Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SKELETAL REMAINS - Devouring Mortality
Century Media/Universal Heiliger Scheiss,
wie hammermässig ist denn "Devouring Morality"
ausgefallen?! Kommt ganz nah an die neue Pestilence
namens "Hadeon" ran. Der US-kalifornische Dreier aus
Whittier präsentiert uns mit "Devouring Mortality" den
dritten Full Length-Longplayer - "Desolate Isolation"
(2011, Demo), "Beyond The Flesh" (2012), "Condemned To
Misery" (2015), "Live At Asakusa Deathfest 2016" (2017,
Split), "Planetary Genocide2 (2018, Single) - eine
geschichtsträchtige Death Metal-Scheibe. 11 Tracks in
bester amerikanischer Death Metal-Manier, seit 2011 als
Trademark geltend (vorher unter dem Namen
Anthropophagy), schieben uns die Herren Adrian Marquez
(Bass), Chris Monroy (Vocals, Guitars), Mike De La O
(Guitars), unter zusätzlich gütiger Bei- und Mithilfe
von Johnny Valles (Drums), Adrain Obregon (Guitars) und
Carlos Cruz (Drums, live) satten, leicht technisch
angehauchten, brutalen, leicht thrashigen Death Metal,
in bester Florida-Death-Gangweise. Auch hierbei zieht
sich der rote Faden gnadenlos durch alle 11 Songs, ohne
Wenn und Aber. Alle 11 Tracks sind potentielle
Anspieltipps, kann mich auf keinen bestimmten festlegen,
ehrlich gesagt, da wirklich alle Songs sauber ineinander
hineinfliessen und demensprechend auch wieder
rausfliessen, um von einem musikalischen Höhepunkt zum
anderen zu gelangen, ohne Umschweife, gnadenlos brutal
und deathig. Da gibts von Blast-Attacken, Riffgewittern
mit Thrash- und Deatheinflüssen, einfach alles, was das
dunkle Death-Herz nur so sich reinsaugt und vor
Verzückung im Skeletal Remains-Rhythmus hüpft und pumpt.
Wie gesagt, Anleihen von Death, Pestilence, Monstrosity,
Morbid Angel, Morta Skuld, Malevolent Creation,
Suffocation, Cannibal Corpse, Obituary, Sinister und
Konsorten, um Anhaltspunkte gewähren zu dürfen. Die
Drums sind sowas von goil blastend, doublebassend,
heiliger Kanonendreck, da würde Baron Münchhausen bis
zum Saturn und retour fliegen, so eine Macht haben die
Drums. Die beiden Gitarren riffen sich sowas von
death-goil in Ekstase, die Soli und Arpeggi sind der
absolute Burner, da ist einfach technisches Können und
Flair am Werke. Muss man Angst haben? Ja, aber im
positiven Sinne! Der Bass zieht seine Läufe in den
tiefsten Höhlen und Höllen, unentwegt, unbeirrt und
ermöglicht den Growls, welche mich sowas von an Chuck
Schuldiner von Death erinnern, und zwar im verdammt
positiven Sinne. Wie eine Reinkarnation, ohne jedoch dem
guten Chris Monroy seine Eigenständigkeit entsagen zu
wollen, nein, einfach ebenfalls nur der Burner. Das,
meine Damen und Herren, das ist ein verdammt goiles
Hellfest, Punkt. Und erst noch das geniale
Cover-Artwork, ebenfalls eine Version gehört an die
gehörnte Wand zuhause, in vinyler Form wohlbemerkt, die
andere Vinylversion gehört in die gut situierte
Plattensammlung, wohlbemerkt. Die Produktion rollt wie
eine heisse Lava aus den Tieftönern deiner Boxen, so
druckvoll, powervoll, hammerhart, sauber und einfach nur
bös. Death Metal-Freaks, was wollen wir mehr? Eben,
"Devouring Mortality"! Genial, einfach nur genial!
Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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BULLET - Dust To Gold
Steamhammer/Musikvertrieb So, wieso die
Schweden von Bullet noch nicht in einem Atemzug mit den
ganz Grossen genannt werden, ist mir ein Rätsel. Hört
euch den Opener "Speed And Attack" an. Was will man als
Metal-Fan noch mehr? Geschwindigkeit, tolles
Doppel-Solo, ein treibender Rhythmus und ein Schreihals,
wie man sich ihn wünscht. Folgerichtig geht es dann mit
"Ain't Enough" weiter, einfach eine Spur treibender und
langsamer. Bullet halten noch immer die Fahne von Judas
Priest, Accept, AC/DC und Saxon hoch. Hochkarätiges
Material, das man sich als Metal-Head einfach anhören
muss. Und wenn sich schon beim ersten Anhören die Melodien
nachhaltig festkrallen, dann muss man von einem
Meisterwerk sprechen. Die Jungs erfinden die Musik nicht
neu, sondern geben den Hits der alten Zeit neues
Lebenselixier und überzeugen von der ersten bis zur
letzten Sekunde. "Rogue Soldier", "Fuel The Fire" oder
"Highway Love" fallen dabei kaum ab, sondern halten das
enorm hohe Level locker. Mit Hell Hofer hat man einen
Knuddelbär in den Reihen, der mit seinem Organ überzeugt
und sich locker auf den Rhythmusteppich von Gustav
Hjortsjö (Schlagzeug) und Gustav Hector (Bass) fallen
lassen kann. Ein nicht leichtes Unterfangen mit seinen
Massen. Krönend im ganzen Sound ist aber die
Gitarrenarbeit von Hampus Klang und Alexander Lyrbo, die
sich einerseits die Riffs zuschiessen und andererseits
sich bei den Soloparts bestens ergänzen oder duellieren
(zum Beispiel bei "Wildfire"). Songs wie "Forever Rise"
und "Hollow Grounds" gehören sicher zum Besten, was die
Nordländer bis anhin komponiert haben und so darf man zu
Recht von einem Hammer-Album sprechen. Wahrscheinlich
das kompakteste und beste, welches Bullet bis anhin
veröffentlicht haben in einer eh schon nicht schlechten
Diskographie. Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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EVIL DRIVE - Ragemaker Reaper Music
Die finnischen Newcomer von Evil Drive führen
melodischen Death/Thrash Metal ins Feld und präsentieren
ihren Zweitling "Ragemaker" in beeindruckender Manier.
Der Fünfer aus Helsinki hat elf Tracks auf den
Silberling gebrannt, der mit dem Intro "The Rage Is
Rising" ins Rollen und erst nach über 40 Minuten wieder
zum Stillstand kommt. Ohne dies wirklich zu suchen,
prasseln von Beginn an Parallelen zu anderen Gruppen des
Genres auf einen herab. Durch die Frontfrau Viktoria
Viren schielt man gerne zu Arch Enemy oder Holy Moses,
wobei letztere eindeutig für weniger melodiöses Schaffen
bekannt sind. Dafür stehen Evil Drive für deutlich mehr
Melodik und zaubern einem grandiose Death Metal-Hymnen
in die Ohren, die sehr lange nachklingen. Derbe Riffs,
abwechslungsreiches Drumming und eine Stimme, die durch
Mark und Bein fährt. Fantastische Härte, ohne dabei das
melodiöse aus den Augen zu verlieren und sich stets treu
zu bleiben. Das ist grundsätzlich das Rezept der Truppe
aus Helsinki. Ganz ohne Ausnahme und Huldigung an
verstorbene Legenden kommt aber auch "Ragemaker" nicht
aus, und so beendet Motörheads "Killed By Death" das
Album, wobei auch mit der zweiten, der ruhigsten Nummer
"Legends Never Die" an ehemalige Helden des Metal
gedacht wird. Tatsächlich passt der Titel nicht
unbedingt in die restliche Landschaft, stört jetzt aber
in dieser Form auch nicht. Wie dem auch sei, Evil Drive
machen einen verdammt guten Job und brauchen Vergleiche
mit Genre-Grössen nicht zu fürchten. Die Qualität ihres
Sounds hat sich seit dem Debüt "The Land Of The Dead"
nochmals verbessert, vom Albumcover ganz zu schweigen.
Im Kopf bleiben Nummern wie "Anti-Genocide", "There Is
No God" oder der Titeltrack "Ragemaker" definitiv
hängen. Evil Drive sind für Fans der bereits genannten
Bands mit Sicherheit ein Muss. "Ragemaker" ist ein
runder zweiter Longplayer, der ruhig öfters angespielt
werden darf. Oliver H.
Punkte:
9.5 von 10
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CRUACHAN – Nine Years Of Blood Trollzorn
Cruachan dürfte mittlerweile jedem Fan des Pagan Black
Metal Genres ein Begriff sein, sind die Iren um
Gründungsmitglied, Screamer und Gitarrist Keith Fay doch
schon seit über 25 Jahren im Musikgeschäft. Cruachans
Sound ist genau so wild, brutal und ungestüm wie die
Schlachten, über die sie so gerne singen. Doch die Iren
haben neben brachialen Schlachtgesängen auch erstaunlich
verspielte Melodien im Programm, teils mit raffinierter
Folk Inszenierung… Neben den rauen Screams von Keith Fay
dürfen natürlich auch die bei Pagan Bands fast schon
obligaten Männerchöre im Refrain nicht fehlen – doch
überraschenderweise gibt es auch viele Clear Vocal
Parts, die alles etwas auflockern. Unterstrichen wird
das Ganze von den üblichen Drum-Gewittern und
Gitarrenattacken in bester Black Metal Manier. Doch
Cruachan präsentieren sich einmal mehr als erstaunlich
vielschichtig und so sind auch rein instrumentale Stücke
mit keltischem Einschlag Teil der Playlist. “Nine Years
of Blood“ ist das mittlerweile 8. Studioalbum der Iren
und bildet den Abschluss der sogenannten “Trilogy Of
Blood“, die 2011 mit “Blood On The Black Robe“ ihren
Anfang nahm, gefolgt von “Blood for the Blood God“
(2014). Thematisch geht es dabei um den Krieg zwischen
Irland und England, der von 1593 bis 1603 tobte und mit
einer knappen Niederlage der Iren endete… Eine epische
Geschichte über Sieg und Verlust, mutige Helden und
Feiglinge.Fazit: Cruachan bringen ihre “Trilogy Of
Blood“ mit einem epischen Highlight zu Ende. Ein sehr
abwechslungsreiches Album, das die vielen Facetten
dieser Band repräsentiert. Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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JAMES CHRISTIAN - Craving Frontiers
Music/Musikvertrieb Fünf Jahre nach dem
letzten Solowerk ("Lay It All On Me") erscheint nun der
vierte Alleingang des House Of Lords-Shouters.
Grundsätzlich ist und bleibt James einer der besten
Rock-Sänger und dies beweist auch "Craving". "Heaven Is
A Place" startet rockig mit Bläsern und verbreitet von
der ersten Sekunde an gute Laune. Wie auch das folgende
"Wild Boys", das mit fetten Gitarren und songdienlichen
Keyboards auf sich aufmerksam macht. Der Titelsong ist
eine auf einer Akustikgitarre aufgebaute Nummer, die
sofort ins Ohr geht. Mit "Jesus Wep" folgt ein ganz
starker AOR-Track. Schon nach den ersten vier Liedern
ist klar, dass James trotzt seiner Krankheit nichts von
seinem genialen Songwriting eingebüsst hat. Logisch
werden die Slayer-Fans wohl kaum auf ihre Kosten kommen,
aber hart rockende Freaks werden kaum um "Craving"
vorbei kommen. James vermischt auch viele Stilelemente
mit teils Hard Rock-fremden Instrumenten und lässt dabei
seiner Kreativität einfach mal freien Lauf ("Amen").
Dabei darf auch das harte "Sidewinder" nicht fehlen wie
auch das fett rockende und leicht bluesige "Love Is The
Answer". Der absolute Höhepunkt folgt fast am Schluss
mit "Black Wasn't Black", bei dem Mister Christian
richtig schön vom Leder zieht. Es war so sicher wie das
Amen in der Kirche: Wo James seine Finger im Spiel hat,
da erklingt Qualität. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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PRIPJAT - Chain Reaction NoiseArt Records
Thrashing maniacs, the german thrashing beast Pripjat
mit ihrem zweiten Longplayer namens "Chain Reaction" auf
erneutem, erfolgreichem Pfad in den Metal-Olymp.
Wirklich? Yep, denn selten so eine erfrischend
aufspielende Thrash-Kapelle gehört wie Pripjat. Nun,
seit 2011, der Bandgründung in Köln (Brühl),
Nordrhein-Westfalen, flossen einige Tröpfchen
Rheinwasser den Rhein hinab, wurden viele echt Kölsch
Wasser 4711-Flacons verscherbelt, da spielen Pripjat die
besser Viererkette als der 1. FC Köln aktuell in der 1.
Bundesliga ... Was will der Schreiberling nun bewirken?
Gute Frage, will einfach sagen, dass ich beim Tippen
dieser Zeilen verdammt Mühe habe, denn gleichzeitig
einen Rezension schreiben und stetig headbangen, das
geht auf die Dauer nicht und ich muss mich jetzt für
eines entscheiden. Da ich mit meinen Fingern die
richtigen Tasten besser treffe als mit headbangen und
stagediven in meiner Abstellkammer, konzentrieren wir
uns nun wieder auf das Wesentliche, nämlich auf "Chain
Reaction", den geheiligten 10 Thrashsongs, welche einem
die Gehörgänge einmal richtig goil durchspülen. Nun,
Pripjat, in menschlicher Form genannt als Kirill Gromada
(Vocals, Guitars), Eugen Lyubavskyy (Guitars), Pablo
Tapai Ugarte (Bass) und Yannik Bremerich (Drums) knallen
uns auf ihrem Zweitling - "Liquidators" (2012, Demo),
"Sons Of Tschernobyl" (2014) - einfach straighten, etwas
vertrackten, verspielten, speedigen Thrash Metal um und
in die Ohren. Die Gitarren sägen in prächtiger
Thrash-Manier Riff an Riff, die Soli sind wohlbedacht
mal melodiös, dann wieder shreddig, schnell und im
gleichen Moment harmonisch. Der Bass hat seine
Freiheiten trotz der sägenden Gitarren, seine
Eigenständigkeit und passt einfach hervorragend zu den
zwei Quetschbalken. Die Drums sind doublebass-lastig,
straight, powervoll treibend wie eine Horde Orks durch
die Outlands. Der Gesang ist typisch thrashig, shoutend,
zetternd, wütend, mal aufhorchend, jedoch nie langweilig
oder nervtötend, eben typische Thrash-Shouts.
Anspieltipps wären alle Songs, aber der ordnungshalber
"Take The Law", "Bowed, Yet Unbroken", "Just A Head"
oder "Brick By Brick". Erwähnenswert ist auch "28.04.",
ein akustisch gehaltenes Introstück, mit kurzen,
metallischen Inputs. Das Cover-Artwork ist sehr
gelungen, nicht unbedint thrash-like, doch passend auf
den Bandnamen Pripjat übertragen. Übrigens, der Name
Pripjat erfolgte aus der Geisterstadt, nahe des AKW's
Tschernobil, da Kirill und Eugen ukrainisches Blut in
sich fliessen haben, nebst den natürlich vererbten
Thrash-Genen wohlbemerkt. Die Produktion ist sauber,
perfekt abgemischt und produziert, powervoll, straight.
Für mich eines der Thrash Metal-Highlights im 2018. Fans
von Kreator, Destruction, Havok und Konsorten werden
hell begeistert sein von "Chain Reaction". Ich bin es
auch, von diesem kleinen, aber ganz grossen Thrash
Metal-Output. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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AYREON - Universe - Best Of Ayreon
Live Mascot Records/Musikvertrieb Holy Shit!
was für ein Spektakel! Unglaublich was Joost Van Den
Broek zusammen mit Arjen hier auf die Beine gestellt
hat. Mike Mills als Alien-Sprecher eröffnet das Ganze.
im gewaltigen Prolog. Dann kommt Edward Reekers, singt
das schöne "Dreamtime" Gänsehaut pur. Sofort geht's
weiter mit "Abbey Of Synn". Mega fetter Sound, gewaltige
Keys und Synthies. Ed Warby an den Drums muss man ja
keinem Ayreon-Fan mehr beschreiben, und das fette Brett
an den Gitarren liefern Marcel Coenen und Ferry
Duijsens. Am Bass Johann Van Stratum und als Gast Kult
Basser Peter Vink. Das Ganze wird abwechselnd
präsentiert von 18 Sängern. So singen beim grandiosen
"River Of Time" Hansi Kürsch und Marco Hietala
(Nightwish) hier im Duett. Oder bei "Merlins Will" hört
man Mike Mills zusammen mit Floor Jansen und Marcela
Bovio. Und dann das göttliche "Valley Of The Queens"
diesmal mit Marcela Bovio, Floor Jansen und Anneke Van
Giersbergen. Unbeschreiblich schön wie die drei
wunderschönen Stimmen (und Ladys) das hier Vortragen und
wieder Gänsehaut pur. Oder "Ride The Comet" hört euch da
den unglaublichen Chor an von Irene Jansen, Marcela
Bovio und Lisette Van Den Berg und der Refrain wird
gesungen von Maggy Luyten, was für eine Powerstimme. Das
grandiose "Loser" glänzt mit einem voll geilen Key-Solo
von Jost Van Den Broek, unglaublich. Und dann hebt man
schon beim Intro des nächsten Songs ab, dem mächtigen
"And The Druids Turn To Stone" traumhaft gesungen von
Damian Wilson, man sitzt echt nur gefesselt vor dem TV.
Es folgen die beiden Übersongs "The Two Gates" und "Into
The Black Hole" und wieder Gäsehaut pur, nur schon wegen
dem Chor der Mädels. Ein Kracher jagt den anderen.
"Actual Fantasy", "Computer Eyes", "Age Of Shadows" und
"Intergalactic Space Crusaders" mit Peter Fink am Bass.
Am Gesang Damian Wilson und Maggy Luyten, was für eine
Kombination und was für eine coole Show der beiden. Und
dann ist es soweit. Zum genialen "The Castle Hall"
erscheint dann Arjen mit seiner schwarzen Gibson
Explorer, das Publikum rastet aus. Robert Soeterboek
singt das Spektakel grandios zusammen mit Damian Wilson.
"Amazing Flight In Space" folgt gesungen von John Jaycee
Cuijpers und Arjen Lucassen. Zum Schluss gibt's noch das
starke "Day Eleven: Love" auf die Ohren und das von
allen 18 Sängern zusammen gesungene "The Eye Of Ra"
einfach göttlich und unfassbar. Man braucht nach diesen
zweieinhalb Stunden DVD (oder BluRay) genauso lange um
das Ganze zu verdauen. Ich hab so was Geniales noch nie
gesehen. Die Musiker, die visuelle Show, die Spezial
Effekte, die unglaublichen Sänger und Sängerinnen, die
28 Songs. Arjen Lucassen ist wirklich ein begnadeter
Komponist. Kauft euch am besten das coole Earbook mit
2CDs, 2DVDs und einer Blu-ray. und tonnenweise coole
Pics der Show. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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BARREN EARTH - A Complex Of Cages Century
Media/Sony Das Jahr 2018 hat gerade erst
sein erstes Viertel hinter sich, und schon nenne ich
eine der wahrscheinlich beeindruckendsten
Veröffentlichungen des Jahres mein eigen. Das finnische
Sextett aus Helsinki setzt zehn Jahre nach der
Bandgründung auf ihrem vierten Longplayer die Messlatte
im Bereich Progressive/Death Metal nochmal ein gutes
Stück höher. Zunächst irritierte mich zugegebenermassen
der extreme Kontrast zwischen den verschiedenen
eingesetzten Stimmen, doch das war bei dieser Truppe
schon immer so, das hin und her Springen zwischen
Growls, schon fast operettenhaftem Falsettgesang und
soliden, cleanen Vocals hat unter den Fans seit Anbeginn
für Diskussionen gesorgt. Jedenfalls war für mich auch
diesmal die Eingewöhnungsphase recht kurz, und Sänger
Jón Aldará erweist sich zum wiederholten Mal als extrem
variables Wunderkind am Mikro, das aufgrund seines
Talentes wohl Seinesgleichen sucht. Und über die
instrumentale Seite brauchen wir auch nicht lange zu
diskutieren, zählt man doch Szeneikonen wie
Kreator-Gitarrist Sami Yli-Sirniö und Amorhpis-Urbassist
Olli-Pekka Laine zu den eigenen Protagonisten. Auf "A
Complex Of Cages" verschmelzen beste Dream
Theater-Momente mit verträumten Opeth-Reminiszenzen und
melancholischen Verneigungen vor Paradise Lost zu einem
irrwitzigen Mix aus brachialem Death Metal, akustischem
Art Rock und traditionellem Heavy Metal, was ein
monströses Etwas hervorbringt, das vor allem auch in
Anbetracht der Länge der Tracks ungemein fordert und
fesselt. Ganz besondere Erwähnung verdient hierbei
lustigerweise jener Musiker, der im Grunde genommen am
weitesten im Hintergrund steht, neu-Keyboarder Antti
Myllynen. Seine Einsätze sitzen punktgenau in der genau
richtigen Dosis, er kleistert nicht alles mit seinen
Soundteppichen zu sondern ergänzt das vertrackte
Geschehen auf perfekt harmonische Weise mit seinen
Tastenklängen. Was mich besonders freut, ist, dass die
früher noch deutlich vorhandenen Doom und Folk-Elemente
weitgehend verschwunden sind, die Band scheint endlich
musikalisch dort angekommen zu sein, wo sie hingehört.
Für den wackenisierten Ballermann-Metaller ist das hier
natürlich gar nix. Proggies hingegen dürfen verzückt
frohlocken (und natürlich kaufen). Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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ROSS THE BOSS - By Blood Sworm
AFM/Musikvertrieb Ross Friedman, besser
bekannt als Ross The Boss, der auch nachhaltig für die
tollen ersten Songs von Manowar verantwortlich war,
zeigt mit "By Blood Sworm", warum heute Manowar ein
Schatten ihrer selbst sind. Mit einer unglaublichen
Hingabe, viel Schwerstahl unter den Fingernägeln, einem
sich durch die Songs screamenden Marc Lopez und einer
Rhythmusmaschine (Mike LePond und Lance Barnewold), die
nichts anbrennen lässt, sprechen wir hier vom besten
Manowar-Werk seit "Fighting The World". Was schreit sich
Marc die Seele aus dem Körper ("Devil's Day", "This
Vengenace"), als würde er der kleine Bruder von Eric
Adams (Manowar) sein. Der grosse Meister im Ring ist
aber Ross, der unglaubliche Soli und Riffs aus dem Ärmel
schneidert. Es ist nicht nur die Geschwindigkeit,
sondern auch der treibende Rhythmus, wie beim
Titeltrack, der sofort in die Beine geht und überzeugt.
Was für ein Riff bei "Among The Bones", das mit den
typischen (Ross The Boss-) Rock-Elementen gewürzt wird.
Mit Flamenco-Parts fasziniert die Ballade "Faith Of The
Fallen". Was für eine Dramatik entlädt sich bei diesem
Track! Unglaublich. Ein mörderisches Abrisskommando
entpuppt sich bei "Fistful Of Hate", mit viel Hass in
der Stimme. Schade nur erklingen die für die
Special-Edition enthaltenen Manowar-Tracks nicht. Da hat
die Plattenfirma leider gepennt und die Promo-mp3 Files nicht
zur Verfügung gestellt, denn zu gern hätte ich den
Vergleich zwischen Ross The Boss und Manowar gezogen,
bei "Each Dawn I Die", "The Oath" und "Hail And Kill".
So erfreue ich mich eben am über sieben Minuten langen
und verspielten "Lilith". Unglaublich, was Ross hier
abliefert und seine alten Kollegen nicht im Ansatz an
ein gleiches Niveau kommen. Tja, Geld verdirbt nicht nur
den Charakter, sondern auch das musikalische
Qualitätslevel. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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RON KEEL - Metal Cowboy (Re-Release) EMP
Outlaw/EMP Label Group Zusammen mit Yngwie
Malmsteen schrieb Ron Keel bei den amerikanischen
Steeler Musikgeschichte. Dass die Liaison der beiden
Alpha-Tiere kaum lange halten würde, war so klar wie das
Amen in der Kirche. Die Story, beziehungsweise den
weiteren Karriereverlauf kennen wir. Malmsteen kam als
Solokünstler zu Ruhm und Ehre, während Ron die Truppe
Keel gründete und speziell in Amerika für Dollarregen
sorgen konnte. Mit "Metal Cowboy" steht nun ein ganz
geiles Soloalbum in den Starlöchern - das aber
eigentlich schon 2014 das Licht der Welt erblickte. Dies
auch, weil Ron noch immer mit dieser rauchigen, leicht
krächzenden Stimme gesegnet ist und einfach weiss, wie
man geile Rock-/Metal-Nummern schreibt. "My Bad" ist
schon mal der erste Beweis, bei dem nicht nur Ron ganz
gross auftrumpft, sondern auch sein Saitenkumpane DC
Cothern, der zusammen mit Ron ein ganz geiles Brett
spielt. "The Last Ride" donnert mit einer unglaublichen
Wucht aus den Speakern, der an die guten alten Achtziger
erinnert, dabei aber kaum altbacken klingt und mit einer
fein eingestreuten Slide-Gitarre den rauchenden Saiten
einen kleinen Farbtupfer abverlangt. "Just Like
Tennessee" hat einen bluesigen Grundrhythmus und
entfacht richtige Lagerfeuerromatik. Würden alle "Dead
Man Rockin'" so geil musizieren, müsste man sich um die
Lebenden keine Sorgen machen. Ron schiebt hier Material
aus den Speakern, das mich restlos überzeugt und ich
mich fragen muss, wieso man so lange nichts von dem
Shouter hörte. Vermischt Cinderella mit Great White,
Tangier und Keel, und ihr wisst, wohin die Reise auf
"Metal Cowboy" geht. Wer diese Truppe verpasste oder
nicht kennt, kann sich hier mit ein Stück Rock
(Geschichte) in die Stube holen und sich an
handwerklichem Geschick und dem Gespür für tolle Songs
und Melodien erfreuen. "Wild Forever", "The Cowboy
Road", "When Love Goes Down" und das mit einer
Mundharmonika und harten Beats vorgetragene "Evil Wicked
Man & Nasty" sowie der Abschluss "Long Gone Bad"
erfüllen den Hörer mit rockendem Stolz und dem
Bewusstsein, dass es kein Alter für gute Musik gibt.
KAUFEN! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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FRONTLINE - State Of Rock
(Re-Release) AOR Heaven/Non Stop Music Es war
1994, als dieses Werk der deutschen Frontline das Licht
der Welt erblickte. Und ich gestehe, ich liebte dieses
Album, nein ich liebe es bis heute! Diese
Wiederveröffentlichung besticht durch tolle Melodien und
einer Wahnsinns-Produktion, bei der nicht nur die
Keyboards kraftvoll auftrumpfen, sondern auch die
Gitarren und Sänger Stephan Kaemmerer. Songs wie "Victim
Of Madness", das rockige "The Night Comes Over You", das
balladeske "Another Love", das flotte "Heaven Can Wait",
das hymnische und verträumte "Endless", das harte "I
Have To Be Strong" sowie der Ohrwurm par excellence
"It's Over Now" zeugen noch heute von tollen
Kreativideen. In den letzten 24 Jahren hat diese Scheibe
nichts von ihrem Flair verloren und gehört nach wie vor
zu den besten hart rockenden Alben aus Germany. Die
Mischung aus Melodien, Gitarrenparts und Keyboard sucht
Seinesgleichen, und wer bis heute "State Of Rock" nicht
kannte, hat definitiv ein Album verpasst, das Geschichte
geschrieben hat, aber nie dafür den Erfolg verbuchen
konnte. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TEMPERANCE - Of Jupiter And Moons Scarlet Records
Wir CD-Kritiker sind sadistische Arschlöcher, die es
toll finden, mit viel Schweiss, Blut und Geld
aufgenommene Musikwerke schlecht zu reden! Tatsächlich
musste ich beim kürzlich erschienen Live-Album der
italienischen Melodic-Metaller eine sehr tiefe Note
zücken. Umso mehr Freude habe ich, es diesmal nicht tun
zu müssen. "Of Jupiter And Moons" ist mit Abstand das
stärkste Werk der Female-Fronted-Heavy Metal-1Band (was
für eine Scheiss-Bezeichnung!). Das Potential, das
bereits auf dem vorgängigen und dritten Album "The Earth
Embraces Us All" zu hören war, wird jetzt komplett
ausgespielt. Temperance spielen mit "Of Jupiter And
Moons" nicht mehr am Rande des Throns, sondern auf
Augenhöhe mit Within Temptation und Nightwish.
