Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ICED EARTH - Incorruptible Century
Media/Universal Nach einem typischen,
majestätischen Iced Earth-Intro, schreit Sänger Stu
Block den Opener "Great Heathen Army" ein. Tja, die Amis
sind momentan in einer kreativen Hochphase, die ganz zu
Beginn ihrer Karriere seinen Einstieg und mit den beiden
Scheiben mit Tim Owens als Sänger seine Fortführung
fand. Schon beim Start zum neuen Album sind es wieder
die heftigen Riffs von Jon Schaffer, die melodischen
Gitarrenharmonien und packenden Soli von Neugitarrist
Jake Dreyer und die unglaubliche Rhythmusarbeit von
Bassist Luke Appleton und Trommler Brent Smedley. Mit
Stu hat die Truppen einen Shouter, der nicht nur die
Phase von Tim und die (bei den Fans sehr beliebte)
Stimme von Mat Barlow bestens singen kann, sondern auch
mit seinen Gesangsmelodien überzeugt. Wahnsinnig, was er
alles bei "Black Flag" raushaut und dabei seine beiden
Vorgänger und sich selber bestens in Szene setzt. Wie
beschreibt Bandleader Jon das neue Album so schön: "At
the end of the day, it's the fans that will decide if
it's going to be a classic. I have no control over that.
To me, it's a classic and I'm good with it. Even if
everyone else hates it. I've had similar goosebump
moments. On "The Dark Saga". On "Something Wicked This
Way Comes". And on "Dystopia". I have that feeling on
"Incorruptible". It's a highlight moment for me. There's
a resurgence of energy, power, and hunger from all five
of us." Iced Earth haben einen Klassiker rausgehauen,
auch wenn man solche voreiliegen Urteile erst mit dem
Test der Zeit ablegen sollte. Aber alleine eine Nummer
wie "Raven Wing" überzeugt mit einem Tiefgang und einem
Gänsehaut-Feeling zu Beginn, das mit fetten Riffs nach
dem Strophen-Part abgelöst wird. Eine typische, sich
steigernde Nummer, die sofort unter die Haut geht und im
Soloteil wieder in den balladesken Teil fällt. Als
krasser Gegensatz dazu entpuppt sich das mit einem
Slayer-artigen Riff und Tempo aus dem Boxen sich
prügelnde "Seven Headed Whore". Was für ein Hassbolzen!
Abgelöst wird dieser böse Speed-Kracher durch schon fast
melodischen Metal-Rock in Form von "The Relic (Part 1)".
Unglaublich, welche Parts hier Jon wieder vereint. Mit
dem galoppierenden und an Iron Maiden erinnernde "Ghost
Dance (Awaken The Ancestors)" hat der Fünfer einen
weiteren Meilenstein veröffentlicht. Mit indianisch
klingenden Parts wird dieses Instrumentalwerk bestens
abgerundet, in dem sogar Flöten und indianischer Gesang
zu Ehren kommen. Mit "Brothers" und "Defiance" kommen
nochmals zwei weitere saustarke, typische
IE-Monstertrack zu ehren, bevor das über neun Minuten
lange "Clear The Way (December 13th 1862)" aus den Boxen
erschallt. Wer die langen Tracks von Iced Earth kennt,
weiss, was ihn hier erwartet. Durch die Mischung aus
ruhigen Momenten, heftigen Parts und unglaublichem
handwerklichem Geschick bestechen die Jungs von der
ersten bis zur letzten Sekunde. Ist "Incorruptible" ein
Meilenstein geworden? Verdammt nochmals JA! Und Iced
Earth sollten jetzt locker wieder diesen Status haben,
welchen sie damals 2001 inne hatten, als sie die
mittelgrossen Konzertsäle locker ausverkaufen konnten.
Die Messlatte für das Nachfolgewerk ist hoch gelegt und
(sehr) wahrscheinlich nicht übertrumpfbar... ABER, der
Nachfolger von Judas Priest und Iron Maiden heisst
definitiv ICED EARTH! Eine Band mit sehr viel
Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum!
Tinu
Punkte:
9.6 von 10
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CARACH ANGREN - Dance And Laugh Amongst The
Rotten Season of Mist/Irascible Die
niederländischen Horror-Meister melden sich mit einem
weiteren, gefühlvoll-grusligen Werk zurück, welches uns
sofort in eine andere Welt entführt, mitten an einen
düsteren Ball von Toten und Verrotteten (der Albumtitel
ist echt brillant gewählt worden). Der Titel umschreibt
die Atmosphäre perfekt - diese Art des Black Metal hört
sich einfach anders als alles anderen. Die pure
Düsternis lässt einen alles Andere um sich herum
vergessen. Gerade mal 41 Minuten dauert dieses
Meisterstück, welches nebst den typischen Genreelementen
auch gekonnt gespielte klassische Instrumente einsetzt
und den Zuhörer in eine tiefe Trance entführt. Dieses
Album zähle ich zu meinen Favoriten des Jahres, und ich
empfehle es sowohl Fans des Genres wie auch Black
Metal-Neulingen. Monika M.
Punkte:
9.5 von 10
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EZOO - Feeding The Beast earMusic / Phonag
Wow, Dariom Mollo und Graham Bonnet mit einer
Hardrock-Perle. Wer kennt noch Graham Bonnet seinerzeit
als Sänger von Alcatrazz mit den goilsten Klampfern der
Welt zusammen - Steve Vai und Yngwie Johann Malmsteen -
wow! Nun reiht sich der italienische Saitenhexer Dario
Mollo in diese ehrenhafte Monumenttafel auch noch dazu.
Perfekt! Selten in letzter Zeit so erfrischend und
goilen Hardrock gehört wie von Ezoo. Yep, the best is
feeded now. Über die gesanglichen Qualitäten eines
Graham Bonnet muss man nicht diskutieren, der Brite hat
einfach einer der goilsten Hardrock-Röhren der Welt.
Graham's klarer, druckvoller und kräftiger Gesang macht
jedes Album zu einem wahren Silberling, nein Goldling
und Platinumling, müsste ich sagen. Graham Bonnet ist
Graham Bonnet, just perfect! Aber auch Dario Mollo steht
in seinen Saitenhexereien in nichts nach. Seine
Gitarrensoli sind sowas von technisch ausgefeilt und
gespielt, sowas von groovig intoniert, da steht auch das
Riffing, welches wie ein Gitarrengewitter über einem
herfällt und sich voll in seinen Bann zieht, dich nie
mehr loslässt, ebenfalls in nichts nach. Dario Mollo ist
Dario Mollo, perfekt! Robert Gualdi (Drums, bei PFM),
Guido Block (Bass/Backing Vocals) und Dario Patti
(Keyboards/Bass) - ebenfalls sehr kompetente und
exzellente Musiker - komplettieren Graham und Dario bei
Ezoo und verschweissen das Element 'Feeding The Beast'
zu einer musikalischen Perfektion, Wahnsinn! Für mich
ein Highlight dieses Monats! Hardrockerinnen &
Hardrocker, es bleibt euch keine andere Wahl, das
Teilchen ist ein absolutes Must! Metallians aller
Genres, zieht euch dieses Teil ebenfalls rein, es ist
wahrlich ein Hammeralbum geworden und wie schon gesagt,
es wäre ja zu schade gewesen, diese Songs nicht auf
einen Silberling zu pressen. Zum Glück fand der Kontakt
zwischen Graham und Dario statt. Da haben die Götter auf
dem Metal-Olymp mal nicht gepennt. Habe fertig und ziehe
mir dieses Meisterwerk nun einmal täglich als geheiligte
Medizin rein. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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IGORRR - Savage Sinusoid Metal Blade/Sony
Music Wow, wie soll ich Igorrr mit 'Savage
Sinusoid' beschreiben? Eigentlich müsste man ein Novum
eingehen und bei den CD-Reviews auf MF einzelne
Soundexcerpts von 'Savage Sinusoid' veröffentlichen.
Klar, müsste man alles urheberrechtlich abchecken und
absichern lassen, aber wäre mal etwas Exklusives. Well,
Gautier Serre, der genial-tüftelnde Franzose, steckt
hinter Igorrr. Mit elf Songs verschiedenster,
stilistischer Herkunft - und wenn ich schreibe
verschiedenster, stilistischer Herkunft, dann ist dies
sogar nur annähernd erklärt ... O.K., Grundteppich für
Igorrr's Soundteppich ist der Death-/Thrash-Metal, wobei
ich mich gerade frage, ob ich mich nicht etwas zu weit
aus dem Fenster lehne? Mmh, machen wir mal im Texte
weiter. Also, weitere Einflüsse, nebst dem
Death-/Thrash-Teppich, sind Klassik, Chansons,
Balkanmusik, indische Musik, Oper, Operette,
Elektronika, Grindcore, Heavy-Metal, etc., um nur einige
wichtige Elemente Igor's Musik zu umschreiben. Da Igorrr
eben Igorrr ist und ich - ehrlich gesagt - zuvor so eine
interessante Soundmischung noch nie gehört habe, bin ich
da nun hell begeistert und hellhörig. Wenn etwas
progressive im Metalbereich ist, dann ist es wahrlich
Igorrr. Die Ideen und Abläufe der elf Songs sind einfach
einmalig, sphärisch und progressive gehalten. 'Savage
Sinusoid' ist mittlerweile der vierte Output von
Monsieur Gautier Serre alias Igorrr und begeistert mich
von der ersten bis zur letzten Sekunde. Es ist trotz
aller Begeisterung ein sehr komplexes Werk, das muss man
mehrere Male gehört haben, um den Zugang zu finden. Bei
mir hat es ab dem dritten Male eingeschlagen und ich bin
nun bei mittlerweile beim 13. Male angelangt und
entdecke immer noch neue musikalische Elemente, welche
mir beim vorhergehenden Hören und Entdecken noch
verborgen gewesen sind. Auch das abstrakt gehaltene
Cover-Artwork spiegelt die musiklische Genialität
bestens. Anhören ist Pflicht, sowas erlebt man nicht
alle Tage. Gehe nun erneut auf Entdeckungsreise und bin
auch sehr positiv überrascht, was man mit Metal alles so
anstellen kann. Genial! Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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ALESTORM – No Grave But The Sea Napalm
Records/Universal Der Witz mit dem
schottischen Piratenmetal funktioniert auch auf dem
fünften Alestorm-Album! Wer schon nach dem ersten Werk
dachte, Kapitän Christophers Bowes werden bald die
Freibeuter-Ideen ausgehen, wurde mit bisher jedem neuen
Album eines Besseren belehrt. Das Beste daran: Alestorm
klingen noch immer frech, hungrig und unverkrampft wie
beim ursprünglichen Auslaufen aus heimischen Gefilden.
Das Erfolgsgeheimnis liegt vielleicht im zweiten
Band-Sandkasten, in dem Bowes unter dem Banner von
GloryHammer ebenfalls spielt. Der Kopf war also frei für
weitere Piraten-Hymnen. Und von diesen gibt es auf "No
Grave But The Sea" gleich zehn. Am ohrensichtlichsten
ist das zukünftig live unverzichtbare „Fucked With An
Anchor“. Ich bin zwar auch grosser Fan von
intellektuellem Prog Metal. Von zu Zeit braucht es aber
auch ein naives, alles zerstörendes „Fuck You“. Dieses
wird hier in bester, fast folk-punkige Weise
präsentiert. Ebenfalls naiv auf Party ausgelegt ist das
selbstbenannte „Alestorm“. Eine Hymne für alle Piraten
und solche, die es werden wollen. Daneben gibt es viele
kleine Geschichte, die meist mit einem Augenzwinkern zu
verstehen sind. Freibeuter Bowes und seine Mannschaft
verstehen das Handwerk mit den mal mehr, mal weniger
schunkeligen Piraten-Liedern bestens. Auch mit Album
Nummer fünf sollte die grosse Masse begeistert und die
ewigen Kritiker angepisst sein. Wer gute Stimmungsmusik
mag, wird dieses Album lieben. Hisst die Alestorm-Flagge
und feiert dieses grandiose Stück Musik!
Roger W.
Punkte:
9.2 von 10
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DRAGONFORCE – Reaching Into Infinity AFM
Records/Musikvertrieb Ich vergesse immer
wieder, wie cool die Briten von Dragonforce sind.
"Reaching Into Infinity" führt mir wieder vor Auge, dass
ultra schneller Speedmetal a) wahnsinnig rasend,
b)virtuos, c) auch mal langsam, d) auf hohem Niveau und
e) ab und zu kitschig und f) abwechslungsreich sein
kann. Dragonforce zeigen damit ihrer Konkurrenz die
lange Nase und rocken los, als ob es kein Morgen geben
würde. Die meisten der 13 Lieder auf "Reaching Into
Infinity" lassen sich von seinen Vorgängeralben
inspirieren und transportieren dieselbe Atmosphäre auf
hohem Niveau. Wirkliche Neuerungen gibt es im
Dragonforce-Universum trotzdem. So startet „Evil Dead“
mit Thrash Metal und driftet anschliessend schon fast in
Black Metal ab, bei dem auch der Gesang entsprechend
angepasst wird. Ähnliches kann man bei „War“ hören,
welches in den ersten 35 Sekunden sehr ruhig ist, dann
in Slayer'sche Richtung geht, um zwischenzeitlich einen
fast kitschigen Power Metal-Teil einzubauen, nur um im
nächsten Moment mit Thrash Metal-Gesang und
Instrumentierung nach vorne zu stürmen. Ganz anders
dagegen die epische Ballade „Silence“, welches an eine
Mutter gerichtet ist. Laut Promoschreiben entschuldigen
und schämen sich Dragonforce für dieses aufs Ganze
gehende Stück Musik nicht. So muss das sein! Als
stilistische Klammer entpuppt sich das elf minütige „The
Edge Of The World“. Hier werden sämtliche musikalische
Ausrichtungen von Dragonforce in ein grandioses, sich
langsam steigerndes und sich immer wieder änderndes Werk
integriert. Der Refrain geht dabei durch Mark und Bein
und eine Ehrfurcht entsteht, wie man sie sonst nur bei
Dream Theater-Konzerte erleben kann. Dragonforce
beweisen erneut, dass a) diese Musik nicht tot ist, b)
dass es immer noch neuen genialen Speed Metal kreiert
werden kann und c) dass sie eine der besten Bands dieses
Genres sind! Liebe Power und Speed Metal-Musiker da
draussen: Analysiert dieses Album, bevor ihr weitere
eigene Musik veröffentlicht, und zieht für euch daraus
die richtigen kompositorischen Schlüsse. Dragonforce
zeigen, wie es geht! Die Briten sind ein weiterer Beweis
dafür, dass man weiter kommt, wenn man Konsequent eine
musikalische Vision umsetzt! Damit geben sie die Hand
ähnlich agierenden Bands wie Powerwolf, Sabaton,
Alestorm und GloryHammer. Hört rein und geniesst dieses
Album! Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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VALLENFYRE – Fear Those Who Fear Him Century
Media/Universal Was ursprünglich mit „A
Fragile King“ als Bewältigungstherapie angesehen werden
konnte (Greg Mackintosh verlor seinen Vater an den
Krebs), hatte sich damals mit dem Nachfolger „Splinters“
zu einer ‚richtigen‘ Band entwickelt. Offenbar war dies
nicht Sinn und Zweck der Übung gewesen, und dennoch
schien es, als wäre Vallenfyre mehr als nur ein Projekt.
Man könnte sogar so weit gehen, den wiedererstarkten
Doom/Death-Einfluss in Greg’s Hauptband Paradise Lost
auch auf Vallenfyre zurückführen zu können. Nun, das ist
Spekulation. Was hingegen Fakt ist: „Fear Those Who Fear
Him“ ist der räudigste Output, den Vallenfyre bislang
erschaffen haben. War die Mucke beim Erstling noch
relativ stark mit Paradise Lost-Einflüssen versetzt, so
hat man sich auf „Splinters“ dann doch recht heftig
distanziert und den Crust/Punk/Doom/Death-Einflüssen
einen noch grösseren Spielraum gegeben. Die Bestie ist
nun erwachsen geworden, denn was hier bei „Fear Those
Who Fear Him“ geboten wird, ist nicht mehr und nicht
weniger als das vertonte, urtümliche Grauen und die
Angewidertheit gegenüber einer verkommenen, kaputten,
bigotten und sich selbst zerstörenden Welt sowie deren
Gesellschaft. 12 Tracks, die mal schneller („Messiah“,
„Nihilist“, Kill All Your Masters“, „Temple Of Rats“)
und mal ein wenig langsamer („Degeneration“ schielt da
tatsächlich ein wenig in Richtung Death/Black’n’Roll,
„An Apathetic Grave“ walzt gnadenlos alles nieder, „The
Merciless Tide“ hat sachte melodische Versatzstücke
intus) den Zuhörer in einen Mahlstrom vernichtender
Endgültigkeit schleift. Über allem thront Greg’s
einzigartiges Reibeisenorgan, das weder singt noch
schreit oder herkömmlich growlt, sondern beinahe heiser
vorträgt, mal intensiver und lauter, mal leiser und
lauernder. Kurzum: Vallenfyre haben hier einen Brocken
an nihilistischer Zerstörung erschaffen, der nicht
einfach nur plättet, sondern seinen Tribut fordert –
dafür steht unter anderem das 40-sekündige (!) „Dead
World Breathes“. Wer auch nur ein bisschen was mit Death
Metal anzufangen weiss, um bei einem groben Begriff zu
bleiben, der das Gesamtspektrum Vallenfyres in keinster
Weise gänzlich zu erfassen vermag, der sollte unbedingt
ein Ohr riskieren! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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SÓLSTAFIR - Berdreyminn Season Of
Mist/Irascible Die aussergewöhnliche, karge
und doch vielfältige Landschaft und das raue Klima
Islands hinterlassen schon seit den Anfangstagen tiefe
Spuren in den Werken von Sólstafir und tragen zu ihrem
ureigenen, unverkennbaren Sound bei. Die selbst kreierte
Genrebezeichnung "Icelandic Rock & Metal" scheint da
gerechtfertigt. Auch wenn es klar nach Sólstafir klingt,
ist die Stimmung auf "Berdreyminn" im Vergleich zum
Vorgängeralbum "Ótta" eine andere - da spielt die
Geschichte eben auch ihren Teil mit. Zu Beginn könnte
man sich auch im Wilden Westen wähnen. Kalt wird es erst
mit dem Einsetzen der kratzigen Gitarren und dem
ausdrucksstarken, melancholischen Gesang von Aðalbjörn
Tryggvason. Während dem 'Silfur - Refur' noch im
Fahrwasser "Ótta" mitläuft, bietet 'Isafold' mit seinen
Elektro-Pop-Keyboards und einzelnen dem Classic Rock
entliehenen Gitarrenriffs neue Facetten. Dem sehr
ruhigen 'Hula' hat man feine Bläserklänge und leicht im
Hintergrund schwebenden, Frauengesang beigemengt.
'Naros' wühlt die Brühe von seiner Mitte weg auf, bevor
das 'Hvit Saeng' einleitende, stark verzogene, alte
Klavier die eben gewonnene Fahrt abbremst und nochmals
Platz für sehnsüchtige Momente macht. Hinten raus geht
es aber auch hier wieder rund, inklusive zweistimmigem
Gesang, der bei 'Ambatt' nochmals kurz aufgenommen wird.
Nach den zwei vom Piano getragenen, ruhigeren Songs,
lässt man für das Finale nochmals die Leinen los und
zeigt, dass ganz feine Wurzeln noch in die
Metal-Vergangenheit reichen. Für Fans von "Ótta" ist
"Berdreyminn" ein Pflichtkauf. Patricia L.
Punkte:
9.0 von 10
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AVATARIUM - Hurricanes And Halos Nuclear
Blast/Warner Wenn ich mich kurz oder besser
gesagt sehr kurz zu «Hurricanes And Halos» äussern
müsste, gäbe es nur ein Wort: Wahnsinn! Doch lassen wir
Raum für ein paar ergänzende Worte zum dritten Album der
schwedischen Retro-Doom Rocker. Wer in vier Jahren seit
der Gründung zwei EPs und drei full lenght Alben raus
haut, verdient schon mal zum Voraus einigen Respekt. Vor
allem dann, wenn man sich die Qualitätskurve dieser
Hammer-Band um Candlemass und Krux-Bassist Leif Edling
anschaut. Was sich ganz zu Beginn streckenweise noch wie
Candlemass oder die alten Black Sabbath mit weiblichen
Vocals präsentierte, hat sich inzwischen etwas mehr in
Richtung Retro-Rock erweitert, ohne den Gänsehautfaktor
zu verlieren. Die engelhafte Frontfrau Jennie-Ann Smith
setzt dabei nicht nur die optischen Akzente, sondern
überzeugt vor allem mit glasklarer und voluminöser
Stimme, die einem Gänsehaut hoch drei beschert. Die
grosse Stärke von Avatarium liegt in abwechslungsreichem
Songwriting, das einerseits klar die kompositorische
Handschrift von Leif trägt und andererseits mit immer
wieder mal genial eingestreuten ruhigen Parts die eh
wunderbare Jennie-Ann zusätzlich brillieren lassen.
«Into The Fire - Into The Storm», der Opener der neuen
Scheibe, ist ein absoluter Killer-Track aus dem Hause
Uriah Heep zu ihren besten 70er-Zeiten, wäre er David
Byron (R.I.P.) eingesungen worden, und auch «Starless
Child» ist ein Monument von einem geilen Song, der einen
mit seinen catchy Melody-Lines sofort in den Bann zieht.
Egal, wo man sich bei «Hurricanes And Halos» einklinkt,
wird man von diesem süchtig machenden Sound nachhaltig
fortgetragen. Selbst ein 9-Minüter wie «Medusa Child»
fesselt von Anfang an bis zum Ende, was für ein Epos!
Die düstere Essenz des Avatarium-Sounds geht klar auf
das Konto von Candlemass, aber «The Sky At The Bottom Of
The Sea» trieft abermals von den alten Heep, und dass
hier «Easy Livin'» mindestens teilweise bös
durchschimmert, sei angesichts des ganzen Top-Songs
verziehen. Das Tüpfelchen auf dem berühmten «i» setzt
jedoch das getragene Lied «When Breath Turns To Air».
