Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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GRAVE DIGGER - Healed By Metal Napalm
Records/Universal Nach dem letzten Studioalbum
«Return Of The Reaper» hat es sich zusammen mit den neu
eingespielten Klassikern der 80er-Jahre auf
«Exhumation» mehr als nur angedeutet: Die Jungs um
Bandleader Chris Boltendahl haben wieder Blut geleckt
und wollten noch einen Zacken mehr zurück in die
Vergangenheit gehen. So überraschte es nicht, dass
«Healed By Metal» auch stark nach den ersten Scheiben von
Grave Digger klingt und trotzdem den Spirit von «Ballads
Of A Hangman» und «The Grave Digger» sprichwörtlich
aufsaugt. Weg von den Konzepten der Vergangenheit steht
jeder Song für sich da. Mit einer urwüchsigen Power und
einem Stefan Arnold (Schlagzeug) in Höchstform, wieso er
nicht zu den Besten gezählt wird bleibt ein Geheimnis,
knallen uns die Deutschen zehn Abrisskommandos um die
Ohren, dass aus selbigen Blut läuft. Zusammen mit einem
der besten Bassisten, Jens Becker, bleiben die Tracks
sofort hängen und dank der riffigen Spielweise von Axel
Ritt präsentieren uns Grave Digger Heavy Metal in
Reinkultur. «Free Forever» ist dann einer dieser Tracks,
bei der man sofort aufspringt, die Luftgitarre auspackt
und mächtig die Rübe schüttelt. Ebenso wie beim
bedeutend schwereren und stampfenderen «Ten
Commandements Of Metal». Weitere Hits sind «Kill
Ritual», das mit einem kräftigen Shout eingeleitete
«Hallelujah» und das mit einem tollen Bass-Solo
eingeleitete (erinnert sich noch jemand an die
Instrumentalsongs von Running Wild?!) «Laughing With The
Dead». Zusammen mit der immer kräftiger werdenden Stimme
von Chris ist «Healed By Metal» ein ganz tolles Werk
geworden. Es kann durchaus sein, dass eine solche
Scheibe polarisiert, aber für echte Metalheads wird
«Healed By Metal» die Offenbarung sein. Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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VICTORIUS - Heart Of The Phoenix Massacre
Records/Musikvertrieb Bei Victorius kann man
ohne weiteres von der neuen Hoffnung des deutschen
Power/Melodic Metal sprechen. Schon bei den beiden
Vorgängern "The Awakening" und "Dreamcatcher" konnten
die Leipziger durchweg sehr gute Kritiken einfahren,
doch ich bin mir sicher, die neue Scheibe bringt sie
nochmal ein ganzes Stück weiter nach oben. "Heart Of The
Phoenix" ist ein fantastisches Album geworden, welches
eindrucksvoll beweist, dass man seine Musik, ohne sie
wirklich zu verändern, weiter perfektionieren kann.
Schon beim ersten Hören setzen sich Songs wie "End Of
The Rainbow", "Sons Of Orion" oder "A Million
Lightyears" fest und entfalten von Durchlauf zu
Durchlauf immer mehr Qualität, bis sie einen schlichtweg
nicht mehr loslassen. Der Gipfel ihres Schaffens auf
"Heart Of The Phoenix" ist für mich ohne Zweifel der Hit
"Empire Of The Dragonking"! Ein brillanter Ohrwurm, wie
ihn HammerFall selbst in ihren besten Zeiten nicht
besser hätten bringen können. Produziert wurde das Album
im Übrigen von Lars Rettkowitz, welcher auch für die
Scheiben von Freedom Call zuständig ist und hiermit sind
auch, für diejenigen, die bisher noch nichts von
Victorius hörten, mit HammerFall und Freedom Call die
beiden Bands genannt, mit deren Musik sich die der
Ostdeutschen am ehesten vergleichen lässt.
Zusammengefasst ist "Heart Of The Phoenix" ein
exzellentes Power/Melodic Metal-Album mit allem, was das
Herz begehrt. Double Bass-Attacken, tolle
Gitarren-Melodien, hier und da mal etwas das Tempo
rausgenommen, Ohrwurm-Refrains und ein genialer Sänger,
der die Songs mit seiner Stimme nochmal auf ein anderes
Level hebt. Das neue Jahr beginnt gleich mit einem
echten Kracher und ich wage mal die Prognose, wenn
Victorius so weitermachen, kommen sie bald ganz oben an.
Sascha Sch.
Punkte:
9.1 von 10
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PATH OF DESOLATION - Where The Grass Withers
Selbstvertrieb Path Of Desolation ist eine
junge aufstrebende Melodic/Death-Metal Band aus
Lausanne, die genau weiss, was sie will. Ihr Sound ist
atmosphärisch düster und orientiert sich an Truppen wie
Dark Tranquility, In Flames oder Insomnium. Die
musikalische Umsetzung gelingt den Romands auf Anhieb
und sie liefern mit ihrem Debut "Where The Grass
Withers" eine durchschlagend originelle Platte ab.
Vielleicht nicht ganz unschuldig am Erfolg, ist
womöglich die Zusammenarbeit mit Anna Murphy (Cellar
Darling, Ex-Eluveitie), die gegenüber den Jungs doch
schon ein "alter Hase" in diesem Geschäft ist. Scharfe
Riffs, melancholische Melodien und eine gewaltige Stimme
sind das Erfolgsrezept von Path Of Desolation. Die noch
relativ junge Band hat sich seit ihrer EP "Soaked
Jester" von 2014 eine eigene Identität geschaffen, die
sie musikalisch voll ausleben. Mystische Landschaften
werden in "Isenau" und "85 Miles" ebenso besungen wie
düstere stimmungsvolle Songs von Kaliber "Saeclum In
Favilla", "Colourblind" oder "Exit Nightmares". Jeder
Track hat seine Eigenheiten und kleinen Finessen,
besondere Atmosphäre aber schafft der Sechser mit dem an
besonderen Stellen perfekt eingesetzten Keyboard.
Anspieltipp an dieser Stelle: "The Hunting Prey". Die
Scheibe vermag auf ganzer Linie zu überzeugen und unter
den elf Nummern hat sich ausnahmslos hochkarätiges
Material eingefunden. Faule Eier sucht man auf "Where
The Grass Withers" vergebens. Melodiös,
abwechslungsreich und mit perfekter Härte arrangierter
Metal aus der Schweiz mit dem Prädikat "Hammer!"
Oliver H.
Punkte:
9.1 von 10
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LANCER - Mastery Nuclear Blast/Warner
Wenn das Sweden Rock Magazin eine Band nach deren erstem
Album mal schnell als "Neue Hoffnung für den
europäischen Power Metal" anpreist und dann für das
dritte und damit aktuelle Album auch noch das deutsche
Nuclear Blast-Label anklopft, könnte der Druck auf eine
junge Truppe kaum grösser sein. Umso erstaunlicher ist
es, wie Lancer damit umgegangen sind und als wäre es das
normalste der Welt, servieren uns die Schweden eine
wahre Granate und werden dem eingangs erwähnten Titel
als "Neue Hoffnung... " mehr als gerecht. Als Granate
bezeichne ich "Mastery" allerdings erst nach mehreren
Hördurchläufen, und diese sollte man dem Album auch
wirklich geben. Auch wenn der erste Eindruck schon sehr
positiv war und das eine oder andere Lied direkt hängen
blieb, so dauerte es, bis sich die Songs noch mehr
entfalteten. Wenn man der Scheibe dann die nötige Zeit
gibt, erwartet einen ein wahrhaft fantastisches
Hörvergnügen. Power Metal vom Allerfeinsten mit einem
gigantischen Sound, und nach jedem Anhören verfolgt
einen ein anderer Ohrwurm aufs Neue. Schon alleine der
Titelsong "Mastery", der im Übrigen auch als Videoclip
veröffentlicht wurde, ist ein perfektes Beispiel dafür,
denn wer diesen Song hört, kann nur Lust auf das ganze
Album bekommen. Aber auch der Rest des Albums schlägt in
diese Kerbe ein und weiss vollends zu überzeugen. Einzig
das langsame "World Unknown" und das abschliessende "Envy
Of The Gods" können die Klasse von Songs wie "Dead
Raising Towers", "Follow Azrael" oder "Widowmaker" nicht
ganz halten und fallen etwas ab. Aber wenn 8 von 10
Titel absolute Champions League sind und lediglich 2
Songs als "nur" gut bezeichnet werden können, dann ist
das meckern auf sehr hohem Niveau. Tatsache ist,
"Mastery" ist ein klasse Album und wird nicht nur Fans
der Band begeistern. Wer zu Jahresbeginn zu einem der
HammerFall-Konzerte reist, kann sich von Lancer auch
live überzeugen lassen, diese begleiten ihre Landsleute
nämlich als Opener. Sascha Sch.
Punkte:
9.0 von 10
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SILENT CIRCUS - Rise And Fall Universal Music
Als ich im Jahre 2012 "Into The Silent" der
aargauischen Band Silent Circus rezensiert habe, war ich
doch sehr erstaunt, dass diese talentierte Kapelle noch
keinen Plattenvertrag hatte. Den haben sie jetzt mit
Universal Music. Geil, Jungs! Das ist mehr als nur
verdient, denn wenn man die 12 Songs der neuen Platte
"Rise And Fall" zu hören bekommt, versteht man auch,
wieso Universal sich den Jungs angenommen hat. Metalcore
ist sicher nicht der neueste Stern am Himmel, doch wenn
die Mucke gut klingt, kann man mit dieser Musik durchaus
Punkten. Fette Double Bass-Drums, Betonmischer-Gitarren
und der Wechselgesang Growl und clean mit ihren Refrains
und Breakdowns prägen dieses Werk, das durchaus mit den
besten Alben des Genres locker mithalten kann. Die geile
Produktion und das starke Cover bilden den sehr guten
Gesamteindruck des Werkes. Ich ziehe neun Punkte und
meinen Hut, denn das hier ist schlicht Weltklasse!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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XANDRIA - Theater Of Dimensions Napalm
Records/Universal Mit dem 7. Studioalbum der
Bielefelder Band Xandria erhalten 75 Minuten edlen
Genuss für die Ohren, welcher Fans aller Genres
überzeugen sollte. Gut gewählte Riffs und Drums
überzeugen in jeder Hinsicht und die Sopranstimme Dianne
van Giersbergens entführt den Hörer in fremde Welten.
Das Masterstudium am Konservatorium hat sich gelohnt,
denn sie weiss mit ihrer Stimme umzugehen. Gut dosierte
Sprech- und Growleinlagen runden das Ergebnis ab. Mit
Theater of Dimensions erhalten wir somit beste Qualität
und ich erlaube mir, das Album bereits jetzt auf die
2017-Favoritenliste zu setzen. Monika M.
Punkte:
9.0 von 10
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ONI - Ironshore Metal Blade/Sony Ein
beeindruckendes Debut liefern ONI aus unserem
Schwesterland Kanada ab. Sie beschreiben ihren Stil als
progressiven Metal und das kann ich soweit blind
bestätigen. Sie tönen ganz grob gesagt wie Meshuggah
light. Eingängiger, melodischer, mit einem arschvoll
mehr Klargesang, leicht jazzigem Einschlag und dazu noch
ausgestattet mit einer Musikerkuriosität, einem
Xylo-Synth(-isten). Der spielt grob gesagt ein
E-Xylophon mit Effekten, addiert ein exotisches Element
im Sinne eines Keyboards in den Gesamtsound und sein
Spiel mit vier Schlägeln sieht verdammt beeindruckend
aus. "Ironshore" wirkt zudem wie aus einem Guss, ist
spannend komponiert, mit vielen Details versehen und
einem tollen Groove ausgestattet. Hier wird immer etwas
geboten, das Tempo der Eindrücke ist hoch, wirkt bei
aller Soundflut aber nie überladen und macht trotz ein
paar Naja-Klargesangpassagen ständig Lust auf mehr.
Sportliches, absolut kurzweiliges Album auf Profiniveau.
Wer auf Kapellen wie Persefone oder Textures steht oder
allgemein Bock auf eine leicht mechanisch tönende aber
hörbar hart rockende Band mit angenehmem
Herausforderungspotential hat dürfte hier akkurat
bedient werden. Gefällt mir überraschend gut, unbedingt
reinhören. Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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MONO INC. - Together Till The End No
Cut/Musikvertrieb Mono Inc. melden sich nach nur
kurzer Pause zurück mit ihrem neusten Silberling.
“Together Till The End“ ist ein Konzeptalbum, dass die
beschwerliche Reise der “Wapen von Hamburg“ beschreibt.
Das Konvoischiff lief 1722 aus der Heimatstadt der Band,
der Hansestadt Hamburg, aus und peilte einen Hafen in
Übersee an. Die Deutschen kehren nicht nur thematisch zu
ihren Wurzeln zurück, sondern auch musikalisch – die
Lyrics sind wie zu Anfangstagen rein in Englisch
gehalten und auch hier erwarten die Fans wieder die
klassischen tanzbaren Gothic Hymnen, für die Mono Inc.
berüchtigt sind. Allerdings haben sie sich auch
überraschend weiterentwickelt und die Musik hört sich
weitaus reifer an als früher. Das Album beginnt mit “The
Banks of Eden“, in dem der Brand und Untergang des
Schiffs aus Sicht der Überlebenden erzählt wird – ein
sehr schöner Track, der auch zeigt, dass Mono Inc.
erwachsen geworden sind. “Together Till The End“ erzählt
von Zusammenhalt und Kameradschaft und erinnert stark an
die frühen Tage. Für “Boatman“ konnte Ronan Harris
(VNV-Nation) als Duettpartner gewonnen werden – ein
Gänsehautmoment! “Out In The Fields“ handelt von Kämpfen
und Kriegen, wirkt aber trotz des düsteren Themas sehr
oberflächlich, was leider kein Einzelfall und somit
einer der grossen Makel dieser Band ist. Mit “The Tide“
schlagen Mono Inc. gänzlich neue Töne an: ein A capella
Stück, dass die Stimmung einer Seebestattung
heraufbeschwört… Weiter geht’s mit dem wohl
spektakulärsten Track der Scheibe: “Children of the
Dark“, für das sich Mono Inc. prominente Unterstützung
mit ins Boot geholt haben: Jachim Witt, Tilo Wolff
(Lacrimosa) und Chris Harm (Lord of the Lost) singen bei
diser schwarzen Hymne mit, die sich sicherlich gut auf
der Tanzfläche macht. Die zweite Hälfte ist dann etwas
weniger spektakulär. Erwähnenswert sind hier vor allem
“There Comes A Time (Back To Life), das wieder etwas
mehr Drive hat und mit sehr raffinierten Gothic
Elementen besticht sowie der letzte Track des Albums
“Eden“ (Reprise)“, in der das Thema des ersten Tracks in
einer äusserst klanggewaltigen Orchesterversion
interpretiert wird. Absolut episch! Fazit: Endlich mal
wieder eine Veröffentlichung von Mono Inc., die etwas
Neues bietet! Viele Fans werden sicherlich die Deutschen
Lyrics vermissen, allerdings passt eine einheitliche
Sprachführung halt einfach besser zu einem Konzeptalbum.
Die Kollaborationen mit anderen Künstlern, bzw. dem
Symphonie Orchester sind ganz klar die Highlights des
Silberlings. Das Konzept wurde generell schön umgesetzt,
das maritime Thema zieht sich leicht durch das gesamte
Album hin durch. Allerdings gehen die Texte nie so
richtig in die Tiefe, was ich immer irgendwie
unbefriedigend finde und dem Ganzen einen sehr
oberflächlichen Nachgeschmack gibt. Nichtsdestotrotz
muss ich sagen, dass dieses Album das Beste ist, was
Mono Inc. seit Jahren von sich hören lassen haben.
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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AKOMA - Revangels Massacre Records/Musikvertrieb
Die Newcomer Akoma haben für den neugierigen Hörer eine
wunderschöne Begrüssung parat. Schon das Albumcover der
Dänen weckt gewisse Erwartungen. Mit Liv Kristine mit an
Bord (Titeltrack), kann das ja nur ein tolles Erlebnis
werden. Qualitativ hält das Debütalbum mit den grossen
Symphonic Metal Bands mit und verführt ins Fantasieland.
Nach dem Durchhören merke ich allerdings, dass die gute
Wirkung des Albums nicht von langer Dauer ist. Es bleibt
nichts haften. Wo genau das Problem liegt, kann ich
nicht sagen, denn musikalisch machen sie alles richtig.
Empfehlen kann ich das Album dennoch von Herzen und
würde bei sich bietender Gelegenheit gerne ein Konzert
dieser sympathischen Band besuchen. Monika M.
Punkte:
9.0 von 10
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GOTTHARD – Silver G.Records/Musikvertrieb
1. Meinung: Auch wenn „Silver“ das mittlerweile
dritte Album mit Sänger Nic Maeder ist, wartet man doch
immer noch sehr gespannt auf die Veröffentlichung, um zu
schauen wie sich der „Neue“ schlägt. Gleich vorweg, der
überaus sympathische Sänger liefert wieder einmal eine
exzellente Leistung ab und überzeugt auch auf der neuen
Scheibe auf ganzer Linie. Anstatt das 25jährige
Bandjubiläum mit einer Best Of oder Live Scheibe zu
feiern, haben sich die Tessiner lieber dazu
entschlossen, mit einem neuen Studioalbum ins Rennen zu
gehen. Und das war die absolut richtige Entscheidung!
„Silver“ wirkt von Beginn an deutlich erdiger und
kerniger als der Vorgänger „Bang!“, auf dem für meinen
Geschmack ein bisschen zu viel experimentiert wurde.
