ reinziehen, da gehen einem Ohren und Augen
gleichermassen auf. Das ursprünglich über Pedersens
eigenes Label Karma Records (wie hätte sein Label auch
anders heissen sollen?) veröffentlichte Album, das
natürlich längst vergriffen ist, erscheint jetzt neu
über Transubstans Records und kommt in schickem,
transparent grünem Vinyl daher. Pflichtkauf für
Althippies und Krautrock-Enthusiasten, allen anderen
hingegen, und da zähle ich mich auch dazu, dürfte die
Angelegenheit etwas zu psychedelisch, entspannt und
abgehoben sein. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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FALLOCH – This Island, Our Funeral Candlelight
Records/Irascible Bereits sind wieder drei Jahre
um und die Schotten von Falloch melden sich mit dem
zweiten Album ihrer bisherigen Karriere zurück. Passend
zum Herbst, denn in der Musik schwingt das Gefühl von
schwindendem Licht, farbigen Wäldern und dem
melancholischen Erinnern an wärmere Tage mit. Der neue
Sänger hat hierbei eine tragende Rolle, wobei die
mehrheitlich cleanen Vocals wahrscheinlich nicht
jedermanns Sache sind. Ich persönlich denke, dass der
Rest der Musik genug kompensieren kann, aber wie bei
‚Brahan‘ irgendwo kurz nach der vierten Minute zu hören
ist, kann man über die Qualität des Gesangs sicherlich
diskutieren. Da hat mir der alte Sänger doch besser
gefallen. Und da der ganze Sound durch die erdigeren
Aufnahmen viel beruhigender wirkt als der Vorgänger,
gibt es in der ganzen Post Rock-Melange immer wieder
Durststrecken. Ob man langsamere Intermezzi wie jenes
bei ‚I Shall Build Mountains‘ auf Dauer aushält, wage
ich zu bezweifeln. Hipster mag das glücklich machen, für
meinen Geschmack fehlt hier der Metal. Wem Agalloch zu
hart sind und/oder an Autumn’s Dawn Freude gehabt hat,
könnte auch hier zufrieden sein. Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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AUDIO PORN - Midnight Confessions JK Records
Man nehme einen sexistischen Bandnamen, ein noch
sexistischeres Cover Artwork und zu guter Letzt noch -
ja, ihr habt es erraten - sexistische Parolen in den
Lyrics und voila: Audio Porn. Mit diesen Zutaten wollen
die Kanadier bei ihren Fans auch mit ihrem zweiten Album
„Midnight Confessions“ punkten. Audio Porn spielen
einfachen Hardrock mit 80er-Feeling. Doch da hapert es
schon mal, denn es langt heute einfach nicht mehr, mit
ein paar Titten auf dem Cover auf sich aufmerksam zu
machen. Da muss mehr kommen als dieser 08/15-Sound mit
Porno-Einschlag. Absolut uninteressant und langweilig.
Daniel J.
Punkte:
5.1 von 10
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MEGAHERZ – Zombieland Napalm Records/Universal
Hach ja, Megaherz... Wie habe ich doch dazumals den
Weggang von Alex Wesselsky bedauert, der charismatische
Frontmann mit der markanten Stimme und den genialen
Texten. Nun, er erfreut uns ja mit Eisbrecher, und sein
direkter Nachfolger Andreas Elsholz hatte damals mit „5“
sein Erbe auf eine eigene, aber dennoch stimmige Art und
Weise fortgeführt. Der gute Herr steht auch nicht mehr
hinter dem Mikro, und knapp die Hälfte der Belegschaft
wurde für „Heuchler“ ausgetauscht, und Alexander „Lexx“
Wohnhaas ist jetzt der beängstigende Clown – das
‚Maskottchen‘ der Band. Nach „Götterdämmerung“ und einer
Live-Scherbe, aufgenommen in Wacken, folgt nun der
Eintritt ins Zombieland. Man muss ja mit der Zeit gehen,
und Zombies sind ja gerade so was von in. Mal abgesehen
vom Titeltrack bewegt sich jedoch kein anderer Track im
Zombie-Bereich, stattdessen folgen Lieder über Begierden
(„Schwarzer Engel“, sehr erfüllt von Pathos), Sehnsüchte
(„Himmelsstürmer“, „Gegen den Wind“) und den allgemeinen
Wahnsinn („Fanatisch“, „Unter Strom“). Dabei verbergen
