Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SISTER - Stand Up, Forward, March Metal Blade/Sony
Music Unglaublich, was uns Sister hier für ein
Album vorlegen! Nach dem fantastischen Debut "Hated" kam
das doch etwas sperrige, aber dennoch gute Zweitwerk
"Disguised Vultures", auf dem die Band ihre wilde, rohe
Art etwas zurückschraubte und durch komplexere Songs
glänzte. Auf dem neuen Album "Stand Up, Forward, March"
dagegen wirken die Schweden wieder vollkommen
ungezwungen und geben Vollgas. Aber die Scheibe wirkt in
keinster Weise wie ein Abklatsch ihres bisherigen
Schaffens, sondern klingt sehr frisch und unverbraucht.
Was angesichts dessen, dass man eigentlich mit "Hated"
ein Debut vorgelegt hatte, welches kaum noch zu toppen
ist, fast unmöglich scheint. Aber ich glaube, das
Geheimnis bei Sister ist einfach, dass sie sich nicht
komplett in eine Schublade stecken lassen. Sie sind zwar
von Anfang an ein Teil der Schwedischen Sleaze-Szene,
aber sprechen mit ihrer wilden Art und der stellenweise
härteren musikalischen Ausrichtung auch sicherlich Fans
anderer Genres an. Aber nun zum neuen Album, denn da
ballern sich die Jungs mit Unterstützung des
(Ex-)Crashdiet-Bassisten Martin Sweet durch elf Songs,
die alles bieten, was das Fan Herz höher schlagen lässt.
"Trail Of Destruction", "Carved In Stone" oder "Lost In
Line" sind wahre Abrissbirnen, wohingegen bei "Carry On"
fantastisch mit Akustikgitarren gerockt wird, ehe bei
"Let It Bleed" schon fast Gothic-artige Töne
angeschlagen werden. Eines haben die Songs alle
gemeinsam, sie sind wahre Ohrwürmer, auf die man sich
live schon tierisch freuen kann. Auch wenn die Messlatte
für Sister nun extrem hoch liegt, bin ich mir sicher,
dass wir von dieser genialen Band auch weiterhin solche
Scheiben erwarten können. Sascha Sch.
Punkte:
9.5 von 10
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FATAL FUSION - Total Absence Karisma Records
Ich geb's zu, ich bin ein grosser Fan der norwegischen
Prog-Rocker, seit ich deren Zweites Werk "Ancient Tale"
von 2013 gehört habe. Nun sind sie zurück mit ihrem
neuesten Streich "Total Abscence". Und wieder begeistern
mich die Jungs aus Oslo. "Shadow Of The King" ist zum
Beispiel wieder so ein tief in den 70ern verwurzelter
Song, mit viel Orgelspiel und tollen Gesangsmelodien.
Oder "Forgotten One", erinnert mich stark an Strawbs,
die 70er-Progband um Sänger Dave Cousins. Ebenso "Astral
Flight", das lässt die tollen alten Prog-Zeiten wieder
aufleben. Alles ist so locker, verspielt und lebendig,
hört euch nur den Mittelteil dieses Songs an, erinnert
etwas an Spock`s Beard. Die Stimme von Sänger Knut
Grontvendt zeigt oft Parallelen zu Procol Harum-Shouter
Gary Brooker. Knut singt echt Klasse mit viel Gefühl,
gut zu hören beim sehr interessanten "The Emperors
Letter". Das sind wirklich tolle Prog-Nummern, die Fatal
Fusion hier raushauen. Spannend wird's zum Ende noch mit
den beiden Longtracks "Endless Ocean Blue", das sehr
atmosphärisch und ruhig beginnt, im Mittelteil etwas
instrumental aufdreht, und zum Ende nach einem
wunderschönen Gitarrensolo wieder ruhig endet, und das
16 Minuten lange "Total Abscence". ein wahrlich würdiger
Abschluss eines grandiosen Prog Rock-Abenteuers. Die
Norweger legen hier eine echte Perle des Prog Rock hin,
das sicherlich jedem Fan dieser hochstehenden Musik
gefallen wird, davon bin ich überzeugt. Kompliment an
die Jungs aus Oslo! Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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APHYXION - Aftermath Prime Collective
Das Melodic/Death-Quintett Aphyxion hat in letzter Zeit
für reichlich positive Schlagzeilen gesorgt. Die Dänen
mit einem Durchschnittsalter um die Zwanzig legen mit
ihrem Zweitling "Aftermath" ganz schön fett nach.
Bereits ihr Debut "Earth Entangled" aus dem Jahr 2014
schlug sehr hohe Wellen. Selbst der Metal Hammer war
voll des Lobes - ganz zu Recht! Sie gewannen diverse
Musikwettbewerbe in ihrer Heimat, unter anderem die
Vorausscheidung vom Wacken Open Air und waren die
jüngste Band, die je in der Geschichte des Festivals
aufgetreten ist. Ihr aggressiver und druckvoller Sound
hämmert sich ungefiltert ins Gehirn und setzt sich da
fest. Melodiös und abwechslungsreich ist das ganze
Soundgewand der Nordlichter, ohne auch nur im Geringsten
an Härte einzubüssen. Der gesangliche Mix aus kehligem
Geschrei und Growls setzen den Songs die Krone auf.
Bereits beim Opener "Dark Stains On Ivory" lässt sich
schon erahnen, wohin die Reise geht. Geradlinige
messerscharfe Riffs und Schlagzeugsalven der Extraklasse
lassen Beine, Arme und Haare fliegen. "A Part Of The
Solution" oder auch "Same Kind Of Different" sind nur
einige Leckerbissen des Albums. Obwohl konsequent im
Melodic/Death verharrend, wirkt die Platte zu keiner
Zeit monoton oder eintönig, sondern schöpft während elf
Tracks schnörkellos aus den Vollen. Mit Aphyxion steht
tatsächlich wieder einmal eine Band in den Startlöchern,
die ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft hat und
man gespannt sein darf, wie die Zukunft der Dänen
aussieht. Mit ihrem kompromisslosen Sound haben die
Youngsters zumindest schon jetzt ihre Landsmänner von
Volbeat nach allen Regeln der Kunst plattgewalzt.
Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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FOGHAT - Live In St. Pete
Metalville/Musikvertrieb Irgendwie haben
Foghat-Fans dieses Jahr früher Weihnachten, speziell die
europäischen. Parallel zum Release des wirklich starken
neuen Albums "Under The Influence" wird über Metalville
die bisher nur in den USA erhältliche, erstmals 2013
erschienene Live-DVD "Live In St. Pete"
wiederveröffentlicht. Die Scheibe zeigt eine zwar
äusserlich in die Jahre gekommene, aber besonders live
nach wie vor energiegeladene, absolut souverän agierende
und sehr gut aufeinander eingespielte Band, die sich
nicht bloss auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruht.
So finden im Set des am 15.10.2011 im Jannus Landing,
St. Petersburg, Florida aufgenommenen Gigs nicht nur die
üblichen Bandklassiker wie "Fool For The City", "Road
Fever", das Willie Dixon-Cover "I Just Want To Make Love
To You" und natürlich "Slow Ride" ihren angestammten
Platz, sondern ausgerechnet mit "Rollin' & Tumblin" /
"You Need Love" auch der Longtracker der damals
aktuellen Scheibe "Last Train Home", der sich
selbstredend absolut harmonisch zwischen all den Tracks
älteren Datums einreiht. Gimmicks, Specials und
Bonusmaterial sucht man auf der DVD leider vergeblich,
eine kurze Band-Doku mit rarem Film- und Fotomaterial
wäre wirklich das Sahnehäubchen auf dieser
Veröffentlichung gewesen, und auch die Kameraführung ist
relativ unspektakulär und wirklich nur darauf
ausgerichtet, die Band in einer Livesituation gekonnt
einzufangen. Aber geben wir uns mit dem zufrieden, was
wir bekommen, denn der Sound ist gleichwohl sauber und
lebendig und die Liveperformance wirklich überzeugend.
Wer dabei besonders heraussticht, ist Sänger / Gitarrist
Charlie Huhn, der im Jahr 2000 den Platz des an Krebs
verstorbenen Ur-Sängers 'Lonesome' Dave Peverett
eingenommen hat. Man hört dem nicht mehr ganz so neuen
Frontmann seine enorme Erfahrung als Live-Performer in
jeder Sekunde an. Ist ja auch kein Wunder, bei
Referenzen wie Fargo, Humble Pie, Ted Nugent, Gary Moore
und Victory, der Mann kann was, vor allem, wenn man
bedenkt, dass er zur Zeit dieser Live-Aufnahme auch
schon satte 60 Jahre alt war. Alles in Allem eine runde
Angelegenheit, für Foghat-Aficionados ein klarer
Pflichtkauf, für alle anderen Blues Rock-Fans eine gute
Gelegenheit, diese tolle Band kennenzulernen.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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MONTAGE - Metamorphosis Fastball Music/Non
Stop Music Mein erster Gedanke beim
Betrachten des Covers und dem Bandnamen war "was soll
das denn?" Nun ja, englisch ausgesprochen kommt es
besser, aber das Cover?! Ein weibliches Antlitz, umrahmt
von sich rankenden Blättern mit leicht herbstlichem
Touch. Soweit so gut und zum Glück gab es ein Infosheet,
dem einige Angaben zur dieser Truppe aus Helsinki
entlockt werden konnten. 2011 gegründet, kam 2014 das
selbstbetitelte Debüt-Album heraus, das in Szenekreisen,
sprich im Umfeld von Progressive Rock, gute Kritiken
einheimsen konnte. Allerdings stand da mit Sänger Mikko
Heino noch ein anderer Frontmann am Mikro, der mehr in
die Richtung von James LaBrie (Dream Theater) ging.
Dieser wurde anfangs 2015 durch Vesa Paavonen ersetzt
und im Sommer entstand unter dem Titel «Metamorphosis»
das zweite Langeisen. Was mir da schon beim ersten
Durchlauf ans Ohr drang, konnte auf Anhieb Punkte
verbuchen, ein erfreulich gutes Zeichen. Irgendwo im
Schmelztiegel von Asia zu John Payne Zeiten (aber ohne
den Keyboard-Bombast), The Reasoning und The Lizards
tummeln sich Montage stilistisch. Der Vergleich mit The
Lizards rührt vor allem vom Bass-Sound her, wo sich
Bassist Taneli Tulkki zuweilen wie Randy Pratt anhört.
Dazu steuert man von der Seite des Keyboards noch einen
gehörigen Schuss der 80er bei. Dezent eingeflochtene
Piano-Klänge sorgen ausserdem für weitere musikalische
Farbtupfer. Des Weiteren geht der Sound von Montage, wie
bei «Haunted», mal etwas in Richtung Progressive Metal,
um dann aber gleich wieder im angestammten Progressive
Rock Becken mit Classic Rock Attitüde zu landen. Dabei
erweist sich Vesa als versierter wie variabler Vokalist,
der dem ganzen seinen Stempel aufdrückt. Das Ganze wird
von einem hammergeilen wie gleichzeitig transparenten
Sound getragen, der einen bei geschlossen Augen glatt
glauben lässt, dass die Band, zum Beispiel bei
«Invisible World», gleich vor einem in der guten Stube
am Musizieren ist. Je länger man Montage lauscht, desto
mehr wird einem bewusst, wie raffiniert sich die Finnen
auf dem schmalen Grat zwischen Rock und Metal bewegen
und es so fertig bringen, dass beide Lager zufrieden
gestellt werden. Da die neun Songs keine Überlängen
aufweisen, wird die kompositorische Essenz auf das
Wesentliche beschränkt. Die Krönung dessen ist der
Killer-Song «Reptiles», wo von der Art her abermals The
Lizards durchschimmern und man sich diesen saugeilen
Bass, zusammen mit dem fetten Schlagzeug, immer wieder
und möglichst laut anhören will! Ein Ohrenschmaus, nicht
nur für die Prog-Gemeinde. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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RAY WILSON - Makes Me Think Of Home Jaggy D
Der ehemalige Genesis- und Stiltskin-Sänger kommt hier
mit seinem sechsten Solo-Werk daher. Musikalisch wirkt
Ray hier irgendwo zwischen Pop, Rock und Prog Rock. Der
Opener "Never Should Have", ein klasse und
anspruchsvoller Rocksong mit U2-Feeling, gefällt schon
nach dem ersten Anhören, wirklich tolle Nummer. "The
Next Life" trägt den Zuhörer einfach fort in die
musikalische Welt des Schotten, unglaublich gefühlvoller
Track, hervorragend gesungen. Es ist wirklich
erstaunlich, wie packend Rays Stimme hier wirkt, man
muss ihm einfach zuhören, kann sich kaum seiner Magie
entziehen. Auch beim poppigen "Tenessee Mountain" ist
das nicht anders, wunderschöne Stimme, tolle Gitarren
und sehr melodiöse Gesangsmelodie. Das ebenso schöne
"The Spirit" erinnert mich stark an ELO und bleibt
sofort im Ohr hängen. Top auch das 8 Minuten lange
"Home", es ist unglaublich, wie Ray es schafft,
dermassen viel Gefühl in einen Song zu integrieren, wer
dieses Lied hört, wird sofort infiziert und kann sich
auch hier kaum lösen von Rays Ausstrahlung und seiner
Stimme, ich habe schon länger nicht mehr so schöne
Melodien gehört. Und dazu noch das genial schöne
Gitarrensolo dazu, einfach herrlich anzuhören. Auch beim
mit der Westerngitarre glänzenden "Amen To That" zeigt
Ray sein Können als sehr guter Songschreiber und zeigt
seine musikalische Vielseitigkeit. Egal welchen der 10
Songs man hört, jeder ist eine Perle für sich und es
macht unheimlich Spass beim Geniessen und es berührt,
Ray Wilson überzeugt mich hier mit diesem wunderbaren
und schönen Rundling. Ich gebe hier eine klare
Kaufempfehlung für ein grandioses "Makes Me Think Of
Home"! Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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WAKRAT - Wakrat Earache/Non Stop Music
Tim Commerford von Rage Against The Machine und
Audioslave kennt sicher der eine oder andere von euch.
Wakrat hingegen die wenigsten sicher. Ja der groovende
Bassist hat sich mit zwei Franzosen zusammengetan, um
seine Wut aus politischer Sicht uns musikalisch
darzulegen. Klar sind kleine Einflüsse von RatM
vorhanden, denn das Bassspiel von Commerford ist sofort
erkennbar im Punk Rock von Wakrat. Auch Mathias Wakrat
an den Drums und Laurent Grangeon an der Gitarre bringen
ihr spezielles musikalisches Können in die Band ein, um
diesen groovenden, wütenden, schreienden Moloch
voranzutreiben. Anspiel-Tipp ist sicher die Single
"Generation Fucked", ein schneller Bastard von einem
Song, den Commerford am Gesang und Bass zu
Höchstleistungen peitscht. Wer zum Teufel braucht RatM,
wenn wir Wakrat haben! Ich bin entzückt von der Energie,
die diese Band an den Tag legt. Klassealbum!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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NAKED STAR - Ancient Rites The Church Within
Records Auf der Suche nach einem neuen
Betätigungsfeld hat Seamount-Veteran Tim Schmidt
zusammen mit Sänger Jim Grant die Doom-Band Naked Star
gegründet. Und da sich der gute Tim den traditionellen
Klängen verpflichtet fühlt, sprich Black Sabbath,
Pentagram, Saint Vitus, Count Raven und Konsorten, ist
der Sound seiner neuen Truppe alles Erdenkliche, nur
nicht übertrieben träge oder schwerfällig. Das Duo aus
'Spicecastle, Bavaria' (Quelle: Facebook Bandpage), das
live vorerst noch auf zwei Gastmusiker zurückgreift,
bezeichnet seinen Sound als 'Heavy low-fi Doom', das
kann man unter Umständen missverstehen. Auch ich dachte
dabei zunächst an eine verwaschene
Waschküchen-Produktion, aber ich sollte mich
glücklicherweise irren. 'Low-Fi' bedeutet in diesem Fall
nicht dünn und schmalbrüstig, sondern roh,
ungeschliffen, urtümlich und verdammt heavy. Zudem ist
die Musik von Naked Star nicht wirklich lupenreiner
Doom. Die Songs auf "Ancient Rites" vereinen auf
gelungene Art und Weise hochenergetischen Doom Rock mit
sehr epischem Heavy Metal, wodurch sich eine sehr
willkommene Nähe zu Grand Magus ergibt. Die Rechnung
geht auf jeden Fall auf, auf dem Debut des Duos aus
Würzburg (Tim Schmidt hat alle Instrumente im Alleingang
eingespielt) kann ich keinen einzigen Stinker ausmachen.
Wenn ich das Intro "Purgamantic" mal aussen vor lasse,
bleiben sieben Tracks übrig, die sich qualitativ alle
irgendwo zwischen gut ("Spawn Of The Witch") und
verdammt geil ("Alter Ego" und das alles pulverisierende
"Necrolust") ansiedeln, was den kompositorischen
Fähigkeiten von Mastermind Schmidt wie den vokalen
Fähigkeiten von Sänger Jim Grant gleichermassen
anzurechnen ist. Beim Anhören dieser Scheibe stellt sich
mir schlussendlich die Frage: Kann Doom Spass machen?
Darf er das überhaupt? Im diesem Fall unbedingt und
zweifellos ja, weil er Arsch tritt wie Sau und für
ordentliche Nackenschmerzen sorgt. Kauft euch das Teil!
Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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PILEDRIVER - Brothers In Boogie Rockwall -
Records Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Bei
diesen Piledriver handelt es sich weder um eine
reanimierte Version der kultigen kanadischen Thrash
Metal-Institution im Henkerslook aus den Achtzigern
(wäre bei dem Titel auch mehr als überraschend), noch um
die Status Quo-Tribute-Band aus der Nordwestschweiz,
sondern um deren deutsches Pendant aus Essen. Als
durchaus professionell agierende Frantic
Four-Tribute-Band waren mir die fünf Jungs schon ein
Begriff, aber dass sie zuweilen auch eigene Songs
veröffentlichen, war mir bisher nicht bekannt gewesen -
ein grosser Fehler, wie es sich noch herausstellen
sollte. Dies ist nun also bereits der dritte Longplayer
aus dem Hause Piledriver, scheinbar nach bewährtem
Rezept zusammengestellt. Will heissen elf Songs stammen
aus ihrer Feder, zwei aus jener der Herren Parfitt und
Lancaster. Zunächst erwartete ich, ähnlich wie bei
sämtlichen AC/DC-Epigonen dieser Welt, einen ziemlich
eindeutigen und wenig originellen Status Quo-Abklatsch.