Nicht dass man auf dem neuen Album keine anderen
Einflüsse wahrnimmt, das ist definitiv nicht der Fall,
aber sie sind diesmal zu jedem Zeitpunkt perfekt in
Szene gesetzt und verleihen der Scheibe so etwas
Einzigartiges und Aufregendes. Das Schöne an „Silver“
finde ich, dass die Songs mit jedem Mal anhören mehr
Tiefe offenbaren und immer wieder neue Facetten zum
Vorschein kommen, die der Platte als Ganzes sehr gut tun
und sie zu einem echten Highlight werden lässt. Darum
direkt zu Beginn mein Tipp: gebt der Scheibe Zeit und
Platz sich zu entfalten, es lohnt sich wirklich. Los
geht es gleich ziemlich mächtig mit „Silver River“,
einem Song, der ohne weiteres auch auf „Domino Effect“
hätte stehen können. Das anschliessende „Electrified“
ist ein typischer Gotthard Rocker, der seinen Weg ins
Live Set finden wird, was sag ich, MUSS. „Beautiful“
wirkt trotz seiner Melancholie erfrischend und beweist
die Radiotauglichkeit der Band. Meine absoluten
Highlights sind das langsame „Miss Me“, das sich von Mal
zu Mal als grösserer Ohrwurm entpuppt und der Stamper
„Tequilla Symphony No. 5“, der mit seinen eingestreuten
Orchester Parts anfangs etwas sperrig klingt, sich aber
spätestens nach dem zweiten Hören zum echten Kracher
entwickelt. Die Ballade „Only Love Is Real“ zeigt wieder
einmal die Stärke Gotthards bei den ruhigeren Tönen und
nicht nur das, denn auch die wunderschöne Message des
Songs trifft genau den Nerv der Zeit. Der einzige Song,
der auch nach mehreren Hördurchläufen nicht richtig
zünden mag, ist das ruhige, aber etwas fade „Nothing
Fooling Anyone“. Hier hätte man besser auf einen
richtigen Gotthard Rocker gebaut, aber das ist Jammern
auf ganz hohem Niveau. Zugegeben, die langsameren Songs
sind auf „Silver“ in der Überzahl, aber wenn diese dann
so klasse gemacht sind, wie die dargebotenen, stört das
nicht im Geringsten. Abschliessend kann man sagen, dass
sich auch an „Silver“ mit Sicherheit die Geister
scheiden werden, aber wenn es nicht so wäre, wäre es ja
kein Gotthard Album. Für mich ist es eine fantastische
Scheibe, die unglaublich Spass macht und noch eine ganze
Weile im CD-Player rotieren wird.
Sascha Sch.
Punkte:
9.0 von 10
2. Meinung: Bands, die sich in der Schweizer
Illustrierten zeigen mussten, dabei ihr Privates mit
komischen blonden Chicks präsentierten, waren und sind
mir immer suspekt und haben nichts mit dem Spirit des
Rocks zu tun. Auch wenn ich verstehe, dass die Herren
von Gotthard ihre Rechnungen bezahlen mussten/müssen,
aber das grenzt für mich fast an Prostitution. Anyway…
Wie hört sich das dritte Album mit dem nicht mehr so
neuen Sänger Nic Maeder an? «Silver River» als Opener
entpuppt sich eher als trendanbiederndes Retro-Liedgut.
Etwas, das die Tessiner in keinster Weise nötig haben.
Dafür haben sie zu viele gute eigene Tracks geschrieben,
die Evergreens geworden sind. Mit «Electrified» nimmt
das Ganze schon viel mehr Fahrt auf und präsentiert den
Fünfer so, wie es der Combo gebührt. Die schon bekannte
Single «Stay With Me» ist ein schöner, leicht
balladesker Ohrwurm. Auch «Reasson For This» ist eine
griffige Halbballade, die Laune macht. Mit Staub unter
den Fingernägeln und Dreck an den Cowboy-Boots knallt
«Tequilla Symphony No. 5» aus den Boxen und erinnert an
die Debütalben, «Dial Hard» und «G.» Tage. Der Abschluss
«Blame On Me» zeigt, dass die Herren Leo Leoni
(Gitarre), Freddy Scherrer (Gitarre), Marc Lynn (Bass),
Hena Habegger (Drums) zusammen mit Nic noch immer Gas
geben können. Dazwischen ist aber zu/sehr viel
Balladeskes vorhanden. Auch wenn alles auf einem sehr
hohen Level komponiert wurde und Gotthard einmal mehr
beweisen, dass sie noch immer gute Lieder komponieren
können…. Das neue Album ist weit weg davon, ein
Klassiker zu sein, wie das bei den ersten drei Alben und
«Lipservice» der Fall war. Logisch wird auch «Silver»
wieder die CH-Charts vom ersten Platz aus grüssen, aber
ich für meine Wenigkeit muss leider sagen, dass der
neuste Streich für mich eine Enttäuschung geworden ist.
Da hätte ich mir vom 25-jährigen Jubiläum bedeutend mehr
erhofft. Tinu Punkte: 7.0 von 10
3. Meinung: Nun ist es also da, das dritte Album
mit Nic Maeder, und hier stellte sich nicht mal die Frage
von wegen "make it or break" it! Seit "Firebird" (2012),
wo noch auf Steve Lee zugeschnittene Gesangslinien die Songs
massgeblich beeinflussten, folgte mit "Bang!" eine knackige
Rockscheibe, wo sich Nic schon gelöster geben und jedermann
wie -frau hören konnte, dass Gotthard definitiv eine musikalische
Zukunft haben werden. Dabei galt es, die Gratwanderung
zwischen der prägenden Vergangenheit und umsetzbaren neuen
Ideen zu meistern, ohne die grosse Fanbase zu vergraulen.
Mehr noch ging es auch darum, die nächste Generation abzuholen.
Was könnte da also besser als ein Jubiläum passen? Nichts,
und darum wird 2017 nicht die silberne Hochzeit gefeiert,
sondern der einzig zutreffende Farbton zelebriert: "Silver"!
Nach dem ersten Volldurchgang herrschte allerdings etwas
Konsternation. Guter Beginn, etwas schwächere Mitte und
zum Schluss nochmals ein kräftiges Aufbäumen. Dazwischen
auch der eine oder andere Filler. Dieser eher ernüchternde
Eindruck wird dieser Top-Scheibe jedoch überhaupt nicht
gerecht, denn mit jedem weiteren Durchlauf baut sich "Silver"
als Ganzes kontinuierlich auf und wird immer besser.
"Silver River" als Opener strotzt dabei nur so vor Deep
Purple Vibes der 84er-Reunion und auch "Electrified" fischt
angenehm in diesem Teich. "Stay With Me" als Halbballade
erschien mir zuerst zu früh in der Reihenfolge, aber auch
hier muss der Song als Einheit wahrgenommen werden. Wer
"Beautiful" als vermeintlich zu "brav" empfindet, kriegt
bei "Everthing Inside" den nächsten Purple-Knochen hingeworfen.
Das gefällt so sicher nicht allen Fans, mir hingegen schon.
"Reason For This" steht da dann eher zur Diskussion von wegen
"zu lasch", aber das ist halt letztlich und wie immer
Geschmackssache. Gleiches gilt für das fluffige "Miss Me"
und "Tequilla Symphony Nr. 5" mit seinen Beethoven-Einlagen
sowie zweistimmigen Guitar-Leads. Zugegeben,
"Only Love Is Real" ist zu schwülstig geraten, aber
sicherlich nicht als Ausfall zu bezeichnen. Dafür bratzt
"My Oh My" wunderbar kernig aus den Boxen und
bügelt den getragener ausgefallenen Mittelteil glatt wieder
aus. Der Rausschmeisser der Standard-Version von "Silver"
trägt den Titel "Blame On Me" und erreicht die Ziellinie
als zügiger Rocker mit einem Schuss Status Quo der 80er.
Gotthard klingen nach 25 Jahren definitiv nicht mehr gleich
wie früher, doch die jetzt eingeschlagene Marschroute stimmt
und wird die Türen ins Ausland womöglich so weit öffnen wie
nie zuvor.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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WARPATH - Bullets For A Desert Session
Massacre Records/Musikvertrieb Die Hamburger
Warpath bringen mit "Bullets For A Desert Session" ihr
Comeback-Album heraus. 1991 gegründet, 1996 aufgelöst,
2015 reformiert - das als schnelle History-Info der
Thrasher. Das fünfte Album der Norddeutschen legt dann
mit "Reborn" (cool ausgewählt als Opener) los wie die
Feuerwehr. Nur dass die Feuerwehr Brände löscht und
Warpath sie verursachen mit ihrem sehr aggressiven
Thrash. Muss natürlich so sein - schnelle Gitarrenparts
und noch schnellere Drums mit einer fucking geilen
Stimme, die sehr düster und evil klingt. Dieses Werk ist
am Anfang des Jahres natürlich ein Ausrufezeichen in der
Szene, das besagt: Hey Leute, hier sind Warpath und wir
wälzen alles nieder! Wie wahr, nach einem Durchgang mit
den Thrashern ist man bachnass von Schweiss und ausser
Puste. Das Album fordert einem alles ab und ist aktuell
für mich die Nummer eins im Thrash des Jahres 2017.
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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ANCESTRAL - Master Of Fate Iron Shield
Records Die Melodic Metal-Combo Ancestral
hatten nach ihrem ersten Album "The Ancient Cuse" leider
mit Besetzungswechsel zu kämpfen, und das nach durchweg
guten Kritiken. Dass mal ein Keyboarder, Bassist oder
Drummer ausgetauscht wird, ist bei vielen Bands schon
Standard und verläuft meist im Hintergrund ab. Wenn aber
nach einem guten Debut der Sänger, quasi die
Identifikationsfigur, ersetzt werden muss, kann dies
einer noch relativ jungen Band schon das Genick brechen.
Aber ich kann hier allen, die von Ancestral seit "The
Ancient Curse" nichts mehr gehört haben, versprechen,
dass Neusänger Jo Lombardo nicht nur einen
hervorragenden Job macht, sondern den Songs seinem
eigenen Stempel aufdrückt und der Band spürbar neues
Leben einhaucht. Aber auch musikalisch wirken Ancestral
auf "Master Of Fate" extrem frisch und vor allem sehr
motiviert. Die neuen Songs kommen nicht einfach
runtergespielt rüber sondern sind zum grossen Teil
deutlich anspruchsvoller und komplexer als man das von
einigen Melodic Metal-Bands und ihren Alben kennt. Das
liegt zum einen daran, dass komplett auf die für die
Musikrichtung typischen Keyboards verzichtet wird und
die beiden Gitarristen alleine für die Melodien
zuständig sind; zum anderen am unüberhörbaren Einfluss
aus dem Thrash Metal. Und genau dies macht "Master Of
Fate" in meinen Augen besser, aber auch interessanter,
nicht nur da auch Metal Fans ausserhalb diesen Genres
angesprochen werden. "Back To Life", "No More Regrets"
oder der Titelsong sind einfach nur geniale Kracher, die
jedem gefallen sollten, bei dem die Musik auch mal
schneller sein darf. Was ich unbedingt erwähnen muss,
ist das fünfminütige "Refuge Of Souls". Ich bin wirklich
kein Fan von Instrumentalstücken, aber dieses hier ist
der absolute Wahnsinn. Musikalisch auf höchstem Niveau
und sehr facettenreich wird es zu einem absoluten
Highlight, welches man immer und immer wieder anhören
kann. Dies lässt sich allerdings auch über den Rest des
Albums sagen. Noch nicht perfekt, aber auf dem besten
Weg dahin. Sascha Sch.
Punkte:
9.0 von 10
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DEATHLESS LEGACY - Dance With Devils Scarlet
Records Horror für die Ohren? Aber sicher!
Die sympathische junge Truppe aus der Toskana weiss
genau, was sie macht! Sie selbst nennen ihren Stil
Horror Metal – und wie das passt! Dieses dritte Album
bietet fast eine Stunde schaurig-schönen Hörgenuss,
welchen man sich nicht entgehen lassen darf. Fast, als
würde Tim Burton plötzlich Musik machen. DEATHLESS
LEGACY sind definitiv nicht alltäglich und man kann
nicht umhin, sie zu mögen. Die 2013 reaktivierte Band
spielt soliden, düsteren Heavy Metal, welcher von
Steva’s starker Stimme untermalt wird. Einfach
reinhören! Monika M.
Punkte:
9.0 von 10
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ASPHALT HORSEMEN - Brotherhood Pride & Joy Music
Unglaublich, wenn man sich Brotherhood reinzieht,
ziemlich laut so wie ich, hat man das Gefühl, eine neue
Lynyrd Skynyrd dröht dem Zuhörer um die Ohren. Nie hätte
ich es für möglich gehalten, dass die Asphalt-Reiter aus
Ungarn kommen. Die zwölf Nummern drücken wie Sau. Da
wird gerockt, ein Riff geiler als das andere. Der raue
Gesang von Karoly Lörincz ist dem von Johnny Van Zant
recht nah und die Gitarren rocken in echter Rickey
Medlocke-Manier. Mal treibend, dann wieder bluesig,
einfach herrlich, sich das anzuhören. Songs wie "Wicked
Woman" kann sich der Südstaaten-Rock-Fan niemals
entziehen. Und eine Hymne jagt die andere. Hört euch das
Gitarrenriff bei "Seize The Day" an, zum Niederknien
geil. Sogar die etwas ruhigeren Crunch-Gitarren-Nummern
wie "December" erzeugen Gänsehaut, solche Kombinationen
aus Gesang und Gitarren bringen auch die Originale aus
den USA nicht besser hin. Und als Krönung dann dieser
geile melodiöse Refrain, besser kann man das nicht
machen. Oder "Mill Of Grief", wieder eine treibende
Rock-Nummer, der man sich nicht entziehen kann, einfach
nur klasse. Es gibt ja bekanntlich viele tolle
Südstaaten-Rockbands wie eben Lynyrd Skynyrd, Bride &
Glory und viele mehr. Aber die Asphalt Horsemen zocken
meiner Meinung nach ebenbürtig mit ihren Vorbildern.
"Brotherhood" ist ein reinrassiges Südstaaten-Rock-Werk,
das Eier hat, Power, glänzt mit hervorragenden Songs und
den Zuhörer wegbläst. Verdammt geiles Stück Musik, das
ihr euch unbedingt reinziehen solltet. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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PAIN OF SALVATION - In The Passing Light Of Day
InsideOut Music Seit 1997 beglücken uns Daniel
Gildenlöw und seine wechselnde Mannschaft mit
grandiosen, schrägen Heavy- und Prog-Klängen auf
höchstem Niveau. Man startet mit dem 10 Minuten langen
"On A Tuesday", und gekonnt vermischen Daniel und seine
Jungs hier wilde verzerrte Gitarrenparts mit ruhigen
Passagen, treibenden Riffs und schrägen Melodien und
Gesänge. Geigen treffen auf Keys und
Distortion-Gitarren. Stakkato-Riffs, wilde
Drum-Attacken, Klavierparts und spezielle Gildenlöw-like
Soli. Wer Pain Of Salvation kennt, weiss, wovon ich
rede. Auch "Meaningless", eine Mischung aus schönem
Melodie-Song und wilden Gitarrenriffs, irgendwie völlig
strange, aber nach ein paar Durchläufen gefällt mir das
etwas wirre Zeugs der Schweden. Dem entgegen steht die
wunderschöne Klavierballade "Silent Gold" mit sehr viel
Gefühl gesungen, schöne Nummer. Böse Riffs dann beim
treibenden "Reasons", das dann abrupt in eine sehr
ruhige Phase wechselt, bevor man mit einem Stakkato-Riff
wieder böse wird, spannender Song. Ganz speziell das
sehr ruhige, mit Akkordeon unterstützte "If This Is The
End", das in der Mitte mit tiefergestimmen Gitarre Fahrt
aufnimmt und dann im Wechselrhythmus ruhig und hart sich
dadurch zu einem spannenden Track entwickelt, ganz
gross, was POS hier bieten. Der Titeltrack dann eine
wunderschöne, etwas traurige Nummer, zum Abheben gut.
Daniel Gildenlöw bietet hier knapp 72 Minuten lang ein
spannendes, nicht gerade leicht verdauliches Album, aber
man hat ja von dem Schweden auch nichts anderes
erwartet. "In The Passing Light Of Day" ist ein starkes,
modernes Prog-Abenteuer mit vielen Facetten und sehr
spannenden Songs, Top-Leistung der Nordländer.
Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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KREATOR – Gods Of Violence Nuclear Blast/Warner
Kreator schwimmen im Moment auf einer unglaublichen
Erfolgswelle und fühlen die Konzertsäle nicht nur in
Europa, sondern auf der ganzen Welt. Ehrlich gesagt
fand ich das letzte Machwerk «Phantom Antichrist» nicht
den Brüller, für den das Album gehalten wird. Als ob
Mille (Gesang, Gitarre) meine heimliche Kritik gehört
hat, geht der Mainman bedeutet organischer und
metallener zu Werke und erinnert damit an eine Mischung
aus «Violent Revolution» und «Coma Of Souls». Noch immer
ist es der fiese, brüllende und aggressive Gesang von
Mille, der das Geschehen beherrscht und die Melodiebögen
von Gitarrist Sami Yli-Sirniö, der einmal mehr
Fantastisches aus seinen Saiten zaubert. Hört euch dazu
nur die Nummer «Satan Is Real» an. Dass Kreator aber
weit weg von Melodic Rock sind, beweist eine Nummer wie
«Totalitarian Terror», bei dem Trommler Ventor mächtig
auf sein Werkzeug eindrischt. Passend zu Kreator sind
auch immer wieder die akustischen Einleitungen, wie hier
beim Titelsong, die sich dann in einen gewaltigen
Kracher entladen. Was der Platte gut tun würde, sind
solche Midtempo-Dinger, wie bei der Einleitung von «Army
Of Storms». Dass Härte nicht immer mit Geschwindigkeit
gleichzusetzen ist, wissen wir nicht erst seit Black
Sabbath, und zudem würde dies eine Kreator-Scheibe noch
abwechslungsreicher gestalten. So was im Stil von
«Fallen Brothers», Denn die ewig durchgedrückte
Doublebass-Drum wirkt mit der Zeit lähmend. «Death Becomes My
Light» als Abschluss dieser elf Tracks umfassenden CD beendet
das Album würdig. Kreator sind noch immer Thrash pur und
haben mit «Gods Of Violence» ein sehr starkes Album
abgeliefert. Vielleicht das facettenreichste, dank der
immer wieder eingespielten Breaks. Aber! Lieder wie
«Phobia» oder «People Of The Lie» verhalfen
damals der Truppe, ihre Musik auch für Nicht-Thrasher
sehr interessant zu machen. Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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ÁRSTIšIR LíFSINS - Heljarkvišak Ván Records
Bereits ein Blick auf die Trackliste des Albums,
sowie auf die bei der isländisch-deutschen Pagan/Black
Metal-Formation mitwirkenden Personen, verrät, dass man
von der Árstíšir Lífsins sicherlich keine Stangenware
vorgesetzt bekommt. Vierzig Minuten Musik werden in nur
gerade zwei Songs gepackt und die Bedeutung der Texte
ist der Begleitinformation zur CD bis ins letzte Detail
niedergeschrieben. Die bekannte und markante Stimme des
Projekts gehört Marcel Dreckmann alias Skald Draugir
oder hier "Marsél". Wo sein Name draufsteht, steckt
Qualität drin - dieser Grundsatz hat sich bisher stets
bestätigt. "Heljarkvišak" ist keine leichte Kost. Man
hat sich zum Ziel gesetzt, dem Hörer die altnorwegische
Literatur und Kunst näherzubringen. Man widmet sich den
armen Geschöpfen, welche ihr Dasein in Helheim fristen
und bringt die düstere Atmosphäre mit der Musik zum
Ausdruck. Die Geschichtserzählung beginnt mit dem
schmerzvollen Tod eines Wikingers und führt durch die
unterirdische Ödnis zu dem Ort, wo auch die anderen
verdammten Körper vor sich hin rotten. Die Verzweiflung
wird durch viele unerwartete harmonische Wendungen und
unvorhersehbare Melodien stimmig repräsentiert. Neben
dem instrumentalen Bereich arbeitet man insbesondere
auch mit verschiedensten Gesängen inklusive gesprochenen
Passagen. Stimmungsunterstützend werden zudem gezielt
Samples mit eingeflochten. Die Violinenklänge in den
letzten Minuten, die ganz am Schluss abrupt abbrechen
zerreissen einen innerlich und hinterlassen ein höchst
ungutes Gefühl, sodass man froh ist, wieder aus dieser
Welt auftauchen zu können. Auch wenn es keine einfache
Reise ist - es lohnt sich sie anzutreten. Patrica
L.