sich auch richtige kleine Perlen auf der Scheibe,
beispielsweise „Roter Mond“ oder „Frei“, die der
Phantasie und der Interpretation der Hörer bedürfen. So,
und jetzt kommen wir zum Knackpunkt der ganzen
Geschichte: Wer wie ich die Vorgänger kennt, der weiss,
für was Megaherz einst gestanden haben, was möglich
gewesen ist und was man erreicht hat. Und deswegen tut
es irgendwie einfach weh, zu sehen, wie beliebig die
Truppe geworden ist. Sie ist immer noch gut, keine
Frage, und man erschafft immer noch sehr gute Songs
(beispielsweise „Mann von Welt“, „Rabenvater“,
„Heuchler“ oder „Prellbock“, um die neueren Werke
herbeizuziehen) – aber im Gesamten gesehen ist der
Inhalt leider, leider sehr viel schwächer geworden. Wo
sind solche Nummern wie „Dein Herz schlägt“,
„Miststück“, „Windkind“, „Beiss mich“ oder
„Schizophren“, um nur ein paar wenige Glanztaten zu
nennen... Wer Megaherz bisher noch nicht gekannt hat,
der dürfte an der ‚neueren‘ Generation seine Freude
haben, den anderen, welche die Vorgänger kennen, dürfte
aber „Zombieland“ vermutlich nur ein Kopfschütteln
entlocken. Es ist so verdammt schade... Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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TARNKAPPE – Tussen Hun En De Zon Hammerheart
records
Im letzten Jahr haben die Holländer ihr erstes Album
auf den Markt gebracht. True wie sie sind (das hört man
ja schon dem Name an) natürlich nur auf Kassette. Ja,
und so klingt die Musik auch: rumpelnd, rauschend und
wie schon einige Male gehört. Was beim Opener noch
irgendwie Charme hat, beginnt dann bei ‚Rouwmantel‘
langsam abzugeben. Die Stimme ist schon Geschmackssache,
die Riffs geben sich Mühe und auch das Schlagzeug
versucht sein bestes. Wirklich übel wird es dann aber
bei ‚Kraft der Vernichtung‘ und allen voran ‚Mit Ketten
am Leiche‘. Ja, das ist kein Fehler. Mit ein wenig
Phantasie kann man sich die Texte vorstellen, die hinter
solchen Liedtiteln stehen. Da wünschte ich mir
allerdings den Witz von Hanzel und Gretyl dazu, doch der
geht in dem Old School Gehabe unter. Schlagzeug in zwei
Tempi, zwei bis drei Riffs pro Song die sich möglichst
oft wiederholen und Garagenaufnahmen. Das depressive
Quicken wie bei ‚Duister Mijn Geweten‘ kann man da schon
als Innovation bezeichnen. Ich glaube dass die Musiker
hier einiges mehr könnten, wenn sie sich nur mehr
getrauen würden. Es wirkt alles zu aufgesetzt und zu
verkrampft, da gibt es glaubhafteres auf dem Markt.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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SCREAM YOUR NAME - Face To Face Deep Dive
Die Schweizer von Scream Your Name bringen mit "Face To
Face" das zweite Werk heraus, nachdem das
selbstbetitelte letztjährige Debüt durchaus gute
Kritiken bekam. Auf "Face to Face" finden sich zwölf Songs,
die praktisch DIY entstanden sind, also komplett selber
aufgenommen. Um es vorneweg zu nehmen, dieses Handwerk
beherrschen die Mannen. Soundtechnisch ist das für
selbstgemacht auf absolut sehr hohem Niveau. Leider
verhält es sich mit dem Metalcore von Scream Your Name
ein wenig anders. Zwar verstehen sie auch im Songwritig
ihr Handwerk, jedoch wirkt fast jedes Riff trotz der
(Satanseidank!) mittlerweile abgeflachten
Metalcorewelle, als hätte man es schon tausendmal
gehört. So auch bei der Rhythmus- und der
Gesangsfraktion. Handwerklich mehr als begabt, die
Ausführung aber mangelhaft. Steve Butcher
Punkte:
5.0 von 10
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DRACONIS INFERNUM – The Sacrilegious Eradication
Einheit Productionen Als ich diesen Bandnamen
gelesen habe, wanderte mein Blick sofort Richtung
Musikgestell, genauer gesagt in den Teil der Sammlung,
der weit unten liegt, wo ich das Debüt der Ostasiaten
eingelagert habe. Oder sagen wir besser: endgelagert.
