Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SNAKECHARMER - Second Skin Frontiers
Records/Musikvertrieb So, nun habe ich auch
meine neue Gotthard-Scheibe. Ist für mich "Silver" noch
immer sehr enttäuschend, überzeugt schon der Einstieg
"Sounds Like A Plan" des zweiten Snakecharmer-Albums
mehr, als nur ein Ton der letzten Gotthard-Scheibe. Auf
"Second Skin" wird mit Hingabe und Freude gerockt. Dies
mit einer "leck mich am Arsch"-Attitüde, die Lust macht
auf mehr. Der Erstling der Truppe um Bassist Neil Murray
(ehemals Whitesnake), Trommler Harry James (Thunder) und
Sänger Chris Ousey (Heartland) war sicherlich ganz
okay, aber eben auch nicht mehr. "Second Skin" überzeugt
mit einem ganz anderen Level und durch coole Rockriffs,
die nie altbacken klingen, aber das Flair alter
Whitesnake und Bad Company versprüht. Es braucht nicht
mal die Cabrio-Fahrt gegen den Sonnenuntergang, sondern
einfach eine laut aufgedrehte Heimanlage, und die Sonne
scheint dem Hörer regelrecht aus dem Arsch. So muss
zeitloser Hard Rock klingen, und wer bei den oben
zitierten Helden ins Schwärmen geratet und Thunder zu
seinen Helden zählt, kommt an Snakecharmer nicht vorbei.
"Are You Ready To Fly" hat diese leichte Hammondschwere
und diese typischen Murray-Grooves. "Follow Me Under"
weist ein "Schlechte Laune, noch nie gehört"-Flair aus
und vertreibt sofort den Trübsal eines 08/15-Jobs.
Lagerfeuerromantik mit US-Hard Rock gepaart erklingt bei
"I'll Take You As You Are" und könnte der songtechnische
Sohn von XYZ, Great White und Badlands sein. Bluesigen
Hard Rock gibts mit "Forgive & Forget" und zum
Abschluss mit "Where Do We Go From Here" eine sich
aufbauende Rockgranate. Das Interessante ist, dass die
Scheibe sich bei jedem Anhören mit neuen Finessen
präsentiert und so noch immer mehr zu bieten hat. Meine
Güte, wie kann sich eine Band nur derart steigern?
Unglaublich! Tinu
Punkte:
9.6 von 10
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SEETHER - Poison The Parish Spinefarm
Records/Universal Qualität und Direktheit,
zwei Eigenschaften, die die Musik des südafrikanischen
Trios beschreiben. Die vor allem in den USA gefeierte
Band erfreut sich auch in Europa eines gewissen
Bekanntheitsgrades und dies absolut zurecht. Selten hört
man Musik, die so authentisch und ehrlich ist wie die
von Seether. Ein weiterer Grund, sich mit dieser Band zu
befassen. So ist auch ihr neues Werk Pflicht für jeden
Hard Rock Fan. Ihr 7. Studioalbum wurde komplett von
Sänger und Gitarrist Shaun Morgan produziert und durch
sein neues Label Canine Riot herausgegeben. Wer der Band
schon länger folgt, wird beim neusten Baby merken, dass
die Aggression der alten und die Melancholie der neueren
Platten harmonisch verschmelzen und als Ergebnis
erhalten wir ein sehr emotionales Werk, welches man sich
nicht entgehen lassen darf. Ein Hauch von Düsterheit
fehlt natürlich auch auf Poison the Parish nicht was man
schon beim Hören der ersten beiden Singleauskopplungen
hört und es ist fast so, als könnte man Morgans alte
Dämonen wieder sprechen hören, die die früheren Alben so
beeinflusst haben. Bei der dritten und vierten Single,
welche am 05. und 06. Mai je auf Die Texte laden wie
immer zum Nachdenken ein und lassen dem Hörer einen
Interpretationsspielraum. Alles, was Fans an der Band
und ihrer Musik lieben, ist auch auf dieser Scheibe
dabei. Wie auf den allermeisten Alben, egal welches
Genres, gibt es auch auf diesem ein paar weniger
interessante Lieder, was jedoch immer eine subjektive
Meinung darstellt und rein auf musikalische Präferenzen
bezogen ist. Qualitativ sind alle Lieder von der ersten
bis zur letzten Sekunde auf höchstem Niveau. Zündet
Kerzen an, lehnt euch zurück und lasst euch in die tiefe
Melancholie entführen! Ein weiterer Lieblingsrelease in
diesem Jahr! Wer die Band mag, dem empfehle ich eine
Deluxe Version vorzubestellen, welche noch 3 Bonustracks
erhält! Monika M.
Punkte:
9.5 von 10
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NITROGODS - Roadkill BBQ
Steamhammer/Musikvertrieb Eine alte
Musikerweisheit besagt, dass die besten Songideen auf
Tour entstehen. Und tourfreudig war das Trio in letzter
Zeit. Kein Club, der nicht vom Motörhead-, Thunderhead-,
Country-, Punk und High Energy-Rock von Nitrogods sicher
war. "Roadkill BBQ" ist die logische Weiterentwicklung
und als Album Nummer drei das bisherige Highlight. Sei es
der rotzige Opener "Rancid Rock" oder der Status
Quo-Smasher "Roadkill BBQ", von Beginn weg geben die
Deutschen Gas ohne Ende. Gitarrist Henny Wolter (ehemals
Thunderhead, Primal Fear, Sinner), Trommler Klaus
Sperling (ehemals Primal Fear, Sinner, Freedom Call) und
der singende Bassist Oimel Larcher hauen so locker wie
nie zuvor Lieder aus dem Ärmel, als sei es das
Leichteste im Leben. Gepaart mit einem Qualitätslevel,
das Seinesgleichen sucht. Dass "Boogeyman" mit einem
feinen Slideguitar-Zitat versehen ist, ist vorhersehbar.
Meistens dominieren aber fette Abgehnummern wie
"Wheelin'", "Bad Place Wrong People", "A Los Muertos",
"Race To Ruin" oder "Father". Fast alle
Tracks bewegen sich knapp um die 3-Minuten Grenze herum, machen
Spass und erinnern durch das Flair immer wieder an Motörhead. Nicht, dass
"Roadkill BBQ" deswegen nun ein billiger Abklatsch ist,
nein, das Trio überzeugt mit dem, was es am besten kann:
Auf drei zählen und auf der Überholspur mit einem
breiten Grinsen allen den gestreckten Mittelfinger
zeigen. Für die "Special Edition" wurden noch zwei
zusätzliche Nummern geschrieben, bei denen speziell das
affengeile, etwas langsamere "Did Jesus Turn Water Into
Beer" (was für ein geiler Titel!) überzeugt. Zusätzlich
wird die Special Box noch mit einem schmucken Flachmann
veredelt. Nitrogods haben sich erneut gesteigert und mit
"Roadkill BBQ" den besten Output seit Bestehen
der Band abgeliefert! Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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BURNING WITCHES - Burning Witches Pledge
Music Metal, hellyeah, Metal!
Eidgenössisch-zeitgenössischer Metal von fünf
gestandenen Musikerinnen aus der Aargauer-Region. Wow,
hatten die fünf Metallerinnen von Burning Witches
bereits mit der 2-Track-Single ('Black Widow' & 'Burning
Witches') für Furore gesorgt, so hauen sie den
Metal-Hammer nun vollends in den Metal-Olymp. Seraina
(Vocals), Romana (Guitars), Alea (Guitars), Jay (Bass)
und Lala (Drums) hauen uns einfach goilen Metal mit
Einflüssen aus dem Power-, Speed-Metal-Bereich, aber
auch Elementen aus dem traditionellen Metal, gepaart mit
verdammt viel Groove und Power. Es erinnert mich an die
'gute, alte' Zeit des US-Metals, US-Power-Metals, es
erinnert mich, um euch einige musikalische Anhaltspunkte
geben zu dürfen, an Bands wie Phantom Blue, Chastain,
Hellion, Jag Panzer, Heretic, Medieval Steel, Nervosa
und Konsorten. Jetzt würden wahrscheinlich einige sagen,
der ist jetzt endgültig durchgeknallt. Mag sein, wenn
durchgeknallt das Gefühl ist, welches ich beim Hören
dieser Debutscheibe bin, dann bin ich per sofort absolut
gerne durchgeknallt. Da stimmt einfach alles, von der
Power, von der Melodie, von der Härte, vom
Cover-Artwork, vom Bandnamen, perfekt. Powervolle wie
auch melodiöse Gitarrenlines, Soli, Arpeggi, Tappings,
Hammer-Ons & Pull-Offs, Vibratos kombiniert mit dem eben
sehr erdigen, powervollen Metal zelebriert von Romana
und Alea, von der Lala an den Drums stetig nach vorne
gepeitscht, gepowert, wie ein Heer gestandener Amazonen,
Jay am Bass supportet die Flanken links und rechts des
Heeres von Metal-Warriors & -Witches, während Seraina
mit ihrer gewaltigen Stimmkraft stetig das Heer
zusammenhält, nach vorne peitscht, treibt, powert, aber
auch in ruhigeren, verschnaufspausemässigen Parts stets
gekonnt die Truppe zusammenhält. Für mich sind die elf
Songs auf 'Burning Witches' das erste Highlight des
Jahres 2017, ein phantastisches Debut, welches Lust auf
verdammt mehr von den Burning Witches macht. Heilige
Scheisse, ist das ein Klassealbum! Freu' mich jetzt
schon auf die CD-Taufe am 27.05.2017 im Dynamo, Zürich.
Hellyeah, freu' ich mich! Habe fertig!
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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FIRESPAWN - The Reprobrate Century
Media/Universal Hier treffen sich sozusagen
the who is who of the Swedish Death-Metal scene zu einem
wahnsinnsgoilen Massaker, welches mich mit der
Kettensäge schwingend morgens um 2:00 Uhr vor Nachbar's
Türe stehend wiederfindet und headbanged, gepaart mit
Firespawn-Growls eine angenehme Horrornacht wünscht.
Durch den Überraschungseffekt vergrössern sich die
Glupschaugen meines Nachbarns drastisch bis diese
herausquollen und nur noch an Venen hängend mir auf
links und rechts auf die Schultern kriechen und im Takte
der 'The Reprobrate' headbangen. Was will er eigentlich
damit sagen? Well, well, das ist endlich wieder mal eine
Death-Metal-Mucke, welche mich absolut überzeugt und in
Ekstase versetzt. Heiliger Scheiss, ist diese
10-Track-Silberling, die zweite Veröffentlichung nach
'Shadows Realms' der Schweden-Fraktion eine verdammt
goile Granate! LG Petrov (Entombed A.D.) an den Vocals,
gewohnt goil growlend, Matte Modin (Raised Fist) an den
Drums mit sattem Double-Bass nach vorne peitschend
massakrierend, Alex Impaler (Necrophobic) am Bass die
Dehnbarkeit von Basssaiten testend, Victor Brandt
(Entombed A.D.) & Fredrik Folkare (Unleashed) an den
deathigen Klampfen, im schwedischen, traditionellen
Death-/Thrash-Stil am Shredden und solieren, einfach
sowas goil von Soli und Arpeggi sowie Tappings, was
dieses Quintett vom Band lässt. Der Blutkelch ist stets
gefüllt, mit Genuss lasse ich 'The Reprobrate' in mich
einfliessen. Ja, ich bin Firespawn infisziert. Einfach
nur noch goil und Freude herrscht, hat mal ein Berner
Mountaneer geschrieen. Nein, es war nicht mein Nachbar.
Der schleicht sich seit ein paar Tagen komischerweise
nur noch so um's Haus herum ... Jedesmal wenn ich
Firespawn growle, zuckt er so komisch zusammen. Komisch,
die Menschen heutzutage ... Empfohlen, und zwar amtlich,
hellyeah! Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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GOD DETHRONED - The World Ablaze Metal Blade/Sony
Music Hellyeah, einer meiner Faves seit 1990
unterwegs, unverwüstlich, einfach goiler Death-Metal.
Bekannt sind ja die sehr guten Releases aus dem Hause
Metal Blade, so auch mit 'The World Ablaze', dem elften
Longplayer aus dem Hause God Dethroned, welches der
Vierer um Henri Sattler (Vocals & Leadguitar sowie
Gründungsmitglied), Michiel vd Pflicht (Drums), Mike
Ferguson (Lead Guitar) und Jeroen Pomper (Bass) uns
präsentieren. Death-Metal as its best, zehn Tracks auf
welchen keine Wünsche offen gelassen werden, der jedem
Death-Metaller seine persönlichen Massaker-Träume
realisieren lässt, will sagen, so klingt interessanter,
intelligenter (jawohl) und einfach goiler Death-Metal,
von den bombastisch treibenden Drums-Attacken, dem
untermalenden, klar wummernden Bass sowie den beiden
messerscharf brutalen aber klar abgemischten Gitarren,
shredmasters themselves, gepaart mit filigranen und
virtuosen Soli aller erdenklichen Spielarten und zuletzt
dem sehr goilen Growls & Shouts von Henri, welches eben
goilen Death-Metal ausmacht. Anhaltspunkte, nur
ansatzweise, denn God Dethroned sind God Detroned,
könnte man Cannibal Corpse, Morbid Angel, Deicide,
Malevolent Creation und Konsorten nennen. Perfektes
Cover-Artwork sowie den einfach gelungenen Schriftzug
runden die ganze Sache einfach perfekt ab.
Death-Metallers können hier blind zugreifen, alle
anderen werden zugreifen werden, denn God Dethroned
schreiben seit 1990 Metal-Geschichte. Freue mich auf
deren Live-Shows, fuckin' hell, wird das ein Fest!
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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THE MONOLITH DEATHCULT - Versus 1 Hammerheart
Records The Monolith Deathcult haben nicht
nur einen der coolsten Bandnamen der Geschichte, sondern
verfügen (zumindest via ihre sozialen Kanäle) auch über
einen scharfen, schwarzen Humor und intelligen
Null-Respekt Jedem und Allem gegenüber. Dem gegenüber
stehen hier 48 Minuten monumentale Klangebilde,
predigend und anklagend. Düsterer, geil old school-fies
gezockter Death Metal, morbide Chöre, marschierende
Beats, gemeine Samples, opulente
Elektroniksoundtüftlereien und diese zum hinknieen cool
intonierten Subbassgrowls (wie sie eigentlich nur
Niederländer hinkriegen) machen "Versus 1" zu einem
beängstigend eindringlichen Album. Ihr morbider Witz
schielt zwar ständig um sämtliche Ecken, der Grundtenor
bleibt aber (durch diesen gewissen Wahn gekennzeichnet)
sehr beklemmend. Von brachialem Industrialfeeling bis
hin zu den ausgewalzten Death/Doom-Passagen, der extrem
drückenden Produktion und den kongenialen Soli (z.B. im
Mittelteil von "Uchronian March Of The Deathcults")
liefern The Monolith Deathcult auf allen Ebenen
Qualität. Irgendwo zwischen den letzten beiden Strapping
Young Lad-Alben und einem sehr gesunden Schuss
Brutalität angesiedelt, gefallen mir diese überlangen,
unterhaltsamen sechs Songs (plus Intro) nur schon
aufgrund ihrer Andersartigkeit. Härte mit Stil,
Zeitgeist und Eiern, reinhören! Hardy
Punkte:
9.2 von 10
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HAREM SCAREM - United Frontiers
Music/Musikvertrieb Bei Harem Scarem wusste
man eine Zeitlang nie, was uns ein neues Album bringen
wird. Sind es die gewohnt tollen Melodien, oder doch
eher neue Versuche mit Einflüssen zu experimentieren,
welche den Hörgenuss immer wieder trüben? Doch Sänger
Harry Hess scheint die Belange der Kanadier wieder voll
im Griff zu haben. Es sind die rockigen Momente, wie es
scheint, welche den Opener "United" schon mal sofort zum
Hit machen. Ein rockiges Riff, eine fette
Rhythmusabteilung und der sofort ins Ohr gehende
Melodiebogen machen von der ersten Sekunde an Freude. So
gehts auch weiter mit "Here Today Gone Tomorrow". Ja,
wir haben sie wieder, die Hitfabrik aus Toronto, die nie
zu schwülstig wird, sondern immer mit feinen Melodien,
handwerklichem Geschick und der richtigen Portion Härte
überzeugt. Neben Harry ist es Pete Lesperance
(Gitarre), der seit Jahr und Tag die Geschicke der
Truppe lenkt und mit dem lockeren, fast Beatles-liken
"Gravity" das Bein zum Wippen bringt. Mit einer
Talisman-artigen Riffigkeit bei "Sinking Ship" und einem
schon fast aggressiv singenden Harry bei "No Regrets"
folgen weitere Hits, die zwischendurch mit der Ballade
"One Of Life's Mysteries" eine kleine, emotionale
Abkühlung erfahren. Mit "Things I Know" erklingen wieder
kleine Experimente, die heute aber den Sound von Harem
Scarem einfach besser abrunden und nicht zerstören, wie
früher. "Heaven And Earth" beinhaltet dann alles, was
ein Hit von Harry und seinen Jungs ausmacht. Dieser
Track kann auch als exzellenter Anspieltipp erwähnt
werden. Wenn Ihr diesen Song hört, weiss man (fast)
alles über Harem Scarem. "Indestructible" beendet das
Album mit zuerst ruhigen Parts, die dann in einen
wahrhaftig hymnenhaften Refrain übergehen. "United" ist
ein Klassealbum geworden, welches bald zu einem
Klassiker werden könnte! Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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ASTRAL DOORS - Black Eyed Children
Metalville/Musikvertrieb Das ist halt so
eine Sache, wenn eine Band zu Beginn der Karriere gleich
zwei absolute Killer-Alben hinlegt und es nachher nicht
mehr schafft, dieses Niveau wieder zu erreichen! «Of The
Son And The Father» (2003) sowie «Evil Is Forever»
(2005) setzten die Messlatte derart hoch, dass
«Astralism» (2006) als drittes Werk fast nur scheitern
konnte. Das ist insgesamt natürlich etwas übertrieben
formuliert und «New Revelation» (2007) als letztes Werk
für den alten Rennstall "Locomotive Records" war schon
mehr als das letzte Aufbäumen auf zweifellos hohem
Niveau. Danach, also nach dem Wechsel zu "Metalville",
verloren Astral Doors für meine Begriffe jedoch den
einstigen Glanz. Die Mucke wurde mehrheitlich
austauschbar und langweilte zusehends. Das schmerzte
natürlich, war halt aber so. Nun schreiben wir das Jahr
2017, also zehn Jahre nach den "Locomotive"-Zeiten. Nils
Patrik Johansson hatte sich in der Zwischenzeit ja mit
Civil War, dem Auffangbecken für gestrandete
Sabaton-Musiker, eine zweite musikalische Heimat
geschaffen (und mittlerweile ja wieder verlassen), die
mir stilistisch aber wenig bis gar nicht
zusagt. So schwankten meine Gefühle zu «Black Eyed
Children» auf und ab, respektive die kompositorische
Erwartung daran stieg ziemlich an. Der Hinweis auf dem
Infoblatt, von wegen dass sich die Band nun von einer
düsteren wie härteren Seite zeige, hinterliess zunächst
mal ein paar Fragezeichen auf meiner Stirne.
Doch schon der gelungene Opener «WE Cry Out», der unter
anderem mit wirklich geilen Twin-Guitars auffährt, lässt
mich aufhorchen und hoffen. «Walls», wo die
angesprochene Härte noch nicht wirklich zu vernehmen
ist, punktet aber ebenso mit coolen Soli von Joachim
Nordlund und «God Is The Devil» überrascht derweil mit
AOR-Soundsprengseln auf Keyboard-Seite und weiteren
sechssaitigen Leckereien. Als dann bei «Die On Stage»
ein ähnliches Intro wie bei «The Trojan Horse» oder eben
«Evil Is Forever» erklingt, wage ich kaum weiter zu
atmen! Kommt jetzt endlich das, auf was ich schon so
lange warte? Da sich das Intro etwas in die Länge zieht,
werde ich voll auf die Folter gespannt. Leider folgt
danach nicht das erhoffte Total-Crazy Killer-Riff,
respektive die hirnrindezerfressende Abrissbirne.
Dennoch ist das Ganze ja schon mal nicht schlecht bis
hierhin, und überhaupt sind es wohl eher meine
überhöhten Erwartungen, die gebremst werden müssen, denn
«Black Eyed Children» liegt insgesamt unbestreitbar
wieder voll auf Kurs. Getragen von der bisher klar
knackigsten Produktion und abwechslungs-reichen Songs
führt letztlich alles hin zum imposanten Titeltrack als
letzter offizieller Song, da nur die limitierte Box mit
«Jesus Christ Movie Star» noch einen Bonustrack
beinhaltet. Das Düstere und Harte habe ich allerdings
nicht wahr genommen, sondern mich sehr erfreut wieder
dem eigentlichen Signature-Sound von Astral Doors
zuwenden können. Man kann gar von einem veritablen
"Comeback" sprechen, das sich auch live keine Blösse
geben wird. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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HATE - Tremendum Napalm Records/Universal
Wow, was kommt einem da zugeschlichen? Das
polnische Quartett von Hate offeriert uns mit
'Tremendum' eine wahrhaftige Black-Metal-Offenbarung,
neun Black-Metal-Hammersongs, welche es in sich haben.
Musikalisch sind die Warschauer ihrem Black-Metal treu
geblieben, aber sie bedienen sich auf 'Tremendum'
progressiver, intelligent verschachtelnden
Songstrukturen, ohne jedoch den berühmt-berüchtigten
roten Faden zu verlieren. Atf Sinner (Vocals & Guitars)
und Pavulon (Drums), welche an Live-Shows durch Domin
(Guitars) und Apeiron (Bass) ergänzt werden, zeigen
einen richtungsweisenden Black-Metal auf, welche für
mich mit 'Tremendum' bereits sogar ein Kultstatus
erreicht - wie z.B. Morbid Angel's 'Alter Of Madness' -
obwohl jetzt wohl einige sagen werden, dass ich mich
sehr gewagt aus dem Fenster lehne, aber hej, hört euch
'Tremendum' mehrmals an, man entdeckt bei jedem erneuten
Anhören immer wieder neue Elemente. Wahnsinnsgoile
Soligitarren, welche das Spektrum entscheidend
vergrössern, Drums die einfach blackiger beinahe nicht
mehr eingespielt werden können, da passt einfach alles,
von den deathigen Vocals wie Growls, welche perfekt zu
diesem dunklen Masterpiece passen. Die textlichen
Hintergründe, welche in altertümlichen Mysterien und
Auffassungen anzusiedeln sind, bis zum perfekten
Cover-Artwork, welches den Black-Metal goil
wiederspiegelt. Man wird jetzt mir ankreiden dürfen,
dass ich selten eine schlechte Bewertung abgebe, was
wohl stimmen mag, aber wenn was goil ist, dann soll es
auch eine goile Benotung erhalten und Hate haben es
allemals mit 'Tremendum' verdient. Habe fertig!
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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WARRANT - Louder Harder Faster Frontiers
Music/Musikvertrieb Wer erinnert sich nicht
gerne an die Hard Rock-Scheiben der US-Truppe Warrant
"Dirty Rotten Filthy Stinking Rich" und "Cherry Pie"?
Trommler Steven Sweet, Bassist Jerry Dixon, die beiden
Gitarristen Joey Allen und Erik Turner sowie Shouter
Jani Lane hievten ihre Songs mit einer schon fast
sportlichen Show in die amerikanischen Charts und konnten
speziell mit den Balladen "Heaven", "Sometimes She
Cries" oder "I Saw Red" punkten. Daneben rockten die
Jungs aber auch locker los. Das dritte Album "Dog Eat
Dog" legte härtetechnisch einige Briketts nach und konnte
trotzdem den Grunge-bedingten Untergang der Truppe nicht
stoppen. Die sensible Art von Jani führte 2011, dank Drogen
und Alkohol, zum Tod des Sängers. Man darf nicht
vergessen, dass Warrant immer aktiv waren, mal mit und
mal ohne Jani. Knapp sechs Jahre später hat sich der
ehemalige Lynch Mob-Sänger Robert Mason als neuer
Schreihals bei Warrant etabliert und liefert mit den
restlichen Jungs ein Album ab, das härtegrademässig
zwischen den ersten beiden und dem dritten Album liegt.
Eine Spielart, welche den Songs verdammt gut ins Gesicht
steht und bei der auch die Gitarrenparts bedeutend
kerniger ans Tageslicht treten. "Only Broken Heart"
vermittelt dabei schon fast einen leichten Thin
Lizzy-Touch, während "Perfect" auch auf einem der ersten
beiden Album seinen Platz gefunden hätte. Einfach eine
Spur härter gespielt. Dass die Jungs noch immer tolle
Schmusesongs schreiben, beweist "U In My Life". Stimmlich
sehr gut umgesetzt, erklingt "Faded" und "Choose Your
Fate" versprüht positive Lebensfreude mit genügend
Schmackes. Wie auch das abschliessende "Let If Go".