Punkte:
8.8 von 10
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KROKUS – Big Rocks Sony Music
Die Schweizer Hard Rock Legenden von Krokus melden sich
lautstark und mit Weltklassematerial zurück. Weltklasse
auch deshalb, weil es sich bei ihrem 18. Album mit dem
Titel „Big Rocks“, um ein reines Coveralbum mit Hits von
Weltklassebands handelt. In den letzten vierzig Jahren
ihrer Karriere, haben die Solothurner immer wieder mal
ein Cover eingestreut und nun liefern sie einen ganzen
Longplayer ab. Hochkarätige Namen wie Black Sabbath,
Queen, The Who, The Troggs, The Animals, Neil Young,
Spencer Davis Group, Led Zeppelin, Eddie Cochran,
Steppenwolf, Bob Dylan oder The Rolling Stones
dominieren die Liste der Originalinterpreten. Total
finden sich zwölf Rock-Klassiker wie „My Generation“,
„Tie Your Mother Down“, „Born To Be Wild“, „Summertime
Blues“, „Whole Lotta Love“ oder „Wild Thing“ und ein
Original-Krokus-Song, „Backseat Rock’n’Roll“ auf dem
Album. Die Versionen sind allesamt nahe am Original
geblieben, sind bluesig, rockig und machen durch die
neue Aufmache einfach richtig Spass. „Der Silberling ist
eine Hommage an all die frühen Künstler, die den Weg für
Krokus geebnet haben, heute all dies tun zu dürfen, wie
wir es heute tun“, so Chris von Rohr. Die „alten“ Fetzen
wurden mit viel Spielfreude und –witz neu eingespielt
und durch Marc Storaces Stimme mit neuer Energie
beliefert. Was im Original durch die technischen
Möglichkeiten von damals, teilweise etwas schwach und
drucklos klingt, erhebt sich 2017 wie Phönix aus der
Asche und bringt die Lautsprecher druckvoll zum Beben.
Krokus sind mit „Big Rocks“ zu einer Coverband-Deluxe
geworden und sie dürfen sich dies auch wahrlich
erlauben. Gute Platte, die an keiner Rock-Classic-Party
fehlen darf! Reinhören! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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VICTORY - Two Years And A Few Beers Later - Live
Eigenvertrieb Die deutsche Truppe Victory
gehört mit Sicherheit zu den ganz grossen Sternstunden
des harten Rocks. Alleine die damalige Gitarrenfraktion
mit Herman Frank und Tommy Newton überzeugte immer mit
tollen Einlagen. Wie vielen anderen Bands auch, brach die
Grunge-Zeit den Hannoveranern das Genick. Von diesem
Schlag erholte sich die Band nie mehr. Selbst wenn die
Combo immer wieder in wechselnden Besetzungen die Stage
zum Brennen brachte. Das letzte Live-Album «Liveline»
liegt schon über zwanzig Jahre zurück, und es war an der
Zeit, dass die Herren Frank (Gitarre), Jioti Parcharidis
(Gesang), Peter Pichel (Bass), Michael Wolpers
(Schlagzeug) und Christos Mamalitsidis (Gitarre) auf
Tonträger zeigen, welch geile Live-Band das Quintett
noch immer ist. Herausragend einmal mehr die
Gitarrenarbeit von Herman, der nach seinem Ausstieg bei
Accept hier zur Höchstform aufläuft und zeigt, dass sein
Schattendasein hinter Wolf Hoffmann völlig inakzeptabel
ist und war. Warum Herman nie die Aufmerksamkeit bei
Accept bekam, die ihm eigentlich zustand, bleibt ein gut
gehütetes Geheimnis. Neben Herman ist es Jioti, der sich
kräftig durch die Songs kreischt und Michael Wolpers,
der einen unheimlichen Teppich vorlegt. Quer durch die 32
Jahre dauernde Existenz rocken sich Victory mit viel
Herz und Seele und machen einfach nur gute Laune. Ob dies
beim Powertrack «Take The Pace», beim Groover «More And
More», beim fetzigen «Hungry Hearts», beim Klassiker
«Checks In The Mail» oder beim Kracher «Standing Like A
Rock» ist, die Jungs schiessen aus allen Rohren. Wie
heisst es doch so schön? Geile Mucke kennt kein Ablaufdatum -
und das beweisen Victory mit viel Hingabe. Bestellen
könnt ihr das geile Livewerk unter folgenden Homepages:
www.hermanfrank.com oder www.victory-band.com. Es lohnt
sich! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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POWERWOLF - Blessed & Possessed Tour Edition
(live) Napalm Records/Universal Die
deutsche Heavy Metal-Institution Powerwolf bereist im
Januar und Februar zusammen mit Epica diverse
europäische Länder. Passend dazu veröffentlichen sie
rechtzeitig einen Hybrid aus ihren letzten beiden Werken
"Blessed & Possessed" (2015) und "The Metal Mass Live"
(2016). Wer dabei gleich "Ausverkauf!" schreit, kennt
die Powerwölfe nicht. Denn die Tour Edition ist
definitiv kein Abklatsch bereits erhältlicher
Grosstaten. "Blessed & Possessed" gibt es zwar bereits
in dieser Form. Die zweite CD bietet aber mit "Live At
Summer Breeze" ein Audioerlebnis, welches man bisher
mühsam von der "The Metal Mass Live"-DVD raus
extrahieren musste. Bei diesem Paket gab es neben drei
(!) Konzerten auf Film zwar bereits eine Audio-CD.
Allerdings war darauf das etwas längere Club-Konzert in
Oberhausen zu hören. "Live At Summer Breeze" wurde jetzt
hervorragend abgemischt auf CD gebrannt. Sämtliche
Ansagen, die Publikumsreaktionen und Gesänge und vor
allem die Energie von Powerwolf vermitteln ein Gefühl,
dass man damals gerne vor der Bühne dem Regen getrotzt
hätte. Sänger Attila Dorn verbrüdert sich denn auch mit
seinen Fans, in dem er die Veranstalter aufgrund der
fehlenden Rampe ins Publikum kritisiert und es
auffordert, lautstark "Laufsteg" zu schreien. Es sind
genau solche Szenen, die den Fakt zur Makulatur machen,
dass es bereits eine Audio-CD von einem anderen Konzert
dieser Tour und dieser Setliste gibt. "Live At Summer
Breeze" wirkt spontan und schlicht einmalig! Wer dazu
noch den fairen Verkaufspreis dieser Touredition nimmt,
erkennt endgültig, dass es sich hier definitiv nicht um
"Abriss" handelt. Ob man "Blessed & Possessed" zweimal
in identischer Form besitzen muss, bleibt jedem selber
überlassen. Die Live-CD alleine reicht aber als
wichtiger Kaufgrund. Wer das aktuelle Album der
Powerwölfe nicht besitzt, hat künftig die Qual der Wahl:
Denn neben der normalen Version und der Tour Edition ist
auch nach wie vor die Special Edition mit den ebenfalls
hervorragend aufgenommenen Covers von Judas Priest, Iron
Maiden, Black Sabbath, Savatage und anderen erhältlich.
Das Leben ist schwer! Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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DREAMSHADE - Vibrant Artery Recordings Aus
der sonnigen Ecke unseres schönes Landes, genau, aus dem
Tessin, stammen Dreamshade. Mit ihrer mittlerweile
dritten Platte wollen die Tessiner natürlich an die
Spitze in ihrem Genre. Diese liegt zwischen Melodic
Metal und Metalcore. Was einem bei dem Album und den 12
Songs sofort einfällt, ist die starke Produktion.
Glasklar wie der Lago Maggiore und fett wie eine
Tessiner Salami klingen die sehr gut arrangierten
Tracks. Supermelodischer Gesang mit starken Refrains und
coolen Gitarren prägen das euphorische Klangbild dieses
Werks. Instrumentalisch ist auch nichts zu bemängeln,
die sechs Jungs haben ihre Hausaufgaben mehr als nur gut
gemacht. Fans von Soilwork oder Killswitch Engage
können, oder nein müssen, unbedingt zuschlagen. Killer!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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FIREWIND - Immortals Century Media/Universal
Er ist ein ganz Grosser: Flitzefinger Gus G., der
mittlerweile bei Ozzy Osbourne den Gitarrenposten
übernommen hat und durch sein Mitwirken bei Mystic
Prophecy, Arch Enemy und Dream Evil bekannt wurde. Seine
eigene Truppe, Firewind, blieb dabei immer ein bisschen
im Schatten. Nicht, dass die Lieder schlecht gewesen
wären, aber zu Beginn seiner Karriere verstrickte sich
der Jungspund oftmals in zu verspielten Parts, so dass
die Lieder für die (Power-)Metaller zu komplex und für
die Prog-Fans zu einfach waren. Seit einiger Zeit hat Gus
aber den Weg gefunden, Lieder zu schreiben, die sich
schnell im Kopf einfräsen. Mit dem ehemaligen
Metalium-Sänger Henning Basse hat der Grieche einen
Meistersänger an seiner Seite, der niemandem mehr zu
beweisen hat, dass er in den Olymp der Shouter gehört.
Alleine diese Zusammensetzung macht aus «Immortals» eine
sehr interessante Scheibe. Okay, es ist wirklich die
beste Scheibe, die Firewind jemals veröffentlichten.
«Ode To Leonidas» überzeugt mit dem Zusammenspiel von
Gitarre und Keyboards (Bob Katsionis) und der wuchtigen
Rhythmusmaschine, bestehend aus Jo Nunez (Schlagzeug)
und Petros Christo (Bass). Mit viel Hitpotential ist
auch «Back On The Throne» versehen oder die Ballade
«Lady Of 1000 Sorrows». Firewind haben den Weg gefunden,
theatralische und orchestrale Keyboardparts mit
griffigen und knackigen Riffs zu verbinden. Dabei geht
Gus nicht den egoistischen Weg, sondern überlässt seinen
Mitspielern genügend Freiraum. Dass Henning endlich
wieder eine Band gefunden hat, stösst bei mir sowieso
auf offene Türen, und somit kann man beim achten
Studiowerk von einer sehr gelungenen Scheibe sprechen.
Nein? Doch, hört Euch nur das schwindelerregende Solo in
«Rise From The Ashes» an! Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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BETONTOD - Revolution Arising Empire
Befassen sich die Deutschrocker Kärbholz mit ihrem neuen
Album vor allem mit sich selber, ist beim ebenfalls
aktuellen Betontod-Werk auch Gesellschaftskritik zu
hören. Erstaunlich dabei ist, wie man beide Bands zwar
zum vermeintlich einheitlichen selben Genre zählen kann,
sich diese Bands aber doch musikalisch sehr stark
unterscheiden. Gemeinsam sind das hohe musikalische
Niveau und die langjährige Karriere. Mit "Revolution"
reissen Betontod das Maul auf und nehmen sich mit "Welt
in Flammen" gar der aktuellen Flüchtlingsproblematik an
- und dies aus Sicht der Flüchtlinge! Rechtsradikale
werden Betontod definitiv nichts abgewinnen können.
Zumal auch beim Titelsong für Toleranz geworben wird.
Neben diesen Texten gibt es die üblichen
Durchhalteparolen ("Freiheit oder Tod", "Herz an Herz"),
aber auch Biographisches wie in "Küss mich" oder "Ich
nehme dich mit". Die zwölf Lieder bieten eine tolle
Mischung aus guten Texten, hymnischen Refrains und
Vollgas-Rock. Letzterer lotst die eigenen Stilgrenzen
gekonnt aus und schafft es bis zum Ende zu Unterhalten.
Damit ist Betontod ein weiteres Ausrufezeichen gelungen.
Sie beweisen, dass der Sturm toller Deutschrockbands und
Alben auch im dritten Jahr nach der Böhsen
Onkelz-Wiedervereinigung nicht nachlässt. Gut so!
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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THE DRIP - The Haunting Fear Of Inevitability
Relapse Records/Non Stop Music Spricht man mit
einer Person, die vorzugsweise dem kollektiv verblödeten
Mainstream-Radio lauscht, wird man oftmals mit dem
Vorwurf konfrontiert, dass Metal nichts weiter als Krach
ist. Natürlich ist diese Aussage kompletter Schwachsinn,
dies wissen wir Freunde der harten Klänge besser, doch
bei der Grindcore-Truppe von The Drip ist die
Klassifikation „Krach“ nicht mal so unpassend. Diese
Aussage möchte ich hier jedoch nicht in einem negativen
Kontext stehen lassen, sondern „The Haunting Fear Of
Inevitability“ ist ein Tritt in die Eingeweide, der
verflucht Spass macht. Klar, Grindcore lebt von seiner
Intensität, der Härte und dem Chaos, was nicht
jedermanns Sache ist, doch The Drip haben hier einen
Bastard erschaffen, der nicht nur hyperaktives Geballer
durch die Membrane schleudert, sondern die Jungs wissen
es zu verstehen, die extreme Spielart mit brutalem
Groove gekonnt zu durchmischen und eine Struktur zu
schaffen, die gnadenlos mitreisst. Die 13 Songs, welche
uns The Drip hier in 32 Minuten vor den Latz knallen,
sind allesamt ein äusserst intensives Erlebnis der
härteren Gangart, stellt euch dabei vor, Napalm Death
zeugen mit Lamb Of God ein Kind und nennen es Biohazard.
Eine Schönheit ist dieser Bastard nicht, und wer in
seiner Freizeit lieber ein Pony streichelt, der sollte
bei Kuschelrock bleiben. Wer wiederum nur die absolute
Brutalität sucht, wird etwas enttäuscht sein von „The
Haunting Fear Of Inevitability“, denn der Fokus liegt
hier nicht zwanghaft in der absoluten Härte. Dies finde
ich jedoch ein sehr grosser Vorteil, den The Drip hier
gekonnt ausspielen, denn oftmals versinken die
ultimativen Prügel-Bands in der Langeweile, welche hier
zu keiner Sekunde auftaucht. „The Haunting Fear Of
Inevitabilty“ ist für mich in diesem noch jungen Jahr
eine erste positive Überraschung, und in dieser Qualität
kann es gerne 2017 weiter gehen. Kauft dieses Werk und
fühlt den Groove, einzige Nebenwirkung: brachiale
Nackenschmerzen! R.K.
Punkte:
8.5 von 10
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DESERTED FEAR - Dead Shores Rising Century
Media/Universal Was für ein Brett legen uns die
drei Thüringer hier mit ihrem dritten Album vor! Nach
einem Intro geht es direkt mit dem Death Metal Hammer
"The Fall Of Leaden Skies" richtig los und was für ein
granatenmässiger Sound knallt da aus den Boxen! Da hat
Dan Swanö (Edge Of Sanity) einen exzellenten Job
gemacht, aber das überrascht ja nicht weiter. Nach den
ersten beiden, hochgelobten Scheiben ist es natürlich
schwer für eine junge Band, da noch einen drauf zu
setzen, aber von Druck oder ähnlichem ist bei Deserted
Fear überhaupt nichts zu spüren. Die Jungs aus Eisenberg
spielen überaus locker ihren Stiefel runter und bringen
mit "Dead Shores Rising" ein weiteres Death
Metal-Highlight heraus, über das man, auch wenn das Jahr
gerade erst begonnen hat, sicherlich Ende 2017 von einem
der Besten dieses Genres sprechen wird. Was Deserted
Fear auf Album Nummer drei besser machen, ist die
ordentliche Portion Melodie, mit der sie ihren Songs
ganz beiläufig das gewisse Etwas verleihen. Keine Angst,
sie werden nicht zu einer Melodic/Death Metal-Band, aber
durch dezent eingestreute Melodien bleiben die Songs,
allen voran "Corrosion Of Souls", "The Edge Of Insanity"
oder das eingangs erwähnte "The Fall Of Leaden Skies",
deutlich griffiger und abwechslungsreicher. Das seltsame
daran ist, dass trotz dieser Abwechslung "Dead Shores
Rising" vor allem durch seine Eingängigkeit besticht.
Kling komisch? Dann am besten mal selbst reinhören und
sich davon überzeugen. Das Album wirkt sehr kompakt und
wie aus einem Guss, hat zwar keinen wirklichen "Hit",
ist aber zum komplett Durchhören bestens geeignet. Die
beiden Bonustracks "A Morbid Vision" und "The Path Of
Sorrow" mit Tomas Lindberg (At The Gates) als Gastsänger
sind wieder eine ganze Ecke härter und zeigen dann den
Unterschied zu den regulären Songs der Scheibe. Was die
Veröffentlichung betrifft, hat der Fan dann die Wahl
zwischen der Special Edition mit Patch und einer
limitierten Gatefold LP mit Booklet und Poster. "Dead
Shores Rising" ist ein sehr gutes Album und darf von
Death Metal-Fans ohne weiteres gekauft werden. Aber auch
diejenigen, die mit dieser Musik eigentlich nicht so
viel anfangen können, sollten es hier mal versuchen.
Sascha Sch.
Punkte:
8.5 von 10
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ACCEPT – Restless And Live Nuclear Blast/Warner
Ein neues Live-Album von Accept erblickt das Licht der
Welt. Während die Blue Ray / DVD mit dem Headliner-Gig
vom «Bang Your Head!!!» 2015 aufwartet, sind auf der
Doppel-CD Aufnahmen zu hören, die während der «Blind
Rage»-Tour mitgeschnitten wurden. Darunter kommt auch
das Z7 in Pratteln zu Ehren, denn «200 Years» stammte von
diesem Gig. Braucht man noch etwas zu Accept zu
schreiben? Eigentlich nicht. Ausser, dass der Gig vom
«Bang Your Head!!!» der erste der damals neuen Besetzung
mit Christopher Williams am Schlagzeug und Uwe Lulis an
der Gitarre war. Ansonsten können Wolf Hoffmann
(Gitarre) und Peter Baltes (Bass) aus dem Vollen
schöpfen. Dabei beschränken sich die Jungs um Sänger
Mark Tornillo nicht nur um ihre sagenumwobene
Vergangenheit, sondern setzen seit der Reunion die Neuzeit
in den Mittelpunkt. Das heisst gut die Hälfte
der 27 Songs umfassenden Doppel-CD stammen von «Blood Of
The Nations», «Stalingrad» oder «Blind Rage».