Nun, inzwischen liegen doch einige Jahre, eine Demo und
ein Album dazwischen. Leider hat sich im Songwriting
nicht viel geändert, nach wie vor dominieren
Riffsammlungen aus den letzten zwanzig Jahren Black
Metal die gesamte Spielzeit. Dabei klingen die Aufnahmen
genauso und der Gitarrenklang beginnt mit der Zeit zu
nerven. Bei ‚The Dying Light‘ beispielsweise überwiegen
Höhen und Mitten, was dem Sound nicht in die Hände
spielt. Das Schlagzeug leidet hingegen eher an
Ideenlosigkeit, gerade bei dieser Art Musik wären
Tempiwechsel oder schlicht und einfach ein paar gut
gezielte Breaks doch naheliegend. Da nach 34 Minuten
Schuss ist, reitet sich das Album nicht noch tiefer in
den unteren Durchschnitt. Wer bei alten Marduk Bock auf
ähnliche Bands kriegt und mit Impiety, Pest und den
vielen Anderen noch nicht genug hat, kann ja gerne mal
die Kopie einer Kopie hören. Ich lagere sie weiter ein.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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MAUSOLEUM GATE – Mausoleum Gate Cruz Del Sur Music
Als ich bei dieser Scheibe das erste Mal auf Play
drückte, dachte ich tatsächlich für einen kurzen Moment,
ich hätte mich um rund 30 Jahre vertan. Was einem hier
entgegenschallt, klingt ein bisschen wie eine Mischung
aus Iron Maiden und Black Sabbath. Nur will der Mix
irgendwie nicht so ganz aufgehen und stattdessen
dominieren eher langweiliges Riffing und ein meiner
Meinung nach ziemlich uninspiriertes Hammond-Orgel
Gedudel. Auch die Drums vermögen nicht so richtig zu
überzeugen, denn eigentlich hört man nur Becken
scheppern – das liegt wohl an der ziemlich grausligen
Aufnahmequalität, die den Urgestein-Sound wohl
unterstreichen soll. Der Sänger ist tatsächlich nicht
schlecht, aber halt leider kein Bruce Dickinson.
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die Finnen einfach
zu sehr versuchen, wie ihre Idole zu klingen. Dabei geht
irgendwie die Eigenständigkeit flöten. Fazit: Als Debüt
ist es gar kein schlechter Anfang, aber da fehlt einfach
noch das gewisse Etwas. Patricia H.
Punkte:
5.0 von 10
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LAVATORY - Morbid Terror Pulverised Records
Lavatory aus der malaysischen Hauptstadt Kuala
Lumpur veröffentlichen mit "Morbid Terror" ihr
Debütalbum. Stilistisch orientieren sich die Asiaten
merklich an alten Old School Death Metal der Marke
Schweden. Die Instrumentenfraktion bedient sich klar an
den alten Legendenriffs, und man wird oft das Gefühl
nicht los, dass hier nur die Old School-Legenden zitiert
werden. Mit dem Gesang können die Mannen jedoch
überzeugen. Auf das fast schon obligate Growlgewitter
wartet man fast gänzlich. Der Sänger bewegt sich mehr im
Screambereich, was der Kurzweiligkeit zu Gute kommt.
