Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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GHOST - Prequelle Spinefarm Records/Universal
Auf dem aktuellen Titelblatt einer bekannten
Rock- und Metalzeitschrift ist ein gewisser Tobias Forge
auf dem Front-Cover abgebildet. Dazu die Überschrift:
"Ghost - Die beste Band der Welt!" Dass dies
entsprechende Reaktionen generieren wird, war klar und
gleichzeitig voll beabsichtigt, wie es auf der Hand
liegt, dass Ghost von der Fangunst her polarisieren, wie
dies vorher schon bei Mercyful Fate/King Diamond oder
The Darkness genau gleich war. Da gibt es nur Sekt oder
Selters, schwarz oder weiss, go oder no go. Dass es bei
mir zu allen genannten Combos ein klares "Ja" absetzt,
steht nicht zur Debatte, aber was Ghost angeht, so setzt
das Baby von Mr. Forge definitiv zum Wechsel auf die
Überholspur an. Was vor ein paar Jahren nur als Vision
im Raum stand und letztlich über MySpace (!) zum
jetzigen Siegeszug ansetzte, ist der Stoff, aus dem
Rock-Träume sind. Nach dem etwas holprigen aber nach wie
vor kultigen Debüt «Opvs Eponymovs» (2010) fanden Ghost
schon bald zu ihrem Signature-Sound, der vor allem beim
Vorgänger «Meliora» (2015) um die poppigen Elemente
ergänzt wurde, die den eigentümlichen Sound so einem
breiteren Publikum zugänglich machte und dies im letzten
Jahr bekanntlich zu einem Grammy in der Kategorie «Best
Metal Performance» führte. "Was soll hier bitte Metal
sein?" höre ich die Kritiker rufen. Über Sinn oder
Unsinn von solchen Auszeichnungen zu diskutieren ist
hier allerdings kein Platz. Genau so wenig, wie sich
ehemalige Ghouls mit dem Chef vor Gericht um nichts
anderes als Kohle zoffen. Tobias Forge schaut da lieber
nach vorne und hat mit dem neuesten Wurf «Prequelle»
schlicht alles richtig gemacht. Diese Scheibe wird das
Tor des Erfolges weit aufstossen und sich weltweit in
den Charts einnisten! Was für die Puristen nichts
anderes als ein blosses Anbiedern an den Kommerz ist,
fusst auf einem schwachen Argument, denn wer sich zu
Beginn der Karriere mit so einer Aura des
Geheimnisvollen und Teuflischen umgibt, muss sich
weiterentwickeln, um nicht als Sternschnuppe im
Haifisch-Becken des Music-Business unter zu
gehen.«Prequelle» ist ein von vorne bis hinten
durchorchestriertes Meisterwerk der Rockmusik, dessen
wahre Grösse sich erst noch heraus schälen wird.
Schon auf «Meliora» gab es den stilistischen Spagat
zwischen den Songs «Absolution» und «He Is». Was hierbei
mehr die "laut/leise" Thematik abdeckte, wurde nun auf
«Prequelle» weiter auf die Spitze getrieben. Eingebettet
in ein Meer von griffigen Melodien fanden deutlich mehr
poppige Zitate Einzug in den Sound von Ghost, die aber
wohl immer noch zu "hart" für das Mainstream-Radio sind.
Und genau das ist ja das Geniale an dieser Band. Der
fetzige wie hart rockende Opener «Rats» setzt erstmal
die Leitplanken, während «Faith» nicht minder abgeht und
Ghost eigentlich so charakterisiert, was die Truppe
bisher ausgemacht hat, inklusive dem Outro. Auch «See
The Light» ist ein melodisches Bollwerk, dessen poppige
Elemente genial eingeflochten wurden. Trotz
Hammer-Refrain wird man diesen Song nie im (Mainstream-)
Radio hören. Genau gleich ergeht es «Miasma», dem ersten
Instrumental auf «Prequelle». Die abermals melodische
Mischung zwischen Deathstars und Coldplay kommt
letztlich auch nicht ohne die Gitarren aus, und das
plötzlich einsetzende Saxophon hat man seit Foreigner
und natürlich The Human Zoo nicht mehr gehört. «Dance
Macabre» ist danach mehr Pop-Rock und schon gar kein
Metal mehr, aber hier kratzen wir langsam aber sicher an
der Radiotauglichkeit und spätestens bei «Pro Memoria»
stoppen nur die Länge des Songs und womöglich die Lyrics
den Einzug in die guten Stuben der "Normalos". Aber hier
werden Konzerte in grossen Arenen dafür sorgen, dass die
Leute einander erzählen werden, wie hammergeil es
gewesen ist! Auf dieser Basis werden auch Songs wie
«Witch Image» und vor allem «Life Eternal» auf der
ganzen Linie abräumen. Letzterer Song fehlt bei den
ersten Konzerten in den Staaten noch, aber der wird
schon bald nachrücken und dem bisherigen Rausschmeisser
«Montrance Clock» mächtig Konkurrenz machen.
Nachzutragen bleibt der oberfette Sound, den Producer
Tom Dalgety «Prequelle» wie auch schon dem letztjährigen
Live-Album «Selections From Ceremony And Devotion»
verpasst hat. Kritik? Höchstens «Helvetesfonster» als
zweites Instrumental hätte es jetzt nicht zwingend
gebraucht. Die knappen 42 Minuten Spielzeit sorgen
jedoch für reges Replay, und somit ist es genau so, wie
es sein muss, nämlich perfekt! Rockslave
Punkte:
10 von 10
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DON AIREY - One Of A Kind (2 CDs) Ear
Music/Phonag Da hat man sich doch erst noch
über «inFinite», die neue Scheibe von Deep Purple,
gefreut und stellt nun fest, dass dies ja bereits
letztes Jahr war! Tja Leute, die Zeit vergeht wirklich
wie im Fluge, doch es gibt umtriebige Musiker wie Don
Airey, die dann und wann wieder genug eigenes Material
beisammen haben und dies zu gegebener Zeit
veröffentlichen wollen. Obwohl gerade mit Ian Paice &
Co. in Russland auf Tour, fand der Meister der weissen
und schwarzen Tasten dennoch die nötige Musse, sein
mittlerweile fünftes Solo-Album (ohne das Living Loud
Projekt) einzutüten. Vor zehn Jahren erschien das Album
«A Light In The Sky» und im Jahr darauf gastierte Don
mit seiner Band bekanntlich in der Galery (R.I.P.) in
Pratteln. Damals schon mit dabei waren unter anderem
Frontmann Carl Sentance (Ex-Krokus, Persian Risk,
Nazareth) und Bassist Laurence Cottle. Nun sind neu
Gitarrist Simon McBride sowie Drummer Jon Finnigan an
Bord, und was diese Besetzung mit «One Of A Kind» raus
gehauen hat, ist so unfassbar geil, dass ich es kaum
glauben kann! Während Don auf den vorangegangenen zwei
Alben, zu denen das ebenso sehr gute Werk «All Out»
(2011) gehört, stilistisch, respektive solistisch
breiter ausgelegt war, ist «One Of A Kind» jedoch
absolut kompakt und hört sich kompositorisch ein Stück
weit wie der direkte «inFinite»-Nachfolger an. Doch es
gibt einen entscheidenden Unterschied, und der liegt
diesmal bei Carl Sentance. Dass dieser ein brillanter
Sänger ist, wissen die Fans schon lange, aber was der
Walise hier abliefert, ist schlicht und einfach von
einem anderen Stern! Getragen vom ziemlich beeindruckend
aufspielenden Satriani-Jünger Simon McBride und der
musikalischen Seele von Maestro Don Airey hört sich
alles wie aus einem Guss an.
Der Opener «Respect»
legt in bester Rainbow-Manier los, rockt heftig und
überrascht mit melodischen Bridges, die zu herrlichen
Wechsel-Spielen zwischen Airey und McBride überleiten.
«All Out Of Line» ist dann Deep Purple in Reinkultur,
und auch hier agiert, wie zu Beginn schon, ein total
spritziger Carl Sentance, den ich kaum jemals besser
gehört habe. Beim nachfolgenden Titeltrack spürt man
gleich zu Beginn, dass ein Spannungsbogen aufgebaut
wird, der nachher wie die aufgehende Sonne in einen
wunderbaren Refrain übergeht und hinten raus abermals
etwas Raum für McBride und Airey übrig lässt.
Tonnenweise Gänsehautmomente verursacht anschliessend
die Halbballade «Every Time I See Your Face», besser
geht es nicht! Beim Obergroover «Victim Of Pain» bleibt
einem abermals die Spucke weg. Sentance in absoluter
Bestform und die Hommage an ein Album namens «Slaves And
Masters» könnte nicht eindrücklicher ausfallen. «Running
Free» ist derweil kein Maiden-Cover, sondern eine
lupenreine Verbeugung vor TOTO, genial. «Lost Boys»
zeigt dann auf, welches Potenzial Deep Purple noch haben
könnten, wäre Ian Gillan nicht schon bald 73 Jahre alt.
Keiner der insgesamt elf Songs fällt auch nur ein
Quäntchen ab, und jeder Durchgang fördert neue
Highlights zu Tage! Don Airey agiert hier wesentlich
banddienlicher als bisher und überlässt seinen Kollegen
so viel Raum wie nie zuvor. Classic Rock und Deep Purple
Fans werden ihren Ohren nicht trauen, «One Of A Kind»
ist der Oberhammer! Auch das Jeff Beck mässige
Instrumental «Remember To Call» passt wie Arsch auf
Eimer, und wer sich das Digipak zulegt, kriegt noch eine
feine Bonus Live-CD mit vier bekannten Rock-Klassikern,
aufgenommen in Hamburg 2017, oben drauf.
Rockslave
Punkte:
10 von 10
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KENOS - Pest (CD) My Kingdom Music
Wow, was für eine weitere Meisterklasse in
progressivem, brutalen und todesblei-getränktem
Violent/Death Metal zelebrieren uns die Italiener von
Kenos uns da vor? Einfach nur goil, total in Ekstase,
wie man so im High Speed-Tempo die sehr vertrakten Songs
zelebriert. 8 Tracks auf ihrem mittlerweilen 4.
Longplayer - 'Rigor Mortis' (2002, EP), 'Intersection'
(2004), 'The Craving' (2007), 'X-Torsion' (2010) und
'Nightrain To Samara' (2011, EP) - mit so einer
exzellenten, technischen Versiertheit und Wucht in die
Gehörgänge reintättowiert, hellyeah! Kenos wurden im
Jahre 2002 in Busto Arsizio (Varese, Lombardei), Italia,
gegründet und bestehen aktuell aus Michele Spallieri
(Vocals), Domenico Conte (Guitar, Backing Vocals),
Marcello Fachin (Bass) und Sergio Gasparini (Drums).
Unglaublich diese endlose Virtuosität, denn Michele's
gutturaler Gesang ist sowas von böse und zeitgleich
filigran. Domenico's exzellente, technisch hochstehende
Gitarrenarbeit ist schlichtweg Meisterklasse-Würdig. Da
wird progressiv gerifft, mit vielen Breaks, stets
groovend und sägend, mit filigranen Soli, Tappings und
Arpeggi garniert, einfach nur hammermässig goil.
Marcello's tieftönige Seele kommt ebenfalls filigran
daher, solomässig wie auch füllend in die
vertrakt-progressiven Tracks hinein. Sergio's absolutes
Power-Drumming ist ein weiteres Highlight, denn so
gewaltig brutal blastend und grindcorend,
doublebass-mässige Hyperblast-Attacken, groovend, ja
teilweise sogar jazzige Patterns miteinbezogen, wie auch
bei der Gitarre und dem Bass, einfach musikalische
Weltklasse. Das Cover-Artwork ist beinahe
Understatement, denn musikalisch ist's einfach der
Hammer. Die Produktion ist ebenfalls sehr stark, sauber,
druckvoll. Die Genialität der meist blastenden Songs,
gepaart mit den filigranen, technischen und progressiven
Elementen, jeder der vier Members ist ein Mosaikstein
bei Kenos. Wie gesagt, alle 8 Tracks sind Anspieltipps,
da fällt kein Mosaiksteinchen aus dem Rahmen, kein
Zacken aus der Krone. Für mich sind die Italiener die
Überraschung des Monats, wenn nicht des Jahres 2018. Ich
weiss, ich lehne mich weit aus dem Fenster, aber der
Sturz vom Fenster in Tiefe macht mir nichts aus, denn
der wird nicht eintreffen.
Progressive/Technical/Brutal/Violent/Death Metal vom
Feinsten was es je gegeben hat. Im Stile von Nile, Spawn
Of Possession, Suffocation, Cynic, Necrophagist, Beyond
Creation, Deviant Process, Obscura, Adimiron und
Konsorten. Meisterklasse! Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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COR SCORPII – Ruin (2 LPs) Dark Essence
Records Wer der Auflösung der Band Windir
immer noch mit einem blutenden Herzen nachtrauert, kann
nun etwas aufatmen. Cor Scorpii, eine Nachfolgeband der
ehemaligen Extreme Metal-Band, hat nun nach langer
Wartezeit ihr zweites Album „Ruin“ herausgebracht,
welches sie innerhalb von drei Jahren aufgenommen haben.
Ich muss gestehen, ich habe mich gleich beim ersten Mal
Reinhören in das Lied „Skuggevandrar“ verliebt. Es ist
die perfekte Mischung, begonnen mit reissenden
Instrumentals welche dann abwechslungsweise von Screams
und Clean-Gesang unterstützt werden. Zudem ist das ganze
Lied von einer beständigen Melodie geprägt, und der
krönende Abschluss bietet der etwas raue Clean-Gesang
einer Frau – pure Gänsehaut! Wie bereits von ihnen
angekündigt, hat Cor Scorpii nun zwei etwas
ungewöhnlichere Instrumente an Bord; die Mandoline und
das Akkordeon, welche im Verlaufe des Albums immer
wieder zu hören sind und die ganze Stimmung noch viel
mystischer und einzigartiger gestalten. Diese immer
wechselnde Stimmung von „Ruin“ und die perfekt geplanten
Einsätze der jeweiligen Instrumenten schafft eine echt
geile Abwechslung innerhalb des Albums, obwohl doch
viele Songs ähnlich gespielt sind. Für mich persönlich
ist dies ein fast perfektes Album, und ich werde es mir
definitiv kaufen, wenn es dann erschienen ist!
Zoé
Punkte:
9.6 von 10
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SPOCK`S BEARD - Noise Floor (2 LPs & 2 CDs)
InsideOut Music Es ist immer wieder eine
Freude ein neues SB Album auf dem Tisch zu haben.
Inzwischen das Dreizehnte und das Dritte mit Ted Leonard
am Mic. Der Mann hat frischen Wind in die Band gebracht
der bis heute anhält. So klingt der Opener "To Breathe
Another Day" zwar nach einem typischen SB Song und
trotzdem etwas anders. Ryo bringt hier fantastische
Sounds in den Song, die rockigen Gitarren von Alan sind
einfach saugeil und Dave Meros hat eh einen der besten
Bass Sounds den ich je gehört habe. Und! jaaaa er ist
wieder an den Drums zu hören Welcome back Mr. Nick
DVirgilio. Ich liebe sein Drum Spiel, so unglaublich
tight und knackig. Keine Ahnung was mit Jimmy Keegan
passiert ist. Zurück zum Sound, "What Becomes A Day"
eine Prog Nummer mit leichtem Zugang, was ich damit
sagen will irgendwie haben es Die Herren geschafft, auf
dem neuen Album Songdienlicher zu spielen, ohne den Prog
Rock zu verlieren. Alles klingt etwas einfacher und
leichter zugänglicher . Super Leistung echt. Hört euch
nur das schöne "Somebody`s Home" an. Einfach ein
perfekter Song, besser geht das nicht. Nur schon die
verschiedenen Gitarrensounds von Zauberer Alan Morse,
einfach genial und wunderschön. dazu Teds gefühlvoller
Gesang, zum Abheben. Hier hinterlassen Zeitweise Yes
ihre Spuren. Ebenso wie beim 8 Minuten Track "Have We
All Gone Crazy Yet" auch eine Vorzeige Prog Rock Nummer
auf höchstem Niveau. Total verspielt und sehr
kurzweilig. Ich mag besonders die Spielereien zwischen
Ryo und Alan in der Mitte des Songs. Die Pink Floyd
angehauchte Nummer "So This Is Life" lädt zum Träumen
ein herrlich da einzutauchen. Beim von Ryo Okumoto
komponierten Instrumental Track "Box Of Spiders" zeigen
die Proggies dann was sie Musikalisch draufhaben, hier
toben sich die Bärte so richtig aus auf ihren
Instrumenten. Es macht mal wieder Riesenspass das neue
Album der Amis zu geniessen, man spürt die Spielfreude
und das einmalige Zusammenspiel, ein Hörgenuss auf
höchster Ebene. Übrigens die Digipack Version beinhaltet
noch eine zweite CD mit vier zusätzlichen starken Songs,
also unbedingt diese Version kaufen. Crazy
Beat
Punkte:
9.3 von 10
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RITUAL NECROMANCY - Disinterred Horror (CD)
Dark Descent Records Schwerer, tödlichster,
brutalster Death Metal aus Portland, Oregan, U.S.A. von
Ritual Necromancy. 'Disinterred Horror' ist deren
vierter Output seit ihrer Gründung anno 2008. Mit dem
Demo namens 'Demo 2009' (2009) begann man die deathigen
Pfade zu beackern, danach folgten 'Oath Of The Abyss'
(2011) und 'Void Manifest' (2014, EP). Ritual Necromancy
sind JF (Bass, Vocals), KS (Drums), AW (Guitars) und JR
(Guitars). Verschrieben hat man sich dem brutalen Death
Metal, so à la Cannibal Corpse, Suffocation, Deicide,
Malevolent Creation, Origin, Nile, etc., jedoch eine
Prise härter. Geht das" Yep, das geht bestens, in Form
von Ritual Necromancy. Da kommt gitarrentechnisch
einfach eine Wand, eine sowas von Soundwand. JR's & AW's
Riffing ist sowas von Death-Metal, brutal, sägend,
wandmässig, kombiniert mit ihren shredder-artigen,
schnellen Soli, einfach der Hammer. Die blastenden,
deathigen, grindcorigen, doublebass-attacken-lastigen
Drums von KS zimmern die Soundwand vollends an die Wand.
JF's Bassläufe untermalen die beiden Klampfen von AW &
JR, sind das benötigte Bindeglied zu den Drums von KS.
Die Growls von JF sind abermals das abartig-böseste und
genialste, was mir im Death-Bereich so alles
entgegenkommen ist. Brutal, hasserfüllt, sowas von böse,
sehr tiefer, gutturaler Gesang, bestens gepaart mit den
Songstrukturen und dem Gesamtsound ... und der
Soundwand, hellyeah. Alle 5 Songs sind Anspieltipps,
ohne Wenn und Aber. 5 Tracks auf dieser EP machen Lust
auf den nächsten Longplayer, welcher bereits angekündigt
ist. Hoffentlich lassen uns Ritual Necromancy nicht
allzu lange warten, ... obwohl wir ja heute erfahren
haben, dass 'Gut Ding will Weile haben' ja nicht fehl am
Platze ist ... Hellyeah, einfach nur hammermässig!
Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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INJECTOR – Stone Prevails Art Gates Records
Diese Spanier haben etwas, was andere Bands
nicht haben! Nämlich einen einmaligen Sound und die
Gabe, wirklich zu begeistern. Zuerst fallen die absolut
genialen Gitarren-Melodien auf. Dies betrifft sowohl die
Soli wie auch die Rhythmus-Riffs. Dann überzeugt das
druckvolle Zusammenspiel des Quartetts, gefolgt vom
aussergewöhnliche Songwriting, dass irgendwie einfach
und trotzdem progressiv auf den Hörer losgelassen wird.
Zum Schluss wird der äusserst rüde, fast klassische
Heavy- Thrash Metal mit einer unmelodischen und sehr
rauen Stimme kombiniert. Dieser hebt Injector definitiv
zwei bis drei Stufen höher. Nicht zu denken, wie das
Ergebnis klingen würde, hätte eine hohe Stimme dieses
Album zerstört. Injector sind also eine Kombination aus
harter Stimme gepaart mit melodischem Riff-betontem
Heavy Metal. Refrains höre ich auf Stone Prevails zwar
keine. Aber wer braucht diese schon, wenn die hohe
Musikalität der Spanier einem derart in den Bann zieht.
Wer also richtig drückenden Heavy Metal, gespielt in der
klassischen Heavy Metal-Besetzung mit Virtuosität und
musikalisch hohem Anspruch hören möchte, kommt ab sofort
an Injector nicht mehr vorbei. Reinhören, kaufen,
geniessen! Und wer richtig genau hinhört, kann
tatsächlich ein Keyboard im Gesamtsound ausmachen.