Musikalisch passt alles, die Riffs, die Power und die
Dynamik sind deutsche Metal-Wertarbeit. Da sitzt jeder
Schlag auf die Snare und das Tom («London Leatherboys»),
der Partyfaktor pfeift dir um die Ohren («Living For
Tonite»), oder der Kultfaktor wird grossgeschrieben
(«Balls To The Wall»). Logisch könnten Accept nur einen
Set aus ihren alten Tagen spielen und ja, sie würden
damit vielen Fans Pippi in die Augen treiben. Aber dazu
sind die neuen Lieder («Final Journey», «From The Ashes
We Rise», «Dark Side Of My Heart», «Pandemic», «No
Shelter») einfach zu gut und harmonisieren mit den alten
Klassikern. «Restless And Live» ist eine tolle
Angelegenheit geworden und wird sich leider auch wieder
mit dem kürzlich erschienen Livewerk ihres Ex-Sängers
Udo Dirkschneider (Dirkschneider: «Live Back To The
Roots») messen lassen müssen. Wer nun welche Band besser
findet, muss jeder für sich selber entscheiden. Fakt ist,
dass beide Truppen eine tolle Scheibe veröffentlichten.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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KÄRBHOLZ - Überdosis Leben
Metalville/Musikvertrieb Die Deutschrocker
Kärbholz hauen erneut ein kleines Meisterwerk raus!
"Überdosis Leben" bietet genau das, was der Titel
verspricht: Eine stürmische Platte zum Thema
(vermeintlicher) Selbstbestimmung und Leben auf der
Überholspur. Die schnellen Rocker sind irgendwo zwischen
Punk, Rock'n'Roll und Heavy Metal angesiedelt und lösen
sich immer wieder in Refrains mit Hymnencharakter auf.
Beispiele dafür sind "Nur wir beide", "Weck mich nicht
auf" und das sehr dynamische "Da ist noch Leben drin".
Apropos Dynamik: Wer bei Kärbholz genau hinhört, wird
feststellen, dass in den vermeintlichen Vollgasliedern
doch sehr viel mehr als reines Drei-Akkorde-Geschrummel
passiert. Tiefgang findet aber auch bei den Texten
statt, die immer wieder eine gewisse Selbstkritik und
Nachdenklichkeit präsentieren. Passend dazu ist die
Musik auch nicht immer nur laut und roh. Kleine
stilistische Ausbrüche gibt es mit dem
Country-angehauchten "Kind aus Hinterwald" und beim
Ska-lastigen "Perfekt unperfekt". Alle 14 Lieder
zusammen wirken wie eine grosse Verneigung vor dem
Leben, welche bis zum letzten Ton unterhalten kann.
Vergleicht man den Vorgänger "Karma" mit "Überdosis
Leben" fällt vor allem auf, dass die Texte heuer weniger
sperrig ausfallen, ohne dass sie dabei ihren ruppigen
Scharm verlieren. Das siebte Album von Kärbholz darf
deshalb gerne als erster Deutschrock-Höhepunkt im neuen
Jahr betrachtet werden. Wer die üblichen Szenegrössen
bereits liebt, sollte diese Gruppe mit "Überdosis Leben"
ebenfalls für sich entdecken. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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LAST AUTUMN'S DREAM - In Disguise
(Cover-Album) Escape Music/Non Stop Music Ich
liebe diese Band, auch wenn sie immer wieder stark mit
plüschigen Melodien aufwartet, aber alleine die
musikalischen Fähigkeiten der Schweden überzeugten mich
immer wieder. Mikael Erlandsson (Gesang), Peter Pag
Soderstrom (Gitarre), Ulf Wahlberg (Keyboard) und die
beiden, teils ehemaligen Treat-Mucker, Jamie Borger
(Drum) und Nalle Pahlsson (Bass) haben auf «In Disguise»
ihre Inspirationen und somit ihre Lieblingssongs
eingespielt. Dabei gehen die Jungs sehr rockig vor und
lassen einen alten Sweet-Hit («Wig Wam Bam») ebenso cool
erklingen wie den alten Kiss-Klassiker «All The Way».
Auch der Angel-Hit «I"ll Bring The Whole World To Your
Door», der in Vergessenheit gerate Klassiker von
Headpins «Just One More Time» oder der ABBA-Hit «When I
Kissed The Teacher» kommen zu Ehren. Das ist das Tolle
an dieser Scheibe: LAD gehen nicht den Weg, die
bekanntesten Hits zu covern, sondern greifen sich Songs
auf, die nicht zu den erfolgreichsten Hits gehören, oder
nehmen sich unbekanntere Truppen vor. Alles wird aber,
dank dem musikalischen Können, verdammt geil
eingespielt. So auch von den City Boy «Need A Little
Loving» oder «Working For The Weekend» von Loverboy.
Im direkten Vergleich zu der Cover-Ansammlung von Krokus
haben Last Autumn"s Dream nicht nur die Nase vorne - so
rockt der Steve Miller-Song «Jet Airline Time» und der
Streets-Knaller «If Love Should Go» mit viel mehr Herz
und Seele aus den Boxen. «In Disguise» ist ein wirklich
geiles Cover-Album geworden, das alleine von den Songs
her eher ein reines Eigenproduktionswerk der Schweden sein
könnte, denn eine Ansammlung an nachgespieltem Liedgut.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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WHITE WIDDOW - Silhouette AOR Heaven/Non Stop
Music Die Australier White Widdow beweisen
eindrücklich, dass moderner, versierter AOR und
Melodic/Hard Rock nicht zwingend aus Skandinavien
stammen muss. Die Truppe hat sich 2008 um die Brüder
Jules (Vocals) und Xavier (Keyboards) Millis formiert.
Mit "Silhouette" steht man nun bereits mit dem vierten
Longplayer auf der Matte. Schon mit den drei Vorgängern
konnte man durchs Band positive Kritiken einheimsen.
Dies wird sich mit der aktuellen Scheibe mit Sicherheit
nicht ändern. Aus der Vorliebe für Achtziger Arena Rock
wird kein Geheimnis gemacht, im Gegenteil, man
orientiert sich konsequent an den grossen Melodic-Acts
dieses Jahrzehnts. Nebst den offiziellen Einflüssen
Survivor, Dokken, Nightranger, White Sister und Giuffria
können auch Foreigner und Loverboy noch ergänzend
hinzugefügt werden. Die Millis-Brüder haben einmal mehr
Songs verfasst die mit eingängigen Melodien und grossen
Chören aufwarten. Obwohl im klassischen AOR angesiedelt,
vergisst man nicht zu rocken. Dadurch behält das Album
durchgehend eine gewisse Griffigkeit. Ebenfalls typisch
Melodic ist die Arbeitsteilung von Keyboard und Gitarre,
die praktisch unentschieden ausfällt und zu keiner Zeit
in Konkurrenz ausartet. Die beiden Instrumente lassen
einander genügend Raum zum atmen und sich zu entfalten.
Auch die grossartige Stimme von Jules braucht sich
keineswegs hinter einem Lou Gramm oder Jimi Jamison zu
verstecken. Obwohl man starkes Songmaterial im Peto hat
vermisst man eigentliche Gassenhauer der Marke "Cold As
Ice" oder "Burning Heart". Dies würde das Manko, dass
man mit dem wenig aktuellen Sound nun mal hat sicher bis
zu einem gewissen Grad wettmachen. Nichts desto Trotz
ein hörenswertes Album. Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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MAGNUM – The Valley Of Tears - The
Ballads Steamhammer/Musikvertrieb “Sacred
Blood Devine Lies” steht noch kein Jahr im Regal, da
gibt es schon wieder Nachschub aus dem Magnum-Lager.
Allerdings handelt es sich bei „The Valley Of Tears –
The Ballads“, wie es der Namenszusatz schon verrät,
„nur“ um eine Balladen Best Of. Da Magnum bekanntermaßen
ein Händchen für bombastische Balladen haben, ist es
eher verwunderlich, dass diese Best Of erst anno 2017
erscheint. Nach der Idee seiner Tochter stellte
Gitarrist Tony Clarkin also eine Compilation zusammen,
welche 10 Magnum Klassiker-Balladen aus knapp 40 Jahren
Bandgeschichte enthält. Diese wurden soundtechnisch
überarbeitet: teils remixt, remastert oder sogar neu
aufgenommen. Herausgekommen ist eine überaus gelungene
Balladen-Sammlung mit großartigem Sound, welche nicht
nur jedem Fan der britischen Melodic Hard Rocker
entzücken wird, sondern Jedem einen tollen Soundtrack
für ruhigere Momente liefert. Manch ein Die-Hard-Fan mag
vielleicht einen persönlichen Liebling vermissen, aber
mir gefällt die Songauswahl insgesamt gut, auch wenn bei
10 Tracks noch Platz für ein oder zwei Songs mehr
gewesen wäre. Das besondere an Magnum Balladen ist
meiner Meinung nach, dass es keine traurigen Songs sind,
die einen herunterziehen, sondern eine ruhige, aber
bestärkende Wirkung haben. „Dream About You” und das
wunderbare „Back In Your Arms Again“ vom 1994er “Rock
Art” Album geben solch einen starken Einstieg. Der
„Vigilante“-Opener „Lonely Night“, welcher 1993 bereits
als Akustikversion auf „Keep The Nite Light Burning“
erschien, wurde hier erneut akustisch eingespielt. Mit
der neuen Liveversion von „When The World Comes Down“
endet eine tolle, ruhige Scheibe, die zum Träumen
einlädt. Schön!!! Juliane E.
Punkte:
keine Wertung
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FRONTBACK - Heart Of A Lion Dead End Exit Records
Yeah, die Schweden rocken auf ihrem zweiten Album
"Heart Of A Lion" gleich ordentlich los mit "All The Way
For Fame", coole Mucke. Und mit "Dead Man On The Road"
geht's gleich weiter so. Ich mag die Stimme von Sängerin
Anlo Front und die rockigen Gitarren dazu, das Ganze
klingt frisch, frech und lebendig, richtig geiler, etwas
dreckiger Hard Rock, der schon beim ersten Durchhören
mitreisst. Oder die leicht punkigen Riffs bei "Honest",
kommen echt gut. Hört man sich das treibende "Rival
Sons" an, kommen schon einige Parallelen zu Skew Siskin
und deren Sängerin Nina C Alice auf, starke Nummer.
"Black Night City Light" glänzt mit einem tollen Mitsing
Refrain, der sofort hängenbleibt, da kann man kaum
Stillsitzen, wirklich gut. Und "Destiny" könnte glatt
als flotte Vixen-Nummer durchgehen. Nach dem schnellen
"Fender" kommt dann mit "Remember" noch eine coole
Abschlussnummer, die auch mit einem starken Refrain zu
überzeugen vermag. Die Schweden kommen hier mit 10 ganz
starken Tracks daher. Es macht unheimlich Spass, das
Ganze zu geniessen und sich von Anlo und ihren Jungs
mitreissen zu lassen. Cooles rockiges Album, sehr zu
empfehlen. Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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LORD VIGO - Blackborne Souls No Remorse Records
Mit ihrem Debut "Under Carpathian Sun" haben vor
rund einem Jahr die Landstuhler Epic Doomer Lord Vigo
einigen Staub im metallischen Untergrund aufgewirbelt.
Das kann wie so oft Segen und Fluch zugleich sein, denn
einerseits weiss die Band, dass da draussen durchaus
einige Leute nach neuem Material lechzen, andererseits
steht die Truppe jetzt unter dem Druck, die mit dem
Debut hochgesteckten Erwartungen an den Zweitling auch
zu erfüllen. Nun, ich kann versichern, dass die Zukunft
für Lord Vigo nicht düster aussehen sollte, denn die
Qualität des Erstlings wurde ganz klar gehalten, auch
wenn diesmal das Überraschungsmoment natürlich fehlt.
Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Durchgang nicht
ganz konzentriert bei der Sache war, in Gedanken ganz
woanders, also plätscherte das Album an mir vorbei, Song
für Song, und mehr als ein wohlwollendes "ganz nett"
schoss mir nicht durch den Kopf. Am selben Abend, als
dann endlich etwas Ruhe eingekehrt war, habe ich mich
der Scheibe nochmal zugewandt, und da war er plötzlich,
dieser magische Moment in dem sich unvermittelt jenes
magische Tor öffnet und endlich einen ungetrübten Blick
auf die sich majestätisch auftürmenden Klanglandschaften
erlaubt. Die Band bewegt sich immer noch souverän auf
jenen Pfaden, die vor ziemlich genau 30 Jahren von
Candlemass angelegt worden sind. Natürlich ist und
bleibt deren Debut "Epicus Doomicus Metallicus" für mich
das unerreichbare Mass der Dinge, auch für die
Protagonisten selbst, aber Epigonen wie Lord Vigo
demonstrieren selbstsicher, dass sie die Hausaufgaben
gemacht haben. Mit "Mother Earth" beginnt die Scheibe
zwar verhältnismässig unspektakulär und streckenweise
gar vorhersehbar, aber ab der zweiten Nummer "When The
Bloodlust Draws On Me" wächst sie stetig, Song für Song.
Schaurige Keyboard-Einsprengsel, sakraler Chorgesang und
die leidenden, evozierenden Vocals von Vinz Clortho
verleihen den instrumental fachmännisch umgesetzten
Tracks genau jene unheimliche Atmosphäre, wie man sie
von Musik aus dieser Sparte erwartet, "Great City In The
Sky" sei mal als Paradebeispiel für den hier vertonten
Horror genannt. Dass sämtliche Songs nahtlos ineinander
übergehen, ist der düsteren Grundatmosphäre noch
zusätzlich zuträglich, das Album erscheint wie aus einem
Guss und gönnt einem absolut keine Verschnaufpause, von
ruhigeren Passagen wie beispielsweise im Titelsong mal
abgesehen. Das wiederum von Karmazid kreierte,
unglaublich morbide Coverartwork rundet die ganze
Angelegenheit ab. Jungs, ich glaube, künftig könnt ihr
Maskeraden wie den verhüllten Drummer oder den mit
Spitznieten versehenen Amihelm zu Hause lassen, solche
Maskeraden habt ihr nicht nötig. Mirko B.
Punkte: 8.1 von 10
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STEPHEN PEARCY - Smash Frontiers
Music/Musikvertrieb Zusammen mit Ratt war Stephen
einer der ganz Grossen in den glorreichen 80er-Jahren.
Er hat mit seinen damaligen Bandkumpels die
Hallen und Arenen gefühlt und speziell die Frauenherzen
lagen den Schönlingen zu Füssen. Bevor nach einem
jahrelangen Hickhack um die Namensrechte von Ratt nun
Stephen zusammen mit Gitarrist Warren DeMartini und
Bassist Juan Croucier wieder unter dem Namen Ratt
musizieren darf, haut uns der Sänger eine neue
Soloscheibe um die Ohren. Es ist ja immer wieder schön
zu hören, wie gut Mister Pearcy auf einer Scheibe singt,
aber dann auf der Bühne völlig abkackt. Sorry mein
Lieber, aber das musste ich leider schon selber erfahren
und dies unabhängig der Evergreens, die du eingesungen
hast. Wie ist «Smash» geworden? Ein cooles Hardrock
Album, das irgendwo zwischen den letzten
Ratt-Scheiben liegt und eine bluesige Ausrichtung
verfolgt. Musikalisch klingt alles verdammt geil
eingespielt. Dies sicher auch dank den ehemaligen Rough
Cutt-Musikern Matt Thorn (Bass) und Chris Hager
(Gitarre), sowie des ehemaligen White Lion-Trommlers
Greg D'Angelo. Trotzdem beinhaltet «Smash» mit «Rain»,
«I Can't Take It» und «Ten Miles Wide» zu wenige Hits,
die an die Zeiten der Grosstaten erinnern. Mister Pearcy
geht hier eher den Weg, sich und seinen Idolen einen
Gefallen zu tun. Warten wir ab, was uns die Reunion der
drei Ratt-Members bringen wird. Es ist und bleibt immer
ein schwerer Versuch, alleine an äusserst erfolgreichen
Zeiten anzuknüpfen, und mit «Smash» ist dies Stephen nur
sehr bedingt gelungen, auch wenn das Material ganz gut
ist. Tinu
Punkte: 8.0 von 10
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APRON – Auf dem Ponyhof Laute Helden/Musikvertrieb
Das Leben ist kein Ponyhof - apRon haben sich das
mal genauer angeschaut und festgestellt: „doch, ist
es!“. Da wird gebissen und getreten und wer nicht der
Norm entspricht hat keine Chance in unserer
leistungsorientierten Gesellschaft. Die Deutschen
zelebrieren rotzfrechen und sozialkritischen Crossover,
d.h. sie sprechen nicht nur heikle Themen auf süffisante
Art und Weise an, sondern spielen auch mit ganz
unterschiedlichen Musik-Genres wie Punkrock, Hardcore,
Deutschrock u.s.w.. Vergleichen kann man sie wohl am
ehesten mit den Spassrockern JBO oder der Kombo mit dem
klingenden Namen Feine Sahne Fischfilet. Highlights sind
der Opener und Titeltrack “Auf dem Ponyhof“ sowie die
gnadenlose Abrechnung mit Social Media und den
konsumgeilen Herdentieren, die jedem Trend blindlings
folgen “GFLLT MR NCHT MHR“. Der äusserst kritische Song
“Mensch aus Glas“ handelt von Datenmissbrauch und der
Dummheit der Massen, persönliche Informationen frei
herauszugeben – mein persönlicher Favorit, da mir hier
nicht nur der Text, sondern auch die eingängige Musik
sehr gut gefallen. Dann folgen ein paar weniger gute
Tracks, bis dann mit “Alice D.“ wieder ein echter
Ohrwurm heraussticht, diesmal mit etwas
runtergeschraubtem Tempo und Akustikgitarre - “Ich lass
mir Arschloch aufs Hirn tätowieren“ lautet der Refrain
und brennt sich tatsächlich erbarmungslos ins Hirn und
in die Gehörgänge ein…. In der selben Tonart, wenn auch
wieder rassiger, geht’s weiter mit “In Cerebrum Cacatur“
- Die snobistische Art zu sagen “Man hat dir ins Hirn
geschissen“. Fazit: Dieses Album macht einfach Spass!
Die sozialkritischen Texte werden zwar grösstenteils
witzig rübergebracht, sind aber doch knallhart ernst
gemeint, die Musik ist abwechslungsreich und ganz
unterschiedliche Genres werden hier mutig gemischt und
einmal kräftig durchgeschüttelt. “Auf dem Ponyhof“
schliesst nahtlos an den Erfolg des letzten Albums “Der
Punch“ an… Wer auf Crossover und kritischen Deutschrock
steht, der sollte diesen Silberling auf keinen Fall
verpassen! Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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BONEYARD DOG - Bluesbound Train
AOR Heaven/Non Stop Music
Boneyard Dog ist eine irische
Formation, die sich dem Classic und Blues Rock
verschrieben hat. Gegründet wurde die Band 2015 vom
deutsch/italienischen Sänger Rob Mancini (Hotwire, Crush
etc.), der seinen Wohnsitz auf der grünen Insel hat.
