Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE BURDEN REMAINS & THE HORNS OF THE SEVENTH
SEAL - Touchstone Coldsmoke Records
Ich muss gestehen, dass mich die neue Scheibe der
Fribourger Progressive Post Thrash Metal Band ziemlich
unvorbereitet überrollt hat. Da der mir zugeschickte
File-Ordner ohne den Zusatz "The Horns Of The Seventh
Seal" übermittelt wurde, glaubte ich zuerst, es einfach
mit einer neuen Scheibe der Schweizer zu tun zu haben,
die ich im Herbst 2015 mal als eine der Support-Combos
von Gonoreas bei deren CD-Taufe im Komplex 457 gesehen
hatte. Schon damals fiel mir auf, dass man die Truppe
trotz des thrashigen Grundgerüsts stilistisch nicht
wirklich fassen kann. Und genau das ist auch die
Intention von Tommy Schweizer (v/b), Thomas Jenny (g),
Philippe Aebischer (g) und Silvan Mangold (d). Metal
ohne Grenzen eben. Dass man nun aber im Jahre 2017
hingeht, nota bene noch als Schweizer Band, und ein
nagelneues (Metal-) Album mit einem in diesem Fall
42-köpfigen Orchester, aufgenommen im extra dafür
hergerichteten Fri-Son in Fribourg (!), aus dem Boden
stampft, grenzt angesichts dieses eigentlich ziemlich
ausgelutschten Themas an einen überaus riskanten
Balance-Akt, der primär vielleicht nur das Interesse der
Band und den Leuten im Hintergrund abdeckt. Das mag ja
angehen, und wenn Geld im Überfluss da wäre, würde ein
Szenen-Flop den jeweiligen Egos keine grossen Wunden
versetzen. Doch was hier unter der wiederum tatkräftigen
Unterstützung des ehemals für Metal Factory aktive
Recken Christoph "El Muerte" Noth und Raphael Bovey
unter dem Titel «Touchstone» entstanden ist, verdient
allerhöchste Hochachtung! Die total sieben Songs, teils
mit satter Überlänge («Seven Veils» mit elf Minuten und
«Gilding The Void» über zehn Minuten Spielzeit) bringen
es total auf eine knappe Stunde.
Nachdem einem
der Opener «Spitting On Stones» zu Beginn langsam und
spannungsaufbauend auf die bevorstehende Achterbahnfahrt
vorbereitet, entlädt sich danach ein Klangkosmos, der
einen so fesselt, dass man es nicht wagt, die
angetretene musikalische Reise zu unterbrechen. Wenn
nach dem Schlusssong «Relapse» mit ausklingenden ruhigen
Gitarrenklängen wieder Ruhe einkehrt, bleibt man erstmal
total geplättet zurück und fragt sich, was zum Teufel
war jetzt das denn?! Nachdem ich die Fassung wieder
gefunden habe, ringe ich nach Worten, die mir dann aber
leicht fallen aufzuschreiben: Kolossal, grossartig,
verstörend, einfach mördermässig! Am ehesten fällt mir
hier als Vergleich Devin Townsend ein, vermischt mit
Fetzen von Dan Swanö, Triptykon und Coroner. Die
Symbiose zwischen dem klassischen und metallischen
Element ist The Burden Remains schlicht perfekt
gelungen, und ich hätte niemals gedacht, dass mich
sowas, nach all dem was es in dieser Ecke schon gibt,
inklusive Dimmu Borgir oder Rage (mit dem Lingua Mortis
Orchester), nochmals überhaupt flashen könnte. Der
ausdrucksstarke Gesang von Tommy Schweizer ist sowas von
unfassbar geil und lässt einen das Blut in den Adern
mehrfach gefrieren sowie hinterlässt gleichzeitig eine
Hühnerhaut der Extraklasse. Auch die Lyrik wendet sich
anstatt profanen Themen philosophischen Aspekten und den
menschlichen Abgründen unserer Spezies zu. Dazu kommt
eine Top-Produktion, die sehr opulent klingt und dennoch
sicher nicht das gekostet haben dürfte, was ein Tuomas
Holopainen bei jeder Nightwish-Scheibe locker verbraten
kann. Was soll ich noch sagen? Mir fehlen echt die
Worte! Es bleibt der grosse Wunsch nach einer
Vinylversion von «Touchstone» und dass dieses Monument
der neuzeitlichen Schweizer Metal-Szene dereinst mal mit
einem Auftritt im Luzerner KKL belohnt, respektive
gekrönt wird! Rockslave
Punkte:
10 von 10
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PRONG - Zero Days SPV Steamhammer
Tommy Victor (Guitars, Vocals), Mike Longworth
(Bass), Art Cruz (Drums) = Prong. 13 Tracks gespickt mit
Thrash, Hardcore, Metal. Ihr 13. Album, wenn ich richtig
gezählt habe, aber was für eine Scheibe! Die New Yorker,
mit ihrem unverwüstlichen und thrashigen unverkennbaren
Prong-Sound. Dieses Trio hat bereits zu Zeiten, wo man
Metalcore und Nu Metal gar noch nicht kannte, diesen
Sound in Teilen in ihren Prong-Sound miteinarbeiten
lassen. Und sie haben auch die typischen NYC-Roots im
Thrash und Hardcore nie vergessen. Man kann und darf
Prong getrost als die NYC Bocuse-Köche - yep, der mit
den Michelin-Sternchen behafteter Kellenschwinger -
bezeichnen. Wie schon gesagt: Prong ist Prong, auch nach
mittlerweile 31 Jahren zelebrieren Sie sowas von
erfrischendem Thrash und HC, heilige Scheisse, ein
Wahnsinnsalbum! Keine Angst, ich bin neutral, aber diese
Scheibe ist der Burner ... immer noch neutral
betrachtet. Prong vereinen einfach alles, alles aus dem
NYC-Big Apple-Bereich, eben viel Prong, etwas Over Kill,
Demolition Hammer, Nuclear Assault, S.O.D., Anthrax,
Brutal Truth, Suffocation, Biohazard and many more. Das
Highlight für's 2017. Thrash, Hardcore, Double-Bass,
Soli, hammergoiles Riffing, ein Trio infernale! 'However
It May End', 'Forced Into Tolerance', 'Interbeing',
einfach jeder Track ein Hammer. Perfekte, gesangliche
Hooklines mit Wiedererkennungswert, d.h. da kann man
live mitshouten ... oder auch etwas leiser spätabends in
den eigenen vier Wänden. Drei Musiker, wirklich
gestandene Musiker, mit Gespühr für goile Songs von A-Z,
und ich hör' einfach nicht mehr auf zu Moshen, Bangen,
Thrashen, hellyeah. Geiles Cover-Artwork, schau' es an,
es wird Dich so oder so finden und packen. No escape.
'Zero Days' means 10 Points! Leopold
Punkte:
10 von 10
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ORIGIN - Unparalelled Universe Agonia Records
Mit 'Unparalelled Universe' bringen die
US-Amerikaner aus Topeka, Kansas, Origin, ihren siebten
Longplayer heraus und was für eine Attacke! Brutal
Technical Death-Metal as it's best! Unglaublich, was für
fingerfertiges Gespühr auf den Instrumenten landet,
welche unglaubliche Technik freigesetzt wird und das in
einem Tempo, da würde sogar dem Teilchenbeschleuniger
bei der CERN in Genève schlecht werden. Will sagen,
schwer beeindruckend, was es eben heutzutage in Sachen
Musik und Können gibt. Alle zehn Songs, und das ist bei
weitem nicht übertrieben, sind Highlights auf
'Unparalelled Universe', im Genre des Technical
Death-Metal sind Origin einfach eine Klasse für sich.
Wenn man sich noch an Necrophagist, Nile, Suffocation,
Beyond Creation erinnern mag, um Anhaltspunkte
darzulegen, Origin stehen in allen Ausnahmebands in
nichts nach. Da wird gegrindet, triple-double-gebasst,
filigrane Arpeggi, Stakkato-Riffs,
technisch-künstlerischer Hochleistungssport an allen
Instrumenten, auch am Gesang, denn die Growls passen wie
die Faust auf's Auge. Das musikalische Verständnis wie
auch Können von Paul (Guitars, Vocals), Jeremy
(Guitars), John (Drums), Mike (Bass, Vocals) und Jason
(Leadvocals) ist einfach aus einem anderen Universum.
Man merkt das langjährige Zusammenspiel der Musiker
untereinander, da passt einfach alles. Auch beim
Cover-Artwork wurde nicht gekleckert, da passt's einfach
und zwar wie der Deckel auf den Pott. Bin wahrlich
schwer beeindruckt vom musikalischen Können des Fünfers,
Zelebrierung von Musik wie auch Technical Brutal
Death-Metal auf allerhöchstem Niveau. Alles Perfetto!
Hellyeah! Leopold
Punkte:
10 von 10
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ODIUM - As The World Turns Black Black Sunset
Da wird nun fleissig der 25. Geburtstag der
Frankfurter Thrasher Odium gefeiert und man ist
mittendrin in der Party. Gut so! 'As The World Turns
Black' ist der achte Studioplayer besagter
Thrashkapelle. Thrash-Metal mit leicht
technisch-progressiven Elementen à la Accu§er, Grinder,
Kreator und einer verdammt goilen satten und fetten
Produktion. Neun Thrash-Granaten präsentieren uns Ralf
(Vocals), Rochus und Dave (Guitars), Beli (Bass) und
Marcel (Drums), welche sich wahrlich gewaschen haben.
Highlights zu nennen? Ja, kein Problem: 'The End Of
Everything', 'Point Of No Return', 'No Goodbye',
'Blind', 'Revolution', 'Frozen World', 'Time Is A
Killer', 'As The World Turns Black' und 'Inside The
Incubus'. "Hey, das sind aber alle neun Tracks",
erwiedert der geneigte Leser und Thrash-Maniac. Yep, dem
ist so, denn die ganze Scheibe ist ein Thrash-Highlight
sondergleichen. Geniales Riffing, zweistimmige Klampfen,
Soli mit Fundament, nach vorne gepeitschtes Drumming mit
Double-Bass Attacken, Bassläufe mit Schmackes sowie eine
gewaltige Thrash-Röhre par excellence. Ein hervorragend
kreiertes Cover-Artwork, welches die Wucht des Sounds
auf der Scheibe voll zur Geltung kommen lasst. Für mich
ein nennenswertes Highlight des Jahres 2017. Freude
herrscht im Thrash-Olymp und ich geh' jetzt einfach mal
wieder Moshen, Bangen, Thrashen, ... denn ich höre meine
Nackenmuskeln schon wieder im Choral shouten: Odium,
Odium, Odium ... gib' mir mein Opium ... Spass beiseite,
Odium haben einen Thrash-Kracher des Jahres 2017 mit 'As
The Worlds Turns Black' gelandet. Habe fertig!
Leopold
Punkte:
9.3 von 10
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CELLAR DARLING – This Is The Sound Nuclear
Blast/Warner Ein knappes Jahr hat es
gedauert, bis Anna Murphy, Ivo Henzi und Merlin Sutter
nach dem überraschenden Ausstieg bei Eluveitie den Sound
für ihre neue Band CELLAR DARLING gefunden haben. Ein
Konzept, wie CELLAR DARLING klingen soll, gab es nicht,
weshalb das Resultat erwartungsgemäss in keine Schublade
passt. Unverkennbar ist dagegen die Handschrift der
einzelnen Musiker. Das Schlagzeug ist organisch gespielt
und produziert. Das Gitarrenriffing überzeugt mit
Vielseitigkeit – der Einfluss von verschiedenen Rock-
und Metalstilen drückt durch. Die Drehleier ist oft das
führende Melodieinstrument und verleiht den Stücken eine
einzigartige Note. Der Gesang, ob laut, leise, hoch,
tief, gehaucht oder gejodelt, regt die Gedankenströme an
und macht die Geschichten noch lebendiger. Elemente wie
Keyboardsamples und zusätzliche Instrumente bereichern
und verdichten den Sound nochmals. Für das mysteriöse
‚Six Days‘ und einen Kurzeinsatz in ‚The Hermit‘ hat
Anna eine Querflöte aus den Keller ausgegraben.
Gastmusiker steuern zudem Violine und Uilleann Pipes
bei. Die Kompositionen selbst sind nicht geradlinig.
Während dem die bereits veröffentlichten Songs
‚Challenge‘ und ‚Fire Wind & Earth‘ noch relativ fassbar
waren, regiert in einigen spät im Songschreibprozess
entstandenen Stücken wie ‚Hedonia‘ das künstlerische
Chaos. Was aus den Dreien in dieser kurzen Zeit an
Kreativität rausgeflossen ist, ist schwer zu fassen.
Fest steht, dass CELLAR DARLING ein äusserst lebendiges
und persönliches Album geschaffen haben, welches ihre
Hörer in eine spannende, unbekannte Welt abtauchen
lässt. Paticia L.
Punkte:
9.2 von 10
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STONE SOUR - Hydrograd Roadrunner
Records/Warner Das mittlerweile
sechste Werk von den Metaller aus amerikanischen
Gefilden, zelebriert auf dem Werk 'Hydrograd'. 'Tapei
Person/Allah Tea' haut schon mächtig rein, Metal
kombiniert mit Hardrock- und Alternative-Rock-Elementen,
groovig, sehr groovig. Ein Opener, nebst dem Intro
'YSIF', welches in sich hat. 15 Songs, welche alle ihre
Berechtigung auf diesem Longplayer haben, ohne jeglichen
Zweifel. Die Herren um Mastermind Corey Taylor (Vocals,
Guitars, Piano), danben Josh Rand (Rhythmusguitars),
Johny Chow (Bass), Roy Mayorga (Drums) und Christian
Martucci (Guitars) zelebrieren in frischer und
frickelnder Manier ihren Sound, zocken cool und tight
zusammen, grooviger als je zuvor. Unkompliziert
verknüpfen sie Metal mit Elementen aus dem Alternative,
Hardrock, Blues und zeitweise aus den 70ies, ohne jedoch
den berühmt berüchtigten roten Faden zu verlieren,
welcher sich nahtlos durch alle 15 Songs durchzieht.
Vielseitigkeit wird auf 'Hydrograd' gross geschrieben,
erinnert auch zeitweise an Alter Bridge, um einen
passenden Anhaltspunkt zu nennen. Die Ryhthmusfraktion
funktioniert einwandfrei, Roy trommelt richtig goil nach
vorne preschend, nimmt sich zurück bei den ruhigeren
Parts um dann im selben Moment die Granate zu zünden und
Double-Bass-mässig davonzuziehen, eben überraschende
Momente zu kreieren, speziell auf 'Fabuless' zu hören.
Christian, Corey und Josh zeigen grandioses
Gitarrenspiel, Riffs mit Wiedererkennungswert und vor
allem die Soli, stechend und passend zu jedem Moment.
Johny am Bass hält mit seinem konstant tighten Spiel den
Stone Sour-Zug wunderbar auf den Gleisen gleitend, ob in
heftigen oder ruhigeren Momenten, stets passend
akzentuiert. Auch Corey's Gesang passt, zu jedem
musikalischen Mosaik und Moment auf 'Hydrograd'. 'Thank
God It's Over' ist auch noch ein Anspiel-Tipp, und zum
Glück ist es nicht 'Over', denn mit 'St. Marie' folgt
eine Ballade mit Country-Einflüssen - speziell mit einem
Steel-Guitar-Spiel - tragend in besagtem Stil, speziell
im härteren Bereich, aber es passt einfach. Mit
'Whiplash Pants' folgt ein weiterer Tipp, ein goiler
Abgeh-Metaller mit wiedererkennbaren Hooklines. Wie
gesagt, ein positiv überraschendes Werk von Stone Sour,
welches nebst den bisherigen Fans auch neue Fans
anspricht, vor allem musikalisch wurde im Metal-Bereich
sehr gut gegrast. Wenn man die Mannen um Corey Taylor in
der Schweiz live sehen möchte, am 14.12.2017 in der
Samsung Hall, Zürich, wäre die passende Gelegenheit
dazu. Bis dahin: Album reinziehen, geniessen und
genüsslich an 'nem Hopfenperlchen schlürfen. Cheers!
Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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REX BROWN - Smoke On This
Steamhammer/Musikvertrieb Na das wurde auch
Zeit. Rex Brown ist der letzte Ex-Pantera-Mitstreiter,
der sich noch nicht mit einem eigenen Projekt
hervorgetan hat. Was umso erstaunlicher ist, denn was er
hier auf "Smoke On This" veröffentlicht, verdient es
schwerstens, gehört zu werden. Albumcover und Songtitel
lassen schon mal die Vermutung zu, dass das drahtige
Bassmonster auf seinem Solotrip nicht jene Route
einschlägt, die man zunächst vielleicht erwartet hätte,
also eine Reise in Richtung Pantera, Down, Crowbar und
dergleichen. Stattdessen serviert uns der gute Rex hier
feinsten Classic Rock, und da er neben Rhythmusgitarre
und Bass auch noch gleich seine Stimmbänder strapaziert
hat, erinnert mich die Geschichte hier ganz leicht an
die Black Star Riders, da seine Stimme unbestreitbar
jener von Ricky Warwick (Ex-The Almighty, Thin Lizzy,
Black Star Riders) ähnelt, allerdings ohne wirklich
deren Volumen und Ausdrucksstärke zu erreichen. Dafür
zeigt sich Rex Brown etwas experimentierfreudiger als
die Thin Lizzy-Erben und hat auf der Langrille neben
knackigen Rockern wie "Lone Rider", "Crossing Lines",
"Train Song", "What Comes Around", "So Into You" und
"Best Of Me" auch einen Zeppelin-Erinnerungsmoment
("Buried Alive"), Hippie-eske Beatles-Klänge ("Get
Yourself Alright"), eine verträumte Ballade im ELO-Stil
("Fault In Line"), eine Verneigung vor Chris Rea
("Grace") und ein grosses Finale in Form des
zweiteiligen "One Of These Days" anzubieten. Auch wenn
"Smoke On This" vielleicht nicht das ultimative
Überalbum des Jahres geworden ist, ist es dennoch
allemal ein beachtliches, gelungenes und
empfehlenswertes Rockalbum; unter all den Langrillen,
die mir diesen Monat zum Frass vorgeworfen worden sind,
ganz klar der Sieger. Mirko B.
Punkte:
9.1 von 10
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KREYSKULL - The Bird Of Bad Weather Sliptrick
Records Und wieder schneit mir eine sehr
interessante Veröffentlichung einer mir bislang völlig
unbekannten Band auf den Tisch, und dies ist bereits der
dritte Langdreher dieser finnischen Band. Interessant,
weil das, was zu Beginn lediglich wie sehr guter Doom
der schwerster Sorte anmutet, sich alsbald als eine in
dieser Form noch nie gehörten Mélange erweist. Die vier
Nordlichter schaffen es auf geradezu spielerische Weise,
die wichtigsten Trademarks von Doom und Heavy Metal mit
Elementen aus dem Heavy Psych, Prog Rock und Melodic
Rock aufzuwerten, das alles verpackt in ein sehr
wuchtiges, modernes aber dennoch organisches
Soundgewand. Das Selbstbildnis der Band, "Heavy
Rock'n'Doom", kann man so stehen lassen, aber nicht
alleine, denn jeder einzelne Song birgt kleine,
unerwartete Überraschungen. Eine der ganz grossen
Wundertüten auf dieser Scheibe ist beispielsweise "The
All-seeing Watchers", ein semiakustisches Stück ganz in
der Tradition der experimentellsten Songs aus der Feder
eines Tony Iommi oder Jimmy Page. Sehr meditativ und
hypnotisch, ähnlich wie Black Sabbath's "Planet Caravan"
bzw. dessen modernes Pendant "Zeitgeist" und Led
Zeppelin's "No Quarter" oder "Stairway To Heaven"
mäandert sich dieser Track durch die Gehörgänge und
schmeichelt sich dort mit seinen angenehm samtigen
Klängen ein. Und das alles, um den Hörer danach mit
"Chemical Wizard" auf den harten Boden der Realität
zurückzuschmettern, einer Nummer, die durchaus auf dem
legendären Debut von Candlemass hätte stehen können. Ich
müsste mir mal die Credits genauer durchlesen,
vielleicht steht da wirklich irgendwo "Leif Edling".
Aber natürlich ist das nicht der Fall, die Vier verfügen
über mehr als genug musikalische Kompetenz, um nicht auf
Schützenhilfe zurückgreifen zu müssen. Dies macht sich
insbesondere in ihrem feinen Händchen für griffige
Melodien bemerkbar, die sie gekonnt mit der
schauderhaften Schönheit des Doom Rock der alten Schule
vermengen. Wer sich ein Bild von der grossen aber
gleichzeitig schlüssigen und gut verträglichen
Experimentierfreude von Kreyskull machen will, ist mit
Songs wie "Lord Of The Zorg", "Flying God Machine" oder
"7th Chamber" sehr gut bedient. Hot stuff for hot days,
holt euch das Ding! Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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DRIFTED APART - Dead Letters Conautus Die
Bandgeschichte der Truppe aus dem schweizerischen Sierre
ist noch nicht sehr alt. Die Formation hat sich 2013
gegründet und dem Deathcore verschrieben. Die Herren
selbst nennen als Einflüsse Bands wie Parkway Drive,
Trivium oder auch die Berner Breakdown Of Sanity, wobei
die letztgenannten, wohl die deutlichsten Spuren in
Drifted Aparts Musik hinterlassen. Schon einmal vorneweg
genommen, der Sound des Fünfers ist genial und lässt
kaum Wünsche offen. Ob es das Intro 'Fighting For' zu
Beginn wirklich braucht, sei dahingestellt, denn erst
mit 'Liberty' geht es so richtig los. Brutale Riffs
gepaart mit einer äusserst kraftvollen Stimme sowie die
Abwechslung zwischen melodiösen Parts und Geschrei. Der
Sound der Welschen besticht mit krachenden
Stakkato-Gitarren und es ist über das Album hinweg nicht
definierbar, ob die Band nun Metalcore oder Deathcore
spielt. Dies ist aber auch egal, denn eines ist sicher
und zwar, dass Drifted Apart brachialen und inbrünstig
anmutenden Metal spielen, der es in sich hat. Egal ob
'Break The Line' oder 'The Night We Cried', die irren
Tempowechsel lassen die Hörer nicht zur Ruhe kommen und
jede einzelne Komposition hat etwas Eigenes für sich.
'Dead Letters' bringt alle Facetten der Band kraftvoll
zum Vorschein und besticht mit reichlich Power vom Ende
bis zum Schluss. Die Jungs haben ein solides Debut
rausgehauen, das ehrlich Lust auf mehr macht. Wer's noch
nicht kennt, sollte es ernsthaft kennenlernen, denn
Drifted Apart sind bereit, in die Fussstapfen von
Breakdown Of Sanity zu treten. Hammer! Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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SAREA - Black At Heart Wormholedeath Sarea
ist eine Melodic/Death-Gruppe aus dem schwedischen
Norrköping. Mit 'Black At Heart' liegt bereits ihr
viertes Studioalbum auf dem Tisch. Der Opener 'Lights'
gibt erst einmal Anlass zu Zweifeln, denn er ist doch
recht poppig und der cleane Gesang lässt einiges an
Druck und Härte vermissen. Mit dem gleichnamigen
Albumtitel 'Black At Heart' geht aber im Anschluss ganz
schön die Post ab und alles bis dahin Vermisste findet
sich in einem Titel wieder. Als wäre der erste Song nur
ein Test gewesen, läuft die Maschinerie Sarea von nun an
wie ein sauber geschmierter Motor. Ob mit 'The Dormant
National' oder 'Dead Eyes' präsentieren die Schweden
ihren gekonnten Mix aus Death Metal und einer Prise
Metalcore. Druckvolle Gitarrenwände, gepaart mit
heftiger Schlagzeugarbeit ergeben den deftigen Sound,
der mit unsäglichen Shouts kredenzt wird. Bereits ihr
Vorgängeralbum 'This Is Not Goodbye' aus dem Jahre 2014
erreichte weltweit gute Noten und verschaffte ihnen
Tourneen unter anderem mit Megadeth, Scar Symmetry oder
Behemoth. Der Sechser macht wirklich alles richtig und
verwöhnt die geschundenen Ohren während einer knappen
Stunde mit feinstem melodischem Death Metal. Über die
zwölf Songs hinweg kommt keine Langeweile auf und an
Abwechslung ist die Platte kaum zu überbieten. Das hier
vorliegende Exemplar wurde in den 'Crehate Studios' in
Göteborg aufgenommen und produziert. Ich kann 'Black At
Heart' wärmstens empfehlen. Oliver H.