Musikalisch könnte man sie schon fast als Klon der
Finnen bezeichnen. Natürlich gibt es da kleine
Unterschiede. Diese fallen aber nur wenig ins Gewicht.
Umso schöner ist es, dass diese Vergleiche bei den hier
vorgeführten Liedern keine Rolle spielen. Temperance
überzeugen hier mit einer genialen Mischung aus Frauen-
und Männergesang, Einfach- und Vertraktheit,
Eingängigkeit und Härte, Abwechslung und Kompaktheit.
Den letzten Kick zu dieser nochmaligen Steigerung könnte
die neue Sängerin Alessia Scolletti gegeben haben.
Ähnlich wie Nightwish's Floor Jansen beherrscht
Scolletti nicht nur die hohen Töne, sondern überzeugt
auch immer wieder mit kratzig rotzigen Klängen. Sie gibt
den Liedern jeweils das Flair, das gerade verlangt wird.
Können Temperance diese Besetzung behalten, stehen den
Italienern künftig alle Türen offen. Hoffen wir, dass
sie diesen Schwung für atemberaubende Auftritte und
weitere Meisterwerke nutzen können. Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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CALIBAN - Elements Century Media/Universal
Gross vorstellen muss man die fünf Herren aus dem
Ruhrpott bestimmt nicht mehr, denn Caliban gehören in
der Metalcore-Szene bereits zum alten Eisen. Ihr elftes
Album "Elements" hat bereits im Vorfeld der
Veröffentlichung teilweise für kontroverse Diskussionen
gesorgt. Zum einen regt man sich auf, wenn das neue Zeug
wie das alte klingt, und ebenso, wenn das neue Material
nicht mehr wie das alte daherkommt. Da bleibt wenig
Spielraum für Kompromisse und deshalb haben Caliban das
einzig Richtige getan - einfach ihren eigenen Weg zu
gehen. Liebe, Hass, Hoffnung und Verzweiflung, unsere
täglichen Emotionen stehen stellvertretend für die vier
Elemente, die den Albumtitel bilden. Verstärkt wird dies
durch den Gesang, denn diesmal ist Frontmann Andy Dörner
für die komplette Vocal-Range zuständig, entsprechend
stimmig passen cleane und gutturale Parts zusammen. Da
die Core-Weide auch nur begrenzt frisches Gras bietet,
werden ebenfalls ein bisschen Alternative und Mordern
Metal ins Menü integriert. Caliban haben auch nach
Jahren noch was mitzuteilen, und dies tun sie auf
"Elements" auf eindrucksvolle Weise. Entsprechend
bekannt sind auch die Namen der Gäste, seien es nun die
alten Freunde Sebastian "Sushi" Biesler (Eskimo
Callboy), der sich stimmlich beim obligatorischen
deutschsprachigen Track "Ich blute für Dich" verewigt,
der Auftritt von CJ McMahon (Thy Art Is Murder) auf der
neuen Single "Before Later Becomes Never" oder der
wahrgewordene Kindheitstraum in Form von der
Zusammenarbeit mit Brian Welch (Korn) auf "Masquerade",
der übrigens im Refrain am schönsten reinknallt auf der
Scheibe. Wer also kategorisch alles neu tönende ablehnt,
sollte wohl eher nicht reinhören im Wissen, definitiv
etwas zu verpassen. "Elements" wird wahrscheinlich nicht
den Preis "Metalcore-Scheibe des Jahres" gewinnen,
dennoch ist es als Gesamtpaket ganz weit oben.
Oliver H.
Punkte:
8.8 von 10
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VOLSTER - Perfect Storm Roar Rock Of Angels
Records Die schwedische Formation Volster
präsentiert uns mit "Perfect Storm" ihr Debütalbum,
obwohl ein erstes Lebenszeichen in Form eines vier Song
Demos bereits 1996 das Licht der Welt erblickte. Die
beiden Köpfe und Gründer der Band, Gitarrist Ulf
Andersson und Bassist Henrik Lundberg, waren beide Ende
Achtziger/Anfang Neunziger bei Masquerade aktiv, bevor
sie nach dem gemeinsamen Demo getrennte Wege gingen. Nun
findet die Geschichte endlich eine Fortsetzung.
Komplettiert wird das Quartett durch Stöckeschwinger
Daniel Granlund und Vocalakrobat Peter Tenning.
Musikalisch orientiert man sich an klassischem Hard Rock
der Siebziger und Achtziger, adaptiert aber auch moderne
Aspekte, was der Scheibe einen zeitgemässen Touch
verleiht. Die Jungs haben dazu ein Dutzend Tracks
verfasst, die durch Substanz und Nachhaltigkeit
überzeugen. Sie beweisen lückenlos Fingerspitzengefühl
für eingängige Melodien und jede Menge grosse Hooks. Die
harten Riffs und das bodenständige Soundgewand von Bass
und Schlagzeug erzeugen einen druckvollen Grundtenor.
Mit Sänger P.Tenning hat man zudem einen erstklassigen
Frontmann in seinen Reihen, der die Songs auch
vocaltechnisch veredelt. In der Schnittmenge von David
Readman (Pink Cream 69) und Ozzy Osborne begeistert der
Mann durch die Kombination von Volumen und Power. Die
Truppe hat das Rock und Metal Rad zwar nicht neu
erfunden, die vorhandenen Bestandteile kann man aber
kaum mehr besser zusammensetzen. Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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TRI STATE CORNER - Hero Drakkar Entertainment
Refuge und Rage findet man auch bei Tri State Corner.
Lucky, der bei Rage hinter der Schiessbude sitzt,
bedient hier den Gesang (und dies verdammt gut) und
Chris Efthi haut bei Refuge und Tri State Corner in die
Felle. Die griechische, polnische und deutsche
Gemeinschaft schreibt noch immer tolle Songs, die von
harten Grundrhythmen leben und durch die Bouzouki den
musikalischen Bezug zu Griechenland nicht vermissen
lässt. Hart, mit einer ehrlichen Wehmut und extrem
tollen Gesangspart überzeugen Tri State Corner auch auf
dem fünften Album. Anspieltipps, um zu verstehen, dass
TSC bedeutend mehr als In Extremo oder Saltatio Mortis
ist, sind "Breaking News", "Wanted", "Fortune In Line",
"Daydreamer", "Save My World" und "Tomorrowland". Die
Musiker gehen geschickt mit den Sounds um, lassen dabei
immer wieder auf feine Art die Emotionen spielen und
haben, wie schon oft erwähnt, mit Lucky einen
sensationellen Sänger, der eine einzigartige Stimme hat.
Die griechische Folklore mit harten Sounds, teils
vielleicht einigen modernen Ausrichtungen, müsste in der
heutigen Folk-Rock/Metal-Pagan-Welt eigentlich ein ganz
grosser Kandidat sein für Höheres. Darum: Metal-Volk,
vereinigt euch und geniesst zusammen Tri State Corner
und deren neue Meisterleisting "Hero". Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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MAVERICK - Cold Star Dancer Metalapolis
Records/Phonag Die jungen Heavy Hardrocker aus
Belfast räumten zu Beginn des Jahres am "ICE
ROCK"-Festival in Wasen im Emmental voll ab und
bestätigten den guten Eindruck, den man zuvor schon 2017
zum 10-jährigen Jubiläums-Festival "Rocknacht Tennwil"
hinterlassen hatte. Mit «Myrmidon» wurde dabei bereits
ein erster Vorgeschmack auf «Cold Star Dancer»
abgeliefert. Nach einem (etwas zu) langen Intro namens
«Dusk» legen die Nordiren mit dem knackigen Titeltrack
wie die Feuerwehr los und erinnern von der Intensität
her an Eclipse. Danach folgt bereits der zuvor genannte
"ICE ROCK" Song, der unter anderem mit knackigem Double
Bass Drumming wie flinken Soli der Saitenfront
aufwartet. Wie schon beim Vorgänger «Big Red» (2016)
dominiert fettes Riffing und auch diesmal ist wiederum
nichts aus der Ecke Thin Lizzy zu vernehmen. Vielmehr
wissen Maverick zum Beispiel mit dem halbballadesken
«Goodbye» bestens, wie man es anstellen muss, dass die
Sinne, vornehmlich das Gehör, angenehm verwöhnt wird.
Spätestens bei «Ex Machina» wird klar, welche Waffe das
United Kingdom neben anderen Hopefuls wie Inglorious
gegen die skandinavische Übermacht erfolgreich ins Feld
führen kann: Maverick! Die Songs sind durchwegs
ansprechend und die Gesangsstimme von Davod Balfour
schlicht exzellent. Unterlegt ist das Ganze mit einer
konstant spürbaren Portion Härte, die teils an die
frühen Skid Row erinnert und die Chose nie in klebrige
Bereiche abdriften lässt, im Gegenteil! Hoch in meiner
Gunst stehen zum Beispiel auch «Kings» und der flotte
Rausschmeisser Jessie's Girl, wo von der Rhythmik her
und überhaupt wohl The Darkness ohne Sirene Justin
Hawkins Pate standen. Dazu steht ausser Frage, dass Maverick
auf der kommenden Tour mit diesem Top-Album im Rucksack
keine Gefangenen machen werden. «Cold Star Dancer» rockt
vorzüglich und erfüllt die Erwartungen der Fans ohne
Zweifel. Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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AFSKY - Sorg Vendetta Records Bei Afsky
handelt es sich um das Projekt des dänischen
Einzelkämpfers Ole Luk, der auch noch in den Diensten
von Solbud steht. Nordisch und schwarz sind die ersten
Anhaltspunklte auf dem Debüt-Album "Sorg". Ohne Eile
beginnt "Jeg Baerer Deres Lig" gemächlich und die Musik
kann sich wunderbar entfallten! Zumindest bis zur Hälfte
des Songs, danach fegt ein übler Black Metal-Orkan über
die Köpfe der werten Höhrerschaft hinweg! Die nahtlosen
Übergänge von langsam zu schnell und wieder zu langsam
gelingen Afsky meisterhaft! Trotz langer Spielzeit von
sieben Minuten kommt keine Sekunde Langeweile auf!
Frostig und klirrend kalt, wird man in "Skaer" in
Empfang genommen. Geboten wird durchwegs geiler Black
Metal der tradtionellen Machart! Diese unglaubliche
Raserei raubt mir schon fast den Verstand, zumindest bis
zum nächsten Break! Dass es auch kontrolliert und nicht
mehr so heftig geht, zeigt "Sorte Vand" sehr gekonnt
auf! Sobald Afsky wieder wie ein wirbelnder Tornado
aufspielen, dann punkten sie bei mir am meisten!
Dissonant, eindringlich und intensiv rollt "Stjernerne
Slukkes" wie eine Geröll-Lawine über alles hinweg. Bald
ist es aber mit dem gemächlichen Rollen vorbei, und das
nächste Black Metal-Ungeheuer wird zum Leben erweckt!
Auf einem Mittelalter-Markt bei Regen, wähnt man sich in
"Vaettekongen", das mit folkigen Klängen versetzt ist.
Aber die stimmige Mittelalter-Atmosphäre wird mit einem
Paukenschlag für beendet erklärt und Afsky setzt wieder
auf die bewährte Raserei! Das folgende klassische
Zwischenspiel "Glemsomhedens Elv" wäre für mich
verzichtbar gewesen. Ein starker Wind frischt bei "Oh
Manelose Nat" auf, aber nur für kurze Zeit und dann ist
wieder Meister Black Metal der Herr im Hause! Ein sehr
gelungenes Debüt-Album und von Afsky ist in der Zukunft
sicher noch einiges zu erwarten! Für Freunde des
unverfälschten und rohen Black Metal ist dieses Album
sicher mehr als nur ein Geheimtipp! Roolf
Punkte:
8.7 von 10
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FLOTSAM AND JETSAM - Doomsday
For The Deceiver (Re-Release) Metal Blade/Sony
Was soll man zu diesem Klassiker noch gross sagen, als
dass er damals (1986) ein bahnbrechendes Werk war und
bis heute geblieben ist. Mit welcher Leichtigkeit, Power
und Unbekümmertheit damals Eric AK (Gesang), die beiden
Gitarristen Edward Carlson und Michael Gilbert sowie
Bassist Jason Newsted (danach bei Metallica in Lohn und
Brot) und Trommler Kelly David-Smith damals das Debüt
einspielten, sucht noch bis heute Seinesgleichen. Hört
euch nur die Gitarrenarbeit vom Opener "Hammerhead" an.
Und der unglaublich tolle Gesang von Eric. Der mit
seinen spitzen Schreien auch "Iron Tears" veredelt. Die
Geschwindigkeit, welche Flotsam And Jetsam an den Tag
legten, war unglaublich und trotzdem fanden sie immer
die passende Melodie oder Harmonie, damit die Lieder nie
langweilig klangen. Das über neun Minuten lange
Titelstück überzeugt dabei ebenso mit seinem klassischen
Aufbau und der musikalischen Genialität wie das acht
Minuten andauernde "Metalshock". Für Europa war "Der
Führer" schon fast ein Schlag ins Gesicht, zumindest
musikalisch gehört aber dieser Track zu den Besten, die
jemals das FAJ-Tonstudio verliessen. Was für geniale und
virtuose einleitende Gitarrenparts! Ergänzt werden die
zehn Tracks mit dem Demoaufnahmen des "Metal Shock"-Demo
aus dem Jahre 1985. Interessant, wie damals die Songs zu
hören waren und wie sie später auf den Studio-Alben
klangen. Die remasterte Version dieser Kult-Scheibe
gehört in jede gut sortierte Metal-Sammlung und hat bis
heute nichts von ihrem Flair verloren. Begeisterung
hoch zehn! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BLACK RAINBOWS - Pandaemonium Heavy Psych Records
Vor knappen zwei Jahren hatten mich die römischen, naja,
Stoner-Rocker mit dem wirklich starken Album "Stellar
Prophecy" überrascht. Das "naja" steht für die Tatsache,
dass diese Band wieder mal ein dankbares Beispiel dafür
ist, dass Kategorisierungen nicht immer wirklich Sinn
ergeben, vor allem dann nicht, wenn man unbekümmert in
verschiedenen Jagdrevieren herumwildert. In diesem Fall
wären dies neben dem bereits erwähnten Stoner Rock
artverwandtes wie Doom, Space und Retro Rock. Und genau
auf diese (nicht allzu) verschiedenen potentiellen
Kunden zielt "Pandaemonium" ab, wobei das Power-Trio als
verstärkendes Kaufargument zwei Geheimwaffen einsetzt:
Eine wirklich fette Breitwandproduktion und Neu-Drummer
Filippo Ragazzoni, der eben durch ersteres besonders gut
in Szene gesetzt wird. Beides hat der Truppe
offensichtlich einen ordentlichen Arschtritt verpasst,
der in Form von hochenergetischen Rockern wie "The
Abyss", "High To Hell" oder dem wirklich grandiosen
"Riding Fast 'Til The End Of Time" gleich an die Fans
weitergegeben wird. Daneben stehen ein paar wenige
Nummern, welche, in ihrer etwas ruhigeren und
verschrobenen Gestalt, den Rezensenten weniger
begeistern, aber das ist halt das andere Gesicht der
Band, und die flotten Geschichten überwiegen sowieso.
Was den Römern auch auf ihrem fünften Output halt immer
noch fehlt, ist dieser eine Signature-Song, den künftig
die affinen Fans automatisch mit der Band verbinden.
Nichtsdestotrotz stellt hier eine routinierte, gut
gereifte Band ein wertiges Stück Musik in die Regale,
für das ich mehr empfehlen kann, als einfach nur kurz
reinzuhören. Tuckerten die schwarzen Regegenbogen vor
zwei Jahren noch auf einer Vespa frech durch die Gassen
Roms, ist es diesmal immerhin schon eine Ducati mit
offenen Auspuffrohren. Mirko B.
Punkte:
8.7 von 10
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VORBID - Mind Indie Recordings/Irascible
Norwegischer Thrash Metal aus Arendal, Aust-Agder mit
ihrem Full Length-Debütalbum namens "Mind". 5 Tracks,
sackstarkes Riffing mit technischen Fingerfertigkeiten
... und dann kommt der sehr spezielle Gesang, für meine
Begriffe. Versteht mich bitte nicht falsch, das ist ein
sackstarkes, technisch hochstehendes Thrashriffing, was
der norwegische Vierer hier abliefert ... aber dann
kommt dieser doch etwas gewöhnungsbedürfte, extreme
Gesang hinzu. Ehrlich gesagt, mittlerweile habe ich mich
daran gewöhnt, aber ich hab' mir dieses geniale
Scheibchen über zwanzig Male angehört. Nun, zum Gesang
noch etwas später intensiver. Seit 2013 sind der
wikingerische Vierer im Metalzug unterwegs, haben nebst
eben dem Erstling "Mind" schon - "Violation Of A Human
Mind" (2015, Single), "Vorbid" (2016, EP), "Zombie"
(2018, Single), "Intervention Intervention" (2018,
Single) - herausgebracht. Alle 5 Songs auf "Mind" sind
hörenswert, von "If There's Evil (There's People)",
"Zombie", "Intervention Intervention", "To Mega Therion"
und bis zum längsten Track "Mind" mit 23:36 Minuten
Spielzeit, sind hörenswert, die Herren Michael Eriksen
Briggs (Vocals, Guitars), Daniel Emanuelsen
(Leadguitars), Marcus Gullovsen (Drums) und Jonas
Tellefsen (Bass), auf einem sehr technisch
anspruchsvollen Niveau ihrem Thrash Metal frönen. Wie
gesagt, das Thrashriffing ist beinahe etwas progressiv,
sehr ineinander verschachtelte Riffs, gepaart mit
hervorragenden Melodie- und Harmoniebögen, technisch
versierten Soli und Arpeggi. Der Bass addiert sich zu
den beiden Klampfen bestens, untermalt und soliert auch
seinen Lines. Die Drums sind doublebassig unterwegs,
speedig und thrashig zugleich, progressiv verschachtelt.
Michael's Gesang ist sehr gewöhnungsbedürftig, denn er
shoutet thrash-like in einer extremen, hohen, hellen,
aggressiven Tonlage. Somit erinnert mich das etwas an
Dave Mustaine's Gesang oder gar an John Cyriis Gesang
bei Agent Steel. Anhaltspunkte wären so eben besagte
Agent Steel, Megadeth, Havok und Kompagnione. Das
Cover-Artwork passt hervorragend zum thrashigen Material
auf "Mind", die Produktion ist messerscharf, druckvoll,
klar und sauber. Ein absoluter Thrash-Kracher, mit
kleinen Lackkratzern, welche ich nun in meinen
Gehörgängen am Ausbessern bin und mich an den Gesang
langsam gewöhne. Deshalb ist wirklich ein Antesten
unbedingt Pflicht. Trotz diesen Umständen gebe ich eine
hohe Benotung ab, weil einfach dieser Thrash Metal ein
absolutes Killerteil ist, schon lange nicht mehr so
goilen Thrash Metal gehört. Allen Unkenrufen zum Trotz,
bin trotzdem am Headbangen während dem Schreiben ...
Deshalb beende ich das Schreiben nun mal und wende mich
dem Headbangen zu. Thrash 'em all, hellyeah!
Leopold
Punkte:
8.6 von 10
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BEHEMOTH - Messe Noir (Live
CD&DVD) Nuclear Blast/Warner Gerade noch haben
Behemoth mit "The Satanist" ihr bisher erfolgreichstes
Album veröffentlicht und sind damit um den Globus
getourt. Aus diesem Anlass wurde das Konzert in Warschau
vor heimischem Publikum mit der gesamten Setliste von
"The Satanist" jetzt auf dieser DVD oder BluRay mit
Live-CD veröffentlicht. Über Sinn oder Unsinn von
Live-Alben kann man verschiedene Ansichten haben, was
aber die Bewertung fast unmöglich macht, ist, wenn kein
Bildmaterial vorliegt! Dass "The Satanist" ein sehr
starkes Album ist, ist unbestritten und die
Live-Aufnahmen der CD unterstreichen das mit einem sehr
authentischen Sound! Man hört das Publikum sehr deutlich
und kann sich vorstellen, dass die Leute wirklich
abgegangen sind! Und so macht "Messe Noir", für
eingefleischte Behemoth-Fans und Komplettisten, absolut
Sinn! Geboten wird nämlich ein CD-Digibook mit DVD oder
BluRay, auf denen die Konzerte von Warschau 2016 und dem
Brutal Assault 2016 enthalten sind. Auch sind noch alle
offiziellen Videos von Behemoth drauf gepackt worden.
Die Live-CD enthält neun Songs vom Warschau-Konzert. Da
ist also eine ganze Menge mit dabei, wenn aber auch
leider nichts Neues! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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FM - Atomic Generation Frontiers
Music/Musikvertrieb Die aus London stammenden FM
gehören seit Jahren zu den besten AOR-Rockern und hatten
immer ein gutes Händchen für gute Melodien, denen eine
gewisse Härte nie abhanden kam. So liefern sie auch auf
dem mittlerweilen zehnten Album einmal mehr tolle Lieder
ab. Mit dem Opener "Black Magic" rockt sich der Fünfer
um Sänger Steve Overland mit leicht trendigen Parts in
die Herzen der Rockfans. Mit welchen Melodien man
Millionen bezaubern kann (und leicht japanischen
Elementen), würden man einen solchen Song im Radio
spielen, zeigt "Too Much Of A Good Thing". Ein
"schlechte-Laune-Vertreiber" ist "Killed By Love" der
sicher nicht in die Liga von Saxon aufsteigt, aber mit
seinen Gitarrenparts heute locker jeden Bon Jovi-Track
härtetechnisch um Längen schlägt. "In It For The Money"
vermischt locker traditionelle und modernere, härtere
Parts, ohne dabei am Melodiebonus einzubüssen. In die
rockigere Liga stellen sich "Make The Best Of What You
Got" und "Follow Your Heart", die zeigen, dass man
AOR-Sounds auch mit Härte präsentieren kann. FM haben
ein sehr gutes Album abgeliefert, das sich auch Metaller
anhören können, sofern sie auf Sounds wie Def Leppard
oder VEGA stehen. Unbedingt antesten! Tinu
Punkte:
8.6 von 10
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FIELDS OF TROY - The Great Perseverance Painted
Bass Records Bei Fields Of Troy handelt es sich
um eine fünfköpfige Band aus Belgien. Ihr Sound
verbindet viele Metalelemente und kombiniert gekonnt
Härte mit Speed und besticht durch abwechslungsreiche
Melodien an den richtigen Stellen. Musikalisch
beeinflusst wird das Quintett durch Bands wie Alice In
Chains, Alter Bridge oder Mastodon. 2016 haben sich Fields
Of Troy mit der EP "Hardship" bereits erste Lorbeeren
und eine beachtliche Fangemeinde erarbeitet. Dieser
Aufwand soll nun mit ihrem Debütalbum "The Great
Perseverance" gekrönt werden. Nach dem Intro groovt der
Track "Dethroned" heftig aus den Boxen.
Abwechslungsreiche Gitarrenriffs paaren sich mit den
vielen gesanglichen Facetten von Sänger Louis Soenens.
Seine Stimme, teilweise klar, dann wieder schreiend,
verleiht der Musik eine ganz besondere Stimmung, die
diverse Gefühlswelten ans Tageslicht bringt. Mit "My
Temple Broken" lassen die Stone Temple Pilots grüssen,
wobei das Grundgerüst nicht ganz so destruktiv ausfällt.
"Face The Giant" ist dann wieder ein rockiger Kracher,
der mit Screams sowie melodischen Vocals die Hörer aus
der Reserve lockt und eine gewisse Offenheit einfordert.
Der Wechsel von Härte und Melodik zieht sich
kontinuierlich durchs Album und sorgt damit für stetige
Abwechslung. Obwohl normalerweise der härteren Musikart
zugewandt, schaffen es Fields Of Troy mit ihrem Sound
dennoch, einen Zugang zu meinem Gehör zu legen. Einzig
beim Finisher "Doomsayer" sträuben sich zeitweise die
Nackenhaare und man ist irritiert, da Linkin Park
vielerorts Pate zu stehen scheinen. Ist ja reine
Geschmackssache, aber passt einfach nicht zum restlichen
wirklich interessanten Material. Ich bin gespannt, wie
die musikalische Reise von Fields Of Troy weitergeht.
Das Debüt ist auf jeden Fall gelungen! Oliver H.
Punkte:
8.6 von 10
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ABINCHOVA - Weltenwanderer Massacre
Records/Musikvertrieb Unsere heimischen
Folk/Melodic/Death-Metaller aus Ebikon holen zum Dritten
Streich aus. "Weltenwanderer" verbindet deutsche Texte
mit mystischen Geschichten, gekeiftem und melodischen
Gesang, harten und soften Melodien. Um den Texten folgen
zu können, braucht es dabei ein wenig Konzentration.