Logisch sind Warrant auf eine Art und Weise eine neue
Band. Dies liegt klar an den stimmlichen Unterschieden
zwischen Robert und Jani. Aber, Warrant sind nach wie
vor eine wirklich geile Rock-Band, die heute irgendwo
zwischen Night Ranger, Cinderella und Lynch Mob
musiziert. Dabei sollten die Jungs auch die Rocker
anziehen, welche früher Warrant als zu starke
Weichspülertruppe abstempelten. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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DISBELIEF - The Symbol Of Death Listenable
Records Disbelief sind eine dieser Bands die
meinen tiefen Respekt haben. Denn obwohl von konstanten
Musikerwechseln gebeutelt, legen Sänger Carsten "Jagger"
Jäger und Bassist Jochen Trunk seit über 20 Jahren
konstant exquisite Qualitätsarbeit vor und sieben laange
Jahre nach "Heal!" ein weiteres, würdiges Opfer des
extremen, beseelten Death Metals auf den Altar der
Musikgötter. Einmal mehr mit einer unglaublichen
Bandbreite an Tempi, Emotionen und eindringlichen Sounds
ausgestattet, ist auch "The Symbol Of Death" bei aller
Zugänglichkeit kein Album zum schnell mal nebenbei
hören, sondern entfaltet seine wahre Power erst beim
eintauchen und verzweifelt nach Luft schnappen. Jagger
war, ist und bleibt einer meiner Lieblingsvokalisten,
kaum ein anderer Sänger bringt diese fast schon
fanatische Überzeugung derart nonchalant, brutal und
glaubwürdig rüber. Jede Silbe ein Statement, jeder
Keucher eine Geschichte, jedes Brüllen ein
Ausrufezeichen. Dass die Instrumentalisten das Level
ebenfalls halten und so "The Symbol Of Death" nach
meinem persönlichen Highlight "Navigator" (2007) zu
einem der besten Alben von Disbelief machen legitimiert
daher meine hohe Punktzahl. Ein arschcooles Album, das
erarbeitet werden will und mit seiner warmen, leicht
nebligen, wohlausbalancierten Produktion für eine ganze
Latte an Durchläufen immer wieder frische Details bereit
hält. Intelligenter Death Metal mit/für Seele, Herz und
Bauch, reinhören! Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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THE DEAD DAISES - Live & Louder Spitfire
Music/Musikvertrieb Es ist eigentlich schon
fast logisch, dass nach drei fetten Studio-Alben der
Amis nun erstmal ein Live-Album nachgeschoben wird. Seit
ihrem Aufkommen in der Szene spielte sich die Truppe um
Frontmann John Corabi förmlich den Arsch ab (inklusive
in Kuba!) und empfiehlt sich seither als einer der
heissesten aktuellen Rock-Acts unter der Sonne. Nach ein
paar Umbesetzungen zwischen dem Debüt und «Make Some
Noise» (2016) hat sich jetzt offenbar der richtige
Haufen gefunden. Wobei es mich an dieser Stelle schon
noch wundert, ob sich "Oberspringer" Marco Mendoza
diesmal durch etwas mehr Sitzleder als sonst auszeichnen
wird. «Live & Louder» wurde letztes Jahr auf der
UK/Europa-Tour mitgeschnitten, und wer genau hinhört,
wird bemerken, aus welcher Stadt der eine oder andere
Track stammt. Da hier mittelgrosse, aber dafür meist gut
gefüllte Hallen bespielt wurden, war es vor allem für
die Fans, die bei einem der Konzerte selber dabei waren,
ein unvergessliches Erlebnis. Mir ging es dabei ebenso,
und obwohl diese Hammer-Band auch ab Konserve überzeugt,
muss man die Jungs einfach live sehen. Dazu kommt, dass
nicht nur das eigene Material kickt, sondern alten
Heulern wie «The Fortunate Son» (von Creedence
Clearwater Revival) und vor allem «Midnight Moses (von
The Sensational Alex Harvey Band) neues Leben
eingehaucht wird. Ganz zu schweigen davon, was jeweils
vom 94er Mötley Crüe Album, da damals ja von Mr. Corabi
eingesungen, künftig noch alles kommen könnte. Kurz um,
«Live & Louder» ist der livehaftige Partykracher
schlechthin! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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LONELY ROBOT - The Big Dream InsideOut
Music/Universal Der britische Gitarrist John
Mitchell ist ein sehr vielseitiges Talent. Nicht nur,
dass er auf dem neuen und zweiten Lonely Robot-Album den
Gesang, die Gitarren, Bass und Keyboards eingespielt
hat. Kennt man den sympathischen Prog Rock-Fan als
Gitarrist bei Arena, Kino, Frost und The Urban. Seine
fliegenden gefühlvollen Soli bei Arena sind Weltklasse,
und seine ebenso gefühlvolle Stimme hier ist genau so
wunderbar. Was die Soli betrifft, gibt es auf diesem
Rundling jede Menge davon. Natürlich gibt es hier
Wunderbare Tracks wie "Sigma" mit viel Arena-Einschlag,
die grosse Klasse haben, hört euch nur den fantastischen
Refrain an. Auch das etwas Gitarren-Riff betontere
"Everglow" ist ein grandioser Prog Rock-Song. Und beim
Acht-Minuten-Track "The Big Dream" spielt John mal
wieder ein Solo zum Abheben und Niederknien, einfach
fantastisch. Dasselbe gilt auch für "Hello World
Goodbye", ein Song, der dich wegträgt in die Sphären des
wunderbaren John Mitchell. Den Ausklang in Form einer
wunderbaren Klavierballade macht das wunderschöne
"Epilogue (Sea Beams)". Das Zweite Werk von Lonely Robot
setzt nach dem grandiosen Debut "Please Come Home" von
2015 die starke und gefühlvolle Prog Rock-Linie fort und
ist wirklich gelungen. Freunde von Arena, Pendragon,
Porcupine Tree und ähnlichen Bands sollten sich "The Big
Dream" unbedingt zulegen. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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22 - Are You Creating: Limb 1 Indie
Recordings/Irascible Die Norweger veröffentlichen
2010 ihr Debut-Album "Flux" und beehren uns hier mit
ihrem Zweiten Werk "Are You Creating: Limb 1", das den
ersten Teil eines Konzepts darstellt, welches dann
fortgeführt wird. Die Musik würde ich irgendwo einordnen
bei Art Rock, Rock, Art Pop. Sänger Per Kristian Fox
Trollvik erinnert oft an Queen, ihre Chöre und Freddie
Mercury. Der ganze Sound ab und zu auch an Muse. Sehr
spannende Musik mit viel Abwechslung und einem sehr
gefühlvollen Gesang. Dies ist ein wirklich wunderbares
Stück Musik der sympathischen Norweger. Mal klingen sie
theatralisch, dann wieder völlig schräg und fast
schrill, bombastisch und dann wieder rockig. Gut zu
hören bei "Adam Kadmon Body Mass Index", was für ein
crazy Songtitel. Dem entgegen das ruhige "Ectypes",
erinnert etwas an Porcupine Tree. Die Vielseitigkeit ist
enorm bei den Nordländern. Auch hier braucht's einige
Durchläufe, um das Ganze zu sortieren und zu begreifen,
aber dann öffnet sich die Welt von 22 dem Zuhörer, man
kommt fast nicht mehr los davon. "Are You Creating: Limb
1" ist wirklich ein grossartiges Album, das nicht nur
Queen-Fans gefallen wird. Unbedingt reinhören, es wird
euch garantiert gefallen. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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SIENA ROOT - A Dream Of Lasting Peace MIG
Nicht wenige Stimmen rufen schon eine Weile, dass der
Bereich des Retro Rock völlig überladen sei. Gemessen an
der Menge der Bands da draussen ist das sicher nicht
abwegig, aber so lange die Qualität stimmt und das Ganze
glaubwürdig dargeboten wird, besteht keine Gefahr, dass
sich dieses Genre bald einmal totläuft. Mit Graveyard
haben wir zum Beispiel bereits eine Combo, die ihren
ersten Rückzug schon wieder rückgängig gemacht hat, und
die Fans der deutschen Band Zodiac hoffen insgeheim,
dass dies eines Tages auch mit ihren Helden geschehen
wird. Siena Root aus Schweden stecken dafür noch mitten
drin und liefern mit «A Dream Of Lasting Peace» das
mittlerweile sechste Studioalbum ab. Mir war es bisher
einmal vergönnt, die Truppe im mittlerweile
geschlossenen "Kinski" in Zürich live zu sehen. Man
wähnte sich dabei echt in einer Zeitmaschine, zumal das
Publikum sehr hippiemässig aussah. Da kam echter Spirit
der 70er auf und genau das ist auch auf dieser Scheibe
im Überfluss zu hören. Wie beim älteren Material auch
schon, werde ich wieder an die ganz frühen Deep Purple
zu Zeiten von Rod Evans (v) und Nick Simper (b)
erinnert, dazu finden sich bluesige Vibes aus der Zeit
von Jimi Hendrix, Fetzen der frühen Pink Floyd oder The
Doors. Wichtiges Instrument ist dabei natürlich die
unerlässliche Hammond-Orgel, die von Erik "Errka"
Petersson gespielt wird. Gänsehaut hoch drei erzeugt
dabei der Hammer-Song «Make Believe», der so glatt auf
dem Purple-Debüt «Shades Of Deep Purple» von 1968 stehen
könnte. Nicht minder trieft es vor meinen alten Helden
beim flotten «Growing Underground», wo man spätestens
jetzt, wo sich der herrlich bollernde Bass von Sam
Riffer in Szene setzt, die Vinyl-Ausgabe dieser weiteren
Genre-Perle anpeilt! Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Amber Galactic
Nuclear Blast/Warner Obwohl meine Wenigkeit
mitunter natürlich auch massig auf 80er Classic Rock
Mucke steht, brauchte es im Falle von The Night Flight
Orchestra drei Alben, dass die Zwanziger-Münze doch noch
runter fiel. Die Zweitband der Soilwork-Recken Björn
Strid (v) und David Andersson (g) startete 2012 mit dem
Debüt-Album «Internal Affairs» und liess vor zwei Jahren
den ebenso töften Zweitling «Skyline Whispers» folgen.
Wäre ich 2014 auch beim "Sweden Rock"-Festival zugegen
gewesen, hätte ich die Truppe, zu der auch noch Bassist
Sharlee D' Angelo (Arch Enemy), Drummer Jonas Källsbäck
(Gathering Of Kings, Mean Streak) und Keyboarder Richard
Larsson gehören, sogar live sehen können. Was einige
Zeit vor dem Erstling aus feuchtfröhlicher Stimmung
heraus geboren wird, klingt natürlich ganz anders als
das, was die Melodic Deather Soilwork sonst durch die PA
pusten. The Night Flight Orchestra fischen frisch und
fröhlich im Teich der 80er, lassen sich aber nicht in
ein bestimmtes Schema pressen. In der kunterbunten
Schnittmenge von Journey, Toto, (alte) Whitesnake,
(alte) KISS, Asia, Aldo Nova, Boston, ein bisschen ELO
wie sogar Abba (!)und durchaus auch mal funkig
vorgetragenen Klängen der 70er, wie beim
Debüt-Titeltrack, musizieren die Jungs ohne Scheuklappen
einfach drauf los. Wieselflinke Guitar-Soli lassen einen
zudem mehrmals aufhorchen. Bei vielen anderen Combos
würde man sich hiermit zu einer billigen
Weekend-Tanzband degradieren, doch TNFO bringen das
Ganze derart fluffig auf den Punkt, dass wohl vor allem
ältere Semester wie ich ständig irgendwelche Vergleiche
zu den oben genannten Gruppen wie vielen weiteren mehr
ziehen und dabei nicht mehr aufhören können zu grinsen.
«Amber Galatic» trägt dabei die gleichen
abwechslungsreichen Vibes der Vorgänger-Alben, und
erneut zieht man den Hut vor den guten alten Zeiten. Die
zehn neuen Songs würden mit rund fünfzig Minuten
Spielzeit gerade noch Platz auf einer Vinylscheibe
haben, doch mit einem Bonus-Track plus leerer vierter
Seite wird es nun doch eine DLP. Wer also auf den
Rock-Sound der 80er abfährt und open minded an «Amber
Galactic» heran geht, wird von diesem knackig
produzierten Album begeistert sein! Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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FACE DOWN HERO - False Evidence Appearing Real
Yonah Records Seit gut zehn Jahren tief im Thrash
Metal verwurzelt, scheut man sich bei Face Down Hero
aber trotzdem nicht, beim sechsten Studioalbum "False
Evidence Appearing Real (FEAR)" über den Tellerrand
hinaus zu blicken und auch ausserhalb des Thrash
Inspirationen zu suchen. Dies fängt bereits beim
Coverartwork an, das auf den ersten Blick doch eher
einer Alternativ-Rockband wie Billy Talent zugeschrieben
werden könnte, aber die Gruppe wollte sich stilistisch
nicht limitieren lassen und so ist die Überraschung
schon beim ersten Ton perfekt. Die insgesamt neun Titel
sind modernster Thrash Metal, der sofort in Ohr und Bein
geht und sich durch variantenreiches und vielschichtiges
Soundmaterial sowie Songwriting auszeichnet.
Musikalische Grenzen gibt es keine, wie der Titel
"Goodbye To All Heroes" eindrucksvoll belegt. Die
Italienerin Stefania Salladini (Nibelheim, Antagonism)
verleiht dem Song mit ihrer Stimme eine ganz besonders
süsse Note. Im darauf folgenden "Peddlars Of Fear" wird
wieder geknüppelt, dass die Knochen nur so fliegen. Die
fleissigen Hessen lassen sich nichts vorschreiben,
ausser in einem: Sie sind höchst konsequent. Sie haben
ihr neuestes Werk wiederum mit Ihrem langjährigen
Produzenten Martin Buchwalter (Destruction, Tankard,
Suidakra u.a) zusammengeschustert und es gehört mit
Abstand zum ambitioniertesten Material ihrer Laufbahn.
Wer's verpasst, ist selber schuld! Oliver H.
Punkte:
8.7 von 10
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DUEL - Witchbanger HeavyPsych Sounds Ein
Jahr nach Veröffentlichung ihres Debuts "Fears Of The
Dead" legen die vier Texaner nach und machen genau dort
weiter, wo sie aufgehört hatten. Egal, ob man es nun
Proto Metal, traditionellen Heavy Rock oder Stoner Rock
mit Doom-Anleihen nennt, das Quartett bewegt sich in der
gewählten Nische dermassen selbst- und treffsicher, dass
eine Bauchlandung eigentlich ausgeschlossen erscheint.
Die ersten beiden Songs sind hochwertiges Kraftfutter,
wie man es von der Band nicht anders erwartet, aber die
erste Überraschung folgt auf dem Fuss. Das zunächst
verhältnismässig ruhige "Snake Queen" erfährt in der
Mitte eine unerwartete Kehrtwende in Richtung klassische
Black Sabbath, wodurch der Track ungemein aufgewertet
wird. Und in "Astro Gypsy" recyceln sie relativ dreist
das Riff von ZZ Tops "Just Got Paid", aber man verzeihe
den Jungs in Anbetracht des Endresultates, schliesslich
können auch sie das musikalische Rad nicht ständig neu
erfinden, ausserdem stammen sie aus dem gleichen
Bundesstaat wie das Trio aus Houston, also bleibt alles
in der Familie. Im Unterschied zum Vorgänger wagen es
die vier Musiker diesmal allerdings, etwas doomiger und
ungemütlicher zu klingen, das eine oder andere Riff
erweckt immer wieder kurze Erinnerungen an Sabbath und
Pentagram, und diese sehr leichte Kurskorrektur in
Richtung bissigere und düsterere Sounds steht der Band
ungemein gut. "Witchbanger" ist somit der würdige
Nachfolger von "Fears Of The Dead" geworden, dessen
Existenz übrigens einem Schreiberling des grossen
Metal-Magazins aus Dortmund offensichtlich entgangen
ist, denn dieser erklärt den zweiten Wurf der Band
kurzerhand zu deren Debut. Wenn ich mir meine eigenen
Patzer der letzten paar Jahre vor Augen führe, dann ist
es durchaus tröstlich für mich zu sehen, dass selbst
gestandene, professionelle Musikjournalisten hin und
wieder ins Fettnäpfchen treten, dies nur als kleine
Anekdote am Rande. In besagtes Fettnäpfchen werden
hingegen die Jungs von Duel mit ihrer neuen Scheibe
nicht treten, ganz im Gegenteil. Mirko B.
Punkte:
8.6 von 10
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CHUCK NORRIS EXPERIMENT - Chück Me Transubstans
Records Also das Coverartwork an sich ist ja
schon mal der Hammer. Hier wurden sehr geschmackvoll
"Too Fast For Love" und "Shout At The Devil" von Mötley
Crüe miteinander kombiniert und auf Chuck Norris
Experiment adaptiert, worauf auch der Umlaut im Titel
deutet, das ist genau die Sorte augenzwinkernder
Bildwitz mit Niveau, die mir so lieb und teuer ist! Auch
musikalisch macht die Band einen Schritt zurück,
allerdings zu den eigenen Wurzeln und nicht etwa in
Richtung Glam Rock der Achtziger. Galten Mötley Crüe
lange Zeit als Inbegriff der Schwanzrock-Band
schlechthin, kann man, um in der Welt der genitalen
Assoziationen zu bleiben, Chuck Norris Experiment
getrost als Paradebeispiel für eine Dicke Eier Rock-Band
bezeichnen. Schon der letzte Langdreher "Right Between
The Eyes" wurde als Versöhnungsakt für das allzu seichte
"Dead Central"-Album von 2010 verstanden, und auf diesem
bewährten Weg stapfen die fünf Schweden nun unbeirrt
weiter, noch rockiger und noch rotziger als zuvor, und
das ist gut so. Selbst wenn auf "Chück Me" mit "Long Way
Back" und "Bastards" gleich zwei Balladen vertreten
sind, dominieren die punkig eingefärbten Hard
Rock-Schoten das Geschehen. Kennt ihr den Mastino
Napoletano, diese eindrucksvolle, massige italienische
Hunderasse? Mit seinem rassetypischen Dickschädel geht
der einfach geradeaus, egal, wer oder was da gerade im
Weg steht. Genau so funktionieren die Songs auf diesem
Longplayer. Die Riffs sind simpel aber effizient, die
Soli knapp aber definitiv Rock'n'Roll pur, und dazu
verkündet Chuck Ransom mit seiner Schmierschmirgelstimme
seine Statements und Lebensweisheiten, deren Inhalt man
sich schon alleine beim Lesen von Titeln wie "It Won't
Be Pretty", "Murder On My Mind", "Bad Hombres" oder
"Piece Of Ass" ausmalen kann. Die Band ist also immer
noch auf Kurs, positiv - primitiv, wie es sich für die
Truppe gehört. Wer damals CNE wegen dem "Dead
Central"-Ausrutscher den Rücken zugekehrt hat, sollte
spätestens jetzt die dargereichte Hand in Form dieses
Albums annehmen. Diesen Monat müssen sich CNE halt den
Rotz'n'Roll Wanderpokal mit Mammoth Mammoth teilen, aber
das ist ja auch eine Art Auszeichnung, oder? Mirko
B.
Punkte:
8.6 von 10
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STORMBURST - Raised On Rock AOR Heaven/Non Stop
Music Bei Stormburst stehen mit Bassist Kent
Jansson und Keyboarder Peter Östling zwei Members von
Six Feet Under in Diensten. Wer nun aber Sounds der
richtig harten Sorte erwartet, liegt komplett falsch.
Die durch Gitarrist Thomas Hansson (Steam, Coastline),
Drummer Peter 'Zeke' Ytterberg (Keen Hue, Moonshine
Highway) und Sänger Lars-Ake 'Platis' Nilsson (Keen Hue)
komplettierte Formation ist im melodiösen Hard Rock zu
Hause. Drei Jahre nach der Gründung werden Stormburst
nun mit dem Debut "Raised On Rock" vorstellig. Obwohl
die Jungs den Blick immer wieder Richtung AOR wenden,
verlieren sie den Hard Rock nie aus den Augen. Dabei
klingen sie mehr amerikanisch als skandinavisch, lassen
sich doch Parallelen zu Firehouse oder Danger Danger
ausmachen. Wie dem auch sei, die Truppe glänzt vor allem
durch ausgezeichnetes Songmaterial. Kaum ein Track, der
nicht durch einprägsame Hooks glänzt und eine eingängige
Struktur aufweist. Aber auch die voluminöse Stimme, die
knackigen Riffs und die satten, aber unaufdringlichen
Keyboards tragen zum Gelingen der Scheibe bei. Im
übersättigten Melodic-Genre sind Stormburst definitiv
ein kleines Highlight. Chris C.
Punkte:
8.6 von 10
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DREAM EVIL - Six Century Media/Universal
Bei den Schweden von Dream Evil spielte zu Beginn ein
gewisser Gus G., der später bei Ozzy und seiner eigenen
Truppe Firewind für Furore sorgte. Gründungsmitglied
Fredrik Nordström (Gitarre), bekannt als Produzent für
Dimmu Borgir, HammerFall oder In Flames wollte 1999
seine eigene Truppe zum Leben erwecken. Zusammen mit
Sänger Niklas Isfeldt und Bassist Peter Stalfors
musiziert er noch heute bei Dream Evil. Die Musik
tendiert in Richtung HammerFall, wird aber mit mehr
Härte gewürzt. Auch bei Dream Evil sind es die Refrains,
welche immer wieder den packenden Moment der Schweden
ausmachen. Wie es der Titel erahnen lässt, ist dies die
sechste Scheibe von Dream Evil. Erwachsener klingen die
zwölf Tracks, bei denen die Gitarren stark im
Mittelpunkt stehen und durch eine wirklich gute
Produktion abgerundet werden. Das leicht schleppende
"Creature Of The Night" sticht dabei sehr heraus und
zeigt, zu welchen Glanzmomenten die Truppe fähig ist.
Mit solchen Nummern im Gepäck, und die gab es früher
schon, bleibt die Frage unbeantwortet, wieso die Band
heute nicht in einem Atemzug mit HammerFall genannt
wird. Beide Truppen könnten den Metal-Sektor beherrschen
und allen Freunden von Accept über Judas Priest bis hin zu
Saxon viel Freude bereiten. Wie auch mit dem sehr
Klischee beladenen Song "Six Hundred And 66". Die
weiteren Hits "The Murdered Mind" und "Too Loud" zeigen,
dass man mit solchen Tracks Bloodbound zu unbedeutsamen
Schlager-Metallern abstempelt. "Six" ist ein weiteres
Album geworden, welches schwedischen Metal in seiner
reinsten und wirkungsvollsten Art präsentiert. Das Album
ist sicher kein "Painkiller", "Strong Arm Of The Law",
oder "Creatures Of The Night" geworden, aber ein Album,
welches in der heutigen Zeit genussvoll beweist, dass es
noch immer Musiker gibt, die wissen, was man einem Song
geben muss, damit er sofort zündet. Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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ROYAL HUNT - 2016 (Live) Frontiers
Records/Musikvertrieb Wer sich mit der
Geschichte der königlichen Jägern auskennt, wird wissen,
was sich hinter dem Albumtitel "2016" versteckt. Vor
zwanzig Jahren erschien das Live-Album "1996", vor zehn
Jahren "2006" und somit kann "2016" nichts anderes sein
als ein weiteres Live-Werk. Aufgenommen auf der letzten
Tour in Russland, genauer gesagt in Moskau, zeigt es die
Truppe in bester Spiellaune. Nach dem Instrumental
"Material Arts" gehts gleich los mit "River Of Pain"
und packt schon zu Beginn den ersten Hit aus.
Soundtechnisch vorzüglich auf CD gebrannt und mit einem
André Andersen (Keyboards) in bester Spiellaune. Als
alleiniger Songschreiber diktiert er auch das Geschehen,
lässt aber Gitarrist Jonas Larsen trotzdem den Platz, um
sich solomässig austoben zu können. Über allem thront
aber der einzig wahre Sänger DC Cooper. Auch wenn Royal
Hunt schon mit Mark Boals (ehemals Yngwie Malmsteen) und
John West (Artension) die Bühnen verzauberten, so ist
und bleibt es DC, welcher dem Royal Hunt-Sound genau die
Stimme leiht, welche die verspielten Tracks benötigen.
Zwischen all den orchestralen Keyboard-Teppichen und den
solistischen Saitendarbietungen benötigt es einen
Shouter, welcher sich auch in den Höhen zurecht findet
und selbst Judas Priest-Songs problemlos singen kann.