Mehr Jennie-Ann als hierbei geht nicht..., schmacht! Der
nackte Zehner wird nur durch den instrumentalen
Titeltrack als eigentlich unnötiger Rausschmeisser
verhindert. Trotzdem wiederhole ich mich gerne und halte
mich kurz: Wahnsinn!! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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WALPYRGUS – Walpyrgus Nights Cruz Del Sur Music
Die Band besteht hauptsächlich aus ehemaligen
Mitgliedern von Twisted Tower Dire, Viper und While
Heaven Wept – entsprechend klingt die Mischung auch:
Herrlicher 80ies Style Heavy Metal mit einem Hauch
powermetallischem Epos à la Iron Maiden, Scorpions & Co.
Dieses Album ist für alle Metal-Nostalgiker da draussen,
die den fetten Sound der 80er vermissen – mit fliegenden
Gitarrenriffs, donnernden Drums und einer kräftigen
Lead-Stimme, die Stahl zum Schmelzen bringen könnte.
Dichtes und knackiges Songwriting, starke Melodiebögen,
epische Gitarrensoli sowie heroische Lyrics runden das
Bild ab. Schwierig sich einzelne Highlights
herauszupicken, da tatsächlich die gesamte Playlist von
Anfang bis Ende sehr stark ist.Mit dem melodischen
Opener “The Dead Of Night“ ist man gleich von Beginn an
mittendrin. “Sommer Under Summerwind“ haut mit einem
richtig schön melodischen Refrain im Stile von den
Scorpions rein. “Dead Girls“ bringt sogar eine leicht
punkige, Glam-lastige Note mit sich. Für den letzten
Track “Walpyrgus Nights“ wird das Tempo nochmals
runtergeschraubt, bevor sich die Stimmung allmählich
wieder hochwindet und das Album schliesslich gebührend
auf einer hohen Note enden lässt. Fazit: Dieses Album
macht richtig Spass und ist keine Sekunde langweilig.
Einzig bei der Aufnahmequalität wäre noch ein wenig Luft
nach oben offen, speziell beim Keyboard. Ausserdem ist
es leider nur 36 Minuten lang, hätte da gern ein wenig
mehr von gehabt. Alles in Allem bin ich restlos
begeistert von diesem Debutalbum und kann es kaum
erwarten, mehr zu hören! Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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FLOGGING MOLLY – Life Is Good Spinefarm
Records/Universal Flogging Molly sind
berüchtigt für die gekonnte Verschmelzung von
traditionell keltischer Musik und frechem Punk Rock,
gespickt mit feinstem Blues. Die Band aus Dublin erzählt
Geschichten aus der alten Heimat Irland, scheut sich
aber auch nicht vor aktuellen Themen wie Exil,
Sozialkritik und Gewalt. Dabei mischen Sie gekonnt
bittere Melancholie mit keltischer Lebensfreude,
zelebrieren quasi den Silberstreif am Horizont – eben
die Seele Irischer Musik! Doch auch die amerikanischen
Einflüsse kommen nicht zu kurz, sind auf diesem Album
sogar präsenter als früher. Der akustisch gehaltene
Opener “There‘s Nothing Left (Pt. 1)“ beginnt auf einer
sehr nostalgischen, fast schon sehnsüchtigen Note,
begleitet von Bodhran, Streichern und Flöte. Bei “The
Hand of John L. Sullivan“, eine Ode an den berühmten
Boxer, geht es dann wieder feucht-fröhlich zu und her
und der amerikanische Punk Rock drückt deutlich durch.
Mit “Welcome to Adamstown“ geht es mit der Partystimmung
weiter, wobei dieser Track schwer mit dem Ska Punk
flirtet – unerwartet, aber nicht unerfreulich! Der
Titeltrack “Life Is Good“ ist erstaunlich untypisch für
Flogging Molly, ist aber trotzdem sehr eingängig – wenn
auch lange nicht der beste Track des Silberlings. Ein
ernstzunehmender Anwärter auf diesen Titel ist jedoch
das etwas reduzierte “The Last Serenade (Sailors and
Fishermen)“, eine wunderbar melancholische Ode an all
jene, die der rauen See trotzen (auch im übertragenen
Sinne). Mit “The Guns Of Jericho“ ist dann wieder ein
sehr klassischer Flogging Molly-Song mit an Bord.
“Crushed (Hostile Nations)“ ist auch wieder etwas ganz
Unerwartetes – es beginnt wie ein militärisch
angehauchtes keltisches Lied, geht dann aber fast schon
in Stadion Rock über. Dafür ist der letzte Track des
Albums “Until We Meet Again“ wieder altvertrautes
Flogging Molly-Material. Fazit: “Life Is Good“ ist ein
gut ausgereiftes, abwechslungsreiches Album, das sowohl
Altvertrautes als auch Überraschendes mit sich bringt.
Folglich entdeckt man die Band wieder ganz von Neuem,
was nach 20 Jahren Bandgeschichte durchaus bemerkenswert
ist! Das Album hält viele Perlen bereit, aber auch
einiges an blossem Füllmaterial. Alles in Allem ist es
jedoch ein wirklich grossartiges Album geworden, das
viel Abwechslung bietet. Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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NAD SYLVAN - The Bride Said No InsideOut
Music/Universal Seit Nad ein Teil der Live
Show von Steve Hackett`s Gesesis Revisited Tour war,
kennt ihn wohl jeder Genesis-Fan und schätzt die
wundervolle Stimme des Blonden Sängers. Natürlich
schippert der gute hier mehr oder weniger im Fahrwasser
der ehemaligen Super-Proggies und das sehr authentisch
und mit viel Gefühl und natürlich mit einer tollen
Mannschaft hinter sich. Das hört man schon beim
Hammersong "Quartermaster". Sofort fallen auch die
speziellen, knackigen Drums auf. So spielt nur einer,
jaja der wunderbare Nick D Virgilio (in welcher
Prog-Band hat der eigentlich sine Finger (Drumsticks)
nicht drin?) spielt hier mal wieder auf höchstem Niveau.
Er weiss einfach genau, wo man was spielt, hervorragende
Leistung. An der Axt hört man ausser Nad persönlich noch
Steve Hackett und Roine Stolt. Musikalisch klingt das
Ganze sehr verspielt und sehr gut arrangiert. Die
einzelnen Tracks machen Freude beim Geniessen und man
fällt bei jedem Durchlauf tiefer in die Prog-Welt von
Nad Sylvan. Ach ja, den Bass bearbeiten übrigens Jonas
Reingold und Tony Levin. Hört euch mal die wunderbare
Nummer "When The Music Dies" an, zum Abheben schön. Hier
haben Nad und seine Mitmusiker ein wunderschönes
musikalisches Erbe von Genesis erschaffen. Hier regieren
Gefühl, Atmosphäre und Tiefe. Und zur Krönung immer
wieder diese traumhaft wunderschönen Gitarrensoli. Hat
Nad schon mit seine Debutwerk "Courting The Window" ein
klasse Album geschaffen, hat er mit "The Bride Said No"
noch kräftig eins draufgelegt. Mit ganz toller Stimme,
die oft an Peter Gabriel erinnert, passt natürlich hier
alles zusammen. So hätte ich mir Genesis in der
Gegenwart gewünscht. Sehr schönes Stück Musik, das nicht
nur alten Genesis-Fans gefallen dürfte. Auch die 3
weiblichen Background-Stimmen fügen sich perfekt in das
Ganze Soundbild ein. Unbedingt reinhören.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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UNLEASH THE ARCHERS - Apex Napalm
Records/Universal Bei Unleash The Archers
handelt es sich um eine kanadische Heavy Metal-Band. Bei
der Gründung ursprünglich dem Melodic/Death Metal
verschrieben, jedoch mit Frontfrau Britney Hayes (a.k.a.
Brittney Slayes), die über eine Ausnahmestimme für
melodischen Refrains verfügt, völlig richtig den Anteil
des Klargesangs von Album zu Album immer weiter
ausgebaut. Auf "Apex" ist der derbe Death Metal-Gesang
deshalb nur noch selten zu hören, was die Qualität der
Platte aber keineswegs schmälert. Druckvoll
produzierter, moderner Melodic Metal dröhnt aus den
Boxen, der mit einer ausdruckstarken Sängerin abgerundet
wird. Slayes beherrscht die Lagen ihrer Stimme souverän
und das Gefühl für grossartige Refrains ist ihr nicht
abhandengekommen. Songs wie "The Matriarch" oder "Ten
Thousand Against One" sind gute Hörbeispiele dafür.
Mitsummen und mitsingen geschieht dabei fast ganz von
alleine. Bei jedem weiteren Durchgang hört man neue
Finessen wie etwa der Titeltrack "Apex" oder der epische
Track "Call Me Immortal". Die neue Platte ist souverän
von A-Z und kommt ganz ohne Durchhänger aus. Alle Songs
sind mehr oder weniger auf dem gleich hohen Niveau.
Einzig ein überragender Hit könnte die Wertung noch nach
oben katapultieren. Fans von melodischem Metal sollten
sich gerade jetzt mit der Gruppe vertraut machen, falls
man sie nicht schon kennt. Das gilt auch für jene, die
wegen des leicht überdrehten Sounds und dem höheren
Death Metal-Anteil bisher einen Bogen um Unleash The
Archers gemacht haben. Öffnet eure Ohren und gebt "Apex"
eine Chance. Wie gut und traditionell die Band
inzwischen geworden ist, könnte doch den einen oder
anderen überraschen. Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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PRIMAL FEAR - Angels Of Mercy (Live In Germany)
Frontiers Music/Musikvertrieb Die neue
Live-Scheibe des deutschen Metal-Kommandos besticht
einmal mehr mit fetten Riffs, einer knallharten
Rhythmussektion und der fantastischen Stimme von Ralf
Scheepers. Aufgenommen auf der "Rulebreaker"-Tour kommen
14 Lieder plus das "Countdown To Insanity"-Intro zu
ehren. Ich hoffe jetzt mal, dass nur auf den Vorab-MP3
die Übergänge zwischen den einzelnen Songs verdammt
nervend sind und so den Konzertgenuss schon fast
zerstören. Dieses Ein- und Ausblenden nervt ohne Ende.
Ansonsten spielen sich die Herren durch ihre
musikalische Vergangenheit, die mit dem letzten
Live-Album "Live In The USA" (2010) sechs
Überschneidungen aufweist. Halt die Hits, die man sich
von Mat Sinner und Co gewöhnt ist. Daneben glänzen neun
neue Live-Kracher, bei denen speziell "Sign Of Fear" und
"Rulebreaker" als kommende Hits herausstechen. Ganz
grosse Klasse beweisen auch "The End Is Near",
"Rollercoaster" und "Angels Of Mercy". Zusammen mit den
Klassikern "Metal Is Forever", "Nuclear Fire", "Final
Embrace" und dem phänomenalen "Fighting The Darkness"
kann nichts anbrennen, und da die musikalische Umsetzung
zusammen mit Alex Beyrodt, Tom Naumann und Francesco
Jovino keine Wünsche offen lässt, darf man mit Recht von
einem fantastischen Live-Album sprechen, das es in der
Special-Edition zusammen mit der Live-DVD zu kaufen
gibt. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DEAD HEAD - Swine Plague Hammerheart Records
Thrash-Metal, raw, fast and brutal Thrash-Metal aus
den holländischen Gefilden. Dead Head kommen aus Kampen,
wo sie seit 1989 ihren goilen, old school Thrash-Metal
zelebrieren. Erinnert mich umgehend an die älteren
Kreator-Tagen, so à la zu der 'Extreme Aggression'-Zeit,
doch einfach goil thrashig in modernem und druckvollen
Kettenhemd produziert. Mit den zwölf Thrashern auf ihrem
bereits siebten Album knallen uns Robbie Woning, Ronnie
van der Wey, Hans Spijker und Tom van Dijk wahrlich den
Thrash-Metal in die Gehörgänge, voller Hass, Brutalität
und einfach nur straighter Power. Moshparts wechseln
sich mit verdammt schnellem Thrash-Riffing ab, schnelle,
kurz und wild geshredderte Solis füllen Deinen
Schweinemagen auf, der Basssound ist sowas von goil, der
stopft den Schweinemagen mit gezielent Faustschlägen,
die Drums prügeln alles in jede Ecke des Schweinemagens
und die Screams und Shouts vom Vocalisten machen den
Inhalt des Schweinemagens pfannenfertig zur
End-Verarbeitung. Hellyeah, da freut sich jede
Kläranlage, versprochen! Das Cover-Artwork ist passend
gefertigt, da guckt und fixiert Dich eine gesengte
Wildsau sowas von böse an, da weiss Du, was Du hast und
erhältst. Fans besagter Bands von Kreator, Destruction,
Sodom, Tankard und Konsorten können hier blind
zugreifen, Thrashers auf jeden Fall auch. Und andere?
Die auch, denn sonst verpassen Sie die Schlachtplatte
des Schweinemagens, hellyeah! Ein verdammtes Must!
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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REIGNSAW - Reignsaw GMR Music Group Wow,
was kommt da goiles im Bay Area Thrash-Metal-Style auf
uns zu? Gibt's denn sowas? Hellyeah - Yessss! Ich stand
schon immer auf besagtem Bay Area Thrash-Metal, Bands
wie Testament, Forbidden, Slayer, Exodus, Metallica und
Konsorten ... und eben auch Reignsaw, doch halt, diese
kommen aus dem ... Tre Kronor-Land, hellyeah! Mit
'Reignsaw' präsentieren uns Reginald J. Sawyer (Vocals),
Petri Kuusisto (Lead-/Rhythm-Guitars), Magnus Söderman
(Lead-/Rhythm-Guitars), Richard Evensand (Drums) und J.
Bergman (Bass/Backing Vocals) auf ihren zehn Tracks
genialen Thrash-Metal im Bay Area Stil. Grossartig
thrashiges Riffing, grossartige, melodiöse Gitarrensoli,
Arpeggi, welche sich gegenseitig von Höhepunkt zu
Höhepunkt jagen, ein sehr thrashiger Bass, der stets
seine eigenen Wege geht und zu perfekter Zeit zu den
anderen Instrumenten gesellt, welche dann vom
Double-Bass lastigen Drum gebündelt, gehalten und wie
mit einer Feder gezogen und gelöst auf die Meute
losgelassen wird, so dass dann Reginald mit seinem
thrashigen Organ mal wütend, mal besonnen, mal
befehlsartig shoutet, dass einem alle thrashigen Gene
platzen und eigentlich nur noch mitmoshen möchte.
Deshalb halte ich mich auch nicht mehr zurück, stelle
mein gerstensafthaltiges Getränk auf die sichere Theke
und beginne nun mit Reignsaw zu moshen, headbangen und
stagediven. This is for you all, Thrashmaniacs!
Hellyeah! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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WHITE SKULL - Will Of The Strong Dragonheart
Records Wow, die italienischen Power-Metaller
White Skull sind bereits seit 1988 am Starte und
präsentieren mit 'Will Of The Strong' bereits ihr
zehntes Album. Power-Metal mit symphonischen Anleihen
und einer starken Stimme sowie das Flair für
filmmusikalische Epen. Zwölf Songs, welche einem einen
Film während dem Zuhören vor geschlossenen Augen
ablaufen lässt. Eine sehr gute und druckvolle Produktion
lässt aufhorchen und das Cover-Artwork ist wie der
Vorhang bei einer Oper, so lass' es öffnen, perfekt
inszeniert. Symphonische wie powermetallische Elemente
wechseln sich auf technisch starkem Niveau gekonnt ab,
treibende Double-Bass-Drums, ein sehr klarer und
ebenfalls treibender Bass sowie die beiden Gitarren in
Harmonie, Riffing, gekonntes Unisono-Spiel, untermalt
mit epischen und symphonischen Soli wie Arpeggi in
Kombination mit orchestralem Keyboard, im Duell mit den
Gitarren, im Duell in den Soli, hervorragend komponiert.
Schlussendlich noch die starke Stimme der Frontfrau,
welche singend und erzählend sich durch die zwölf Akte
der musikalisch-epischen Oper führt. Federica De Boni
nennt sich die hervorragende Stimme, Tony Fontó und
Danilo Bar an den Gitarren, Alexandros Muscio als
Dirigent an den Keyboards, Jo Raddi am Bass sowie Alex
Mantiero an den Drums führen White Skull stets
konsequent und konstant auf den Symphonic-Olymp empor.
Alles exzellente Musikerinnen und Musiker, die mit 'Will
Of The Strong' ein Hammeralbum abgeliefert haben. Meine
Aufmerksamkeit haben sie mehr als gekitzelt, ein Opus
wurde dargebracht. Symphonic-Metal auf höchstem Niveau.
Chapeau! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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VOICE OF RUIN - Purge And Purify Tenacity Music
Hellyeah, wie goil ist das denn? Und erst noch aus
helvetischen Gefilden, vom Genfersee, genauer gesagt aus
Nyon/VD, halten mit 'Purge And Purify' die Fahne des
Technical-Death-Metal verdammt hoch. Vergleiche mit
Obscura nd Konsorten sind nicht zu hoch gegriffen, im
Gegenteil, auf Augenhöhe. Haben sie schon mit 'Morning
Wood' und 'Consumed' bereits Akzente gesetzt, so folgt
mit 'Purge And Purify' der nächste Höhepunkt mit zehn
Tracks auf höchstem, technischen Niveau. Da kommt jedes
Bandmitglied, als da wären Randy Schaller (Vocals),
Erwin Bertschi (Bass), Dario Biner (Drums), sowie die
beiden Saitenhexer Nicolas Haerri und Darryl, auch
einzeln zum Tragen. Voice Of Ruin kombinieren
technischen Death-Metal auf sehr hohem Niveau gekonnt
mit progressiven Elementen, interessanten Hooklines und
Breaks, sägenden und deathigen Rhythmusgitarren
kombiniert mit singenden, arpeggierenden, tappenden,
soloigen und shreddernden Leadklampfen, einen
hervorstechenden Bass, der sowohl mit Lines als auch
soloigen Elementen besticht und natürlich den tanzend
deathigen Drums, welche double-bassmässig alles nach
vorne treibt um gleichzeitig moshend auszubrechen, so
dass sehr interessante Farbtupfer im Gesamtsound von
Voice Of Ruin entstehen. Acuh Randy an den Vocals weiss
einfach growlend zu glänzen, sehr tief und basslastig
growlend, wütend, beschwichtigend, mahnend und
zeitgleich einfach genial brutal und brachialend. Die
Produktion kommt sowas von bretterhard und sauber rüber,
heiliger Scheiss, das lässt Dich beinahe um den Verstand
kriegen, so goil tönt das. Für mich ein weiteres
Highlight im Juni, vor allem auch aus Schweizer Sicht
eine geniale Band. Ich glaub', ich hab' den VOR-Virus,
bin soeben infisziert worden, unheilbar ... Merci bien
pour la musique, Voice of Ruin! J'ai finis!
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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ENTRAILS - World Inferno Metal Blade/Sony Music
Das gibt's nicht, nochmals heiliger Scheiss, und
nochmals goilster Death aus dem Dreikronenstaat,
hellyeah. Ich glaub', ich hab' den Gerippemann zu früh
besoffen gemacht. Ebenfalls seit 1990 unterwegs, aus
Lynnerid stammend, setzten sich die vier Deathers -
Jimmy Lundqvist (Guitars), Tommy Carlsson (Vocals/Bass),
Pontus Samuelsson (Guitars), Martin Michaelsson (Drums)
- vor die Gruft und entschieden, den schwedischen
Death-Metal hochleben zu lassen, so im Stile von
Dismember, Entombed, Grave, Unleashed, etc. Mit ihren
zehn Songs interpretieren Entrails die gute, alte Zeit
des Schweden-Deaths weiter ... und das ist verdammt
nochmals sehr gut so. Die Quetschbalken sind typisch im
Schweden-Death-Style, sowohl im Riffing als auch im
Sound und in den Soli. Der Bass wummert und schleicht
sich ebenfalls im besagten Stil durch die Songs und man
hört den sehr gut heraus. Die Drums sind ebenfalls
bekannt double-bass treibend im zähflüssigen Death-Lava
in die Gehörgänge unterwegs. Die Growls und Shouts von
Tommy machen den Sack dicht, zugeschnürt und perfekt.
Auch das Cover-Artwork passt vollends zum
Entrails-Death. Ja, mir gefallen diese Cover-Artworks
einfach, wie auch die Schweden-Death-Metalfraktion. Es
ist back to the roots, aber in einem soundtechnisch
einwandfrei produzierten Sound und ich liebe den,
hellyeah. Und deshalb habe ich mich nun das Gewand des
Sensemannes überziehen müssen, hab' mir die Sense
geklaubt und mach' mich mal auf den Weg zum nächsten
Opfer ... Der Original-Gerippemann liegt immer noch
besoffen, schnarchend klappernd auf meiner Couch. Eines
weiss ich ganz sicher: Entrails ist ein Muss und der
Gerippemann wird einen verdammt, brummenden Schädel
davontragen ... Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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RIKARD SJÖBLOM`S GUNGFLY - On Her Journey To The Sun
InsideOut Music/Universal Der Schwede war der
musikalische Kopf und Sänger der 2016 aufgelösten
Proggies Beardfish. Nun tobt sich der kreative Kopf bei
seinem 2009 gegründeten Projekt Gungfly aus. Hier mit
seinem bereits 3. Album "On Her Journey To The Sun".
Sehr Proggie und sehr verspielt mit musikalischen
Abschweifungen in alle möglichen Prog-Richtungen. Mal
Richtung Jethro Tull wie beim fast 11 Minuten langen "Of
The Orb". Dann findet man Anleihen zu The Flower Kings,
man höre nur mal den Titeltrack. Oder auch stark das
rockige "My Hero", klingt heftig nach Beardfish, sehr
interessantes und lebendiges Prog Rock-Stück. Dem folgt
das kurze verträumte "If You Fall Pt.1", bevor dann das
11 Minuten lange "Polymixia", ein grandioses Prog-Epos,
folgt. Hier zeigt Rikard seine stärkste Seite,
wunderbare Songs zu kreieren. Total verspielt geht man
hier die instrumentalen elf Minuten an. Es ist eine
wahre Freude, sich von diesem kleinen musikalischen
Wunderwerk mitreissen zu lassen, ganz gross. Auch die
ruhige Klavier- und Geigen-Nummer "Over My Eyes",
veredelt durch Rikards Gesang, einfach nur wunderschön.