Diese wird einem durch die permanente Songdienlichkeit
der Kompositionen erleichtert. Das Titelstück bietet
einen guten Einstieg in die Stilvielfalt, aus welcher
sich Abinchova bedienen. Und trotz Folk, Heavy Metal und
süssen Klängen hat man hier nie das Gefühl, dass
irgendwas willkürlich zusammengeschweisst wurde. Im
Gegenteil: Die zwölf Lieder hier wirken harmonisch
aufeinander abgestimmt. Die Mischung aus dem rauen
Hauptgesang von Arnaud Hilfiker und der hellen
Nebenstimme von Geigerin Nora Lang schafft immer wieder
überraschende Momente. Dass mir ob des Gekeifes mit
zunehmender Dauer die Lust an Abinchova ein wenig
vergeht, liegt wohl mehr an meinem Geschmack denn am
Songwriting der Band. Letzteres bleibt bis zum Schluss
auf sehr hohem Niveau. Schön auch, dass sich Abinchova
nach wie vor nicht in eine Schublade stecken wollen. Die
Grundrichtung ist zwar durchaus vorgegeben, trotzdem
nehmen sich Abinchova diverse Freiheiten raus und
bleiben sich durchwegs selber treu. Hier vermischt sich
der vermeintlich Folk-angehauchte Melodic/Death Metal
mit Heavy, Power oder Thrash Metal. Jeweils so, dass es
gerade passt. Dabei können sie wie bei
"Gestaltenwandler" gar zwischenzeitlich an Rammstein
erinnern. Für einen dauerhaften Vergleich mit den
Deutschen fehlen Abinchova aber das Industrial-Element
und das stampfende Riffing. Abinchova können auch
vertrackte Soli spielen, ohne dabei auf Ego-Pfaden zu
wandeln. "Weltenwanderer" ist ein vielseitiges Album
geworden, das jedem zu empfehlen ist, der bei gekeiften
Gesang frohlockt. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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KING GOAT - Debt Of Aeons Aural Music Das
legendäre Debüt von Candlemass, treffenderweise "Epicus
Doomicus Metallicus" genannt, wurde vom Sessionmusiker
Johan Längqvist eingesungen, dessen markante,
einzigartige Stimme ich immer der von Messiah Marcolin
bevorzugt habe. Beinahe hatte ich geglaubt, ihn auf
diesem Album wieder zu treffen, halt etwas älter und
tiefer. Weit gefehlt, der Mann mit der beeindruckenden
Stimme hört auf den Namen Anthony 'Trim' Trimming und
ist ein waschechter Brite. Diese Band, die mir bislang
zu meiner Schande unbekannt war, besticht durch ihre
gelungene Kombination aus Doom Metal und progressiven
Elementen. Offensichtlich hat es sich die Band zur
Mission gemacht, den Zuhörer in ungeahnte, tiefe Sphären
zu entführen, welche je nach Einstellung zur Sache
entweder furchteinflössend oder faszinierend sein
können. Auf mich trifft eindeutig das Zweite zu, denn
für mich verfügt jeder Song auf "Debt Of Aeons" über
ungemein viel Substanz und Dichte, nicht immer einfach
anzuhören und schon gar nicht leicht zu konsumieren,
aber immer intensiv und packend. Der Gefahr, Doom Metal
klinge seit Candlemass immer irgendwie gleich, hat diese
Truppe mit Innovationsbereitschaft und einem guten
Händchen für griffige Melodien entgegengewirkt. Nicht
selten hat man das Gefühl, einer härteren Variante von
Pink Floyd zuzuhören, welche, das sollte man nie
vergessen, insbesondere in ihrer Phase von "Atom Heart
Mother" (1970) bis "Meddle" (1971) sehr gerne mit sehr
düsteren Soundelementen experimentierten. Meines
Erachtens ist diese Scheibe ein klarer Pflichtkauf für
anspruchsvolle Doomheads, wem hingegen dieses Album zu
intellektuell und vielschichtig ist, sollte es
vielleicht mal mit den Toten Hosen oder JBO versuchen.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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DEAD CITY RUINS - Never Say Die AFM
Records/Muskvertrieb Australien hat ja immer
wieder mal ordentliche Rocker hervorgebracht, man denke
nur mal an Rose Tattoo. Auch Dead City Ruins sind vom
rockigen Kaliber her, allerdings eher klassisch
angehaucht. Das merkt man spätestens bei der
Halb-Ballade "Rust & Ruins" - da wird gerockt, ruhig vor
sich hin geschrummelt, ein wenig aufs Gaspedal getreten
und der Solo-Gitarre genügend Platz eingeräumt, die sich
schön jaulend durch den Song hindurch zieht. Hat
irgendwie ein gewisses Flair von solchen Bands wie
Kansas, REO Speedwagon oder Lynyrd Skynyrd. So, genug
geschrieben - da braucht es prinzipiell auch keine
weiteren Worte mehr. Wer auch Classic/Hard Rock steht,
der sollte sich zwingend mal Dead City Ruins anhören, es
könnte sich lohnen. Aber auch allen anderen Rockern da
draussen sei mindestens mal ein Probehören empfohlen.
Fetzt! Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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DRUDKH - They Often See Dreams About The Spring
Season Of Mist/Irascible Eine weitere der vielen,
vielen Bands die mir bisher zwar vom Namen her bekannt
war aber komplett ignoriert wurde. Ist vielleicht
insofern erklärbar, da ich (ausser den ersten beiden
Skyclad Alben) alles was mit "Pagan" oder "Folk"
beschriftet war konsequent aus meiner Wahrnehmung strich
(der Tag war dazumals einfach zu kurz für Waldscheiss).
Ich kann daher keine direkten Vergleiche aus dem
15-jährigen Bestehen und der imposanten Diskografie von
elf(!) Alben und einer Handvoll EP's und Splits dieser
Ukrainer machen, versuche aber meinen aktuellen Eindruck
weiterzugeben. Fünf Songs mit einer Durchschnittsdauer
von 8,7 Minuten bedienen standesgemäss das
atmosphärerischere Spektrum des erdigen Midtempo-Black
Metals und punkten mit warmen Gitarren, einem
unterschwellig potenten Bass, verhalltem Kreischgesang
und einer allgemein homogenen, fast schon unaufgeregten
aber überaus sympathischen Produktion. Die komplett
bauchgeführten Kompositionen sind stimmig, beinhalten
Groove, Gespür sowie diese wahnsinnig wichtigen, immer
wieder mal auftauchenden kleinen Details um das
Unterbewusstsein vom kompletten Abdriften zu
Alltäglichem abzuhalten. Bestens geeignet für moderate
Fünfblattliebhaber und ausgedehnte Waldspaziergänge.
"They Often See Dreams About The Spring" tut Niemandem
weh, ist aber genau wegen seiner archaischen, treibenden
Schönheit in unseren kalten Technologiezeiten eine
wahrscheinlich noch weitaus strahlendere Blüte als
beabsichtigt. Bin positiv überrascht, reinhören!
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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KINO - Radio Voltaire InsideOut Music Auch
schon wieder 13 Jahre her, seit Kino ihr Debüt "Picture"
veröffentlichten. Nun also bringt der Kino-Chef John
Mitchell den Nachfolger "Radio Voltaire" unter die Fans.
Eigentlich wollte Mitchell ein drittes Lonely
Robot-Album machen, aber die Plattenfirma meinte, es sei
zu früh dafür, er solle doch lieber ein zweites
Kino-Album in Angriff nehmen. Gesagt, getan, und hier
ist es nun. Natürlich im Prog Rock verankert. Zusammen
mit Pete Trewavas (Marillion, Transatlantic) am Bass und
den Keys, erschufen die beiden elf starke Prog-Nummern.
Ganz cool kommt das etwas härtere "The Dead Club",
treibende Gitarren, von Synthie-Klängen überflogen und
einem Stimmstarken Mitchell. Dem entgegen kommt das
entspannte, mit Klavier getragene "Idlewild", sehr
gefühlvoll gesungen. Typisch für den Briten und mit
IQ-Anleihen versüsst. "I Dont Know Why" dann, eine
typisch britische Prog Rock-Nummer, hier zeigt John mal
wieder, was er für grossartige Gitarrensoli spielen
kann, mit sehr viel Gefühl. So geht's mehr oder weniger
durch alle Tracks hindurch. Kurzweilige Musik, spannend
und mit hohem Suchtpotential. Ob das akustische "Temple
Tudor" auch hier mit grossartigem Solo veredelt, oder
das Stimmung wechselnde, spannende "Grey Shapes On
Concrete Fields" mit etwas Landmarq-Schlagseite, hier
kann man sich kaum dem Kino-Feeling entziehen. Egal ob
Arena, Lonely Robot oder Kino, wo John Mitchell seine
Finger im Spiel hat, gibt's Musik auf hohem Niveau, das
wohl jeden Prog Rock-Fan zufrieden stellen dürfte. Und
so ist auch "Radio Voltaire" ein klasse Album der
Briten. Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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CROSSON - Invincible Metalapolis Records/Phonag
Nach dem 2016er-Debüt "Spreading The Rock'N'Roll
Disease" ist die Australische Formation Crosson mit dem
Nachfolger "Invincible" zurück. Musikalisch bleibt man
sich selber treu und perfektioniert den Sound des
Erstlings. Bereits auf diesem waren jede Menge catchy
Melodien und eingängige Refrains zu hören. Dabei
orientiert man sich gnadenlos an den Tugenden der
Achtzigern. Einerseits kommt dies im versierten
Songwriting zur Geltung, anderseits aber auch im
extravaganten Auftreten, vor allem von Frontgaul Jason
Crosson. Beides steht unter dem Banner des Glam Metal,
womit der Unterhaltungs-und Showfaktor automatisch auf
ein hohes Level steigt. Musikalisch orientiert man sich
an den Grossen des theatralischen Hard Rock. Vor allem
Kiss und Alice Cooper stehen Pate. Aber auch T-Rex oder
Sweet sind im Sound von Crosson auszumachen. Begibt man
sich wieder in die Neuzeit, landet man bei Wig Wam und
Lordi, bedingt auch bei Steel Panther. Der Kopf der
Formation Jason Crosson (wäre der Mann Schweizer würde
er 'Gipfeli' heissen) macht dabei nicht nur an Gitarre
und Keyboard eine erstklassige Figur, vor allem seine an
Paul Stanley erinnernde Stimme weiss zu begeistern,
Obwohl diese doch deutlich hinter dessen Volumen und
Durchschlagskraft zurück bleibt. Vor allem aber die
substanziellen Songs wirken Nachhaltig. Diese Faktoren
ergänzt mit einer druckvollen, aber glattpolierten
Produktion heben "Invincible" auf ein durchwegs
anständiges Level. Obwohl der Innovationsfaktor eher
gering ist, können Genre-Fans kompromisslos zugreifen.
Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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RAVEN - Wiped Out (Re-Release)
Dissonance Productions Was soll man zur zweiten
Scheibe der englischen Raven noch gross sagen? Ausser,
dass die Scheibe 1982 für viel Aufsehen sorgte. Das lag
einerseits an der ungehobelten Rohheit und andererseits
an der jugendlichen Wildheit, der sich niemand in den
Weg zu stellen wagte. Mit dem unglaublichen "Live At The
Inferno" und "Faster Than The Speed Of Light" legten die
Gallagher-Brüder zusammen mit Trommler Rob Hunter das
Fundament für das ein Jahr später erschienene "All For
One", welches in meinen Ohren noch immer die beste
Raven-Scheibe ist. Mit vier Bonustracks erklingt die
Wiederveröffentlichung von "Wiped Out" und gibt den
Metal-Heads die Möglichkeit, sich diese vergriffene
Scheibe wieder zu erwerben. "Wiped Out" gehört zu den
prägendsten Scheiben der "New Wave Of British Heavy
Metal" und war damals noch eine Spur wilder und rockiger
("Rock Hard"), als ihre Landsmänner von Saxon, Judas
Priest oder Iron Maiden. Was ihnen aber wahrscheinlich
auch das Problem einbrachte, dass sie nie zu den ganz
Grossen gezählt wurden. Dass die Herren den Spass selten
verloren, beweist "2021 (Outtake)", der mit menschlichen
Geräuschen verfeinert wird. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TOMORROW`S EVE - Mirror Of Creation III Project
Ikaros Dr. Music Records 1999 starteten die
deutschen Prog-Metaller mit ihrem Debüt "The Unexpected
World" mit ihrem Mix aus Prog und brachialen Elementen
gehörig durch. Nun sind sie zurück mit dem von Rainer
Grund im Alleingang geschriebenen fünften Studio-Album.
Der Gitarrist hat den Grundsound nicht gross verändert.
Noch immer haut er dem Zuhörer brachiale Parts, ruhige
verspielte Passagen und tonnenweise geile Riffs um die
Ohren. Elf Nummern zwischen fünf und knapp neun Minuten
werden durch die Boxen geballert. Die Sänger Martin
LeMar mit seinem kräftigen Organ gebührend veredelt mit
seiner kräftigen Stimme. Prog Metal also auf hohem
Niveau, ohne jedoch zu vergessen, dass die
Gesangsmelodie eine tragende Rolle spielt. Musikalisch
drücken ab und zu die göttlichen Threshold durch, was ja
wohl kaum negativ bewertet werden kann. Natürlich bieten
die Deutschen keine leichte Kost und man braucht schon
einige Zeit, um das Ganze zu verdauen und zu kapieren.
Anspruchsvolle Musik braucht halt seine Zeit.
Anspieltipps kann ich hier wirklich keine geben, da das
Album als Ganzes wirkt und es zu komplex ist, um da
einige rauszupicken. Schmeisst das Teil in euern Player
lasst es rotieren und geniesst dieses wilde Stück Metal
im Ganzen. Wirklich cooles und anspruchsvolles Comeback
der deutschen Proggies. Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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OCTOPUS - Supernatural Alliance Rise Above Records
Ach du scheisse - das erste, was mir durch den Kopf
ging, als ich "Dragonhead" hörte, war: Das klingt wie
eine härtere Version von Creedence Clearwater Revival!
Quasi gepaart mit Deep Purple zu "Black Night"-Zeiten,
mit einer Sängerin, die zwar in den höheren Tonlagen
singt (normalerweise ein rotes Tuch für mich) - hier
passt jedoch einfach alles zusammen, man könnte glatt
meinen, diese Truppe wäre aus den 60ern direkt in die
Neuzeit katapultiert worden und zieht nach wie vor ihr
Ding durch. Inklusive Hammond-Orgel, versteht sich. "The
Unknown" hat sogar sachte Sabbath-Anleihen und doomt vor
sich hin, da hätten sogar Retro Rock-Fanatiker mit
Occult-Einschlag Freude daran. Auch hierbei müssen nicht
wirklich noch weitere Worte verwendet werden - wer sich
angesprochen fühlt: kaufen! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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SEPTIC TANK - Rotting Zivilisation Rise Above
Records Lee Dorrian, ehemals Sänger der
Britischen Doom-Legende Cathedral, hat hier sein altes
Projekt wieder hervorgekrammt und hat sich einer 180
Grad-Umkehrung unterzogen. Jetzt ist der coole Mann im
Fahrwasser von Napalm Death und spielt Grindcore mit
Hardcore-Einflüssen. Das sind doch welten, vom Doom zum
Grindcore, aber was soll's, es klingt gut und das ist
doch das wichtigste. Die 18 Songs sind natürlich so kurz
wie möglich gehalten und gehen nie länger als 3 Minuten.
Ja Leute, das alles rauscht wie ein
TGV-Hochgeschwindigkeitszug durch das Gehirn und gibt
dem Hörer ein sehr angenehmes Gefühl der Entspannung.
Freunde des Grindcore sollten nicht, nein müssen
unbedingt zugreifen, denn das hier macht richtiggehend
Spass! Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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KARDINAL SIN - Victorious Massacre
Records/Musikvertrieb Ein beachtliches Power
Metal-Album schmettern die Schweden Kardinal Sin um die
Ohren. "Victorious" ist ihr Debut-Album. Die Band ging
aus der Asche von Rough Diamond hervor. Auf dem Erstwerk
zelebrieren sie astreinen Happy Metal, der aber eine
Spur düsterer als üblich ausgefallen ist. Am mutigsten
zeigen sie sich dabei bei ihrer Metal-Interpretation von
"Bells Of Notre Dame" aus dem Disney-Zeichentrickfilm
"Der Glöckner von Notre Dame". Ganz so verspielt klingen
die eigenen elf Lieder aber nicht. Trotzdem fällt die
grosse Abwechslung, Dynamik und die konsequente
Umsetzung von eingängigen Melodien auf. Dass das Ganze
dabei über genügend Power verfügt, versteht sich von
selbst. Damit katapultieren sich die Schweden zwar nicht
gleich an die Speerspitze des Power Metal, empfehlen
sich aber Hoffnungsträger dieser Stilrichtung. Positive
Ansätze sind zuhauf zu hören. Und gebe es nicht bereits
noch bessere zwingendere Alben, könnte man gar die
Höchstnote zücken. Von Kardinal Sin wünsche ich mir,
dass sie noch konsequenter an ihren
Alleinstellungsmerkmalen arbeiten. Schaffen sie es,
diese künftig noch besser hervorzuheben, verspricht die
Zukunft einen neuen Stern am Power Metal-Himmel. Und auf
diesen wartet die Szene schon länger. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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AT THE GATES - Gardens Of Grief
(EP) (Re-Release) Dissonance Productions
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht
ganz sicher, wer jetzt hinter dem Re-Release dieser EP
steckt - wenn es die Band selbst ist, dann könnte man
vermuten, dass sie ihre Anfangstage den Leuten wieder
zugänglich machen wollen (gemäss Recherche erschien
diese EP knapp 4 Monate nach Formation der Band im Jahre
1991 in Eigenregie). Sollte es jedoch ein Produkt einer
Plattenfirma sein, so könnte man reine Profitgier
unterstellen... Auf Kosten der werten Hörerschaft. Nun,
welcher Fall auch immer zutreffen mag - hiermit hat man
die Möglichkeit, die Ursprünge von At The Gates
mitzuerleben. Geboten wird beinahe schon klassischer
Death Metal, wie er halt Ende der 80er / Anfang der 90er
üblich war - nur mit dem Unterschied, dass At The Gates
ähnlich wie damals Cemetary mit "An Evil Shade Of Grey"
zwar auf Gerödel setzten, dennoch aber immer wieder
gewisse Einsprengsel horrorähnlicher, melodischer Natur
einfügten. Für Komplettisten und Sammler
zeitgenössischer Dokumente sicherlich interessant.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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FLESHWORKS - Engine Of Perdition Apostasy Records
Fucking hell, was für ein Blast und Growl gleich zu
Beginn und die Marschrichtung ist verdammt vorgegeben.
Seit 2008 macht der Fünfer aus Osnabrück, Niedersachsen,
Brutal/Death Metal, mit interessantem Songwriting.
"Engine Of Perdition" ist das Zweitlingswerk -
"Fleshworks / Demo" (2009, erstes Demo), "The
Deadventure" (2009) - von Dirk Frenking (Vocals), Sven
Rahe (Guitar), Jens Wendlandt (Bass), Alexander Schmidt
(Drums) und Sven Sievering (Guitar). 10 Tracks voller
blastenden, hyperdeathigen, seltenen mid-tempo-deathigen
Geschwindigkeitsräuschen in brachial-brutalster Form.
Die Drums blasten einem vor Freude so nur um die Ohren,
die beiden Gitarren riffen, grinden und blasten
ebenfalls nur so die Gedärme auf die Fleischerhaken, die
Soli sind mal melodiös im Hyper Tempo, dann wieder
slayertypisch shreddend und schnell, der Bass treibt
jede zähe Sehne bis zur Absolution der Dehnbarkeit und
die Vocals sind sowas von brutal, growlend, wütend,
shoutend und dennoch verständlich, also sehr sauberes
Growlen. Richtig geiler Brutal/Death Metal, durchdacht,
goil geblastet, einfach gnadenlos bis in die ewigen
Jagdgründe. Anspieltipps wären "Death By Autopsy", "Walk
The Purgatory Line", "In The Face" oder "Steamram
Beating". Anhaltspunkte, well, so im Stile à la
Entombed, Six Feet Under, Immolation, Malevolent
Creation, Fleshcrawl, Unleashed und Konsorten, um Euch
einige zu nennen. Das Cover-Artwork ist ebenfalls sehr
gelungen, denn besagte Fleischerhaken sind ready drauf.
Die Produktion kommt powervoll und sehr brutal daher,
also einfach nur gnadenlos. Mit Fleshworks kommt da ein
schwerer, brutaler Death-Broken auf die Metalszene zu,
ein gewichtiger Koloss, der einige Blutlachen in Wallung
bringen wird. Die Schlachthäuser können nun gebucht
werden zur Fleshworks' Slaughterhouse-Invasion.
Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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ASCENDANT - A Thousand Echoes Pure Steel
Publishing Das Album einer progressiv
beeinflussten Heavy/Power Metal-Band aus den Vereinigten
Arabischen Emiraten hat man auch nicht jeden Tag auf dem
Tisch, somit war die Spannung auf das musikalische
Fundstück recht gross, wobei die Erwartungen nicht allzu
hoch waren. Zu Unrecht, wie ich ziemlich schnell
feststellen musste. Die 8 Songs (ohne Intro) auf "A
Thousand Echoes" sind eine Tour durch reale menschliche
Abgründe und Geschichten zwischen Hoffnung und
Resignation. Drei der fünf Bandmitglieder sind in Syrien
aufgewachsen, das mittlerweile einem blutigen
Bürgerkrieg zum Opfer gefallen ist. So vielfältig ihre
Lebensgeschichten, so vielfältig ist auch ihre Musik.
Hart, groovig und stellenweise auch ein Hauch Oriental.
Sänger Youmni Abou Al Zahab schafft es immer, die
richtige Stimmung der Songs zu transportieren. Ob
aggressiv, wütend, nachdenklich oder traurig. Man hat
stets das Gefühl, zu spüren, was er spürt. Beeindruckt
von so viel Echtheit, geben sich auch einige bekannte
Gastmusiker wie Lindsay Schoolcraft (Cradle Of Filth)
oder Hadi Sarieddine (Solo & Benevolent) auf "A Thousand
Echoes" die Ehre. Die Arbeit am vorliegenden Werk begann
schon 2014 und endete erst 2017. Dabei wurden
Top-Studios in Dubai und Schweden aufgesucht, um den
bestmöglichen Klang zu gewährleisten. Diesen hat die
Band auch erhalten und das Album ist ein echtes
Klangerlebnis geworden. Nichts für Drescher und einfache
Metalgemüter. Dieser Sound muss "echt" gehört werden.
Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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BLACK STONE CHERRY - Family Tree Mascot
Records/Musikvertrieb Nach der «Back To Blues» EP
vom letzten Jahr als Wegbereiter hin zur neuen
Langrille, ist das Kind nun geboren und trägt den Titel
«Family Tree». Damit setzen die Amis aus Edmonton mit
ihrer sechsten Langrille auf spürbar fluffigere Mucke
als bei ihren älteren Scheiben. Ihr Sound wird ja
grundsätzlich dem "Southern American Rock'n'Roll"
zugeschrieben, was beim Opener «Bad Habit» jedoch nicht
wirklich durchdringt. Besser ins Ohr geht da «Burnin'»
und auch «New Kinda Feelin'» passt da, inklusive ein
paar Pianoklängen, weitaus besser in diese
Stilschablone, und spätestens bei «My Last Breath» sehe
ich die zerfledderte Flagge der Südstaaten wild im Wind
flattern. Was bei den vorherigen Alben mehrheitlich
härter und mit klar modernerem Anstrich raus gehauen
wurde, fährt nun auf einer deutlich erdigeren Schiene.
Je mehr Songs an mein Ohr dringen, desto mehr zeichnet
sich dieses Bild ab. Bei «Ain't Nobody» taucht gar eine
Slide-Guitar inklusive gospelmässigen Backing Vocals
auf. Etwas, das man vorher kaum, bis gar nicht von Black
Stone Cherry gekannt hat. Und somit gelangen wir
tatsächlich in die Zone, wo auch der Rezensent dieser
Chose erstmals wirklich was abgewinnen kann! Dazu gehört
mitunter die rockige Ehrerbietung an die Soul-Legende
James Brown, die im gleichnamigen Song gar mit dezent
eingesetzten Bläsern aufwartet. Cool bratzt auch «You
Got The Blues» aus den Speakern und wirbelt massig Staub
auf. Highlight ist jedoch der am Schluss stehende
Titeltrack, wo noch eine soundbereichernde Hammond für
den letzten Feinschliff sorgt. Unter dem Strich steht
somit eine überraschend starke Scheibe, die ich so nicht
erwartet hätte. Mein persönliches Southern Rock
Universum, wo Bands wie Molly Hatchet, Lynyrd Skynyrd,
Blackfoot, 38 Special oder Hogjaw zumindest für meine
Begriffe stilgerechter vertreten sind, erhält spätestens
mit «Family Tree» Zuwachs von Black Stone Cherry. Wäre
der Opener ebenso erdig wie der Rest ausgefallen, hätte
es noch mehr Punkte abgesetzt. Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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ISSA - Run With The Pack Frontiers
Music/Musikvertrieb Bereits zum fünften Mal wird
die norwegische Sängerin Issa Oversveen mit einem neuen
Werk vorstellig. Einmal mehr wurde sie dabei von
Serafino Perugino, Labelchef und AOR/Melodic-Spezialist
von Frontiers Music, unter seine Fitiche genommen. Als
Produzent und Keyboarder wurde ihr Alessandro Del
Vecchio, ebenfalls ein ausgezeichneter Genre-Kenner und
Könner, zur Seite gestellt. Also fast schon ideale
Bedingungen für ein hochstehendes Werk. Für die
Instrumentalisierung wurde auf Musiker von DGM, Vision
Divine und Kee Of Hearts zurückgegriffen die ein fettes,
gitarrenlastiges Grundgerüst erschufen. Dadurch wurde
den Tracks viel Drive und eine angenehme Härte
einverleibt. Aushängeschild ist und bleibt aber die
attraktive Sängerin. Deren Stimme erinnert frappant an
die von Robin Beck, will heissen voluminös und
kraftvoll. Aber auch der poppige Anstrich ist prägend.
Dadurch begibt man sich, vor allem im balladesken
Bereich, gefährlich nah an die Radiokommerzgrenze,
überschreitet diese aber glücklicherweise nicht. Genau
dieser eingeschlagene Weg beweist das auch
Mainstreammusik auf hohem Niveau Hand und Fuss haben
kann. Dieses muss man auch der Sängerin hoch anrechnen.
Mit ihrer wunderbaren Stimme übertrifft sie das Gros der
Popsternchen um Welten, könnte dadurch aber auch im
reinen Pop-Metier wahrscheinlich zu Ruhm und Ehren
gelangen. Die Dame hat sich aber für Hard Rock
entschieden und beschert unsereins damit ein anständiges
AOR/Melodic-Album, mit durchwegs fundiertem
Songmaterial, inklusive einem Duett mit dem ehemaligen
Journey-Drummer Dean Castronovo. Prädikat
empfehlenswert. Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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HEADLESS CROWN - Century Of Decay Massacre
Records/Musikvertrieb Oha! Da hören sich die
Gitarrenparts von "Grinder Of Souls" aber frappant nach
älteren Running Wild an!? Die Schweizer Headless Crown
spielen eine gute Mixtur aus den alten Helden Saxon,
Judas Priest und Metal Church, mischen dazu aber auch
eine feine Prise Thrash Metal in Form von Annihilator
oder Metallica. Dazu bauen sie ein Konzept, das die
Geschichte eines namenlosen Arbeiters ist, der durch
seine Träume spirituell seinem belang- und sinnlosen
Leben entflieht und dessen Ziel es ist, in der Welt -
die er selbst erschaffen hat - frei von Schmerzen zu
leben. Klingt alles sehr interessant und packend. Und,
es ist auch so! Mit diesem zweiten Album haben sich die
Helvetier eine Nische erarbeitet, die nicht neu, aber auf
eine gewisse Art und Weise einzigartig ist. Dabei
spielen sich die Jungs auch mal sehr schleppend durch
"Plan 9", um dann das Tempo anzuziehen. Oder riffen sich
gefährlich durch "Radiant In Grey". Schon fast
Metallica-like erklingt der Titelsong, während "The Eyes
Of The Crow" mit einem gefühlvollen Mittelpart
überzeugt, der eingebettet in ein tolles Gitarrensolo
und einem kräftigen Track vollkommen überzeugt. "Century
Of Decay" ist ein tolles Album, das sicher den Weg zu
den Fans finden wird und mit der wirklich tollen
Handarbeit und dem ausgeklügelten Songwriting zu
gefallen weiss. Kompliment! Tinu
Punkte: 8.3 von 10
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SENSE OF FEAR - As The Ages Passing By Rockshots
Records Mit "As The Ages Passing By" präsentieren
uns Sense Of Fear ihr Debütalbum, nebst einer releasten
EP im 2013 namens "Sense Of Fear". Ach ja, Sense Of Fear
sind aus Kozani, Westmazedonien, Griechenland und
treiben ihr Unwesen seit dem Jahre 1999 in metallischen
Gefilden. Aber halt, damals hiessen erstmal noch Holy
Prophecy (von 1998 bis 1999), bevor dann der
Namenswechsel auf Sense Of Fear fiel. Irgendwie hab'
ich's mit den langen Wartezeiten, denn knapp 20 Jahre
nach der Bandgründung präsentieren uns die Griechen
Ilias Kytidis (Vocals), Ioannis Kikis (Guitars, Vocals),
Themis Iakovidis (Guitars), Dimitris Gkatziaris (Bass)
und Markos Kikis (Drums), mit "As The Ages Passing By"
ihr Debütscheibchen ... O.K., abgesehen von der
releasten EP im Jahre 2013. Nun gut, man sagt ja, gut
Ding will Weile haben, und ich muss gestehen, gelernt
ist gelernt, sauberes Handwerk wird da in den 10 Songs
abgeliefert. Der griechische Fünfer hat sich dem Power
Metal verschrieben, mal etwas melodiöser, mal etwas
catchier. Die Songstrukturen sind klar durchdacht, die
Songs hören sich auch dementsprechend ausgereift an, man
hört auch den Touch der 90er, so à la Medieval Steel,
Virgin Steele, Armored Saint, Jag Panzer, Savatage und
Konsorten. Also, viel Mid Tempo-Metal, mal eben
powervoller, dann mal etwas gemässigt heavier. Die Drums
sind treibend doublebass-lastig unterwegs, im typischen
Power Metal-Stil. Der Gesang erinnert etwas and David
DeFeis, aber besitzt genügend Eigenständigkeit, keine
Angst, eine starke Stimme mit viel Raum. Der Bass hat
seine eigenen Walking-Bass-Läufe, welche mit den Drums
und den beiden Gitarren hervorragend harmoniert. Die
beiden Klampfen riffen sich in typischer Power
Metal-Manier von Track zu Track, Riff an Riff, gepaart
mit sehr melodiösen Soli und Arpeggi. Power Metal in
bester Reinkultur. Anspieltipps wären so "Angel Of
Steel", "Torture Of Mind", "Black Hole" oder "Lord Of
The World". Die Produktion ist sauber, roh, metalized
und powervoll gelungen, das Cover-Artwork wiederspiegelt
bestens den zelebrierten Power Metal von Sense Of Fear.