Trotz aller Verspieltheit ist es eben auch ein griffiges
Riff, wie bei "Lies", welches der Band sehr gut zu
Gesicht steht. Oder auch die Überhits "Wasted Time" und
"Message To God" sowie das unglaubliche "Half Past
Loneliness", die aus diesem Konzert eine homogene
Angelegenheit machen. Die Songs dauern meistens über
sieben Minuten, halten trotzdem die Stimmung hoch und
werden nie langweilig, was für die Qualität der Tracks
spricht. "2016" ist ein weiteres Highlight aus dem Hause
Royal Hunt und überzeugt nicht nur durch grosses
Spielkönnen, sondern auch durch tolle
Publikumsresonanzen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HARPYIE – Anima Metalville/Musikvertrieb
“Anima“ ist das vierte Werk der Deutschen Kombo, die
sich dem Folk Metal/Mittelalter Rock verschrieben hat.
Dabei sind die Barden erfrischend unkonventionell und
überzeugen gerade durch ihre leicht schroffe,
ungeschliffene Art. Harpyie haben Ecken und Kanten und
verfolgen eine deutlich härtere Linie als die meisten
vergleichbaren Bands. Ausserdem setzen sie für den neuen
Silberling deutlich mehr auf symphonischen Bombast, der
streckenweise fast schon Soundtrack-Charakter annimmt.
In diesem Album geht es darum, den Menschen durch die
Augen eines Tieres zu betrachten. Dabei stellt sich dir
Frage, ob es nicht gerade das animalische in uns ist was
uns zum Menschen macht… Für das gesprochene Intro konnte
Autor und Satiriker Dietmar Wischmeyer gewonnen werden.
Ein weiterer Gast ist Ben Metzner (Feuerschwanz), der
Dudelsack und Flöten übernimmt. Wie auch schon zuvor
zeigen sich Harpyie in ihrer Playlist äusserst
vielseitig. So gibt es neben dem bombastischen Opener
und Titeltrack “Anima“ auch klassische Blödeltracks, wie
das russisch angehauchte “Rasputin“ oder das
einschlagende “Berserker“, die zum Mitgröhlen und
Mitfeiern animieren. Doch es geht auch sanfter: Bei
Löwenherz wird das Tempo deutlich gedrosselt und es
folgt eine schöne Ballade. Sehr schön sind auch die
Streicher, wie zum Beispiel bei “Dynamit“, das an die
Letzte Instanz erinnert, oder dem sehnsuchtsvollen “Vom
Alten Eisen“. Fazit: “Anima“ ist durchwegs animierender
Mittelalter Rock mit vielen Folk Metal Elementen. Leider
driftet es hin und wieder etwas gar zu sehr auf die
Blödel-Barden-Schiene à la Feuerschwanz ab, doch sind
auch ein paar sehr solide Highlights mit von der Partie.
Das Album macht auf jeden Fall Spass und ch kann es
daher nur empfehlen. Patricia H.
Punkte:
8.5 von 10
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NEO NOIRE - Element Czar Of Crickets Productions
Hör' ich da so erfrischende Grunge-Elemente aus
'Element'? Nach der Single 'Walkers' folgt nun mit
'Element' das Debutteilchen der Schweizer Thomas
(Vocals, Guitars), Frederyk (Vocals, Guitars), Franky
(Bass) und David (Drums). Eigentlich darf man ja schon
bereits sagen, dass es auch bei NEO NOIRE um eine the
who is who Schweizer-Rock-Metal-Urgesteine-Members-Band
handelt, da Thomas (ex-Gurd, Erotic Jesus, Underground),
Frederyk (Zatokrev, Crown, The Leaving), Franky
(ex-Disgroove), David (ex-Slag In Cullet) tätig waren
bzw. noch tätig sind und mit Neo Noire ihr Faible für
Alternative Rock, Grunge, Psychedelic-Rock mit
Einflüssen aus dem Rock, Blues, Metal, Hardrock und
Punk, voll ausleben. Die Produktion ist sauber und
druckvoll, die acht Songs kommen erfrischend, teils
progressiv und sehr psychadelic rüber, die Gitarren
solieren mal dezent mal vordergründig hart, dann
wiederum sehr gefühlvoll, beinahe träumerisch, getragen
durch die Bassläufe und den sehr rockigen Drums. Der
Gesang ist klar, nicht weinerlich, dafür druckvoll und
passt hervorragend zu den Tracks auf 'Element'. Bin
positiv überrascht, was uns hier präsentiert wird, da
brauchen sich Neo Noire nicht zu scheuen, im
internationalen Bereich. 'Element' wäre doch ein
Paradebeispiel an Schweizer Musikkultur, ein perfektes
Album des Monats auf SR3 (ex-DRS3). Votet für Neo Noire,
denn die hätten's verdient, die vier Basler und es wäre
ihnen gegönnt. Das Czar Of Crickets Productions ist ein
feines Label mit einem sehr guten Gespür für geniale,
heimische Bands. Hierbei kommen alle Metaller mit
Weitsicht auf ihre Kosten - nein, ist keine Werbung -
dies sind Facts, und eigentlich bedienen Neo Noire für
alle ihre musikalischen Leckerbissen. Auch das
Cover-Artwork passt perfekt zum musikalischen Erguss.
Bin begeistert. Leopold
Punkte:
8.5 von 10
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HELKER - Firesoul AFM Records/Musikvertrieb
Eine der besten Dio-Tribute-Bands kommt aus Argentinien
und nennt sich Helker. Zumindest mit den englischen
Versionen ihrer Alben klingt diese Gruppe wie eine
hochklassige Ehrerbietungs-Band. Die gleichzeitig
erscheinende spanische Version "Alma de fuego" liegt
hier leider nicht vor, könnte aber den
Verehrungscharakter ein wenig schmälern. Dio-artig ist
hier nicht nur die Stimme, sondern auch das Songwriting.
Wobei Helker hier eigentlich alles richtig machen. Denn
die Lieder überzeugend, so dass viele ähnlich gelagerte
Bands sich wundern, wieso das ihnen nicht dermassen toll
gelingt. Vielleicht liegt es daran, dass Helker aus
ihren Vorbildern keinen Hehl machen und im Gegenteil als
Bonustrack das von Dio eingesungene Black Sabbath-Stück
"Neon Knights" covern. Helker aber nur auf den kleinen
Sänger zu beschränken, wird ihnen nicht gerecht. Dafür
sind Lieder wie "Fight", "Stay Away" oder "Where You
Belong" zu gut. Die Argentinier verstehen es definitiv,
über die ganze Albumlänge zu unterhalten. Sie variieren
geschickt die Geschwindigkeit, Härte und Intensität. So
ist etwa "Empty Room" zwar balladesk, steigert sich aber
zu einer epischen Nummer mit Gänsehaut-Gitarren-Solo.
Helker haben definitiv von den Besten gelernt und
verdienen es, gehört zu werden. Wer wissen möchte, wie
Dio anno 2017 klingen würde, erhält mit "Firesoul" eine
hochwertige Antwort. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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VANDEN PLAS - The Seraphic Live Works (CD & DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb Ich habe
mich dazu schon mehrfach geäussert und mache es gerne
nochmals. Das Thema? Natürlich der Umstand, warum es
Vanden Plas nach über dreissig Jahren seit der Gründung
und einigen sackstarken Alben leider nicht geschafft
haben, sich in der längst verdienten Liga von Dream
Theater und Co. zu befinden. Was um die Jahrtausendwende
vor allem in Frankreich abging, liess sich in der Folge
nicht in grössere wie anderweitig anhaltende Erfolge
ummünzen. Trotzdem haben Frontmann Andy Kuntz und seine
Jungs die Flinte nicht ins Korn geworfen und stets das
gemacht, was sie für richtig hielten und ihnen Spass
bereitet hat. Dazu zählt unter anderem die
Musical-Umsetzung des Albums «Christ 0» von 2006, das
zwei Jahre später in München und vier Jahre später in
Kaiserslautern aufgeführt wurde. Im gleichen Jahr folgte
mit dem Album «The Seraphic Clockwork» der Wechsel von
"InsideOut-Music" zu "Frontiers Records". Trotz
ansprechender Mucke konnten in unseren Breitengraden
jedoch weiterhin nur kleine Konzerte abgehalten werden.
Letztes Jahr gereichte es immerhin zu einem Auftritt im
Mini-Z7, was aber letztlich nach wie vor Bände spricht.
Die vorliegende Live-Scheibe «The Seraphic Live Works»
wurde hingegen 2011 am "ProgPower USA"-Festival in
Atlanta mitgeschnitten. Dort spielten die deutschen
Prog-Metaller mitunter auch 2003. Die Zeitabstände zur
Gegenwart zeigen aber, dass sich, gemessen am aktuellen
Status, leider nichts verändert hat. Trotz hochstehender
Mucke, die der von Dream Theater oder Pagan's Mind
wirklich in Nichts nachsteht, wird diese Hammerband wohl
nichts mehr reissen können. Diese Erkenntnis schmerzt,
ist aber Fakt, und so erfreut sich halt die kleine, aber
eingeschworene Fanbase bestimmt an «The Seraphic Live
Works». Allen anderen Proggies seien Vanden Plas und ihr
bemerkenswerter Backkatalog, vor allem die ersten Alben,
eh schwerstens ans Herz gelegt. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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MAGNACULT – Infinitum Graviton Music Services
Niederländer können auch grooven, was das Zeug hält!
Magnacult sind dafür der lebende Beweis – ihre dritte
Scheibe „Infinitum“ bebt und bockt, was das Zeug hält.
Groove/Death/Thrash Metal könnte eine etwaige
Umschreibung der Musik der Jungs sein, vergleichbar mit
unseren Landsleuten von Darkmoon oder den Amis von
Devildriver, will heissen: Geprügel mit Melodien, viel
kraftvollem Geschrei und Gebrüll, dazwischen aber auch
leisere Töne und eine im Kontrast sehr zerbrechliche
Frauenstimme bei „Holy-Um“, wobei man hier gerade etwas
arg in die Opera-Richtung abdriftet – macht aber nix,
denn interessanterweise wird so nur die Vielfältigkeit
auf angenehme Weise betont. Magnacult haben mit ihrem
‚Make it or break it‘-Album eine wuchtige
Einschlagsnarbe in der härteren Musiklandschaft
hinterlassen. Man kann gespannt auf die Live-Darbietung
der Tracks sein, und schauen, ob das Rohe, Kraftvolle
auch bei Konzerten rüberkommt. Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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THE THIRTEENTH SUN - Stardust Aural Music
Das Debut der Rumänen hat es in sich. Die Jungs schaffen
den musikalischen Spagat zwischen Prog Metal mit hartem
Gesang, Growls und Prog Rock. Da treffen ruhige
Klavierpassagen auf wütende Metalparts mit Doublebass
und megaschnellen Gitarrenriffs. Stösst den Zuhörer beim
ersten Durchlauf schon vor den Kopf. Aber nach und nach
findet man Gefallen an den verrückten Breaks und
Stilwechseln. Sänger Radu, der auch die Leadgitarre
spielt, singt hier mit einer enormen Bandbreite. Seit
2011 schrauben Radu und Keyboarder Marius Muntean an den
Songs rum, und es hat sich echt gelohnt. Gerade so
spannende Nummern wie "Glowing Sun" zeigen das. Die
verspielte Instrumental/Prog Rock-Nummer ist wirklich
gelungen. Oder noch eindrücklicher beweist das "Melting
Skies", ist schwer zu beschreiben, muss man sich
anhören. Genauso wie die tolle Schlussnummer
"Universus". Auf der einen Seite sehr gefühlvoll,
atmosphärisch, mit schönen Gesangsmelodien, eben Prog
Rock, später dann dreht man auf, die Gitarren werden
härter, der Gesang lauter, sehr beeindruckend, was die
Rumänen hier loslassen. Ich kann diesen Rundling allen
vielseitig hörenden Proggies nur empfehlen. Mal was
anderes, crazy, spannend und mitreissend gut.
Crazy Beat
Punkte:
8.4 von 10
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SEVEN KINGDOMS - Decennium Napalm
Records/Universal Es kommt ab und an vor, dass
man ein neues Album einer Band in die Hände kriegt, die
man bis dahin noch gar nicht kannte, und es einen
absolut fesselt und beeindruckt. "Decennium" von Seven
Kingdoms ist genauso ein Beispiel hierfür, denn die
Scheibe der Amerikaner hat einfach das gewisse Etwas,
was einen begeistert und nicht mehr so schnell loslässt.
Schneller Power Metal mit tollen Melodien, eine Frau am
Mikro und Refrains, die sofort ins Ohr gehen, sind das
Geheimnis der Band aus Florida. Nun mag man sagen: Das
gibt's doch schon alles. Klar, ist die Musik, die Seven
Kingdoms spielen, nichts Neues, aber dennoch schaffen
sie es, dass der Hörer sofort Zugang zu ihren Songs
bekommt, und schon alleine die Stimme von Sängerin
Sabrina Cruz hebt sich von den üblichen Power
Metal-Frauengesang Bands etwas ab. Zwar haben Seven
Kingdoms musikalisch mit ihren Landsleuten Evanescence
überhaupt nichts am Hut, aber es ist nicht von der Hand
zu weisen, dass der Gesang von Sabrina mit dem von Amy
Lee verglichen werden kann. Und genau diese Kombination
aus Power Metal und dieser Stimme ist es, die auch mich
sofort getroffen hat. Angefangen mit "Stargazer", weiter
mit "Undying" und "Kingslayer" bis hin zu "Neverending",
das mich mit seinem eingängigen Refrain seit Tagen
verfolgt, auf dieser Platte gibt es keine schlechten
Songs. Seven Kingdoms haben hier bestimmt keinen
zukünftigen Klassiker erschaffen, aber "Decennium" ist
ein Album, welches zu jeder Sekunde Spass macht und das
ich mit Sicherheit auch in Zukunft noch gerne hören
werde. Sascha Sch.
Punkte: 8.2 von 10
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MAMMOTH MAMMOTH - Mount The Mountain Napalm
Records/Universal Stellt euch einen quadratischen
Raum vor, vielleicht zehn mal zehn Meter. In jeder Ecke
steht eine kleine Stereoanlage. Aus der ersten Ecke
dröhnen die Werke von Motörhead, aus der zweiten die von
Danko Jones, in der dritten Ecke rocken Gluecifer
drauflos, und in der vierten Ecke vernimmt man den Pub
Rock von Rose Tattoo. Und in der Mitte des Raums bangen
vier verrückte Kerle um die Wette, saufen Bier und
hüpfen von einer Ecke zur anderen. So in etwa könnten
sich die australischen Rotzrocker die Inspiration für
ihre sechste Veröffentlichung (EPs mitgezählt) geholt
haben. Konnten mich die letzten paar Releases nicht
restlos überzeugen, ist die Band diesmal endlich bei mir
angekommen, und das obwohl die 'stumpf ist Trumpf'-Karte
auch hier konsequent ausgespielt wird. Mag es an der
etwas klareren Produktion liegen, oder sind es doch die
Songs, die in all ihrer Einfachheit dennoch irgendwie
ausgereifter klingen? Wahrscheinlich eine Kombination
aus beidem. Fakt ist, "Mount The Mountain" ist ein
echtes musikalisches Multitool. Egal ob zum wach werden
am Morgen, Autofahren, Party machen, Frust abbauen, sich
besaufen oder sich vor einem Bewerbungsgespräch
aufputschen, die Scheibe funktioniert immer. Die vier
räudigen Kerle demonstrieren diesmal auf eindrückliche
Weise, wie man aus ein paar wenigen Riffs richtig gute
Songs schreibt, ohne sich selbst zwingend wiederholen
und zitieren zu müssen, das ist ein Spagat, an dem schon
viele Bands gescheitert sind. Höchstens "Cold Liquor"
fällt verglichen mit den anderen Nummern qualitativ
etwas ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Jungs
bei dieser Aufnahme schon ordentlich einen sitzen
hatten, aber dafür vergreifen sie sich im Anschluss an
"Can't Get You Out of My Head" von Kylie Minogue als
Bonustrack und machen daraus eine derart rotzige
Schweinerock-Nummer, dass die kleine Australierin Mühe
haben wird, ihr Pop-Nümmerchen wiederzuerkennen. Geile
Scheibe! Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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MALEVOLENCE - Self Supremacy BDHW Records
Die Hardcore-Metal-Kings aus Sheffield sind diesen
Frühling mit ihrem Zweitling "Self Supremacy" am
Drücker. Bereits 2013 sorgten sie mit ihrem Debutalbum
"Reign Of Suffering" für ordentlich Furore, und dies
nicht nur im Untergrund. Ihr Mix aus brutalen und
elektrisierenden Musikstilen lässt Fans aus dem Metal-
und Hardcorebereich näher zusammenrücken und die eine
Leidenschaft teilen. Malevolence haben sich innert Kürze
einen Namen als energiegeladene Liveband geschaffen, die
schon etliche Clubs in Europa in Grund und Boden
gespielt hat. Der Titeltrack "Self Supremacy" eröffnet
die Platte druckvoll und aggressiv. Krachende
Gitarrenriffs wechseln sich intelligent in Melodie und
Tempo ab, und die wilden Mosh-Parts erhalten hammerharte
Unterstützung durch die wütenden Vocals von Alex Taylor.
Die elf Songs sind kurzweilig und machen extrem Bock,
die angestaute Energie in einer gewaltigen 'Wall Of
Death' wieder loszuwerden. Ihr kompromissloses
Soundgewand hat das Interesse von Bands wie Dying Fetus
oder Comeback Kid geweckt, die sie sogleich als
Supportact für ihre Tour verpflichtet haben. Einzig "4AM
On West Street" fällt völlig aus dem Rahmen, da der Song
ein rein akustisches Gitarreninstrumental im
südländischen Stil ist. Den Track verträgt es aber gut,
da er auch als Intro fürs darauf folgende "Slave To
Satisfaction" gesehen werden kann, der in alter
Malevolence-Manier weiterdröhnt. Eine Band also, mit der
auch in Zukunft gerechnet werden darf! Oliver H.
Punkte: 8.2 von 10
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WHILE SHE SLEEPS - You Are We Arising
Empire/Warner While She Sleeps ist eine britische
Metalcore-Band aus Sheffield, die bereits ihr
10-jähriges Jubiläum feiern kann. Durch den Release der
Debut-EP "The North Stands For Nothing" aus dem Jahre
2010, die bereits mehrfach neu aufgelegt wurde, konnte
die Gruppe grosse Aufmerksamkeit in ihrer Heimat England
erringen. While She Sleeps spielen grundsätzlich
klassischen Metalcore, verzichten aber in ihren Songs
auf zu viele Cleanparts bei den Vocals. Trotzdem wird
die Truppe um Lawrence 'Loz' Taylor gerne mit anderen
bekannten Vertretern des Genres wie Bring Me The
Horizon, Architects und Cancer Bats verglichen. Die
Musiker selbst zählen unter anderem Underoath,
Alexisonfire, Slipknot und Gallows als musikalische
Einflüsse auf. Nebst der Metalcore-typischen
Instrumentalisierung ist die Gruppe dafür bekannt,
melodische Gitarrenriffs und Pianoparts in ihre Songs
einzubauen. Dies lässt den Sound von While She Sleeps
stellenweise sogar etwas progressiv wirken. Die Band hat
das vorliegende Album "You Are We" nicht nur selbst
finanziert, sondern hat extra dafür ein leeres Lager im
Herzen ihrer Heimat Sheffield zu einem
Multi-Funktions-Studio umgebaut. Durch die Arbeit mit
Carl Bowen, der auch schon den Vorgänger "Brainwashed"
produziert hatte, klingen die Songs der neuen Platte
noch stärker, fokussierter und entschlossener als zuvor.
Mit "Hurricane2 und "Civil Isolation" setzt die Band
ihre Bahn als eine der inspirierendsten,
aufrührerischsten und bedeutendsten Stimmen der
britischen Musik weiter fort und beweist dabei sowohl
ihre weiter vorangeschrittene musikalische Entwicklung
als auch ihr prägnantes soziales Gewissen. Eindeutig
kann "You Are We" als das universellste und
persönlichste Album in der Karriere der Band gesehen
werden. Ein starkes Stück. Oliver H.
Punkte: 8.1 von 10
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DIMMU BORGIR – Forces Of The
Northern Night (live) Nuclear Blast/Warner Die
Einen mögen Cradle Of Filth die Anderen Dimmu Borgir,
was beide Kapellen gemeinsam haben ist der grosse
kommerzielle Erfolg und der Hang zur Theatralik. Gerade
jedoch bei Dimmu Borgir ist der Erfolg nicht wirklich
auf grosse Begeisterung in der Black Metal Szene
gestossen und viele Stimmen aus dem Untergrund schreien
lauthals, dass die Norweger schon lange kein Black Metal
mehr sind und ihre Seelen dem Kommerz verkauft haben.
Wenn man an die BM-Philosophie der frühen 90er Jahre
zurück denkt, kann man dies durchaus so stehen lassen
andererseits muss man aber auch neidlos anerkennen, dass
die Herren einige wuchtige und düstere Kompositionen
ablieferten, welche nachhaltig die Szene geprägt haben.
Die Alben „Stormblast“ (1996) und „Enthrone Darkness
Triumphant“ (1997) gehören meiner Ansicht nach in jede
Sammlung von Freunden der finsteren Klänge. Seit dem
letzten Release „Abrahadabra“ sind nun schon einige
Jahre ins Land gezogen und die Stille hat sich in der
Dunkelheit ausgebreitet bis nun endlich ein neues
Lebenszeichen zu vernehmen ist. „Forces Of The Northern
Night“ ist jedoch nicht ein neues Studio-Album, sondern
der Mitschnitt von dem Auftritt in Oslo 2011 zusammen
mit dem Norwegischen Radio Orchester und Chor, sprich
nahezu 100 Musiker performen Songs von Dimmu Borgir aus
den unterschiedlichen Epochen der Band. Dies
katapultiert den Bombast von Dimmu Borgir in neue
Spähren und sorgt für einen Hörgenuss erster Güte, zumal
die Symbiose aus Band, Orchester und Chor nahezu perfekt
umgesetzt ist.
Die Kompositionen von Dimmu Borgir
sind schlicht dazu „geboren“ mit der Klassik zu
harmonieren, selbst „Mourning Palace“ das nun schon 20
Jahre auf dem Buckel hat erwacht dank dem Orchester zu
neuem Glanz und Grösse. Natürlich muss man ein Freund
des Bombast sein um „Forces Of The Northern Night“
wirklich geniessen zu können, wer sich dafür begeistern
kann, für den ist diese Veröffentlichung schlicht ein
Muss. Leider war es mir vergönnt die DVD/BluRay sichten
zu dürfen, zumal gerade diese Version noch zusätzlich
den Auftritt von Dimmu Borgir in Wacken (2012) mit dem
Czech National Symphony Orchestra zu bieten hat, jedoch
angesichts der Ausschnitte auf bekannten Video-Portalen,
kann ich nur dazu raten „Forces Of The Northern Night“
in Bild und Ton zu geniessen. Warum es so lange dauerte,
bis diese Live Performance der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht wurde ist mir nicht bekannt, jedoch scheint es
so, als wäre „Forces Of The Northern Night“ die wuchtige
Vorspeise zu dem angekündigten neuen Studiowerk von
Dimmu Borgir, welches dieses Jahr noch erscheinen soll.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
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TRANCE - The Loser Strikes Back Rockport Records
Ha, die alten Trance gibt's auch noch, was haben wir
deren Album "Victory" rauf und runter gehört. Die Jungs
aus Deutschland starteten schon 1981 mit Trance und sind
immer noch da. Natürlich nicht mehr ganz original. So
fehlt doch Original-Shouter Lothar Antoni mit seiner
markanten Reibeisen-Stimme schon. Obwohl der neue, Joe
Strubel, seine Sache auch sehr gut macht. Das beweist
der Gute schon beim Opener "Thunderbird Rising", ein
starker, zeitloser Metalsong mit starker Gesangsmelodie
und ebensolchem Refrain. Und es geht gleich so weiter
mit "I Want To Live". Sie können noch rocken, die beiden
Ur-Trancer Markus Berger und Thomas Klein. Ganz
Trance-typisch dann die tolle Nummer "Star Invaders" -
genau so liebt man die Deutschen. Aber auch genau hier
vermisst man dann auch Antoni am Mic. Aber egal, es
rockt trotzdem. Auch noch stark die Saxon-angehauchte Up
Tempo-Nummer "Live And Heavy", hier macht Joe Strubel
einen ganz tollen Job, dieser Song ist sicher ein
Highlight auf diesem Rundling. Auch das treibende "The
Loser strikes Back" mit coolem Priest-Gitarrenriff
knallt kraftvoll aus den Boxen. Hört man sich dann den
Elf-Minuten-Track "Trust And Glory" an, hat man das
Gefühl, auf ein Axel Rudi Pell-Album geswitcht zu haben,
da man hier sehr ähnliche Song-Strukturen findet.
trotzdem ein sehr spannender 11-Minüter. Trance haben in
ihrer Laufbahn ja auch einige tolle Balladen komponiert.
Und die darf natürlich auch hier nicht fehlen und heisst
"Finding You". Tolle Powerballade, bei der Strubel voll
überzeugt und seine Stimme teilweise Gänsehaut erzeugt.