Auch der dritte Longtrack, eine grosse Prog-Nummer, die
den Zuhörer in Rikards eigene musikalische Welt
entführt. "On Her Journey To The Sun" ist ein wirklich
grossartiges Album, das sich quer durch die Welt des
Prog Rock hindurch zieht und durchwegs zu begeistern
vermag. Wieder mal ein Muss Werk für anspruchsvolle
Proggies. Ihr werdet die 70 Minuten feinster Musik ganz
sicher geniessen. Kompliment Mr. Sjöblom! Crazy
Beat
Punkte:
8.9 von 10
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IN REVERENCE - The Selected Breed Non Serviam
Records Mit 'The Selected Breed' serviert uns das
schwedische Death-Metal-Trio aus Stockholm - im Namen In
Reverence - intelligenten, technischen und zeitweise
progressiven Death-Metal. Nach dem Demo 'Necrosis' im
Jahre 2011 und der EP 'Hallucination' im Jahre 2012
folgt nun mit oben genanntem Album das besagte, geniale
Debut. Filip Danielsson (Vocals), Pedram Khatibi Shahidi
(Guitars), Oscar Krumlinde (Drums) und der Mithilfe von
'featured artists as' Joakim Mikiver (One Hour Hell,
Tormention - Vocals) und Joakim Antman (Skitarg,
Overtorture, The Ugly, Diatonic - Bass) ist mit den neun
Songs auf 'The Selected Breed' ein sehr interessantens
Technical-Death-Metal-Album entstanden, welches
ansatzweise an Meshuggah, Obscura, Necrophagist,
Nocturnus und Konsorten erinnert. Mit zum Teil
dissonanten Gitarren kombinieren In Reverence
grindlastigen und thrashigen Death-Metal mit
prügelmässigem Core, tiefen, bös growlenden Vocals,
akustischen Gitarrenparts, aber auch melodiös, mystisch
und episch gehaltenen Elementen. Ebenfalls untermalt ein
wahrlich geniales Cover-Artwork die Mucke des
schwedischen Trios. Alles in allem ein sehr gelungenes
Debut. Freunde des technisch-progressiven Death-Metals
werden ihre wahre Freude an diesem Scheibchen haben. Für
alle anderen gilt zumindest mal ein 'Antesten'.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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MICHAEL MONROE - Best Of Spinefarm
Records/Universaö Der Finne Michael Monroe
begründete seinen Legendenstatus als Frontmann der
Kultband Hanoi Rocks bereits 1980. Einmal mehr darf man
sich fragen, wo die Truppe erfogstechnisch gelandet
wäre, löste sie sich nicht 1985 nach dem tragischen Tod
ihres Drummers Razzle auf. Wie dem auch sei, vor exakt
dreissig Jahren startete der blonde Multiinstumentalist
und Songwritter mit bürgerlichem Namen Matti Fagerholm
mit dem Album "Not Fakin' It" seine Solokarriere. Nach
so vielen Jahren und bisher neun (Studio) Alben macht
nun ein rückblickender Querschnitt durch sein schaffen
absolut Sinn. Michael hat dabei aber nicht nur die
besten Tracks seiner Alben herausgepickt und lieblos
aneinandergereiht. Die meisten wurden remastered und
dadurch einer Frischzellenkur unterzogen. Aber auch
einige Raritäten fanden den Weg auf den Rundling. Gleich
Vier seines Sideprojects und längst vergriffenen
einzigen Albums von Demolition 23, das zusammen mit
Slash für den Soundtrack von "Coneheads" eingespielte
Steppenwolf-Cover "Magic Carpet Ride", das mit Steve
Bators im Duett gesungene "It's A Lie", die Outtakes
"Fist Fulla Dynamite" und "Simpletown" und die neue
Single "One Foot Outta The Grave". Den Sound von Michael
Monroe genauer zu umschreiben sollte nicht nötig sein.
Für die Unwissenden aber trotzdem eine Erklärung. Man
nehme die Rolling Stones, Aerosmith und die New York
Dolls, et voilà, wir haben den unverwechselbaren Glam
Punk Rock'n'Roll des Herren Monroe und auch den
unvergesslichen Hanoi Rocks. Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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DESULTORY - Through Aching Aeons Pulverised
records Heiliger Scheiss, wie goil ist denn das?
Ich krieg' mich nicht mehr ein. Mit ihrer fünften
Veröffentlichung deathen und thrashen uns die
Stockholmer Desultory die Boxen dicht. Herrlich,
herrlich, herrlich, wie ein Derrwish verwandelt sich
meine Wohnung in ein desultorisches Desaster. Na ja, ich
kann dann später aufräumen, aber jetzt leb' ich erstmal
die neun Songs auf 'Through Aching Aeons' in vollen
Zügen aus. Stockholm-Death as it's best, wie Dismember,
Entombed, ältere In Flames, kombiniert mit den
Göteborg-Death-Attituden. Nein, keine Angst, Desultory
sind sehr eigenständig, Kennerinnen und Kenner wissen
das eh', und solche, welche die Band kennen lernen
möchten, ist mit 'Through Aching Aeons' der richtige
Zeitpunkt gekommen, um an Todesblei mal zaghaft zu
schnuppern. Klas Morberg (Vocals und Guitars), Hakan
Morberg (Guitars), Thomas Johnson (Drums and Vocals) und
Johan Bolin (Bass), knallen uns die neuen
Schweden-Deather mal so richtig im schwarzesten
Black-Metal, dann im moshenden Death-Metal, danach
wiederum im prügelnden Death-Metal konsequent um die
Ohren. Gitarrensoli, goiles Riffing, wummernder Bass,
prügend und gore-gehaltene Drums sowie Growls, Shouts
und bösartige Screams verfeinern dieses Werk in die
Vollkommenheit. Die Produktion kommt satt und zäh wie
die Sense des Gerippenmannes auf einem zu, kurz vor der
geköpften Wahrheit, hält inne, lächelt dich bös
fixierend an und senst dann deinen Kopf in die ewigen
Jagdgründe, aber erst nach dem letzten Ton auf der
Scheibe. Was will er denn jetzt damit sagen? Nein,
philosophierend resümiert, eine wahrhaftig böse und
zugleich goile Scheibe, für alle Deathers, Blackers und
Konsorten. Und wie fühlst du dich nach geköpftem
Massaker? Well, geniesse die dunkle Seite des Metalls in
vollen Zügen ... Einzig das Aufräumen der Wohnung macht
mir wirklich noch Kopfschmerzen ... Will sagen:
Reinziehen, Wohnung nicht aufräumen, moshen mit dem
Sensemann, dann ein kühles, schwedisches Bier und
überlegen, wie man den Sensemann betrunken machen kann.
Cheers! Leoopld
Punkte:
8.9 von 10
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MISS MAY I - Shadows Inside Sharptone
Records/Warner In den letzten Jahren haben Miss
May I in stetiger Regelmässigkeit ein Album rausgehauen.
Diesmal ist aber alles etwas anders. Die Band hat sich
mehr Zeit gelassen, und das Ergebnis ist "Shadows
Inside". Miss May I brechen den bisher bekannten
Metalcore-Sound deftig auseinander, basteln grungeartige
Gitarrenparts dazwischen, hauen Old School-Rhythmen
raus, zerpflücken Core-Elemente und rammen rohe
ungewaschene Töne dazwischen. "Shadows Inside" ist ein
dunkles und düsteres Album, hellt sich aber immer wieder
durch passgenaue Breaks auf. Der Opener ist zugleich der
Titeltrack des Albums und münzt im totalen
Stakkato-Anfall und berstigen Growls von Levi Benton.
Miss May I schaffen den Spagat zwischen Metalcore,
Thrash und groovigem Metal und sind somit schon fast
massentauglich. Der Sound besticht über die ganze Länge
des Albums mit Mitsing-Parts, ausgefallenen Hooklines
und abwechslungsreichen Vocalparts. "Shadows Inside" ist
pure Power aus geiler Gitarrenarbeit und den richtigen
Drumbeats. Ein Highlight des Albums ist "Swallow Your
Teeth", das mit hymnenartigen Chören aufwartet und ein
Benton, der sich die Lyrics regelrecht aus dem Hals
kotzt. Aber auch dieser Titel bleibt nicht nur garstig,
sondern erhält mit einer Sprechgesang-Einlage einen
Hauch Crossover- und Nu Metal-Touch verpasst. "Shadows
Inside" brettert während zehn Songs regelrecht über
einen hinweg und macht Appetit, die Truppe auch live zu
sehen. Miss May I sind sicherlich eine Band, die man
sich nicht entgehen lassen sollte, denn was sie momentan
zu bieten haben, ist starker Tobak. Oliver H.
Punkte:
8.8 von 10
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RADIATION ROMEOS - Radiation Romeos Frontiers
Music/Musikvertrieb Radiation Romeos ist eine
neue Band, die sich um den Sänger Parramore McCarty
formiert hat. Unter anderem steht der Amerikaner bei
Metal Freqs und Monster Traxx hinter dem Mikro.
Zugegeben, das klingt nicht sonderlich spektakulär. Mr.
McCarty hat aber auch zwei Perlen des Hard Rock / Metal
mit seiner Stimme gesangstechnisch veredelt. Nämlich
1985 "Fighting For The World" von Warrior und 1989
"Atomic Playboys", das Soloalbum des Billy
Idol-Gitarristen Steve Stevens. Obwohl der
Stimmbandakrobat mit diesen zwei Scheiben über
hervorragende Referenzen verfügt, konnte er seither
nicht mehr relevant in Erscheinung treten. Schade, denn
seine Stimme weist allerhöchstes Qualitätslevel auf. Nun
endlich kommen wir wieder einmal in den Genuss. Mit
Radiation Romeos beruft sich der Musiker nochmals auf
seine Vergangenheit, stammt der Bandname doch aus einer
Textzeile des Songs "Atomic Playboys". Musikalisch lässt
man nichts anbrennen, im Gegenteil. Man zelebriert
knackigen Hard Rock auf höchstem Niveau. schnörkellos
und ohne Schnickschnack, aber trotzdem melodisch, kommt
man schnell auf den Punkt. Tolle Songs mit starken
Hooks, lockeren Melodien und eingängigen Songstrukturen.
Hilfe bekam die Truppe von Michael Voss, der als
Co-Songwriter fungierte und das Teil mit einer edlen und
druckvollen Produktion versah. Herausgekommen ist eine
erstaundlich starke Scheibe, die vor allem
Traditionalisten begeistern wird. Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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PRISTINE - Ninja Nuclear Blast/Warner In
der Ecke des Retro-Rocks mit deutlichem Flair der 70er
ist die Luft aufgrund dutzender neuer Bands schon
ziemlich dünn geworden. So kommt man als Fan nicht
umhin, Präfenzen zu setzen. Im Falle von Pristine aus
Norwegen fällt einem das ziemlich leicht. Vor allem das
dritte Album «Reboot» (2016) vereinigt so ziemlich
alles, was einem dieses Genre mitunter bietet. Von
straighten Rockern über die bluesigen Roots bis hin zu
psychedelischen Höhepunkten ist alles zu finden. Das
Aushängeschild ist dabei die sympathische Frontfrau
Heidi Solheim, die sich stimmlich absolut keine Blösse
gibt und den ganzen Range zwischen fein wie laut
ausdrucksstark überzeugend abdeckt. Mit dem Eintreten
ins Universum von Nuclear Blast geht es nun zumindest
promotechnisch voll ab. Für meinen Geschmack fast etwas
zu früh legen Pristine mit «Ninja» ihr viertes Langeisen
vor. Bereits auf der letzten Tour, die Ende März auch
einen neuerlichen Abstecher in die Schweiz zuliess, kam
schon neues Material zum Zug, das sich gar nicht mal so
schlecht angehört hat. Vor allem die funkigen Exkurse
sind ein zusätzliches Element im Pristine-Sound. So nahm
es mich natürlich brennend wunder, ob das hohe Niveau
des Vorgängers gehalten werden konnte oder nicht.«You
Are The One» lässt dann den etwas erweiterten Sound im
bewährten Sound-Korsett bereits erkennen. Die alten Ike
& Tina Turner Zeiten lassen hierbei etwas grüssen. Mit
der hier dezent eingesetzten Hammond-Orgel klingt es
jedoch genau, wie man es vorher schon schätzen gelernt
hat. «Sophia» atmet anschliessend etwas von den Blues
Pills, ohne die eigene Linie (mit der Hammond) zu
verlassen, geil! «The Perfect Crime» zeigt mit der Länge
von sechs Minuten schon an, dass es hier wohl
ausufernder zu und her geht, und in der Tat haben wir es
hier mit einem veritablen Gospel-Song zu tun. Auf dem
Fusse folgt der "wake up call" mit dem vorwärts
treibenden «The Rebel Song», wo in der Mitte des Songs
kurz eine ruhige Bridge eingeschoben wird, die vom Thema
her auch den Schluss veredelt. Und spätestens bei «The
Parade» versinkt man Fan dieser Top-Band in eigenen
Sphären. Spätestens bei «Ghost Chase» schliesst sich
dann der Kreis mit den bluesigen Roots der ersten
Scheiben. «Ninja» als ganzes Album braucht ein paar
Anläufe, bis der sackstarke Vorgänger nahezu erreicht
wird, aber der zuerst befürchtete Schnellschuss ist
definitiv und zum Glück nicht eingetreten.
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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EXIST - So True, So Bound Prosthetic Records
Progressiver Metal mit einer partiellen Death
Metal-Schlagseite im Gesang, der mich fast konstant an
Cynic erinnert. Nach einem Blick auf die Bandbesetzung
dieses Baltimore-Trios lässt sich dieser Umstand auch
erklären, denn Gitarrist Max Phelps war für ein paar
Jahre Livemitglied besagter Band und "ersetzt" aktuell
an den Death DTA-Shows den seligen Chuck Schuldiner. Und
das ziemlich kompetent, wie ich letztes Jahr selbst
erfahren durfte. Acht Songs, sechs davon mit Überlänge,
werden Liebhabern von leicht angejazzten Metalsounds,
surrendem Fretless Bass oder Bands wie Cynic oder
Obscura helle Freude bereiten. Denn nicht nur die
Stilrichtung stimmt, sondern auch Produktion und
Stimmung von "So True, So Bound". Metal auf hohem
Niveau, dem richtigen Twist und einem selten hässlichen
Cover - reinhören! Hardy
Punkte:
8.7 von 10
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DGM - Passing Stages (Live In Milan And Atlanta)
Frontiers Music/Musikvertrieb Obwohl die
italienischen Prog-Metaller aus Rom schon gut zwanzig
Jahre im Geschäft sind und seit je her qualitativ
hochstehende Genre-Mucke abliefern, spricht man
hierzulande leider kaum über sie. Eigentlich erinnert
mich diese Situation frappant an die Geschichte der
deutschen Kollegen von Vanden Plas oder von Fates
Warning. Letztere werden von ihrer die-hard Fanbase zwar
gottgleich verehrt, aber grosse Venues füllen auch sie
nicht. Das KiFF in Aarau, als eines in der Schweiz von
beiden Bands bespieltes Local, ist etwa der Gradmesser.
In der Heimat sieht das sicher besser aus, und davon
zeugt die erste CD, die im Mailänder Vorort Trezzo
d'Adda anlässlich des "Frontiers Metal Festivals" (nicht
zu verwechseln mit der Hardrock-Sause aus gleichem Haus,
die dort jeweils im Frühling abgehalten wird!) im
letzten Herbst vor offensichtlich gut gefülltem Haus als
Auftritt zum achten Longplayer «The Passage»
mitgeschnitten wurde. Im Wesentlichen ist der gleiche
knackige Progressive Power Metal zu hören, den auch
Pagan's Mind zelebrieren. Obwohl nicht mit dem gleichen
Timbre versehen, steht Frontmann Marco Basile seinem
Kollegen Nils K. Rue in nichts nach. Die technischen wie
songwriterischen Fähigkeiten von DGM sind indiskutabel,
aber Geld damit haben in erster Linie Dream Theater
verdient. Dass der Prophet im eigenen Land oder gar
Kontinent nichts reissen kann, ist an sich nichts Neues
und kann auch auf die Italiener gemünzt werden. So wird
man zumindest im Ausland (USA und Japan) mehr geschätzt.
2014 spielten DGM beim "ProgPower"-Festival in Atlanta,
und da wird ja nicht jede Feld- Wald- und Wiesenband
eingeladen. Eine Tournee als Support Von Symphony X
gehört ebenfalls zum Palmares der Römer. Wer also
hochstehenden Prog-Metal in der Währung der hier
erwähnten Bands zu seinen Faves zählt, kommt an DGM
nicht vorbei und wird sich an «Passing Stages» fürstlich
laben können. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SUFFOCATION - ... Of The Dark Light Nuclear
Blast/Warner Ich mag Suffocation, weil sie sind,
wie sie sind. Ungekünstelt, beharrlich, immer ihr
eigenes Ding am Durchziehen. Gestandene NY-Death
Metal-Pioniere eben. Seit über 20 Jahren liefern die
Jungs Album für Album Beinahe-Klassiker ab und touren
sich den Arsch wund. Und auch wenn immer noch etwas
weniger berühmt als Cannibal Corpse, lässt sich auch auf
"... Of The Dark Light" eine gewisse Verwandschaft nicht
leugnen. Suffocation wirken auf mich jedoch immer
direkter, mit einer furztrockenen (!) Produktion und
tönen nach halluzinogenem Hintergrundschimmern und
kalter Selbstkasteiung. Viel Technik, Blasts, tolle Soli
sowie der typisch scheppernde Bass und die Old
School-Growls machen diese Platte zu einem weiteren
Beinahe-Klassiker dieser sympathischen Tunichtgute.
Reinhören! Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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HEAVY TEMPLE – Chassit (EP) Ván Records
Nanu, ist das eine Neuauflage? Tatsächlich ist diese EP
bereits im November letzten Jahres erschienen, kann also
kaum mehr als wirkliche Neuerscheinung gehandelt werden.
Aber da das weibliche Doom–Trio aus Philadelphia
hierzulande, und damit meine ich Europa, noch nicht den
Stellenwert geniesst, den es eigentlich verdient, ist
dieser Umstand eigentlich relativ irrelevant. Fakt ist:
Die drei Musikerinnen wissen ganz genau, wie die
Symbiose aus Doom der der alten Schule und kernigem
Stoner Rock zu klingen hat. 28 Minuten Spielzeit,
verteilt auf vier Tracks, da kann man entweder gar
nichts oder alles falsch machen. Das Trio hat sich für
die erste Variante entschieden. Der Opener „Key And
Bone“ beginnt beinahe schon gemächlich, erfährt aber
eine geradezu spirituelle Kehrtwende, sobald
Sängerin/Bassistin High Priestess Nighthawk mit ihrem
beschwörenden Gesang einsetzt, der wiederum keinen
anderen Zweck erfüllt, als das entfesselte Finale
einzuleiten. „Ursa Machina“ stellt danach den Gesang
noch weiter in den Mittelpunkt und klingt genau so, wie
ich mir Danzig Anno 2017 eigentlich wünschen würde,
düster, unnahbar und erhaben. Und auch hier beenden die
drei Mädels den Song mit einem furiosen Finale. „Pink
Glass“ gibt sich von Anfang an etwas flotter,
wahrscheinlich der Track auf „Chassit“, der am wenigsten
dem zeitgenössischen Doom frönt und am deutlichsten in
Richtung Stoner Rock schielt. Aber in der zweiten
Songhälfte kommt die Überraschung. Da zeigen die Mädels
zunächst ihr leises, psychedelisches Antlitz, um danach
umso heftiger die Brücke zum Kernriff des Songs zu
schlagen, sehr geil! Weitaus sperriger, weil rhythmisch
vertrackt, gibt sich danach „The Court Of The Bastard
King“, was aber in diesem Fall kein Manko sondern
einfach eine weitere Seite dieser Band ist. Ausserdem
wird gegen das Ende hin sowieso wieder der bandtypische
Groove eingesetzt, und man beendet diesen Hörgenuss
zufrieden und überzeugt. Wer auch immer diese Zeilen
liest: Holt dieses Trio nach Europa, am besten im
Vorprogramm von Iron Man, und ihr habt das perfekte
Package! Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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TANKARD - One Foot In The Grave Nuclear
Blast/Warner Einmal mehr ist das neue Cover der
deutschen Tankard ein Brüller. Zudem geht der Vierer um
Sänger Gerre den eingeschlagenen mit den letzten Alben
("Vol(l)ume 14", "A Girl Called Cerveza", "R.I.B.") Weg
unbeirrt weiter. Vergleicht man die Truppe mit ihrer
Frühphase, so haben sich die Thrash-Riffs mehr
Freiheiten eingeräumt als noch früher, als man eher dem
Fun-Punk-Metal-Thrash huldigte. In meinen Augen steht
der neue Weg den Bierkrügen bedeuten besser zu Gesicht
als der alte, auch wenn sich die Jungs damals einen
kleinen Kultstatus mit Alben wie "Zombie Attack",
"Chemical Invasion" und "The Morning After" erschufen.
Alleine der Opener "Pay To Pray" vom neuen Album, zeigt
die Truppe, zu was sie heute fähig ist. Und das ist eine
ganze Reihe mehr, als damals Ende der achtziger Jahre,
als man sich eher als volltrunkene Mucker präsentierte.