Dort begegnete er dem irischen Bluesgitarristen Davy
Kerrigan. Das Line Up wurde ergänzt durch den
amerikanischen Drummer Ron Wikso, der schon mit einer
ganzen Reihe etablierter Musiker zusammenarbeitete,
unter anderem Cher, Richie Sambora, Eddy Money, CCR,
Sammy Davis Jr. usw. Bereits während der Aufnahmen von
"Bluesbound Train" stiess Keyboarder Tony Carey zur
Band. Dieser wiederum war Mitglied von Rainbow, spielte
aber auch schon mit Chris Normen, David Knopfler oder
Joe Cocker zusammen. Die verschiedenen Betätigungsfelder
der Protagonisten werden nun auf einen gemeinsamen
Nenner gebracht. Herausgekommen ist ein qualitativ
hochstehendes Album, das zwischen Siebziger Classic Rock
und Blues Rock hin und her pendelt. Obwohl grundsätzlich
die beiden Stile unter einen Hut gebracht werden, sind
die Ausschläge in die eine oder andere Richtung
Wegweisend für Boneyard Dog. Dies macht den Hörgenuss
zwar interessant, durch das Fehlen eines roten Fadens
aber auch ziemlich nervös. Nichts desto Trotz hat das
Quartett hochkarätiges Songmaterial in Petto. Vor allem
das Classic Rock-Material lässt querverweise zu Deep
Purple oder Thin Lizzy, zwischenzeitlich sogar zu ZZ Top
zu. Aber auch die Bluesschiene lässt wenig Raum zu
Kritik, Gary Moore und "Still Got The Blues" lassen
grüssen. Für Classic Rock-Fans mit Hang zum Blues schon
beihnahe ein Pflichtkauf. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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JACK RUSSEL'S GREAT WHITE - He Saw It Coming
Frontiers Music/Musikvertrieb Er ist und bleibt
Great White und er ist wie bleibt die perfekte Stimme für
Great White! Allerdings hat ihn seine Sucht fast über
den Rand des Abgrunds gestossen, und so verlor er nicht
nur seinen Stammplatz bei Great White, sondern auch viel
Ansehen. Nun ist er zurück. Jack Russell, der mit seiner
bluesgetränkten Stimme auf seinem neusten Streich «He
Saw It Coming» wieder auf sich aufmerksam macht. An
seiner Seite ein alter Bekannter aus Great White-Tagen,
Tony Montana. Mit dem Opener «Sign Of Times» fühlt man
sich direkt an die goldenen Great White-Zeiten mit Alben
wie «Once Bitten» und «Twice Shy» zurück erinnert. Der
Rest zeigt Jack dann aber von seiner lockeren Seite.
Einer, wie man sie von den letzten Great White-Scheiben
mit ihm kennt («Let It Rock», «Can't Get There From
Here»). Also eher die Blues-Schiene, denn der harte Rock.
Das Schöne dabei ist aber, dass seine Stimme noch immer
das Aushängeschild ist und man Jack sofort wieder
erkennt. Auch sofort erkennbar ist die
Lagerfeuerromantik bei der Ballade «Anything For You».
Das Problem an einer solchen Comeback-Scheibe ist, dass
sich Mister Russell an seiner sehr glorreichen und
erfolgreichen Zeit messen lassen muss. Da kann «He Saw
It Coming» nicht dagegen anstinken, auch wenn Jack mit «Spy vs.
Spy», «Blame It On The Night» und dem lockeren
«Godspeed» (erinnert an «Wasted Rock Ranger») coole
Nummern präsentiert. Aber es fehlen Hits wie «Rock Me», «Desert
Moon» oder «Call It Rock'n'Roll». Anyway, es ist schön,
Jack wieder unter uns zu haben, und vielleicht braucht
es auch ein solches Album, das in erster Linie Jack
wiederspiegelt und nicht unbedingt meinen Wünschen
entspricht, damit Mister Russell wieder Fuss fassen
kann. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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AU CHAMPS DES MORTS – Dans La Joie Debemur Morti
Produtions Mein Lieber Herr Gesangsverein, hier
zeigt unser westliches Nachbarland sich wieder mal von
der besten Seite. Melodische, reduzierte Gitarrenriffs
für die hypnotische Wirkung, Schreie wie Neige zu den
guten alten (und jetzt ja wieder neuesten!) Zeiten, dazu
ein hübsches Artwork. Böse Zungen könnten behaupten das
gab es ja alles bereits mindestens einmal. Allerdings
sind die Unterschiede in den Kleinigkeiten zu suchen, so
schaffen es die Franzosen bei ‘Le Sang, La Mort, La
Chute’ einen doomigen Start hinzulegen, im zweiten
Drittel leidet der Sänger bei angezogenem Tempo, bis
gegen Ende noch verwaschene Gitarren mit viel Hall und
Phaser den Song ausklingen lassen. So macht man
Dramatik! Daneben das abschliessende ‘La Fin Du Monde’,
das für nur akustisch und mit klarem Gesang einen
passenden Abschluss für ein so schwermütiges Album
schafft. Auch die anderen Lieder können sich hören
lassen, an Abwechslung mangelt es nicht. Natürlich sind
Ähnlichkeiten zu Germ, Alcest oder zwischendurch auch
Les Discrets nicht von der Hand zu weisen, dennoch
gehört dieses Album zu den besten Scheiben, die ich in
den letzten Monaten zum Anproben gekriegt habe.
Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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JULIAN LEHMANN - Mother Nature
Eigenvertrieb
Eins vorweg, Julian kommt hier
mit einem sehr interessanten Instrumental Album, das es
locker schafft das man den Gesang nicht vermisst. Und
das gibt"s sehr selten bei reinen Instrumentalalben.
Alle 12 Songs sind spannend, abwechslungsreich und frei
von selbstverherrlichen Saitengefrickel. Julian hält
sich oft mit starken Riffs im Hintergrund und lässt
seinem Vater Markus auf der Violine den Vortritt. Durch
Tempo und Stimmungswechsel bringt Julian sehr viel
Spannung und Abwechslung in die einzelnen Tracks. Das
Ganze ist eine Mischung aus Hard Rock, Folk und Klassik,
sag ich jetzt mal grob eingeschätzt. Grad bei Nummern
wie dem flotten "The Paddy Goes To... " gut zu hören.
Oder auch bei "Mother Nature", sehr vielseitige
Stimmung. Auch toll der Mittelalter-Song "A Bard's
Tale", wirklich sehr gut gelungen. "Pathfinder" dann
wieder startet sehr rockig, um in der Mitte zu einer
Swing-Nummer wechseln, cool. Dem entgegen steht dann die
reine Klassik-Nummer "Fairy". Zum Schluss kann ich nur
sagen, Respekt vor Julian und diesem sehr gelungenen
Instrumental-Werk, es macht wirklich echt Spass, "Mother
Nature" anzuhören, und wie Julian so schön sagt: "I hope
to make you dive into another world" - und das tut man
hier zweifellos, tolle Scheibe. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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MYSTIC PROPHECY - Vengeance
(Re-Release) Massacre Records/Musikvertrieb
Das Debut-Album der Power-Metaller Mystic Prophecy aus
dem Jahr 2002 erfährt eine Wiederveröffentlichung mit
zwei Bonus-Live-Tracks. Scheinbar war das Album
vergriffen und wurde nun neu abgemischt. Wer seine
Sammlung also endlich vervollständigen möchte, hat jetzt
Gelegenheit dazu. Spannend ist dieses Album, weil es
einer der ersten Tonträger war, auf welchem der heutige
Ozzy-Gitarrist Gus G. zu hören ist. Dazu kommt, dass
Mystic Prophecy hier bereits die stilistische
Marschrichtung vorgeben, mit welcher sie bis heute und
mit inzwischen neun Studioalben die Heavy Metal-Welt
begeistern. Es regiert melodischer Power Metal, der aber
ungewöhnlich hart gespielt wird und teilweise die Brücke
zum Thrash Metal schlägt. Dieser Mix finde ich auf CD
gut, zieht bei mir aber vor allem Live. Spannend auch,
wie Mystic Prophecy bereits 2002 mit Dynamik gearbeitet
haben. Besonders gut zu hören ist dieses Flair bei "When
Shadows Fall" und "Damnation And Darkness" zu hören. Wo
ich mir dagegen höhere Sorgfalt und Qualität gewünscht
hätte, ist bei der Auswahl der beiden Bonustracks: "Evil
Empire" und "Masters Of Sin" wurden 2007 Live
aufgenommen, rumpeln in ärgster Bootleg-Qualität und
stammen definitiv nicht aus der Zeit der
"Vengeance"-Veröffentlichung. Sie machen deshalb für
mich keinen Sinn und wirken eher in der Not hinzugefügt.
Nur wegen diesen beiden Liedern lohnt sich der Neu- oder
Zweitkauf dieser CD also nicht. Dafür bieten die
regulären 10 Kracher genügend Anreiz. Und wer weiss,
vielleicht werden Mystic Prophecy auf der kommenden Tour
gar ein Schwerpunkt auf "Vengeance" legen. Gut
Vorbereitet darauf ist, wer dieses Album ebenfalls
kennt. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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SMASH INTO PIECES - Rise And Shine
Gain Music/Sony
37 Minuten, 10 Songs,
Alternative Rock mit Elektro. Das sind die Fakts der
schwedischen Band Smash Into Pieces. Als Einstieg sollte
man die Single-Auskoppelung "Higher" wählen. Da
empfindet man die melodischen Keyboards und der sehr
gute Gesang als sehr angenehm. Der Song ist ein Ohrwurm,
den man haben muss, um erfolgreich zu sein. Klar klingt
diese Mucke nach Radio oder vollen Stadien - Mainstream
halt. Ok, schlecht ist das ja nicht, man muss ja seine
Brötchen irgendwie verdienen. Alles ist angenehm, was
natürlich bei mehreren Durchläufen seinen Tribut zollt.
Man kann sich nicht mehr in Details verlieben, da man ja
schon alles nach ein paar Minuten mehr oder weniger
verstanden hat. Aber Leute, für das Auto ist diese
Platte wie geschaffen - voll aufdrehen und einfach nur
cool "cruisen". Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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JIM JIDHED - Push On Through
AOR Heaven/Non Stop Music
Bereits seit den frühen
Achtzigern geistert der Schwede Jim Jidhed durch die
AOR-Szene. Entscheidende Akzente setzen bzw. grosse
Erfolge verbuchen konnte er dabei allerdings nicht. 1987
trat er der Formation Alien bei, die es aber auf nur ein
Album brachten. Erst 2014 entstand in Originalbesetzung
ein zweites Werk. Zwischenzeitlich veröffentlichte der
Sänger fünf Soloalben, zuletzt vor einem Jahr "Tankar I
Vinternatten", eine Art Weihnachtsalbum mit schwedischen
Lyrics. Klingt alles recht diffus. Glücklicherweise
stiess der gute Mann auf den Produzenten und Songwriter
Daniel Flores, der Jim dazu brachte, sich auf seine
Tugenden zu konzentrieren. Zusammen haben die Beiden nun
mit "Push On Through" zwar ein klassisches AOR-Album an
den Start gebracht, das aber den knackigen Hard Rock
nicht aussen vorlässt. Dabei kommen die kraftvollen
Vocals deutlich besser zum Tragen als in der
Vergangenheit. Das Album besticht nicht nur durch
starkes Songmaterial, sondern auch durch viel Drive und
vor allem eingängige Melodien. Zudem wurde die Scheibe
von D. Flores äusserst versiert produktionstechnisch
veredelt. Melodic/Hard Rock mit erstaunlich viel
Substanz. Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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SEPULTURA - Machine Messiah
Nuclear Blast/Warner
Sepultura muss man an dieser
Stelle sicherlich nicht mehr vorstellen, denn seit
Jahren sind die Brasilianer eine feste Grösse in
Metal-Kreisen. Musikalisch sind sie stets ihren Weg
gegangen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Zumindest,
wenn man den gängigen Magazinen Glauben schenken will.
Mit "Machine Messiah" legt die Thrash Metal-Legende nun
ihren vierzehnten Longplayer vor. Der Opener und
Titeltrack "Machine Messiah" startet ungewohnt verhalten
und langsam. Angstzustände sind an dieser Stelle aber
unbegründet, denn im Anschluss wird mit "I Am The Enemy"
erstmal gründlich durchgewischt. Das weniger schnelle,
aber druckvolle "Phantom Self" an dritter Stelle, sorgt
für Abwechslung und unkontrollierbares Kopfnicken.
"Alethea" und "Iceberg Dances" gehören in die Rubrik
"Experimente". Eingespielte Klanghölzer,
Flamenco-Gitarren und immerzu wechselnde Tempiwechsel,
dazu satte Riffs können einem schon mal aus dem Konzept
bringen. Es scheint allgemein so, als hätten sich die
Herren zur Mitte der Platte hin immer mehr dem Mid
Tempo-Bereich verschrieben und die Versuchung liegt nah,
Track für Track weiter zu drücken. Glücklicherweise
macht die Truppe um Derrick Green mit "Silent Violence"
und "Vandals Nest" nochmals richtig Dampf und sorgt mit
diesen beiden Tracks wieder für musikalische Versöhnung.
Als Gesamtfazit liefern Sepultura mit "Machine Messiah"
eine ordentliche Leistung ab, die nach wie vor kräftig
Lärm und massig Druck macht. Hie und da hinkt der
Longplayer etwas und scheint wirr und durchzogen.
Dreiviertel der Platte ist aber mit "Daumen hoch" zu
bewerten. Oliver H.
Punkte:
7.5 von 10
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BOREALIS - World Of Silence MMXVII (Re-Release)
AFM Records/Musikvertrieb Die kanadischen
Progressiv/Power-Metaller Borealis bringen ihr
selbstproduziertes Debutalbum von 2008 erneut heraus.
Scheinbar wurde es komplett neu aufgenommen und
zeitgemäss abgemischt. Gerade der glasklare und
transparente Sound überzeugt und wird die Brücke zum
Drittwerk "Purgatory" aus dem Jahr 2015 schlagen.
Musikalisch überzeugen die Kanadier mit einer gelungenen
Mischung aus Heavy, Power und Progressive Metal auf
gutem Niveau. Trotz ihrer Klasse lösen allerdings die
zehn Lieder bei mir keine "Aha-Reaktionen" aus, sondern
dümpeln mehr als gute Hintergrund-Musik vor sich hin.
Das sollte die Leistung von Borealis aber nicht
schmälern, sondern Prog-Liebhaber auffordern, es selber
mal mit Borealis zu versuchen. Umso mehr, als dass
kürzlich geführte Diskussionen zwischen verschiedenen
Heavy Metal-Fans - die sogar das gleiche Sub-Genre
lieben - gezeigt haben, dass es bei den Bandpräferenzen
doch zu erheblichen unterschiedenen kommen kann. Wer
progressiven Power Metal liebt, kann hier also
grundsätzlich nichts falsch machen. Ob es dann aber
tatsächlich "Klick" macht, ist trotz grosser Klasse eine
andere Frage. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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PRIDE OF LIONS - Fearless
Frontiers Music/Musikvertrieb
Mit den sogenannten Supergroups
ist das immer so eine Sache. Gerade im Hard oder Melodic
Rock Bereich gibt es diese, dank dem Label Frontiers
Music, ja mittlerweile wie Sand am Meer und einige davon
verschwinden relativ schnell wieder von der Bildfläche.
Bei diesen Konstellationen reicht es meistens für ein
gemeinsame Scheibe, dann widmen sie sich wieder ihren
anderen Aktivitäten zu und leider leidet oftmals auch
die Qualität der Musik darunter. Die Pride Of Lions sind
da schon eine Ausnahme. 2003 vom ehemaligen, legendären
Survivor Sänger Jim Peterik und dem in Indiana
ansässigen Shouter Toby Hitchcock ins Leben gerufen,
kommt die Gruppe, in dem noch jungen Jahr, mit ihrem
mittlerweile fünften Studioalbum um die Ecke. Allerdings
liegt die letzte Veröffentlichung "Immortal" auch schon
fünf Jahre zurück und so ist die Erwartung der Fans an
Pride Of Lions mit Sicherheit sehr hoch. Musikalisch
bekommt man auf "Fearless" dann genau das serviert, was
man von einer AOR/Hard Rock Band mit diesen
Voraussetzungen hören möchte. Leicht verdauliche Rock
Musik mit einer heiteren Stimmung, guten Melodien und
zwei Sängern, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen
antreiben.
Los geht es mit dem sehr guten Opener
"All I See Is You", der direkt Laune auf mehr macht. Den
Titeltrack "Fearless" kann man direkt als ein kleines
AOR Highlight bezeichnen und die Ballade "Everlasting
Love", der stärkste Song der Scheibe, zeigt die ganze
Klasse dieser Band. Dazu gesellen sich noch "gute" Hard
Rock Nummern wie beispielsweise "Silent Music", "Rising
Up" oder "Faster Than A Prayer", die sehr ordentlich
gemacht sind und genau in dieses typische, musikalische
Schema passen. Einen schlechten Song kann man auf
"Fearless" tatsächlich nicht ausmachen, aber es
schleichen sich dennoch Nummern ein, die allenfalls
Durchschnitt sind. Sehr schade eigentlich, denn die Band
hat auch auf dem neuen Album bewiesen, dass sie es
besser können. Herauszuheben sind auf jeden Fall die
Hauptprotagonisten Jim Peterik und Toby Hitchcock, denn
das, was die beiden hier abliefern, kann nur als eine
überragende Gesangsleistung bezeichnet werden. Unterm
Strich lässt sich über die aktuelle Scheibe von Pride Of
Lions folgendes sagen: Ein gutes AOR/Hard Rock Album mit
zwei absoluten Highlights, eine Handvoll guter Songs und
mit der einen oder anderen durchschnittlichen Nummer,
aber als Gesamtwerk gut anzuhören. Sascha Sch.
Punkte:
7.5 von 10
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LUCA TURILLI'S RHAPSODY -
Prometheus, The Dolby Atmos Experience + Cinematic And
Live (Re-Release und live) Nuclear Blast/Warner
Chaos und Verwirrungen sind wir uns aus dem
Rhapsody-Lager in letzter Zeit leider gewohnt (siehe
meine Review zum Eternal Idol-Album im letzten Monat).
Luca Turilli setzt nun mit seiner neusten
Veröffentlichung noch einen drauf! Was ist jetzt genau
in "Dolby Atmos" aufgenommen? Das letzte Album oder das
im gleichen Paket erhältliche Live-Album? Nach langem
hin und her kann ich jetzt den Album-Titel richtig
deuten: Das letzte Studio-Album "Prometheus" wurde neu
abgemischt und erscheint jetzt auf Blu Ray im Dolby
Atmos-Format. Im gleichen Paket befindet sich die
Doppellive-CD "Cinematic And Live", welche aber nichts
mit dem neuen Dolby Atmos-Ding zu tun hat. Alles klar?