Ein gelungenes Metallerwerk, wird unter all' den anderen
Releases auffallen, da es sehr authentisch und ehrlich
rüberkommt. Power Metal as it's best. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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TORTURE SQUAD - Far Beyond Existence Secret
Service Records Vom südamerikanischen Kontinent,
genauer gesagt aus Brasilien, noch genauer geschrieben
aus Săo Paulo, Brasil, kommen Torture Squad mit ihrem
bereits achten full-length Longplayer namens "Far Beyond
Existence". 13 Songs haben den Weg auf dieses
'old-school'-lastige Death/Thrash Metal-Teilchen
gefunden, wobei die letzten vier Songs Bonustrack sind,
drei davon Covers, wie "Inside The Electric Circus"
(W.A.S.P.), "Divine Step" (Coroner) und "Overkill"
(Motörhead). Seit 1993 sind Torture Squad nun unterwegs,
da steht ein langes Palmares selbstverständlich zur Hand
- "A Soul In Hell" (1993, Demo), "Shivering" (1998),
"The Unholy Spell" (1999), "Pandemonium" (2003), "Death,
Chaos And Torture Alive" (2004, Live-Album), "Death,
Chaos And Torture Alive" (2005, Video), "Chaos
Corporation" (2006, EP), "Hellbound" (2008),
"AEquilibrium" (2010), "Esquadrăo De Tortura" (2013),
"Possessed By Horror" (2015, EP), "Coup d'Etat Live"
(2015, Live-Album), "Coup d'Etat Live" (2015, Video),
"Return Of Evil" (2016, EP). Der brasilianische Vierer
deathed und thrashed in good, old Manier so frei von der
Seele, vergisst dabei glücklicherweise die moshigen,
pittigen Parts nicht und knallen diese meist unerwartet
goil vor den Latz, so dass mittlerweile die
Nackenmuskeln bretterhart angewachsen sind. Erinnert
mich so an die ersten Sepultura-Scheibchen, etwas Sodom,
etwas Volcano und Sarcofágo, etwas Claustrofóbia und
Nervosa, etwas ältere Samael und Destruction, um
Anhaltspunkte geben zu dürfen. Torture Squad, das sind
aktuell Castor (Bass, Backing-Vocals), Amílcar
Christófaro (Drums), Rene Simionato (Guitars) und Mayara
'Undead' Puertas (Vocals). Anspieltipps wären so da
"Hate", "Hero For The Ages", "Blood Sacrifice", "Far
Beyond Existence" oder "You Must Proclaim". Es ist ein
sehr eigenständiger Death/Thrash Metal, den Torture
Squad zelebrieren, die Gitarren sind sehr tief und auf
eine spezielle Art dumpf, kommen jedoch mit jedem
Brachialriffgewitter brutal aus den Boxen geschmettert,
die Soli sind mal slayerähnlich shreddernd, dann wieder
etwas melodiöser. Der Bass kommt ebenfalls sehr tief
durch, ähnlich dumpf wie die Gitarren, ergibt
selbstverständlich ein brachiales Trio, welches durch
die blastenden, thrashigen, deathigen, speedigen und
doublebassigen Drums hervorragend rausgepeitscht werden,
direkt in den Moshpit und das Stagediven. Die Vocals
sind einerseits guttural, tief, grummlig gehalten,
andererseits wiederum sehr thrash-shoutend -lastig. Die
Produktion kommt es dumpf rüber, zusätzlich zu den
bereits vorhandenen dumpfen Gitarren und des Basses,
doch ist sie dennoch druckvoll und satt geworden. Das
Cover-Artwork zeigt die Boshaftigkeit dieses
musikalischen Machwerkes ganz klar, sehr Death
Metal-like. Wie geschrieben, Fans brasilianischer
Metalkunst werden hier zugreifen, Deather und Thrasher
ebenso. Mach(t)werk aus dem Amazonienland. Brutal,
heftig und hart. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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FLUXMEISTER - Ende Anfang ebenfalls DMG Records
2016 veröffentlichten die deutschen Fluxmeister ihr
Debüt-Werk "Firnis". Jetzt zwei Jahre später folgt "Ende
Anfang ebenfalls". Und dieses rockt mit "Die Birne
weich" gleich voll drauflos. Coole Mucke die Fluxmeister
hier machen. Bluesig geht's dann mit dem sieben Minuten
langen Titeltrack weiter. Im Mittelteil legt man dann an
Tempo zu mit coolen Chören, bevor dann das Ganze wieder
ins Anfangstempo zurückkehrt. Das etwas ruhigere
"Engelsgleich" erinnert mich musikalisch an
Westernhagen, auch cool. Dann das funkige, geile
"BassDa", echt starke Instrumental Nummer. So geht das
weiter durch alle Tracks hindurch, rockig, bluesig und
funkig. Allesamt sehr verspielt. Joachim Villwocks
Stimme ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nach
ein paar Durchläufen gewöhnt man sich daran und sie
gefällt sogar ganz gut. Stark find ich auch das etwas an
die Proggies Traumpfad erinnernde "Heute Morgen, jeder
neue Tag", sicher ein Anspielt-Tipp dieses Rundlings.
Auch toll wie Frank Schirmer den Anfang von "Unser Spiel
beginnt" mit seiner Gitarre spielt. Die Frankfurter sind
hier mit einem echt guten Album an Start. Geile Ideen,
eingständige Songs, mit Prog Rock-Anteilen, klasse
umgesetzt, ein wirklich angenehmes, spannendes
Hörerlebnis, unbedingt abchecken. Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
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COMMANDER - Fatalis (The Unbroken Circle) Black
Sunset/MDD-Records Die bayrischen Death-Metaller
Commander sind wieder Al!ve, denn knappe 10 Jahre
warteten die treuesten der treuen Fans auf den neuen
Output namens "Fatalis (The Unbroken Circle)" und es hat
sich so oder so gelohnt für die Fans und auch solche,
die es noch werden möchten. 9 Songs im deftigen Death
Metal-Stil so à la Bolt Thrower, Firespawn, Krisiun,
Benediction, Immolation, Obituary und Konsorten, um
einen Anhaltspunkt zu gewährleisten, erwartet Euch auf
dem dritten, full-length Album - "The Enemies We Create"
(2008), "World's Destructive Domination" (2006),
"World's Destructive Domination" (2005, als Demo, yep),
"Promo 2003" (2003, logischerweise, erstes Demo) - von
den vier Münchnern Nick Kolar (Vocals, Guitars), Steffen
Augstein (Lead-Guitars), Toby Brandl (Bass) und Flo
Puchert (Drums), welche seit der Bandgründung im Jahre
1999 stetig unterwegs waren, sind und werden es
hoffentlich in Zukunft auch weiterhin bleiben. Nun, es
erwartet Euch eine Vollladung an Mid bis Hyper
Tempo-Death Metal, brutal, roh und einfach wie die Faust
voll in die Fresse. Die beiden Gitarren schneiden,
riffen, sägen, thrashen, deathen alle möglichen Riffings
dieses und jenseitiges Universum durch, gepaart mit
melodiösen und schnellen Soli, jedoch stets durchdacht.
Auch der Bass wummert mit solch einer Herrlichkeit zu
den beiden Klampfen, eigenständig, untermalend und stets
nach vorne treibend. Die Drums sind der Burner in Sachen
Blast und Doublebass. Perfekte Patterns zu perfekten
Riffs. Der Gesang ist absolut böser Guttural, jedoch
nicht so tief, dass er unverständlich klingen würde,
nein, er ist schon tief, aber man versteht, was Nick da
vor sich herschiebt. Auch etwas thrashige Vocals
kombiniert mit eben growlendem Death-Gesang.
Anspieltipps? Alle 9 Tracks! Aber man könnte durchaus
beispielsweise "Insidious Greed" nehmen, den einzigen
Slow-Brutal-Death-Kracher auf dem Album, oder "And Death
Swings The Scythe", einen Slow/Mid Tempo-Song,
"Shattered Existence" oder dann "Locust Infestation",
aber wie gesagt, es sind allesamt Death-Kracher-Songs,
hellyeah! Die Kombination von blastigem und straightem,
schädelnickendem Riffing passt perfekt, das
Cover-Artwork ist ebenfalls der Hammer geworden. Die
Produktion ist hammerhart, powervoll und einfach nur
satt. Wie ich eingangs schon erwähnt hatte, die lange
Wartezeit hat sich auf jeden Fall und alleweil gelohnt,
denn mit "Fatalis (The Unbroken Circle)" ist dem
bayerischen Vierer ein wahrer Death-Hammer gelungen, was
natürlich die nächsten 10 Jahre auch überdauern würde,
aber wir hoffen mal - und dies als Appell an Commander
gerichtet - dass wir nicht mehr so lange auf den vierten
Longplayer warten müssen... Klar, wir werden warten,
keine Frage, bleibt uns auch nichts anderes erspart,
aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Nichts
desto trotz, hammeriger Death Metal. Leopold
Punkte: 8.2 von 10
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SHADYGROVE - In The Heart Of Scarlet Wood Rockshot
Records Die Folk Metal Band Shadygrove setzt sich
aus Musikern namhafter Bands wie Elvenking, Evenoire und
Sound Storm zusammen. Das Ergebnis klingt ein wenig wie
Blackmore‘s Night und Loreena McKennitt, respektive wie
Elvenking – nur eben mit einer weiblichen Stimme hinter
dem Mikrofon. Fantasievolle Geschichten werden hier auf
zauberhafte Weise vertont mit wunderschönen Melodien und
klassischen Folk Instrumenten. Violinist Fabio "Lethien"
Polo beschreibt Shadygroves Musik als “folk-lastiger
ethnischer, akustischer Celtic Pop . Wir versuchen die
Volksmusik unserer Regionen, gemischt mit keltischer und
mittelalterlicher Musik, in einer modernen Weise zu
interpretieren - ohne dabei die Seele der Musik zu
verändern. Wir schreiben sehr bewegende Lieder, die den
Hörer auf eine Reise führen wollen, wo die Natur noch
uneingeschränkt herrscht.“ Auf “In The Heart Of Scarlet
Wood“ fliessen verschiedene Folk Stile ineinander, das
Resultat ist eine sehr harmonische, melodiöse
Komposition, die ein wenig Farbe und Fantasie in den
grauen Alltag zu zaubern vermag… Das Album ist zwar
konstant auf einem hohen Niveau, doch fehlen irgendwie
die herausstechenden Highlights, weswegen es leider
nicht lange in den Gehörgängen hängen bleibt. Doch so
lange die Reise andauert, ist es wirklich ein Vergnügen.
Fazit: Wer auf Folk Metal steht, der muss hier unbedingt
mal rein hören. Hört sich tatsächlich ein wenig so an
als würden Nymphen in einer Waldlichtung um einen Satyr
tanzen und dem Frühling huldigen... Vielleicht ein wenig
kitschig, aber Folk Metal darf das! Patricia H.
Punkte: 8.2 von 10
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FREEDOM HAWK - Beast Remains Ripple Music
Der Virginia-Vierer rund um den beinahe
Ozzy-Stimmenimitator T.R. Morton gab sich in seinen
Anfangstagen in den frühen Zweitausendern weitaus
doomiger als heute. Diese finsteren Soundelemente sind
heute weitgehend einem Sound gewichen, der stark vom
Classic Rock und Proto Metal beeinflusst ist. Und gerade
diese interessante Mischung macht es aus, es ist
wirklich schwierig diese Band mit irgendeiner anderen
Combo direkt zu vergleichen. Der Spagat zwischen
klassischen Tunes ("Danger") und Proto Metal/NWOBHM
("Deep Inside") habe ich selten dermassen gut geglückt
erlebt wie auf diesem Album. Hier stimmt einfach fast
alles, die originellen Ideen, der charismatische Gesang
mit hohem Wiedererkennungswert, die organische,
dynamische Produktion und vor allem die authentische,
auf musikalische Rückbesinnung zielende Stimmung, die
das Album vom Anfang bis zum Schluss verbreitet.
Einziger Stinker ist ausgerechnet der Titelsong, den ich
schlicht als langweilig und uninspiriert empfinde. Da
haben die Jungs aus Virginia glücklicherweise ganz
andere Pfeile im Köcher, die ihr Ziel weitaus sicherer
treffen als dieser kleine Ausrutscher. "Beast Remains"
ist ein Album, das mit jedem Durchgang wächst, bis man
es innig liebt. Acht geile Songs gegen einen 'geht so -
Kandidaten', da kann man wirklich nicht meckern. Wessen
Herz für die Stromgitarrenmusik der späten Siebziger und
frühen Achtziger schlägt, sollte hier unbedingt
zugreifen. Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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VARATHRON - Patriarchs Of Evil Agonia Records/Non
Stop Music Hier kommen die nächsten,
alteingesessenen, hellenischen Metaller in Form von
Varathron mit ihrem sechsten Longplayer namens
"Patriarchs Of Evil", Black Metal zelebrierend, nicht
gleich blackig und avantgardistisch wie ihre Landsmänner
von Rotting Christ, doch eher dem traditonelleren Black
Metal verschrieben, so à la Inquisition, Mayhem, Samael,
Immortal und Komparsen. Nun, seit der Gründung im Jahre
1988 in Ioannina, Epirus, Hellas, hat sich Sisyphus ein
paar mal den Berg rauf- und runterbewegt, nur mit dem
Unterschied, dass Varathron weitaus erfolgreicher
agieren, als besagter Sisyphus. Palmares? Et voilà -
"Procreation Of The Unaltered Evil" (1989, Demo),
"Genesis Of Apocryphal Desire" (1990, Demo), "One Step
Beyond Dreams" (1991, Single), "The Black Arts / The
Everlasting Sins" (1992, Split), "His Majesty At The
Swamp" (1993), "Walpurgisnacht" (1995), "Sarmutius
Pegorus" (1997, Demo), "Genesis Of Apocryphal Desire"
(1997, Compilation), "The Lament Of Gods" (1999, EP),
"Varathron 1989/1991" (2004, Compilation),
"Walpurgisnacht / His Majesty At The Swamp / The Lament
Of Gods" (2004, Compilation), "Live At The Swamp" (2004,
Demo), "Crowsreign" (2004), "Stygian Forces Of Scorn"
(2009), "Darkness Has Landed" (2009, Split), "Genesis Of
The Unaltered Evil" (2012, Compilation), "Emissaries Of
The Darkened Call - Three Nails In The Coffin Of
Humanity" (2012, Split), "Old Demons Rise" (2014,
Split), "Untrodden Corridors Of Hades" (2014), "The
Confessional Of The Black Penitents" (2015, EP). Also,
untätig waren Varathron ja nicht, und genau das hört man
auch ihrem Black Metal an, sehr eigenständig, mal
sphärisch, mal blastend. Das aktuelle Line Up sieht wie
folgt aus: Stefan Necroabyssious (Vocals), Achilleas C.
(Guitars), Haris (Drums), Sotiris (Gutiars) und Stratos
Kountouras (Bass). 8 Songs sind auf "Patriarchs Of Evil"
gelandet, die aber alle es in sich haben. Die Vocals
sind stets im gutturalen, also Growl-Bereich
anzusiedeln, mal richtig bös und tief, dann aber auch
wieder, vor allem bei den etwas im Mid Tempo-Bereich
anzusiedelnden Tracks eher in erzählend, growlendem
Stile. Die Drums sind mal blastend, mal doublebassig,
aber auch auf eine Art frei schwebend, atmosphärisch
verstreuende Kicks, doch immer stets treibend. Der Bass
läuft seine Walkings rauf und runter, ergänzend zu den
Gitarren. Die beiden Klampfenmeister variieren und
harmonieren gut zueinander und bedienen genau die
Elemente, welche es für die songtechnischen Momente es
gerade benötigt. Die Soli sind oft melodiös gehalten,
gepaart mit cleanen, akustischen Parts. Getragen werden
die Songs auch durch dezenten Synthesizer-Klänge, welche
dem Gesamtsound die entsprechende Wucht auszeichnet. Die
Produktion kommt bretterhart rüber, sehr sauber
produziert und abgemischt, druckvoll und mit einer Wucht
voller Black-Metal-Macht. Das Cover-Artwork passt
perfekt zum epischen Black Metal von Varathron, mystisch
und sphärisch zugleich. Die nächsten Heroen vom
Peloponnes, Black Metal from Greece, hellyeah. Ach ja,
Anspieltipps, da wären "Luciferian Mystical Awakening",
"Saturnian Sect", "Orgasmic Nightmares Of The Arch
Desecrator" oder "Remnants Of The Dark Testament".
Sphärisch-wuchtiger Black Metal. Leopold
Punkte: 8.2 von 10
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GUS G. - Fearless AFM Records/Musikvertrieb
"Fearless" ist das Dritte Solo-Werk des Griechen, der
lange in Ozzy Osbournes Band gespielt hat. Mit dabei
sind der Evanescence-Drummer Will Hunt und Bassist,
Sänger und Produzent Dennis Ward, der sonst bei Pink
Cream 69 und Unisonic den Bass zupft. Geboten werden
hier 9 Songs mit Gesang und drei Instrumental-Nummern.
Eröffnet wird das Album vom harten Metaltrack "Letting
Go", Ward veredelt die Songs mit seiner etwas rauen,
variablen Stimme, echt toller Sänger. Auch Hard
Rock-Nummern wie das melodiöse "Dont Tread On Me"
gefallen gut und werden mit der Gitarre von Gus
getrieben und mit Dennis Stimme hervorragend abgerundet.
Das schnelle Instrumentalstück "Fearless" zeigt, was die
drei Musiker auf dem Kasten haben. Eine wilde
Rock-Nummer, die etwas an Michael Schenker erinnert,
echt stark, was Gus hier auf seiner Jackson leistet. Die
ruhigere Nummer "Nothing To say" überzeugt mit tollem
Refrain und einer interessanten Gitarrenlinie vor allem
im clean gespielten Teil. Etwas überraschend dann das
Dire Straits-Cover "Money For Nothing" in Anfangs einer
etwas gewöhnungsbedürftigen Version. Nach ein paar
Durchläufen aber muss man sagen, gar nicht mal so
schlecht, diese harte Version dieses Klassikers. Die
zweite Instrumentalnummer dann ein Gemisch aus Scorpions
uns MSG-Einflüssen. Deutlich kann man hier hören, wo
Gus' Inspirationen herkommen. In Ganzen kann man sagen,
dass Gus, Dennis und Will hier ein tolles Album
abgeliefert haben, hörenswert, mit viel Abwechslung und
auf hohem spielerischen Niveau. Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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KARMA VIOLENS - Serpent God (2 CDs) Growl Records
Die Griechen von Karma Violens beginnen mit dem Intro
"Men Of Gibeah" ihr drittes Album "Serpent God". Dieses
Intro lässt einem im Dunkeln tappen, welcher
musikalischen Stilrichtung sich Karma Violens
verschrieben haben. Als erste Orientierung muss "Serpent
God" hin halten und zeigt vage in Richtung Black Metal!
Gesanglich wird munter vor sich hin gekrächzt, dazu
gesellt sich abwechslungsreiche Musik, die mit allen
Geschwindigkeiten aufwarten kann! Richtig erwacht das
Album mit "Sons Of Destruction". Ohne Rücksicht auf
Verluste wird geballert, was das Zeug hält, zumindest
bis zum nächsten Break! Dass Karma Violens Musik auch
Teile von progressiver Musik enthalten kann, wird so
eindrücklich demonstriert. Da sind wahre Könner am
Werke, leider fehlt manchmal ein wenig der berüchtigte
rote Faden! Bei "The Constractors" handelt es sich um
ein Dublikat von "Sons Of Destruction". Akustisch
beginnt "The Sun I Never Had" und wächst mit einer
genialen Gitarrenarbeit zu einem exzellenten Song heran.
Auf "Dark Morel" bieten Karma Violens das volle
Programm, von besinnlichen Momenten bis hin zur wütenden
Raserei! Langeweile gibt es auf diesem Album zu keinem
Augenblick! Richtig modern und speedig wird mit "A
Letter To The Worthless Chamber" fortgefahren und zeigt
die Vielseitigkeit dieses Albums einmal mehr auf. Die
nächste Überraschung folgt sogleich, nämlich mit
Mönchsgesängen im Song "Radix Malorum". Die Ruhe vor dem
Sturm, so zusagen, denn nacher wird wieder aus allen
Rohren geschossen und das Tempo bewegt sich im Bereich
Überschall! Das Salz in der Suppe sind die eingestreuten
Breaks! Das hohe Niveau wird auch von "Blood Aurora"
spielend gehalten und zeigt noch weitere unbekannte
Facetten von Krama Violens auf! "Eternal Darkness"
markiert den Schlusspunkt eines Albums, das von Song zu
Song gewachsen ist! Karma Violens ist eine der positiven
Überraschungen dieses Soundchecks und sicher mehr als
nur ein Insidertipp! Roolf
Punkte: 8.1 von 10
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PRIMORDIAL – Exil Amongst The
Ruins Metal Balde/Sony
Es ist wohl nicht mehr nötig die
Herren aus Irland noch vorstellen zu müssen, nach 27
Jahren Bestehen und dem nun neunten Studioalbum im
Gepäck, wird bestimmt schon jeder der auf Pagan- Folk-
und Blackmetal steht mit Primordial in Kontakt gekommen
sein. Ich kann dabei verstehen, wenn einige unter euch
Primordial für langweilig halten, diese Meinung wird
sich mit „Exil Amongst The Ruins“ kaum ändern, denn
Primordial machen keine Musik für das Bierzelt, kein
„Humpa-Humpa“, keine Polonäse-Animation und Fröhlichkeit
ist definitiv abgeschrieben. Musik für Erwachsene, die
bei einem Bad in der Schwermut so richtig aufblühen und
auch mal ruhigere Töne zu schätzen wissen. „Exil Amongst
The Ruins“ klingt dabei überraschend roh, erdig und nach
„old school“, ob das Album nun in dem Jahr oder vor 20
Jahren auf den Markt gekommen wäre, spielt keine Rolle,
denn die Songs wirken alle zeitlos und versprühen mit
jedem Takt die Essenz einer dunklen Energie. Damit sich
das Schwarz in der Seele ausbreiten kann, benötigt es
jedoch auch seine Zeit, man muss die Songs auf sich
wirken lassen, man muss sich vom Alltag lösen und sich
bewusst für die Musik öffnen wollen, dann kann sich
„Exil Amongst The Ruins“ so richtig entfalten und seine
Atmosphäre auf den Zuhörer übertragen. Wer Primordial
bis anhin mochte, wird von „Exil Amongst The Ruins“
bestimmt nicht enttäuscht sein und ich wage es sogar zu
sagen, dass die Scheibe das Potenzial besitzt um in
einem Atemzug mit den Klassikern „The Gathering
Wilderness“ und „To The Nameless Dead“ genannt zu
werden. Man kann der Band vorwerfen, dass sie nicht
sonderlich innovativ ist und vorhersehbar im bereits
bekannten Priordial-Kosmos agieren, dem kann man nicht
viel entgegensetzen, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass
die Fans von Primordial wirklich erwarten, dass die Band
sich an irgendwelchen Trends orientiert und von Album zu
Album neu erfindet. Die Iren ziehen ihr Ding durch und
dies auf einem anspruchsvollen Niveau und in gewohnter
Qualität, wo an Feinheiten gefeilt wird, statt alles auf
den Kopf zu stellen. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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SENTIENT HORROR - The Crypts Below
(EP) Testimony Records Nach dem Debütalbum im
Jahre 2016 namens "Ungodly Forms" folgt nun eine EP
namens "The Crypts Below" der im Jahre 2016 gegründeten
amerikanisch-schwedischen Sentient Horror. Diese
5-Track-EP - "Enter Crypts Below", "Bled Dry By The
Night", "Hatchet Crimes", "Hell Marked", "Darkday" (=
Edge Of Sanity-Cover) - frönt dem eher schwedisch als
amerikanisch angehauchten Death Metal à la eben besagten
Edge Of Sanity, Entombed, Dismember, Unleashed und
Komparsen. Jon Lopez (Guitars), Matt Moliti (Guitars,
Vocals), Tyler Butkovsky (Bass) und Evan Daniele (Drums)
beweisen, dass auch kontinental zusammen gefundene
Bandmembers in bester Brutal/Death Metal-Manier
harmonieren können, sofern natürlich besagtes,
musikalisches Handwerk vorhanden ist, und dies ist bei
Sentient Horror auf jeden Fall, keine Frage. Was noch
interessant und vielleicht für die einen oder anderen
unter uns noch wichtig sein könnte, von 2014-2016
bestand diese Combo unter dem Namen Sentience, so zur
Info. Grundsätzlich würde ich die rhythmische Fraktion
dem Schweden-Tod zuschreiben, die filigranen Soli jedoch
eher dem US-Tod, da etwas technischer und melodiöser
gestaltet, will schreiben und sagen, die Soli und
Arpeggi fliessen weitaus weniger zähflüssiger, als die
rhythmische Lava. Die Drums rumpeln, doublebassen wie in
den besten Schweden-Tod-Zeiten, erinnert mich sehr an
das Debutalbum "Left Hand Path" von Entombed, aber keine
Angst, erneut, immer noch sehr eigenständig, der
Gemischtvierer von Sentient Horror. Der Bass röchelt
ebenfalls genussvoll vor sich hin, wie gewohnt beim
'old-school' Schweden-Tod. Die beiden Gitarren sind sehr
riffig, ähnlich dumpf wie bei besagtem Debutalbum von
Entombed, jedoch sehr eigenständig. Die Songs sind eher
im Speed Tempo anzusiedeln, auch hat es interessante
Blasttechnik beim Song "Hell Marked", einem der
Highlights auf dieser EP. Die gutturalen Vocals sind
ebenfalls sehr tief, basslastig anzufinden, jedoch
interessanterweise ebenfalls verständlich. Alles in
allem, goiler Schweden-Tod, da auch das Cover-Artwork
ganz klar die Richtung anzeigt, auf welcher sich dieser
Vierer von Sentient Horror sich befindet. Die Produktion
ist ebenfalls sehr roh, brutal, sauber und druckvoll
gehalten, halt voll Schweden-Style. So, genug
schwedisiert, reinhören, kaufen und Mucke goil deathig
finden. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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BONFIRE - Temple Of Lies AFM
Records/Musikvertrieb
Bonfire ist seit dem
Ausstieg/Rauswurf von Claus Lessmann so eine Sache.