Welcome back, Trance! Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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KOBRA AND THE LOTUS - Prevail I Napalm
Records/Universal Die klassisch ausgebildete
Sängerin Kobra Paige ist ohne Frage der Blickfang der
Band und gewissermassen auch die Lebensversicherung der
Kanadier. Aber Kobra And The Lotus nur auf ihre Sängerin
zu reduzieren wäre nicht gerecht, denn auch Gitarrist
Jasio Kulakowski und die Rhythmus-Fraktion mit Drummer
Lord Marcus Lee und Bassist Brad Kennedy machen auf
"Prevail I" ordentlich Dampf und liefern ihrer Frontfrau
einen kraftvollen und melodischen Sound, den diese mit
ihrer Stimme nur noch veredeln muss. Schon direkt der
Opener "Gotham" bildet eine bombastische Soundwand und
bleibt sofort beim Hörer hängen. Mit "Trigger Pulse",
"You Don't Know", "Specimen X (The Mortal Chamber)" und
"Light Me Up" steigern sich Kobra Paige und ihre
Mannschaft dann stetig und zeigen, wie richtig guter,
schneller und melodiöser Metal gespielt werden muss, um
einen auf direktem Wege in seinen Bann zu ziehen.
Unglaublich, was die Band da an Ohrwürmer zaubert.
Leider kann die zweite Hälfte der Platte mit der ersten
und den angesprochenen Songs nicht ganz mithalten, ist
aber immer noch deutlich besser als so vieles diverser
Genre-Kollegen. Vielleicht täuscht der Eindruck aber
auch aufgrund der hohen Qualität der ersten fünf
Nummern, und der Anspruch des Hörers war dadurch schon
viel zu hoch. Insgesamt ist "Prevail I" eine klasse
Scheibe geworden, die auch nach mehrmaligem Anhören
immer noch wahnsinnig viel Spass macht und deren Songs
einen noch Tage lang begleiten. So muss das sein! Da die
Band rund 20 Songs im Kasten hatte, wurde "Prevail" auf
zwei Alben aufgeteilt. "Prevail II" wird dann
voraussichtlich im Herbst veröffentlicht werden, und ich
bin gespannt, ob sich die Songs, um Abwechslung zu
schaffen, musikalisch etwas von denen auf "Prevail I"
unterscheiden. Man wird es sehen. Aber hier gilt,
starkes Album, starke Band! Sascha Sch.
Punkte: 8.0 von 10
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LICHTGESTALT – Tempus Fugit
Pride & Joy Music
Lichtgestalt ist eine Band, die
ihren eigenen Weg geht und sich nicht so einfach in eine
Schublade stecken lässt. Die Kombo spielt eine Mischung
aus NDH, Dark Rock, düsteren Gothic Anwandlungen und der
Leichtigkeit von Mittelalterrock – eine bestechende
Kombination, die voll aufgeht und das Album ungeheuer
vielseitig und abwechslungsreich macht! Tatsächlich ist
die Mischung etwas gewöhnungsbedürftig, gewinnt aber
deutlich mit mehrmaligem Hören… Doch die Kombination aus
fetten Gitarrenriffs, wahnwitzigen Synthie-Melodien und
dem unverkennbaren Gesang von Thomas C. Hertz ist
bestechend anders und überraschend gut! Der Opener “So
kalt dein Lächeln“ hat zwar was Gothic-mässiges, ist
aber doch nicht wirklich schwarz genug. Stattdessen hat
es schon fast eine punkige Attitüde – zusammen mit dem
aberwitzigen elektronischen Melodielinie ist es aber ein
durchaus amüsanter Track. Mit “Judas“ wird es noch eine
Spur düsterer. Der Titeltrack “Tempus Fugit“ beginnt
relativ zahm und prunkt dann mit massiven Gitarrenriffs
und sehr schönen Melodiebögen. Textlich sitzen
Lichtgestalt fest im Sattel – Hier wird
erfreulicherweise nämlich nicht die Sprache auf Biegen
und Brechen ins passende Versmass gewurstelt, wie es bei
so vielen Deutsch Rockern der Fall ist. “Böse Fee“ ist
sehr eingängig und bietet absoluten Mitgröhlfaktor.
“Blutmond“ hat zwar die klassische Gothic Attitüde, ist
aber sehr rockig und verspielt. “Messer Gabel Schere“
erinnert am Anfang ein wenig an “Amok“ von Eisbrecher
und ist definitiv einer der besten Tracks der Playlist.
“Lilith“ schraubt das Tempo etwas herunter und hat ein
paar Momente von In Extremos “Still die Gier“. Der
nächste Track “Virus Mensch“ geht dann wieder deutlich
mehr in Richtung NDH. Bei “Bis mein Auge bricht“ wird
dann zwischendurch auch mal in Englisch gesungen,
allerdings ist der Track eher einer der schwächsten des
Albums. Ganz zuletzt folgt noch eine sehr schöne Ballade
mit “Der Letzte Boxer“, bei der auch Kindergesang mit
dabei ist.Fazit: “Tempus Fugit“ ist ein äusserst
abwechslungsreiches Album und ist mit seinen lediglich
43 Minuten Spielzeit keine Sekunde langweilig. Kann es
nur empfehlen! Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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NIGHTBRINGER – Terra Damnata
Seasons Of Mist/Irascible
Da pulsiert im einen Augenblick
noch der dreijährige Vorgänger und schon gibt es das
nächste Werk der Amerikaner. Ja, da habe ich die
Langzeitwirkung damals unterschätzt. Und bereits der
Opener hat es in sich, hier ist nichts mehr zu spüren
von der ansteigenden Dynamik, nein. Gleich voll auf die
Zwölf, die Gitarren reissen sämtliche Ansprüche an
Harmonie ein und der Schlagzeuger intoniert ein wahres
Gewitter. Erst nach drei Minuten gibt es ein kurzer
Augenblick zum Durchatmen, auch wenn die Spannung kaum
nachlässt. Aber wenigstens das Tempo lässt kurz nach um
die angeschlagenen Herzen ein wenig Erholung zu gönnen.
Die aufkeimende Stille gegen Ende des Liedes hinterlässt
dann auch tatsächlich den Eindruck, durch verlassene
Ruinen zu wandeln. Beim zweiten Track bekommen die
Keyboards mehr Platz, was die Atmosphäre epischer werden
lässt, ganz wie man es von den alten Alben kennt.
Genauso ausladend zelebrieren die Herren ihre
unterschiedlichen Gesangsstile, Langeweile kommt nicht
auf. Ein wenig klassischer und einfacher greifbar sind
die Riffs bei ‘Midnight’s Crown’, aber auch bei diesem
Song wird die Nacht in ihrer ganzen Herrlichkeit
gepriesen, was sich wie ein roter Faden durch das
gesamte Album zieht. Okkult, bis ins letzte Detail
durchdacht, Terra Damnata ist eine Naturgewalt und kein
Album. So ein dichtes, exzessives, eigenständiges Album
muss man einfach haben! Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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THE UNITY - The Unity
Steamhammer/Musikvertrieb
Man nehme Love.Might.Kill,
ersetze Gitarrist Christian Stöver durch Gamma
Ray-Saitenderwisch Henjo Richter, baue das Ganze als
neue Truppe zweier Gamma Ray-Mucker auf (zusammen mit
Trommler Michael Ehré) und fertig ist die neue
Supertruppe. Auch wenn ich Michael und Henjo seit Jahren
schätze, hat The Unity einen kleinen faden Beigeschmack
- musikalisch ist man nicht weit weg von
Love.Might.Kill, also wieso einen neuen Bandnamen
kreieren? Marketingtechnische Gründe? Gamma Ray-Musiker
machen nun gemeinsame Sache, weil der Bandleader Kai
Hansen bei der grossen Helloween-Reunion mitmacht? Aber
lassen wir das Business auf der Seite und konzentrieren
uns auf das Musikalische. "Rise And Fall" ist ein sehr
guter Einstieg, vielleicht etwas orchestraler, als das
Bisherige von Love.Might.Kill, hinterlässt aber schon
mal einen sehr guten Eindruck. Speziell die
Gitarrenfraktion mit Henjo und Stefan Ellerhorst
überzeugt mit einem tollen Solo-Duell. Es sind die
Gitarrenriffs, wie zum Beispiel in "No More Lies", die
sofort zünden. Wie auch die grundsolide Rhythmussektion,
welche ein festes Fundament zaubert. Als kleines
Sahnehäubchen setzt Sänger Gianba Manenti dem Ganzen
noch die Krone auf. Was auch interessant ist, ist, dass die
Jungs sich an einer Coverversion von Crossroads
vergreifen, also der Truppe, in welcher Stefan Ellerhorst
spielte. "The Wishing Well" erschien damals auf dem
Debütalbum "The Wild One". Geil geworden sind auch
"Never Forget" und "Redeemer". Vergleiche ich das The
Unity-Debut mit dem letzten Love.Might.Kill-Album,
schneidet das LMK-Werk besser ab. "The Unity" ist sehr
hörenswert geworden, strotz vor musikalischen und
handwerklichen Höhepunkten, aber wer sich mit der
Historie der Musiker auskennt, wird automatisch
Vergleiche ziehen. Für "Neueinsteiger" ist The Unity
sicher eine ganz tolle Band, die man sich anhören muss.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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INGLORIOUS - II Frontiers
Records/Musikvertrieb
Nur 15 Monate nach ihrem
selbstbetitelten Debut kommen Inglorious nun mit ihrem
Zweitwerk, ganz simpel "II" benannt, um die Ecke. Anders
als beim Vorgänger war diesmal Gitarrist Andreas
Eriksson (Ex-Crazy Lixx) mit in den Songwriting-Prozess
involviert, und so war "II" bereits nach einer Woche
geschrieben. Ob es nun allein daran liegt, oder auch ein
Reifeprozess der Band reinspielt, kann ich nur
mutmassen. Auf jeden Fall ist "II" deutlich zugänglicher
und eingängiger als das Debut. Stilistisch bleibt das
englisch-schwedische Quintett ihren Anfängen aber voll
und ganz treu und bietet erneut feinsten 70er-Hard Rock
mit starken Blues Rock-Einflüssen. "I Don't Need Your
Loving" gibt einen tollen Einstieg und auch das
energiegeladene "Taking The Blame", "Tell Me Why" oder
"I Got The Feeling" gehen ins Ohr. Was mich am ersten
Album etwas gestört hatte, nämlich, dass Nathan James
Gesang häufig ins Schreien übergegangen ist, hat sich
auf "II" auch deutlich gebessert. Sein immenses
Stimmorgan lebt er natürlich wieder voll aus und
überzeugt durchweg. Einzig bei "Making Me Pay" gerät es
wieder grenzwertig ans Schreien. Insgesamt eine wirklich
starke Scheibe, die beweist, dass das Pushen von
Frontiers tatsächlich berechtigt war. Wer die Chance
hat, Inglorious live zu erleben, sollte diese unbedingt
nutzen, denn ihr gesamtes Potenzial entfalten Nathan
James und Co meiner Meinung nach erst auf der Bühne so
richtig. Juliane E.
Punkte:
8.0 von 10
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VAMPIRE – With Primeval Force
Century Media/Universal
Schweden und Death Metal –
irgendwo her kenn ich das doch, aber woher nur? Nuja,
Ernst beiseite, Vampire zocken trotz Ihres Namens keinen
Dark/Gothic/Romantic/Wasweissichwas, sondern old
schooligen, hausgemachten Death Metal mit kreischenden
Gitarren, düster wirkenden Melodie-Einschüben sowie
kleinen Einsprengseln aus vermutlich Horror-Filmen –
halt so, wie man sich das von früher her mehr oder
weniger gewohnt ist. Wer sich an alten Venom, Celtic
Frost oder Possessed erfreut, der kann mit den Schweden
hier und ihrem Zweitwerk kaum was falsch machen – zumal
die Chose ordentlich produziert worden ist und der
Sänger nicht andauernd unverständlich grunzt, sondern
tatsächlich relativ gut verständlich vor sich hin
schreit/brüllt. Aber auch die Instrumentalfraktion kann
echt was, und stellt dies auch immer wieder gerne unter
Beweis, sei es mittels (wie erwähnt) Solo-Läufen oder
Timing der Rhythmusfraktion – tight as fuck. Wie gesagt,
wer Death Metal alter Schule mag und auch Melodien etwas
abgewinnen kann, sollte sich „With Primeval Force“ antun
– allen anderen kann ein Reinhören nicht schaden. Mir
persönlich kann ein weiterer Gang zum Kühlschrank auch
nicht schaden, denn da ist Bier drin. Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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SOUL DEMISE - The Red Line
Apostasy Records
Auch die aktuelle Scheibe der
Bayern ist vorbildlich aufgemachter, abwechslungsreicher
Melodic Death Metal amerikanischwedischer Prägung, mit
vielen "Twists and Turns" versehen und von Tue Madsen
mixtechnisch modern und akkurat in Szene gesetzt. Ich
kann wirklich nichts Schlechtes über Soul Demise
erzählen, denn sie verstehen ihr Handwerk und wirken bei
allem Fokus und hörbarer Professionalität cool und
entspannt... ist einfach nicht meine Musik. Aber die
Riffs sägen, die tollen Soli überzeugen und auch die
abwechslungsreiche Vokalakrobatik ist stimmig ins
Gesamtbild integriert. Und auch wenn mir persönlich das
bestimmte Quentchen Schmutz, Aggression und Fiesheit
fehlt, dürften Anhänger von Kapellen wie z.B. neuere At
The Gates, The Eyes Of A Traitor, alte In Flames oder
The Duskfall durchaus auf ihre Kosten kommen. Cooles
Album, welches mir den einen und anderen Flashback
verpasst hat und wirklich nicht an meinem etwas anderen
Musikgeschmack scheitern sollte. Reinhören! Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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GAME OVER - Blessed Are The
Heretics Scarlet Records
Wow, nach ihrem Erstling 2012
'For Humanity' schieben die vier Italiener aus Ferrera
mit 'Blessed Are The Heretics' ein 6-Track-Hammerteil im
Bereiche des Power-/Speed-/Thrash-Metal nach. Mir, als
'alter' Thrasher, gefällt's verdammt gut, denn wenn man
das etwas angestaubte Genre Speed-Metal zu neuem Leben
erwecken will, dann stehen Game Over in der ersten
Reihe. So erfrischend melodiöser Speed-Metal, um
Anhaltspunkte zu gewähren, so kämen hier Vergleiche zu
Annihilator ('Alice In Hell'-Zeiten), Helstar, Agent
Steel, Meliah Rage, Powermad, Havok ohne weiteres
zustande, um den Sound mal etwas zu definieren. Renato
(Bass & Vocals), Luca & Alessandro (Guitars) und Anthony
(Drums) frönen dem melodiösen Speed-Metal mit trashigen
Elementen, will sagen speedig-thrashige Double-Bass,
speedig-thrashige Bass- und Klampfen-Elemente, gepaart
mit teilweise sehr passenden, melodiösen Soli, sei es
gespielt, arpeggiert, getappt, pull-offs, hammer-ons,
hellyeah, einfach goil erfrischende Mucke. Gesungen wird
teils in englischer wie italienischer Sprache, wobei die
italienische Sprache recht gut zum Sound passt, so wie
auch das Cover-Artwork, in schwarz-weiss gehalten,
ghosts of death, könnte man sagen. Macht auf jeden Fall
Lust und Laune auf mehr. Gefällt. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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CONTORSION - United Zombie Nations
Non Stop Music Records
Die 5er Fraktion um Dani (Bass),
Jon (Guitars) & Sime (Guitars), Mättu (Drums) sowie Marc
(Vocals) servieren uns mit ihrem bisher dritten Player
'Unitd Zombie Nations' eine thrashige Overtüre aus
heimigen, helvetischen Gefilden. Es sind 12
Thrash-Granaten, wenn ich sagen darf, im Bay-Areaischen
Style, so à la TESTAMENT, EXODUS, und Konsorten, um
einen Anhaltspunkt geben zu dürfen. Ist es doch sehr
erfrischend und beruhigend, dass es auch goile,
helvetische Thrash-Kapellen aus eidgenössischem Lande
gibt, welche den Vergleich mit internationalen Acts
nicht zu scheuen brauchen, eben speziell zu erwähnen
Contorsion. Mättu prügelt die Drums sowas nach vorne,
treibend und aggressiv, moshend und radikal schnell,
Dani begleitet Mättu auf seinem Feldzug durch die
nebligen Niederungen gekonnt und ergänzend aggressiv und
treibend wie Mättu. Selbstredend stehen Jon & Sime den
beiden Thrashern in nichts nach, die shredden, moshen
und thrashen wie eine unablässig rollende Angriffswelle
konstant ebenfalls aggressiv nach vorne, kombinier mit
typischen Thrash-Soli, erinnert zeitweise ein wenig an
die ganz alten Metallica, aber will unbedingt noch
sagen, dass Contorsion sehr, sehr eigenständig sind,
keine Frage. Auch Marc steht mit seinen Vocals und
Shouts in nichts nach, erinnert mich zeitweise an etwas
an Chuck Billy von Testament (im positiven Sinne
wohlbemerkt), sondern setzt verdammt thrashige Akzente
zum dritten Longplayer. Nur schon das goil gestaltete
Cover-Artwork ist einfach verdammt gelungen. Yep, das
Gesamtpaket stimmt und somit empfehle ich allen
Thrashern - und solche, die es noch werden wollen -
sollen hier unbedingt zugreifen. Alle anderen sollen mal
ein Ohr voll riskieren und ich bin überzeugt, sie werden
alle headbangen. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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SLUT MACHINE - Slut Machine
Apollon Records Mit 'Slut Machine' präsentieren
uns die vier Norweger aus Bergen erneut ihr Debutalbum
aus dem Jahre 1997. Die Band gibt's eigentlich schon
seit 1993. Eine verdammt lange Zeit, aber endlich ist es
da, das lang ersehnte Album, als Re-Release. Well, im
Jahre 1997 hatten sie einen Deal mit Roadrunner Records,
aber der Release kam dann leider doch irgendwie nicht
zustande. Man entschloss sich den Deal aufzulösen. In
den nordischen Länder wurde dann doch noch das Album in
Kleinstauflage zu einem späteren Zeitpunkt via MNW
vertrieben. Nach nur einem Gig, und erst noch in ihrer
Heimatstadt Bergen, war's dann auch schon wieder vorbei
mit der Herrlichkeit. Aber wie sagt ein Sprichwort so
schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nun gut, neun
Hardcore-Songs in guter Produktion wird hier uns um die
Ohren gehauen, so dass eigentlich jede Party gerettet
ist. Um Anhaltspunkte zu geben, es geht so in die
Richtung à la Mucky Pup, Stuck Mojo, M.O.D. und
Konsorten. Hardcore-Freaks werden hier sich bedienen,
Fans des harten Musikgenres werden ebenfalls zugreifen,
aber auch Party-, Skater- und andere Freaks. Als Thrash-
& Death-Metal-Freak werd' ich natürlich auch zugreifen.
Der Vierer mit Abs (Vocals), Jorgen Traen aka. Sir
Duperman (Guitars), Espen Lien (Bass) und Rune Kongstad
(Drums) lassen den Hardcore in neuem Gewand, aber mit
viel goilem Old School-Parts alt-neu aufleben.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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EVO - Warfare High Roller
Records/Musikvertrieb
Ein räudiges Rock'n'Roll-Album
veröffentlichen EVO mit "Warfare". Die stilistische
Ausrichtung ist nur logisch, wenn man auf die
Vergangenheit der beiden Bandköpfe schaut.
Multiinstrumentalist Evo war Kopf der
Metal/Punk-Crossover-Band Warfare, während sein Partner
und Bassist Paul Gray bei Tank eine wichtige Rolle
spielte. Auf "Warfare" zelebrieren die beiden
rumpelnden, authentischen Rock, der Motörhead atmet,
aber wie bei "Doctor Of Insanitiy" auch mal ein Saxophon
integrieren darf. Dazu kommen immer wieder mit viel
Slang gesprochene Zwischenrufe. Das muss nicht immer
schön klingen, besitzt aber viel Charme und noch viel
mehr Energie. Wer allzu viel Abwechslung scheut, und
auch den Sound von live-artigen Produktionen liebt, kann
nichts falsch machen. Hier wird nichts glattgebügelt,
sondern munter drauflos gerockt. Dazu passen die
hochwertigen Gastmusiker, welche unter anderem mit den
beiden Gitarristen Fast Eddie Clarke (Ur-Motörhead) und
Lips (Anvil) nichts anbrennen lassen. Ach ja, zum
Schluss wird es mit "Stardust" dann doch noch diabolisch
langsam. Der Gesang erinnert hier sogar an die
Verrücktheit eines Jon Oliva (Savatage), welcher aber
nicht auf der Gästeliste auftaucht. Wer Punk'n'Roll in
seiner ursprünglichsten Form mag, kann mit "Warfare"
nichts falsch machen. Die Lieder sind bei weitem keine
Welthits, aber grundsolide. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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CACHEMIRA - Jungla HeavyPsych
Records
Das spanische Trio Cachemira
(deutsch: Kaschmirwolle) ist in der jetzigen Form noch
keine zwei Jahre zusammen und haut jetzt schon sein
Debut raus. Und wenn man bedenkt, dass die Aufnahmen mit
einem Vierspur-Tonbandgerät zu grossen Teilen im eigenen
Übungsraum bzw. dem Hall zuliebe in einem benachbarten,
grossen Raum stattgefunden haben, dann kann ich vor
dieser Do It Yourself-Attitüde und dem Resultat nur den
Hut ziehen. Der psychedelisch angehauchte Heavy/Blues
Rock der Band geht gut ins Ohr, vor allem, wenn die
Jungs immer wieder zu ausgedehnten Jamsessions ansetzen
und alles aus ihren Instrumenten rausholen. Dabei ist
der eher zurückhaltende, sehr sparsam eingesetzte Gesang
von Gitarrist Gaston Lainé wirklich nur noch Mittel zum
Zweck, Gitarre, Bass und Drums spielen bei dieser Band
eindeutig die Hauptrolle. Das will allerdings nicht
bedeuten, dass die drei durchgehend Vollgas geben, ganz
im Gegenteil. Sie kennen die Vorzüge der Dynamik nur zu
gut und spielen diese auch konsequent aus, was sie von
den Vibes her immer wieder in die Nähe von The Doors
rückt. Davon abgesehen orientiert man sich zuweilen auch
am Proto Metal/Garage Rock der frühen Siebziger,
"Goddess" beispielsweise hätte durchaus aus der Feder
der Amerikaner Dust stammen können, was wiederum für die
Vielseitigkeit des Trios spricht. Die in fünf Tracks
gepackten 31 Minuten vergehen natürlich wie im Flug,
hinterlassen aber aufgrund der leidenschaftlichen
Intensität des Songmaterials schon nach dem ersten
Durchlauf einen bleibenden Eindruck. Die Heavy
Psych/Stoner Rock-Gemeinde kann sich jedenfalls freuen,
mit Cachemira betritt eine Band den Ring, welche die
Szene mit eigenen Akzenten bereichert und somit die
ganze Geschichte am Laufen hält. Mirko B.
8
Punkte:
8.0 von 10
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NECROWRETCH – Satanic Slavery
Season Of Mist/Irascible
Wer der Meinung ist, dass früher
Alles besser war, der sollte seine Aufmerksamkeit diesem
Bastard aus Death-, Black- und Thrash Metal unbedingt
sein Gehör schenken. Die Franzosen prügeln auf ihrem
dritten Werk herrlich altbacken durch die Botanik ohne
dabei jedoch abgestanden zu tönen. Der Schwerpunk Death
Metal wurzelt irgendwo in den frühen 90er Jahren
zwischen Morbid Angel und Deicide, stimmlich regiert
heiseres Black Metal Gekeife und natürlich bewegt sich
die Temponadel meist im Geschwindigkeitsrausch. Doch es
wäre eine Ungerechtigkeit Necrowretch zu unterstellen,
dass hier bloss ein alter Teppichklopfer monoton auf
verstaubte Textilien eindrischt, denn die Jungs
verstehen es durchaus Dynamik in ihre Songs zu
transferieren, im richtigen Moment auch mal das Tempo zu
drosseln, ein Solo oder gar so was ähnliches wie eine
Melodie ertönen zu lassen. Klar „Satanic Slavery“ wird
nicht als Klassiker in die Musikgeschichte eingehen,
aber eine gewisse Faszination muss ich dem Werk
zugestehen, zumal das anhören einfach verflucht viel
Spass macht. Wer sich gerne ein Bild von dem Gebolze
machen will ist mit „Evil Names“, „Verses From The
Depths“ und dem Titeltrack „Satanic Slavery“ gut
beraten, doch die gesamte Scheibe präsentiert sich auf
eindrücklich hohem Niveau und die knapp 40 Minuten sind
schlicht ein Freudenfest für Nostalgiker und ein fetter
Mittelfinger gegen alle Trends und aktuell moderne
Einflüsse in der Metalszene. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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COSMOSQUAD - Morbid Tango
Marmaduke Records
Haha, klasse das Album mit einem
Tango, passend zum Titel, zu beginnen. Aber schon nach
einer Minute geht's dann los. Die crazy Proggies Shane
Gaalaas (Drums), Kevin Chown (Bass) und Jeff Kollman
(Gitarre) lassen es krachen auf höchstem Niveau. Ein Auf
und Ab der Tempos und ein Hin und Her aller möglichen
Genres. Von Prog über Jazz zu rockigen Parts. Die drei
sind musikalisch ein Hammerteam. Es braucht viel Zeit,
bis sich die elf instrumentalen Kracher dem Zuhörer
öffnen und man die Nummern geniessen kann. Es gibt
Tracks wie das teilweise sehr treibende "Cyclops", sehr
starkes Gitarrenriff und natürlich noch vieles mehr. Die
Herren bringen so viele abwechslungsreiche Parts in
einem Song unter, wie sonst eine Progband in einem
ganzen Album. Die Songs unterscheiden sich trotzdem
allesamt voneinander. So gefällt die funky Nummer "The
Ballad Of Rick James" besonders gut und klingt für
Cosmosquad-Verhältnisse recht straight und leicht
verdaulich. Oder ganz stark die Drums bei "The Crosses",
die knallen ohne Ende. Oder dann am Anfang von "Still
Life" die akustische Klampfe, herrlich anzuhören, bevor
man dann volle Kanne ins Jazzige abdriftet. Oder die
klasse Prog-Nummer "Beyond Death's Door", einfach
herrlich, was die drei da musikalisch abliefern. Ich
muss zugeben, vor lauter Eintauchen in die
Cosmosquad-Welt ist mir fast entgangen, dass hier ja ein
reines Instrumental-Werk vor mir liegt. Gutes Zeichen.