Dieses ist aber derart in den Hintergrund gemischt, dass
es die Musik nicht beeinträchtigt. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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KHEMMIS - Desolation Nuclear Blast/Warner
Mit ihrem dritten Album stehen Khemmis aus
Denver in den Startlöchern. Der Vorgänger "Hunted" war
noch solide Hausmannskost, bestehend aus treibendem
Heavy Metal mit einigen doomigen Einlagen. Schon der
erste Song "Bloodletting" atmet den Geist des
traditionellen Heavy Metal's. Gekonnt wird mit
Twin-Gitarren und geilem Riffing in die Schlacht
gezogen. Auch die Stimme des Sängers ist sehr
bemerkenswert! Zum Ende hin geht dieser Song richtig in
die Vollen. In bester Maiden-Manier und wild vorwärts
preschend, geht es mit "Isolation" weiter. Tolle
Gitarrenharmonien en masse werden spielend aus dem
Handgelenk geschüttelt. Dieser Song hat definitiv
Hitpotential! In "Flesh For Nothing" demonstriert Sänger
Phil Pendergast, dass er mit einer mega-genialen Stimme
gesegnet ist und diese auch gekonnt einsetzen kann!
Herrliche Harmonien für die Ewigkeit! Harsche Riffs
begleiten uns auf "The Seer" und markieren bis jetzt den
doomigsten Song und doch brennen die Gitarristen wieder
ein Feuerwerk ab. Sehr atmosphärisch! "Maw Of Time"
startet düster und doomig und dann zieht dieser Song
einem bedrohlich in seinen Bann. Khemmis gelingt einen
Volltreffer nach dem anderen und wäre dieses Album ein
Boxkampf, so wäre der Gegner schon längstens zu Boden
gegangen! Khemmis verpassen diesem eindrücklichen Album
mit dem längsten Song "From Ruin" einen denkwürdigen
Abschluss. Dieser Song ist im Doom verwurzelt und eher
gemütlich unterwegs. Dafür kommen grosse Gefühle ins
Spiel, zumindest in der ersten Hälfte, denn dann wird
das Tempo nochmals angezogen und die Gitarristen dürfen
sich so richtig austoben! Ein wirklich begeisterndes
Album ohne Schwachpunkte, dafür mit dem Prädikat
Spitzenklasse! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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OVATE - Ovate Soulseller Records
Bei den Norwegern von Ovate handelt es sich um ein
Projekt von Aindiachai (Gitarre/Bass) und Brodd (Drums).
Als Sänger konnten Berühmtheiten wie Hoest (Taake),
Vigander (Helheim/Taake), Eld (Krakow/Aeternus/Gravdal),
Ese (Slegest) und Odemark (The 3rd Attempt) rekrutiert
werden. So handelt es sich bei Ovate schon fast um ein
All-Star-Project. Mit dem bereits vorab veröffentlichten
"Morgenstjerne" wird heftig auf der zweiten Welle des
Black Metals geritten. Man hört vom ersten Ton an, dass
da alte Hasen am Werk sind. Der Sound ist vom
Allerfeinsten und enthält auch Spuren von Viking Metal.
Nach dem vielversprechenden Einstieg, geht es mit "Song
Til Ein Orm" genau so genial weiter, aber auch langsamer
und frostiger, mit viel Raum für die Gitarrensoli und
das Riffing. Man merkt sofort, dass Ovate nicht nur
schnell können, sondern sich auch in langsameren
Gefilden bestens auskennen. So wird gekonnt das Tempo
variiert und für viel Abwechslung gesorgt. Dass Ovate
sehr gute Songschreiber sind, merkt man, weil die Songs
immer wieder in eine andere Richtung gehen und immer
spannend bleiben. Grosses Schwarz/Weiss-Kino! Ich habe
selten so geile Gitarrensoli auf einem Black Metal-Album
gehört wie auf "Ovate". Weiter geht es mit "The Hounded
King" und auch bei diesem Song handelt es sich um Black
Metal der Güteklasse 1a! Von der frostige Atmophäre wird
man immer dann kalt erwischt, wenn Ovate im
Midtempo-bereich agieren! Dann können sie nämlich
sämtliche Stärken entfalten. Gebührend wird man mit
"Inst I Tanken" in neun Minuten verabschiedet. Ein
genialer Abschluss eines genialen Albums, das sich die
Bezeichnung "True Norwegian Black Metal" stolz an die
Lederjacke hängen kann! Für Freunde von Taake und
Konsorten stellt dieses Album wahrlich einen Pflichtkauf
dar! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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KATAKLYSM - Meditations (Digipack, CD & DVD)
Nuclear Blast/Warner Die Franko-Kanadier von
Kataklysm liefern bereits ihren 13. Longplayer ab namens
'Meditations' - nach 2 Split-Alben, 4 Compilations, 3
Demo's, 2 Live-Alben, 2 EP's, 5 Singles und 1 Video -
und klingen nach all den Jahren, gegründet im Jahre 1991
in Montréal, immer noch unverbraucht und überraschen
immer noch die/den geneigte/n Zuhörer/in mit
Soundteppichen und Songwriting, welche einfach die
Qualitäten dieser Death Metal-Combo stets aufzeigt,
welche stets die Abwechslung der 10 Tracks auf
'Meditations' in die Gehörgänge pushen. Ich geb's zu,
ich musste mich richtiggehend einhören in diesen neuen
Output von Kataklysm, und je länger ich den 10 Songs
Aufmerksamkeit schenkte, desto mehr Feinheiten,
interessante Soundteppiche öffneten sich mir und das
intelligente Songwriting auf 'Meditations' entdeckte ich
beim x-ten Male genussvollen Reinhörens. Die vier
Ahornianer, Maurizio Iacono (Vocals), JF Dagenais
(Gitarre), Stephane Barbe (Bass) und Oli Beaudoin
(Drums) ergänzen sich perfekt und haben wahrlich ein
Meisterwerk deathigen Metals mit viel Freiräumen
abgeliefert. Maurizios böse Growls, gepaart mit bösen,
thrashigen Shouts passen perfekt in den düsteren, wie
auch melancholischen Longplayer. JF's Gitarrenarbeit ist
technisch brilliant, exzellente Fingerfertigkeit, ein
deathiges Riff folgt auf das andere, und dennoch lässt
es viel Freiraum für andere, soundtechnischen Einflüsse,
welchen jedoch nicht immer im metallischen Bereich zu
suchen sind. Sehr melodiös und doch wieder richtig
deathig brutal, ein Machwerk von melodiösen
Gitarrenlinien gepaart mit aggressiven und melodiösen
Soli. Stephane's Bassläufe ergänzen JF's Klampfenarbeit
hervorragend und tobt sich ebenfalls im teilweise
vertrackten Songwriting aus. Oli's Drumming ist
ebenfalls Meisterklasse, stets den Groove im Auge ...
oder lieber dann auf den Fellen und in den Pedals ...
mal blastend, grindcorend, dann wieder straight
thrashend, deathend, doublebass-lastig unterwegs. Das
geniale Cover-Artwork spricht bildlich die musikalische
Gangart ineinanderschmelzend perfekt dar. Die Produktion
ist hammermässig, brutal, sauber und einfach sehr
druckvoll. Gestandene Death-Metaller/innen werden hier
blind zugreifen. Anhaltspunktmässig à la Krisiun,
Hypocrisy, Illdisposed, Legion Of The Damned, etc., aber
Kataklysm sind einfach Kataklysm. Punkt. Anspieltipps
wären alle Tracks, aber mir sind dabei doch Songs wie
'The Last Breath I'll Take Is Yours', 'Narcissist',
'Outsider' oder 'Bend The Arc, Cut The Cord' etwas mehr
aufgefallen. Death Metal der Extraklasse, grosses Kino.
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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UADA – Cult Of A Dying Sun Eisenwald
Oha, was für ein Start! Das Zweitgeborene der
vierköpfigen Band aus Oregon, USA fängt ja schon mal
echt gut an. Mit einer brutalen Schnelligkeit von
Gitarren und Drums beginnt „Cult Of A Dying Sun“, nur um
dann einige Takte später in einen leicht melodiöseren
Part zu wechseln, welcher dann auch schon bald von den
bestialischen Screams des Sängers unterstützt werden.
Schon der erste Song dieses Werks lässt erahnen, dass
hier keine kitschigen Bienchen und Blümchen vorkommen
werden. Das zweite Lied „Snakes & Vultures“ hat mit
seinen immer wiederkehrenden Melodien ein grosses
Ohrwurm-Potential, was aber total cool ist, weil es
überhaupt nicht so dämlich wie die üblichen Ohrwürmer
ist. Im Gegenteil, auch hier wird man total mitgerissen,
und so geht es weiter durch das Album, bis es plötzlich
ruhig wird. Mit „The Wanderer“ hat die Melodic/Black
Metal-Band ein Lied geschaffen, welches die Gänsehaut
nur so spriessen lässt. Dieses Instrumental, welches
durchzogen von einer Akustik-Gitarre gespielt wird, mit
einer kurzen Ablösung durch die Elektro-Gitarre, ist die
perfekte Abwechslung, um nachher wieder mit „Blood Sun
Ash“ einzuheizen und mit derselben Brutalität weiter zu
spielen wie zuvor. Meiner Meinung nach ist „Cult Of A
Dying Sun“ ein total gelungenes Album, nicht zuletzt,
weil es ein wenig an seinen Vorgänger „Devoid Of Light“
erinnert, aber dennoch ein grosses Stück ausgeklügelter
geschrieben und gespielt wird. Mit drei Worten würde ich
es so beschreiben: Brutal, melodiös und Gänsehaut.
Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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THE KONSORTIUM - Rogaland Agonia Records
Nach sieben Jahre in Tibet, ähm in Norwegen, lassen The
Konsortium mit dem neuen Album "Rogaland" wieder von
sich hören. Ein regenerisches Intro namens "Rogaland"
eröffnet dieses Album und ist einfach nur ätzend!
Richtig los geht es mit "Skogen" und das ist geiler
Black Metal, der sehr eigen aus den Boxen quillt.
Tempomässig wird geschickt variert und so ist von
hektisch bis groovig von allem mit dabei! Chaotisch
beginnt "Fjella" und gibt dann in der Folge gewaltig
Gas. Abwechslung durch Tempowechsel wird bei The
Konsortium gross geschrieben. Vielseitig ist auch die
Bandbreite, die der Sänger von Gekeife bis Operngesang
mühelos beherrscht. Rasend und auf Speed beginnt
"Stormen". Und dieses irrwitzige Tempo wird gnadenlos
durch gezogen, bis auf einige eingestreuten
Hymnenpparts! Wie frisch gewetzte Messer schneiden sich
die Riffs in die Gehörgänge. Gepoltert wird auch in
"Hausten" und man kann schon von Speed/Black Metal
sprechen. Hektik scheint ein steter Begleiter von The
Konsortium zu sein, so ist auch "Arv" herrlich chaotisch
und rasend schnell! Über diesem Song thront die mächtige
Stimme des Sängers. Aber auch die anderen Musiker sind
wahre Könner ihres Faches. Der Monstertrack dieses
Albums ist "Havet", der über zehn Minuten dauert.
Schleppend und hymnisch beginnt er, um dann gegen Ende
nochmals an Fahrt aufzunehmen. Zum Schluss wird mit
"Utferd" ein Stück traditionellen Metal geboten, bevor
es am Ende für eine Minute einfach still wird. Ein
bekanntes Phänomen, das auch auf den anderen Songs zum
Einsatz gekommen ist und einfach nur nervt!! Abgesehen
von diesem Kritikpunkt, ist "Rogaland" ein ganz starkes
Album! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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AT THE GATES – To Drink From The Night Itself
(Gatefold LP) Century Media/Sony Was
habe ich diesem Output entgegengefiebert! Ohne all die
ach so berühmten und gerühmten Vorgänger zu kennen,
haute mich damals „At War With Reality“ nach und nach
komplett aus den Stiefeln. Trotz oder vielleicht gerade
wegen des etwas gewöhnungsbedürftigen Gesangs konnte ich
mich mehr und mehr in die Lieder einfinden, und heute
zählt die Scheibe für mich zu den Klassikern im Bereich
des melodischen Todesmetalls. Nun, wie sieht es mit dem
Nachfolger aus? „To Drink From The Night Itself“ startet
nach einem instrumentalen Intro gleich mit dem
Gassenhauer und Titeltrack fulminant ins Rennen.
Griffige Hooklines, düstere Atmosphäre, packender
Gesang, gelungene Breaks – alles da, was man braucht.
Geht dann auch gleich mit einem ähnlichen Kracher namens
„A Stare Bound In Stone“ weiter. Alles ganz ganz grosses
Kino, die Produktion ist echt super, kann man kaum
motzen, die Jungs geben alles – kommt auch super rüber.
Allerdings, und hier gilt das, was ich über den
Vorgänger geschrieben habe, noch mehr als sonst schon:
Diese Scheibe ist einerseits eine, die sich entwickeln
muss. Am Anfang könnte man das Gefühl bekommen, dass
alles sehr ähnlich klingt, bis man die Details erkennt
und die Songs quasi zu ‚sezieren‘ lernt. Ist nicht
jedermanns Sache. Und andererseits muss man sich
wirklich auch die Mühe machen, den Songs zu folgen –
Geduld ist angesagt. Mag „At War With Reality“
eingängiger gewesen sein, so ist es „To Drink From The
Night Itself“ irgendwie genau anders rum. Wer nicht
einfach willenlos konsumieren will, sondern seine Musik
geniesst, der könnte mit diesem Werk eine echte schwarze
Perle vorfinden. P.S. Kauft die Media Book-Edition, die
ist wie damals bei „At War With Reality“ echt hochwertig
gemacht und jeden Rappen wert! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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WITCHSKULL - Coven's Will (Purple Vnyl)
Rise Above Records Vorsicht,
Etikettenschwindel! Das australische Trio lässt
bezüglich Bandname, Artwork und Albumtitel auf Occult
Rock oder Artverwandtes schliessen, was sich aber schon
nach den ersten Takten des grandiosen Openers „Raven“
als Trugschluss der angenehmen Art erweist. Diese Taktik
hat die Band bereits auf dem vor rund anderthalb Jahren
erschienenen Erstling „The Vast Electric Dark“ verfolgt,
und genau wo diese Scheibe aufgehört hat, knüpft jetzt
„Coven’s Will“ nahtlos an. Manche versuchen das Trio in
die Stoner Rock-Ecke zu drängen, wieder andere sprechen
in Zusammenhang mit Witchskull von Doom Rock. Ich bleibe
bei meiner Meinung von 2016, nämlich, dass die Drei
Retro Rock, Proto Metal und Blues Rock der dreckigsten
Art auf geschickte Weise kombinieren, wobei diesmal der
Metal–Anteil eindeutig überwiegt. Und genau dieser
Umstand sollte „Coven’s Will“ jedem orthodox gläubigen
Kuttenträger schmackhaft machen. Ich spreche hier
freilich nicht von den neuen Judas Priest oder Saxon.
Viel mehr denke ich in diesem Kontext an Bands wie
Jaguar, Chateaux, Grim Reaper oder Savage, also an
Bands, die in der Zeit des grossen Aufkeimens des Heavy
Metal zwar in der zweiten Liga spielten, aber damals
dennoch zeitlose Klassiker mit einem Spirit erschufen,
der sich heute noch in manchen Veröffentlichungen aus
dem metallischen Underground spürbar bemerkbar macht.
Und genau Fans besagter Bands lege ich diese Scheibe
wärmstens ans Herz. Wer das Witchskull-Debüt schon
mochte, wird den Zweitling ohne jeden Zweifel lieben.
Ich kann jedenfalls zwischen den beiden Scheiben beim
besten Willen keinen qualitativen Unterschied ausmachen,
dementsprechend gibt es von mir das wohlverdiente
Schmankerl. Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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SUBSIGNAL - La Muerta (2 LPs) Gentle Art Of
Music Bereits das fünfte Werk präsentieren
uns hier die deutschen Proggies mit "La Muerta". Schon
beim ersten Song "271 Days" erkennt man die typischen
Merkmale der Band. Natürlich Arno Menses grandiose
Stimme und Markus Steffens Gitarrensound. Leider sind ja
die Gebrüder Holzwarth nicht mehr mit dabei. Aber Dirk
Brand haut ebenso geile Drum-Files ohne Ende auf die
Songs drauf. Ich hab das Gefühl die Songs auf "La
Muerta" sind im Gesamten etwas verspielter und
variabler, man experimentiert auch mehr. Subsignal
stehen aber nach wie vor für sehr einen ständigen Prog
Rock. Und immer wieder überrascht Arno die Zuhörer mit
sehr melodiösen Gesangslinien, wie beim wunderbaren
"Bells". Unglaublich was die Jungs alles in einen 5
Minuten Song reinpacken können. Oder hört euch mal den
genialen Anfang an von "Every Able Hand" Ganz grosses
Kino was hier auf höchstem Niveau musikalische geboten
wird. Ich mag besonders die Synthie Spielereien, dies
ist sicher eines der Highlights dieses genialen
Rundlings. Spannend auch das sich das Album erst nach
und nach dem Zuhörer offenbart, je mehr man es sich
reinzieht umso mehr Begeisterung entsteht. Oder hört
euch das knackige "Stars Don't Shine" an, Hammersong für
Subsignal Verhältnisse sehr straight. Hat irgendwie
einen RPWL touch. Ist ja auch nicht verwunderlich da als
Gäste unter anderem Kalle Wallner, Markus Jehle und Yogi
Lang mit dabei sind. Auch sehr schön das von Klavier
getragene letzte Stück "Drowning" Hier teilt sich Arno
das Mic mit Marjana Semkina. Ein wunderschönes Duett zum
Träumen schön. Dieser Song beendet ein sehr spannendes
Album, meiner Meinung nach das stärkste der
sympathischen Subsignal. Arno Menses und seine Jungs
haben hier ein wirklich grossartiges Prog Werk
erschaffen. Absoluter Pflichtkauf für verwöhnte
Proggies! Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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MEGADETH - Killing Is Business - And Business Is
Good - The Final Kill Century Media/Sony
Das legendäre Debüt-Album von Megadeth wird
wiederveröffentlicht und bekommt als Bonus ein paar
Live-Songs, die aus den Jahren 1986, 1987 und 1990
stammen, sowie Demoaufnahmen von "Last Rides/Loved To
Deth", "The Skull Beneath The Skin" und "Mechanix". Was
soll man zu diesem Kult-Album noch gross sagen, als dass
Dave Mustaine nach seinem Rausschmiss bei Metallica eine
Scheibe voller Perlen veröffentlichte und den technisch
versierten Part in den Songs noch eine Stufe komplexer
gestaltete, als bei seinen alten "Feinden". Alleine die
Geschwindigkeit beim Titelsong spricht eine klare
Sprache. Oder das unglaubliche "Rattlehead", das mit
seinen Gitarrenparts von Chris Poland und Dave den Hörer
richtig schwindlig spielt. Welche einprägsamen Melodien,
trotz aller Technik, Mustaine schon damals schreiben
konnte, belegt "Chosen Ones". Die Live-Tracks sind
sicher nicht mit der besten Qualität versehen, aber es
sind nun mal Zeitdokumente, die unglaublich Spass
machen. Dieses Album ist ein Klassiker, auch wenn mit
dem Nachfolgewerk "Peace Sells - But Who's Buying"
nochmals eine gehörige Schippe draufgelegt wurde und mit
"Rust In Peace" verkaufstechnisch der Erfolg erst
richtig Einzug hielt. Aber "Killing" ist einfach eine
geile Thrash-Scheibe, die man haben muss!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ANTHRAX - Kings Among Scotland (live) Nuclear
Blast/Warner In Schottland haben die Mosher
von Anthrax ihr neues Live-Album aufgenommen und
spielten dazu das komplette "Among The Living"-Werk,
würzten es mit anderen Klassiker und den Tracks des
letzte Studioalbums "For All Kings". "Kings Among
Scotland" beweist eindrücklich, dass die Herren noch
immer ihre Sternstunden auf der Bühne haben. Sänger Joey
Belladonna ist nach wie vor der beste Shouter für die
Amis und mit Bassmonster Frank Bello und
Rhythmusgitarrist Scott Ian kann nichts anbrennen.
