Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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OBITUARY - Obituary Relapse Records/Non Stop Music
Florida Death Metal. Das ist ja beinahe - nein, eine
echte - Trademark. Obituary braucht man nicht mehr gross
vorzustellen, ausser natürlich, wenn man sich dem Death
Metal annähern möchte, sollte man mindestens eine
Scheibe dieser grossartigen Band in seinen Reihen sein
Eigen nennen dürfen und können. Die zehnte Scheibe dieser
Floridianer, einfach nur "Obituary" betitelt, ist schon
beim Opener "Brave" mehr als gerechtfertigt. Da ich die
Band seit den Anfangstagen kenne, gegründet 1984 als
Executioner, danach in Xecutioner (gab damals bereis
eine Band in Boston mit besagtem Namen), um dann 1989
als Obituary mit dem bereits Klassiker-Album "Slowly We
Rot" den Death Metal-Olymp sogleich zu besteigen und
sich zu verewigen, höre ich mich nun da auf dem 10.
Album gerne durch und mein Grinsen wird immer breiter.
Obituary-Death Metal as it's best! Der typische, sonore,
etwas an die 70ies und 80ies deathig-getrimmte
Gitarrensound von Trevor Peres und Kenny Andrews,
stampfend, thrashigen und moshig-deathigen
Gitarren-Parts, mal beinahe grindcorig um dann sogleich
wieder im Mid-Tempo-Bereich goil wummernd zu landen,
passend und melodiöse Soli und Arpeggi, Hammer-On's und
Pull-Off's, gefällt bestens, die
Drum-Doublebass-Attacken von Donald Tardy wie eh und je
präzis einfach nach vorne treibend, zusammen mit den
wummernd-deathigen Bass-Attacken von Terry Butler,
hellyeah, was für eine Death Metal-Party! John Tardy's
Growling, extremes Shouting und Screaming, heiliger
Todesscheiss, einfach die Faust in die Fritte. Das
Cover-Artwork ist einfach perfekt und schlicht, der
Bandschriftzug und yep, ein weiteres Tattoo-Motiv zum
Stechen. Die Produktion kommt perfekt fett, eben genau
im Morrisound'schen Machwerk daher, wie es eben
Florida-Death Metal-Produktionen auf sich haben,
einfach perfekt. Heute übernachte ich in meinem
Schlachthaus, ich feiere 'ne Party. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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BLACK DIAMONDS - Once Upon A Time AOR Heaven/Non Stop
Music Nach vier langen Jahren kommt nun das
neue Album "Once Upon A Time" der Black Diamonds, die
sich nach der grandiosen letzten Scheibe "Perfect Sin"
die Messlatte selbst extrem hochgelegt haben. Vorweg
kann ich gleich sagen, auch diesmal ist den
sympathischen Jungs aus dem St. Galler Rheintal ein
absolutes Meisterwerk geglückt. Wie schon auf der
letzten Platte gibt es auch hier wieder astreinen Hard
Rock, der tief in den 80er Jahren verwurzelt ist, nur
muss man sagen, dass die Band noch einen Zacken
professioneller und abgeklärter wirkt als zuvor. Dem
Sound, wie schon der Vorgänger von Tobias Lindell
abgemischt, tut das unüberhörbar gut. Bereits der Opener
"The Ghost And The Shadow" kommt druckvoll aus den
Boxen, bevor dann mit "Love Stick Love" zum ersten Mal
die Diamonds-Party gestartet wird. "Romeo & Juliet", das
grandiose "Pieces Of A Broken Dream", das in bester
D.A.D-Manier rockende "Thrillride" und "Vampires Of The
Night", um nur einige zu nennen, setzen diese dann
unaufhaltsam fort. Mit "Love Lies Loneliness" gibt es
dann sogar noch einen Song des längst vergriffenen
Debuts "First Strike", natürlich in neuem Soundgewand,
zu hören. Insgesamt muss man sagen, dass "Once Upon A
Time" ein perfektes Rockalbum geworden ist, um den Hörer
in gute Laune zu versetzen und rundum für Partystimmung
zu sorgen. Nicht, dass man die Black Diamonds nur darauf
limitieren sollte, aber letztendlich geht es bei guter
Rockmusik doch genau darum. Eine CD in die Anlage legen
und die Alltagssorgen und den ganzen Stress für eine
gewisse Zeit einfach hinter sich lassen - und dafür ist
"Once Upon A Time" bestens geeignet. Überhaupt muss man
sagen, dass es heutzutage wenige Bands gibt, die den
Hard Rock der 80er so authentisch, lässig und einfach
grossartig spielen, wie es die Black Diamonds tun und
uns wieder einmal mit einem grandiosen Album versorgen.
Bitte mehr davon! Sascha Sch.
Punkte:
9.5 von 10
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NIGHT RANGER – Don’t Let Up Frontiers
Records/Musikvertrieb Das Debütalbum «Dawn
Patrol» der Amis wird in meinen Augen immer zu den ganz
grossen Momenten des Hardrocks gehören. Das
Zusammenspiel damals zwischen den beiden Gitarristen
Brad Gillis und Jeff Watson sucht noch heute
Seinesgleichen und alleine die solistisches Darbietung bei
«Don't Tell Me You Love Me» muss zuerst einmal getoppt
werden. Meine Meinung, dass «Dawn Patrol» nie mehr
übertrumpft werden kann, muss ich beim Hören von «Don't
Let Up» überdenken. Auch wenn es kein zweites «Don't
Tell Me You Love Me», «Sing Me Away» oder «Night Ranger»
zu hören gibt, so ist die Hitdichte auf «Don't Let Up»
schwer zu überbieten. Was sich mit den beiden letzten
Werken «High Road» (Studioalbum) und «35 Years And A
Night In Chicago» (Livealbum) andeutete, wird nun auf
«Don't Let Up» umgesetzt. Mit einer ungeheuren
Spielfreude und viel Spass in den Backen rocken sich
Jack Blades (Gesang, Bass), Brad Gillis (Gitarre), Keri
Kelly (Gitarre), Kelly Keagy (Drums) und Eric Levy
(Keyboards) durch die elf Songs. Speziell das
Gitarrenduo Gillis/Kelly hat den Ansatz, gleich gut zu
sein wie damals Gillis/Watson. Auch wenn Joel Hoekstra
(heute Whitesnake) und Reb Beach (heute Winger und
Whitesnake) damals gute Gitarristen bei Night Ranger
waren, dieses Flair von Gillis/Watson konnten sie
zusammen mit Brad nicht aufbauen. Dann sind es wieder
diese Mitsinghymnen wie «Truth», welche dem neuen Album
die besondere Note verleihen. Zwischen rockigen,
balladesken und bluesigen Momenten wechseln sich die
Songs ab und beweisen, dass die Herrschaften ihr
Handwerk verstehen. Dabei treten die Herren auch Arsch
und lassen in «Say What You Want» die Handbremse los,
oder rocken die Bude mit «Comfort Me». Tja was ist es
nun geworden, dieses «Don't Let Up»? Besser, gleich gut
oder schlechter als «Dawn Patrol»? Schlechter bestimmt
nicht, gleich gut auf jeden Fall, besser aber nicht, da
die Einzelhits nicht in der Anzahl vorhanden sind, wie
auf «Dawn Patrol». Aber! Night Ranger haben ein Album
veröffentlicht, das vor Lebensfreude strotzt und Laune
macht. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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DARKEST HOUR - Godless Prophets & The Migrant
Flora Southern Lord Wow, wow, wow, was
für eine geile Brutal/Thrash Metal-Scheibe kommt denn mit
"Godless Prophets & The Migrant Flora" ins Haus
geschneit? Darkest Hour wurden bereits 1995 in der
Hauptstadt der Vereinigten Staaten gegründet und
präsentieren mit besagtem Werk bereits deren neunten Output.
Wow, Brutal/Thrash in der goilsten, existierenden Form
wird hier uns geboten. John (Vocals) und Mike (Guitars)
sind die einzig verbliebenen Urmitglieder und haben mit
Michael (Guitars), Aaron (Bass) und Travis (Drums) die
perfekten Members gefunden. John screamt, shoutet und
singt in besagter Manier durch die zwölf Songs, die sich
bangend und moshend nahtlos ineinenander und
aneinander reihen. Mike und Michael thrashen und coren
sowas von treibend durch die Songs, erinnert mich jetzt
spontan an Chimaira, natürlich in positivem Sinne, nur
um den Song "Those Who Survived" hervor zu heben. Aber
auch die melodiösen Soli kommen dabei nie zu kurz,
lockern stets die powernden Elemente auf, um sogleich
wieder die Hammer-Metal-Axt hervor zu holen und weiter
gehts im Takt. Stakkato & Doublebass-Gewitter donnern
hier einfach sowas von goil durch die geheiligten
Gehörgänge eines jeden Thrashers. Travis und Aaron
grooven einfach perfekt miteinander, das Drum- und
Basspiel harmoniert und powert das D.C.-Quintett einfach
nur goil vorwärts und haben mit "Godless Prophets & The
Migrant Flora" einfach eine sauber produzierte, goil
powernde Hammer-Brutal-Thrash-Scheibe abgeliefert.
Interessant ist auch das Cover-Artwork, welches nicht
unbedingt auf besagte Stilrichtung hinweist, ebenso der
Schriftzug. Beiseite lassen, Hörprobe riskieren und beim
Headbangen einfach gucken, dass man dann den CD-Player
nicht gleich im Derwisch-Modus zu Boden knallt! Ach ja,
wer sich die Band live reinziehen möchte, der muss zu
unseren Nachbarn à la Germany, Austria oder France
ausweichen. Schade, denn diese Band hat seit der Gründung
stets den Nerv der Zeit getroffen. Leopold
Punkte:
9.3 von 10
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ECLIPSE - Monumentum Frontiers Music/Musikvertrieb
Die Schweden Eclipse wandern momentan auf einer
Erfolgswelle. Ihr Hard Rock trifft den Zeitgeist der
Fans und ist zu vergleichen mit Treat oder WigWam, ja
man kann fast sagen, dass es eine Schnittmenge aus
diesen beiden Truppen ist. Kerniger Hard Rock mit einer
famosen Stimme (Erik Mårtensson) und fetten
Gitarrenparts (Erik und Magnus Henriksson) plus einer
treibenden Rhythmusmaschine (Philip Crusner und Magnus
Ulfstedt) beherrschen das Bild und lassen "Monumentum"
schon jetzt zu einer der grossen Scheiben aus dem Jahre
2017 werden. Lieder wie "Never Look Back" haben dieses
Positive, Arschtretende und Packende, welches den Hörer,
sofern er nicht taub ist, nicht mehr loslässt. Neben dem
handwerklich passenden Zusammenspiel sind es die
Harmonien, Melodien und Refrains, die sofort ins Ohr und
die Beine gehen. Altbacken klingt das Ganze zu keiner
Zeit, dafür sind Lieder wie "Killing Me" zu stark auf
den Zeitgeist zugeschnitten, ohne dabei die Wurzel aus
den 80er-Jahren vermissen zu lassen. Als
Anspieltipps empfehle ich euch "Born To Lead" und "No
Way Back" welche das Album am besten repräsentieren.
Eclipse-Fans können hier bedenkenlos zugreifen. Hard
Rock-Fans auch, und wer bis jetzt noch nie in den Genuss
von Eclipse gekommen ist, sollte hier unbedingt ein Ohr
voll nehmen. Auch wenn das sehr hohe Level nicht durchs ganze
Album gehalten werden kann, sprechen wir hier über ein
in allen Belangen fantastisches Werk, und ich bin mir
sicher, je nach Stimmung findet der eine oder andere
Track schneller den Zugang ins Herz des Hörers.
Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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MAJESTY - Rebels NoiseArt Records/Universal
Die deutschen True-Metaller Majesty halten ihren Sound
auch auf dem neuen Album auf sehr hohem Niveau. Konnten
bereits die Vorgängeralben überzeugen, lassen sie auf
"Rebels" nichts anbrennen. Dabei könnte man meinen, dass
dem True Metal irgendwann die zündenden Ideen ausgehen.
Nicht so bei Majesty! Die Deutschen haben ihre eigene
Nische gefunden, in der sie eigenständig klingen und
doch eine Prise Manowar und HammerFall zulassen. So
könnten die Chöre diesmal von den Schweden stammen.
Lieder wie das zum Headbangen stampfende "Rebels Of Our
Time", das leicht poppige "Heroes In The Night", das
schnelle "Fireheart" oder die epische Halbballade
"Across The Lightning" überzeugen für sich. Dazu kommt
ein Unterhaltungswert, ohne dabei ins peinliche
abzudriften. Majesty klingen gelöst und müssen definitiv
niemanden mehr etwas beweisen. Diese Lockerheit trägt
dazu bei, dass die elf Lieder bis zur letzten Note
unterhalten können. Dazu kommt die Stimme von Mastermind
Tarek, welche sich angenehm in die Hörgänge frisst. Man
könnte jetzt vom bisher besten Majesty-Album sprechen.
Diese Bezeichnung würde aber den Vorgängern nicht
gerecht, und so darf sich der Homo metallicus veritas
(der True Metaller) über ein weiteres hochwertiges
Genre-Album freuen. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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HYPNOS - The Whitecrow Einheit Produktionen
Es gibt Bands, die einfach faszinieren,
aber deren Faszination Dritten gegenüber nur schwer zu
erklären ist. Die Tschechen von Hypnos tauchen auf
meiner persönlichen Liste dazu ziemlich weit oben auf,
denn ihr 2012er-Werk "Heretic Commando" hat mich damals
wüst weggeblasen und wird auch heutzutage immer wieder
gerne mal aufgelegt. Und auch der (endlich!) vorliegende
Nachfolger "The Whitecrow" ist einmal mehr extreme,
reduzierte Klangkunst auf eigenständigem und etwas
modernerem, aber immer noch erdigem Grund geworden. Und
auch wenn sich der Wechsel von "Heretic Commando" zu
"The Whitecrow" für mich momentan noch ähnlich harsch
anfühlt wie Dissection's "Storm Of The Light's Bane" zur
"Maha Kali"-Single, bin ich von Hypnos nach wie vor
fasziniert. Habe das Album aber auch erst zwanzigmal
gehört. Egal. Sie verbinden ein saugendes, forderndes
Element mit prägnantem Bassspiel, auf den ersten
Hinhörer unaufgeregt wirkenden aber immer speziellen,
variablen Killerriffs und einer intensiven, höchst
abwechslungsreichen Gesamtatmosphäre. Und vor allem der
angenehm aus dem Rahmen fallende Longtrack "Too Dark To
Shine, Too Young To Die" unterstreicht in seiner
schwelgerischen Ausstrahlung die pure Coolness dieser
Platte. Ich hoffe mein Geschwurbel kann man verstehen,
denn Hypnos sind für mich zu eindringlich und zu
abwechslungsreich, um mit schlichten, mechanischen
Worten beschrieben zu werden. Aber wer wie ich ebenfalls
Alben wie "Reinkaos", "Come, Reap" oder "Iron Will" mit
dem Gefühl "!HellFuckYeah!" verbindet, wird hoffentlich
mit "The Whitecrow" ähnlich verwöhnt werden. Ich wünsche
es mir so sehr. Coole Band, cooles Artwork, tolle Ideen
an allen Fronten, fick den Mainstream mit Stil, totale
Kaufempfehlung! Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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DOUBLE CRUSH SYNDROME - Die For Rock'n'Roll
Arising Empire/Warner In regelmässigen Abständen
taucht der Name Andy Brings in der Szene wieder auf,
wobei er eigentlich nie wirklich weg war. Es ist zwar
schon ein paar Jahre her, aber nach wie vor wird sein
Name mit Sodom assoziert, deren Gitarrist er war. Mit
dem damaligen Trash Metal hat der Mann aber schon lange
nichts mehr am Hut. Seit ungefähr einem
Vierteljahrhundert widmet er sich dem straighten Kick
Ass Rock'n'Roll. Nach Powergod, The Traceelords und
Soloaktivitäten ist Double Crush Syndrome nun sein neues
Betätigungsfeld. Die Truppe veröffentlichte vor drei
Jahren bereits eine Eigenpressung und steht jetzt mit
dem ersten offizellen Album auf der Matte. Musikalisch
hat Andy seine Nische schon längst gefunden und
unterlässt glücklicherweise irgendwelche diesbezüglichen
Experimente. Nebst dem obligaten, bereits erwähnten Kick
Ass Rock'n'Roll bekennt das Trio ebenfalls ihre
Vorlieben für dreckigen Punk, integriert aber auch
gezielt Popanspielungen. Zusammen mit eingängigen,
einfach aber effektiv strukturierten Melodien, lauten
Gitarren und vielen sing-a-long Refrains bleiben kaum
mehr Wünsche offen. Vor allem der Titeltrack "Die For
Rock'n'Roll" ist ein Paradebeispiel eines klassischen
Ohrwurmsongs. Aber auch der Rest der vierzehn Tracks
weiss praktisch durchs Band zu begeistern. Nach eigener
Auskunft bewegen sich Double Crush Syndrome in der
Tradition von Bands wie Ramones, Kiss, Skid Row,
Motörhead oder Mötley Crüe, ohne es darauf anzulegen,
wie diese zu klingen. Klingt gut, bringt es aber auf den
Punkt, da es der Formation an Eigenständigkeit
keinesfalls mangelt. Es bleibt zu hoffen, dass dem
Gitarristen, Sänger, Songwriter und Produzenten mit DCS
eine Band ein längerer Durchhaltewillen gegönnt ist als
in der Vergangenheit. An der Qualität kann es jedenfalls
nicht scheitern. Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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PALLBEARER - Heartless Nuclear Blast/Warner
Die Doomster aus Little Rock, Arkansas, entwickeln sich
immer mehr zu Meistern der ganz grossen Töne,
dementsprechend schwierig sind ihre Klangmonumente in
Worte zu fassen, denn diese aussergewöhnliche Truppe hat
viele Gesichter. Doom Metal sehr epischer Prägung bietet
lediglich das solide Fundament für das musikalische
Schaffen von Pallbearer, worauf das Quartett dann
beeindruckende Kathedralen errichtet, deren hohe Gewölbe
erfüllt sind von sanften Melodien, spürbarer Melancholie
und in Töne gefasstem Weltschmerz. Nicht selten fühlt
man sich dadurch an die besten Momente von Pink Floyd
erinnert, aber um den Zuhörer nicht allzu sanft
einzulullen, sorgen gezielt eingestreute Tool-Anleihen
und brachiale Crowbar-Stilzitate für die notwendige
Härte, "Dancing In Madness" sei hier mal als
exemplarisches Beispiel hierfür erwähnt. Was sehr sanft
und instrumental beginnt, wächst langsam aber stetig zu
einem tonnenschweren, wüsten Sludgemonster heran, um
schlussendlich wieder die Kurve zu kriegen und in
bandtypische Klänge zu münden. Diese Vorgehensweise, das
Überraschungsmoment der unvermittelt eingesetzten
stilistischen Vielfalt, wird in den ersten sechs Tracks
konsequent angewendet. Egal, wie eine Nummer beginnt,
man weiss nie, welche unerwartete Wendung sie plötzlich
nehmen mag und schon gar nicht, wie sie endet. Und wenn
ein Song dann vom Arrangement her etwas gradliniger ist,
so wie die erste Hälfte des Titeltracks, dann sorgt das
vertrackte rhythmische Grundgerüst für die notwendige,
geforderte Aufmerksamkeit, und einem wird augenblicklich
klar, wieso die Band zuweilen als Progressive
Doom-Truppe bezeichnet wird. Ganz andere Töne werden
schliesslich am Ende des Albums angeschlagen. Mit dem
finalen "A Plea For Understanding" findet das Album
einen zwar elegischen, aber doch versöhnlichen
Abschluss, ein berührendes Stück vertonter Melancholie,
das dennoch einen schwachen Hoffnungsschimmer
durchsickern lässt. Dieser Song ist nicht weniger als
ein wunderschönes Stück Musik, das in der richtigen
Stimmung angehört manch hartgesottenen Metaller eine
Träne verdrücken lassen dürfte. Wirklich beeindruckende
Scheibe, meine Herren! Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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WORMWOOD – Ghostlands – Wounds From A Bleeding Earth
Season Of Mist/Irascible Sehr interessant –
wollte ich eigentlich Wormwood und ihr (ausgezeichnet
produziertes) Debut einfach in die Black Metal-Ecke
schieben, so wurde ich nach und nach eines Besseren
belehrt. Nicht nur, dass die guten Herren aus Schweden
sehr viel Melodie und Abwechslung in die Songs gepackt
haben, nein, auch leisere Töne wie akustische
Zwischenspiele (nicht unähnlich wie November’s Doom),
klarer, aber unaufdringlicher Frauengesang sowie
mehrstimmiges Gegrowle (!) mit cleanen Vocals (!!) haben
ihren verdienten Raum innerhalb des Musikgefüges. Ich
muss ehrlich zugeben: Debuts, die so gut und vielfältig
produziert worden sind, dermassen individuell
daherkommen, aber immer eine deutliche Richtlinie
beinhalten und man die Growls durchaus deutlich
verstehen kann (!!!), sind einfach viel zu selten. Da
darf man auch gerne mal ein schwarzes Tränchen
verdrücken ob all dem Herzblut, das offenbar in die
Entstehung von „Ghostlands – Wounds From A Bleeding
Earth“ gesteckt worden ist. Klar, man könnte bemängeln,
dass zwischendurch die Angelegenheit etwas gar arg in
Richtung Geprügel ausartet – interessanterweise ist das
aber (aus meiner Sicht) kein Minuspunkt, weil die
Angelegenheit eben sauber und deutlich trennend
durchgezogen worden ist. Man weiss immer, wo man steht,
kann die Strukturen deutlich erkennen. Dass man eben
nicht ‚nur‘ melodischer Black Metal spielt, wie ihn
beispielsweise Mörk Gryning so exzellent dargeboten
haben, sondern auch Folk-Elemente (richtig gelesen) wie
beispielsweise Geigen integriert hat (mit deutlicher
Abhebung gegenüber den anderen Sounds), das macht die
Sache noch spannender. Wer auch nur im Entferntesten was
mit Black Metal anzufangen weiss, der eben melodisch und
vielseitig daherkommt, der sollte sich unbedingt das
Debut von Wormwood reinziehen. Prädikat: Extrem
empfehlenswert! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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EPHEDRA - Can'- Ka No Rey Argonauta Records
Sie haben sich genügend Zeit gelassen, die Jungs aus
Zofingen, aber nach dreieinhalb Jahren Wartezeit ist er
endlich da, der Nachfolger des selbstbetitelten Debuts
aus dem Jahr 2013. Und auch wenn sie auf dem damals
eingeschlagenen Weg geblieben sind, gibt es diesmal doch
ein paar kleinere Überraschungen. Es bedarf doch eines
grossen Einfallsreichtums, wenn man instrumentalen
Stoner Rock auf einem für den Hörer interessanten Level
halten will, und Ephedra haben diesem Umstand auf
zweierlei Weise Rechnung getragen. Zuerst haben sie es
mit der Hinzunahme eines Sängers versucht, was anfangs
auch wirklich gut klappte, aber leider führten
zunehmende Gig-Anfragen, gepaart mit der hohen
beruflichen Belastung, zu wachsenden
Planungsschwierigkeiten, was ihn schlussendlich wieder
zum Ausstieg bewog. Somit kam Plan B zum Zuge. Die
bereits auf Gesang getrimmten Tracks wurden flugs
umarrangiert, und schon zeigt sich das Quartett um einen
ganzen Zacken gereifter und experimentierfreudiger. Die
Arschtritt-Riffs sind natürlich genauso geblieben wie
die fiebrigen Soli, und die Rhythmusmaschine pumpt immer
noch erbarmungslos wie eh und je nach vorne, aber
irgendwie haben die Songs jetzt mehr Tiefgang und sind
in ihrer Klangvielfalt abwechslungsreicher geworden.