Zuerst versuchte sich Hans Ziller (Gitarre) mit dem
ehemaligen Accept-Sänger David Reece, der nach
lobwollenden Worten plötzlich weg war und durch Michael
Bormann ersetzt werden sollte, der dann aber nie das
Mikrofon in die Hand nahm, sondern Alexx Stahl. Mit
Alexx hat man einen tollen Metal-Shouter in den eigenen
Reihen, und genau dort liegt auch das Problem begraben.
Der Master Of Disguise-Schreihals legt einen tollen Job
ab, aber er passt in meinen Ohren so gar nicht in die
Songstrukturen von Bonfire, die SORRY Hans, einfach von
Claus über Jahre geprägt wurden. Bonfire sind heute weit
davon entfernt, den soliden (US-) Hard Rock zu spielen,
der ihnen in den achtziger Jahren viel Lorbeeren
eingebracht hatte. Heute ist Bonfire eine Truppe, die sich
irgendwo zwischen Metal und Hard Rock hinstellt und
sicherlich mit sehr tollen Liedern zu überzeugen weiss,
aber auch die alten Bonfire-Fans vor den Kopf stösst.
Songs wie "On The Wings Of An Angel" haben sicher
Hitpotenzial und erinnern an das, was Bonfire einmal
waren, aber alleine der Titelsong zeigt die neue
Richtung konsequent auf und lässt die Frage im Raum
stehen, hätte Hans Bonfire nicht besser umgetauft? "Feed
The Fire", "Love The Way You Hate Me" oder speziell
"Stand Or Fall" verstreuen unheimlich viel Spass wie
auch das mit massig Keyboards gewürzte "Crazy Over You".
Hätte Hans das Ganze unter dem Bandnamen EZ Living,
seiner anderen Truppe, veröffentlicht, es hätte niemand
rumgemosert. Aber Bonfire haben ein Erbe zu tragen, das mit
diesen neuen Liedern nicht aufrecht erhalten werden kann.
Nochmals, die Lieder sind toll, die Band noch toller,
aber bitte nicht unter dem Namen Bonfire. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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PERFECT PLAN - All Rise
Frontiers Music/Musikvertrieb
Mit Perfect Plan wird eine
weitere AOR/Melodic-Band aus Schweden mit ihrem Debüt
vorstellig. Offensichtlich handelt es sich dabei nicht
um eine Retortenband aus mehr oder weniger bekannten
Musikern. Vielmehr sind hier fünf Freunde am Werk, die
sich schon länger kennen, bisher aber nicht relevant in
Erscheinung getreten sind. Dies wirkt sich direkt auf
die Substanz und das Charisma aus. Beides kann nämlich
den elf Tracks praktisch ausnahmslos attestiert werden.
Da sind nicht nur grosse Hooks sondern auch viel Drive
und grossartige Melodien auszumachen. Musikalisch bewegt
man sich allerdings im altbekannten Genre-Fahrwasser.
Als Anhaltspunkte werden die Legenden Giant, Foreigner
und Journey ins Spiel gebracht, aber auch Eclipse,
W.E.T., FM oder Work Of Art werden genannt. Die
potenzielle Zielgruppe ist somit klar definiert. Aber
auch in Sachen Instrumentalisierung liefern die Jungs
eine fundierte Arbeit ab. Dabei sticht Sänger Kent Hilli
definitiv heraus. Mit seinen klaren, aber wuchtigen
Vocals tendiert er stellenweise sogar Richtung David
Coverdale. Im Gegensatz zum Gros der Genre Konkurrenz
ist Perfect Plain einen Schritt voraus. Obwohl dieser
nur klein ist, macht das den Unterschied aus, um positiv
in die Zukunft blicken zu können. Dazu muss aber sicher
noch an der Nachhaltigkeit geschliefen werden, um den
Schritt von nett zu grossartig zu schaffen. Chris
C.
Punkte:
8.0 von 10
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WALLACHIA - Monumental Heresy
Debemur Morti Productions
Norwegischer (Pagan) Symphonic
Black Metal, schon das Genre scheint vielversprechend.
Nicht enttäuscht wird der Hörer, welcher einen
energiegeladenen, rauen Sound auf die Ohren bekommt.
Nebst gelungenen, "härteren" Instrumentals gibt es auch
einen grosszügigen Anteil an orchestralen Instrumenten
und sogar einen Männerchor. Die Mischung ergibt ein sehr
solides Album, welches auch diejenigen überzeugen
könnte, die mit den düsteren Richtungen des Metals
normalerweise nicht viel anfangen können. Nur 52 Minuten
dauert der Spass, doch bekanntlich liegt in der Kürze
die Würze. Man könnte die Musik als hypnotisch
bezeichnen, aufregend und gleichzeitig entspannend.
Absolute Kaufempfehlung. Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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IZEGRIM - Beheaded By Trust (EP)
District 19 Die holländischen Death-Thrasher von
Izegrim haben schon fünf Alben auf ihrem Schaffenskonto,
wobei das letzte "The Ferryman's End" auch schon wieder
zwei Jahre auf dem Buckel hat. Um die Wartezeit auf
ihren nächsten Longplayer zu verkürzen, schieben sie mit
"Beheaded By Trust" eine EP dazwischen. Vier gepfefferte
Nackenbrecher sind darauf enthalten, die einen gekonnten
Spagat zeigen und zwar gleich in mancherlei Hinsicht.
Izegrim pendeln immer gekonnt zwischen Death und Thrash
Metal, mischen Tradition und Moderne, wechseln zwischen
technischen Raffinessen und Geradlinigkeit. Ihre
Einstellung versprüht Old School-Feeling, aber sie geben
sich auch zeitgemäss, was man vor allem an der
Produktion mit den tiefen Gitarren und dem getriggerten
Schlagzeug merkt, das dem Sound den nötigen Druck
verleiht. Dass bei Izegrim eine Frau ins Mikro röhrt
hört man kaum, dennoch müssen mit dem Wissen Bands wie
Holy Moses, Arch Enemy oder Cripper als passende
Vergleiche herhalten. Übrigens ist diese EP in
Eigenregie erschienen, so quasi als Gegenbewegung zum
derzeit überaus beliebten "Crowdfunding". Wer also bis
zum nächsten Full Lenght-Album nicht auf Izegrim
verzichten will, soll sich "Beheaded By Trust" unbedingt
zu Gemüte führen. Kurz, aber heftig! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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PARASIGHT - At leve som hvis der
var et hab Indisciplinarian & Modstand
Parasight sind aus Dänemark und
spielen Hardcore. Die Texte sind in Dänisch gehalten,
was es dem Schreiber dieser Zeilen besonders schwer
macht, da ich dieser Sprache nicht mächtig bin. Das
Musikalische klingt phasenweise noch recht gut, ist aber
wie gesagt komisch, weil eben ein Kauderwelsch in den
Parolen des Sängers vorhanden ist. Gemischt hat
schwedens Produzenten-Legende Fredrik Nordström (At The
Gates), was dem Gesamtsound natürlich seinen Stempel
aufsetzt. Alles in allem ein solides Album mit einer
bestimmten Härte, das der Band gut bekommt. Coole Sache!
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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HEXED - Netherworld ViciSolum
Productions
Die relativ junge Band aus
Schweden zeigt mit ihrem ersten Longplayer ihr ganzes
Können - und dieses ist gross! Die Melodic (Progressive)
Metaller bieten 46 Minuten reinstes Vergnügen für die
Ohren. Das solide Stimmorgan der Frontfrau Tina
Gunnarsson lenkt die ganze Aufmerksamkeit auf sich, von
der Musik im Hintergrund, die ebenfalls solide ist,
merkt man verhältnismässig wenig. Ein echt starkes Wert,
ein sehr gelungenes Debüt! Diese Band, könnte ich mir
vorstellen, wird in der Zukunft noch grössere Erfolge
feiern können. Für alle Fans des Metals absolut zu
empfehlen! Gefühlvoll, authentisch, angelehnt an die
klassischen Elemente und trotzdem ganz frisch, so könnte
man den Sound grob umschreiben. Aber am einfachsten ist
es immer noch, reinzuhören! Klare Kaufempfehlung.
Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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CRONE - Godspeed Prophecy
Productions
Tja, auch mit dem neuen Werk von
Crone bin ich in etwa so gefordert wie damals bei
"Gehenna". Der Sound hat sich nur geringfügig, wenn
überhaupt, verändert, es dominiert nach wie vor eine
Post/Doom-Atmosphäre, die nun ein wenig rockiger als
bisher daherkommt. Man möge Memory Driven, Sisters Of
Mercy, Dreadful Shadows und Draconian kreuzen, dann
kommt man in ungefähr an den Sound von Crone heran.
Klingt immer noch alles sehr professionell, solide
abgemischt, die Vocals sind auch immer noch im
Hintergrund - aber das macht nix, passt zu der
düster-verträumten Atmosphäre, die Crone erschaffen
wollen. Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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J.B.O. - Deutsche Vita AFM
Records/Musikvertrieb
Was die Liveauftritte betrifft,
bin ich ein grosser Fan der deutschen Blödelbarden. Auf
CD allerdings zeichnen sich J.B.O. durch ein Auf und Ab
aus. Alben, die ich von Anfang bis Ende herausragend
finde, sind in der mittlerweile zwölf-Werke umfassenden
Diskographie rar gesät. Wobei jedes Mal einige künftige
Live-Klassiker zu finden sind. "Deutsche Vita" ist
deshalb ein typisches J.B.O.-Album geworden. Sprich:
Zwischen einigen Brüllern gibt es auch ein paar Lieder,
denen ich nichts abgewinnen kann. Kommen wir aber zu den
künftigen Klassikern, welche das Live-Repertoire
bereichern werden. Mit "Nur geklaut" startet "Deutsche
Vita" fulminant mit einem Prinzen-Cover. Ebenfalls
gelungen ist das Carbanara-Cover "Wer ist der Fahrer".
Lustigerweise haben die Deutschen diesmal einige Lieder
gecovert, welche bereits Otto Waalkes umgewandelt hatte.
Dazu zählen der Neue Deutsche Welle-Hit +Ich will Spass+
und "Hurra Hurra die Schule brennt" von Extrabreit. Von
Nena wird diesmal "Nur Geträumt" durch den Fleischwolf
gedreht, wobei ich die neue Version mässig toll finde.
Der Witz, dass Metallica mit englischem Akzent dieses
Lied in ein eigenes umwandeln, geht an mir irgendwie
vorbei. Weiter wagen sich J.B.O. an die Kinderlieder
"Wickie" und "Lummerlied". Spannend ist, dass das
Promo-Schreiben bei einigen Liedern die Originale
angibt, das aber nicht bei allen tun. Von den
Eigenkompositionen überzeugen mich "Gewiss Ist Nur Der
Tod" und textlich das Albumnamen-gebende Lied.
Dazwischen gibt es die bei J.B.O. schon länger üblichen
Soundexperimente. "Deutsche Vita" lässt immer wieder
aufhorchen, ist aber insgesamt nicht griffig genug, um
sich gesamthaft als künftiger Klassiker etablieren zu
können. Dazu sind mir einige Texte schlicht zu flach und
einige musikalische Umsetzungen zu wenig zündend. Es
kann aber auch daran liegen, dass ich schlicht nicht
alle Originale kenne und somit die J.B.O.-Interpretation
zu wenig begreife. Wer bei J.B.O.-Alben gerne die
Rosinen rauspickt und sie selber zu einer eigenen
Best-Of-J.B.O.-Playlist hinzufügt, wird hier ein Fundus
von neuen Kandidaten finden. Und wie Anfangs bereits
erwähnt, sind und bleiben J.B.O. vor allem Live ein
Riesen-Erlebnis. Die Zusammenstellung deren Setliste
dürfte durch "Deutsche Vita" definitiv nicht einfacher
werden. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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AMERICAN TEARS - Hard Core
Escape Music/Non Stop Music
Bereits 1974 veröffentlichte das
Keyboard-Trio ihr Debüt-Album. Die Herren um Mark
Mangold, der hier übrigens die Keys, Bass, Drums und die
Vocals eingespielt hat, benutzt heute dieselben
Instrumente wie in den Siebzigern. Hammond-Orgel
Synthies, Melotron usw. Inspiriert wurde man damals
natürlich von ELP. Purple und auch den Moody Blues. Und
so klingen sie auch heute noch. Keyboard Rock ohne
Gitarre, der so gut dargeboten wird, dass hier die
Gitarren echt nicht vermisst werden. Schon der sehr
melodiöse Opener "Hard Core" berührt den Zuhörer
ungemein. Mangold geht auf diesem Rundling sehr
verspielt zur Sache. Es macht unglaublich Spass, sich
die vielen Arten von Keys und Synthies zu entdecken.
Dazu immer eine schöne Gesangsmelodie und interessant
gespielte Drums, einfach herrlich und sehr erfrischend
das Ganze. Auch die Prog Rock-Anteile kommen hier nicht
zu kurz wie bei "Lost In Time", stark wie Mangold hier
die Drums spielt. "Fyre" kommt mit einem typischen Deep
Purple-Touch, treibenden Drums und rockigem Gesang. Auch
sehr schön das von fetten Keys getragenen "The Ferryman"
untermalt von Mangolds melodiöser Stimme. "Nuclear" hat
durch die coolen Synthies und den wilden Drums wieder
eher was von den grossen ELP, sehr spannender
Instrumental Track. Wirklich sehr eindrücklich was dem
Zuhörer hier geboten wird von dem Mann, der live von 12
Keyboards umgeben wird. "Hard Core" ist für alle
Rock-Fans, die die Siebziger mögen und auf
Keyboard-Sounds abfahren, aber auch gitarrenverwöhnte
Leute werden hier sicher ihre Freude haben, genau wie
Purple- und ELP-Fans. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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BLEED FROM WITHIN - Era Century
Media/Universal
Mit "Era" folgt nun bereits der
vierte Output der schottischen deathcorenden Metaller
aus Glasgow. Seit der Gründung im Jahre 2005 präsentiert
uns der Fünfer in regelmässigen Abständen die
Weiterentwicklung ihres Deathcore-Metal - "In The Eyes
Of The Forgotten" (2005, EP), "Welcome To The Plague
Year" (2008, EP), "Humanity" (2009), "Empire" (2010),
"Uprising" (2013), "Death Walk" (2014, EP) - und eben
mit "Era" das neue, interessant und intelligent
verschachtelte Death Metal-Album mit freakigen und
überraschenden Rhythmuswechsel wie auch Riffabfolgen.
Bleed From Within sind in Persona Scott Kennedy
(Vocals), Ali Richardson (Drums), Craig 'Goonzi' Gowans
(Guitar), Steven Jones (Guitar) und Davie Provan (Bass),
welche nun 11 Tracks auf "Era" packten und diese nun den
- vor allem - metalgeneigten Fans präsentieren. Nun, das
gitarrentechnische Riffing kommt knüppelhart rüber, viel
Deathcore, zusammengepackt mit Elementen aus dem
traditionelleren Hardcore, Thrash Metal und auch dem
amerikanisch-angehauchten Death Metal. Natürlich hat es
auch melodiöse Gitarrenparts auf dem Silberling drauf,
man arbeitet auch mit Sequenzer und experimentiellen
Soundfiles, welche vor allem als Intros und auch als
Auflockerung in die Songs eingestreut werden.
Gitarrentechnisch bewegt man sich also im
hardcore-death-thrashigen Bereich, gepaart mit
melodiösen Soli - jedoch spärlich gesät, da mehr mit
Melodien experimentiert wird -, Harmonie- und
Melodiebögen. Die Drums sind ebenfalls mit
variantenreichen Patterns bereichert, will schreiben,
dass es nicht nur ein stetes, straightes,
doublebass-lastiges Trommeln ist, sondern man spürt die
Sequenzen, in welchen man eben variantenreiche Drums
platzieren und kreieren kann, um dem Sound die nötige
Neugierde zu schenken. Auch der Bass kommt dabei sehr
schön zum Tragen, trotz den intensiv riffenden zwei
Klampfen, somit ist dem Bass ebenfalls eine eigene
Identität gewährleistet und setzt dem Gesamtsound einen
eigenständigen und doch hineinverleibten Akzent. Der
Gesang ist brutal, nicht unverständlich growlend, eher
brutal-aggressives Shouting, was viel im
Hardcore-Bereich in Erscheinung tritt. Aber auch
thrashige Shouts, gepaart mit richtig brutalen,
gutturalen Shouts kommen dabei zum Zuge. Im Grossen und
Ganzen sind die 11 Tracks eher im Mid Tempo-Bereich
anzusiedeln. Das Cover-Artwork wiederspiegelt die
vertrackten Songs hervorragend, ansonsten ist es eher
schlicht gehalten. Die Produktion kommt satt, klar und
sehr powervoll durch. Anspieltipps wären "Gatekeeper",
"I Am Oblivion, Pt. II" oder "Alive". Der Gesamtsound
erinnert und lässt sich so à la Caliban, Sylosis, As
Blood Runs Black, Salt The Wound, Knights Of The Abyss
und Konsorten einordnen. Eine knallendes Scheibchen
Deathcore. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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THE OSIRIS CLUB - The Wine-Dark
Sea Indie Recordings/Irascible
Der gute Roxx will anscheinend
mich auf die Probe stellen, wie dehnbar denn mein
Musikgeschmack ist. Roxx, mein Musikgeschmack ist sehr
dehnbar, jedoch unzerstörbar. Spass beiseite, mit The
Osiris Club beglücken uns eine britische
Progressive-Avantgarde-Post-Punk-Rock-Combo die
heimischen Gefilde. Mit "The Wine-Dark Sea", dem zweiten
Full Length-Album - nebst "Blazing World" (2014), "The
Signal" (2018, Single) - gehen sie konsequent ihren
musikalischen Inspirationen und Ideen nach,
kompromisslos und eigenständig, was eben Vergleiche mit
ähnlichen Künstlern schwer fällt, deshalb komme ich auf
die Inspirationen der Bandmitglieder zu "The Wine-Dark
Sea" darauf zu sprechen, denn da wären King Crimson und
die 'alten' Genesis, was man auch auf den 9 Songs klar
auch heraushört. Nun, aber auch die anderen Einflüsse
der besagten 60er, 70er und anfangs 80er sind zu hören,
etwas auch von David Bowie, The Sex Pistols (vor allem
bei den verzerrten Gitarrenangelegenheiten), aber auch
etwas Deep Purple, Uriah Heep und Konsorten ist zu orten
in den Songelementen, da der Moog und die Hammondorgel
einen gewissen Schwerpunkt bildet, jedoch nicht in allen
Belangen. Doch auch 80ies-Pop-Elemente gehören zum
musikalischen Inventar von The Osiris Club. Nun, aus
London, the United Kingdom, kommt der britische Dreier,
im Hauptkern sind dies Sean Cooper (Leadvocals, Bass,
Acoustic-Guitar, Piano, Synthesizers), Chris Fullard
(Guitars, FX) und Andrew Prestidge (Drums, Percussion,
Guitars, Synthesizers), und dabei werden sie von Simon
Oakes (Vocals, Moog), Anders Moller (Percussion, FX),
Hanna Pettersson (Saxophone) und Kristoffer Rygg
(Vocals) unterstützt. Auch anhand den aufgezählten
Instrumenten merkt die/der geneigte Leser/in, dass der
Soundteppich von The Osiris Club ein sehr
breitgefächerter Horizont darstellt, grenzenlos in
musikalischer Hinsicht, spielerisch mit den
verschiedenen Musikstilen.
Die Gitarren sind
sowohl clean als auch mit recht 'old-schooliger' fetter
Distortion bestückt, Melodiebögen, einzelne Töne
wechseln sich mit Akkorden ab, mal ein kleineres Solo
da, mal einzelne, stehenden Töne dort. Der Bass hat
natürlich dadurch ebenso viel Platz für die
Walking-Bass-Läufe wie auch die Gitarren für die
Harmonie- und Melodiebögen. Getragen wird der
Soundteppich auch durch den Einsatz des Moogs, der
Synthesizer, in Kombination mit dem Bass und den
Gitarren, ergibt sich eine recht progressive
Avantgarde-Rock-Post-Punk-Stilrichtung, welches durch
das lockere Drumming hinzu eine stets groovende und
treibende Macht darstellt. Durch Hinzunahme von
Percussion erreicht man gar leichten, fusionalen Jazz.
Auch hierbei, keine Anspieltipps von mir, denn ein
Antesten ist hier absolut eine Vorbedingung, denn die
Musik ist sehr vielschichtig, die Musik ist wie ein
Gezeitenspiel von Flut und Ebbe, von Sonne und Schatten,
im positiven Sinne gedeicht. "The Signal" ist ein
wirklich vager, möglicher Anspieltipp, aber auf eigene
Gefahr ... Spass beiseite, auf "The Signal" kommen
sowohl die härteren Klänge als auch die atmosphärisch
ruhigeren Klänge zum Vorschein. Oder dann der finale
Track auf "The Wine-Dark Sea", das 11:35 lange "A
Winter's Night On Sentinal Hill" wäre ebenfalls ein
vager Anspieltipp mit langem Atem. Der Gesang ist stets
in klarer, erzählender Form. Alles in allem eine sehr
interessante Angelegenheit und wiederum etwas für
Metaller mit einem sehr weit dehnbaren, musikalischen
Horizont, also nix für Die-Hard-Metaller, ausser sie
wollen sich dem musikalischen Erguss von The Osiris Club
öffnen. Lohnenswert ist es auf jeden Fall. Die
Produktion ist ebenfalls sehr gelungen, druckvoll, klar,
perfekt. Das Cover-Artwork passt ebenfalls zu 'The
Wine-Dark Sea' und The Osiris Club. Alles in allem, eine
sehr progressive, avantgardistische Scheibe, welche
interessantes Songwriting aufzeigt sowie das
musikalische Können aller Beteiligten. Interessant und
positiv abgefahren. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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MIND PATROL - Against All Predictions
Eigenvertrieb Der Luzerner Thrash-Vierer, seit
2014 unterwegs, namens Mind Patrol und in Persona à la
Yves Nellen (Guitars, Vocals), Christian Pfister
(Guitars), Emil Schuler (Bass), Matthias Gsteiger
(Drums) veröffentlichen mit "Against All Predictions"
ihr Debütalbum. 7 Tracks haben den Weg auf den
Silberling sowie die Vinylform gefunden. Dargeboten wird
erfrischender Speed & Thrash Metal, mit etwaigen Power
Metal-Einflüssen. Herrliche Gitarrenduelle, zweistimmige
und unisono gehaltene Gitarrenläufe, speedig und
thrashiges Geriffe, melodiöse Soli, überraschende
Breaks, welche die Songs auflockern, interessant
gestalten lassen, doublebassiges, straightes Drumming,
ein eigenständig und hörbarer Bass, dessen Läufe die
Existenz zwischen den powervollen Drums und den sägenden
Gitarren berechtigen und dann der leicht melodiös,
thrashige Gesang, welcher zeitweise mich auch
Hardcore-Einflüsse bemerken lässt. Alles in allem, eine
satte, sehr gute Sache, "Against All Predictions". Wie
schon erwähnt, die Drums kommen straight,
doublebass-lastig daher, stets powervoll nach vorne
treibend, der Bass ergänzt die beiden Gitarren perfekt,
da dieser sehr eigenständig und die rhythmische
Ergänzung zwischen den treibenden Drums und den
riffig-sägenden Gitarre ist. Die beiden Gitarren
duellieren, harmonieren, unisonieren sich perfekt,
goiles Riffing, melodiöse Soli, welche mich so in die
Speed Metal-Ära erinnern und schwelgen lassen, der
Thrash-Gesang, teils etwas melodiös, dann wieder
aggressiv, dann etwas hardcore-lastig, aber passt
perfekt zum Mind Patrol-Thrash. Auch die Produktion, das
Mixing und Mastering seitens des Mischpult-Hexers V.O.
in den Little Creek-Studios ist sehr gelungen, der
Hexenmaster hat hervorragende Arbeit geleistet und
abgeliefert, natürlich steht für all' das auch das
musikalische Können des Thrash-Vierers im Vordergrund,
keine Frage. Das Cover spricht für sich, da weiss die
Thrasher-Dame und der Thrasher-Herr, wo der Bartli
sprich die Bartlose den Most herholt. Die Inspiration
für das "Against All Predictions"-Album kommt ganz klar
aus dem Bay-Area-Thrash-Korridor, gepaart mit den
teutonischen Thrash-Kapellen. Will Sagen, Megadeth,
Exodus, Sacred Reich, Testament, Blind Illusion,
Helstar, Annihilator, Kreator, Destruction, Holy Moses,
Sodom, alte Helloween, Poltergeist, Apocalypse, und,
und, und, um einen Anhaltspunkt zu gewähren, zeichnen
die musikalischen Einflüsse aus. Und doch findet man bei
den einen Songs stets auch im songtechnischen leichte
Hardcore-Einflüsse, so à la Biohazard, Corrosion Of
Conformity, Prong, M.O.D., Gurd und Konsorten. Nun ein
gelungenes Debüt, auf welchem alle Tracks eine
Anhörprobe wert sind. Die Tracks sind "Intro (Welcome To
Hell)", "Till We Die", "Warfare", "Drinking Song",
"Schizophrenia", "Doomsday" und "Generation
Penetration". Ein hervorragendes Debütalbum, in allen
Belangen. Wer die Trasher live sehen möchte, so ergäbe
sich der 20.04.2018 im Treibhaus Luzern die passende
Möglichkeit, da es sich dabei erst noch um die
Album-Release-Show handelt. Thrash 'em all!
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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ST. ELMOS FIRE - Evil Never Sleep
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Beim Erblicken dieses Bandnamens
machte es bei mir irgendwie sofort "klick", doch damit
wurde zunächst eine Brücke in die Vergangenheit
geschlagen. Gelandet bin ich da dann bei John Parr, der
mit dem gleichnamigen Song in den 80ern einen veritablen
Hit gelandet hatte. Hier sprechen wir jedoch von einer
Combo mit diesem Namen und das war es dann auch mit
Gemeinsamkeiten. Während der Song in den Bereich Pop
gehört, schlagen St. Elmos Fire ungleich härtere Töne im
Bereich US-Metal an. Obwohl im Infosheet als
"Kult-Combo" bezeichnet, waren mir die 1979 gegründete
Truppe und ihre vier Alben zwischen 1986 und 1992
überhaupt kein Begriff. Über ein Vierteljahrhundert
danach ist der Dornröschen-Schlaf offenbar zu Ende und
das alte Line-Up mit Jeff Jones (g), Chris Stringari (b)
und Tom Frost (d) mit dem neuen Sänger Kevin Brady
wieder zurück im Business. In den Staaten kam die
Scheibe schon 2017 heraus und wird nun mit etwas
Verzögerung auch bei uns auf die Metalheads losgelassen.