Punkte:
8.9 von 10
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BLIND GUARDIAN - Live Beyond The Spheres Nuclear
Blast/Warner
Die blinden Gardinen gehen
mit einem weiteren Live-Werk in den Kampf. Und diesen
gewinnen sie von der ersten Sekunde an. Soundtechnisch
perfekt umgesetzt erklingen 22 Live-Tracks, und wenn
Sänger Hansi Kürsch fragt: "Are you ready for serious
Heavy Metal?!", dann hat das mehr Wahrheit als so
manches "Are you ready?" anderer Truppen. Das Publikum
ist sehr gut hörbar und lässt den CD-Käufer ein Teil des
auf Tonträger verewigten Gigs werden. Die
Dreifach-Live-CD wurde aus rund 60 Konzerten
zusammengeschnitten. Wie Hansi verkündet: "wir haben
alleine von den Europatour-Aufnahmen circa zehn
Mitschnitte, die man so als hochwertige Bootlegs hätte
veröffentlichen können. Bei diesen Aufnahmen stimmt
eigentlich fast schon alles." Trotzdem entschied sich
die Truppe dann, nur Songs aus dem ersten Teil der
Europa-Konzertreise zu verwenden. Weiter weiss der
Sänger zu berichten: "Insgesamt muss ich sagen, dass wir
einen sehr guten Run hatten, bei dem wir aus meiner
Sicht an fast jedem Abend in Spitzenform gewesen sind.
Liegen die bei diesen Shows aufgenommenen Sachen dann
allerdings auf dem Studioseziertisch, muss man häufig
feststellen, dass an fast jedem dieser Abende der eine
oder der andere einen schwachen Tag hatte. Da gaben wir
uns mit schöner Regelmässigkeit die Klinke in die Hand".
Hört man sich aber die Publikumsreaktionen an, dann
gab's nur eines! Ein Heavy-Metal-Schmaus der
Extraklasse. Aus der kompletten Historie bedienen sich
die Jungs, bei denen speziell die alten Kracher wie "The
Last Candle", "Bright Eyes", "Lost In The Twilight
Hall", "Imaginations From The Other Side", "A Past And
Future Secret", "Valhalla", "Majesty", oder "Mirror
Mirror" überzeugen. Dass bei "The Bard's Song" der
absolute Mob am kollektiven ausklinken ist und das
Publikum lauter als die Band singt, ist nichts Neues.
Man kennt es aus den Konzerten der Deutschen. Auch wenn
die erste Live-Scheibe "Tokyo Tales" wohl kaum zu
übertreffen sein wird, "Live Beyond The Spheres" ist ein
sagenhaftes Live-Dokument geworden, das alle Fans
begeistern und Guardian-Unkenner sofort in den Bann
ziehen wird. Die Barden schlagen in der Twilight Hall
mit dem Lord Of The Rings zurück, und somit kann
Valhalla noch lange warten! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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EX EYE - Ex Eye Relapse Records/Non Stop Music
Und wieder einmal mehr übertreffen sich die Leute
von Relapse selbst, in dem sie eine Band wie Ex Eye
unter Vertrag nehmen! In Sachen Innovation ist Relapse
wirklich das Label der Stunde! So haben Brain Tentacles
im letzten Jahr mit einem Album, das gekonnt Metal mit
Saxophon verbunden hat, für Aufsehen bei mir gesorgt.
Und auch Ex Eye lassen sich nicht lumpen, denn auch sie
setzen auf die Karte Saxophon-Metal! Saxophon und Metal?
Ja, das passt wirklich irgendwie zusammen! Waren Brain
Tentacles, für Relapse-Verhältnisse, noch einigermassen
eingängig, so verlangen Ex Eye mit ihrer eigenwilligen
Interpretationen von Post/Instrumental Metal einiges
mehr vom Hörer. Der Experimental-Saxophonist Collin
Stetson hat sich mit Greg Fox (Drums), Shahzau Ismaily
(Synthis) und Toby Summerfield (Gitarre) im Jahre 2016
zusammen getan, und aus dieser Zusammenarbeit ist nun
dieses Prachtexemplar von innovativer und
experimenteller Musik entstanden. Wenn man gewillt ist,
dem Album eine Chance zu geben und es mehrere Male hört,
dann entfalltet es ein gewaltiges Suchtpotential! Diese
Musik zu beschreiben ist alles andere als einfach, denn
wie fasst man Wahnsinn in einfach verständliche Worte?
Nur soviel: Es passiert ungemein viel in den einzelnen
Songs, von melodischen Parts über bedrohliches
Hornissensummen ist sicher für jeden etwas mit dabei!
Als Vergleich kann man sicher die bereits erwähnten
Brain Tentacles und Shining aus Norwegen hinzuziehen.
Für mich ist "Ex Eye" das aussergewöhnlichste Album
dieses Monats. Aber zu den Nebenwirkungen nach dem
Genuss dieses Albums fragt ihr besser euren Arzt oder
lest aufmerksam das Kleingedruckte auf der
Packungsbeilage! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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ODROERIR – Das Erbe unserer Ahnen Einheit
Produktionen Die Thüringer Kombo ist eigentlich
bekannt für ihren eher ruhigeren Ansatz an den
Folk/Pagan Metal, weswegen man hier vergeblich nach
schwarzmetallischen Double Bass Attacken oder wüstem
Gegrunze sucht. Odroerir gehen es weitaus entspannter an
und experimentieren viel mit folkloristischen
Instrumenten um ihren Sound anzureichern. Thematisch
geht es dabei meist um germanische oder keltische Sagen
und Legenden – das heidnische Europe, quasi “Das Erbe
unserer Ahnen“… Nach den letzten beiden Alben
“Götterkulte I + II“ (2005 + 2010) folgt nun erstmals
ein reines Folklore-Akustikalbum. Dieser neue Silberling
klingt übrigens gänzlich anders und sehr viel reifer als
der frühere Sound der Band, wurde es doch komplett von
Frontmann Fix im Alleingang mit diversen Gastmusikern
produziert. Das Ergebnis klingt, als würde sich eine
Bande Kelten ums Feuer versammeln und spontan zusammen
jammen - Akustikgitarre, diverse Streich-, Blas- und
Zupfinstrumente und sanftes chanten prägen das
Klangbild… Mal geht es etwas wilder und rassiger zu und
her (“Abecedarium Nord“, “Wanderer“), dann wiederum
schlagen sie eher ruhige und verträumte Töne an (“Phol
ende Uuodan). Es zaubert jedenfalls eine urgemütliche,
altvertraute und doch magische Atmosphäre – die perfekte
Hintergrundmusik zum Lesen oder Gamen! Fazit: “Das Erbe
unserer Ahnen“ ist ein sehr untypisches Album für
Odroerir, lädt aber zum träumen und geniessen ein. Wer
hier Pagan Metal à la Black Messiah erwartet ist schief
gewickelt, denn auf diesem Akustikalbum steht ganz klar
die Folk-Seele der Band im Vordergrund… Patricia
H.
Punkte:
8.8 von 10
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POSEIDON - Prologue Ripple Music Wenn man
eine Band noch gar nicht auf dem Radar hat und diese
Band einem dann ein saugeiles Stück Musik vor den Latz
knallt, dann ist das Verfassen eines Reviews ein wahrer
Hochgenuss! Genau so einen Hochgenuss beschehren mir
Poseidon aus good old England. Mit ihrer genialen
Interpretation von Doom haben sie genau meinen
Geschmacksnerv getroffen! Auf "Prologue" wird Doom der
hässlichen Sorte, sozusagen finsterer
Schlechtwetter-Doom ohne Sonnenlicht, geboten und zwar
mit meterhohen Soundwänden, Feedbackorgien und garstigem
Gesang! Definitiv nichts für Schöngeister! Aber wer, wie
ich, mit Bands wie Conan und Monolord warm wird, der
wird Poseidon in sein Herz schliessen! Wie für diese Art
von Doom üblich, werden die wenigen Songs in Überlänge
präsentiert. Bei überlangen Songs besteht auch immer die
Gefahr von aufkommender Langeweile, aber Poseidon
umschiffen diese Klippen gekonnt, in dem sie die Songs
abwechslungsreich aufbauen. Sehr stimmig ist der zweite
Track "Mother Mary Son Of Satan", der zwar ein wenig aus
dem Rahmen fällt, denn er beginnt vielversprechend mit
akustischen Gitarren und plätschert angenehm dahin, was
aber als Lob gemeint ist und für Abwechslung zu den
anderen drei Songs sorgt! Dass es sich beim zweiten
Track aber nur um eine kleine Verschnaufpause handelt,
wird mit Beginn des dritten Tracks sofort klar! Wieder
wird diese üble Garstigkeit geboten, die ich so sehr
geniesse! So sollte mich Doom abholen und mir jede Faser
des Körpers erzittern lassen! Als Rausschmeisser
fungiert "Omega", und da werden von Seiten Poseidons
nochmals alle Register gezogen und runden dieses
gelungene Werk gekonnt ab! Dieses Album ist allen
Doomfans wärmstens empfohlen und wird bei mir sicher in
der Jahresbestenliste erscheinen! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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MERRIMACK - Omegaphilia Season of Mist/Irascible
Merrimack aus Frankreich, die bereits seit 1994 ihr
Unwesen treiben, bringen mit "Omegaphilia" ihr fünftes
Werk in traditioneller tiefschwarzer Tonkunst unter die
Leute. Dieses Kunstwerk hat es in sich, denn es vertraut
auf die guten, alten Werte des Black Metals. Merrimack
sind Vertreter der zweiten Welle des Black Metals und
spielen diesen auch im Jahre 2017 genauso wie anno dazu
mal. Sie transportieren diese alten Werte gekonnt ins
Hier und Jetzt, ohne dass die Musik angestaubt oder
altbacken klingen würde. So muss traditioneller Black
Metal klingen! Mit einem Schlagzeuger, der sich fast um
den Verstand trommelt, dazu ein Sänger, der unheilvoll
keifend giftig kreischt und die Gitarristen, die mit
ihren Albtraummelodien dieses Album gekonnt veredeln.
Auch wenn es sich bei Merrimack nicht um
Veröffentlichungsweltmeister handelt, so bringen sie
dafür Alben heraus, die in allen Belangen grundsolide
sind. Diese CD ist ein Kauftipp für alle Black-Metaller,
die ihre Musik am liebsten so haben, wie sie vor zwanzig
Jahren war. An Merrimack weiss man genau, was man hat
und bekommt, und das ist grundehrlicher und geil
gespielter Black Metal! Mein Anspieltipp ist das letzte
Stück namens "At The Vanguard Of Dice", das alle
markanten Seiten von Merrimack gekonnt in einem Stück
zusammen fasst. Nostalgie pur! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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WE RIDE - Empowering Life Victory Records
Bei We Ride handelt es sich um eine Hardcore/Punk-Band,
die im Stile von Comeback Kid agiert. Das erstaunliche
an der Truppe ist, dass sie nicht aus einer gefestigten
Metal-Nation stammen sondern aus Spanien. Mit ihrem
Debutalbum 'Empowering Life' gelang es schliesslich,
einen Vertrag mit Victory Records zu ergattern. Diesen
haben sich We Ride auch mehr als verdient. Sie schreiben
abwechslungsreiche Musik, die schnell in Ohr und Bein
fährt - und das in einem Genre, das nicht gerade für Mut
zur Abwechslung steht. Als Hörbeispiele können da sicher
der Opener 'Voices', der mit eingängigen Akkordfolgen
und einem coolen Chorus punkten kann, 'Self-Made', 'Do
It All Again' oder 'Impossible' genannt werden. Der
Killertrack des Albums ist meines Erachtens 'Summer',
weil die Band versteht, Härte, Melodie, Geschwindigkeit
und wechselnde Rhythmik grandios zu kombinieren.
'Empowering Life' wirbelt eine Menge Staub auf und setzt
während zehn Songs immer wieder starke Akzente. Darunter
ist mit Sicherheit der überzeugende Gesang von
Frontröhre Mimi Telmo zu verstehen, der kurzweilig und
aggressiv ist und ebenso Platz für nachdenkliche oder
eben stimmige Ohrwurm-Momente lässt. Pluspunkte sammeln
We Ride ebenfalls mit dem ansprechenden Cover, das
bereits ein bisschen verrät, wohin die Reise gehen
könnte. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!
Oliver H.
Punkte:
8.8 von 10
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THALAMUS - Hiding From Daylight ViciSolum
Productions Zwei Kreuze im Bandnamen, in
Grautönen gehaltenes, sehr spartanisches Artwork,
"Hiding From Daylight" - das muss eine Black
Metal-Truppe sein. Von wegen, die 2006 ins Leben
gerufene Truppe rund um Sänger, Gitarrist und Mastermind
Kjell Bergendahl zockt lupenreinen, recht knackigen
Classic Rock, der nicht zuletzt wegen der sehr kompetent
eingesetzten Hammond-Orgel oft an Uriah Heep und Kansas
erinnert. Überhaupt verbreitet das vierte Werk der fünf
Schweden eine absolut authentische und sehr lebendige
Siebzigerjahre-Atmosphäre. Der Begriff "Retro" huscht
einem in diesem Zusammenhang inzwischen gerne über die
Zunge, aber bei Thalamus fühlt sich das irgendwie nicht
richtig an. Die teilweise schon dezent angegrauten
Musiker versuchen nicht krampfhaft so zu klingen wie
damals, sie sind wirklich so. Keine Rückbesinnung auf
alte Werte also, diese Band ist musikalisch tatsächlich
in der Ära der ganz grossen Rockdinosaurier stecken
geblieben, was speziell in diesem Fall absolut kein
Makel ist. Originalität im Sinne von Innovation sucht
man auf "Hiding From Daylight" freilich vergeblich, aber
wer es schafft, in seiner Musik das Beste von Led
Zeppelin, Pink Floyd, Black Sabbath und Uriah Heep so
geschmackvoll zu vereinen und daraus recht bombastische
Songs zu zaubern, hat das auch gar nicht nötig. Alles
somit wunderbar - Leider nicht ganz. Der eingangs
erwähnte Kjell Bergendahl sass bei den Aufnahmen auch im
Produzentenstuhl und hat das Ding auch gleich
abgemischt. In meinen Ohren klingt das Album nun
ziemlich roh, fast wie ein Rough Mix, sehr trocken und
basisch. Da hätte ich mir eindeutig einen wärmeren Sound
und eine dezente Portion Hall gewünscht, was den eh
schon erstklassigen Tracks noch mehr räumliche Grösse
verliehen hätte. Trotzdem bleibt "Hiding From Daylight"
eine sehr gute Scheibe, die ich vor allem Fans von
Spiritual Beggars, Uriah Heep, Kansas und Konsorten
wärmstens ans Herz lege, runde Sache! Mirko B.
Punkte:
8.7 von 10
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STEVE GRIMMETT - Personal Crisis Dissonance
Productions Aktuell stolpert man beim Namen Steve
Grimmett über die betrübliche Tatsache, dass dieser sich
krankheitsbedingt einer Teilamputation eines Beins
unterziehen musste. Für einen Musiker, besonders als
Sänger und Frontmann, eine menschliche Tragödie. Doch
dank dieser Massnahme lebt der Brite noch, was unter dem
Strich sicher wichtiger ist. Die aktuellen Aktivitäten
laufen ja unter dem Banner von Steve Grimmett's Grim
Reaper. Die Frühphase der NWOBMH-Vertreter unter dem
Bandnamen Grim Reaper bestand bis zum Split von 1988.
Bis dahin entstanden drei Genre Hammer-Alben: «See You
In Hell» (1983), «Fear No Evil» (1985) und Rock You To
Hell» (1987). Leider war dieser Mucke nicht der Erfolg
beschieden, der eigentlich hätte sein sollen. Dennoch
gibt es auch heute noch genug Metal-Maniacs, die diese
Zeit und die dazugehörigen Bands immer noch gottgleich
verehren. Der beste Beweis dafür ist das "Keep It
True"-Festival in Lauda-Königshofen (D), wo diesem Sound
seit Jahren eine ehrwürdige Plattform verliehen wird.
2006 war Steve da mit der neuen Formation übrigens auch
zu Gast. Im Jahr darauf erschien die vorliegende
Solo-Scheibe über Metal Heaven Records in Deutschland,
die jedoch kaum für Aufsehen sorgte. Da der Vertrieb in
Nordamerika gar nie zustande kam, wurde das Teil nun
zehn Jahre später nochmals aus dem Dornröschenschlaf
aufgeweckt. Eine wahrlich weise Entscheidung, denn wenn
man sich die knackigen Melodic Metal Songs oder anders
ausgedrückt teils härteren Hardrock Juwelen um die
Lauscher knallt, wird einem umgehend warm ums
Metaller-Herz. Steve veredelt das durchwegs gute
Songmaterial mit seiner leicht rauen Stimme optimal und
erinnert mitunter an die Tygers Of Pan Tang. Dass der
Titel «Personal Crisis» mit der jetzigen Lebenssituation
einher geht, kann hierbei als tragischer Zufall
bezeichnet werden. Highlight ist das obergeile Duett mit
der Sängerin Joanne Ruiz bei «Enemy», wo noch ein paar
Vibes von Blue Murder durchschimmern. Das so zu sagen
eigene Cover bei «Wrath Of The Ripper» (von «See You In
Hell») glänzt dabei ebenso. Nicht jeder Re-Release macht
Sinn, dieser aber doppelt! Grim Reaper und NWOBHM-Fans
können, ja müssen hier blind zugreifen. Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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ToJa - V Pure Rock Records Die deutschen
ToJa sind schon seit exakt 20 Jahren im Geschäft. Mit
'V' erscheint nun deren treffend betiteltes neustes
fünftes Werk. Trotzdem konnte die Formation bisher kaum
relevant in Erscheinung treten. Der Grund kann nicht
genauer eruiert werden, da die Alben 'First Step', 'The
Spirit Of...', 'Train Of Life' und '(Sad) Songs Of Hope'
und eben 'V' allesammt über ein hohes Qualitätslevel
verfügen. Man widmed sich dem klassischen Melodic/Hard
Rock deutscher Machart. Mit Bands wie Bonfire, Axxis und
vorallem Pink Cream 69 kann man durchaus konkurrieren.
Nebst den knackigen Riffs überzeugt dabei Sänger Tommy
Rinn durchs Band mit seinen cleanen, voluminösen Vocals.
Die Jungs haben auch, als wichtigsten Aspekt eines
erfolgreichen Albums, richtig gute Songs verfasst.
Grosse Hooks und eingängige Melodien reihen sich
aneinander. Leichtfüssige Refrains, die sich schnell in
den Gehirnwindungen festzusetzen vermögen, sind keine
Seltenheit. Der gitarrenorientierte Sound wird dabei von
kraftvollen Drums und intensiven Bassläufen getragen und
dezent von unaufdringlichen Keyboards aufgelockert.
Einzig das Instrumental 'Senza Cantata' macht aufgrund
des hohen Standarts des restlichen Materials wenig Sinn.
Trotzdem starkes Stück mit Prädikat Geheimtipp.
Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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ENTRENCH - Through The Walls Of Flesh' I Hate
records Das Thrash-Trio aus Västeras (Sverige)
präsentiert uns mit 'Through The Walls Of Flesh' ihren
dritten Longplayer. Meine Fresse, was wird da für goilen
straighten Thrash-Metal zelebriert! Die Produktion ist
etwas 'old school' gehalten, tut aber dem Gesamteindruck
und -sound recht gut, so kommen die komplexeren Parts,
welche sie gekonnt in die Songs eingearbeitet haben,
perfekt zur Geltung, um im selben Atemzug wieder
straight loszusthrashen und -moshen. Gegründet wurde
Entrench im Jahre 2005 von Frederik (Guitars, Vocals),
Joel (Bass) und Mats (Drums) und stetig haben sich die
Drei weiterentwickelt. Das Coverartwork ist recht 80ies
gehalten, will sagen, man sieht das Cover und weiss, es
ist Thrash-Metal. Nebst dem typisch thrashig gehaltenen
Shouts von Frederik ist er himself auch ein vorzüglicher
Gitarrist, sowohl im Riffing als auch im Solieren. Aber
auch Mats treibt seine thrashigen Double-Bass
variantenreich ein. Joel untermalt nicht nur mit dem
Bass den Sound von Entrench, nein, er soliert auch,
setzt Akzente. Es erinnert mich - um Anhaltspunkte zu
nennen - an Bands wie Sadus, Slayer, At War, Possessed,
Mezzrow, Merciless und Konsorten der thrashigen Zunft.
Thrash-Maniacs sollen hier ruhig zugreifen. Highlights?
Könnte jeden Track hier nennen, somit gibt's absolut
keinen musikalischen Ausfall. Wenn besagt wird, dass man
mit einem dritten Album die Zukunft der Band voraussagen
kann, dann haben Entrench eine verdammt goile und
thrashige Zukunft vor sich. So, zieh' mir 'The Walls Of
Flesh' gleich nochmals rein, meine Ohren lechzen danach.
Leopold
Punkte:
8.7 von 10
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ATLANTEAN KODEX- The Annihilation Of Bavaria
(Live) Van Records Anlässlich ihres
zehnjährigen Jubiläums nahmen die bayerischen
Epic-Metaller Atlantean Kodex ihren Auftritt 2015 im
Kulturschloss Theuern auf, um ihre Anhängerschaft mit
einer neuen Live-Scheibe zu erfreuen. Vorweg kann ich
schon direkt sagen, dass 'The Annihilation Of Bavaria'
ein klasse Live-Dokument geworden ist, welches vor Kraft
und Spielsicherheit nur so strotzt und mich als Hörer
vollkommen in seinen Bann gezogen hat. Dies hat mich
selbst sehr verwundert. Denn bisher waren Atlantean
Kodex für mich eine Band, die ich nur vom Hörensagen
oder mal vom flüchtigen Lesen her kannte. Beschäftigt
hatte ich mich bis dato tatsächlich nicht mit ihnen.
Nachdem ich dann gesehen hatte, dass die Songs auch auf
dem Live-Album in den meisten Fällen an der
Zehn-Minuten-Marke kratzen oder diese gar übersteigt,
verlor ich eigentlich schon im Vorfeld das Interesse
daran, mich da reinzuhören. Ich komme im Regelfall nicht
damit klar, wenn Lieder eine zu lange Spieldauer haben,
denn sehr oft verliert sich die Band dabei in zu lang
gezogenen instrumentalen Parts oder versuchen auf Biegen
und Brechen, so viele unterschiedliche Einflüsse wie
möglich unterzubringen. Aber schon von Beginn an
schafften es Atlantean Kodex mit ihrem epischen Metal,
der auch schon berechtigterweise als eine Mischung
zwischen Candlemass und Solitude Aeturnus trifft auf
Manowar und Bathory beschrieben wurde, mich zu
begeistern. Und hier muss ich absolut zurückrudern, denn
bei solch geilen Songs wie 'Sol Invictus' oder 'A
Prophet In The Forest' ist die lange Spielzeit
tatsächlich Nebensache. Mit diesem musikalischen Können,
der klasse Stimme von Sänger Markus Becker und vor allem
mit dieser fantastischen Atmosphäre in den Songs fällt
es gar nicht mehr auf, ob der Titel nun vier oder über
dreizehn Minuten dauert. Das absolute Highlight der
Scheibe ist dann 'Twelve Stars And An Azure Gown' von
ihrem zweiten Album 'The White Goddess'. Die ohnehin
permanent mitsingenden und begeisterten Fans laufen
hier, wie die Band auch, zu Höchstform auf und schaffen
ein unvergessliches Stück Epic Metal. Für Atlantean
Kodex-Neulinge ist 'The Annihilation Of Bavaria' eine
super Möglichkeit, sich zum ersten Mal mit dieser
aussergewöhnlichen Band zu beschäftigen, denn hier wird
natürlich eine Mischung aus ihren beiden Alben plus
einem neuen Song geboten. Fans werden die Live Scheibe,
die als Doppelalbum inklusive DVD daherkommt, ohnehin
schon auf dem Schirm haben, wenn sie sie nicht schon
beim Auftritt der Band auf dem diesjährigen Keep It True
Festival erstehen konnten. Auf jeden Fall ist 'The
Annihilation Of Bavaria' ein sehr beeindruckendes
Live-Dokument geworden! Sascha Sch.