Teilweise riskieren die vier Musiker sogar kurze
Ausflüge in die Sphären des Heavy Psych und fügen so dem
Ephedra-Sound noch eine weitere angenehme Facette hinzu.
So ein Fall ist beispielsweise der Opener "Vicious
Circle", der sich in seiner zunächst sehr ruhigen und
düsteren Gangart vorzüglich als Outro für einen
Zombie-Apokalypse-Streifen der Marke "28 Days Later"
eignen würde, zumal der Track mit der Zeit stetig wächst
und mächtig Fahrt annimmt. Weiteren Überraschungseiern
wie "Metamorphosis Calypso", dem schon fast meditativen
"Coco Mango Soup" und der extrem geilen Southern
Rock-Verneigung "Southern Love" stehen natürlich mehr
als genügend bandtypische Brecher zu Seite, so dass das
Album zu keinem Augenblick nicht einmal annähernd in ein
Energietief gerät. Das eh schon starke Debut konnte die
Truppe zwar nicht toppen, aber "Can'- Ka No Rey" ist
seinem älteren Brüder zweifelsfrei ebenbürtig, und schon
das alleine nenne ich eine reife Leistung. Mirko
B.
Punkte:
9.0 von 10
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20DARK SEVEN - Momentum Metalapolis
Records/Phonag Die zweite Scheibe des
ehemaligen Brainstorm- und Pump-Sängers Marcus Jürgens
muss beweisen, dass meine Begeisterung für das erste
Werke keine Eintagsfliege ist. Doch schon mit dem Opener
"Stranger Than Fiction" beweist der Fünfer, dass sie
noch eine Schippe drauflegen können. 20DarkSeven haben
sich ihre eigene Nische gebuddelt und klingen so gar
nicht deutsch, sondern eher nach den USA und zeigen
offen, dass "Stranger Than Fiction" auch ein verdammt
guter Black Label Society-Track sein könnte. Ich bin mir
sicher, dass Zakk Wylde sich in seine dicken Eier
beisst, "Stranger Than Fiction" nicht selber geschrieben
zu haben. Es groovt ohne Ende, die Gitarren kommen einem
Killer-Riff-Kommando gleich und Marcus singt bravourös.
Etwas melodischer geht es mit dem folgenden "Falling
Away" weiter, das aber erneut von der starken
Gitarrenarbeit lebt und der treibenden Rhythmussektion.
Erklangen die Refrains auf dem Debütalbum noch sperrig,
gehen sie auf "Momentum" schneller ins Ohr, was
den Tracks in meinen Augen viel besser zu Gesicht steht.
Und würden Dokken heute solche Songs schreiben wie
"Falling Away", dürfte die Ami-Band sehr stolz auf sich
sein. Fett auch das Eröffnungsriff von "Shadows On The
Sun", das locker in den 80er-Jahren für Furore
gesorgt und den Helden Jake E. Lee, George Lynch und Andy
Timmons gut zu Gesicht gestanden hätte. Das Gute an
20DarkSeven ist, dass die Jungs sehr gut mit der Dynamik
arbeiten, dabei auch balladeske Momente einbauen, aber
immer wieder einem roten Faden folgen und sich nicht in
technische Spielereien verstricken. So wird die Ballade
"Heaven In Black", durch den fetten Rocktrack "Coming
Home" abgelöst und zeigt die Truppe von ihrer
facettenreichen Seite. "Shotgun Heart" klingt nach
Victory, hat aber, wie alle Lieder, diesen
20DarkSeven-Groove, den die Truppe so einzigartig macht.
Mit "Through Hell And Back" klingt ein Album aus, das
sofort begeistert, bei dem man aber mit jedem Hören
wieder Neues entdeckt. So muss Hard Rock oder Metal im
21. Jahrhundert klingen. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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MORTA SKULD - Wounds Deeper Than Time
Peaceville Records/Irascible
M-O-R-T-A-S-K-U-L-D ... Hellyeah, sind die einfach noch
goiler als goil. Ekstase? Hell yes! Ihr sechster Output "Wounds
Deeper Than Time", einfach nur zu hammermässig! Eine
Zeremonie des dunklen Todesmetalls, so wie ich dem nun
mal huldige und liebe. Nur schon der Opener "Breathe In
The Black" lässt mein Haupt im Kreise drehen, wie von
Geisterhand geführt. Da folgt ein Nackenbrecher nach dem
anderen, gnadenlos, thrashig, deathig, growlend, aber
auch wieder mit melodiösen Arpeggi und Soli untermalt,
mit überraschenden Breaks und Ideen versetzt. Morta
Skuld ist Morta Skuld. Punkt. Death Metal-Jünger sollten
schleunigst in den nächsten Metal-Tempel pilgern und
sich das Teilchen einfach sichern, ein Must! "Wounds
Deeper Than Time", mit einem zeitlosen, genialen Artwork
und neun demonischen Tracks bestückt. Geile, fette und
klare Produktion, alle Songs ziehen sich nahtlos in
besagtem roten Faden durch dieses Meisterwerk. Kann
wahrlich alle Songs als Highlights erwähnen. Soll ich?
O.K., here we go ... "Breathe In The Black", "Hating
Life", "My Weakness", "Against The Origin", "In
Judgement", "Wounds Deeper Than Time", "Scars Within",
"Devour Chaos" und "Becoming One Flesh"... Ja, ich bin
wieder im Schlachthof, denn mit Morta Skuld werde ich zu
einem derer Jünger, I'm becoming one flesh. Danke,
Scott, Dave, Eric und AJ, danke, Wisconsin & Milwaukee,
thanx M-O-R-T-A-S-K-U-L-D! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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EMERALD - Reckoning Day Pure Steel
Records/Musikvertrieb Mit einem Hammerschlag
melden sich unsere Fribourger Emerald nach fünf Jahren
zurück. Das Warten und alles Hin- und Her in der
Bandbesetzung ist vergessen, denn "Reckoning Day" killt!
Das ist nicht selbstverständlich, denn nach dem Absprung
von Sänger Thomas Winkler zu GloryHammer musste erst ein
neuer Frontmann gesucht werden. Diesen fanden Emerald in
Ex-Omen- und Aska-Sänger George Call. Nach nur zwei
Jahren endete die schweizerisch-amerikanische
Zusammenarbeit in aller Freundschaft. Auf "Reckoning
Day" ist Call jetzt dennoch mit "Evolution In Reverse",
"Through The Storm" und "End Of The World" gleich
dreifach vertreten. Die restlichen zwölf Lieder
(eigentlich minus zwei Instrumentals oder Prologe)
wurden durch seinen Nachfolger Mace Mitchell
eingesungen. Dieser ist nicht nur ein würdiger Ersatz
für seine fast schon legendären Vorgänger (nicht zu
vergessen Ur-Emerald-Shouter Jvo Julmy), sondern gibt
den bereits eh schon starken Liedern das nötige Etwas.
Emerald klingen 2017 knackig, eingängig und spielen mit
einer gesunden Härte. Mit "Only The Reaper Wins" gelingt
bereits ein Start nach Mass, bevor "Black Pyramid"
zuerst Tempo raus nimmt und dann "maidenesk" nach vorne
walzt. "Horn Up" entwickelt sich wenig später zur
grossen Hymne, während die Ballade "Beyond Forever" Ruhe
ins Album reinbringt. "Reckoning Day" glänzt aber nicht
nur mit losen Liedern, sondern beinhaltet mit "The
Burgundian Wars" ein siebenteiliges Konzept-Werk.
Dieses wollte sich mir zuerst nicht recht erschliessen,
wächst aber von Mal zu Mal. Eigentlich gilt dies aber
für das ganze Album. Wer "Reckoning Day" ein wenig Zeit
lässt, erhält ein tolles eidgenössisches Heavy
Metal-Album, welches die internationale Konkurrenz nicht zu
scheuen braucht. Wie gesagt: Das Warten hat sich gelohnt
- und wie! Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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PERSEFONE - Aathma ViciSolum Productions
Eins ist klar, hier wird auf sehr hohem Niveau
musiziert. Gesamthaft gesehen spielen die Herren
anspruchsvollen Prog Metal. Der Gesang pendelt zwischen
Agressiven Shouts und melancholischen Parts. Auch stark
wie sich bei den vielen Doublebass-Drums und harten
Gitarren die Synthies gekonnt in Szene setzen und auch
immer im Vordergrund stehen, genau wie die anderen
Instrumente. Das zieht sich so durch fast alle Tracks
hindurch. Ganz stark find ich all die vielen Breaks,
Stakkato-Drums und Gitarren und die einmaligen Rhythmen,
extrem tight knallt das Ganze aus den Boxen. Hier sind
wirklich Präzisionsmusiker am Werk. Auch toll die Up
tempo-Verschnaufpause in Form vom sehr ruhigen "Cosmic
Walkers" ein instrumentaler Klavier- und Synthie-Song.
Sonst erinnern die Pfeilschnellen Gitarren schon mal
technisch an Metalcore. Mit "Vacuum" folgt dann der
zweite ruhige Instrumental Song, bevor es dann wieder Up
Tempo weitergeht. Hört euch mal den geilen Part an bei
"Stillness Is Timeless" bei Minute 1, einfach Hammer.
Auch die Rhythmik bei "Universal Oneness" ist
schlichtweg genial. Oder das spannend aufgebaute
"Spiritual Bliss", beginnt sehr düster und ruhig, geht
dann in einen schönen Gesangspart, nimmt dann ordentlich
Fahrt auf und endet mit einem sehr coolen Klavierpart.
Mit "Many Of One" findet das lebendige, wilde und
aggressive Werk einen wunderschönen, ruhigen
Klavierschluss mit weiblicher Stimme, wunderschön. Die
Vielseitigkeit von "Aathma" ist beeindruckend, hier wird
wirklich Prog Metal auf sehr hohem Niveau geboten, sehr
starkes Album. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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STAMINA - System Of Power Pride & Joy Music
Auch mit ihrem vierten Werk tummeln sich die
Italiener um Mastermind und Gitarrist Luca Sellito in
Prog Metal-Gefilden der Konsorten Sympony X, Malmsteen,
Dream Theater, Angra und Royal Hunt. Das zieht sich so
durch alle zehn Songs hindurch. Angefangen bei Opener
"Holding On", das mit fetten Keys startet und dann mit
treibenden Gitarren fortfährt, ganz in Malmsteen- und
Royal Hunt-Manier. Sofort fällt die klare Stimme von
Sänger Alessandro Granato auf. Gute Wahl von Sellito,
sich diesen tollen Shouter zu angeln, der es versteht,
mit viel Gefühl zu singen. Auch beim etwas härteren
""Must Be Blind" behält Granato seine melodiöse Seite
bei, klasse gesungen. Oder das kompakte "One In A
Million" besser kann man solche Songs nicht singen, hier
stimme einfach alles, das Riffing, die Gesangsmelodie
und das Gitarre / Key-Verhältnis. Dazu tighte Drums und
starke Chore, Hammersong. Dem entgegen steht die Ballade
"Undergo", die mit wunderschönen Flötenklängen startet
und dann von Granatos Stimme getragen wird mit viel
Gefühl. Im Refrain wandelt sich das Ganze zu einer
Powerballade mit tollem Gitarrensolo. "Love Was Neve
Meant To Be" hat dann einen gut erkennbaren Royal
Hunt-Einschlag und gehört definitiv zu den Highlights
dieses Rundlings. Stamina überzeugen hier mit einem sehr
variablen Album, das lebt von Breaks, gewaltigen Chören,
tollen Gesangsmelodien und alles super instrumental
gespielt aus einem Guss. Dies müsste eigentlich reichen,
um allen Freunden obengenannter Bands zu gefallen.
Unbedingt anchecken, Stamina sind eine wirklich
hervorragende Kapelle. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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DANKO JONES - Wild Cat AFM Records / Musikvertrieb
Was sich vor genau zwei Jahren auf "Fire Music"
ankündigte, wird jetzt auf "Wild Cat" konsequent
fortgesetzt. Die Riesensensation gleich zu Beginn: Rich
Knox, der Drummer, der schon auf dem Vorgängeralbum zu
hören war, sitzt immer noch auf dem Drumhocker! Was ist
da los? Bahnt sich da bezogen auf den Drummer etwa sowas
wie ein stabiles Line Up bei Danko Jones an? OK, lassen
wir mal diese sarkastischen Sticheleien und befassen wir
uns mit der Musik. Gleich die ersten zwei Songs hauen
richtig schön heftig und direkt in die Fresse, danach
flacht aber die Hochstimmung mit der gar vorhersehbaren
Happy-Punk-Nummer "Going Out Tonight", der schon fast
obligatorischen Thin Lizzy-Hommage "You Are My Woman"
und dem tralala-lastigen "Do This Every Night" etwas ab.
In der Folge fangen sich die Jungs aber wieder und
bieten vom Titelsong selbst mal abgesehen bestes Danko
Jones-Kraftfutter, auch wenn sich das Trio inzwischen
oft selbst zitiert. Mal höre ich hier einen Schuss
"Forget My Name", da einen Tick "Let's Get Undressed",
und die Aufzählung liesse sich noch beliebig fortsetzen.
Aber was soll's, Kick Ass-Rock'n'Roll ist nun mal eine
sehr traditionsbewusste Musikrichtung, welche nur sehr
wenig Innovation und praktisch keine Experimente
zulässt, es sei denn, man will alte und treue Fans sehr
schnell loswerden, und das ist definitiv nicht im Sinne
der kanadischen Schweinerocker. Das war's dann schon
Leute, ich mochte schon "Fire Music", und "Wild Cat" mag
ich noch einen Zacken mehr, weil die Band in sieben von
insgesamt elf Songs genau den dreckigen Rock'n'Roll
bietet, den ich von ihr erwarte. Und wenn mich gewisse
Songs dazu animieren, mehr zu trinken als wirklich
gesund oder vertretbar ist, dann sind sie einfach geil.
Prost ihr Säcke, lasst es krachen, hier ist der
Soundtrack dazu! Mirko B.
Punkte:
8.8 von 10
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EMMURE - Look At Yourself Sharptone Records/Warner
Emmure führen mit ihrem bereits siebten Longplayer,
der den Namen "Look At Yourself" trägt, Death
Metal-aromatisierten metallischen Hardcore ins Feld.
Viele werden sich jetzt vielleicht fragen, ob sich die
Band trotz der Line Up-Runderneuerung überhaupt
musikalisch weiterentwickeln konnte, denn das letzte
Album "Eternal Enemies" ist doch mancherorts stark als
"zu lasch" kritisiert worden. Frankie Palmeri wäre aber
nicht er selbst, wenn er dazu nicht im Stande wäre.
Vielleicht sind die Änderungen nicht in dem Ausmass, wie
es sich manche gerne wünschen, aber sie sind da.
Abgesehen von den Songs "Smokey" und "Russian Hotel
Aftermath" bleiben sich die Amis zwar weitestgehend
treu, komponieren aber in jederlei Hinsicht
detailverliebter, grooviger und hitlastiger als auf
ihrem letzten Werk. Frankie Palmeris Vision der Band und
das Talent von Josh Travis ergeben eine gute
Schnittmenge, die bei "Natural Born Killer" und "Call Me
Ninib" mit ihrer Mixtur aus simplem, eingängigem und
Breakdown-lastigem Metalcore sowie einem Schuss
Komplexität gut zu hören ist. "Look At Yourself" ist mit
dreizehn Nummern in 31 Minuten doch eher kurz geraten,
was aber bei der Vielzahl an Hits, wie etwa dem fast
schon melodischen "Ice Man Confessions", den derben
Krachern "Torch" und "Shinjuku Masterlord" sowie dem
finalen "Gucci Prison" vernachlässigt werden kann. Alles
in allem ist Emmure eine straighte und groovige Platte
gelungen, die an den richtigen Stellen zur Verbesserung
angesetzt hat. Fans der ersten zwei Alben können wohl
auch mit diesem Silberling nicht zurückerobert werden,
doch mit "Look At Yourself" ist der neuen Formation
sicherlich eines der besseren Alben in ihrer Diskografie
gelungen, das ausserdem fett abgemischt wurde.
Oliver H.
Punkte:
8.8 von 10
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NACHTGESCHREI – Tiefenrausch
Oblivion/Musikvertrieb Nachtgeschrei ist eine
mittelalterlich angehauchte Rock Band, die auch gerne
mal mit Folk Metal und anderen Genres liebäugelt. Die
Kombo erinnert stark an Saltatio Mortis, hat aber auch
Anleihen an Schandmaul und Subway To Sally mit dabei –
also sollten nun vor allem Fans der härteren
Mittelaltermusik die Ohren spitzen! Ich selbst habe
Nachtgeschrei erst mit dem letzten Album “Staub und
Schatten“ (2015) entdeckt und war völlig begeistert.
Entsprechend hoch sind denn auch die Erwartungen an den
neuen Silberling “Tiefenrausch“. Doch das Zittern hätte
ich mir sparen können – Nachtgeschrei liefern wiederum
eine starke Leistung ab! Was mir besonders gefällt an
dieser Kombo sind die durchwegs ansprechenden und
tiefgründigen Lyrics. Während so manche Band dieses
Genres mit lauen Klischees und ausgelutschten
Plattitüden daherkommt, greifen Nachtgeschrei weit
tiefer in die Kiste und produzieren mal amüsante
Wortspiele, mal anklagende Kritik und dann wieder
romantische Poesie ohne dabei im Kitsch stecken zu
bleiben. Mit dem Opener und Titeltrack “Tiefenrausch“
steht gleich einer der stärksten Tracks am Anfang des
Silberlings – ein wunderbar kraftvoller Song, gesungen
mit leidenschaftlicher Hingabe, geht er direkt unter die
Haut. Mit “Aus dem Licht“ folgt gleich ein weiterer
Höhepunkt und damit auch der rockigste Track der
Playlist. “Mal mich schwarz“ schlägt dann weit dunklere
Töne an und fühlt sich so auch in der Schwarzen Szene
pudelwohl. “Meilen unter Meilen“ überrascht dann mit
einem Intro aus Synthies das sich überraschend gut in
die Dynamik des Albums einfügt – dieser Effekt erinnert
stark an Subway to Sally. Mit “Zurück“ ist auch eine
wunderbar kraftvolle Ballade mit dabei, die mit
Akustikgitarre untermalt wird. Der Track “Beste Feinde“
hat ein richtig schönes Dudelsack Intro und einen
durchaus spannenden Text – eine Ode an die Feindschaft
die zeigt wie nahe Liebe und Hass doch manchmal liegen…
Der zweite Teil des Albums lässt dann leider etwas nach.
Die Lieder sind zwar allesamt gut, doch fehlt ihnen
irgendwie das Spezielle, das Unverwechselbare, das den
ersten Teil des Silberlings prägt… Fazit: Unbedingte
Kaufempfehlung für Fans von Bands wie Saltatio Mortis,
Schandmaul, In Extremo und Subway To Sally.
Nachtgeschrei macht wirklich Spass, ohne dabei jemals in
die Blödelstimmung von Mittelalterbands wie Feuerschwanz
abzudriften. Zwar gibt es neben den vielen Highlights
auch reichlich blosses Füllmaterial, aber im Grossen und
Ganzen ist “Tiefenrausch“ ein sehr gelungenes Album
geworden. Patricia H.