Charlie Benante am Schlagzeug tritt mächtig auf und
Leadgitarrist Jonathan Donais ist schon lange kein
Neuling mehr. Ein Song wie "Madhouse", bei dem das
Publikum lautstark mitsingt, ist noch immer ein
Klassiker, der seinesgleichen sucht. Das beweisen auch
die lauten "Anthrax"-Rufe nach "Madhouse". Die
Abrissbirne "Medusa" ist nach wie vor ein Gottes
gleicher Hit. Nur wenige Truppen haben einen solchen
Trumpf im Ärmel. Wie auch "Be All, End All", "Caugh In A
Mosh", das selten gespielte "In My World", der Hit
"N.F.L." (mit einem unglaublichen Scream von Joey), und
den beiden unverwüstlichen "Indians" und "Antisocial".
Anthrax durchschritten eine Zeit, in der nicht alles so
einfach war für die Jungs. Im Hier und Jetzt haben sie
sich aber wieder gefangen. Auch dank der Rückkehr von
Joey, der vielleicht gesanglich schlechter ist als sein
Vorgänger John Bush (Armored Saint), aber einfach besser
in die Truppe passt. "Kings Among Scotland" ist ein
Dokument, das man gehört haben muss. Leider kenne ich
die dazugehörende DVD nicht, aber ich bin mir sicher,
die macht noch mehr Spass, als die ohnehin schon geile
Doppel-Live-CD der Thrash-Helden. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MORTUORIAL ECLIPSE - Urushdaur (CD) Art Gates
Records Südamerikanischer symphonischer
Death/Black Metal aus Argentinien, genauer gesagt aus
Cordóba, seit 2007 unterwegs und was für ein
episch-symphonischer Death/Black Metal. 'Urushdaur' ist
der zweite Longplayer der Argentinier, nach 'Ruin
Empire' (2016, Single) und 'The Aethyrs' Call' (2012).
Mortuorial Eclipse bestehen aus Nefass (Vocals &
Guitar), Baal Herith (Orchestrations), Verin (Drums) und
Radna (Bass). Meine Fresse, so ein progressiver und
symphonischer Death/Black Metal ist mir noch nie
untergekommen. Alle 9 Tracks wurden sehr sorgfältig
ausgewählt, alle 9 Tracks zeichnen sich durch ein sehr
ausgereiftes Songwriting aus. Da fliesst die Lava von
Track zu Track, das muss man sich einfach zu Gemüte
führen, von Track 1 'Lost Bloodline' bis zum Track 9
'Edge Of The Dark Potent', ein orchestralisches
Meisterwerk. Klar, kommen doch sofort Bands wie Dimmu
Borgir oder Cradle Of Filth in den Sinn, wenn man sich
dem musikalischen Erguss von Mortuorial Eclipse widmet,
doch ehrlich gesagt, gefallen mir die Argentinier etwas
besser, denn die Songs fliessen sowas von harmonisch
ineinander, ein Opus. Deswegen wäre man ein
musikalischer Un-Nerd, wenn man die Songs
auseinanderreissen würde. Nefass' Vocals sind eher in
den tieferen, gutturalen Welten zuhause. Auch seine
exzellente Gitarrenarbeit passt perfekt zur
Orchestration, Riffgewitter an Riffgewitter, Soli an
Soli, Opus an Opus aneinandergereiht. Baal Herith's
orchestraler Bodenteppich lässt einem nicht mehr los,
zieht jede und jeden in den absoluten Bann, ein
Orchester der mortualen Klagelieder. Verin's blastende
und doublebass-mässige Donnerschläge treiben die
Klagelieder durch jedes Gerippe und Gemäuer.
Variantenreich, stets groovend. Radna's tiefertönische
Weltanschauung gliedert sich nahtlos in die orchestrale
Wucht von 'Urushdaur' ein. Für mich ein musikalischer
Hochgenuss, ein Opus sondersgleichen. Das Cover-Artwork
passt hervorragend in dieses schwarze Traumgedicht. Die
Produktion kommt satt, druckvoll und verdammt powervoll
rüber. Symphonic/Black Metal, hellyeah! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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ACÂRASH – In Chaos Becrowned Dark Essence Records
Zwei Raben, die miteinander kämpfend mit einer Krone
davonfliegen – das scheint doch echt zu dem Namen „In
Chaos Becrowned“ zu passen. Unter diesem Namen bringt
die junge Band Acarash ihr Debütalbum diesen Juni
heraus. Die vier Jungs aus Norwegen spielen „Occult
Blackened Hard Rock“, und wem dieses Genre nicht so
geläufig ist; Man kann es mit einer Mischung aus Hard
Rock, Doom & Black Metal vergleichen. Die ersten Töne
des Songs „Cadaver Dei“ erklingen und sofort wird man
von den melodischen Riffs der Gitarre mitgerissen,
welche sogleich auch von Bass und Schlagzeug unterstützt
werden, eine echt abgefahrene Mischung, die mich im Takt
mit dem Kopf nicken lässt – an einem Konzert würde ich
jetzt Headbangen. Es dauert nicht lange, und auch der
Sänger setzt mit seinen kratzigen Growls ein, und schon
ist die Kombination perfekt. Auf diese Art zieht es die
Band durch das ganze Album durch, manchmal etwas
schneller und manchmal etwas langsamer, aber definitiv
immer mit der gleichen rhythmischen Eleganz, welche mich
leicht an Samael erinnert. Ich muss ehrlich sein, als
ich das Album zum Ersten mal gehört habe, hätte ich nie
erwartet, dass das ein Debütalbum ist. Wenn sie in
diesem Stil weitermachen, dann kann ich ihre kommenden
Werke kaum erwarten! Zoé
Punkte:
8.9 von 10
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POSTHUMAN ABOMINATION - Transcending Embodiment
Comatose Music Diesen Monat scheint es erneut
eine italienische Brutal/Death Metal-Invasion zu geben,
diesmal mit Posthuman Abomination und deren Erstling
'Transcending Embodiment', nach einem Demo namens
'Crafting Life' (2017). Seit 2014 ist der Vierer
unterwegs, teils aus Milano (Lombardei), Italia, und
Cagliari (Sardegna), Italia. Posthuman Abomination sind
Max Santarelli (Guitars), Lorenzo Orru (Vocals), Marco
Coghe (Drums) und Andrea Pillitu (Bass). Eingeschworen
hat man sich - trotz distanzlicher Ferne und
musikalischer Nähe - auf brutalen Death Metal, und zwar
im wahrsten Sinne des Wortes 'brutal'. Was da für eine
Soundwand einem entgegenquillt, von den 9 Tracks,
einfach unglaublich. Die Soundwand erdrückt umgehend
jeden Widerstand, Aufmucksen sinnlos, denn du wirst so
richtig platt gewalzt. Bös gesagt, man kann sich nun
vorstellen, wie es sein könnte (... und ist), wenn man
im Strassenbau von einer Dampfwalze - wo ist denn nur
der Dampfkessel hin ... (?) - niedergemacht wird.
Marco's erste Soundwelle folgt von seinen Drums aus,
Blast, Grindcore, Doublebass-Attacken, alles brutal
eingewalzt ... äh ... eingepackt und die Lawine beginnt
zu rollen. Andrea's zweite Soundwelle folgt mit dem
Viersaiter, perfekt getimt und gepaart zu ersten
Drumwelle. Max' dritte Soundwelle folgt mit dem
Sechssaiter, sehr tief gestimmt, Riff an Riff, Walze an
Walze, Soundwand an Soundwand, heftige und wütende
Gitarrensaiten, genial vertracktes Songwriting. Die
vierte und letzte Soundwelle folgt von Lorenzo's
wütenden, aggressiven, brutalen und sehr, sehr, sehr
tiefen Growls, die einem dem Lucifer tatsächlich die
Schamröte ins Gesicht treibt. Eine dämonisch-diabolische
Soundwand, welches ebenfalls durch das geniale
Cover-Artwork perfekt ergänzt wird, wie gesagt die
Produktion walzenmässig brutal, sauber, druckvoll auch
mit von der Partie. Fans von Suffocation, Skinless,
Cannibal Corpse, Deicide, Devourment, Disavowed und
Konsorten werden das breitgewalzte Grinsen auf den
Lippen nicht mehr wegkriegen. Anspieltipps wären da
'Autogenetic', 'Transcending Embodiment', 'Posthuman'
oder 'Crafting Life'. Brutal Death-Ouvertüre.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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HAUNTED - Dayburner Twin Earth Records Die
sizilianische Doomband Haunted präsentieren mit
"Dayburner" ihr zweites Album. Geboten wir
Zeitlupen-Doom der besten Machart. Schleppend beginnt
"Mourning Sun" und an dieser Marschroute ändert sich in
den folgenden acht Minuten auch nichts. Als gewisses
Extra ist sicher die Sängerin Cristina Chimirri zu
erwähnen, die mit ihrem Jammergesang Haunted ganz klar
von anderen Bands unterscheidet und so schonmal ein
Ausrufzeichen setzen kann. Wie es sich gehört, wird auch
in "Waterdawn" im Zeitlupentempo operiert! Trotz
Überlänge der Songs, kommt keine Langeweile auf, denn
das geschickte Songwriting lässt alles offen, wohin die
Reise gehen soll. Ungefähr so zähflüssig wie die Lava
vom Ätna ist auch die Musik von Haunted. Mit dem
Titeltrack "Dayburner" wird in fremden Gewässern
gefischt und es wird plötzlich groovig! Der Gesang
verleiht dem Song einen gewissen Zuckerguss und enthält
ganz viel Soul! "Communion" ist ein komisches Intermezzo
von kurzer Dauer und leider absolut unnütz! Mit "Orphic"
gibt es den ersten Song, der länger als zehn Minuten
dauert. Einige Parallelen zu Sinistro sind nicht von der
Hand zu weisen, denn beide Bands leben von
ausdrucksstarken Sängerinnen. Und auch bei Haunted macht
Cristina den Reiz aus, wenn auch die Musik alles andere
als schlecht ist, nur hätte dieser Song ein wenig kürzer
ausfallen dürfen! Noch länger wird dann auf "Vespertine"
musiziert, nämlich über dreizehn Minuten! Auch hier wird
man von der Band richtig gehend hypnotisiert. Das hohe
Niveau wird fast spielend gehalten. Mit einem
dissonanten Zwischenspiel namens "No Connections" geht
es weiter und leider ist das gar kein Burner! Der
Langsamkeit hat sich "Lunar Grave" verschrieben und
schleicht sich wie eine schleimige Schnecke ins Ohr! Ein
wirklich gelungenes Album, das jeden Doom-Jünger
glücklich machen wird!! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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DEWOLFF - Thrust Mascot Records/Musikvertrieb
Die psychedelisch gepolten Southern Rocker aus den
Niederlanden gelten innerhalb ihrer Fangemeinde schon
eine Weile als Geheimtipp. 2007 von den Gebrüdern Pablo
und Luka van de Poel plus Kollege Robin Piso gegründet,
folgte zwei Jahre später das Debüt-Album «Strange Fruits
And Undiscovered Plants», das jedoch mehr oder weniger
unterging, sprich zunächst eben nur eine überschaubare
Fanbase beglücken konnte. Die Truppe liess sich jedoch
nicht von ihrer Retro Rock Vision abbringen und hielt
sich in den folgenden Jahren ran. Spätestens mit dem
2016er Output «Roux-Ga-Roux» wurde die Muse aber
wachgeküsst und die längst überlaufene Szene um eine
weitere Band bereichert. Von da an stieg die Resonanz
auf dieses Trio merklich an und mit «Thrust», dem neuen
Album, wird die Tradition überzeugend weitergeführt.
Getragen von der entsprechenden Vintage-Produktion lässt
das Trio die 70er in allen Farben wiederaufleben. Nebst
mitunter soundmässigen Reminiszenzen an Led Zeppelin
erfreut einen natürlich die mehrheitlich prägnante
Hammond-Organ, ohne die einfach etwas fehlen würde.
Bereits der Opener «Big Talk» gibt die Marschrichtung
bekannt und beim fluffigen «California Burning» werden
sogleich Erinnerungen an die Zeit rund um Woodstock
herum wach. Dennoch klingt das Ganze keineswegs
altbacken und spätestens mit dem stimmigen «Once I A
Blue Moon» lässt man sich, an einem feinen Whiskey
nippend, tief ins Sofa fallen, gewährt dem Wochenende
den definitiven Einzug und lässt die Alltagssorgen
hinter sich. Wer auf die Retro-Schiene abfährt und die
Truppe bisher noch nicht gekannt hat, erhält eine
wunderbare Alternative zu Graveyard, Scorpion Child,
Honeymoon Disease, Ruby The Hatchet, Freedom Hawk und
Konsorten. Cool auch die Mädel-Backings bei «Deceit &
Woo», die unvermittelt eingeflochtene bluesige Bridge
und was überhaupt noch alles in diesem Song passiert.
Gleiches gilt für den zunächst total ruhigen Track
«Freeway Flight», ehe dieser hinten raus doch noch etwas
Fahrt aufnimmt, sprich für abwechselnde Stimmungen
sorgt. «Thrust» ist pures Kraftfutter für die Fans
dieser Stilecke schreit natürlich förmlich nach der
Vinyl-Version, und wer es nicht weiss, würde beim
Anhören bestimmt annehmen, dass die Jungs
hundertprozentig aus den Staaten und nicht dem Land der
Tulpen, Holzschuhe und den Edamer-Käselaiben stammen!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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ROSE TATTOO - Blood Brothers
(2018 Bonus Re-Issue CD) Golden Robot Records
Wer die australischen Kultrocker letztes Jahr live am
BYH!!!-Festival in Balingen (D) gesehen und gehört hat,
kann sich glücklich schätzen. Sänger Angry Anderson
gehört nämlich mit Jahrgang 1947 mittlerweile auch zum
Club der über 70-jährigen Musiker, und das bedeutet
Alarmstufe 1, wenn man womöglich als Jung- oder Neufan
diese Legende noch nie live gesehen hat. Die Schweiz
kommt heuer am 13. Juni im Z7 gar zu einem seltenen
Handkuss, und wer sich das wissentlich durch die Lappen
und letztlich auch Lauscher gehen lässt, ist selber
schuld! «Blood Brothers» ist natürlich kein neues Album
der Tatts, sondern das bislang letzte Studiowerk aus dem
Jahr 2007, das nun neu aufgelegt wird. Nachdem die
Vinyl-Freunde bereits 2009 Grund zum Jubeln hatten,
lässt den Sinn dieses Re-Release hinterfragen. Ein Blick
auf die Songliste entkräftet danach jegliche Anwandlung
in Richtung Abzocke, denn obwohl gerade letztes Jahr mit
«Tatts - Live in Brunswick» eine offizielle Live-Scheibe
erschienen ist, überschneiden sich die sechs hinten
angehängten Live-Songs (allesamt vom «Blood Brothers»
Album) mit keinem Titel! Somit kann man, ja muss man
sich diese Version entweder überhaupt oder ergänzend
zulegen. Obwohl die Studio-Tracks bereits nur so vor
rock'n'rolligem Schweiss und Dreck triefen, legen die
Live-Versionen, die von der anschliessenden Tour zum
ursprünglichen Album-Release stammen, erwartungsgemäss
noch ein paar Briketts nach. Somit buy or die, denn Rose
Tattoo ist klar eine der besten Live-Bands der Welt und
die Reibeisen-Stimme von Angry ist für seine Brothers
and Sisters nichts anderes als das Evangelium des
Rock'n'Rolls. Long live the Tatts! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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DOKKEN - Return To The East Live
2016 Frontiers Music/Musikvertrieb Im
klassischen Line Up, mit Don Dokken (Gesang), George
Lynch (Gitarre), Jeff Pilson (Bass) und "Wild" Mick
Brown (Schlagzeug) wurde diese Doppel-Live-CD im Land
der aufgehenden Sonne eingespielt. Das Unternehmen, die
beiden Streithähne Dokken und Lynch wieder auf eine
Bühne zu stellen, war mutig und wird wohl keine
Wiederholung finden. Musikalisch wurden neben den
bekannten Dokken-Hits auch ein neuer Track eingespielt,
der auf den Namen "It's Another Day" hört. Ein typischer
Dokken-Track der Neuzeit, der sicher nicht das
Hitpotential der alten Kracher hat, aber zu gefallen
weiss. Die Livesongs überzeugen mit einem fett
auftrumpfenden Bass und einem George, der sich in einen
kleinen Rausch spielt. Der Schwachpunkt ist für viele
sicher die Gesangsleistung von Don, der seine Parts
bedeutend tiefer singt und die hohen Parts Jeff
überlässt. Das gibt den Liedern ein anderes Flair, an
das man sich ein bisschen gewöhnen muss. ABER! Die Jungs
hätten, wie viele andere Bands auch, den Gesang per Band
einspielen lassen können und alle hätten nur gestaunt,
wie perfekt Mister Dokken noch immer singt. Diesen Weg
ist das Quartett bewusst nicht gegangen. Und wer sich an
die Support-Shows damals bei Accept und AC/DC in Europa
zurückerinnert, wird nicht vergessen haben, dass schon
zu diesem Zeitpunkt Don immer wieder (grössere) Probleme
mit seinem Organ hatte. Die Dynamik, welche die
Instrumentalisten noch immer an den Tag legen, ist beim
Solopart vom Opener "Kiss Of Death" zu hören. Seien wir
ehrlich, es macht noch immer Spass den Herren zu
zuhören. Wer solche Hits im Repertoire hat wie "Unchain
The Night", "When Heaven Comes Down", "Into The Fire",
"Tooth And Nail", "It's Not Love", oder "In My Dreams"
kann nur gewinnen. Mit den beiden Akustik-Versionen von
"Heaven Sent", und dem leider oft aus der Setliste
verbannten "Will The Sun Rise", macht Dokken alles
bestens und enttäuscht keinen Fan. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TSJUDER – Throne Of The Goat (1997
– 2017) (Re-Release LP) Season of Mist/Irascible
Welchen Unterschied können
zwanzig Jahre bewirken? Ob sich das die norwegische
Black Metal-Band wohl auch gefragt hat, als sie auf die
Idee gekommen ist, ihr erstes Album „Throne Of The Goat“
neu aufzunehmen. Wer die erste Version aber noch nicht
kennt, muss sich keine Sorgen machen, denn auf dem
Re-Release ist auch diese zu hören, zuerst die Neue und
dann die Alte. Meiner Meinung nach ist das eine ziemlich
gute Idee, denn so kann man die beiden Werke auch direkt
vergleichen. Wer das 1997er-Werk kennt, weiss, dass es
sich dabei um eine rohe Masse an Gewalt handelt. Sehr
gitarrenlastig mit schlechter Aufnahmequalität und
heiseren Screams des Sängers – typischer Garagen-Black
Metal halt. Nun spulen wir vor in das Jahr 2017: Schon
beim Intro hört man heraus, dass die Anteile an Gewalt
nicht kleiner geworden sind, einfach um einiges
sauberer. Tsjuder spielt ihre Songs immer noch gleich,
jedoch hört man schon heraus, dass die Jungs ihre
Instrumente in den vergangenen zwanzig Jahren noch
besser in den Griff bekommen haben. Ich bin selber ein
grosser Fan von Re-Releases, und bei diesem hier find
ich es besonders cool, dass man einen direkten Vergleich
schon auf dem Album hat und man so nicht erst die
gesamte CD-Sammlung durchwühlen muss, um in beide Werke
reinhören zu können. Zoé
Punkte:
keine Wertung
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KESS'KHTAK - Unwritten Rules Prevail (CD) Art
Gates Records Nun gelangen wir ins heimische
Musikschaffen, und zwar zu den Genfern von Kess'Khtak
mit ihrer 3. EP namens 'Unwritten Rules Prevail'. Seit
2007 hat sich der Fünfer aus der Calvinstadt dem
Brutal-Deathcore verschrieben. Kess'Khtak, das sind
Florian Durand (Vox), Mathieu Mangola (Vox), Fouad Ilias
(Guitars), Julien Leluc (Basses) und Adrien Roll
(Drums). Nebst 'Unwritten Rules Prevail' releasten sie
'Kess'Khtak Meets Juggernaut' (2008, Split), 'May Not Be
The One You Want' (2010, EP), 'Destruida Camagüey'
(2012, Live-Album), 'Nurturing Conditions For Rupture'
(2012, EP) und 'Elemental Nightmare - I' (2014, Split).
Heftiger, brutaler, blastend-schneller Deathcore vom
Feinsten wird auf den 7 Songs von 'Unwritten Rules
Prevail' auf dem Silberling durchgeprügelt.
Durchgeprügelt, aber mit System. Die Soundwucht bleibt
der/dem Zuhörer/in stets prägnant und präsent in den
Gehörgängen kleben. Die verdammt bösen und tiefen
gutturalen Growls von Florian und Mathieu, welche an
Boshaftigkeit kaum zu überbieten sind, welche sich
gesanglich eine visuelle Prügelei anzetteln, ... bös.