Der Opener mit dem Titel «We Will Not Die» lässt die
Absicht ohne Zweifel erkennen und in der Tat marschieren
die Jungs forsch vorwärts. Die Bezeichnung US-Metal
trifft auf jeden Fall ins Schwarze und erinnert an
Kollegen wie die frühen Armored Saint, Warrior oder
Savatage, um bloss mal ein paar unter vielen anderen zu
nennen. Der Titeltrack «Evil Never Sleeps - Doomsday»
geht als Midtempo-Walze besonders gut ins Ohr und
überhaupt entfaltet der kernige Gitarren-Sound von St.
Elmos Fire seine Wirkung erst bei gedrosseltem Tempo so
richtig. «Soultaker» und auch «Across The Nations»
bratzen ebenso formidabel daher und wenn ein gewisser
Jon Oliva bei «Asleep In The Never» die Vocals
beisteuern würde..., ja dann! Je länger «Evil Never
Sleep» dreht, desto besser kommt das Teil in Fahrt. Zu
den insgesamt zwölf Songs wurden dem Silberling noch
drei Bonus-Tracks mit alten Versionen der bestehenden
Neutracks angehängt, die es nicht zwingend gebraucht
hätte, das diese nicht gross von den normalen Versionen
abweichen. US-Metal Fans sollten hier unbedingt mal
reinhören. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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LENORE S. FINGERS – All Things
Lost On Earth My Kingdom Music
Die Italiener machen eine Art
zarten, sphärischen Gothic Dark Metal – melancholisch,
introspektiv und leicht avantgardistisch angehaucht.
Zwar ist die Grundstimmung durchaus düster, doch zieht
sich ein silberheller Streifen durch das gesamte Werk,
was ihm einen erstaunlich leichten Grundton verpasst im
Gegensatz zu den meisten Genrekollegen. Soll jetzt aber
nicht heissen, dass es poppig sanft daher kommt – im
Gegenteil, der Metalpart hat ganz schön Wumms!
Stilistisch erinnert es ein wenig an Lacuna Coil,
allerdings etwas weniger rockig. Auch Orphaned Land oder
Katatonia drängen sich als Vergleich auf. Mit von der
Partie bei den Aufnahmen war auch Anna Murphy
(ex-Eluveitie, Cellar Darling, Lethe), die der Band mit
Rat und Tat, Tasten und Drehleier zur Seite stand. Das
dürfte auch den leicht avantgardistischen Einschlag
erklären, der sich in den Sound der Italiener
einschleicht. Ebenfalls sehr speziell ist der Soundmix –
vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber durchweg
angenehm und harmonisch. Hier wechseln sich
Akustikgitarre, teils stark verzerrte E-Gitarre, Synths
und das Keyboard ab als Hauptakteur. Doch unbestrittener
Mittelpunkt der Geschichte ist die schöne Stimme von
Federica Lenore Catalano, welche auch die Akustikgitarre
spielt. Der Name der 2010 gegründeten Band bezieht sich
übrigens auf Roman Dirges Comic “Lenore, The Cute Little
Dead Girl” und David Firths Fantasy Charakter Salad
Fingers. 2014 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum
“Inner Tales“, das bei Fans und Kritikern gleichermassen
gut ankam. Fazit: Wer auf eher leichten, melancholischen
Dark Metal steht, der sollte sich Lenore S. Fingers
unbedingt mal zu Gemüte führen. “All Things Lost On
Earth“ kreiert eine einzigartige Stimmung, auch wenn es
schwierig ist, einzelne Highlights herauszupicken. Es
ist ein durchwegs rundes und harmonisches Gesamtwerk,
das einen über 47 Minuten hinweg in eine wunderbar
melancholische und doch fantasievolle Klangwelt
entführt. Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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MESSA - Feast For Water Aural
Music
Scarlet Doom nennt sich die
stilistische Standortbestimmung des italienischen
Quartetts. Wie man es auch nennen mag, es klingt ganz
passabel. Hört man über die Low Budget-Produktion des
zweiten Langeisens von Messa hinweg (wobei, da habe ich
von ganz grossen Bands schon wesentlich teurere Sachen
ertragen müssen, die um Welten schlimmer klangen), dann
bleibt die Erkenntnis, dass der Band auf ihrem zweiten
Langdreher etwas wirklich Originelles und sehr Stimmiges
gelungen ist. Sara mag zwar nicht über die
charismatischste Stimme in der Doom / Occult Rock-Szene
verfügen, aber das was sie kann, setzt sie gezielt und
gekonnt ein. "Feast For Water", ein Album, das die
symbolischen und mystischen Seiten des flüssigen
Elementes thematisiert, lebt von den mannigfaltigen
Stimmungen, die zudem sehr dynamisch inszeniert sind.
Als Paradebeispiel schlechthin kann ich "The Seer"
nennen, ein Longtracker, dessen ruhige, rituell
anmutende Einleitung alsbald in eine donnernde
Überleitung übergeht, welche, unterbrochen durch weitere
getragene Parts, schlussendlich nur ein stetiges
Crescendo ankündigt. Sehr schön auch das darauf folgende
"She Knows", in dem die im Infoblatt erwähnten Dark
Jazz-Elemente so richtig zur Geltung kommen. Ich hätte
nie geglaubt, dass sich ausgerechnet ein dermassen
fremder Stil so gut in einen Doom Rock-Song einfügt,
aber man lernt eben nie aus. Der okkulte Doom Rock von
Messa ist also sehr stimmig, zuweilen meditativ und
gleichzeitig bluesy und voller Seele. Die damit
gekoppelte, gerade richtig dosierte
Experimentierfreudigkeit rückt die Band hin und wieder
gar in die Nähe der nicht minder scheuklappenfreien Led
Zeppelin. überhaupt scheinen die grössten Rockgiganten
aller Zeiten einen bleibenden Eindruck bei den vier
Norditalienern hinterlassen zu haben. Das beginnt bei
der mystischen Aura und setzt sich logischerweise in der
Musik fort. Dem atmosphärischen "White Stains" verleiht
beispielsweise das zielsicher eingesetzte Rhodes Piano
eine ähnlich verträumte Stimmung, wie wir sie in Led
Zeppelins "No Quarter" erleben. Messa ist somit eine
Band, die in der okkult angehauchten Doom-Gemeinde
durchaus Beachtung verdient. Für Freunde von Bands wie
The Devil's Blood, Hela, Jex Thoth, Blood Ceremony oder
Mount Salem kann ich sogar eine unbedingte
Kaufempfehlung aussprechen. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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VOIVOD - War And Pain (Re-Release)
Metal Blade/Sony
Meine kanadischen Götter Voivod
lassen mal wieder etwas von sich hören! Leider handelt
es sich bei diesem Release um nichts Neues, sondern um
ein Re-Release ihres Debut-Albums "War And Pain", das
erstmalig 1984 das Licht dieser Welt erblickte. Nachdem
im letzten Jahr bereits der Back-Katalog mit den Alben
Nummer 2, 3 und 4 von Seiten Noise wieder aufgelegt
wurden, ziehen Metalblade jetzt auch mit dem Debüt "War
And Pain" nach. Chaotisch, sehr roh und unproduziert,
aber zugleich auch das erste Lebenszeichen einer
Underground-Legende! Das Potential von Voivod im
Frühstadium lässt sich manchmal nur erahnen, was aber
auch der damaligen gewöhnungsbedürftigen Produktion
geschuldet ist. Für Fans von Voivod ist diese Album
natürlich, trotz 34 Jahren auf dem Buckel, immer noch
essentiell und sie werden dieses Album schon seit
Jahrzehnten rauf und runter spielen. Ob die vier
Bonustracks und das Remastering von Patrick W. Engel als
Kaufanreiz genügen, muss am Ende jeder für sich selber
entscheiden! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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TENGIL - Shouldhavebeens
Prophecy Productions
7 Songs, welche in eine etwas
ähnliche - oder doch wieder nicht ähnliche - Ecke wie
bei Spiritual Front gehen. Avantgardismus gepaart mit
dezenten, und doch etwas mehr distortion-beladenen
Gitarren, eher in das
Noise-Avantgarde-Blast-Grind-Eckchen passt. Die vier
Schweden aus Boras namens Sakarias (Vocals, Noise),
Pontus (Guitars, Noise), Kalle (Bass, Noise) und Tobias
(Drums) zelebrieren auf ihrem siebten Release - neben "A
Dead End", "Million", "The Ivory Garden", "My Gift To
You" (Single), "Six" (2015), "It's All For Springtime" -
eine Mischung von Rock, Avantgarde, Pop, Electronica, so
à la Dillinger Escape Plan oder Explosions In The Sky.
Bei den Anspieltipps gilt auch hierbei, alle 7 Songs
sich reinziehen und ebenfalls, dies ist Mucke für
offene, tolerante Metaller, also keine
Die-Hard-Metaller, nur um keine Missverständnisse
aufkommen zu lassen. Auch hier, die Gitarren wechseln
sich akustisch clean mit einer rockigen Distortion ab,
dazwischen gibt's nix. Will schreiben, es ist wie bei
Black and White, entweder oder. Man legt grossen Wert
auf Atmosphäre, egal ob mit Instrumenten oder Noises
untermalt, tragend kommt der Sound der 7 Songs stets
rüber. Man arbeitet viel mit den musikalischen Momenten,
man lässt die Atmosphäre atmen und walten, es ist auf
eine Art experimentieller Avantgarde-Rock-Noise. Auch
der Bass kommt entweder clean oder dann etwas verzerrt
rüber, in Anlehnung und Kombination an die Gitarre, an
die tragenden Synthesizer-Effekte, des klaren,
weiblichen, elfenhaftigen Gesangs beispielsweise bei
"With A Song For Dead Darlings". Auf "A Lifetime Of
White Noise2 herrscht für kurze 9 Sekunden einfach nur
Stille, mal was anderes. Auch spielt man oft mit so Pink
Floyd'schen Elementen, was natürlich das
mystisch-atmosphärische stark in den Vordergrund bringt.
Die gespielten Drums sind auch einen Mischung einerseits
aus Pop-Elementen, oder dann recht blastigen Noises,
heftig getrommelt, straight geblasted. Nein, keine
Angst, habe keine Pillen oder Pilzchen geschluckt, ist
so. Auf "It's All For Springtime" und "In Murmur" gibts
gegen Ende der Songs verzerrte, grungige Gitarren, aber
mit Vorsicht zu geniessen. Deshalb, testet Tengil an,
und ihr werdet schnell merken, was ich versuche in
Worten auszudrucken. Das Cover-Artwork passt zum Sound,
ein Spiegelbild des musikalisch Dargebotenen. Die
Produktion ist sehr sauber, druckvoll und präzis
gelungen. Genau wie Spiritual Front, musikalische
Avantgarde mit viel musikalischen Freiheiten. Beides
würde gut in ein Cabaret passen, deshalb wäre eine
Cabaret-Tour von Spiritual Front und Tengil nicht
unmöglich. Es wäre eine musikalische Reise in die
unendlichen Töne des Seins, des irdischen Befindens und
die endlose weite des Universums. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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THE AMORETTES - Born To Break
Steamhammer/Musikvertrieb
Album Numero vier für die
weibliche Antwort auf Airbourne. Wobei diesmal die
Antwort nicht mehr so deutlich ausfällt wie auf den
vorangegangenen Veröffentlichungen, denn selbst
bandtypische Stampfer wie "Everything I Learned (I
Learned From Rock And Roll)", "Born To Break" oder
"Coming Up The Middle" wirken irgendwie etwas
schaumgebremst. Bei genauerem Hinhören erweist sich dies
allerdings als direkte Konsequenz einer etwas saubereren
Produktion, die den Songs zwar etwas Dreck, aber
keinesfalls die Durchschlagskraft weggenommen hat.
Natürlich ist die entfesselte Rohheit früherer Tage, die
dereinst den holden Damen die Bezeichnung 'weibliche
Motörhead' beschert hat, einer grösseren handwerklichen
Sorgfalt und mehr Mut zu melodischer Abwechslung
gewichen, und das wird in der Szene naturgemäss zu
gespaltenen Meinungen führen. Ich sehe das
erfahrungsgemäss als natürlichen Entwicklungsprozess,
den man den Mädels nicht vorwerfen darf, im Gegenteil.
Heute zeigen sie sich abwechslungsreicher und
selbstsicherer denn je, ohne dabei die eigenen Wurzeln
zu verleugnen. "Born To Break" macht irrsinnig Spass,
knallt durch die ultrafette Produktion richtig gut rein,
rockt wie Sau und wird selbst bei Dauerrotation nicht
langweilig. Wenn man auch nach neun Jahren immer noch
Songs veröffentlicht, die sich konstant zwischen den
Wertungen 'Gut' bis 'Sackstark' bewegen, dann ist
jegliche harsche Kritik nichts als Haarspalterei.
Insofern haben die drei Schottinnen auch diese Mission
erfolgreich erfüllt. Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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MARTYRIA – Martyria Hammerheart
Records
Heathen Ambient: Eine Genre
Bezeichnung die passender kaum sein könnte. Das Duo aus
Griechenland kreiert eine wunderschön sphärische und
mystische Stimmung, mit klagendem Gesang und
liturgischen Chants, Tribal Perkussion und
byzantinischen Rhythmen sowie resonanten
Holzinstrumenten. Die heraufbeschworene Stimmung spricht
von aufziehendem Nebel über antiken Steinaltaren – eine
melancholische Ode an die Vergänglichkeit und
Spiritualität. Martyrias Debütalbum ist eine echte
Bereicherung für das eher kleine Feld des Ritual/Dark
Ambience und reiht sich nahtlos ein in die Reihen von
Hagalaz Runedance, Shibalba, Caul, Funerary Call oder
auch Voice of Eye. Fazit: Die dunkle, fast schon
cineastische Klanglandschaft bildet den perfekten
Soundtrack für düstere und leicht bedrohliche
Geschichten – sei es in Game, Buch oder
Pen&Paper-Abenteuer. Hintergrundmusik mit
Gänsehaut-Garantie…. Patricia H.
Punkte:
7.8 von 10
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THE DEAD DAISIES - Burn It Down Spitfire
Music/Musikvertrieb Grundsätzlich habe ich mich
natürlich auf die neue Scheibe von The Dead Daisies
gefreut, aber gleichzeitig bauten sich Bedenken auf, ob
das brutalgeile Niveau vom Vorgänger «Make Some Noise»
(2016) gehalten werden konnte. Gekrönt durch die
letztjährige exzellente Live-Nachlese wurden die
Erwartungen in schwindelerregende Höhen geschraubt. Der
erste Komplettdurchgang von «Burn It Down» bestätigte
dann meine Befürchtungen. Obwohl Gitarrist Doug Aldrich
dazu konstatierte: "Das neue Daisies-Album wird Dein
Gesicht zum Schmelzen bringen! Es ist roh und direkt mit
einem ganz neuen Sound!" konnte ich das rockende Element
schon ausmachen, aber der unwiderstehliche Groove ist
leider fast vollständig flöten gegangen. Das hat
freilich nichts mit dem Wechsel an den Drums zu tun,
denn dort ist auf Brian Tichy (Ex-Whitesnake) mit Deen
Castronovo (Bad English, Jounrney) ein weiterer
Vollprofi an Bord. Eine weitere bisherige Stärke war die
glückliche Auswahl, respektive jeweils gelungene
Umsetzung von passenden Cover-Songs, die im Gewand der
Daisies noch mehr Energie als die Originale freisetzten.
Zum Beispiel «Midnight Moses» von The Sensational Alex
Harvey Band ist schlicht ein Killer und kaum zu toppen.
Sowas findet sich auf «Burnt It Down» nicht wirklich.
Mir persönlich gefällt diese Modern Metal bis mitunter
Alternative Rock Geschichte nicht so, aber auf der
anderen Seite muss sich die Band nicht den Vorwurf
gefallen lassen, nur an Ort und Stelle zu treten. Wie
dem auch sei, die insgesamt zehn Songs sind qualitativ
keinesfalls von schlechten Eltern und die Produktion von
Marti Frederiksen knallt ordentlich. Vielleicht wird es
nach mehrmaligem Anhören besser. Anwärter sind der
Titeltrack, «Judgement Day», die Halb-Ballade «Set Me
Free», und mit «Dead And Gone» ist definitiv doch noch
etwas Groove aufgetaucht. Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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SPIRITUAL FRONT - Amour Braque
Prophecy Productions
Nun, werte Leserschaft der
MetalFactory, wer hat den Namen Spiritual Front schon
mal gehört? Well, mit "Amour Braque" veröffentlichen die
Italiener aus Rom ihr achtes Werk, nebst vier weiteren
Singles bzw. EP's - "Songs For The Will" (1999),
"Nihilist Cocktails For Calypso Inferno" (2001), "Twin A
Tin Tin Towers" (2002, EP), "Nihilist" (2003, 10"), "No
Kisses On The Mouth" (2003, 7"), "Bedtime / Badtime2
(10" Split-Picture-Disc mit Naevus), "Satyriasis -
Somewhere Between Equilibrium And Nihilism" (2005),
"Armageddon Gigolo" (2006), "Rotten Roma Casino" (2010),
"Open Wounds" (2013), "Black Hearts In Black Suits"
(2013) - welches dem Genre des Neofolks, Post-Punks und
Dark Cabarets zugespitzt werden, also sehr
avantgardistisch, wie seinerzeit Celtic Frost mit "Into
The Pandemonium", aber Achtung, Spiritual Front ist eine
sehr eigene Angelegenheit, denn metallische Elemente zu
suchen und finden, das ist nicht einfach auf "Amour
Braque", es ist etwa so, wie die berühmte Nadel im
Heuhaufen zu suchen und finden. Der römische Vierer in
Persona von Simone Salvatori (Vocals, Guitars), zugleich
auch der Bandgründer, dann Giorgio Maria Condemi
(Gutiars), Federico Amorosi (Piano, Keyboard) und Andrea
Freddy Nio (Drums) ziehen ihr Ding seit der Bandgründung
Ende der 90er-Jahre konsequent durch. Am ehesten ist der
Sound noch mit Sister Of Mercy, vage mit The Cult
vergleichbar, aber ansonsten sind Spiritual Front eben
Spiritual Front. Auch Anspieltipps, da denke ich, ist
ein Antesten durch alle 13 Songs ein absolutes Muss, um
auf den Geschmack zu kommen. Nun, so interessant als
auch avantgardistisch, mystisch, sphärisch klingt der
italienische Vierer. Die Gitarren sind meist akustisch,
clean gehalten, wenn dann mal laut, dann nur leicht
verzerrt, aber da passt wirklich auch alles, eher
weniger Distortion, dafür mit Tremolo und Chorus, aber
das passt so. Der Bass ist ebenfalls clean, sauber und
geleitet die Gitarren perfekt im Rhythmus und
Untermalung des Gesamtsoundes. Die Drums sind sehr
variantenreich, dem Songwriting Tribut zollend, mal
dezent, dann wieder sehr dominant eingesetzt. Das
Keyboard bzw. Piano untermalt ebenfalls die
nachdenklichen Momente, benutzt jedoch die Freiheiten,
mal Streicher, orchestrale Momente, Trompeten,
Handorgeln und sonstige Elemente einzusetzen. Der Gesang
kommt klar, erinnert mich auch etwas an Billy Idol,
Andrew Eldritch (Sisters Of Mercy), doch die
Eigenständigkeit ist gewährleistet, ohne Frage.
Spiritual Front bearbeitet Rock, Avantgarde, Country,
Funk, Dance ... eigentlich alle Stilrichtungen, welche
in einem Cabaret gespielt werden. Da wären wir wieder
bei Dark Cabaret, der Kreislauf wäre somit geschlossen.
Die Produktion ist sehr sauber und druckvoll gelungen,
das Cover-Artwork passt zum Sound perfekt, eben Dark
Cabaret, das Spiel mit den Gegensätzen und Motiven.
Also, antesten und anhören auf jeden Fall, klingt
interessant, aber eher weniger für Die-Hard-Metaller,
wohlbemerkt. Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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SOJOURNER – The Shadowed Road
Avantgarde Music
Atmospheric Black Metal ist ja
so was wie die Schlagerabteilung der Hölle und wer auf
Raw Black Metal steht hasst dieses Subgenre naturgemäss
abgrundtief. Fakt ist auch, dass es zwar sehr viele
Bands gibt, welche in der Richtung musizieren, doch
sehen wir mal vom Summoning ab, so fristen diese Bands
meist ein Leben im Untergrund. Persönlich mag ich jedoch
diese Nische, liegt vielleicht auch daran, dass ich als
Kind der 70er die volle Schlager-Dröhnung miterleben
musste. Wie üblich gibt es auch im Atmospheric Black
Metal Licht und Schatten, oftmals eine Gratwanderung
zwischen Kitsch und zu vielen gleichförmigen Strukturen
oder einfach nur gehypter Mist (Ghost Bath). Sojourner
sind mir jedoch bereits mit dem Debüt „Empires Of Ash“
sehr positiv in Erinnerung geblieben und dieser positive
Eindruck verblasst auch nicht mit „The Shadowed Road“.
Wenn man sich Atmospheric Black Metal anhört, dann will
man Melodien ohne Ende, Piano und flächendeckendes
Keyboard sind willkommen, man hat keinen Schrecken vor
Flöten und weiblichem Gesang und es stört auch nicht,
dass nicht jederzeit versucht wird tempomässig die
Schallmauer zu durchbrechen. „The Shadowed Road“
erinnert mich so ein klein wenig an alte Taten aus den
90er Jahren, wem Dismal Euphony mit „Autumn Leaves - The
Rebellion Of Tides“ (1997) oder das Graveworm Album „As
The Angels Reach The Beauty“ (1999) noch was sagt und
mischt dazu dezent noch etwas Melodic Death Metal der
Marke Be’lakor, der kann sich in etwa vorstellen wie
Sojourner tönen. Wer noch immer keinen Plan hat von was
ich schreibe, nun der soll sich einfach mal die Songs
„Ode To The Sovereign“, „Our Bones Among The Ruins“ und
„The Shadowed Road“ anhören und sofern ihr keine
Allergie auf die erwähnten Zutaten habt, bekommt ihr mit
„The Shadowed Road“ ein durchaus gutes und
stimmungsvolles Werk geliefert, das zudem für dieses
Subgenre überdurchschnittlich gut produziert wurde.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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MÖRK GRYNING - Live At Kraken
(Ltd. Mini-Album) Black Lodge Records
Die eigentlich seit 2005 aufgelösten
Avantgarde-Schwarzkittel reformierten sich für zwei
Konzerte in der "Maelstrom Chaos"-Besetzung und
präsentierten das komplette Debüt "Tusen Ĺr Har Gĺtt"
plus ausgewählte Songs aus ihrer 10-jährigen
Diskografie. Das vorliegende Mini-Album beinhaltet mit
"Unleash the beast", "Supreme hatred", "Ont blod" und
"Tusen ĺr har gĺtt" wenigstens Material aus den ersten
drei Veröffentlichungen. Tönt ziemlich roh, aber die
Band scheint gut eingespielt zu sein und macht
ordentlich Lärm. Warum nur vier Songs dieses speziellen
Abends veröffentlicht werden hinterlässt zwar
Fragezeichen, aber die Schweden waren bekannt nichts so
zu machen wie es gerade angesagt war. Interessant für
Sammler und Diehard-Fans, Bonuspunkt fürs coole Cover.
Reinhören. Hardy
Punkte:
keine Wertung
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LIGHT THE TORCH - Revival Nuclear Blast/Warner
Howard Jones ist ein paar von euch vielleicht ein
Begriff. Ja genau früher Sänger bei Killswitch Engage
und später seine eigene Band Devil You Know gegründet,
hat er jetzt seine Band umbenennen müssen, was der Grund
auch immer sein mag. Light The Torch spielen weiterhin
modernen Metal mit melodischen Vocals vom Chef, der das
Gesamte sehr beeinflusst. Mich persönlich haut das
Material nicht von den Socken, weil eben alles nicht
wirklich neu ist und man beim ersten Durchlauf ein Déjà
Vu hat mit den alten Werken von Jones. Wem das keine
Angst macht und ein Fan erster Stunde ist, sollte
zumindest mal ein Ohr riskieren. Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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LEATHER - II High Roller
Records
29 Jahre nach ihrem ersten
Solo-Album "Shock Waves" kommt die ehemalige
Chastain-Sängerin Leather Leone mit ihrem zweiten
solistischen Ausflug um die Ecke. Mit viel Metal im
Sound und in der Stimme erklingt der Opener
"Juggernaut", der von einem tollen Gitarrensolo
begleitet wird. Mit "The Outsider" erklingt ein Riff,
das schon nach dem ersten Anhören für die Ewigkeit
geschrieben wurde. Ob man diesen Track dann aber gleich
mit "Screaming For Vengeance" von Judas Priest
vergleichen muss, lassen wir mal so im Raum stehen.
Schade, dass sich das Folgelied "Lost At Midnight" fast
wie der kleine Bruder oder die kleine Schwester von "The
Outsider" anhört. Gehen der stimmgewaltigen Lady die
Ideen schon beim dritten Song aus? Irgendwie schon,
denn vieles klingt sehr ähnlich, wenn die Qualität auch
sehr gut ist. Bis zu "The One" bewegt sich einiges auf
dem gleichen Level, und erst mit dem balladesk
startenden "Annabelle" erklingt ein wirklich erhabener
Track und verleiht "II" Abwechslung. Sanft und
gefühlvoll startet dieser Track, um dann mit schweren
Beats und fast Black Sabbath-liken Sounds zu überzeugen.
"Hidden In The Dark" gefällt mit Geschwindigkeit und der
solistischen Leistung an den sechs Saiten. "Sleep Deep"
(langsam und gefährlich) und "Let Me Kneel" (Hymne)
gefallen von der ersten Sekunde an. Wie auch "American
Woman" (NEIN, nicht von Krokus) und das fetzige "Give Me
A Reason". Unterm Strich ist "II" ein spannendes Album
geworden, das viel Licht, aber auch ein paar Schatten
hat. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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CRYSTAL BALL - Crystallizer
Massacre RecordsMusikvertrieb
Beim letzten Werk "Déjà-Voodoo"
von den Innerschweizern Crystal Ball bekundete ich
meine Mühe mit dem "moderneren" Sound, der ihnen damals
von Stefan Kaufmann (ehemals Accept und U.D.O.)
gebastelt wurde. Davon sind Scott Leach (Gitarre) und
seine Jungs nun eine merkliche Spur abgekommen, auch
wenn Stefan weiterhin den Produzentensessel inne hatte
und präsentieren sich wieder "erdiger", wenn auch mit
vielen Höhen und zu wenig Tiefen, was aber auch am
mp3-Format liegen kann. Vergleiche ich die neue Scheibe
von Crystal Ball mit Bullet, fehlt mir dieser
unglaubliche Rock-Groove, der einer der Pluspunkte von
Bullet ist. Kann auch sein, dass es an den dicht
gestreuten Keyboards liegt, welchen den Songs einen doch
merklichen "cleanen" Klang verleihen. Die Songs finden
trotzdem den Weg in die Gehörstuben und werden die
neueren CB-Fans kaum enttäuschen. Dafür singt Steven
Mageney zu gut und das Gitarrenduo Leach/Castell
harmoniert wie noch nie. Persönlich fehlt mir aber der
Rock, der mit staubigen Fingernägeln und Ölflecken am
Shirt wiedergegeben wird. Alles wirkt zu "schön", und da
reicht ein Track wie "Symphony Of Life" alleine eben
nicht aus. Fazit: Wer mit den letzten Crystal Ball-Alben
seine Freude hatte, wir auch hier auf seine Kosten
kommen, die anderen können sich "Crystallizer" anhören
und eine eigene Meinung bilden. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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SOL INVICTUS – Necropolis Prophecy Productions
Sol Invictus ist seit 1987 aus der Neofolk Szene nicht
mehr wegzudenken. Vier Jahre nach dem letzten Album
(“Once Upon A Time“) meldet sich Mastermind und Sänger
Tony Wakefield mit seiner Kombo zurück – diesmal mit
einem rund 50 Minütigen, dystopisch angehauchten
Stadtrundgang durch die dunkle Seite Londons. Sol
Invictus legen dabei viel Wert auf eine packende,
düstere Atmosphäre, was sie hauptsächlich mit
unheimlichen Choreinlagen, sanft eingesetzten Flöten und
Streichern sowie einer markanten Pianolinie erreichen.