Punkte:
8.7 von 10
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ALDARIA - Land Of Light Pride & Joy Music
Auch wenn man nur einen flüchtigen Blick auf das Cover
von «Land Of Light», dem Debütwerk von Aldaria, das
unter der Ägide des norwegischen Gitarristen Frode Hovd
(Memorized Dreams) entstanden ist, wirft, dürfte klar
sein, wo die Reise stilistisch hingeht. In der Tat
entpuppt sich die Mucke als orchestral inszenierter
Power Metal in der Tradition von Avantasia und den alten
Helloween. Obwohl diese Ecke eigentlich durch die von
Tobi Sammet (Edguy) umgesetzte Vision seit 2001 markant
wie höchst erfolgreich belegt ist und höchstens noch
Arjen Lucassen's Ayreon sowie das Trans-Siberian
Orchestra wirklich auf Augenhöhe stehen, schickt sich
die nächste Allstar-Metal-Oper an, auch noch ein
Stückchen des immer kleiner werdenden Genre-Kuchens zu
gewinnen. Damit das was wird, respektive wahr genommen
wird, braucht es natürlich klingende Namen und davon
gibt es bei Aldaria einige: Roland Grapow (Mix, Guitar,
Masterplan), Rick Altzi (Vocals, Masterplan), Todd
Michael Hall (Vocals, Riot V), Jimmy Hedlund (Guitar,
Falconer), Uli Kusch (Drums, Ex-Helloween,
Ex-Masterplan) oder Mike LePond (Symphony X). Dazu
kommen noch einige nicht so bekannte Mitstreiter, die
sich jedoch allesamt locker auf dem gleichen
Qualitäts-Niveau einbringen. Das Resultat kann sich
durchaus hören lassen und gefällt vor allen durch das
kernige(re) Spiel von Frode Hovd und die zahlreichen wie
flinken Soli von Jimmy Hedlund. Dazu kommt, dass der
Gesang aller Beteiligten hier grundsätzlich natürlich
schon dem des grossen Bruders (Avantasia) ähnelt, aber
wem Tobi Sammets und Michael Kiskes Vibratos trotz der
unbestreitbar tollen Musik auf den Senkel gehen, wird
sich ziemlich schnell mit Aldaria anfreunden können.
Frode Hovd investierte für «Land Of Light» als
Songwriter und Produzent zwei Jahre seines Lebens und
überliess nichts dem Zufall. So überzeugt neben dem
stimmigen Cover von Stan W. Decker auch das Mastering
von Altmeister Jacob Hansen. Wer also eine schlüssige
Alternative oder Ergänzung zu Sammet & Co. sucht, wo
ausserdem und für einmal der selbstverständlich
grossartige Jorn Lande nicht vertreten ist, kann hier
blind zugreifen! Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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5RAND - Sacred Scared My Kingdom Music Das
Coverartwork zum Album "Sacred Scared" der Italiener
5Rand spiegelt eine morbide Version der Szene mit Adam
und Eva aus dem Garten Eden wieder. Skelett statt Baum,
menschliches Herz statt Apfel - schön gemacht. Bereits
der Opener "Behind The Doors Of Sin" nimmt ganz schön
Fahrt auf und zeigt ein erstes Mal eindrücklich die
rauchige Stimmgewalt von Frontfrau Julia Elenoir. Der
Vierer aus Rom drückt auch bei den weiteren Tracks
heftig ab und lässt den Schädel automatisch mitwippen.
Die Mixtur aus cleanem Gesang und Screamo sorgt für die
nötige Abwechslung und gibt den Songs eine Seele.
Italien ist ansonsten nicht gerade für hochkarätigen
Metal-Export bekannt, aber mit 5Rand hat das Land einen
echten Geheimtipp über die Grenzen geschickt. Thrash
Metal gepaart mit Death Metal und einer Prise Industrial
geben der Musik die Power, Härte und Geschwindigkeit,
die es für eine geile Metal-Platte braucht. Ihr
Debutalbum "Sacred Scared" wurde eigentlich bereits 2016
fertiggestellt, man entschied sich aber erst nach dem
Plattendeal bei My Kingdom Music den Silberling auch zu
veröffentlichen. Während zehn Tracks werden die
Trommelfelle mehr als gründlich massiert. Etwas speziell
ist der letzte Titel "Narcolepsycho (Silent Scream)",
der bis auf ein paar geschriene Worte, ein
psychedelisches Instrumental-Experimental ist. Alles in
allem kommt das Album aber druckvoll und mit jeder Menge
Energie daher. Oliver H.
Punkte:
8.6 von 10
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DIRTY WHITE BOYZ - Down And Dirty Escape Music/Non
Stop Music Als ich das Album der Dirty White Boyz
zum Rezensieren bekam, hatte ich kurz die Hoffnung auf
eine coole Sleaze Metal-Band. Als ich dann das Cover von
"Down And Dirty" betrachtete, erwartete ich dann 'noch
so eine Rotzrock-Band', die eh irgendwie alle gleich
klingen. Doch da habe ich mich gewaltig geirrt! Die
Dirty White Boyz bringen hier eine richtig geile
Mischung aus klassischem Hard Rock und AOR/Melodic Rock,
unverkennbar an die 70er und 80er angelehnt. Spontan
erinnert mich die Scheibe an die Russen von Red's Cool,
welche diese Stile auch so wunderbar vereinen. Aber erst
mal zu den Fakten: Ursprünglich als Solo-Projekt des
Sängers Tony Mitchell geplant, kamen mithilfe des Labels
die Gitarristen Paul Hume (Demon) und Jamie Crees sowie
Nigel Bailey am Bass und Demon-Drummer Neil Odgen dazu
und die Dirty White Boyz waren gegründet. Das Debutalbum
der Briten hat einiges zu bieten: zwölf
abwechslungsreiche Songs, mit denen es ganz sicher nicht
langweilig wird. Der Opener "All She Wrote" mit einem
ruhigen, sich steigernden Einstieg und einer tollen
Chorusmelodie verkörpert bereits diese tolle Mischung
aus Classic und Melodic Rock. "Ride With Angels" ist
eine Hammer 80er-Rockballade, wie sie im Buche steht und
definitiv ein Anspieltipp! Während es bei "Playin Dirty"
mit knackigem Riff rotziger wird, ist "Rise" ein
fantastischer Old School-Melodic-Rocksong. Auch "After
The Rain" hat's in sich und könnte mit diesem Refrain
locker als WASP-Ballade durchgehen. Dagegen rockt "All
In The Name Of Rock'n'Roll" mit einem geilen Riff à la
Thunder mit einem Hauch Quireboys. Besonders gefällt mir
Mitchell's leicht rauchiger Gesang, der immer wieder mal
an Blackie Lawless erinnert. Mitchell und Hume haben bei
der eigenhändigen Produktion ein gutes Gleichgewicht von
Gesang und Instrumenten erzielt, die Songs wirken zu
keiner Zeit überladen. Die ganze Scheibe klingt trotz
der Vielseitigkeit insgesamt homogen und hat einen
tollen Old School-Sound. Unbedingt reinhören (und am
besten auch kaufen) - es lohnt sich! Juliane E.
Punkte:
8.6 von 10
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LETTERS FROM THE FIRE - Worth The Pain Sand Hill
Records/Cargo Records Hierzu, also dem Bandnamen,
konnte ich mir zuerst überhaupt keinen Reim darauf
machen, was mich soundmässig erwarten wird.
Grundsätzlich auch kein Wunder, da die Truppe aus San
Francisco zwar schon vor einer Dekade von Gitarrist Mike
Keller gegründet wurde, ausserhalb der Staaten jedoch
nicht bekannt war. Auf dem Weg zum heutigen Zustand,
respektive dem aktuellen, sprich neuen Line-Up mit der
Hammer-Sängerin Alexa Kabazie kam 2009 erst mal die
Debütscheibe heraus, 2011 folgte eine Zusammenarbeit mit
Ben Moody (Mitbegründer von Evanescence), der für die
Produktion verantwortlich zeichnete, und schliesslich
gelang 2014 einer 5-Track EP und der darauf enthaltenen
Cover-Version des Beatles-Klassiker «Eleanor Rigby» ein
lokaler Achtungserfolg. Die Türe in die weite Welt wurde
aber erst jetzt mit der Verpflichtung von Alexa
vollzogen. Im ungefähren Soundgewand härterer Evanescene
(mehr) und Battle Beast ohne Keyboards (weniger)
zelebrieren Letters From The Fire modern produzierte
harte Rockmusik mit leichtem Gothic-Stich und erinnern
konkret am ehesten noch an Evergrey. Wenn die Härte
zurück gefahren wird und dabei schöne, schon fast sanfte
Melodien dank der wunderbaren und glasklaren Stimme von
Alexa heraus stechen, wird einem die Bandbreite dieser
interessanten Band bewusst. Teilweise kommen einem
hierzu auch Amaranthe in den Sinn, aber ohne deren viel
zu giftiger Keyboard-Sound und die Abteilung
Blastspeed-Songs. Ebenso stark sind auf «Worth The Pain»
die balladesken Momente bei «Bruised» und «At War», wo
die junge Sängerin mit leiseren Tunes brilliert.
Mitunter anhand des Songs «Control» lässt sich ausserdem
genüsslich debattieren, ob es nun mehr Rock oder gar
Metal ist. Eine Frage, die sich beim treibenden «Worth
The Pain» nicht stellt, wo es eher "modernmetallisch" zu
und her geht. Der Keyboardeinsatz ist dabei unvorhersehbar,
clever arrangiert und nie zu aufdringlich. Gegen Ende
der Scheibe glänzt mit der stimmigen "Halbballade"
«Scars» ein weiterer melodiöser Höhepunkt, der sofort
ins Ohr geht und hier sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit
Delain bei gleicher Stimmungslage auszumachen ist. Der
töfte Rausschmeisser «A Foot In The Grave» zeigt
schliesslich nochmals deutlich auf, welch enormer Gewinn
Alexa Kabazie für Letters From The Fire und wo die wahre
Stärke dieser coolen Band anzusiedeln ist.
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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MEMORIAM - For The Fallen Nuclear Blast/Warner
Die sich letztes Jahr wegen dem tragischen Tod von
Schlagzeuger Martin Kearns aufgelösten Bolt Thrower
haben mit Memoriam eine ziemlich potente
Quasi-Nachfolgeband erhalten. Die entsprechende
Legitimation dazu erhalten sie durch das Mitwirken von
Sänger Karl Willets und Ur-Drummer Andy Whale sowie
Benediction-Bassist Frank Healy und Ex-Cerebral
Fix-Gitarrist Scott Fairfax. Und die Kombination dieser
vier UK-Recken machen "For The Fallen" zu einer zwar
nostalgischen aber hörenswerten Lektion in Sachen old
school Insel-Death Metal. Und obwohl sie eine gewisse
Ähnlichkeit zu den verblichenen Bolt Thrower nicht
verstecken können (Riffwalzen, Einsätze, Willets' Organ,
Andy's Signatur-Powerdrumming!), brauchen sie sich
keineswegs hinter deren Erbe zu verstecken. Denn auch
Memoriam verstehen es innert 44 Minuten in "gewohnter"
Manier acht prächtigst groovende Kriegslieder zum Besten
zu geben und mich trotz der eigentlich deprimierenden
Thematik vollkommen glücklich zurück zu lassen. Coole
Sache. Karl's Stimme wurde dazu sehr direkt und ehrlich
aufgenommen, sein heiseres Skandieren wirkt dadurch
nochmals eine ganze Ecke eindringlicher und verbindet
sich grossartig mit der restlichen Instrumentierung.
Unter dem Strich brauchte ich ein paar Anläufe für
dieses "englische" Album, aber "For The Fallen" ist ein
echter Grower geworden, unbedingt antesten! Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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ONE DESIRE - One Desire Frontiers
Music/Musikvertrieb Erinnert sich noch jemand an
die vergessenen Hoffnungsträger Sturm Und Drang? Nach
zwei Alben war bei den Jungs der Ofen leider aus, und es
wurde nichts mit der nächsten Sensation. Sänger André
Linman hat nun eine neue Heimat bei One Desire gefunden.
Eine Truppe, die sich dem melodischen, leicht
melancholischen Hard Rock widmet und dabei verdammt gute
Songs veröffentlicht. Vergleicht man die Scheibe aber
mit Night Ranger oder 20DarkSeven, fehlt auf der einen
Seite der ungebremste Spassfaktor und auf der anderen
Seite der Schlag in die Fresse mit harten Riffs. Da sind
One Desire eher auf der aktuell angesagten Schiene, dass
man versucht, mit fetten Chören und teils Led
Zeppelin-liken Gitarrenparts einen Sound zu kreieren,
der die Jungen anspricht. "Apologize" ist ein
Paradebeispiel dafür. Nehmt einfach die Band Nelson und
verzaubert das Ganze mit ein bisschen mehr Härte ("Love
Injection"), und ihr wisst, was euch bei One Desire
erwartet. Schade, dass nicht alle Tracks wie "Whenever
I'm Dreaming" und "Buried Alive" klingen. Also, die
Debütscheibe von One Desire weist eine verdammt hohe
Qualität auf, coole Mucker, aber was passiert wenn dieses
leicht Depressive im Sound nicht mehr angesagt ist?
Sprich wie eigenständig bleibt der Vierer dann? Eine
grössere Portion Härte würde den Sound von One Desire
mit mehr Schmackes würzen. An den solistischen
Darbietungen liegt es nicht ("This Is Where The
Heartbreak Begins"), aber die Melodien sind immer
haarscharf dabei, ins Plüschige zu kippen. Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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THRASH BOMBZ - Master Of The Dead Iron Shield
Records/ Soulfood Wenn man sich das Cover der
neuen Scheibe der Italiener und dazu den Schriftzug
ihres Bandnamens Thrash Bombz anschaut, erwartet man
zuerst ein regelrechtes Underground-Gebolze. Doch schon
beim Opener "Condemnded To Kill Again" wird man direkt
eines Besseren belehrt. Auch wenn "Master Of The Dead"
erst ihr zweites, komplettes Album ist, klingen Thrash
Bombz erstaunlich reif und spielen einen recht
anspruchsvollen Thrash Metal. Nicht nur beim bereits
angesprochenen "Condemnded To Kill Again", sondern auch
bei den restlichen Songs wie beispielsweise "Evoking The
Ghost", "Curse Of The Priest", "Black Steel" oder "Taken
By Force" erkennt man immer wieder den unüberhörbaren
Einfluss der vor allem jungen Death Angel. Generell kann
man sagen, dass die Thrash Bombz sich eher am Thrash
Metal der Bay Area orientieren, denn auch Exodus haben
hier definitiv ihre Spuren hinterlassen. Ihr
spielerisches Können stellen die Jungs dann nicht
zuletzt bei "Evil Witches" unter Beweis. Ein Song, der
mit einer knapp zweieinhalb minütigen Einleitung
beginnt, bei der Einem stetig das ungute Gefühl
überkommt, dass es hier jeden Moment eine Ballade zu
hören gibt. Die Befürchtung stellt sich dann als völlig
daneben raus, wenn "Evil Witches" richtig Fahrt aufnimmt
und sich zu einem regelrechten Thrash-Meisterwerk
entwickelt. Der eine richtige 'Hit' fehlt dem Album zwar
noch, aber dennoch bin ich von "Master Of The Dead" als
Ganzes vollkommen überrascht und kann das Album jedem
Thrash Metal-Fan wirklich nur ans Herz legen. Hier gibt
es richtig gut gespielten Thrash Metal mit Niveau, von
einer Band, die uns sicher noch viel Freude machen wird.
Sascha Sch.
Punkte:
8.5 von 10
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HOUSE OF LORDS - Saint Of The Lost Souls Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Band von James Christian
hat sich zwischenzeitlich zu einem, keineswegs
selbstverständlichen, zuverlässigen Wert im
Melodic-Genre entwickelt. In regelmässigen Abständen
erscheint, seit der Reunion im Jahr 2004, immer wieder
ansprechende Alben des in Florida ansässigen Sängers,
aktuell das insgesamt zehnte Studiowerk. Dabei hat sich
auch Gitarrist Jimi Bell und Schlagzeuger BJ Zampa als
Partner von James bzw. als feste Werte der Band
etabliert. Einzig Bassist Chris Tristram ist neu in der
Truppe. Für "Saint Of The Lost Souls" gilt nun dasselbe
wie für die sechs Vorgänger (gerechnet seit der
erwähnten Reunion). Nun, wo House Of Lords draufsteht,
ist auch House Of Lords drin. In jüngerer Vergangenheit
steigerte der begnadete Songwriter und Vocalist zwar
dezent den Härtegrad, ohne aber von der melodiösen
Grundausrichtung zu stark abzuweichen. Für den aktuellen
Output orienterte man sich wieder eher an den
Frühwerken, die damals zum besten, was der Arenarock zu
bieten hatte, gezählt wurden und immerhin die
Aufmerksamkeit von Kiss-Schlabberzunge Gene Simmons auf
sich zog. Das bedeutet aber nicht, dass mit der Härte
auch der Drive reduziert worden wäre. Im Gegenteil, die
Scheibe begeistert einmal mehr durch die gesunde
Mischung aus eingängigen Melodien und knackigem Hard
Rock. Songs mit einem gewissen Memoryeffekt sind bei
James sowieso schon fast selbstverständlich. Dass sich
dabei auch weniger starke Tracks zwischenzeitlich
bemerkbar machen, ist verzeihbar, da die charismatische
Stimme in diesem Punkt verlorenen Boden eh wieder wett
macht. Pflichtkauf für die Melodic-Fraktion. Chris
C.
Punkte:
8.5 von 10
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THE CHARM THE FURY - The Sick, Dumb & Happy
Arising Empire/Warner Wenn man sich das Infoblatt
des Labels anschaut oder sich versucht, im Internet über
die Band schlau zu machen, stösst man auf verschiedenste
Bezeichnungen, die die Musik von The Charm The Fury
beschreiben sollen. Ich würde diese einfach mal als
Metal oder besser gesagt als modernen Metal stehen
lassen. Für Kenner dieser Musikrichtung gibt es da
natürlich viele andere vergleichbare Bands, für mich
spielen The Charm The Fury irgendwo zwischen Arch Enemy,
Every Time I Die und Ektomorf. Mit einer schönen Portion
Groove, viel Härte und nicht weniger Gefühl spielt sich
das Quintett durch zehn Songs, die bis auf zwei
Ausnahmen wirklich überzeugen, sogar begeistern. "Blood
And Salt" und "The Hell In Me" wollen bei mir einfach
nicht so recht zünden und wirken auf mich eher
durchschnittlich, wohingegen Songs wie "Echoes", "Songs
Of Obscenity", "Weaponized" oder die megastarke Ballade
"Silent War" nicht zuletzt durch ihre Abwechslung sehr
spannend werden. Musikalisch wird hier schlicht und
ergreifend hochwertiger Metal geboten und man merkt
schon beim Opener "Down The Ropes", dass die Band
absolut weiss, wo sie hinwill und ihr Handwerk bestens
versteht. Was "The Sick, Dumb & Happy" als Ganzes noch
so speziell macht, sind die sozialkritischen Themen, auf
die die Holländer aufmerksam machen und anprangern.
Krieg, Gewalt, Korruption, Dummheit sind die
Hauptthemen, die sich durch das komplette Album ziehen
und absolut den Zahn der Zeit treffen. Einen riesigen
Anteil an dieser sehr guten Scheibe hat einmal mehr
Frontfrau Caroline Westendorp! Egal ob sie mit dunklen
Growls, mit aggressiver Stimme oder mit einfach
fantastischen cleanen Vocals singt, sie überzeugt voll
und ganz und hebt das Niveau von "The Sick, Dumb &
Happy" nochmal auf eine höhere Ebene. Auch wenn hier
erst das zweite Album der Truppe erscheint, wirkt die
Band sehr abgeklärt und wird, da bin ich mir sicher,
ihren Weg nach oben ohne Umwege weitergehen. Tolle
Scheibe! Sascha Sch.
Punkte:
8.5 von 10
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WITHIN THE RUINS - Halfway Human Long Branch
Records/Musikvertrieb Within The Ruins wurden im
Jahr 2003 von Joe Cocchi (E-Gitarre), Kevin McGuill
(Schlagzeug) und Kyle Marcoux (E-Gitarre) in Westfield
im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts
gegründet. Den Stil der vier Jungs kann man als Djent
Metalcore und Technical Death Metal beschreiben. Es gibt
hier leider auch ein "Growl gegen Clean"-Gesang, aber
ich würde hier meinen, dass die Instrumentenfraktion
dermassen überzeugen kann, dass man über dieses Manko
hinwegsehen kann. Die Songs sind technisch ein
Leckerbissen, aber auch im melodischen Bereich kann man
punkten. Die elf Songs muss man sich zwar 'erhören',
aber nach ein paar Durchläufen ist man im siebten Himmel
und sehr zufrieden. Auch das geile Cover trägt dazu bei,
dass diese Scheibe gelungen ist. Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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SAMMY BERELL - Passion Dreams Dark Force Records
Mit Sammy Berell erscheint wieder einmal ein neuer
Guitarhero auf der Bildfläche. Den Zugang zur Musik fand
er als Kind über die Klassik, als er in einer Kirche
eine Komposition von Johann Sebastian Bach, gespielt auf
der Orgel, hörte. Er begann im Alter von gerade mal
sechs Jahren Flöte, Violine, Piano und Schlagzeug zu
lernen. Als Teenager bekam er von seinem Vater eine
E-Gitarre geschenkt, und damit war der weitere Weg
vorprogrammiert. Für sein erstes Album griff er nun auf
die Unterstützung von Produzent Daniel Flores zurück,
der zusätzlich auch die Drums einspielte, sowie einige
Keyboardparts. Die Co-Produktion, sowie Gitarre, Bass
und Keyboard übernahm Sammy selber. Für die Gesangsparts
holte sich der gute Mann gleich zwei prominente
Vertreter dieser Zunft ins Studio. Zum einen Michael
Vescera (Yngwie Malmsteen, Loudness, Obsession), zum
anderen Göran Edman (Yngwie Malmsteen, John Norum,
Kharma). Somit ist auch der Name gefallen, der Mr.
Berell offensichtlich als Inspirationsquelle diente,
nämlich Yngwie Malmsteen. Der Multiinstrumentalist hat
aber erfolgreich vermieden, sich dem Vorbild zu stark
anzunähern. Auf "Passion Dreams" hat er sein versiertes
Können eigenständig, wenn auch nicht ultimativ kreativ,
umgesetzt. Klar, dass die Gitarre im Vordergrund steht.
Nebst umfangreichen Soli hat er aber die Sechssaitige
songdienlich in ansprechende Tracks integriert. Sein
melodiöser, klassischer Bombastmetal hat dabei einen
angenehmen epischen Touch erfahren. Mit den qualitativ
hochstehenden Vocals ist dabei ein unerwartet
ansprechendes Album entstanden, das nur begrenzten Raum
für Kritik lässt. Chris C.