"Arena Of The True Lies", der Titeltrack, und "Syrian
Nightmare" haben heute einfach ein viel grösseres
Potential und begeistern die Metaller-Community. Tankard
sind nicht Kreator, nicht Destruction und auch nicht
Sodom, sondern liegen irgendwo dazwischen. Seit 1986
haben sie alle Höhen und Tiefen des Metal mitgemacht,
haben sich soundtechnisch verändert und sind heute dort
gelandet, wo sie mit "One Foot In The Grave" angekommen
sind. Eine ernstzunehmende Thrash-Truppe, die auch dank
des monotonen Gesanges von Gerre eine starke eigene
Identität aufweisen kann. So knallen Riffs wie in "Lock
em Up!" oder dem über sieben Minuten langen "Secret
Order 1516" aus den Boxen und begeistern zum Abbangen
und die Melodie Mitsingen. - ja, vielleicht würde eine
zweite Gitarre dem Sound gut tun, aber auch so haut
Andreas viel Geiles aus seinen Saiten. Mit der Hymne
"Don't Bullshit Us!" haben die Herren einen weiteren
Live-Hit aus dem Ärmel gezaubert, und würden die Musiker
sich einfach mal nur auf die neuen Lieder bei einer Show
konzentrieren, müsste sich so manche angesagtere
Thrash-Truppe verdammt warm anziehen. Okay, der eine
oder andere Alt-Klassiker müsste auch sein... Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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NOCTE OBDUCTA – Totholz (ein Raunen aus dem
Klammwald) MDD Records Oha, wieder mal neues
Düsterfutter von einer der Kapellen, die gerne in einem
Atemzug mit Eden Weint Im Grab, Eisregen, Marienbad und
Konsorten genannt werden darf. Im Vergleich dazu habe
ich persönlich das Gefühl, dass Nocte Obducta gerne die
Grenzen noch weiter ausloten, als dies eh bereits schon
geschieht. Da trifft auch gerne mal Folk-ähnlicher
Sound, ohne Gesang, auf Black Metal-artiges Gekreische
(„Wiedergänger Blues“ – diese knapp 16 Minuten muss man
einfach mal auf sich wirken lassen, so beeindruckt haben
mich letztens nur Wormwood). Aber auch sonst ist man
gerne abwechslungsreich unterwegs, „Innsmouth Hotel“ hat
schon The Vision Bleak-ähnliche Züge an sich, während
dann beispielsweise „Die Kirche der wachenden Kinder“
mit sakral wirkenden Prägungen durch die Botanik
dreschen darf. Aber genug der Worte, die eh nicht
ausreichen, um das Phänomen Nocte Obducta zu
beschreiben: Wer abwechslungsreichen Death/Black Metal
im Horror-Ambiente zu schätzen weiss, sollte sich
„Totholz“ echt mal reinziehen. Aber beschwert euch
nicht, wenn ihr danach nicht mehr schlafen könnt, denn
die Texte sind echt nicht ohne… Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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OHRENFEINDT - Zwei Fäuste für Rock`n`Roll AFM
Records/Musikvertrieb Roggenrohl von der
Reeperbahn! Das norddeutsche Trio ist mit seinem 7.
Album "Zwei Fäuste für Rock`n`Roll" zurück. Und wie
gewohnt hauen die Kiezrocker wieder 12 neue
Vollgas-Kracher aus den Boxen. AC/DC auf Deutsch, das
heisst geile Riffs und dazu die Reibeisenstimme von
Chris Laut. Treiber wie "König und Rebell" geniesst man
am besten mit voll aufgedrehter Anlage. Auch die
tempoärmeren Tracks wie der schwere Titeltrack gefallen
sehr gut und erinnern etwas an Rose Tattoo. So brettern
die Kiezer souverän sich durch alle 12 Nummern. Gute
Laune und weit weg von der Langeweile-Musik. Eben immer
irgendwo zwischen AC/DC, Rose Tattoo und Konsorten. Und
trotzdem mit viel Abwechslung, man höre nur das coole
"Irgendwann". Oder das etwas bluesige "Nix oder
Doppelt". Haha, und das sehr an "Back In Black"
erinnernde "Dreh dein Radio auf", einfach nur saucool.
Und genauso geil wie das ganze startet hört es auch
wieder auf, mit dem coolen Stampfer "Koks und Noten".
Keule, Chris und Andi machen einfach zeitlose obercoole
Mucke, die jede Party in Schwung bringt. Schön, dass es
noch solche Bands gibt. Hammer-Album voll mit
Roggenrohl, yeah! Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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ENSLAVED – Roadburn Live By Norse Music
Das Roadburn ist ein besonderes Festival. Und Enslaved
ist eine sehr empfehlenswerte Liveband. Die komplexen
Lieder wirken auch in echt sehr eindrücklich. Und nun
kann man einen Hauch von beidem als Livealbum käuflich
erwerben. Der Bassist beschreibt sich im (nicht sehr
leserfreundlichen Texteditor) Werbetext als Fan von
Liveaufnahmen, trotzdem kauft man sich so ein Album
wahrscheinlich als Erinnerung, wenn man selbst da war.
Die Gastauftritte von diversen Musikern und auch ein
Festivalplakat sind für mich jetzt kein überzeugender
Punkt, um mir Lieder, die ich bereits habe, nochmals zu
kaufen. Wer Enslaved noch nicht kennt hingegen, der
bekommt einen guten Eindruck von einem Konzert der
Norweger. Das Set spielt eher aktuelle Lieder, aber
natürlich fehlt das legendäre "Isa" nicht. Wer also erst
am Kennenlernen der Band ist, könnte sich also ein
nettes Schmankerl gönnen. Vorausgesetzt, er/sie hat die
letzten beiden Studioalben, sonst kann ich die nach wie
vor sehr empfehlen. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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DA BOANAD – Mystericum Pure Rock
Records/Musikvertrieb Okay, damit habe ich echt
nicht gerechnet – Hard/Heavy Rock mit Texten auf
Bayrisch! Passt des übahaupt zusamm’n? Jo freili! Aber
ernsthaft: Da Boanad haben nicht nur musikalisch den
harten Rock im Gepäck, sondern auch den Schalk im Nacken
sitzen. Das hört man spätestens mit dem Rausschmeisser
„Manner, Weiber, Bluat und Bier“ im Après Ski-Stil, aber
schon längst vorher wird einem klar: Hier wird hart
gerockt, aber immer mit einem Augenzwinkern.
Gelegentlich erinnert die Mucke an Acts wie Megaherz
oder aktuell Eisbrecher, aber Da Boanad ziehen diese
maschinelle Härte nicht konsequent durch, sondern bauen
auf den Fragmenten ihr eigenes Soundgebilde auf. Dazu
kommt noch ein riesenfetter Pluspunkt: Der Sänger hat
eine dermassen geile Reibeisenstimme, die passt einfach
zum Gesamtkonzept wie Arsch auf Eimer – das kann man gar
nicht richtig beschreiben, das muss man beinahe schon
gehört haben. Also, ich verschwende nicht mehr viele
Worte an dieser Stelle: Wer das Leben auch nicht so
bierernst nimmt und dabei gerne härte Rock-Klänge
vernimmt, die ab und an auch einen gewissen modernen
Anstrich vorweisen, der muss sich Da Boanad beinahe
schon reinziehen – allen anderen kann man „Mystericum“
ebenfalls empfehlen, denn diese Scheibe kann einem den
grauen Alltag ganz schön aufhellen und sorgt (zumindest
bei mir) immer wieder für ein fettes Grinsen. Toby
S.
Punkte: 8.5 von 10
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BLACK HAWK - The End Of The World Pure Underground
Records Mit einem Schmunzeln ziehe ich mir das
bereits siebte Album der Teutonen-Metaller Black Hawk
rein. Raw Heavy-Metal, raw Power-Metal, goil produziert
und straight on, elfmal auf diesem Silberling vertreten.
Seit 1987 sind die Herren aus Schleswig-Holstein bereits
unterwegs und metallern uns das Ende der Welt um die
Ohren. Wenn das Ende der Welt so endet, dann bin ich
verdammt nochmals gerne dabei. Udo (Vocals), Wolfgang
und Günny (Guitars), Michael 'Zottel' (Bass) und
Matthias (Drums) pflegen den Teutonen-Metal as it's
best. Fans von den älteren Helloween, Running Wild,
Accept, Rage, U.D.O., Stormwitch, Gamma Ray, Iron
Savior, Grave Digger, aber auch Saxon, Judas Priest und
so weiter und so fort, werden ihre helle Freude an
diesem Output haben. Bin begeistert, welch' exzellente
Musiker hier am Werke sind, wow! Da gibt's
gitarrentechnisch alle Optionen, von melodiösen,
schnellen wie auch gefühlvollen Soli, Tappings, Arpeggi,
Hammer-Ons und Pull-Offs, dann wieder so richtig goiles
Speed-Riffing, wild stampfende Songs, der Bass untermalt
die zwei Gitarren perfekt, aber auch mit interessanten
Untermalungen eigener Lines, die Drums treiben die Songs
stets zu Höchstleistungen an, mal good old german-like
stampfend, double-bassend, stets straight voran und
Udo's Gesang passt wie der Deckel auf den Pott, erinnert
zeitweise - und zwar im positiven Sinne - an Kai Hansen,
aber in klarem, powervollen und stimmgewaltigem Masse,
einfach goil und passend. Das Cover-Artwork passt
perfekt wie die Faust auf's Auge, ein loderndes Feuer
und rundherum geht alles zugrunde. Ich werde auf jedem
Fall dem Feuer folgen, mache mit den Germanen einen
Bierabend mit deutschem, edlem und erlesenem Gerstensaft
und ziehe mir 'The End Of The World' in der
Endlosschlaufe rein. Wer mitkommen will, sollte sich
etwas beeilen, denn die Mucke ist zu goil, um lange zu
warten. Leopold
Punkte:
8.5 von 10
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MASQUERADE - Soul Deception Massacre
Records/Musikvertrieb Helvetia, genauer gesagt
aus Curia R(h)aetorum (= Chur). Die mittlerweile auf
fünf Mitglieder gewachsene Melodic-Death-Metal Combo aus
helvetischen Gefilden präsentieren uns mit 'Soul
Deception' und den fünf enthaltenen Songs eine
interessante Mischung besagten Stiles. Sie kombinieren
gekonnt Death-Metal mit Anleihen aus dem Power-,
Progressiv- und Speed-Metal Bereichen, kombinieren dies
mit viel Melodie und Harmonien. Nein, nein, an den
Vocals wird ganz brav gegrowlt, keine Angst. Marcus
Seebach (Vocals), Michael Seebach (Guitars), Thomas
Eckert (Guitars), Gion Alig (Bass) und Patrik Arnold
(Drums) zelebrieren wahrlich eine interessante Version
des leicht progressiven Melodic-Death-Metals. Sehr
soloverliebte Gitarren, technisch einwandfrei gespielt,
sehr melodiös und trotzdem wieder sehr deathig gehalten,
vertraktes Riffing, was auch dem Bass seine Freiheiten
in Solo- aber auch Walking-Lines ermöglicht. Das
Drumming ist technisch sehr präzise und trägt diesen
sehr interessanten Death-Metal in die oberste Liga. Der
Gesang ist stets growlend, ab und an mal wütend
schreiend, doch es passt einfach alles perfekt auf
Masquerade's Interpretation des Death-Metals. Gut so, es
macht Masquerade sehr eigenständig und wieder erkennbar.
Das Cover-Artwork findet ebenfalls Beachtung mit
positiven Resonanzen, sehr progressive gehalten. Ein
gelungenes Debut und erwarten gerne lechzend mehr davon.
Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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TAZ TAYLOR BAND - Pressure And Time Escape
Music/Non Stop Music Wow, mit 'Pressure And Time'
präsentiert uns der Gitarrenhexer und Namensgeber Taz
Taylor bzw. Taz Taylor Band ihr drittes Album. Diesmal
sind mit Val Trainor an den Drums, Barney Firks am Bass
und Chandler Mogel an den Lead- und Backing Vocals
wiederum exzellente Musiker am Werke. Zusätzlich konnte
mit Don Airey an den Tasten ebenfalls ein hervorragender
Musiker für diese Recordings gewonnen werden. Mit ihren
zwölf Songs zieht uns das amerikanische Quartett in den
Hardrock-Bann à la Whitesnake, Deep Purple, Uriah Heep
und Konsorten. Chandler's Gesang ist klar und
stimmstark, besitzt gewaltige Ausdruckskraft, Taz'
Gitarrenspiel ist ebenfalls edel und technisch
hervorragend getragen, solides Riffing, melodiöse und
interessante Arpeggi kombiniert mit tragenden, einzelnen
Gitarrentönen, wie's ein David Gilmour von Pink Floyd
nicht besser spielen könnte. Barney verzaubert die Songs
mit Walking Bass-Lines perfekt den epischen Hardrock und
Val an den Drums weiss ebenfalls gekonnt zu akzentuieren
und treibt die Songs stets technisch perfekt an.
Schlussendlich füllt und trägt Don Airey an den Keys und
Hammondorgel die elf Songs auf direktem Wege in den
Hardrock-Olymp. Ein sehr gelungenes, drittes Album. Man
sagt ja immer, das dritte Album sei jeweils ein
entscheidendes Werk. So kann man getrost sagen, dass mit
'Pressure And Time' ein nachhaltiges und unvergessliches
Masterpiece erkoren wurde. Ich auf jeden Fall freue mich
auf weitere Outputs von Taz Taylor und seinen
Gefolgsleuten. Hervorragend! Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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PERFECT BLUE SKY - The Eye Of Tilos Scarecrow
Music Group Perfect Blue Sky, perfekter Name für
diese Band, deren eigentliches Herz aus dem Schweden
Pontus Andersson (Gesang und Gitarre) und der
australischen Ausnahmesängerin Jane Kitto besteht.
Perfekt, weil der verträumte und leicht psychedelisch
angehauchte Classic Rock, den die beiden zusammen mit
ihren Mitmusikern da feilbieten, der genau richtige
Soundtrack ist für schöne Nachmittage und lauwarme
Sommerabende in Begleitung von Menschen, die man mag.
Ganz ohne Scheiss jetzt, der Sound von Perfect Blue Sky
ist zugegebenermassen wirklich recht laid back, selbst
in den richtig geilen rockigen Momenten („Give You My
Love“, „Fiction Man“), aber irgendwie, oder vielleicht
gerade deshalb, verbreitet er genau jenen
Siebzigerjahre–Spirit, der einen in nostalgischen
Träumen schwelgen lässt. In einem unglaublich warmen,
analogen Sound verpackt, entführen uns die zehn Songs
(plus zwei Bonustracks) in eine Zeit zurück, als
Fleetwod Mac noch kein beliebiges, austauschbaren
Popgrüppchen waren, sondern eine essenzielle
musikalische Konstante, als Steppenwolf noch für
Rebellion und Ausbruch aus dem bürgerlichen Mief
standen, Crosby, Stills, Nash and Young mit ihren
überwältigenden, mehrstimmig eingesungenen Epen für
Maulsperren sorgten und The Who lange vor Motörhead oder
Manowar die lauteste Band der Welt waren. Im ruhigen,
akustisch gehaltenen „Stay With The Light“ schimmern
handkehrum auch Heroen jüngeren Datums durch, namentlich
Spock’s Beard, als diese noch unter der musikalischen
Fuchtel von Chefideologe Neal Morse standen, beim
Bonustrack „Portrait Of Love“ hingegen (eingespielt mit
der Folk Rock/Fairport Convention-Ikone Jerry Donahue)
musste ich unweigerlich an Led Zeppelin denken,
wohingegen der zweite Bonustrack „Head In The Clouds“
ganz klar den Beatles ab „Revolver“ huldigt. „The Eye Of
Tilos“ ist ein gelungenes Stück Classic Rock geworden,
das fernab jeglicher verklärter Nostalgie funktioniert
und somit den erbarmungslosen Test of Time bravourös
bestehen wird, einfach schöne Musik für schöne Momente.
Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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RHAPSODY OF FIRE - Legendary Years (Best Of) AFM
Records/Musikvertrieb Das Rhapsody-Theater geht
mit dieser Best Of in die nächste Runde. Als Zaungast
darf man sich entspannt zurücklehnen und die
unfreiwillige Komik geniessen, welche die vermeintlichen
drei Hauptprotagonisten Luca Turilli (Gitarre, Luca
Turilli’s Rhapsody, Rhapsody-Reunion), Alex Staropoli
(Keyboard, Rhapsody Of Fire) und Fabio Lione (Gesang und
Rhapsody-Reunion) zum Besten geben. Spannend auch, dass
zurzeit gleich drei (!) Sänger das Rhapsody-Erbe zum
Besten geben. Für die aktuelle Best Of haben Rhapsody Of
Fire 14 alte Lieder komplett neu eingespielt und
eingesungen. Der „Zufall“ will es, dass exakt bei
Veröffentlichung dieses Werkes Luca Turilli zusammen mit
Fabio Leone sieben bestätigte Konzerte unter dem Titel
„Rhapsody – 20th Anniversary Farewell Tour“ (übersetzt
„20. Geburtstags-Abschieds-Tour“) geben. Nicht dabei bei
dieser Wiedervereinigung ist Alex Staropoli. Sein
Gegenschlag ist nun diese Best Of. Diese ist durchaus
ordentlich eingespielt, stimmig abgemischt und die
Qualität gewohnt hoch. Auch Giacomo Voli steht mit
seinem Gesang Fabio Leone in nichts nach. Klar: Wer
diese Lieder fest mit Leone’s Stimme verbindet, wird
hier wohl Mühe haben. Wobei der Unterschied nicht extrem
gross ist. Viele Gesänge rücken bei allen
Rhapsody-Versionen sowieso aufgrund der massiven Chöre
und Instrumentierungen etwas in den Hintergrund. So
werden die Nuancen, welche die beiden Sänger erkennbar
trennen, wieder geglättet. Die Songauswahl selber ist
ordentlich und deckt die eigene Geschichte von 1997 bis
2002 ab. Es bleibt zu hoffen, dass dieses
Rhapdsody-Theater bald ein Happy End nimmt. Dann können
die tatsächlich wieder richtig vereinten Rhapsody ihr
grösstes Epos vertonen – nämlich das über sich selbst!
Man darf gespannt sein, ob vorher noch ein paar weitere
Episoden geschrieben/gelebt werden. Fans der aktuellen
Rhapsody Of Fire-Besetzung können mit dieser Best Of
aber nichts falsch machen. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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JORN - Life On Death Road
Frontiers Records/Musikvertrieb
Das letzte Studio-Album von Jorn
Lande wies doch ein paar kleinere Schwächen auf.
Zumindest konnte "Traveller" aus dem Jahr 2013 nicht
mehr so überzeugen wie seine Vorgänger. Mit dem
Cover-Album "Heavy Rock Radio" aus dem letzten Jahr
machte der Norweger wieder einiges an Boden gut. Nun mit
einer runderneuerten Truppe versucht Mister Lande auf
"Life On Death Road" wieder an alte Erfolge anzuknüpfen.
Zusammen mit Mat Sinner (Bass), Alex Beyrodt (Gitarre)
und Francesco Jovino (Drums) hat sich Jorn gleich mal
3/5 von Primal Fear in seine Band geholt. Am Keyboard
steht Alessandro Del Vecchio. Es dominieren wieder die
Gitarrenriffs. Zusammen mit den Keyboards ergibt dies
schon fast ein Deep Purple- und Whitesnake-likes Flair.
"Fire To The Sun", "Love Is The Remedy" und das harte
"Insoluble Maze (Dreams In The Blindness)" sind beste
Beweise dafür. Mit dem bluesigen "I Walked Away" und dem
Hitpotential von "Man Of The 80's" zeigt sich Jorn von
seiner abwechslungsreichen Seite. Was mir persönlich ein
bisschen bei den Songs fehlt, sind die grossen
Hitmomente vergangener Jorn-Scheiben, und wenn ich ganz
böse sein will, erinnert mich "Life On Death Road" eher
an eine neue Voodoo Circle-Scheibe, mit Jorn als Sänger
als an eine neue Solo-Scherbe des Nordländers. Das liegt
sicher auch an der Gitarrenarbeit von Alex, der einfach
eine unverkennbare Note spielt und "Life On Death Road"
seinen Stempel aufdrückt. Vielleicht habe ich was
anderes von der neuen Jorn erwartet? Aber dieser
"WOW"-Effekt bleibt leider aus. Unterm Strich eine coole
Scheibe, die aber (noch) nicht so zündet, wie ich es
erwartet habe... Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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MARK SLAUGHTER - Halfway There
EMP Label Group
Es brauchte seine Zeit, bis die
erste Solo-Scheibe des Slaughter-Sänger bei mir zündete.
"Reflections In A Rear View Mirror" hatte nicht von
Beginn weg dieses Hitpotential, welches die Scheiben
seiner Stammband aufweist, oder wie es noch bei der
Vorband Vinnie Vincent Invasion immer wieder der Fall
war. Auf der neuen Solo-Scherbe geht Mark einiges
kerniger zu Werke. Zumindest schiesst der Opener "Hey
You" schon mal aus allen Rohren. Dass der Sänger auch
tolle Balladen schreiben kann, zeigt er wieder mit dem
Titelsong. Wie auch mit der Halbballade "Forevermore",
die sofort unter die Haut geht und überzeugt. Gesanglich
bewegt sich der Shouter etwas tiefer, als bei seiner
Stammtruppe. Das schwere "Reckless" und das lockere
"Turn It" zeigen den Sänger von seiner
abwechslungsreichen Seite. Logisch bewegt sich Mister
Slaughter noch immer im amerikanischen Hard Rock, aber
eine Spur bluesiger als mit Slaughter. Das ist aber auch
gut so, denn somit grenzen sich die Solo-Alben doch von
den Slaughter-Scheiben ab. Bedeutet, wer eine neue
Slaughter erwartet wird enttäuscht sein. Wer ein gut
rockendes Album in seine Plattensammlung stellen will,
muss sich "Halfway There" unbedingt anhören. Denn diese
Scheibe hat auch einiges an tollen Solos und Harmonien
von der Sechssaitigen zu bieten. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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STARSICK SYSTEM - Lies, Hopes &
Other Stories Pride & Joy Music
Mit ihrer zweiten
Veröffentlichung namens 'Lies, Hopes & Other Stories'
präsentieren uns die Italienerin Valeria Battain am
Bass, sowie die Herren Marco Sandron (Vocals und
Gitarre), David Donati (Gitarre), Ivan Moni Bidin
(Drums) elf knackige Hardrock-/Melodic-Metalsongs,
welche sehr gut produziert rüberkommen. Genialer Gesang,
stark, kräftig, erinnert etwas - im positiven Sinne - an
die gute alte Zeit der Glam-Metal-Phase à la Mötley
Crüe, Ratt, Guns'n'Roses, White Lion, Faster Pussycat,
aber auch Hardrock-Grössen wie Van Halen, Whitesnake,
David Lee Roth. Die Gitarren kommen messerscharf rüber,
sehr gutes und präzises Riffing, natürlich kombiniert
mit hervorragenden Hooks und melodiösen Soli und
Arpeggi, welche hiner keinem der angesagten Guitarhero
in diesem Bereich zu verstecken brauchen. Das
Bass-Drum-Duo passt perfekt abgestimmt zueiander, da
wird gegenseitig einander zu Höchstleistungen angespornt
und getrimmt, mal double-bass-mässig abdrückend, dann
wieder mal richtig hardrockmässig groovend intonierend
die bzw. den geneigten Zuhörer/-in zu bezirzen. Alles in
allem ein begeisternder Zweitling einer italienischen
Combo mit Spassfaktor zu mehr von ihrem
Hardrock/Melodic-Metal. Cooles Cover-Artwork, welches
einfach zum Sound von Starsick System passt. Gelungen
und der Genuss bleibt positiv Hängen. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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DOLL SKIN – Manic Pixie Dream Girl
EMP Label Group
Doll Skin ist eine reine Girl
Band, die mitreissenden Pop/Punk produziert, der
wiederum hart an Hard Rock grenzt. Die Ladies haben
bereits im frühen Teenager-Alter gemeinsam Musik gemacht
und sind kürzlich zu den Top 7 der “Best Rising Bands
Under 21” von “Alternative Press“ gewählt worden.