Die Überraschung war danach umso grösser, als ich
feststellen musste, dass die Herren zweifellos über
kompositorisches Geschick und der daraus resultierenden
eigenen Identität verfügen. Schon der eröffnende Hard
Boogie "One Way To Rock" und das auf dem Fuss folgende
"Together" zeigen auf eindrückliche Weise, dass
Piledriver mit ihren Eigengewächsen eine deutlich
härtere Schiene fahren als Parfitt, Rossi & Co. zu ihren
längst vergangenen Glanzzeiten. Natürlich lassen die
fünf Herren hin und wieder bekannte Elemente aus dem
Status Quo-Fundus in ihre Nummern einfliessen, aber
diese halten sich glücklicherweise in sehr, sehr engen
Grenzen. Und auch die beiden Tracks "Don't Think It
Matters" und "Drifting Away", beide vom 1974er
"Quo"-Album, hätten sie sich eigentlich schenken können,
auch wenn sie diese wirklich knallhart interpretiert
haben, denn ihre eigenen Kompositionen können es mit
diesen Klassikern locker aufnehmen. Glanztaten wie die
Gute-Laune-Rocker wie "Rock In A Crossfire Hurricane"
oder "Good Times" sind der Beweis dafür, dass diese Band
rein musikalisch betrachtet die ganze Tribute-Geschichte
eigentlich gar nicht mehr nötig hätte, zumal Producer
Stefan Kaufmann (Ex-Accept, Ex-U.D.O.) wirklich ganze
Arbeit geleistet hat. Tracks wie beispielsweise "Natural
Rockers" oder "Queen Obscene" hat er seinen unverkennbar
metallischen Stempel aufgedrückt, und so klingen sie
dann auch dementsprechend knackig. "Brothers In Boogie"
erweist sich als richtig gute, abwechslungsreiche,
handwerklich sehr kompetent umgesetzte Party-Scheibe mit
der gerade richtigen Portion Härte und völlig frei von
irgendwelchen aufgesetzt fröhlichen
Holldrioh-Plattitüden. Ich bin positiv überrascht,
dementsprechend positiv fällt mein Urteil aus.
Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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WORDS OF FAREWELL - A Quiet World AFM
Records/Musikvertrieb Eigentlich kommt guter
Melodic/Death Metal ja bekanntlich aus Schweden. Aber
die Jungs von Words Of Farewell beweisen auf ihrem
dritten Album "A Quiet World", dass dies nicht immer
zutrifft und auch aus Deutschland harte Musik mit
packenden Keyboardmelodien kommen kann. Nachdem die
Truppe aus dem Ruhrgebiet mit den ersten beiden Alben
schon für ordentlich Aufsehen sorgen konnte und mit viel
Lob und guten Kritiken überhäuft wurde, wollten Words Of
Farewell auf der neuen Scheibe ihre Musik auf ein neues
Level anheben, ohne dabei ihr bisheriges Schaffen aus
den Augen zu verlieren. Und dies haben sie wirklich
eindrucksvoll geschafft. "A Quiet World" bietet feinsten
Melodic/Death Metal, der, im Vergleich zu den
Vorgängern, nicht nur das Wechselspiel zwischen Härte,
Growls und tollen Melodien bestens beherrscht, sondern
diesmal auch mit progressiven Klängen für Abwechslung
sorgt. Dies zeigt sich am Besten im musikalischen
Leckerbissen und fast elfminütigen "This Shadow My
Likeness". Ein bombastischer Song, der sich nach einem
schon fast leinwandtauglichen Intro immer weiter
steigern kann, immer wieder neue Facetten bietet und von
Anfang bis Ende einfach nur begeistert. Ganz großes
Kino! Mein persönlicher Favorit ist "Momentary Life",
ein Song, der einem mit seinem klasse Refrain noch lange
im Ohr bleibt. Und hier ist mein einziger Kritikpunkt
bei einer im Grunde sehr guten Scheibe: "A Quiet World"
kommt komplett ohne Ausrutscher aus und ist voll von
fantastischen Melodic/Death-Songs. Allerdings hätte es
der Scheibe gut getan, wenn der eine oder andere
griffige Refrain mehr dabei gewesen wäre, wie im Falle
von "Momentary Life". Aber dies ist meckern auf ganz
hohem Niveau. Für Fans von Dark Tranquillity oder
Insomnium gilt: Blind zugreifen, es lohnt sich!
Sascha Sch.
Punkte:
8.9 von 10
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AC ANGRY - Appetite For Erection
Steamhammer/Musikvertrieb Ich mag AC Angry! Und
dies bereits seit ihrem Debutalbum, das sie noch unter
dem Taletellers-Banner veröffentlicht haben. Woran das
liegt? Am treibenden Rock'n'Roll, den die Deutschen auch
auf dem zweiten AC Angry-Album in Reinkultur
zelebrieren! Andere ähnlich klingende Bands mögen mehr
Budget und eine bessere Promomaschinerie haben - AC
Angry haben die Lieder! "Appetite For Erection" ist
kurzweilig, eingängig und lotst die selbst gewählten
musikalischen Grenzen bewusst aus. Wer mit rasender
schneller, und dann doch wieder schleppend bluesiger
Musik warm wird, ist hier genau richtig. Dazu kommen
'arschtretende' bis hymnische Lieder, die auch mal eine
Prise Heavy Metal vertragen. Zudem besitzen die
Deutschen einen erfrischenden Humor. Dies zeigt sich nur
schon dadurch, dass das neue Werk mit 'I Hate AC Angry'
startet. "Appetite For Erection" ist deshalb nicht
einfach ein weiteres Rock'n'Roll-Werk, sondern ein gutes
Beispiel dafür, dass a) diese Stilrichtung immer noch
geile neue Lieder hervorbringt, und b) diese sogar
frisch klingen können. Gute Musik bleibt gute Musik, und
dafür stehen AC Angry auch an der Schwelle zum 2017!
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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MASCHINE - Naturalis InsideOut Music Drei
Jahre nach ihrem Debut "Rubidium" beglücken uns Luke
Machin (Gitarre/Vocals) und seine Band mit ihrem neusten
Prog Rock-Werk "Naturalis". Und es beginnt sehr spannend
mit dem knapp 12 Minuten langen "Resistance".
Atmosphärisch ruhig, dann kurz instrumental Dream
Theater-like, dreht dann in einen melodiösen mächtigen
Refrain, um in ein kurzes Wahnsinns-Guitarsolo zu
wechseln. Nach weiteren diversen Breaks endet das Ganze
in einem tollen Instrumental-Part. Wow, was für ein
Opener. Bei den nächsten Tracks fällt der abwechselnde
Mann/Frau-Gesang von Luke und Marie Eve, die übrigens
auch die Keyboards bedient, besonders positiv auf.
wunderschöne Gesänge erinnern hier sehr oft an die
Proggies Kaipa. Auch "Hidden In Plain Sight" führt diese
musikalische Richtung fort, dies sind einfach sehr
schöne Prog-Songs, die den Zuhörer wegtragen in die
faszinierende Welt des Prog Rock. Und immer wieder diese
musikalischen Spielereien der Instrumente und Stimmen,
einfach herrlich, dabei zuzuhören. Beendet wird das
spannende Werk vom knapp 12 Minuten langen "Megacyma",
hier drehen Maschine nochmals richtig auf und spielen
sich durch viele interessante Prog-Parts und fügen das
Ganze zu einem kleinen Meisterwerk zusammen. Unglaublich
facettenreich, sehr lebendig von hart bis zart. Wer
Freude hat an der Musik von Kaipa, Ladmarq und co,
sollte sich "Naturalis" unbedingt zulegen. Es ist
unglaublich, mit welcher Lockerheit sich hier die Briten
durch die 5 Songs spielen, sehr zu empfehlen.
Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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DARIO MOLLO'S CROSSBONES - Rock The Cradle
Frontiers Music/Musikvertrieb Der italienische
Gitarrero Dario Mollo ist in erster Linie bekannt für
seine Zusammenarbeit mit dem Ex-Black Sabbath-Sänger
Tony Martin bei The Cage und mit Glenn Hughes bei Voodoo
Hill. Seine musikalische Karriere begann aber schon 1981
mit der Formation Crossbones, mit denen er 1989 ein
Studioalbum veröffentlichte. Nun entschloss sich der
Saitenkünstler, die Geschichte dieser Band
weiterzuführen. Dazu rekrutierte er den
Originalschlagzeuger Ezio Secomandi und seinen
langjährigen Partner Dario Patti am Bass und Keyboard.
Deep Purple-Keyboarder Don Airey schlug als Sänger Carl
Sentance vor, der nun "Rock The Cradle" gesangstechnisch
veredelte. Carl wiederum konnte über die Jahre immer mal
wieder international in Erscheinung treten. Erste
Erfolge konnte er mit Persian Risk verbuchen. Zudem war
er Member der Don Airey Band, bei Krokus ersetzte er
Marc Storace und erst vor kurzem übernahm er bei
Nazareth das Mikro von Dan McCafferty. Obwohl der
Engländer über eine begnadete Stimme verfügt, wollte
diese weder zu Krokus noch zu Nazareth richtig passen.
Ganz anders nun bei Crossbones. Hier kommen seine Vocals
voll zur Geltung. In der Schnittmenge von klassischem
Hard Rock und Heavy Metal fühlt sich offensichtlich
nicht nur Carl wohl, sondern auch Bandkopf Dario Mollo
scheint in seinem Element zu sein. Als Resultat liegt
äusserst ansprechendes Songmaterial vor, das mit
harmonischen Melodieführungen und homogenen
Gesangslinien aufwarten kann, fernab von einem künstlich
wirkenden Konstrukt. Zudem trumpft die Scheibe durch ein
fetten Sound. Konkrete Schwachstellen sind nicht
auszumachen. Unerwartet ein richtig starkes Werk.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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FOGHAT - Under The Influence
Metalville/Musikvertrieb Sechs Jahre nach dem
letzten Album "Last Train Home" melden sich die
britischen Blues-Rocker Foghat endlich wieder mal an der
Front, und von diesen sechs Jahren haben sie glatt die
Hälfte im Studio verbracht, um "Under The Influence"
fertigzustellen. Hört man diese lange Zeit dem Album an?
Ja und nein. Nein, weil es trotz einer kleinen Armada
von Gastmusikern überhaupt nicht überproduziert,
überladen und zu glatt geschliffen klingt. Ja, weil man
den Spass, den die Musiker dabei hatten, förmlich
heraushören kann, was sich schlussendlich auch in der
Vielseitigkeit des Songmaterials widerspiegelt. Der
Titelsong eröffnet in typischer Blues Rock-Manier die
ganze Sache, darauf folgt mit "Knock It Off" ein
bandtypischer Hard-Rocker, der den Weg für die kommenden
Überraschungen ebnet. "Ghost", wie später auch "Hot
Mama" und "All Because Of You", atmen würzige Southern
Rock-Luft, "She's Got A Ring In His Nose" und "Made Up
My Mind" klingen hingegen dermassen nach Gary Moore und
Stevie Ray Vaughan, gepaart mit einem swingenden Brian
Setzer, dass man sich wirklich nicht mehr fragen muss,
wo sich die Jungs die Inspiration für die Songs geholt
haben. Für Funk-Freaks haben sie "Upside Of Lonely" und
"Honey Do List" bereitgestellt, und das megacoole "Heart
Gone Cold" klingt hingegen so, als ob sich ZZ Top mit
den Rolling Stones zu einer kurzen Jamsession verabredet
hätten. Mit "All Because Of You" wandeln sie auf Dire
Straits-inspirierten Singer / Songwriter-Pfaden, und
damit auch die Nostalgiker auf ihre Kosten kommen, hat
man noch den Motown-Klassiker "I Heard It Through The
Grapevine" (u.a. interpretiert durch Marvin Gaye und
Creedence Clearwater Revival) gecovert sowie den eigenen
Hit "Slow Ride" neu eingespielt. Was bleibt bei dieser
heterogenen Angelegenheit übrig? Zweierlei Erkenntnisse:
Erstens klingen Foghat für eine (eigentlich schon lange
nicht mehr rein) britische Band mittlerweile sehr
amerikanisch, zweitens ist "Under The Influence" ein
zeitloses Party-Album, das in seiner Frische schlicht
Spass macht. Wer hätte das von diesem Haufen alter
Herren noch erwartet?! Mirko B.
Punkte:
8.8 von 10
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LAMB OF GOD - The Duke (EP) Nuclear
Blast/Warner Mit "The Duke" haben die
US-Thrasher von Lamb Of God eine neue EP im Köcher, die
für einmal rein gar nichts mit Werbung in eigener Sache
zu tun hat. Normalerweise werden EPs gerne zur
Verkürzung der Wartezeit aufs neue Album genutzt oder um
einen Einblick über die zukünftige musikalische
Ausrichtung der Band zu geben. Nicht aber bei dieser
Platte. Lamb Of God veröffentlichen das Minialbum "The
Duke", um einen Fan, der an Leukämie gestorben ist zu
ehren und um Spenden für Leukämiekranke zu sammeln.
Schöner Gedanke! Der Opener und Titelsong entstand
bereits bei der Produktion vom letzten Album "VII: Sturm
Und Drang", hat aber vermutlich durch seine
Andersartigkeit den Weg nicht aufs Album geschafft. Es
ist ein melodischer Rocksong, der sonderbar fremd
gewirkt hätte auf der letzten Platte. Hierfür ist er
aber mehr als geeignet. "The Culling" ist dann wieder
ein starker Thrash Metal-Dampfhammer in gewohnter
LOG-Manier, der aber auch bereits in einer früheren
Session entstanden ist. Fette Gitarrenriffs und heisse
Vocals von Randy Blythe tragen den Song direkt ins Ohr.
Zum Schluss veredeln noch drei Live-Tracks vom Album
"VII" die kurze Scheibe. Normalerweise hält sich der
Applaus über eine EP, die gerade mal zwei 'neue' Titel
bietet, in Grenzen. Im vorliegenden Fall verdient die
gute Absicht dahinter jedoch Beifall. Für Fans und alle,
die an Weihnachten einmal mehr an andere als an sich
selber denken. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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ENUFF Z'NUFF - Clowns Lounge (Compilation)
Frontiers Music/Musikvertrieb Seit bald 30
Jahren beehrt uns die Chigagoer Formation mit fundierten
Longplayern. Wie kaum eine zweite Band versteht es die
Truppe, harte Rockklänge und Pop-Musik zu einem äusserst
homogenen Gemenge zu vereinen. Höchstens Cheap Trick
verstehen diese Kunst ebenso. Im Fahrwasser des Sleazy
Rock konnte Enuff Z'Nuff mit "Fly High Michelle" und
"New Thing" Ende der 80er zwei Hits in den Charts
platzieren, die ihren Ruf als Hard Rock-Band mit
Beatles-Flair festigte. Mehr und mehr verlor sich aber
das Schaffen der Jungs in der Durchschnittlichkeit, an
die grossen Erfolge konnte man nicht mehr anknüpfen.
Nichtsdestotrotz blieb die Gruppe um Sänger und
Gitarrist Donnie Vie und Bassist Chip Z'Nuff über die
Jahre aktiv. 2013 verlies dann aber Donnie
desillusioniert vom Business und mit gesundheitlichen
Problemen konfrontiert die Band. Kurzerhand übernahm
Chip zusätzlich die Leadvocals. Der Mann wühlte nun in
den Archiven und förderte einige wahre Schätze in Form
von unveröffentlichten Demos und unfertigen Songs
zutage. Diese wurden einer Frischzellenkur unterzogen
und neu eingespielt. Die Tracks wurden ursprünglich in
den späten 80ern von Chip und Donnie verfasst, fanden
aber nie den Weg auf ein Album. Qualitativ befinden sich
diese aber auf hohem Niveau, wie eben die frühen Werke
der Truppe. Dadurch macht die Veröffentlichung von
"Clowns Lounge" durchaus Sinn. Die-Hard-Fans werden sich
sowieso die Finger lecken, aber auch alle Liebhaber von
gepflegtem 80er-Glam mit Sleazy-Schlagseite und den
berühmten Beatles-Harmonien können bedenkenlos
zugreifen. Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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SOULBURN - Earthless Pagan Spirit Century
Media/Universal Ein ziemliches Hin und Her in
Bandgeschichte und Bandnamen verbindet die zwei
Hauptakteure Eric Daniels (Gitarre) und Bob Bagchus
(Drums) miteinander. Gemeinsam erfolgreich in der Zeit
mit Asphyx und seit 2014 konstant mit Soulburn auf Kurs.
Das Quartett ist mit Twan van Geel (Vocals/Bass) und
Remco Kreft (Gitarre) zu einem starken
Black/Death/Doom-Flaggschiff herangewachsen. Mit
"Earthless Pagan Spirit" steht nun das dritte Werk der
Holländer am Start. Geboten wird wie bei ihrem Zweitling
"The Suffocating Darkness" (2014) solider
Black/Death/Doom-Sound mit ureigener Note. Frisch und
energiegeladen kommt die Platte daher, beisst sich auch
gleich beim ersten Hören schonungslos fest. Dies beweist
die erste Nummer "Where Splendid Corpses Are Towering
Towards The Sun" eindrucksvoll. Asphyx-Skills sind
natürlich am Rande noch vorhanden, wer aber ein Album im
Stile derselben erwartet hat, wird enttäuscht werden,
denn die Band hat sich mittlerweile weit von ihren Death
Metal-Wurzeln entfernt. Trotzdem, oder gerade deswegen
finde ich "Earthless Pagan Spirit" etwas vom Besten, was
der Vierer je abgeliefert hat. Titel, die man von diesem
Album unbedingt gehört haben sollte, sind "Howling At
The Heart Of Death", "The Blood Ascendant" und
"Withering Nights". Reichlich viel Musik wird während
den acht Songs geboten, die zusammen eine Spieldauer von
doch knapp 50 Minuten ergeben. Einzig "Diary Of A
Reaper" hätten sie mal weglassen oder den Platz mit
einem anderen Schlusslied belegen können. Ansonsten eine
wirklich erfreuliche Scheibe! Oliver H.