Leider ist auch der Gesamtsound ziemlich schwammig, und
somit gibt es nach Wormot und Humilation leider (noch)
keine dritte aufsteigende Kapelle aus dem asiatischem
Raum, die mir geläufig wäre. Steve Butcher
Punkte:
5.0 von 10
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TOWERS OF FLESH – Antithetical Conjurations
Candlelight Records/Irascible
Ich weiss ja nicht was man sich bei einem solchen
Bandname vorstellt. Aber meine erste Idee war ein
Kebapspies. Türme aus Fleisch halt. Die Engländer haben
sich dabei sicher was anderes gedacht, die dissonanten
Riffs und die tiefen Growls schaffen zumindest im ersten
Hördurchgang keine Lust auf Essen. Der Opener hätte man
auch gut auf der Seite lassen können, anderseits klingt
er besser als ‚Veiled Conception‘. Hier hört man zu
Beginn, wie übel ein Schlagzeug mit der Technik
hergerichtet werden kann. Und auch wenn die Lieder
überhaupt nicht nach 08/15 klingen, so fehlt es oft an
packenden und griffigen Strukturen. Zu oft drängen sich
aufgesetzt wirkende Gitarren in den Vordergrund und
lassen die Songs in Chaos versinken. So würde ‚Blind
Worm Cyrcle‘ spannend beginnen, driftet dann aber durch
stumpfsinniges Riffing mit unpassendem Schlagzeug in die
Belanglosigkeit ab. Und das Schlagzeug klingt auch hier
alles andere als sauber, die Bassedrum hat einen
äusserst penetranten Ton. Schade um die eigentlich gut
platzierten Breaks. Aber sechs Songs zu kaufen um ein
paar gut gesetzte Breaks zu hören, lohnt sich das
wirklich? Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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OBERON – Dream Awakening Prophecy Production
Bands, bei welchen der Gesang weit im Vordergrund
steht, bekommen dann ein Problem, wenn ebendieser Gesang
nicht gut ist. Von der Klangfarbe erinnert die Stimme
von Oberons "Goldkehlchen" zwar etwas an James LaBrie,
aber an der Intonation hapert es leider. Möglicherweise
ist es auch eine Frage der Gestaltung, aber die häufig
angewandte Technik des „In-Töne-Hineinschleifens“
gelingt hier schlicht nicht. Da der Gesang über weite
Strecken nur von sanften Gitarren und ab und an einigen
spacigen Keyboardklängen begleitet wird, kann man da
auch nicht darüber hinweg sehen. In die atmosphärische
Musik, die ziemlich frei von klassischen Songstrukturen
gestaltet ist, will man unter diesen Umständen nicht
eintauchen. 'I Can Touch The Sun With My Heart' beginnt
als einziger Song mit klassischer Bandbegleitung,
inklusive Schlagzeug und E-Bass. Die melodische
Gestaltung ist weniger ausgereift als bei den
vorhergehenden Kompositionen, weshalb sich auch dieser
Song nicht positiv abheben kann. So ist "Dream
Awakening" trotz einiger interessanter Harmonien
schlussendlich nichts, was man haben muss.
Patricia L.
Punkte:
5.0 von 10
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INTER ARMA – The Cavern (EP) Relapse Records/Non
Stop Music Eine Single ist in der Regel dafür
gedacht, beim Hörer die Vorfreude auf das kommende
Langeisen zu steigern, wenn nicht gleich unerträglich zu
machen, weil man das komplette Werk endlich hören will.
Nun, bei Inter Arma lag der Sachverhalt ja schon bei der
letzten Scheibe „Sky Burial“ ein wenig anders, denn die
Amis produzieren eine Mischung aus Doom, Sludge, Post
und Ambient. Hört sich schwer verdaulich an, ist es
auch. Zudem „The Cavern“ als reine Single funktionieren
sollte – aber, mein lieber Scholli, mit all dem Material
darauf hätte man locker ein bis zwei Alben füllen
können. Knapp 45 Minuten lang ist der Track hier ja eh
schon... Klar, der Sound ist echt gut, keine Frage, und
die Jungs spielen sich echt einen ab – aber eingängig
ist anders. Man braucht echt Geduld oder sehr viel
Durchhaltewillen, um „The Cavern“ erstens am Stück
durchzuhören (ich hab’s nicht geschafft ohne
Zigarettenpause dazwischen) und zweitens auch wirklich
verstehen zu können (klappt bei mir immer noch nicht).