Fouad's Riffgewitter im Hyperspeed-Tempo, ein Riff nach
dem anderen, lässt jedes noch so heftige Gewitter alt
aussehen. Brutaler Gitarrensound bläst einem entgegen.
Julien's Tieftöner gründet sehr tief und füllt die
Gewitterwolken mit heftigem Hagel. Adrien's blastendes
drumming macht den Sturm perfekt, Attacke um Attacke
wird hierbei geritten, blastend, grindcorend,
doublebass-mässig, aber stets groovend, eben mit System.
Das Cover-Artwork passt perfekt zum Deathcore von
Kess'Khtak, die Produktion rollt heftig, brutal, sauber
und druckvoll daher. So à la Brutal Truth, Six Feet
Under, Cannibal Corpse, Origin und Konsorten.
Anspieltipps wären 'Born With A Curse', Algorithm Of
Hate', 'The Ordeal' ... oder eben gleich alle 7 Tracks,
ohne Wenn und Aber, schnörkellos brutal goil. Deathcore
most brutal wanted. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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IMPENDING DOOM - The Sin And Doom Vol II Eone
Heavy/Musikvertrieb Plötzlich einsetzende Angst
und Verunsicherung kann mehr sein, als ein flüchtiges
Gefühl, das die chronisch Verängstigten und Deprimierten
ergreift. So könnte es einem auch gehen beim neuesten
Streich der Kalifornier von Impending Doom. Ihr Sound
hat sich über die Jahre gewandelt von einst Goregrind
über Death Metal zu Deathcore. Trotz all der Wechsel hat
ihre Musik nichts an Biss und Aggression eingebüsst. Es
ergibt daher durchaus Sinn, dass eine Band, um vor dem
unausweichlichen destruktiven Zusammenbruch der
Gesellschaft zu warnen, den Namen "Impending Doom"
(drohendes Unheil) gewählt hat. Vor etwas mehr als einem
Jahrzehnt entstand auf dem fruchtbaren Boden von
Riverside, aus einer Gruppe junger Metalheads und
Hardcorekids, die allesamt Veteranen lokaler Bands
waren, eine neue Band mit einer einzigartigen
Bestimmung. Ihr Rüstzeug waren nicht etwa leere Slogans
oder sinnlose, schockierende Bildsprache, vielmehr
handelten sie aus einer tiefen inneren Überzeugung und
Stärke. Impending Doom sind nämlich Anhänger des
christlichen Glaubens. Die Botschaften von
Erweckungsprediger Brook Reeves sind allerdings sehr
düster und werden ausschliesslich guttural unters Volk
gebracht. Typisch für ihren Drumsound sind die häufig
vorkommenden Blastbeats. Die zehn Song starke Platte
"The Sin And Doom Vol II" ist ein echtes Brett, das
höllisch stark produziert ist und das Unheil der Erde
spürbar macht. Gitarren, Schlagzeug und Growls tanzen
den ewigen Reigen von Gut und Böse. Am Ende gewinnt
dieses Battle aber klar nur einer - der Hörer! Impending
Doom erweisen Gott mit erdrückender Schwere, kranken
Death Metal- und Grindcore-Riffs und unvergleichlich
kehligem Knurren ihre unerschütterliche Ehrerbietung und
kündigen das drohende Unheil an. Fans und Musikliebhaber
der härteren Sorte wird's einfach freuen! Oliver
H.
Punkte: 8.5 von 10
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SCIENCE OF DISORDER - Private Hell (CD) Fastball
Music/Non Stop Music Und nochmals ein
einheimisches Produkt, diesmal von den Lausanner Science
Of Disorder mit ihrem zweiten Longplayer namens 'Private
Hell', nach ihrem Debut namens 'Heart, Blood And Tears
...' (2011), denn vorher nannten sie sich Soulless und
veröffentlichten vier Longplayer, als die wären 'Lost
Hopes' (1996), 'Life Extinction' (1997), 'New Era'
(2002) und 'In The Maze Of Darkness' (2008). Nun, heute
sind sie Science Of Disorder, gegründet 1989 eben als
Soulless, bestehen aktuell aus Jérôme Thomas (Vocals),
Sylvain 'Lord Pelthor' Pelletier (Guitar), Stéphane
'Steph' Grand (Guitar), Baptiste Maier (Drums) und
Thierry Pinard (Bass). Fortan widmet man sich dem Death
Metal 'alter Schule', so à la Dying Fetus, Massacre,
Cannibal Corpse, Six Feet Under, Entombed, Dismember und
Konsorten. 11 Songs haben den Weg auf den Silberling
gefunden, welche sehr variantenreich und interessant
gestaltet wurden, variables Songwriting sozusagen.
Jérôme singt mit klarer Stimme, setzt aber auch seine
gutturalen Stimmfähigkeiten ein. Wenn Jérôme mit klarer
Stimme singt, kommt mir da sogleich Messiah Marcolin von
Candlemass in den Sinn, klare, saubere Stimme. Sehr
stark! Steph & Lord Pelthor's Gitarrenarbeit ist
exzellent, sie riffen und deathen was das Zeugs hält,
gepaart mit groovigen Elementen, gepaart mit kurzen,
prägnaten Soli, aber stets immer nach vorne treibend am
Abriffen. Thierry's Tieftöner treibt die beiden
Sechssaiter nochmals mit Nachschlag nach vorne, allesamt
sehr tief getuned, wie die schwedischen 'old school'
Deather seinerzeit, à la Entombed, Dismember, Unleashed.
Baptiste's drumming ist sehr druckvoll, treibend,
groovend, patternd, doublebass-attackig. Teils gibt es
auch etwas hardcorige Elemente, auf jeden Fall ist
'Private Hell' sehr abwechselnd und interessant
geworden. Auch wieder ein Album, welches man sich oft
anhören sollte, um den perfekten Zugang zu finden.
Goiles Cover-Artwork, fette Produktion, perfekt.
Anspieltipps wären da 'Lava Girl', 'Kingdom Comes',
'Light Bearer' und 'Half Life'. Goiler
Death-Metal-Knochen 'alter Schule'. Passt. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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MOS GENERATOR – Shadowlands (LP) Listenable
Records/Edel Es gibt Bands, die gehören einfach
zu den Felsen in der wilden Brandung der Rockmusik, und
dazu gehören seit vielen Jahren auch die Amis Mos
Generator. Die Truppe, deren Diskographie aufgrund der
zahlreichen EPs, Split–CDs, Compilations und Live–CDs
wohl nur noch absolut eingefleischte und eingeweihte
Jünger des Trios lückenlos aufzählen können, versteht es
meisterlich, Heavy Rock zeitgemäss modern zu spielen und
dabei dennoch die traditionelle Authentizität der
verzerrten Stromgitarrenmusik nicht missen zu lassen.
Eigentlich wollte Mastermind Tony Reed diesmal etwas
vielschichtigere, komplexere Songs kreieren, befand dann
allerdings, dass es doch besser wäre, wenn diese etwas
schneller auf den Punkt kämen, was schlussendlich zu
einer Mischung aus beidem geführt hat. Einige Nummern
sind für die Band typische, gradlinige Rocker irgendwo
in der Schnittmenge zwischen Alternative und Stoner
Rock. Diesen gegenüber stehen dann Tracks wie „Stolen
Ages“ oder „The Wild & Gentle Dogs“, die mit ihren
wilden Jam–Eruptionen an jene Zeiten erinnern, in denen
noch wirklich musikalisches Neuland betreten werden
konnte, ohne dabei Ohrenschmerzen und Zahnfäulnis zu
verursachen (ist wirklich lange her, Kinder...).
Insofern hat Meister Reed zusammen mit seiner
Rhythmustruppe alles richtig gemacht, denn Hänger finde
ich auf „Shadowlands“ keine. Diesbezüglich erinnert mich
dieses Trio irgendwie immer an die stilistisch nicht
allzu weit entfernten Clutch. Und wieder ein Glied, das
sich naht- und schmerzlos in die unübersichtliche
Diskographie dieser tollen Band einfügt, Fans werden das
Teil schlicht lieben. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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REFUGE - Solitary Man (Gatefold LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Peter "Peavy" Wagner (Gesang,
Bass), Manni Schmidt (Gitarre) und Chris Efthimiadis
(Schlagzeug) haben sich nach den paar Konzerten
durchgerungen, nochmals ins Studio zu gehen und nach
ihrer gemeinsamen Zeit als Rage zwischen 1988 bis 1993
nicht die Welt zu erobern, sondern einfach eine gute
Zeit zu haben und Refuge als Gemeinschaftswerk zu sehen,
bei dem der Spass im Mittelpunkt steht. Mit dem
Bandnamen und dem Albumtitel hat man sich an zwei
bekannte Rage-Tracks angelehnt und will auch gar nicht
verheimlichen, dass man Stolz auf die Vergangenheit ist.
Man erkennt bei "Summer's Winter" gleich die Handschrift
von Manni, der nach seiner Rage-Zeit lange bei Grave
Digger spielte. "Bleeding From Inside" hat viel Spass in
den Noten und zeigt die Jungs noch immer aggressiv
genug. Solistisch hat Manni nichts eingebüsst und es
macht noch immer Freude, seinen solistischen
Darbietungen zuzuhören. "From The Ashes" hätte auch gut
auf dem 1988-Album "Perfect Man" stehen können, ebenso
"We Owe A Life To Death", das an das Flair von
"Trapped!" erinnert. Oder das lockere, aber
vorantreibende "Hell Freeze Over". Cool auch das über
sieben Minuten lange "Waterfalls". "Solitary Man" ist
ein Album, das man sich gerne anhört, aber im Vergleich
zu den früheren Scheiben in dieser Konstellation nicht
ganz die Hitdichte hat wie "Trapped!" oder "The Missing
Link". Dafür ist es sicher eingängiger als "Reflections
Of A Shadow". Gut gemacht meine Herren. Ich bin jetzt
mal gespannt, ob eine Tour folgen wird, oder man sich
die Freiheiten raus nimmt zu spielen, wann und wo man
will. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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SUDDEN DEATH - Stillborn (EP)
Art Gates Records
Die nächste Death Metal-Attacke
aus Italia, genauer gesagt aus Roma, seit 1997 im
deathigen Fahrwasser unterwegs. Mit 'Stillborn'
präsentiert uns der italienische Hauptstadt-Vierer den
erst vierten Output, nach 'Monolith Of Sorrow' (2015),
'Injection Of Hate' (2004) und 'Devoured Inside' (2000).
Aber was hat die/der geneigte Leser/in noch im Köcher?
'Was lange währt wird noch goiler'. Dies trifft auch auf
Sudden Death zu, welche in Persona von Luis Maggio
(Vocals), Pietro Sabato (Guitars), Giuseppe Ciurlo
(Guitars), Daniele Marrocco (Bass) und Andrea Pro
(Drums) bestehen und interessanten Death Metal
zelebrieren. 5 Tracks sind auf 'Stillborn', davon ein
Intro. Grooviger Death Metal, gut produziert, druckvoll,
mit einem sehr goilen und gelungenen Cover-Artwork,
welches die Marschrichtung deutlich vorgibt. Ja, Fans
von Cannnibal Corpse, Suffociation, Immolation,
Malevolent Creation und desweiteren werden ihre dunkle
Freude an diesem Teilchen haben. Luis' Growls sind
vielseitig, mal grell guttural, dann wieder sehr tief
growlend, ein Wechselbad der Stimmbänder. Giuseppe's und
Pietro's Death-Riffs sind wahrliche 'Old School'-Riffs,
erinnern zeitweise doch an Cannibal Corpse, dennoch sind
die Saitenkünstler eigenständig unterwegs, filigran,
abwechselnd, rhythmisch-tanzend, abwechselnd solierend,
beinahe doomig, um dann sogleich loszublasten. Daniele's
Tieftöner untermalt die Rhythmuswechsel gekonnt, bildet
das Bindeglied zwischen den Sechssaitern und dem Drum
von Andrea, welches mit Blasts, Grindcores,
Doublebass-Attacken, dann wieder beinahe doomigen
Paradiddle's überrascht und auftritt. Anspieltipps wären
da sowohl 'Too Dead to Fuck' als auch 'The Right To
Kill'. Grundsolider Death Metal. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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HEKATE – Totentanz (CD) Prophecy Productions
Das Neo Folk/ Classic Folk-Duo aus Koblenz lädt nach
7 Jahren Pause erneut zum Tanze. Der neue Silberling
knüpft nahezu nahtlos an das letzte Album “Die Welt der
dunklen Gärten” (2011) an – Hekate haben ihren Sound
gefunden und bleiben auch dabei. “Totentanz” präsentiert
einmal mehr eine traumhafte Mischung aus sphärischen
Klängen, balladesker Mittelaltermusik, traditionellen
Folk-Instrumenten sowie einem Hauch Dark Wave-Charme,
verpackt in schwermütigen Melodien. Das neue Epos ist
dem Tod gewidmet, in all seinen Facetten und
Interpretationen. Dabei verlassen sich die Deutschen
nicht nur auf ihre eigenen Worte, sondern bedienen sich
auch dem berühmten Gedicht “Mondnacht” von Joseph von
Eichendorff (1837). Auch das Albumcover stellt einen
Kulturschatz dar: Es zeigt eine bisher unveröffentlichte
Radierung des deutschen Symbolisten und
Jugendstilkünstlers Franz Stassen (1869-1949). Dem Thema
entsprechend ist die Grundstimmung eher düster und
melancholisch, stellenweise leider aber auch etwas gar
kitschig und bemüht lyrisch. Den Gesang teilen sich Axel
Menzer und Susanne Grosche. Persönlich gefallen mir die
Tracks am besten, in denen nur weibliche Vocals zu hören
sind. Menzer hat einen eher monotonen Gesangsstil –
klassisch Neo Folk eben – was auf Dauer etwas schleppend
wirkt. Ist aber schwer Geschmackssache. Highlights sind
der mittelalterlich angehauchte, klagende Titeltrack
“Totentanz“, das etwas leichtherzigere “Spring Of Life“
sowie das schon fast postapokalyptisch anmutende
“Embrace Of Light“. Fazit: Hekate verbinden Moderne
Musik und historische Einflüsse auf gekonnte Weise und
präsentieren ein erstaunlich abwechslungsreiches Album,
das neben ein paar Kitscheskapaden durchaus auch seine
tiefgründigen Momente hat. Wer auf sphärischen und
zauberhaften Neofolk steht, der sollte hier unbedingt
mal reinhören. Patricia H.
Punkte: 8.5 von 10
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ELVELLON - Until Dawn Reaper Entertaimment
Neuer Superstar des Symphonic-Genres? Schwer
vorzustellen, denn schliesslich gibt es schon so viele
würdige Vertreter dieser Richtung. Dennoch wage ich zu
behaupten, dass nach bereits hochgelobten Singles und
einer vielversprechenden EP auch das Debüt bombastisch
genug ausgefallen ist, um die Szene ordentlich
durchzuschütteln. Gänsehauterregende Orchesteralemente
treffen auf soliden Metal und eine bezaubernde, sanfte
Stimme. Die Mischung geht eindeutig unter die Haut und
katapultiert das Album somit zu meinen persönlichen
Favoriten des Jahres. Klare Kaufempfehlung für Genrefans
und Einsteiger. Mona M.
Punkte: 8.5 von 10
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BULLETS AND OCTANE - Waking Up Dead BadMoFo
Records/Cargo Records Bereits im Jahr 2013 wurde
die ursprünglich aus St. Louis, Missouri stammende, in
Südkalifornien ansässige Band mit ihrem Debüt "One Night
Stand Rock'N'Roll" vorstellig. Dieses wurde von Gilby
Clark produziert und wies mindestens diesbezüglich ein
hohes Level auf. Über die Jahre konnte sich die Truppe
einen guten Ruf erspielen, unter Anderem mit Auftritten
im Vorprogramm von Avenged Sevenfold, Stone Sour, Social
Distortion, Bad Religion, Eagles Of Death Metal,
Deftones, Korn und Flogging Molly. Nach einer
fünfjährigen Pause erscheint nun mit "Walking Up Dead"
das neuste Album der Formation. Dabei ist alles beim
alten geblieben. Musikalisch frönt man nach wie vor dem
Kick Ass Rock'n'Roll mit Hang zum Punk. Vor allem Social
Distortion scheinen im Sound von Bullets And Octane
immer wieder durch. Wie gehabt wurde das Augenmerk auf
eingängige Songstrukturen gelegt. Herausgekommen sind
substanzielle Track, wie der Titelsong und die weiteren
Singleauskopplungen "Bad Motherfucker", "Walking Up
Dead" und "Fires". Die Jungs geben bei der musikalischen
Umsetzung mächtig Gas, brillieren dabei mit tonnenweise
dreckigen Riffs und rauhen Vocals in der Schnittmenge
von Dave Wyndorf von Monster Magnet und Lemmy (R.I.P.).
Coole Band mit einem weiteren coolen Album. Chris
C.
Punkte: 8.4 von 10
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EXMORTUS - The Sound Of Steel Prosthetic Records
Die kalifornischen Melodic-Thrasher von Exmortus waren
mir bis zu ihrem Live-Support von Obituary völlig
unbekannt, obwohl sie auch bereits seit 2006 ihr Unwesen
in den Metalgefilden treiben. Ich habe nicht schlecht
gestaunt über diesen geilen Mix aus knüppelnder Härte,
wunderbaren Ohrwurm-Melodien und technischer Raffinesse.
Dazu eine fette Produktion und die "grossen" Hits - eine
herrliche Mischung. Um mir ein Bild machen zu können,
hörte ich die Vorgängeralben "Slave To The Sword" und
"Ride Forth" komplett an. Ersteres ist echt ein Kracher
und letzteres ging irgendwie an mir vorbei. Jetzt steht
mit "The Sound Of Steel" ein weiterer Longplayer in den
Startlöchern, um sich mit den älteren Werken zu messen.
Leider kann das nunmehr fünfte Album von Exmortus meiner
Ansicht nach die Messlatte "Slave To The Sword" nicht
erreichen. Kracher wie "Make Haste" oder das verspielte
"A Minor Instrumental" sind Genuss pur, doch Luft nach
oben ist definitiv noch vorhanden. Die Songs haben Speed
und Aggression aber mit den typischen
Überraschungsmomenten, den grossen Melodiebögen wird zu
sehr gegeizt. "Strength And Honor" mit seinen Hey-Chören
und "To The Ends Of The Earth" erreichen annähernd den
2014er-Status, gerät aber dann doch ins Wanken.
Zugegeben, es ist ein Mäkeln auf hohem Niveau, denn für
sich genommen ist "The Sound Of Steel" ein ordentliches
Thrash Metal-Album mit dezenten Death-Elementen und
zartem US Metal-Flair geworden. Der eine oder andere
Schädelspalter ist auch dabei und was will man
eigentlich mehr. Man kann "Conan" und Co. auch nicht
vorwerfen, dass sie auf ihrem Stand stehengeblieben
sind, und deshalb - Daumen hoch! Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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HALCYON DAYS - Rain Soaked
Pavements & Fresh Cut Grass Indie
Recordings/irascible Wir bleiben mal im
nördlichen Europa, wechseln jedoch das Land und treten
auf norwegischen Boden, genauer gesagt in die Hauptstadt
Oslo und treffen da auf den Sechser von Halcyon Days,
die mit 'Rain Soaked Pavements & Fresh Cut Grass'
bereits ihren fünften Output zelebrieren. Seit ihrer
Gründung veröffentlichten sie Alben wie '.moisture'
(2012), 'True North' (2013), '.ELEVEATE' (2014) und
'Halcyon Days' (2016). Ach ja, verschrieben haben sie
sich dem New 'Melodic' Metal mit Hardcore-Einflüssen.