Punkte:
keine Wertung
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GOATWHORE - Vengeful Ascension Metal Blade/Sony
Music Was für ein Sammelsurium an verschiedenen
Stilen Goatwhore auf ihrem neuen Album "Vengeful
Ascension" verbraten, gehört schon fast ins
Guinness-Buch der Rekorde. Zu ihrem zwanzigjährigen
Jubiläum lassen es Goatwhore so richtig krachen und
mixen aus schnellem Thrash Metal, als Hauptzutat, mit
keifendem und gurgelndem Black Metal-Gesang und
klassischen Gitarrenlicks, die von Zakk Wylde stammen
könnten und sogar auf einem Southern Rock-Album eine
gute Figur abgeben würden, zu einem unheilvollen Brei
zusammen! Jetzt wird es schwierig für Leute, die gerne
in Schubladen denken, denn Goatwhore belegen so einige
Schubladen gleichzeitig mit Thrash, Doom und Black
Metal, deshalb ist es unmöglich, dieser Musik einen
präzisen Namen zu geben! So nennen wir diesen Brei doch
ganz einfach geilen Extrem-Metal. Goatwhore, die mit
"Vengeful Ascension" bereits ihr achtes Album raushauen,
bieten ihren altbekannten Stilmix und es wird einem
bestimmt nicht langweilig, denn man entdeckt immer
wieder neue Facetten in der Musik. Wer offen ist und
sich auf ein sehr abwechslungsreiches Werk einlassen
möchte, sollte diesem Album unbedingt eine Chance geben,
denn selten genug werden so viele verschiedene Stile auf
einem Album zusammen gefasst. Meine Anspieltipps sind:
"Mankind Will Have No Mercy", "Where The Sun Is Silent"
und "Those Denied God's Will". Grosses Kino und absolut
empfehlenswert! Roolf
Punkte:
8.7 von 10
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STATUS QUO - The Last Night Of The Electrics (2
CD - Live) Ear Music/Phonag Status Quo
ohne Rick Parfitt geht eigentlich gar nicht, und doch
geht sein langjähriger Kumpel Francis Rossi den Weg ohne
seinen 2016 verstorbenen Gitarristen weiter. Man merkt
bei gewissen Liedern das Fehlen von Rick, der mit seiner
prägenden Stimme immer wieder der gesangliche Farbklecks
im Status Quo-Universum war. Lassen wir aber die
Nostalgie aussen vor und konzentrieren uns auf die
neueste Live-Scheibe der Engländer. Diese gibt es auch
als DVD. Mir liegt aber "nur" die Doppel-CD vor, und die
beiden Scheiben machen echt Laune. Ob es nun die beste
Live-Scheibe von Quo ist, wird jeder für sich
entscheiden müssen, aber zumindest die Songauswahl lässt
keine Wünsche offen. Und dass die Stärke der Truppe
eigentlich immer auf der Bühne war, zeigt dieses
Live-Dokument klar und deutlich auf. Cool, dass "The
Wanderer" und "Something About You Baby I Like" (krass
wie klar wird, dass Rick als Sänger fehlt!) wieder den
Weg in die Setliste finden. Kracher wie "Rain",
"Caroline", "Whatever You Want", oder "Rockin - All Over
The World" dürfen nicht fehlen und mit Tracks wie "Hold
You Back", "Down Down", "In The Army Now", "Gerdundula",
oder dem "Proposin - Medley" kommt feines Kraftfutter
aus den Boxen. Status Quo sind seit über 50 Jahren nicht
mehr aus der bluesigen und rockigen Musikgeschichte
wegzudenken sind. Auch wenn sie sicher in den letzten
Jahren den Melodien den Vorzug gaben und weniger hart
rockten, so haben sie alles mit einem grossen Grinsen
auf den Lippen und viel Herzblut gemacht. Geniesst diese
Live-CD, denn seien wir ehrlich, wir haben keine Ahnung,
wie lange es die Truppe noch geben wird und wir uns vom
dem Status Quo-Spass anstecken lassen können.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SMASH HIT COMBO - L33T DarkTunes Music Group
Die Smash Hit Combo hat alles erreicht, was man in
der französischen Nu Metal-Szene erreichen kann, jetzt
folgt ihr Angriff auf den internationalen Markt mit
einer Doppel-CD. Das Album wird in englischer und
französischer Sprache veröffentlicht. Erwarten kann man
die konsequente musikalische Weiterentwicklung von Nu
Metal, Rapcore, Djent und Metalcore. Sänger und Rapper
None Like Joshua aus den USA haben es Schriftsysteme
angetan, die auf den ersten Blick nicht gleich zu
entziffern sind. Der Name der Platte ist ebenfalls ein
solcher. 'L33T' (was in etwa als 'Sprache der Elite'
aufgefasst werden kann) ist ein Schriftsystem mit
alphanumerischen Zeichen und wird von Computerhackern
benutzt. Es ist eine internationale Sprache, die perfekt
auf das Konzept des neuen Albums unserer 6 Spieler aus
dem Elsass (Frankreich) abgestimmt ist. 24 neue Songs,
12 in französischer und 12 in englischer Sprache. Nach
ihrem letzten erfolgreichen Album 'Playmore', das dem Nu
Metal-Genre einen ordentlichen High-Kick verpasst hat
und nach ihren zahlreichen Auftritten mit Bands wie Limp
Bizkit, Gojira oder Walls Of Jericho kommen Smash Hit
Combo mit diesem kompromisslosen Album zurück und sind
entschlossen, alle Endbosse zu besiegen, um ihren neuen
Quellcode an der Spitze der internationalen Nu
Metal-Szene zu platzieren. Seid bereit für ein Feuerwerk
der Fatalitäten und besonderen Gitarren-Riffs, aber in
gleichem Masse für ein internationales Meisterwerk aus
wechselnden melodischen Songs und hochgradiger
Adrenalin-Power-Ups, die euch auf das höchste Level des
Nu Metal der Gegenwart bringen werden. Oliver H.
Punkte:
8.6 von 10
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EDGUY - Monuments (Best Of) Nuclear
Blast/Warner Edguy werden 25 Jahre alt!
Dieses Ereignis wird nicht nur mit einer ausführlichen
Tournee gefeiert, sondern auch mit dieser Best Of. Diese
bietet 28 Lieder aus sämtlichen Jahren und überrascht
mit fünf neuen Liedern und dem bisher unveröffentlichten
'Reborn In The Waste' von 1995. Eine runde Sache also,
bei dem 'Ausverkauf'-Vorwürfe nichts zu suchen haben.
Zumal die neuen Tracks killen und die wieder gewonnene
Stärke vom letzten Studioalbum 'Space Police' nicht als
Zwischenhoch deklarieren. Wobei - populär waren die
Fuldaer auch mit den Alben 'Age Of The Joker' (2011) und
'Tinnitus Sanctus' (2008). Gerade das 2011er Werk
rauschte aber an mir ohne grosse Reaktionen vorbei. Auf
'Monuments' gibt's also den ultimativen Überblick über
25 Jahren - davon die letzen 20 Jahre in der gleichen
Besetzung. Die Lieder wurden dabei nicht chronologisch
angeordnet, sondern so, dass sie ein stimmiges Ganzes
geben. Trotzdem ist gut zu hören, wie sich die Stimme
von Sänger Tobias Sammet gewandelt hat. Aber auch der
Gesamtsound hat sich verändert und offenbart in dieser
Zusammenstellung die enorme Stil- und Stimmungsvielfalt
von Edguy. Mit 'Holy Waters', 'Judas At The Opera' und
'Spooks In The Atic' wurden drei Lieder berücksichtigt,
welche bisher nur auf Singles erhältlich waren. Dafür
fehlt eine Referenz zum 1997er-Werk 'Kingdom Of
Madness'. Klassiker wie 'Babylon', 'Tears Of A
Mandrake', 'King Of Fools', 'Vain Glory Opera', 'Save
Me' oder 'Superhereos' sind vertreten und unterstreichen
den Best Of-Charakter dieser Zusammenstellung. Monuments
ist also eine runde Sache, welche Fans, die bereits
alles haben, mit sechs neuen Liedern bedient. Für
Neueinsteiger bietet dieses Werk einen guten Überblick.
Und wer die 'Fucking With Fire'-Live-DVD/Doppel-CD noch
nicht besitzt, erhält diese hier in einer 4 CD/1DVD-Box
mit dazu. So macht Geburtstagsfeiern Spass. Auf die
nächsten 25 Jahre! Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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EXCALION – Dream Alive Scarlet Records Die
Powermetal Brigade meldet sich nach 6 jähriger Stille
wieder zurück – mit neuem Komponist Jarmo Myllyvirta und
neuem Sänger, Marcus Lång! Dieser ist denn auch
tatsächlich ein echtes Highlight, denn mit seiner
kräftigen Stimme bringt er deutlichen Broadway-Bombast
in den bereits epischen Powermetal der Finnen, was die
Kombo von andern Kapellen des Genres deutlich abhebt.
Wie auch auf den Silberlingen zuvor punkten Excalion mit
dichten und detailverliebten Kompositionen, die auch bei
den teils überlangen Tracks den Spannungsbogen aufrecht
erhalten. Die Musik erinnert teils stark an Genregrössen
Stratovarius, wobei Excalion grade auch gesangstechnisch
durchaus mit Tarot vergleichbar sind. Highlights gibt es
einige – tatsächlich ist nur sehr wenig blosses
Füllmaterial mit von der Partei. Gut Ding will nun mal
eben Weile haben! Allerdings ist für mich persönlich der
abgespacte Keyboardsound bei manchen Tracks ein echter
Stimmungskiller – doch glücklicherweise ist dies nur bei
wenigen Songs auffällig. Trotz des nervigen Keyboards
ist gleich der Opener “Divergent Falling“ einer der
besten Tracks. Klingt wie ein Lied aus einer Rock-Oper
im Stil von Avantasia. Damit machen sie mir als
eingefleischtem Musical-Fan natürlich eine grosse
Freude. Die Single-Auskopplung “Centenarian“ legt den
Grundstein für das Konzept des Albums: Dabei geht es um
einen modernen Aussenseiter, der in seiner eigenen
kleinen Realität lebt, in welcher Vergangenheit und das
Hier und Jetzt gerne mal miteinander verschmelzen…. Ein
weiteres Highlight kommt dann mit “One Man Kingdom“, das
zwischenzeitlich ein wenig atonal, dafür aber umso
interessanter daherkommt. Mit dem piratigen “Deadwater
Bay“ kommt dann wieder ein frischer Wind mit rein – hier
ist besonders die Pianolinie sehr schön umgesetzt. Ein
weiterer Favorit, wohl auch weil das abgespacte Keyboard
hier mal Pause hat, ist das rasante “Man Alive“. Dicht
gefolgt wird dieser Track von der intensiven Mid-Tempo
Nummer “Living Daylight“. Ganz zuletzt folgt dann noch
ein wahres Monster - “Portrait on the Wall“ dauert
geschlagene 11 Minuten. Überraschenderweise schafft es
der Track aber, doch noch so viel Abwechslung und
Details mit rein zu bringen, dass er der Monotonie
entgeht. Durchaus bemerkenswert! Fazit: Excalion hat mit
“Dream Alive“ ein wirklich tolles Powermetal Album
herausgebracht, das eine intensive und mitreissende
Musical-Atmosphäre schafft. Allerdings ist das Keyboard
stellenweise ein echter Störfaktor und durchaus
gewöhnungsbedürftig, wobei es erfreulicherweise nicht
bei jedem Track dabei ist. Fans von Tarot und
Stratovarius sollten hier unbedingt mal reinhören!
Patricia H
Punkte:
8.6 von 10
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MUNICIPAL WASTE - Slime And Punishment Nuclear
Blast/Warner Ganze fünf Jahre hat es gedauert,
bis der Nachfolger ihrer letzten Scheibe und
gleichzeitig ihr Debut bei Nuclear Blast, 'The Fatal
Feast', im Kasten war und auch diesmal werden die Fans
von kompromisslosem Thrash Metal voll auf ihre Kosten
kommen. Denn schon nach den ersten Sekunden des Openers
'Breathe Grease' wird deutlich, dass sich
glücklicherweise nichts geändert hat bei den vier
Amerikanern. Wobei nichts trifft nicht ganz zu. Was sich
in meinen Augen bei den Thrash-Metaller diesmal
gravierend verändert hat, ist, dass sie sich im
Vergleich zu ihren früheren Werken wie beispielsweise
auf 'The Art Of Partying' in ihren Texten ernsthafteren
und erwachseneren Themen widmen. Das wirkt sich auch auf
die Grundstimmung der Scheibe aus, die dadurch zwar
etwas düsterer wirkt, man aber keineswegs von einer
musikalischen Veränderung sprechen kann. Auch auf 'Slime
And Punishment' gibt es wie gewohnt Thrash Metal, der
mit einer ungeheuren, brachialen Energie und
Geschwindigkeit, gepaart mit den Municipal
Waste-typischen Einflüssen aus Punk und Hardcore
gespielt wird und diese Band in ihrer Schlichtheit so
einzigartig macht. Eigentlich ist es überflüssig, hier
einzelne Songs herauszupicken, denn wie auch schon bei
den Vorgängern, bestechen die Alben der Amerikaner nicht
durch vereinzelnde Hits, sondern vielmehr durch eine
Kompaktheit und die entfesselnde, wilde Spielweise der
Truppe. Alle vierzehn Titel, egal ob Song oder
Instrumental, werden natürlich wie immer und ausnahmslos
im Volltempo durchgezogen und kommen abschliessend auf
eine Spielzeit von insgesamt knapp 29 Minuten. Das Tolle
daran ist, dass man hier direkt die Replay-Taste drücken
kann und will und die wilde Fahrt geht wieder von vorne
los. Fazit ist, dass Municipal Waste mit 'Slime And
Punishment' ein weiteres verdammt starkes Speed/Thrash
Metal-Album abliefern und zwar genauso, wie man es von
ihnen haben will. Sascha Sch.
Punkte:
8.5 von 10
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INFINITAS - Civitas Interitus Eigenvertrieb
Das Muotathal lässt wieder von sich hören. Infinitas
veröffentlichen nach ihrer 2015er Single 'Self
Destrucion' ihr Debutalbum. Dieses überzeugt mit einer
ungewöhnlichen Stilvielfalt, in Dialekt gesprochenen
Passagen und guter Musik. Die Bergler wagen es, dem
Publikum ein Werk vorzulegen, welches sich sehr schlecht
irgendwo einordnen lässt. Gut so! Ist es nun Folk Metal,
Black Metal, Thrash Metal, Power Metal oder gar
symphonischer Melodic Metal? Irgendwie etwas von allem!
Umso erstaunlicher ist, wie es Infinitas scheinbar
mühelos gelingt, alles zu einem grossen Ganzen zu
vereinen. Dabei sind nicht nur Bassist Paul,
Schlagzeuger Pirmin und Gitarrist Salavatore gefordert,
sondern insbesondere auch Sängerin Andrea. Diese
wechselt schnell mal von Gekeife und Halford'sche
Schreie zu 'normalem' Heavy Metal-Gesang. Man darf
gespannt sein, ob dies auch live gelingen wird.
Wünschenswert ist es, denn 'Civitas Ineritus' bietet
zehn Stücke, die zum Schwelgen einladen. Das liebevoll
gezeichnete Cover mit einer Karte einer Fantasiestadt
tut ihr übriges. Einzig das Konzept will sich mir
musikalisch nicht erschliessen. Vielleicht handelt es
sich aber hier um Lieder, die bewusst so komponiert
wurden, dass sie auch ausserhalb der festgelegten
Reihenfolge bestehen können. Und das tun sie. Wer
behauptet, dass Schweizer Heavy Metal-Bands nur grosse
ausländische Szenegrössen kopieren, wird hier eines
Besseren belehrt. Infinitas beweisen, dass ein klares
Konzept und die konsequente Verfolgung eigener
musikalischen Visionen Gutes hervorbringen kann. Jetzt
muss sich nur noch der Erfolg einstellen! Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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INTEGRITY - Howling, For The Nightmare Shall Consume
Relapse Records Neues, tolles Album der
Szene-Recken um Sänger Dwid Hellion und seiner
künstlerischen Interpretation eines persönlichen
Musikgefühls. Die einstige Hardcore-Truppe ist nach fast
30 Jahren Bestand stilistisch nicht mehr adäquat zu
greifen, versprüht vergleichsweise aber etwa den
gleichen Spirit wie Suicidal Tendencies' "Lights,
Camera, Revolution". Einfach mit Stonerbass und einem
rauhen, harschen Brüllen anstatt funky Sprechgesang.
Integrity verkörpern mit "Howling..." noch immer
Hardcore auch wenn der metallisch-/rockige Anteil hörbar
überwiegt. Dies hält die Truppe aber nicht davon ab
massig D-Beats rauszuhauen, amtlich nach vorne zu
bulldozerriffen, auch mal mit doublebassangetriebenem
Melodic Black Metal oder rauhem '50s Blues mit
Slidegitarre zu flirten und allgemein immer wieder ein
geschmeidiges, stimmiges (Twin-)Solo anzustimmen. 48
Minuten harte Musik in denen oberflächlich betrachtet
nicht übermässig viel passiert, aber gerade auch dank
der homogenen, warmen Produktion so viel Substanz
bietet, dass ich "Howling, For The Nightmare Shall
Consume" immer wieder gerne mal auflegen werde.
Irgendwie speziell, reinhören und wirken lassen!
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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MASTERPLAN - PumpKings (compilation) AFM
Records/Musikvertrieb Roland Grapow allein
zu Haus! Während die aktuelle Helloween-Besetzung
zusammen mit den Ex-Mitglieder Michael Kiske und Kai
Hansen bald auf grosse Pumpkins United World Tour gehen,
bleibt Ex-Helloween'er Roland Grapow zu Hause. Das muss
schmerzen, war es immerhin Grapow, der 1988 die freie
Gitarre von Kai Hansen übernahm und den Kürbissen bis
2001 die Treue hielt. Der 'Zufall' will es, dass just in
diesem Moment ein Album mit Neueinspielungen von
Helloween-Liedern erscheint, welche Grapow komponiert
hatte. Die Idee dafür sei schon drei Jahre alt,
behauptet das Promo-Schreiben. Aber egal ob diese durch
das aktuelle Masterplan-Line Up neu eingespielten
Liedern ein Racheakt oder ein Zufall sind, steht die
hohe Qualität der Kompositionen im Vordergrund. Und in
einem Punkt hat der Werbezettel tatsächlich recht.
Einige der hier veröffentlichten Lieder gehören
definitiv zu den Favoriten zahlreicher Helloween-Fans.
Wobei ich eigentlich nur für mich sprechen kann. Bisher
war mir nicht bewusst, dass 'The Time Of The Oath', 'The
Chance' oder 'Mr. Ego' aus Grapows Feder stammen. Schön
auch, dass Masterplan sowohl Lieder von 'Pink Bubbles Go
Ape' und 'Chameleon' (usprünglich von Kiske eingesungen)
wie auch Songs aus der Deris-Phase berücksichtigen.
Wobei mir Rick Altzi's Stimme zuerst nur bei den
Kiske-Songs gefiel. Zu sehr schienen die Deris-Lieder in
meine eigene Biographie mit dieser Stimme einbetoniert
zu sein. Mit der Zeit löste sich aber auch dieser
Krampf. Zudem hat es Grapow gewagt, die elf
Kompositionen hier und dort leicht zu verändern. Das
macht die Sache für Die Hard-Fans umso spannender. Aber
auch Helloween-Normal-Fans dürften aber der grossen
stilistischen Vielfalt von 'PumpKings' erstaunt sein.
Hier mir mal typischer Power Metal, dann schon fast Doom
und plötzlich mit Hammond-Orgel-Versehener (Hard) Rock
geboten. Diese Kompilation mit Neueinspielungen darf
damit getrost als richtiges Album angesehen werden.
Sollte diese CD als Beinpinkeln gegenüber den 'Vereinten
Kürbissen' gedacht sein, wird der Urin nach hinten
losgehen. Denn 'PumpKings' wird das Interesse an dieser
Tour noch weiter steigern, obwohl vermutlich kein
einziges der hier vertretenen Liedern live gespielt
werden wird. Sollten Helloween die Rechte für ihre
grossen Hits einmal verlieren, haben sie definitiv genug
hochwertiges B-Material an Lager. Wer es nicht glaubt,
der höre sich 'PumpKings' an! Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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ORDEN OGAN – Gunmen AFM Records/Musikvertrieb
Orden Ogan ist eine dieser Bands, die sich
kontinuierlich steigert – so ist es auch nicht
überraschend, dass dieser Silberling das bislang beste
Werk der Deutschen ist. Und das will was heissen -
Bombastischer Melodic Power Metal vom Feinsten! Orden
Ogan haben sich für dieses Werk vom Wilden Westen
inspirieren lassen. So handelt der Opener “Gunman“ von
einem Cowboy, der Rache nehmen will für den Tod seiner
Frau – etwas klischeehafter und kitschiger Text, dafür
aber wunderbar dichtes Songwriting mit klassischem Power
Metal Chor im Refrain und einem deftigen Gitarrensolo…
Danach schlagen Orden Ogan eine erstaunlich
melancholische Note an, mit der Mid-Tempo Nummer “Fields
of Sorrow“ - ungeheuer episch und emotional ist dieser
Track eines der Highlights des Albums. In ähnlich
gedeckter Stimmung geht es weiter mit dem ebenfalls
äusserst gelungenen “Forlorn and Forsaken“. Allerdings
bin ich kein Fan von “Vampire In Ghost Town“ das
ziemlich seicht und triefend vor Klischees daher kommt.
Doch ich muss zugeben, dass es durchaus Spass macht und
beim Live-Publikum zweifellos Laune machen wird! Wie
auch schon in den Alben zuvor, konnten die Deutschen um
Mastermind Sebastian “Seeb“ Leckmann einen bekannten
Namen als Gastmusiker mit an Bord holen. In diesem Fall
leiht Liv Kristine (Leaves Eyes) ihre Stimme beim
wunderschönen Lied “Come With Me To The Other Side“, das
ebenfalls zu den Perlen der Platte zählt. Leider lässt
es dann ein wenig nach… Zwar sind die folgenden Tracks
ebenfalls durchs Band klassisches Power Metal Material,
doch so richtig vom Hocker reissen will es einen dann
nun doch nicht. Zum Schluss gibt‘s noch ein fast 9
Minuten langes Monster (“Finis Coronat Opus“) und
gleichzeitig eines der emotionalsten Lieder der gesamten
Playlist, geht es doch um einen Toten, der zu den
Lebenden spricht – inklusive lateinischem Refrain!
Leider geht dem Epos gegen Ende ziemlich die Luft aus…
Fazit: Nicht ganz überraschend liefert Orden Ogan einmal
mehr ein Top Power Metal Album ab, mit starken Melodien
und jeder Menge epischer Momente. Während der erste Teil
der Platte von einem Highlight zum nächsten springt,
gibt es auf der zweiten Hälfte leider ein paar Längen.
Reinhören lohnt sich aber auf all Fälle! Patricia
H.
Punkte:
8.5 von 10
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ECNEPHIAS – The Sad Wonder Of The Sun My Kingdom
Music Hui, da kann man doch noch überrascht
werden – und zwar positiv! Ecnephias habe ich anno
dunnemal mit „Necrogod“ kennengelernt, als der Sound in
Richtung Paradise Lost zu „Shades Of God“-Zeiten
geklungen hat, und anschliessend durfte ich „Ecnephias“
rezensieren, das wiederum Richtung ältere Crematory
gegangen ist (so zumindest meine aktuelle Einschätzung,
mag sein, dass ich das früher anders gesehen habe). Nun,
„The Sad Wonder Of The Sun“ erklingt wiederum anders,
nämlich, als hätten sich Fields Of The Nephilim und The
Sisters Of Mercy zusammengesetzt, mit Paradise Lost zu
„One Second“-Zeiten einen gekippt und das Ergebnis
musikalisch festgehalten. Zwischendurch, bei den
elektronischen Einsprengseln, blicken auch The Birthday
Massacre gerne mal um die Ecke. Es wird vorwiegend clean
gesungen (wobei man an Undecimber oder auch The 69 Eyes
erinnert, also eher tief und beinahe
theatralisch-getragen), aber auch noch gegrowlt.
Ecnephias haben hiermit einen Spagat gewagt zwischen den
eher metallischen Vorgängern und einer eher
elektronischeren, rockigeren Zukunft, ohne jedoch die
Wurzeln zu kappen. Wer sich auf ein Experiment der
düster-rockigen Art einlassen will, der ist herzlich
willkommen. Wer aber nur auf den rauheren Charme der
früheren Werke steht, der dürfte eher enttäuscht werden.