Jein! Denn dem Rezensenten liegt leider die Blu Ray
nicht vor, weshalb ich über diese "innovative, noch nie
dagewesene, neue Musikerfahrung" schweigen muss. Einzig
die Doppel-CD kann ich mir anhören. Diese bietet Licht
und Schatten. Dabei ist spannend, dass diese Live-CD je
nach Soundsystem völlig unterschiedlich abgemischt wirkt
(ich dachte erst, die Live-CDs seien in Dolby Atmos
abgemischt). Auf kleinen Boxen hört sich das
Liveerlebnis flach und mit Keyboards und anderen
"künstlichen Klängen" überfrachtet an, während auf
grossen Soundsystemen die klassischen Metal-Instrumente
(Gesang ohne Chöre, Gitarre, Bass und Schlagzeug)
dominieren. Den roheren Charakter hätte ich mir aber
auch für kleine Soundanlagen gewünscht. Dass es so
ebenfalls geht, beweisen diverse ältere Live-CDs des
Rhapsody-Universums. Ein weiteres Manko der beiden
"Cinematic And Live"-CDs ist der sehr zögerliche
Einbezug des Publikums ins Konzert. Zwar hört man es ab
und zu mal jubeln, eine wirkliche Live-Atmosphäre will
sich aber nicht im Wohnzimmer ausbreiten. Die Band
könnte sich jetzt rausreden, in dem sie auf ihren
bombastischen Sound hinweist, welcher auch live zu
geschätzten 90 Prozent Playback kommt und deshalb kein
Raum für Publikumsbeteiligungen lässt. Dieses Problem
haben in leicht abgeschwächter Form aber auch die
deutschen Powerwolf - und schaffen es trotzdem, ihre
Fans zu integrieren. "Cinematic And Live" überzeugt
dagegen mit einer tollen Liederauswahl und fast 120
Minuten Spielzeit. Wer Heavy Metal (übertrieben)
bombastisch mag, kann hier gerne zugreifen. Wer über
eine entsprechende Soundanlage verfügt, darf gerne das
"Prometheus"-Album in Dolby Atmos ausprobieren. Denn
wirklich live scheint Luca Turillis Rhapsody-Version
aufgrund der vielen Streicher, Chöre und
Symphony-Orchester-Klängen kaum reproduzierbar. Auf
einem Studio-Album im Blu Ray Dolby Atmos-Format dagegen
macht die Sache (zumindest theoretisch) durchaus Sinn.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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BEYOND BELIEF - Rave The Abyss
(Re-Release) Hammerheart Records
Anfang der neunziger Jahre
machten sich viele Bands aus den USA, England und vor
allem Schweden auf, um eine noch relativ neue und junge
Musikrichtung namens Death Metal zu perfektionieren und
in immer extremere Ecken vorzustossen. Doch nicht alle
Bands versuchten die Kollegen und ihre bisherigen
Veröffentlichungen zu übertrumpfen. Im holländischen
Kampen rauften sich ein paar Musiker, die vorher ihre
Brötchen bei Gruppen wie Dead Head und ihrer sehr Thrash
Metal-lastigen Ausrichtung verdienten, zusammen, um
etwas Neues und Anderes zu wagen. Ihre Liebe zu den
frühen Alben von Trouble und Candlemass liess die Band
Beyond Belief auferstehen, die eine Mischung aus
treibendem Doom und Death Metal spielen sollten. Nach
zwei EPs erschien 1993 das erste Album "Towards The
Diabolical Experiment", welches im Zuge dieser
Neuveröffentlichung ebenfalls neu aufgelegt wird. Zwei
Jahre später erschien dann "Rave The Abyss" und zeigte
die Band gegenüber dem Vorgänger deutlich reifer und
verändert. Während "Towards The Diabolical Experiment"
eindeutig in der Doom-Ecke einzuordnen war und leicht
melancholisch wirkte, konnte "Rave The Abyss" durch
seinen verstärkten Death Metal-Einfluss punkten.
Kritiker warfen Beyond Belief seinerzeit zwar vor, dass
das Album Nummer Zwei, was Innovation und
Einfallsreichtum angeht, dem Debut nicht das Wasser
reichen konnte und abfällt, aber das kann ich so nicht
unterschreiben. Mir persönlich gefällt "Rave The Abyss"
auf jeden Fall besser, und das liegt hauptsächlich an
den mitreisenden Mid Tempo-Parts, die immer zur
richtigen Zeit eingestreut werden. Das Wechselspiel
zwischen treibendem Doom Metal und das Anziehen des
Tempos zu stampfenden Rhythmen beherrschen die Holländer
nahezu perfekt und schaffen es, die Songs immer wieder
auf's Neue interessant zu machen. "Cursed", "Blood
Beach" und "Crushed Divine" sind absolute Granaten, die
alles bieten, was es in diesem Genre braucht, um einen
solchen Klassiker, wie es "Rave The Abyss" ist, zu
erschaffen. Leider hat sich diese klasse Band nach einer
Reunion im Jahre 2004 acht Jahre später nach eigenen
Angaben für immer aufgelöst. Aber wer Death Metal mit zu
seiner Lieblingsmusik zählt, sollte, wenn er oder sie es
nicht schon hat, dieses Album kaufen und sich begeistern
lassen. Das Re-Release kommt in überarbeitetem Sound und
erstmals auf Vinyl auf den Markt, was eigentlich schon
genug Anreiz sein sollte, hier zuzuschlagen.
Sascha Sch.
Punkte:
keine Wertung
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CONSTRAINT - Between War And Terror Black Board
Records Wer bis jetzt davon ausgegangen ist, dass
das Berner Oberland nur Trachten und Folklore zu bieten
hat, dem sei hiermit versichert - Irrtum! Aus dem
Kandertal erhebt sich die Formation Constraint, die sich
mit Leib und Seele dem Thrash und Death Metal
verschrieben hat. Sie meistern den Spagat zwischen den
beiden Genres problemlos und verleihen dem Ganzen eine
persönliche Note. Das Quintett ist bereits seit 2008
aktiv und bringt nun mit "Between War And Terror" ihr
längst überfälliges Debut auf den Markt. Der Titel des
Albums ist auch wirklich Programm. Bereits beim
Coverartwork wird auf die Missstände hingewiesen, die
durch verschiedene Glaubensrichtungen immer wieder
auslöst werden. Auch die Songtitel tragen Namen wie
"About War", "Terrorist" oder "Hail Of Bullets". Es
wurde wirklich wert auf gutes Songwriting gelegt und
dass sich die Jungs damit identifizieren können, hört
man ihrem Sound echt an. Derbste Gitarrenriffs liefern
sich durchs Band messerscharfe Duelle mit hochkarätigen
Schlagzeugsalven. Abgerundet wird jeder Track durch
äusserst abwechslungsreiche Vocals. Einmal tief wütende
Growls, dann wieder kehlig geschriene Gesangspassagen,
die optimal mit den Tempowechseln der Musik harmonieren.
Besondere Aufmerksamkeit haben auch einzelne
interessante Brigdes verdient, die mit
Twin-Guitar-Passagen für Abwechslung und Hörgenuss
sorgen. Diese sind unter anderem bei "Help Me" und
"Terrorist" schön zu hören. Durchaus eine Band mit
Zukunft, die hoffentlich erst am Anfang steht und ihr
Pulver nicht schon verschossen hat. Das musikalische
Potential stellen Constraint zumindest mit "Between War
And Terror" eindrucksvoll unter Beweis. Mehr davon!
Oliver H.
Punkte:
7.4 von 10
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PSYCHEDELIC WITCHCRAFT - Magick
Rites And Spells Soulseller Records
Aber hallo, bei Bandnamen und
Albumtitel wird gleich zu Beginn jedes nur erdenkliche
Klischee erfüllt. Die Italiener Psychedelic Witchcraft
wollen es offensichtlich wissen, das Debut "The Vision"
erschien im April dieses Jahres, ein Jahr nach der
Bandgründung, und noch nicht einmal ein Jahr später
werfen sie schon den Nachfolger nach. Laut Labelinfo
beinhaltet die neue Scheibe Tracks, welche auf "The
Vision" nicht berücksichtigt worden waren plus noch die
Songs von der inzwischen vergriffenen "Black Magic
Man"-EP. Klingt nach Resteverwertung, ist es aber nicht,
weil mit Liebe und Leidenschaft zusammengestellt. Der
sehr bluesige Doom Rock des Quartetts weiss auch diesmal
wieder zu gefallen, auch wenn der Hexenreigen mit "Come
A Little Closer" ganz schön zurückhaltend beginnt und
mit dem Blue Öyster Cult-Cover "Godzilla" auch nicht
gerade hochenergetisch weiterfährt (ich weiss, das ist
Gotteslästerung, mir aber egal). Dann zeigt sich die
Band aber von ihrer besten Seite: "Set Me Free" gefällt
mit seinem swingenden Drive, der zuweilen an den jungen
Bill Ward erinnert, "Wicked Dream" ist eine wenig
überraschende, aber dennoch griffige Doom/Occult
Rock-Nummer, welche auf den Schluss gar in einer Double
Bass-Attacke endet, und sogar die 1968 von Lemmy
eingesungene Sam Gopal-Nummer "The Dark Lord" kann durch
die liebevolle Umsetzung absolut überzeugen. Unter den
vier darauf folgenden EP-Tracks sticht ganz klar der
verhältnismässig bissige Titeltrack "Black Magic Man"
hervor. Gegen diesen Titel kann nicht einmal das am
Schluss stehende und in der zweiten Songhälfte ganz
überraschend aggressiv werdende "Slave Of Grief"
anstinken. Insgesamt eine sehr nette Angelegenheit, aber
ab jetzt ist es Zeit für wirklich neuen Stoff aus
Florenz. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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EXCEL - The Joke's On You
(Re-Release) Southern Lord
Die Punk-Hardcore-Metaller von
Excel verpassen ihrem Zweitwerk von 1989 "The Joke's On
You", einen galanten Neuanstrich. Ihr Stil lässt sich
als "wahren Crossover" beschreiben und verbindet
Elemente von Black Sabbath, Black Flag, Jimmy Hendrix
und den früheren Corrosion Of Conformity. Schon wenn man
dies liest, wird klar, dieser musikalische Spagat ist
nicht für Jedermann. Roh und schnell ist der Sound des
Quartetts aus Kalifornien und besticht mit vielen
Tempowechseln. Die Stimme von Dan Clements kommt
natürlich und dreckig ungeschliffen rüber und versprüht
eine gewisse Punk-Attitüde. Je länger die Platte dauert,
umso mehr hat man das Gefühl, ein älteres Werk von
Suicidal Tendencies zu hören. Mike Muirs Vocals
unterscheiden sich fast nur indem, dass er noch eine
Spur höher singt als Clements. Das Booklet spricht
ebenfalls für sich. Es enthält noch immer die Bilder der
Erstveröffentlichung und zeigt blutjunge Skater-Typen in
"coolen" Outfits, die bereit sind, die Welt zu erobern.
"The Joke's On You" ist und bleibt ein Album, das auch
in der heutigen Musiklandschaft seine Berechtigung hat
und sich in die diversen Genres heimisch fühlt. Mit
Sicherheit hat die Stimme von Dan Clements über die 12
Songs den grössten Wiedererkennungswert, denn der Sound
ist trotz eines roten Fadens durchs Band
abwechslungsreich und äusserst vielseitig. Wer also
Abwechslung und einen Hauch LA-Hardcore-Nostalgie mag,
dem sei dieses Excel-Werk sehr empfohlen. Oliver
H.
Punkte:
keine Wertung
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AVERSIONS CROWN - Xenocide
Nuclear Blast/Warner
Die Australier von Aversions
Crown spielen brutal harten Deathcore und geben gerade
nur mit dem Intro "Void" Gelegenheit, die Scheibe in
aller "Ruhe" zu hören. Gegründet wurde die Truppe 2010
in Queensland's Brisbane und besonderes Merkmal der Band
ist es, dass sie drei Gitarristen haben, die jeweils
achtsaitige Äxte schwingen. Dieser vehemente Druck kommt
in ihrem Sound extrem zur Geltung und bei Titeln wie
"Hybridization" oder "The Oracles Of Existence" wird
beim Hören die Bauchdecke ganz schön strapaziert. Die
Drumparts lassen ebenfalls auf Schwerstarbeit
schliessen. Ultraschnell und präzise wird über die zwölf
Songs auf die Felle eingedroschen, dass man lediglich
vom Hören optimal durchgeklopft ist. Gesanglich bietet
sich auf "Xenocide" auch eine breite Palette an. Ob
Screams, Growls oder kehlig würgend, im Sound der
Aussies findet sich alles, was das Death Metal-Herz
begehrt. Trotz all des Lobes weist das Album ab dem
achten oder neunten Song eine gewisse Eintönigkeit auf
und es lässt sich nicht mit Sicherheit definieren, ob
man den kommenden Track schon gehört hat oder nicht.
Dies aber nur am Rande, denn wer bei Deathcore
Abwechslung pur erwartet, sollte mit Sicherheit die
Sparte wechseln. Technisch ausgefeiltes Album für Fans
von The Amity Affliction oder Thy Art Is Murder.
Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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GRAVEBREAKER - Sacrifice Gates
Of Hell Records
Mit Gravebreaker kommt hier eine
junge Band aus Schweden aus den Startlöchern, welche
sich bis zu den Haarspitzen dem Old School Metal
verschrieben hat. Schon wenn man das Cover Artwork von
"Sacrifice" sieht, wird man ohne Umwege an die Platten
der 80er erinnert. Und musikalisch setzt sich das dann
fort, denn das Album bietet genau das, was man erwartet:
Metal in seiner reinsten Form, sehr authentisch und mit
grosser Leidenschaft zur harten Musik gespielt. Wenn ich
jetzt "Sacrifice" als Ganzes sehe, würde ich sagen:
Sänger Nightmare klingt des Öfteren, als wäre er
verschnupft, die Produktion lässt sehr zu wünschen übrig
und man hat oftmals das Gefühl, dass hier die
Instrumente und der Gesang nicht recht zusammenpassen
wollen. Aber das tolle daran ist, genau das hat absolut
seinen Charme. "Overdrive", "Gravebreaker" oder "At The
Gates Of Hell" sind astreine Metal-Nummern, die von
ihrer rauen und rohen Atmosphäre leben. Nicht nur bei
diesen Songs wird man bei Gravebreaker an eine Band wie
Venom erinnert, die musikalisch zwar auch nicht zu den
Besseren gehören, aber durch ihre eigene Art und ihren
Stil bestechen und zurecht ihre Fangemeinde haben. Ich
gehe davon aus, dass man mit der eher schlechten
Produktion genau diesen Effekt erreichen wollte, um ein
ganz eigenes Publikum anzusprechen, und dieses wird an
den Schweden mit Sicherheit seine helle Freude haben.
Aus musikalischer Sicht muss ich leider sagen, wirkt
"Sacrifice" gerade in der zweiten Hälfte der Scheibe
doch eher schwach und die Songs verlieren schon beim
wiederholten Hördurchlauf an Kraft und Identität. Ich
finde, da gibt es viele neue Bands wie Blizzen,
Overruled oder Hitten, die das um Längen besser machen.
Aber sei's drum, "Sacrifice" ist, alles zusammen
genommen, ein gutes Album, mit Potenzial nach oben,
nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sascha Sch.
Punkte:
7.0 von 10
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YOU ME AT SIX - Night People
PIAS/Musikvertrieb Mit Night People erhält
der Hörer eine sanfte und stimmungsvolle Überraschung.
Fünf Jungs aus Weybridge spielen sehr gefühlsvollen
Alternative Rock mit Einflüssen von Post-Hardcore und
Pop-Punk. Die Mischung hört sich gut an, könnte Fans der
schweren Musik jedoch enttäuschen. Ist auf jeden Fall
nicht alltäglich. Die Melodien hören sich recht einfach
gestrickt an, was sicher einen berechtigten Kritikpunkt
darstellt. Nichtsdestotrotz verbreiten die Jungs eine
gute Laune und man sollte ihnen eine Chance geben. Der
Sound ist angenehm und nicht aufdringlich. Trotzdem
sollte man vor dem Kaufen mal reinhören. ME YOU AT SIX
haben mit vier gewonnenen Kerrang Awards bewiesen, dass
sie durchaus etwas draufhaben. Das Album ist eine gute
Abwechslung, welche man durchaus empfehlen kann.
Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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THE MURDER OF MY SWEET - Echoes Of The Aftermath
Frontiers Music/Musikvertrieb Die Schweden um
Sängerin Angelica Rylin bezeichnen ihre Musik als
Cinematic Metalband mit Genesis-, Queen- und
ELO-Einflüssen. Grosse Worte, wie ich finde. Und
teilweise wird das ja auch erfüllt, gerade der Opener
"Sleeping Giant" klingt bombastisch und gut gesungen,
nur etwas mehr kräftiger wünschte ich mir die Stimme von
Angelica, um der bombastischen Musik noch mehr Ausdruck
zu verleihen. Die Schweden glänzen hier wirklich mit
tollen Melodien. Musikalisch aber eher im Fahrwasser von
Within Temptation und co. Das zeigen auch Nummern wie
"Racing Heart". Stark finde ich "Flatline", das was von
Nightwish hat. In der Zweiten Hälfte des Rundlings hört
man öfter mal was von ELA und ISSA aus den Songs raus,
so wie bei "Shining After Dark". Und mit der Zeit flacht
das Ganze etwas ab, was eben auch an der Stimme von
Angelica liegt, die hier etwas zu wenig Abwechslung
zeigt. "In Risk Of Rain" zieht dann das Ganze wieder
etwas raus, guter Song mit starker Melodie. Mit der
Ballade "Inside Outside" beenden dann die Schweden ein
Album das recht ordentlich, das aber wie gesagt etwas
mehr Abwechslung vertragen hätte und vielleicht etwas
weniger Keyboard und etwas mehr Gitarren. Crazy
Beat
Punkte:
6.9 von 10
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JOHN GARCIA - The Coyote Who Spoke In Tongues
Napalm Records/Universal Knappe drei Jahre nach
seinem selbstbetitelten Solo-Debut meldet sich
Ex-Kyuss-Frontmann und Mr. Coolness in Person John
Garcia mit seinem zweiten Sologang zurück auf der
Bildfläche. Viele werden Freude daran haben, Einige
vielleicht auch nicht, denn John Garcia zeigt sich
diesmal im rein akustischen Gewand. Selbstredend haben
sich bei dieser Gelegenheit unter die Solonummern ein
paar alte Kyuss-Standards gemischt. Dass dabei das im
Original schon sehr entspannte "Space Cadet"
berücksichtigt worden ist, stellt keine grössere
Überraschung dar. Fetzer wie "Gardenia" und "Green
Machine" bekommen in den hier dargebotenen akustischen
Versionen hingegen ein ganz anderes, überraschend
frisches Gesicht. Erst das Wegfallen jeglicher
elektrischer Verstärkung und Verzerrung offenbart den
deutlich bluesigen Unterboden dieser tollen Nummern.