Mmh, interessante Mischung, und das ist es wahrlich
auch. Denn Halcyon Days, in Persona à la Niklas Vestaby
(Drums), Steffen Johansen (Bass), Robbe Madsen
(Cleans/Vocals), Daniel Lorentsen (Vocals), Ulrik
Linstad (Guitar) und André Sorensen (Guitar) jagen sich
so sehr vertrackt und hardcorelastig durch die 10 Songs,
von welchen ich sogleich 'Cerca Trova', 'In Memoriam',
'Friendship' und 'Fragments' als Anspieltipps wähle und
gerne darauf hinweise, dass Fans von Architects,
Underoath und Counterparts hier in die Vollen reinlangen
dürfen und können. Robbe's und Daniel's Gesang ist wie
ein Zwiegespräch, wie man es in der Theater- und
Opernwelt bestens kennt, denn sowohl Robbe's Kelchen als
auch Daniel's Kelchen ergänzen, duellieren und
zwiegesprächen sich bestens, total aufeinander
abgestimmt. André's und Ulrik's Gitarrenarbeit steht den
beiden Gesangsbrüdern in Nichts nach, sie ergänzen,
duellieren und riffen sich gegenseitig durch die Tracks,
stets mit melodiösen Lines, mal der eine, mal der
andere, kurzen, melodiösen Soli, abwechselnd mal mit
Distortion und dann mal in cleanen Sphären. Steffen's
Bassläufe ergänzen die Quetschbalkentänzereien bestens,
er füllt die Lücken dazwischen und setzt auch noch
markante Akzente mit dem Tieftöner. Niklas' Drumming
entzückt, da stets immer sehr groovend unterwegs, mal
mit Doublebass-Attacken, dann beinahe punkig und rockig,
aber eben, stets mit sehr viel Groove und mit treibenden
Fellen. Das Cover-Artwork lädt zum Nachdenken ein,
interessant gestaltet, wie so oft in diesem Genre. Die
Produktion kommt satt, sauber und sehr druckvoll rüber.
Nun, eigenständig sind sie, Halcyon Days, deshalb ist
ein Antesten allgemein nicht das Verkehrteste.
Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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NILS PATRICK JOHANSSON - Evil Deluxe (CD)
Metalville/Musikvertrieb Nach so vielen Jahren im
Geschäft, bringt Nils Patrick Johansson endlich sein
erstes Soloalbum raus. Man bekommt genau das, was vom
Astral Doors-Frontmann zu erwarten ist; Markante Vocals,
die irgendwie an Legende Ronnie James Dio erinnern,
solide Riffs und hammerstarke Melodien. Ein Feuerwerk
für die Ohren? Diesen Begriff kann man in der Tat
verwenden. Etwas mehr als 50 Minuten werden unsere Ohren
von typisch skandinavischem Hard Rock/Metal beschallt.
Das Gesamtwerk ist definitv eine der interessanteren
Erscheinungen des Monats. Definitiv eine Kaufempfehlung!
Mona M.
Punkte: 8.0 von 10
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FRAGMENTS OF UNBECOMING – Perdition Portal (CD)
Apostasy Records Obwohl die Herren aus unserem
„Grossen Kanton“ stammen, so orientiert sich ihre
Darbietung ganz klar dem Todesblei aus Schweden, genauer
an den frühen Anfängen des Göteborg Melodic/Death Metal.
Kann man nun uninspiriert, langweilig und angestaubt
finden, doch wäre dies nicht ganz fair, zumal Fragments
Of Unbecoming mit „Perdition Portal“ ein sehr starkes
Werk gelungen ist. Der Aspekt, dass man auf irgendwelche
gerade angesagten Einflüsse verzichtet, schwülstiger
Klargesang beiseite lässt und auch keine triefenden
Keyboards zu hören sind, gibt der Scheibe eine teils
brachiale Durchschlagskraft. Songs wie „All Light
Swallowed“ und „Morbid Divinity“ hauen gnadenlos rein
und es wird geknüppelt, so wie ich es schon sehr lange
nicht mehr auf einer Melodic/Death Metal-Scheibe gehört
habe. Der Schwerpunkt liegt mehr auf der Härte denn auf
einprägsamen Melodien, dazu gesellt sich eine düstere
Atmosphäre, die bereits durch das wundervolle Cover
angedeutet und mittels etwas dezenter Zugabe von Black
Metal vertieft wird. Abgesehen von diesem Tribut an At
The Gates und Dissection drückt auch ab und zu die
Erinnerung an frühere Amon Amarth-Werke durch, und bei
der Todeswalze „Golgotha“ drängt sich sogar noch ganz
dezent der Name Bolt Thrower in den Hinterkopf. Wenn es
etwas zu beanstanden gibt, dann vielleicht beim Song
„Calamity Choir“, bei dem der Härtegrad deutlich
reduziert und mehr mit Melodien gearbeitet wird, zwar
sind genau die Melodien die mit Abstand einprägsamsten
der ganzen Scheibe, jedoch gegen die Dynamik der anderen
Songs wirkt „Calamity Choir“ fast schon langweilig.
Trotzdem, für Nostalgiker verspricht „Perditional
Portal“ gepflegte Unterhaltung mit einer ordentlichen
Portion Eiern. R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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MADBALL - For The Cause Nuclear
Blast/Warner
Die Hardcore-Veteranen von
Madball müssen an dieser Stelle sicherlich nicht mehr
näher vorgestellt werden, denn Dringlichkeit,
Authentizität und Integrität aufrechtzuerhalten war noch
nie ein Problem für New York Citys härteste und am
härtesten arbeitende Band. Nach mittlerweile
fünfundzwanzig Jahren zwischen Studios und Bühnen,
schlagen Madball ihr nunmehr 9. Kapital mit 13
Hammertracks auf und veröffentlichen mit "For The Cause"
eine Sammlung voller heldenhafter, groove-geladener,
street-level New York Hardcore-Songs, wie sie eben nur
Madball bringen können. "For The Cause" feiert zugleich
die Rückkehr ihres Gitarristen Matt Henderson, der
zuletzt auf "Hold It Down" (2000) in die Saiten griff
und für das neue Album auch als Produzent fungierte.
Einzigartig an diesem Album ist ebenfalls die brillante
Produktion von Rancid's Tim Armstrong, der den
unverwechselbaren Sound kraftvoll und dynamisch zum
Ausdruck bringt, ohne das typische Markenzeichen der
Band mit Füssen zu treten. Bemerkenswert auf "For The
Cause" sind die zahlreichen Gastauftritte einiger
Freunde der Band sowie einiger Künstler, mit denen sie
sich jahrelangen gegenseitigen Respekt teilen. Einer
davon ist der legendäre Ice-T, der auf dem
Hardcore-Banger "Evil Ways" seinen Beitrag leisten
durfte und dem Track eine echt gute und persönliche Note
verpasst hat. Doch das vermutlich bemerkenswerteste am
neuen Silberling sind sicher die verschiedenen
musikalischen und stimmlichen unerwarteten Wendungen,
die dazu dienen, Madball's NYHC-Image frischen Wind
einzuhauchen. Die Truppe um Freddy Cricien ist beim
neuesten Streich viel risikofreudiger ans Werk gegangen
als bei jedem vorherigen Album und es zahlt sich
definitiv aus! Wo Madball drauf steht, ist eben auch
Madball drin! Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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ROTTEN SOUND - Suffer To Abuse
(EP) Season Of Mist/Irascible Finnlands finest
knallen uns zur gerade abgelieferten Frühlings-Tour und
ihrem 25jährigen (!) Jubiläum sieben neue Songs um die
Ohren, welche gewohnt deathmetallisch orientierten
Grindcore mit nach old school-HM2-Gitarrenverzerrung
tönendem Klangbild bieten. Gewohnt fokussiert und mit
einer glaubhaften Wut versetzt nehmen Rotten Sound keine
Gefangenen und punkten einmal mehr mit ihrer Gabe auch
kurze Gewaltausbrüche mit amtlich Atmosphäre zu
versetzen und in den richtigen Momenten den Fuss vom Gas
zu nehmen. Dazu gibt's wieder intelligente, beobachtende
Texte und einen grobstolligen Stiefel in die Arschritze.
Frisches, knapp zwölfminütiges Kraftfutter aus dem
Norden, nicht zu verwechseln mit ihrem letzten Album
"Abuse To Suffer" von 2016. Reinhören! Hardy
Punkte:
keine Wertung
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SUNSTORM - Road To Hell (Gatefold
LP) Frontiers Music/Musikvertrieb
Allein durch das Mitwirken von
Gesangslegende Joe Lynn Turner wird grundsätzlich jedes
Album schon von vornherein auf ein beachtliches Niveau
gehoben. Der gute Mann stellte seine hochkarätigen
Vocals, wie allgemein bekannt, immerhin schon in die
Dienste von Deep Purple, Rainbow und Yngwie Malmsteen,
des weiteren bei zahlreichen Projekten und auf diversen
Soloalben. Sunstorm nun ist die Baustelle vom Chef des
italienischen Melodic-Labels Frontiers Music, Serafino
Perugino. Bereits 2006 entstand unter seinen Fittichen
der erste Output. "Road To Hell" ist bereits der fünfte
Streich der Kollaboration. Einmal mehr zeichnet sich der
Frontiers Haus und Hof-Produzent Alessandro Del Vecchio
für den Sound verantwortlich, dessen erstklassigen
diesbezüglichen Fähigkeiten kritiklos bleiben. Sunstorm
war ursprünglich als ultimatives JLT AOR-Projekt
gedacht, erfuhr aber bereits auf dem letzten Album "Edge
Of Tomorrow" (2016) eine dezente Richtungsänderung in
härtere Gefilde. "Road To Hell" nun ist die logische
Fortsetzung. Man bewegt sich also im klassischen Hard
Rock-Metier, wobei man mit knackigen Riffs und
grandiosen Melodien brilliert. Die Songs wurden exakt
auf die Stimme von JLT massgeschneidert und mit diversen
grossen Hooks ausgestattet. Unter dem Strich ist der
eine oder andere Track vorhanden, der sich durchaus in
den Gehörgängen festzusetzten vermag. Das Gros weist
aber wenig nachhaltige Substanz auf. So bleibt "Road To
Hell" ein Album, dass im oberen Durchschnitt einzuordnen
ist, aber in erster Linie durch das Mitwirken von Joe
Lynn Turner zu überzeugen vermag. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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LUCA PRINCIOTTA BAND - Rough Blue
(CD) Metalville/Musikvertrieb
Der Doro-Gitarrist auf
Solopfaden. Was serviert uns der bessere von beiden
Doro-Gitarristen" Ein eher instrumentales Album, das mit
einem Stück wie "Shake The Cake" an Joe Satriani-Tracks
erinnert, oder mit "On Board" feinsten Blues Rock
bietet. "What It Takes" rockt schwerfällig und mit Blues
in den Venen los und präsentiert mit Matteo Bertini
einen Shouter mit viel Kraft in den Stimmbändern und dem
nötigen Whisky-getränkten Flair. Virtuos spielt sich
Luca durch die Songs und verliert dabei aber nie den
Bezug zum Song, sondern stellt sein Können dem Track
unter. "When Everything's Right" ist eine instrumentale
Ballade, die sich steigert. Der Titelsong erinnert an
Mr. Big und "Ain't No Love" hat schon eine leichte
Anlehne an Jimi Hendrix. "Rough Blue" ist ein
hörenswertes Album geworden, vorausgesetzt, man gibt
Instrumentalsongs auch die Möglichkeit, sich zu
entfalten. Antesten lohnt sich! Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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EISREGEN – Satan liebt dich (EP)
(LP) Massacre Records/Musikvertrieb Es
scheint, als hätten sich die Deutschen nun noch mehr der
Horror-Thematik zugewandt als eh schon – nur schon der
Opener „Fahlmondmörder“ erinnert an die Pioniere The
Vision Bleak, der Titeltrack stellt mit seinem sachte
Dark Wave-Feeling und den vielen Einschüben ebenso ein
entsprechender Wegweiser dar. „Onkel Fritze“ ist eine
‚Hommage‘ an den Massenmörder Fritz Haarmann und kommt
Eisregen-typisch bitterbös und schwarzhumorig daher. Was
danach folgt, sind Covers („For God Your Soul“ von
Punchent Stench, Transilvanian Beef Club covern gleich
selbst „Onkel Fritze“ und nennen das Resultat
„Menschenmetzger Fritz“), eine neue Interpretation vonn
„Mein Eichensarg“ sowie „13 russische Krebsschweine“.
Wenn man sich nur die ersten 3 Tracks anhört, sind die
Erwartungen ans neue, kommende Album recht hoch – die
anderen Tracks sind ‚Beigemüse‘ und für Fans sowie
Kenner. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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SLAPSHOT - Make America Hate Again
(LP) Bridge 9
Hardcore aus Boston, U.S.A. Die
Hardcore-Legenden sind zurück mit 'Make America Hate
Again'. Und Slapshot lassen nichts anbrennen. 11 Tracks
haben Platz gefunden auf dem bereits 12. Album (11
Longplayers, 5 EP's, 2 Promo's und 2 Singles), wäre
Slapshot's Palmares. Hardcore, melodiös, kurze und
knackige Songs, straightes Songwriting, Rock'n'Corige
Soli, Fun-Sound mit ernsten Lyrics. Punk'n'Core'n'Roll
von der East-Coast. Slapshot sind aktuell Jack Kelly
(Gesang), Ryan Packer (Bass), Craig Silverman (Guitars)
und Corey Koniz (Schlagzeug). Gegründet wurde Slapshot
1985 und sie klingen immer noch unverbraucht und frisch.
Jack's Gesang ist goiler Hardcore-Scream, wütend,
rebellisch und klar. Ryan's Bass wummert klar und cool
zu den restlichen Bandmembers. Craig's Klampfe
distortioniert mal punkig, mal core-riffend, mal etwas
metallischer, dann wieder mehr hardcoriger, untermalt
mit einzelnen Soli, welche im erfrischenden
Rock'n'Roll-Vibe gehalten sind. Corey's drumming lädt
einfach zum Skaten ein, straight, groovend, treibend und
Cymbals-betont. Das Cover-Artwork passt hervorragend zur
Mucke, die Produktion kommt sauber und druckvoll rüber.
Die 11 Songs sind mal sehr kurz 'I Got Your Number'
(01:57), aber dann auch wieder etwas länger 'It's All
About You (03:30), und da wären wir schon bei den
Anspieltipps, wie desweiteren 'Trainwreck' und 'Alone',
oder dann 'White Flag'. So à la Cro-Mags, Agnostic
Front, etc. Nun, ich bemerke, wie mein Skateboard mich
ankuckt. Wirklich, jetzt? Yep. Also, dann, mit Slapshot
am Skaten. Cheers! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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MASS - When 2 Worlds Collide (CD)
Escape Music/Non Stop Music
Die Mass hier haben nichts mit
den deutschen Mass zu tun, sondern stammen aus dem USA
und können auf die Hilfe von Michael Sweet (Stryper)
bauen. Und wer sich die alten Dokken mit neuen Songs
zurückwünscht, sollte sich mal "Just Can't Deny"
anhören. Von der Dynamik her erinnert dieser Track sehr
an "Kiss Of Death" mit einem kleinen Keyboardsolo a la
Deep Purple. Positiv fällt auch Sänger Louis St. August
auf, der einen sehr guten Job abliefert. Die Songs sind
aber weit davon entfernt, im Sleaze Rock angesiedelt zu
werden, sondern überzeugen mit einer würzigen Hard
Rock-Mischung aus den Staaten und Europa. "Falling In
Love" ist einer dieser tollen Tracks und hätte man die
Keys noch ein bisschen zurückgeschraubt... Mein Gott,
was wäre dies für eine Killer-Scheibe geworden. Mit
einem akustischen Part beginnt "Alive", der dann in
einen tollen Hard Rock-Song übergeht. Mit
Geschwindigkeit überzeugt "Revenge For The Maiden", der
schon ein bisschen an die eisernen Jungfrauen erinnert.
"Some Time Ago" erinnert an die schweren Songs von
"House Of Lords", welche damals mit einem feinen Led
Zeppelin-Anstrich gespielt wurden, während "Time Marches
On" mit schon fast spacigen Key-Parts überrascht. Der
Titelsong ist dann am Schluss noch eine kleine Hymne und
beendet ein wirklich tolles Album. Wer auf kernigen Hard
Rock steht, sollte hier unbedingt reinhören. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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DREADFUL FATE - Vengeance (CD)
I Hate Records/To The Death
Mit 'Vengeance' veröffentlichen
die Schweden ihr Debutalbum, nach einem Demo namens 'The
Sin Of Sodom' und schon darf man die ersten Parallelen
zu eben besagten Sodom, Kreator, Destruction, Deströyer
666, Bathory, Venom und Konsorten machen, jedoch
wahrlich nur jeweils deren erste Scheiben. Dreadful Fate
jetzt als Kopierer dieses Genres zu betiteln ist dennoch
fehl am Platze. 8 Tracks sind auf dem Erstling
vertreten, die einfach richtig 'old school' thrashend,
leicht mit Black- & Death-Elementen verziert, vor sich
hin scheppern. Etwas salopp ausgedrückt, aber bei den
vollzogenen Hörproben werdet ihr mir zustimmen. Klar
orientiert man sich den Mitte 80ern, jedoch ist die
Produktion neuzeitlich gestaltet. Dreadful Fate gibt es
seit 2017 in Form von Total Destruction (Bass), Corpse
Skelethor (Drums), Death Ripper (Guitars) und Bestial
(Vocals), wobei man bereits mit der Namensgebung die
nächsten Vergleiche ziehen darf. Bestial's Gesang ist
echter 'old school' Thrash-Scream, Corpse Skelethor's
drumming ebenfalls, straight, doublebass-lastig und
stets groovend. Death Ripper's Gitarrenarbeit rifft sich
stets in den schnelleren Tempi, kurz, schmerzlos,
sägend, gepaart mit wilden und exzessiven, jedoch kurz
gehaltenen Soli. Total Destruction's Bass wummert
ebenfalls im Sound des 'old school' in den tiefen Lagen
umher. Ein passendes Cover-Artwork, welches klar
aufzeigt, in welche Richtung man tendiert. Auch die
Produktion besteht den Härtetest. Wenn man den vier
Schweden so zuhört, kommen einem doch stets neue
Vergangenheits-Wölkchen so vorbeigezogen. Wie gesagt,
Fans von besagten Bands werden hierbei ihre helle 'old
school'-Freudentage feiern, Anspieltipps wären da 'Altar
Of Cruelty', 'Witches Hammer' oder 'The Final
Sacrifice'. Old School turns into New Old School.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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NOVEMBER-7 – Overload 1.0
Eigenvertrieb
Die Schweizer Band November-7
bringt nach dem letzten Erfolg mit “Awaraxid 7mg“ (2014)
endlich wieder einen neuen Silberling auf den Markt.
“Overload 1.0“ heisst das gute Stück und ist ein
Mini-Album mit 5 Tracks über eine Spielzeit von 23
Minuten. Auch diesmal erzählen sie eine Geschichte, die
sich als roter Faden durch das Album zieht: Ihr neuer
Producer Dyno, ein Dinosaurier der lebendig aus dem
Gletschereis geborgen werden konnte, hat nur ein Ziel:
Er möchte die gefährdete Spezies “Musiker“ vor dem
Aussterben retten! Dazu hat er November-7 unter seine
Fittiche genommen und will sie nun durch den kreativen
Prozess zum Erfolg führen. Die Band aus Neuchâtel
produziert dabei feinsten Female Fronted
Industrial/Electro Rock und erinnert stellenweise stark
an Lacuna Coil. Gemixt wurde das Ganze übrigens von
Stefan Glaumann, der auch für den Mix bei Bands wie
Rammstein verantwortlich ist. Entsprechend kriegt man
hier sehr vernünftige Qualität auf die Ohren. Die 5
Tracks sind erstaunlich unterschiedlich. So gibt es bei
dem sehr eingängigen Opener “Running Out Of Time“ sogar
ein kleines Jazz/Blues-Zwischenspiel, dicht gefolgt von
einem weiteren Intermezzo, diesmal aber als
Synthiegewitter. “Divine“ klingt stark nach Lacuna Coil,
während “Loose Connection“ sehr direkt und stellenweise
fast schon brutal daherkommt. Mit “Time To Come“ wird
das Tempo massiv gedrosselt und es punktet mit einer
wirklich schönen Pianolinie. “Dare“ ist dann etwas
düsterer und baut wieder mehr auf Electro-Elemente.
Fazit: Tolles Album, das seinen Vorgängern in nichts
nachsteht. Wirklich schade, ist es bloss ein solch
kurzes Vergnügen! Kaum ist man mitten drin, ist es auch
schon wieder vorbei. Hätte gerne mehr davon gehabt!
Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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EMERALD SUN – Under The Curse Of
Silence (CD) Fastball Music/Non Stop Music
Bereits das fünfte reguläre
Album veröffentlichen die griechischen Melodic Heavy
Metaller Emerald Sun. Wie bereits früher glänzt auch das
neue Werk mit tollen Liedern, die ein gewisses Niveau
nicht unterschreiten und ihre Fans finden werden. Dabei
lotsen sie die eigenen stilistischen Grenzen gekonnt
aus, in dem sie rasende Lieder neben stampfenden
platzieren und auch mal eine Ballade Platz hat. Mit dem
Cover des 80er Disco-Hits „Fame“ zeigen sie eine weitere
neue Seite. Anders als es Adagio 2005 es gemacht haben,
halten sie Emerald Sun relativ stark ans Original.