Stellenweise erinnern Doll Skin an den Skater Pop Rock
von Avril Lavigne, haben aber deutlich härtere Ecken und
Kanten zu bieten. Man hört der Band klar an, dass sie
noch seeehr jung sind – sowohl in Lyrics als auch
Songwriting. Klassische Teen Rebels halt! Doch bei
dieser Kombo klingt auch schon ganz schön viel Talent
durch und zusammen mit der druckvollen, satten
Aufnahmequalität (produziert von Evan Rodaniche,
Frontmann von Cage9) ist hier ein aufregendes,
energiegeladenes und frisches Album entstanden!
Highlights sind der eingängige und kraftvolle Opener
“Shut Up (You Miss Me)“, die Power-Ballade “Uninvited“
oder auch das mitreissende “Daughter“. Nicht nur die
kräftige Stimme von Sydney Dolezal vermag zu überzeugen,
sondern auch die restlichen Bandmitglieder haben es echt
drauf: Alex Snowden (Gitarre), Nicole Rich (Bass) und
Meghan Herring (Drums). Fazit: Wer auf Female Fronted
Punk Rock Marke USA steht, der hat hier ein echtes
Highlight vor sich! Mir gefällt vor allem die rohe
Energie, die hinter diesem Silberling steckt – macht
einfach Spass! Die Girls klingen jetzt schon sehr gut,
ich bin also sehr gespannt darauf, was man in Zukunft
von den Amerikanerinnen erwarten darf. Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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SCHAMMASCH – The Maldoror Chants:
Hermaphrodite (EP) Prosthetic Records Es ist
wahrlich noch nicht so lange her, als unsere heimische
Black Metal-Institution Schammasch ihren Brocken
„Triangle“ unters Volk gebracht haben. Nun folgt bereits
mit „The Maldoror Chants: Hermaphrodite“ weitere
Nachschub in Form einer EP, welche thematisch auf den
lyrischen Ergüssen „Les Chants Maldoror“ aus dem 19.
Jahrhundert basieren. Musikalisch dominiert über die die
30 Minuten eine ausgesprochen düstere und unheilvolle
Atmosphäre, die jeden Lichtstrahl verschlingt und in
tiefstes Schwarz einhüllt. Dabei setzen Schammasch
besonders in der ersten Hälfte auf Ambient-Klänge und
Rhythmik, die Gitarren spielen dabei eher die zweite
Geige, und wer pur rasenden Black Metal erwartet, der
wird von der EP zwangsläufig enttäuscht sein.
Andererseits zeigte uns schon „Triangle“ auf, dass die
Band auch gerne experimentelle Pfade einschlägt, und
diesen folgt „The Maldoror Chants: Hermaphrodite“
konsequent weiter. Da das Werk von seiner Atmosphäre
lebt, ist es auch angebracht, es an einem Stück
anzuhören, so offenbart sich der rituelle Charakter am
besten, kann sich richtig entfalten und unentwegt
Spannung aufbauen. Diesen Aufbau beherrschen Schammasch
eindrucksvoll, doch es verlangt auch, dass sich der
Hörer dem Werke wirklich hingibt und sich bewusst ist,
dass hier kein üblicher Strophe-Refrain „Einheitsbrei“
serviert wird. Wer sich also von gängigen Konventionen
lösen kann, wird mit einem Sog aus Dunkelheit belohnt,
der sich fast schon hypnotisch in die Seele frisst.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
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WEDNESDAY 13 - Condolences
Nuclear Blast/Warner
Ich muss ja ganz ehrlich
zugeben, dass ich nach dem ersten Hördurchlauf der neuen
Scheibe der Horror-Freaks von Wednesday 13 doch etwas
enttäuscht war. Schon der erste Eindruck von
"Condolences" lässt keinen Zweifel daran, dass die Band
diesmal eine ganze Ecke härter und vor allem düsterer zu
Werke geht. Das muss ja eigentlich nichts Schlechtes
heißen, denn etwas mehr Dampf aufm Kessel kann sich auch
durchaus positiv auf eine Platte auswirken. Allerdings
fehlte mir direkt von Beginn an der Wednesday
13-typische Glam Metal und Party-Touch, der
beispielsweise ihr Werk "Calling All Corpses" von 2011
so grandios gemacht hat. Laut Sänger, Bandgründer und
Aushängeschild Wednesday 13, voll und ganz so gewollt,
da er sich bewusst etwas von seinen Horror Punk-Wurzeln
entfernen wollte und sich seiner stetig wachsenden
Begeisterung für harten Metal hingegeben hatte. Und
jetzt kommen wir zur Besonderheit von "Condolences".
Denn wenn ich eingangs erwähnte, dass ich zu Beginn
etwas enttäuscht war, so muss ich sagen, bin ich nach
mehrmaligem Anhören umso begeisterter von dieser
Scheibe. Sie wächst ständig und ich merkte, dass sie
mich auch ohne diese Partystimmung komplett begeistern
kann. Wenn man sich erstmal mit der dunkleren
Grundstimmung angefreundet hat, werden solche
tonnenschwere Stampfer wie "You Breathe, I Kill" oder
"Cadaverous" zu echten Highlights. Aber auch "What The
Night Brings" lässt einen nicht mehr so schnell los und
das fantastische "Cruel To You" mausert sich zu einem
echten Ohrwurm. Live lassen sich mit Sicherheit nicht
nur die eben genannten, sondern auch andere Songs wie
"Omen Amen", "Blood Sick" oder "Condolences" perfekt
umsetzen und werden das Live-Set von Wednesday 13 100%ig
bereichern. Zwar kann das Album nicht komplett
überzeugen, gegen Ende schleichen sich leider der eine
oder andere Lückenfüller ein, aber ansonsten macht
"Condolences" extrem viel Spaß und sollte aufgrund der
härteren Ausrichtung nicht nur eingefleischte Fans der
Band ansprechen. Sascha Sch.
Punkte:
8.0 von 10
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TOMBS - The Grand Annihilation Metal Blade/Sony
Music Mit 'The Grand Annihilation' erfolgt
bereits der siebte Release von Tombs, der erste für
Metal Blade. Man muss und darf schon sagen, dass Metal
Blade stets ein gutes Händchen für interessante Bands
hatte. Auch bei Tombs machen sie keine Ausnahme. Mit
Mike Hill als Mastermind, dem Kopf von Tombs, dem
Drahtzieher und Visionär behind of all, an den Vocals
und Guitars, sowie den Hinzuzug von Erik Rutan an den
Leadguitars für 'The Grand Annihilation' und den
bisherigen Gefolgsmannen Charlie Schmid an den Drums,
Ben Brand am Bass und FAde Kainer an den Synthis und
Backvocals, wurden zehn Songs aufgenommen, welche im
Death-Metal zuhause sind. Aber nicht einfach
Death-Metal, nein, Death-Metal mit Hardcore-, Thrash-
und NYC-Metals sowie weiteren Elementen. Mike's Gesang
ist meist growlend, aber auch Klargesang wecheselt sich
mit seinen Growls ab, welche sehr gut zum Tragen kommen.
Die Gitarren sind sehr deathig und heavy schleppend,
moshend, thrashend, gepaart natürlich mit Erik's
genialem Soloing, aber auch sein Riffing passt perfekt
zu den Visionen von Mike als Mastermind. Die Drums und
der Bass harmonieren bestens zueiander, lassen aber auch
jeweils genügend Momente, um sich einzeln gekonnt
auszutoben. Mmh, irgendwie erinnert mich 'The Grand
Annihilation' an eine deathige Kombination von Anthrax
und Biohazard, ab und zu erinnert es auch ein wenig an
Cradle Of The Filth. Und dennoch ist es zeitweise wieder
sehr melodiös gehalten, episch beinahe, so wie's im
Melodic-Death-Metal auch vorkommt. Well, alle Jünger des
Death- aber auch Black-Metals sollen hier mal eine Dosis
inhalieren. Sehr sphärisch, für
Death-Metal-Verhältnisse, erinnert mich auch ein wenig
an Pestilence's Meisterwerk 'Spheres'. Habe geschlossen.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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APOCALYPSE ORCHESTRA - The End Is
Nigh Despotz Records
Mit 'The End Is Nigh'
präsentieren uns der Fünfer aus schwedischem Lande -
Andres Skoglund (Drums, Percussion, Backing Vocals),
Jonas Lindh (Guitars, Backing Vocals), Mikael Lindström
(Hurdy Gurdy, Bagpipes, Rauschpfeife, Backing Vocals),
Riakard Jansson (Bass, Backing Vocals) und Erik Larsson
(Guitars, Mandola, Cittern, Rauschpfeife, Vocals) -
ihren Erstling. Auf ihrer Debutscheibe mit acht Tracks
entführen uns die Nordmänner in die geheiligten Hallen
von Valhalla. Was für ein musikalisch, theatralisches,
symphonisches, hymnenhaftes und metallisches Opus,
bereits bei den ersten Tönen von 'The End Is Nigh' haben
mich die Schweden in ihren Bann gezogen. Ihr denkt jetzt
vielleicht, das ist wieder eine weitere
Pagan-Metal-Band. Falsch, sage ich euch. Ja, es hat
paganistische Elemente in den Songs, doch der Metal
kommt dabei nicht zu kurz und vor allem die
majestätischen Chöre, der Wahnsinn! Es hat aber auch
sehr doomige Elemente, welche etwas an die älteren
Candlemass-Scheiben erinnern, gepaart mit metallischen
Elementen à la Tyr, den färöischen Nordmänner. Doch
finden sich auch die epischen und mystischen Elementen
von Bathory zu den glorreichen 'Blood, Fire,
Death'-Zeiten, denn der Klargesang wechselt stetig mit
Chören und Growls. Eigentlich ist es ja eine metallische
Operaufführung, welche uns die fünf Wikinger uns auf
ihrem Erstling präsentieren. Ach ja, so ein wenig
Trouble, Opeth und Solitude Aeternus (vor allem deren
Erstling) erinnert mich es auch, 'The End Is Nigh', um
euch ein paar Anhaltspunkte zu geben. Andreas an den
Drums treibt mit sowas von powernden und schleppenden
Double-Bass das Wikingerschiff durch die tanzende,
stürmische und kronenbehäufte See, Rikard am Tieftöner
treibt das Wikingerboot ebenfalls schleppend mit harten
und gleichmässigen Ruderschlägen durch die stürmische
See, Erik und Jonas Ihre Sechssaiter ebenfalls mal in
akustischer Version, dann mal gepaart mit Akustik- und
Elektro-Gitarren, um dann ein elektrisches
Gitarrengewitter wie Thor's Hammer zu erzeugen, gepaart
mit immer passenden Melodielinien und Gitarrensoli, um
dann Mikael noch in den musikalischen Ergüssen mit
seinen altertümlichen wie auch traditionellen
Instrumenten begrüssen zu dürfen. So vereinen sich die
fünf Barden in ein wahrliche nordmännisches Orchester.
Das Cover-Artwork ist ebenfalls sehr mittelalterlich
gestaltet, könnte sogar von einem mittelalterlichen
Gemälde stammen. Wie gesagt, Doom-Metal-Fans mit
Weitblick können hier getrost zugreifen, alle anderen
Metallians sollten zumindest ein Ohr voll riskieren,
denn man entdeckt bei jedem Zuhören neue Facetten des
Nordmann-Metals. Ich sag' mal Tschüss und tauche gerne
wieder in die nordischen Geschichten von Apocalypse
Orchestra ein. Bin dann mal wech... Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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ARI LEHMAN'S FIRST JASON - To Be A
Monster Eternal Sound Records
Der New Yorker Ari Lehman ist
zweifelsohne ein exzellenter Musiker. Er studierte an
der New York University Big Band Orchestration und
Jazz-Piano. Später erweiterte er seine musikalischen
Kenntnisse an der renomierten Berkley School of Music.
Seinen grossen Auftritt hatte er aber als Schauspieler.
Als 14 jähriger spielte er Jason Voorhees im ersten Teil
der kultigen "Freitag der
13."-Achtziger-Horror-Filmreihe. Seine Rolle beschränkte
sich aber auf ein nicht mal zwei Minuten dauernden
Auftritt am Ende des Streifens. Der legendäre
eishockeymaskentragende und machetenschwingende Jason
erschien erst ab dem zweiten Teil. Die Rolle fesselte
aber anscheinend den guten Ari, und er verband sie mit
seiner Musik zur treffend benannten Band First Jason.
Mit dem erstmals schon vor Jahrefrist erschienen Albums
"To Be A Monster" nimmt er uns, nach "Jason Is
Watching!" (2009) und "Heed My Warning" (2013) schon zum
dritten Mal auf die musikalische Reise in die Welt des
Horrors und speziell zum Crystal Lake, dem Schauplatz
von "Freitag der 13.", mit. Auch textlich bleibt Mr.
Lehman dem Genre treu, mit Songs wie "When The Clock
Strikes 13", "Witch Camp" oder dem auf Edgar Allen Poe's
gleichnamigem Gedicht beruhenden Track "Dream Within A
Dream". Musikalisch hat die Band glücklicherweise nichts
mit Jazz am Hut. Labelseitig wird der Sound als Punk
Metal umschrieben, was den Kern der Sache treffend
umschreibt. Siebziger Jahre Alice Cooper oder ganz frühe
White Zombie lassen Grüssen. Der Mann hat einerseits
tolle Hooks, andererseits eine vielseitige musikalische
Variabilität (inklusive Power Reggae und balladesken
Pianoklängen) zu ansprechenden Songs verarbeitet. Da
kann man auch über die dumpfe Produktion und das
manchmal scheppernde Schlagzeug hinweg sehen. Nicht
weltbewegend, aber sympatisch und irgendwie cool.
Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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THE FERRYMAN - The Ferrymen
Frontiers Music/Musikvertrieb
Der bei den letzten
Rainbow-Shows in Kraft getretene Sänger Ronnie Romeo,
Gitarrist Magnus Karlsson, der auch Bass und Keyboard
spielte und Supertrommler Mike Terrana sind The
Ferryman. Eine Band, die sich eher als Projekt denn eine
feste Truppe präsentiert. Was eigentlich sehr schade
ist, denn die Lieder sind zu gut, als dass sie nie auf
einer Bühne gespielt werden. "Fool You All" zeigt das
Spektrum des Trios, das irgendwo zwischen Malmsteen, TNT
und Primal Fear liegt. Dabei spielen die Jungs Metal mit
all seinen Facetten. Ob etwas verspielter ("Still
Standing Up"), mit mehr Schmackes ("How The Story
Ends"), etwas moderner ("Cry Wolf"), balladesker ("One
Heart"), mit viel Hitpotential ("Eyes Of The Sky") oder
orchestraler ("Enter Your Dream"), alles trägt die
sichere Handschrift von Magnus, der schon für viele
andere Künstler feines zusammenzauberte. Schlussendlich
ist "The Ferrymen" wie eine Solo-Scheibe von Mister
Karlsson geworden, die allerdings mit der Klasse eines
Mike Terrana und dem Stimmvolumen von Ronnie Romeo
(erinnert an eine junge Version von Mike Vescera) doch
mehr, als 'nur' ein weiterer Solostreich von Magnus
geworden ist. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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PETYR – Petyr Outer Battery
Records
Riley Hawk, seines Zeichens Sohn
von Profiskater Tony Hawk, veröffentlicht das
selbstbetitelte Debut seiner Band Petyr. Da ich mich in
der Skaterszene überhaupt nicht auskenne, sagen mir
diese Namen absolut nichts, was natürlich auch ein
gewisser Vorteil ist. Ich lasse irgendwelche sportlichen
Errungenschaften aussen vor und konzentriere mich
stattdessen vollständig auf die Musik, und die hat es
wirklich in sich. In der Schnittmenge aus Stoner Rock
und Heavy Psych angesiedelt, vermögen die Songs wirklich
zu überzeugen. Der Jamcharakter ist allgegenwärtig und
sagt einiges über die Vorgehensweise der Band beim
Songwriting, denn durchdachtes Komponieren am Reissbrett
klingt definitiv anders. Um die musikalischen Einflüsse
machen die vier Musiker aus San Diego kein Geheimnis, da
werden Szeneikonen älteren Datums wie Black Sabbath
ebenso hoch gehandelt wie ihre zeitgenössischen Nachbarn
von Earthless. Aber interessanterweise werden als All
Time Faves auch die japanischen Heavy Psych-Pioniere
Flower Travellin' Band genannt, deren Titel „Satori III“
die Jungs auf dieser Scheibe als kleine Hommage covern.
Das mag jetzt furchtbar klischeehaft klingen, aber für
mich ist es alles andere als selbstverständlich, dass
sich eine junge, amerikanische Band an japanische
Soundtüftler erinnert, die zwischen Ende der
Sechzigerjahre und Anfang der Siebziger aktiv waren und
sich nach 33-jähriger Pause im Jahr 2007 reformierten,
um sich 2011 nach dem Krebstod von Sänger Akira Yamanaka
endgültig aufzulösen. Vor so viel musikhistorischem
Verständnis kann ich nur meinen Hut ziehen. Dennoch ist
auch auf dieser Scheibe nicht alles in Butter. Die Songs
gehen absolut in Ordnung, keine Überhits, aber
zweifellos gute bis sehr gute Stoner–Tracks auf hohem
Energielevel, da ist kein einziger Stinker dabei. Die
natürliche, druckvolle Produktion geht ebenfalls sehr
gut ins Ohr, aber was gar nicht geht, ist der Gesang.
Bei allem Respekt, Riley Hawk sollte es bei dem
belassen, was er wirklich beherrscht, und das ist
Gitarre spielen und skaten. Sein dünnes, wackliges
Stimmchen hinterlässt durchgehend den Eindruck, als ob
es jeden Augenblick wegbrechen würde und wird somit den
powervollen Songs einfach nicht gerecht, diesen Punkt
sollte die Band wirklich überdenken. Ist natürlich auch
Geschmackssache, aber es wird seinen Grund haben, dass
auf „Petyr“ die Instrumentalparts überwiegen und die
Vocals weit in den Hintergrund gemischt worden sind.
Davon abgesehen ist diese Scheibe absolut empfehlenswert
für jeden Genrefan. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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THE ONE HUNDRED - Chaos & Bliss
Spinefarm Records/Universal
Die aus dem prüden England
stammenden The One Hundred verbreiten derzeit Chaos in
der musikalischen Landschaft rund um London. Das
Quartett besteht aus Sänger Jacob Field, Gitarrist Tim
Hider, Bassist Phil Kneller und Drummer Joe Balchin. Sie
liefern mit "Chaos & Bliss" ihr Debut ab. The One
Hundred fegen mit ihrem Mix aus
Hardcore-Metal-Elektro-Dance-Trance-Pop und Fast
Drumming durch jeden einzelnen Track und jegliche alten
Spinnweben von den verstaubten Boxen. Ohne Frage, da
sind ein paar ausgewachsene Energiebündel am Werk. Der
Song "Dark Matters" präsentiert schön einen mehr als
gelungenen Wechsel zwischen langsameren und schnelleren
Parts und zeigt die ganze Bandbreite des Frontmanns. So
liegt es dann auch problemlos drin, dass der Refrain
erneut aus maximaler Eskalation besteht. "Fake Eyes" ist
im Anschluss musikalisches Gedöns, das gerne ignoriert
werden kann. Dafür ist "Monster", wie der Name schon
sagt, ein echtes Monster. Da treffen Breakdowns auf
Screams und formschöne Backgroundchöre, die dem Song
Tiefe einhauchen. Dazu noch eine Prise Trance, um sich
vom Rest der Metalcoreszene abzuheben. "Chaos & Bliss"
ist geballte Ladung Power, es bleibt aber der fade
Beigeschmack eines überambitionierten, mit zu vielen
Elementen beladenen Debutalbums. Nach eigenen Angaben
hat die Band den Sound sogar schon reduziert, was auf
ein völlig durchgedrehtes Demoband schliessen lässt.