Punkte:
8.3 von 10
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TREEKILLAZ - 8.11. N-Gage Production Wieder
eine Band aus Biel, die es Faustdick hinter den Ohren
hat. Der Titel kommt nicht von ungefähr! Treekillaz
veröffentlichen ihr achtes Album mit 11 Songs. 11 Songs,
kompromisslos, hart, melodisch, Mid Tempo, schnell,
kräftig oder anders gesagt: Rock'n'Roll mit einer Prise
Punk, Metal, Grunge, Stoner, und fertig ist das erste
Highlight im Jahre 2017. So in etwa stehen diese Wörter
im Infoblatt der Plattenfirma. Dem ist eigentlich nicht
mehr gross etwas hinzuzufügen ich wurde beim Hören
positiv überrascht von der schwere des Gitarrensounds,
den man eigentlich mehr im Metal findet als im Grunge.
Vielleicht ist Will Mecum, Gitarrist von Karma To Burn,
der Grund dafür, denn der Meister hat den Bielern
Soundtechnisch ein wenig unter die Arme gegriffen mit
dem Resultat, das man diese Übung wiederholen kann. Ein
mehr als nur gutes Werk. Daniel J.
Punkte:
8.3 von 10
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NIGHTLAND - Obsession (Re-Release) Rockshots
Records Potenter Sound aus Italien! Die
ursprünglich von Folk und Viking Metal inspirierte Band
hat sich in den letzten Jahren in die härtere Richtung
entwickelt und verbindet heute (Melodic) Death Metal mit
ganz vielen symphonischen Elementen. Die neueste
Scheibe, "Obsession", sollte auf jeden Fall ernst
genommen werden. Nebst starken Growls hören wir epische
Chöre, welche den Hörer in eine andere Welt entführen.
Beim diesjährigen Re-Release des Albums erhalten wir die
Lieder "Icarus" und "A.R.E.S." noch jeweils in einer
orchestralen Version als Bonustracks. Die Platte klingt
durchgehend dramatisch, düster und auf eine gewisse Art
romantisch. Zurecht wurden das Quartett aus Pesaro als
Support Act für die diesjährige Fleshgod Apocalypse- und
Carach Angren-Tour ausgewählt. Trotz der Härte klingt
die Musik auf interessante Weise sanft - ein Paradoxon,
welches recht selten auftritt. Klare Kaufempfehlung.
Monika M.
Punkte:
keine Wertung
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MYALL-LAKE - The System Will Fail Eigenvertrieb
Ich mochte schon das 2009 erschienene Album "Reborn"
der sympathischen Jungs aus Burgdorf sehr. Besonders der
Song "Now I'm Here" ging sofort ins Ohr und erinnerte an
die deutschen Stormwitch. Nun freue ich mich, das neue
Werk der Berner im Player rotieren zu lassen. Eröffnet
wird dies mit dem etwas modernen "The System Will Fail"
in starker Rocker-Manier mit tollem Refrain. Eins fällt
mir auf, der neue Rundling ist extrem Vielseitig, schon
zu hören beim zweiten Track "Bloody Life", und immer
noch hört man etwas Andi Aldrian in der Stimme von Chris
Hügli. Aber natürlich ist seine Stimme zu vielseitig, um
sie auf das zu beschränken. Hört euch nur mal das geile
"Icebreaker" an, Hammer Song, Hammer Stimme, Hammer
Refrain. Man legt viel Wert auf Melodie, auch sehr gut
zu hören bei "Diamonds And Gold". Echt cooler Einfall,
das Solo im Song auszublenden. Überhaupt legen die
Berner neben den Straighten Songs viel Wert auf Details
in der Musik, mit verspielten Soli und wie bei "Out Of
My Life" beim starken, sehr originellen Anfang des
Songs, der mit klasse Gitarren weitergeführt wird. Oder
das treibende "No Return" das ebenfalls mit einem klasse
Refrain glänzt und schnell hängenbleibt. Die Berner
liefern hier ein ganz starkes Album ab. Zehn tolle
Songs, bei denen einfach alles stimmt, ich kann mir "The
System Will Fail" immer und immer wieder anhören und es
gefällt mir jedes Mal noch besser. Jungs, hier habt ihr
einfach alles richtig gemacht, von der Instrumentierung
über die Gesangslinien bis zur Produktion, alles top,
gratuliere! Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
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DREAD SOVEREIGN - For Doom The Bell Tolls Ván
Records Dread Sovereign die Dritte, und auch nach
dem vielzitierten und gefürchteten 'make it or break
it'-Album braucht sich das Doom-Trio um Mastermind
Nemtheanga alias Alan Averill keine Sorgen um die
Zukunft zu machen. Wobei "For Doom The Bell Tolls"
(alleine für dieses Wortspiel hätte das Trio einen
Sonderpreis verdient!) irgendwie anders klingt als seine
beiden Vorgänger. Das titelgebende Intro leitet extrem
gespenstisch und morbide die genau dreizehnminütige
Doom-Walze "Twelve Bells Toll In Salem" ein, ein Track,
der exemplarisch für diese Band steht und somit keine
Überraschungen birgt. Das will heissen: Dieser
überlange, langsame Doombrocken lebt von seiner epischen
Grundauslegung und der gewohnt unglaublich intensiven
Gesangsdarbietung von Nemtheanga, und ist somit genau
der Stoff, nach dem sich Dread Sovereign-Fans weltweit
sehnen. Das darauf folgende "This World Is Doomed" lässt
danach hingegen schon mal kurz die Augenbrauen nach oben
zucken. Die Band gibt sich ungewohnt flott im Tempo,
schon fast rockig, schwenkt aber in der zweiten
Songhälfte in geradezu hypnotische, vom neueren Heavy
Psych beeinflusste Gefilde ab, um gegen den Schluss hin
wieder in einer trostlosen Doom-Landschaft zu münden,
grosses Ohrenkino! Nach dem verstörenden Intermezzo
"Draped In Sepulchral Fog" folgt mit "The Spines Of
Saturn" schliesslich die grösste Überraschung. Da wütet
die Band in schon fast poppig-düsterem Gelände Marke
Sisters Of Mercy, kombiniert mit dem spacigen Wahnwitz
von Hawkwind und fügt somit dem eigenen Sound eine neue,
ungemein interessante Facette hinzu. Um diesem
ungewohnten Abstecher etwas entgegenzuwirken, wird zum
Schluss noch das Venom-Cover "Live Like An Angel Die
Like A Devil" ruppig und polternd runtergeprügelt, an
dessen Schluss noch schnell der Beginn von "Witching
Hour" angespielt wird. Einziger Wermutstropfen am neuen
Album ist die Tatsache, dass abzüglich eines Intros,
eines Interludiums und einer Coverversion lediglich drei
neue Tracks geboten werden. Gemessen an der
stilistischen Vielfalt von "For Doom The Bell Tolls"
muss ich aber sagen, dass dieser Fakt für mich
irrelevant ist. Diese Scheibe macht in ihrer
Zusammensetzung zugleich Eindruck und Spass, und das ist
eine Kunst für sich. Das ist heisser Scheiss für
Doomheads ohne Scheuklappen! Mirko B.
Punkte: 8.1 von 10
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KISSING LUCIFER - Lucified TBKS Records
Kissing Lucifer sind typisch schweizerisch. Damit
beziehe ich mich natürlich nicht auf völlig unbegründete
Vorurteile wie den akkurat gepflegten Rasen, die
Geranienkästen an den Fenstern, die lila Haarsträhnen
auf den Köpfen der Ü-40 Hausfrauen, welche sich für
Gotthard begeistern, aber nur deren Balladen kennen, und
auch nicht auf den obligatorischen Geschlechtsverkehr am
Sonntagmorgen mit anschliessender Bildungslektüre der
Marke 'Sonntags Blick', '20 Minuten' oder 'Schweizer
Illustrierte'. Damit meine ich die zu oft
totgeschwiegene unbequeme, eigenständige, mutige und
innovative Schweiz. Kissing Lucifer sind typisch
schweizerisch, weil sie sich ähnlich wie dereinst
Pioniere wie Celtic Frost, HR Giger, Coroner oder Yello
wirklich was trauen und gepflegt auf Konventionen
pfeifen, und sei es auf das Risiko hin, dass man damit
einigen Leuten zunächst mal ordentlich vor den Kopf
stösst. Und das tut diese Band, indem sie sich in
absolut kein Stilkorsett hineinzwängen lässt. Die auf
Facebook veröffentlichte Selbsteinschätzung 'Stoner Rock
with Metal, Blues and a touch of Country. This is
Kissing Lucifer' sagt einiges und doch nicht alles.
Etwas aufschlussreicher ist da schon die Auflistung der
musikalischen Einflüsse (Kyuss, Marilyn Manson, Nine
Inch Nails, Black Sabbath, Rival Sons, Band Of Skulls),
welche offenbart, dass die Truppe unter der Ägide von
Oliver Amberg (Gitarre und Bass) und Dave Fabian
(Gesang) in ihren Songs alt und neu, Geschichte und
Gegenwart, Tradition und Innovation vereint, aber nicht
zu einem homogenen Ganzen, sondern von Nummer zu Nummer
auf ganz verschiedene Art und Weise. "Hypocrit" und das
flotte "Cathartic Deuce" zeigen die Band von ihrer ganz
modernen Seite, wobei vor allem beim zweiten Track der
soulige Gesang von Becky Gaber, die sich die Vocals mit
Frontmann Dave Fabian teilt, als sehr angenehmer
Kontrast auffällt. Mit "Bitter Sweet", "The Big Slumber"
und, vom Titel her schon fast logisch, "Lugosi's
Shattered Dreams" lebt die Truppe hingegen ihren Hang zu
episch-düsteren Klängen aus, insbesondere der
letztgenannte Track könnte in der Tat locker als sehr
gelungener Vampirfilm-Soundtrack hinhalten. Im krassen
Kontrast dazu wird mit "Angst Ridden" ein Song kredenzt,
der sogar ein gewisses Southern Rock-Flair mit funkigem
Unterbau versprüht, während dem "Steam Punk Angel"
durchaus auf der aktuellen Scheibe von Marilyn Manson
stehen könnte. Kurzum: Für genügend Abwechslung ist auf
"Lucified" gesorgt, und das auf einer sehr soliden
handwerklichen Basis. Mich gleichermassen zu begeistern
schafft zwar nicht jeder Track, aber überflüssige Füller
findet man auf dieser Scheibe in geschmackvoller
schwarzer Vinyl-Optik auch nicht. Für diesen mutigen
Einstand gibt's von mir verdiente acht fette Punkte plus
einen Zehntelpunkt für das knappe, witzige und
titelgebende Outro. Mirko B.
Punkte: 8.1 von 10
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STORMHAMMER - Welcome To The End Massacre
Records/Musikvertrieb Die Münchner Heavy-Metaller
Stormhammer präsentieren sich auf ihrem sechsten Album
von ihrer allerbesten Seite. Dies beginnt bereits beim
sehr sphärischen Albumcover, setzt sich beim Albumtitel
fort und mündet schliesslich in der besten Musik der
Deutschen, welche ich je von ihnen gehört habe. Dabei
sind die Unterschiede zu den Vorgängerwerken gar nicht
so offensichtlich. Auf "Welcome To The End" wirken die
Lieder aber irgendwie zwingender, eingängiger und
schlicht besser. Spekulieren darf man darüber, wie stark
der positive Eindruck vom Wirken der beiden Serious
Black-Musiker Mario Lochert und Jan Vacik unterstützt
wird. Diese zeichnen sich für den Mix und das Mastering
verantwortlich. Musikalisch regiert bei Stormhammer ein
druckvoller Heavy Metal, welcher durch die raue Stimme
von Jürgen Dachl zusätzlich an Härte gewinnt. Damit
gleichen sie zeitweise unseren Schweizer
Highland-Metallern Pertness, übernehmen aber deren
Folk-Einflüsse nicht. Für Abwechslung sorgen das
unterschiedliche Tempo der vierzehn Lieder, die leichte
Progressivität und das Gespür für gute Melodien. So
nimmt zum Beispiel der Refrain von "Watchmen" Energie
aus dem Lied, um mit einer messerscharfen Melodie gleich
wieder los zu stürmen. So funktioniert Dynamik! Toll auch,
dass es neben den rasenden Momenten auch immer wieder
stampfende Lieder und Liedteile gibt. Diese könnten
besonders live für Furore und Publikumsmitwippen sorgen.
Wenn "Welcome To The End" eine Schwäche hat, dann ist es
die mit vierzehn Liedern (davon zwei kürzere Instrumentals)
etwas gar grosse Länge. Hier wäre weniger wohl mehr
gewesen, denn bei aller Klasse nützt sich der Sound mit
zunehmender Dauer etwas ab. Wer Heavy Metal persönlich
druckvoll und doch hymnisch mag, ist bei Stormhammer und
ihrem neuen Album aber an der richtigen Adresse.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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HERETOIR – The Circle Northern Silence Production
Nach einem seichten Intro beginnt das zweite Album der
Augsburger Truppe, wobei vor allem beim Einsatz des
Gesangs Erinnerungen an Opeth’s Damnation aufkommen.
Wohlbemerkt, die Deutschen fahren kurz darauf doch ein
wenig heftiger weiter, aber das leicht Progressive
bleibt bestehen. Vielleicht ist es gerade dieser Ansatz,
welcher das Anfreunden mit dem Album bei den ersten
Hördurchgängen nicht ganz einfach macht, allerdings ist
die wogende Intensität der Lieder ein Bonuspunkt,
welcher den Hörer/ die Hörerin über lange Zeit
beschäftigt. Beispielsweise plätschert ‘Inhale’ langsam
dahin, baut Atmosphäre auf, bis es nach drei Minuten in
sich zusammenfällt und dann Stück für Stück wieder an
Intensität zunimmt. Nicht einfach beim ersten Durchgang,
allerdings beim erneuten Hören spannend. Das
instrumentelle ‘My Dreams Are Lights In The Sky’ klingt
verträumt und baut ebenfalls sehr dynamisch Stimmung
auf, die Gitarren klingen typischerweise nach
überbordendem Echo, allerdings ohne je wirklich an der
Übersteuerung zu kratzen. Soll heissen die Gitarren sind
leicht überdreht, wohl aber doch mehr Rock als Metal. Im
krassen Gegensatz dazu die Vocals beim Lied ‘Exhale’,
die gleich mit voller Kraft losschreien. Das Interludium
‘XIX XXI XIV’ kann man dem Titel nach grosszügig als
Reminiszenz an Amesoeur’s erstem Output abtun,
Genreurvater Neige ist als Gastsänger zugegen (man höre
‘Laneakia Dances- Soleils Couchants’) und der
französische Künstler Fursy Teyssier zeigt sich für das
Artwork zuständig. Soweit ist also auch das Drumherum
sehr passend. Ein eigenständiges Album, welches nicht
unbedingt beim ersten Hören zündet, aber auf lange Zeit
überzeugen kann. Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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BROILERS - [Sic!] Skull & Palms Recordings/Limmat
Records Die deutsche Alternative-Band Broilers,
was so viel wie Brathühnchen heisst, geben mit "[Sic!]"
nach eigener Aussage ihr bisher bestes Album heraus.
Lange im Voraus wurde über die Platte Scheibchenweise
berichtet. Was es zu hören gibt, ist Broilers in
Reinkultur. Rhythmische Hymnen, die dank der
charismatischen Stimme von Sänger Sammy Amara ihr ganzes
Potential entfalten. Ihr Stil zwischen Punk, Pop und
Alternative Rock erfreuen die Massen schon seit geraumer
Zeit. Mir ist die Band allerdings erst seit ihrem Album
"Santa Muerte" so richtig aufgefallen. Gnadenlos direkt
und ohne grosses Drumherum-Reden sind ihre Texte und die
Broilers kuschen auch da nicht, wo der Rest der
nationalen Pop-Branche die Notbremse zieht. "Nur ein
Land", "Gangster, Gangster" oder "Ihr da Oben" sind
ehrliche Texte von Heimat, Gewalt und Tod. Ohne viel
Firlefanz im Schlepptau krempeln die Düsseldorfer die
Ärmel hoch und legen los. Die Gitarren werden aufgedreht
und man fühlt sich an Bands wie Rancid oder The Living
End erinnert. Wenn auch immer wieder Beats aus anderen
Musikgenres beigemischt werden, bleiben die Broilers
ihrem besonderen Stil stets treu. Der Rest ist
grundsätzlich schnell erzählt. Druckvoll und
energiegeladen kommt das siebte Album der Deutschen
daher und ist glücklicherweise wieder eine Spur
wuchtiger als der Vorgänger "Noir". Für Fans dieses
Genres ist "[Sic!]" mit Sicherheit ein Muss, denn die
fünf Düsseldorfer präsentieren auf der vorliegenden
Scheibe jedem Gegner des Friedens und der Freiheit den
ausgestreckten Mittelfinger! Oliver H.
Punkte: 8.0 von 10
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FEN – Winter Code666
Wer Bands wie Enslaved,
Borknagar und Nocte Obducta mag, der sollte hier seine
Lauscher aufsperren. Fen aus England präsentieren auf
ihrem aktuellen fünften Werk „Winter“ eine gelungene
Präsentation von progressivem (Post) Black Metal, der
seine Kraft nicht aus purer Aggression und Disharmonie
schöpft, sondern durch seine Atmosphäre und spannende
Songs punkten kann. Sechs Songs (schlicht I - VI)
bringen es auf stolze 75 Minuten Spielzeit, die jedoch
auch naturgemäss eine Portion Aufmerksamkeit benötigen.
Schnellverzehr geht hier nicht, dazu sind die Songs zu
vielschichtig jedoch nicht zu komplex oder gar sperrig.
Fen halten „Winter“ gekonnt im Fluss zwischen
akustischen Parts, Post Rock und Black Metal und
erschaffen daraus eine Symbiose die förmlich dazu
einlädt in ihre musikalische Welt einzutauchen. Wenn man
was an „Winter“ kritisieren möchte, dann könnte ich hier
einhaken, denn über die gesamte Spielzeit wurde meiner
Meinung nach, zu viel Wert auf den Fluss der Songs
gesetzt, sprich es fehlt mir auf Dauer etwas an
Überraschungen. „Winter“ ist eine meist harmonische
Reise über verschneite Felder, man wird nie von einer
plötzlichen Nebelwand überrascht und läuft dadurch auch
nie frontal in einen Baum hinein. Auch wenn es
zwischendurch mal etwas flotter und härter tönt, ist
„Winter“ generell mehr Kopfkino als Nackenbrecher, dies
sollte aber keinesfalls negativ bewertet werden, sondern
man sollte sich dessen einfach bewusst sein. Auch wenn
nun der Frühling in den Startlöchern steht, „Winter“
solltet ihr keinesfalls verabschieden, sondern viel mehr
willkommen heissen und geniessen. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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LANTERN - II: Morphosis Dark
Descent Records
Yeah, back to the good old times
und natürlich mit neuen Death-Genen versehenes Output.
Hymnenhaft, majestätisch, brutal, melodiös, doomig,
metallisch. Die fünf Finnen zelebrieren den guten, alten
Death und Black Metal mit Frischfleisch-Inputs. Ja,
O.K., zuviel Splattercore-Comics und -Movies die letzten
paar Wochen reingezogen, geb' ich ja alles zu, aber
diese Finnen sind irgendwie jetzt schon kult. Cruciatus
(Lead Guitars), St. Belial (Rhythm Guitars), J.
Noisehunter (Bass), Necrophilos (Vocals) und J. Poussu
(Drums) verknüpfen Harmonien, Melodien in metallischer
Form zu einem Black und Death Metal-Ereignis
sondergleichen. Aber auch Einflüsse des 70ies und 80ies
Metal sind rauszuhören, aber auch vereinzelte thrashige
Elemente. Mich erinnern Lantern an die alten Pestilence,
um einen vagen Anhaltspunkt zu geben. Teils sind auch
ein paar verstreute Hellhammer- und Celtic Frost-Parts
zu entnehmen. Den Schriftzug und das Cover-Artwork
betrachtet, bringt eigentlich der Stil auf "II:
Morphosis" deutlich zur Sprache, sehr diabolisch
erfrischender Black und Death Metal, gepaart mit
melodiösen und Mid Tempo-Parts. Auf jeden Fall gleichmal
den ersten Song "Black Miasma" reinziehen, ein perfekter
Opener. Es gefällt! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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KINGNOMAD - Mapping The Inner Void
Ripple Music
Ich war lange der absoluten
Überzeugung, dass zumindest im Hartwurstsektor
musikalisch schon alles gesagt worden ist, was im Rahmen
des Möglichen ist. Was sollte den heutigen Musikern über
ein halbes Jahrhundert nach Erfindung der elektrisch
verstärkten und verzerrten Musik noch anderes übrig
bleiben, als bereits bekannte Elemente immer wieder neu
zu verwerten? Das Debutalbum der Schweden Kingnomad
belehrt mich wieder einmal eines Besseren. Beim ersten
Durchgang schwirrten mir Namen wie Black Sabbath, The
Beatles, Spock's Beard, The Who und Ghost durch den
Kopf. Was sie mit Letztgenannten eint, ist einerseits
die Fähigkeit, sehr melodiöse, mehrstimmige Chöre zu
zaubern, welche in krassem Kontrast zum okkulten
Fundament der Lyrics stehen (HP Lovecraft und Luzifer
sind omnipräsent), und andererseits der Schachzug, rund
um die Band ein gewisses Mysterium aufrecht zu erhalten.