Geheimtipp! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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CROWORD - The Great Beyond Fastball Music
'The Great Beyond' ist das 12-Track starke Debutalbum
der Österreicher (aus Steiermark), welches in jeder
Hinsicht positiv überrascht. Moderner Heavy-Metal
gepaart mit thrashigen, deathigen, melodiösen und
speedigen Elementen. Macht man schon letztes Jahr mit
der EP 'Manifest For Mortal Sickness' positiv auf sich
aufmerksam, so folgt nun mit oben genanntem und besagtem
Longplayer der nächste Sensationspunkt. Mit dem abstrakt
gehaltenen Cover-Artwork zu 'The Great Beyond' zeigt man
den Metallern, wie vertrackt unter Umständen die Songs
sein können, wobei man sich doch am
progressiv-technischen Melodic-Death-Metal haltet,
gelegentlich mit Ausflügen in die Meshuggah-Ecke - und
zwar im positiven Sinne - sich ein lächelndes Gehör
schafft. Habt ihr noch nie Eure Gehörgänge und Ohren
lächeln sehen, wenn ihr sie mit dem perfekten Sound
gefüttert habt? Achtet mal drauf, auf jeden Fall
headbangen meine Ohren mittlerweile heftig, vor allem zu
den Songs 'Spectre Brides', 'Wall Of Blackness Part I &
II', 'Beyond Obsidian', 'A Crows Word', ... eigentlich
kann man alle Songs aufzählen, da ist wirklich jede Note
hörenswert und headbangerreif. Lukas (Bass), Gabriel
(Drums), Florian und Michael (Guitars) sowie Martin
(Vocals) knallen uns die zwölf Tracks einfach genial und
goil in die Gehörgänge, ohne Zwangsprügelung. Florian
und Michael solieren, thrashen, grinden, coren, deathen
filigran wie auch derb riffig, Gabriel und Lukas
dreschen die Felle bzw. spannen die tiefen Saiten
perfekt zum höllischen Inferno, wobei selbst der
Ziegenbockhuftierboss einen Mosh stampft und Martin
growlt und shoutet was die Alpen wieder herschallen und
erzittern lassen. Ein hervorragendes Debut und meine
Aufmerkamkeit wurde soeben erweckt. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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BENT KNEE - Land Animal InsideOut Music/Universal
Das vierte Werk der aus Boston stammenden Kapelle bringt
eine sehr spannende musikalische Mischung aus Pop und
Rock. Ganz speziell ist die Stimme von Sängerin Courtney
Swain. Am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Nach einer
Weile aber erkennt man, wie toll und eigenständig die
Lady singt. Und je mehr man von Courtney hört, desto
mehr gefällt ihre Stimme. Das bemerkt der aufmerksame
Zuhörer bereits beim Opener "Terror Bird", der hier eine
tolle Mischung aus Pop und Rock bietet. Oder die Klasse
Gesangsleitung bei "Holy Ghost". Es ist schwer sich
dieser Stimme zu entziehen. Dem entgegen, stehen dann
auch ruhige Pop-Nummern wie "Inside In". Oder das
spannende "These Hands" das sehr Poppig beginnt und
gegen Ende noch rockig wird. Oder das düster beginnende
"Land Animal" das in der Strophe etwas an die Klasse
Mädel-Band Katzenjammer erinnert und im Refrain mit
tiefer Atmosphäre glänzt, klasse Mischung. "Time Deer"
glänzt mit abwechselnden Pop, Rock und sogar etwas Prog
Rock, echt starker Song. Noch etwas besser das ähnliche
"Belly Side Up", erinnert stimmlich etwas an Amy
McDonald. Sehr interessanter musikalischer Mix, den uns
hier Bent Knee präsentieren. Mal was völlig anderes.
solltet ihr unbedingt antesten. Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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BLOODY HAMMERS - The Horrific Case
Of Bloody Hammers (EP) Napalm Records/Universal
Musste das Gothic/Dark Wave/Horror/Sleaze Rock-Duo etwa
gar viel Kritik für sein letztjähriges Werk "Lovely Sort
Of Death" einstecken - Anders als bei besagtem Vorgänger
greifen Anders Manga (Vocals, Guitar, Bass) und seine
entzückende Gemahlin Devallia (Keyboards/Organ) auf
dieser EP von Anfang an in die Vollen und lassen es
ordentlich krachen. Mit "Gates Of Hell" und "Blood"
haben die beiden jedenfalls zwei Opener gewählt, die in
der Schnittmenge zwischen heftigem Dark Wave und Doom
Metal gleich ohne viel Firlefanz zur Sache kommen. Und
selbst das darauf folgende, keyboardlastige "The Beyond"
(Gary Numan und Type O Negative lassen wieder mal
grüssen) kommt in seiner Gesamtheit heftiger daher, als
man es anfangs vermutet. Das perkussive, tribalmässige
"Vultures Circle Overland" lenkt danach die Band
umgehend wieder in etwas stürmischere Gewässer, deren
Turbulenzen schliesslich im sehr düsteren "All The
Colors Of The Dark" ihren Höhepunkt finden. Einzig das
abschliessende "The Bloodsucker Leads The Dance" fällt
im Direktvergleich zum Rest etwas ab, auch wenn die
Symbiose aus The Doors und Shock Rock durchaus ihren
Reiz hat. Bessere Produktion, härtere Songs, gereifter
Gesang, das Duo hat sich in wirklich allen Belangen
gesteigert, und das, ohne vom bewährten Soundrezept
abzuweichen, was nicht zuletzt wieder den
düster-morbiden Orgelklängen von Devallia zu verdanken
ist. Das feine Ding ist übrigens auf 300 Stück
limitiert, vor allem treue Fans des musizierenden Paares
sollten ab dem Release am 14. Juli schnell zuschlagen.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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NEXT TO NONE - Phases InsideOut Music/Universal
Nach dem noch etwas holprigen Debut der jungen
Musiker von Next To None kommen die Amis nun mit ihrem
Zweiten Rundling schon etwas gereifter daher. Die
Kapelle um Max Portnoy brettert mit dem Opener "Answer
Me" gleich voll drauflos. Tiefergestimmte Gitarren,
wilder Gesang und harte Drums prägen die Strophen. Dem
gegenüber steht ein melodiös gesungener Refrain, starker
Song. Natürlich bearbeitet Max wie sein Vater Mike die
Drums auf hohem Niveau. Mit tonnenweise Doublebass,
Breaks und meist im Up Tempo-Bereich prügelt der Junior
eines der besten Drummer der Welt auf seine Kessel ein.
manchmal fast etwas zu viel. Wobei Thomas Cuce am Mic
eine mehr als gute Figur macht. Und die "bösen" Gitarren
passen gut zum abwechslungsreichen Gesang. Thomas kann
von Growls bis gefühlvollen Gesängen voll überzeugen.
Gut zu hören beim spannenden "Alone". Auch stark das 10
Minuten lange "Kek", eine spannende Prog Metal-Nummer
bei der sich die jungen Musiker musikalisch so richtig
austoben. Natürlich hört man noch Einflüsse der grossen
Dream Theater und Konsorten, aber der Zweitling der Amis
ist schon deutlich eigenständiger als das Debut. Wenn
die so weitermachen, werden sie vor allem was die
Kompositionen ihrer Songs betreffend, bald auf ihre
grossen Vorbilder aufschliessen. "Phases" ist wirklich
ein wildes, spannendes Prog Metal-Album geworden,
unbedingt antesten. Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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KISSING LUCIFER - The Decay Of Archetypes TBKS
Record Dave Fabian (Vocals) und Oliver Amberg
(Guitar, Bass Keyboard) gehören offensichtlich nicht zu
jenen Leuten, die vor lauter Hobbylosigkeit die Zeit
totschlagen müssen, sie ziehen es im Gegenteil vor, jede
freie Sekunde mit kreativer Arbeit auszufüllen. Anders
kann ich es mir nicht erklären, dass gerade mal drei
Monate nach Erscheinen des Debuts "Lucified" jetzt schon
das Nachfolgealbum "The Decay Of Archetypes" erscheint.
Viele Bands in den Siebzigern veröffentlichten zwar auch
zwei Langrillen innert 12 Monaten, aber nicht in diesem
engen Zeitrahmen. Die Vermutung, die neun Songs würden
aus den Sessions zum Vorgänger "Lucified" stammen,
erweist sich auf Anfrage zwar als berechtigt und
nachvollziehbar, aber falsch. Die Tracks sind brandneu
und tragen wieder die unverwechselbare Handschrift von
Oliver Amberg, dem Chefideologen und Songwriter dieser
Band, die sich die Symbiose aus Moderne und gotischem
Horror auf die Fahnen geschrieben hat. Obwohl der
zeitliche Abstand zwischen den beiden Scheiben praktisch
irrelevant klein ist, erscheint mir "The Decay Of
Archetypes" noch dunkler, düsterer und streckenweise
noch deutlicher mit industrieller Kälte versehen als
sein Vorgänger. Den absoluten Höhepunkt bilden in diesem
Zusammenhang die 05:51 Minuten von "Desert Aliens",
klassischer Vincent Price-Horror trifft auf Modern
Metal, die Kombination muss man erst mal stemmen können.
Kissing Lucifer können das. Und ebenso elegant
vollziehen sie im Schlusslicht "Kissing Lucifer" die
vordergründig unmögliche Heirat aus topmodernen, harten
Klängen und traditioneller Bluesharp. Was da Justin
Norton an seinem blechernen Blasinstrument abgeliefert
hat, verdient einfach besonderes Lob. Jenes gebührt in
gleichem Masse Gastsängerin Becky Gaber, die erneut mit
ihrer schön souligen Stimme bei den Backing Vocals
zusammen mit Dave Fabians manisch - fiebriger Stimme
("Nimbus", das völlig morbide "Flatline") wie auch in
ihrem Primadonna-Einsatz in "Electric Love" für
Gänsehautmomente sorgt. Trotz der fast unmöglich
erscheinenden Veröffentlichungsgeschwindigkeit ist "The
Decay Of Archetypes" alles andere als ein halbgarer
Schnellschuss geworden. Es ist vielmehr ein würdiger
Nachfolger des Debuts, der den zumindest in
Musikerkreisen typisch schweizerischen Hang zur
Avantgarde konsequent fortsetzt und folgerichtig dem
ersten Langdreher in jeder Beziehung ebenbürtig ist.
Diese Scheibe ist ganz klar nicht massenkompatibel,
"special music for special people" würde ich es auf
Neudeutsch ausdrücken, aber innerhalb ihrer Nische wird
diese Band noch viel gute und interessante Songs
schreiben. Und da die Band gerade in Spendierlaune ist,
hat sie mir zwei Extraexemplare geschickt, die ich den
ersten zwei Lesern weiterleiten werde, die mich mit dem
Betreff "Kissing Lucifer" auf meiner
MetalFactory-Emailadresse kontaktieren. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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THE PRIVATEER - The Goldsteen Lay
NoiseArt Records/Universal
Positive Überraschung! THE
PRIVATEER präsentieren mit Ihrem neusten Album eine
richtige Piratenparty, welche ins Ohr fällt und sofort
gute Laune macht. Das dritte Studioalbum der Freiburger
ist ein echtes Fest, welches der Band hoffentlich einen
Sprung auf die Liste der Top-Bands des Genres
ermöglichen wird. Von A bis Z sehr ansprechend und der
Hintern bewegt sich ununterbrochen. Logischerweise darf
diese Musik nicht ganz so ernst genommen werden, aber
Piratenmetal ist ja auch nicht dazu gedacht. Musikalisch
ist die Platte somit nicht sehr anspruchsvoll, es stört
jedoch bei Weitem nicht! Auf jeden Fall eine
Kaufempfehlung! Monika M.
Punkte:
8.0 von 10
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KISSIN' DYNAMITE - Generation Goodbye - Dynamite
Nights (Live) AFM Records/Musikvertrieb
Die noch jungen Schwaben Kissin Dynamite feiern mit
ihrem ersten Live-Album ihr 10 jähriges Bandjubiläum.
Dieses stinkt zwar zum vergleichbaren 'Live in London'
der Schweden H.E.A.T. in Sachen Energie und Atmosphäre
ab, punktet aber mit einem ganz eigenem Flair. Da wäre
zum Beispiel eine gewisse Ironie. Auf dem Album-Cover
ist die Band in einer heute leider typischen
Konzert-Situation durchs Smartphone abgebildet.
Gleichzeitig betont Sänger Hannes Braun bei seiner
Ansage zu 'Hashtag Your Live', dass Smartphones auf
Rock'n'Roll-Konzerten nichts zu suchen haben. Alleine
für diese Aussage müsste man Kissin Dynamite auf den
Hard Rock-Thron hieven. Eine andere schöne Situation
entsteht, als die Band bei dieser Aufzeichnung in
Stuttgart die Hymne 'Steel Of Swabia' spielt. Generell
wurde die Energie und das Publikum gut eingefangen.
Stören tun mich als Live-Fan dagegen die vielen Chöre,
die ziemlich sicher ab Band eingespielt wurden und für
mich auf einer Bühne ebenfalls nichts zu suchen haben.
Spannend ist es, Hannes aktuelle Stimme mit derjenigen
des Debut-Albums zu vergleichen. Diese hat sich doch
beträchtlich verändert und ist generell etwas glatter
geworden. Als Kissin Dynamite-Gutfinder der ersten
Stunde, welcher die Band zwischendurch etwas aus den
Augen verloren hat, vermisse ich auf dieser Scheibe
frühere Klassiker à la 'My Religion', 'Let's Get Freaky'
oder 'Addicted To Metal'. Handkehrum wurde gerade das
Debutalbum mit vier Liedern berücksichtig. Und auch die
neueren Songs krachen ordentlich. Was schlussendlich
definitiv fehlt, ist ein Klassiker am Ende des Sets. So
endet die Live-Scheibe nach ordentlichen 25 Tracks mit
dem für mich unspektakulären 'Flying Colour'. 'Dynamite
Nights' besitzt also Höhepunkte und einige wenige
Schattenseiten. Insgesamt ist es ein mehr als würdiges
Live-Album, welches den Status der immer noch jungen
Band unterstreicht. Es zeigt aber auch, dass die
Anfangslorbeeren (da wurden von den neuen Edguy
gesprochen) etwas zu hoch gegriffen waren. Dass dies mit
Blick auf Fulda keine Schande ist, beweist dieses
Live-Album eindrücklich. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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PROGENIE TERRESTRE PURA – oltreLuna
Avantgarde Music
Wer auf Grund der Verpackung auf
modernen Sci Fi Sound tippt, der liegt völlig richtig.
Die Italiener nutzen die kleine Sparte des Metals, deren
einzige Mainstreamgrösse wohl Hypocrisy darstellt. Die
Italiener gehen dabei aber einiges mutiger ans Werk. Der
Opener beginnt beispielsweise mit Trommeln, bevor die
Gitarren zu sägen beginnen, überrascht im Mittelteil mit
der arabischen Geige und ufert gegen Ende in Komplexität
aus. Derweil klingt der dritte Track mit den Panflöten
und dem leichten Stimmverzerrer als ob die Sternenfahrer
gerade auf einem Dschungelplaneten mit insektenähnlichen
Lebewesen Kontakt aufnehmen. Die musikalische Weite, in
der sich die Italiener bewegen, ist schon erstaunlich,
denn im selben Lied sind typische Elektrobeats wie aus
einem Club zu hören, während irgendein Schamane sein
Mantra singt. Und das liest sich tatsächlich
bescheuerter als es sich anhört, die Italiener schaffen
die unterschiedlichsten Stile ganz natürlich miteinander
zu verbinden und ermöglichen ein einzigartiges
Hörerlebnis. Der Sound ist komplex und nur bedingt als
Hintergrundbeschallung geeignet, lädt aber für
mehrmalige Hördurchgänge ein und wird dabei nicht
langweilig. Ein unerwartet starkes Stück! Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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GRAHAM BONNET - Live - Here Comes The Night Frontiers
Music/Musikvertrieb Aufgenommen am 24. April 2016
beim Frontiers Festival singt sich der ehemalige MSG-,
Rainbow- und Alcatrazz-Shouter durch seine musikalische
Vergangenheit. Unterstützt wird er dabei vom ehemaligen
Fates Warning-Trommler Mark Zonder, Beth-Amy Heavenstone
(Bass) und Conrado Pesinato (Gitarre). Dabei wird unter
anderem die Rainbow-Zeit ("Eyes Of The World", "All
Night Long", "Since You Been Gone", "Lost In
Hollywood"), die MSG-Tage ("Desert Song", "Assault
Attack", "Dancer"), die Zeit mit Impellitteri ("Stand In
Line"), und die Alcatrazz-Momente ("God Bless Video",
"Will You Be Home Tonight", "Jet To Jet", "Suffer Me",
"Island In The Sun") zeremoniert. Ich bin eigentlich
kein grosser Bonnet-Fan, muss aber sagen, dass diese
Live-Scheibe wirklich toll ist. Vielleicht bin ich auch
einfach nur froh, dass ich sein Pfauen-Gehabe nicht
sehen muss, sondern nur die geilen Songs höre, die ich
in meiner Jugend aufgesogen habe. Ein grosses Kompliment
gilt auch Gitarrist Conrado, der immerhin so
einflussreiche Gitarristen wie Ritchie Blackmore,
Michael Schenker, Chris Impellitteri, Yngwie Malmsteen,
oder Steve Vai intonieren musste. Fazit: Mit einer so
starken Leistung hätte ich nicht gerechnet und ich gehe
davon aus, dass Mister Bonnet kaum was nachgebessert
hat, dann darf man von einer sensationellen Leistung
sprechen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DECAPITATED - Anticult Nuclear
Blast/Warner
Das ursprüngliche
Tech-Death-Riffgeschwader lieferte vor drei Jahren mit
ihrem seelenvollen Brecher "Blood Mantra" eine
sackstarke, lange nachhallende
Brutalo-Goove-Visitenkarte ab. Das neue Album "Anticult"
erscheint mir sogar noch entschlackter, reduzierter und
gefühlt entspannter. Nicht falsch verstehen, denn die
Jungs um Riffmaster Vogg zeigen nach wie vor Zähne und
Klauen, einfach nicht mehr derart rasiermesserscharf
geschliffen. Die Songstrukturen sind nachvollziehbarer
geworden und dem inneren Vergnügen ein Riff etwas länger
auszukosten/-walzen wurde nachgegeben. Stagnation auf
hohem Level mit verringerter Konfrontationsabsicht
trifft es wohl ziemlich gut. "Anticult" hat aber auch
viele Details zu bieten die sich einem erst nach ein
paar Durchläufen offenbaren. Dieser Aspekt, ein Sack
voller Killerriffs, tolle Soli, Dynamik und eine
durchgehende Harmonie innerhalb aller acht Songs machen
Decapitated aber auch anno 2017 zu einer der
interessanteren Geschichten im extremen Musikkosmos.
Anhänger der brutalen Schiene werden sich zwar ziemlich
sicher über die gezähmtere, weniger zwingende
Vorgehensweise echauffieren, musikalisch offene Ohren
dürften mit "Anticult" aber schnell Freundschaft
schliessen, reinhören. Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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KING OF ASGARD – :taudr: Pioneer Music Die
Schweden melden sich mit ihrem mittlerweile 4.
Studioalbum nach 3 Jahren Pause zurück. In der
Zwischenzeit hat sich einiges getan bei den Viking Metal
Vorreitern: 2 Änderungen in der Besetzung sowie der
Wechsel zu einem neuen Label. Doch das hat dem
nordischen Black Metal der Skandinavier keinen Abbruch
getan – die Kombo vereint auch auf dem neuen Silberling
gekonnt nordische Chöre à la Tyr mit starken Melodien
und schwarzmetallischen Nuancen. Zwar gibt es nur 5
Tracks mit insgesamt 33 Minuten Spielzeit, doch die
haben‘s dafür in sich – sehr dichte Kompositionen mit
einer feinen melancholischen Atmosphäre, die den Tod und
das was danach kommt thematisiert. Die Band besinnt sich
mit diesem Album auch auf ihre Wurzeln zurück – so ist
mit “Upon Raging Waves“ ein Cover von Mithothyn, der
ehemaligen Band von Frontmann Karl Beckmann, mit von der
Partie. Mit dem ersten Track “The Curse And The
Wanderer“ ist man gleich von der ersten Sekunde weg
mitten drin – die Schweden machen hierbei keine
Kompromisse und legen gleich mit einer starken Mid-Tempo
Nummer vor, die von thrashigen Double Bass Attacken
untermalt wird. Allerdings ist dieser Track meiner
Meinung nach der Schwächste der Playlist. Mit
“Death...And The New Sun“ folgt dann jedoch ein echtes
Highlight, kommt dieser Track dann doch etwas melodiöser
und abwechslungsreicher, fast schon mythischer daher. Zu
Beginn hört man eine melancholische Drehleier, während
die Stimmung sich langsam aufbaut… Ein Track, der die
Wikingerseele der Band widerspiegelt. Der Titeltrack
Taudr wirkt im Vergleich dazu fast schon langweilig,
obwohl es auch hier einige sehr schöne Momente zu hören
gibt – wobei hier speziell das Spiel mit den
unterschiedlichen Geschwindigkeiten und die Gitarre im
Vordergrund stehen. „...For The Fury Of The Norse“ ist
dann wiederum ein sehr epischer, klassischerer Viking
Metal Track. Mein Favorit ist allerdings der letzte
Track “Upon Raging Waves“, dass mit einem sanften
Pianointro beginnt und sich dann immer weiter
aufschaukelt – hat tatsächlich was von Wellen und ergibt
eine faszinierende Dynamik in den Track. Fazit: Wer auf
Viking Metal mit Anlehnungen an Black Metal und Folk
steht, der kommt an King of Asgard nicht vorbei. :taudr:
ist ein ungeheuer dichtes Album, das sehr schön die
düstere Seele des Hohen Nordens einfängt und eine
packende Atmosphäre schafft. Allerdings dürfte das Album
etwas länger dauern und gerade der erste Track ist ein
wenig monoton geraten. Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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FATHER BEFOULED - Desolate Gods
Dark Descent Records
Atlanta, Georgia und Father
Befouled. Passt das? Yep, denn von genau da stammen
Justin (Vocals, Guitars), Derrik (Guitars), Wayne
(Drums) und Rhys (Bass) und pflegen seit 2007 ihren
Death-Metal à la old Cannibal Corpse, Obituary und
Konsorten. Mit ihrem vierten Longplayoutput 'Desolate
Gods' knallen uns die Georgianer acht
Death-Metal-Granaten in die gedärmenden, triefenden und
dunklen Gehörgänge, ein wahrlich perfektes
Splatter-Death-Feast-Fest. Die Produktion kommt recht
roh rüber, wie zu den Anfangszeiten des Death-Metals,
was wiederum einen sehr speziellen Touch ergibt, was
perfekt zum Gore-Cover-Artwork der Marke Skull, Bones
und Innereien passt. Das Cover zelebriert in bildlicher
Weise die acht Songs in perfektem Schlachthausmodus.
Nun, mit 'Mortal Awakening', 'Divine Parallels' und dem
Titeltrack 'Desolate Gods', um einige Highlights und
Anhörtracks zu nennen, zeigen die Vielseitigkeit,
welches Father Befouled in ihren Songs einfliessen
lassen. Da gibt's nicht einfach immer nur die
Grindcore-, Splatter- und Brutal Death-Partsattacken,
nein, da wird auch mal gechillt Slow-Death zelebriert,
gepaart mit deathigen Feels in gitarrentechnischer
Manier, um sogleich in die wilde, abstrakte und
straighte Gitarrensoliduelle auszubrechen. Justin und
Derrik schenken sich da nichts, einfach perfekt
gepaartes Death-Stromgewitter. Wayne ist ein
Tausendsassa an den Drums, da er durch seine Fills seine
Drums mit Höllenschwingen ausstattet und sich duch die
acht Songs fliegend durchpeitscht, ein Highlight
ebenfalls in besagter Szenerie. Rhy zu guter letzt
treibt mit seinem Bass die Höllenmaschine endgültig zum
gut geölten Deathmonster und Justin growlt in bester
Manier seine Reisszähne ins rohe Fleisch, zerrt und
schüttelt das prachtvolle Stück Nacktfleisch. Meine
Statement: Goil! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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BROKEN TEETH - 4 On The Floor
EMP Label Group
Da wird man sofort hellhörig,
wenn Broken Teeth um den allseits bekannten und überaus
sympathischen Dangerous Toys-Frontmann Jason McMaster
eine neue Scheibe herausbringt. Denn man kann schon im
Vorfeld fast sicher sein, man bekommt was richtig Gutes
in die Hände. Und schon mit der ersten Nummer und
gleichzeitig dem Titelsong gibt die Band Vollgas und
zeigt, was sie kann, nämlich einfach richtig gut
abrocken. Mit '4 On The Floor' gibt es aber nicht nur
ein simples Rotz Rock-Album, was nach spätestens 4 Songs
langweilig wird, sondern eine sehr abwechslungsreiche
Hard Rock-Scheibe. Flotte Nummern wie der bereits
angesprochene Titeltrack, 'House Of Damnation' oder 'All
Or Nothing' wechseln sich gekonnt mit groovigen
Blues-Rockern ab. Und gerade bei diesen Songs sind
Broken Teeth am stärksten. 'Sinful', 'All Day Sucker'
oder das grandiose 'Borrowed Time' rocken in bester
AC/DC-Manier mit sehr viel Herz und Groove und zeigen
aber auch deutliche Parallelen zu McMasters Stammband
und ihrer Sleaze-lastigen Ausrichtung auf. So würde ich
jedem, der zuvor noch nie von Broken Teeth gehört hat
und sich nicht viel unter ihrer Musik vorstellen kann,
die Band so beschreiben: AC/DC und Rose Tattoo treffen
auf Motörhead und Dangerous Toys. Apropos Motörhead,
auch Lemmy und seinem Schaffen wird von Jason McMaster
mit 'Never Dead' Tribut gezollt. In dessen Refrain zeigt
der Sänger mit den Zeilen 'I believe in Motörhead/
greatest words I ever said/ Motörhead, never dead/ I
believe in Motörhead', wie viel ihm die Band und ihre
Musik bedeuten. Insgesamt ist '4 On The Floor' ein sehr
gutes Album, welches richtig Laune macht und mit einigen
tollen Ohrwürmern aufwarten kann. Hier dürfen nicht nur
Fans von den angesprochenen AC/DC, Motörhead, Dangerous
Toys oder Rose Tattoo zugreifen, sondern auch Anhänger
von jüngeren Bands wie Bullet oder Dynamite. Hier sollte
jeder Rock-Fan begeistert sein. Sascha Sch.