Völlig anders zu sein scheint also echt in Arbeit
auszuarten. Das nächste Mal vielleicht etwas mehr Ruhe
anstatt Krawall um jeden Preis. Nichts desto trotz. Das
Album ist laut und schrill, es ist wirklich "Chaos &
Bliss". The One Hundred haben genug Energie, um in
diesem Zirkus mitzuspielen. Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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MALAMORTE – Satan Goes To Heaven
To Destroy The Kingdom Of God Pure Steel
Records/Musikvertrieb
Was beim Start noch nach
kauzigem Metal klingt, wird beim Einsatz der Vocals in
eine total andere Richtung gedrückt. Die klare, heulende
Stimme lässt sofort an jene Stellen von King Diamond
denken, in denen der King in menschlichen Frequenzen
singt. Die Gitarren haben natürlich nie die gleiche
Klasse, aber wer schafft das schon? Nein, stattdessen
grummeln sie länger im Hintergrund, lassen den
synthetischen Orgeln und der Stimme genügend Platz und
übernehmen nur vereinzelt den Lead. "Waiting For The End
Of Christianity" versprüht den Charme eines Old
School-Klassikers, angeschwärzter Heavy Metal im Mid
Tempo hat selten so modern geklungen. Der Sound ist
druckvoll und klar, was vor allem dem Gesang zu Gute
kommt. Und da liegt wahrscheinlich auch der Scheideweg,
denn wer sich mit dem überaus eigenen Gesang
zurechtfindet, hat hier eine echte Perle vor sich. Der
Rest wendet sich eben darum ab. Denn auch wenn gewisse
Stellen beim ersten Hören ein wenig sperrig wirken
mögen, so überzeugen sie bei mehrmaligem Hören. So ist
hat der Titeltrack beim ersten Durchgang eher für ein
müdes Lächeln gereicht, aber nach wiederholtem Male
bringt man das Nicken nicht mehr aus dem Gesicht und
kann sich lebhaft vorstellen, wie das Publikum dazu wohl
abgehen wird. Ein frisches, eigenständiges Album, das
gerne mehr als einmal gehört werden kann. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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LOST DREAMS – Exhale Massacre
Records/Musikvertrieb Elch-Suppe wird anscheinend
nicht nur im hohen Norden serviert, sondern scheint auch
die Gaumen im Tirol zu wärmen. Zumindest kommt es mir so
vor, denn bei den Songs „Ego“ und „Lethargie“, welche
den neuen Output der Österreicher eröffnen, musste ich
mich erst mal vergewissern, ob da wirklich Lost Dreams
oder doch Amon Amarth am Prügeln sind. Abgesehen von
Amon Amarth drängen sich auch Gedanken an Dark
Tranquility, (alten) In Flames oder Soilwork in die
Gehörgange, wenn ich mir „Exhale“ einverleibe. Im Kern
könnte man also Lost Dreams vorwerfen, dass sie nichts
weiter sind als eine dreiste Kopie gestandener
Göteborg-Melodic/Death Metal-Grössen, doch selbst wenn
sie nicht immer die Qualität der Originale erreichen, so
macht „Exhale“ verflucht viel Spass. Das stimmige
„Finding X“ mit seiner zuckersüssen Melodie, das teils
rasende „It’s Not A Game It’s Onslaught“ und die relaxte
Nummer „Purple Clouds“ sind neben den bereits erwähnten
„Ego“ und „Lethargy“ allemal einen Lauschangriff wert.
Auch wenn „Exhale“ keine neuen Akzente im Melodic/Death
Metal setzen und ich jeden verstehen kann, der lieber
bei den Originalen bleibt: Gebt den Jungs von Lost
Dreams doch eine Chance, verdient haben sie es.
R.K.
Punkte:
7.5 von 10
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AKATHARTA - Spiritus Immundus
Pulverised Records
Eine weitere Spielwiese von
Szene-Urgestein Kam Lee (The Grotesquery, Ex-Massacre,
Ex-Bonegnawer und eine ganze Latte weiterer Projekte)
ist dieses Death/Doom-Geschwür namens Akatharta. Werde
ich zwar ziemlich sicher nie mehr auflegen, aber
"Spiritus Immundus" ist irgendwie cool geworden. Und mit
"cool" meine ich diese fast schon lustig bekiffte
Ansammlung von vertonten Geistergeschichten, welche fast
schon klischeehaft amerikanisch in Szene gesetzt wurde.
Echte Aufnahmen von paranormalen Erscheinungen rund um
den Globus sollen darauf zu hören sein, imfall. Dazu
grooviges Minimalistendrumming, abgepfiffenes
Marihuana-Riffing, spacige Soli, schräge
Melodieführungen und positiv versatile Growls. Paart das
Ganze mit vielen laaang ausgezogenen Hintergrund-Howls,
der ziemlich fetten Produktion und einer irgendwie
stimmigen Version von Celtic Frost's "Dethroned
Emperor", und schon hat man eine "poppige" Stunde
nekroplastisches Hintergrundwummern mehr auf der
Playlist. Wer ein Faible für bauchgeführte Vertonungen
eines dystopischen Ausdruckstanzes hat und zudem auf
Mary Jane und Grabsteine steht, sollte mal reinhören.
Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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ADRENALINE MOB - We The People
Century Media/Universal
Die Angelegenheit mit
vermeintlichen Supergroups ist halt so eine Sache und
lebt primär oder zu Beginn erstmal von mehr oder weniger
klingenden Namen. Im Fall von Adrenaline Mob sind dies
Symphony X Frontmann Russell Allen und "Hansdampf in
allen Gassen" Mike Portnoy, der letztes Jahr zum
Beispiel die letzten Twisted Sister Gigs für den
verstorbenen A.J. Pero (R.I.P.) gespielt hat.
Zufälligerweise war es just A.J., der das zweite
Adrenaline Album «Men Of Honor» (2014) und die
nachfolgende Cover-Scheibe (2015) eingespielt hat. Somit
könnte es hier und jetzt so sein, dass Mike seinen
Kollegen ein zweites Mal ersetzt, aber dem ist nicht so.
Der neue Trommler heisst Jordan Cannata und war bisher
unbekannt, bis dieser unlängst mal einen persönlichen
Performance-Clip ins Youtube gesetzt hat. Mainman, neben
Russel, ist jedoch Gitarrist Mike Orlando, der die
Geschicke der Band seit sechs Jahren leitet. Soundmässig
sind Adrenaline Mob in der Ecke Groove Metal mit
rockigem Vibes angesiedelt. Als vergleichbare Acts
können Kill Devil Hill, Fozzy oder Hellyeah genannt
werden. Die full lenght Debüt-Scheibe «Omertà» rotierte
durchaus einige Male in meinem CD-Player, aber «Men Of
Honor» eigentlich schon nicht mehr wirklich. Woran es
lag? Zum einen sicher an der ungebremsten Flut von neuem
Material und zum anderen wird mir die Mucke mit der Zeit
zu gleichförmig, mitunter auch zu sperrig. «We The
People» ist nun die dritte Scheibe der Amis und steht,
das kann man schon nach dem Opener «King Of The Ring»
bereits sagen, ganz im Zeichen des neuen Schlagzeugers.
Das Feuerwerk, das der Junge da schon beim ersten Song
abbrennt, macht Mike Portnoy auf Crack alle Ehre! Aber
genau hier liegt für den einen oder anderen Zuhörer wohl
der Hase im Pfeffer. Jordan hämmert die Songs mit einer
derart ungebremsten Kadenz runter, dass man sich zuerst
mal daran gewöhnen muss. A.J. Pero war nicht ganz so
verspielt, hatte aber einiges mehr auf dem Kasten, als
das, was bei Twisted Sister gebraucht wurde. So gross
unterscheiden sich die Songs von «We The People» zum
Vorgänger hin demnach nicht wirklich, und somit, Status
Supergroup hin oder her, ist es letztlich eine Frage des
persönlichen Geschmacks. Mir wird es bald einmal, trotz
vereinzelt balladeskeren Klängen, einfach zu anstrengend
bei über einer Stunde Spielzeit. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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A KILLER'S CONFESSION - Unbroken
EMP Label Group
Ho, ho, ho, was kommt denn da
für eine druckvolle Metal-Lawine auf uns zugerollt? A
Killer's Confession ist ein neues Projekt des
Ex-Mushroomhead-Vocalisten Waylon Reavis, aus der
Cleveland-Area, umgeben von Jon Dale (Drums), JP Cross
(Bass) und den beiden Gitarristen Matt Trumpy und Paul
Elliott. Soundmässig ist es verdammt goiler und
druckvoller Metal, New Metal, Hardcore mit thrashigen
Elementen verknüpft, so à la Rob Zombie, Hellyeah,
Machine Head, Fear Factory, Chimaira, Crowbar, Pantera
und Konsorten. Die Produktion ist hammerscharf und wie
gesagt, verdammt druckvoll, sauber produziert. Erinnert
mich sogleich an die Poweralben von Demolition Hammer,
die waren auch immer wie Faust auf's Auge, hellyeah.
Well, 13 Songs auf Ihrem ersten Album, Waylon's Gesang
durchlebt das Wechselbad aller Gefühle eines gestandenen
Metaleros, mal wütend geschrien, mal growlend, mal
sauber und episch gesungen, da kriegt man als Metaller
die volle Breitseite eines wirklich hervorragenden und
fabulösen Gesang, welcher doch sehr eigenständig
daherkommt und seinesgleichen suchen muss. Bin schwer
imponiert. Die Drums sind bespickt mit genialen
Double-Bass-Attacken, um gleichzeitig wiederum
doomisch-schleppend sich durch die Songs zu prügeln und
wühlen, das Bassspiel von JP ist sehr variantenreich und
pendelt stets ausfüllend zwischen den Drums, den
Klampfen und dem Gesang von Waylon. Die beiden Gitarren
brettern ebenfalls teil doomisch-schleppend um dann in
knallharten Riff-Attacken auszuarten, wobei sich die
beiden Gitarristen Matt und Paul stets ergänzen, sich
kurz unisono wiederfinden, um sich dann eigenständig und
gemeinsam den Weg durch die New Metal-Riffs zu ackern.
Auch sind stets Momente zu finden, wo sich einer der
beiden Klampfisten am Riffing hält, während dessen der
zweite Klampfianer teils melodiöse und filigrane
Fill-Ins und Melodien, zu den Shouts von Waylon
ergänzend, hinzufügt. Auch das Cover-Artwork ist sehr
gelungen, gefällt mir sehr und zeigt gnadenlos, in
welche Richtung das Quintett aus Cleveland zielt,
hellyeah! Fans besagter Stilrichtung können hier blind
zulangen, aber wie stets immer erwähnt, ein Hörprobe ist
stets angesagt. Cheers und es wird gebierbongt!
Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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THYRANT - What We Left Behind? Indie
Recordings/Irascible Hinter jeder Band steckt ja
bekanntlich eine Geschichte, und so ist dies auch bei
den Spaniern von Thyrant. Nach 20-jähriger Freundschaft
und Erfahrungen in etlichen Bands haben sich Daniel
Peréz & Co. 2015 dazu entschlossen, gemeinsam etwas auf
die Beine zu stellen. Nach neun Monaten
schweisstreibender Arbeit können sie nun ihr 8-Song
starkes Debutalbum "What We Left Behind?" präsentieren.
Ihr Sound ist eine Mischung aus Doom, gestärkt durch
druckvolle Metal-, Industrial- und Progressive-Einflüsse
bis hin zum Classic Rock, der sich besonders bei den
80's-Doppelgitarren und die dadurch entstandenen
Melodien zeigt. Umso spezieller ist daher der Gesang von
Peréz, der nun ganz und gar dem Death Metal zugeordnet
werden könnte. Auch dem Thrash Metal sind die Südländer
nicht abgeneigt, wie der Song "E.O.S" eindrucksvoll
unter Beweis stellt. Dass es aber durchaus noch härter
sein darf, wird mit epischen Titeln wie "Carving The
Throne", das zeitweise an Bathory erinnert oder
"Delusion" und "Hard Boiling" gezeigt. "What We Left
Behind?" nimmt sich der heutigen Zeit an und reflektiert
die Menschheit in Zeiten von Schmerz, Scham, Liebe und
Passion. Die Scheibe lädt ein zu einer musikalischen
Reise von Maiden zu Priest, von Enslaved zu Obituary,
von Carcass zu Slayer ein und alles zusammen ergibt die
Fratze von Thyrant. Die Band scheut nicht vor
Genregrenzen und macht einfach das, wozu sie Lust hat.
Wer nicht vor Experimenten im Metalgenre Halt macht, hat
mit diesem Album sicher etwas Neues, das die
Trommelfelle zuverlässig gerbt. Oliver H.
Punkte:
7.5 von 10
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MEGA COLOSSUS - Hyperglaive Killer Metal Records
Die Band Mega Colossus wurde 2005 in North Carolina
unter dem Namen Colossus ins Leben gerufen. Der Zusatz
Mega wurde neu hinzugefügt, um Verwechslungen mit
anderen Acts dieses Namens vorzubeugen. Ob diese so
zahlreich sind, kann hinterfragt werden, aber egal,
lassen wir gelten. Nach dem Debut "... And The Rift Of
The Pandimensional Under-Gods" und den beiden EPs "Drunk
On Blood" und "... And The Sepulcher Of The Mirror
Warlocks" erscheint nun das vierte Lebenszeichen der
Amerikaner. Musikalisch hat sich dabei nichts geändert.
Nach wie vor bekennt man sich kompromisslos zum NWOBHM
der Achtziger. Treffend verweist man als
Inspirationsquelle auf Iron Maiden, Judas Priest, Saxon,
erwähnt aber auch Thin Lizzy und Scorpions und die
weniger bekannte Formation Slough Feg. In der Praxis
kann man aber ausser Iron Maiden die weiteren Einflüsse
getrost vergessen. Fast schon zu offensichtlich wandert
man auf den Pfaden der eisernen Jungfrauen. Dabei machen
die Jungs abber eine erstaundlich gute Figur. Man
präsentiert ein fettes Brett aus klassischen Metal-Riffs
und wuchtigen Soli. Man hat aber auch ansprechende Songs
in der Hinterhand. Tracks wie "Sun Sword", "Gods And
Demons", "Behold The Worm" oder "You Died" überzeugen
durch eingängige Strukturen und grossartige Hooks.
Trotzdem verfehlt man die Annäherung an Bruce Dickinson
und Kollegen klar. Mindestens textlich nimmt sich die
Truppe aber auch nicht ganz ernst, ein ironisches
Augenzwinkern lässt sich immer mal wieder ausmachen. Das
hat aber auch eine sehr sympatische Wirkung. Fans der
oben erwähnten Bands dürfen also ein Ohr riskieren.
Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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OVERSENSE - The Storyteller Dr.
Music Records
Die unterfränkischen Oversense
vermischen Elemente des Heavy Metal und Melodic Rock mit
einem Hauch Power Metal zu einem wunderschönen
Gesamterlebnis. Das Album dauert etwas über eine Stunde
und wird niemals langatmig. Die orchestralen Einlagen
geben dem Ganzen einen besonderen Charme. Beim Hören
fühlt man sich ein Wenig wie im Film, dennoch klingt die
Musik nicht massentauglich. Bestimmt eine der
interessanteren Erscheinungen des Jahres, leicht, und
dennoch mit den harten Elementen, den wir, Metalheads
und Rocker, so lieben. Melodisch, stark und dennoch
gefühlvoll. Der Mix macht es aus, und mit 66 packenden
Minuten Tonmaterial schaffen es die Jungs hoffentlich,
etwas Aufmerksamkeit zu erwecken, es wäre auf jeden Fall
verdient! Monika M.
Punkte:
7.4 von 10
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ELEPHANT BELL - Gates Of Dawn Argonauta Records
Es hat 17 Jahre, ein Demo und vier EPs gedauert, bis
die Finnen Elephant Bell endlich ihre erste Langrille
eingetütet haben. Im Grunde ihres Herzens dem Stoner
Rock verfallen, nennt die Band als weitere Einflüsse so
verschiedene Combos wie Slayer, Robert Johnson, Led
Zeppelin, Black Sabbath, Kiss, 60er Blues im Allgemeinen
und logischerweise Monster Magnet, deren Track „Elephant
Bell“ vom 1993er Oberalbum „Superjudge“ den jungen
Finnen zum Bandnamen verholfen hat. Allerdings finden
sie (Post) Grunge auch nicht verkehrt, eine weitere
Vorliebe der Truppe, welche sich deutlich in „Escape“
und „The Sweet Babylon“ niederschlägt. Im hypnotischen
„Dreamwheel“ zeigt sich eine weitere Facette von
Elephant Bell, da legt sich der beschwörende Gesang von
Tommi Vaittinen wie ein Schleier über das instrumental
sehr perkussiv gehaltene, aber zeitgleich spacig
anmutende Stück, Ähnliches gilt im Übrigen für das
Schlusslicht „The Last Scene“. Damit man sich nicht zu
sehr an diese ruhige Seite der vier Finnen gewöhnt,
folgt darauf das geradezu punkige „Bug In The Soup“, das
wieder für die nötige Portion Rotz sorgt. Sollte das
alles jetzt wie Unentschlossenheit oder sogar
Orientierungslosigkeit klingen, dann kann ich Entwarnung
geben, denn trotz aller Vielschichtigkeit wirkt „Gates
Of Dawn“ nicht zerfahren und ziellos. An anderen Stellen
wird dem Album der Titel „waschechter Stoner Rock“
verliehen, in meinen Augen eine totale Fehleinschätzung,
der ich vehement widersprechen muss. Wenn ich schon
schubladisieren muss, dann würde ich den Sound von
Elephant Bell als Modern Rock mit mannigfaltigen
Einflüssen wie Stoner und Space Rock sowie Grunge, Punk
und Sludge bezeichnen. Und da die Band daraus keinen
wirren Mix sondern ein in sich schlüssiges Ganzen zu
fabrizieren weiss, attestiere ich ihr eine absolut
legitime Daseinsberechtigung. Oder einfach ausgedrückt:
Die Scheibe gefällt mir. Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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8KIDS - Denen die wir waren Napalm
Records/Universal Der Sound der Darmstädter lässt
sich relativ leicht zusammenfassen. "Denen die wir
waren" ist ein Post/Hardcore-Album, besonders, was den
Gesang angeht. Dazu eine würzige Mischung aus seichtem
Indie- und Deutschrock, die einen grossen Einfluss auf
das Songwriting der Band hat. Eigentlich eine
interessante Mischung, die bereits auf der EP "Dämonen"
überzeugen konnte. Wenn man sich aber ein ganzes Album
anhört, wird genau dieser Mix zum Problem. Die Texte,
die beim ersten Durchhören recht anspruchsvoll wirken,
verlieren mit der Zeit ihren Glanz und es wächst der
Eindruck, dass 8Kids einfach nur simple Inhalte
möglichst kompliziert rüberbringen. Dadurch lässt die
Platte auch die angestrebte emotionale Tiefe vermissen.
Ihre Lieder handeln vom Scheitern, Ängsten und diversen
Selbsterfahrungen des Lebens. Musikalisch sieht es da
schon wesentlich besser aus. Die Truppe legt sich
wirklich ins Zeug und ist um musikalische Abwechslung
bemüht. Diese Bemühungen sind grösstenteils auch von
Erfolg gekrönt. Die Gitarren von Jonas Jakob und Hans
Koch türmen sich auf, manchmal funken sie und Emma
McLellan's Schlagzeug drischt den ganzen Frust der
Vergangenheit weg. Melancholie und Tristesse brechen
sich an Liebe und Hoffnung, und wenn ein spezieller
Moment ein Klavier verlangt, dann lassen 8Kids auch dies
zu - glücklicherweise, denn gerade diese ruhigeren
Nummern wie "In den Sternen" oder "Blitzschlag" sowie
die geradlinigen aggressiveren Brecher der Marke
"Zerbrechen" stehen ihnen besonders gut zu Gesicht.
"Denen die wir waren" ist eine solide Leistung der
Deutschen, die doch noch reichlich Luft nach oben lässt.
Dennoch geht die Platte vollkommen in Ordnung und ist
ein Startschuss in die richtige Richtung. Oliver
H.
Punkte:
7.1 von 10
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MAIM - Ornaments Of Severity
Soulseller Records
Yiëäh, ein erneuter schwedischer
Todesmetall-Angriff, diesmal aus Atvidaberg, in
personifizierter Form der Herren Christian Sandberg
(Guitars, Vocals) und Henric Ottosson (Drums), welche
sich stilistisch am eher thrashigen Death-Metal halten,
so à la Death, Cancer. Nach den Aufnahmen zu 'Ornaments
Of Severity', deren vierter Output, schloss sich auch
Niclas Löfgren (Bass) sich Maim an. Auf ihrem
old-school-death-metallastigen musikalischen
Soundgebilde präsentiert uns nun das 'Tre Kronor'-Trio
elf Songs mit verschiedenstartigen Einflüssen, sowohl
aus dem NWOFBHM-Bereich als auch eben der deathigen,
thrashigen und göteborg-geprägten Ecke. Die Drums sind
bekannt double-bass-lastig gehalten, stets treibend, der
Bass wummert in bestem schwedischen Death-Metal-Style
mit etwaigen hardcore- und punklastigen Anleihen und der
Sechssaiter - davon geh' ich mal aus - ist nicht so
grell verzerrt wie im göteborgischen Death-Lager meist
vorkommend, geht eher so in die Death- & Autopsy-Ära der
ersten Tage. Irgendwie erinnert mich der Bass auch ein
wenig an Motörhead, ... mmh, interessante Entdeckung und
Kombination. Die Growls und Shouts sind ebenfalls nicht
in den tiefsten Schubladen zu suchen, sondern eher eben
wieder à la Autopsy- oder Death-Bereich. Well, nebst den
deathigen Anleihen findet man oft auch schleppende
Elemente, nicht gerade im doomigen Bereich, aber doch so
à la Confessor, Solitude Aeturnus Lager. Das
Cover-Artwork zeigt ganz klar, in welche Richtung die
Mucke der Schweden tendiert. Interessanter Mix der
verschiedenen metallischen Styles, gut produziert,
druckvoll, mächtig. Mal ein etwas anderer schwedischer
Death-Metal, auf jeden Fall hörenswert. Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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CURRENTS – The Place I Feel Safest
Sharptone Records/Warner
Braucht die Welt mehr Metalcore?
Nun, diese Frage ist nicht mal so einfach zu
beantworten, denn ich selbst habe „gefühlte“ 666
Metalcore-Alben, und ja, sie tönen alle mehr oder
weniger gleich. Das Subgenre krankt an einer
unglaublichen Masse an gleichförmigen Bands, die
schlicht austauschbar sind. Dieses Schicksal droht auch
Currents, selbst wenn man ihnen qualitativ eigentlich
nichts vorwerfen kann. Die Verschmelzung aus Metalcore
und Djent, Aggression und Melodie, Up Tempo und
Breakdowns, ist den Herren äusserst schmackhaft
gelungen. Das ganze Album tönt erfreulich ausgereift und
hat Substanz. Auch wenn Currents in einem Teich mit zu
vielen Fischen schwimmen, so wäre es wirklich schade,
wenn man der Band keine Chance geben würde - zumal ich
in diesem Genre definitiv schon langweiligere Bands
gehört habe. Als Anspieltipps zu empfehlen: „Tremor“,
„Withered“, „Forget Me“, „Shattered“ und „I’m Not
Waiting“. Wenn euch die Songs überzeugen, holt euch das
Album, selbst wenn ihr schon einige Metalcore-Werke im
Schrank stehen habt. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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ANGELWINGS - The Edge Of Innocence
Pride & Joy Music
Die erste Symphonic Metal-Band
Gibraltars, welche sich anfangs noch stark an Nightwish
orientierte (was man hören und auch dem Albumcover
entnehmen kann), schlägt sich interessant durch die
knappe Stunde Tonmaterial. Das selbst produzierte Album
weckt Sympathie, und auch die starke Stimme der
attraktiven Divi Cano überzeugen durchaus. Die recht
junge Band hat noch einiges vor sich, um sich gegen die
Genre-Giganten behaupten zu können. Wer dieses Album
aber ganz durchgehört hat, wird wissen, dass die Chancen
da nicht schlecht stehen könnten. Die Instrumentals
verzaubern, die Stimme entführt. Genau so muss das sein!
Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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MY REGIME - Deranged Patterns
Scarlet Records
Während man sich so das
Plattencover ansieht, glaubt man, eine Death
Metal-Scheibe in der Hand zu halten. Umso positiver
überrascht dürfte der nichtsahnende Hörer sein, wenn da
stark an den guten alten 80ern erinnernde, knallharte
Thrash Metal-Platte ist. Die inzwischen in Schweden
durchaus bekannte Band dürfte - meiner bescheidenen
Meinung nach – dank diesem Werk einige Erfolge feiern.
Ob Fan des Genres oder nicht, dieses Album hat etwas
Fesselndes an sich. Obschon Thrash nicht zwingend zu
meinen Lieblingsgenres gehört, kann ich nicht umhin,
dieses Baby zu loben. Mit gewissen, dezenten Einflüssen
aus anderen Genres und einer kaum merkbaren Modernität
hört sich die Platte erstaunlich leicht. Nicht einmal 45
Minuten dauert das Vergnügen, aber die Ohren werden
absolut genügend gut vom Sound geprügelt. Absolut
empfehlenswert! Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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LOVEX – Dust Into Diamonds (10th
Anniversary) (Best Of) H'Art/Kontor Die Finnen
von Lovex feiern das 10. Jubiläum ihres Debutalbums mit
einer Best Of, die neben den grössten Hits der Kombo
auch 5 komplett neue Tracks sowie zwei Cover-Versionen
enthält. Die Musik der Finnen lässt sich wohl am ehesten
mit dem Begriff “Modern Rock“ erfassen, wobei die Herren
häufig deutlich in sehr poppige Gefilde abdriften.
Vergleichen könnte man Lovex wohl mit Bands wie Daughtry
oder Sunrise Avenue, wobei die elektronischen Elemente
im Pop-Gewand streckenweise an das neue Album von Dead
By April erinnern. Die Mischung ist unbestreitbar
radiotauglich, entsprechend fällt sie stellenweise
ungeheuer flach und altbekannt aus, mit ein paar wenigen
Ausnahmen. Eine davon ist das wirklich schicke “Guardian
Angel“, das zeitweise sogar die finnischen Single-Charts
anführte. Auch die brandneue Single und namensgebende
Nummer für dieses Album “Dust Into Diamonds“ sticht
angenehm aus der breiten Masse heraus und hat
tatsächlich einen im Vergleich durchaus interessanten
Text. Auch der nachfolgende Track “Fight Back“ wurde
zuvor noch nicht veröffentlicht. Er beginnt langsam und
düster mit Schnipsen als Rhythmusgeber, mutiert dann
aber unerwartet zum poppigen Dancehit. Ein weiterer
neuer Track ist die Powerballade “The Game“ - an sich
ein ganz nettes Liebeslied, allerdings ist die ebenfalls
neue Ballade “I Still Miss You“ ganz am Ende des Albums
deutlich besser und emotionaler. Der letzte der
neuartigen Tracks ist “Screw You“, ein sehr klassischer
Modern Rock-Track mit (fast zu) vielen elektronischen
Elementen. Auch zwei Coverversionen sind mit von der
Partie: “Larger Than Life“ von den Backstreet Boys und
“Born This Way“ von Lady Gaga. Beide versuchen gar nicht
erst, eine genaue Kopie des Originals wiederzugeben,
sondern drücken den Hits den typischen Lovex-Stempel auf
– das Ergebnis ist unerwartet spassig! Fazit: Das Best
Of ist eine gute Option für all jene, die Lovex bisher
noch nicht kannten, aber auf Modern Rock stehen. Es mag
zwar streckenweise etwas gar poppig und flach
daherkommen, macht aber im Grossen und Ganzen wirklich
Spass! Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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CONJURING FATE – Valley Of Shadows
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Die nordirischen Heavy-Metaller
Conjuring Fate veröffentlichen nach ihrer EP von 2014
ihr erstes richtiges Album. Elf Lieder sind auf "Valley
Of Shadows" zu hören, wobei die letzen drei als
Bonustracks deklariert werden. Es handelt sich dabei um
die Songs der EP. Komplettisten erhalten mit "Valley Of
Shadows" also das Gesamtpaket. Dieses bietet guten Heavy
Metal, der weder in die grottige noch in die göttliche
Richtung abdriftet. Oder mit anderen Worten: Conjuring
Fate zimmern ein wohnbares Soundgebäude, ohne dass einem
beim Hören gleich vor Schrecken oder Freude der Atem
stockt. Lieder wie „The Darkest Days“, „Dr.
Frankenstein“ oder „Chasing Shadows“ laden zum Verweilen
ein und geniessen dank der viel mit Hall versehen Stimme
von Tommy Daly durchaus einen gewissen Wert an
Wiedererkennung. Die Leistung der Instrumentalisten wird
dagegen vor allem live zu Geltung kommen. Auch hier sind
die Nordiren meilenweit von mieser Qualität entfernt.
Gerade das Gespür für eine gesunde Mischung von Melodie
und Härte öffnet das Potential für wirklich
herausragende Werke. Auf die gesamte Dauer von fast
einer Stunde (inklusiver der Bonustracks) ermüden aber
meine Ohren. Hier wäre trotz der edlen Geste mit der
Gratis-EP der Mut zur Kürze wünschenswert gewesen.
"Valley Of Shadows" ist deshalb ein liebevoll
produziertes Underground-Werk, welches seine Fans finden
wird, an der grossen Masse aber unbemerkt
vorbeischrammen wird. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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TENGGER CAVALRY - Die On My Ride
M-Theory
Mit “Die On My Ride” beschreiten
die (inzwischen in die USA übergesiedelten) mongolischen
Folk-Metaller Tengger Cavalry ganz neue Wege. Die Truppe
um Sänger, Gitarrist und Mastermind Nature G hat sich
zwar auf ihren Alben nie wirklich wiederholt, angefangen
hatte sie mit der Symbiose aus mongolischen Folk Tunes
gepaart mit Black und Death Metal–Elementen, und danach
folgte eine Phase, in der statt Gekreische und Gegrowle
zu dem heftigen Metal–Klängen traditioneller Kehlgesang
eingesetzt wurde. Aber was die Band jetzt fabriziert
hat, kommt beinahe einem kompletten Stilbruch gleich.
Was geblieben ist, ist die Kombination von Gitarre, Bass
und Schlagzeug mit akustischen Zupf- und
Streichinstrumenten aus der Mongolei (Tovshuur, Morin
Khuur, Shanz, da hilft nur noch Google oder Wikipedia).
Ebenfalls der gewohnte und bewährte Kehlgesang wurde
beibehalten, allerdings werden jetzt die Texte
ausschliesslich auf Englisch vorgetragen, zudem versucht
sich Nature neuerdings in ganz normalem Klargesang. Des
Weiteren wurde verglichen mit früheren Releases der Fuss
deutlich vom Gaspedal genommen, die früheren
Blastattacken gehören wohl endgültig der Vergangenheit
an. Dieser Rückzug ins Mid Tempo sorgt für einen völlig
neuen Bandsound, bei einigen Tracks musste ich ob der
fast Industrial–mässigen Ausrichtung immer wieder an
Rammstein denken, der Titeltrack ist das Paradebeispiel
hierfür. Ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber keinesfalls
schlecht, auch wenn diese Vorgehensweise zusammen mit
dem tiefen Kehlgesang zuweilen etwas monoton wirkt. Und
als letztes Novum traut sich der wilde Haufen jetzt
auch, etwas sanftere, ruhigere Songs zu schreiben.
Solange es dabei in die Richtung geht, die sie im
hypnotischen „To The Sky“, im sehr traditionellen,
beschwörenden „Prayer“ oder im düsteren Bonustrack
„Burn“ einschlagen, ist noch alles in Butter, aber wenn
ich eine Ballade wie „Ashley“ vorgesetzt bekomme, bei
der ich unweigerlich an Xavier Naidoo, Die Söhne
Mannheims & Co. denken muss, dann ist auch bei mir das
Ende der Toleranz erreicht, diesen Totalausfall hätte es
wahrlich nicht gebraucht. Dieses Album wird Fans der
Truppe spalten, soweit steht fest. Es ist nicht
grundsätzlich schlechter als das ältere Material, aber
eben sehr anders, und daran muss man sich zuerst
gewöhnen. Und ganz ehrlich gesagt wünsche ich mir bei
künftigen Releases eine Rückbesinnung auf alte Werte
zurück, insofern zieht „Die On My Ride“ gegenüber den
sehr starken Vorgängern „Ancient Call“ von 2014 und
„Blood Sacrifice Shaman“ von 2015 (eine stark
aufgewertete Neuaufnahme des 2010er-Albums) ganz klar
den Kürzeren. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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NORSKA -Too Many Winters Brutal
Panda Records
Oberflächlich betrachtet könnte
man Norska aus Portland, Oregon ohne weiteres in die
Sludge–Kiste stecken, allerding verstecken sich in ihrem
Sound genügend stilfremde Elemente, die eine solche
Klassifizierung schlussendlich schwer machen. Die
mächtigen Riffwalzen rücken sie immer wieder in die Nähe
des nächsten Verwandten, dem Doom wüsterer Prägung, was
ja noch durchaus nachvollziehbar ist. Aber sie scheuen
sich auch nicht davor, auch mal die Territorien des Prog
Rock oder gar Mathcore zu betreten („Samhain“), oder wie
in „This Is Why We Can't Have Nice Things“ aus dem
brutalen Geknüppel auszubrechen und mit einem
schleppend–düsteren Monster aufzuwarten, das mit
sauberem Klagegesang brilliert. Das alles ist Segen und
Fluch zugleich. Einerseits überrascht „Too Many Winters“
durch die dargebotene Stilvielfalt, andererseits wird es
wohl nicht ganz einfach sein, Fans zu finden, die sich
in all den dargebotenen Welten gleichermassen
wohlfühlen. Der Titelsong ist ein Paradebeispiel dafür,
welche stilbrechende Spagate diese Band imstande ist zu
vollbringen. Da wird zu den eben genannten Elementen
noch eine gute Portion Black Metal hinzugefügt, und
fertig ist das giftige Süppchen, das einen in ein
richtig tiefes Loch hinabzieht, und um dem Ganzen noch
die Krone aufzusetzen, folgt mit „Wave“ noch ein richtig
melancholisches Album–Outro. Diese Jungs werden ihren
Weg machen, da bin ich mir absolut sicher, denn
zumindest im metallischen Untergrund hat man immer ein
offenes Ohr für stilistische Neuerungen, und genau das
bietet uns diese Band an. Schwer verdaulich, aber
dennoch eine Kostprobe wert. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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MEAN STREAK – Blind Faith Rock
Of Angels Records
Die schwedischen Stahlarbeiter
Mean Streak präsentieren ihr viertes Album. Dieses
zeichnet sich vor allem durch seine Konstanz aus. Wie
bereits auf seinen Vorgängern sind die Lieder gut,
werden aber schnell vergessen werden. Dabei fällt dieses
Jahr der Vergleich mit alten Crystal Ball noch mehr ins
Auge, als es schon früher der Fall war. Das liegt
einerseits an der Stimme von Andy LaGuerin, aber auch an
der stilistischen Ausrichtung, die sich irgendwo
zwischen Hard Rock und Heavy Metal einordnen lässt.
Trotzdem klingen Mean Streak auf "Blind Faith" nicht wie
ein Crystal Ball-Abklatsch. Dafür verfügen die Schweden
über genügend Eigenständigkeit und Klasse. Lieder wie
„Retaliation Call“, „Tear Down The Walls“ oder „Come
Undone“ sind gut arrangierte Kompositionen, die
teilweise sogar in Richtung Speed Metal abdriften. Die
Refrains wurden auf eingängig getrimmt und die
Produktion druckvoll gehalten. Live könnten die Schweden
durchaus was reissen, und auch auf CD gewinnt dieses
Album von Mal zu Mal. Unter dem Strich ist "Blind Faith"
aber ein gutes Album, welchem zur Göttergabe das gewisse
Etwas fehlt. Wer die erwähnten Musikstile steht, kann
mit den Schweden wenig falsch machen. Und wer weiss,
vielleicht entwickeln sich Mean Streak für einzelne Fans
sogar zu Metal-Helden. Das Reinhören wird also wärmsten
empfohlen, auch wenn mir selber die wichtigen
Aha-Momente fehlen. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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GODS FORSAKEN - In A Pitch Black
Grave Soulseller Records
Das Debutalbum der
Schweden-Deather Gods Forsaken. Neun Tracks auf 'In A
Pitch Black Grave', welche wiederum den Schweden-Death
der 80er & 90er Jahre hochleben lässt. Neun Songs, die
in die Ecke à la Entombed, Dismember und Konsorten
tendieren. Es ist absolut goiler Schweden-Todesblei, Dr.
Caligari, Mr. Schweick und Mr. Harbinger, haben sich gut
umgehört in der ersten Welle des Schweden-Deaths, welche
Ende 80er auf die Welt losgelassen worden ist. Alle drei
Members sind Mitglieder der Bands Blood Mortized, The
Grotesquery und Wombbath! To The Death! Nun, zähflüssig
wie Lava, prügelfest wie Alpengestein, deathig wie
nordische Mysterien, so erreicht 'In A Pitch Black
Grave' die Jünger des Schwedentodes. Stets peitschende
Double-Bass-Drums, wummernder Bass, sehr tief gestimmte
Klampfen, versehen mit dem berüchtigten
Schweden-Death-Riffing, ab und zu versetzt mit Soli und
Melodie-Lines sowie das nordisch, deathige Growling fügt
das Album definitiv in die 80er und 90er Jahre, versehen
mit einer satten Produktion der Neuzeit. Nostalgiker -
weiblicher und männlicher Gefilde - des Schweden-Deaths
sind hierbei bestens bedient, da auch das Cover-Artwork
absolut zur Mucke von Gods Forsaken passt. Alle anderen
Metallians - ebenfalls weiblicher und männlicher Gefilde
- sollen mal eine Handvoll Ohr riskieren hierbei. Ich
hab' nun meine tägliche Ration Blei soeben erhalten und
gucke auf den Sensemann, der immer noch sehr verkatert
mal seine Zigarette auf'm Balkon raucht... Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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CIRCLE – Terminal Southern Lord
Böse Zungen behaupten, die
Finnen seien ein Völkchen, das zuweilen dazu tendiert,
etwas bizarr und eigen zu sein, diplomatisch
ausgedrückt. Das ist natürlich ein Vorurteil, das
malerische Land im hohen Norden kann beispielsweise eine
hohe Anzahl Bands vorweisen, die es nur mit ihrer Kunst
und ohne grosse Effekthascherei zu internationalem Ruhm
gebracht haben. Andererseits scheinen Truppen wie Lordi
oder Waltari das eingangs erwähnte Vorurteil wiederum zu
bestätigen, die Wahrheit liegt also wieder einmal
irgendwo in der Mitte. Und nun schneit mir die CD eines
finnischen Sextetts ins Haus, die jedes noch so
verdrehte Klischee über die Finnen zu bedienen scheint.
Schon das Bandpic ist eine optische Herausforderung. Da
werden rosarote und violette Spandexhosen mit
Kunstlederjacken, Plüsch–Stulpen, Hemden im
Leoparden–Look und jeder Menge Nietenkram kombiniert,
dagegen sind Steel Panther ein Kindergeburtstag. Die
musikalische Darbietung folgt der optischen Darstellung
danach konsequenterweise auf dem Fuss. Auch wenn Circle
ihren Stil ganz selbstverständlich NWOFHM („New Wave Of
Finnish Heavy Metal“) nennen, erwartet den Hörer etwas
völlig anderes als der erwartete Trip in die
musikalische Vergangenheit des Metal, denn wenn es darum
geht, sich festzusetzen, ist die Band konsequent
inkonsequent. Space Rock, psychedelischer Krautrock,
Heavy Metal, Broadway Musical, Stoner Rock, sphärische
Soundscapes, Folk Rock mit Black Metal-Gekreische, das
und noch viel mehr erwartet euch auf „Terminal“.
Konventionen sind diesem schrägen Haufen, den es in zig
verschiedenen Formationen und musikalischen
Ausrichtungen schon seit 1991 gibt, offensichtlich
fremd. Strophe, Strophe, Bridge, Refrain, wer braucht
heutzutage schon den klassischen Liederaufbau, wenn man
Circle haben kann? Sofern man bereit ist, sich diesem
musikalischen Wahnsinn zu stellen und bewährte Pfade zu
verlassen, kann dieser Langdreher ein echtes
Hörvergnügen sein. Wer hingegen lieber auf Altbewährtes
setzt, lässt tunlichst die Finger von dieser Scheibe.
Somit ist und bleibt diese Band ein Geheimtipp für
Liebhaber, ein polarisierender Haufen, für den man
entweder die Höchstnote oder die absolute Nullwertung
zückt. Ich bleibe diesbezüglich diplomatisch, wenn auch
musikalisch nicht wirklich mein Ding, muss ich doch im
Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten den
avantgardistischen Mut von Circle belohnen. Mirko
B.
Punkte:
6.9 von 10
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NICK OLIVIERI - N.O. Hits At All
– Volume 2 Heavy Psych Records
Na da hat’s einer aber eilig!
Nach dem Erscheinen von „N.O. Hits At All – Volume 1“ im
Januar dieses Jahres war ja klar, dass ein „Volume 2“
erscheinen würde, aber gleich vier Monate danach? Da
strapaziert der gute Herr Olivieri die Geldbörse seiner
Follower aber ganz schön, wenn da der Schuss mal nicht
nach hinten losgeht. Naja, das wird sich ja schon
zeigen. Auf jeden Fall ist es so, dass „N.O. Hits At All
– Volume 2“ dem ersten Teil fast aufs Haar gleicht. Es
sind wieder sechs Titel verschiedener Bands enthalten,
zu denen Nick Olivieri den Gesang und teilweise den Bass
beigesteuert hat. Und bei der heterogenen Besetzung
einer solchen Compilation liegt es auf der Hand, dass
zwischen den Tracks teilweise dramatische
Qualitätsunterschiede bestehen. Auf schräg getrimmte
Langeweile wie „Nothing At All“ beispielsweise ist so
überflüssig wie ein Pickel am Arsch, und dass da die
Doom-Ikone Scott „Wino“ Weinrich mitgewirkt hat, ist mir
angesichts des schwachen Resultats erst recht vollkommen
egal. Gleiches gilt für den obligatorischen Death
Acoustic–Ausflug „John Lawman/Green Machine“, in dem er
einen Rocky Ericsson-Titel akustisch adaptiert,
essenziell klingt definitiv anders. Diesen beiden
Aussetzern steht glücklicherweise Material gegenüber,
das weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient. Die zwei
Punk–Nummern „We Only Came To Get High“ und „Waistoid”
gehen ganz gut ab, der gemütliche Blues „In The Butt“ am
Album–Ende glänzt durch seinen ironischen Unterton, auch
wenn der sehr derbe Text politisch korrekte
Berufsbetroffene und Empörungsprofis auf den Plan rufen
wird („I’m gonna do you in the butt, wanna treat you
like a slut, gonna bang you in the butt...”). Den Vogel
schiesst allerdings wenig überraschend die Kollaboration
mit Turbonegro ab, die auf den Titel „Back To Dungaree
High“ hört. Genau so und nicht anders muss punkiger
Rotz‘n‘Roll klingen, dreckig, roh, frech und
breitbeinig. Ich würde mir die Scheibe schon nur alleine
wegen dieses Songs kaufen, und deshalb hat „N.O. Hits At
All – Volume 2“ gegenüber seinem erst gerade erschienen
Vorgänger punktetechnisch die Nase leicht vorne.
Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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SECRET SPHERE - The Nature Of Time Frontiers
Music/Musikvertrieb Italienischer Metal mit
progressiven Klängen. Nun ja, war noch nie meine
Baustelle, allerdings muss ich sagen, dass sich Sänger
Michele Luppi hier ganz ordentlich schlägt. Ansonsten
gehen die Klänge eher in die melodischere Richtung der
alten Dream Theater-Tracks. Musikalisch alles auf hohem
Level, wiedergegeben mit vielen emotionalen Breaks
versehen und technischen Kabinettstücken, was will das
Prog-Herz mehr? Auch an der Geschwindigkeit wird immer
wieder geschraubt, so dass "The Nature Of Time"
hörenswert bleibt. Aber: Ein Hit darf oder kann man bei
einer solchen Band nicht erwarten. Die Lieder haben
viele melodische Parts, aber am Schluss fehlt vor lauter
Staunen ob der vielen Noten innerhalb eines Liedes etwas
ganz Wichtiges: die Erinnerung an den Song! Somit
schwanke ich zwischen Begeisterung und Langweile und
weiss bis am Schluss nicht, was überwiegt. Hört euch das
Album an... Anspieltipps: "Kindness", "Courage", "The
Awakening" und "Reliance". Tinu
Punkte: 6.7 von 10
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LEGIONNAIRE - Dawn Of Genesis
Gates of Hell Records Das stark an
skandinavischen Metal und auch an die NWoBHM erinnernde
Werk startet vielversprechend und klingt sehr angenehm.
Leider wird der gute erste Eindruck von den ziemlich
nasal klingenden Vocals zunichte gemacht, welche meiner
persönlichen Meinung nach nicht dazu passen. Die schönen
Riffs und Soli und der an die guten alten Zeiten
erinnernde Spirit halten jedoch bei Laune und lassen
einen Gefallen an der Musik zu. Immer wieder schwanke
ich zwischen mögen und nicht mögen. Pluspunkte für die
Aufrechterhaltung des alten Heavy Metal-Stils!