Punkte:
8.7 von 10
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DYING EMPIRE - Dystopia Art Gates Records
Die Dresdener von Dying Empire legen mit ihrem Debut
"Dystopia" die Latte für die eigene musikalische Zukunft
ganz schön hoch. In erfrischender Weise kombinieren sie
Death mit Thrash Metal und scheuen auch nicht davor
zurück, Genregrenzen zu überschreiten, wenn es Sinn
macht. Der Track "Confines" ist ein Beispiel dafür, denn
die vorherrschende dynamische Eingängigkeit ist eher im
Punk Rock an der Tagesordnung, eingebettet in
zweistimmigen tiefen Growls und modernen thrashigen
Vocals. Ansonsten stehen Grimmigkeit und Düsternis im
Fokus. Brutale Riffs und immer wieder experimentelle
Elemente lassen über die gesamte Spieldauer keine
Langeweile aufkommen. Ausser bei "Oblivion" wurde mit
der Experimentierfreudigkeit vielleicht ein wenig
übertrieben und der Track ist nicht wie aus einem Guss,
sondern mehr wie einzelne Teile zu hören. Positiv viel
Raum lässt man den Gitarristen für ihre teilweise
ausgedehnten Soli, um dann wieder mit voller Härte
zuzuschlagen. "Inner Eclipse" ist ein Track, der
heraussticht, da er über sehr seltene Clean Vocal-Parts
verfügt. Neben den bisher genannten Songs sind mit
Sicherheit auch der wütend-atmosphärische Knaller "Burn
The Empire Humanity", der fordernde martialische Opener
"Origin" oder das düster-dynamische "Tarnished Sight"
grandiose Anspieltipps. Das Quartett hat zumindest bei
mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich kann
mit gutem Gewissen für "Dystopia" eine Kaufempfehlung
aussprechen. Oliver H.
Punkte:
8.6 von 10
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CRIPPLED BLACK PHOENIX - Bronze Season Of
Mist/Irascible Justin Greaves, seines Zeichens
praktisch alleinherrschender Imperator über das Crippled
Black Phoenix-Universum, wird auch mit seinem sechsten
düsteren Streich die Prog-Gemeinde zweifellos wieder in
seinen Bann ziehen. Die Band, welche eigentlich nur live
existiert (im Studio macht Greaves abgesehen von den
Lead Vocals und einigen Synthie-Parts sowie
Gastbeiträgen wie Bläsern, Harfe, Violine und
dergleichen alles im Alleingang), setzt dabei in erster
Linie mehr auf rifforientierte Songs statt auf makaber
angehauchte Klangteppiche aus der mannigfaltigen Welt
der Tasteninstrumente. Diese sind zwar durchaus auch
vorhanden, sind aber eher gezielt eingesetztes Mittel
zum Zweck, das sich mit einer Nebenrolle zufrieden geben
muss. Das kann vielleicht daran liegen, dass nach dem
nicht ganz harmonisch abgelaufenen Abgang des
langjährigen Gitarristen Karl Demata mit Jonas
Stålhammar ein waschechter Death-Metaller als Ersatzmann
verpflichtet worden ist. Fakt ist jedenfalls, dass
"Bronze" zuweilen regelrecht abrockt und somit für
Prog-Gepflogenheiten auch mal ungewohntes Terrain
betritt. Der Zweiteiler "Champions Of Disturbance (Pt 1
& 2)" beispielweise beginnt mit einem sphärischen,
instrumentalen Intro, das vom Drive her irgendwo an
"Cinema" von Yes erinnert, um dann im zweiten Teil in
den flott rockenden Groove von ELP's "Fanfare For The
Common Man" überzuwechseln. Das zunächst etwas verhalten
beginnende Joe Walsh-Cover "Turn To Stone" ist noch so
ein Paradebeispiel, nur dass man sich darin vor allem
bezogen auf die donnernden Drums gar an Led
Zeppelin'sche Wuchtigkeit heranwagt, bevor man dann
gegen den Schluss hin auch den rockenden Pink Floyd noch
Tribut zollt. Einziger wirklicher Minuspunkt auf dem
Album ist für mich das von Belinda Kordic eingesungene
"Scared And Alone", zu schleppend, einschläfernd und im
Einsatz von Blasinstrumenten (Pink Floyd's "Atom Heart
Mother" bleibt für mich diesbezüglich die unantastbare
Referenz) zu daneben liegend ist mir das Ganze. Aber im
Gesamtkontext kann man über diesen Ausrutscher getrost
grosszügig hinweghören, denn mit "Winning A Losing
Battle" und besonders "We Are The Darkeners", diesmal
mit an der richtigen Stelle eingesetzten Bläsern, folgen
zwei typische CBP-Standards, die dem vorangegangenen
Kraftfutter in nichts nachstehen. Gleiches gilt
angeblich auch für die beiden Bonustracks, die jetzt
folgen würden, nur findet die man leider nur auf der
Deluxe-Version, die mir natürlich nicht vorliegt.
Insofern kann ich nur dringend dazu aufrufen, sich die
Deluxe-Digipack-CD zuzulegen, denn offensichtlich
bekommt man nur so die Vollbedienung. Leckeres Teil!
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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DOWNFALL OF GAIA – Atrophy Metal Blade/Sony
"Der Mensch redet davon, die Zeit totzuschlagen, während
die Zeit vielmehr heimlich ihn totschlägt". Mit diesem
Zitat von Dion Boucicault drücken Downfall of Gaia aus,
dass sie nichts von der pessimistischen Weltanschauung
eingebüsst haben, welche sie mit ihrer wuchtigen,
pechschwarzen Musik ausdrücken. Wie schon auf dem
Vorgänger beginnt man auf "Atrophy" trügerisch sanft,
bevor die zähflüssige Masse ins Rollen kommt und alles
unter sich begräbt. Der Gesang von Anton Lisovoj,
welcher die Widersinnigkeit des menschlichen Daseins in
die Welt rausschreit, bereitet dem mitfühlenden Hörer
Höllenqualen. Immerhin sind ihm zwischen dem Wechsel von
unaufhaltsam prügelnden und schleppenden Passagen kurze
Verschnaufpausen vergönnt, wie am Ende von 'Woe' und im
Übergang zu 'Ephemerol'. Das emotionale auf und ab
schlaucht. Das abschliessende Petrichor bringt etwas
Ruhe zurück. Nachdem sich die Gitarren mit viel
Rückkopplungseffekten verabschiedet haben, gehören die
letzten Minuten alleine dem Piano, welches das gelungene
"Atrophy" ausklingen und nachhallen lässt.
Patricia L.
Punkte:
8.5 von 10
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ETERNAL IDOL - The Unrevealed Secret Frontiers
Music/Musikvertrieb Das Chaos im '(Luca
Turilli's) Rhapdsoy (Of Fire)'-Lager bringt super Musik
hervor. Was das mit Eternal Idol zu tun hat? Viel! Denn
Rhapsody-Goldkehle Fabio Lione hat nicht nur sämtliche
Texte von Eternal Idol geschrieben, sondern sie zusammen
mit Sängerin Giorgia Colleluori eingesungen. Wieso das
so ist, klärt ein Blick in die aktuelle Entwicklung der
beiden Rhapsody-Lager: Dort werkelt Keyboarder Alex
Staropoli mit seinen Rhapsody Of Fire künftig nicht mehr
mit Fabio Lione, sondern mit einem neuen Sänger.
Gitarrist Luca Turilli kündigt derweil für 2017 eine
Rhapsody-Abschiedstour mit Fabio Lione und ohne Alex
Staropoli an, will aber parallel dazu mit seinen Luca
Turilli's Rhapsody weiter musizieren. Eine Logik in
dieser Entwicklung sucht man vergeblich, und so ergreift
Fabio Lione wohl die Flucht nach vorne. Eternal Idol
könnte sein eigenes Standbein werden, mit dem er zum
Glück auf eine weitere Rhapsody-Namens-Verzerrung
verzichtet. Musikalisch sind durchaus Parallelen zu
seinen Kollegen erkennbar, wobei Eternal Idol doch eine
eigene Nische gefunden haben. Hier klingt Lione trotz
symphonischen Elementen irgendwie mehr nach Heavy Metal,
Power Metal und Rock'n'Roll. Am offensichtlichsten ist
dies, wenn die tiefe Stimme von Colleluori erklingt.
Diese harmoniert hervorragend mit derjenigen von Lione
und sorgt bei diesem Debutalbum für das gewisse Etwas.
Dazu kommen die Kompositionen, welche nicht
ausgelutscht, sondern erstaunlich frisch klingen.
Teilweise geht das Ganze gar in Richtung Avantasia
("Evil Tears") oder Kamelot ("Desidia"), bei denen Lione
2010 und 2011 live ausgeholfen hat. Auch eine gewisse
Iron Maiden'sche Dramatik ist auszumachen. "The
Unrevealed Secret" ist eine tolle Visitenkarte für
sämtliche beteiligten Musiker. Es bleibt zu hoffen, dass
bei dieser Band die Ruhe einkehrt, die scheinbar im
Rhapsody-Lager total fehlt. Es sei denn, Eternal Idol
haben sich mit Lione den Zündler eingefangen. In der
aktuellen Qualität dürfen Eternal Idol gerne noch
weitere Alben veröffentlichen. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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FERAL - From The Mortuary (EP) Cyclone Empire
Mit geschlossenen Augen hätte ich die ersten Akkorde
den Schweden von Entombed zugeschrieben, aber nein, es
sind die knackigen Riffs von Feral, die ihre EP "From
The Mortuary" ins Feld schicken. 2003 von Sänger David
Nilsson gegründet, sind Feral nach einigen Touren und
zwei Veröffentlichungen mit durchaus eigenem Sound und
der höchstmöglichen Hingabe ans erste Album "Dragged To
The Altar" herangegangen, das dann schlussendlich im
April 2011 bei Ibex Moon Records erschien. Das zweite
Album "Where Dead Dreams Dwell" erschien im Mai 2015
unter Cyclone Empire. Und nun erscheint mit "From The
Mortuary" eine brandneue EP. Der Sound ist düster und
roh und schon beim Opener "The Hand Of The Devil" merkt
man deutlich, dass der Teufel wohl wirklich seine Finger
im Spiel hatte. David Nilsson bringt seine Stimmbänder
an die Grenze des Machbaren, und schnell und brachial
präsentiert sich die Gitarrenarbeit von Markus Lindahl,
der seit dem letzten Album als alleiniger Axtschwinger
fungiert. Die EP ist kurzweilig, und man würde zum
Schluss hin gerne noch mehr hören. Macht also Lust auf
ein Full Album, das hoffentlich in Kürze produziert
wird. "The Cult Of The Head" peitscht nochmals nach
allen Regeln der Kunst aus den Boxen und lässt
Headbangern bei diversen Breaks etliche Möglichkeiten
offen. "Necrofilthiac" ist ein alter Track, der in neuem
Kleid präsentiert wird, und bei "Relentless" handelt es
sich um die Coverversion eines Pentagram-Klassikers.
Deftiger "Gute-Laune"-Metal! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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ANGEL CREW - XIV Strenght/Cargo Records Das
Biest ist zurück! Die holländisch-belgische Band Angel
Crew feiert nach zehn Jahren ihr Comeback. Angel Crew
spielen einen Mix aus Hardcore, Punk und Metal. Der
grosse Roger Miret von Agnostic Front hat die Jungs
unter seine Fittiche genommen und ihnen einen
Plattenvertrag auf Mirets Plattenfirma Strenght Records
ermöglicht. Soundtechnisch erfindet man das Rad nicht
neu, ist aber mit kraftvollem Hardcore, der mal schnell
ist, um dann in einen geilen Mid Tempo-Part überzugehen,
bei den Leuten. Die 12 Tracks blasen einen um und die
Coverversion "Beat The Bastard" von The Exploited ist
auch mehr als gelungen. "XIV" ist gute Hardcore-Kost,
die man bedenkenlos kaufen kann. Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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GOATFUNERAL – Luzifer spricht: 10
Years In The Name Of The Goa Massacre
Records/Musikvertrieb Vor zehn Jahren haben sich
Yantit und M.Roth von Eisregen dazu entschlossen, ein
Nebenprojekt mit klassischem Black Metal zu spielen. Da
die Nachfrage grösser war als das limitierte Angebot,
bietet Massacre zum Jubiläum passend die gesammelten
Werke als Digipack sowie erstmals als Vinyl auf den
Markt. Und der potentielle Käufer bekommt einen
teerschwarzen Klumpen musikalische Wut, kompromisslosen
Lärm ohne Platz für Erholung. Was irgendwo zwischen dem
vierten und fünften Lied anfängt an Wirkung zu
verlieren. Nichts mit monoton-atmosphärischer Musik,
viel eher drängt das ständig gleichbleibende Schlagzeug
sowie der eintönige Sprechrhythmus die Lieder in den
monoton-langweiligen Dauerlärm. Wer von asozialem,
wütenden Black Metal nicht genug kriegen kann wird
reichlich belohnt, schliesslich füllen die sechzehn
Lieder einiges an Spielzeit. Fans von okkulteren,
subversiveren Klängen werden hier aber nicht fündig.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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RICK EMMETT & RESOLUTION 9 - Res 9 Provogue
Records/Musikvertrieb Seit der Trennung von
seiner Stammband Triumph brachte Rick Emmet rund 20
Alben auf den Markt. In allen möglichen Stilrichtungen
wie Rock, Prog, Jazz, Blues, Klassik und mehr. Mit "Res
9" beglückt uns der Kanadier mit einem vielseitigen
Rock-Album, das von der Harten Van Halen-Nummer "Stand
Still" bis zu der fantastischen Ballade "I Sing" alles
Mögliche beinhaltet, bei dieser Nummer und "End Of The
Line" wird Rick am Mic noch unterstützt von James La
Brie. Auch Rush-Gitarrist Alex Lifeson ist mit von der
Partie. Auch stark das bluesige, sehr melodiöse "My
Cathedral", eine wunderschöne Nummer. "End Of The Line"
dann eine stark Deep Purple-orientierte Rocknummer mit
ordentlich Drive. "Heads Up" könnte glatt als rockige
Rolling Stones-Nummer durchgehen, und natürlich darf
auch an die seligen Triumph erinnert werden mit dem
wunderschönen "Grand Parade" mit Gil Moore mit an Bord.
Auch das an Thin Lizzy erinnernde "The Ghost Of Shadow
Town", ein mächtiger Blueser, fährt total ins Gehirn,
dazu noch die Twin Guitars, einfach nur herrlich
anzuhören. Ich mag die Vielseitigkeit von "Res 9", es
wird nie langweilig durch die grosse Abwechslung und
musikalische Vielfalt. Ist schon klasse, wenn man sich
musikalisch so frei bewegen kann, wie das Rick hier kann
und tut. Sehr empfehlenswertes Album, das Rick hier
vorlegt. Crazy Beat
Punkte:
8.4 von 10
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NIGHT RANGER - 35 Years And A Night In Chicago
(Compilation) Frontiers Records/Musikvertrieb
Der einzige Lichtblick in diesem Monat sind die Amis von
Night Ranger, die mich vor knapp 35 Jahren mit dem
Debutalbum «Dawn Patrol» völlig gekillt haben. Damals
gab es ein rockendes Evangelium, das neben den
Metal-Hohepriestern mit K.K. Downing und Glenn Tipton
problemlos bestehen konnte. Mit Brad Gillis und Jeff
Watson hatten Night Ranger ein Gitarrenduo in den
Reihen, an dem man nicht vorbeikam. Mit dem Hit «Don't
Tell Me You Love Me» und dem nicht minder schlechteren
«Sing Me Away» überholten die Jungspunde so manche
Truppe locker auf der rechten Spur. 35 Jahre später und
mit einigen Besetzungswechseln im Gepäck zeigen
Bandleader Jack Blades und seine Mannschaft noch immer,
dass sie rocken können. Auch wenn in den vergangenen
mehr als drei Jahrzehnten ab und zu die Moderne und der
Weichspüler Einzug hielt, ein guter Song bleibt ein
guter Song. Es macht einfach Spass, den Jungs zuzuhören,
die auch den Schalk mit sich rumtragen (Einleitung zu
«Growing Up In California»). Musikalisch muss man den
Jungs eh nichts zeigen, da sind Spitzenkönner am Werk.
Mit Tracks wie «Rumors In The Air», dem Filmhit «Secret
Of My Success», dem Titeltrack des letzten Studioalbums
«High Road», dem schon erwähnten, unverzichtbaren,
grandiosen «Don't Tell Me You Love Me» (was für eine
Solodarbietung von Brad Gillis und Keri Kelly!), dem
oftmals vergessenen «Penny» und den unverzichtbaren
«Sister Christian» und «Rock In America» kann nichts
schief gehen. Wer bis jetzt noch nie in Kontakt mit den
Amis kam, hat hier die beste Vollbedienung und kann in
die schönsten Momente der Band eintauchen. Die Fans der
Band werden ihre grosse Freude haben an den nach wie vor
grandiosen Rocktracks! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SHAPE OF DESPAIR – Alone In The
Mist (Demo-Re-Release) Season Of Mist/Iracible
Tjaha, die Finnen haben wie so viele andere Bands auch
ihre Vergangenheit. Früher spielte man unter dem Banner
Raven und produzierte eine Handvoll Demos und Splits,
welche teilweise nie veröffentlicht worden sind. Nun hat
man sich offenbar dazu entschlossen, „Alone In The Mist“
doch noch der breiteren Masse zugänglich zu machen.
Diese Demo-Platte enthält 6 Tracks und zeigen bereits
hierauf deutlich, wo die Reise der Nordmänner hingehen
sollte. Shape Of Despair haben quasi die Essenz von
Raven mitgenommen und weiterentwickelt. Wer auf
atmosphärischen Doom Metal steht, der zwischendurch
seine Längen hat und deswegen ein wenig mehr
Standhaftigkeit beim Anhören benötigt, der kann sich mit
dieser limitierten Veröffentlichung ein Stück
Zeitgeschichte einer der traurigsten, erhabensten Musik
der neueren Zeit in die eigenen vier Wände holen.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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BE THE WOLF - Rouge Scarlet Records Be The
Wolf aus Italien machen richtig gute Rock-Musik mit
einem Hauch Blues. Gute alte Rockmusik, fast schon
retro, aber doch mit einem modernen Unterton - eine
richtig schöne Mischung! Die Band gibt es erst seit 2011
und hat letztes Jahr ihr Debut "Imago" herausgebracht.
Damals war mir die Musik ein wenig zu chaotisch, fast
schon gehetzt, doch nun haben die Italiener das Tempo
streckenweise deutlich runtergeschraubt und überzeugen
nun durch wirklich solide Kompositionen. Genauso hatte
ich mir das für das Nachfolgewerk gewünscht! Be The Wolf
punkten mit enorm eingängigen Melodien und Rhythmen und
frechen Lyrics, die einfach hängen bleiben. Der Opener
"Phenomenous" reisst einen gleich zu Anfang mit. Bei der
Ballade "Down To The River" gefällt mir besonders gut
die wunderschöne Akustikgitarre, das erzeugt eine
wirklich grossartige Stimmung, ohne ins Kitschige
abzudriften. Der nächste Track "Animals", mit einer sehr
eingängigen Melodie, ist ein echter Ohrwurm. In die
gleiche Kategorie fällt "BlahBlahBlah", auch wenn der
Refrain auf Dauer fast schon nervig wird. Für "Rise Up
Together" wird dann das Tempo wieder etwas
zurückgeschraubt. Ein weiteres Highlight ist der letzte
Track "Freedom", der wieder sehr blues-lastig
daherkommt. Fazit: Be The Wolf haben ihren Stil gefunden
und sind nun deutlich selbstsicherer unterwegs - eine
deutliche Verbesserung zum Debut! Reinhören lohnt sich!