Prominente Unterstützung erhalten die Griechen bei
„Blast“. Hier konnte als Gastsänger Rage-Chef Peavy
Wagner gewonnen werden. Aber auch die restlichen Lieder
überzeugen. Nur fallen diese nicht mehr derart aus dem
Rahmen wie die bereits erwähnten. Und genau das ist
Fluch und Segen gleichzeitig. Under The Curse Of Silence
ist ein tolles Album und wird seine Hörer begeistern.
Wieso ich allerdings genau diese Band hören soll, wenn
es tausende ähnlich tolle Bands gibt, wird sich jeder
Metaller fragen müssen. Wer sich für dieses Emerald
Sun-Album entscheidet, kann wird es aber nicht bereuen.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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SPINE - Faith (LP) Bridge 9
Hardcore aus Chicago &
Kansas-City, kurz beschrieben im Stile von Infest,
Siege, Agnostic Front, Youth Of Today oder Cro-Mags. 9
Songs im typischen East-Coast NYHC-Gewand, aber mit
brutal-aggressiveren und wütenderem Gesang als die
Labelkumpanen von Slapshot. Da kommt bei Spine doch mehr
das Biohazard-mässige zum Zuge, im gesamten
Soundteppich. Nun, mit 'Faith' veröffentlichen Spine
deren 8. Output, nach 'Running Out Demo', 'Subhuman',
'Spine/The Repos' (Split), '2014 Promo', 'Time Has
Gone', 'Deny' und '2017 LP Promo'. Spine sind Antonio
Marquez (Vocals), Alex Tunks (Guitars), Dillion Bendetti
(Bass) und John Hoffmann (Drums). Ihr glaubt es zwar
vielleicht nicht, aber mich guckt mein Skateboard schon
wieder so komisch an ... Ready? Yeah! John Hoffmann's
drumming ist straigt, punkig, hardcorig, stets eine
treibende Kraft hinter seinen Fellen. Antonio Marquez
Gesang ist - wie schon bereits erwähnt - sehr wütend,
schreiend, screamend und doch klar verständlich. Dillion
Bendetti's Bassarbeit ist sehr punkig und hardcorig
ausgelegt, währenddem Alex Tunks' Gitarrenarbeit
zwischen Punk, Hardcore und Metal hin- und herschwebt.
Allesamt sind stets auf Groove bedacht, mal wie bei
Slapshot kürzere Songs, dann wieder etwas längere,
einige kurze, intensiv-wütende Gitarrensoli von Alex.
Ebenfalls sehr gelungenes Cover-Artwork und die
Produktion kommt sehr druckvoll und corelastig rüber.
Ich glaub, ich muss sogleich mein Skateboard 'Gassi'
führen ... Bis denne! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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FANTASY OPUS - The Last Dream (2
CDs) Pure Steel Publishing/Musikvertrieb
Die Herren aus Portugal brettern
sich hier durch 11 Power Metal-Nummern mit etwas
Prog-Anteilen. Man rockt sich hier souverän durch
(Kiske) Helloween, Gamma Ray, Angra und co. Leonel Silva
singt vielseitig und kräftig, kann aber seine
wahrscheinliche Liebe zu Stimmen wie die von Michi Kiske
und Ralf Scheepers wohl nicht abstreiten. Leonel ist
aber trotzdem ein toller Sänger, hört euch nur die
akustische Ballade "Lust" an, ganz starker Song. Auch
die Gitarristen glänzen mit starken Riffs und Soli auf
hohem Niveau. Ich mag vor allem die abwechslungsreichen
Tracks wie das geniale "Conquer The Seas" tolle Stakkato
Riffs und spannender Gesang prägen den Song. Außerdem
gefällt mir hier das immer die Gesangsmelodie im
Vordergrund steht. Ich meine es gibt ja tonnenweise
Power Metal-Bands auf diesem Planeten. Viele spielen auf
sehr hohem musikalischen Niveau, da passiert es schnell,
dass man in der grossen Flut untergeht. Vielleicht
passiert das Fantasy Opus ja auch, keine Ahnung.
Verdient hätten sie die Aufmerksamkeit der Metal
Gemeinde auf jeden Fall. Die Portugiesen haben wirklich
tolle Songs im Gepäck, bieten Abwechslung, man höre
"Black Angels" und es macht Freude sich von der Musik
mitreissen zu lassen. Reinhören sehr empfohlen.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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ABOVE US THE WAVES - Rough On High
Seas (2 CDs) Rough on High Seas/Growl Records
Neben weissen Steinhäusern mit
blauen Dächern und jeder Menge Staatsschulden kommt da
auch noch was Musikalisches aus dem griechischen Kavala.
Die fünfköpfige Truppe hat sich ganz und gar den
Elementen Hardcore und Melodic/Death Metal verschrieben
und lässt keinen Zweifel an ihren harten Riffs und den
starken Melodien aufkommen. Die Band wurde durch Vasilis
(Gitarre) und Theodore (Schlagzeug) gegründet und nach
ersten Memberwechseln mit George (Gitarre), Dinos (Bass)
und Vangelis (Vocals) vervollständigt. Nach etlichen
Promotapes konnten sie schliesslich 2013 ihr Debüt
"Anchors Aweigh" veröffentlichen. Wirklich geholfen
haben dem Fünfer aber klar ihre energiegeladenen
Live-Shows, deren positives Feedback sich rasend schnell
rumgesprochen hat. So durften die Jungs innert Kürze
Acts wie Rotting Christ oder Paul DiAnno supporten.
"Rough On High Seas" ist nun das zweite Album der
Griechen, das mit acht brandneuen Songs aufwartet. Etwas
wenig mag man vielleicht denken aber es ist gerade
richtig. Die Tracks drücken ganz schön ab und bieten
dort Abwechslung wo nötig. "Seaside Junk" ist mein
Favorit der Platte, da er das musikalische Spektrum der
Band schön darstellt. Den Albumtitel "Rough On High
Seas" würde ich überraschenderweise als schwächsten Song
der Platte einstufen, wogegen "Windcheater" wieder in
alter Manier wütet. Above Us The Waves ist sicher eine
Truppe, die Melodic/Death-Freunde sowie Metalcore-Freaks
erfreuen wird. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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MIST - Free Me Of The Sun (C) Soulseller Records
Die slowenischen Doom-Prinzessinnen präsentieren mit
"Free Me Of The Sun" ihr Debutalbum. Die
Doom-Prinzessinnen spielen eine sehr traditionelle
Variante des Dooms, und so startet "The Ghoul"
handwerklich solide. Die beschwörende Stimme der
Sängerin passt ausgezeichnet zum Sound. Beschwörend geht
es mit "Ora Pro Nobis" weiter und die Riffs sind
tonnenschwer und ziehen einen hypnotisch in ihren Bann!
"White Torch" Hat auch diese Schwere in sich und wird
mit verzweifelten Vocals passend abgerundet! Meinem
Lieblingsmonat ist "December" gewidmet, leider entpuppt
sich dieser Song als ein laues Lüftchen! Wieder heftiger
geht es dann mit "Altar Of You" weiter. Das steht Mist
definitiv besser zu Gesicht! Zähflüssiger, geiler Doom,
der gekonnt dargeboten wird! Leider ist "Disembody Me"
sehr unspektakulär und plätschert vor sich hin. Wenn
Mist auf dem Bremspedal einschlafen, dann verliert ihre
Musik an Reiz und gewinnt an Langeweile! "The Offering"
lässt mich wieder aufwachen und die Gitarristinnen
lassen endlich wieder ihre Äxte aufheulen! Richtig
düster geht es mit "Demonized" weiter. Einer der besten
Songs dieses Albums ist "Delirium", der die vertonte
Langsamkeit ist! Sicher einer der Höhepunkte von "Free
Me Of The Sun". Der Titeltrack "Free Me Of The Sun"
kommt als Traumfänger und Schlusslicht daher! Leider ist
dieser Song sehr einschläfernd und definitiv kein
Glanzlicht! Dieses Album hat viele Höhen, aber genau
soviel Tiefen und noch einige Luft nach oben!
Roolf
Punkte:
7.8 von 10
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BIBEAU - Bibeau Fade To Silence
Records
Mit etwas Verspätung kommt,
respektive muss hier ein interessantes Prog Rock/Metal
Debüt-Album quasi nachrezensiert werden. Die Band nennt
sich Bibeau nach Gitarrist Robin Bibeau, stammt aus
Whitehouse in Texas (USA) und wird durch Drew Theiring
(v), Casey Boyd (g), Chris Ray (b) und David Sweat (d)
komplettiert. Auf die Band aufmerksam gemacht wurde ich
durch Freund und Radiokollege Olivier "Oli4" Clausen von
Radio Munot, der mir kurzerhand die direkt bei der Band
georderte CD plus ein T-Shirt zukommen liess. Kürzlich
führte er ein Interview mit Robin Bibeau, der sich
natürlich riesig über den Support freute. Unserer
Leserschaft möchte ich nun die unbestreitbaren Vorzüge
dieser Klasse-Scheibe ebenso näher bringen. Angesprochen
ist in erster Linie die Prog-Gemeinde, da die Amis bei
der zahlreichen Nennung von einflussnehmenden Bands
mitunter auch Queensrÿche und Rush nennen. Kurz auf den
Punkt gebracht klingt Frontmann Drew, je nachdem, wie
eine Mischung aus Geddy Lee (weniger) und Dave Mustaine
(mehr), garniert mit einer Prise Geoff Tate (weniger)
und Andrew Stockdale (mehr). Allerdings tauchen neben
Porcupine Tree auch noch etliche Thrash-Grössen als
Ideengeber auf, und dass selbst Pink Floyd, Genesis,
King Crimson wie Deep Purple, Van Halen, KISS und Iron
Maiden genannt werden, zeigt, dass die Jungs total "open
minded" ans Werk gegangen sind. Der Opener «Titanium
White» fördert dann sogleich ein paar Vibes der eisernen
Jungfrauen zu Tage und überrascht mit einer wunderbar
melodischen Bridge, bevor die harten Gitarren das
Terrain zurück gewinnen. Das progressiv ausgerichtete
Grundgerüst breitet sich auch auf «A Brand New Shade»
aus, bevor rein akustische Gitarrenklänge (Titel «Gris
Gris») instrumental als Intro für den Song «Leeway»
dienen, wovon es auch ein Video gibt. Die Reminiszenzen
an Queensrÿche und Rush sind nicht von der Hand zu
weisen, und doch schält sich der Bibeau-Sound langsam
aber sicher heraus, obwohl meine musikalischen Sinne mit
Hochdruck versuchen, für alles eine "hört sich an wie"
Schublade zu finden. Die prall gefüllte CD erfordert die
entsprechende Musse, die Prog-Fans generell nicht fremd
ist. Insgesamt wird mehr Rock als Metal geboten, wobei
die Grenzen immer wieder variieren. Mit «The Phantom Of
The Opera» deutet sich dann ein bekannter Song an, und
er ist es tatsächlich. Bibeau bewegen sich dabei
ziemlich nahe beim Original, und darüber, also ob es
diese Cover-Version wirklich gebraucht hätte, kann
durchaus diskutiert werden. Der Schlusstrack «Play By
Feel» lässt schliesslich mit über zehn Minuten Spielzeit
aber keine Zweifel mehr aufkommen, in welche Schublade
die Amis vorweg gesteckt werden können. Herausragend ist
die Gitarrenarbeit von Namensgeber Robin, während der
Drum-Sound der Snare leider viel zu pappig ist.
Insgesamt jedoch ein guter und hörenswerter Einstand,
der die Zielgruppe mühelos erreichen dürfte.
Rockslave
Punkte:
7.8 von 10
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SINSID – Mission From Hell (CD)
Pitchblack Records
Die norwegische Heavy Metal-Band
wurde 2012 gegründet und präsentiert nun endlich ihr
Debütalbum “Mission From Hell“ - eine Mischung aus Heavy
Metal mit ein paar Akzenten aus Power Metal und Viking
sowie einem Hauch Doom und Thrash. Ein sehr
ausgeglichener Mix! Frontmann ist der ehemalige
Profi-Wrestler Terje S. Sidhu, der sich statt im Ring
nun mit rauer Stimme durchs Album schlägt. Auffällig ist
die sehr gelungene Aufnahmequalität – wunderbar klar und
harmonisch ausbalanciert ergibt das Ganze ein sehr
präzises Klangbild. Wirklich beeindruckend für ein
Erstlingswerk! Die schweren Gitarren geben hier klar den
Ton an, auch wenn sie mitunter fast schon ein wenig
schwerfällig wirken und die Melodie mitunter auf der
Strecke bleibt. Der Sound wirkt stellenweise fast schon
dekonstruiert – Gitarre, Bass, Drums und Stimme folgen
zwar der gleichen Linie, bleiben aber doch für sich. Der
Effekt ist eigenartig minimalisitisch und doch irgendwie
spannend und in sich stimmig. Neben klassischen Heavy
Metal-Nummern wie “Hellhammer“ und dem Titeltrack
“Mission From Hell“ gibt es mit z.B. “Revenge By Death“
auch immer wieder mal Abstecher in powermetallische
Gefilde. Mit “The Land Of Doom“ wird es, wie der Name
schon sagt, sehr Doom-lastig. Doch es gibt auch
leichtere Kost, wie zum Beispiel “Union Sign“ oder auch
“Lost & Lonely“, bei dem das Tempo etwas
runtergeschraubt wird. Mit “Sons of the North“ gehen
Sinsid eher in Richtung Iron Maiden. Fazit: Wer auf den
guten alten Heavy Metal der 80er Jahre steht, der sollte
bei Sinsid auf jeden Fall mal reinhören. Der
minimalistische Sound ist ein wenig gewöhnungsbedürftig,
hat aber auch seinen ganz eigenen Charme. Allerdings
wirkt es stellenweise etwas gar repetitiv und
schleppend. Auf jeden Fall ein gelungenes Debüt!
Patricia H.
Punkte:
7.8 von 10
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BATTLEROAR – Codex Epicus Cruz Del Sur Music
Epic/Classic Metal aus Griechenland – kriegt man
auch nicht oft zu hören! Battleroar machen ihrem Namen
jedenfalls alle Ehre und kreieren ein Heldenepos, in dem
cineastische Chöre mit massigen Gitarren-Attacken und
einem Sturm aus Drums um die Vorherrschaft kämpfen.
Gerade die Percussion-Elemente kommen auf diesem
Silberling besonders gut zur Geltung. Angeführt wird
dieses Kampfgetümmel von der sehr klassischen Stimme von
Sänger Gerrit Mutz, der allerdings meist in seiner
vertrauten Stimmlage bleibt und weder besondere Höhen
noch Tiefen erkundet. Umso angenehmer und willkommener
ist daher die Abwechslung in Form von Gastsänger Mark
Shelton. Der Frontmann von Manilla Road leiht seine
warme und kräftige Stimme in dem wunderbar
eindrucksvollen Track “Sword Of The Flame“, tatsächlich
eins der Highlights des Albums. Trotz lediglich 8
Liedern erstreckt sich das Album über eine Spielzeit von
54 Minuten. Leider ist das Songwriting für die
durchschnittliche Tracklänge von 6.5 Minuten meist etwas
gar zu basic, und so fällt der Spannungsbogen
zwischendurch immer wieder mal etwas ab, was das Ganze
etwas langwierig erscheinen lässt. Und doch finden sich
ein paar sehr schöne Momente auf dem Silberling. Ein
weiteres Highlight ist sicherlich das eingängige “We
Shall Conquer“, das live zum Mitgröhlen animiert. Fazit:
Wer auf epischen, klassischen Metal steht, der sollte
hier unbedingt mal ein Ohr riskieren. Die Griechen
erfinden das Rad jetzt nicht unbedingt neu, doch “Codex
Epicus“ hält, was er verspricht. Patricia H.
Punkte:
7.8 von 10
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NOCTURNAL BREED - The Whiskey
Tapes Germany (Compilation CD) Folter Records
16 Tracks aus dem norwegischen Underground, 16 Tracks
von Nocturnal Breed, 16 Tracks aus ihrem bisherigen
Bandschaffens, seit der Gründung im Jahre 1996 in Oslo,
einer der Wegbereiter norwegischen Black Metal. Kult ist
Kult und bleibt Kult, trotz eines grossen
Bekanntheitsgrades in der Szene, immer noch
Underground-Kult. Das Bandpalmares darf und kann sich
sehen lassen, 2 Demo's, 3 EP's, 5 Longplayer, 1
Compilation, 1 Single, 1 Split, 1 Box-Set und eben mit
'The Whiskey Tapes Germany' eine
Live-Studio-Remastered-Best Of-Compilation. Old
School-Black Metal, da schepperts, rumorts, becherts,
blackts, speedets und thrashets nur so durch die 16
Tracks. Nocturnal Breed, das sind aktuell S.A. Destroyer
(Bass, Vocals), Axeman I. Maztor (Guitars), Tex Terror
(Drums, Vocals) und V. Fineideath (Guitars). Wenn was
richtig 'old school' ist, dann sicher 'The Whiskey Tapes
Germany', denn obwohl remastered, teils sind die Songs
tatsächlich auf Tapes-Niveau, aber genau das macht diese
Compilation interessant, sowohl für Die-Hard-Nocturnal
Breed-Fans als auch für solche, die es werden wollen.
Die Gitarren von Axeman und Fineideath sind grell sägend
und rasend schnell, gepaart mit wilden, ungestümen Soli.
S.A.'s Bass ist ebenfalls grell sägend und steht den
zwei Quetschbalken in Nichts, aber rein gar Nichts,
nach. Tex's drumming scheppert im speedigen,
doublebass-mässigen Rhythmus daher und treibt den Black
Metal in die schwärzeste Glut seit Menschengedenkens.
S.A's Growls und Shouts sind ebenfalls im höheren,
gutturalen Gesang einzuordnen. 16 Tracks, welche die
eine oder andere Überraschung für alle bereit hält. Das
Cover-Artwork bzw. das Photo ist einfach Kult, richtig
Underground, wiederspiegelt den Sound 1:1. Die
Produktion, na ja, eben auch underground-mässig, will
sagen, die seinerzeit gemachten Aufnahmen sind wirklich
underground-kult-mässig, teils sehr dünn, teils wieder
richtig fett, ein Wechselbad der schwarzen Gefühle, aber
darum heisst's ja 'The Whiskey Tapes Germany', somit
schliesst sich der Zirkel wieder. Real Underground-Kult.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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GAZPACHO - Soyuz (LP) KScope/Irascible Die
norwegischen Art Rock-Proggies kommen hier mit ihrem
Brandneuen Album"Soyuz". Starten sehr ruhig und
bedächtig mit "Soyuz One" mit Klavier, Synthies und
melancholischem Gesang gesungen von Jan Henrik Ohme.
Dazwischen tauchen immer wieder kurz verzerrte Gitarren
auf, die das Ganze noch dramatischer machen. Ich höre
hier eine Prise Muse raus. Wer Gazpacho kennt, der
weiss, dass diese Stimmung sich durch alle acht Songs
hindurch zieht. Bei "EmperorBespoke" bessert sich die
Stimmung etwas durch eingestreute akustische Gitarren
und tolle Gitarrensoli, aber der Gesang bleibt auch hier
trüb und traurig. Aber Jan macht das sehr gut, mit sehr
viel Gefühl. Hie und das schafft es Jan sogar in
einzelnen Passagen ein tolles Freddie Mercury Feeling zu
erzeugen, wie beim schönen "Fleeting Things". Solltet
ihr in einer Depressiven Phase sein dann auf keinen Fall
dieses Album reinziehen, das wäre nicht gut! Wollt ihr
euch aber nach einem harten Arbeitstag entspannen auf
dem Sofa mit einem Glas Rotwein, dann werdet ihr
eintauchen in die geheimnisvolle Welt der Norwegen und
euch wegtragen lassen von den wunderbaren Klängen von
"Soyuz", viel Spass. Crazy Beat
Punkte:
7.6 von 10
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SVVAMP - Svvamp II (Colored LP)
RidingEasy Records
Classic Rock, Trio, Schweden,
den Rest könnt ihr euch dann selber zusammenreimen.