Also: "Morbid Tango" ist ein spannendes Auf und Ab
musikalischer Vielfalt und Stimmungen, sehr interessant
und jedem Proggie sehr zu empfehlen. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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INCUBUS - 8 Sony Music
Seit 1991 treiben die
mittlerweile auf fünf Members (vier Members bei der
Bandgründung) angewachsene Alternativ-Rock Formation ihr
Unwesen, konstant, kontinuirlich, rockig. Der Groove ist
immer noch da, auf den elf Tracks auf '8', welches
logischerweise die achte, offizielle Veröffentlichung
von Incubus präsentieren. Alternative Rock kombiniert
mit Elementen aus dem Nu Metal-, Crossover, Funkrock-,
Rock-, aber auch teilweise poppigen, bluesigen Elementen
garniert, dennoch stets lärmend, genug lärmend, um sich
einen Namen im Rock-Olymp zu erhaschen. Die elf Songs
sind sehr variantenreich gehalten, Incubus heutzutage
nur einem Genre zuzuschreiben, das wäre unfair der Band
gegenüber. Brandon (Gesang, Gitarre, Percussion), MIke
(Gitarre, Gesang), Jose (Schlagzeug, Percussion), Chris
(DJ, Keyboards) und Ben (Bass, Gesang) schöpfen ihre
Ideen grenzenlos aus dem Musiktopf. Fans von Incubus
können hierbei getrost zugreifen, alle anderen Metaller
aller Genres sollen eine Hörprobe vor dem Kauf sich
zumindest eingestehen, da die Mucke sehr vielseitig ist.
Das Cover-Artwork von '8' ist sehr unaufgeregt, lässt
viel Raum zum Sinnieren, so wie auch die Tracks auf dem
Album. Sehr interessant, selbst beim mehrmaligen Anhören
geht man soundtechnisch zusammen mit der Band auf
Entdeckungsreise. Passt und gibt Punkte wie der
Albumtitel. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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BEASTMAKER - Inside The Skull
Rise Above Records
Das Heavy/Doom-Trio aus Fresno,
Kalifornien geht im Mai dieses Jahres auf Rundreise mit
Zakk Wyldes Black Sabbath-Coverprojekt 'Zakk Sabbath'.
Vortreffliche Wahl, kann ich da nur sagen, den Fans wird
es gefallen. Oder wie Sänger/Gitarrist Trevor Church es
im Infoblatt treffend ausdrückt, klingen Beastmaker so,
als ob Black Sabbath und Danzig ein Kind der Finsternis
gezeugt hätten. Dazu gebe man noch eine gehörige Portion
Power aus der Welt der elektrischen Verzerrung, sprich
Distortion, Overdrive und Big Muff, und eine
wohldosierte Prise Trouble dazu, und schon kommt man der
ganzen Sache sehr nahe. Auf diese Weise erfindet man das
musikalische Rad zwar nicht neu, aber das ist ja auch
nicht immer und zu jeder Zeit erwünscht, schon gar nicht
in einem dermassen traditionsbewussten Genre wie dem
Doom Rock. Dass die Jungs dabei auf altbewährte Riffs
und Melodiefolgen zurückgreifen, liegt in der Natur der
Sache und verhindert selbstredend den Aufstieg in die
erlauchte Liga der originellsten Bands aller Zeiten. Vor
allem die Nähe zu frühen Trouble fällt auch auf dem
Zweitwerk immer wieder auf, dennoch überzeugt "Inside
The Skull" in seiner Gesamtheit als eigenständiges Werk
sehr gut, auch wenn jetzt nicht jeder einzelne Song
zwingend die ultimative Essenz des Doom Rock darstellt.
Gegenüber ihrem letztjährigen Debut "Lusus Naturae" ist
"Inside The Skull" zweifellos eine enorme Steigerung.
Sound- sowie spieltechnisch und kompositorisch hat man
mehr als nur einen Zahn zugelegt und dabei die
Trademarks, welche die Band ausmachen, beibehalten.
Damit haben sie den richtigen Schritt in die richtige
Richtung gemacht. Absolut empfehlenswerte Scheibe also,
und für Fans von Trouble, The Skull oder Iron Man schon
fast ein Pflichtkauf. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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DISTILLATOR - Summoning The
Malicious Empire Records
Als das uneheliche Kind von
Metallica und Slayer aus der Mitte der 80er wird das
Trio von Distillator beschrieben. Die Holländer
veröffentlichen mit "Summoning The Malicious" den
zweiten Teil einer Trilogie. Textlich dreht sich alles
um die Vergangenheit, das Heute und was morgen sein wird.
Musikalisch wird die Messlatte mit dem Vergleich
zu Metallica und Slayer sehr hoch angesetzt. So muss
"Summoning The Malicious" beweisen, dass es zumindest
den Anschein erweckt, den alten Recken in ihrer
Frühphase das Wasser reichen zu können. Um nicht zu schreiben,
in der Blütezeit von Ulrich und Araya? Meine
Befürchtungen, dass ich es hier erneut mit einem
cleveren Info-Sheet einer Plattenfirma zu tun habe, das
in keinster Weise den Tatsachen entspricht, entpuppen
sich als unbegründet. Schon der Opener "Blinded By
Chauvinism" überrascht mit kernigen Riffs und einem
Gesang, der an eine Mischung aus Tom Araya (Slayer) und
Schmier (Destruction) erinnert. Stilistisch würde ich
Metallica weglassen und dafür eher Death Angel, vage
Testament, mit einer riffigen Spur Slayer und
solistischen Meisterleistung von Destruction in die
Waage werfen. Metallica schimmern sicherlich bei den
langsameren Momenten durch, wie bei "Estates Of The
Realm". Aber als direkter Vergleich würde ich sie nicht
sehen. Die Kreator-Momente bei "Enter The Void" sind
auch nicht zu verachten, erschallt dieser Hasswürfel
doch mit mehr Härte denn Geschwindigkeit. Das Gute an
Distillator ist, dass das Trio nicht durchwegs aufs
Gaspedal drückt, sondern verstanden hat, was früher die
Klassiker ausmachte. Auch mit der Härte spielen und
einen melodischen Part einbetten, wie beim Solo von
"Enter The Void". Mit diesem Streich ist den Dutch-Boys
etwas ganz Gutes gelungen. Ein Klassiker wird die
Scheibe vielleicht nicht, aber zumindest ein Album, das
schon mal am Lack der Helden kratzt. Denn mit dem
Running Wild-Riff in "Megalomania" spielen sich
Distillator auch in die Herzen der ganz alten
Piraten-Fans. Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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FARSOT – Fail·lure Lupus
Lounge/Prophecy Productions
Ich finde es immer wieder
spannend, wie sich Black Metal über die vergangenen
Jahrzehnte weiterentwickelt und immer breiter gefächert
hat. Die Zeiten wo das Genre geprägt von Hass und
lodernden Feuern nur durch den Untergrund gepflügt ist,
sind längst vorbei. Auch Farsot hat seine Wurzeln
unüberhörbar im Black Metal, jedoch sind die sechs
Kompositionen auf „Fail·lure“ keine reinen Ausgeburten
der Hölle, sondern viel mehr eine Reise zu den eignen
inneren Abgründen der Schwermut. Schon beim Opener
„Vitriolic“ trieft die Melancholie aus jeder Note und
die beklemmende Atmosphäre einer verlorenen Seele wird
über die knapp 50 Minuten Spielzeit eindrücklich
aufrecht erhalten. Dabei rasen Farsot nicht dauernd im
Expresszug durch die Dunkelheit, sondern es sind oftmals
diese ausufernden teils akustischen Parts die den
gewillten Hörer in seinen Bann ziehen, beste Beispiele
dafür die Songs „Circular Stains“ und „With Obsidian
Hands“. Grundsätzlich hat „Fail·lure“ viel zu bieten,
wenn man sich den Songs öffnen kann, jedoch braucht dies
auch ein paar Durchläufe und wie bereits erwähnt einen
ausgeprägten Hang zur Melancholie. „Fail·lure“ könnte
man als Soundtrack zu den eigenen dunkelsten Stunden
definieren, wo man mit sich und der Welt alleine in der
Einsamkeit die Zuflucht gefunden hat. Was mir persönlich
so ein wenig fehlt, ist der absolute emotionale
Höhepunkt, eine Melodie die sich in die geschundene
Seele brennt und diese nachhaltig zeichnet. Trotzdem ist
das Kopfkino welches Farsot hier erschaffen durchaus
beachtlich und ich könnte mir vorstellen, dass grade
Freunde von spezielleren BM-Bands (wie z.B.: Schammasch)
die auch mal über den Tellerrand hinaus schauen sehr
fasziniert von „Fail·lure“ sein werden. R.K.
Punkte:
7.8 von 10
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SIDEBURN - #8 Fastball Music/Non Stop Music Nach mittlerweile zwei Dekaden im
Schweizer Rock-Musicbusiness darf man Sideburn nun getrost als Ur-Gestein
bezeichnen. Gestählt durch unzählige Support-Gigs für Szene-Grössen
wie KISS, Dio, Motörhead, Def Leppard, Uriah Heep, Gotthard, Krokus, Y&T,
Ted Nugent, Doro und einige mehr, zelebrieren Leadsänger Roland Pierrehumbert
und sein wilder Haufen nach wie vor ihren partymässigen Hardrock,
der vor allem unverkennbare Vibes von AC/DC ausweist. Mit dem Titel «#8»
wird in der Tat auf das mittlerweile achte Studioalbum verwiesen, und wo
Sideburn drauf steht, ist auch Sideburn zu hören. Das ist vor allem der
Reibeisenstimme von Roland geschuldet, die sich in der Schnittmenge zwischen
Angry Anderson (Rose Tattoo) und Mick Hudson (Steve Whitney Band) befindet.
Dann und wann erinnert der Sound an die längst verblichenen Whitneys, bleibt
sich nach all den Jahren jedoch weitgehend treu. Und da steckt halt nach wie
vor etwas der Teufel drin, denn obwohl Sideburn jede Festhütte zum Beben
bringen können, fehlt irgendwie der letzte Zwick, um wirklich was reissen
zu können. Ein energiemässig direkter Vergleich zu Airbourne verdeutlicht
dies, aber! Hört man sich zum Beispiel den töften Rocker «Save Your Soul»
an und schielt rüber zu Angus Young und Co., lässt sich bis auf den
unerreichbaren Drum-Sound von Altmeister Phil Rudd kein Qualitätsunterschied
ausmachen. Leider fehlen auf «#8» trotz soweit ansprechendem Material weitere
grosse Momente. Wirklich? Nun, die an sich mutige wie wirklich überraschend
auftauchende Cover-Version des Motörhead-Klassikers «No Class» zeigt hingegen
auf, wie geil dass die Welsch-Schweizer eigentlich wären, wenn sie nur etwas
mehr auf das Pedal treten würden! Der Basssound von Nick Thornton klingt da
beispielsweise schlicht hammermässig! Zum Schluss folgt mit dem Bonus-Track
«Wings Of Liberty» mein persönlicher Favorit (!), weil da die grossen Vorbilder
praktisch nicht zu hören sind. Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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CORRODED - Defcon Zero Despotz Records Der
Song "Time And Again" von ihrem Debut schaffte es zum
Titelsong einer schwedischen TV-Show. 2010 gewannen sie
bei den Bandit Rock Awards den Preis 'Breakthrough Of
The Year'. Das zweite Album "Exit To Transfer" stieg
direkt auf Platz 6 der schwedischen Album-Charts ein und
der Song "Age Of Rage", welcher für das EA Games-Spiel
Battlefield geschrieben wurde, erreichte in der Heimat
Goldstatus. Man kann also ohne Zweifel sagen, Corroded
sind in Schweden schon eine angesagte Nummer.
Musikalisch kann ich das durchaus nachvollziehen, denn
ihr leicht modern angehauchter, radiotauglicher Metal,
auf dem neuen Album "Defcon Zero" stark in die Richtung
Shinedown gehend, weiss zum grössten Teil mit
eingängigen und einprägsamen Refrains und einer sehr
sympathischen Stimme von Sänger Jens Westin zu
überzeugen. Beim ersten Song "Carry Me My Bones" habe
ich noch das Gefühl, dass die Band noch nicht so genau
wusste, wohin die Reise auf Album Nummer vier gehen
soll, oder vielleicht liegt das auch daran, dass der
Song etwas schwach und blutleer daherkommt, aber schon
beim anschliessenden "Gun And A Bullet" scheinen
Corroded ihren Weg gefunden zu haben. Im weiteren
Verlauf, vor allem mit "Vessels Of Hate", "Feel Fine"
und dem alles in Grund und Boden stampfenden "Burn It To
The Ground" wird die Scheibe dann immer geradliniger und
zugänglicher. Zwar kann, in meinen Augen, "Defcon Zero"
das Niveau nicht konstant auf dem Level dieser erwähnten
Songs halten, als komplettes Werk macht die Platte aber
definitiv sehr viel Spass und hat einige hartnäckige
Ohrwürmer zu bieten. Wer Corroded bisher noch nicht
kannte und sich zu einem Fan von Shinedowns neuestem
Album zählt, sollte auf jeden Fall auch mal die Schweden
antesten. Sascha Sch.
Punkte:
7.7 von 10
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DRAGONY - Lords Of The Hunt - 10th
Anniversary Extended EP Limb Music Die
österreichischen Symphonic-Metaller feiern ihr
10-jähriges Bestehen mit einer 41-minütigen EP. Auf
dieser sind neben zwei neuen Liedern auch Demos, ein
Cover und eine Karaokeversion zu finden. Das Ganze ist
zu einer kurzweiligen, unterhaltsamen CD
zusammengefasst, welche die Band im besten Licht
erscheinen lässt. Diese EP macht also durchaus Sinn,
obwohl die Österreicher bisher erst zwei Alben
veröffentlicht haben, Fragezeichen darf man aber beim
Titelsong stellen. Denn "Lords Of The Hunt" verbindet
auf hohem Niveau äusserst deutliche Sabaton-Einflüsse
mit Meat Loaf. Dass darf man toll finden, muss es aber
nicht. Das andere neue Lied "Call Of The Wild" besitzt
dagegen eine sehr starke Rhapsody-Schlagseite. Wer es
schafft, beim Hören all diese offensichtlichen Vorbilder
auszuklammern, kann sich in diese EP durchaus
reinsteigern. Zumal die Zusammenstellung sehr viel
Abwechslung bringt, und im wiederum von Rhapsody
beeinflussten "The Longest Night" eine melancholische
Seite offenbart. Poppig wird's beim 90er Jahre-Hit "One
And Only" von Chesney Hawkes. Ebenfalls toll ist die
Karaoke-Version von "Shadowrunners", welcher in dieser
Form das Können der Band noch deutlicher hervorhebt als
der Rest der Lieder. Im Vergleich zum Original wirkt die
gesangslose Version sogar noch deutlich besser und
könnte künftig live dem Sänger eine willkommene Pause
bringen. Abgeschlossen wird diese Geburtstags-CD durch
das eingängige, schnelle "Wings Of The Night", welches
etwas an ganz alte Edguy erinnert. Wer Dragony entdecken
möchte, kriegt mit dieser EP eine gute Gelegenheit dazu.
Für künftige Alben der Österreicher wünsche ich mir eine
ähnlich kurze Spielzeit, viel Mut zur Abwechslung und
die Kraft und Kreativität, sich endlich von ihren
Vorbildern zu verabschieden. Das Potential ist weiterhin
da. Es muss in den kommenden zehn Jahren nur noch
ausgeschöpft werden. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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MOONBOW - War Bear Ripple Music
Die Hard-Rocker aus Kentucky um
Sänger Matt Bischoff rocken hier sehr old school durch
die 10 Songs. Meist im Mid Tempo-Bereich mit sehr
schweren Gitarren der Marke Candlemass und Black
Sabbath. Die schweren Riffs ziehen sich durch das ganze
Album hindurch, und der Gesang von Matt erinnert etwas
an Blaze Bayley. Man spielt hier auf durchgehend gutem
Niveau, mit interessanten Gitarrenläufen und Riffs wie
bei "Bloodwash", ein spannender Track, etwas düster,
treibend und mit starker Gesangsmelodie, auch hier spürt
man die Geister von Black Sabbath deutlich. Dasselbe
auch beim folgenden "Death Of Giants". Irgendwie
spannende Mischung von Sabbath-Riffs und Bayley-Gesang.
Man bleibt grundsätzlich bei dieser Mischung durch das
ganze Album hindurch. Cool auch der schwere, basslastige
Track "Alone Eyes Roam", der von einem starken Riff
begleitet wird, sehr speziell, aber eben sehr cool.
"California King" dann eine für Moonbow-Verhältnisse
mässige Abgeh-Rock-Nummer mit etwas AC/DC-Riff-Anleihen.
Auch das etwas bluesige "Son Of Moses" kommt gut und
bringt Abwechslung in das Album. Wer auf schwere Riffs
steht im Mid Tempo-Bereich und es auch ein wenig old
school mag, ist bei Moonbow genau richtig und sollte
"War Bear" mal locker abchecken. Crazy Beat
Punkte:
7.6 von 10
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EISREGEN - Fleischfilm Massacre
Records/Musikvertrieb
Das 12. Werk der Thüringer
Extreme Metaller darf man auf jeden Fall als morbid
bezeichnen. Track um Track scheinen die Texte düsterer
zu werden und das makabre, aber dennoch faszinierende
Erlebnis entführt den Hörer in die eigene, tief
versteckte Dunkelheit. Blutig und gewalttätig sind
Worte, die mir sofort in den Sinn kommen. Fleischfilm
ist das erste Konzeptalbum der Band und ist vom wilden
italienischen Kino der 70er und 80er Jahre inspiriert.
Trotz vieler elektronischen Elemente ist diese Platte
weit vom Mainstream entfernt und hat durchaus die
Stärke, es mit kultigen Werken aus der NDH Bewegung
aufzunehmen, ja, sogar diese in die Ecke zu zwängen.
Musikalisch sehr ansprechend und textlich nicht
jedermanns Sache, soviel zur Warnung! Packend von Anfang
an, lässt man sich gerne in die Brutalität entführen.
Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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MAHAKALA - The Second Fall
Supreme Music Creations
Metalbands aus Griechenland sind
ja äusserst selten, mir fällt da auf Anhieb nur die
bekannteste, Rotting Christ, ein. Daher finde ich es mal
aufregend, etwas von einer griechischen Band zu hören,
die vom Plattenlabel angekündigt wird als eine Mischung
aus der Doom Metal-Band Trouble, Grand Magus und Angel
Witch, wobei der Fokus hierbei auf dem amerikanischen
Doom liegen soll. Das würde ich, auch nach häufigem
Anhören, nur bedingt unterschreiben. Zwar sind auf dem
zweiten Album von Mahakala mit "Better To Reign In Hell
(Than Serve In Heaven)" mit seinem typischen
Candlemass-Aufbau und "Redemtion Denied" Songs dabei,
die sich ohne weiteres in die Doom Metal-Ecke stellen
lassen, aber der Rest der Scheibe fällt da absolut aus
dem Rahmen und bietet stellenweise richtig guten und
flotten Metal. Der grosse Pluspunkt auf "The Second
Fall" ist hier zweifelsfrei der druckvolle, starke
Sound. Vor allem beim an Ozzy Osbourne erinnernden
"Purgatorium" und dem Opener "Army Of The Flies" kommt
das optimal zur Geltung. Aber man muss der Band auch
zugestehen, dass sie es schaffen mit etwas Abwechslung,
"The Second Fall" sehr spannend zu halten. Das beste
Beispiel hierfür ist die gerade einmal knapp über zwei
Minuten dauernde Ballade "Darkness In Their Eyes", die
einen nicht nur durch den Text, sondern auch durch die
unterstützenden Geigen fesselt und zu einem echten
Highlight der Platte wird. Aber auch generell muss man
sagen, dass es Mahakala geschafft haben, auf ihrem neuen
Album nur gute bis sehr gute Songs abzuliefern, und auch
wenn "The Second Fall" kein 'Überhit' geworden ist,
behält die Scheibe auch nach einer Weile ihren Reiz und
bleibt einfach stark. Hier muss man definitiv mal
reinhören, es lohnt sich! Sascha Sch.
Punkte:
7.5 von 10
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ALFAHANNE – Det Nya Svarta
Indie Recordings/Irascible
Manchmal frage ich mich, ob nur
die Band sich geändert hat oder ob der eigenen Geschmack
nicht zwischendurch grosse Sprünge macht. Wenn ich
bedenke wie wenig Spass mir die Schweden mit ihrem Debüt
vor drei Jahren gemacht haben, ist die Freude am
aktuellen Album fast schon unerklärlich. Der Punk ist
als Grundelement in allen Songs zu hören, was
stellenweise (‘Avgrundsgravitation’) an Lifelover
erinnert, ohne allerdings gleich auf dem Bahngleis zu
balancieren. Die punkigen Elemente sind allgemein
präsenter, was vielleicht mit zu einem kompakteren
Eindruck führt. Genrefremde Einflüsse sind in fast allen
Liedern hörbar, drängen sich aber nicht auf und passen
sich ganz gut in den eigentlich recht minimalistischen
Aufbau ein. So überrascht ‘Mitt Mörker Är Mörkare Än
Ditt’ einerseits mit dem Gitarrenrhythmus, anderseits
auch mit dem Synthesizer und den Telefonaufnahmen. Ein
wenig schneller wird es beim nachfolgenden Track, bei
dem die Gitarren und der Sprechgesang wieder im
Mittelpunkt stehen. Beim Titeltrack könnte Type O Pate
gestanden haben, so tragend wie der Bass hier eingesetzt
wird. Ein Album, das durch seine scheinbare Leichtigkeit
überrascht, aber dennoch nicht an Dichte oder Tiefe
vermissen lässt. Spannend. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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CRYONIC TEMPLE - Into The Glorious Battle Scarlet
Records Die Heavy und Power Metal Band aus
Dalarna, Schweden, zählt zu wichtigsten Gruppierungen
der neuen Power Metal Welle der frühen 2000er Jahren.
Dabei durften sie schon auf vielen bekannten Festivals
spielen und Shows von Grössen wie Uriah Heep oder Saxon
eröffnen. Nach einer neunjährigen Pause melden sie sich
mit ihrem ersten Konzeptalbum zurück, welches obschon es
eine Geschichte in der Zukunft behandelt, soundtechnisch
trotzdem vertraute Elemente aufzeigt. Ein grosser Teil
anderer Einflüsse untermalen den typischen Power Metal
und wir erhalten ein spannendes Werk, welches
möglicherweise auch Fans des Symphonischen Metals
ansprechen dürfte. Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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STAHLMANN – Bastard AFM
Records/Musikvertrieb
Stahlmann produzieren seit jeher
soliden NDH – stahlhart eben! Doch während andere
Genrekollegen eher Rammstein nacheifern, tummeln sich
Stahlmann vielmehr in der selben Nische wie Eisbrecher
oder auch Megaherz. Hier wird deutlich mehr Wert auf
ansprechende und teils sogar tiefgründige Lyrics gesetzt
als beim Grossteil der Konkurrenz und auch elektronische
Elemente sind hier weit dichter gesät. Klar gibt es auch
hier einige relativ einsilbige Mitgröhl Tracks in
klassischer Rammstein-Manier, wie zum Beispiel der
Opener “Leitwolf“ oder auch das bitterböse “Judas“, doch
bildet dieses Schema X eher die Ausnahme. Ein weiterer
Punkt, der Stahlmann aus dem dunklen Meer der Szene
abhebt sind die kraftvollen und soliden Melodien. Die
Stahlmänner haben aber auch eine sanftere Seite – bei
den Tracks “Nichts Spricht Wahre Liebe Frei“ und “Von
Glut Zur Asche“ wurde das Tempo deutlich
runtergeschraubt und sie gehören zu den Highlights des
Silberlings. Allerdings bietet das Album jetzt auch
nicht wirklich viel Neues. Stahlmann gehen stur ihren
Weg und der Erfolg gibt ihnen recht! Fazit: Wer auf NDH
mit elektronischen Highlights und knallharter Attitüde
steht, der liegt bei Stahlmann auf jeden Fall richtig.
Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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COASTLAND RIDE - Distance
Avenue of Allies Music
Die Wurzeln dieser schwedischen
Formation reichen bis ins Jahr 1997 zurück, als sich die
drei Herren Markus Nordenberg (Vocals, Keyboards),
Anders Rybank (Keyboards, Guitars, Bass, Drums,
Background Vocals) und Mikael Bohlin (Guitars, Bass,
Drums, Background Vocals) aus Sundsvall zusammentaten.
Ein erstes Album erschien 2003. Die Sache verlief aber
im Sand. Erst 2011 wurde die Geschichte wieder
aufgenommen. Das Debut-Album wurde mit drei Bonustracks
aufgestockt und remastert wiederveröffentlicht.
Gleichzeitig erschien das zweite Album "On Top Of The
World". Nun steht die Band mit "Distance" zum dritten
Mal auf der Matte. Musikalisch bewegt man sich im
klassischen AOR, was nicht nur unspektakulär klingt,
sondern auch ist. Um sich vom 08/15-Sound abzuheben,
entpuppen sich die drei Herren aber als vielseitig und
abwechslungsreich. Einerseits wildert man im
Westcoast-Bereich, anderseits hat man aber auch härtere
Songs im Programm. Vor allem diese bescheren Coastland
Ride einen gewissen Drive, der auch das Prädikat Hard
Rock verdient. "Dead For Seven Days", "Nation Of Grace"
und "Princess' Little Wonderland" begeistern durch
knackige Gitarren, die auch die versierte Stimme von M.
Nordenberg besonders gut zur Geltung bringen. Obwohl die
Formation schon lange existiert, dauerte es beinahe 20
Jahre, bis die Geschichte auch on stage zu geniessen
war. So geschehen letztes Jahr als sechsköpfige
Formation. Als klassische AOR-Band haben Coastland Ride
definitiv Berechtigung, ob man damit aber den grossen
Erfolg verbuchen kann, ist mehr als fraglich.
Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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FULL OF HELL - Trumpeting Ecstasy
Profound Lore
Hello from another crypt of
blood-death-noise-core area. Die vier Grindcore-Zombies
aus Maryland, Transylvania ... äh, Pennsylvania
(U.S.A.), zelebrieren einen verdammt sauberen
abgemischten, brutal gespielten Death-Grindcore par
excellence. Mit 'Trumpeting Ecstasy' servieren uns die
Grindcorer bereits ihr 5. Album. Dylan, Spencer, Dave
und Sam experimentieren mit ihrem Grindcore bis an die
Leistungsgrenzen des besagten Stils. Beeinflusst sind
sie von eben hauptsächlich Grindcore, gepaart mit
Industrial-, Black- & Death- sowie Hardcore-Elementen
und jagen uns mit ihren elf Songs gnadenlos durch die
Grindcore crypt. Wie gewohnt zeichnet sich der Sound auf
'Trumpeting Ecstasy' mit grindigen, double-basslastigen,
getriggerten Drums, schnell, brutal, gnadenlos, der Bass
wummert in bester Lemmy-Manier (= soundtechnischer
Erkennungswert) durch die Songs wie zähflüssiges Lava,
die Gitarre ist bretterhart und grinded ebenfalls von
Note zu Note in Lichtgeschwindigkeit und die Vocals sind
einfach Kult-Growls from hell, hellyeah! Grindcorer
sollen - nein - müssen hier zugreifen, ansonsten mal
antesten, da alles sehr gut daher kommt, vom Sound bis
zum Logo und Cover-Artwork. The crypt of Pennsylvania is
calling your name, brothers of grindcore! Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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EMPIRE - Trading Souls
(Re-Release) Pride & Joy Music "Trading Souls"
der Band Empire war für mich erstmal völlig
nichtssagend. Und mit dem amateurhaften, langweiligen
Cover-Artwork machte es auch keinen sonderlich
vielversprechenden Eindruck. Umso grösser war jedoch die
Überraschung, als ich den Opener "One In A Million"
anhörte - cooler Hard Rock mit tollen Melodien und super
Gesang, welcher von keinem geringeren als Tony Martin
(Ex-Black Sabbath) kommt. Es handelt sich hier um ein
Re-Release des 2003 erschienenen Albums. Ob es
produktionstechnische Änderungen oder Unterschiede zum
Original gibt, kann ich leider nicht beurteilen, aber
die Scheibe hat auf jeden Fall noch einen schönen Old
School-Sound. Als spontaner musikalischer Vergleich
fällt mir da Casanova ein. Während "Teenage Deadhead"
schöne Parts mit Akustik-Gitarre hat, gibt's bei "Big
World, Little Man" die volle E-Gitarrendröhnung sowie
ein paar Orgel-Keyboards im Hintergrund. "Perfect
Singularity" wirkt anfangs etwas mystisch und kann mit
coolem Chorus voll überzeugen. Sehr gelungen ist auch
die Ballade "Did You Ever Love Me". Allen voran steht
Tony Martin's grossartige Stimme, die Songs selbst
könnten hier und da aber gern noch etwas mehr Power
vertragen. Um ein Meisterwerk handelt es sich bei
"Trading Souls" zwar nicht, aber angesichts der mauen
Erwartungshaltung durch das Cover ist die positive
Überraschung gross. Fans von melodischem Hard Rock, die
auf moderne High Tech-Produktion nicht viel Wert legen,
sollten dieses Re-Release definitiv im Auge behalten und
gerne ein Ohr riskieren. Juliane E.
Punkte:
keine Wertung
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VALBORG - Endstrand Lupus
Lounge/Prophecy Productions
Groove, Industrial, Progressive,
Death, Black, Doom, Electronic, und viele musikalische
Einflüsse mehr ... eine brutalere Version von Rammstein,
Laibach und Kraftwerk, als Anhaltspunkt, wohlbemerkt.
Das Bonner-Trio, bestehend aus Jan Buckard (Bass,
Vocals), Christian Kolf (Guitars, Vocals), Florian Toyka
(Drums), aus alemannischen Gefilden, mit deutschem
Gesang, Growls, Shouts, untermalt mit schwerfälligen,
zähflüssigen Drums, wummerndem, zähflüssigem Bass und
schweren, zähflüssigen Gitarrenparts, düster,
melancholisch, doomig, blackig, deathig, untermalt mit
elektronischen Effekten aller möglichen Arten, sehr
extremen Texten - bei den US-Amerikanern würde es nur
noch konstant 'Piepsen' - aber die Texte passen total
zum Soundteppich von Valborg. Das Cover-Artwork spricht
ganz klar die soundlichen Gefilde, welche die geneigte
und den geneigten Zuhörer/-in erwartet. Kraftwerk meets
Rammstein meets Laibach, könnte man es umschreiben. Aber
was ganz wichtig ist: Es groovt stets. Auch wenn's wie
eine Weltuntergangsszenario klingt, mit diesem Sound
erwarte ich gerne den viel prophezeiten Weltuntergang,
der Sound von Valborg wäre aber auch passend zu einem
Horror-Science-Fiction-Knallermovie oder -comic.
Antesten ist mal angesagt, ... und doch bin ich je
länger je mehr angetan von Valborg. Mir gefällt's, bin
selber etwas überrascht ob mir, aber dieser
Teutonen-Groove ist einfach nur goil. Tauche nun wieder
ein in meine Weltuntergangsstimmung, aber Valborg ist
auf jeden Fall dabei, denn nach dem grossen Knall möchte
ich einfach die passende Mucke dazu haben. Das soll
nichts Negatives sein, im Gegenteil, ich geh' positiv
auf den Weltuntergang zu. Crazy? Yep, but I like it,
groove-masters! Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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OLD SEASON - Beyond The Black Pure Steel
Records/Musikverrieb Auf etwas mehr als einer
Stunde Tonmaterial zeigen die Iren, was sie draufhaben
und können sich mit ihrem neusten Werk hoffentlich einen
Namen machen. Das zweite Album der talentierten Truppe
hört sich von Anfang bis Ende gut und macht Lust auf ein
Konzert. Die Songstrukturen scheinen einem mit dem Genre
vertrauten Hörer bekannt und die Lieder stechen einzeln
wenig aus dem Gesamtbild raus. Dennoch muss man die Band
für schöne Melodien und die gute Atmosphäre loben, die
das ganze Album durch konstant dieselbe Qualität
aufweisen. Der teilweise epische Heavy Metal mit Doom
Elementen fällt auf jeden Fall ins Ohr und macht gute
Laune. Alles in Allem ist der Sound ansprechend, wenn
auch nicht sehr abwechslungsreich und es fällt anfangs
schwer, die Lieder auseinanderzuhalten. Monika M.
Punkte:
7.5 von 10
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BITERS - The Future Ain't What It Used To Be
Earache Records/Non Stop Music Neuere Bands, die
sich dem Retro Rock verschrieben haben, gibt es
mittlerweile doch einige. Die bereits 2010 gegründete
Band Biters dürften sich davon allerdings etwas abheben.
Nach ihrem 2015er Debüt "Eltectric Blood" feiert das
Quartett aus Atlanta, Georgia auch auf ihrem zweiten
Album "The Future Ain't What It Used To Be"die Glam-und
Punkrock Helden der 70er. "Let It Roll" ist dafür ein
cooler Einstieg und erinnert etwas an neuere
Hellacopters, während "Stone Cold Love" das ultimative
T.Rex Feeling erzeugt. Ein knackiges ZZ Top Riff gibt's
bei "Vulture City". Ein Highlight ist definitiv die
herrliche Piano-Ballade "Hollywood", in der es um die
Träume und Hoffnungen geht, symbolisiert durch einen
Stern auf dem Hollywood Boulevard. Dennoch scheint die
Truppe um Sänger und Gitarrist Tuk Smith sehr
heimatverbunden zu sein, wie im Schlusstrack "Goin' Back
To Georgia" zu hören ist. Passend zum Retro-Look ist
übrigens auch das Albumcover ausgefallen. "The Future
Ain't What It Used To Be" entpuppt sich als eingängige
Scheibe mit durchaus mehreren Facetten, auch wenn sich
abseits von den genannten Stücken einige wieder sehr
ähneln. Gefällt mir! Juliane E.
Punkte:
7.3 von 10
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SEMBLANT - Lunar Manifesto EMP
Label Group
Die Brasilianer von Semblant
sind in ihrer Heimat und in den USA schon länger kein
Geheimtipp mehr. Hierzulande haben sie sicherlich noch
Boden gut zu machen, was ihnen mit "Lunar Manifesto"
durchaus gelingen könnte. Sie selbst bezeichnen sich als
Gothic Metal-Band, spielen aber eher dunklen und
progressiven Symphonic Metal, der mit dem Doppelgesang
von Mizuho Lin und Sergio Mazul oft an Nightwish, Lacuna
Coil, Evanescence und bei den härteren Tracks auch an
Cradle Of Filth erinnert. Der Sechser präsentiert ein
spannungsgeladenes, vor Energie strotzendes Werk, das
durchaus seine Berechtigung auf eine folgsame
Hörerschaft hat. Der klare Gesang von Frontfrau Mizuho
in Kombination mit der harten rauchigen Stimme von
Sergio ergibt eine musikalische Symbiose, die für
reichlich Abwechslung sorgt. Krachende Gitarrenriffs und
deftige Drumsalven zementieren den Sound der
Südamerikaner und lassen die elf Songs druckvoll aus den
Boxen dröhnen. "The Shrine" ist der Track der Platte,
den man sich nicht entgehen lassen sollte, denn er
beinhaltet alles, was ein geiles Metalstück eben haben
muss. Hört selbst. Oliver H.
Punkte:
7.3 von 10
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SHADOWMAN - Secrets And Lies
Escape Music/Non Stop Music
2004 erschien ersmals ein Output
der britischen Formation Shadowman. Dabei konnte "Land
Of The Living" durchaus positive Kritiken einfahren.
Glücklicherweise fand die Kollaboration von Steve
Overland von FM (Vocals) und Steve Morris von Heartland
(Guitars, Keyboards) eine Fortsetzung. Das anfängliche
Projekt entwickelte sich schon mit dem zweiten Album
"Different Angles" zu einer stabilen Formation, da die
Rhythmussektion von Thunder, Chris Child (Bass) und
Harry James (Drums) sich Shadowman anschloss. Mit
"Secrets And Lies" geht die Geschichte nun bereits in
die fünfte Runde, nach wie vor in der gleichen
Besetzung. Schon aus Erfahrung mit ihren Hauptbands
haben die Musiker offensichtlich den 'good old British
Melodic Hard Rock' im Blut. In dieser Kombination
funktioniert das Hervorragend. FM und Heartland werden
mit Thunder kombiniert. Das bedeutet, Shadowman haben
einen deutlichen Blues-Einschlag. Die frühen Whitesnake
lassen grüssen. Perfekt dazu passt die Stimme von Steve
Overland, die Parallelen zu David Coverdale erkennen
lässt, und die solide Gitarrenarbeit von Steve Morris.
Leider hat die Band aber kaum Material verfasst, das
durch Hooks und einprägsame Melodien zu glänzen vermag.
Sicher, nebst den ganzen unspektakulären Tracks ist dann
doch der eine oder andere Song dabei, der das Prädikat
'gut' verdient. Diese sind aber nicht besonders
zahlreich. Somit wird schlussendlich der Anschluss an
die Spitze des AOR-Genres klar verfehlt. Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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TYTAN - Justice Served High
Roller Records/Musikvertrieb
Nach einer speziellen Mischung
aus Heavy Metal, Symphonic Metal, 70er-Hard Rock und
einer Prise Motörhead klingen die wiederbelebten Tytan.
Diese wurden nach 1981 vom Angel Witch-Urbassisten Kevin
Riddles gegründet und nach eine Single und einem Album
wieder aufgelöst. Riddles ist denn auch das einzige
verbliebene alte Mitglied dieser seit ca. 2010
reanimierten Gruppe. "Justice Served" heisst das erste
Album nach der Wiederbelebung und ist damit erst das
zweite überhaupt. Musikalisch lassen hier Tytan absolut
nichts anbrennen. Die grösste Stärke zeigen sie in der
ungewöhnlichen Stilvielfalt, die nervendste Schwäche in
der Stimme von Tom Barna. Dieser besitzt zwar ein
eigentümliches Gesangsorgan, klingt aber über weite
Strecken sehr dünn. Dies wird umso deutlicher, wenn er
wie beim Eröffnungslied "Love You To Death" melodisch
singen sollte oder beim rumpelnden "Hell's Breath". Viel
weniger stört er bei schnellen Lieder wie "Fight To
Fight" oder der Motörhead-Verneigung "Spitfire". Aber
auch bei den balladesken 70er-Rock-Klängen von "Midnight
Sun" macht Barna keine schlechte Figur. Spannend ist
auch, wie Tytan bei "Billy Who" plötzlich
Hammond-Orgel-Klänge und ein kurzes Schlagzeugsolo
einbauen. "Justice Served" ist sicher nicht der Überhit.
Es hat aber durchaus Charme, und bei "One Last Detail"
sogar einen richtigen Schuss purer Rock'n'Roll. Würden
Tytan über einen Sänger verfügen, welche sämtliche Stile
beherrschen würde, hätte dieses Album sogar
Hitpotential. So aber wird es wohl schnell vergessen
werden. Wer Hard Rock und Heavy Metal ohne Scheuklappen
mag, kann gerne ein Ohr riskieren. Wer Tytan von früher
kannte, der wird sowieso neugierig auf "Justice Served"
sein. Zumal mit "Forever Gone" nur eines von elf Liedern
aus alten Tagen recycelt wurde. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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LIV SIN - Follow Me Liv-Sin
Music
Wieso Sister Sin das Zeitliche als Band
segneten, kann ich bis heute nicht verstehen. Die
schwedische Truppe um Front-Lady Liv Jagrell war auf dem
Sprung, den ganz grossen Bands das Fürchten zu lernen.
Vieles erinnerte von der Attitüde her an die alten
Warlock-Tage um Doro Pesch, auch wenn Sister Sin eine
grosse Portion rockiger und vielleicht auch punkiger zu
Werke gingen. Also eher Motörhead-like denn Judas Priest
als Mentor. Dass Liv nicht lange untätig sein wird, war
klar und so überrascht es nicht, dass sie mit "Follow
Me" und der Truppe Liv Sin um die Ecke schiesst. Gibt es
denn Unterschiede zu Sister Sin? Eigentlich kaum, in
meinen Ohren ist Liv Sin nichts anderes als die logische
Weiterführung von Sister Sin. Noch immer röhrt Liv sehr
bösartig mit einer erschlagenden Attitüde und behauptet
sich als eigentlich zierliche Person in der von Männern
dominierten Rock/Metal-Welt. Neben Liv sind es die
beiden Gitarristen Patrick und Chris, welche sich stark
in den Vordergrund spielen. Es macht Spass, wenn Liv mit
"Let Me Out" einen hammerharten Hassbolzen aus den Boxen
pfeffert. Was der Scheibe aber zugleich auch die Luft
zum Atmen nimmt. Bei Sister Sin haben es die Schweden
verstanden, auch mit einer Cover-Version wie "24/7"
(U.D.O.) einem Album auch eine feine Note, sprich
Abwechslung, zu verleihen. Heute scheint alles nur auf
Härte und noch mehr Härte aufgebaut zu sein. Auch
scheint das Material nicht mehr die Klasse zu haben,
welches Liv noch mit ihrer Sister Sin-Zeit Album für
Album ablieferte. Da hilft auch die Coverversion von
Fights "Immortal Sin" nicht viel. Wäre "Follow Me" ein
Debüt-Album, würde ich vor Freude laut aufheulen. Leider
hat die nach wie vor sensationell aussehende Lady schon
andere Klassiker-Scheiben veröffentlicht, mit denen sie
die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Liv Sin ist eine
kräftige Spur härter und auch böser als Sister Sin.
Sicherlich sind die Stücke wieder mehr auf den Punkt
gebracht, als dies bei der letzten Sister
Sin-Veröffentlichung "Black Lotus" der Fall war. Trotzdem ist
Liv mit der neuen Combo noch nicht da angekommen, wo ich
mir die Sängerin wünsche... Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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SILVER DUST - The Age Of Decadence
Fastball Music
Seit 2013 ist die Formation
Silver Dust aus der französischsprachigen Schweiz
unterwegs. Die Musiker hören auf die illusteren Namen
Lord Campbell, Tiny Pistol, Kurghan und Mr. Killjoy.
Ihren Sound bringen sie in Verbindung mit dem magischen
Universum von Filmemacher Tim Burton. Etwas Mystisches,
Theatralisches spiegelt sich dann auch in der Musik von
Silver Dust wider. Power Rock / Metal wird mit
elektronischen und klassischen Einflüssen vermengt.
Düsterer Gothic Metal wäre die vielleicht passende
definition. Die harten Gitarrenriffs begeistern dabei
auf ganzer Linie und bilden den roten Faden. Die
äusserst satte Produktion ist ebenfalls nicht von
schlechten Eltern. Die progressive Ausrichtung und die
Vielseitigkeit bewirken aber auch einen unruhigen und
holprigen Hörgenuss. Gesangstechnisch switcht man
zwischen kraftvollen Powervocals, Death Metal mit Crowls
und hohem Falsett-Gesang. Vor allem letzteres klingt
schlicht grauenhaft. An künstlerischer Kreativität
mangelt es den Jungs mit Sicherheit nicht. Aber
besonders die diversen Tracks mit französischen Texten
können überhaupt nicht überzeugen. Von einem Blindkauf
ist dringend abzuraten, ein Antesten ist aber auf jeden
Fall empfehlenswert. Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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LIFE OF AGONY - A Place Where
There's No More Pain Napalm Records/Universal
Vorschusslorbeeren bringen das
Risiko mit sich, im Vorfeld Euphorie zu verbreiten, die
zu gegebener Zeit nicht ganz so vorhanden ist. Im Fall
von Life Of Agony's neuestem Streich trifft dies aus
meiner Sicht leider auch zu. Durch Rolling Stone und
Kerrang, als eines der meist erwarteten Metal-Alben des
Jahres angepriesene "A Place Where There's No More
Pain", ist zumindest beim ersten Reinhören ein kleiner
Dämpfer. Das Album ist wie aus einem Guss, das steht
nicht zur Debatte, aber es lässt die Rotzigkeit und
Wildheit eines "Broken Valley"-Albums vermissen. Ein
"River Runs Red" habe ich natürlich nicht mehr erwartet,
das ist klar aber eine zu unterschwellige Dunkelheit
begleitet das gesamte Werk und die zutiefst persönlichen
Texte sind düster und zerrissen. Logisch ist auch, dass
die letzten Jahre nicht spurlos an Mina Caputo & Co.
vorbeigezogen sind, aber dennoch ist das Album rein
musikalisch gesehen zu straight, zu glatt geraten und
lässt die geballte Ladung LOA-Power vermissen, für die
ihre Musik früher stand. Sicherlich werden ihre Konzerte
nach wie vor energiegeladen und Songs wie "A New Low",
"A Place Where There's No More Pain" oder "World Gone
Mad" echte Livegranaten sein. Für Personen ohne
Vorerfahrung, was diese Band angeht, ist "A Place Where
There's No More Pain" ein durchaus guter Einstieg in den
Rockzirkus. Auffallend anders, übers ganze Album gesehen
ist sicherlich die kleine Hommage an den leider
verstorbenen Peter Steele (Type O' Negative) im Riff zu
"Bag Of Bones" und der wirklich ruhige Abschluss "Little
Spots Of You", der in einem Herzstillstand mündet. Life
Of Agony liefern nach 12 Jahren eine Platte ab, die
nicht an der Tatsache vorbei kommt, an Energie und
Einfallsreichtum eingebüsst zu haben. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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WOLFBRIGADE - Run With The Hunted
Southern Lord
Mit ihren zehn Songs auf 'Run
With The Hunted' präsentieren uns die fünf Schweden aus
Stockholm - Jocke (Guitars), Erik (Guitars), Johan
(Bass), Dadde Stark (Drums) und Mikael 'Micke' Dahl
(Vocals) - schnellen, melodiösen Crustore, Hardcore und
Punk. Auf ihrem 9. Longplayer - nebst diversen EP's und
Singles - hauen uns die Wikinger gut produzierten
Hardcore mit viel Melodie und Tempo um die Ohren. Man
hört den Old School Punk und Hardcore wohl sehr gut aus
ihren Einflüssen heraus, und dennoch hauen uns die fünf
Schweden die zehn Songs nur so erfrischend um die Ohren.
Da bleibt kein Poger stehen, das gibt Bewegung in der
Masse. Die Gitarren sind recht verzerrt, melodiös und
auch punkig schroff gehalten, der Bass sägt sich eher
hardcorelastig treibend durch die Songs, die Drums
rumpeln, scheppern, treiben sehr punkig das Quintett
nach vorne und Micke's Gesang ist sehr punkig aggressiv,
beinahe death-growlig gehalten. Hardcorerer & Punks
werden ihren Spass an 'Run With The Hunted' haben, ja,
sogar sehr viel Spass und deren Sound geht immer für
eine Party. Selten so erfrischend Punk/Hardcore gehört,
goil. Goiles Cover-Artwork, wie die Mucke von
Wolfbrigade: Voll in die Fresse! Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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STEAK - No God To Save Ripple
Music
Die Londoner Steak erteilen der
Stoner Rock-Gemeinde wieder mal eine saftige Lektion in
Sachen Heavyness, dachte ich zumindest anfangs. Die
ersten beiden Tracks hauen tatsächlich auch heftigst ins
Mett, doch mit "Clones" beginnt danach eine Reihe von
Songs, die immer wieder vom ursprünglich eingeschlagenen
Weg abweichen. Nicht, dass sie plötzlich wirklich leise
klingen würden, denn beim Mix hat jemand offensichtlich
seine schützende Hand über die weit aufgedrehten
Lautstärke- und Kompressionsknöpfe gehalten. Vielmehr
empfinde ich es so, dass man sich bezogen aufs
Songwriting des Öfteren etwas zu sehr in zwar gut
gemeinte, aber in meinen Ohren deplatziert wirkende
melancholische Passagen verzettelt, welche selbst den
flottesten Songs wie beispielsweise "Living Like A Rat"
unvermittelt den Wind aus den Segeln nehmen.