Punkte:
8.0 von 10
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42 DECIBEL - Overloaded Steamhammer/Musikvertrieb
Seit 2010 lärmen die Jungs um Sänger Junior
Figueroa. Und auch auf ihrem Dritten Longplayer sind sie
laut, wild, und rau. 10 meist im Drei-Minuten-Modus
Rock'n'Roll-Songs werden dem Zuhörer um die Ohren
geblasen. Hört man sich zum Beispiel "Dangerous Mess"
an, fühlt man sich sofort in die gute alte Bon
Scott-AC/DC-Zeit zurückversetzt. Diese Nummer könnte
echt auf einem alten DC-Werk zu finden sein. Ich mag die
raue Stimme von Figueroa, sie passt einfach perfekt zur
Musik der Südamerikaner. Auch wenn's bluesig wird, wie
beim coolen "Roadkiller", machen 42 Decibel eine gute
Figur. Und egal ob das rassige "Hot Shot", das
Bass-verzerrte, schnelle "Half Face Dead", oder die
Bluesnummer "Lost Case", hier wird einfach gerockt, es
macht unheimlich Spass, sich das reinzuziehen. Ich mag
die Mischung aus dreckigem Rock'n'Roll und oft an AC/DC
erinnernde Blues-Nummern aus deren Anfangszeiten, mit
viel Bon Scott-Feeling. Und so kann man sagen, dass
"Overloaded" sicher jedem gefallen wird, der auf den
Sound der Australier steht und den guten alten Bon immer
noch vermisst. Starkes Album mit viel Blues und Rock.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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WINTERSUN – The Forest Seasons
Nuclear Blast/Warner
Ok Leute ich kann euch schlicht
dieses Zitat von der Nuclear Blast Promoabteilung nicht
vorenthalten: „Nach weiteren acht Jahren harter
Studioarbeit übertraf ihr Zweitwerk „Time I“ die hohen
Erwartungen der Fans mit Leichtigkeit“. Da bin ich wohl
wirklich der einzige Mensch auf dem Planeten, welcher
„Time I“ als eine der grössten Enttäuschungen ansieht,
welche jemals publiziert wurden. Wer sich erinnern mag,
2004 kam das Debüt „Wintersun“ unter das Volk, welches
wie eine Bombe einschlug und die Masse war gierig nach
mehr. „Time I“ sollte diesen Durst nach nordischen
Melodien stillen, doch es dauerte effektiv acht Jahre
(2012), bis es Nachschub gab, in Form eines total
überladenen Werkes, welches an effektiver Spielzeit
(ohne Intro und Geplänkel gerechnet) gerade mal gut 30
Minuten auf die Waage brachte. Doch damit nicht genug,
mit der Aussage: „man wolle den Hörer nicht überlasten
und aus dem Grund werde im folgenden Jahr (2013) „Time
II“ nachgereicht“ sollte der Pöbel bei der Stange
gehalten werden. Tja da frage ich mich im Jahr 2017, wo
bleibt denn nun dieses „Time II“? Wechseln wir zur
Gegenwart, wo Wintersun Mastermind Jari hat klar betont
hat: „The Forest Seasons ist nicht Time II“. „The Forest
Seasons“ ist schlussendlich das Resultat einer
Crowdfunding-Kampagne von Wintersun, damit sie ihr
eigenes Studio bauen können. Anscheinend ging die
Rechnung auf und Wintersun wurde mit reichlich Kohle von
den Fans eingedeckt. Wäre nun „The Forest Seasons“ nicht
oder wieder erst in zig Jahren erschienen, so hätte es
bestimmt einen unendlichen Shitstorm gegeben und ich bin
überzeugt es wäre der Tod für die Band gewesen.
Dazu eine erfreuliche Meldung gleich mal vorweg, obwohl
das Konzept-Werk aus nur vier Songs besteht, was
natürlich in Anbetracht der Jahreszeiten Thematik
absolut Sinn macht, so beschenkt uns die Band mit
epischen 55 Minuten Spielzeit. Zwar gibt es noch
reichlich Tasten-Kleister, doch dieser fällt massiv
weniger ins Gewicht als bei „Time I“, was den Gitarren
wieder deutlich mehr Luft zum atmen gibt und sich „The
Forest Seasons“ somit näher am Debüt „Wintersun“ bewegt
als es „Time I“ einst machte. Trotzdem ist dieses
Konzept ein deftiger Brocken und deutlich schwerer zu
verdauen als „Wintersun“, dies liegt in der Natur der
Sache und muss nicht bedeuten, dass „The Forest Seasons“
schlecht ist, sondern es braucht einfach ungeteilte
Aufmerksamkeit und dazu einige Durchläufe bis es in
seiner Gesamtheit erfasst werden kann. Das Jari ein
Händchen für Melodien besitzt beweist er einmal mehr
sehr eindrucksvoll und damit sind die vier Songs
reichlich gesegnet, wenn auch bei dem Opener „Awaken
From The Dark Slumber (Spring)“ diese erst dezent zum
Schluss hin zum tragen kommen. „The Forest That Weeps
(Summer)“ reisst durch seine mächtigen Chor Passagen
mit, doch die wirklichen Highlights auf der Scheibe sind
„Eternal Darkness (Autum)“ und „Loneliness (Winter)“.
„Eternal Darkness (Autum)“ ist der härteste Song wo
endlich wieder mal ordentlich geknüppelt wird hinter der
Schiessbude und dadurch eine herrlich bedrohliche
Atmosphäre aufgebaut werden kann, welche sich über die
14 Minuten halten und den Hörer mit dem besten
Gitarrensolo der Scheibe belohnt. Im Gegensatz ist dann
„Loneliness (Winter)“ fast schon eine Ballade, doch
gerade dieser schleppende finale Song, der knietief in
der Melancholie badet, dazu Jari die bis anhin beste
Gesangperformance abliefert, ist von den Melodien her
das absolute Highlight und zeigt Wintersun in Bestform
und warum die Band von den Fans so geliebt wird. Mit
„The Forest Seasons“ sind Wintersun wieder auf Kurs und
ich würde sogar behaupten, genau dieses Werk hätte
eigentlich vor 10 Jahren als Nachfolger zu dem
hochgelobten Debüt „Wintersun“ kommen müssen.
R.K.
Punkte:
7.8 von 10
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DYING FETUS - Wrong One To Fuck
With Relapse Records/Non Stop Music
Nach fünf langen Jahren melden
sich Dying Fetus mit schlagkräftigen Argumenten wieder
einmal zu Worte. Was kann man von einer Ikone des
Deathgrinds auf ihrem achten Album erwarten? Nicht viel
Neues auf jeden Fall, was bei Dying Fetus aber nicht
negativ gemeint ist, denn man spielt die stärksten
Hauptmerkmale auch im Jahr 2017 gekonnt aus. Trotzdem,
dass es die Band schon seit 1991 gibt, strotzt "Wrong
One To Fuck With" vor unbändiger Energie und von
Altersmüdigkeit ist nichts zu spüren. Die neuen zehn
Songs sind alle ähnlich aufgebaut, so findet man in
jedem Song sehr schnelle Parts, die schon in Richtung
Grindcore gehen, und als Kontrast dagegen sehr groovende
Parts, die mich an Six Feet Under erinnern. Einzelne
Songs speziell zu erwähnen fällt schwer, weil alle Songs
von der gleichen Qualität sind. Dass die Musiker ihr
Handwerk verstehen, wird diverse Male mit abgedrehten
Frickeleinlagen eindrücklich demonstriert. Mir ist es
dann ab und zu schon zu viel, aber das ist ja
bekanntlich Geschmackssache! Für mich sind Dying Fetus
dann am Stärksten, wenn sie geil grooven! Das Manko
dieses Albums sind die zu langen Songs, die mir zum Teil
zu sehr in die Länge gezogen sind. Die Band beweist
aber, dass noch mit ihr zu rechnen ist und für Liebhaber
von ultraschnellem Death Metal heisst es ganz klar:
Reinhören ist Pflicht! Roolf
Punkte:
7.8 von 10
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THAT ROCK GUY - Nothin' To Lose
AOR Heaven/Non Stop Music
So seltsam der Bandname ist,
genauso spärlich sind die Informationen darüber, wer
denn eigentlich dahinter steckt. That Rock Guy ist ein
australischer Gitarrist und Sänger/Songwriter, welcher
sich in Deutschland niedergelassen hat und in den
vergangenen drei Jahren scheinbar über 1000
Live-Auftritte absolviert hat. Mit der Alan Barnes Band
spielte er in den 90ern im Vorprogramm von Bon Jovi in
Australien. Auf einen echten Namen oder ob weitere
Musiker beteiligt sind, bin ich trotz Recherche nicht
gestossen. Es scheint, als wolle That Rock Guy im
Schatten bleiben. Aber kommen wir mal zur Musik. Das
vorliegende Debutalbum 'Nothin' To Lose' beschert uns 10
Melodic Rock/AOR-Songs mit starken Anlehnungen an den
80er Jahre Hard Rock/Stadion Rock. 'Superstar' eröffnet
dementsprechend mit vielen Chören, wirkt aber durch den
leicht rauen Gesang nicht zu soft. Stimmliche Vergleiche
kann man hier und da zu Bryan Adams ziehen. Die
Gitarrenparts von 'Through The Night' lassen an Ratt
oder frühe Bon Jovi erinnern und in der Ballade 'Without
You' hört man etwas von Def Leppards 'When Love And Hate
Collide'. Als Anspieltipp empfehle ich auch das
eingängige 'Bring On The Night', welches gute Laune
aufkommen lässt. Fans der genannten Bands sollten hier
unbedingt mal ein Ohr riskieren. Zwar fehlt mir noch das
gewisse Etwas, um mich vom Hocker zu hauen, aber
'Nothin' To Lose' ist definitiv ein gutes Debutalbum.
Juliane E.
Punkte:
7.8 von 10
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GALDERIA - Return Of The Cosmic
Men Massacre Records/Musikvertrieb
Ein Blick auf das Cover genügt,
um etwa abschätzen zu können, wo die Reise bei Galderia
hingeht. In der Tat katapultiert einen der flotte Opener
«Men Shining Unity» in die Sphären von Freedom Call,
Gloryhammer, Rhapsody Of Fire, (frühe) Edguy und
Konsorten. Hymnischer Power Metal, zumeist schnell
gespielt und zugekleistert mit massig Double Bass-Drums.
Was man jedoch eher nicht vermuten würde, ist die
Herkunft von Galderia, denn die fünfköpfige Truppe
stammt aus Frankreich (!) und haut mit «Return Of The
Cosmic Men» ihr zweites Langeisen raus. «Blue Aura»
könnte man sich, mit dem Gesang von Joakim Brodén, glatt
auch als Track von Sabaton vorstellen. Die Franzosen
lassen sich aber nicht so einfach übers Knie brechen,
denn «Living Forevermore» geht eher als knackiger
Hardrock denn als Power Melodic Metal durch, und das
hinterlässt bereits beim ersten Durchgang entsprechend
Eindruck. Insgesamt liebt man es aber eher schneller und
die fetten Backing Vocals können getrost als
Markenzeichen herhalten. Gamma Ray fallen mir hier
spontan noch ein. Mit dem Hinweis "Gemischt von Mikko
Karmila & gemastert von Mika Jussila bei Finnvox" dürfte
zudem klar sein, dass die Scheibe saugut klingt und
mächtig Druck entwickelt. Das gilt auch für das
exzellente Gitarrenspiel von Thomas Schmitt, der sich
technisch absolut keine Blösse gibt und locker auf
Augenhöhe mit klingenderen Namen der Szene steht. Mit
der töften Halbballade «Wake Up The World» und dem
sackstarken Gesang von Frontmann Sebastien Chabot (der
immer wieder an Tony Kakko von Sonata Arctica erinnert)
weicht meine musikgeschmacksbedingte Abneigung
zusehends. Was es noch bräuchte, wäre der berühmte wie
alles überragende Killer-Track. Da der aber leider nicht
mehr folgt, bleibt unter dem Strich dennoch eine überaus
gute Genre-Scheibe übrig, die aber massig interne
Konkurrenz fürchten muss. Rockslave
Punkte:
7.8 von 10
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SUICIDE COMMANDO – Forest Of The
Impaled Out Of Line Music
Suicide Commando ist zurück! 4
Jahre nach dem letzten Album “When Evil Speaks“ (2013)
legt Mastermind Johan van Roy ein weiteres Highlight der
Hard-Electro-Szene auf: “Forest Of The Impaled“ heisst
das gute Stück und zeichnet sich durch noch düsterere
und intensivere Klänge aus als bisher… Thematisch geht
es auf eine Reise durch die dunkelsten Tiefen der
menschlichen Psyche – eine Auseinandersetzung mit den
inneren Dämonen. Das Ergebnis ist eine teils
verstörende, teils tanzbare aber unbestreitbar düstere
Mischung mit heftigen Bass-Attacken, stampfenden und
dröhnenden Beats, sowie einer bedrohlich verzerrten
Stimme, die in zornigen Shouts ihre Wut auf die Welt und
die eigene Hilflosigkeit herausschreit… “Forest Of The
Impaled“ kreiert eine bedrohliche, dunkle
Klanglandschaft die in ihrer Intensität voll auf den
Nerv trifft und für Gänsehaut sorgt. Das Album bildet
einen derart dichten Klangteppich, dass es sich als
äusserst schwierig erweist, daraus einzelne Tracks als
Highlights herauszupicken… Einer, der definitiv aus der
Masse heraussticht ist “The Devil“, der quasi einen
kleinen Lichtblick in die Dunkelheit durchblitzen lässt
– wenn auch nur für einen Moment. Auch sehr spannend ist
der melancholische Song “Schiz[o]topia“, der auch wieder
eine leicht irritierende und verstörende Note mit sich
trägt. Fazit: Suicide Commando ist seit über 30
Jahren ein Felsen in der Schwarzen Szene und Pionier des
Hard-Electro-Genres – entsprechend können sich Fans
durchaus ausmalen, was sie hier erwartet. Das belgische
Ein-Mann-Projekt ist wenn überhaupt noch härter, noch
erbarmungsloser und noch etwas düsterer geworden. Für
meinen Geschmack ist der Silberling ein wenig zu
monoton, doch unterstützt das natürlich die ganz
besondere Atmosphäre, die Suicide Commando verkörpert.
Patricia H.
Punkte:
7.8 von 10
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TUESDAY THE SKY - Drift
InsideOut Music/Universal
Ich sag nur Fates Warning, OSI,
Memories Of Machine und natürlich Arch/Matheos.
Spätesten jetzt dürfte klar sein, von wem ich hier rede.
Natürlich von Gitarrist Jim Matheos. Der präsentiert
hier sein instrumentales Solo-Album "Drift". Sehr ruhig
ist es ausgefallen. Alle 10 Songs mit sehr viel Gefühl
gespielt und bis auf das 7 Minuten lange "Dyatlov Pass"
sind alle Songs mit 4 Minuten relativ kurz gehalten. Und
bis auf ein paar weibliche Chorgesänge eben rein
instrumental gehalten. Die zarten Frauengesänge beim
fast schon meditativen "Vortex Street", bei dem auch die
Gitarre, bis auf ein tolles gefühlvolles Solo im
Hintergrund ist, klingen wunderschön. "It Comes In
Waves", ein Wechselspiel aus sehr ruhigen Parts und eher
seltenen verzerrten Gitarren, ganz toller Song. Oder
eben das längere "Dyatlov Pass", ein ruhiger Pink
Floyd-like Song, der erst gegen Ende dann noch nach
Minute 5 die verzerrte Gitarre reinbringt. Auch noch
stark, das verspielte "Far And Away", zum Abheben schön.
"Westerlies" glänzt dann wieder mit diesen wunderschönen
Frauen-Chören. "Roger Gordo", ein Mix aus Porcupine Tree
und Pink Floyd, was zum Träumen. Ich find es klasse,
dass Matheo hier ein Album präsentiert, weit weg von
seiner Stamm-Combo Fates Warning. Grösstenteils ruhig,
verträumt und verspielt. Wirklich schönes Album zum
Entspannen und Relaxen. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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FORMICARIUS – Black Mass Ritual Schwarzdorn
Production Aus den Strassen von London landet das
Debüt Werk von Formicarius auf meinem Pult das laut
beiliegender Information eine Schwarze Flamme entzündet,
welche die Metal Welt verzehren wird. Nun ganz so
dramatisch ist die Angelegenheit natürlich nicht, jedoch
muss ich wohlwollend auch zugeben, hatte schon lange
nicht mehr so viel Spass mit einem Erstling. Die
Referenzen zu Cradle Of Filth, Emperor und Dimmu Borgir
mögen auf eine gewisse Berechtigung stossen, aber so
ganz passend sind diese wiederum auch nicht, dies aber
in einem positiven Sinne gemeint. Auch wenn das
Fundament auf Melodic Black Metal zementiert wurde, so
ist die Band stets bemüht sehr viel Abwechslung in ihren
Sound zu bringen, dabei wird gerne auch mal über den
Tellerrand hinaus geschaut. Es hört sich in etwa so an,
wie einst das Debüt von Children Of Bodom (wer damals im
97 „Something Wild“ das erste mal rotieren liess wird
mich verstehen), inklusive den „kitschigen“ Keyboard
Klängen, nur wie erwähnt mit mehr Bezug zum Melodic
Black Metal. Die Frische und Spielfreude welche „Black
Mass Ritual“ von sich gibt sind in dem Subgenre eine
wahre Seltenheit, besonders die zahlreichen Gitarrensoli
basierend auf klassischem Heavy Metal sind einfach
mitreissend. Wenn es etwas zu kritisieren gibt dann
vielleicht der Punkt, dass es noch etwas an den wirklich
Grossen Melodien fehlt die sich gnadenlos ins Gehirn
fräsen und sich dort penetrant einnisten, auch wenn die
Ansätze unbestritten vorhanden sind. Ein weiter Punkt
betrifft die grundlegenden Strukturen der Songs, welche
wie erwähnt sehr abwechslungsreich sind, doch da liegt
auch ein wenig das Haar in der Suppe. Die Tempowechsel
und Breaks werden meist direkt vor den Latz geknallt,
was zwar erst einen progressiven Eindruck vermittelt,
jedoch wird dadurch die Dynamik eines Songs oftmals
abrupt ausgebremst und muss sich wieder neu aufbauen,
doch ich denke mit etwas mehr Erfahrung, wird
Formicarius dies locker in den Griff bekommen. Einen
Anspieltipp möchte ich bewusst keinen geben, denn jeder
Song auf „Black Mass Ritual“ ist ein Feuerwerk
jugendlicher Spielfreude und es gibt schlicht auf dem
Album keinen Ausfall. Jung und wild, frech und spritzig
und noch etwas grün hinter den Ohren das ist „Black Mass
Ritual“ von Formicarius aus England, die damit locker im
Vorprogramm von Cradle Of Filth bestehen und ihre
Landsleute vielleicht eines Tages übertrumpfen werden.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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STALLION - From The Dead High
Roller Records
Stallion ist eine dieser Truppe,
bei denen die Pferde ab und zu etwas durchgehen.
Enforcer sind da so ein bisschen die Vorreiter. Man
huldigt den grossen Metal-Helden und vergisst dabei das
Wichtigste. Nämlich dem Song das zu geben, was die
Grossen immer taten. Wiedererkennungsgrad und eine
Melodie, an der sich der Hörer festbeissen konnte. Ist
der Opener "Underground Society" ein zu wilder Track,
kann das nachfolgende "Down And Out" mit einem klasse
Riff und einer tollen Melodie überzeugen und beweist,
dass die Deutschen grundsätzlich alles richtig machen.
Auch wenn sich die Geister wieder am kreischenden Gesang
von Pauly scheiden werden. Neben "Down And Out"
überzeugen "The Dead Hold The Line" (hat schon was von
den Schweizer Killer) und die Hymne "Waiting For A
Sign". Stallion sind dann in ihrem Element, wenn sie wie
die schwedischen Bullet auf ein Klasse-Riff aufbauen.
Sobald sie sich mit der Geschwindigkeit austoben wollen,
verlieren die Jungs den roten Faden und verzetteln sich.
Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt, aber schon
einiges sehr genial. Bauen Pauly, Schlagzeuger Aaron,
Bassist Niki und die beiden Gitarristen Äxxl und Olli
Gee auf ihre Stärken, sind sie durch nichts und niemand
aufzuhalten. Mit dem Abschlusstrack "Awake The Night"
kommen aber Stärken und Schwächen zum Tragen...
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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HONEYBOMBS - Wet Girls And Other
Funny Tales Spider Rock
Zugegebenermassen schraubten
sich meine Erwartungen quasi von selbst nach unten, als
ich das Debutalbum einer jungen italienischen
Sleaze/Hard Rock-Band mit dem Titel 'Wet Girls And Other
Funny Tales' zum Rezensieren bekam. Umso überraschter
war ich nach den ersten Takten des Openers 'Radical
Shit', welche sich musikalisch und gesanglich recht
vielversprechend anhörten und Lust auf den Rest des
Albums machten. Den Musikstil der HoneyBombs kann man
gut als Mischung von Pretty Wild, Crashdiet, Hardcore
Superstar, Black Diamonds, Nasty Idols und einen Hauch
WigWam beschreiben, auch wenn das Ganze natürlich noch
nicht so ausgereift klingt. Bei dem Albumtitel und
Songnamen wie 'G.R.A.B. (GhettoRatchetAssBitch)', 'Fat
Girls Are Goin Mad' oder dem nach einer Pornoseite
benannten 'BrazzersDotCom' (Ja, das musste ich googlen!)
erinnert das Ganze jedoch eher an eine Steel
Panther-Hommage und lässt meine Begeisterung schwinden.
Immerhin haben die fünf Römer den Fokus auf die Musik
gelegt und nicht so auf die Lyrics - Wie auch immer,
'Wet Girls And Other Funny Tales' wurde 2016 aufgenommen
und von Riccardo Studer und Alessio Cattaneo
gemixt/gemastert. Nach dem nationalen Release im April
ist die Scheibe ab diesem Monat nun auch hierzulande
erhältlich. Musikalisch bin ich durchaus angetan und mit
Ausnahme von 'Don't Wanna Be Like Johnny' überzeugt mich
auch die gesangliche Leistung von Andrew 'The Eagle'
Skid. Eine schöne Piano-Ballade gibt's mit 'Sweet Little
Dummy' auch. Nach den 10 eigenen Tracks schliesst die
Platte mit einer wirklich coolen Coverversion von
'Maniac' ab. Allerdings kann ich den negativen Einfluss
der Texte nicht völlig ausblenden, und so gibt's
Punktabzug von mir. Welchen Sleaze-Fan die Lyrics jedoch
nicht stören, der bekommt mit den HoneyBombs sicherlich
Zuwachs im Plattenregal. Juliane E.
Punkte:
7.5 von 10
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BLAZING RUST - Armed To Exist Pure Steel
Records/Musikvertrieb
Nicht ganz alltäglich ist die
Herkunft von Blazing Rust. Diese stammen nämlich aus dem
russischen Sankt Petersburg. Cool, dass sich wieder
einmal aus dieser Ecke der Welt eine Band bemerkbar
macht. Dabei macht die Formation eine ausgesprochen gute
Figur. Die fünf Jungs haben sich dem klassischen Metal
verschrieben. Offensichtlich orientieren sie sich dabei
an den Grossen der NWOBHM, Iron Maiden, Saxon und Judas
Priest. Diesen eifern sie vor allem in Sachen
Songwriting, eben typisch britischer Prägung, nach.
Hartes Riffing und scharfkantige Vocals werden durch ein
melodiöses Grundgerüst gestützt. Herausgekommen sind
dabei solch starke Tracks, wie 'Hellbringer', 'Blazing
Rust - oder 'Witch'. Alles in allem bleibt das Niveau
aber dann doch ein gutes Stück hinter den grossen
Vorbildern. Leider müssen auch in Sachen Produktion
Abstriche gemacht werden. Mit mehr Druck und Volumen
wäre sicher mehr drin gelegen. Unter dem Strich sind
Blazing Rust aber eine 100%ig authentische Band, die
Charisma besitzt und viel Herzblut in ihr Album gesteckt
hat. Das verdient Anerkennung, auch wenn das Resultat
nicht das totale Highlight ist. Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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EREB ALTOR – Ulfven Hammerheart Records
Nach dem Coveralbum im letzten Jahr folgt nun das
reguläre Studioalbum der Schweden, diesmal unter neuem
Label. Nach wie vor finden sich viele Ähnlichkeiten zu
Bathorys epischen Werken, aber gleich beim ersten Lied
findet man auch Anspielungen zu früheren Týr. Gewisse
Riffs wie beispielsweise der Beginn von ‘Av Blod Är Jag
Kommen’ lassen hingegen keinen Zweifel am Mitwirken bei
Isole. Die schleppende Tragik wird durch dezente
Synthesizer unterstützt und wechselt gekonnt in einen
stampfenden, treibenden Rhythmus. Weniger sanft startet
‘Rite Of Kraka’, welches gleich vom Start an ein höheres
Tempo anschlägt und den Fokus auf die Gitarrenarbeit
inklusive Soli legt. Beim Titeltrack fühlt man förmlich,
wie die Raumtemperatur sinkt und sich ein Panorama von
Seen und Wäldern bis hin zum Horizont eröffnet. Wer Ereb
Altor bisher noch nicht kannte und Freude an epischem
Metal mit klarem Gesang findet, muss hier unbedingt
reinhören. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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EXPULSION - Nightmare Future Relapse Records
Woooohoho! Wenn gestandene Krawallbrüder von Repulsion
(Matt Olivo/git), Exhumed (Matt Harvey/v, Danny
Walker/dr) und Lightning Swords Of Death (Menno
Verbaten/b) ihre Stärken in einen Topf werfen, kann nur
hochoktaniger Lärm dabei herauskommen. Und die vier
Veteranen liefern, und zwar heftig. Der angegrindete
Extrem-Crust kommt (in eine gute aber eher "moderne"
Produktion gekleidet) derart zackig auf den Punkt, dass
der ganze Spuk nach sieben Songs und 14 Minuten bereits
wieder vorbei ist. Nur schon wegen der Gift und Galle
versprühenden Gesangsbrachialität lässt man "Nigthtmare
Future" aber gerne noch ein paar Runden mehr drehen.