Die vier modernen Düster-Hippies kommen aus einem
kleinen Dorf im finsteren Nordschweden, das war's dann
schon mit den verfügbaren Infos. Und wie stehen sie in
Zusammenhang mit den anderen genannten Granden der
Rockgeschichte? Nun, Kingnomad vereinen deren
Stilelemente zu etwas ganz Neuem, indem sie nicht bloss
alte Ideen aufgreifen und neu zusammensetzen, sondern
diesen durch ihren einzigartigen Stil eine völlig neue
Identität verleihen, was nicht zuletzt dem vordergründig
etwas brav anmutenden und dennoch perfekt passenden
Gesang anzurechnen ist. Mit einem exzellenten Händchen
für wunderschöne Melodien, unvergessliche Hooklines und
saucoole Dicke-Eier-Riffs runden sie das Ganze dann noch
ab und erheben so "Mapping The Inner Void" zu einem
wirklich beeindruckenden Debutalbum. Um nicht allzu sehr
der Euphorie zu verfallen, muss ich natürlich erwähnen,
dass sich auch ein paar eher mittelprächtige Songs
eingeschlichen haben ("Whispers From R'lyeh", "The
Witches Garden", "The Waiting Game"), die den
Fähigkeiten der Band nicht wirklich gerecht werden, aber
alles in allem offenbart sich hier ein kreatives
Potential, das auf weitere noch exquisitere Grosstaten
hoffen lässt. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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ACRANIUS - Reign Of Terror
Rising Nemesis Records
Mit "Reign Of Terror"
veröffentlicht das Rostocker-Quartett Acranius (seit
2009) ein feines, drittes Album, welches dem Genre des
Brutal/Death Metal sowie dem Grindcore zuzuordnen ist.
Die zehn Songs sind einfach hammermässig produziert, das
fette, präzise, klare und goile Gitarrenmassaker von
Björn erinnert mich sehr an die stetige und aggressive
Kreissäge - und zwar im positiven Sinne - wie in den
ersten Cannibal Corpse-, Six Feet Under- und Brutal
Truth-Tagen. Die Screams und Growls von Kevin schneiden
scharf und tief ins Fleisch, wie eine schwingende
Fleischeraxt im Schlachthaus. Der Bass von Lars
zerstückelt und untermalt die Fleischhappen in perfekter
und stilistischer Death Metal- und Gore-Manier zu
fleischigen Songfragmenten, welche durch das sehr
präzise, grindstarke und auch abstrakte Drumming von Rob
zu richtigen Grindcore- und Brutal Death-Perlen
geschliffen und verpackt werden. Nebst den
massakermässigen Goreattacken gibt es ganz heftige Mosh-
und Thrashparts, welche den Schlachthof zum Headbangen
verleiten. Für mich sind alle zehn Songs auf "Reign Of
Terror" empfehlenswert, einzelne hervor zu heben wäre
irgendwie unfair, denn die ganze Fleischpalette zieht
sich wie ein roter Faden durch alle Songs, für mich ein
absolut goiles und perfektes Werk. Wie geschrieben,
Freunde des Brutal Death und Grindcores können - nein
müssen - hier zugreifen. Da auch Thrash Metal und
Hardcore-Elemente miteinbezogen sind, macht dies
Acranius zu einer headbangenden Fraktion im besagten
Bereich. Gehe sogar noch so weit und schlage vor, zu
"Reign Of Terror" ein Splattercore-Comic oder
Short-Movie zu kreieren, denn beim Zelebrieren von
"Reign Of Terror" sehe ich da schon Haxen in
Zombiemanier das "Moulin Rouge" in Paris verzaubern. Wie
gesagt, da passt alles, vom Schriftzug über das geniale
Cover-Artwork und den Lyrics bis zum
Splattercore-Soundtrack. Let the reign of terror begin!
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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LOST IN GREY - The Grey Realms
NoiseArt Records/Universal
Neues Potential aus Finnland!
Das Sextett beweist mit ihrem frischem Sound, dass es
ein ernst zu nehmender Newcomer ist. Die lange Arbeit am
ersten Album erweist sich als sehr fruchtbar und das
Ergebnis, welches Theatrical Metal bezeichnet wird,
lässt sich hören. Die Inspiration aus Symphonic und Folk
Metal, aber auch Filmmusik ergibt schöne Kompositionen,
die hoffentlich bald von grösseren, für den Metal
relevanten Plattformen erkannt werden. Auf jeden Fall
versuchen! Monika M.
Punkte:
8.0 von 10
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OHRENTOD - Zuckerbrot und
Peitschenhiebe Boersma Records
Was zum Teufel haben die
Punk-Rocker Ohrentod mit ihrem Zweitwerk bei
Metal Factory zu suchen? Die Antwort geben sie mit
"Abrechnung feat. Bäm Bambule" gleich selber. Hier
wettern sie gegen Scheuklappen-Denken innerhalb ach so
offenen Musikszenen. "Musik ist keine Masche, Musik ist
Leidenschaft" singen sie und behalten recht. Stilistisch
erinnert mich "Zuckerbrot und Peitschenhiebe" an die
frühen, noch textlich und musikalisch holprigen frühen
Alben der Toten Hosen. Da ich mich aber mit Punk Rock
nicht auskenne, ist diese Angabe mit einer gewissen
Vorsicht zu geniessen. Lyrisch gehts bei Ohrentod jedoch sehr
abwechslungsreich zu und her. Mal sind es ernsthafte
Themen ("Herbst"), Liebe ("Liebe auf Rezept",
"Gefangen"), dann wieder Ausbruch und Rebellion
("Danke") und ein Hoch auf den Alkohol und das
Zusammensein ("Unser Captain"). Wobei Letzteres durchaus
als Werbesong für die Billigschnapsmarke durchgehen
könnte. Dabei fällt auch der Humor auf, den Ohrentod
lyrisch immer wieder durchblicken lassen. Musikalisch
wird das ganze Spektrum des Punk Rock bedient. Da mal
ein gerader Rocker, da eine Ska-artige Nummer oder mal
eine Akustik-Nummer. Das Ganze wird zu Ohrwürmern
zusammengefasst, welche ihr Publikum finden werden. Dazu
kommt bei allem zwischenzeitlichen Tiefgang eine gewisse
jugendliche Naivität, welche dem Zweitwerk unglaublich
Charme verleiht. Wer rohen Punk Rock in seiner
ursprünglichen Form mit Ecken und Kanten hören möchte,
findet mit "Zuckerbrot und Peitschenhiebe" das passende
Album. Ein durchaus hörbares Werk, welches zum Denken
anregt und mit seinem unkritischen Umgang mit Alkohol
auch mal streitbar sein darf. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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THE UNIVERSE BY EAR - The Universe
By Ear Czar Of Crickets Productions
Das Basler Trio mit dem Erstling
"The Universe By Ear", ein musikalisches Meisterwerk und
Highlight im 70ies Progressive Rock. Musik mit
Tiefgrund, experimentiell, rockig, bluesig, progressiv,
hardrockig. Sehr spacig gehaltene Elemente verpackt in
einem soliden, gesunden Prog/Rock-Gewand. Halt, da höre
ich sogar noch jazzig angehauchte Elemente heraus,
gitarrentechnisch ganz goil intoniert! Yep, Jazz-Rock
wäre auch noch ein Element, was das Basler Trio einbaut.
Sehr gut produziert und durchdachtes Album, nur schon
der Opener "Seven Pounds" hat es in Sachen
Psychadelika-Rock einfach perfekt drin. Der zweite Song
"Repeat Until Muscle Failure" ist hingegen sehr rockig
und straight gehalten. Bei den folgenden zwei nächsten
Tracks sind einige Deep Purple-Anleihen zu entnehmen und
entlocken, alte Deep Purple wohlbemerkt, doch im
typischen The Universe By Ear-Prog-Rock-Style gehalten.
Bei "Idaho" kommen Pink Floyd-Elemente zum Tragen, aber
wie geschrieben, so als Anhaltspunkte, denn The Universe
By Ear sind absolut eigenständig und sprühen nur so vor
spielerischer Lust, Laune und Freude auf. Geht man zu
den nächsten Song auf "The Universe By Ear", so entdeckt
man wahrlich bei jedem weiteren Anhören neue Elemente
heraus, "Make It Look Like An Accident ..." ist wiederum
sehr hard rockig, so anfang 80ies, gehalten, mit teils
funkig-schrummelnden Akzenten. Wahrlich, gestandene
Musiker sind hier am Werk, es macht einfach nur noch Spass,
denen zuzuhören. Ein Genuss sondergleichen. Neun Songs mit
einer hervorragenden Produktion, neun hervorragend
musikalische Meisterwerke sowie ein
progressiv-psychedelisch gehaltenes Cover-Artwork. Eine
Hörprobe ist auf jeden Fall ein Muss. Lasst Euch
überraschen, so wie ich positiv überrascht worden bin,
Progressive Rock 'Made In Switzerland' ein Muss!
Erhältlich auch als LP. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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REBEL SOULS - The Forces Of
Darkness Art Gates Records
Ursprünglich um die
Jahrtausendwende in Thüringen gegründet, ein paar Demos
und Shows später anno 2003 wegen Karierreprioritäten in
Winterschlaf versetzt und 2013 wieder erweckt, um alte
Demoaufnahmen in zeitgemässes Klanggewand zu
transformieren. Eine Geschichte wie ein
traurig-hoffnungsvoller Clint Eastwood-Movie (würde er
denn Death Metal hören). Das Duo Stefan Hielscher (Bass
& Growls) und Thomas Plewnia (Gitarren) ist mittlerweile
zwar in verschiedenen Ländern beheimatet, sie haben es
aber trotzdem fertig gebracht, zwischen Dezember 2014
und Januar 2016 mit dem aktuellen Vader-Schlagzeuger
James Steward acht ziemlich coole und organisch tönende
Stücke Todesmetall aufzunehmen. Variables Drumming,
rifforientierte, angenehm abwechslungsreiche aber nie
überladene Saitenarbeit und das eindringliche dunkle
Brüllen machen diese acht Songs/28 Minuten zu einer
kurzweiligen Angelegenheit die locker die meisten der
aktuellen Kapellen im Standgas überholt. Nichts
Bahnbrechendes, aber mit grundsolidem Fundament sowie
diesem besonderen Geist versehen, bei welchen ich den
Protagonisten ihre Absichten abkaufe und es mir leicht
gemacht wird, in ihren Klangkosmos einzutauchen. Bin
positiv überrascht, reinhören! Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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VATICAN - March Of The Kings
Pure Steel Records//Musikvertrieb
Was?! Der heilige Vater in Rom
verfügt nicht nur über die Schweizer Garde, sondern
beherbergt gleich auch noch eine eigene Heavy Metal
Band? Schön oder zumindest schräg wärs ja, und der
Bandname könnte da tatsächlich Hand dazu bieten. Die Realität
sieht freilich anders aus, denn erstens stammen Vatican
aus den Staaten und machten zweitens erstmals in den
80ern von sich reden. Im gleichen Zeitraum wie Sanctuary
versuchte die Truppe aus Cleveland in der
Hartwurst-Szene Fuss zu fassen und hatte damals das am
Start, was heute als kultiger U.S.-Metal gilt und seit
Jahren Dauergast beim legendären «Keep It True"-Festival
in Lauda-Königshofen (D) auf der Bühne steht. Allerdings
muss man aufpassen, wen man da genau anspricht, denn es
gibt in der Heimat mindestens noch drei Combos mit dem
gleichen Bandnamen, die sich jedoch Thrash, Black oder
auch Death Metal auf die Fahnen schreiben. Der aktuelle
Kern der Band besteht aus Brian McNasty (v/b), Vince
Vatican (g/v) und Vic Gribouski (d/v). Zusätzlich dabei
ist seit letztem Jahr noch Axeman Ed Miller und das
steht der Mucke natürlich sehr gut zu Gesicht. Während
man es bis 1990 nur auf vier Demos gebracht und 2014
noch eine Compilation verbraten hat, will man es 2017
offenbar wissen und hat ein sattes Pfund von zehn neuen
Krachern am Start, die mitunter einige Male an Judas
Priest (mehr) und Motörhead (weniger) erinnern. Der
Sound rumpelt genrelike daher, und die Gitarren sägen
genau so wie sie müssen. Bei Drummer Vic wird man
allerdings das Gefühl nicht los, dass er mehrmals etwas
Mühe mit dem Tempo hat, aber das macht das Ganze gleich
noch eine Ecke authentischer. Wer also auf Omen, Jag
Panzer, Manilla Road, Demon, Warlord, Vicious Rumors,
Savage Grace oder Cypher Seer und Konsorten steht, wird
mit «March Of The Kings» vorzüglich bedient, aber mehr
als ein Achtungserfolg innerhalb des Kreises der treuen
Gefolgschaft wird allerdings nicht drin liegen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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DEATH BY CHOCOLATE - Crooked For
You Deepdive Records
Die Bieler Band Death By
Chocolate wird in diesem Jahr in der Alternative Rock
Blues- und Folk-Szene ein erstes Highlight bilden. Die
neue Platte wurde in den Staaten produziert, wo man
schon richtig bekannt ist und ein paar Konzerte in
kultigen Lokalen in wie zum Beispiel im Whiskey A Go Go
in Los Angeles geben konnte. Die zehn Songs sind
abwechslungsreich gestaltet und überzeugen mit einem
superben Songwriting. Song Nummer fünf "Foch" spiegelt
für meine Verhältnisse die ganze Palette wieder. Die
Gitarre gibt den Ton an, von einem coolen Gesang
ummantelt, dass man sofort mit dem rechten Bein zu
wippen anfängt. Dann kommt das Hauptriff, weclhes einen
nicht mehr loslässt mit dem dazugehörigen Refrain.
Toller Song. Auch das restliche Material fällt nicht
weiter ab, somit haben wir ein cooles Gesamthörerlebnis.
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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NOVA COLLECTIVE - The Further Side
Metal Blade/Sony Music
Die meisten 'normalen' Menschen,
die sich "The Further Side" anhören würden, hätten nach
ein paar Minuten in ihrem Gehirn die Meldung
"Information Overload" angezeigt. Deren Musik tummelt
sich in der Schnittmenge aus Fusion, Jazz Prog Rock,
Classic und World Music. Und das Ganze natürlich rein
Instrumental, versteht sich ja von selbst. Hört euch mal
den Opener "Dancing Machines" an, sehr schwer verdaulich
und noch schwerer zu beschreiben. Irgendwie krank, aber
doch genial. Fast nicht zu begreifen, jedenfalls nicht
bei den ersten paar Durchläufen. "Cascades" ist recht
Jazzig und etwas leichter zu versehen. Dann kommt "Air",
das einen kräftigen Schuss der deutschen Proggies Sieges
Even hat und für Nova Collective Verhältnisse "leichter"
zugänglich ist. Mit "State Of Flux" verlässt man dann
diese musikalische Umgebung und driftet wieder voll in
fast unbegreifliche Sphären ab. Genauso wie das folgende
"Ripped Apart And Reassembled". Zum Schluss gibt man mit
dem Titelsong nochmals alles, was die Instrumente
hergeben. Schwindelerregend hohes musikalisches Niveau,
was diese vier Jungs aus der amerikanisch-englischen
Korporation hier bieten. Sicher nicht jedermanns Sache,
aber hier werden alle Instrumente bis zur Perfektion
beherrscht, reinhören würde unbedingt empfehlen. Aber
Vorsicht vor der oben genannten Überlastungsgefahr der
Hirnzellen. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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FIT FOR AN AUTOPSY - The Great
Collapse Long Branch Records/Musikvertrieb
New Jersey, welcome! Das Sextett
- goil drei Klampfisten - beglückt uns mit aggressivem und
melodiösem Death-Core, ihrem vierten Full-Longplayer und mit
neun Songs. Im Jahre 2007 gegründet, präsentieren uns Joe
(Vocals), Will, Patrick und Tim (all guitars), Peter und
Josean teilweise sehr melodiösen, schleppenden und
doomigen Death Metal, gepaart mit bangenden, moshenden
Mid-Parts und grindcoreartigen, attackierenden Elementen
die heiligen Hallen des Death-Core. Die Produktion kommt
ebenfalls sehr fett, bretthart und doch klar rüber,
einfach volles Brett halt. Im Song "Black Mammoth" kommt
dies alles vollends zur Geltung, um einen Anhaltspunkt
nennen zu dürfen. Den Groove-Faktor wurde ebenfalls
miteingepackt, Stakkato- mit vielen Break-Elementen
ergänzen sich zu den straighten, Doublebass prägenden
und grindcoremässigen Attacken perfekt zueinander. "The
Great Collapse" ist wahrlich ein melodiöses sowie
brachiales Album geworden, für Fans dieses Genres ein
'Muss Haben'-Prädikat. Das Cover und der Bandschriftzug
sind sehr gelungen und weisen ganz klar in besagte
Richtung. Ein weiterer Lichtblick im Death-Core, bin
begeistert. Habe fertig! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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MOTHERSHIP - High Strangeness
HeavyPsych Records
Texas ist bekannt für seine
leckeren Barbeque Ribs, für die kontinuierliche Auf- und
Abbewegung der ölfordernden Gestängetiefpumpen und für
ZZ Top. In dieser Aufzählung fehlt leider noch das Heavy
Rock-Trio Mothership aus Dallas, das nun das dritte Werk
ihres Schaffens auf die Ladentheken knallt. Und diese
Band verdient es gehört zu werden, glaubt mir. Der ganz
traditionelle und sehr urige Heavy Rock der Band bezieht
seine Inspiration aus den verschiedensten Quellen der
klassischen Rock-Ära. Der instrumentale Titelsong
erinnert in seiner abgefahrenen und leicht verdrogten
Aufmachung an Led Zeppelin und The Doors, das weitaus
flottere "Ride The Sun" verbreitet dagegen die noch
leicht fröhliche Grundstimmung einiger sehr früher Black
Sabbath-Nummern (ja, da waren einige Songs wirklich sehr
weit weg von dem, was wir uns heute unter Doom
vorstellen), "Midnight Express" poltert in bester Blue
Cheer-Manier rum, und mit "Crown Of Lies" offenbaren die
Jungs, dass auch die NWOBHM nicht spurlos an ihnen
vorbeigegangen ist. Sehr hübsch finde ich auch die Idee,
mit "Helter Skelter" den weltberühmten Beatles-Track
zwar nicht zu covern, aber darin dennoch einen Akkord
einzubauen, der eindeutig an das dissonante, leicht
jazzige Eröffnungsriff des Beatles-Songs erinnert.
Mothership verstehen es also, die verschiedensten
Einflüsse ihrer musikalischen Sozialisierungsphase zu
einem lauten, fuzzigen und abwechslungsreichen Ganzen zu
vereinen, das mächtig rockt und Spass macht. Ganz
entfernt erinnert mich die Band an ihre Brothers in
Crime aus Maryland namens Clutch, welche es zumindest
mit der Zeit auch verstanden haben, einen ureigenen,
bluesgetränkten Stil zu entwickeln, der an Heavyness
nichts zu wünschen übrig lässt, womit jetzt auch klar
sein dürfte, welcher Klientel ich dieses tolle Album
wärmstens empfehle. Und natürlich dürfen auch alle
anderen reinhören, die generell ein Ohr für räudigen,
ungeschliffenen Heavy Rock haben, das ist genau der
Stoff für die von den eingangs erwähnten ZZ Top
besungenen "Beer Drinkers And Hell Raisers"! Mirko
B.
Punkte:
7.9 von 10
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BENIGHTED - Necrobreed Season
Of Mist/Irascible
Der Brutal-Death-Wahnsinn hat
einen Namen! Benighted! Die Franzosen um Julien Truchan
bieten den radikalen Soundtrack für die verstörenden
Zeiten des Lebens. Mit ihrem neuesten Werk "Necrobreed"
folgen sie musikalisch der Komplexität ihrer
Vorgängeralben "Asylum Cave" und "Carnivore Sublime".
"Necrobreed" verbindet Moderne und Old-School-Feeling,
sowie Schweine-Gequike mit massiven Growls. Krachende
Gitarrenriffs treffen auf aussergalaktische Drumparts,
die im ultraschnellen Wechsel den Gehörgang zu Brei
zermalmen. Benighted wurde von den Mitgliedern
französischer Death- und Black Metal-Bands Dishumanized,
Darkness Fire und Osgiliath gegründet. Immer im Fokus,
der musikalische Abgrund und absolute Narrenfreiheit,
was ihr Schaffen betrifft. Einmal mehr überzeugt die
neue Platte durch absolute Kompromisslosigkeit, was mit
Sicherheit auch an der bereits gut erprobten
Zusammenarbeit mit Deutschlands Kohlekeller-Studio
zusammenhängt. Thematisch dreht sich das Meiste um die
Abgründe der menschlichen Psyche und zu was der Mensch
alles fähig ist. Inspiration fürs Songwriting holte sich
der Sänger bei diversen psychisch erkrankten Menschen
und ihren teilweise abstrusen Ritualen. Das Album rumort
gehörig in den Eingeweiden, und nach zwölf Tracks
schliesst sich ein weiteres Kapitel höchst aggressiver
Musikgeschichte, so laut, wie es auch angefangen hat.
"Necrobreed" schüttelt die Gedanken gehörig durch und
bei Verdacht auf Überdosis - unbedingt einen Arzt
aufsuchen. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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BLACK MIRRORS - Funky Queen (EP)
Napalm Records/Universal Man kann natürlich
darüber debattieren, ob es für eine Newcomer-Band Sinn
macht, auf die akustische Visitenkarte in Form einer
Four-Track-EP auch eine Coverversion draufzusetzen,
anstatt sich ausschliesslich auf eigenes Material zu
verlassen, zumal der MC5-Gassenhauer schon unzählige
Male durch den musikalischen Recycling-Wolf gedreht
worden ist (u.a. durch Blue Öyster Cult, Henry Rollins,
Michael Monroe, The Hellacopters, Entombed, Monster
Magnet und Rage Against The Machine). Da aber die
belgische Band rund um Frontfrau Marcella Di Troia den
Track erstens mit der nötigen Räudigkeit runterrotzt und
ihn zweitens mit der eigenen Duftmarke versieht, sehe
ich da keinen wirklichen Diskussionsbedarf, erst recht
nicht in Anbetracht der Tatsache, dass er perfekt mit
der eröffnenden Garage Rock-Granate "Funky Queen"
harmoniert. Mit den darauf folgenden "The Mess" und
"Canard Vengeur Masqué" nimmt auf der zweiten
Plattenhälfte das Energielevel danach merklich ab.