Ausgerechnet das finale, akustische "The Ebb" macht mir
schlussendlich klar, wieso ich mit "No God To Save" am
Ende des Tages dann doch nicht so warm werde, wie ich es
erwartet hätte. Anstatt brachiale und ruhige Passagen in
den einzelnen Songs zu kombinieren, hätte ich es
begrüsst, wenn sie die Jungs in separaten Tracks
verwurstelt hätten. Das, kombiniert mit einem etwas
natürlicheren Sound, hätte für wesentlich mehr Dynamik
gesorgt, und aus dem Rundling wäre eine echte Perle
geworden. Diesmal ist es halt ein Svarovski-Stein
geworden, durchaus wertig und hübsch glänzend, aber
nicht das Mass der Dinge. "No God To Save" ist ein
gutes, grundsolides Album, an dem Genrefans ihre Freude
haben werden. Ich behaupte aber, dass in der Band noch
mehr steckt, als sie bis jetzt von sich gezeigt hat,
aber das ist ja auch erst ihr zweites Album. Warten
wir's ab und harren der Dinge, die da noch kommen mögen.
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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CUSTARD - A Realms Of Tales
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Epischer Power Metal gibt es von
den deutschen True-Metallern Custard. Dieser ist nicht
immer gleich zwingend, zeigt die Gruppe aber auf
ansprechendem Niveau. Bereits 1987 gegründet,
veröffentlichen die fünf Männer seit 1999 in mehr oder
weniger regelmässigen Abständen Alben. Auf "A Realms Of
Tales" durften die Fans fünf Jahre warten. Sie werden
dabei nicht enttäuscht. Denn wer als eines der
Album-Highlights das zähe, sich entwickelnde "The Little
Match Girl" präsentieren kann, versteht definitiv etwas
von Songwriting. Gerade bei diesem Lied erinnern mich
die Deutschen gar an die amerikanischen Halloween. Die
anderen neun Lieder bedienen sich mal mehr oder weniger
an Standard/Power Metal, bauen aber immer wieder
geschickt dezente Folkeinflüsse ein und verfügen über
eingängige Refrains. Das ist alles nicht schlecht und
überzeugt auch immer wieder. Und trotzdem gelingt es
Custard nicht, mich aus der Reserve zu locken. Irgendwie
habe ich diesen Sound schon packender gehört. Damit
verkommen für mich Custard zu einer hochwertigen, aber
trotzdem austauschbaren Gruppe. Schaffen es die
Deutschen aber, live zu überzeugen, kann die Fangemeinde
mit Hilfe dieses Albums durchaus zuwachs erhalten.
Freunde von Epic Metal dürfen gerne ein Ohr riskieren.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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VAIN - Rolling With The Punches
MBM
Davy Vain wird sich immer mit
dem Vergleich zu seinem sensationellen Debütwerk "No
Respect" aus dem Jahre 1989 konfrontiert sehen. Was der
Ami damals auf Tonträger brannte, sucht noch heute
Seinesgleichen und gehört nach wie vor zum Besten, was
es aus dem Sleaze-Rock zu geniessen gibt. Nicht alles
was danach erschien konnte gefallen, aber mit "On The
Line" und "Enough Rope" machte er wieder auf sich
aufmerksam. Auf "Rolling With The Punches" gibt
es erneut einige ganz geile, sofort in die Beine gehende
Rock-Tracks, die man so schnell nicht mehr aus der
Gedankenstube bringt. So begeistert "Sacrifice", der
sich auch gut auf "No Respect" gemacht hätte. Es ist
wieder eines dieser Riffs und einer dieser Refrains, die
passen und eine unglaubliche Magie verbreiten. Wie auch
das fast punkige "Long Gone", das, wie früher, mit einem
mitreissenden Gitarrenpart verzaubert. Ebenso "Deliver
The Passion", "Don't Let It Happen To You" und das
schwerfällige "Bury Some Pain". Soundtechnisch reicht
"Rolling With The Punches" allerdings nicht an den
Meisterstreich von 1989 heran. Auch sind heute nicht alle
Lieder auf dem gleichen Level und widerspiegeln auch
auf eine gewisse Weise die Gesichtszüge des Sängers, die
einiges erzählen könnten und nicht mehr so frisch
aussehen. Davy versucht mit seiner Truppe die alten
glorreichen Zeiten zu reproduzieren, was ihm nicht immer
gelingt. Trotzdem ist der neueste Streich ein gutes
Album geworden, wenn auch nicht auf dem gleichen Niveau
wie "No Respect". Hier hätte vielleicht das eine oder
andere im Studio dem Track der Scheibe positives
verliehen. Sprich die Songs klingen teils nach einem
Schnellschuss. Schade, denn Davy hat auch in der
Vergangenheit bewiesen, dass er, wenn er sich dafür
auch die Zeit nimmt, noch immer tolle Lieder
schreiben kann.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BELOW - Upon A Pale Horse Metal
Blade/Sony Music
2011 haben sich in Schweden ein
paar Freunde zusammen getan, um eine Band zu gründen.
Nachdem sie sich in Diskussionen einig darüber waren,
dass die Doom Metal-Bands von heute nicht mehr auf
Melodien, sondern eher auf Retro-Sound setzen,
beschlossen sie, Below ins Leben zu rufen und machten es
sich zur Aufgabe, dies zu ändern. Nach einer 4-Track-EP
kam dann im Jahr 2014 ihr Debut-Album "Across The Dark
River" auf den Markt, welches unter eingefleischten Doom
Metal-Fans für grosse Freude und in der Presse für sehr
gute Kritiken sorgte. Auch auf dem neuen Album "Upon A
Pale Horse" gehen Below ihren Weg weiter und zeigen,
dass es immer noch Bands gibt, die den Geist der alten
Candlemass-Scheiben einfangen und zeitgemäss wiedergeben
können. Aber mir fällt es leider trotzdem sehr schwer,
das neue Werk "Upon A Pale Horse" zu bewerten. Ich bin
nicht wirklich ein grosser Doom Metal-Fan und kann das
Schaffen von Below dadurch bestimmt nicht angemessen
würdigen. Für mich wird das Album ab dem dritten Song
einfach zu eintönig. Das ist aber nur meine Meinung
beziehungsweise mein Musikgeschmack. Ich bin mir absolut
sicher, dass Doom Metal-Fans die Platte von Below
komplett abfeiern werden und in den Schweden eine Art
neue Helden ihrer Musikrichtung sehen. "Upon A Pale
Horse" ist auch wahrhaftig nicht schlecht und hat hier
und da ganz ordentliche Passagen, die auch mit schönem
Druck aus den Boxen kommen. Aber insgesamt ist das nicht
meine Schiene. Da mein Musikgeschmack aber nichts mit
der Arbeit der Schweden zu tun hat, versuche ich, die
Platte ganz objektiv zu bewerten. Doom-Metaller haben
Below ohnehin schon auf dem Schirm und sollten hier auf
jeden Fall reinhören. Sascha Sch.
Punkte:
7.0 von 10
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CORPUS CHRISTIIi – Delusion
Folter Records
Aus Portugal kommt das Duo von
Corpus Christii. Und da sie seit 1998 Musik machen, kann
man tatsächlich auch von einem bestimmten
Bekanntheitsgrad sprechen. Nach fast zwanzig Jahren
können sie auch einige Alben vorweisen, die letzten drei
auch über relativ grosse Labels. Die ersten beiden
Tracks sind solide, machen auch Bock auf ein Konzert.
Richtig gut wird dann aber ‘Become The Wolf’, und das
nicht nur wegen dem gedrosselten Tempo. Nein, der Riff
wie auch der Refrain kombinieren den rockigen Ursprung
der Musik mit klirrenden Gitarren und Blastbeats, super.
Bei ‘I See, I Become’ überrascht der Sänger mit
stellenweise Deutschen Texten, während die
disharmonischen Gitarren leider nicht einfach im Ohr
bleiben. Genauso hält es ‘Seeker Of All’, das mit Breaks
und Rhythmenwechsel ziemlich vertrackt wirkt. Auch bei
‘Carrier Of Black Holes’ geben sich die Portugiesen
aussergewöhnlich progressiv, was an sich nicht verkehrt
ist, aber halt auch nicht hängen bleibt. Und dies ist
leider über das ganze Album gesehen die grösste
Schwäche: Trotz aller Abwechslung, die man zu Hören
kriegt, ein wirklicher Grund zum erneuten Auflegen finde
ich leider nicht. Wohlgemerkt, die Lieder gefallen. Aber
als Album hat es zu wenig Wiedererkennungswert.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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THE SONIC DAWN - Into the Long
Night HeavyPsych Sounds
Das Trio aus Copenhagen hat sich
ganz dem psychedelischen Rock verschrieben, wobei es
nicht davor zurückschreckt, selbst Elemente aus dem Jazz
oder gar aus der Surfmusik der frühen Surfmusik
einzubauen ("As Of Lately"). Überhaupt trifft auf diesem
Rundling so manches zusammen, was in den Sechzigern und
beginnenden Siebzigern den braven Eltern den
Angstschweiss auf die blasse Stirn trieb und sie in ein
Wechselbad der Gefühle zwischen Verzweiflung,
Unverständnis und Empörung stiess. Mal findet man ganz
kurz Hendrix toll, dann erinnert man sich an akustische
Led Zeppelin-Eskapaden und gleichzeitig erklärt man der
Welt, dass "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" von
den Beatles immer noch wegweisend ist, und über den
Stellenwert von The Doors wird schon gar nicht erst
diskutiert ("Summer Voyage"). In "L'Espion" lehnen sich
die drei sogar dermassen weit zum Fenster hinaus, dass
sie einen waschechten, beschwingten Soundtrack zu einem
klassischen Film Noir der französischen Sechzigerjahre
abliefern. Natürlich hat das Ganze in seiner sehr
entspannten Machart mit Metal oder Hard Rock absolut
nichts zu tun, aber irgendwie wirken die neun Songs in
ihren knappen 36 Minuten wirklich erfrischend.
Wahrscheinlich liegt es an der sehr kompetenten,
leichtfüssigen Umsetzung und der enormen Vielseitigkeit.
Hier wird einem die kunterbunte Traumwelt der
Hippie-Bewegung wieder einmal sehr deutlich und in all
ihren Facetten vorgeführt, zu dieser Musik kann man
wunderbar entspannen und bleibt dabei dennoch hellwach,
weil zum Einschlafen einfach zu viel passiert. "Into the
Long Night" ist definitiv nix für Headbanger, aber wer
es hin und wieder etwas ruhiger und fröhlicher mag, ist
mit dieser Scheibe gut beraten. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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GIÖBIA - Magnifier (Re-Release)
HeavyPsych Sounds "Magnifier" ist die vierte,
ursprünglich im September 2015 über das deutsche Label
Sulatron Records erschienene Veröffentlichung der
Psychedelic-Rocker aus Mailand. Nun veröffentlicht Heavy
Psych Sounds Records dieses kleine Juwel für
Psychedelic/Space Rock-Freaks neu gemastert und um einen
Coversong ergänzt ("Magic Potion" von den Londonern The
Open Mind) neu. Bei dieser Band sind die
drogengeschwängerten Sixties wirklich omnipräsent, sei
es musikalisch, auf das Artwork bezogen und nicht
zuletzt auch bezüglich der schon fast in Vergessenheit
geratenen Selbsteinordnung der Band, welche als Genre
Acid Rock angibt. Im Zentrum der acht Tracks steht dabei
immer der Gesamtsound, oft vernimmt man die Vocals von
Sänger/Gitarrist Stefano Bazu Basurto nur noch ganz
leise im Hintergrund, gerne auch verzerrt oder
verfremdet, lediglich als weiteren Klang inmitten all
der wabernden Gitarren, Synthesizern, Sitars und
sonstigen Instrumenten. Überhaupt greift das Quartett
soundtechnisch in die Vollen. Von verträumten
Klanglandschaften über genretypisches Space
Rock-Gefiepe, Krautrock-Reminiszenzen und
schwelgerischem Shoegaze-Sound bis hin zu Fuzz und Big
Muff-Kanonaden ist wirklich alles dabei. Magnus Opus des
Albums ist ganz klar der fünfzehnminütige LSD-Trip "Sun
Spectre", der unweigerlich an die sehr
experimentierfreudigen Pink Floyd der ausgehenden
Sechziger angelehnt ist. Das Ding ist hypnotisch bis zum
Abwinken, wenn man sich voll und ganz darauf
konzentriert, fängt man selbst im topnüchternen Zustand
an Dinge zu sehen, die real gar nicht da sind, ein
Rausch ganz ohne Reue und Nebenwirkungen. Innerhalb der
auserwählten Nische geniessen Giöbia zu Recht einen sehr
guten Ruf, und "Magnifier" hat diesen vor anderthalb
Jahren ein weiteres Mal verfestigt. Wären wir auf Space
Rock und Heavy Psych spezialisiert, hätte es von mir
dafür satte neun Punkte gegeben, aber das Leben
funktioniert nun mal nicht im Konjunktiv. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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DOUBLESTONE - Devils Own /
Djćvlens Egn Ripple Music
Doublestone ist ein Retro/Stoner
Rock-Trio aus Dänemark, das mit "Devils Own / Djćvlens
Egn" das zweite Pferd ins Rennen schickt. Die teils in
Englisch, teils in Dänisch gesungenen Nummern erwecken
zunächst den Eindruck, sie seien allzu simpel gestrickt
und hier versuche eine Band fieberhaft, aber vergeblich,
deklarierten Faves wie u.a. Kadavar, Horisont, Mos
Generator, Black Sabbath oder Devil nachzueifern. Beim
genaueren Hinhören erweisen sich die Tracks dann aber
doch noch als wertige Retro Rock-Nummern, in denen weit
mehr steckt, als es zunächst den Anschein macht. "Man On
The Hill" ist so ein Beispiel, da wiederholt man immer
das gleiche Riff, was nach ein paar Minuten wirklich
einfallslos wirkt, in der zweiten Hälfte nimmt der Track
dann plötzlich die nicht mehr erwartete Fahrt an, so
bringt man Spannung ins Spiel. Ähnlich verhält es sich
mit "Djćvlens Egn", da versuchen sie sich zunächst am
typischen Trübsal-Sound von Uncle Acid And The Dead
Beats, geben dem Song in der zweiten Hälfte aber doch
noch eine schwungvolle Kehrtwende. Egal, ob in der
Vorgehensweise oder in der Melodieführung, da haben
Black Sabbath ihre deutlichen Spuren hinterlassen.
Dasselbe gilt für den angenehm warmen, organischen
Sound, bei dem offensichtlich weitgehend oder vielleicht
sogar vollkommen auf Overdubs verzichtet worden ist. Das
verleiht dem Ganzen jenes authentische Live-Feeling,
welches für die Outputs aus dieser Szene unabdingbar
ist. Die urwüchsige Energie von Berlins Finest Kadavar
erreichen sie zwar nicht, aber diese Scheibe ist für
Fans von doomig angehauchtem Retro/Stoner Rock allemal
empfehlenswert, da kann man seine sauer verdienten
Kröten weitaus dümmer ausgeben. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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TODAY IS THE DAY – Temple Of The
Morning Star The End Records
Interessant, echt interessant –
normalerweise würde ich mir aus dem, was Today Is The
Day kreieren, nicht viel machen und vermutlich mit
Schwung in die Tonne namens undefinierbarer Krach
schmeissen. Aber irgendwie fasziniert mich diese
Soundcollage, ich kann nicht einmal genau sagen, wieso.
Ist es der Gesang, welcher mehr ein seltsames, hohes
Schreien im Hintergrund ist? Die hektischen Gitarren und
eher wirren Schlagzeugparts? Das Einfügen von Schnipseln
aus Filmen? Dass ich nicht weiss, was als nächstes
kommt? Und vor allem, wie es kommt? Ich kann es beim
besten Willen nicht sagen – was ich aber hier
niederschreiben kann, ist: Today Is The Day machen eine
Art experimenteller Musik, welche definitiv NICHT für
jedermann/jedefrau geeignet ist. Man muss sich auf diese
verdreht wirkende Art der Musik einlassen können,
vermutlich am besten mit bewusstseinserweiternden
Substanzen (hab ich jetzt nicht getestet, ich kann mir
aber vorstellen, dass es hilft). Hier trifft Ambient auf
Metal auf Core auf Indie auf Industrial auf Post auf
wasweissich. Wie gesagt: Gewohnte Strukturen trifft man
hier so gut wie gar nicht an. Am besten, man schmeisst
alle Erwartungen über Bord und versucht, so
unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, wie möglich
– dann kann man auch Struktur im Chaos erkennen.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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MASTERCASTLE - Wine Of Heaven
Scarlet Records
Das 6. Studioalbum der
Italienischen Band Mastercastle klingt vielversprechend,
macht Freude während dem Hören und geht danach in die
Vergessenheit. Ansprechende Melodien und eine angenehme
Gesamtatmosphäre machen diese Scheibe aus. Die 41
Minuten sind recht langatmig, und obschon die Riffs
sofort ins Ohr fallen, erinnert man sich nach dem Hören
höchstens an den Titelsong, welcher ein Wenig
heraussticht. Schade, dass die Band das grosse Potential
nicht ausschöpft. Alles wurde absolut richtig gemacht,
aber das Resultat ist kurzlebig. Dennoch verdient das
Album aufgrund der guten musikalischen Leistung ein Lob.
Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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CRYPT ROT - Embryonic Devils
Southern Lord
Ho, ho, ho, was kommt denn da
von der Gruft uns raufgeschossen? Der 5er aus Ashtabula,
Ohio, schenkt uns reinen powervollen Black-/Death-Metal
ein. Mit ihrem 10-Song Debut und einem recht gelungenen
Cover-Artwork zeigen sie uns den Weg zur nächsten Gruft,
will sagen, da wird gedeathted, geblacked, gethrashed,
gespeeeded, gepunked und einfach mal volles Röähr. Old
School sozusagen komibiniert mit heutiger Technik, passt
diesmal sehr gut, sogar. Zeitweise erinnert es mich an
alte Venom-, Carnage-, Dissection- und Bathory-Tage,
dennoch sind Cryp Rot sehr eigenständig. Ryan (Vocals &
Guitars), Joe (Guitars), Matt (Drums) und Aaron (Bass)
jagen die schwarzen Töne quer durch Deine Gehirngänge,
kombinieren gekonnt thrashige, NWOBHM-Einflüsse,
punkige, grindcorige Elemente mit Old School Death- &
Black-Metal. Da wird gescreamt, gegrowlt, gedoublebasst,
gethrashed, gedeathed, geblacked was das Zeug hält, aber
auch Melodien und Harmonien finden den Weg in die Songs,
speziell in den Gitarrensoli, Unisono-Gitarrenparts,
aber auch in den breakigen Elementen, wo sie die Songs
mit überraschenden Effekten auflockern, mit
eingespielten, gesprochenen Parts sowie düsteren,
Horrorfilm ähnliche Elementen einstreuen. Freunde
genannter Stilrichtungen kommen voll auf ihre Kosten,
aber wie immer, antesten und reinhören lohnt sich immer.
Die Gruft ist geschlossen, das Debutalbum ist gelungen.
Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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WIND ROSE - Stonehymn Inner
Wound Recordings
Das dritte Album der
italienischen Folk/Power-Metaller Wind Rose klingt
genauso, wie eine Band dieses Genre klingen sollte:
episch, flötig, treibend und doch tanzbar. Wind Rose
machen hier vieles Richtig, werden wohl aber an der
unübersichtlichen Zahl an ähnlich klingender Konkurrenz
scheitern. Denn trotz der vorhandenen Klasse schaffen es
die Italiener nicht, ihrer Vision den entscheidenden
Kick zu verleihen. Wenn das Quartett auf der Bühne dann
noch auf massig Playback-Geräusche setzt, hat die Band
bei mir endgültig verloren. Gerade live wäre der Ort, wo
die acht Lieder und das Intro zünden müssten. Dazu
fehlen aber trotz der Soundtrack-artigen Lieder die
grossen Refrains und Melodien. Zur Unterstützung
bräuchte es bewegte Bilder - und die sind teuer. Auf CD
entstehen zumindest Vorstellungen von langen Reisen und
'Herr der Ringe-Welten'. Wie es noch besser geht, machen
Blind Guardian vor, wobei im Direktvergleich Wind Rose
den Folkfaktor hoch- und den Thrash Metal runterfahren.
Freunde der folkigen Film/Heavy Metal-Musik könnten in
Wind Rose ihren Underground-Soundtrack finden. Alle
anderen dürften ihr Urteil bei einem Konzert von Wind
Rose bilden und sich dann endgültig für oder gegen den
Kauf von "Stonehymn" entscheiden. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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1476 – Our Seasons Draw Near
Prophecy Procutions
Das Duo stammt von der Küste Neu
Englands und hat es sich zum Ziel gesetzt, mit seiner
Musik die schroffe und mystische Natur seiner Heimat
einzufangen. Diesmal haben sich 1476 vom Winter
inspirieren lassen – Musik mal rau wie ein peitschender
Wintersturm, mal ruhig und leise wie sanfter Schneefall.
Doch es geht dabei auch um die innere Kälte, die manche
mit sich herum tragen… Melancholische Melodien und
düstere Atmosphäre prägen das Klangbild. Musikalisch
bewegen sie sich irgendwo zischen Art Rock, Neofolk und
Progressive Rock. Erst letztes Jahr hat die Band ihr
Album “Wildwood“ als Re-Release herausgegeben. Im
Gegensatz zum Vorgänger ist die Klangqualität hier
deutlich klarer und die Kompositionen wirken allgemein
strukturierter und kontrastreicher. Der Fokus liegt
diesmal deutlich stärker auf der melancholischen
Schiene, wobei auch ein paar überraschend harte Momente
mit dabei sind - wie zum Beispiel bei “Ettins“, das in
vergleichsweise fast schon brutaler Post-Black-Metal
Manier daher kommt. Die Stimmungen, die dieses Album
kreiert, sind so wechselhaft wie das Wetter selbst und
doch ähneln sich die einzelnen Tracks doch sehr… Fazit:
Wer auf progressiven Avantgarde Metal mit
melancholischer Atmosphäre steht, der kommt hier voll
auf seine Kosten. Mir persönlich fehlen hier die Höhen
und Tiefen - das Ganze wirkt ein wenig zu glatt, auch
wenn das Album ein paar schöne Momente bietet.
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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HELL OR HIGHWATER – Vista
Spinefarm Records
Alternative/Grunge/Stoner/Modern
Rock aus den Staaten – kennt man, liebt oder hasst man.
Verkauft sich in der Regel gut, weil die Chose allgemein
eher seicht und radiotauglich gehalten ist. Dies ist im
Falle von Hell Or Highwater nicht viel anders: Die Amis
produzieren eben genannte Mucke, allerdings mit einem
kleinen Haken: Sie haben immer wieder Tracks, die härter
durch die Botanik pflügen („Colors“, „Don’t Stop. Get
Up.“, „I Want It All“) und einen Sänger, der über ein
echt geiles Reibeisenorgan verfügt – sofern er es denn
auspackt. Wenn, dann klingt es einfach Hammer – da
wünscht man sich einfach noch einen Zacken mehr an Härte
seitens der Instrumentalfraktion, und ich persönlich
wäre verdammt glücklich. Leider ist das Leben kein
Wunschkonzert, und so nimmt man, was eben so kommt – im
Falle von „Vista“ ist dies Folgendes: Gute bis sehr gute
Rocksongs, ein Sänger, der stellenweise ein wirklich
geiles Organ zum besten gibt, teilweise eher zu modern
wirkende Einschübe („Revolution“). Ich kann diese
Scheibe nicht absolut empfehlen, aber sie ist zu gut, um
sie einfach in die Tonne zu treten. Deshalb: Wer
Rockmusik im teilweise eher seichteren Gebiet mag und
teilweise dennoch derber abrocken möchte, der sollte
sich Hell Or Highwater einfach mal antun. Wer es aber
generell derber und ungeschliffener mag, der sollte sich
vielleicht eher Blessed Hellride oder Gloomball antun.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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BJÖRN RIIS – Forever Comes To An
End Karisma Records
Der Airbag-Mitbegründer und
Gitarrist Bjřrn Riis steht mit seinem zweiten Soloalbum
am Start. Dessen Titel macht deutlich, dass in
thematischer Hinsicht alles beim Alten geblieben ist und
in den Kompositionen somit vorwiegend die Schattenseiten
der Existenz Einzug finden. Umso überraschender dürfte
der ungewohnt rasante Einstieg sein - da hat Björn Riis
doch tatsächlich den Distortion-Schalter erwischt.
Darunter mischt sich bald schon der leicht zerbrechliche
Gesang des norwegischen Sängers Sichelle Mcmeo Aksum.