Aber die neuen Tracks brauchen sich deshalb überhaupt
nicht hinter den Klassikern zu verstecken, ganz im
Gegenteil. Songs wie "Give Me 250ML", "The Hollingsworth
Session" oder vor allem "Argleben II" strömen dermassen
viel atmosphärische Dichte aus, dass sie mir jedes Mal
wohlige Schauer den Rücken runterjagen, ganz grosses
Kino. Ziemlich laid back das Ganze, nicht jedermanns
Ding, dennoch überzeugend in der ehrlichen und
leidenschaftlichen Umsetzung. Mirko B.
Punkte: 6.9 von 10
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MAGNET - Feel Your Fire Soulseller Records
Riccardo Giuffrè, seines Zeichens Bassist bei den
italienischen Okkult-Rockern Psychedelic Witchcraft, ist
es offensichtlich langweilig. Deswegen hat er eine
zweite Spielwiese namens Magnet, bei der er anders als
bei seiner Stammcombo nicht den Bass, sondern die
Gitarre und gleichzeitig das Mikro bedient.
Songtechnisch geht er dabei weitaus flotter zu Werke als
in der Truppe rund um Fronthexe Virginia Monti,
eingefleischte Occult Rock-Freaks können also hier
aufhören zu lesen. Vom Stil her bewegt sich die Combo
tief in der Schnittmenge zwischen Blues Rock und Proto
Metal und widmet sich somit den knackigeren Rock-Sounds
der frühesten Siebziger Jahre. Folgerichtig steigt hier
am Rock-Horizont nicht gerade ein neuer Stern empor,
Truppen dieser Couleur gibt es inzwischen zuhauf, und es
dürfte zunehmend schwierig sein, in dieser sintflutartig
über die Musikindustrie geschwappten Retrowelle noch
wirklich etwas Innovatives bieten zu können.
Diesbezüglich bilden Magnet keine Ausnahme. Nicht, dass
sie schlecht wären, Nummern wie "Light" oder "Feel Your
Fire" machen echt Laune, aber mehr halt auch nicht. Den
grossen Rest hat man anderswo schon irgendwie gehört,
oder man kann ihn sogar sehr genau zuordnen. Im
Gitarrensolo von "Drive Me Crazy" wird zum Beispiel
heftigst Tony Iommi gehuldigt, und überhaupt scheinen
die Doom-Urväter aus Birmingham zu den absoluten
Bandfaves zu gehören. Beim Schluss des Titeltracks
steckt so viel "Planet Caravan" drin, dass man schon
fast von Plagiat sprechen könnte, gleiches gilt in noch
frappanterer Weise für das abschliessende "Magnet
Caravan" (ähem). Aber egal, wir wollen hier keine Erbsen
zählen, schliesslich klaut heutzutage praktisch jeder
Musiker, und zwar in den allermeisten Fällen völlig
unbewusst, irgendwoher muss die Inspiration ja
schliesslich kommen. Den eher grösseren Makel sehe ich
in der Stimme von Mastermind Giuffrè. Für eine reine
Begleitung im Hintergrund wäre sie ja noch völlig okay,
der junge Mann ist ja hinsichtlich der Töne scheinbar
treffsicher, aber für die Rolle eines Frontmanns hat er
mir einfach zu wenig Biss und Ausdruck. Es bleibt somit
fürs erste bei einer Benotung im Mittelfeld. Ein
Bisschen mehr Experimentierfreude und Eigenständigkeit,
Jungs, dann seid ihr auf dem guten Weg. Und schaut zu,
dass Riccardo mehr Whisky trinkt. Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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THE DOOMSDAY KINGDOM - Never Machine (EP) Nuclear
Blast/Warner Damit werde ich bei einigen Leuten
in der Beliebtheitsskala wieder nach unten rutschen,
aber ich werde aus Leif Edling nicht wirklich schlau.
Zusammenbruch Ende 2014, die Diagnose lautet Burnout,
der Arzt verordnet ihm absolute Ruhe. Und was macht der
Kerl? Schreibt heiter Songs für seine Stammband
Candlemass sowie für seine zweite Spielwiese Avatarium
und gründet vor lauter Langeweile und
Kreativitätsüberschuss jetzt noch The Doomsday Kingdom.
Vielleicht sollte sich die "ausgebrannteste Person von
ganz Skandinavien", wie sich Edling selbstironisch
nennt, mal ernsthafte Gedanken über die offensichtlich
vorhandene Arbeitssucht machen, ansonsten ist der
nächste Kollaps nur noch eine Frage der Zeit.
Musikalisch bietet die neue Band, welche scheinbar
vorerst nur aus ihm selbst besteht, wenig
Überraschendes. Wenn er erklärt, er wolle mit diesem
Projekt der NWOBHM, den frühen Achtzigern und Black
Sabbath huldigen, dann kann ich das nur in Teilen
bestätigen. Was ich hier höre, klingt für mich eher wie
eine rohere, etwas weniger epische Version von
Candlemass, die vier Songs tragen eindeutig Edlings
unverwechselbare Handschrift. Und so düster und
unheimlich, wie es mir das Beiblatt weismachen will,
sind die Tracks auf dieser Demo-EP nun auch wieder
nicht, "Never Machine" bietet guten, soliden Doom, bei
dem man sich durchaus wohl fühlen kann, nicht weniger,
aber auch nicht mehr. Als Anspieltipps bieten sich ganz
klar die ersten drei Songs an, vor allem der Titeltrack
kommt schön bissig um die Ecke. Die abschliessende
akustische Ballade "The Whispering" ist dagegen eher was
für romantische Träumer mit einer ausgeprägten Vorliebe
für sanfte Klänge. "Never Machine" ist somit entgegen
den grosszügig verteilten Vorschusslorbeeren nicht die
nächste Doom-Sensation des Jahres, aber der Silberling
schafft es immerhin, mich auf das vollwertige Album
neugierig zu machen, welches für den Frühling 2017
angekündigt ist. Und das ist ja schlussendlich das Ziel
einer solchen Demo-CD, oder? Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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SWEET MARY JANE - Winter In Paradise AOR
Heaven/Non Stop Music Mit Sweet Mary Jane beehrt
uns wieder einmal eine neue Schwedische
AOR/Melodic-Band. Aushängeschild der Truppe ist Vocalist
Thomas Berggren (Ex-Razamanaz), der Bruder von Stefan
Berggren. Dieser wiederum kann auf eine ausgezeichnete
Reputation mit Grand Slam, Snakes In Paradise und der
Berggren Kerslake Band verweisen. Obwohl weniger
bekannt, steht Thomas gesangstechnisch seinem Bruder in
nichts nach. Die Band hat auf ihrem Debut "Winter In
Paradise" durchaus Material mit Substanz verfasst. Man
bewegt sich dabei meistens im keyboardlastigen
AOR-Metier, lässt aber genügend Raum für
gitarrendominierende Hard Rock-Klänge. Dadurch ist
sicher eine gewisse Abwechslung gewährleistet, aber
anstatt Keyboard und Gitarre homogen miteinander
einzusetzen, wechselt man oft hin und her, als wären die
Instrumente Konkurrenten. Das macht das Hörerlebnis
unnötig nervös. Leider weisen die Songs auch nur
stellenweise markante Hooks auf, was wiederum den
Wiedererkennungswert schmälert. Ebenso fehlt weitgehends
ein gewisser Biss und Drive. Sicherlich ist "Winter In
Paradise" kein schlechtes Album, aber mehr als nett nun
eben auch nicht. Für bekennende AOR-Freaks trotz allem
geeignet. Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
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BETHLEHEM – Bethlehem Prophecy Productions
Hui – die Deutschen sind ja seit den frühen 90ern
unterwegs! Klar, war mir der Name als solches ein
Begriff, aber irgendwie haben es die Jungs bisher
geschafft, mir zu entwischen. Nun ja, wie dem auch sei –
das jüngste Album trägt den Bandnamen und könnte
zugleich mit einer Demo-Scherbe verwechselt werden,
welche eben zu Beginn der 90er erschienen ist. Ganz
ehrlich: Mir persönlich hat sich die Mucke der Deutschen
nicht so recht erschlossen. Ich meine, klar, man hat
Anflüge von Heavy/Dark Metal mit einem Sänger, der eher
Richtung Black Metal kreischt. Allerdings ziemlich
verständlich, muss man anmerken, wenn man sich erst mal
an die Stimme gewöhnt hat. Zwischendurch schimmern
solche Bands wie alte Cemetary, Venom oder Eisregen
durch, allerdings (meiner Meinung nach), ohne die Klasse
solcher Bands erreichen zu können. Nehmen wir nur mal
Eisregen: Die guten Herren haben eine ähnliche
Herangehensweise an Texte und Sounds, jedoch wirkt bei
ihnen alles irgendwie homogener als bei Bethlehem. Ich
kann mir auch nicht anders helfen, es wirkt alles so
künstlich und erzwungen. Vor allem die textlichen
Feinheiten, welche ja sowohl abstrus wie auch
literarisch wirken sollen, sind für mich nur
anstrengend, weil eben erzwungen wirkend. Aber
vielleicht sehe ich das grosse Ganze auch nicht, mag
auch sein. Fakt ist: Bethlehem haben im Prinzip einen
ziemlich guten Wurf gelandet, musikalisch lässt sich
kaum was bemängeln, technisch gesehen auch nicht – ich
schätze, schlussendlich ist es Geschmackssache, ob einem
dieser doch ziemlich spezielle Stil zusagt oder nicht.
Toby S.
Punkte: 6.7 von 10
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BRUTAL UNREST - Trinitas Hammerheart Records
Wer seinen Death Metal cool bevorzugt, mit souveränem
Auftreten, matter Pilotenbrille und ausgestattet mit
einem zwar überduchschnittlich gut gefertigten aber auch
etwas bieder aussehenden Anzug, der sollte
versuchshalber bei BRUTAL UNREST einchecken. Denn das
Quintett aus der Ecke Düsseldorf/Monnem ist auch schon
mindestens eine Dekade im Geschäft, bringt mit dem
vorliegenden "Trinitas" sein viertes Album raus und
grosse Erfahrung ist hörbar vorhanden. Sauber
produziert, schlüssige Songs, ein paar Samples, konstant
und furztrocken gegrowlt, ein Drummer der immer wieder
heraussticht und eigentlich immer coole Riffs.
Andererseits aber leider auch auffallend zu viel nicht
vollständig aushallende Songendungen (kann ich nicht
ausstehen und hoffe das dieser Umstand an meiner
hoffentlich beschnittenen Review-mp3 liegt), eine
Performance die mehr kontrollierter Flammenwerfer als
Buschfeuer mit Funkenflug darstellt und allgemein zuuu
adrettem Auftreten um mich wirklich mitreissen zu
können. Live und mit etwas Oktan im Blut könnten BRUTAL
UNREST amtlich killen, aber auf Platte fehlt mir dieses
bestimmte gefährliche Element das eine gute Platte zu
einer grossartigen Platte macht. Ich will "Trinitas"
keinesfalls klein reden, denn handwerklich liefert diese
Band angenehm komponierten, sich eigenständig
anzuhörenden old school Death Metal ab.. mit Luft nach
oben was Atmosphäre und eine gewisse Entspanntheit beim
Einspielen anbelangt. Reinhören. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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CRAVING – By The Storm Apostasy Records
Dass sie einer guten Portion Bombast nicht abgeneigt
sind, machen Craving bereits mit dem Intro zur neuen
Langrille "By The Storm" deutlich. Dieses Credo scheint
man für das Album gepachtet zu haen - egal was,
Hauptsache viel davon, viel Tempo, viele Gesangsspuren
übereinander geschichtet, leider aber auch viel
Rumgedüdel bei den Melodien. Dass sie auch gutes
Songwriting abliefern können, zeigen die Jungs mit dem
sehr starken 'Penelopes Prayer', welches durch tolle
Kontraste mit rasenden, schwarzmetallisch angehauchten
Strophen, einem super eingängigen Refrain und einem
kurzen, prägnanten Solo überzeugt. Auch dessen Vorgänger
'Cave Of A Dream', sowie 'Seven Steps To Darkness'
punkten mit ähnlichen Argumenten, wobei bei letzterem
vor allem die überraschenden Einschübe mit unverzerrten
Gitarren für Überraschungsmomente sorgen. Nach diesem
Song scheint die Luft aber draussen zu sein. In der
Folge häufen sich charakterlose Melodien, uninspiriertes
Riffing und mässig gut intonierte, klare Gesangsparts.
Das völlig gefühllos gespielte Game Of Thrones-Cover am
Schluss setzt einen weiteren Tiefpunkt. Schade, denn die
Band hätte einiges mehr drauf. Patricia L.
Punkte: 6.5 von 10
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STARSET - Vessels Odyssey Music Nach dem
Debütalbum “Transmissions“ (2014) folgt nun das
Nachfolgewerk “Vessels“. Die Kombo um Dustin Bates hat
sich dem Futurismus verschrieben und warnt vor den
Gefahren der überhand nehmenden Technologie und
dystopischen Zukunftsaussichten, wie Genmanipulation
oder auch Künstliche Intelligenz. Musikalisch bewegen
sie sich zwischen A Life Divided, Breaking Benjamin und
Radiohead, allerdings mit massiv mehr elektronischen
Elementen. Die Band selbst spricht von einem “in Sound
gegossenen Datenstrom“ - eine sehr passende
Beschreibung, denn die Musik ähnelt tatsächlich einem
elektronischem Fluss, der hin und wieder die Melodien
schön umspielt, sie meist leider aber erbarmungslos mit
sich reisst und gnadenlos ersäuft. Es passiert ziemlich
viel in dieser Soundlandschaft (sanfte Pianolinien,
harte Technobeats, schneller Double Bass, poppige
Refrains und jede Menge Synthies – und das alles jeweils
im gleichen Track) und so wirkt das ganze Album auf mich
hoffnungslos überladen und die einzelnen Tracks gehen
oft sang und klanglos ineinander über in diesem dicht
gewebten Klangteppich. Nur wenige Tracks schaffen es,
ein wenig herauszustechen. Sehr schön sind
beispielsweise der Opener “Satellite“ oder auch das
nachfolgende “Frequency“. Ein weiteres Highlight findet
sich mit “Starlight“, dass wie auch schon die vorher
genannten Lieder etwas weniger überladen daherkommt und
daher sehr harmonisch wirkt. Allgemein kann man sagen,
dass der zweite Teil des Albums recht disharmonisch
wirkt mit den überbordenden elektronischen Elementen und
der dick aufgetragenen Instrumentalisierung. Ausnahme
ist hier das wirklich sehr schöne “Monster You Made Me“,
bei der auch der Gesang schön rauskommt und für einmal
nicht ständig elektronisch verstärkt, verzerrt oder
verändert wirkt. Auch der letzte Track, die Ballade
“Everglow“, bricht aus dem Allerlei heraus. Fazit:
Starset ist mal was anderes, dass muss man ihnen lassen.
Allerdings ist es für meinen Geschmack einfach zu viel
des Guten und verläuft sich schnell in einem
unentwirrbaren Klangchaos, dass zwar schön zum
dystopischen Charakter der Scheibe passt, für meine
Ohren jedoch schlicht zu disharmonisch klingt um
wirklich zu punkten.
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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EARTH AND PILLARS – Pillars 1 Avantgarde Music
Vier Lieder und dennoch fast achtzig Minuten Spielzeit
auf die Scheibe pressen, da weiss man gleich wo der
Hammer hängt. Die Synthesizer im Opener erinnern noch an
das Intro der neusten Blut Aus Nord, aber nach vier
Minuten beginnt das knüppelnde Schlagzeug zusammen mit
dem repetitiven Riff, genau wie man es von Paysage
d’Hiver kennt. Die Vocals sind tiefer und klingen
deutlicher und druckvoller als bei der Vergleichsgrösse.
Auch bekommt der Synthesizer mehr Raum, was dem Opener
fast zum Verhängnis wird. Denn während die Gitarrenwand
sich stilecht auf drei Akkorde beschränkt, tut es der
synthetische Klangteppich genauso, aber mit viel mehr
Druck. Womit die Höhen fast schon aufdringlich werden.
Die restlichen 10 Minuten des Liedes wird man dafür mit
eiskalten, permafrostigen Riffs belohnt. Auch die
nachfolgenden Songs zeichnen Bilder in Grautönen von
schneebedeckten Wäldern und Bergen, wobei die kunstvolle
Aufmachung sicher auch eine Unterstützung ist. Ein
hübsches Digi mit Schwarzweissfotos ist zwar nichts
Neues, genau wie der Sound, aber passend für die
Jahreszeit ist es allemal. Schlussendlich sind es viele
Kleinigkeiten, welche eine unbedenkliche Kaufempfehlung
wegfallen lassen. Nett, aber mehr wäre möglich.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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NICK OLIVERI - N.O. Hits At All - Volume One
HeavyPsych Records Also alleine schon der
doppeldeutige und selbstironische Titel dieser
Compilation verdient einen Sonderpreis für humorvolle
Originalität. Aber auch sonst hat "N.O. Hits At All -
Volume One" einiges zu bieten. In seiner über
25-jährigen Karriere wurde der Ex-Kyuss, Ex-Queens Of
The Stone Age-Bassist immer wieder für kleine
Gastbeiträge als Sänger engagiert. Dabei hat sich mit
den Jahren so viel Material angesammelt, dass Heavy
Psych Records diese gesammelten Werke in mehreren
Etappen veröffentlichen wird. Auf "Volume One" finden
sich Olivieri's Kollaborationen mit Underground-Acts wie
Komatsu, Ken Pustelnik's Groundhogs oder den Svetlanas.