Nichts Neues, aber das auf den Punkte gebrachte
Aggro-Konzentrat bietet die besten Zutaten des
launischen '80er-Jahrgangs. Hat durchaus einen gewissen
Charme, reinhören. Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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SOUL SECRET - The Second Big Bang Pride & Joy
Music Drummer und Komponist Heleno Vale kommt
hier mit einer Metal-Opera die sich musikalisch irgendwo
zwischen Angra, Helloween und etwas Royal Hunt abspielt.
Die Brasilianer bringen hier eigentlich nichts Neues auf
ihrem Silberling, aber trotzdem hat es hier ein paar
tolle Songs dabei. So klingt "Horus`s Eye" stark nach
Helloween im Up Tempo inklusive der nötigen Prise Kiske.
Stark find ich die von Daisa Munhoz und Pedro Campos
gesungene Mid Tempo-Rocknummer "Father And Son",
gelungene Gesangsmelodie und eine tolle Gesangsleistung,
das bleibt hängen. Beim ebenfalls gelungenen,
abwechslungsreichen "Game Of Hours" findet man neben der
schon erwähnten Daisa Munhoz noch ein wie immer
glänzender Tim 'Ripper' Owens am Mic. Sonst brettert man
eben Hauptsächlich im schnelleren Gefilde oben genannten
Bands. Musikalisch werkeln die Brasilianer durchgehend
auf höheren Niveau, alles klasse gespielt, nur eben
schon vielfach gehört. Etwas mehr Eigenständigkeit hätte
dem Album nicht geschadet. Aber ich denke, die Leute,
denen diese Art von Musik gefällt, werden trotzdem ihre
Freude an "The Second Big Bang" haben. Was das Ganze
noch aufwertet, sind die diversen Sänger, so klingen die
einzelnen Nummern doch nicht so schlecht. Crazy
Beat.
Punkte:
7.4 von 10
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FREIGHT TRAIN - I Rockshots Records Bei
Freight Train handelt es sich um eine junge Band aus
bella Italia. Die Jungs fanden 2015 zusammen und konnten
im selben Jahr das Interesse der AOR-Gemeinde auf sich
ziehen. Dies mit einem Video zum Cover von 'Anyway You
Want It', im Original von Journey. Nun stellt die
Formation ihr Debutalbum 'I' zur Diskussion. Wie zu
erwarten hält man sich ziemlich exakt an die Vorgaben
der AOR-Götter Journey. Das bedeutet, die musikalische
Reise führt uns weit zurück in die Achtziger. Mit dem
Gebrauch von intensiven Chören, facettenreichen Gitarren
und voluminösen Keyboards schafft man dann auch eine
gewisse Annäherung an Neil Schon und seine Mitstreiter.
Freight Train-Vocalist Ivan Mantovani besitzt eine
starke Stimme, die sich aber von der von Steve Perry
ziemlich unterscheidet. Somit ist aber auch die
Eigenständigkeit gewährleistet und man wird nicht als
Kopie abgestempelt. Die Jungs haben aber auch
ansprechendes Songmaterial auf der Hinterhand. 'Into The
Fire', 'Here I Am' oder 'Reach For The Stars' haben
Klasse, reichen aber nicht an die Highlights des Genres
heran. Die Band steht mit 'I' auf einem stabilen
Fundament, es fehlt aber noch teilweise an Charisma.
Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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NECROMANDUS - Necromandus
Mandus Music
Beim Namen Necromandus dachte
ich automatisch an irgendeine grottige, im Untergrund
herumrödelnde Death/Thrash Truppe, aber weit gefehlt.
Die Band hat eine wirklich bewegte Geschichte, ich werde
versuchen, diese in ein paar wenigen Sätzen
zusammenzufassen. Das Quartett aus der Grafschaft
Cumbria im Nordwesten Englands war ursprünglich in den
frühesten Siebzigern unterwegs. Der Erfolg schien
greifbar nahe, supportete man doch u.a. Black Sabbath,
zu denen in den folgenden Jahren ein freundschaftliches
Verhältnis bestehen blieb. Zeitweise wurde die Band
sogar durch Tony Iommi gemanagt, und in ihrer besten
Phase konnte sie sogar einen jungen, aufstrebenden
Haufen als Support verpflichten, der später unter dem
Namen Judas Priest Weltruhm erlangen sollte. 1973 war
allerdings schon wieder Schicht im Schacht, und die Band
fiel auseinander. Drummer Frank Hall fand sich drei
Jahre später in einem ersten Prototypen von Ozzy
Osbourne's Soloprojekt Blizzard Of Ozz wieder, der
bekanntlich nicht von Bestand war. Das 1973er
Necromandus-Debut, "Orexis Of Death", wurde nie
offiziell veröffentlicht und erschien erst 1990 als
Bootleg. Inzwischen haben drei Viertel der Urbesetzung
das zeitliche gesegnet, einzig Drummer Frank Hall lebt
noch und versucht jetzt den Nachlass der Band zu
verwalten und diese mit neuen Mitgliedern und neu
eingespieltem Material aus alten Tagen wieder zurück ins
Rennen zu bringen. Besonders erwähnen möchte ich noch,
dass am Mikro John Branch steht, der Sohn des
verstorbenen Originalsängers Bill Branch. Zur Musik:
Dereinst wurden Necromandus im Rolling Stone Magazin mit
der vielversprechenden Beschreibung "Yes plays Black
Sabbath" beworben. Ist in meinen Augen etwas
hochgegriffen, da ihnen weder die urige, doomige
Heavyness der frühen Fab Four noch die atemberaubende
Virtuosität von Yes innewohnt. Aber zweifellos
beherrschen sie die Kunst, guten, griffigen Hard und
Blues Rock immer wieder mit kleinen Art
Rock-Einsprengseln zu verzieren. "I've Been Evil", ist
in diesem Zusammenhang ein gutes Beispiel für diese
Facette der Band, auch wenn sie dabei am Anfang deutlich
in Richtung Pink Floyd ("Breathe") und Led Zeppelin ("In
My Time Of Dying") geschielt hat. Nicht jeder Song ist
unbedingt der Überflieger des Jahres, wäre ja auch zu
schön, aber in ihrer Gesamtheit ist diese Scheibe eine
runde, solide Angelegenheit, die es allerdings mit der
erdrückenden internationalen Konkurrenz schwer haben
wird, da das Ganze irgendwo halt doch etwas altbacken
klingt. Aber mir gefällt's gut, alleine der finale
Grower "And She Smiles" ist ein halber Extrapunkt wert,
auch wenn hier diesmal kurz aber offensichtlich bei
Stevie Ray Vaughan geklaut wurde ("Scuttle Buttin'"),
eine Chance haben die vier aber allemal verdient.
Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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BACKFACE - Bullets And Balls
Eigenvertrieb
Pub Rock made in Lungern,
Obwalden. Ob das funktioniert? Eine beschauliche,
geradezu idyllische Voralpenlandschaft, in der man
Ferien macht und die Seele baumeln lässt, bringt man
nicht gerade in Verbindung mit gradlinigem, dreckigem
Strassenköter-Rock'n'Roll. Und doch funktioniert es.
Oder liegt es etwa an der Seeluft? Wenn ich mir
überlege, wo ähnlich gelagerte Bands wie z.B. Maxxwell
oder Roadfever angesiedelt sind und welche
Binnengewässer da eine Rolle spielen könnten (im ersten
Fall der Sempachersee, im zweiten der Lac Léman), dann
ist zumindest der Verdacht erlaubt, das der Lungernersee
durchaus als Inspirationsquelle für die Jungs von
Backface dienen könnte. Wenn ich jetzt mal diese ganzen
Hirngespinste beiseitelasse, dann bleibt die Musik, und
die ist schnell erklärt. Das Quintett findet Rose Tattoo
und AC/DC ganz toll, und das hört man auch in jeder
einzelnen Sekunde. Logischerweise ist es dann auch
schwierig, in dieser Sparte noch spannende und neue
Akzente zu setzen, den Vorwurf der schnöden Kopie
mussten sich dereinst schon verdiente Szeneveteranen wie
Krokus und Killer gefallen lassen, da werden heute neue
AC/DC / Rose Tattoo - Klone erst recht argwöhnisch
beäugt. Aber hey, hier geht es um Rock'n'Roll, Spass und
Party, da sind mir technische Raffinesse und
musikalische Innovation erst mal völlig egal, dafür sind
andere Bands zuständig. Natürlich sind die Akkordfolgen
und Songstrukturen auf "Bullets And Balls" altbewährt
und bekannt, dementsprechend zündet auch nicht jeder
Song gleich beim ersten Durchlauf. Ganz im Gegenteil,
der eine oder andere Track motiviert mich aufgrund des
absolut voraussehbaren Strickmusters eher dazu, die
Skip-Taste zu drücken. Und dennoch bleibt eine kleine
Handvoll Songs übrig, die mich in bierselige Feierlaune
bringen. "High Loaded", "Shake It" und "The Human
Sacrifice" heissen diese kleinen aber feinen
Partykracher, aber die absolute Krönung hört auf den
Titel "Shut Down", eine schön coole und spannende
Nummer, und übrigens der einzige Song auf der Scheibe,
der nicht auf A gestimmt ist (das war jetzt ein indirekt
formulierter aber direkt an die Band gerichteter
Ratschlag). Gute Sache, aber natürlich noch ausbaufähig,
dran bleiben! Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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MUTATION - III Dark Black
Undergroove Indigo
Mit Mutation zelebriert Ginger,
als britischer Head von Mutation, die guten, alten
Napalm Death-Zeiten, um nur annähernd das Soundgerippe
auf 'III Dark Black' zu umschreiben. Mit 'III Dark
Black' hat er ein drittes Album hervor gezaubert,
welches sich nicht vor Napalm Death's Kultscheibe 'Scum'
verstecken muss, im Gegenteil, so grindcorig, aber mit
einigen, nachvollziehbaren Melodien untermalt. Mit den
zwölf Songs lässt er die pure Boshaftigkeit, die
feuertriefende Aggression, die Grindcore-Spucke voll auf
die Fresse los. Teilweise erinnert es nebst Napalm Death
aber auch an Devin Townsend, und besagter kanadischer
Genius hat auch hierbei mitgewirkt. Die Drums prügeln
und grindcoren nur so heftig, wie seinerzeit die
anderen, besagten Engländer. Die Gitarre sind sowas von
gemein und böse, man fühlt die Folterung zwischen Hals,
Bundstäbe und Saiten, da hat jedes Gesicht dazwischen
Platz. Der Bass wird endlich seiner Bezeichnung als
Tieftöner mit Verzerrung gerecht, ebenfalls sehr böse
und wütend. Und dann folgt der Gesang. Ja, Gesang, weil
Ginger es versteht, Melodien ins Growl reinzubringen um
im selben Moment wieder aggressiv wütend loszubellen wie
Höllenhund, aber die Melodyline und -hook bleiben in den
Gehörgängen haften wie fleischfressende Pflanzen.
Basierend auf dem Grindcore, blasted Ginger gekonnt
punkige und hardcorige Gesangsparts, mit
thrashig-deathigen Elementen in das 'Dunkle Schwarz'.
Psychotisch, morbid, genial, aggressiv, wütend, böse,
sehr böse sogar, treibt die zähflüssige Masse in
Richtung Splatter-Core. Das Cover-Artwork ist
überraschend gelungen, wenn man dann die Soundflecken
hört, wie z.B. 'Toxins', 'Irritant', 'Hate', 'Victim'
und auch die anderen Tracks, dann wird einem schnell
klar, dass Ginger ganz genau weiss, wie man Aggression
und Grindcore zusammen bündelt und eben eine Scheibe à
la 'III Dark Black' abliefert. Wenn es um Revolution
geht, dann wäre Ginger mit Mutation an erster Stelle,
wie seinerzeit Napalm Death und The Sex Pistols.
Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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SKINFLINT - Chief Of The Ghosts Pure Steel
Records/Musikvertrieb Skinflint aus dem für
klassischen Metal bzw. Rockmusik im Allgemeinen eher
weniger bekannten Botswana (Afrika) gehören aber beim
Label Pure Steel Records bereits zum alten Eisen.
Frühere Alben wie 'Iklwa' (2010) und 'Dipoko' (2012)
werden im Underground mittlerweile völlig zu Recht als
kleine Klassiker gehandelt, die das perfekte Bindeglied
aus klassischem Heavy/Epic Metal und dezent
eingeschobener afrikanischer Folklore bilden. An diesem
Rezept hält das Trio um Frontmann Giuseppe 'Juice'
Sbrana auch beim mittlerweile fünften Longplayer 'Chief
Of The Ghosts' fest. Räudig und simpel, wie der erste
Song 'Borankana Metal', dennoch mit viel Feingespür für
das gewisse 'Exotische' wie bei 'Milk Fever' gibt es
hier von Skinflint insgesamt neun neue Tracks zu hören,
die teilweise auch wieder in ihrer Amtssprache Setswana
eingesungen wurden. Die Musik ist ehrlich, dreckig und
zeigt die klaren traditionellen Einflüsse der Band.
Allerdings könnte man sich vom Albumcover her fehlleiten
lassen, denn dieses sieht irgendwie 'brutaler' aus.
Ansonsten darf man ehrliche und stellenweise schon fast
folkloristische Rockmusik von einem anderen Kontinent
erwarten. Wer bereits bei den Vorgängern in
Begeisterungsstürme verfiel, wird auch von 'Chief Of The
Ghosts' zu keiner Sekunde enttäuscht sein, ausser
vielleicht, dass das Album nach 37 Minuten schon wieder
vorbei ist. Oliver H.
Punkte:
7.1 von 10
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LEE AARON - Fire And Gasoline
Big Sister Records
Auch wenn man mit der
Bezeichnung "Metal Queen", aktuell danach gefragt,
eigentlich nur bei Doro Pesch landen kann, sah das 1984
freilich noch etwas anders aus. Das gleichnamige Album
der kanadischen Sängerin Lee Aaron schlug nämlich nicht
nur wegen den geilen Songs ein, sondern profitierte
damals von der aufstrebenden Videokultur der
TV-Musiksender. Das Video zu «Metal Queen» war wie
geschaffen dazu, der stimmgewaltigen und sexy Frontfrau
diesen Stempel aufzudrücken. Drei Jahre danach bröckelte
dieses Image aber selbstgewählt, und mit dem
poprocklastigen wie gleichzeitig ebenso sackstarken
selbstbetitelten Album wurde das metallische Element arg
zurück gedrängt. Von da an enteilte Lee dieser Titel
zusehends und Doro, da sich (mehrheitlich) immer treu
und aktiv, erbte den Queen-Titel uneinholbar. In den
90ern verfolgten die Songwriter von Karen Lynn Greening,
wie Lee Aaron bekanntlich bürgerlich heisst, trendigere
Strömungen und so entstanden zwar unterhaltsame, aber
eher belanglose (Seicht-) Rockalben, die sich vor allem
der Persönlichkeit der talentierten Sängerin bedienten.
Es folgten weitere stilistische Ausflüge ins Indie Rock
Lager (1996) und 2000 sowie 2004 folgte die Jazz-Phase!
2011 dann die europäische Live-Rückkehr am "Sweden
Rock". Das letztes Jahr veröffentlichte Studio-Album
«Fire And Gasoline» begleitet heuer so zu sagen fünf
Sommer-Konzerte in Deutschland, wovon der Auftritt beim
bald stattfindenden BYH!!!-Festival der
Prestigeträchtigste sein wird. Die neuen Songs sind
ähnlich gestrickt wie das Material der 90er, und wäre es
nicht Lee Aaron, dann würde kein Hahn danach krähen.
Zwar gut produziert das Ganze, aber die grossen
kompositorischen Momente fehlen, bis auf ein paar
Ausnahmen wie «50 Miles» und «Heart Fix», weitgehend.
Die Metalheads in Balingen (D) wollen jedoch eh nur das
alte Zeug hören, und für mich gibt es einfach ein
absolutes Must, das garantiert nicht fehlen wird:
«Barely Holdin' On»! Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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VINTERSORG – Till Fjälls del II
Napalm Records/Universal
"Till Fjälls" musste erwachsen
werden, bevor es den verlorenen Zwilling gefunden hat.
Nach 19 Jahren präsentieren Vintersorg den Bruder "Till
Fjälls Del II" nun auch der Öffentlichkeit. Sowohl
musikalisch als auch lyrisch knüpft Andreas „Vintersorg“
Hedlund an die frühere Veröffentlichung an.
'Jökelväkataren' greift das Gletscherthema von 'Jökeln'
wieder auf. Während dem Hedlund damals die Schönheit und
Mächtigkeit dieser Naturerscheinung besungen hat, betont
er nun aber deren Gefährdung durch den Mensch und ruft
zu nachhaltigem Umgang mit der Natur auf. Die
eingesetzten Folkinstrumente und die Melodieführung
machen deutlich, dass man die progressiven Elemente
vermehrt wieder durch Folklore ersetzt hat. Bereits beim
Betrachten des Covers kann man erahnen, dass uns Winter
und Kälte durch das Album begleiten werden. Die passende
Atmosphäre dafür wird im anschliessenden 'En väldig
isvidds karga dräkt' aufgebaut. Die Keyboardteppiche
malen eine Winterlandschaft vor dem inneren Auge.
'Lavin' baut zunächst eine zerbrechliche Spannung auf,
bevor sich diese in einer ins Tal donnernden Lawine
entlädt. Wechselhaft wie die Laune der Natur zeigt sich
auch die Stimmung in den folgenden Songs - mal lieblich,
romantisch und mal wütend grollend. Die Musik plätschert
zeitweise vor sich hin, ohne für nennenswerte Höhepunkte
zu sorgen. Auch der 'Vinterstorm' kann nicht für die
erwartete Furore sorgen. Erst mit dem eingängigen 'Allt
mellan himmel och jord' kommt wieder richtig Stimmung
auf. Mit ' Vårflod' kommt das Frühlingserwachen. Die
langjährige Gastsängerin Cia Hedmark trägt ihren Teil
zum blühenden Abschluss bei. Vintersorg bieten ihren
Fans diesmal eine Zugabe der besonderen Art. Dem Album
ist eine EP mit dem Namen "Tillbaka till källorna"
beigelegt, welche bisher unveröffentlichtes Material von
der Übergangszeit zwischen dem Vorgängerprojekt
Vargatron und der Entstehung von Vintersorg enthält. Der
Titelsong ist nochmals ein echtes Highlight.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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RIVERDOGS - California
Frontiers Music/Musikvertrieb
Muss sich denn nun jede Truppe,
die Ende der achtziger Jahre für eine kleine Furore
sorgte, sich wieder zusammenfinden und den eh schon
überfüllten Markt noch mehr überschwemmen? Nach seiner
Zeit als sagenumwobenen Gitarristen bei Dio (die ersten
drei Scheiben gehören zur Dreifaltigkeit des Metals!)
stieg Vivian Campbell nach seinem befristeten
Whitesnake-Mittun bei Riverdogs ein. Klar, Sänger Rob
Lamothe hat ein cooles Organ und zusammen mit Vivian,
der danach bei Def Leppard einstieg, ein Gitarrist, der
weiss wie man soliert. Aber Vivian hat mit Def Leppard
und Last In Line schon zwei Truppen in der Hinterhand,
die einen unglaublichen Level haben. Nun gut, in Hard
Rock-Kreisen wird das Riverdogs-Debut noch immer sehr
heiss gehandelt. Aber wie sieht es mit dem neusten
Streich aus? "California" ist ein typisches US-Hard
Rock-Werk geworden, das auch immer wieder einige
Blues-Anleihen einfliessen lässt und meistens ruhigerer
Natur aus den Boxen hallt. "The Revolution Starts
Tonight", oder speziell "Searching For A Signal" sind da
eher Ausnahmen mit ihrer bissigen Attitüde. Wer auf
Tyketto steht, sollte sich die neue Riverdogs auf jeden
Fall anhören. Mich persönlich packt das Album dann, wenn
Vivian die Saiten zum Glühen bringt, bloss passiert dies
viel zu selten. Für eine gemütliche Highway-Fahrt mit
endlosen Geraden ist dieses Album gemacht. Der nötige
Melancholie-Charme wird dabei ebenso versprüht wie auch
die einsame Biker-Mentalität auf der Route 66.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BLACKMORE'S NIGHT - To The Moon
And Back/20 Years And Beyond (DCD) Minstrel Hall
Music Nach dem Ende der kurzlebigen
Rainbow-Reunion mitte der 90er-Jahre und dem
vermeintlich letzten Konzert 1997 (mit Dougie White am
Gesang) hob der ehemalige Deep Purple Guitar-Zampano
eine neue Band aus der Taufe, die ihm in der Art ja
schon länger vorschwebte: Blackmore's Night! Vorbei
waren die Riffattacken, rasende Soli und das Zerstören
von (Billig-) Gitarren. Von nun an ging es deutlich
gesitteter zu und her, will heissen Mittelalter-Musik,
verschmolzen mit klassischen Elementen. Ritchie spielt
dabei vor allem auf der akustischen Gitarre und
verwendet auch allerlei andere zu diesem Stil passende
Saiteninstrumente wie Mandolinen, Domras und
gelegentlich auch Drehleiern. Weiterer Eckpunkt der
Gruppe ist der liebliche Leadgesang von Candice Night,
die der Man Of Black als Krönung des Ganzen 2008 gar vor
den Traualtar führen konnte. So sind in zwanzig Jahren
neun Studioalben und eine Weihnachts-Scheibe
veröffentlicht worden, die für eine treue Fanbase
sorgten. Der Zusammenschnitt der bisherigen Karriere
unter dem Titel «To The Moon And Back/20 Years And
Beyond» auf zwei CDs gepackt, dürfte eher für
Neueinsteiger interessant sein, denn wer schon lange Fan
ist, hat eh alles. Mir ist selbst der angejahrte Ritchie
mit der aktuellen Live-Rückkehr von Rainbow lieber. Mit
Blackmore's Night werde ich überhaupt nicht warm, da
schläft einem ja das Gesicht ein. Als Begleitmusik in
einem Ritterfilm gehts ja gerade noch, aber in
Albumlänge?! Nein danke! Musikalisch wie handwerklich
gibt es aber nichts auszusetzen, und wem solche Mucke
gefällt, respektive sich einen Überblick zu dieser
Truppe verschaffen will, liegt hier genau richtig.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FOSCOR - Les Irreal Visions
Season of Mist/Irascible
Das fünfte Studioalbum der
Katalonier weckt ab dem ersten Lied eine gewisse
Hoffnung auf progressive Musik. Was das angeht, wird der
Hörer nicht enttäuscht. Die Truppe aus Barcelona macht
musikalisch auf jeden Fall etwas her und der progressive
Black Metal hat das gewisse Etwas in sich. Jedes
einzelne Lied hört sich überraschend gut an und das
Versprechen der Band, mit dem neuen Album «etwas
Magisches» zu veröffentlichen, wurde eingehalten. Umso
erstaunter bin ich am Schluss, da nichts vom Album
geblieben ist. Während dem Zuhören top, jedoch ohne
bleibenden Effekt, bin ich etwas enttäuscht von dieser
Scheibe. Leider kann ich mir nicht erklären, woran das
liegen mag. Dennoch möchte ich der Band eine gute Note
ausstellen, schliesslich war das Album während des
Hörens ein grosses Vergnügen für die Ohren.
Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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THE BRANDOS - Los Brandos Blue
Rose Records
Dreissig Jahre nach ihrem Debut
'Honor Among Thieves' und immerhin über zehn Jahre nach
dem letzten Album gibt es von The Brandos nun neues
Material auf die Ohren. Die nach Marlon Brando benannte
amerikanische Band ist bekannt für ihren Stilmix aus
Folk Rock und Rock'n'Roll, welche auch ihre grössten
Hits 'Gettysburg' und 'The Solution' auszeichnet. Anno
2017 beglücken The Brandos ihre Fans nun mit 'Los
Brandos'. Während Leadsänger und Gitarrist David Kincaid
beim Songwriting in der Vergangenheit häufig seine
irischen Wurzeln durchblicken liess, hat die neue
Scheibe - der Titel mag es bereits verraten - einen
starken spanisch-mexikanischen Einfluss. Dieser geht
sogar so weit, dass Kincaid ganze 5 Songs komplett in
Spanisch singt. Bei dem ruhigen 'Bella Encantadora' oder
dem knackigen 'Maligna Presencia' fällt das gar nicht so
sehr auf, wobei ich es bei den Eröffnungsstücken 'Señor
Coyote' und 'Querer A Los Niños' noch etwas
gewöhnungsbedürftig finde. Insgesamt gefallen mir die
englischsprachigen Stücke doch besser. So zeigen 'Suffer
In Silence' mit seiner herrlichen Melodie und 'Woodstock
Guitar', dass The Brandos alles in allem ihrer Linie
treu bleiben. Für Fans ist 'Los Brandos' sicherlich ein
Must-Have. Für Interessierte in Richtung neuerem Bruce
Springsteen (bei dem Vergleich mal das Spanische aussen
vor gelassen) ist es definitv 'reinschnupperwürdig'.