Unverwechselbar ist auch der etwas gewöhnungsbedürftige
Sprechgesang von Wakefield höchst persönlich, der dem
ganzen seinen unverkennbaren, persönlichen Stempel
aufdrückt. Allzu oft wird zusätzlich eine Erzählstimme
eingeblendet, welche wie ein Tourguide monoton die
Geschichte Londons herunter raspelt – das wirkt ziemlich
irritierend und oft gründlich überladen. Der Rundgang
basiert auf der Necropolis Railway – Eine Bahnlinie,
welche ab 1854 die Hauptstadt mit dem Brookwood Cemetery
verband und die Toten sowie ihre Angehörigen zur letzten
Ruhestätte transportierte. Wakefields Ode and die
Themse-Stadt ist von schwarzem Humor und morbider
Faszination für grausame Verbrechen, fatale Katastrophen
und dem Elend der Bevölkerung geprägt. Immer wieder
werden auch bekannte englische Kinderreime (“Nine Elms“,
“Still Born Summer“, “The Last Man“, “Kill“)
aufgegriffen, allerdings in typischer Sol Invictus
Manier verzerrt und verdüstert… Fazit: “Necropolis“ ist
ein sehr typisches Sol Invictus Album und dürfte
Gerüchten zufolge wohl auch das letzte der Band sein…
Der düstere Stadtrundgang bildet einen spannenden Rahmen
für den sogenannten Apokalyptic Folk der Engländer.
Allerdings dürften viele der Nursery Rhymes
(Kinderreime) ausserhalb der Insel kaum bekannt sein,
was ein wenig schade ist und die Zielgruppe doch stark
einschränkt. Wer auf Neofolk und die dunkle Seite der
Geschichte steht, ist mit diesem Album jedenfalls
bestens bedient. Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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BLACKWATER HOLYLIGHT - Blackwater Holylight
RidingEasy Records Vier Musikerinnen aus
Portland, Oregon zeigen auf dem selbstbetitelten Debut
auf ihre ureigene Weise, wie man auch heutzutage
psychedelisch und doomig eingefärbten Heavy Rock immer
noch originell und innovativ zelebrieren kann. Zwar
beginnt das Album mit dem ersten Song "Willow" relativ
unspektakulär, eine ganz nette, von der Beat-Ära
beeinflusste Nummer mit etwas erhöhtem Waber-Faktor, und
nach dem etwas flotteren "Wave Of Conscience" folgt mit
"Babies" ein Song, der in die genau gleiche Kerbe
schlägt. Dann erfährt aber die Scheibe den
entscheidenden Wendepunkt. "Paranoia" eröffnet die Reise
in die dunklen Abgründe der vier Damen, wie ich sie so
beileibe nicht erwartet hätte. Aber das ist erst die
Einleitung, denn mit "Slow Hole" wird's danach richtig
düster. Obwohl der Song recht simpel aufgebaut ist,
lässt er einen nicht unberührt, denn das Wechselbad
zwischen zähem Zeitlupensound und kraftvollen Tunes im
Mid Tempo verfehlt seine Wirkung nicht. Mit "Carry Her"
und "Jizz Witch" geht die Band den eingeschlagenen Weg
konsequent weiter und hinterlässt einen erstaunten
Rezensenten. Gut gemacht, der Daumen zeigt nach oben!
Wenn's auch etwas platt klingt: So stelle ich mir Musik
vor von Frauen, die sich der ihnen innewohnenden
mystischen Seite bewusst sind, atmosphärisch, manchmal
verträumt aber noch viel öfter geheimnisvoll oder sogar
bedrohlich. "Blackwater Holylight" dürfte insbesondere
für Fans von The Oath bzw. Lucifer besonders interessant
sein. Greift zu, ihr Hexen und Magier! Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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JADED HEART - Devil's Gift
Massacre Records/Musikvertrieb
Seitdem Sänger Johan Fahlberg
bei den deutschen Jaded Heart mitspielt, hat sich
einiges getan bei den einstigen Melodic-Rockern. Der
Fünfer hat sich von der melodischen Schiene entfernt und
sich bedeutend härteren Parts angenähert. Ob dies nun
gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selber
entscheiden. Zumindest hat die Truppe mit den beiden
Gitarristen Masahiro Eto und Peter Östros ein virtuoses
Element in den eigenen Reihen und überzeugt mit
filigraner Technik. Für die alten Fans wird dies aber
schon viel zu verspielt sein, hört man sich "Conspiracy
Of Science" an. Ebenso wie "The Enemy", das sehr hart
aus den Boxen rollt. Schaut man sich das Cover an,
versteht man, wieso so viele Leute eine Riesenangst vor
Clowns haben. "Set Free" startet fast wie "Set Me Free"
von Sweet, entpuppt sich dann aber doch nicht als
Coverversion. Hat aber verdammt viel Power und Druck.
Wie auch "Story Of My Life" und "Wasteland". Also? Jaded
Hart, sorry Jaded Heart, gehen ihren eingeschlagenen Weg
konsequent weiter. Bauen auf härtere Strukturen und
versuchen dabei die Melodien nicht aussen vor zu lassen.
Grundsätzlich ein tolles Album, das man sich bedenkenlos
anhören kann. Tinu
Punkte:
7.4 von 10
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SHADOWRISE - Shadowrise Painted
Bass Records
Ein weiterer Symphonic Act aus
den Niederlanden, welcher vielversprechend zu sein
scheint. Die Holländer scheinen ein Händchen für dieses
Genre zu haben. 54 Minuten solides Powerspiel für die
Ohren, der Sound ist sehr eigen, wenn auch
logischerweise an die bekannten Genreelemente angelehnt.
Erfreulich ist auch der dezente Einsatz des männlichen,
gutturalen Gesangs. Allgemein ansprechend, vergeht die
Zeit rasend schnell und es bleibt die Hoffnung, bald
mehr von dieser Band zu hören. Für Freunde aller
Metalgenres sehr zu empfehlen! Mona M.
Punkte:
7.4 von 10
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EVOLUCIJA - Hunt Pure Steel
Publishing
Diese Serbisch-Schweizerische
Band setzt mit ihrem dritten Album "Hunt" erneut auf die
Schiene des Symphonic Metal. Bedeutet zunächst mal
nichts neues oder bahnbrechendes. Vieles davon hat man
bestimmt schon anderso schonmal gehört. Man könnte auch
versucht sein zu behaupten, dass die Stimme von Sängerin
Ilana für manchen etwas dünn scheinen könnte und der
nicht ganz akzentfreie Gesang das ganze zunächst mal
etwas komisch scheint. Je mehr man aber das Album
anhört, umso mehr empfindet man die Stimme elfenhaft und
genau passend. Die Abteilung der Instrumente leistet
eine tolle Arbeit. Die Gitarren braten gut und das ganze
kommt sehr wuchtig daher. Stevan Miletić ist ein wahrer
Hexer auf dem Brett der 6 Saiten. Die Songs sind alle
komplett auf Anhieb hörbar. Man muss kein Studium für
Musik besucht haben um sie zu verstehen, denn sie gehen
gleich ins Ohr ohne abgedroschen zu tönen. Hier ein paar
Anspieltipps zu geben ist schwer, da jeder Song eine
eigene kleine Welt ist, die es zu entdecken gilt. Um
sich ein besser Bild von Evolucija zu machen, kann man
sich die zahlreichen Videoclips reinziehen. Alle sehr
gut gemacht. Man darf gespannt sein, wie sich die tolle
Band weiter entwickeln wird. Live dürften sie schon
ziemlich routiniert sein, da sie zahlreche Konzerte
gegeben haben. Mit Auftritten auch in der Schweiz ist
bestimmt zu rechnen. Wer auf ein abwechslungsreichen
Symphonic Metal steht sollte hier mal reinhören.
Roxx
Punkte:
7.4 von 10
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MINDWARS - Do Unto Others
Dissonance Productions
Mike Alvord's Mindwars holen zum
Rundumschlag aus und präsentieren mit "Do Unto Others"
ihren dritten Longplayer. Mindwars- und Holy Terror-Fans
werden ziemlich sicher nicht enttäuscht werden, denn das
neue Paket beinhaltet elf düstere Thrash Metal-Tracks
mit teils provokanten Texten. Das bunte Coverartwork mag
auf den ersten Blick ein wenig verwirren, denn es sieht
mehr nach GOA-Scheibe als nach Thrasher-Platte aus.
Dieser Irrglaube hält allerdings nur kurz. Bei genauerem
Hinsehen offenbart sich das Grauen, denn "Do Unto
Others" ist ein musikalisch verstörendes Tagebuch,
welches das aktuelle Weltgeschehen bestens dokumentiert.
Willkommen zu einer neuen Weltordnung! Der Opener "The
Fourth Turning" geht schon mal ganz schön nach vorne
los. Mit einem Drumming, das den Weg für Gitarren und
Gesang ebnet, wird einmal gnadenlos abgeholzt. Der Break
zur Mitte hin beruhigt den Song ein wenig und lässt Zeit
auf das produzierte Sägemehl zurückzublicken. Derb, roh
und schnell geht es auch bei den weiteren Songs zur
Sache und die Stimme von Alvord, die ein wenig an
Rotkehlchen Dave Mustaine erinnert, setzt dem Ganzen
noch die Krone auf. Titel für Titel schreiten die Herren
nach dem gleichen Muster zur Tat, was mit dem Erreichen
der halben Spielzeit doch ein wenig öde und abgedroschen
klingt. Einzig der Titel "Kill Or Be Killed" passt nicht
in dieses Schema und sticht auf dem Album echt heraus.
Auch die Produktion klingt geil nach Old School-Thrash,
der ungeschliffen durch die Boxen kommt und ein Hauch
Nostalgie verbreitet. Das vorliegende Material ist als
Gesamtwerk echt nicht schlecht, doch es könnte einfach
auf mehrere Alben verteilt etwas mehr Abwechslung
vertragen. Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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CIRCLE OF SILENCE - The Crimson
Throne Massacre Records/Musikvertrieb
Bereits seit zwölf Jahren
muszieren die Heilbronner in gleicher Besetzung. Seit
2011 veröffentlichten sie zwei Alben. Mit "The Crimson
Throne" erfolgt nun nach 2013 das Drittwerk. Die
Wartezeit hat sich gelohnt. Denn das Drittwerk ist in
vielen Bereichen griffiger als sein Vorgänger. Die
Refrains sitzen, das Album strotzt vor Energie und die
Musik will sich nicht richtig entscheiden, ob sie nun
Heavy Metal, Power Metal oder Thrash Metal sein soll.
Gut so! Denn so entsteht eine ganz eigene Atmosphäre,
die vor allem dann überzeugt, wenn es Knüppelhart wird.
Trotzdem tragen auch die Melodien zum guten Gelingen
bei. Gerade die Leads können immer wieder gefallen. Mit
"The Crimson Throne" könnten Circle Of Silence live
sicher punkten. Sofern die Spielzeit nicht allzu lange
ist. Denn auf den hier gebotenen 43 Minuten nutzt die
durchschlagende Wirkung dieses Album leider zu schnell
ab. Dafür fehlt es trotz unterschiedlichen Tempi und
gutem Songwriting schlicht an den letztendlich genialen
Ideen. Oder anders gesagt: Durchfälle sind auf "The
Crimson Throne" nicht zu finden. Aneinander gehört,
schwächen sich aber die Lieder gegenseitig. Wer dieser
Nachwuchshoffnung trotzdem eine Chance geben will,
erhält mit dem Drittwerk eine gute Gelegenheit.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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INNFIGHT - Black Dog Pride &
Joy Music
Ist noch schwierig, den Sound
der Deutschen von Innfight einzuordnen. Rein vom
Bandnamen hatte ich persönlich auf Heavy/Biker Rock
getippt, aber man spielt eine Mischung aus düster
angehauchtem Metal modernerer Prägung mit vereinzelt
rockigen Einsprengseln - eventuell vergleichbar mit
Three Days Grace oder Rev Theory (auf den neueren
Alben). Das ist beileibe kein schlechtes Zeichen, macht
es aber nur schwieriger, eine geeignete Hörerschaft zu
finden. Da spricht man wie zu viele unterschiedliche
Spektren an - nun, wie dem auch sei. Ordentlich ist die
Mucke allemal, nicht wirklich neu oder gar
grenzensprengend, aber solide und ehrlich, gut
produziert und angenehm zu hören. Da muss man eigentlich
gar nicht mehr allzu viel dazu sagen, wer sich
angesprochen fühlt, sollte mal reinhören. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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SETTLE YOUR SCORES - Better Luck
Tomorrow Sharptone Records/Warner
Metalcore-Sound, gemischt mit
Pop/Punk-Gesang, was es nicht alles gibt auf dieser
Welt! Musikalisch ist man bei den Leuten, sprich man
beherrscht das Instrument, was leider nicht immer der
Fall ist. Eine gewisse Dynamik kann man auch nicht
abstreiten, was das Ganze nie Langweilig macht.
Letztendlich hat man hart gearbeitet für "Better Luck
Tomorrow", und das hört man am Endresultat, das sich
wirklich sehen lassen kann und für die Zukunft einiges
erhoffen lässt. Mal schauen wie das Volk auf die Platte
reagiert. Wer sich hier angesprochen fühlt, sollte mal
ein Ohr voll nehmen und sich selber ein Urteil machen.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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HEARTWIND - Higher And Higher
AOR Heaven/Non Stop Music
Klingt alles irgendwie wie
"Hysteria" von Def Leppard, wenn auch nicht mit dem
Hitpotenzial, beziehungsweise mit der rockigen Attitüde
wie bei den Engländern. Die schwedischen Heartwind gehen
da bedeutend melodischer vor und versuchen dem Ganzen mit
vielen Keyboardparts einen "softeren" Anstrich zu
verleihen. Als Super-Group, bestehend aus Mitgliedern von
The Poodles, Narnia oder Essence Of Sorrow werden
Heartwind angepriesen. Allerdings ist der Pathos, den
die Herren verbreiten, ein kleines Killerkriterium, so
dass man am Schluss nicht von einem Super-Album sprechen
kann. Selbst wenn das herzzerreissende "One Night Away
From You" mit grossem Hitpotenzial gespickt ist, aber
ein Track alleine reicht leider nicht aus, um zu einem
Überflieger zu werden. Selbst wenn Tave Wanning von
Adrenaline Rush mithilft. "Higher And Higher" ist ein
Album, welches sich die AOR-Fans anhören können und
sicherlich ihre Freude daran haben werden. Allerdings
gibt es in diesem Monat mit Frontline oder FM sehr
starke Konkurrenz, die Heartwind nicht schlagen.
Tinu.
Punkte:
7.0 von 10
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IN CASE OF FYR - Bitter And
Betrayed Fyrfighter Records
Metalcore-Kombos sind ja in den
letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen, aber
wie bei den Schwammerln waren viele davon ungeniessbar.
In Case Of Fyr (ICOF) ist glücklicherweise keine
blutjunge Truppe, die über Core den Zugang zu harten
Klängen gefunden hat, sondern fünf gestandene Rocker,
die ihren Sound mit Core verfeinern. Das Ergebnis kann
sich definitiv hören lassen. Die groovigen Angriffe wie
bei "Lay Down Your Sword" sind besonders derb und der
massive Sound bringt den Hörer zwangsweise zum Zucken.
ICOF treiben ganz schön deftig durch die Platte und
schaffen Abwechslung durch melodischen Gesang, wobei die
höheren Gesangsparts manchmal zu harmlos, ja schon fast
seicht daher kommen. Dies kann man aber getrost
überhören, denn wenn der Fünfer zum Angriff bläst und
eine Attacke losschleudert, bleibt sicher keiner
unverletzt. Die Herren können blitzschnelle Riffs auf
den Punkt spielen und ein heftiges Thrashgedonner
dazugeben. Besonders hauen Songs wie "Poisoned Thoughts"
und "When Darkness Falls" rein, wenn Core lediglich das
i-Pünktchen der musikalischen Basis darstellt. Hier
werden dem Hörer knackige Soli vor die Füsse gerotzt,
während im Hintergrund die Riffwand hochfährt und die
Drums alles niedertrümmern. Leider sind diese Highlights
ein wenig rar und es fehlt bei 15 Tracks dann doch an
Abwechslung und Ohrwurmmelodien. Die Platte rast mit der
Zeit ziemlich gradlinig an einem vorbei und ist über die
gesamte Spiellänge zu wenig greifbar, und die gute
Produktion gleitet einem dadurch auch praktisch durch
die Finger. In Case Of Fyr servieren auf "Bitter And
Betrayed" sicher den einen oder anderen Leckerbissen.
Für ein sättigendes Menü reicht es aber meiner Meinung
nach nicht aus, und mancher Core-Fan wird mit knurrendem
Magen zurückgelassen. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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CELTACHOR – Fiannaíocht
Trollzorn
Hört man als Schweizer den
Begriff Celtic Metal, dann denkt man wohl spontan an
Eluveitie, ob nun ein Irländer dabei spontan an
Celtachor denkt ist mir zwar nicht bekannt, aber eine
gewisse Verwandtschaft ist nicht zu leugnen, zumal auch
bei Celtachor Instrumente wie Flöte, Harfe und Violine
zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu unserem
Exportschlager liefert jedoch nicht Melodic Death Metal
die Basis, sondern Celtachor sind da mehr auf Melodic
Black Metal fixiert, dies macht der Opener „Sons Of
Morna“ unweigerlich klar. Dabei ist dies jedoch analog
zu Eluveitie nur ein Baustein im Klanggerüst, welches
viel Abwechslung bietet. Blast und Gekeife trifft auf
Klargesang und irische Folklore, dabei kommen auch
ruhige Töne oder akustische Passagen nicht zu kurz.
Celtachor sind dabei stets bemüht eine ausgewogene
Balance zwischen Härte und Folk zu finden, was die Songs
sehr abwechslungsreich macht und „Fiannaíocht“ durchaus
authentisch wirken lässt. Das Album versprüht dabei
einen gewissen Charme wie es einst bei „Spirit“ von
Eluveitie der Fall war, jedoch was im Gegensatz zu
„Spirit“ auf „Fiannaíocht“ fehlt sind einfach die
Übernummern der Marke „The Dance Of Victory“ und „The
Endless Knot“, solche Kaliber sind leider auf der
Scheibe nicht vertreten. Trotzdem, wer was für Irland
übrig hat und dem Primordial schlicht zu langweilig
sind, wird von Celtachor gut und abwechslungsreich
bedient. Wer zudem als Hobby Irische Mythologie pflegt,
den wird es sicherlich erfreuen, dass „Fiannaíocht“ ein
Konzeptalbum ist, welches über die Jugend und Abenteuer
des irischen Helden Finn (Fiona Mac Cumhaill) handelt,
der anscheinend auf der Grünen Insel eine richtig grosse
Nummer war. Wer sich ein Ohr gönnen möchte, dem kann ich
als Tipp die stimmungsvolle und dezent melancholische
Akustik-Nummer „The Search For Sadbh“ oder den über 9
Minuten dauernden Epos „Tuiren“ empfehlen, wenn euer
Herz dabei grün erblüht legt euch die Scheibe zu.
R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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GATEKEEPER - East Of The Sun
Cruz Del Sur Music
Wenn eine Band als Bonustrack
Savatage's "Hall Of The Mountain King" covert, hat sie
bei mir bereits Vorschusslorbeeren verdient. Das blöde
bei diesem Debutalbum dieser Kanadier ist, dass damit
der musikalische Höhepunkt bereits erreicht ist und das
eigene Material nicht annähernd an die Klasse der
interpretierten Metal-Legende kommt. Zugegeben, das wäre
auch etwas viel verlangt. Fair betrachtet spielen
Gatekeeper hier durchaus ansprechenden Heavy Metal, der
mal mehr, mal weniger progressiv angehaucht ist. Grosse
Chöre treffen hier auf rohe Gitarren, plötzliche
Geschwindigkeitswechsel und sehr Melodie-dienliche
Gitarren-Soli. Dazu kommt mit Jean-Pierre Abboud ein
Sänger, der sein Organ sehr variabel einsetzt. Gerade
bei den kratzigen Tönen scheint er aber ständig seine
Grenzen zu überschreiten und schreit derart schrill,
dass die einen von Charakter-Stimme sprechen, während
andere ihn am liebsten ein Gesangsverbot auferlegen
möchten. Normal ist das definitiv nicht. Anderseits
setzen die Kanadier hier wohl bewusst ein klares Zeichen
gegen Kommerz. Ein künstlerischer Aspekt wohnt den acht
Eigenkompositionen durchaus inne. Das Potential für
grosse Taten ist spürbar. Auch wenn es an deren
Umsetzung auf dem Erstwerk noch hapert. Gatekeeper kann
man aber getrost auf eine Beobachtungsliste setzen.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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LECHEROUS NOCTURNE -
Occultaclysmic Willotip Records
Auch schon ein paar Jahre auf
dem Buckel hat diese old school Death Metal-Combo aus
den US of A. Und auch wenn bereits anno '97 gegründet,
speien sie mit dem zungenbrecherischen "Occultaclysmic"
erst ihr viertes Album (plus zwei eigenveröffentlichte
Demos + eine EP) auf die Menschheit hernieder. Da ich
aber mindesten zwölf Musikerwechsel zähle (darunter
Nile's Dallas Toler-Wade und Monstrosity's Mike
Poggione) darf man wohl "spezielle Umstände" geltend
machen. Lecherous Nocturne bedienen Fans von 90er
US-Death Metal der hektischsten "riffchange or
die"-Sorte, vergleichbar mit ähnlichen Kapellen wie
Nocturnus, erwähnte frühe Monstrosity, Morbid Angel oder
Sadus minus Fretlesskapriolen. Gesanglich wird zudem
nicht gegrowlt sondern eher rauh gekrächzt, der Bass ist
genretypisch in den Hintergrund gemischt und von
nachvollziehbaren Songstrukturen darf man zumindest
träumen. Die Burschen meisseln dir acht Songs plus ein
Instrumental lang eine ordentliche Wendeltreppe ins
Genick und nehmen einem wütenden Wespenschwarm gleich
selten den Fuss vom Gaspedal. Ausserdem scheinen
mindestens zwei Aufnahmesessions abgehalten worden zu
sein, denn die Tracks 1-3 und 9 erklingen roh und etwas
dumpf, die restlichen Songs druckvoller und
geschliffener. Musik für üble Tage mit üblem Wetter und
übler Laune. Reinhören. Hardy
Punkte:
7.0 von 10
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DARK HORIZON - Aenigma
Underground Symphony Records
Der fünfte Longplayer der
italienischen Symphonic Power Metaller aus Piacenza
gesaltet sich als ein ganz sanftes, angenehmes
Hörerlebnis, welches durchaus eine gute Note verdient.
Entspannend sind die 46 Minuten, entführen gekonnt.
Dennoch bleibt die Frage, ob etwas haften bleibt. Zu
einem Meilenstein der Musikgeschichte fehlt noch
Einiges, doch ich sehe durchaus Potential und bin
gespannt auf weitere Werke der Gruppe. Mona M.
Punkte:
7.0 von 10
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CRIPPLED BLACK PHOENIX - Horrific
Honorific Season Of Mist/Irascible
Die Band, die weder personell
noch stilistisch eindeutig einzuordnen ist, versucht es
mal mit Covers. Gut, die Pink Floyd-Reminiszenz
"Oh'Echoes", erschienen im September 2015, gehörte ja
logischerweise auch zu dieser Kategorie, haben sich die
ambitionierten Musiker damals ja das bahnbrechende
"Meddle"-Album von Pink Floyd zur Brust genommen und neu
interpretiert. Nun versucht sich also das Kernteam
Justin Greaves, Daniel Änghede und Mark Furnevall unter
Zuhilfenahme verschiedener Gastmusiker an Songs von
Bands wie Arboretum, SwaNS, Magnolia Electric Co., No
Means No, The God Machine und The Sensational Alex
Harvey Band. "Horrific Honorific" ist zunächst mal ein
absolut geiler Titel für ein solches Unterfangen, und er
deutet schon mal an, dass diese EP nicht wirklich eine
lockere und fröhliche Angelegenheit ist. In der Tat
umschreiben Schlagworte wie Melancholie, Post Punk,
Gothic und Dark Wave das Geschehen auf "Horrific
Honorific" ganz gut. Allerdings wirkt die Scheiblette
auf mich wie ein mittelmässiges Bild in einem
sensationell schönen Rahmen. Das eröffnende "False
Spring" von Arboretum ist eine herrlich Beatles-eske
Nummer geworden, die energisch und verträumt zugleich
den Zuhörer in die bunte Welt von "Sgt. Pepper's Lonely
Hearts Club Band" entführt. Und das Schlusslicht "Faith
Healer", ursprünglich von The Sensational Alex Harvey
Band, wirft die Frage auf, warum sich Type O Negative
dieser Nummer nie angenommen haben. Hier haben Crippled
Black Phoenix absolut Grandioses geschaffen. Und der
Rest dazwischen? Der liegt mir recht schwer auf den eh
schon müden Augenlidern, das ist echt entspannter Stoff
für Goten und sonstige Düsterheimer, die sich zum Lachen
in den Keller verziehen. Aber immerhin kann ich der Band
attestieren, dass sie sich in der Wahl der Covers nicht
auf die sonst üblichen, risikofreien Standards gestürzt
hat. Das verdient meine Anerkennung. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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DESERT STORM - Sentinels APF
Records
Die Anfangs blechern scheppernde
Visitenkarte "Journey's End" werte ich zunächst mal als
mittelgrossen Fehlstart, doch bereits im Verlauf des
selben Songs fangen sich die britischen Sludge-Metaller
und zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Und das ist
weit mehr als der bemühte Schubladisierungsversuch, denn
das versierte Quintett verfügt über zahlreiche
musikalische Facetten. Das zeigt sich erstmal äusserst
deutlich im streckenweise etwas ruhigeren "Kingdom Of
Horns", das, von selbiger Band gespielt, wohl auch In
Flames-Fans glücklich machen würde, denn der Wechsel
zwischen sauber besungener Melancholie und gegrunzter
Brachialität funktioniert vorzüglich. Und bereits das
danach wie "Helter Skelter" von den Beatles beginnende
"Too Far Gone" zeigt die Band von ihrer etwas derberen
Seite. Dammbrechende Riffs im Mid Tempo treffen auf
Growlgesang, eine Rezeptur, die in der Regel immer
Wirkung zeigt. Aber wie "The Brawl" und "Gearhead"
zeigen, können die Jungs auch ohne übertriebene Härte
einfach mal drauflosrocken, um danach in Songs wie
"Kingdom Of Horns" wieder eindrücklich zu zeigen, dass
sie stets zu wenigstens teilweise etwas ruhigeren Songs
fähig sind, in denen die stimmliche Variabilität von
Frontmann Matt Ryan zur Geltung kommt. Kurzum: Mit
"Sludge Metal" reduziert man diese Band auf etwas, das
sie nicht ist. Zu gross zeigen sich Abwechslung und
dynamische Spielweise, als dass sie damit nur eine
bestimmte Klientel bedienen könnten. Insofern fällt es
mir echt schwer, eine Empfehlung für eine bestimmte
Fankategorie zu erstellen. Ich sage mal vorsichtig, wer
auf Bands wie, Clutch, Karma To Burn, Crowbar, Down,
Orange Goblin oder The Sword steht, sollte hier mehr als
nur ein Ohr riskieren. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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THRUST - Harvest Of Souls Pure
Steel Records/Musikvertrieb
Obwohl fast gleich
ausgesprochen, hat diese Truppe aus Chicago nichts
gemein mit den französischen Kult-Rockern namens Trust.