Musikalisch gesehen ist das Album schlussendlich ein
ganz angenehmes, und ich kann mir vorstellen, dass diese
sympathischen Finnen noch Erfolge feiern werden. Mit der
abgedämpften Schnupfen-Stimme des Sängers kann ich mich
leider nicht wirklich anfreunden. Im Grossen und Ganzen
überwiegt jedoch meine positive Meinung. Am besten von
den Proben auf CeDe.ch Gebrauch machen! Monika M.
Punkte:
keine Wertung
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VOLUMES - Different Animals Spinefarm
Records/Universal Das Metalcore-Quintett Volumes
hat mit "Different Animals" ein neues Album am Start,
das nicht mit anderen Veröffentlichungen des Genres zu
vergleichen ist. Trotz aller Härte gilt: mehr Melodie,
mehr Samples, mehr Experimente. Auch der Gesang hat sich
im Vergleich zu früherem Schaffen gewandelt, denn nach
dem Ausstieg von Michael Barr besetzt nun der Ex-Bury
Your Dead-Sänger Myke Terry den Posten am Mikro neben
Shouter Gus Farias. Mit dem Opener "Waves Control" hauen
die Jungs gehörig auf die Pauke und zeigen mit
verschobenen Stakkato-Riffs auf tiefergestimmten
Gitarren und melodiösem Refrain, was in ihnen steckt.
"Finite" hingegen könnte ebenso gut von einer anderen
Band stammen, da der Song dermassen Retro daherkommt.
Vielseitigkeit ist mit Bestimmtheit garantiert.
"Disaster Vehicle" drückt dann wieder ganz ordentlich
und reisst den Hörer aus seiner Retro-Komfortzone. Der
Song bietet Volumes in ihrer ursprünglichen Form an.
Druckvolle Power, Doublebass-Attacken und eine
beharrliche No Clean Singing-Attitüde wird kompromisslos
rübergebracht. Leider hat die Platte dann einen
ordentlichen Durchhänger, und Songs wie "Interlude" und
"Hope Mix 7" schmieren nach dem bisher Gehörten doch
ganz schön ab und mögen mit ihrer poppigen Art nicht zu
überzeugen. Auch das 01:47 Minuten kurze Instrumental
"Tides Change" bringt nicht wirklich Stimmung in die
Bude und scheint doch ein wenig fehl am Platz. So nimmt
"Different Animals" seinen Lauf, und mit weiteren
Gast-Rappern ist auch bei mir keinen Blumentopf mehr zu
gewinnen. ?"Weniger ist manchmal mehr" oder "Schuster
bleib bei deinen Leisten" sind Sprichwörter, die
sinnbildlich für diese Platte stehen. Es hätte ruhig
mehr "Left For Dead" sein dürfen, unkoordiniert
anmutendes Gehacke, das aber heftig in den Körper fährt
und seine Spuren hinterlässt. Alles in allem ist die
Platte sicher top produziert, was aber noch keinen
maximalen Hörgenuss garantiert. Oliver H.
Punkte: 6.5 von 10
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WASTES - Into The Void Of Human Vacuity Code666
Hier werden wieder mal die Grenzen des musikalisch
Machbaren und Erträglichen hemmungslos ausgelotet.
Obwohl sie aus dem beschaulichen Südfrankreich kommen,
spielen Wastes Funeral Doom der fiesesten Sorte. Ein
Song ohne Titel, aufgeteilt in sieben Abschnitte,
insgesamt 45 Minuten Laufzeit, 45 Minuten, die dich
vergessen lassen, dass draussen die Sonne scheint und
die Vögel zwitschern. In all den Jahren habe ich mir
wirklich schon manch schrägen Sound durch die Gehörgänge
gejagt, aber das hier ist echt kranker Scheiss. Das ist
allerdings auch ganz im Sinne des Erfinders, seines
Zeichens Laurent Chaulet (Gitarre, Bass, Gesang), der in
der Vergangenheit mit Mourning Dawn, Inborn Suffering
und Funeralium in der französischen Extreme Metal-Szene
bereits deutliche Duftmarken hinterlassen hat. Mit
seinem neuen Projekt hat er nun mit kompetenter Hilfe
von David (Sordide, Year Of No Light), Kostas
(Pantheist), Nadine (Ashtar), Fred und Julien (Ataraxie,
Funeralium) seine musikalische Vision von Dreck, Unrat
und Hoffnungslosigkeit umgesetzt. Dementsprechend klingt
dann „Into the Void of Human Vacuity“ auch, böse,
dreckig und niederschmetternd, die absolute Negation, in
Töne und Klänge gepresst. Naturgemäss gibt man sich beim
endlos scheinenden Geriffe und Gegrowle sehr schleppend
im Tempo, ausser in „Part 6“, da geben die Interpreten
plötzlich ordentlich Gas, und der Drummer darf sich für
immerhin anderthalb Minuten so richtig austoben. Das
muss für den Kerl ein echter Befreiungsschlag gewesen
sein, aber danach geht’s in bewährter Manier weiter,
düster untermalte Soundbrocken wälzen langsam aber
stetig über einen hinweg und hinterlassen eine öde,
verwüstete Landschaft. „Into the Void of Human Vacuity“
dürfte selbst für überzeugte Doomheads ein schwer
verdaulicher Brocken sein, ich bin jedenfalls froh, dass
ich diese Scheibe schadlos überstanden habe. Mirko
B.
Punkte: 6.5 von 10
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ROCK GODDESS - It's More Than Rock And Roll Bite
you To Death Records Das britische
Mädel-Kult-Trio und ihre Landsfrauen von Girlschool
begannen ihre Karrieren beide in den Endsiebzigern.
Letztere wurden durch Motörhead bekannter und deswegen
auch erfolgreicher, dafür haftet an Jody Turner (v/g),
Tracey Lamb (b) und Julie Turner (d) mehr
Legendenstatus. Dass dem wirklich so ist, sah man 2015
am "Sweden Rock"-Festival, wo die Band nach allen Regeln
der Kunst abgefeiert wurde. Im Jahr darauf spielten sie
beim "Keep It True" und das kommt nicht von ungefähr, da
Rock Goddess im Gegensatz zu Girlschool insgesamt einen
spürbaren Zacken metallischer zu Werke gehen. Über die
kompositorische Relevanz lässt sich streiten, aber im
Zuge der Rückbesinnung auf die guten alten Zeiten und
das generell wieder erwachte Interesse an der NWOFBHM
können die Rock-Göttinnen locker in der Gegenwart
bestehen. Drei Dekaden nach der letzten Studioscheibe
«Young & Free» und zehn Jahre nach einem
«Anthology»-Album sind nun drei brandneue Songs
entstanden, wovon einer der EP den Titel verliehen hat:
«It's More Than Rock And Roll». Der Titeltrack ein
gediegener Mid-Tempo Rocker, der, da vintagemässig
produziert, ordentlich aus dem Speakern rumpelt und
durch prägnante Vocals und Backing-Vocals punktet. «Back
Off» als zweiter Song beginnt mit einem schleppenden
Riff, das klar metallischer daher kommt und das
Guitar-Solo von Judy ist nicht von schlechten Eltern!
Und nun hätte ich mir zum Schluss einen etwas flotteren
Track gewünscht, aber «We're All Metal» ist (wieder) das
Gegenteil. Klar entsteht so Heavyness und mit diesem
Titel, respektive Refrain, sowieso. Doch unter dem
Strich kommt das Ganze nicht über "nett, aber etwas
bieder" hinaus. Doch besser so, als dass ein full lenght
Album veröffentlicht wird, das deutlich mehr Abwechslung
braucht, um nicht rasch langweilig zu werden.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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WIZARD – Fallen King Massacre
Records/Musikvertrieb Fünf Jahre nach „Trail Of
Death“ veröffentlichten die deutschen True-Metaller
Wizard mit „Fallen King“ ihr elftes Werk. Dieses
besticht durch die bandeigene Beständigkeit. Oder mit
anderen Worten: Ihr heavy Metal donnert ordentlich,
schafft es aber immer noch nicht, das Prädikat
„aussergewöhnlich“ zu erhalten. Dazu kommt der Gesang
von Urmitglied „Sven D’Anna“, an den ich mich auch nach
vielen Jahren nicht gewöhnen kann. Geschmackssache eben!
Konzentriere ich mich aber alleine auf das Songwriting,
bestechen die zehn regulären Lieder und die zwei
Bonustracks durch gutes Songwriting, welches sämtliche
im True Metal akzeptierten Stilauslegungen pflegt.
Einzig eine Ballade fehlt. Dafür gibt es mal
schnelleren, mal langsameren stampfenden Heavy Metal,
der auch mal rasend sein darf. Zum Teil erinnert mich
das Ganze an ihre Mitstreiter Majesty. Diese konnten
allerdings in den letzten Jahren eine Treppe höher
steigen. Eine ähnliche Entwicklung wäre auch Wizard in
ihrem 27 Jahr zu wünschen. Weit weg davon sind sie
nicht. Es fehlt „nur“ der letzte Schritt in Richtung
„hervorragend“. Wer Wizard mag, wird dieses Album
lieben. True Metal-Fans sei das Reinhören empfohlen,
während für alle anderen Wizard eine der vielen
wichtigen, aber insgesamt unbedeutende Underground-Band
bleiben. Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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DESTRUCTOR - Decibel Casualties Pure Steel
Records/Musikvertrieb 1985 erschien das
Debutalbum "Maximum Destruction" der Ohio-Truppe
Destructor. Zwischen dieser Scheibe und dem mir
vorliegenden Album wurden einige EPs und Singles
veröffentlicht wie auch das zweite Werk "Back In
Bondage". Die dritte Scheibe "Decibel Casualties" wird
allen Freunden der kanadischen Metal-Legende Exciter die
Freudentränen in die Augen schiessen lassen. Auch wenn
Destructor nicht an den Charme der Kanadier
heranreichen, lassen Destructor keine Möglichkeit aus,
mit messerscharfen Riffs und einer alles niederbolzenden
Rhythmusmaschine dem Hörer zu zeigen, wie man heftigen
(US) Metal zelebriert. Kultig schreit sich der singende
Gitarrist Dave Overkill durch die acht Tracks, die mit
einer Spielzeit von knapp 36 Minuten den Kultfaktor noch
mehr in die Höhe treiben. Was der Scheibe gut zu Gesicht
gestanden hätte, wäre ein ruhigerer Track gewesen, denn
das durchgehend schnelle Songmaterial gibt dem Hörer
überhaupt keine Möglichkeit durchzuatmen. Da liegen
Exciter voraus, denn die Kanadier wussten immer wieder
mit schleppenden Tracks stetig eine Scheibe interessant
und abwechslungsreich zu gestalten. So bleibt eine
hörenswerte Scheibe, bei der man den 36 Minuten
Dauer-Bang-Test bestehen muss. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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BRUNHILDE – Behind My Mind Bellfire/Bellaphone
Trotz des irreführenden Namens erwartet den geneigten
Hörer hier nicht etwa Mittelalterrock oder Power Metal,
sondern klassischer Hard Rock mit einer weiblichen
Rockröhre hinter dem Mikrofon. Seit Veröffentlichung des
Debutalbums “Dollhouse“ sind ein zweiter Gitarrist und
ein fester Bassist mit eingestiegen, was dem Sound
deutlich mehr Tiefe verliehen hat. Allerdings schafft es
die Kombo trotzdem nicht über die Mittelmässigkeit
hinaus. Die Gitarrenriffs sind leider durchs Band zu
zahm und unaufgeregt. Auch Bass und Drums sind mehr
schmückendes Beiwerk... Bleibt noch die Sängerin Caro,
um das Steuer herumzureissen – doch auch am Gesang
hapert‘s hin und wieder. Stilistisch orientiert sich die
Dame an der frechen Performance von Juliette Lewis, Lzzy
Hale (Halestorm) und Sandra Nasic (Guano Apes), doch
irgendwie wirkt ihre böse Seite ein wenig aufgesetzt...
Die Lyrics sind leider teils arg in die Melodie hinein
gewurstelt und wirken oft ziemlich gesucht. Highlights
sind “Dark Defender“, das mit etwas mehr Wumms daher
kommt oder auch der Titeltrack “Behind My Mind“. “If It
Hurts“ ist sehr eingängig, und mit “Goodbye“ wird das
Tempo dann wieder deutlich heruntergeschraubt, was der
Band auch ganz gut steht. Doch es ist auch sehr viel
blosses Füllmaterial mit auf der Scheibe, wodurch das
Album einen eher monotonen Gesamteindruck erhält. Fazit:
Wer auf Hard Rock mit frecher Rockröhre steht, der soll
sich hier ruhig mal selbst ein Bild von machen. Für mich
hinterlässt Brunhilde jedenfalls keinen bleibenden
Eindruck. Patricia H.
Punkte: 6.2 von 10
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IN TORMENTATA QUIETE – Finestatico My Kingdom
Music Obwohl unsere südlich gelegenen Nachbarn
auch einige wirklich nette Geheimtipps auf Lager haben,
scheinen sie es nie so richtig über die Alpen zu
schaffen. In Tormentata Quiete's neustem Album
prophezeie ich das ähnliche Schicksal. Melodischer,
bombastischer Black Metal hat von Grund auf einen
schwierigen Stand. Wenn die Songs dann noch mit einer
Frauenstimme garniert werden, wird es schwierig. Die
Lieder haben an sich schon einen gewissen Kitschanteil,
daher hätten die Sängerin gerne mehr von ihrem Potential
zeigen dürfen. Der opernhafte Abschluss bei "R136a1"
wirkt einiges weniger schmalzig als die ständig
langgezogenen Vokale. An sich sind die Lieder
abwechslungsreich gestaltet, unterschiedliche Screams
und Growls wie auch der Wechsel von cleanem männlichem
und weiblichem Gesang trägt einiges zur Stimmung bei.
Die restlichen Instrumente sorgen für ein tragendes
Element, das sich wie ein roter Faden über das Album
zieht. Augenmerkt liegt aber auf dem Gesang, und der
kann sich hören lassen. "Sole" und "Eta Cariane" zeigen
sehr schön, wie das im besten Fall klingen kann.
Natürlich bleibt es Geschmackssache, eigenständig klingt
es aber durchwegs. Gegen Ende hin finden sich aber
leider auch Lückenfüller wie "RR Lyrae". Ein Album, dem
ein kleines Stück mehr Mut und eine gute Handvoll
weniger Epos hätte vertragen können. Wer auf melodischen
Black Metal steht, sollte aber ein Ohr riskieren.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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EORONT – Another Realm Code 666 Die ersten
drei Minuten plätschert der Synthesizer dahin, bis auf
einen Schlag Gitarren, Gesang und Schlagzeug dazu
knüppeln. Hart, Songwriting mit dem Brecheisen. Der Rest
von "The Rain" lebt von repetitiven Riffs. Für die
Dynamik scheint hauptsächlich das Schlagzeug
verantwortlich. Auch beim zweiten Song sind die Gitarren
hauptsächlich im Hintergrund, während das Schlagzeug für
Tempiwechsel zuständig ist und der Synthesizer die
Harmonien füllt. Spannend ist der relativ dominante
Bass. Ansonsten ist nicht viel, die ständig
repetierenden drei Akkorde füllen den Hintergrund,
vereinzelt blitzen Melodien durch, die aber nicht hängen
bleiben. Und genau das zieht sich durch den Rest des
Albums durch. Es zeichnen sich weniger Riffs ab als bei
Saille und sie legen offensichtlich mehr Wert auf
Harmonie als Saor, die durchaus auch mal Dissonanzen
gebrauchen. Dennoch würde ich behaupten, dass Fans von
den beiden genannten Bands hier fündig werden könnten.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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SVARTSYN – In Death Agonia Records Eine
schwedische Band, die seit den frühen Neunzigern Black
Metal produziert. Genau so klingt das neueste Werk von
Bandleader Ornias und seinem Schlagzeuger Hammerman. Die
Verstärker scheinen beinahe durchzubrennen, das tiefe
beruhigende Brummen lässt die Songs in tiefstem Schwarz
glänzen. Für den Beginn von "Dark Prophet" wäre
allerdings ein Boost für die Mitten und Höhen schön
gewesen, aber sei’s drum, der Song walzt auch so schön
durch die Botanik. Damit stellt er einen schönen
Gegenpol zu dem mehrheitlich hoch gehaltenen Tempo.
"Black Thrones Of Death" zählt auch zu den langsameren
Liedern, dennoch hat die Stimmung einen bedrohlichen
Unterton und lebt von dem verspielten, exakten
Zusammenspiel von Gitarre und Schlagzeug. Auf die
gesamte Albumlänge hin nutzt sich aber die eintönige
Stimme ein wenig ab. Der Sound klingt fett und modern,
leider gehen einige Riffs durch die erdigen Bässe unter.
Ein Hassbrocken nach alter Schule, der Fans genau
solcher Musik glücklich macht. Für einen Meilensteil
reicht es aber nicht. Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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BLIND PETITION - Law & Order Unplugged Live
Pure Steel Records/Musikvertrieb Die 1974
gegründete österreichische Hard Rock/Heavy Metal-Band
Blind Petition veröffentlicht ihr erstes unplugged
Live-Album. Dieses besitzt sowohl Sonne wie auch
Schatten, fällt aber im Vergleich zu ähnlichen Alben
anderer Bands ziemlich ab. Hervorzuheben ist der Gesang
von Ur-Sänger David Strohmeier. Dieser bluest sich
äusserst ansprechend durch die 13 Lieder. Obwohl es Hard
Rock-Sänger gibt, die ich lieber mag, bringt er die
nötige Atmosphäre mit und glänzt bei seinen wenigen
Ansagen mit einem unvergleichlichen österreichischen
Dialekt. Ebenfalls toll sind die Arrangements und die
Arbeit an den Instrumenten generell. Hier wäre
allerdings mehr drin gewesen. Denn bei aller Klasse der
Blind Petition-Musiker vermisse ich den Druck, den man
auch rein akustisch hinbringen sollte. Die Band spielt
hier mit angezogener Handbremse. Dies ist vielleicht
beabsichtigt, lässt aber dieses Unplugged Live-Album im
Vergleich zum ähnlich gelagerten, mittlerweile wohl zum
Klassiker mutierten, "D-Frosted"-Werk von Gotthard alt
aussehen. Und auch ein weiterer Vergleich verdeutlicht
das angesprochene Problem: Nimmt man als Referenz die
kurze Akustik-Einlage von „Immer Noch“ auf Farin Urlaubs
(die Ärzte) „Livealbum Of Death“, so stellt man fest,
dass dieser Sänger ganz alleine mit seiner
Akustik-Klampfe mehr Atmosphäre und Klasse transportiert
als bei Blind Petition mit einer siebenköpfigen Band.
"Law & Order Unplugged Live" mutiert zur harmlosen
Hintergrundbeschallung, welche den beteiligen Musikern
(hoffentlich) nicht gerecht wird. Und das liegt
definitiv nicht am Unplugged und den Liedern, sondern an
der musikalischen Umsetzung. Das ist schade, würden doch
die Ansätze stimmen. Legt man das „was wäre wenn“-Ding
weg, erhält man ein lahmes Live-Album. Wer ein ruhiges
Album sucht, wird hier zwar fündig. Wer von einer Hard
Rock/Heavy Metal-Band aber auch entsprechendes
Akustik-Werk-Erwartet, darf hier einen grossen Bogen
machen. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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REBELLIOUS SPIRIT - New Horizons Fastball Music
Das Debut ("Gamble Shot") der Deutschen fand ich sehr
ansprechend für eine Truppe, die damals noch nicht ohne
Eltern spätabends auf die Strasse durfte. Doch schon der
Zweitling ("Obsession") präsentierte eine Band, welche
sich an neueren Sounds orientierte. Der dritte Streich
("New Horizons") geht noch eine deutlichere Spur mehr in
Richtung Avenged Sevenfold, Disturbed oder neuere In
Flames. Somit haben Rebellious Spirit den anfänglichen
guten Kredit nun vollends verspielt. Es sind mehr die
Klangmuster, die bestechen denn die Lieder und schon gar
nicht mehr die Refrains. Ja, es ist eine Soundwand, aber
keine Songs mehr. Wenn dies das ist, was der Vierer
wollte, dann haben sie alles richtig gemacht. Wollten
sie coole Rocksongs schreiben, werden sie alle vor den
Kopf stossen, die auf Melodien und nicht brachiale
Soundtürme stehen. Schade, denn Sänger Jannik verfügt
über eine sehr starke Stimme. Tinu
Punkte:
4.5 von 10
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ANTICHRIST – Sinful Birth I Hate Records
Ach du Scheisse – das rödelt ja nach dem Stimmung
erzeugenden, aber eher ein wenig lahmen Intro extrem aus
den Boxen. Tempo und Gedresche as fuck, inklusive einem,
naja, Sänger, der hektisch seine Zeilen ins Mikro
schreit – und zwar in einer Tonhöhe, die unfreiwillig
komisch wirkt. Wie ein Teenager im Stimmbruch, der zu
viel auf einmal mitteilen will und dabei immer in höhere
Stimmlagen verfällt, bis es beinahe nur noch ein
Krächzen ist. Gut, kann man mögen, muss man nicht.
Technisch gesehen haben es die Schweden ja schon drauf,
keine Frage. Bei so einem Tempo den Takt zu halten (und
das auch noch erst auf einem zweiten Album, auch wenn
beinahe alle Musiker vorher in anderen Bands tätig waren
oder es immer noch sind), das erfordert schon einiges.
„The Entitiy“ hätte zwar nette Ansätze jenseits des
klassischen Thrash, macht diese aber jedoch beinahe
sogleich wieder zunichte. So sticht dann eigentlich auch
nur noch das knapp 10 minütige „Chernobyl 1986“ aus dem
sehr einheitlich wirkenden Brei heraus, wohl auch
deswegen, weil es komplett ohne Sänger auskommt. Fazit:
Wer Thrash mag und auch höhere Stimmen nicht scheut,
kann sich Antichrist ja mal antun – ich persönlich tue
mir das lieber ein weiteres Bier und andere Mucke an.
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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