Juliane E.
Punkte:
7.0 von 10
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SINISTER - Gods Of The Abyss
VicRecords Der Re-Release ihres Kultdemos aus dem
Jahre 2005, erstmals als Silberling wie auch vinylischer
Schönheit, mit den Tracks 'The Grey Masscacre',
'Afterburner', Altruistic Suicide' und 'Men Down'. Die
Holländer aus Schiedam, welche seit 1989 unterwegs sind
und einfach beständigen, genialen Death-Metal
zelebrieren. Auf diesem Demo sind Aad (Vocals), Alex
(Guitars, früher Bass), Bas (Bass) und Paul (Drums)
wieder vereint. 'Gods Of The Abyss' reformierte die Band
erneut und brachte auch den Deal mit Nuclear Blast ein,
welcher bis heute Bestand hat. Sinister sind und waren
Vorreiter des Death-Metals, wie auch beispielsweise
Gorefest, Pestilence, Morbid Angel, um einige
Anhaltspunkte zu gewähren. Passendes Cover-Artwork von
Roberto Toderico (u.a. Asphyx, Soulburn, etc.).
Technischer Death-Metal, zwischen Thrash-, Death-Metal,
aber auch Grindcore-Elementen. Knallharte Growls,
excellentes Riffing gepaart mit grandiosen Soli wie auch
Arpeggi, Double-Bass-Drum-Attacken am Laufmeter gepaart
mit sattem Tieftöner-Riffing. Dieser Release ist nicht
nur für Fans, auch for angehende Death-Metal-Maniacs,
ein perfekter Einstieg. Death-Metal as it's best.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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YE BANISHED PRIVATEERS - First
Night Back In Port Napalm Records/Universal
Mit dieser Scheibe wird der
Metalhead überrascht. Die Band scheint mit harter Musik
wenig bis nichts zu tun zu haben, dennoch vermag sie es,
den Harten Typen zu überzeugen. Die aus Ümeå stammende
Folkband macht schöne, piratenmässige Songs, die sich
absolut hören lassen. Eine erste Enttäuschung ist die
Titelnummer 1, Annabelle, ein Lied, welches mit
einfachem, repetitiven Text glatt als Popsong durchgehen
könnte. Danach wird es aber besser und so auch die Laune
des Zuhörers. Obschon dies wahrscheinlich nicht die
erste Wahl eines Metalheads wäre, so könnte es doch die
Mittelalterfans überzeugen. Auf jeden Fall macht man mit
einem kurzen Reinhören nichts falsch. Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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NEKROMANT - Snakes & Liars Transubstans Records
Das schwedische Powertrio wurde 2011 unter dem Namen
Serpent gegründet, und wie die umtriebigen Nordmänner so
sind, haben sie keine Zeit verplempert und konnten vier
Jahre später schon eine EP und ein Full Length-Album
vorweisen. Inzwischen firmiert die Band unter dem Namen
Nekromant, was durchaus nachvollziehbar ist, gibt es
doch weltweit gemäss Encyclopaedia Metallum acht weitere
Truppen, die sich Serpent nennen, zwei davon in der
Heimat von Nekromant selbst. Der Namenswechsel war auch
in musikalischer Hinsicht taktisch geschickt, denn er
passt perfekt zum Old School-Heavy Doom des Trios. Wenn
sie zu den Instrumenten greifen, sind die Parallelen zur
Ozzy-Ära von Black Sabbath teilweise frappant, ein
Umstand, dem Sänger/Bassist Mattias Ottosson durch seine
stimmliche Nähe zum Madman noch zusätzlich Auftrieb
liefert. Aber ganz so unselbständig sind die Drei dann
doch auch nicht, denn sie können bei Bedarf auf der
einen Seite auch ordentlich Gas geben ("Stoned to Death,
Doomed to Die", "Snakes & Liars") und auf der anderen
Seite melancholische respektive balladeske Klänge von
sich geben ("Mardröm", "Never Saved", "Spelmannen"). Vom
bodenständigen Kracher bis hin zum absolut kitschfreien
Schmeichler ist also auf "Snakes & Liars" alles drauf,
was das Heavy Rock-Herz begehrt. Dennoch gelingt der
Band der Griff zu den Sternen noch nicht ganz, da sich
trotz der knappen Spielzeit (36 Minuten verteilt auf
neun Songs) gewisse Längen eingeschlichen haben, was
auch teilweise dem streckenweise etwas weinerlichen
Gesang anzulasten ist. Aber schlussendlich kommt das
Gesamtpaket gut an, was nicht zuletzt auch daran liegen
mag, dass man eine erdige, kraftvolle Produktion
auffährt, bei der man weitgehend auf Overdubs verzichtet
hat, was dem Ganzen ein gutes Live-Feeling verleiht.
Eine Kaufempfehlung wäre in diesem Fall etwas hoch
gegriffen, aber reinhören sollte man unbedingt mal.
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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tellrock: - Deep Black
Eigenvertrieb
Zur Einleitung gleich die
Neuerung: Tell heissen ab sofort tellrock:, in genau
dieser Schreibweise mit Doppelpunkt. Einerseits, weil
die Band auf den Plakaten sowieso immer als "Tellrock"
angekündigt wurde, andererseits, weil der Grafiker beim
Erstellen des "Deep Black"-Covers die Idee mit dem
Doppelpunkt hatte, was den Jungs offensichtlich gefiel.
Und obschon die Band seit über 20 Jahren eine Konstante
in der schweizerischen Rocklandschaft ist (und gefühlt
ebenso viele Ex-Mitglieder zählt), komme ich erst jetzt
damit richtig in Berührung. Vermutlich liegt das daran,
dass die Truppe rund ums einzig verbliebene
Gründungsmitglied Georgie Zsigmond (Gesang und Bass)
eben keine Metal, sondern eine Rockband ist. Der Opener
"Shiny White" bestätigt zunächst meine Vermutung,
tellrock: würden somit relativ simplen, straighten
Rock'n'Roll zocken, aber bereits das darauf folgende
"Ridin Home" belehrt mich eines Besseren. Die
einleitenden Keyboards katapultieren mich direkt zurück
in die Achtziger, Bridge und Refrain gehen sofort ins
Ohr und bleiben dort hängen, und das sehr geschmackvolle
Bass-Solo bildet das Sahnehäubchen auf diesem leckeren
Stück Rock-Candy. Und auch in der Folge offenbart sich
die Liebe der Band zu dezenten AOR-Tunes ("Middle Of My
Heart", "Over", das ganz leicht an Queen erinnernde "For
All Is True" etc.). Und damit es nicht allzu
voraussehbar wird, hat man mit "Rory" noch ein keltisch
anmutendes Instrumental eingeschoben, das vermutlich
Bezug auf den 1995 verstorbenen irischen Gitarrengott
Rory Gallagher nimmt, und im Mittelteil von "White Dope"
wagen sich die Jungs sogar auf leicht progressives
Terrain. "Deep Black" ist aufgrund der musikalischen
Marschrichtung mit viel Keyboards natürlich nicht der
ultimative Traums des Metallers, aber wer zeitlose
Rockmusik mag und ein Herz für Schweizer Bands hat,
kommt an dieser Scheibe nicht wirklich vorbei. Natürlich
wird auch diese Truppe nicht gegen die immense
internationale Konkurrenz ähnlicher Prägung anstinken
können, das sind dann einfach ganz andere Dimensionen,
aber ich denke mal, die vier Herren sind alt und
realistisch genug, um sich mit ihrem Achtungserfolg auf
dem Schweizer Binnenmarkt zufrieden zu geben. Dieses
schmucke Ding ist jedenfalls allemal eine Hörprobe wert.
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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SPACE WITCH - Arcanum HeviSike Records Die
Briten Space Witch zocken ganz okayen Doom/Stoner Metal
mit deutlichen Psych und Space Rock-Anleihen, für die
Sänger Peter Callaghan mit seinen elektronischen
Spielereien verantwortlich ist. Wobei man von Sänger im
eigentlichen Sinn nicht wirklich sprechen kann, denn die
paar gesprochenen oder in Tom Warrior-Art geschrienen
Worte auf "Arcanum" sind eher Mittel zum Zweck,
zusätzliche Geräusche zur grösstenteils glücklicherweise
instrumental gehaltenen Musik des Quartetts aus Stoke on
Trent. Das Erfolgsrezept, auf das die Band setzt,
manifestiert sich sehr schnell. In überlangen Tracks
(der gerade mal 6:05 Minuten dauernde Opener "Astro
Genocide" ist im Vergleich zu den anderen Titeln
geradezu der knappe "Ramones"-Song auf dieser Scheibe)
wird gerifft und gewabert ohne Ende, der hypnotisch
wirkende Repetitionsmodus ist dabei schon fast die
exzessiv eingesetzte Geheimwaffe. Glücklicherweise
schauen sie aber auch immer wieder über den
Fuzz-Tellerrand hinaus und setzen zuweilen überraschende
Elemente ein. Vor allem das sehr düstere Kernstück des
Albums "Cosmonoid" überzeugt in dieser Hinsicht, der
(synthetische) Chor darin sorgt für schaurig-schöne
Horrorstimmung, was dem eh schon unheimlichen Track noch
einen zusätzlichen Kick gibt. Diese 15:42 Minuten
beinhalten im Grunde genommen die Essenz von Space
Witch. So hangelt sich die Truppe geschickt durch ihren
Sound-Dschungel aus sich abwechselnden brachialen
Ausbrüchen, schleppenden Doomwalzen und rituell
anmutenden, sphärischen Synthieklängen, was das Anhören
der Platte zwar nicht einfacher macht, aber auf alle
Fälle interessant. Obligatorische Hörprobe für
Genrefreunde. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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WARNER DRIVE - Till The Wheels Fall Off Dead End
Exit Records Der Sitz der Band Warner Drive ist
Hollywood. Das lässt pauschal aufhorchen, da Legenden
wie Mötley Crüe und Guns'n'Roses eben auch aus dieser
Ecke aufbrachen, die Welt zu erobern. Ob es Warner Drive
aber reicht, international für Aufsehen zu sorgen, muss
stark bezweifelt werden. Die Formation bewegt sich in
der Schnittmenge von Neo Punk und Melodic Rock, das
Ganze mit einem aufdringlichen Pop-Appeal. Das könnte
durchaus funktionieren, funktioniert es doch auch bei
Green Day schon seit langem. Die ganze Geschichte ist
aber auch mehr oder weniger dem Trenddiktat von MTV
unterworfen, was der Glaubwürdigkeit widerspricht. Klar,
an Energie und Drive mangelt es den Jungs mit Sicherheit
nicht. Das Songmaterial lässt sich irgendwo im
unauffälligen, durchschnittlichen Bereich einordnen und
ist somit ebenfalls akzeptabel, wenn auch nicht
aufsehenerregend. Der effektive Schwachpunkt ist der
fehlende Dreck im Sound der Band, ebenso mangelt es an
Biss. Hatten die erwähnten Guns'n'Roses und Mötley Crüe
das Charisma eines schmutzigen Strassenköters, so besitz
Warner Drive die Ausstrahlung eines Pudels, der frisch
vom Hundefriseur kommt. Aber auch dieser kann bellen und
beissen, man nimmt ihn aber trotzdem nicht für voll.
Anyway, Fans von Rise Against, Sum 41, My Chemical
Romance, Papa Roach oder Offspring könnten durchaus
gefallen an der Band finden. Chris C.
Punkte:
6.8 von 10
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TEN - Gothica Frontiers Music/Musikvertrieb
Wer die Truppe um Sänger Gary Hughes liebt, wird
auch "Gothica" sehr schnell in sein Herz schliessen.
Auch wenn auf dem mittlerweilen 13. Album die
grossartigen Melodien etwas ins Hintertreffen geraten.
Noch immer haben Ten dieses irische Flair in den
Liedern, wie man es auch von Dare kennt. Die Stimme von
Gary geht tief ins Herz. Aber! Das Fehlen des
langjährigen Gitarristen Vinny Burns macht sich je
länger je mehr bemerkbar. Vinny war es, der früher immer
dafür sorgte, dass Ten nicht zu sehr in der Melodie
versanken, sondern noch immer eine hart rockende Note
präsentierten. Alleine "La Luna Dra-Cu-La" reicht nicht
aus, um "Gothica" zu einem Hammeralbum zu küren. Da
haben Ten mit den ersten beiden Scheiben oder
"Spellbound" und "Babylon" mehr zu bieten gehabt. Das
Ganze erinnert mich wirklich auch an den Dare-Auftritt
beim Sweden Rock Festival. Es kommt der Moment, an dem
man sich wünscht, dass nun endlich die Handbremse gelöst
wird und das Ganze wieder Fahrt aufnimmt. Tinu
Punkte: 6.8 von 10
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ANATHEMA - The Optimist KScope/Irascible
Mit dem elften Output namens 'The Optimist' stellen uns
die Liverpooler Anathema ein sehr interessantes,
progressives Werk vor, welches sehr inspiriert und
abwechslungsreich daherkommt. Angefangen haben Lee
(Vocals), Danny (Leadguitars & Keys), Vincent
(Rhythmguitars & Vocals), Jamie (Bass), John (Percussion
& Keys) und Daniel (Drums & Keys) als 1990 als
Death-/Doom-Combo (noch unter dem Namen Pagan Angel).
Nun, beinahe drei Dekaden später liefern Anathema mit
den elf Songs auf 'The Optimist' weit weniger Death &
Doom, dafür einiges an Progressive, Dark, Alternative
... Rock, kombiniert mit stilistischen, musikalischen
Elementen, welche man nicht als Metalfan erwartet,
sondern eher in die Electronica, ja sogar in die
Industrial-Ecke tendiert. Gewagt? Auf jeden Fall,
musikalisch wie auch die Umschreibung, dass 'The
Optimist' eine Art à la
Progressive-Alternative-Industrial-Electronica-Dark-Rock
Darbietung ist. Das tiefblaue Cover-Artwork spricht
eindeutig die musikalischen Werte auf 'The Optimist' an.
Sehr viel sphärische Elemente mit viel Keyboard, teils
Programming, aber stets sehr tragend, langsam aufbauend
und sich immer fortan steigernd zum Höhepunkt und gegen
Ende der Songs dann wieder nachlassend, beruhigend und
wunderbar endend. Herausragende Songs, welche man sich
auch als Anspieltipps gönnen kann, sind "Springfield"
und "Back To The Start". Sehr durchdachtes und
hervorragend produziertes Album, welches musikalisch mit
viel Überraschungen aufwartet. Meist sind eher die
ruhigeren, sphärischen Momente im Vorzug, getragen durch
die Keys. Dazu paaren sich cleane Gitarrenmomente und
Feelings, mit eher etwas spärlichen, fetten,
Metalklampfen. 'The Optimist' ist ein musikalisches
Gesamtwerk, welches man ohne weiteres als musikalisches
Theaterspektakel in 11 Akten verstehen darf. Die Drums
preschen nicht unbedingt in Double-Bass-Manier nach
vorne, nein, egal ob es die Gesänge, die dazugeholten
Violinen und Violas, die Gitarren, den Bass, die
Percussion oder die Keys sind, es stellt ein
musikalisches Konzept dar, welches man mehrmals anhören
sollte, um auch den geneigten Zugang zur musikalischen
Darbietung zu finden. Anhören auf jeden Fall, denn 'The
Optimist' musikalisch in eine Sparte zu drängen, ist
pure soundtechnische Vergewaltigung. Mit diesem Album
sprechen Anathema auch nicht-metallische Musikfreunde
an, ganz bestimmt. Wenn man literarisch ein Zitat
benamseln darf, dann würde ich diese Rezession
folgendermassen schliessen: "Tolstoi - Schwere Kost". So
verhält es sich auch mit diesem Werk: "The Optimist -
Schwere Kost". Leopold
Punkte: 6.7 von 10
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ALL 4 1 - World's Best Hope Frontiers
Music/Musikvertrieb
Ein weiteres Projekt aus dem Hause Frontiers,
natürlich vom Haus- und Hofproduzenten Alessandro Del
Vecchio soundtechnisch veredelt. Was will man mehr? Nun
ja, so langsam wird dies mit diesen Projekten aus dem
italienischen Stall doch ein bisschen zu viel. Speziell
wenn man bedenkt, dass man heute mit Tonträgerverkäufen
kaum mehr was verdient und ich davon ausgehe, dass All 4
1 NICHT touren werden. Wer ist alles dabei? Sänger Terry
Brock (Strangeways, Giant), Bassist Robert Berry
(Alliance), Gitarrist Gary Pihl (Alliance, Sammy Hagar)
und Schlagzeuger Matt Starr (Mr. Big, Ace Frehley)
sorgen für handwerkliches Können. Songtechnisch befindet
sich der Vierer irgendwo zwischen Giant, Strangeways und
Guild Of Ages sowie eine Spur Journey. Also Kraftfutter
für alle AOR-Fans. "Cyanide", "Show Me The Way", "Walk
Alone" und "Never Back Down Again" rocken mit starken
Melodien. Daneben gibt es viel Balladeskes, wie man sich
das von den AOR-Truppen gewohnt ist. "World's Best Hope"
ist sicher ein Album, das mit vielen tollen Momenten auf
sich aufmerksam macht, aber daneben merkt man der Platte
auch an, dass es eben NUR ein Projekt ist. Bedeutet,
dass eine solche Scheibe für die Treusten der Treuen die
Offenbarung, für alle anderen kaum von Bedeutung sein
wird. Persönlich finde ich das Album sehr gelungen, muss
aber gestehen, dass ich mir lieber Truppen wie Treat,
Europe oder dann gleich Ratt anhöre, weil die eben mehr
rocken. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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WEAPÖNIZER – Lawless Age 20 Buck Spin Ein
liebevoll gestaltetes Cover ist einfach das Tüpfelchen
auf dem i, das Sahnehäubchen obenauf. So haben
Weapönizer aus Colorado bei ihrem Zweitwerk etwas
richtig gemacht: Das Cover von Perturbator Mastermind
James Kent gestalten lassen. Die Musik selbst lässt sich
mit Black Thrash ziemlich passend beschreiben, viel mehr
gibt es dann aber leider auch nicht. Venom und Slayer,
einen Hauch Sodom, und fertig ist das Gebräu. Dem D-Beat
sollte man also genauso wenig abgeneigt sein wie
Blastbeats und harten Breaks, um das ganze irgendwie
auch gemeinsam in einem Lied unterzubringen. Gerade zwei
Lieder schaffen es knapp über vier Minuten, der Rest
rumpelt bei knackigen drei durch das Gehölz. Länger
würden es die Riffs aber auch kaum bringen, so eingängig
zum Beispiel ‘Gangrene’ auch ist, über längere Zeit
würde der Song zermürbend. Das Genre hat mit Aura Noir,
Desaster, Sathanas und so weiter aber bereits sehr
starke Kandidaten am Start, wodurch mittelmässige Songs
halt nicht für eine hohe Wertung ausreichen. Das Album
macht Spass, aber kaum ein Lied hat besondere Erwähnung
verdient oder müsste unbedingt gehört werden.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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CONVEYER - No Future Victory Records
Metalcore, aus Wisconsin, genauer gesagt aus Eau Claire
wird uns mit dem Zweitling 'No Future' von CONVEYER
vorgesetzt. Elf Songs, welche Fans besagter Stilrichtung
in Ekstase versetzen könnte. Als Highlight ist mir 'No
Future', der Titeltrack des Albums, hängen geblieben
ist. Die Produktion kommt knüppelhart rüber, sauber
produziert, knackig eingespielt. Danny (Vocals), Ty
(Guitars), Jared (Guitars), Jake (Bass) und John (Drums)
bewegen sich sehr homogen als Metalcorer, denn das
Zusammenspiel ist auf allen elf Songs gut herauszuhören.
Ty & Jared spielen harmonisieren sehr gut miteinander,
ergänzen sich auch sehr gut im Riffing, spielen die
Conveyer-Metalcore-Wand. Aber auch Jake und John
präsentieren eine saubere Rhythm-Section, beinahe
fliegende, double-bass-schweisstreibende Fills und
Attacken werden mit einem notentanzenden Bass perfekt
untermalt und ergänzt. Danny screamt und shoutet sich
förmlich sein Kehlköpfchen aus dem Hals, platziert es
direkt am Mikrofon und zieht's sich nach jedem Track
wieder rein, um es in Wut und Aggression zu baden, um
dann sogleich wieder die Harke rauszuziehen. Mit einem
sehr sozialkritischen Cover-Artwork, welches die Lyrics
perfekt bildlich darstellt. Well, Core-Parties sind mit
'No Future' eine gute Sache. Leopold
Punkte: 6.0 von 10
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INSATIA - Phoenix Aflame Pitch Black Records
Das vielversprechende Albumcover der
Amerikanisch-Kanadischen Symphonic Metal Band Insatia
birgt leider eine gewisse Enttäuschung. Die ganz nette
Musik scheint irgendwie nicht ganz ausgewogen zu sein,
so stimmt in meiner Optik das Verhältnis zwischen den
harten Klängen und dem sanften Gesang oftmals nicht
überein. Zoë Federoffs Stimme ist sehr sanft, fast zu
sehr. Das Schöne am Symphonischen Metal ist ja diese
Mischung, jedoch muss der hohe Gesang eine gewisse Power
ausstrahlen. Diese kommt zwischendurch hervor, über das
gesamte Album hinweg ist sie jedoch nicht ausreichend
oft zu Hören und teilweise kommt der Gesang auch
weinerlich rüber, was das Hörerlebnis etwas negativ
beeinflusst. Die Melodien sind auf jeden Fall schön und
zeigen solide Qualität. Trotzdem wirkt das Gesamtbild
etwas langweilig und ist leider nicht das, was man von
einem Album dieser Art erwarten könnte. Monika M.
Punkte: 6.0 von 10
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NICKELBACK – Feed The Machine Ear Music/Phonag
Die guten Herren aus Kanada werden wohl immer ein
Streitfall bleiben, da können sie sich noch so sehr
anstrengen. Waren sie ursprünglich mal sehr in der
Rock-Szene gefragt (man nehme nur den Klassiker „Leader
Of Men“ als Paradebeispiel, oder „Never Again“ als
Statement gegen häusliche Gewalt), sind sie immer mehr
in die kommerzielle Richtung abgedriftet. Das hat sich
nun mit „Feed The Machine“ nur bedingt geändert. Klar,
die allgemeine Grundhaltung ist wieder härter geworden,
die Gitarren stehen mehr im Vordergrund und Chad Kroeger
singt rauher sowie angepisster, wie auch schon. Die
ersten beiden Tracks „Feed The Machine“ und „Coin For
The Ferryman“ dreschen dann auch ganz ordentlich, aber
mit „Song On Fire“ wird dann wieder die übliche,
radiotaugliche Masche namens Ballade ausgepackt – das
hatte man früher eindeutig besser, weil glaubwürdiger
drauf. „Must Be Nice“ tönt dann wie von den Scheiben
„Here And Now“ oder „No Fixed Address“, modern und glatt
bis zum Abwinken – da helfen auch die nett anzuhörenden
Soli nix. So geht es dann weiter. Nun, es bleibt
anzumerken, dass sich Nickelback wieder in eine gewisse
härtere Richtung bewegt haben – aber der Anteil an
radiotauglichen Melodien, der Aufbau und die
Ausgestaltung des Gesamtbildes bewirkt, dass man die
Jungs nach wie vor in die Ecke „etwas härtere
Radio-Rock-Mucke“ stellen wird. Bleibt zu hoffen, dass
man sich vielleicht eines Tages komplett wieder in die
‚richtige‘ Richtung bewegen wird – bis dahin ist der
Sound ganz nett für Zwischendurch, aber ohne grössere
Ecken und Kanten. Schade. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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FOGALORD - Masters Of War Limb Music Die
Spreu hat sich vom Weizen getrennt! So jedenfalls
behauptet es das Promoscheibe zum zweiten
Fogalord-Album. Limb Music betrachtet ihre italienischen
Epic/Power-Metaller natürlich als Weizen. Dermassen klar
ist die Sache aber bei Weitem nicht. Zwar haben sich die
Kompositionen seit dem Erstwerk 'A Legend To Believe In'
zum Besseren gewandelt, trotzdem besitzt diese Ernte
noch zu viele störende Fremdstoffe. Oder mit anderen
Worten: So weizig wie es beworben wird, ist 'Masters Of
War' nicht. Die elf Kompositionen besitzen durchaus
positive Ansätze und lassen mit ihrer Mischung aus
eingängigen Melodien, Heavy Metal, Folk, Dramatik und
Klassik kurzzeitig aufhorchen. Das Konzept macht vor
allem dann Sinn, wenn man sich die einleitenden Texte im
Booklet zu Gemüte führt. Sänger und Bandcheffe Daniele
Bisi müht sich redlich, die selber komponierten Lieder
würdig zu interpretieren. Das gelingt ihm auch über
weite Strecken. Zudem lässt er viel Platz für Musik ohne
Gesang, was dem Gesamteindruck zu Gute kommt. Den
Kompositionen fehlt es aber an Biss und Eingängigkeit.