Vielmehr haben wir es hier mit einer weiteren
verschollenen us-Band der 80er zu tun, die 1984, also
drei Jahre nach der Gründung, das Debüt «Fist Held High»
am Start hatte. Während andere Bands, die auf dem
berühmten «Metal Massacre»-Sampler vertreten waren,
gemeint sind Metallica, zu Ehre und Ruhm kamen, war dies
dem Grossteil der anderen nicht vergönnt. Thrust
versuchen nun unter der Ägide von Ur-Member und
Gitarrist Ron Cooke noch ein klitzekleines Krümel des
einst übermächtigen Metal-Kuchens abzubekommen. Das
gelingt grundsätzlich nicht mal schlecht und wandelt
dabei durchaus auch ein wenig auf den Spuren der ebenso
rezensierten St. Elmos Fire. Und wenn es darum geht,
dass das «Keep It True» Festival auch für die kommenden
Jahre noch Bands im Mittelfeld gebrauchen kann, besitzen
Thrust durchaus ihre Berechtigung. Ausrufezeichen setzen
Songs wie «Shadow Of The Cross» oder «Possessed». Die
Produktion besitzt etwas mehr Wumms als vergleichsweise
die von St. Elmos Fire, dafür sind deren Songs etwas
eingängiger. Genre-Kenner und Freaks werden jedoch
sicherlich auch bei Thrust entsprechende Unterschiede
ausmachen, die für sie sprechen. «Harvest Of Souls»
verdient es durchaus, von der Zielgruppe gewürdigt zu
werden, doch für mehr als allenfalls ein paar
Festival-Auftritte wird es für diese Mucke, wenn
überhaupt ausserhalb der Staaten, nicht gereichen. Die
Konkurrenz mit klingenderen Namen ist nach wie vor
gross, und solange die weiterhin gute Mucke abliefern,
schreit kaum ein Hahn nach Vertretern der zweiten und
dritten Reihe. Rockslave
Punkte:
6.9 von 10
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LOTH - Apocryphe Vendetta Records Aus
Frankreich ziehen Loth mit atmosphärischem Black Metal
in die Schlacht um die werte Höhrerschaft. Das zweite
Album "Apocryphe" beginnt altertümlich und bezaubernd
mit dem volkstümlichen Lied "Douce Dame Julie".
Atmosphäre ja, Black Metal nein und eher ein Lied für
einen Mittelalter-Markt! Mit "Mourir à Metz" gibt es nun
Stromgitarren und Schepper-Drums satt. Dieses Mal gilt:
Atmosphäre nein, Black Metal ja! Dieser Song ist nichts
für Schöngeister und das Rad kann ja auch nicht immmer
und immer wieder neu erfunden werden, denn diese Art von
Black Metal wurde schon vielen anderen Bands dargeboten!
Aber was mich wirklich nervt, ist die überlange Dauer
des Songs. Warum muss ein Song auf 14 Minuten ausgedehnt
werden, wenn nach fünf Minuten schon alles gesagt ist?!
Auch ist der Sound einfach nur grottenschlecht und
undifferenziert! Die Geschwindigkeit ist bei "Malmoth"
sehr hoch, auch wenn immer mal wieder ein wenig
abgebremst wird. Leider nervt der Drumsound so sehr,
dass der Gesamteindruck wesentlich getrübt wird. Wie
beim Vorgänger-Song ist hier in der Hälfte schon alles
gesagt, aber man dehnt und streckt den Song auf zwölf
Minuten aus! Beim letzten Song "Apocryphe" fassen sich
Loth für ihre Verhältnis kurz und so hat der Song nur
acht Minuten Spielzeit. Wie eine andere Band kommen Loth
in diesem Song rüber, denn die Kadenz ist wesentlich
tiefer und schweift ins Genre mit dem Zusatz Post ab.
Von Black Metal ist in diesem letzten Song nicht mehr
viel übrig, dafür kann in Sachen Atmosphäre gepunktet
werden. Fazit meinerseits: Loth haben sicher gute Ideen,
die aber noch nicht zu 100% umgesetzt werden und beim
Gesamtsound hat es noch sehr, sehr viel Luft nach oben!
Roolf
Punkte: 6.7 von 10
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THE MOOD GROOVE - The Mood Groove Escape Music/Non
Stop Music
Diese Band ist im
Wesentlichen das Baby von Gitarrist JK Northrup, den man
vor allem von der Zusammenarbeit mit Sänger Paul
Shortino (King Kobra) her kennt und der noch einige
Credits bei verschiedenen Combos wie XYZ, Ted Poley,
Foreigner oder King Kobra verbuchen kann, um einfach mal
einige der bekannteren Namen zu erwähnen. Wie so oft,
schlummert ja bei diversen Musikern jeweils der Wunsch,
bei entsprechender Gelegenheit mal was "ganz anderes"
machen zu wollen. Diesen Eindruck gewann ich nach dem
ersten Durchlauf des selbstbetitelten Debüts, das
Funk-Papst Glenn Hughes (Ex-Trapeze, Ex-Deep Purple) die
Tränen in die Augen treiben würde. In der Tat passt der
wilde Opener «Funk Soul Sister» zur eigenen Definition
"spacey cosmic groovy poetic music with universal
overtones". In der Schnittmenge von Extreme, Mind Funk
(kennt die noch jemand da draussen?) und natürlich die
grossen Mother's Finest rocken sich hier JK und seine
Jungs durch eine fett produzierte Scheibe, die mit dem
bisherigen musikalischen Wirken nicht viel gemein hat.
Ich finde, dass die Mucke ordentlich Drive ausweist und
gleichzeitig zum Beispiel mit «Moon Calling Sun» eine
coole Slownummer auffährt, die mehr dem Classic Rock der
Endsiebziger zuzurechnen ist. Leadsänger Ed Balldinger
lässt dabei auch eher schräge Vocals wie bei «I Just
Wanna Sit Down» zum Tragen kommen, während JK Northrup
dazu am Sliden ist! Zu «We Are The Mushroom Man» braucht
es kaum weitere Erklärungen, da es hier genauso klingt,
wie man vermutet, fast schon Monty Python mässig, na ja.
Hinten raus folgt nicht mehr viel Gescheites, und
immerhin fiedelt sich JK bei «Leaning Too Far In»
standesgemäss in den fade out hinein. The Mood Groove
ist definitiv nichts für Rock- und Metal-Puristen.
Hierbei sind vielmehr unvoreingenommene Freigeister ohne
Scheuklappen gefragt, ob mit oder ohne Drogen.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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KRULL - The Black Coast Iron Shields Records
Brasilien rumpelt ein neues,
nicht uninteressantes Album ein. Was sofort auffällt,
ist die Stimme von Luis Domingos Krull. Bösartig wie
jene von Ex-Skyclad-Sänger Martin Walkier und keifend
wie jene von Udo Dirkschneider. Musikalisch bewegt sich
der Vierer mit seinem Debütalbum irgendwo zwischen
Manowar, Cirith Ungol und Chastain. Mit einem starken
Hang zum Untergrund. Die Gitarren sägen, das Schlagzeug
poltert, alles ist auf "young, wild and free" aufgebaut
und die "Ohhhooo"-Schachtrufe erinnern an ein Running
Wild-Plagiat zu "Under Jolly Roger"-Zeiten.
Produktionstechnisch klingt alles lange nicht so clean
und/oder bodenständig, sondern hat auch immer wieder
sehr hohe, nervende Passagen drin. Ist halt so eine
typische Iron Shields-Produktion, die im Untergrund für
Aufruhr sorgen wird, aber bei den älteren Metal-Fans
wohl kaum zu Jubelstürmen reicht. Da hilft "Immortals"
ebenso wenig wie der Titelsong mit über acht Minuten
Spielzeit. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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EAGLE TWIN - The Thundering Heard (Songs Of Hoof And
Horn) Southern Lord Es kommt zwar selten vor,
aber hin und wieder schneit mir dann doch ein Album
dieser unfertigen Bands auf den Tisch. Mit unfertig
meine jene Truppen, welche der Meinung sind, eine
komplette Band könne sich auf zwei Musiker beschränken,
die mit Gitarre, Gesang und Drums dermassen viel Krach
produzieren, dass es keine weiteren Mucker mehr braucht.
Obwohl sich Gentry Densley (Gitarre und Gesang) und
Tyler Smith (Drums) diesbezüglich eigentlich noch recht
gut aus der Affäre ziehen. Zum einen gebart sich ihr
Sound wie ein Bastard, dem der raue Charme von Clutch zu
eigen ist, kombiniert mit der Garstigkeit von
Schlammhüpfern der Gattung Red Fang, Black Tusk oder
natürlich Crowbar. Zum anderen macht Gentry Densley den
fehlenden Bass mit einem Breitwand - Gitarrensound wett,
der höllisch tief gestimmt beinahe jedes Soundloch
augenblicklich stopft. Allerdings lässt das eine oder
andere Overdub dann doch vermuten, dass es live
vermutlich nicht ganz so fett klingen kann wie auf
Konserve. Wie auch immer, Eagle Twin zelebrieren ihren
Sludge Metal an der Grenze zum Drone mit Inbrunst und
Energie. Vier überlange Tracks mit einer
Durchschnittslänge von zehn Minuten sind mit der Zeit
ganz schön schwere Kost, für die Ohren gleichermassen
wie fürs Hirn, aber das hat bei diesem Duo natürlich
System. Nischensound für Nischenmenschen, sozusagen, für
Laien wie mich faszinierend und verstörend zugleich.
Sollte ich unbedingt einen Anspieltipp nennen müssen,
dann würde ich mich für das swingende "Heavy Hoof"
entscheiden, einem superschweren Riffmonster, dessen
Hauptriff sich ganz klar an jenes von Black Sabbath's
"Wicked World" anlehnt. Für Freunde von Floridas wüsten
Söhnen (Vorsicht Verwechslungsgefahr: Die Wüstensöhne
sind musikalisch und geographisch woanders angesiedelt)
durchaus interessant. Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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COILGUNS - Millennials Hummus Records
Coilguns das sind vier Jungs aus La Chaux de Fonds, die
extremen Metal spielen. Düster heruntergestimmte
Gitarren, ein Sänger, der sich die Seele vom Leib
schreit, schlicht und einfach ein Chaos. Melodie ist
hier Fehlanzeige. Aber das soll Fans dieses Genres nicht
davon abhalten, sich mit dem Sound auseinander zu
setzen."Millennials" wurde im Alleingang geschrieben und
auf alte, gebrauchte Kassetten aufgenommen, in einem
kleinen, Holzofen-geheizten Haus irgendwo in den
verzweifelten Monokultur-Landschaften von
Zentraldeutschland erschaffen. So steht es geschrieben
im Infoblatt der Schweizer. Tja Leute, viel mehr gibt es
hier nicht zu berichten, wer kein zartes Pflänzchen ist
und Slayer zu weich sind, ist hier völlig richtig. Ist
mir zu krass (und das will was heissen!). Daniel
J.
Punkte: 6.5 von 10
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NIGHTMARER - Cacophony Of Terror Season Of
Mist/Irascible Selten war der Titel des Albums
treffender als bei Nightmarer, denn mit ihrem Debüt
"Cacophony Of Terror" veranstalten sie wirklich eine
wahre Cacophony, die zu Terror wird! Aber beginnen vom
Anfang an und Nightmarer machen die Art Musik, die
nichts für schwache Nerven ist! Mit "The Descent" wird
schon mal ein dissonanter Vorgeschmack geliefert, der
plötzlich abrupt endet! Auf "Stahlwand" kommt der Sänger
auch zum Zug und Nightmarer demonstrieren, wie Musik
ohne jegliche Melodie geht! Schrottplatz-Sinfonien für
abgefahrenes Kopfkino! Synthetisch geht es mit "Skinner"
im Industrial-Gewand weiter. Für dieses Album braucht es
ein ausgeglichenes Nervenkostüm, weil hier kein Stein
auf dem anderen bleibt! Da ich Krach jeglicher Art nicht
abgeneigt bin, sind Nightmarer eigentlich an der
richtigen Adresse bei mir. Nur machen es mir Nightmarer
nicht leicht, denn ihre Songs klingen allesamt sehr
ähnlich, ausser dass die Songtitel wechseln! In die
Kategorie "anstrengend" bis "sehr anstrengend" fallen
dann allesamt die Songs "Bleach", Cave Digger",
"Fetisch", "Tidal Waves Of Terror" und "Ceremony Of
Control"! Ein wenig ruhiger geht es mit "Death" weiter
und ist Balsam für die geschundenen Ohren! Mit
"Swansong" kommen Nightmarer zum Ende und ich bin über
diesen Umstand nicht wirklich unglücklich! Nochmals wird
man mit extremem Industrial-Krach bombadiert! Mit diesem
Album haben Nightmarer keinen einzigen Nerv in meinem
unendlichen zentralen Nervenuniversum getroffen! Schade!
Roolf
Punkte: 6.2 von 10
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SHADOWKEEP - Shadowkeep (Re-Release) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Zehn Jahre nach ihrem
Zweitwerk veröffentlichen die britischen Power-Metaller
Shadowkeep ihr Nachfolgewerk. Neu dabei ist die
Alltime-Gesangswunderwaffe James Rivera, den man von
Helstar, Ex-Seven Witches, Ex-Vicious Rumors und gefühlt
hundert anderen Bands kennt. Er verleiht den sehr rohen
Liedern von Shadowkeep die nötigen Ecken und Kanten.
Anderseits ist es gerade Rivera, der das Zünglein an der
Waage zwischen Gefallen und Nichtgefallen spielen
könnte. Denn sein Gesang ist teilweise extrem und die
hohen Schreie sehr schrill. Rivera überzeugt aber auch
in den tief gesungen Teilen. Neben dem Gesang spielt
aber auch das Songwriting eine wichtige Rolle. Und
dieses bewegt sich hier zwischen belanglos und genial,
könnte aber auf alle Fälle eingängiger sein. Mit Power
Metal europäischer Ausprägung haben die elf Lieder hier
nur wenig gemeinsam. Es dominiert ein sehr roh
gespielter rifflastiger Heavy Metal, der nicht selten in
progressive Gefilde abdriftet. Die Musiker spielen auf
sehr hohem Niveau, können aber nicht verhindern, dass
kaum etwas hängen bleibt. Vom Grundklang her erinnern
mich Shadowkeep gar an heutige Gonoreas. Der Zufall
will, dass mit "Minotaur" gar ein Lied auf dem neuen
Werk ist, das denselben Titel wie das neue Album der
Schweizer trägt. Sieht man von diesen beiden Punkten ab,
haben Shadowkeep aber nur wenig gemeinsam mit Gonoreas.
Wer trotzdem jetzt auf diese Briten neugierig geworden
ist, darf gerne ein Ohr riskieren. Für eine höhere
Punktezahl fehlen mir trotz hohem musikalischen Niveau
die griffigen Melodien und ein gutes Songwriting.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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WHYZDOM - As Time Turns to Dust Scarlet Records
Erneut frischer Wind aus den symphonischen Kreisen in
Frankreich! Frisch, aber auch vertraut. Mit deutlicher
Anlehnung an die grossen Vorreiter erkenne ich im
vierten Studioalbum des Sextetts nur wenig Eigenes.
Nichtdestotrotz hört sich die Scheibe gut an und die
knappe Stunde vergeht ziemlich rasch. Mit der Zeit hängt
es jedoch ein wenig an. Gross herausstechen kann das
Album nicht, aber als Abwechslung kann es sehr gut
dienen. Mona M.
Punkte: 6.0 von 10
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SEVEN SISTERS - The Cauldron And The Cross
Dissonance Production Regelmässig, einmal im
Monat, erscheint einer dieser Platten, die mir vom
Grundsatz her bestens gefallen sollten, aber leider sehr
schnell monoton klingen. Ist alles schön gemacht, mit
teils galoppierenden Rhythmen ("The Premonition"), oder
durch intelligent aufgebaut Songstrukturen ("Blood And
Fire"). Das Problem liegt bei Seven Sisters einmal mehr
beim Sänger, der eine grundsätzlich solide Stimme hat,
aber für diese Art von Musik (Anleihen bei Judas Priest
und Iron Maiden) nicht variabel genug singt. So
beschleicht mich schnell das Gefühl, die Skip-Taste mit
dem Bewusstsein zu drücken, dass ich mir einfach lieber
eine Scheibe aus den achtziger Jahren in den CD-Player
lege und geniesse. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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NORTHLANE - Analog Future (Live)
UNFD Aus Brisbane Australien haben wir eine
weitere Metalcore-Band (Ich habe aufgehört zu zählen),
die uns hier ein Live-Album präsentieren möchte. Die
Songs wurden auf der letzten Tour aufgenommen und
beinhalten Shows von Brisbane Glasgow und Buenos Aires.
Ok soweit so gut, man spielt korrekt, hat alle Facetten
des Genres in seinem Köcher und das Ganze klingt
produktionstechnisch nicht schlecht. Leider ist diese
Live-Platte wirklich nur für Fans des Metalcores
geeignet, alle anderen werden sich gelangweilt nach
einer interessanteren Platte umsehen. Braucht man nicht
zu haben. Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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CHAOSTAR – The Undivided Light Season Of
Mist/Irascible Chaostar das Nebenprojekt von
Christos Antoniou, dem Gitarristen von Septicflesh lässt
so alle paar Jahre ein neues Album vom Stapel, wo er
sich im Gegensatz zu seiner Hauptband so richtig im
Klassik Bereich austoben kann. Die Bezeichnung
Avent-Garde Classical Ambient trifft es recht gut und es
sei gleich erwähnt, mit Metal hat das absolut nichts
mehr zu tun. Auch wer sich erhofft Bombast-Filmmusik der
Marke Hans Zimmer vorzufinden, der wird enttäuscht sein
und ich bin es irgendwie auch. Dies hat aber weniger mit
den bereits genanten Faktoren zu tun, sondern mehr mit
meiner durchaus positiven Erinnerung an das 2004er Werk
„The Scarlet Queen“, das mit opulenten Chören eine
düstere apokalyptische und teils gar klaustrophobische
Stimmung erschaffen konnte. Auf „The Undivided Light“
ist davon nichts mehr zu spüren auch fehlen die Chöre,
dafür geht es hörbar experimenteller zu Werke.
Experimenteller (mal etwas Electronic hier, mal ein paar
Gitarren Klänge da) und insbesondere anstrengender geht
es über die knapp 45 Minuten, die nicht zwingend
uninteressant sind, jedoch einiges an Durchhaltevermögen
abverlangen. Wer sich gewohnt ist, dass ein Song auf
klaren Strukturen aufbaut und dazu auch noch Melodien
liefert, welche sich im Hirn verankern, der wird hier
auf „The Undivided Light“ total auf verlorenem Posten
stehen. Glücklicherweise sind wir Menschen jedoch nicht
alle gleich und ich bin überzeugt, dass auch dieses Werk
seine paar Liebhaber finden wird, doch kann ich hier nur
weil Chaostar aus dem üblichen Rahmen fällt nicht
generell mit Punkten um mich schmeissen, denn selbst wer
bis anhin auf die Werke der Truppe abgefahren ist,
sollte sich von „The Undivided Light“ erst mal einen
Eindruck verschaffen. Empfehlen kann ich hier „Memniso“,
dass äusserst dynamisch zu Werke geht und am ehesten
noch auf ältere Werke von Chaostar verweist. „Ying And
Yang“ sowie „Silent Yard“ sind durchaus spannend
anzuhören und wer bei „Blutbad“ nicht entnervt den
Stecker zieht, vor dem ziehe ich meinen Hut. Also wie
üblich eine neutrale Punktwertung für ein
aussergewöhnliches Werk, welches im Bereich Metal jedoch
höchstens eine Randnotiz bleibt. R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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LORD OF PAGATHORN - Daimono Philia Woodcut Records
Wie es scheint, liegt roher Black Metal mit
Retro-Einschlag wieder im Trend, zumindest die Finnen
von Lord Of Pagathorn huldigen auf diese Weise dem
Gehörnten ihren Tribut. Dabei punktet das bei 666 Grad
verwaschene Geschrummel mit einer schmutzigen und
düsteren Atmosphäre, welche sich standhaft über die 45
Minuten behaupten kann. Wer nun denkt, Finnen spielen
immer herrliche Melodien, welche den eisigen Wind des
Nordens auf der Haut spüren lassen, den muss ich leider
enttäuschen, denn wie es scheint, halten Lord Of
Pagathorn nicht viel davon. Denn obwohl die Atmosphäre
stimmt, so knüppeln die Songs irgendwie vor sich hin,
lösen weder das Fleisch von den Knochen noch gefriert
das Blut in den Adern. Überraschend ist an "Daimono
Philia" rein gar nichts, zwar solide, aber irgendwie
gibt es da draussen in der Dunkelheit genügend andere
Schergen, welche das so auch hin bekommen. Ein paar "Ave
Satani" reichen mir definitiv nicht aus, um in einen Sog
zu morbiden und verfluchten Welten abzutauchen, dazu
fehlt meiner Ansicht nach "Daimono Philia" einfach der
Tiefgang. Als Happen für die Dämonen brauchbar, der
Thron des Fürsten bleibt jedoch von dieser Darbietung
eher unbeeindruckt. R.K.
Punkte:
4.5 von 10
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CULT OF THE FOX - By The Styx Iron Shield Records
Schwedischer True Metal, der aber sehr holprig
vorgetragen wird und kaum erahnen lässt, dass die Jungs
schon seit 2007 zusammen musizieren. Eine weitere Band,
bei der einfach die tollen Songs fehlen und das Ganze
sich auch eher nach einer Schülerband, denn nach einer
sich professionell ausgerichteten Truppe anhört. Für den
Untergrund und ein Festival wie das "Headbangers
Openair" sicher eine interessante Truppe, aber bei all
den tollen Bands noch weit davon entfernt, auch nur im
Ansatz Helstar, Omen, Judas Priest oder Seven Witches
das Leben zu erschweren. Tinu
Punkte:
4.0 von 10
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MOOSE BLOOD - I Don't Think I Can Do This Anymore
Hopeless Records Moose Blood stammen aus dem
englischen Canterbury und spielen Emo Rock. Emo was? Ja
das ist dieser schnulzen-Sound, wo die
Tempo-Papiertücher Hochkonjunktur haben, weil Scharen
von Teenies sich die Tränensäcke leeren. Die Produktion
klingt auch dermassen nach Kitsch, dass es einfach nur
unmöglich ist, hier sich durch zu hören. Punk Pop kann
man auch stehen lassen, nein Leute, wir sind recht
flexibel, aber wir können nicht bei allen ein Auge
zudrücken. Gefällt mir nicht so, schreibe ich das noch
anständig und gesittet, wie sich das gehört.
Rohstoffverschwendung. Daniel J.
Punkte:
3.5 von 10
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CREMATORY - Oblivion Steamhammer/Musikvertrieb
Ach ja, Crematory - was habe ich diese Band früher
geliebt und mir zigmal Tracks wie "Caroline", "Tears Of
Time", "The Fallen", "Away", "Moonlight" oder auch
neuere Werke wie "Burning Bridges" angehört. Umso
schmerzhafter war es, als dann die Kreativität
(scheinbar) versiegte und jedes nachfolgende Album in
meinen Ohren keine Eigenständigkeit aufzuweisen schien.
"Pray" ging noch so halbwegs, aber "Monument" und
"Antiserum" waren nur noch eine Ahnung dessen, was die
Deutschen mal in Petto hatten. Nun... "Oblivion" ist
kein Totalabsturz, aber auch kein Höhenflug. Man
bekommt, was man erwartet. Mal abgesehen davon, dass man
jetzt mit 3 Neuzugängen (am Bass und an der Lead/Rhythm
Guitar) arbeitet, wobei der Rhythmus-Gitarrero auch noch
clean singt und als Ersatz für Matthias Hechler gedacht
ist, welcher bisher diesen Job übernommen hat. Es ist
alles nicht schlecht, aber es reisst einfach nicht aus
den Socken. Zudem wirken gewisse Passagen dermassen
aufgesetzt und künstlich, dass es schon fast komisch
wirkt. So genannter Gothic Metal in Ehren, aber die
Texte sollten gerade in der heutigen Zeit über einen
gewissen Tiefgang verfügen. Dies kann ich bei "Oblivion"
nicht wirklich erkennen. Sagen wir's so: Crematory
fahren ihren bisher eingeschlagenen Kurs weiter, ohne je
nach links und rechts zu schauen, kleinere Schlenker
sind zwar mit dabei, aber ein Ausbruch aus dem selbst
gewählten Korsett ist nicht erkennbar. So hart es auch
tönt - kann ich nicht wirklich weiterempfehlen, da gibt
es viele Bands da draussen, die selbst einem so
ausgelutschten Genre wie dem Gothic Metal einen eigenen
Stempel aufzudrücken vermögen. Nebenbei: Das Video zu
"Salvation" ist schon beinahe unfreiwillig komisch, wie
sich die Band mit ihrem eigenen Merchandise präsentiert,
man angestrengt ernsthaft/böse in die Kamera blickt und
der Clean-Sänger die eine Seite der Oberlippe beim
Singen verzieht. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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SECTOR – Digital Voodoo Blood Rite Sector
hat sich dem Industrial Metal verschrieben, mit einer
gehörigen Portion Electro. Dabei verfolgen die Hamburger
das Motto “In summary – you suck!“. Die Bad Boy Attitüde
zieht sich durch das gesamte Album – wütender Gesang,
Double Bass Attacken und erbarmungslose Gitarrenwände
werden zerschnetzelt von Sirenen, Gewehrsalven,
Maschinenlärm und anderen Synthie Effekten. Richtig
grottig wird es allerdings bei der Aufnahmequalität:
Dumpf und völlig überladen, speziell beim “Gesang“. Der
Sound scherbelt, dass es nur so kracht. Anfangs dachte
ich tatsächlich, meine Kopfhörer hätten das Zeitliche
gesegnet… Als Vorbilder werden Ministry oder auch
Rammstein genannt – kann ich echt nicht nachvollziehen.
Das wütende Gegrunze mit dumpfem Sound und überladenen
Synthie-Effekten hat so rein gar nix mit diesen
Genregrössen gemein, nicht mal annähernd. Selbst mit dem
Debütalbum-Bonus im Hinterkopf kann ich diesem Lärm
nichts abgewinnen… Das Album ist ein dichter,
nichtssagender Klangteppich! Fazit: Echt furchtbarer
Ohrenkrebs. Die Aufnahmequalität ist grausam und die
einzelnen Tracks verschwinden in einem Meer aus
belanglosen Synthiegewittern und Soundeffekten aus der
Dose. Dieser Tip aus dem Untergrund sollte dort vorerst
besser bleiben… Patricia H.
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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