Fazit: Wer auf die Band oder die genannten Stile steht,
kann sich die Scheibe ja mal reinpfeifen, es würde mich
allerdings nicht wundern, wenn sie zum Preis einer
vollwertigen CD verscherbelt würde. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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RIWEN – Riwen (EP) Indie Recordings/Irascible
Meine Damen und Herren, es folgt nun ein Beitrag des
Sängers und Gitarristen von Cult Of Luna mit seinem
neuen Projekt namens Riwen. Diese EP beinhaltet 3
Tracks, und gemäss dem virtuellen Info-Blättchen ist der
gute Herr Persson genervt von grossen Produktionen und
langen Soundchecks. Somit hat er einen Bastard aus
diversen Stilen kreiert, der praktisch in einem
Durchgang hätte entstanden sein können (sofern dies
nicht so geschehen ist). „Nature Calls Us Back“ geht von
Anfang an gut los, rockt wie Sau und der Sänger schreit
sich ohne Punkt und Komma durch den Track – dasselbe
Spielchen beim folgenden „Values“. Der Sound ist
metallisch interpretierter Post-Sound, minimalistisch
gehalten – quasi Heavy Metal ohne Schnörkel in einer Art
und Weise dargeboten, die nicht viel aussagt, sondern
einfach mal die Fresse poliert. „Karlsgrundet“
orientiert dann schon mehr an Cult Of Luna, allerdings
auch hier wieder direkter, aggressiver, roher. Keine
Spielereien, keine Schleifchen oder schöne Verpackungen,
hier geht’s direkt zur Sache. Das mit dem Schreien würde
ich mir nochmals überlegen, denn so toll es auch ist,
dem Herrn beim Penetrieren seiner Stimmbänder zuzuhören,
so eintönig ist es auch. Mal sehen, ob das eventuell
folgende Album dann mehr Abwechslung beinhaltet. So
bleibt „Riwen“ nur ein kurzes, wütendes Aufbegehren.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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KRIEG – Transient Candlelight Records/Irascible
Krieg aus den USA gehören zu den Bands, die seit Mitte
Neunziger existieren, wohl aber immer im Underground
bleiben werden, und wenn das neueste Werk genauso klingt
wie die Vorgänger, können sie von mir aus auch auf der
anderen Seite des Ozeans bleiben. Die Vocals klingen
schlecht, da der Sänger hauptsächlich Vokale zu
verlängern scheint. Am Schlagzeug werden gelangweilt die
immer gleichen Sets geprügelt und die Gitarren
versuchen, irgendwo auf drei Tönen gute Riffs zu finden.
Man kann dem Album den dreckigen, nihilistischen Ansatz
durchaus glauben, allerdings macht das die Musik in
keiner Weise besser. ‚To Speak With Ghosts‘ hätte
ansatzweise sowas wie einen packenden Grundrhythmus,
leider sind die Gitarren aber zu unpräzise und klingen
zu verwaschen, um daraus zu schöpfen. Ähnliches bei
‚Atlas With A Broken Arm‘, auch hier verschwimmen die
Gitarren ineinander und klingen mehr nach einer Drone
denn nach Black Metal, wodurch der Eindruck eines
ständigen Wummerns entsteht, was die wohl langweiligste
Schlagzeugaufnahme der Erde in den Vordergrund drängt.
Ein durchgängiges Phänomen, denn auch die nachfolgenden
Tracks ‚Time‘ und ‚Winter‘ klingen alles andere als gut,
auch wenn beim letztgenannten wenigstens mal etwas
Abwechslung beim Gesang zu verzeichnen ist. Das liegt
vielleicht am Umstand, dass der Track im Original von
Amebix stammt, aber wenn ein Cover als Höhepunkt zählt,
spricht das auch für den Rest des Schaffens. Auch ‚Ruin
Our Lives‘ könnte noch als Kostprobe reichen, aber über
die gesamte Spielzeit hin hat das Album zu wenig zu
bieten. Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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STAM1NA - SLK Sakara Records In Finnland -
dem Heimatland des Quintetts Stam1na (mit einer eins
anstatt i, ist das nicht ganz doll originell?) - muss
man mittlerweile nur noch 10’000 Tonträger verkaufen, um
eine goldene Schallplatte zu bekommen. In der Schweiz
übrigens auch - wobei Finnland 2,5 Millionen weniger
Einwohner hat. 10’000 Tonträger sind aber in der
heutigen Zeit des Streaming und Downloads nun doch nicht
zu verachten - nach Adam Riese muss jeder 550zigste
Finne die sechs Alben oder jeder 110te eines besitzen.
Oder aber jeder 220igste zwei davon. Ihr sehr, worauf
ich hinaus will. Und nein: ich glaube nicht, dass
irgendjemand, der nicht aus Finnland kommt, ein Album
dieser Band jemals käuflich erworben hat - oder es tun
wird. Die Finnen haben Stam1na quasi zum
Nationalheiligtum ernannt - die vorliegende neue Scheibe
ist in den finnischen Charts auf Platz eins und Stam1na
räumen in ihrer Heimat einen Award nach dem anderen ab.