Was beim ersten Hören noch begeistert, verliert mit
zunehmenden Rotationen an Reiz. Die Lieder klingen bei
genauem Hinhören super, dudeln aber insgesamt zu sehr
vor sich her. Bester Beweis dafür ist wie beim
Vorgängeralbum das längste Lied. Diesmal hört es auf den
Namen 'The Swords Will'. Was hier zusammen gebastelt
wird, will sich mir schlicht nicht erschliessen.
Vielleicht gehöre ich aber auch nur zu den Banausen, die
den Weizen nicht sehen, wenn sie ihn vor sich haben. Für
mich bleiben Fogalord auch auf ihrem zweiten Album
Spreu. Wobei ich diese liebevolle Band in der Szene
nicht missen möchte. Denn bei aller Kritik zum
Gesamtergebnis ist 'Masters Of War' ein liebevolles Werk
von richtigen Metal-Fans. Dass es dabei Luft gegen oben
gibt, soll Fogalord nicht daran hindern, es immer und
immer wieder zu versuchen. Denn wahre Metalfans lassen
sich nicht unterkriegen! Szeneanhänger mit knappem
Budget können aber dieses Werk getrost verzichten.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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VÖLUR -Ancestors Prophecy Productions Mit
Völur findet sich ein weiterer Vertreter in der Rubrik
"Exotische Instrumente im Metal"-Kosmos ein. Was Völur
auf ihrem neuesten Album bieten, ist Avantgarde par
excellence! Der erste Track fängt mit einem leisen
Glockenspiel an und wird von meditativem Mönchsgesang
begleitet. Das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn
wenn man so richtig eingedöst ist, holen einem die Death
Metal-Growls und eine Geige, die als Folterinstrument
eingesetzt wird, wieder zurück in die bittere Realität!
Diese Geige, die wie eine Kreissäge klingt, bringt mich
fast um den Verstand und bei zu langem Konsum ist der
Wahnsinn garantiert! Interessant ist das Dargebotene der
vier Tracks irgendwie schon, wenn auch die einzelnen
Puzzleteile nicht wirklich zusammen passen und zu keinem
richtigen Track verschmelzen! Für mich ist die Musik von
Völur einfach nur Kunst, die einem gefällt oder nicht.
Ich höre sehr viel wirklich schräge Musik, aber Völur
können mich mit "Ancestors" nicht wirklich abholen, weil
mir der rote Faden in ihrer Musik fehlt. Wem könnte
Völur gefallen? Sicher nur ganz aufgeschlossenen
Metalheads, die immer auf der Suche nach etwas ganz
Speziellem sind. Ob die Geige als Instrument für Metal
wirklich unverzichtbar ist, lasse ich jetzt mal offen!
Vielleicht greifen jetzt die Kids nicht mehr zur
E-Gitarre, sondern zur Geige und lösen so einen
unaufhaltsamen Trend aus? Wer weiss das schon! Ich
verschone auf jeden Fall meine Mitmenschen und greife
lieber zur Kreissäge, mit der ich den selben Sound
erzeugen kann! Roolf
Punkte: 6.0 von 10
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THE MIDNIGHT GHOST TRAIN - Cypress Ave. Napalm
Records/Universal Nanu - Hat etwa irgendjemand
dem bisher so zügellos rockenden Stoner/Sludge Trio
geraten, sich musikalisch etwas zu mässigen? Oder
entspringt die Idee einer stilistischen Kurskorrektur
der Band selbst? Im ersten Fall würde ich der
betreffenden Person zu gerne einen Arschtritt verpassen,
im zweiten Fall muss ich wohl oder übel damit leben,
dass The Midnight Ghost Train nicht mehr das sind, was
sie mal waren. Schon der sehr ruhige Opener "Tonight"
kündigt das Unheil an, das schliesslich in jazziger
Bar-Hintergrundmusik ("Break My Love") und einem leicht
funkigen Irgendwas namens "Lemon Trees" gipfelt. Und so
geht es heiter weiter. In "The Boogie Down" wird in
bester James Brown-Manier gefunkt, Bläser inklusive, und
dazu rappt ein gewisser Sonny Cheeba seine Weisheiten
des Tages runter, "Black Wave" ist eine weitere,
semiakustische Tom Waits-Erinnerungsnummer, die dich
richtig schön runterzieht und miese Stimmung verbreitet.
Das dezentes Western-Flair verbreitende "The Echo"
schlägt in eine ähnliche Kerbe, da vermag die zeitweise
mächtig bollernde Gitarre auch nichts mehr zu retten.
Schliesslich schlurfen die drei besänftigten Amis mit
dem bluesigen "Can't Let You Go" über die Ziellinie und
hinterlassen einen ratlosen Schreiberling. Was das alles
soll? Das wissen alleine die drei Interpreten. Fakt ist,
dass das dereinst dermassen räudig lärmende Trio viele
neue Fans gewinnen - aber noch mehr alte Fans vor den
Kopf stossen und folglich verlieren wird. Die Band hatte
im Vorfeld einige Überraschungen angekündigt, aber
dieser Schuss ist meines Erachtens gehörig nach hinten
losgegangen. "Cypress Ave." ist für mich ein einziger
Rohrkrepierer, die grösste Enttäuschung des Monats, und
ich erwarte beim nächsten Longplayer vom einstigen
Powertrio nichts Geringeres als eine Rückbesinnung auf
alte Werte, andernfalls ist die Band für mich gestorben.
Mirko B.
Punkte:
5.5 von 10
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OBSCURITY - Streitmacht Trollzorn Die
deutsche Kraftmaschine Obscurity kehrt mit dem 8ten
Studioalbum zurück und demonstriert die harte
Vikinger-Power. Mit verschiedenen Einflüssen hört sich
das Album interessant an, mit der Zeit wird das
Gesamterlebnis jedoch etwas mühsam und langatmig. Die
Härtedemonstration verleidet nach ein paar Liedern ein
Wenig und die Songs scheinen sich nun sehr ähnlich zu
sein, ja fast identisch zu sein. Die 45 Minuten
Tonmaterial ziehen sich gegen Ende immer mehr in die
Länge und leider vergeht der Spass ein wenig. Dies ist
sehr schade, zumal die Songs sehr gut klingen und
musikalisch alles richtig gemacht worden zu sein
scheint. Dennoch ist diese Scheibe einen Versuch wert.
Monika M.
Punkte:
5.5 von 10
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BELTEZ – Exiles, Punished… Rejected Bret Hard Rec.
Pleck Mettl aus toitsen Landen, ja, das soll’s
geben. Ist ja nun nicht das erste Mal, ne? Beltez werfen
mit „Exiled…“ ihr drittes Werk auf den Markt, und es
klingt, wie es beschrieben wird. Black Metal mit einer
melodischen Schlagseite, die Herren verstehen ihr Werk
und dies erschallt ordentlich produziert aus den Boxen.
Erst wird man beinahe sanft mit dem Intro „Prelude“ in
Sicherheit gewiegt, bevor es dann mit „Adamantinarx“ in
die Vollen geht. Raserei par excellence, immer wieder
mit ruhigeren Abschnitten unterbrochen, dazu die
kreischende Stimme des Sängers. Und genau bei dem guten
Herrn muss ich persönlich anmerken: Das wirkt auf die
Dauer sehr monoton! Da habe ich schon andere Bands in
dieser Richtung rezensiert oder gehört, und es ist
tatsächlich machbar, dass man melodisch growlen kann.
Gut, beherrscht nicht jeder, klar, wollte es einfach nur
mal erwähnt haben. Fazit: Wer auf angeschwärztes Metall
steht und mit monotonem Gegrowle klarkommt, der kann mal
ein Ohr riskieren. Ich riskiere da lieber noch einen
Blick in meinen Kühlschrank, ob noch n Bier da ist.
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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BLIND SEER - Apocalypse 2.0 Massacre
Records/Musikvertrieb Dies ist das Debut-Album
der drei Musiker aus Belgien. Nach einer EP im Jahre
2015 kommt nun der erste Longplayer von Wan, Asthar und
J-Mo. Und die Musik - Hmm, ich weiss nicht so recht, hab
mir das Teil jetzt zwei Mal reingezogen, und ich kann
mich an keinen einzigen Refrain erinnern, es bleibt
einfach nichts hängen. Das liegt wohl an den nicht so
spannenden Gesangslinien und auch am etwas langweiligen
Gesang von Wan. Seine Stimme hat irgendwas von Paul Di
Anno, nur langweiliger. Da sieht man mal wieder, wie
wichtig der Gesang ist. Die Musik ist ganz ordentlich
gespielt, aber auch nichts Besonderes. Vielleicht etwas
in die Richtung von Manilla Road. Und auch nach
mehrfachem Durchhören bleibt immer noch nichts hängen.
Der beste Song ist noch das David Bowie-Cover "Starman",
hier ist auch der Gesang recht gut ausgefallen. Ich
hätte mir mehr Tracks in dieser Richtung gewünscht. So
bleibt nur ein zwiespältiger Eindruck der Belgier
hängen, schade. Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
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MANILLA ROAD - To Kill A King Golden Core
Records/ZYX Music Ja, ich gestehe. Ich bin kein
Grieche und kann den Legenden-Kult, den diese Leute um
Manilla Road machen, nicht nachvollziehen. Okay, die
Truppe um den singenden Gitarristen Mark Shelton ging
immer ihren ureigenen Weg und liess sich durch nichts
davon abbringen. Aber seien wir ehrlich, darf man dem,
was uns Mister Shelton als Gesang verkaufen will
gutheissen? Die Erfinder des Epic-Metals kreuzen mit dem
18. Album um die Kurve und werden ihre Fans erneut
grenzenlos begeistern. Für mich bleiben die Songs kaum
hängen. Der packende Moment fehlt ebenso, wie in meinen
Ohren der Wiedererkennungsgrad. Denn nach dem Durchhören
der Scheibe bleibt kaum was hängen, ausser dem nasalen
Gesang. Klar True Metal-Fetischisten werden mir dafür
die Pest an den Hals wünschen, aber ehrlich liebe
Freunde der gepflegten Tanzmusik. Wie gross ist der
Erfolg, den die Amis in den letzten Jahrzehnten für sich
einheimsen konnten? Eben, und da gibt es bessere
Truppen, die weitaus mehr an den Tag legen, wie zum
Beispiel Hittman oder Fifth Angel. Und die konnten
wenigsten Lieder schreiben, die man sich immer und immer
wieder gern anhört. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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HELFIR – The Human Defeat My Kingdom Music
Oha, ein Soloprojekt mit ambitiösen Ansätzen, das kann
man vom Italiener schon behaupten. Doch bereits beim
Opener überzeugt die Stimme nicht, weder mit den Growls
und noch viel weniger bei den gesungenen Stellen.
‘Light’ dümpelt dahin und ‘Tide’ macht es ihm gleich,
auch wenn man hier mit viel gutem Willen Ähnlichkeiten
zu Opeth oder Katatonia raushören kann, so fehlt es der
Stimme an Volumen und Ausdruck, der Sound klingt zu
verkrampft und gewollt. Auch ‘Protect Me’ ist mehr ein
weichgespülter Aufguss von bereits Gehörtem. Die Ansätze
mögen ganz in Ordnung sein, aber ein richtiger Sänger
wäre nötig, damit der Sound mehr Eigenständigkeit,
Charakter und Gefühl bekommt. Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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RAVAGE - Return Of The Spectral Rider
(Re-Recording) Society For World Wide Ravage
Recordings Ravage aus Boston formierten
sich bereits Mitte der 90er Jahre, um ihren Heavy Metal,
der unüberhörbar eine Mischung aus Judas Priest und Iron
Maiden darstellt, unters Volk zu bringen. Ihre wohl
bekannteste Veröffentlichung war dann das 2005 in
limitierter Auflage erschienene 'Return Of The Spectral
Rider', welches man nun hier wieder in den Händen halten
kann. Allerdings kommt die Scheibe nicht als Re-Release,
sondern als Re-Recording heraus. Da ihre damalige
deutsche Plattenfirma immer noch im Besitz der Aufnahmen
ist und es sich als schwierig erwies, diese zu bekommen,
entschied sich die Band, 'Return Of The Spectral Rider'
in alter Besetzung noch einmal komplett neu
einzuspielen. Nicht nur, dass das Album jetzt in einem
neuen Soundgewand daherkommt, denn es wurde auch noch
durch ein Intro erweitert, die Song-Reihenfolge wurde
vollständig umgebaut und sogar das Albumcover ziert nun
ein ganz neues Artwork. Insgesamt muss man sagen, dass
Ravage mit dieser Entscheidung alles richtiggemacht
haben.
Wer das Original kennt, weiss, wie
schlecht und blass der Sound war und auch das Cover
zeigte nur einen eher mies gezeichneten Motorradfahrer
mit einer Art Fackel in der Hand. Jetzt macht schon
alleine die Aufmachung deutlich mehr her und die Songs
drücken mit viel mehr Power aus den Boxen, wobei hier am
meisten die Gitarren profitierten. Allerdings muss ich
sagen, dass der neue Sound die Platte und die Songs an
sich auch nicht wirklich besser gemacht hat. Auch wenn
ich 'Return Of The Spectral Rider' nie als eine
schlechte Scheibe bezeichnen würde, so fehlt ihr doch
ein ganzes Stück an Innovation und wirkt spätestens nach
dem zweiten Hördurchlauf eher langweilig als aufregend.
Zwar sind 'Curse Of Heaven', 'Bring Down The Hellhammer'
oder 'The Wicked Way' recht gute Metal-Songs, reichen
mir schlussendlich aber nur, um sie als durchschnittlich
zu beurteilen. Ich kann auch nicht wirklich sagen, woran
es hapert, aber die Scheibe wirkt als Ganzes sehr lau
und kommt ohne wirkliche Höhepunkte aus. Dieser
klassische Heavy Metal, wie ihn Ravage spielt, wird für
mich heute von dutzenden jungen Bands mit viel mehr
Energie zelebriert und das Ergebnis ist in den meisten
Fällen sehr viel spannender und besser. Wenn ich dieses
Album bewerten müsste, käme es wohl nicht über die 5
Punkte hinaus. Einen kleinen Bonus würde ich dann
allerdings doch noch für die neue Aufmachung und den
überarbeiteten Sound geben. Sascha Sch.
Punkte:
keine Wertung
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SIKTH – The Future In Whose Eyes? Millenium Night
Da hat sich ehrlich gesagt nicht allzu viel
verändert – meiner Meinung nach spielen Sikth nach wie
vor in der Core-Ecke, meinerseits liebevoll auch
‚Kiddie-Ecke‘ gennant, weil der Sänger immer noch gerne
so kindlich-hoch in der Gegend herumschreit. Man hat
sich auch nicht von seinen Wurzeln entfernt und spielt
Metal respektive Core, der sehr vertrackt und für mich
verwirrend daherkommt. Schlecht ist die Chose beileibe
nicht, aber für Leute wie mich ist der Sound ohne
erkennbaren roten Faden schlichtwegs zu anstrengend und
praktisch unverdaulich. Wer sich aber mit beispielsweise
mit Meshugga, System Of A Down und Konsorten was
anzufangen weiss, der sollte sich die neue Sikth-Scheibe
mal anhören. Ich suche derweil mal weiter nach
Kopfschmerztabletten. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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CKY - The Phoenix eOne/Musikvertrieb Es war
einmal vor langer Zeit, genauer gesagt im Jahre 1998,
als CKY mit ihrem rauen, anarchischen Hard Rock-Sound
alles in Schutt und Asche legten. Der Name CKY steht für
Camp Kill Yourself und mit dem Wissen, dass es sich beim
Drummer der Band um den Bruder von 'Viva La Bam- und
'Jackass'-Darsteller Bam Margera handelt, dem leuchtet
auch der Bandname ein. Tief verwurzelt in der
Skate-Punk-Kultur, bestimmte diese auf und neben der
Bühne CKY's Party-Lifestyle und kostete sie einige
wichtige Beziehungen. Mit 'The Phoenix' erstehen CKY
jetzt sozusagen aus ihrer eigenen Asche und liefern
rauen, aber leider auch etwas langweiligen Alternative
Rock frei Haus. Die akustische Wiedergeburt ist zwar
genau so funky und dekadent wie der Strip-Club, in dem
die Platte entstand, aber leider auch genauso öde und
abwechslungslos wie ein Sandsturm in der Wüste. Chad I
Ginsburg, Gitarrist und Sänger der Band, übernimmt die
Rolle des Frontmanns und beweist, dass auch er selbst
die vakante Stelle ausfüllen konnte. Zu ihm gesellt sich
sein langjähriger Weggefährte, eben der besagte Bruder
Jess Margera, als Schlagzeuger. Das Duo holte sich noch
Matt Deis (Ex-All That Remains) ins Boot, welcher
bereits 2005 für CKY den Bass bediente. Die
Gitarrenarbeit ist das Einzige, was auf 'The Phoenix'
teilweise positiv auffällt. Wo sie genau stehen mit
ihrer Platte, ist schwer zu sagen. Ich denke aber, dass
sie mit den acht neuen Songs in den USA mehr Erfolg
haben werden als Hierzulande. Das Album wurde übrigens
in den weltbekannten Rancho de la Luna-Studios in
Kalifornien aufgenommen, in dem bereits die Queens Of
The Stone Age oder Fu Manchu ihre Alben aufnahmen. Dies
ist aber leider noch kein Garant für bahnbrechenden
Erfolg. Oliver H.
Punkte:
5.0 von 10
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BROADSIDE - Paradise Victory Records Bei
der Neuerscheinung aus Richmond, Virginia, habe ich sehr
gemischte Gefühle. Das neue Werk zählt für mich
definitiv zur Kategorie Easy Listening; es klingt etwas
geeky, definitiv poppig mit Core-Einfluss und sehr
frisch. Leider ist der Sound aber auch sehr
radiotauglich und somit auf die Masse ausgerichtet. Ich
bin überzeugt, dass Mainstream-Radiohörer, welche sich
nicht in unseren Genres auskenne, dies als echten Rock
bezeichnen werden. Obschon das Album irgendwie
interessant klingt und gute Laune macht, hat die Musik
recht wenig Anspruch und das Album wirkt langatmig. Es
bleibt nichts hängen, wenn auch die Melodien ziemlich
ansprechend sind. Die Band macht wäre live sicherlich
ein Erlebnis. Monika M.
Punkte:
5.0 von 10
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PAPA ROACH – Crooked Teeth Eleven Seven
Music/Warner Music Einerseits war ich sehr
erfreut, als ich erfuhr, dass die Küchenschaben ein
neues Album auf den Markt bringen würden – und
andererseits war ich auch sehr skeptisch, weil mir
persönlich die letzten Entwicklungen zu sehr in Richtung
Moderne gegangen sind. Nun, was soll ich sagen? Man hat
sowohl einen Schritt zurück, als auch einen nach vorne
gemacht. Wie angekündigt hat sich Jacoby Shaddix seine
Rap-Anteile sehr nach oben geschraubt, was, wie zu
erwarten, Nostalgie-Gefühle weckt und an die Zeit zu
„Infest“ oder „LoveHateTragedy“ erinnert. Nun, die
modernen Anleihen sind logischerweise ebenso kaum zu
überhören, was mir persönlich etwas sauer aufstösst. Wer
das mag, dass der Sound sehr konstruiert und ohne Ecken
und Kanten daherkommt, der hat vermutlich keine Probleme
mit „Crooked Teeth“. Es gibt aber immer wieder
Ausreisser, welche die Scheibe sehr interessant machen,
man nehme beispielsweise „Help“, das zwar ebenfalls
modern ertönt, aber ein authentisches Grundgefühl
vermittelt. Erinnert an die Zeiten zu „Hollywood Whore“.
Oder „Sunrise Trailer Park“, das sehr im Stile von
Everlast daherkommt – nette Abwechslung! Im Gegenzug
hätte solche doch sehr kommerzielle Mucke namens
„Periscope“ nicht zwingend sein müssen, zumal bei den
Rock- und Metal-Affinen Zuhörern kaum jemand wissen
wird, wer denn die Gastsängerin namens Skylar Grey ist.
So. Kommen wir zur Punktevergabe: Die Tatsache, dass
dieses Werk doch sehr durchwachsen ist, kommen wir auf
gute 7.0 Punkte. Da das Label es aber komplett verpennt
hat, der MetalFactory die Soundfiles rechtzeitig
zuzustellen (trotz mehrfacher Nachfrage und einem
ursprünglichen Release-Termin im Mai 2017), ziehen wir
hier knapp 3 Punkte ab. Denkt euch einfach die
restlichen Punkte dazu, wenn ihr euch für „Crooked
Teeth“ interessiert. Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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LIMBONIC ART – Spectre Abysm Candlelight records
Auch am Bösen nagt der Zahn der Zeit und nach der
Auflösung und Wiederauferstehung von Limbonic Art ist
schlussendlich nur noch Deamon übrig geblieben, der nun
sieben Jahre nach dem letzten Release „Phantasmagoria“
mit „Spectre Abysm“ erneut Kohle ins Höllenfeuer
schaufelt. Doch die Flammen des opulenten Symphonic
Black Metal sind bei Limbonic Art längst erloschen,
selbst wenn auf „Spectre Abysm“ mal kurz noch Chöre oder
Orgeln zu hören sind, so ist der Output höchstens noch
ein Schatten früherer Glanztaten. Gekocht wird noch auf
Sparflamme und selbst bei dem Ansatzpunkt „Spectre
Abysm“ roh und nach purem Black Metal ertönen zu lassen,
so präsentiert sich uns hier weniger die eiskalte Essenz
des Bösen, sondern mehr ein aufgewärmtes „Riff-Süppchen“
aus den 90er Jahren. Nicht das „Spectre Abysm“
grundsätzlich schlecht wäre, es blitzt durchaus eine
schwarze, teils sogar hypnotische Atmosphäre durch und
man kann das Album wirklich auch mögen, doch
schlussendlich fehlt es an Höhepunkten, Spannung und
Biss um einen bleibenden Eindruck in den Eingeweiden zu
hinterlassen. Ich möchte nun auch nicht respektlos
erscheinen und „Spectre Abysm“ als belanglos abstempeln,
aber vielleicht sollte sich Deamon ernsthaft überlegen
Limbonic Art in den Ruhestand zu senden und das füttern
der Höllenfeuer den Jungen überlassen. R.K.
Punkte:
4.0 von 10
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BARDSPEC – Hydrogen By Norse
Bardspec ist das Soloprojekt von Enslaved Gitarrist Ivar
Bjørnson. Damit ist auch der einzige Bezug zum Metal
hergestellt. Es fehlen Gitarren und ‘echte’ analoge
Instrumente, dominiert wird das Album von Synthesizern
und E-Drums. So klingt ‘Bone’ nach einem Song, der auch
in einer Lounge laufen könnte. Trotz der Offenheit
gegenüber Avantgarde stösst mir hier jedoch der
elektronische Rhythmus beim ersten Lied noch auf. ‘Fire
Tongue’ wäre genauso wie ‘Gamma’ als Soundtrack für ein
Weltraumvideospiel geeignet. Die simulierte Leere, die
klangliche Weite, der Bordcomputer. All das deutet
dezent auf die Beobachtung einer neuen, fremden Welt
jenseits unseres Sonnensystems hin. Das zieht sich auch
die nächsten beiden Lieder so hin, was ich damit
anfangen soll weiss ich nicht so recht. Schlussendlich
ist die Musik so weit weg von Metal, dass ich kaum etwas
darüber schreiben kann. Ich hoffe nur, dass sich die
Promoter in Zukunft wieder überlegen, wohin sie ihre
Künstler verteilen. Enslaved werden ihre Alben ja auch
nicht an ein Magazin für Club Musik verschicken.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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BADGE - If It Hurts It Must Be Good Pride & Joy
Music 'If It Hurts It Must Be Good' ist die
bereits dritte Scheibe des schwedischen Trios Badge. Die
vielversprechende Soundbeschreibung Hard/Blues/Classic
Rock entpuppt sich jedoch sehr schnell als wilder,
wirrer Stil Mix, der mich alles andere als begeistert.
Hier passt wirklich gar nichts zusammen! Es klingt, als
könne man sich nicht entscheiden, wonach ein Song
klingen soll, deshalb wird einfach alles zusammen
geworfen. Eingängigkeit sucht man hier vergeblich. Nun,
bezeichnen wir es charmant mal als experimentell - mit
SEHR vielen Slide-Gitarren! Wo bei 'Trapdoor' oder 'In
The Eye Of The Storm' anfangs noch Hoffnung aufkommt,
wird diese sogleich durch komische Gitarrenparts und ein
Schlagzeugrauschen zunichte gemacht. 'We Will See Light'
erzeugt eine ganz seltsame, unwohle Stimmung. Hat man
sich dann bis zu Track 7 der 9 Songs durch gerungen,
kommt mit dem fürchterlichen 'Step Aside' der Tiefpunkt.
Für 38 Minuten Spielzeit braucht man hier wirklich
Durchhaltevermögen, für einen zweiten Hördurchlauf sogar
ordentlich Selbstdisziplin. So hart es klingt, aber 'If
It Hurts It Must Be Good' landet bei mir auf dem 'Musik,
die die Welt nicht braucht'-Stapel. Juliane E.
Punkte:
1.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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