Wahrscheinlich will das Quartett damit zeigen, dass es
musikalisch nicht bloss auf die Kacke hauen kann,
sondern auch den Blick über den Tellerrand hinweg wagt
in Richtung Stoner Rock / Heavy Psych, was durchaus
passend und legitim ist. Mir gefällt jedenfalls, was ich
da höre, und ich warte gespannt auf den ersten
Longplayer aus dem Hause Black Mirrors. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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OCEANWAKE - Earthen ViciSolum
Productions
45 Minuten Spielzeit verteilt
auf ganze zwei Songs, die Finnen Oceanlake greifen mit
ihrem dritten Album wieder mal in die Vollen. Im
gleichmässigen Zweijahrestakt beendet "Earthen" die
Trilogie, welche 2013 mit "Kingdom" begonnen hatte und
2015 mit "Sunless" fortgesetzt worden war, und dabei
zeigt sich das Quintett nochmal einen Zacken
ausgereifter und experimentierfreudiger als bisher. Die
zwei Tracks "A Storm Sermon" und "In Amidst The Silent
Thrones" jagen einen durch ein stetiges Wechselbad der
Gefühle und Stimmungen, die radikale Vielfalt der
eingesetzten Stilmittel lässt es schon gar nicht zu,
sich irgendwie auf irgendetwas einzustellen. Akustische
Passagen, abgrundtiefe Bösartigkeiten, wie man sie
beispielsweise von Ahab kennt, mantrische
Klanglandschaften, alles zermalmende Death Metal-Riffs
mit standesgemässem Gegrowle, filigrane, melodiöse
Intermezzi mit cleanem Gesang, die zuweilen an die
besten Kompositionen eines David Gilmore erinnern,
Emo-kompatible Ausflüge in die Welt des alternativen
Post Metal, die fünf Finnen lassen wirklich absolut
nichts aus, um nach einer Dreiviertelstunde einen
geplätteten, verwirrten, ja gar aufgewühlten Zuhörer
zurückzulassen. So, wie sich die Truppe nennt, so klingt
sie dann auch, wie ein Ozean der mannigfaltigsten
Klangfarben und Stimmungen, mal windstill und ruhig, mal
aufgepeitscht und stürmisch, mal erhaben und zeitgleich
bedrohlich. Das hier ist gehobene Stimmungsmucke für
ganz anspruchsvolle Musikfreaks, "Earthen" ist wieder
einmal ein Paradebeispiel dafür, wie diametral
entgegengesetzt sich künstlerischer Anspruch und
kommerzieller Erfolg oft gegenüberstehen, denn wenn es
diesem Album an etwas mangelt, dann höchstens an
Massenkompatibilität. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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RAZZMATTAZZ - Diggin' For Gold
Fastball Music
Vor fünf Jahren debutierte die
Süddeutsche Formation Razzmattazz mit dem gelungen Album
"Rock'n'Roll Hero". Der Nachfolger "Sons Of Guns" konnte
dann aber das vorgelegte Level nicht ganz halten. Gerade
deshalb darf man nun gespannt auf den dritten Streich
"Diggin' For Gold" sein. Um es vorwegzunehmen, die
Schwachstellen konnten ausgemerzt werden und vor Allem
im Bereich des Songwritings hat man sich auf die
Tugenden des Debuts zurückbesinnt. Grundsätzlich hat
sich aber natürlich nichts geändert. Man bewegt sich,
wie aber auch viele Andere, im Fahrwasser vom
riffbetontem AC/DC-Sound, schielt aber auch immer mal
wieder in die amerikanischen Südstaaten, womit die
Georgia Satellites ins Spiel gebracht werden können.
Weiter sind auch Rose Tattoo erwähnenswert, deren Power
Blues-Sound auch bei Razzmattazz eine tragende Rolle
spielt. Zuguterletzt müssen auch Nazareth Erwähnung
finden, deren Album "Razamanaz" die Jungs zu ihrem
Bandnamen inspiriert haben dürfte. Doch auch deren
erdiger, kratziger Sound tritt bei Razzmattazz immer mal
wieder zu Tage. Obwohl die Zutaten altbekannt sind, hat
die Formation durch eigenständige Kreativitiät ihren
eigenen Weg eingeschlagen. Dabei sind starke Songs wie
der Titeltrack, "Bad Girls Good Loving" oder "Like A
Shot Of A Gun" entstanden. Ebenfalls erwähnenswert ist
das balladeske "Back To You". Das Songmaterial weist
dann aber auch Schwachstellen auf, die den Hörgenuss
stellenweise herabsetzen. Man kann der Band aber auch
eine offensichtlich hohe Investition von Herzblut und
viel Spass an der Sache attestieren. Somit ist "Diggin'
For Gold" unter dem Strich eine runde Sache. Chris
C.
Punkte:
7.8 von 10
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LETHE – The First Corpse On The
Moon My Kingdom Music
Lethe ist das Projekt von
Tor-Helge Skei (MANES, MANII) und Anna Murphy (CELLAR
DARLING, ex-ELUVEITIE). Das Duo produziert Musik ohne
Kompromisse und ohne Regeln, was es auch unmöglich macht
sie in eine Schublade zu stecken. Am ehesten lässt sich
der Sound der Norweger/Schweizer Kombo mit einer
Mischung aus Avantgarde Metal, Trip Hop, Electropop und
Experimental Wave beschreiben. Die Musik ist ganz schön
schräg und doch irgendwie faszinierend. Lethe nehmen
einen mit auf eine introspektive Reise durch skurrile
Klangwelten und die Abgründe menschlicher Emotionen. Der
Gesang ist von beiden Parteien durchaus
gewöhnungsbedürftig, speziell wenn die beiden sich
ausserhalb ihrer Komfortzone bewegen, was recht häufig
der Fall ist. Auf diesem Silberling ist so viel los, ich
weiss kaum wo ich anfangen soll mit beschreiben –
Schlussendlich handelt es sich mehr um ein Gefühl, eine
melancholische und unsichere Stimmung wie kurz vor dem
Fall ins Ungewisse… Anspieltipps sind der melodische,
wenn auch repetitive Opener “Night“, das schräge aber
charakterstarke “Teaching Birds How To Fly“ sowie
“Snow“, das mit einem Kanon im Refrain auftrumpft –
äusserst spezieller Effekt! Fazit: Anna Murphy ist
mittlerweile weit weit entfernt von dem Sound von
Eluveitie - eine durchwegs unerwartete Entwicklung in
eine sehr avantgardistische und künstlerische Richtung.
Das Album ist anfangs etwas verstörend, zaubert aber
eine ganz ungewöhnliche und gefangenhaltende Stimmung,
sodass man sich beim Durchhören ein bisschen fühlt wie
Alice im Wunderland… Patricia H.
Punkte:
7.8 von 10
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LUNAR SHADOW - Far From Light
Cruz Del Sur Music
Ab dem ersten Ton des
Debut-Albums der deutschen Lunar Shadow hat man das
Gefühl, musikalisch tief in die 80iger geschleudert zu
werden. Das betrifft auch die Stimme von Alex Vornam,
die klar und eher in höheren Lagen zu finden ist.
Geboten wird Metal mit Einflüssen von älteren Manowar
mit Maiden-Twin-Soli und vielen Breaks in den einzelnen
Songs. Wobei sich die Gitarren Twin-Soli durch beinahe
alle Tracks hindurch ziehen. Ich mag solche Parts wie
bei "Frozen Goddess", wenn man vom Up tempo in ruhigere
Parts switcht, das kommt echt gut. Auch sehr gut die
ruhige Nummer "Gone Astray", wunderschön klischeehaft,
aber trotzdem sehr schön mit den Harmonie Gesängen und
dem cleanen Gitarrensolo. Halt eben typisch 80iger. Und
dann so spannende Tracks wie "The Hour Of Dying", das
mit sehr viel Abwechslung glänzt, Tempo und
Stimmungswechsel, sehr interessant. In die gleiche Kerbe
schlägt dann das 9 Minuten lange "The Kraken". Beendet
wird dieses tolle Album dann mit der akustischen Nummer
"Earendil", wunderschön gesungen mit schönen Chören und
stark gespielten akustischen Gitarren. Ein wahrlich
würdiger Abschluss für ein spannendes Stück 80iger
Musik. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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SANCTUARY - Inception Century Media/Universal
Die erste Band des ehemaligen Nevermore Frontmannes
Warrel Dane brachte 1986 ein töftes Demo unter die
Leute, das einiges versprach. Die Mucke von Sanctuary
orientierte sich nebst dem, was man später als
(progressiven) U.S.-Metal bezeichnete, auch etwas an
Mercyful Fate, Iron Maiden und Queensrÿche. Letztere
stammten ursprünglich ja auch aus Seattle. Doch es kam
noch besser, denn die 88er Debütscheibe «Refuge Denied»
wurde von keinem Geringeren als Dave Mustaine (Megadeth)
produziert. Dies half zu Beginn sicher ein wenig, aber
das, was noch Jahre später nachwirkte, war «Into The
Black» von 1989. Die stilistische Ausrichtung blieb
erhalten, aber die Gesangsstimme von Warrel wandelte
sich spätestens ab hier zu dem, was sich später bei
Nevermore als absolutes Trademark heraus schälte.
Während Geoff Tate und seine Jungs in der Zeit dank
etwas massenkompatiblerem Sound durch die Decke gingen,
sank der Stern von Sanctuary trotz dieser Hammerscheibe
ziemlich schnell und zwei Jahre später erhoben sich
Nevermore aus deren Asche. Seit etwa 2011 stehen diese
aber "on hold", und so kamen bald wieder Gerüchte um die
Amis auf, die 2014 mit der sackstarken Comeback-Scheibe
«The Year The Sun Died» gekrönt wurden. Mit «Inception»
hat man nun die alten Demo-Tracks wieder ausgegraben und
einer spürbaren Frischzellenkur unterzogen. Das Resultat
kann sich durchaus hören lassen und zeigt die
Unterschiede zu heute deutlich auf. Warrel turnte damals
gesanglich noch in ganz anderen Höhen herum, allerdings
nicht so prägnant wie eben Geoff Tate. Bei Nevermore um
die Jahrtausendwende herum und vor allem auf dem
genialen Solo-Album «Praises To The War Machine» (2008)
zeigte der Blondschopf dann, welch genialen Timbre er
besitzt. Ob die Fans nun bei aller Soundqualität auf
diese über 30-jährigen Songs gewartet haben, wird sich
zeigen. Für Die-Hardler und Komplettisten taugt
«Inception» aber alleweil, zumal Produzent Zeuss, der
aktuell zum Beispiel auch den Rest von Queensrÿche (mit
Todd La Torre) und viele weitere bekannte Bands der
Sorte Hatebreed, Six Feet Under oder Rob Zombie unter
seinen Fittichen hatte, wirklich ganze Arbeit geleistet
hat. Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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GOLD – Optimist Van Records
Das Album "Optimist" beginnt
paradoxerweise mit dem schwermütigen 'You too must die'.
Die Kombination aus der in Endlosschlaufe gespielten
Gitarrenmelodie und dem hauchig-verletzlichen Gesang von
Milena Eva hat einen hypnotisierenden Effekt. Auf einer
anderen Sphäre geht die Reise mit düsterem Grundtenor
weiter. Gold haben musikalisch einen hörbaren Wandel
durchgemacht und bewegen sich nun mehr im Post Rock,
Psychedelic Rock und Ambient. Die stark verzerrten
Gitarren werden mit verschiedensten Effekten versehen,
um die richtige Stimmung zu erzeugen. Auch im Bereich
des Gesangs zeigt man sich experimentierfreudig - bei
'Teenage Lust' kommt gar etwas Bossa Nova-Feeling auf.
Mit 'No Shadow' bringt man erstmals einen treibenderen
Vibe hervor, der auch beim verstörerisch monotonen 'I Do
My Own Stunts' erhalten bleibt. Auch die nachfolgenden
beiden Songs agieren mit einem sehr reduzierten
Tonumfang und heben sich damit stimmungsmässig vom
ersten Teil des Albums ab. 'Tear' schliesst dann den
Kreis zum Anfang und rundet das Album somit harmonisch
ab. Patricia L.
Punkte:
7.5 von 10
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STEEL PANTHER - Lower The Bar
Kobalt/Limmat Records
Ginge es nach unserem Cheffe, so
haben Steel Panther nach dem Debütwerk "Feel The Steel"
kein Album mehr veröffentlicht, welches das Flair des
Erstlings beinhaltet. Nun ja, so unrecht hat er nicht,
aber seien wir doch ehrlich - welche Truppe hat nach
einem sagenumwobenen ersten Streich nochmals den
gleichen Spirit veröffentlicht? Sprich ist sich dieser
ungebremsten, direkt in die Fresse gehenden Attitüde
bewusst gewesen und hat nachgedoppelt? Nun, "Lower The
Bar" ist mehr Van Halen als Van Halen selber nach ihrem
"1984"-Werk. Die Steel Panthers sind alles tolle
Musiker, das steht ausser Frage, aber, und das
überrascht, brauchen die neuen Tracks viel mehr
Durchläufe, bis sie zünden. Da ist es vielleicht die
Halbballade "That's When You Came In" mit Streichern
versehen und "Wrong Side Of The Track (Out In Beverly
Hills)", welche noch an die früheren Glanztaten
erinnern. Ist "Lower The Bar" nun ein Schnellschuss, bei
dem zu wenig lang an den Songs gearbeitet wurde, gehen
den Jungs langsam die Ideen aus, oder ist das (selbst)
auferlegte Korsett doch zu klein für die Jungs?
Vergleicht man "Lower The Bar" mit seinen drei
Vorgängern, schleichen sich diese Gedanken ein. Klar
macht es Spass, den Songs zuzuhören, aber von
Begeisterung, wie dies noch bei den Vorgängern der Fall
war, bin ich weit entfernt, um nicht zu sagen, von der
Leistung auf dem neuen Album schlicht und ergreifend
enttäuscht. Logisch werden auf Tour Sänger Michael
Starr, Gitarrist Satchel, Bassist Lexxi Foxx und
Trommler Stix Zadinia wieder alle begeistern, dies wohl
aber kaum mit den neuen Songs, denn es fehlen Hits der
Sorte "Community Property", "Eyes Of A Panther",
"Supersonic Sex Machine", "The Burden Of Being
Wonderful" und "Gangbang At The Old Folks Home".
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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HOLY MARTYR - Darkness Shall
Prevail Dragonheart Records
Sechs Jahre nach dem letzten
Album nehmen die Italiener Holy Martyr einen neuen
Anlauf, die Metal-Welt zu verzücken. Dies gelingt ihnen
nach dem letzten Totalausfall "Invincible" wieder
deutlich besser. Geblieben sind allerdings zwei
schwerwiegende Mankos: Die sehr spezielle, teilweise
weinerliche Stimme von Alessandro Mereu, welche die Band
zwar einzigartig, aber streitbar macht. Und zweitens das
unglaubliche Gespür, sich textlich und musikalisch an
Themen zu wagen, welchen selbst bewiesenen Bands
teilweise zum Scheitern brachte. Nach der griechischen
und japanischen Geschichte muss heuer J.R.R. Tolkien und
seine Mittelerde-Welt hinhalten. Wobei Holy Martyr auf
"Darkness Shall Prevail" durchaus auch Glanzmomente
gelingen. Dies zum Beispiel, wenn sie hörspielartig die
Protagonisten in ihrer Herr der Ringe-Sprache reden
lassen. Aber auch musikalisch darf man durchaus von viel
Abwechslung sprechen. Da werden mal balladeske, dann
stampfende und wiederum schnelle Töne angespielt. Wer
den Zugang zum Album findet, kann durchaus von einem
epischen Werk sprechen. "Witch-King Of Angmar" verfügt
gar über Manowar'sche True Metal-Elemente. Musikalisch
ist also alles im grünen Bereich, auch wenn die
zwingende Atmosphäre fehlt. Wer mit der Stimme von Herrn
Mereu klar kommt, dem könnte "Darkness Shall Prevail"
eine kleine Offenbarung sein. Holy Martyr werden mit dem
neuen Album ihre Handvoll Fans finden. Dies sei ihnen
mit ihrem neuen Werk von Herzen gegönnt. Für eine
Massenhysterie reicht es allerdings bei Weitem nicht.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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REACTOR - The Tribunal From Above
(Re-Release) Vicrecords Die Zürcher Combo
Reactor mit ihrem Demo-Tape als Re-Release. Gegründet
1991 von Neni (Vocals & Guitars), Dany (Bass), Pauli
(Guitar) und Howi (Drums) präsentieren hier in CD-Form
das 5-Track-Debüt "The Tribunal From Above" aus dem
Jahre 1991. Geboten wurde grindcorelastiger Brutal/Death
Metal, mit grindcorelastigen Passagen, gepaart mit
thrash-deathigen Doublebass-Parts, treibende Drums mit
ebensolchen Bassläufen, Gitarren thrash-deathen und
moshen was das Zeugs hält und tanzen den Teufelsreigen
mit schnellen, kurzen und melodiösen Gitarrensoli. Auch
die Produktion kann sich zeigen und hören lassen (Chris
Muzik). Das Cover-Artwork stammt von Roberto Toderico
(Asphyx, Sinister, Soulburn). Die 5 Tracks sind:
"Deformed Personality", "Near Dark", "The Tribunal
Above", "Religious Fight" und "Circle Of Eternity". Für
Death Metal-Fans ein Muss! Ach ja, so zur Info, 1992
änderten Reactor ihren Namen in Sickening Gore (ohne
Neni und Pauli, dafür mit Alex und Matt Burr) und
releasten ein Album namens "Destructive Reality",
welches via dem deutschen Metal-Label Massacre Records
veröffentlicht wurde. Aber das wissen die
eingefleischten Death-Metaller schon ewig und deshalb
meine Message: Zieht euch Reactor mit "The Tribunal From
Above" rein, Death Metal from Switzerland as its best!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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POWER TRIP - Nightmare Logic
Southern Lord
Wer Slayer und Hardcore gerne
hat, sollte mal ein Ohr in die neueste Platte von den
Mannen aus Dallas, USA, mit dem Bandnamen Power Trip
legen. Weltneues wird man hier vergebens hören, aber die
fünf Jungs geben sich etliche Mühe, abwechslungsreiche
Songs zu produzieren. Die Gitarren sägen amtlich durch
die Gegend, und die Rhythmusfraktion ist standhaft wie
ein Fels in der Brandung. Auch gesanglich ist man schwer
angepisst und verkündet das Ende der heutigen
Gesellschaft. Tja, die acht Nummern auf "Nightmare
Logic" sind was für Thrasher und die, die es noch werden
wollen. Hier bekommt man Money for Value. Gefällt mir
gut. Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK MAP – In Droves Long Branch
Records/Musikvertrieb Die Kalifornier haben 2014
ihr Debütalbum “...And We Explode“ herausgebracht, das
bei Kritikern und Fans gleichermassen gut ankam. Darauf
folgten diverse Auftritte als Vorgruppe für Bands wie
Chevelle, Bush, Circa Survive oder Highly Suspect,
gefolgt von einigen weiteren Gigs als Hauptact. Die
leicht nostalgische Anlehnung an den Nu
Metal/Alternative Rock der 90er Jahre ist durchwegs
charmant und vermag zu überzeugen. Das Trio Mark Engles
(Gitarre), Chris Robyn (Schlagzeug) und Ben Flanagan
(Gesang/Bass) hat sich dem geradlinigen Rock
verschrieben - mit massigen Riffs, treibendem Bass und
einer sehr soliden gesanglichen Leistung geben die
Amerikaner auf “In Droves“ noch einmal Vollgas. Textlich
geht es vor allem darum die eigene Identität nicht im
Kommerz und der Konformität zu verlieren… Allerdings ist
diese Botschaft nicht unbedingt tiefgründig umgesetzt
und die Lyrics wirken auf Dauer enorm repetitiv und
seicht. Das Intro Transit I sowie auch die
Zwischenspiele Transit II und III sind kurz und süss,
stehen aber nicht wirklich im Zusammenhang mit dem
jeweils nächsten Track, was das Unterfangen etwas
sinnlos macht. Mit “Run Rabbit Run“ steht gleich ein
echtes Highlight am Anfang. Mit “Foxglove“ kommt noch
ein Hauch Garage Rock Feeling auf, Nostalgie pur halt.
Das melodiöse “Heavy Waves“ glänzt vor allem durch einen
schönen Spannungsaufbau, was etwas mehr Drama mit
reinbringt. Auch Bass Fans kommen bei diesem Silberling
auf ihre Kosten: “Dead Ringer“ und “Indoor Kid“ weisen
beide eine sehr dominante Basslinie auf. “White Fence“
ist ein wenig poppiger und erinnert stark an U2 – kommt
aber sehr gut rüber! Allerdings dürften Black Maps für
meinen Geschmack durchaus etwas häufiger härtere Töne
anschlagen: “Just My Luck“ beginnt extrem
vielversprechend, zieht es dann aber leider nicht
richtig durch. Mit dem 6 Minütigen Track “Coma Phase“
endet der Silberling dann nochmals auf einer sehr
melodiösen Note. Fazit: Wer auf U2 und den Rock der 90er
Jahre steht, der kann hier getrost in Nostalgie
schwelgen. Allerdings fehlt mir ein wenig die
Abwechslung – die Melodien und Kompositionen ähneln sich
teilweise arg und die Musik bleibt eher oberflächlich,
geht also nicht wirklich unter die Haut. Patricia
H.