Und es ist mir absolut schleierhaft, wie so etwas
passieren konnte! Stam1na haben ihre beiden letzten
Alben im deutschsprachigen Raum nur digital
veröffentlich - wohl aus Angst, dass die Scheiben sonst
öffentlich verbrannt würden. Sind die Finnen wirklich
alle so durch den Wind vom fehlenden Sonnenlicht und dem
vielen Wodka, dass sie nicht hören, dass hier einfach
alles falsch klingt? Nur weil Stam1na ausschliesslich
finnische Texte haben, sind sie noch lange nicht gut,
liebe Finnen. Hier wird auf höchst unelegante und grobe
Art zusammengeschustert, was nicht zusammen passt: von
arythmischen und disharmonischen Parts geht’s ohne
Rücksicht direkt zum melodischen Gejammere, fast schon
kitschigen, poppigen Refrains, von Core-Artigem über
Grooveparts und Heavy Metal-Riffs hat man keine
Berührungsängste bis hin zu Thrash oder Black
Metal-Teilen und stumpfen Gehämmere - hier gibt’s für
Jeden etwas, nur halt nichts Gescheites. Aber
wahrscheinlich habe ich es einfach mal wieder nicht
verstanden und das hier ist Kunst. Wie dem auch sei: von
mir gibt’s die dreieinhalb Punkte nur für den Mut und
das geile Artwork. Darum, liebe Stam1na: die nächsten
Machwerke bitte wieder nur in Finnland veröffentlichen,
das ist ja nicht zum aushalten. Lucie W.
Punkte:
3.5 von 10
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AUTUMNAL – The End Of The Third Day Cyclone Empire
Seine Band „herbstlich“ zu taufen ist eine klare Ansage.
Nichts anderes heisst nämlich Autumnal auf deutsch und
nach nichts anderem klingen die vier Spanier, die mit
„The End Of The Third Day“ ihr zweites Langeisen in den
Nebel schicken. Und zwar nicht nach der sonnigen Sorte,
wie wir sie dieses Jahr erleben durften, sondern nach
der klassischen grauen Suppe, nach Melancholie und
Tristesse. Aus mehreren Laubsorten ist das riffgewordene
Blättersterben dabei zusammengesetzt. Die bleierne
Langsamkeit des Dooms trifft auf die dunkel
charismatische Stimme von Fronter Javier de Pablo (der
lediglich einmal, beim garstigen „The Storm Remains The
Same“ in Growls übergeht), Geigen und Synthies des
Gothic Rock auf episch weinerliche Screamo-Parts
amerikanischer Prägung. An Anathema erinnert das, an
Katatonia, HIM, die Alterno-Doomster Wolverine oder hin
und wieder, wenn auch weniger rockig, an Type O
Negative. Das alles könnte durchaus funktionieren,
könnte ein abwechslungsreicher Soundtrack sein zum
Kälterwerden, doch leider gelingt das den Iberianern
nicht wirklich. Zu wenig, bzw. zu wenig gute Idee packt
das ambitionierte Quartett in zu lange Songs. Einzig das
schon erwähnte „The Storm Remains...“ bleibt unter
sieben Minuten, doch weiterschalten will man trotzdem.
Es fehlen die zündenden Riffs genauso wie die
eingängigen Melodien, ja, die Band ist sogar im Stande,
die Supertramp-Ballade „Don't Leave Me Now“, ein
Paradebeispiel an überemotionalem Ohrwurm, in eine fast
nicht wieder zu erkennende Nieselnummer zu verwandeln.
„The End Of The Third Day“ lässt zumindest mich kälter
als das Wetter draussen, und wäre ich ein Igel oder
Braunbär und müsste mir das Ganze anhören, ich würde
vorzeitig mit meinem Winterschlaf beginnen. Kissi
Punkte:
3.5 von 10
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ssSHEENSss – Strapping Stallions Soulseller
Records Drei Bandnamen (Dipshits, Sheens,
ssSheensss), zwei Alben – da könnte man beinahe
unterstellen, dass die Jungs nicht wüssten, was sie
eigentlich wollten. Gut, seien wir mal nicht so und
orientieren uns an dem Sound der Finnen. Aha, klingt
nach Heavy Rock mit Alternative-Einschlägen, auch kann
man sachte Stoner-Einflüsse ausmachen sowie auf eine
gewisse Art und Weise einen Post Rock-Einschlag...