Patricia H.
Punkte: 8.4 von 10
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PITCH BLACK PROCESS - Derin EMP Label Group
Geht man rein vom Albumcover
aus, das einen startenden Schwan ziert, darf man nichts
Grossartiges erwarten. Glücklicherweise sagt dies selten
viel über den Inhalt eines Albums aus. Pitch Black
Process, einigen vielleicht noch besser bekannt unter
dem Namen Affliction, spielen experimentellen Metal mit
orientalischen Einflüssen. Die Texte teils türkisch,
teils englisch, werden zu stampfenden Riffs hinzugefügt
und ab und zu mit volkstümlicher Flöte oder Zytar
abgerundet. Dies ergibt ein interessantes Potpourri, das
sich wirklich hören lassen kann. "Halil Ibrahim Sofrasi"
ist wohl der klassischste Track in diese Richtung. Auch
die anderen der insgesamt zehn Songs haben etwas
Eigenes, was "Derin" speziell auszeichnet. Der Gesang
von Emrah Demirel ist enorm vielfältig und erstreckt
sich von klar und lieblich bis hin zu growlig röchelnd
aggressiv. Dies ergibt mit den Drumparts und den
verschiedenen Gitarrenriffs ein abwechslungsreiches
Ganzes. Pitch Black Process haben stark an sich
gearbeitet und ihren Sound seit dem Album "Hand Of God"
nochmals verfeinert. Geschwindigkeit spielt keine
zentrale Rolle in der Musik der Türken. Hämmernd
groovige Riffs stehen im Fokus, und darum herum wird
experimentiert - mit Erfolg. "Derin" bringt jede Menge
Abwechslung mit sich und beim mehrmaligen Durchhören
entdeckt man immer wieder neue interessante Passagen,
die beim ersten Hören nicht sofort auffallen. Eine
Platte also, die es wert ist, gehört zu werden.
Oliver H.
Punkte: 8.2 von 10
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SIXX:A.M. - Prayers For The Blessed (Vol. 2)
Eleven Seven Music Wenn ein Album das Anhängsel
"Vol. 1" trägt, kann getrost davon ausgegangen werden,
dass ein "Vol. 2 " in nicht allzu weiter Ferne
nachgeschoben wird. So geschehen auch hier bei
Sixx:A.M., der mitunter neuen Wirkungsstätte des
ehemaligen Bassisten von Mötley Crüe, der an Silvester
2015 in Los Angeles mit einer allerletzten grossen Show
seine 35-jährige Karriere bei dieser Combo beendete.
Inzwischen ist seither schon fast wieder ein ganzes Jahr
vergangen. Sixx:A.M. waren in diesem Frühsommer unter
anderem auch in Europa auf Tour und ich heuer am "Sweden
Rock" zugegen, als die Amis am zweiten Festivaltag
einige Fans vor die Bühne, sprich die "Lemmy-Stage"
zogen. Die Show entsprach dem, was man von einer Band
aus den Staaten erwarten konnte, auch wenn das Ganze
einerseits durch Nikki Sixx und generell von der
schrillen Optik der Akteure lebte. Musikalisch war es
letztlich eine Frage des Geschmacks, aber rocken tat die
Mucke schon, und das macht auch das Material des
Studionachfolgers «Prayers For The Blessed (Vol. 2)» -
Der Opener «Barbarians (Prayers For The Blessed)» fällt
gleich mit der Türe ins Haus und schliesst stilistisch
nahtlos am Vorgänger an. Das erstaunt nicht, denn das
jetzt erschienene zweite Album wurde gleich nach dem
Debüt eingetütet. Auch hierbei setzt sich Gitarrist DJ
Ashba schon von Anfang mächtig in Szene. Spätestens bei
«Wolf At Your Door» ist auch der Synthie wieder deutlich
hörbar. Der teils gedoppelte und/oder sicher um fette
Backing Vocals aufgepeppte Gesang von Frontmann James
Michael ist auf maximale Wirkung ausgelegt, sprich so
laut, dass die Band eigentlich nur auf grosse Bühnen
gehört. Ob sie das je schaffen, muss jedoch noch
bewiesen werden. Beim kurzen Guitar-Intermezzo
«Catacombs» lässt DJ Ashba seine Axt in der Art von
Steve Stevens und Eddie van Halen aufheulen, bevor es
mit «That's Gonna Leave A Scar» wieder volle Pulle
losscheppert. Interessant ist danach die eigene
Interpretation von «Without You». Die bekannte
Schmuse-Ballade stammt im Original von der britischen
Band Badfinger (1970) und kam vor allem 1993 durch
Pop-Diva Mariah Carey zu Ruhm und Ehre. Bei Sixx:A.M.
wirkt sie hingegen etwas deplatziert. Besser ins Ohr
geht anschliessend die töfte Halbballade «Suffocate».
Der Schluss von «Prayers For The Blessed (Vol. 2)» ist
insgesamt ruhiger als beim Vorgänger und die Scheibe in
der Gesamtheit einen Tick melodiöser. Wer den ersten
Teil schon mochte, kann hier blindlings erneut
zuschlagen. Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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BLACK HOLE GENERATOR – A Requiem For Terra Ars
Magna Recordings Schwarzwurzel-Fans aufgepasst!
Wer auf Bands wie Schammasch, Melechesch, Mörk Gryning
oder Nightfall steht und auch einen Schuss The Vision
Bleak nicht verachtet, der sollte sich Black Hole
Generator’s Erstling nicht entgehen lassen. Das Duo aus
dem wirklich hohen Norden, sprich Norwegen, begeht hier
seine Jungfernfahrt mit einem Gemisch aus den genannten
Truppen, fährt aber genug auf einer eigenen Strasse
herum, dass man kein Plagiat ist. Hervorzuheben sei vor
allem der Gesang (mit dem steht und fällt eh praktisch
90% einer Platte): Der gute Herr Nilsen schreit,
krächzt, flüstert, jammert und fleht auf eine ganz
eigene Art, die zuerst weinerlich, dann aber zugleich
wieder bedrohend wirken kann. In Kombination mit einer
teilweise rasenden, andererseits aber auch beinahe
bedächtig wirkenden Mucke ergibt das eine Mixtur, die
einerseits fordernd, aber auch eingänglich ist.
Irgendwie schwirren mir beim Anhören noch Witherscape im
Kopf herum, so rein von der Vielfältigkeit her. Kurzum:
Wer auf individuellen Schwarzwurzel-Sound steht, sollte
sich unbedingt Black Hole Generator antun – ich
behaupte, dass ihr das nicht bereuen werdet! Toby
S.
Punkte: 8.0 von 10
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SENTIENT HORROR- Ungodly Forms
Testimony Records
Mit ihrem Debut "Ungodly Forms"
werden Sentient Horror bei Freunden des Old School-Death
Metal sicher für ein breites Grinsen sorgen. Das
Quartett aus New Jersey um Sänger/Lead Gitarrist und
Songwriter Matt Moliti bieten hier nämlich das Beste aus
dem amerikanischen Death Metal, gepaart mit einer
ordentlichen Portion 90's-Death Metal, wie er von ihren
Vorbildern aus der Gegend um Stockholm zu eben jener
Zeit glänzend gespielt wurde. Und da kommt es der Band
natürlich zu Gute, dass Ex-Bloodbath und Ex-Edge Of
Sanity-Chef Dan Swanö für das Mastering zuständig war
und Sentient Horror gehörig unter die Arme griff. Denn
auch dieser zeigt sich zu Recht mehr als begeistert von
den Jungs aus den USA und ihrer rohen, aber stets auf
den Punkt gebrachten Spielweise. Gewaltig und
unaufhaltsam wirkend zimmern sich Sentient Horror durch
Granaten wie "Splinter The Cross", "Die, Decay, Devour",
"Beyond The Curse Of Death" oder "Suffer To The Grave",
lockern das Ganze immer wieder mit herrlichen
Gitarren-Soli auf und fangen zu jeder Zeit eine
einmalige Atmosphäre ein. Selbstverständlich haben sie
das Rad auf "Ungodly Forms" nicht neu erfunden. Müssen
sie aber auch gar nicht! Denn auch wenn die Songs hier
und da verschiedenste Einflüsse ihrer Helden enthalten,
tut das der Scheibe und der Band als Ganzes sehr gut und
"Ungodly Forms" kommt dadurch extrem frisch mit viel
Spielfreude um die Ecke. Das Album kommt bei mehrmaligem
Hören immer besser zur Geltung, und bestimmt würde die
Punktevergabe nach einem halben Jahr intensiven Hörens
höher ausfallen. Aber da warten wir mal auf den
Nachfolger. Sascha Sch.
Punkte:
8.0 von 10
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ROBERT PEHRSSONS HUMBUCKER - Long Way To The Light
High Roller Records/Musikvertrieb Nach dem 2013
so hoch gelobten, selbstbetitelten Debut veröffentlicht
Robert Pehrsson gut drei Jahre später sein zweites
Soloalbum namens "Long Way To The Light". Doch Soloalbum
passt eigentlich nicht so ganz, denn der schwedische
Gitarrist und Sänger hat sich prominente Unterstützung
geholt. So gehen die 'kompositorischen Lorbeeren' nicht
nur auf seine eigene Kappe, sondern auch auf seinen
früheren Imperial State Electric-Kollegen und
Hellacopter Nicke Andersson oder Joseph Tholl (Enforcer,
Black Trip). Das Ergebnis ist eine interessante Mischung
aus klassischem 70er Jahre Hard Rock und modernem Rock
mit soften Punk Rock-Anstrichen. Der starke Opener "Send
Her My Love" gibt einen stimmungsvollen Einstieg und
erinnert unweigerlich an The Hellacopters zur "Rock The
Dead"-Ära oder an neue Audrey Horne. Dagegen hört man
bei "Distant Bound" klassische Thin Lizzy raus.
Tatsächlich wird der Track von Joseph Tholl gesungen,
und das ganz hervorragend! Doch auch Pehrsson selbst
macht am Mikro eine klasse Figur. "Break Away From This
Broken Heart" kommt von allen Songs einer Ballade am
nächsten und überzeugt durch seine tolle Melodie mit
Akustikgitarre und Klavier. Ein weiteres Highlight ist
für mich "Zero Emotion". "No I Don't" schließt "Long Way
To The Light" sehr schnell nach nur 9 (ohnehin recht
kurzen) Songs ab. Da fehlt mir tatsächlich noch einer
oder zwei! Insgesamt liefern Robert Pehrsson's Humbucker
hier eine echt klasse Scheibe ab, welche mir nach
mehrmaligem Hören immer besser gefällt und live bestimmt
richtig Spaß macht. Erwähnenswert finde ich noch, dass
Robert Pehrsson den Großteil des Albums eigenhändig
geschrieben und das Ganze auch selbst produziert hat,
und doch klingt es nicht nach einem 'Gitarristen-Album',
wo ewige Gitarrensoli 'rumdudeln' und von Eingängigkeit
keine Spur ist. Das ist hier ausschließlich im positiven
Sinne - überhaupt nicht Fall! Also, hört selbst mal
rein! Juliane E.
Punkte:
8.0 von 10
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DOMKRAFT - The End Of Electricity Magnetic Eye
Records
Das musikalische Rezept von
Domkraft aus Stockholm ist eigentlich schnell erklärt.
Man nehme zwei bis drei Akkorde, füge diese zu einem
wüsten Riff zusammen und spiele das Ganze dann
minutenlang immer wieder rauf und runter, wobei zur
Abwechslung gezielt kleine rhythmische und tonale
Variationen eingestreut werden. 'Riff. Hook. Repeat
until numb.', so beschreiben sie sich selbst. Ganz so
simpel, wie es sich nun anhört, ist die ganze
Angelegenheit am Ende des Tages dann aber doch nicht,
denn trotz der voraussehbaren Vorgehensweise schaffen es
die drei Schweden, die Spannung auch bei den längsten
Nummern aufrecht zu erhalten. Einerseits, weil es ihnen
gelingt, einen authentischen Spielrausch zu vermitteln,
andererseits, weil sie einfach verdammt heavy sind.
Egal, ob sie nun Fuzzbox oder Distortion, Big Muff oder
Overdrive heissen, der ausgiebige Einsatz der kleinen
Helferlein verfehlt seine Wirkung nicht und verleiht den
nicht mal so trägen Doomwalzen den Extrakick
Durchschlagskraft. Durch das Repetitionsmoment wirken
die Tracks regelrecht hypnotisch ("Meltdown Of The
Orb"!), ohne mit der Zeit auf die Nerven zu gehen, und
das, obwohl der immer gleichförmige Schreigesang von
Basser Martin Wegeland null Dynamik besitzt. Hier zeigt
sich wieder mal, wie effizient die einfachsten Riffs
sein können, wenn sie nur richtig ein- und umgesetzt
werden. Wo andere auf Abwechslung setzen, schwören die
Jungs von Domkraft auf schiere Power und schaffen somit
das Kunststück, selbst diese variantenarmen 40 Minuten
kurzweilig und unterhaltsam zu gestalten. Doomköppe
schlagen hier ohne Reue zu. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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APOLLO - Waterdevils Escape
Music/Non Stop Music
Mit 'Waterdevils' legt der
Schwede mit den griechischen Wurzeln Apollo Papathanasio
sein erstes Solowerk vor. Der begnadete Sänger ist kein
unbekannter in der Szene. Von 2005 - 2012 war er
Frontmann bei Firewind (bis dessen Gitarrist, ebenfalls
mit griechischen Verweisen, Gus G. zu Ozzy Osbourne
abwanderte) und seit 2010 Shouter bei Spiritual Beggars.
Mit der nun vorliegenden Scheibe beweist der Mann sein
versiertes Talent als Verfasser ansprechender Songs.
Seine bisherigen Betätigungsfelder lässt er dabei nicht
aussen vor und bewegt sich im, durch Firewind und
Spiritual Beggars, breit abgesteckten Feld von 70er-Hard
Rock und 80er-Metal. Dabei versteift er sich aber
keineswegs auf diese Acts. Vielmehr lässt er locker und
unkompliziert entsprechende Soundelemente in seine
eigenständigen Songs einfliessen. Zwischen balladesken
Klängen und harten Sounds deckt er ein weites Spektrum
ab, das eine breite Fanbasis ansprechen kann. Auch die
Interpretation des Phenomena-Tracks "Stop" beweist das
musikalische Geschick von Apollo, sich an Gutem zu
orientieren, sich selber aber trotzdem zu entfalten.
Obwohl keine eigentlichen Hits auszumachen sind,
begeistert das Album durch Intensität, Qualität und
Variabilität. Ein symphatischer Musiker mit einem tollen
Album im Gepäck. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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LEPROUS - Live At Rockefeller
Music Hall Century Media/Universal Nach fünf
Studio-Alben beehren uns die Norweger um Frontmann Einar
Solberg mit ihrem ersten Live-Dokument. Es wurde am 4.
Juni dieses Jahres in Oslo aufgenommen. Eröffnet wird
das Konzert mit dem tollen "The Flood". Typisch
treibende Sounds mit etwas melancholischem Gesang, gut
gewählter Einstieg. Gefolgt vom sperrigen "Foe", und
über all dem Solbergs mächtige Stimme, schon
eindrücklich, das Ganze. Oder der Hammer Stakkato-Anfang
von "Third Law" brachial gut. Erstaunlich, wie gut der
Sound aus den Boxen dröhnt, man hat echt das Gefühl,
mitten in der Konzert-Halle zu stehen. Die Songs klingen
fett und breit, der Gesang gigantisch gross, habe selten
so eine starke Live-Atmosphäre von einer CD gehört. Ganz
gut auch das variable, wilde "Red", unglaublich der
Druck von den Drums und die fette Gitarre, und über
allem thront Solbergs Stimme, grosses Kino, das die
Norweger hier bieten. Danach folgt das spannende "The
Price", das mit schrägen Stakkato-Rhythmen startet und
dann wechselt in einen U2-ähnlichen Part. Auch sehr
spannend ist "Down", wild und ungestüm bricht der Track
über den Zuhörer. Beendet wird dieses spezielle Werk von
den beiden 10-Minuten-Songs "Forced Enrty" und
"Contaminate Me". Die Norweger schaffen es mit ihrem
modernen Prog Rock/Metal vollends zu überzeugen und zu
begeistern. Zieht euch die Wucht, die Vielseitigkeit und
die mächtig gesungenen Songs der Herren aus Oslo rein,
diese Live-Scheibe ist echt was ganz Spezielles und
macht süchtig. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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GATECREEPER - Sonoran Depravation
Relapse Records/Non Stop Music
Death Metal war mal en vogue.
Ja, als Obituary und Morbid Angel das Zepter schwangen
und massenweise Headbanger mit ihrem Satanischen, bösen
Death Metal in die Hölle spedierten, war die Welt noch
in Ordnung. Doch wir wissen alle, dass ein solcher Hype
nicht ewig hält und sich die Welt weiter dreht, um neue
Musik auf die metalhungrigen Fans loszulassen.
Gatecreeper aus Arizona scheint es egal zu sein, dass
ihre Musik wieder reiner Untergrund ist. Das soll auch
so sein, man spielt lupenreinen Old School-Death Metal,
mal schnell, mal schleppend, mit einem typischen
Schwedischen Groove und Gitarrensound. Hier hört man
einen Mix aus Grave, Obituary und den geilen Bolt
Thrower. Coole Scheibe, fühle mich wieder ein paar
Jährchen jünger! Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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BLUTENGEL - Complete (EP) Out
Of Line Music Die Dark-Pop-Kombo aus Deutschland
präsentiert mit der EP "Complete" ein zwar kurzes, aber
doch sehr emotionales und eingängiges Werk. Neben dem
Titeltrack "Complete" gibt es auch noch einen Remix
sowie zwei weitere brandneue Songs. In "Complete"
verarbeitet Mastermind Chris Pohl den schmerzlichen
Verlust eines geliebten Menschen, was dem Song sehr viel
Tiefe verleiht. Dabei klingen sie ein wenig wie Depeche
Mode - ganz toller Track! Allerdings muss ich leider
sagen, dass mir der Remix von Massive Ego überhaupt
nicht gefallen hat. Der Club-Remix wirkt extrem
chaotisch und disharmonisch und nimmt dem Lied den
ganzen Charme. "Nowhere" ist wiederum ein klassischer
Blutengel Song: Vielleicht ein wenig seicht in den
Grundzügen, aber dafür sehr eingängig und vor allem
tanzbar! Mit "Dusk" kommt dann noch in wunderbares
Instrumentalstück dazu, das die EP auf einer eher
verträumten Note abschliesst, auch wenn es in der
Gesamtheit ein wenig monoton ist. Fazit: Die EP macht
deutlich Lust auf mehr! Doch keine Angst - das neue
Album ist schon bald in Sicht! "Leitbild" soll das gute
Stück heissen und 2017 rauskommen. Man darf gespannt
sein, denn "Complete" ist schon mal ein sehr
vielversprechender Anfang für die neue Saison!
Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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THE OUTLAWS - Legacy Live
Steamhammer//Musikvertrieb Während Lynyrd
Skynyrd, Molly Hatchet oder die Allman Brothers wohl
jedem Musikfan von Begriff sind, ist die Band The
Outlaws vermutlich nicht jedem so geläufig.
Nichtsdestotrotz kann man The Outlaws mit ihrer über
40-jährigen Bandgeschichte als Urgestein des Southern
Rock bezeichnen. Und diese feiern die Herren anno 2016
mit der Doppel-Livescheibe "Legacy Live", welche dem
Hörer einen knapp zweistündigen musikalischen
Querschnitt bietet. Neben Outlaw-Klassikern wie "There
Goes Another Love Song", "Ghost Riders", "Green Grass &
High Tides Forever" oder "Freeborn Man" sind unter den
20 Songs auch aktuellere Stücke wie "It`s About Pride",
"Hidin` Out In Tennessee" oder "So Long" vertreten. Wo
das Ganze aufgenommen wurde, wird zwar nicht gesagt,
doch die Aufnahmen wirken insgesamt sehr schlüssig, wie
bei einem Konzert. Die tontechnische Qualität lässt
zudem keine Wünsche offen, Gesang und Instrumente sind
einwandfrei zu hören, und Publikumsreaktionen sind
zumeist nur zwischen den Tracks wahrzunehmen. Auch wer
die Songs von The Outlaws nicht kennt, aber auf
klassischen, erdigen Südstaatenrock steht, sollte in
"Legacy Live" gerne mal rein hören, denn die Scheibe
eignet sich in meinen Augen auch bestens als
Hintergrundmusik für einen gemütlichen Abend.
Juliane E.
Punkte:
keine Wertung
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BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER
SPACE – Bloody Unholy Christmas (Compilation)
Schlitzer-Pepi Records Nun, es geht immer
schneller gegen Ende Jahr zu, und was folgt
zwangsläufig? Richtig: Volle Konsumtempel, in denen aus
allen Ecken „Last Christmas“ von WHAM und allen
Schnulzbacken dröhnt. Man könnte es allerdings auch
anders haben – wenn man das „Weihnachtsalbum“ der
blutsaugenden Zombies aus dem fernen All, sprich
Österreich, laufen liesse. Darauf finden sich nebst
wenigen Eigenkompositionen auch viele Covers, die
eigentlich erst jetzt richtig hörbar werden: „Material
Girl“, „Let Me Entertain You“, „Thriller“ und ähnliche
Songs. „Welcome To The Jungle“ hat mich persönlich jetzt
nicht zwingend aus den Socken gehauen, dafür umso mehr
„Der Komissar“, welcher wunderbar im breitesten
österreichischen Akzent vorgetragen wird und eine schön
punkige Schlagseite erhält. Generell kann man sagen: Wer
etwas mit Horror Punk der Marke The Other, Misfits und
Wednesday 13 anzufangen weiss, der muss dieses Album
schon fast unter dem Weihnachtsbaum haben. Ist aber auch
sonst kuhl anzuhören. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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SNAKESKIN BOOZEBAND - Snakeskin
Boozeband Non Stop Music
Yeah, let's rock! Die drei Jungs
aus Laufental lassen es schon beim Opener "Bar Romance"
ordentlich krachen. Starten mit einem starken Go
Down-AC/DC-Riff und treten in der 2 Hälfte des Songs
dann ordentlich aus Gaspedal, starker Einstieg in ein
solides Röck`n`Röll-Album. Auch "Stop And Stay" rockt
wie Sau. Ich mag die Malcom Young-like
Crunch-Sound-Gitarre von Lukas, natürlich hört man die
Parallelen zum Teil überdeutlich, aber egal es rockt und
gefällt. Auch "The Keeper" lebt von treibenden Drums,
Bass und Gitarren, klasse Nummer. Dann folgt das
verspielte Instrumental "J.A.M." Hier zeigen die drei,
dass auch ein instrumentaler Song spannend sein kann,
übrigens klasse Bassarbeit von Vincent. Ganz gut gefällt
mir das Krokus-Riffing bei "Stand Up", reisst so richtig
mit. Und mit "Fake Personalities" driftet man dann ein
wenig in ältere Judas Priest ab, klasse. Wie schon
gesagt schippern die 3 Jungs so in Gefilden von Priest,
Krokus und AC/DC, aber trotzdem noch mit genügend
Eigenständigkeit. Und das Ganze rockt echt gut und sehr
tight aus den Boxen. Tolles Album mit durchgehend
starken Songs, die einfach nach vorne rocken und Spass
machen beim Anhören, Daumen hoch für Snakeskin
Boozeband. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS - Phil Campbell
And The Bastard Sons Motörhead Music Wenn
jemand stirbt, wie in diesem Fall die Rock'n'Roll Ikone
Lemmy Kilmister (R.I.P.) vor gut einem Jahr, geht das
(Musiker-) Leben der ehemaligen Kumpels natürlich
weiter. Einige hören nach so einem tiefgreifenden
Ereignis zwar gleich ganz auf und andere schliessen
möglichst nahtlos da an, wo sie unterbrochen wurden.
Dies gilt auch für die nun ehemaligen Motörhead Recken
Phil Campbell (g) und Mikkey Dee (d). Während Letzterer
sich bekanntlich als neuer Drummer der Scorpions (!)
verdingt, hat Phil gleich eine neue eigene Combo aus der
Taufe gehoben. Es dürfte im Musikzirkus wohl einmalig
sein, dass ein Musiker dieses Formats nicht weniger als
drei eigene Kinder, sprich erwachsene Söhne, an Bord
holt! Die sicherlich mit einem Augenzwinkern bedachten
"Bastard Sons" sind Todd (g), Dane (d) und Tyla Campbell
(b). Ergänzt wird das Familien-Quartett durch Sänger
Neil Starr, der mir zu Beginn nicht wirklich gefiel.
Erst mit dem kürzlich stattgefundenen Auftritt im
Kofmehl in Solothurn (20.10.2016) konnte er sich
weitgehend rehabilitieren und den ersten wie schlechten
Eindruck von letztlich nicht aussagekräftigen
YouTube-Filmchen zerstreuen. Das Ganze kommt live noch
einen Zacken heftiger als auf der vorliegenden EP mit
fünf Songs. Produziert von Cameron Webb erstaunt es
nicht, dass die Mucke soundmässig wie auf «Bad Magic»,
dem letzten Motörhead-Dreher, daher kommt. Vieles davon
erinnert mich sogleich an «Fire And Gasoline» (1989),
die gnadenlos geile Solo-Scheibe des ehemaligen Sex
Pistols Gitarristen Steve Jones. Will sagen, dass die
Songs ordentlich mit Biker-Vibes grooven und dass es
dabei, wie bei «No Turning Back», mitunter auch mal nach
Motörhead „riecht“, erstaunt nicht wirklich und ist
legitim. Mit dem ruhigen wie fluffigen Song «Life in
Space» klingt diese vielversprechende EP leider viel zu
früh aus. Man darf gespannt sein, was da noch alles aus
dem Hause Campbell/Starr nachfolgen wird.
Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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HEVIDENCE - Nobody's Fault Frontiers
Music/Musikvertrieb Bandkopf und Gitarrist von
Hevidence ist der Italiano Diego Reali. Dieser wiederum
ist kein Unbekannter, veröffentlichte er doch mit der
Formation DGM zwischen 1996 und 2006 sechs starke Prog
Metal-Scheiben. Bereits 2010 gründete er seine eigene
Band. Ursprünglich unter dem Namen Evidence erschien ein
Jahr darauf "There's Only Ten Left". Nun fand das
Projekt endlich mit "Nobody's Fault" eine Fortsetzung.
Dabei besinnt sich der Gitarrenvirtuose auf seine
Stärken, die im traditionellen Metal liegen.
Interessanterweise schielt er dabei offensichtlich nach
Schweden, aber auch nach Deutschland. Im Fahrwasser von
Yngwie Malmsteen und aktuelleren Europe verfasste er
klassische Hard Rock-Tracks, die er durch dezente
Progeinschübe und Power Metal-Einsprengsel auf ein
individuelles und eigenständiges Level hob. Nicht selten
wird man dabei auch an Helloween und Pink Cream 69
erinnert. Die Puzzleteile sind daher keinesfalls neu,
werden aber durchaus differenziert zusammengesetzt. Den
Songs liegen immer wieder erstaunlich kreative Ideen
zugrunde, die die Sache interessant und
abwechslungsreich gestalten. Unter dem Strich können
aber nicht alle Tracks begeistern, verlieren sich
teilweise in Inhomogenität und wirken holprig. Ein
weiteres Manko sind die Vocals, die zwar über Power
verfügen, aber durch mangelnde Intensität keine
nachhaltigen Akzente setzen können. Was sicher kritiklos
bleibt, sind die virtuosen Gitarren von Saitenkünstler
Diego Reali. "Nobody's Fault" ist daher bei weitem kein
schlechtes Album, im Gegenteil, antesten ist jederzeit
gerechtfertigt. Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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ISTVAN - Istvan Aural Music
Lese ich Istvan, denke ich
automatisch an Ungarn, aber natürlich liege ich in
meiner Phantasielosigkeit wieder mal voll daneben.
Istvan ist ein italienisches Stoner Rock-Trio, in Forlì,
unweit von Bologna, angesiedelt und inspiriert durch die
Schriften des deutschen Arztes, Theologen und Lyrikers
Angelus Silesius (geboren als Johannes Scheffler
irgendwann Ende 1624, gestorben am 9. Juli 1677). In
Anbetracht dieses philosophisch-mystischen Unterbaus
muss ich sagen, dass Istvan ihre Sache wirklich gut
machen. Statt durchgehend brachial die
Riffwalzen-Brechstange anzusetzen, üben sich die drei
Jungspunde in Dynamik und lassen in ihren meist langen
Kompositionen manch ruhige und entspannte Passage ihre
Wirkung voll entfalten. Dadurch wird zumindest den drei
Longtrackern auf der fünf Nummern umfassenden Scheibe so
etwas wie Leben eingehaucht, denn sie wachsen mit
zunehmender Spielzeit teilweise zu regelrechten Monstern
heran ("Rundweg") bzw. schleichen im Gewand
psychedelischer Klänge zunächst unauffällig durch die
Gehirnwindungen des Zuhörers, um dann langsam aber
stetig an Energie zu gewinnen bis zum explosiven
Abschluss ("Kenosis"). Nicht schlecht, meine Herren,
gefällt mir allemal besser als beispielsweise der
jüngste Spross der ähnlich veranlagten Karma To Burn.
Und wenn wir schon beim Thema instrumentaler Stoner Rock
sind: Die zum Glück sehr selten eingesetzten Vocals sind
der einzige wirkliche Wermutstropfen auf dieser
Veröffentlichung - zu dünn, zu sehr im Hintergrund, zu
gesichtslos. Hört auf Zio Mirko, lasst es lieber ganz
sein, Jungs. Wie dem auch sei, Istvan ist eine
interessante Truppe in der Schnittmenge zwischen Stoner-
und psychedelischem Rock, die mit dem selbstbetitelten
Debut einen wuchtig produzierten, sehr soliden Einstand
geliefert hat. Das schmeckt eindeutig nach mehr.
Mirko B.
Punkte:
7.6 von 10
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MINOTAURUS - Insolubilis Limb Music Bereits
das liebevoll gestaltete CD-Cover deutet an, dass es ich
bei den deutschen Minotaurus um Fantasy-Freunde handelt.
Die Musik hat dann tatsächlich einen gewissen
Hörspielcharakter. Sie vereint Folk und Heavy Metal zu
einem epischen Mix. Vom Gesamtsound von Gesang her
könnten hier die Schweizer Endoras Pate gestanden haben.
Werden sie aber trotz ähnlichen Liedern aber wohl nicht.
Dümpelt "Insolubilis" anfangs noch am Ohr vorbei, nisten
sich mit der Zeit einige Ohrwürmer und eine gewisse
Wohlfühlatmosphäre ein. Dieses Album sollte darum auch
nicht nebenbei, sondern mit voller Aufmerksamkeit gehört
werden. Wer diesen Willen nicht aufbringt, wird sich
über den holprigen Gesamtsound und die nicht immer
perfekte, eher dünne Stimme wundern - und darum bereits
zu früh abhängen oder abschalten. Möchten es Minotaurus
Neuhörern künftig einfacher machen, müsste das ganze
darum noch kompakter und zwingender werden.
"Insolubilis" hat das Potential eines mit Herzblut
produzierten Liebhaberprojektes und darf auch gerne als
Kunst gesehen werden. Dazu passt auch, dass beim letzten
Lied ein verstecktes, auf Deutsch eingesungenes Lied
erklingt. Minotaurus schaffen es, im Schnitt zwischen
Folk und Heavy Metal zu bestehen. Für ein Welt-Album
gibt aber trotz Klasse noch viel Luft gegen oben.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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HOPSCOTCH - Lebenszeichen Laute
Helden/Musikvertrieb
Rauen Deutschrock irgendwo
zwischen Heavy Metal und Punkrock zelebrieren Hopscotch
auf ihrem "Lebenszeichen"-Album. Ein Titel, der durchaus
passt. Diese Zeichen sind aber nicht immer schön
ausgemalt, sondern weisen oft unbequeme Kanten und
Flecken auf. Wie das Leben, auf das Hopscotch einen
heben. Textlich werden mehrheitlich die üblichen
Deutschrock-Themen behandelt - also Durchhaltewillen und
Brüderlichkeit. Diese werden in Reime verpackt, welche
nicht immer sauber aufgehen wollen, sondern teilweise
etwas holpern. Beeindrucken können Hopscotch vor allem
mit zwei Dingen: Ihrer musikalischen Mischung und der
wandelbaren Stimme ihres Sängers Markus. Auf
"Lebenszeichen" denkt man innerhalb eines Liedes meist
an Punk Rock, um sich im nächsten Moment durch einen
Heavy Metal-Sturm zu kämpfen. Dieser kann sich schnell
wieder in entspannte Klänge abflauen. Passend dazu singt
Markus mal sehr melodisch und fast rein - nur um im
nächsten Moment oder Lied seine Reibeisen-Stimme
auszupacken. Hopscotch beweisen damit Mut zur
Abwechslung und den Mut, den besungenen Willen zur
Freiheit auch nicht den Szeneregeln zu unterwerfen.
Bester Beweis dafür ist das Saxofon-Solo in "Stars und
Idole". "Lebenszeichen" ist ein spannendes
Deutschrockalbum mit grossem Potential, welche in der
eigenen Szene Akzente setzten könnte. Für die breite
Heavy-Metal- und Rockmasse fehlt mir allerdings noch ein
gewisser, aber sowieso selten gehörter, 'Wow-Effekt'.
Hopscotch empfehlen sich hier für höhere Aufgaben. Der
verdiente Erfolg sollte kommen. Wer Deutschrock mag,
sollte, ja muss unbedingt in dieses Album reinhören.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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BURNING POINT - The Blaze AFM
Records/Musikvertrieb
Die finnischen Power-Metaller
Burning Point wagen mit ihrer neuen Sängerin Nitte Valo
einen Neuanfang. Diese lieh ihr Organ bereits von 2008
bis 2012 den Pop-Metallern Battle Beast. Bei Burning
Point geht es jetzt deutlich klassischer zu und her.
"The Blaze" ist ein Mix aus stampfenden, symphonischen,
schnellen, melodischen heavy- oder power-metallischen
Liedern. Valo setzt ihr Organ dabei so ein, dass man
nicht immer an eine Frau denkt, sondern eher an eine
Mischung aus Ralf Scheepers (Primal Fear) und Steven
Mageney (Crystal Ball). Erinnerungen an die
metallischeren Lieder unserer Schweizer werden auf "The
Blaze" immer wieder hervorgerufen. Die zehn
Eigenkompositionen überzeugen mit gewohnt hohem
Anspruch, ohne dabei aus der ähnlich starken Konkurrenz
herauszustechen. Am Eingängigsten sind für mich das
Eröffnungslied "Master Them All", das rollende "My
Spirit" und das mit einem rasenden Refrain ausgestattete
"The King Is Dead, Long Live The King". Wirklich
schlechte Songs findet man auf diesem Album aber nicht.
Für die erste Liga fehlt aber wie so oft der letzte
Kick. Wer Nitte Valo's Stimme mal mit unkitschigeren
Liedern hören möchte, findet sie hier mit härteren,
dafür leicht schlechteren Kompositionen.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SLEGEST – Vidsyn Dark Essence
Records
Black’n’Roll mit norwegischen
Texten? Klar, warum nicht – kann man machen. Blöd ist
nur, dass ich absolut kein norwegisch verstehe, deswegen
erschliesst sich mir der tiefere Sinn dieser Platte auch
nicht. Fakt ist aber: Slegest machen teilweise
arschtretenden Black’n’Roll (eventuelle Referenz hierzu:
Chrome Division), teilweise sehr langsamen, schwarz
angehauchten Rock/Metal, der sich der genaueren
Definition eher entzieht – man könnte Sonic Reign oder
Satyricon heranziehen. Passt nicht schlecht. Wer es zwar
schwarz eingefärbt, aber dennoch rockig/metallisch mag
und sich nicht scheut, eine Platte in der Landessprache
der Musiker zu hören, der ist mit „Vidsyn“ gut bedient.