Punkte:
7.5 von 10
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IRIJ – Cultura Cura Irij Music Auch wenn es
in seiner digitalen Version bereits Mitte August
erschienen ist - die offizielle Taufe hat das zweite
Studioalbum von ex-Eluveitie-Geigerin Meri Tadic erst
anlässlich des Eluveitie & Friends-Festivals erhalten
und seit da gibt es das gute Stück auch als
physikalische Kopie zu kaufen. "Cultura Cura" stellt
einen weiblichen Befreiungsschlag dar. Die Songs
versprühen pure Erotik und das ganz ohne nackte Haut. In
ein Korsett drängen lässt sich Irij dabei keinesfalls -
es scheint, als ob sie sich im Entstehungsprozess ihrer
Kompositionen einfach von ihren Gefühlen hat leiten
lassen. Entstanden ist ein Album, welches zwar keinen
roten Faden hat, dafür aber unterschiedlichste
Stimmungen anbietet und eine unglaubliche Lockerheit
ausstrahlt. Über allem schwebt Irijs hauchiger Gesang in
englischer und kroatischer Sprache. Der mit
Ethno-Elementen gespickte Electro Folk Rock wird die
Metalgemeinde sicherlich spalten. Interessierte und
offene Geister dürfen sich jedoch ohne Scheu durch den
bunten Blumenstrauss durchtasten. 'The Storm' eignet
sich mit seinem rockigem Flair sehr gut für den
Einstieg. Folkliebhaber sollten dagegen unbedingt
'Saljiva' antesten und für Tüftler gibts bei 'Where
Colour Coalesce' vieles zu entdecken. Die sehr
elektronischen 'Cur' und 'Tri Bora' sind eher für
Elektro-affine Personen. Bei dem riesigen Angebot werdet
ihr bestimmt fündig. Patricia L.
Punkte:
7.4 von 10
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ENDFIELD - Right To The Top
Cargo Records
Manchmal ist es die beste
Strategie, sich das Album einer neuen Band ganz ohne
Vorabrecherche, Kurzbio oder Videos zu Gemüte zu führen,
um sich völlig unvoreingenommen ein eigenes Bild davon
zu machen. Genau das habe ich bei "Right To The Top" von
Endfield getan. So weckte der Opener "Girl In Flames"
bereits mein Interesse. Instrumental stellenweise etwas
gewöhnungsbedürftig, sticht die tiefe, klare Stimme
hervor und lenkt deutlich auf die Lyrics. Diese handeln
tatsächlich vom Mädchen in Flammen, Katniss Everdeen und
den Tributen von Panem. Guter Song, wenn auch nicht so
perfekt als Opener geeignet. Starke Green
Day-Assoziationen kommen bei "Next Mistake" auf und mit
der Radiosingle "Not Alone" ist ein guter Mid
Tempo-Pop-Rocksong vertreten. Das ruhigere "Angel"
erinnert auch an einen Radiosong (den Titel musste ich
googlen) und zwar an "Bad Day" von Daniel Powter.
Während beim Cowboy-Song "So Long" coole
Dire-Straits-Gitarren zu hören sind, tönt beim
eigentlich coolen, mit Streichern inszenierten "The
Game" plötzlich Rap (!) dazwischen. Zum Abschluss gibt's
beim jazzig-bluesigen "Pokerface" noch Orgelkeyboards
und Saxofon auf die Ohren. Klingt nach einer komischen
Mischung? Ganz genau! Doch nach der Recherche passt das
Ergebnis genau zur Geschichte der deutsch-englischen
Band. Endfield gibt es schon seit mehreren Jahren,
jedoch immer wieder in verschiedenen Besetzungen, von
denen unterschiedliche Songs stammen. So ist
beispielsweise "Good Timing" bereits von 2007 (und wurde
damals sogar schon veröffentlicht) und "Angel" von 2012.
Verschiedene Zeiten, unterschiedliche Musiker, andere
Einflüsse - vereint im Album "Right To The Top", welches
alles andere als homogen klingt. Die Songs sind
grösstenteils wirklich gut, doch diese Abwechslung
erschlägt den Hörer schon fast. So hätten Endfield in
meinen Augen besonders den Gastauftritt des Rappers
Breezy lieber streichen sollen. Aber hört selber rein -
hier ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei.
Juliane E.
Punkte:
7.0 von 10
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DISPERSE – Forword Season Of Mist/Irascible
Die polnisch/englische Kombo hat
sich ganz dem sphärischen Progressive Rock verschrieben.
Fast schon transzendentale Melodiebögen treffen hier auf
progressive Einstreuungen, welche die Musik
aufsplittern, durcheinander mischen und in einem
schillernden Wirbel wieder neu setzen lassen…
Streckenweise sind dieser atonale Ansatz und die
zwiegespaltenen Harmonien die da zusammen kommen etwas
gar zu viel des Guten. Die relaxende Atmosphäre wird
gnadenlos in Stücke gerissen und man kommt kaum zur
Ruhe… Technisch wird hier jedoch sehr exakt gearbeitet,
die Kompositionen sind für meinen Geschmack allerdings
gnadenlos überladen. Interessant ist auch, dass der
Gesang hier eher schmückendes Beiwerk als Hauptakteur
ist… Im Mittelpunkt steht nämlich die surreale
Atmosphäre, der sich alles unterordnet. Hier treffen
sanfte, asiatisch angehauchte Xylophon-Melodien auf
überbordende Synthie-Gewitter, poppige Leichtigkeit auf
melancholische Anspannung. Das Ganze ist eine gewagte
Mischung aus klassischem sphärischem 70ies Rock à la
Pink Floyd und träumerischen Sequenzen wie bei Alcest.
Fazit: Niemals war diese Aussage wahrer – über Geschmack
lässt sich nicht streiten! Wer gerne leicht atonalen,
sphärischen Progressive Rock mit aussergewöhnlichen
Klanglandschaften hört, den erwartet hier ein ganz
besonderer Leckerbissen. Wem Disharmonien im wahrsten
Sinne des Wortes auf die Nerven gehen, der sollte hier
allerdings einen grossen Bogen drum machen. Mir stellen
sich jedenfalls die Nackenhaare auf, allerdings nicht im
positiven Sinne… Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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ANGEL MARTYR - Black Book: Chapter One Iron Shield
Records Die Heavy Metaller aus der Toskana
liefern mit dem ersten Kapitel ihres Schwarzen Buches
ein ziemlich gutes Debutalbum, welches den Hörer packen
kann. Auch wenn den drei Italienern noch das gewisse
Etwas fehlt, so bin ich überzeugt, dass sie sich mit der
Zeit stark weiterentwickeln werden. Die Strukturen
scheinen altbekannt, die Vocals vertraut, doch trotzdem
kann man nicht umhin, den Herren Sympathiepunkte
zuzuschreiben. Leider ist dieses Album nicht überragend,
aber auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich bin auf
weitere Werke gespannt. Monika M.
Punkte:
7. von 10
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BLACKENED SYMPHONY - Blackened Symphony Art Gate
Records Blackened Symphony? Sind das nicht die
Black-Metaller aus Italien, die noch vor Jahren düster
und völlig verrohten Metal nach norwegischem Vorbild
gespielt haben? Richtig! Wo vor einigen Jahren noch
unterdurchschnittlicher Symphonic/Black Metal erblühte,
spielt sieben Jahre nach "Eyes Of Eternity" eine
gänzlich veränderte Band einen gänzlich neuen Musikstil.
Ja, die aktuelle Musik der Italiener lässt sich nun als
Elektronik-Metal bezeichnen. Genau. Wer also der Meinung
ist, dass elektronische Klänge in der Welt des Metal
nichts zu suchen haben, der lese nun die nächste Review!
Beim Opener "Slave Of Ourselves" macht sich zumindest
eine gewisse Neugier breit auf das, was vielleicht noch
kommt. Der Titel beginnt mit einem ruhigen, harmonischen
Klavierintro, das nach und nach einer starken
Disharmonie Platz macht. Verzerrt und beklemmend
beschreibt das Gefühl im Bauch recht passend, welches
mit der Überleitung zu "Chain" jedoch binnen Sekunden
verschwindet. Die Songs der Band zeigen sich meist
eingängig, wenn auch technisch nicht sehr ausgeklügelt.
Die Stimme von Leo ist dafür recht vielseitig und
wechselt zum Ende hin vermehrt zwischen aggressiven
Growls und klarem Gesang ab. Leider, erst zum Ende hin,
wird die Platte immer besser und macht mit Titeln wie
"One Day" oder "40 Seasons" enorm an Boden gut.
Letzterer ist meines Erachtens der stärkste Song des
ganzen Albums. Stimmungs- und Tempowechsel funktionieren
gut, der Gesang passt und die exzessiv eingesetzten
elektronischen Elemente fügen sich gut in den Sound der
Gitarren ein. Wenn dies der Startschuss gewesen wäre,
dann hätte die Platte ein Highlight werden können. Das
aber hier vorliegende Werk ist bestimmt kein
Meisterwerk, doch kann man ohne schlechtes Gewissen
sagen, dass "Blackened Symphony" schon hörenswert ist.
Oliver H.
Punkte: 6.8 von 10
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SONS OF A WANTED MAN – Black Days
Black Dust (MCD) Pulverised Records Als erster
Output mit nur vier Liedern könnte man eigentlich auch
von einer Demo sprechen. Tun die Jungs oder Mädels aus
Belgien aber nicht, genau so wenig wie sie Informationen
über sich oder ihre musikalischen Hintergründe von sich
geben. Aber die Musik kann ja auch im Vordergrund
stehen. Der erste Track klingt schon reichlich
schmutzig, der unnachgiebige Riff prügelt zusammen mit
dem Schlagzeug langsam aber sicher die Wut in den
Nacken. Ja, die Stimmung zeichnet sich düster ab und
Riffs wie bei ‘Thou Art Spiritless’ könnten auf einem
ganzen Album durchaus gut kommen. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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TORMENTOR - Morbid Realization Iron Shield Records
Höre ich den Bandnamen Tormentor, denke ich automatisch
an Kreator. Einerseits, weil Mille unter diesem
Bandnamen das erste Demo aufgenommen hat und
andererseits, weil auf dem Kreator-Werk "Endless Pain"
ein Titel auf den Namen "Tormentor" hört. Die hier
vorliegende Truppe heisst Tormentor, kommt aus
Ostdeutschland und hat mit "Morbid Realization" ihr
drittes Album veröffentlicht. Hört man sich den Sound
an, ist der Vierer gar nicht so weit von Kreator in
ihren Anfangstagen entfernt. Gesanglich erinnert Max
Seipke an eine Mischung aus dem alten Mille und Tom
(Sodom). Musikalisch gibt es alten 80er Thrash, der
seine Wurzeln klar bei Kreator hat. Dabei können die
Thrasher ihren Moshpit bauen, die Matten schütteln und
sich zu den schwindelerregenden Parts austoben. "Morbid
Realization" besitzt interessante Momente, und wer sich
seine alten Kreator zurück wünscht kann, nein, muss hier
zugreifen. Was den Herren aber fehlt, ist ein Hit der
Sorte "Flag Of Hate", "Terrible
Certainty", "Betrayer",
"Some Pain Will Last", "Coma Of Souls"
oder "People Of
The Lie". Das hat und wird Mille und Kreator immer
ausmachen, diesen Hang zu einer feinen Melodie, welche
trotz aller Brutalität immer den Einzug in den
Kreator-Sound fand und findet. So ist die Truppe
Tormentor eine von vielen Thrash-Nacheiferern, die
ihren Job gut machen, aber an die Glanztaten der alten
Helden nicht heran reichen. Tinu
Punkte: 6.8 von 10
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CIRITH GORGOR – Bi De Dode Hant (EP) Hammerheart
Records Es ist halt die Sache mit den EP’s: lohnt
sich die halbe Stunde Musik denn oder wartet man lieber
auf das richtige Album? Untätig waren die Holländer in
den letzten Jahren nicht, das letzte volle Album ist
gerade mal ein Jahr alt, aber mit dem Wechsel zu
Hammerheart wird nun der Einstand gefeiert. Und da
bekommt man tatsächlich eine ziemliche Wucht geliefert,
die vier Songs sind fett produziert und bringen
druckvollen Gitarrensound mit, der mit leicht
melodischen Riffs durchaus zu packen mag. Das
abwechslungsreiche Schlagzeug überzeugt ebenfalls und
hebt sich vom Genrebrei ab, da man trotz Blastbeats auch
Variationsreichtum und Dynamik raushören kann. Eine
nette Scheibe, die man sich auch als Vinyl geben kann
und die Wartezeit auf das nächste richtige Album
verkürzt. Tristan
Punkte:
keine Wertung
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PATRIA – Magna Adversia Soulseller Records
Das letzte Album der Brasilianer gefiel durch den
Abwechslungsreichtum, und da hat sich zum Glück nichts
geändert. Die Aufnahmen klingen nach wie vor sauber und
modern, ohne zu viel vom Sound über den Computer
generiert zu haben, was ebenfalls schön zu hören ist.
Hier macht sich die Arbeit von Øystein G. Brun
(Borknagar) an den Reglern wohl bezahlt. Doch neben
packenden Riffs und spannenden Breaks wie bei ‘Axis’
gibt es leider auch Durchhänger wie das folgende
‘Heartless’, welches im Verhältnis schwächelt. Begonnen
vom nicht sehr ausdrucksvollen Gesang über die
mittelmässigen Gitarren hätte man den Song gerne auch
auslassen können. Mit ‘A Two Way Path’ haben die Jungs
auch einen gemächlicheren Song bei Hand, was ebenfalls
nicht verkehrt ist und ordentlich brummt. Auch
‘Communion’ passt, gerade hier zeigt sich die
angesprochene Abwechslung. Hingegen wirkt ‘Now I Bleed’
wieder wie mit dem Brecheisen, mit diesem nicht
vorhandenen Übergang vom Intro zum Song hätte man es
auch gleich bleiben lassen können. Und auch der Riff
zieht hier den Wagen nicht mehr rum. Ein durchzogenes
Album, das einige interessante Ansätze aufweist, modern
und innovativ klingt, aber eben nicht bis zum Ende
überzeugen kann. Ich empfehle vorher mit ‘Axis’ oder
auch ‘Porcelain Idols’ anzutesten, das sind meiner
Meinung nach die stärksten zwei Songs auf dem Album.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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HAVOK - Conformicide Century Media/Universal
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt in
gewissen Kreisen unbeliebt mache, aber mit Havok hatte
ich bisher stets meine liebe Mühe, und das wird sich
auch bei «Conformicide», dem mittlerweile vierten full
lenght Album, nicht ändern. Das liegt zur Hauptsache
daran, dass sich die amerikanischen Thrasher für ihre
Mucke ziemlich dreist bei zahlreichen Szene-Kollegen
bedienen und deshalb, da "erst" 2004 gegründet, mir
nicht eigenständig genug klingen. Angesichts der
spielerischen Qualität und dem überwiegend hammergeilen
Riffing klingt dies sicher etwas abstrus, aber wenn ich
vom Basssound her ständig an Overkill denken muss, sich
die Songs sehr oft nach Death Angel, Anthrax, Exodus,
Heathen, Testament, Megadeth, Annihilator sowie selbst
den frühen Metallica anhören und
Sänger/Rhythmusgitarrist David Sanchez, vor allem auf
der neuen Scheibe, völlig irre wie Kreators Mille
Petrozza herum schreit, geht der Ofen bei mir ziemlich
schnell aus. Ein Schicksal, das Havok zum Beispiel mit
den Landsleuten von Warbringer teilen. Auch diese machen
grundsätzlich (und ebenso seit 2004) eigentlich alles
richtig, werden aber nie gross raus kommen. Ektomorf im
Fahrwasser der alten Sepultura ergeht es genau gleich.
Ein weiterer solcher songwriterischer Ablöscher ist zum
Beispiel «Dogmaniacal», wo selbst Coroner verbraten
werden! Sowas bereitet mir einfach zu wenig Hörgenuss,
und solange die Platzhirsche, wie in der letzten Zeit,
einen Hochkaräter nach dem anderen raus hauen,
interessieren mich die Amis, trotz der knackigen
Produktion von «Conformicide», ehrlich gesagt nicht die
Bohne! Fans von Havok kriegen hingegen, keine Frage,
neues Kraftfutter ihrer Helden. Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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BOOZE & GLORY - Chapter IV Burning Heart Records
Gegründet in London im Jahre 2009 starteten Booze &
Glory als Streetpunk-Band mit Tendenzen zum Oi. Die Band
will mit den rechten Bewegung nichts zu tun haben, da
sie auch 'Ausländer' in der Band hat. Man hat bislang
drei Alben herausgegeben und ist dem Stil treu
geblieben, will heissen, man spielt eingängige Songs,
die man im Pub problemlos mitsingen kann. Ich würde die
Songs auch als Gute-Laune-Lieder, die man nach einem
schweren Arbeitstag in der Stammkneipe locker mitsingen
oder grölen kann. 13 Tracks ohne grosse Filter, aber
alle auch auf dem selben Level. Grill an, Bier auf und
los! Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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CROSSBONES - WWIII Nadir Music Crossbones
ist eine albanische Heavy/Thrash Metal-Band, die bereits
seit 1997 ihr Unwesen treibt. Besonders im eigenen Land
haben sie in den Anfangszeiten ihres Schaffens für
Furore gesorgt, indem sie mit "Days Of Rage" die erste
Metalplatte veröffentlicht haben. Hierzulande sind sie
nach wie vor ein unbeschriebenes Blatt, obwohl sie in
ihrer Heimat zu den Vorreitern des Metal zählen,
gemeinsam mit Nihil und Centaur. Während viele Bands aus
eher dürftig unterstützten Ländern mit der Produktion
ihrer Alben kämpfen, servieren uns Crossbones ihr Album
mit einer sauberen und sehr professionellen Produktion.
Das Quartett hat sich bei den Lyrics bewusst für
Englisch entschieden, damit die Chancen auf Erfolg auch
ausserhalb des Landes erhöht werden. Musikalisch hat
sich die Truppe um Olsi Ballta am Metal der 80er und
90er und modernen Metalelementen bedient, was den Boden
für gutes Soundpotential bietet. "Gjalle", der einzige
albanisch gesungene Titel, geht trotz ungewohnten
Textzeilen recht ordentlich ins Ohr. Nichts desto Trotz
schafft es die Kombo meiner Meinung nach nicht, den
gewünschten Wow-Effekt zu erzeugen. Es bleibt über die
zehn Tracks hinweg durchschnittlich, und eine gewisse
Langeweile schleicht sich während dem Hören unweigerlich
ein. Crossbones haben zwar nach 20 Jahren mit dem
vorhandenen Silberling das Schweigen gebrochen, aber
täten nun gut daran, sich weiterhin zu steigern. Luft
nach oben ist noch vorhanden. Oliver H.
Punkte: 6.5 von 10
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HELLION PRIME - Hellion Prime AFM
Records/Musikvertrieb Frischer Sound aus
Kalifornien, der leider nicht hängen bleibt. Für ein
Debütalbum auf jeden Fall ok, aber es fehlt das
notwendige, gewisse Etwas, um die Band dauerhaft
interessant zu machen. Dies empfinde ich als sehr
schade, denn sowohl Spiel- wie auch Gesangstechnisch
zeigen die Musiker Talent. Themen wie Wissenschaft und
Science-Fiction schreien ja buchstäblich nach
aussergewöhnlichem Sound. Es ist durchaus schwierig, ein
Hammer-Debüt zu schaffen. Hoffnung für diese Band
besteht auf jeden Fall. Vielleicht wird es beim nächsten
Album klappen. Monika M.
Punkte: 6.5 von 10
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WOLFHEART – Tyhiyys Spinefarm Records/Universal
Ach ja, der gute Herr Saukkonen. Irgendwie war er ja
mit seinen anderen Bands wie Before The Dawn, Dawn Of
Solace, Black Sun Aeon oder RoutaSielu offenbar nie ganz
zufrieden, und so entschloss er sich, alles über Bord zu
schmeissen und Wolfheart zu gründen. Im Prinzip keine
schlechte Sache, wenn man sich auf ein einziges Projekt
konzentrieren will. ABER: Wie im Falle von Before The
Dawn hat der gute Herr den cleanen Sänger namens Lars
Eikind verloren. Wieso ich das erwähne? Weil Wolfheart
genau an dieser Stelle ein grosses Manko vorweisen. Der
Sound an sich ist super, da muss man nix kritteln – wer
auf düsteren, zuweilen brachialen, eisig vertonten Metal
mit tödlicher Prägung steht, kann eigentlich nix falsch
machen – wenn man die doch recht einseitigen Growls
akzeptiert. Und genau hier liegt der Hund in seinem
kalten Grab: Wenn auch der Sound noch so
abwechslungsreich daherkommt, so ist es einfach nur
langweilig, wenn immer mit einer gleichförmig-monoton
wirkenden Growl-Stimme darüber geknurrt wird. Viel mehr
bleibt da eigentlich nicht zu sagen – bedenkt die
eintönig wirkenden Vocals, und wenn euch das nicht
abschreckt sowie ihr Fans von Truppen wie beispielsweise
Thulcandra seid, dann könnt ihr getrost zugreifen. Ich
greife auch zu, nämlich zu einem neuen Bier und einer
anderen Scheibe. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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ATLAS PAIN – What The Oak Left Scarlet
Records/Musikvertrieb The Italiener haben sich
mit ihrem Debütalbum im Genre Epic Pagan-/Folk Metal
eingenistet, irgendwo in einer kleinen, engen Nische
zwischen Equilibrium und Alestorm. Die Musik ist geprägt
von dominanten Gitarren, ratternden Drums, einem
durchwegs am Kitsch vorbeischrammenden Keyboard sowie
paganem Growling mit gelegentlicher Choreinlage im
Hintergrund. Der Silberling birgt ein paar sehr schöne
und epische Momente, doch genau die wirken halt wie
schon tausend Mal gehört. Atlas Pain erfinden das Rad
definitiv nicht neu, aber irgendwie lebt dieses Genre ja
halt auch von der Wiederaufbereitung von symphonischen
Melodien und übermässigem, fast schon cineastischem
Bombast. Stellenweise macht die Scheibe durchaus Spass,
grade bei den leicht piratig angehauchten Tracks wie
“The Storm“, das sehr an Alestorm erinnert oder auch das
etwas leichtere “The Counterdance“. Abgeschlossen wird
das Album von einem rein musikalischen 11-Minuten
Monster, dem leider allzu schnell die Puste ausgeht...