klingt nicht nur nach einem Durcheinander, es ist auch
so. Zuweilen klingt die Chose sogar stark dissonant,
aber das dürfte gewollt sein. Ganz ehrlich, es bringt
nix, wenn ich hier versuche, „Strapping Stallions“ nach
Tracks auseinander zu nehmen, denn die sind alle
irgendwie schräg, zwar rockig, aber unorganisiert,
beinahe punkig. Das muss man eindeutig mögen, ansonsten
kloppt man, wie in meinem Fall, die Sache in den
virtuellen Mülleimer, und gut ist. Für Leute, denen es
nicht genug alternativ sein kann. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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PULVIS ET UMBRA - Implosion of Pain Pavement Music
Nach einem eher mühsamem Intro geht es bei Pulvis Et
Umbra mit dem zweitem Song Lost Moon ab wie die
Feuerwehr. Die Italiener zelebrieren einen Mix aus
Thrash und Death Metal mit Metalcore. Das hört sich
etwas komplex an und tatsächlich ist so auch die Musik
von Pulvis Et Umbra. Die Vocals sind super aggressiv und
die Instumentalfraktion knallt einem einen sehr harten
Soundteppich um die Ohren, so dass man schnell mal
überfordert wird und die Pausentaste drücken muss. Nach
ein paar Sekunden Luft wage ich mich wieder ins Getümmel
und werde dann erneut fast erschlagen von den
Italienern. Verdammt mühsam! Mir ist dieses Soundgebräu
viel zu anstrengend, so dass ich entnervt aufgebe. Nein
Leute, hier ist einfach keine Struktur enthalten, nichts
bleibt hängen. Daniel J.
Punkte:
3.5 von 10
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COGNITION - Cognition JK Records Extreme
Metal verkauft sich anscheinend immer besser: auch
Cognition aus West Virginia kreieren solchen Sound. Die
Musik ist sehr progressiv angehaucht und die Jungs
beherrschen ihre Instrumente. Der Sänger schreit sich
seine Seele aus dem Leib oder hat sonst irgend ein
Problem, dass er so krass tönt. Leider sind die neun
Tracks allesamt zu chaotisch aufgebaut, so dass sich gar
kein „normaler“ Fluss bilden kann. Nein, hier hat man
keinen Hörgenuss, die Musik nervt einem schnell einmal
und die Stoptaste wird in Rekordsekunden gedrückt.
Braucht kein Schwein. Daniel J.
Punkte:
3.1 von 10
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BLOOD OF KINGU – Dark Star On The Right Horn Of The
Crescent... Season Of Mist/Irascible Drudkh
mag dem einen oder anderen ein Begriff sein. Blood Of
Kingu ist deren Nebenprojekt, zu welchem sich ein neuer
Drummer gesellt und das inzwischen dritte Album auf den
Markt wirft. Das Konzept hat aber mit Drudkh an sich
nichts am Hut, hier wird vermehrt auf alte (sumerische,
babylonische und weitere) Weltreligionen sowie deren
Götter eingegangen. Auch die Musik klingt anders, der
Sound ist tiefer und kling erdiger, die Riffs sind nicht
so vielseitig und die Vocals begnügen sich mit Growls.
Das gesamte Klangbild zeichnet sich zwar in allen
finsteren Tönen, allerdings hätte mehr Abwechslung nicht
geschadet. So ist das Schlagzeug bei ‚Mother Hydra‘ und
‚He Who Is Not To Be Named‘ austauschbar, die Gitarren
durch langweilige Dreitonriffs genauso. Nur die Vocals
schaffen bei ‚Mother Hydra‘ den Unterschied zu machen,
und das wird leider auf keinem Lied mehr wiederholt. So
scheinen sich die Songs selbst zu kopieren ‚Enshrined In
The Nethermost Lairs Beneath The Oceans‘ klingt ziemlich
ähnlich wie ‚The Bringer Of Pestilence‘. Leider ist die
Monotonie hier aber nicht hypnotisch oder fesselnd, wie
es bei anderen Bands der Fall ist. Hier herrscht
irgendwann Langeweile. Und trotz der ansprechenden
Thematik muss ich sagen, dass man Blood Of Kingu als
schlechtes Beispiel von Black Metal herzeigen könnte.
Tristan
Punkte:
3.1 von 10
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