Keine Lust? OK, dann müsst ihr aber mit meinem
Geschreibsel vorlieb nehmen. Keine Angst, ich werde mich
dabei aufs Essenzielle beschränken, und das beginnt erst
mal damit, dass die drei Schweden ihr Handwerk
verstehen. Ihre Songs leben von den Vibes der
glorreichen Siebziger, diese Lektion haben sie absolut
verinnerlicht. Ich kann zwar nicht eine eindeutige
Inspirationsquelle ausmachen, aber die grossen Klassiker
dieser Zeit haben zweifellos ihre Spuren hinterlassen,
seien dies nun Pink Floyd, die Rolling Stones, Cream,
Golden Earring, Creedence Clearwater Revival, Nazareth
oder ganz frühe Thin Lizzy. Es erwarten den Hörer also
klassische Rock–Klänge, welchen der Odem des Blues noch
deutlich anhaftet, was sich besonders in ruhigeren
Nummern der Sorte „Sunshine Street“ und „Blues Inside“
bemerkbar macht. Und wenn der Herzschmerz thematisch
eher zweitrangig ist, dann machen die drei Musiker mit
guten Rocknummern Laune, die einen genug hohen
Coolnessfaktor haben, um in die All Time Faves–Playlist
des Rezensenten Einzug zu erhalten. Und natürlich haben
sie sich bei den Aufnahmen um einen originalen
Vintage–Sound bemüht, alles andere wäre der
Selbstverortung des Trios nicht gerecht geworden.
Diesbezüglich hat das Trio diesmal weder Mühen noch
Kosten gescheut und hat aufnahmetechnisch in die Vollen
gelangt. Wurde das Debüt noch auf einer
Vier-Spur-Maschine aufgenommen, hat man sich diesmal auf
neues Terrain gewagt und eine Sechs-Spur-Maschine
eingesetzt, der Fortschritt macht also auch vor Classic
Rock-Bands definitiv nicht Halt. Aber versteht mich
jetzt bitte nicht falsch. Mein Sarkasmus in Bezug auf
Svvamp ist keineswegs böse gemeint, er ist eher das
Resultat aus schichtbedingter Übermüdung kombiniert mit
dem einen oder anderen Bierchen und sonstigen
geistreichen Getränken, da wird man gerne mal etwas
übermütig. Tolle, absolut hörenswerte Band! Mirko
B.
Punkte:
7.5 von 10
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ALBERTO RIGONI feat. Marco Minnemann - EvoRevolution
(CD) AR Music Production Der italienisch
Bassist Alberto Rigoni, den man von einigen Projekten
kennt hat hier zusammen mit Drummer Marco Minnemann (ua
Paul Gilbert) ein 2 Song Instrumental Album gemacht,
wobei das Hauptgewicht auf Song 1 "EvoRevolution" liegt.
Einem knapp 34 Minuten Long Track. Wenn ich das recht
raushöre geht es hier ausschließlich um Bass, Drums und
einige Samples. Und trotzdem wird die Musik einigermaßen
spannend gehalten. Natürlich auch durch die sehr
spannende Drum Arbeit, Marco hat einen echt geilen Drum
Sound und kann sich auf seinen Kesseln voll austoben.
Auch die Vielseitigkeit des Basses kann sich sehen bzw.
hören lassen. Tolle Sounds die Alberto hier aus seinem
Bass zaubert. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache,
Instrumental Alben sowieso nicht. Ich sehe das Ganze so
in Richtung Lehrstunde für Bass und Drums. Unter dem
Motto, was kann man alles aus einem Bass rausholen oder
so. Ich denke Drummer und Tieftöner werden hier schon
gerne mal reinhören und etwas staunen. Auch Song 2 ist
mit seiner 4 Minuten Spielzeit spannend und knackig,
geht etwas in Richtung Fusion. Einfach mal reinhören und
selber entscheiden obs gefällt oder nicht. Crazy
Beat
Punkte:
7.5 von 10
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SIMON STEENSLAND - A Farewell To Brains
Transubstans Records Der schwedische Musiker lebt
von der Musik die er für Theater Produktionen macht.
Dies hier sei eher sein Hobby, so seine Aussage zu
diesem Album. Die Musik ist voll crazy und total schräg.
Fusionprogjazz um es mal vorsichtig zu beschreiben. Bei
den ersten Hördurchgängen hat man oft das Gefühl, dass
sich die vielen beteiligten Musiker einfach warmspielen
und das zufällig aufgenommen wurde. Auch nach mehrfachem
Durchhören hat es noch viel unerklärliches Chaos in
meinem Gehirn. Der 16 Minuten lange Opener ist echt sehr
schwer verdaulich. Bei den anderen vier Tracks ist das
nicht anders. Und kommt es mal zu etwas Ruhe und Ordnung
in der Songstruktur, dann ist das nur von kurzer Dauer.
Sehr anspruchsvoll, was uns da der Schwede vorlegt ist
sicher nix für AOR oder Bon Jovi Fans, die würden das
hier ohne Gehirnüberlastung und Schäden nicht
überstehen. Jazz Rocker und Extrem Proggies sollten hier
mal reinhören, bin gespannt wie ihr das verdaut.
Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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CRYING STEEL – Stay Steel (CD) Pride & Joy Music
Diese Italiener bilden eine
grundehrliche Band. Denn der Bandname hält musikalisch
was er verspricht. Am erstaunlichsten ist aber, dass
immerhin drei von fünf Mitgliedern seit den Anfangstagen
Anfangs 80er Jahren dabei sind. Dies trifft aber nicht
auf Sänger Tony Mills. Dieser war von 2003 bis 2013 Teil
der Norwegern TNT und ist jetzt zum ersten Mal bei
Crying Steel zu hören. Zum klassischen Heavy Metal der
Italiener passt er perfekt. Auch wenn sein Organ bei mir
in den Höhen knapp an der Schmerzgrenze vorbei rasselt.
Stay Steel bietet zwölf Lieder, die alle über ein
gewisses Niveau verfügen und besonders Live Spass machen
könnten. Hier wird nicht auf Teufel komm raus etwas
vorgelebt, was die Band nicht ist, sondern die eigenen
Stärken gezielt ausgespielt. Diese bestehen in einem
erdig rhythmischen Heavy Metal, der zu gefallen weiss.
Bei mehrfachem Hören kann er sogar teilweise begeistern.
Trotzdem scheitert er an der Marke zwischen gut und
genial. Oder anders: Stay Steel ist gut, ja sogar sehr
gut, wird aber wohl an der noch stärkeren Konkurrenz
scheitern. Mir persönlich fehlt das
Alleinstellungsmerkmal. Wer aber ein abwechslungsreiches
gutes Heavy Metal-Album hören möchte, kann mit diesem
Werk nichts falsch machen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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ABRAHAM - Look, Here Comes The Dark (4 LPs) Hummus
Records
Abraham bilden die
anzugtragende Edelpunkzunft des "Post Hardcore"-Nests im
Grossraum Lausanne. Das neue Album enthält episches,
über 111 Minuten langes Material auf allen Formaten
(darunter eine fette 4-LP-Variante) und präsentiert sich
rein gefühlsmässig sowohl verhalten wild wie auch auf
eine falsche Art romantisch. Produktionstechnisch fällt
einem auf alle Fälle bald mal die immer wieder
überraschende, grosse Klangkathedrale auf, dynamisch und
vielschichtig, chapeau. Die eigentlichen Songs sind
tight gespielt und in ihrer eher gemächlichen,
laudanumgetränkten Absinthlaune auch kontinuierlich auf
hohem Niveau... aber der nicht bauch- sondern
kopfgeführte Klangteppich mit wahnsinnig vielen Ebenen
(öfters wirklich coole Elektrosounds) ist mir viel zu
überlegt und schmerzlichst zu wenig erlebt. Dazu
empfinde ich das Konzept um den anthropologischen Blick
auf das Verschwinden des Lebens auf der Erde als schwere
Kost. Und darüber hinaus nerven mich sämtliche Gesänge;
zu wenig hasserfüllt, zu clean, zu schräg ("All The
Sacred Voices"), zu gefällig, zu unglaubhaft. Nochmals
zum Mitschreiben; Teuer (und gut) klingende Produktion
sowie durchdachte, ausgearbeitete, vielschichtige,
detailreiche Musik, welche eine absolute
Daseinsberechtigung hat, aber leider sowas von überhaupt
nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Nichtsdestotrotz kann ich "Look, Here Comes The Dark"
einer bestimmten Hörerschaft warm empfehlen, reinhören.
Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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FORGE – Heimdall Underground Records
„Heimdall“ ist das erste
Album der Schweizer Symphonic/Dark Metal-Band. Ich muss
ehrlich sein, ich musste das Genre erst googeln,
ansonsten hätte ich es nicht erkannt. Mag sein, da mir
Symphonic/Dark Metal auch nicht sonderlich geläufig ist,
jedoch lenkt die Stimme des Sängers „Ragnar“ auch
ziemlich ab, da seine Growls eher an Slam Metal
erinnern, als an sonst was. Ihr Werk dreht sich rund um
die nordischen Sagen, was sie auch sehr gut mit den
Instrumentals vertonen. Die mystische Hintergrundmusik
unterstreicht jede ihrer Erzählungen und gibt einen
angenehmen Kontrast zum Gesang. Mich irritiert jedoch
die Violine etwas – bei manchen Liedern passt sie
perfekt in das Gesamtbild, bei anderen klingt es so, als
wäre sie etwas verstimmt oder zu wenig Kolofonium auf
dem Bogen. Möglicherweise ein Vertonungsfehler? Im
Gesamtbild hat „Heimdall“ seine Höhen und Tiefen. Ich
persönlich bin ein Riesenfan vom Lied Nummer 1 & 8,
dazwischen wird es aber eher etwas eintönig, was auch
auf den monoton klingenden Gesang zurück zu führen ist.
Ich bin mir jedoch sicher, dass, wenn dieser zeitweise
etwas verändert würde oder wenn es sogar einen Song mit
Clean-Gesang gäbe, würde das ganze schon total anders
aussehen! Ich sehe ein grosses Potential bei diesen vier
Jungs, welche mit so viel Herzblut hinter ihrer Sache
stehen und freue mich schon auf ihr nächstes Werk!
Zoé
Punkte:
7.4 von 10
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OBSOLETE THEORY - Mudness (CD) My Kingdom Music
Mit ihrem Debut-Album
"Mudness" setzen sich die Italiener von Obsolete Theory
gekonnt zwischen alle Stühle und Bänke. Obskur beginnt
das Album mit "Salmedia III" mit Geplätscher und
Gehauche, bis dann ein Riff in der Endlos-Schlaufe
dreht. Sehr atmosphärisch, schleicht sich dieser Track
vom Acker. Was auffällt, ist die Liebe von Obsolete
Theory zu nie mehr endenden Songs. Mit dem Einsetzen des
Gesanges nimmt der Song ein wenig Fahrt auf! Ein
Stilbezeichnung für diese Art von Musik kommt mir nicht
in den Sinn! Am Ehesten irgend etwas in Richhtung Post
Metal. Bei "Six Horses Of Death" geht es ein wenig mehr
zur Sache, schade ist nur, dass der Gitarrensound sehr
verwaschen ist und überhaupt nicht knallt! Auch rauscht
der Song an mir vorbei, ohne irgendwelche Spuren zu
hinterlassen. Wirklich langweilig, wird es dann mit
"Dawn Chant", das von Anfang an im Plätscher-Modus
verharrt! Gähn! Mit "Sirius Blood" gibt es den längsten
Song des Albums auf die Ohren. Nach laschem Anfang zieht
der Song ein wenig an, aber auch hier sind die
Höhepunkte eher rar gestreut. Nur unwesentlich weniger
lang kommt "The God With The Craying Mask" aus den
Boxen. Schleppend beginnt der Song, um dann ein wenig
schneller zu werden. Leider setzen dann Cleanvocals ein
und der Song schippert sofort wieder in gewohnt ruhigen
Gewässern. Dieses Album bietet eine grosse Bandbreite,
die mir schon zuviel des Guten ist und so tanzt man für
mich einfach auf zuvielen Hochzeiten! Roolf
Punkte:
7.4 von 10
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BLACK ROSE - A Light In The Dark
Sliptrick Records
Die Gründung der schwedischen
Formation Black Rose geht auf das Jahr 1990 zurück, das
erste Album erschien bereits 1993. Trotzdem fristet die
Band ein eigentliches Schattendasein, obwohl man immer
mal wieder eine neue Platte unter das Volk brachte. Die
Erklärung dazu ist ganz einfach, die Jungs traten nur in
ihrer Heimat im Livesektor in Erscheinung. Speziell, da
ihre Musik keineswegs von schlechten Eltern ist. Mit dem
Sängerwechsel vor drei Jahren hat sich die musikalische
Ausrichtung zwar nicht grundlegend geändert, doch vor
allem im softeren Bereich müssen dezente Einbussen
toleriert werden. Sobald aber ein Gang höher geschaltet
wird, sprich härter agiert wird, scheint sich der
Neuzugang hinter dem Mikro wohler zu fühlen. Mit dem
knackigen Hard Rock mit vorsichtiger Annäherung an Old
School-Heavy Metal schlägt man in eine Kerbe die auf
Gegenliebe stösst. Betreffend Songwriting schafft man es
aber nur bedingt die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Die satten Riffs, kombiniert mit filigranen Soli mögen
die Songs zwar zu tragen, die Melodien haben aber wenig
Potenzial sich nachhaltig zu manifestieren. Die Ausnahme
bildet definitiv "Don't Fear The Fire", das mit einem
ultraeingängigen Refrain auf breiter Linie begeistert.
"A Light In The Dark" ist ein gutes Album typischer
Skandinavischer Machart, bleibt aber im Mittelfeld
hängen. Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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MAGICAL HEART - Another Wonderland
(CD) Fastball Music
Nach Jahren des lokalen
Herumtingelns im Raum des Freistaates Bayern entschloss
sich das Quartett um Frontmann Christian Urner (Herezy,
Old Age Revolution), Gitarrist Gernot Kroiss
(Hammerschmitt), Bassist Robert Frenz und Drummer Charly
Barth (Wayward) vor gut vier Jahren dazu, das Ganze im
Rahmen einer neuen Band namens Magical Heart anzugehen.
Herausgekommen ist jetzt mit «Another Wonderland» das
Debüt-Album, mit dem man nun um erhöhte Aufmerksamkeit
von potenziellen Fans buhlt. Da das Genre "Melodic Rock"
auf dem Info-Blatt aufgeführt ist, kann man sich von der
Mucke bereits eine Vorstellung machen, ohne vorher
überhaupt einen Ton davon gehört zu haben. Das ist in
einer gewissen Weise noch spannend, wohl wissend, dass
die Welt damit bestimmt nicht aus den Fugen gerät. So
here we go, denn für eine Überraschung kann vieles gut
sein! Der Opener «Dream No More» legt dann schon mal
kernig los und erinnert an die Schweizer von Crystal
Ball oder auch die eher früheren Jaded Heart. Die
grundsätzlich in der Midtempo-Zone gehaltene Mucke mit
überaus fettem Mix und Mastering von Achim Köhler
bedient die Zielgruppe mit gernetypischem Songwriting,
das in erster Linie von Christian Urners wirklich guter
Gesangsstimme profitiert und ab und an Fernando Garcia
(Ex-Victory) erinnert. Was mir hier aber fehlt, sind
Songs, die noch nachhaltiger als «We Are Not Lost»
hängen blieben und das Drum-Spiel von Charly Barth ist
etwas gar zu unauffällig, sprich 08/15-mässig. Immerhin
setzt die Piano-Version von «Ocean» einen Farbtupfer,
der insgesamt ganz gut passt. «Another Wonderland» ist
unter dem Strich ganz annehmbar, aber in Sachen
Songwriting muss eine Schippe drauf gelegt werden, und
ein Wechsel innerhalb der Band wurde ja bereits
vollzogen, denn neu sitzt Kilian Kellner auf dem
Drumhocker. Rockslave
Punkte:
7.3 von 10
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MONUMENT - Hellhound (LP) Rock Of Angels Records
Ich bin völlig verwirrt. Da heisst der Opener
"Wiliam Kid", erinnert dabei an "The Ballad Of William
Kid" von Running Wild und musikalisch hat man das
Gefühl, eine abgeänderte Version von "Blazon Stone" zu
hören. Dies mit dem Gesang von Toby Sammet (Edguy). "The
Calice" ist eine Nummer, die irgendwo zwischen Edguy,
Freedom Call und Iron Maiden parkiert. "Death Avenue"
geht dann rockiger zur Sache, und wer auf die
obenstehende Truppe steht und sich UFO gerne anhört,
sollte sich "Hellhound" mal anhören. Musikalisch sind
die Tracks sicher nicht auf dem gleichen Qualitätslevel,
haben aber genügend Potential, Spass zu machen. Der
Titelsong hat schon fast ein frech geklautes "Fear Of
The Dark"-Riff und mit "Wheels Of Steel" erklingt nicht
eine Coverversion, des Saxon-Klassikers, sondern eine
eigene Nummer mit einem coolen Refrain. "Attila" hat die
galoppierenden Rhythmen, die an eine Mischung aus Iron
Maiden und Iced Earth erinnern und "Straight Through The
Heart" (kein Dio-Cover) hat Ähnlichkeiten mit Judas
Priest. Die beiden Coverversionen von "Long Live
Rock'n'Roll" (Rainbow) und "Deja Vu" (Iron Maiden)
beschliessen das dritte Album von Monument. Wer auf die
alten Helden steht, sollte hier rein hören, bei denen
könnte sich "Hellhound" als ein kleines Juwel entpuppen.
Tinu
Punkte:
7.2 von 10
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MR. BISON - Holy Oak (Splatter
Vinyl LP) Subsound Records
Vor zwei Jahren habe ich beim
italienischen Stonertrio das Fehlen eines Bassisten
moniert, an diesem Umstand hat sich leider immer noch
nichts geändert. Zwar gelingt den drei Jungs das
Kaschieren des fehlenden Tieftöners diesmal etwas besser
als auf dem Vorgänger „Asteroid“, dennoch kann ich das
Prozedere nicht nachvollziehen, zumal ich mich wirklich
frage, wie die Drei das Ganze live reproduzieren wollen.
Alle drei heissen Matteo, alle drei können singen,
warten sie jetzt etwa auf einen Bassisten mit den
gleichen Eigenschaften? Bei dem ganzen Herumgemosere
muss ich dem Trio dennoch eingestehen, dass es sich
wirklich gemacht hat. Genrefremde Elemente wie der
Einsatz von Bläsern und funkigen Elementen wurden
diesmal gänzlich ausgelassen, und das zu Gunsten von
teilweise wirklich langen Tracks, welche stets im Geiste
eines als Inspirationsquelle fungierenden Jimi Hendrix
eine wirklich tolle Atmosphäre verbreiten. Stoner Rock
mit viel Herz und Hirn würde ich die Sache hier mal
nennen, was „Holy Oak“ gegenüber dem Vorgänger ganz klar
einen grossen Vorsprung verleiht. Die Band zeigt sich
gereifter, tighter und findet langsam zu ihrer
eigentlichen Identität, welche sich jetzt schon in einer
kompositorisch höheren Komplexität offenbart. Wer Stoner
Rock durchaus mit einem gewissen Anspruch verbindet,
wird mit dieser Scheibe wahrscheinlich gut bedient,
antesten! Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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AGRESSOR - Rebirth (Re-Issue
+ Bonus- Gatefold LP) Season Of Mist/Irascible
Die französischen Death Metal-Pioniere schicken ihr
'94er Grosswerk "Symposium Of Rebirth" nochmals ins
Rennen. Einerseits in der Originalvariante und dazu in
einer voll remasterten Version plus Demos, Rough Mixes,
Guitar only Tracks, Radiowerbung und MIDI-Versionen.
Unter dem Strich ergibt das fast 110 Minuten Geräusche,
verteilt auf ein wahlweise 2CD-Digipack oder
2LP-Gatefold in verschiedenen Farben. Die Songs bestehen
durchaus den Test der Zeit und zeigen auch anno 2018,
dass Agressor verdient zur ersten Welle der
ernstzunehmenden technischen Death Metal-Bands gezählt
werden dürfen. Irgendwo in der Schnittmenge von alten
Morbid Angel, Nocturnus und Dark Angel reüssieren die
immer noch irgendwie aktiven Franzosen mit coolen Riffs
und verspieltem Bill Andrews-Schlagzeug, vor allem die
remasterte Variante tönt amtlich frisch. Dazu wird immer
wieder mal die Akustikklampfe ausgepackt und die
klassische Ausbildung zelebriert. Man hört dem gesamten
Material an, dass hier Musiker abdrücken die ihr
Handwerk verstehen und bereit für höhere Weihen sind.