Mit dem Einsatz des Pianos, der gut hörbaren Basslinien
und der Sologitarre läuft Björn Riis im Heimathafen ein
und verlässt diesen so schnell auch nicht wieder. Sanft
fliessen die Songs vor sich hin und steigern sich
zwischendurch zu kleinen Feuerwerken. Eine kleine
Dreckschleuder feuert dazwischen auch mal ein etwas
härteres Riff in die Szenerie und sorgt damit für
willkommene Farbtupfer. Dem 10-Minüter 'Winter' stehen
diese besonders gut. Dass er mit seinem Gitarrenspiel
auf den Spuren von Tommi Iommi, Zakk Wylde, Steven
Rothery und David Gilmour wandelt, versucht Björn Riis
keinesfalls zu verheimlichen - es ist sein Markenzeichen
und dies setzt er auf "Forever Comes to an End" einmal
mehr gekonnt in Szene. Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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IDES Of GEMINI - Women Rise
Above Records Kauzig waren die Amis Ides Of
Gemini schon immer, daran ändert auch ihr Drittwerk
nichts, obschon es um ein kleines Bisschen mehr
Eingängigkeit bemüht ist. "Women", der Titel deutet es
schon an, beschäftigt sich textlich ausschliesslich mit
Frauen, egal ob reale oder mystische. Die zehn doomig
angeschwärzten Tracks kommen zäh daher und erinnern in
ihrer unkonventionellen Machart oft eher an rituelle
Beschwörungen als an eigentliche Songs, was vor allem
dem schon fast schamanischen Gesang von Frontfrau Sera
Timms zu danken ist. Dieser Umstand rückt die Band eher
in die Nähe des Dark Wave als des klassischen Dooms, da
ändert auch die wirklich simple Gitarrenarbeit von
Bandleader Jason Bennett nichts daran, der kontemplative
Gesang und das perkussive Spiel von Drummer Scott
Batiste sind in ihrer Dominanz absolut richtungsweisend.
Wenn an anderer Stelle ein schreibender Kollege bemerkt,
Ides Of Gemini erinnerten eher an Siouxie And The
Banshees als an Black Sabbath, dann kann ich dem nur
beipflichten. Der durchgehend melancholische Unterbau
der Songs erzielt, gepaart mit dem schmerzerfüllten
Klagegesang, die anvisierte Wirkung, "Women" ist
hypnotischer, psychedelischer Doom Rock, ein fernab
jeglicher Anbiederungen vertontes Stammesritual,
irgendwie faszinierend aber zugleich sehr zäh, gedehnt
und schwer verdaulich. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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GALLEY BEGGAR - Heathen Hymns Rise Above Records
Manchmal muss man auf das Ausschlussverfahren
zurückgreifen, um eine Band einigermassen musikalisch
einordnen zu können, und sei es nur in groben Zügen. Ich
behaupte jetzt einfach mal, dass das britische Sextett
den wenigsten von euch ein Begriff sein wird, denn trotz
der gemeinsamen Thematik spielen sie definitiv keinen
Pagan Metal. Für lupenreine Folk Music sind sie
andererseits wieder zu elektrisch, da kann auch der noch
so fleissige Einsatz diverser akustischer Instrumente
nicht darüber hinwegtäuschen. Und das Etikett Folk Rock,
das sie sich in der Not selber aufgeklebt haben,
beschreibt auch wieder nur eine von vielen Facetten,
welche die Band charakterisieren, denn dazu sind die
Ausflüge in psychedelische und dem Art Rock nahestehende
Gefilde einfach zu vorherrschend. Vielleicht trifft es
den Nagel am ehesten auf den Kopf, wenn ich mit der
gebotenen Vorsicht behaupte, dass sich Galley Beggar an
den keltisch-akustischen Eskapaden von Led Zeppelin oder
aber auch an ruhigeren Cream-Nummern orientieren und
dabei noch andere Einflüsse wie beispielsweise Camel
oder Jethro Tull mit einfliessen lassen. Damit wäre auch
schon mal klargestellt, dass sich die Band hart an der
Grenze zur MetalFactory-Kompatibilität bewegt, denn
trotz des vielversprechenden Albumtitels regt hier
nichts zu Feiern und Headbangen an. Vielmehr geht es der
Truppe darum, in ihren Songs Geschichten zu erzählen und
den Zuhörer zum Träumen und Nachdenken gleichermassen zu
animieren. Alles in allem eine ziemlich feine Sache,
allerdings nur für Zeitgenossen, die es auch mal
ausufernd meditativ und laid back mögen, denn
energetische Ausbrüche sucht man auf "Heathen Hymns"
vergeblich. Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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ANGRY WHITE ELEPHANT - Vs. The Wooden Cobra
Woodhouse Records Wer Limp Bizkit gut fand und
auch ansonsten Nu Metal zugetan ist, der darf hierbei
getrost die Ohren spitzen, denn aus dem totgeglaubten
Genre erhebt sich mit Angry White Elephant eine neue
Band, die im April ihr Debutalbum "vs. The Wooden Cobra"
raushaut. Die ganze Aufmachung des Albums erinnert
schwer an ihre Musikerkollegen aus den Staaten, aber
weit gefehlt. Angry White Elephant kommen aus
Deutschland. Ihr Mix aus Metal und Hip Hop klingt
irgendwie frisch und dennoch kennt man das Grundgerüst
des Sounds aus frühen Tagen. Tiefer gestimmte Gitarren
leiten durch die Songs, die immer wieder durch
Turntable-Eskapaden und Rap-Lyrics unterbrochen werden.
Stimmlich bewegt sich Sänger Christian Jesse irgendwo
zwischen Mike Muir von Suicidal Tendencies und Zack de
la Rocha von Rage Against The Machine, wenn er nicht
gerade wütende Growls einstreut. Wenn es um
Scratch-Einlagen geht, so kennt man im Hause Angry White
Elephant kaum Zurückhaltung. Dem Plattenteller wird über
die 13 Songs einiges abverlangt, ebenso der für meinen
Geschmack viel zu hoch scheppernden Snare-Drum, die mit
der Zeit doch ganz schön die Nerven strapaziert. Man
erinnere sich an dieser Stelle an Dog Eat Dog's "All
Boro Kings", wobei ich mir nicht anmassen würde, beide
Bands in denselben Topf zu schmeissen. Bei ihren Texten
verzichten Angry White Elephant auf versteckte oder
unterschwellige Statements, sondern packen das Übel
direkt an der Wurzel. Kritik an der Gesellschaft und die
Gier nach immer mehr sind nur einige Themen, die die
Dortmunder aufgreifen. Alles in allem ist "vs. The
Wooden Cobra" ein Album, das klassischen Nu Metal gut
mit dem eigenen Stil vereint. Das Ergebnis kann sich
hören lassen, besticht aber nicht durch musikalische
Innovation oder Raffinesse. Oliver H.
Punkte: 6.8 von 10
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PEACE OF MIND - MMXVI
(Compilation) Dead Serious Records Das
Hardcore-Quartett aus Südthüringen macht diesen Frühling
wieder von sich reden. Seit ihrer Gründung 2015 geht es
für Peace Of Mind kontinuierlich aufwärts. Nicht nur
Talent, sondern auch eine gesunde Arbeitsmoral, Zeit und
Herzblut steckt in dem Projekt. Ihr Album "MMXVI"
vereint die beiden EP-Veröffentlichungen und ist
ausserdem erstmals auf CD zu haben. Die Truppe ist durch
und durch auf Krawall gebürstet und spielt Hardcore im
Stile von neueren Bands wie Expire, Backtrack oder
Trapped Under Ice. Bloss kopieren reicht den Jungs aber
nicht, und sie mischen zusätzliche Elemente aus dem
Beatdown und Metal hinzu. Anspieltipp des Albums ist mit
Sicherheit der Song "My Pending Decay", der wirklich
alles mitbringt, was ein guter Hardcore-Track mitbringen
sollte: ein Text, der leicht mitzusingen ist, fette
Breaks und eine Melodie, die schnell ins Ohr geht. Das
vorliegende Werk wirkt durchdacht und ist für ein
Hardcore-Album doch recht abwechslungsreich ausgefallen.
"MMXVI" ist insgesamt eine powergeladene Scheibe, die
für Anhänger und Neulinge dieses Genres gleichwohl zu
empfehlen ist. Peace Of Mind sind Hardcore mit
Mosh-Garantie! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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DANZIG - Black Laden Crown AFM
Records/Musikvertrieb Ich muss zugeben, dass
Danzig nach "How the Gods Kill" völlig von meinem Radar
verschwunden sind, wir sprechen hiermit immerhin von
einem Vierteljahrhundert völliger
Schinkengott-Abstinenz. "Danzig 4" hatte mich damals mit
seiner experimentellen Ausrichtung hin zu
Industrial-Klängen alles andere als überzeugt, und die
daraufhin drastisch eingebrochenen Verkaufszahlen auch
späterer Releases zeigen mir heute noch, dass ich mit
dieser Meinung wohl nicht ganz alleine da stand. Nun
meldet sich die Band sieben Jahre nach dem letzten
regulären Studioalbum "Deth Red Sabaoth" zurück, und ich
merke sehr schnell, dass ich da wohl nichts verpasst
habe. Beim eröffnenden Trauermarsch "Black Laden Crown"
schläft mir schon mal das Gesicht ein, und das darauf
folgende "Eyes Ripping Fire" vermag es auch nicht, mich
wieder zu wecken. Erst beim dritten Track "Devil On Hwy
9" werde ich dann endlich langsam aus meiner Lethargie
gerissen, doch danach stelle ich ernüchtert fest, dass
sich schlussendlich alles irgendwie wiederholt. Die
Riffs, die Gesangslinien, die Phrasierung, alles schon
mehrfach gehört, die Tracks unterscheiden sich wirklich
nur marginal voneinander. Abgesehen von ein paar wenigen
Lichtblicken ("Devil On Hwy 9", "But A Nighmare"), und
selbst die sind nicht unbedingt gleissend hell, ist
nicht wirklich viel Weltbewegendes auf diesem Album. Und
dafür hat der gute Glenn satte sieben Jahre gebraucht,
zumal er mit Joey Castillo (Queens Of The Stone Age),
Johnny Kelly (Ex-Type O Negative), Dirk Verbeuren
(Megadeth) und Karl 'Rockfist' Rosqvist gleich vier
namhafte Drummer im Studio - und mit Tommy Victor
(Gitarre, Prong) einen weiteren treuen und fähigen
Begleiter an seiner Seite hatte. Ach ja, Victor hat
zugleich auch den Bass eingespielt, nur schade hört man
ihn nicht. Da hatte ich definitiv mehr erwartet.
Irgendwie erinnert mich diese Scheibe an die Tiefpunkte
von Black Sabbath, sprich "Never Say Die" und
"Forbidden", also relativ uninspiriert, krampfhaft
bemüht und dünn produziert. Ich will ja nicht unnötig
schwarzmalen, aber sollte ich noch so lange leben,
stehen mir wohl die nächsten 25 Danzig-freien Jahre
bevor. "Black Laden Crown" bleibt somit wie die
allermeisten Releases zuvor eine Veröffentlichung nur
für eingefleischte Fans und Komplettisten. Mirko
B.
Punkte: 6.6 von 10
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SPOIL ENGINE - Stormsleeper Arising Empire/Warner
Das zunächst interessant klingende 4. Studioalbum der
belgischen Truppe enttäuscht leider mit jeder Minute
mehr. Obschon die Songstrukturen und Instrumentals
Stärke aufweisen, schaffen sie es nicht, mich zu
überzeugen. Die Vocals helfen leider nicht darin, das
Geamtbild zu verbessern. Es kommt mit vor, als hätte die
Gruppe wahllos Ideen zusammegewürfelt und hoffnungslos
versucht, grosse Vertreter des Melodic Death Metal
Genres nachzuahmen. Bis auf etwa drei Lieder, die
wirklich nett zu Hören sind, ist das Album nach einem
Hördurchlauf zum Glück wieder in Vergessenheit geraten.
Bestimmt werden sich viele Fans finden, denn Geschmäcker
sind ja bekanntlich verschieden. Ich persönlich kann
mich nicht als Fan dieses Albums zählen. Pluspunkte gibt
es für gut überlegte Ansätze. Monika M.
Punkte: 6.5 von 10
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TOXPACK - Schall und Rauch Napalm
Records/Universal Wer seinen Deutsch/Punk/Heavy
Metal-Mix gerne mit prolligen Texten gewürzt hat, ist
mit dem achten Album der Berliner Toxpack gut bedient.
Eingängig und innerhalb des Szeneuniversums
abwechslungsreich rocken sich die fünf Jungs durch die
15 Lieder. Das klingt durchaus gut, besitzt Atmosphäre
und eine gewaltige Stinkefinger-Attitüde. Diese darf die
Band nun auch gegen mich ausleben. Denn die musikalische
Klasse, die sehr deutlich beim Instrumental "Profectio"
gelebt wird und auch sonst immer durchschimmert, wird
durch die Texte langweilig gemacht. Irgendwann weiss ich
einfach, dass Toxpack krasse Kerle sind, die nur auf
sich selber hören. Klar soll das autobiographisch sein.
Aber irgendwann sollte dieser Selbstfindungsprozess auch
mal abgeschlossen sein. Wie es anders geht, zeigen
Toxpack gleich selber mit "In Trümmern". Hier prangern
sie die Kriege unserer Oberschicht an. Auch Schade, dass
sie sich teilweise textlich bei ihren Vorbildern
bedienen und einzelne Zeilen annähernd kopieren. Bleibt
zu hoffen, dass das bei diesem achten Album unbewusst
gemacht wurde. "Schall und Rauch" ist nicht schlecht,
verliert aber mit zunehmender Laufdauer an Schlagkraft.
Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Wer Toxpack kennt,
wird dieses Album sowieso kaufen. Deutschrocker können
ein Ohr riskieren, während Neulinge besser auf die
bekannten Szeneprimusse zurückgreifen. Bei denen klingt
die gleiche Liedfomel doch noch ein Zacken knackiger.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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DŘDSENGEL - Interequinox Debemur Morti Productions
Na da rumpelt es aber ordentlich. Und neben dem fett
produzierten, okkult studierten oder aber
naturromantisch angehauchten Black Metal ist es
zwischendurch wieder ganz erfrischend, die dumpfen,
monotonen Blastbeats des Ursprungs zu hören. Und dies
von einer Band, die gerade mal neun Jahre existiert. Die
ersten vier Songs bestehen hauptsächlich aus repetitiven
Gitarren und Blastbeats, was zusammen mit dem Gesang
irgendwie zu Liedern verschmilzt. Wirklich überraschen
tun dann aber die sphärischen Klänge bei ‘Emerald
Earth’, wo die Gitarre fast schon psychedelische Ansätze
zeigt und der Sänger sich auch mit klarem Gesang
versucht. Wobei das Ergebnis nach einer kuriosen
Variante King Diamond klingt. Ähnliches kann man von
‘Illusions’ und ‘Palindrome’sagen, wenngleich der Gesang
hier leider fehlt. Und auch bei ‘Panphage’ sowie
‘Rubido’ überzeugt die Band mit Individualität. Schade,
dass sich das nicht durchsetzen kann, denn am Schluss
bleiben interessante Ideen, die einem halt nicht
umhauen. Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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DAYS OF JUPITER - New Awakening
Metalville/Musikvertrieb Da posaunt das Infoblatt
wiedermal von der nächsten megagrossen Superband. Okay,
die Schweden von Days Of Jupiter spielen mit ihrem
dritten Album einen interessanten Sound, der irgendwo
zwischen Treat, WET und moderneren Truppen liegt. Sprich
für die Traditionalisten zu modern und für die Leute,
welche jedem Trend hinterherjagen, zu altbacken. Somit
setzen sich die Herren zwischen sämtliche Stühle und
Bänke. Erneut sind Janne Hilli (Gesang), Jörgen
Hellström (Gitarre), Marcus Lindman (Gitarre), Janne
Karlsson (Bass) und Magnus Larsson (Schlagzeug) sehr
gute Handwerker. Allerdings scheinen sie keine
Architekten zu sein, also Leute, welche ein Konstrukt bauen,
sprich tolle Songs schreiben. Es wird zwar alles mit viel Hingabe und
teils auch Herzschmerz zelebriert, doch am Ende des
Tages bleibt kaum was hängen. Da sind Eclipse oder One
Desire einfach cleverer beim Songwriting. Also meine
Herren, ab in den Proberaum und das einfache Einmaleins
des Komponierens bei den grossen Bands abkupfern. Das
hat noch niemandem geschadet.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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SHIBALBA – Psychostasis - Death of Khat Agonia
Records Die Zweitband von Acherontas-Sänger und
Gitarrist V. Priest veröffentlicht mit "Psychostasis -
Death of Khat" ein weiteres, schwer verdauliches Werk.
Wer ins Ritual einsteigen möchte, muss den Fokus nun
voll auf das Erleben richten. Für die richtige Stimmung
empfehlen Shibalba Mondlicht, Räucherstäbchen und
Kopfhörer, welche alles drum herum abschotten. Mit
Knochen und Schädeln, tibetischen Hörnern und
Klangschalen, zeremoniellen Gongs, aus Horn und Knochen
gefertigten Trompeten, schamanistischen Gesängen, sowie
modernen Synthiesounds gestalten Shibalba die
Klanglandschaft, welche das Unterbewusstsein des
Individuums in Traumwelten einführen und in eine höhere
Sphären geleiten soll. Geist und Seele sind nicht
unvergänglich und werden beim Tod des Körpers (Khat)
getrennt. Glaubt man der altägyptischen Tradition, wird
das Herz des Verstorbenen beim Einzug in das Totenreich
von den Göttern Thot und Anubis gewogen (Psychostasie).
Wenn das Herz zu leicht ist, deutet dies die
Unzulänglichkeit des Toten an, und es wird an die
Totenfresserin Ammut verfüttert. Deshalb sollen wir den
Körper als Gefäss nutzen, um im Hier und Jetzt
spirituelle und intellektuelle Erleuchtung zu erlangen.
Shibalba hilft. Bei der Produktion wurde der Fokus
darauf gelegt, die Schwingungen der Natur-Instrumente
möglichst präzise einzufangen, um das grösstmögliche
Erleben zu garantieren. Auf der speziellen Vinyl-Version
sollen diese nun besonders intensiv zu spüren sein. Ob
sich einem dabei eine neue Dimension des Träumens
eröffnet, muss jeder in einem empirischen Versuch
herausfinden. Patricia L.
Punkte:
5.5 von 10
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REPTIL – Throne Of Collapse Razor Music Na,
was haben wir denn da? Klingt wie ein Bastard aus
Marilyn Manson, Depeche Mode, Ministry und eventuell
noch White Zombie – allerdings mit deutlich
elektronischerer Schlagseite. Einen roten Faden kann man
innerhalb der Songs kaum ausmachen, man mixt frisch
fröhlich diverse Einflüsse zusammen, die mal besser, mal
schlechter passen und dementsprechend das Gesamtbild
beeinflussen. Ganz klar: Wer mit Industrial-ähnlichen
Klängen nicht viel anzufangen weiss, der muss sich
„Throne Of Collapse“ gar nicht erst antun. Wer aber auf
düster-poppig-elektronische Sounds steht und sich gerne
mal leichenblass geschminkt an die nächste Gruftie-Party
wagt, der könnte mit diesen Klängen etwas anzufangen
wissen. Für Genre-Freunde sicherlich empfehlenswert,
mehr aber auch nicht. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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DIVE – Underneath Out Of Line Music 13
Jahre ist es her seit dem letzten Lebenszeichen von
Elektronik Pionier Dirk Ivens‘ Rhythm‘n‘Noise Projekt
Dive. Der Belgier hat sich wie schon bei “Concrete
Jungle“ Ivan Iusco mit ins Boot geholt und auch Rafael
M. Espinosa vom Vorgänger “Behind The Sun“ ist wieder
mit von der Partie. Entsprechend klingt der neue
Silberling wie eine Mischung der beiden anderen Alben.
Die Musik ist äusserst monoton und lebt und leidet von
elektronisch verzerrten Klangteppichen, welche die
Atmosphäre einer düsteren, kalten Maschinenwelt
erwecken. Alles wird von einer Noise-Wolke überschattet,
sodass sich die einzelnen, extrem minimalistisch
gehaltenen Tracks kaum voneinander abheben und nahtlos
ineinander übergehen. So fällt es auch schwer einzelne
Highlights herauszupicken. Etwas aus dem Rahmen fallen
das einigermassen melodiösere “Far Away“, das etwas
leichtere “Let Me In“ oder das durchwegs brutale “Sacred
Skin“. Die Musik hat irgendwie was Verstörendes an sich
und geht tatsächlich unter die Haut – ein unangenehmes
nervöses Wuseln wie bei Ameisen oder White Noise… Das
war wohl auch das angestrebte Ziel! Fazit: Wem die
Vorgängeralben oder schlicht das Genre Rhythm‘n‘Noise im
Generellen gefallen, der wird auch hier fündig werden.
Für mich ist es schlicht zu minimalistisch, zu
maschinell, zu elektronisch verzerrt und gefühlskalt –
wobei ich mir sicher bin, dass genau das seine Anhänger
in der Clubszene finden wird. Patricia H.
Punkte:
5.0 von 10
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FERNDAL – Ferndal Einheit Productions Na da
hat man aber mal grosse Worte in den Beipackzettel
verpackt. Eine überladene Black Metal Szene, ja, ich
sehe da gewisse Ansätze. Aber ganz ehrlich, wenn ich
unter dem Aspekt Black Metal das Debüt der Deutschen
anhöre, dann zählt selbiges zu den Gründen für diesen
Überfluss. Ein Album wie das hier mit einem Corpus
Christii oder Nightbringer zu vergleichen ist, als würde
man Rosinen mit Pizza vergleichen. Nur weil man beides
essen kann macht noch lange nicht beides satt. Pagan in
Ansätzen, Neofolk oder was weiss ich wie man es nennen
könnte, da sind die Harmonien und das Violoncello besser
aufgehoben. Die Musik hat einen speziellen Anspruch an
Ästhetik, daran ist nichts verkehrt. Für meinen
Geschmack fehlt es dem Album aber an echten Emotionen,
es klingt zu geplant und abgerundet, verzerrte Gitarren
und Growls helfen da nicht. Und dann das
‚Klavierquintett in G-Moll-Arntor‘ mit den Melodien von
Windir’s Arntor. Warum dieser verkopfte Titel, wen zur
Hölle soll das interessieren? Bei ‚In die Freiheit‘
zieht ein Riff endlich an, aber dann folgt kurz darauf
der typische Schunkelteil und spätestens beim Refrain
landet die Hand auf der Stirn. Vorbei ist der Ansatz mit
der einzigartigen Klangwelt (so wird die Platte
beworben). Nein, nichts für mich, und leider kann ich
auch nicht sagen wer die Zielgruppe hierfür wäre.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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SARCASM – Within The Sphere Of Ethereal Minds Dark
Descent Records Noch mehr Death Metal aus
Schweden! Anders als bei Vampire kann ich hier mit der
Gesamtpunktezahl nicht so hoch gehen, soviel sei vorab
bereits verraten. Warum? Nun, Sarcasm zocken zwar auch
old school-Death Metal, allerdings mit einem Sänger, der
praktisch immer im gleichen Spektrum growlt. Keine
Abwechslung, nichts, nada. Das wirkt sehr schnell sehr
ermüdend. Da kann die Rhythmus- und Melodiefraktion noch
so präzise sein oder sich um Abwechslung mittels
eingeschobener Akustikparts bemühen – schlussendlich
läuft’s immer auf dasselbe Scheme raus: Geprügel (mal
schneller, mal ein wenig langsamer) und eben das sehr
monotone Gegrowle. Fazit: Wer unbedingt alles aus der
todesmetallischen Ecke haben muss, am besten mit dem
Staub der Zeit versehen, der kann sich Sarcasm mal
antun. Allen anderen empfehle ich: Sucht euch eine
andere Band, die das Geld für eine Scheibe auch wirklich
wert ist. Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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DUST IN MIND – Oblivion DarkTunes Death
Metal, vermischt mit Metalcore? Growls in Kombination
mit weiblichen, cleanen Vocals? Kennt man doch von
irgendwo her… Mir persönlich fällt da sehr spontan die
Kiddie-Band Sonic Syndicate ein (gut, die Bassistin war
damals mehr Blickfang als Sängerin, aber der Rest passt,
da einer der Sänger auch gut in höhere Lagen kam).
Anyway: Dust in Mind provozieren äh produzieren hier auf
ihrem Zweitwerk „Oblivion“ eben obengenannte Mischung
und hämmern prinzipiell immer drauflos wie die
Bekloppten, mal abgesehen vom Track „Mrs Epilepsy“, der
komplett in quasi Ambient-Sound gehalten ist und mit
cleanen Vocals auskommt. Aber sonst: Modernes Geprügel
mit viel Gegrowle/Gekeife, das meiner persönlichen
Meinung nach einfach keinen wirklichen Anhaltspunkt
bietet, um auf sich aufmerksam machen zu können. Wer
aber auf genannte Sonic Syndicate und ähnliche Truppen
steht, kann ja mal reinhören. Allen anderen empfehle
ich, sich bessere Mucke zuzulegen. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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