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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PRIMORDIAL - Gods To The Godless
(Live At BYH Festival 2015) Metal Blade/Sony
Primordial aus Irland muss ich wohl kaum noch gross
vorstellen, ist doch die Band auch schon 20 Jahre im
Zirkus unterwegs und das eine oder andere Werk der Jungs
wird bestimmt in einigen Haushalten zu finden sein. Was
mich etwas erstaunt ist der Umstand, dass für diese
Live-Scheibe das Bang Your Head Festival ausgesucht
wurde - einerseits, weil das BYH nicht zwangsweise ein
Mekka für Pagan-Jünger ist, andererseits ich persönlich
das Festival mit penetrantem Sonnenschein verbinde, was
irgendwie nicht zu der düsteren Musik von Primordial
passt. Auch der Umstand, dass Primordial alles andere
als simplen und seichten 'Party-Pagan' servieren, den
man problemlos einer breiten Masse vorsetzen kann, die
dann automatisch die Stimmung zum Glühen bringt, nun,
von dem wurde ich auch bereits Zeuge, wenn auch an einer
anderen Location. Versteht mich nicht falsch, ich
behaupte nicht, dass Primordial live nicht was taugen,
jedoch ist in Anbetracht ihrer Musik das Publikum doch
auch gefordert und wer nicht zwangsweise Fan der Band
ist, nun ja, dem werden Primordial doch auch auf eine
gewisse Art zu schwerfällig sein. Der Mitschnitt,
welcher hier nun als Silberling vorliegt, ist jedoch
auch weniger auf die Stimmung der Anwesenden fokussiert,
sondern einfach und simpel eine Live-Aufnahme von 11
Primordial-Songs, über denen die Stimme von Alain
Averill thront, welcher den Auftritt jederzeit voll im
Griff hat. Einzig das etwas dumpfe Schlagzeug mindert
hier die sonst ausgesprochen gute Sound Qualität, welche
eingefangen und verewigt wurde. Für Fans der Band ist
"Gods To The Godless (Live At Bang Your Head Festival
Germany 2015)" durchaus interessant, und wer sich mal
"Wield Lightning To Split The Sun" auf dieser Scheibe
anhört und begeistert ist, der darf hier getrost
zugreifen. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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ART X - The Redemption Of Cain
Metalville/Musikvertrieb Das interessante Cover
und der vielversprechende Albumtitel wecken durchaus
hohe Erwartungen an diese Rock Oper. Immer wieder
versuchen sich Musiker daran, mit gut besetzten
Projekten den Durchbruch zu schaffen. Grosse Gastmusiker
sind sicherlich nicht der Schlüssel zum Erfolg, können
diesem aber nachhelfen. Mit an Bord sind in diesem Fall
beispielsweise der Kamelot-Keyboarder Oliver Palotai und
Testament-Bassist Steve di Giorgio. Mit grossen Stimmen
von u.A. Amanda Sommerville und Zak Stevens hat sich
eine interessante Mischung gebildet, welche sich hören
lässt. Da bleibt einem nichts Anderes übrig als sich
zurückzulehnen und Gabriele Bernasconi’s Werk zu
geniessen. Bestimmt ist diese Platte nicht jedermanns
Sache. Einen Versuch ist sie aber auf jeden Fall wert
und besonders Symphonic- und Powermetal-Fans zu
empfehlen. Die Interessante Thematik dürfte zudem für
Interesse in den sonst nicht so metalfreundlichen
Kreisen wecken. Sound zu beschreiben ist immer
schwierig, deshalb am besten einfach reinhören!
Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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CELTICA – Steamphonia
Stringdependent Records
Die seit 2009 existierende,
internationale Formation Celtica hat sich für ihr
viertes Album neu gewandet und begibt sich auf eine
Zeitreise ins England des 19. Jahrhunderts. Doch damit
nicht genug der Änderungen - als Coverband gestartet,
präsentieren sie nun - mit Ausnahme von 'Carmina
Celtica' - ausschliesslich Eigenkompositionen, welche
durch Hinzunehmen einer Violine ins Line-Up deutlich
symphonischer ausgefallen sind als bisher. Die für die
Band charakteristischen, toll klingenden Bagpipes sorgen
selbstverständlich weiterhin für die
schottisch-keltische Grundstimmung, wobei insbesondere
die Melodien auch oft klassisch inspiriert sind. Für den
Steampunk-Flair sorgen Samples von Maschinengeräuschen.
Die Gitarren beschränken sich in der Regel auf einfaches
Rock-Riffing, wobei sie auch mal zu einer mit Violine
oder Dudelsack duellierenden Soloeinlage ausbrechen. Mit
tiefer gestimmten Gitarren und einzelnen
Doublebass-Einsätzen versucht man die metallische Seite
noch etwas stärker zu betonen, wobei diese Intention
mässig gut gelingt. Auch wenn die Band trotz einzelnen
etwas schwächeren Songs auf musikalischer Ebene wirklich
überzeugen kann, wirkt das ganze Konzept leider wenig
authentisch und eher auf den Erfolg ausgerichtet. Diese
Aufmache hätte man ebenso wenig nötig wie die
Selbstbeweihräucherung auf den Infozetteln.
Patricia L.
Punkte:
7.5 von 10
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LIGHT & SHADE - The Essence of Everything Scarlet
Records Das interessante neue Projekt glänzt
nicht nur mit Namen, sondern auch mit Originalität.
Stilistisch müsste die Scheibe irgendwo zwischen, Power
und Progressive Metal gedrückt werden, die Vocals
hingegen stellen alles nochmals auf den Kopf. Von klarem
Gesang bis hin zu Growls, es wird grosszügig mit
genretypischen Elementen gespielt. Ein gelungenes
Experiment, welches man versuchen sollte. Dieses Album
dürfte Fans verschiedener Stile gleichermassen
ansprechen. Am besten vor dem Kauf kurz reinhören!
Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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FOURTH CIRCLE - Elements
darkTunes
Orientiert an den grossen
Vorreitern, jedoch mit Mut zum Experimentieren, etwa so
könnte man das Album Elements der französischen Gruppe
Fourth Circle beschreiben. Trotz diversen Ansätzen kann
das Album leider nicht gross herausstechen und klingt
wie die meisten Symphonic Metal scheiben der grossen
Genrevertreter. Sehr schade, denn Potenzial zu einer
gewissen Individualität ist auf jeden Fall zu hören. Das
Gesamterlebnis ist dennoch ein schönes Geschenk an die
Ohren, welches man sich antun sollte. Eine Stunde lang
entspannen und sich die Stimme Audrey Adornato’s antun?
Auf jeden Fall! Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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REVEL IN FLESH - Emissary Of All
Plagues Cyclone Empire
Für alle Welpen die erst
anfangen harte Töne zu entdecken und ewiggestrige
"Früher-war-alles-besser"-Kandidaten könnte das vierte
Album der Schwaben eine lohnenswerte Entdeckung sein.
Denn was aus den Boxen ballert ist melodischer, eher
episch getragener old school Geradeaus-Death Metal mit
tiefen Growls und genehmen Screams, veredelt durch eine
druckvolle Produktion. Parallelen zu Artverwandtem wie
Bolt Thrower, Asphyx, Dismember und allgemein altem
Schwedentod lassen sich aufgrund des Gitarrensounds und
den schleppenden Riffschiebereien nicht von der Hand
weisen und die immer wieder auftauchenden, leicht
verhallten Melodiebögen machen die zehn Lieder zu gut
verdaubarem Naschwerk. Mein persönlicher Gesamteindruck
zu "Emissary Of All Plagues" ist wegen den eher abrupten
Endungen, dem zu sehr auf Nummer sicher gehenden
Songwriting, den zu entspannten Soli und dem fehlenden
gewissen Funken Wahnsinn zwar nicht mehr als ph-Wert 7,
ich würde aber einen Liveauftritt (etwas zu viel Bier
inklusive) trotzdem beklatschen. Saubere, runde Sache
mit Luft nach oben, reinhören. Hardy
Punkte:
7.0 von 10
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EXISTANCE - Break The Rock Black Viper Records
Die 80-er Jahre grüssen diesmal aus Frankreich. Die
Herrschaften von Existance lassen den Heavy Metal neu
aufleben und überzeugen sowohl an den Instrumenten wie
auch bei den Vocals. Das Album ist als Ganzes ganz nett
zu hören, zwei, drei Lieder stechen auch aus dem
Gesamtbild raus. Die Jungs haben sich zwar den 80ern
verschrieben, trotzdem ist der Sound recht frisch. Das
bringt den Hintern in Bewegung! Die französische
Musikszene wird von der Mehrheit auf die Chansons
reduziert und man denkt bei Frankreich nicht zwingend
sofort an Metal, wie dies bei anderen Nationen der Fall
ist. Sehr schade, da dort offenbar sehr viele Talente
schlummern. Mit Break the Rock erhalten wir fast 50
Minuten solides Tonmaterial, welches mit Leichtigkeit
eine grosse Sympathie für die Band weckt. Wer sich in
den 80ern «zu Hause» fühlt, ist mit diesem Album
sicherlich gut bedient. Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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ZIX - Tides Of The Final War
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Zix sollen laut Promoschreiben
die beste Heavy Metal-Band aus dem Libanon sein. Das
Debutalbum "Tides Of The Final War" unterstreicht jetzt
zumindest, dass Zix auf hohem Niveau musizieren und sich
auch im internationalen Vergleich nicht verstecken
müssen. Für die weltweite Oberliga gibt es aber noch zu
viele steinige Wege zu bestreiten. So wirken die zehn
Lieder zwar grundsolide, verfügen über ein ansprechendes
kompositorisches wie auch musikalisches Niveau, lassen
aber den nötigen Zauber vermissen. Und dies selbst bei
"Metal Strike", welches mit Gastbeiträgen
internationaler Grössen wie Tony Martin, Blaze Baley,
Paul DiAnno und anderen eingesungen wurde. Hier zeigt es
sich auch am deutlichsten, dass die Lieder doch etwas zu
chaotisch strukturiert sind. Geteilt werden die
Meinungen auch über die Leistung von Sängerin Maya
Khairallah sein. Ihr Timbre ist zwar ansprechend, aber
definitiv nicht jedermanns Sache. Zudem wirken auch die
Gesangslinien immer wieder sehr schräg. Dies kann
durchaus als eigenständig und positiv betrachtet werden.
Für mich klingt es aber immer wieder ziemlich falsch,
neben der Spur und teilweise sogar nervend. Ignoriert
man den Exotenbonus aufgrund der ungewöhnlichen
Herkunft, bleibt gar ein knapp durchschnittliches Album.
Und dies, obwohl Zix wie bei "A Thousand Wars At Sea"
gar fernöstliche Klänge einbauen. Diese Elemente könnten
bei künftigen Alben aber noch besser und deutlicher
herausgeschält werden. "Tides Of The Final War" bringt
den Libanon auf die Heavy Metal-Weltkarte mit einer
sympathischen, grundsoliden Band. Es bleibt zu hoffen,
dass es diese schafft, möglichst bald Welthits zu
schaffen, um damit langfristig im Gespräch zu bleiben.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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VESEN - Rorschach Soulseller Records
Wer an Norwegen denkt, wird neben Fjorden und Wäldern
auch automatisch brennende Kirchen vor seinem inneren
Auge sehen, zumindest, wenn man sich etwas für die
Geschichte des Black Metal interessiert. Vesen wurde in
den späten 90er-Jahren in Skogbygda geformt und hat bis
anhin im Untergrund sein Unheil verbreitet, dabei wird
"Rorschach2 die Truppe kaum aus den dunklen Untiefen in
die breitet Popularität treiben, aber dieser Umstand ist
keinesfalls negativ zu sehen. Zudem ist der Sound,
welche Vesen praktizieren nur beschränkt auf Black Metal
zu reduzieren, denn abgesehen von den
Schwarzwurzel-Einflüssen gesellt sich zum Schaffen noch
eine dicke Portion Thrash- und Heavy Metal der alten
Schule mit dazu, was wiederum dazu führt, dass
"Rorschach" nicht einfach ein Werk blinder Raserei ist.
Im Gegenteil, denn oftmals gleiten die Songs im Mid
Tempo-Bereich hin und her, was "Rorschach" streckenweise
überraschend viel Groove verleiht. Dazu darf man auch
mal in den Genuss eines Gitarrensolos kommen oder gar
den Hauch einer Melodie, was Anbeter des Höllenfürsten
natürlich sofort abschrecken lässt, doch um gleich die
Zweifel zu nehmen: "Rorschach" ist kein Anwärter auf den
Friedensnobelpreis oder ein Springbrunnen der Harmonie
und unendlichen Liebe, sondern ein schmutziger Bastard,
der mit seiner verwaschenen Produktion viel Retro-Charme
versprüht. Metalcore und Modern Metal mögen durchaus
seine Daseinsberechtigungen haben und sind definitiv in
der Gegenwart verankert, doch dieser Retro-Trend zu den
Wurzeln des Metal und Rock durchdringt immer stärker die
gesamte Szene, dabei mögen einige Bands gewollt Kapital
daraus schlagen, den Norwegern jedoch kauft man den
Mittelfinger auf Hochglanz und Moderne auch wirklich ab.
Wenn ihr mir nicht glaubt, dann hört euch selber mal
"Target: Horizon", "Damnation Path" oder "Screaming
Sane" an und entscheidet selbst, ob der Untergrund euch
begeistern kann. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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ASKARA – Horizon Of Hope Eigenvertrieb
Progressive/Gothic Metal? Könnte man als Grobdefinition
so stehen lassen, da sehr viele Anzeichen dafür zu
erkennen sind, als da wären: Wechselgesang zwischen
Growls und Clean Vocals, Keyboards, eine ehere düstere
Grundstimmung – so viel zum Thema Gothic. Progressive
kann man die Mucke als solches ansehen, als dass man
bewusst versucht, gewisse Strukturen aufzubrechen und
immer mal wieder verschiedene Wechselspiele mit
einbezieht. Auch ist es nicht immer das altbekannte
Schema F, das hier bedient wird. Zudem, und das muss
auch noch gesagt werden: Für ein Debut ist „Horizons Of
Hope“ echt gut produziert worden, man kann die
Instrumente klar differenzieren, und der Gesang
verschwindet nicht im Klangteppich. Gute Sache! Nun zu
den eher weniger erfreulichen Punkten: Mir persönlich
sind die Vocals zu sehr auf Vorsicht bedacht, man geht
auf Nummer sicher, da fühle ich nicht wirklich etwas
dabei. Myriam singt sehr sopran-mässig, Vergleiche mit
bekannten Kapellen wie Nightwish zu Tarja-Zeiten oder
auch Within Temptation sind erkennbar – nur eben singt
die gute Dame zu zögerlich, zu zurückhaltend für meinen
Geschmack. Aber singen als solches kann sie, das stelle
ich keineswegs in Frage. Die Growls sind ebenfalls eher
gewöhnungsbedürftig, es klingt immer so, als würde Elia
dauernd die Lippen spitzen – kann man machen, ich
persönlich habe so meine liebe Mühe damit. Schlecht ist
es nicht, einfach halt gewöhnungsbedürftig – genauso wie
die weinerlichen cleanen Vocals bei „Artefact Of Want“,
aber ich gehe davon aus, dass das gewollt ist. Nun,
bevor ich hier noch mehr schreibe, ziehe ich lieber ein
Fazit: Wer auf ‚modernen‘ Gothic Metal steht (denn mit
der ursprünglichen Definition hat heutzutage kaum noch
eine Band etwas gemein), und dazu noch keine
vorgefertigte Schablone benötigt, in welcher das
immergleiche Schema repetitiv wiederholt wird, der
sollte sich echt mal Askara reinziehen – und sei es auch
‚nur‘ deswegen, weil es wieder mal Schweizer Newcomer
gibt, die sich an düsteren Tönen versuchen. Für ein
Debut ganz ordentlich. Toby S. Punkte:
7.0 von 10
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HIEROPHANT - Mass Grave Season of Mist/Irascible
Nach einem kurzen, dunklen Intro legen die Italiener von
Hierophant mit "Execution Of Mankind" los wie die
Feuerwehr. Blastbeats von der extremen Seite föhnen
einem das wenige Haar, das noch bleibt, nach hinten.
Nach der schnellen Attacke haben sich die Italiener
gefunden, und man hat auch schleppende und grollende
Parts im Repertoire. Black Sludge Hardcore oder so was
nennt sich der Stil der Südländer, in dem man wildert.
Die Instrumentenabteilung bringt dann in den zehn Songs
auch mächtig Power, um den röchelnden Growler/Sänger zu
unterstützen. Leider ist nach ein paar Songs die Magie
des ersten Songs und Eindruck weg und die Musik dümpelt
ein bisschen vor sich hin. "Mass Grave" ist eine
durchzogene Platte geworden. Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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ANNISOKAY - Devil May Care
Long Branch Records/Musikvertrieb
Wie immer, wenn es sich um
Metalcore handelt, kommen bei manchen Metal-Liebhabern
Zweifel auf. Das Genre wird oft belächelt, genauso wie
die Fans. Dies ist nur teilweise berechtigt. Wer jedoch
urteilt, bevor er sich ein Bild gemacht hat, ist
mitschuld am schlechten Image. Die Gruppe aus Halle
beweist mit ihrem neuen Album nämlich, dass Core trotz
aller Vorurteile gut klingen kann! Für Fans wird das
Album eine weitere gute Platte darstellen, für den
Skeptiker hingegen positive Überraschung. ANNISOKAY
verbinden den klaren Gesang mit Growls und Screams auf
eine sehr angenehme Art und setzen im Gegensatz zu
anderen Vertretern des Genres nicht auf
Härtedemonstration. Das Resultat dürfte somit auch
diejenigen ansprechen, die sich sonst vehement dagegen
wehren. Im Zweifelsfall lieber trotzdem kurz reinhören.
Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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ESBEN AND THE WITCH - Older Terrors Season Of
Mist/Irascible Esben And The Witch-Fans sind
geduldige und offenherzige Menschen, denn wer nicht über
diese Attribute verfügt, wird mit den ausufernd langen
Klangcollagen des britischen Trios nicht allzu viel
anfangen können. Den gemäss Selbsteinschätzung Heavy
Atmospheric Rock genannten Stil, den sie auf ihrem
vierten Langdreher anbieten, ist die logische
Fortsetzung des ursprünglich eingeschlagenen Weges. Was
man zu den Gründungszeiten vor acht Jahren noch
verheissungsvoll 'Nightmare Pop' nannte, wodurch der
Band meines Erachtens fälschlicherweise eine
stilistische Nähe zu den frühen The Gathering
angedichtet wurde, würde ich heute eher als eine sehr
aufs Wesentliche reduzierte Mischung aus psychedelischem
Post Rock, Folk und Gothic Rock mit dezenten
Doom-Anleihen bezeichnen. Liest sich schräg, und so
klingt es im Endeffekt auch. Die vier überlangen Tracks
leben von Wiederholungsmomenten, sich sehr langsam
aufbauenden Spannungsbögen, dem schamanischen
Schlagzeugspiel von Drummer Daniel Copeman und dem
kristallkraren Klagegesang von Fronthexe Rachel Davies,
welche zeitgleich den Bass bedient. In diesem ganzen das
Unheil evozierende Klang-Sammelsurium spielt Gitarrist
Thomas Fisher eine eher untergeordnete Rolle, denn er
erhält recht selten die Gelegenheit dazu, satte Riffs
rauszuhauen. Stattdessen ist er viel mehr dafür
zuständig, durch gezieltes Zupfen einzelner Töne und
Akkorde für begleitende Farbtupfer zu sorgen. "Older
Terrors" ist ein instrumental sehr abgespecktes - und
zeitgleich äusserst intensives Album, das dem Zuhörer
viel Geduld und Einfühlungsvermögen abverlangt. Fans
werden es eh lieben, und sonstigen Liebhabern von
pechschwarzen, meditativen Klängen kann ich es nur
wärmstens empfehlen. Mirko B.