Dass Nick Olivieri kein Mann der sanften Töne ist, ist
hinlänglich bekannt, dennoch zeigt diese
Zusammenstellung, wie variabel und anpassungsfähig der
drahtige Glatzkopf sein kann. Die vokale Facette reicht
von leidenschaftlichem Grunge-Gesang für Alterno-Fans
("Lockdown") über ganz schön räudig-punkiges Gebrülle
("Revenge") bis hin zu - zumindest für seine
Verhältnisse - fast schon bluesigen Vocals in der tollen
Hendrix-Hommage "Eccentric Man". Zudem zeigt die gefühlt
doppelt so schnell - aber sonst nahe am Original
interpretierte Motörhead-Nummer "Speed Freak" wieder mal
in aller Deutlichkeit, wie nahe das britische Trio in
seinen Anfangstagen am Punk Rock war. Seine hässlichste
Fratze zeigt Olivieri hingegen auf den beiden
abgefahrenen Death Acoustic-Nummern "Time To Think -
Surf And Destroy" und "Anything And Everything", diese
schrägen Tracks zerren echt am Hörnerv, und das sehr
schnell, aber wer's mag. Alles in allem eine
interessante, runde Angelegenheit, welche mal ein
anderes Zielpublikum anvisiert als die üblichen
Kyuss-Nostalgiker. Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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CODE – Lost Signal (EP) Agonia Records Zwei
Jahre ist das letzte volle Album her, vier seit meinem
letzten Versuch mit den Engländern. Die aktuelle EP
besteht aus Neuaufnahmen alter Tracks. Black Metal ist
der Sound nach wie vor nicht, vielleicht noch weniger
als bei Augur Nox. Der Sound wirkt im direkten Vergleich
viel klarer, was dem Gesang viel Raum für den
Stimmausdruck gibt. So klingen die Gitarren bei ‘Lazarus
Chord’ viel weniger aggressiv, näher progressivem Rock
als noch bei der Originalaufnahme. Schade ist es nicht,
da die Gitarren eher als Rhythmusinstrument dienen und
kaum packende Riffs bringen. Grundpfeiler der Musik ist
also die Stimme in Zusammenspiel mit den
avantgardistischen Rhythmen. Wer’s mag kann sich die 12
Zoll Ausgabe geben, ich empfehle noch immer vorher
reinzuhören. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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BABYMETAL - Live At Wembley Ear Music/Phonag
Babymetal zum Dritten! Nur dass es diesmal nichts
Neues der japanischen Metal-Gören zu hören gibt, sondern
mit "Live At Wembley" eine 13 Track starke Live-Platte
aus dem legendären Wembley-Stadion. Die Band muss hier
bestimmt nicht vorgestellt werden, da sie längst für
Furore gesorgt haben und mit ihrem Mix aus J-Pop und
Metal ganze Nationen gespalten haben. Es gilt wohl bis
heute: Man liebt oder hasst sie. Dazwischen bleibt nicht
viel. Sorgfältig ausgewählte Songs fangen mühelos die
spektakuläre Performance der ersten Arenashow in
Grossbritannien ein, die im Rahmen der Babymetal World
Tour 2016 am 2. April in London stattfand. Das Album ist
ein wichtiger musikalischer Zeitzeuge und dokumentiert
die erste Headline-Show einer japanischen Band vor mehr
als 12'000 Zuschauern. Ihre Mischung aus harten,
teilweise brachialen Metalriffs und den dazu tanzbaren
Pop-Beats scheinen sich in vielen Köpfen festgesetzt zu
haben und der Erfolg gibt dem "Mädchen-Trio" Recht. Beim
Durchhören musste ich zwischenzeitlich feststellen, dass
auch ich vom einen oder anderen Song wie "Meta Taro"
oder "Megitsune" mitgerissen wurde. Ja, die Mädels haben
in den letzten Jahren einige Hindernisse überwunden, und
nicht nur das: Am Abend im Wembley brach das Trio auch
gleich den Verkaufsrekord in Sachen Merchandising. Sie
verkauften so viele Fanartikel wie keine andere Band je
zuvor. Dies spricht doch für sich! Wem nur hören noch
nicht genug ist, darf gerne die DVD "Live At Wembley"
erwerben und sich das Spektakel mit Farbe untermalen.
Viel Spass! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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HELHEIM – landwarijaR Dark Essence Records
Auch wenn die Norweger sicherlich zu den ältesten Bands
im Genre des Viking Black Metal gehören, so fällt auch
beim neusten Album der (vergleichsweise) dünne Sound
auf. Ja, das mag klingen wie in den frühen Neunzigern,
auf der andern Seite geht die ganze Epik verloren wenn
nur wenig Volumen vorhanden ist. Ja, Riffs und Chöre wie
‘Baklengs Inn I Intet’ haben durchaus Atmosphäre, nur
würde es mit mehr Druck nichts davon verlieren. Und
dünner Sound als Kunstform vorschieben, weil es damals
halt schon so geklungen hat, wirkt im Bereich des
progressiveren Metals eher fadenscheinig. Kampfar oder
Enslaved schaffen es auch, ihre Wurzeln zu erhalten und
dabei moderner zu klingen. So ist LandwarijaR eher etwas
für Nostalgiker als für neue Fans. Obwohl, wenn man
nicht auf Sound aus den Neunzigern zurückgreifen kann,
wird man hier vielleicht auch glücklich. Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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MARTYRDÖD – List Southern Lord In den
ersten Zeilen des (modisch in Word Editor Format
gehaltenen) Promotextes ist zu lesen, dass die
selbsternannten Meiser des D-Beat ihr inzwischen
sechstes Album rausbringen. Nun, und tatsächlich gibt es
eine Menge D-Beat auf den folgenden Minuten. Wobei nur
ein Lied die Fünfminutenmarke bricht, aber was erwartet
man anderes? Die Riffs sind dementsprechend sehr einfach
gehalten und treiben vorwärts, der Sänger schreit
währenddessen in heiserem Schwedisch und
durchschnittlich drei Minuten später ist der nächste
Song dran. Der sich oftmals nur durch den Grundton der
Kadenzen der Gitarre unterscheidet. Soll heissen der
Sound ist oft auf drei oder vier Akkorde begrenzt,
rumpelt mächtig punkig durch das Unterholz und kann
wahrscheinlich vor allem Live überzeugen. Ja, so kurze
und energiegeladenen Songs animieren durchaus zum
Kopfschütteln, in dieser geballten Ladung ist es für
meinen Bedarf für unterwegs aber doch zu rudimentär,
Soli hin oder her. Ein Video zur Kostprobe gibt es auf
Youtube, mit ‘Harmagedon’ schaffen die Schweden einen
aussergewöhnlich kompakten Song. Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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NICOLE SABOUNE – Miman Century Media/Universal
Wenn man’s ganz genau nimmt, hätte ich diesen Sound
niemals zur Rezension erhalten dürfen – denn was die
gute Dame hier auf ihrem Zweitwerk zum Besten gibt,
entspricht weder Rock, noch Metal, und Gothic als
solches ist es auch nicht. Aber gut, dann hätte ich
dazumals auch keine Rezensionen zu Das Ich, Nebelhexe
oder Skinny Puppy machen sollen. Und wer sich jetzt
fragt, wieso ich diese Bands aufgezählt habe (man nehme
noch De/Vision und Depeche Mode hinzu), dann kann dies
ganz einfach beantwortet werden: Auf „Miman“ erklingen
Sounds, die man als Kenner und eventuell sogar Verehrer
dieser Gruppierungen sofort erkennt. Nein, es sind keine
Coverversionen zu hören oder billige Kopien vorhanden,
die Grundstimmung, die Art und Weise, wie hier Musik
erschaffen wird, ist einfach in einem sehr ähnlichen
Fahrwasser. Nicole Sabouné hat eine schöne,
vielschichtige Stimme, die sie auch gekonnt einsetzt.
Der Rest ist musikalische Untermalung. Für
Genre-Liebhaber jedenfalls empfehlenswert, für alle
anderen vermutlich zu soft. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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BLACK ANVIL - As Was Relapse Records/Non Stop
Music Nun, laut meinen mir vorliegenden
Informationen soll „As Was“ die brillante (sprich
stellare) Repräsentation des modernen Black Metal sein,
das hört sich ja schon mal kometenhaft an, doch wie
üblich schlägt die Realität dem Marketing mitten ins
Gesicht. Was Black Anvil hier abliefern, ist ein Werk,
dass sich zwischen Stühle und Bänke setzt, denn
abgesehen von durchschnittlichen Black Metal-Passagen
vermischen Black Anvil ihren Erguss mit klassischem
Heavy Metal, ein wenig Doom/Gothic und atmosphärischen
Ausflügen. Jünger des winterlichen Black Metal, welche
am liebsten durch die nordischen Wälder wandern und die
klirrende Kälte das Herz zum schmelzen bringt, kann ich
hier schon mal vorwarnen, „As Was“ wird euch nicht
glücklich machen. Das stellt sich natürlich die Frage,
wen kann diese Mischung aus Borknagar, Bathory, 80er
Heavy Metal und Swallow The Sun wirklich begeistern? Man
muss definitiv über einen offenen Geist verfügen und
sich nicht bloss für ein Metal-Genre interessieren, um
„As Was“ etwas abgewinnen zu können. Sind diese
Voraussetzungen gegeben, kann das Werk durchaus mit
interessanten Ansätzen dienen, ja streckenweise sogar
begeistern. Hier liegt aber auch irgendwie der Hund
begraben, denn oftmals pendeln die Songs zwischen
Passagen, welche sehr stimmungsvoll, spannend und voller
Atmosphäre sind, dann wieder in die Belanglosigkeit
abdriften. Bestes Beispiel dafür ist der Song „Two Keys:
Here’s The Lock“, welcher sehr gut startet, sich richtig
schön aufbaut, anschliessend durch 08/15-BM-Riffing
langweilt, zwischendurch wieder Spannung aufbauen kann
und schlussendlich ohne wirklichen Höhepunkt endet.
Dieses Schema kann man praktisch in jedem Song finden,
was mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück lässt.
Grösster Schwachpunkt für mich ist klar der Black
Metal-Anteil, der nun mal einfach zu wenig Biss und
Spannung besitzt und zu wenig Kontrast liefern kann zu
den sonst teils recht ansprechenden melodischen Parts.
Man kann „As Was“ als Genre-Übergreifende Perle
hochjubeln oder als Werk abstempeln, das nicht so
richtig weiss, was es sein soll, daher kann ich nur
empfehlen, hier ausgiebig mal ein Ohr zu riskieren,
bevor man sich für eine Seite entscheiden will.
R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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LIFESICK – 6 0 1 Southern Lord Ooookay…
Gut, dass ich immer Kopfschmerztabletten in Reichweite
habe, denn nach dem ‚Genuss‘ von Lifesick habe ich die
auch dringend nötig. Man prügelt und schreit sich
praktisch ohne Punkt und Komma durch die Botanik, wobei
das Genre in Richtung Metal Core und Thrash geht –
beides nicht unbedingt mein Fall (Metal Core schon gar
nicht). Der Frontwürger schreit sich die Kehle aus dem
Leib, während die Rhythmusfraktion vor sich hin drescht.
Ist ja alles schön und gut, mit „Leshy“ hat man sogar
ein Instrumental-Track auf die Scherbe gepackt – bei 8
Tracks insgesamt natürlich absolut sinnvoll. Wer auf
Napalm Death oder Annihilator und Konsorten steht, kann
sich ja mal die Gehörgänge durchputzen lassen – auf
eigene Gefahr, versteht sich. Toby S.
Punkte:
4.2 von 10
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ABORYM – Shifting.Negative Agonia Records
Okay, die Vorgänger haben bleibenden Eindruck
hinterlassen. Guten Eindruck. Aber mit diesem Stück Mist
hier wird der Bogen einfach überspannt. Ja,
elektronische Einflüsse mögen teilweise gut klingen, die
norwegischen Shining, Anaal Nathrakh, von mir aus sogar
Blacklodge. Aber Jungs, was soll ein Lied wie ‘Slipping
Through The Cracks’ mit dem Zahnarztbohrer zu beginnt?
Was soll das verfälschte Schreien bei ‘Decadence In A
Nutshell’? Warum ein so schlecht produzierter Sound? Mit
diesem Album balanciert die Band nicht länger zwischen
Wahn und Sinn. Nein, das ist zu verkopft, zu verkrampft
anders, zu wenig hörbar. Marilyn Manson auf Entzug mit
einem ganz schlechten Drumcomputer hätte es gut gemacht.
Hört euch ‘For a Better Past’ an, ich bitte euch, was
soll dieses ewig lange Pianozeug? Und dann wird der
ganze Song demontiert und mit elektronischen Klängen
gefüllt, während der Sänger irgendwas flüstert. Und der
ganze Sound wirkt so viel dünner als das dreckige, kühle
Vorgängeralbum. So viel Potential, und nun alles in der
Tonne. Das schmerzt. Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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HABITUAL SINS - Personal Demons Pure Steel
Records/Musikvertrieb Es ist sehr schwer, das
erste Album von Habitual Sins zu bewerten. Man bekommt
ein Infoblatt zur Band, in dem vorab zu lesen ist, dass
es sich hier um eine Truppe aus Pittsburgh handelt, die
US Metal spielt, im Stile von Metal Churchs "The Dark".
Da macht sich natürlich schon eine gewisse Erwartung
breit. US Metal ist ja eine sehr feine Sache, kann aber
auf der anderen Seite auch schnell langweilig sein, wenn
die Band zu einfallslos zu Werke geht. Leider ist
"Personal Demons" eine Scheibe, die mich in keinster
Weise überzeugen kann. Ganz klar, Habitual Sins
versuchen ihr Bestes, ihr Debut so anspruchsvoll und
innovativ wie möglich zu gestalten, und musikalisch hat
die Band mit Sicherheit auch was auf dem Kasten, aber
vielleicht wollten die Jungs zu viel. Ich hatte bei
jedem der zehn Songs das Gefühl, dass gerade immer dann,
wenn eine Stelle kam, die ganz passabel klang und es
aufwärts zu gehen schien, die Band durch einen schnellen
Wechsel alles wieder zunichtemachte. Ein guter Song
bleibt dem Hörer durch eine markante Melodie, einem
einprägsamen Rhythmus oder einem tollen Refrain im
Gedächtnis und macht Lust auf mehr, aber auf "Personal
Demons" ist da in dieser Hinsicht überhaupt nichts los.
Man hört sich das Album an - und das war's. Noch dazu
komme ich mit der Stimme von Sänger Matthew Bizilia
nicht wirklich klar, und so ist das Debut der Amerikaner
für mich als Ganzes nicht gelungen. Positiv
hervorzuheben ist die gute Gitarrenarbeit von Jim Dofka
und Steve Pollick, die durch tolle Soli glänzen und auch
dem einen oder anderen stampfenden Rhythmus im Mid
Tempo-Bereich etwas Klasse geben. Natürlich ist das
Geschmackssache und ich wünsche der Band auch ehrlich
viel Erfolg mit ihrem ersten Album, mir gibt die Scheibe
aber leider nichts. Ich kann nur jedem empfehlen, vor
dem Kauf zuerst in "Personal Demons" reinzuhören.
Sascha Sch.
Punkte:
4.0 von 10
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KLIMT 1918 – Sentimentale Jugend (2 CDs) Prophecy
Productions Soso, interessant – die Band wünscht
ausdrücklich, dass keine Vergleiche mit anderen Bands
herangezogen werden, da dies quasi den Hörer verwirren
könnte und es auch ‚erniedrigend‘ wäre. Gut, dass ich
mich noch nie gerne an Regeln gehalten habe – zudem
bezweifle ich, dass irgendjemand dieser Band diese
Rezension lesen wird. Anyway: Klimt 1918 (vermutlich
bezieht man sich auf den österreichischen Maler Gustav
Klimt, der im Jahre 1918 verstorben ist) erzeugen eine
Art Klangteppich, der am ehesten im Bereich Dark Ambient
/ Post zu finden ist. Sprich: Man schwebt auf diversen
Soundwolken dahin, und die Vocals sind eher in den
Hintergrund gemischt, sie vermischen sich mit der
Hauptlinie der Musik. Das mag ganz ok sein, für mich ist
das nur anstrengend – man kann praktisch nichts mehr
voneinander unterscheiden. Vom atmosphärischen her würde
ich (trotz dem Hinweis im beigefügten PDF) Bands wie
Katatonia, Anathema oder Memory Driven heranziehen, auch
[SOON] könnten für diese Mucke Pate gestanden haben –
zumindest ansatzweise. Ich persönlich habe keine Ahnung,
was der Sound auf „Sentimentale Jugend“ aussagen soll.
Am ehesten könnte man dies als Hintergrundbeschallung
beim Matratzensport gelten lassen, sofern man auf eher
ruhige, sogar einschläfernde Soundlandschaften steht.
Oder Meditation, das ginge auch noch. Wer’s mag – ich
persönlich muss mir erst mal n Kaffee holen gehen, damit
ich wieder einigermassen wach bin. Nur für Fans
empfehlenswert! Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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ADVENT - Pain & Suffering (EP) Bridge 9
Bei Advent handelt es sich
um eine Hardcore-Truppe aus North Carolina, USA, die
sich im Jahre 2015 wieder reformiert hat, nachdem man
sich im Jahre 2011 getrennt hatte. Herausgekommen ist
eine neue EP mit vier Tracks, die alle
Hardcore-Trademarks enthält und jeden Fan stimulieren
sollte. Leider hat die Plattenfirma einen Kopierschutz
in die Songs eingebaut, die es einem schier unmöglich
macht, die vier Songs in voller Länge durchzuhören.
Schade, denn solche Aktionen behindern den Künstler
mehr, als der Plattenfirma lieb ist. Hört mal hinein und
bildet euch selber ein Urteil, den von meiner Seite
kommen Worte, die ich besser nicht schreibe. Punkt und
aus. Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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SUNTERRA – Reborn (EP) NRT-Records
Metalstep? Echt jetzt? Ich
musste mir ziemlich an den Kopf fassen, als ich diese
Definiton der Mucke von Sunterra gelesen habe. Sind wir
echt schon so weit, dass wir quasi Dubstep und Metal
mischen und das Ganze Metalstep nennen? Naja, was soll’s
– nicht mein Problem. Mein Problem ist allerdings, was
die drei Jungs und das Mädel auf „Reborn“ verbrochen
haben. Ja, verbrochen – ich nenne das bewusst so. Denn
was bitteschön soll das sein? Dark Metal? Teilweise
Symphonic? Progressive? Alles angereichert mit
seltsamen, weil deplatziert wirkenden, elektronischen
Einsprengseln? Ich krieg Kopfschmerzen, wenn ich nur
schon darüber nachdenke. Das Ganze wirkt dermassen
unfertig, unkoordiniert und als Schnellschuss in die
Welt gesetzt, dass ich keine Ahnung habe, wen dies
interessieren soll. Zudem sind die beiden Sänger, also
der Growler und die clean singende Dame, so etwas von
auf Präzision getrimmt, das nimmt dem ganzen Stoff die
Lebendigkeit. Wenn ich Robotersounds hören will, höre
ich mir die Einwahlgeräusche eines 56k-Modems an. Wer
sich jetzt aber partout nicht entmutigen liess, der kann
sich gerne die 6 Tracks dieser Single reinziehen. Am
ehesten noch zu vergleichen mit Theatre Of Tragedy zu
„Machine“ / „Assembly“-Zeiten, vermixt mit sehr
monotonen Ministry-ähnlichen Sounds. Mein persönlicher
Tipp: Spart euch die Kohle und investiert in wirklich
guten Sound. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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