Fazit: Wer auf Equilibrium und Alestorm abfährt, der
kann hier ruhig mal reinhören. Mir fehlt hier einfach
die persönliche Note, die der Scheibe noch etwas mehr
Tiefgang und Charakter verleihen würde. Denn obwohl das
Album durchaus unterhaltsam ist, bleibt es ein eher
seichtes Vergnügen und hinterlässt keinen bleibenden
Eindruck. Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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FAIRYTALE - Battlestar Rising Art Gates Records
Das zweite Album der Deutschen Band FAIRYTALE weckt
Neugierde. Das gute Zusammenspiel aller Instrumente und
Vocals ist sehr schön zum Hören, hinterlässt aber keinen
bleibenden Eindruck. Die Heavy Metal Truppe aus NRW
macht alles richtig, es fehlt jedoch der Grip. Bis auf
zwei Lieder spielt das Album praktisch unbemerkt im
Hintergrund. Bestimmt finden sich Fans, die mich für
diese Wahrnehmung verurteilen würden. Meiner Meinung
nach hat die Band halt einfach noch nicht das gewisse
Etwas gefunden. Ich bin überzeugt, dass das noch kommt.
Monika M.
Punkte: 6.0 von 10
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CELLADOR - Off The Grid Scarlet Records
Geradlinigen Power Metal spielen die Amerikaner Cellador
auf ihrem ersten Album nach elf Jahren Funkstille.
Dieser wandelt irgendwo auf den Pfaden von Helloween,
Dragonforce und Stormwarrior. Wobei das Niveau eher bei
den guten, aber nicht überragenden Stormwarrior
angesiedelt ist. Der Sound ist also druckvoll und auf
hohem Niveau, es fehlt aber an offensichtlicher
Abwechslung und an hörbaren Ohrwürmern. Wer dieses
grosse Tempo über neun der zehn Lieder aushält, der wird
hier seine Freude finden. Einzig "Good Enough" nimmt der
Rasanz ein wenig Wind aus den Segeln und schifft
im Midtempo-Bereich. Natürlich shreddern Cellador aber nicht
einfach drauf los, sondern bauen immer wieder neue, beim
genauen Hinhören vielleicht sogar überraschende Elemente
ein. Dazu passt, dass gerade die Gitarristen virtuos
aufspielen. Cellador wollen durchaus auch Hymnen
schreiben. Diese schrammen bei mir aber vorbei. "Off The
Grid" klingt wie ein hochstechender Soundbrei, ohne dass
irgendwas hängen bleibt. Von der Art her tun dies zwar
auch Dragonforce, diese schaffen es aber, positive
Emotionen zu wecken. Diese Eigenschaft fehlt hier. Wer
den Power Metal pur und ohne Tempoeinbruch mag, kann an
Cellador seine Freude haben. Alle anderen greifen besser
zu den vermeintlichen Vorbildern. Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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GHOST AVENUE - Impact Pitch Black Records
"Impact" stellt die mittlerweile dritte Platte der
Norweger von Ghost Avenue dar und musikalisch bleibt
alles wie gehabt, denn auch auf Album Nummer drei gibt
es einen Mix aus Power und Melodic Metal alter Schule zu
hören. Unterschied zum den beiden Vorgängerwerken ist
jedoch, dass sich die Band diesmal für ein Konzeptalbum
entschieden hat, welches die Landung von Aliens auf der
Erde und den damit verbundenen Kampf der Menschheit um
ihr Überleben zum Thema hat. Da hat sich wohl jemand vor
nicht allzu langer Zeit die Filme Independence Day oder
Krieg der Welten angeschaut. Direkt in die Vollen geht
es dann mit dem Opener "Impact", der mit einem
deutlichen Einfluss von Savatage punkten kann und direkt
als das Highlight die Platte eröffnet. Auch "Escape" und
das darauffolgende "The Prison" überzeugen und zeigen,
wie stark Ghost Avenue spielerisch sind, vor allem, wenn
es druckvoller zur Sache geht. Doch dann kommt der
Nachteil von "Impact" zum Tragen. Spätestens ab Song
Nummer fünf, "Affection", wirkt der Rest des Albums eher
einfallslos beziehungsweise man hat das Gefühl, das
alles doch schon gehört zu haben. Lediglich "The Edge Of
Darkness" lässt dann gegen Ende nochmal aufhorchen.
Bitte nicht falsch verstehen, schlecht sind diese Songs
beileibe nicht, aber ihnen fehlt der
Wiedererkennungswert. In meinen Augen hätte da der eine
oder andere bombastische oder mehrstimmige Refrain dem
Album gutgetan und auch tatsächlich gut zu der Musik von
Ghost Avenue gepasst. Aber so bleibt "Impact" als Ganzes
für mich leider nur ein Album, welches nach dem Hören
für diese Review im Regal verschwindet. Schade
eigentlich, weil die erwähnten guten Songs zeigen das
Potential der Norweger, und mit etwas mehr Abwechslung
wäre das neue Album auch sicher richtig gut geworden. So
bleibt meine Empfehlung, erst reinhören. Sascha
Sch.
Punkte:
5.7 von 10
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DAMNED PILOTS – Overgalaxy Sliptrick Records
Ganz ehrlich, ich verstehe diese Truppe kein Bisschen –
wie wäre es mit etwas Konsistenz? Da hat man doch so
geile Anfänge und Ansätze drinnen! Fängt man relativ
locker-flockig mit einem Intro aus einem Flugzeug heraus
an (nomen est omen, gelle?), fängt der Folgetrack dann
diese Atmosphäre auf und überträgt sie in eine
Rocknummer, die irgendwie an Blessed Hellride, Rev
Theory und Three Days Grace erinnert, auch „The Season
Of The Endings“ knüpft da dran an – so, und jetzt kommen
wir zum ganz grossen ABER (deswegen Grossbuchstaben,
logisch): „Desert Europa“ erinnert mehr an eine doomige
Grunge-Nummer als an das staubig-rockige Thema der
Vorgänger-Songs. Gut, kann man machen, ist halt n Bruch
im Gefüge. „Just Another Day“ könnte dann als
Weichspül-Kuschel-Möchtegern-Rockmusik im Radio laufen,
„Gorguss“ ist dann wieder doomig-grungig, genauso „Hell
Is Cold“. „People Don’t Die“ erinnert dann stark an
Black Label Society bzw das Solo-Projekt Zakk Wylde.
Könnte super in Sons Of Anarchy laufen, wenn die Serie
nicht schon zu Ende wäre. Egal. „Sylvanic“ ist dann ein
Gemisch aus den ersteren und den doomigeren Tracks, aber
die Lockerheit kommt nicht wieder. „MOS“ ist dann knapp
7 Minuten lang vertönte Einöde, rein instrumental, ohne
Gesang – postapokalyptische Landschaften tauchen auf,
und ich muss nachsehen, ob ich noch genug Bier im
Kühlschrank habe. So, und jetzt zum Fazit: Wenn die
verdammten Piloten nur etwas verdammte Konsistenz, eine
nachvollziehbare Linie drinnen hätten, dann wäre
„Overgalaxy“ eine echt geile Rock-Scheibe geworden. So
bleibt sie halt nur ein schaler Schluck Bier – kann man
trinken, es erinnert an das, was es hätte sein können…
ist es nur leider nicht. P.S.: geiler Sänger! Toby
S.
Punkte:
5.5 von 10
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BLACKFIELD - V KScope/Irascible Dies ist
eine Zusammenarbeit des israelischen Songwriters und
Musiker Aviv Geffen und Steven Wilson. Produziert wurde
das Ganze zwischen den beiden und Alan Parsons. Das
Fünfte Blackfield-Werk ist sehr ruhig ausgefallen und
streift auch mal langweiliges Poppiges Gefilde. Gut
hörbar bei "Undercover Heart" und noch besser hörbar
beim wirklich langweiligen "Lonely Soul" da schlafen mir
fast die Füsse ein. Ist man sich nicht gewohnt bei
Steven Wilson. Besser klingt da die gefühlvolle Ballade
"From 44 To 48", die etwas an Pink Floyd erinnert. Das
von Steven produzierte "Family Man" klingt dann schon
eher nach des Meisters Niveau und ist ein cooler Song.
Abgesehen vom tollen Gitarrensolo ist auch das folgende
"How Was Your Ride" etwas öde ausgefallen. "We`ll Never
Be Apart" geht dann wieder Richtung besseres Niveau und
gefällt ganz gut. "Lately" sicher das musikalische
Highlight, der einzige Song mit etwas Tempo und etwas
Verzerrter Gitarre, gut gesungen von Alex Moshe und
Steven Wilson. Aber so einschläfernde Nummern wie
"Oktober" reissen dann das Niveau wieder etwas runter.
Phuu, was für ein Auf und Ab. Selten hab ich so ein
Album gehört. Viele Null-Nummern und einige gute Songs
prägen "V". Ich hätte von den Herren Wilson, Geffen und
Parsons schon etwas mehr erwartet als so viele dahin
plätschernde Lieder, so kann ich "V* leider nicht
empfehlen, sorry. Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
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PLEASUREAGONY - Pleasureagony Fastball Music
Stuttgart ist im Fussball zweitklassig, und auch die
Thrasher Pleasureagony können sich leider nicht in der
Champions League etablieren, ja geschweige denn
qualifizieren. Ihr Sound ist leider in den Arrangements
zuwenig hochklassig und der Gesang ist höchstens
Drittliga-Niveau. Sorry Jungs, da müsst ihr nochmal über
die Bücher, denn das, was man hier zu hören kriegt, ist
einfach gegenüber der Elite sehr weit weg. Daniel
J.
Punkte:
5.5 von 10
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SAILLE – Gnosis Code666 Irgendwie tun mir
die Belgier von Saille ein wenig leid, denn ihre
aktuelles Werk „Gnosis“ bietet grundsätzlich solide
(Symphonic) Black Metal-Kost, lässt es ordentlich
krachen und haut auf den Kessel, jedoch rauscht der
„Dunkle Brei“ an mir vorbei, ohne dass dieser mich
wirklich beeindruckt. Obwohl ich der Scheibe einige
Rotationen gegönnt habe, kann ich euch nicht mal spontan
einen Song empfehlen, der mich wirklich bei den Eiern
gepackt hat. Dabei liefern die Herren ab, was man
erwarten darf, sprich Blast, klirrende Riffs, düstere
Melodien und eine dunkle Atmosphäre. Zwischendurch
könnte man auch denken, Saille sei der kleine Bruder von
Dimmu Borgir, und schlussendlich ist auch die Produktion
recht druckvoll gelungen. Selbst die Songs sind recht
abwechslungsreich gestaltet, bieten Tempowechsel, sind
aggressiv oder auch mal fetter Kleister und sogar auf
Gitarrensoli wird nicht verzichtet, doch „Gnosis“ zündet
einfach nicht richtig. Klar, man kann das Werk
problemlos anhören, und ich bin mir sicher, es weiss zu
gefallen, aber wenn der letzte Akkord verstummt ist,
dann ist „Gnosis“ aus den Ohren und aus dem Sinn.
Irgendwie kommt „Gnosis“ einfach nicht (oder nur zu
selten) mit beiden Beinen aus dem Sumpf der
Mittelmässigkeit heraus, und die Scheibe als Klassiker
des Genres anzupreisen wäre schlicht eine Lüge. Die
Grundlagen und Potential wären da, vielleicht schaffen
es ja Saille beim nächsten Mal, mehr Spannung und
Tiefgang zu erzeugen, um die Seelen der Dunkelheit für
sich gewinnen zu können. R.K.
Punkte:
5.2 von 10
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BITTERFELDT – Götzen.Dämmerung Massacre
Records/Musikvertrieb Joa, doch, ganz nett, was
die Deutschen hier uns vorsetzen. Langsam und
schwerfällig kriecht hier eine Mischung aus Doom, Post
und Ambient aus den Boxen, während der gute Herr Zeissl
mal growlt, schreit, flüstert und singt. Kennt man
ansatzweise von seiner Vorgängertruppe EverEve her, aber
hier scheint sich der Mann besser austoben zu können.
Auch wenn die Growls / Schreie arg monoton sind, aber
ja. Bei aller Liebe zur Diversität muss man aber auch
sagen: Das, was Bitterfeldt hier produziert haben, lässt
den roten Faden ziemlich arg vermissen. Ich persönlich
habe den Eindruck, dass man echt gute Ideen hatte, diese
aber dann dermassen ausladend umgesetzt hat, dass man
beim Hören keine Ahnung mehr hat, wo man gerade steht.
Es geht hier nicht um 3-Minuten-‚Hits‘, sondern einfach
nur darum, dass man ein Stück hören, sich aus- und
wieder einklinken kann, ohne das Gefühl zu haben, man
hätte etwas verpasst. Klar, die mehrheitlich
instrumentalen, kurzen Intermezzi sind kleine
Leuchtfeuer inmitten dieser endlosen Musiklandschaft,
aber eben: Innerhalb der ‚richtigen‘ Tracks ist es sehr
mühsam, sich zu orientieren. Nun, wer’s mag – Freunde
der arg experimentellen Musikkunst sowie einem Hang zur
Post-Atmosphäre könnten ihre Freude in
„Götzen.Dämmerung“ haben, allen anderen dürfte die Mucke
nicht eingängig genug sein, um sich weiter damit
befassen zu wollen. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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SATAN TAKES A HOLIDAY - Aliens Despotz Records
Die schwedischen Punk-Rocker Satan Takes A Holiday
betiteln ihr viertes Studioalbum mit "Aliens". Und
tatsächlich klingt darauf so manches wie nicht von
dieser Welt... Während Songs wie die Single "The Beat"
oder das tanzbare "More Is More" noch ganz gut ins Ohr
gehen, finde ich "Ladder To Climb" mit Fred Burman"s
unangenehmem Gesang oder das brummende "Iron Pipe"
geradezu schrecklich. Auch "Queen Mother" versprüht so
eine ganz seltsame, ungute Stimmung. Besser gefallen mir
dagegen "Get You Girl" und "Love Me Like I Love Me" mit
stimmungsvollen 60er-Einflüssen. Neben dem
Highspeed-Punkrocker "Born At Night" ist mit "Why Don't
We Do It In The Road" sogar ein Coversong der Beatles
enthalten, welcher sich relativ stark am Original
orientiert. Ich denke, Fans von Bands wie The Sonics,
Royal Republic, The Hives oder frühen Hellacopters
werden mit "Aliens" vermutlich ihren Spass haben, doch
ich kann mit der Musik des Stockholmer Trios ganz und
gar nichts anfangen. Juliane E.
Punkte:
5.0 von 10
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LIONCAGE - Second Strike Pride & Joy Music
Durch Bekanntschaften aus Coverbands gründeten sich 2013
Lioncage und veröffentlichten 2015 ihr Debut "Done At
Last". Zwei Jahre danach präsentieren die 'Löwen', wie
sich selbst nennen, nun ihren zweiten Streich. Die
deutsche Dreimannband, bestehend aus Gitarrist Lars
König, Drummer Torsten Landsberger und Thorsten
Bertermann am Mikro, steht auf dem Billing des
diesjährigen HEAT-Festivals. Als ihre Einflüsse nennen
Lioncage Bands wie Toto, Journey, Foreigner, Genesis,
Yes und Chicago. Beides lässt ja eigentlich Gutes
erwarten. Doch dem wird "Second Strike" leider nicht
gerecht. Wirkt der Anfang mit "Mysterious Angel" noch
ganz gut, entpuppt sich die Scheibe im weiteren
Hördurchlauf als gänzlich unspektakulär und belanglos.
Da hilft auch mehrmaliges Anhören nicht. Die Songs
klingen alle gleich, und es bleibt wirklich nichts im
Ohr hängen. Musikalisch steht zumeist der Gesang im
Vordergrund, doch dem fehlt es leider auch an
Abwechslung und Vielfalt. Die Höhen gehören meiner
Meinung nach nicht zu Bertermanns Stärken. Dadurch wird
das Anhören der elf Lieder eher anstrengend. Ein
ausdrucksstärkerer Gesang und ein bisschen mehr Power im
Mix könnten da sicherlich noch einiges rausholen. So hat
"The Inner Circle" wirklich gute Ansätze à la Journey.
Insgesamt ist "Second Strike" kein gutes, kein
schlechtes, sondern einfach ein durchschnittliches
Album. Den Weg auf meine Playlist wird es allerdings
bestimmt nicht wieder finden. Juliane E.
Punkte:
5.0 von 10
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SATAN WORSHIP – I Am The Devil Iron Shield Records
Alleine schon der Albumname könnte direkt aus den Federn
frühester Venom stammen, da überrascht der Titeltrack
nicht im Geringsten. Rumpelnde Gitarren mit viel Rock,
überschaubare Songstrukturen und nur selten länger als
vier Minuten, so könnte man den Erstling kurz
zusammenfassen. Die Besatzung mit dem Drummer von
Morgoth sowie dem Sänger und dem Gitarristen von
Sodomizer ist nicht erst seit gestern unterwegs, das
hört man der druckvollen Produktion auch an, leider
klingen die Riffs aber zu unspektakulär um hängen zu
bleiben. ‘Girls From The Manson Family’ klingt eher nach
einem Lehrstück in Sache Black’n’Roll als nach einem
Partykracher. Auch in langsam funktionieren die Songs
nie mit dem gleichen Charme wie beispielsweise Sarke,
dennoch ist ‘Satanik Possession’ wahrscheinlich der
beste Song auf dem Album. ‘Zodiac Overkill’ gefällt vor
allem, weil man sofort ‘Ausgebombt’ mitschreien will.
Der Rest ist Durchschnitt, bestenfalls. Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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NOÊTA – Beyond Life And Death Prophecy Productions
Es gibt die Werke, wo man sich fragt, ob die nur mit
der Einnahme von Substanzen, welche die Sinne erweitern,
wirklich erfassen lassen, und da bei „Beyond Life And
Death“ der jungen Schwedischen Combo kein Beipackzettel
mitgeliefert wurde, versuche ich es bei klarem Zustand,
scheitere jedoch kläglich daran. Noêta bieten auf ihrem
Erstling so was wie Dark Ambient mit einem Minimum an
Melodie und instrumentalen Klängen. Die Stimme der
Frontdame Êlea wirkt sehr traurig, teils zerbrechlich
oder gar wie der Hauch eines verwelkenden Lebens, dies
lässt sich auch über die gebotenen Klänge sagen, zumal
das Werk sehr depressive und wahrlich schwere Kost ist.
Fassbar sind die Klänge nicht wirklich und wirken wie
ein dunkler Schlund, der alle Gedanken und die ganze
Seele verschlingt und dies ganz ohne Geschrummel und
Gekeife. Mit Rock oder Metal hat die Sache nicht
wirklich was zu tun, aber die ich muss Noêta zugestehen,
dass sie eine wundervolle Atmosphäre erschaffen, in der
die Hoffnungslosigkeit das Licht ist. Nun warum also so
wenig Punkte, dies ist relativ simpel, denn ich habe
keine Ahnung, wem ich „Beyond Life And Death“ einfach so
ohne Weiteres empfehlen könnte und ich bin mir sicher,
die Scheibe könnte man entweder in den Himmel hoch loben
oder als den Inbegriff der Langeweile vernichten. Gerade
wem es nicht genügend krachen kann, der sollte hier
einen grossen Bogen um dieses Werk machen, depressive
Intellektuelle dagegen, die gerne transzendentale
Meditation ausüben, um in höhere Bewusstseinszustände zu
gelangen, dürfen hier vielleicht mal ein Ohr riskieren.
R.K.
Punkte:
4.0 von 10
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HARK – Machinations Season Of Mist/Irascible
Eigentlich wäre ich von HARK ziemlich angetan, ich
meine, die Mucke rockt, der Sänger hat Kraft in der
Lunge - eigentlich. Was mir persönlich aber gar nicht
gefällt, trotz der Tatsache, dass hier deftig gerockt
wird, ist der Umstand, dass alles seeehr gleichförmig
daherkommt, sowohl der Sound wie auch der Sänger. Jungs,
ein wenig Abwechslung hat noch niemandem geschadet, und
ein ausgereifteres Songwriting auch nicht. Die Tracks
lassen zwar das Potential erkennen, kein Thema, aber es
wird immer gleich wieder plattgewalzt. Meiner Meinung
nach nur was für Leute, die eine Endlosschlaufe an
härterer Rock-Mucke benötigen. Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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KING WOMAN – Created In The Image Of Suffering
Relapse Records Ich kann nicht verstehen, wie man
auf die Idee kommt, solch einen Sound zu produzierenoder
zu glauben, irgend jemand würde sich dafür
interessieren. Aber vielleicht bin ich einfach nicht
aufgeschlossen/hip/zugedröhnt genug, um King Woman’s
Debut entsprechend würdigen zu können. Da trifft
Lava-Doom-Rock auf eine sehr seltsame, in den
Hintergrund gemischte, daerbekifft und/oder zu Tode
gelangweilte Stimme – kann man machen, muss man aber
nicht. Die selben Muster wiederholen sich in jedem
Track, und wenn man rein theoretisch die harten Gitarren
auslassen würde, dann hätte man eine super
Lounge-Unterhaltung für Depressive und solche, die es
werden wollen. Nein, tut mir leid – ich kann dieses
Debut, so ordentlich produziert (abgesehen von der
Stimme, aber ich glaube, das dürfte Absicht gewesen
sein) es auch sein mag, schlichtwegs niemandem
empfehlen. Trinkt lieber ein Bier, da wisst ihr, was ihr
davon habt. Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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UNEARTHLY TRANCE – Stalking The Ghost Relapse
Records Gähn... Was war? Achso, ja, Unearthly
Trance spielen ja nach wie vor. Kann man sich anhören,
muss man aber nicht. Was die Jungs auf diesem Longplayer
anstellen, ist meiner Meinung nach vertonte Langeweile
mit Gebrüll. Da wird in Doom/Sludge-Manier vor sich hin
gerödelt und geschrien, zwischendurch hat man ein paar
Soli eingebaut, damit nicht alles komplett im
Einheitsbrei erstickt. Mal ganz ehrlich: Ich habe echt
keinen Schimmer, wer sich das antun will – die gesamte
Mucke ist extrem eintönig gehalten, man wagt kaum
Ausflüge in andere Gefilde oder setzt andersweitig
Trademarks, die zum Verweilen einladen. Candlemass für
Arme, möchte man beinahe denken. Nein, kann und will ich
nicht empfehlen. Trotz anständiger Produktion.
Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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