Punkte: 6.7 von 10
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DESTINY - Climate Chance GMR Music Destiny
ist eine Schweden-Truppe mit musikalischem Potential,
aber leider auch mit zu vielen Elementen innerhalb eines
Songs. Man ist nicht Power Metal, man ist nicht
Progressive Metal, sondern liegt zwischen Stuhl und
Bank. Mit einer Prise King Diamond, etwas Helstar und
ganz viel Tad Morose wird man sicher Fans ansprechen
können. Allerdings weiss man bei den genannten Truppen,
abgesehen vom King, dass der grosse Durchbruch immer ein
grosser Wunsch blieb. «Lead Into Gold» klingt sehr
vielversprechend, hat aber hat einfach auch seine
Grenzen. Vielleicht wäre ein anderer Shouter keine
schlechte Wahl, auch wenn Jonas Heidgert ein guter
Sänger ist, aber Akzente kann er nicht setzen. Der
packende Moment fehlt, und so haben die 13 Songs mit
teils einer Spielzeit von über acht Minuten ihre
Momente, aber durchgehend von einen kompakten und
begeisternden Album zu sprechen? Nein, da fehlt einiges!
Tinu
Punkte: 6.7 von 10
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ETERNAL DEFORMITY – No Way Out Temple Of Torturous
Records Was die Polen hier auf ihrem sechsten
Longplayer veröffentlichen, ist beileibe keine leichte
Kost – Progressive Gothic/Dark/Black Metal könnte so
knapp als Anhaltspunkt herhalten, greift aber zu kurz.
Prinzipiell orientiert man sich schon an bekannteren
Mustern, weitet diese aber aus, verlängert, setzt an…
Man könnte von einem erweiterten Patchwork sprechen,
wenn man möchte. Dies äussert sich in ausgedehnteren
Passagen der Rhythmus- und Solo-Fraktion, zusätzlichen
Einschüben mittels Keyboards oder atmosphärischen
Abschnitten. Beim Gekreische in Kombination mit der
Musik könnte man beinahe von einem Bastard aus Cradle Of
Filth und Dream Theater sprechen. Wenn der Gesang
allerdings clean wird, wird man auch an Truppen wie
Memory Driven oder sachte Crematory erinnert. Anyway,
wer’s gerne vertrackt, aber dennoch düster mag, der ist
mit Eternal Deformity gut bedient. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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PIGHEAD - Until All Flesh Decays Rising Nemesis
Records Auch schon seit neun Jahren aktiv,
bedienen PIGHEAD aus dem grossen Kanton im Norden mit
einiger Bekanntheit die Brutal/Slam-Death
Metal-Anhänger. Und auch auf dem neuen Album geben sich
einmal mehr eitriger Gitarrensound, Blasts, Growls und
Pigsqueals (nomen est omen) unerlässlich die Klinke in
die Hand, wirken aber trotz meist hohen bpm-Zahlen eher
groovig und sind daher bestens geeignet um slammend die
Hosen runterzulassen. Wer auf Kapellen wie Amagortis,
Katalepsy oder Devourment steht dürfte mit "Until All
Flesh Decays" ebenfalls eine kleine Heimat finden.
Reinhören. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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ULCERATE – Shrines Of Paralysis Relapse
Records/Non Stop Music Uff – das rödelt von
Anfang an schwer verdaulich aus den Brüllwürfeln.
Technisches Todesmetall aus Neuseeland? Inzwischen habe
ich echt alles gehört – kein Wunder, nach mehr als 10
Jahren MetalFactory. Aber ich schweife ab. Punkt ist:
Die Neuseeländer spielen definitiv Death Metal, aber
dermassen vertrackt und punktgenau, dass man sein
Uhrwerk danach richten kann. Zwischendurch gibt es
kleinere Verschnaufpausen, aber danach wird gleich
weiter geholzt. Einzig „Chasm Of Fire“ hat mich
persönlich ein wenig mehr gefesselt, weil hier ein wenig
mehr erkennbare Struktur mit eingebracht worden ist.
Ansonsten muss ich sagen: Es ist mir viel zu viel
Geprügel und Geröchel (welches dazu noch sehr monoton
klingt), als dass mir dieser Sound gefallen könnte.
Sagen wir’s so: Wer mit Deathspell Omega oder Hate
Eternal etwas anzufangen weiss, der sollte sich die neue
Ulcerate-Platte zu Gemüte führen. Wer auf präzise
gespielten, derb dargebotenen Death Metal steht –
sowieso. Mehr ist nicht zu sagen, denn am Spiel der
Jungs oder an der technischen Seite kann nicht gemäkelt
werden. Love it or hate it. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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ATLANTIC TIDES - Atlantic Tides Scarlet Records
"Atlantic Tides" ist eine Alternative Rock-Band aus
Italien. 2010 gegründet in Milano will man verschiedene
Stile in einen verschmelzen lassen. Von Pop zu Indie und
R&B zu Hardcore findet man in der Musik von den
Südländern ein bisschen alles. Erster Höreindruck ist,
dass mir der Sound doch recht glattgebügelt erklingt, um
ins Radio zu kommen. Eh ja man sucht die amerikanischen
Charts, aber Leute, dort drüben gibt es schon
hunderttausende Kapellen mit solch einem Sound, der
nicht mal so schlecht ist. Wie schon erwähnt ist die
Musik nicht über, aber um in die Champions League zu
kommen muss doch das gewisse Etwas da sein, und das
haben Atlantic Tides nicht. Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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RAVENCULT - Force Of Profanation Metal Blade/Sony
Wer gerne musikalisch durch das Fegefeuer wandert,
dem ist bekannt, dass Black Metal nicht unbedingt immer
aus dem eisigen Norden stammen muss. Auch auf der
Sonnenseite der Erdkugel gibt es so manche Truppe, die
die Finger nicht vom Bösen lassen kann. Dazu gesellen
sich auch die Griechen von Ravencult, welche mit "Force
Of Profanation" ihr drittes Werk der Unbarmherzigkeit
unter das Volk mischen. Der grösste Unterschied zu den
Nordländern liegt hier im Ansatz, dass Ravencult weniger
auf einer kalten und eisigen Atmosphäre aufbauen,
sondern mit ihrem Bastard aus Thrash und Black Metal
direkt in die Eingeweide schlagen. Schnörkellos und ohne
Experimente wird hier die 'Black'n'Roll'-Keule
geschwungen und dies meist in einem Höllentempo, das
keine Gnade für Melodien zeigt. Rotzig und schmutzig
tönt "Force Of Profanation" vom Anfang bis zum Schluss,
und man könnte fast denken, dass Ravencult die Motörhead
des Black Metal sind, zumal sich der kernige Sound einen
Dreck um moderne Einflüsse schert. "Force Of
Profanation" ist weder elitär noch borniert, sondern
ehrlicher schwarzer Schweiss der Arbeiterklasse, welcher
aus jeder Pore der Scheibe tropft. Gerade dieser Ansatz
der nackten Ehrlichkeit mit einem Hauch von Rebellion,
welche Ravencult hier versprühen ist das, was auf "Force
Of Profanation" richtig Spass macht. Jedoch hat dies
auch seinen Preis, denn die Songs sind nun mal kein
Feuerwerk der Abwechslung. Hat man einen gehört, ist
nichts mehr da, was auf "Force Of Profanation" wirklich
noch für eine Überraschung sorgt. Diesbezüglich hege ich
auch gewisse Zweifel daran, dass Ravencult mit ihrem
neuesten Werk über lange Zeit hinweg gesehen einen
Klassiker für die Ewigkeit vom Stapel gelassen haben.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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NITERAIN - Vendetta Live Management
NiteRain sind, so glaube ich, eine dieser Bands, die man
live gesehen haben muss und auf Konserve eher
unspektakulär klingen. Mit ihrem sleazigen Hard Rock und
einer gehörigen Portion «Sex, Drugs and Rock'n'Roll»
geben die vier Herren Gas. Musikalisch, leider, bieten
NiteRain nichts, das man nicht schon bedeutend besser
gehört hat. Eigentlich sollte mich der Sound völlig aus
den Latschen hauen, aber das Material ist nicht mehr als
okay. Bedeutet auch, dass nicht jede Band, die aus
hübschen Jungs besteht und den Mädels ein feuchtes
Höschen besorgen, auch Klassemusiker sind. Abgesehen von
«Lost And Wasted» bleibt rein gar nicht hängen. Da
klingen Reckless Love frecher und The Treatment
ausgereifter. Vielleicht beim nächsten Mal, oder wenn
man die Herren auf der Bühne sieht, aber so bleibt ein
ziemlich fader Beigeschmack. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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DARK MILLENNIUM - Midnight In The Void Dark
Millennium Nach vielen Jahren beschlossen die
Deutschen Death-Metaller, sich wieder zu vereinigen und
das Ergebnis der frischen Zusammenarbeit lässt sich
hören. Präzise Riffs und Christian Mertens’ interessante
Stimme fliessen schön zusammen und man kann nicht umhin,
eine gewisse Sympathie für die Band zu entwickeln.
Längerfristig bleibt allerdings wenig haften, was sehr
schade ist. Für Death Metal ist der Sound nicht allzu
düster und «brutal», was sicher einen Pluspunkt für
diejenigen darstellt, die normalerweise keine der
extremen Genres des Metal hören. Die durchaus melodiöse
Scheibe hört sich gut, verschwindet allerdings sehr in
den Hintergrund und kein einziges Lied schafft es, eine
hundertprozentige Aufmerksamkeit zu erwecken. Somit ist
es ein weiteres Album, welches auf die «Zur Abwechslung»
Liste kommt. Sehr schade, da Potenzial da gewesen wäre.
Monika M.
Punkte: 6.5 von 10
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HOLLYWOOD GROUPIES - From Ashes To Light Art Gates
Records "From Ashes To Light" ist, nach dem
2010er-Debut "Punched By Millions Hit By None" und der
EP "Bitchcraft" von 2014 das zweite komplette
Studioalbum der Italiener und stellt einen totalen
Stilwechsel der Band dar. Aber der Reihe nach: Das
Debut, damals noch mit Sängerin, war sehr deutlich im
Sleaze Metal verwurzelt und bestach mit einer gesunden
Portion Punk und Rotz Rock. Auch das Auftreten der Band
passte hier voll ins Bild, und so konnten sich Hollywood
Groupies im Laufe der Jahre nicht nur die Bühnen mit
Größen wie Lordi oder Twisted Sister teilen, sondern
auch ein Gig im legendären Whisky A Go Go steht in der
Biographie. Vier Jahre später fuhren die Italiener die
Punk-Einflüsse stark zurück und definierten ihren Sound
auf der "Bitchcraft"-EP erstmals neu. Die Musik wurde
härter, ohne aber nur einen Schritt vom Sleaze Metal
abzuweichen. Als ich dann die ersten Töne des neuen
Albums "From Ashes To Light" hörte, kam mir nicht nur
der Sound etwas fremd vor, denn auch die weibliche
Stimme fehlte. Offenbar wurde die Sängerin durch einen
Sänger ersetzt, allerdings ist mir in keinster Weise
bekannt, wann und wieso. Ich musste aber tatsächlich
erst einmal intensiv nachschauen, ob es sich hier auch
um die Hollywood Groupies handelt, die ich kannte und
erwartet hatte. Die neue Ausrichtung der Band orientiert
sich nämlich sehr deutlich an moderneren Klängen, die
hier und da zwar immer mal wieder andeuten, welche
musikalische Richtung die Hollywood Groupies früher
spielten, aber mit dieser im Grunde nichts mehr zu tun
hat. Songs wie der Opener "The Wheel", "Hell Can Wait",
"Brand New Way" oder "Glory Hole" wechseln zwischen
modernen Riffs und Melodie hin und her und enden
meistens in einem Refrain, der zum Mitsingen einlädt.
Vergleiche zu den Black Veil Brides sind nicht von der
Hand zu weisen, hier dürften aber auch Fans von Bands
der Marke Bullet For My Valentine Gefallen finden.
Schlecht ist "From Ashes To Light" wahrhaftig nicht. Die
Songs haben tolle Melodien und stellenweise ordentlich
Druck, wenn man die Hollywood Groupies aber vom Debut
kennt und, wie in meinem Falle, auch besser findet,
wirkt ein Großteil des Albums fremd und auch
unspektakulär. Vielleicht hätte man darüber nachdenken
sollen, mit der neuen Ausrichtung der Band auch den
Bandnamen zu ändern, denn dies passt nicht mehr so recht
zusammen. Sascha Sch.
Punkte: 6.4 von 10
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MICROCLOCKS – Soon Before Sundown Echozone
Die Deutschen machen eine Art progressiven Electro/Pop
Rock, der sich teils stark am sphärischen Rock der 70ies
und 80ies orientiert, aber trotzdem eher modern
rüberkommt. Textlich geht es laut der Band selbst um
“Werteverfall, falsche Ideale, Verlust von
Privatsphäre“, wobei die Sozialkritik nicht sonderlich
in die Tiefe geht. Das Album wirkt allgemein etwas
seicht und oberflächlich – so sind kaum wirklich
herausstechende Stücke mit dabei, die den Silberling aus
der Mittelmässigkeit heraus zu reissen vermögen. Der
Gesang von JT ist durchaus gewöhnungsbedürftig, doch
gleichzeitig leider auch nichts Aufregendes. Das ist
denn auch der grösste Schwachpunkt des Albums, da seine
fehlende Stimmgewalt automatisch eine gewisse Monotonie
mit sich bringt. Auch instrumental haut mich der
Silberling jetzt nicht unbedingt vom Hocker – zwar gibt
es einige Zwischenspiele (typisch 70ies halt), doch ist
die Gitarre schlicht zu brav und die Synthies zu
gewöhnlich, um wirklich Eindruck zu schinden. Allerdings
ist die sphärische und leicht melancholische Stimmung
sehr schön und zieht sich wie ein roter Faden durch das
gesamt Album. Anspieltipps sind der abgespacte
Titeltrack “Soon Before Sundown“, das eingängige und
recht kritische “The Edge“ oder das etwas energetischere
“Life Is Grim“. Fazit: “Soon Before Sundown“ ist das 3.
Album der Kombo aus dem Ruhrgebiet. Leider ist der
Silberling etwas gar seicht geraten. Zwar gibt es einige
schöne Momente, doch hinterlässt die Musik keinen
wirklich bleibenden Eindruck und taugt daher eher zur
unaufgeregten Hintergrundbeschallung als zum aktiven
Hörvergnügen. Wer auf ruhigen, sphärischen Electro Rock
steht, der kann hier aber ruhig mal ein Ohr riskieren.
Patricia H.
Punkte: 6.2 von 10
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DOPE - Blood Money Part 1
Steamhammer/Musikvertrieb Man hört immer wieder
von Bands, die es schon seit einer Ewigkeit gibt, die
aber nie den grossen Durchbruch geschafft haben. Dazu
gehören auch Dope. Die Band um Mastermind Edsel Dope
veröffentlicht nach sieben Jahren Abstinenz ihren
Longplayer "Blood Money Part 1". Das Album war bereits
für 2014 angekündigt und verzögerte sich dann noch um
zwei Jahre nach hinten. Ihre Stilrichtung ist ein
Gemisch aus Industrial, Nu Metal und Alternative Metal.
Schon beim Opener "Blood Money" wird klar, das reicht
nicht aus, um sich von der grauen Masse abzuheben. Wo
Korn anfangen, hören Dope schon wieder auf. Zu normal
und zu harmlos klingen die einzelnen Tracks. Natürlich
hört man ab und zu Shouts, grundsätzlich bleibt man aber
eher beim klaren Gesang und auch der instrumentelle
Härtegrad ist irgendwo im mittleren Bereich anzusiedeln.
Mid Tempo scheint die Komfortzone der Amerikaner zu
sein. Ausnahmen bilden Titel wie "Drug Music" und
"Hypocrite", Songs die wirklich mit Hammer-Riffs und
aggressiven Vocals auffahren oder "The End Of The
World", das durch wilden Dub-Step-Beat richtig
aufgewirbelt wird. Ansonsten wird die Platte durchs Band
von sanftem Industrial Metal beherrscht, was nach einer
Wartezeit von sieben Jahren und bei 15 Songs den Fans
eher nicht so schmecken wird. Es bleibt zu hoffen, dass
"Blood Money Part 2" doch deutlich positiver ausfällt
und Edsel und Co. zu ihren Wurzeln und zu alter Härte
zurückfinden. Oliver H.
Punkte: 6.1 von 10
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SOGGY - Soggy (Re-Release) Outer Battery Records
Die Franzosen Soggy formierten sich im fernen Jahr 1978
und spielten anfangs Covers von Alice Cooper, Black
Sabbath, MC5 und The Stooges. Bei Letzteren sind sie
dann schlussendlich stilistisch hängengeblieben, denn
auch wenn auf der Zweitauflage dieser Compilation (zum
ersten Mal erschienen 2008) mit Aufnahmen von 1980 und
1981 hier und da das eine oder andere NWOBHM-Riff
durchschimmert ("I Feel Top Of The World", "Cellulitis
Is The Top Of The Shapeless Body", "Waiting For The
War"), war der Bandsound schon immer zu rotzig, um sich
ernsthaft in der Metal-Szene etablieren zu können. Zum
punkigen Image hat aber neben der schnoddrigen Attitüde
der ganzen Band vor allem Sänger Beb Soggy beigetragen.
Verglichen mit dessen Schiefgesang ("Cursed Boy" ist
schlicht unterirdisch) gab sich damals selbst ein
gewisser Johnny Rotten mehr Mühe, die Töne zu treffen.
Interessant ist teilweise auch seine Aussprache,
beispielsweise in der knietiefen MC5-Verneigung "47
Chromosomes". Wenn er da voller Inbrunst "Fotti-ziiwen,
fotti-ziiwen Chromosomes" grölt, kann ich mir ein
Schmunzeln beim besten Willen nicht verkneifen.
Wahrscheinlich lag es an seiner energiegeladenen
Bühnenperformance, die sich ganz offensichtlich an jener
von Iggy Pop orientiert, dass der drahtige Typ den
Posten als Frontmann bekommen hat. Konsequenterweise hat
man dann auch "I Wanna Be Your Dog" von The Stooges
gecovert und hier draufgepackt. Von der Soundqualität
her steckt "Soggy" das ganze Gebiet von ganz passabel
bis absolut grottig ab und ist somit bestenfalls für
nostalgische Punks, Rock-Archäologen und Musikhistoriker
von Interesse. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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UNHEILIG - Von Mensch zu Mensch Universal Music
Dem Grafen von Unheilig scheint das Abschiednehmen
schwer zu fallen: Bereits 2014 kündigte Unheilig den
Ausstieg an, inklusive letztem Album ("Gipfelstürmer")
und anschliessender Abschiedstour ("Zeit zu gehen").
Danach folgte noch eine Abschiedstour ("Das letzte Mal")
und, oh Überraschung, kommt jetzt noch ein weiteres
Abschiedsalbum. Da wollte wohl jemand die Kuh bis zum
Ende melken? Leider durchaus bezeichnend für die
musikalische Karriere des Grafen. Das Marketing und die
Show stehen im Vordergrund, während die Musik nach und
nach zur Nebensächlichkeit verkommt. In den
Anfangstagen, als Unheilig noch fest in der Schwarzen
Szene verankert war, fand ich die Band eigentlich
wirklich sehr gut. Allerdings hat der Graf dann immer
mehr auf Massentauglichkeit gesetzt, die Ecken und
Kanten gründlich abgeschliffen und kaut nun die immer
gleichen, poppigen Melodien wieder und wieder durch -
Düsterschlager halt. Mittlerweile haben leider auch die
Lyrics den absoluten Tiefstpunkt erreicht: Eine
Ansammlung aus ausgelutschten Klischees und
Sprichwörtern, die den literarischen Wert einer
Grusskarte aus dem Supermarkt aufweisen. Das Album
beginnt mit dem instrumentalen Intro "Auf ein Letztes
Mal" - an sich ganz schön zu Anfang, doch wird es sehr
schnell sehr langweilig und monoton, so dass es sich
scheinbar ewig hinzieht. Das schlimmste daran: Das Outro
"Für alle Zeit" ist quasi genau das selbe noch einmal!
Einfach noch länger. Der nächste Track "Egoist" ist
hingegen tatsächlich gut gelungen, hat etwas mehr Power
und erinnert an die guten alten Tage. Tatsächlich klingt
es ein wenig wie Eisbrecher. Der Titeltrack "Von Mensch
zu Mensch" klingt wie jedes x-beliebige Schlagerlied,
unterlegt mit einer leicht elektronisch angehauchten
Kaugummi-Melodie und einem extrem oberflächlichen Text.
Tatsächlich sind sehr viele sehr kitschige Lieder mit
dabei, wie das Schlager-Lied "Heimatlos", das
pseudopoetische "Tausend Rosen" oder auch "Mein Leben
ist die Freiheit", das genau so gut aus der Feder von
Pur stammen könnte.
Eigentlich fallen die meisten
Tracks in diese Kategorie. Auch auf diesem Album findet
sich wieder ein Lied über den Tod. Unheilig hat übrigens
gleich 2 Lieder in den Top Ten der Songs, die am
häufigsten auf Beerdigungen gespielt werden (Ja, so eine
Liste gibt es tatsächlich: Trauerhits 2012): "Geboren um
zu leben" und "So wie du warst". Mit "Ich würd dich gern
besuchen" werden es dann wohl drei? Mit "Walfänger" ist
dem Grafen dann wieder ein wirklich schöner Track
geglückt, der etwas aus dem Einheitstrott ausbricht.
Abgeschlossen wird das ganze mit einer neuerlichen
Abschiedsrede in Form von "Ein letztes Lied", damit auch
jeder versteht, dass dies tatsächlich das Ende ist.
Wirklich. Zumindest, bis dann der Mitschnitt des
Abschiedskonzerts veröffentlicht wird. Oder noch eine
Best Of. Oder vielleicht ein Comeback-Album? Oder eine
"Das Leben nach Unheilig"-DVD? Wir werden sehen...
Fazit: Ich bin tatsächlich kein Fan von Unheilig und
daher vielleicht etwas voreingenommen, aber dieses Album
hat meiner Meinung nach nicht sehr viel zu bieten.
Ohrwürmer wie "Geboren um zu leben" sucht man hier
leider vergebens, die meisten Tracks laufen fast nahtlos
ineinander über und ein Text ist sinnbefreiter als der
nächste, mit ein paar wenigen Ausnahmen. Fans, die auf
der Abschiedstour dabei waren, werden sich aber
sicherlich über "Einer von Millionen" freuen sowie über
das vorab veröffentlichte "Mein Leben ist die Freiheit".
Ich glaub ja nicht, dass dies tatsächlich das letzte
Lebenszeichen von Unheilig sein wird... Patricia
H.
Punkte:
6.0 von 10
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CREST OF DARKNESS – Welcome The Dead My Kingdom
Music
Die Norweger gehören zu
einer dieser Bands, die bereits seit 1993 Musik machen,
den Durchbruch aber nie so richtig gepackt haben. Die
Aufnahmen haben Druck und klingen modern, während denn
Riffs die Herkunft nicht abzustreiten ist. Bereits bei
Opener gibt es zudem nette Soli und Breaks. Letztere
finden sich auch beim folgenden ‘Chosen By The Devil’,
welches ebenso plakative Chöre im Refrain verarbeitet
sowie ein Synthesizer im Hintergrund einwebt. Erst bei
‘Scourged And Crucified’ wird das Tempo zumindest beim
Anfang noch tiefer gehalten. Der Wechsel erfolgt dann
mit dem Brecheisen, der Riff ist vergleichsweise
langweilig und kann leider gar nicht überzeugen. Mit
‘Borrowed Life’ wird ein wenig Thrash verarbeitet, wobei
auch die Keyboards mehr Platz bekommen. Aber so richtig
zündet auch dieser Track nicht, denn während die Keys
eher lange Akkorde spielt, versuchen Gitarre und
Schlagzeug durch klassische Taktwechsel Spannung zu
erzeugen. Was der hypnotischen Wirkung der Keys
entgegenwirkt. Gute Lieder sind einfach mehr als die
Summe ihrer Einzelteile, und so macht Welcome The Dead
zwar keine grossen Fehler, ob aber drei bis vier
durchschnittliche Lieder einen Kauf rechtfertigen muss
in diesem Fall den Fans überlassen werden. Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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PROJEKT MENSCH - Herzblut Kernkraftritter Records
Projekt Mensch ist die neue
Band von Sänger Deutscher W. (OHL, Der Fluch) und bringt
nach "Seelenfeuer" nun das zweite Album auf den Markt.
Die Kombo produzierte eine eher düstere Variante der
Neuen Deutschen Härte; Eine Spielart, die dann von der
Presse auch prompt als Neue Dunkle Härte betitelt wurde.
Auch das neuste Werk geht wieder in die selbe Richtung:
Die Texte behandeln vor allem christliche Themen und
Märchen, allerdings mit einem sehr düsteren Twist. Die
Lyrics sind jetzt nicht gerade tiefgründig oder kreativ,
aber mit dem muss man in diesem Genre nun mal rechnen.
Allerdings sind gerade die Refrains teils fast
unerträglich repetitiv: Ein vor Klischees triefender
Vers wird immer und immer wieder wiederholt. Klassisches
Schema X eben. Der Gesang von Deutscher W. ist konstant,
aber halt auch ungemein monoton. Die eher unaufgeregte
Instrumentalisierung und die leicht unausgewogene
Abmischung, bei welcher der Gesang noch mehr in den
Vordergrund gerückt wird, verstärken diesen monotonen
Eindruck noch zusätzlich. Das macht das Album ziemlich
langweilig, und es gibt nur wenige Tracks, die sich vom
Rest abheben. Anspieltipps sind "Dunkelheit",
"Spieglein, Spieglein" sowie "Schuld und Sühne". Fazit:
Wer auf die etwas dunklere Seite der Neuen Deutschen
Härte steht, der kann hier ruhig mal reinhören, auch
wenn die Mischung aus Gothic und NDH mitunter arg
klischeehaft daherkommt... Patricia H.
Punkte:
6.0 von 10
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VULGAR DEVILS - Temptress Of The Dark Pure Rock
Records//Musikvertrieb
Vulgar Devils sind zwar eine
neue Formation, doch bei dem Trio aus Cleveland, USA,
handelt es sich nicht um 'Grünschnäbel'. Sänger und
Gitarrist Dave Overkill sowie Drummer Matt Flammable
spielten bei Destructor und holten sich Venomin
James-Bassist Erin Lung ins Boot. Auf ihrem 8 Tracks
umfassenden Debutalbum "Temptress Of The Dark" spielt
das Trio eine Mischung aus klassischem Heavy Rock mit
starken NWOBHM-Einflüssen. "Devil Love" bringt den Hörer
nach einem langen Motörhead-lastigen Intro direkt in die
frühen Zeiten von Iron Maiden mit Paul Di'Anno zurück.
Alle Songs sind wirklich nicht schlecht, doch es sticht
auch keiner heraus, alle klingen recht ähnlich. Es
fehlen die Hits. Zudem wirkt der Gesang hier und da zu
schwach und könnte z.B. bei "Forget About Tomorrow" oder
"World's End" etwas stärker und rauer abgemischt sein.
So ist "Temptress Of The Dark" wirklich kein schlechtes,
aber eher durchschnittliches Album, welches sicherlich
keine Wellen schlagen wird. Nun, NWOBHM-Fans könnten
hier Gefallen finden, doch meinen Geschmack trifft es
nicht. Juliane E.
Punkte:
5.5 von 10
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TRAUMER - Avalon Fastball Music/NonStopMusic
Aus Brasilien stammt das Quintett TraumeR. Klassischer
Power Metal, der eine starke Schlagseite zum
italienischem Metal aufweist und leider niemals den
Qualitätslevel von Angra oder Andre Matos hat. Ist alles
ganz nett gemacht, die Stimme passt zu den harmonischen
Gitarren- und Keyboardparts. Aber richtig zünden, das
tut keines der zehn Lieder. Wer auf die Stossrichtung
Helloween, Iron Maiden, Stratovarius und Angra steht,
darf hier getrost reinhören. Aber an diese Klassebands
reicht das Material nicht heran. Da helfen auch die
Panflötenklänge bei «Let You Go» nichts. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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NOISE POLLUTION - Unreal Scarlet
Records/Musikvertrieb Moderner Heavy Metal hat
für mich als geprägtes 80er-Kind noch nie einen grossen
Einfluss ausgeübt, geschweige denn auch nur annähernd
eine Faszination versprüht. So plätschern auch Noise
Pollution völlig bedeutungslos neben mir vorbei, denn
die Art, wie Noise Pollution krampfhaft versuchen, auf
hart zu machen, löst bei mir höchstens ein müdes Gähnen
aus. Tinu
Punkte:
5.2 von 10
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GRAND MASSIVE - 3 Metalville/Musikvertrieb
Noch nie was gehört von dieser Truppe, die nun schon mit
ihrem dritten Album aufwartet. Lustigerweise wurden die
Scheiben immer mit den entsprechenden Nummern versehen.
So hiess das Debut «1», das Folgewerk «2» und
logischerweise der neueste Streich «3». Abgesehen von
diesem sich wiederholenden Part wie klingt die Musik auf
dieser sieben Songs umfassenden Scheibe modern,
metallisch und recht aggressiv. Aber leider auch völlig
austauschbar. Wer allerdings auf einen gewaltigen
Hassbolzen steht, der, in ein modernes Gewand verpackt,
aus den Boxen dröhnt, der sollte sich «3» einmal
anhören. Nicht schlecht gemacht, aber auch nicht
weltbewegend etwas Neues. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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ROOT – Kärgeräs – Return From Oblivion Agonia
Records Nun, Root aus Tschechien haben schon bei
ihren älteren Scheiben immer wieder verschiedene Ansätze
verfolgt und einen leicht kauzigen Eindruck
hinterlassen. Kärgeräs, Return From Oblivion als zehntes
Album, ist da keine Ausnahme in dieser langen Geschichte
von Veröffentlichungen. Und das beginnt bereits beim
Namen, gab es doch bereits 1996 ein Album mit gleichem
Namen, aber ohne Untertitel. Und dennoch besteht die
neue Scheibe aus neuen Songs und nicht etwa aus
aufgewärmtem alten Material. Getragen wird die Musik
nach wie vor hauptsächlich von Big Boss’ Stimme.
Unterstützt mit gelegentlichen Chören (‘Black Iris’)
oder akustischen Gitarren (‘Moment Of Hope’) schafft es
diese, eine ganz eigene Art von Atmosphäre zu schaffen.
Und dennoch fehlt es dem Album an guten Riffs, packenden
Refrains oder irgendwas, was einem im Ohr bleibt oder
Lust auch einen weiteren Durchgang macht. So gibt es
beispielsweise bei ‘New Empire’ einen typischen Heavy
Metal Anfang, was dann aber durch seichtes Geklimper und
einschläfernde Vocals abgelöst wird. So empfehle ich
nach wie vor ältere Alben wie The Book oder The Temple
In The Underworld. Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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DOT LEGACY – To The Others Setalight Records
Eigentlich könnte man diese Rezension relativ kurz
halten: Für Fans der (nach wie vor aktuellen) Retro
Rock-Welle absolut empfehlenswert. So. Da wir hier aber
bei der MetalFactory sind, machen wir’s uns selten
einfach. Dot Legacy spielen exakt das, was man von einer
dumpf klingenden (man nennt das auch „Fuzz“) Rock-Truppe
erwarten kann, die irgendwo in den verdrogten
60ern/70ern stecken geblieben ist. Man hört immer wieder
elektronische Einsprengsel, die sachte an Pink Floyd und
Konsorten erinnern, aber niemals deren Klasse erreichen.
Dazu kommt der Gesang, der teilweise monoton-hypnotisch,
teilweise hektisch-irritierend, beinahe punkig
daherkommt. Dasselbe gilt für die Mucke an sich. Man
könnte beinahe das Gefühl bekommen, die Blues Pills
hätten sich mit The Devil’s Blood zusammen zu viele Pink
Floyd-Scheiben reingezogen und hätten nun einen Bastard
erschaffen, der, nun ja, ziemlich mühsam und sperrig
daherkommt. Wer mehr wissen will, kann sich die
angesagten Retro-Bands anhören, dann hat man eine
Ahnung, was einen erwartet. Für meinen Geschmack zu
verdreht und verräuchert, deswegen mach ich erst mal die
Fenster auf. Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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BON JOVI - This House Is Not For Sale Island
Records/Universal Als im letzten Spätsommer das
unsägliche B-Seiten Flickwerk «Burning Bridges»
erschien, gab ich keinen Pfifferling mehr auf diese
einstige Hammerband, die vor allem in den 80ern riesig
war und ab den 90ern, mit jedem Album mehr, den Glanz
der glorreichen Anfangstage verlor. Der negative
Höhepunkt des Ganzen wurde jedoch eine Weile früher,
genauer im Frühling 2013 erreicht, als Ur-Gitarrist und
Songwriter Richie Sambora aufgrund von Suchtproblemen
die Band verlassen musste oder selber ausstieg, wie auch
immer. Da dies gerade mitten auf der laufenden Tour war,
hing der Haussegen zwischen Jon und Richie eh schief.
Das war dann mitunter auch der Grund, warum ich auch dem
letzten Schweizer Konzert fern blieb, und das ist schon
seit 1988 so. Bon Jovi ohne Richie Sambora? Wie soll das
denn gehen?! Die erste richtige Antwort darauf heisst
«This House Is Not For Sale» und markiert das
mittlerweile vierzehnte Studioalbum der Amis. Die erste
Singleauskopplung des Titeltracks versprach immerhin
etwas, aber die Vorfreude auf den hoffentlich
ebenbürtigen, wenn nicht besseren Rest verflog
allerdings ziemlich rasch! Wirklich überrascht bin ich
allerdings nicht, doch unter dem Strich einfach nur
enttäuscht. Nach dem passablen Opener folgen nicht
weniger als sechzehn Songs (!), und anstatt dass die
Mucke endlich wieder mal ordentlich rockt, dominieren
Anbiederungen an U2 und Coldplay! Ich meine, ich mag die
beiden eben genannten Combos ja auch und in einem
grossen Stadion sind Chris Martin und seine Jungs
aktuell kaum zu toppen. Doch wir sprechen hier verdammt
nochmal von einer einstigen Top-Rockband, die
unsterbliche Klassiker wie «Livin' On A Prayer», «Wanted
(Dead Or Alive)» oder «Lay Your Hands On Me» geschrieben
hat. Und nun, ungeachtet dessen, dass der Mainstream in
der Heimat gleichwohl für den Chart-Thron gesorgt hat,
plätschert «This House Is Not For Sale» völlig blutleer
vor sich hin und bei der fast schon weinerlichen,
beinahe in Watte gepackten Ballade «Labor Of Love»
schläft einem glatt das Gesicht ein. Obwohl
Sambora-Ersatz Phil X seinem Vorgänger technisch Paroli
bieten kann und das eine oder andere Solo, wie bei «Born
Again Tomorrow» aufblitzen lässt, ist das Teil insgesamt
echt strunzlangweilig und das Thema Bon Jovi in der
Gegenwart ein für alle Male abgehakt. Wenn ich Coldplay
hören will, dann spiele ich sie auch! So, und jetzt muss
ich umgehend «New Jersey» einlegen, da ich die
verbleibenden zwei Drittel von «This House...» nicht
mehr ertragen kann! Rockslave
Punkte:
2.0 von 10
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BRAIN TENTACLES – Brain Tentacles Relapse
Records/Non Stop Music
Nein, der Mist hört nicht
nach dem zweiminütigen Intro auf. Während ich noch auf
die Auflösung eines chaotischen Intros gewartet habe,
wir spätestens nach dem dritten Lied klar, dass hier
eines vorherrscht: Musikalische Anarchie. Die Saxophone
plärren schlimmer als zwei Goliatkröten im Revierstreit,
während das sterile Schlagzeug möglichst neben den
natürlichen Rhythmen vorbei spielen will. Bei den
Göttern hienieden, dies ist wahrlich die Musik des
Grossen Alten Azathoth, welcher grenzenlos hinter Zeit
und Raum am Wahnsinn nagt. Da wachsen mir tatsächlich
Tentakel aus dem Hirn. Wer auch immer dieses Album mehr
als einmal hören kann, hat Respekt verdient. Dennoch
stelle ich mir die Frage, zu welcher Gelegenheit diese
Musik stimmig wäre. Obwohl, wer Platz hat um sieben
Minuten Telefongespräch aufzunehmen, scheint an sich
nicht viel Besseres los zu haben. Nun denn, danke für
das, Relapse, vielen Dank. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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