Für Sammler sicher ein Traum, alle anderen dürfen sich
gerne über unsere metallischen Ursprünge informieren und
in "Rebirth" reinhören. Hardy
Punkte:
keine Wertung
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CRYPT TRIP - Rootstock Heavy
Psych Sounds Records
Album Nummer Zwo (die 2016
erschienene EP “Mabon Songs“ nicht mitgezählt) für das
texanische Powertrio Crypt Trip, und ich muss sagen,
dass sich die drei Kerle inzwischen wirklich machen. Das
Gute daran ist wie so oft das Gute darin. In diesem Fall
bedeutet das musikalische Vielfalt. Man kann die drei
Musiker zwar ganz profan einfach dem Retro Rock
zuordnen, was ja an und für sich absolut nicht falsch
ist, aber selbst in dieser Nische zeigen sie sich
vielfältig und experimentierfreudig. In einzelnen Songs
hört man hin und wieder den unverwechselbaren Einfluss
von Tony Iommi im Speziellen und von der jazzig
angehauchten Black Sabbath–Vorgängerband Earth im
Allgemeinen. Handkehrum haben auch Blues
Rock-Schwergewichte wie Blue Cheer oder Mountain, die
Jamsession-Spezialisten von Cream sowie die Revoluzzer
von MC5 ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die
Inspirationsquellen von Crypt Trip geht. Aber sollte ich
schlussendlich die ultimative Kundschaft für diese Band
definieren, dann kann ich nicht anders, als an die
zahlreichen Kadavar–Fans denken, denn an diese Band
erinnern mich die drei Texaner am meisten, und ich
schreibe dies wirklich dem Zufall zu. Wie im Falle der
drei Berliner verstehen es Crypt Trip meisterlich, die
Balance zwischen ordentlichem, strukturiertem
Songwriting und entfesselten Jamsessions zu halten.
Gerade in Letzterem liegt die offensichtliche Stärke der
Band. Nicht dass Gitarrist Ryan Lee ein schlechter
Sänger wäre, aber erst wenn die Jungs instrumental
loslegen, und das machen sie glücklicherweise oft und
gerne, offenbart sich der eigentliche Spirit dieser
Band. Geschmackssichere Schlaghosenträger der neueren
Generation wie auch Althippies greifen hier treffsicher
und reuelos zu. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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MICK’S JAGUAR – Fame & Fortune
(LP) RidingEasy Records
Uralter Rock der Marke
Steppenwolf, Led Zeppelin, Rainbow und wie sie alle noch
heissen mögen erklingt aus den Boxen, wenn Mick’s Jaguar
den Motor anschmeissen (geiles Wortspiel, übrigens!).
Der Sound und der Gesang ist so richtig schön old
school-mässig verrauscht, aber dennoch deutlich genug,
dass man dennoch alles versteht. Einzig die Sache ist,
dass die ganze Chose dank des Sängers etwas monoton
wird. Er bewegt sich in einem sehr limitierten Spektrum.
Wenn man diese Scharte noch ausmerzen könnte, hätten wir
es hier mit einem superben Act zu tun. Was nicht ist,
kann aber noch werden – seien wir mal zuversichtlich.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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INNER CORE - Soultaker (CD)
Echozone
Frisch-vertrauter Sound aus dem
grossen Kanton! Die Lörracher Truppe spielt einen sehr
angenehmen Mischung von Hard Rock und Symphonic Metal
und alles von Annas Stimme bis zum Mix ist solide
durchgeführt. Trotz allen guten Eindrücken kann man
gewisse altbekannte Elemente nicht übersehen, was ein
Wenig schade ist. Der Gesamteindruck ist aber auf jeden
Fall positiv, und ich kann definitiv eine Kaufempfehlung
abgeben. Mona M.
Punkte:
7.0 von 10
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ONKEL TOM - Zwischen Emscher
& Lippe (EP) Steamhammer/Musikvertrieb
Nach dem Wechsel im Sodom-Bandgefüge erscheint vor einem
neuen Sodom-Streich die neuste EP von Onkel Tom. Mit
gewohnt deutschen Texten präsentiert der singende
Bassist Lieder aus seiner Jugend mit Heimatgefühle und
Tradition aus dem Ruhrpott. "Für die Ewigkeit" hat neben
der blau-weissen Liebe zu Schalke 04 auch das Flair
eines Toten Hosen-Tracks. Mit viel Rock im Blut kommt
"Die Erben des S04" ans Tageslicht. Nicht käuflich sind
sie, und wenn dies Tom singt, nimmt man ihm dies auch
ab. Am Schluss erklingt "Ruhrpott" in einer Live-Version
und beendet diese EP. Wer Onkel Tom mag, wird auch diese
EP mögen, die aber sicher mit viel mehr romantischem
Herzblut und heimatlichen Traditionsgefühlen verbunden
ist, als alles, was Tom bis anhin gemacht hat.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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PETYR – Smolyk (CD) Outer
Battery Records
Eigentlich könnte im Falle von
Petyr das letztjährige Review zum damaligen Band–Debüt
kopieren und hier einfügen, denn grundlegend hat sich
nichts geändert im Stoner–Haufen rund um Skaterboy Riley
Hawk. Zwar suggeriert das Intro ein Abrutschen in
melancholischere Sphären des musikalischen Schaffens,
aber das erweist sich nach wenigen Minuten
glücklicherweise als Trugschluss. Abgesehen von wenigen
eher semitollen Ergüssen („Sunrise Double“, „Zero Time
Dark“) geben die Jungs ordentlich Gas, so dass selbst
die zusammenhängende erste Albumhälfte bestehend aus den
Titeln „Smolyk Part 1 – 4“ nicht ermüdend wird. Anders
verhält es sich aber auch hier wieder mit dem Gesang.
Während auf instrumentaler Ebene alles in Butter ist,
kann ich mich immer noch nicht mit dem dünnen
Schiefgesang von Mastermind Hawk anfreunden. Deshalb
gibt es von mir diesmal weniger Punkte, obwohl „Smolyk“
dem selbstbetitelten Erstling locker das Wasser reichen
kann. Zum Glück, das muss ich am Schluss noch anmerken,
überwiegen die instrumentalen Songpassagen bei weitem,
die Band wird wohl wissen, wieso. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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TOLEDO STEEL – No Quarter (CD)
Dissonance Productions
Die britischen Toledo Steel
klingen wie eine Band aus den 80er Jahren. Gegründet
wurde das Quartett aber erst 2011. Nach drei Demos ist
No Quarter jetzt ihr erstes richtiges Album. Dieses
offenbart die Stärken und Schwächen der Briten.
Überzeugen kann das Songwriting, das einer genauen
Beobachtung der Vorbilder beweist. Hier wurden die
klassischen 80er Jahre Heavy Metal-Helden genauestens
studiert und aus deren Essenz was Eigenes kreiert. Nicht
überragend aber solide rocken die Briten durch die acht
Lieder, ohne dabei Begeisterungsstürme auslösen zu
können. Vielleicht wäre dies aber der Fall, wenn sich
Sänger Rich Rutter mit den hohen Tönen mehr zurück
halten würde. Vielleicht liegt es aber auch an meinem
eigenen Alter, dass ich auf dieses Frequenzen zunehmend
allergisch reagiere. In den tiefen Lagen singt er
allerdings songdienlich. Nur diese dünnen Schreie! Da
hat es die Instrumentenfraktion besser, die ihre
Gitarren und Bässe einfach mit dem entsprechenden
Equipment versehen können. Wer also nichts gegen schräge
hohe Töne hat, kann bei Toledo Steel nur wenig falsch
machen. Wer aber erdige Klänge bevorzugt, kann aufs
Reinhören verzichten. No Quarter ist guter Heavy Metal.
Nicht mehr und nicht weniger! Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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MOTORJESUS - Race To Resurrection
(LP) Drakkar Entertainment
Rotz Rock gemischt mit Classic
Rock und das Ganze mit einer "leck mich am
Arsch"-Attitüde vorgetragen, das sind Motorjesus. "King
Collider" zeigt allen, wo der Hammer hängt und hat mehr
Biker-Rock in sich, als so manche möchte gern Rockband
der Neuzeit. Auf einen Harley-Ritt nimmt dich
"Re-Ignite" mit und lässt dabei nicht nur den Motor
aufheulen, sondern auch die Fahrt "zuckend" angehen. Mit
modernen Tunes ist "Casket Days" auch ein bisschen der
musikalische Farbtupfer, während das ruhige und
balladeske "The Infernal" sich steigert, aber auch die
"verletzliche" Seite der Truppe zeigt. "The Damage" hat
eine punkige Attitüde und "Einiges Of War" ein The New
Roses-Flair. Motorjesus sind sicher keine Thunderhead,
die bedeutend metallener ans Werk gingen, haben aber
diese Rotzigkeit, wie man sie von den alten Motörhead
kennt und werden sicher wieder mit ihrem "neuzeitigen"
Sound in die Charts einsteigen. Wer auf dreckigen Rock
steht, kann mit Motorjesus fast nichts falsch machen.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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MARC RIZZO - Rotation Combat
Records
Mit der vorliegenden Scheibe
musste ich feststellen, dass mit der vergangenen Jugend
auch Teilweise das Musikwissen flöten ging, denn wenn
nicht mehr alles an Informationen aufgesaugt wird wie
ein Schwamm, fällt einiges dazwischen herunter. Dass es
sich bei Marc Rizzo nicht um einen italienischen
Schmusebarden sondern um Soulfly- und Cavalera
Conspiracy-Axtschwinger handelt, war für mich die erste
Überraschung. Dass eine Instrumental-Platte so straight
und hart sein kann, die zweite. Marc Rizzo's "Rotation"
ist bereits der vierte Solo-Release nach "Colossal
Myopia" (2004), "The Ultimate Devotion" (2006) und der
LP "Legionnaire" (2010). Obwohl er hauptsächlich im
Metal-Bereich tätig ist, weist Rizzo eine riesige
Bandbreite an Stilen auf und kombiniert dabei
verschiedene Genres wie Hard Rock, Metal und Jazz. Neben
dem klassischen Spiel der Gitarre, sind auf "Rotation"
auch Einflüsse aus dem Flamenco deutlich hörbar. Der
Opener "Downside Up" ist ein echter Kracher und besticht
durch Härte und melodiöse Passagen. Auch die weiteren
Tracks der neun Songs starken Platte haben es in sich
und fegen ganz schön den Staub von den Boxen. Was zu
Beginn aber noch abwechslungsreich klingt und für
Erhellung sorgt, ist leider mit der Zeit etwas
langweilig und tönt nach Einheitsbrei. Technisch ist
alles einwandfrei und der Mann versteht definitiv sein
Handwerk. Leider fehlt es den Songs etwas an
Individualismus und man kann sie, bis auf "Jungle Jam
Slam" nicht wirklich auseinanderhalten. Joe Satriani,
der ja bekanntlich in derselben Sparte kämpft, hat für
dieses Problem einen besseren Ansatz gewählt. Dem Album
"Rotation" hätte, um bei dieser Songauswahl zu bleiben,
ein genialer Sänger wirklich gut getan. Meiner Ansicht
nach nichts für jedermann - sondern Material für Kenner
und Liebhaber. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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SONS OF ALPHA CENTAURI – Continuum
(LP&CD) H42 Records
Elf Jahre nach dem Release des
Debüts den langersehnten Nachfolger “Continuum” zu
nennen, kann durchaus als augenzwinkernde Selbstironie
interpretiert werden. Aber haben Briten, die sich
zumindest teilweise dem Art Rock widmen, überhaupt
Humor? Wie dem auch sei, mit „Continuum“ zeigen die vier
Instrumentalisten, wie man progressive Rockmusik machen
kann, ohne sich in übertechnisiertem Gefrickel zu
verirren. Diese Band ist in ihrer Vorgehensweise viel
mehr Pink Floyd als Dream Theater. Anstatt auf den
Gitarrenhälsen und den Tastaturen waghalsige
Fingerverknotungsakrobatik zu betreiben, ziehen es die
vier Musiker vor, Klänge zu erzeugen und Stimmungen zu
transportieren. Hierbei lassen sie keinerlei Dynamik
missen, das Spektrum reicht von verträumten, fragilen
Keyboard- und Pianoklängen bis hin zu relativ heftigen
Gitarrenriffs. Dem Album fehlt allerdings etwas. Man
kann es sich immer wieder anhören, aber es will einfach
keine Nummer ganz besonders herausstechen. Dieser eine
Monstersong, dieser eine epische Überhit, das grosse
Finale, auf das habe ich bei „Continuum“ vergeblich
gewartet. Schade drum, so bleibt dieses Album trotz der
grossen Ambitionen schlussendlich auf seine Weise eher
durchschnittlich, das aber qualitativ ganz klar im
oberen Drittel der Bewertungsskala. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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BURN THE PRIEST – Legion XX
(CD) Nuclear Blast/Warner Ok, kann man
machen – offenbar waren Lamb Of God zuerst Burn The
Priest, dachten dann, der Name wäre zu kindisch, und
benannten sich dann um. Nun sind die Jungs unter altem
Namen zurück, um weitere Priester den Flammen
zuzuführen. Was erwartet den geneigten Hörer? Thrash
Metal mit einem Sänger, der am ehesten noch an Zak Tell
von Clawfinger erinnert. Ist völlig ok, wirkt einfach
ziemlich hektisch und gibt der ganzen Chose einen
punkigen Anstrich, die Instrumentierung tut ihr Übriges,
um diesem gerecht zu werden. Resultat? Thrash in
Vermischung mit Punk und Groove – das kann man so stehen
lassen. Ich würde mal sagen: Interessantes, aber
anstrengendes Gemisch, das sich ohne Rücksicht
durchprügelt. Kann man machen. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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ARCHITECTS OF CHAOZ - (R)evolution (2 LPs)
Metalville/Musikvertrieb Schrie sich beim letzten
Album noch Paul Di'Anno (ehemals Iron Maiden) die
Stimmbänder heiser, so hat die Truppe nun mit Titta eine
Sängerin in den Reihen, die ihren Job sehr gut macht,
stimmlich aber nicht mit ihrem Vorgänger vergleichbar
ist. "Dead Again" ist eine Mischung aus modernem Metal
und traditionellen Grooves. Wie auch "Hitman", das mit
traditionellen Klängen überzeugt. Auch wenn mir "The
League Of Shadows" eine Spur besser gefiel, hat
"(R)evolution" seine Momente, die zu Gefallen wissen,
aber durch die eher modernere Ausrichtung dem
Traditionalisten etwas die Freude trübt. Selbst wenn
"All Play Dead" ein richtig geiler Metal-Track ist, am
Ende des Albums bleibt eine gewisse Ernüchterung übrig,
die auch der Gastbeitrag von Destructions Schmier nicht
ändern kann. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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THE SOUL EXCHANGE - Edge Of Sanity
(CD) Pride & Joy Music
Der Opener "Stealing My Mind"
ein cooler Hard Rock-Song geht sofort ins Gehör.
Zeitlos, mit viel Melodie im Gesang und tollen Chören.
Genau so geht’s auch weiter mit dem nicht weniger
melodiösen "My Reflection" Toller Start in ein wirklich
spannendes Hard Rock-Album. Die aus Schweden stammende
Combo, macht gute Laune beim Anhören der 10 Tracks.
Daniel John (Vocals und Keys) punktet mit seiner warmen
melodiösen Stimme und gibt den einzelnen Songs einen
überzeugenden touch. Das Ganze erinnert mich an ältere
Domain. Auch sehr schön das langsamere "Master" mit
fetten Keys und starkem Gitarrenriff. Oder das etwas
schnellere "Quest For Life" auch ein cooler Hard-Rocker
der schnell im Gehör hängen bleibt. Nur das zu lang
geratene "End Of The Road" fällt etwas ab und erinnert
an die langeiligeren Def Leppard Songs, zu Klischeehaft.
Die Zweite Hälfte des Rundlings verliert dann im
Gesamten an Spannung und kann das Niveau der ersten
Tracks nicht halten. Etwas mehr Tempo hätte dem Rundling
hier gut getan. Trotzdem ist "Edge Of Sanity" kein
schlechtes Album geworden, wie der Refrain vom letzten
Song "Try" zeigt, auch eine Mischung aus Def Leppard und
Domain. Crazy Beat
Punkte:
6.9 von 10
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AMANDA SOMERVILLE'S TRILLIUM - Tectonic (Gatefold LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb Amanda hat eine
Wahnsinnsstimme, das ist nichts Neues. Als reine
Metal-Lady durchzugehen, dafür experimentiert die Gute
aber zu gerne und zu oft. "Tectomic" ist ein Album, das
von der Stimme der Sängerin lebt, mit vielen
(bombastischen) Keyboardparts auftrumpft und dabei eher
bei Truppen wie Tarja, Lacuna Coil und The Murder Of My
Sweet anzusiedeln ist. Dabei geht die Lady schwerfällig
ans Werk ("Full Speed Ahead"), symphonisch ("Hit Me"),
leicht metallisch ("Fighting Fate"), oder balladesk
("Eternal Spring"). Somit verlangt sie dem Hörer einiges
ab, versucht trotzdem einen roten Faden ins Album zu
bringen und sprintet am Schluss mit einem guten Werk
über der Ziellinie. Wer bei den obenstehenden Truppen
Freudentränen in den Augen hat, sollte sich "Tectonic"
zulegen. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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SEVENDUST – All I See Is War (LP) Rise Records
Irgendwie sind Sevendust immer an mir vorbeigeschippert.
Klar kannte man den Namen, und wenn es hoch kam, konnte
man ein oder zwei Titel direkt zuordnen – das war’s aber
schon von meiner Seite her. Klar, in den späten 90ern
und Anfang der 2000er wurde dieser Sound neben
artverwandter Mucke wie Korn, Mudvayne, Static-X oder
Coal Chamber gerne gehört und gespielt. Aber wie es so
kam, ging auch diese Soundrichtung irgendwann in der
Welle der Veröffentlichungen einfach unter (hierbei ein
fettes Dankeschön an die ‚Errungenschaften‘ des
Internets). Egal. Sevendust spielen eingängigen, fetten
Nu Metal mit angenehm rauhen und geschrieenen Vocals,
man besinnt sich auf eine moderne Ausrichtung der Mucke,
die schön glatt und gebügelt daherkommt. Aber mal im
Ernst: So schön dies alles auch ist, und Sevendust
machen geilen Sound, das steht ausser Frage – für mich
ist das alles zu wenig individuell, um sich
längerfristig bei mir Gehör verschaffen zu können. Wer
auf diese Richtung steht, der wird mir jetzt garantiert
widersprechen – diese Leute dürfen die Wertung gerne um
ein oder zwei Punkte erhöhen. Mir fehlt halt einfach das
gewisse Etwas bei dieser Art von Musik. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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DEFIANT – Insurrection Icon (CD) Art Gates Records
Death/Black Metal aus Kroatien, der irgendwo im
Fahrwasser zwischen Behemoth, Vader und Morbid Angel
gondelt und dabei mächtig auf den Putz haut. Zwar reicht
es Defiant nicht auf den höchsten Platz im Olymp, aber
solide ist es allemal, was die Herren hier nieder
knüppeln. Auch wenn „Insurrection Icon“ kein Feuerwerk
der Abwechslung ist und nahezu jeder Song über den
identischen Aufbau verfügt, so macht zumindest mir
dieser rohe Death Metal, der meist mit ordentlich Tempo
gewürzt, ist einfach Spass. Es muss ja auch nicht immer
ein aufwendiges 5-Gänge-Menü sein, manchmal reicht
Schnitzel mit Pommes einfach aus, und „Insurrection
Icon“ ist genau dies. Zwischendurch versuchen die Jungs
mit etwas gemässigteren Takten eine düstere Atmosphäre
zu kreieren, was aber nicht wirklich so eindrucksvoll zu
gelingen vermag, auch die teils kurzen Gitarrensoli sind
eine nette Abwechslung, viel mehr aber nicht. Wenn euch
„Phosphorus Venus“, „One With Chaos“ und „Of Eternity
And Trembling“ total überzeugen, dann könnt ihr hier
bedenkenlos zugreifen und den Knüppel aus dem Sack
lassen. R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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HERE LIES MAN - You Will Know Nothing (LP)
RidingEasy Records Wenn der entfesselte Funk von
James Brown auf verzerrte Heavy Rock–Gitarren trifft und
dabei teilweise noch den Charme von Seriensoundtracks
aus den Siebzigerjahren einfliessen lässt (Shaft, Hawaii
Five-0 & Co.), dann heisst das Resultat Here Lies Man.
Die Truppe startete vor rund zwölf Jahren als Projekt
von Afrobeat Musiker Marcos Garcia, und erst vor zwei
Jahren konsolidierte sich die ganze Geschichte als
richtige Band. „You Will Know Nothing“ ist die logische
Fortsetzung des letztes Jahr erschienenen,
selbstbetitelten Debüts. Den Hörer erwarten rhythmisch
akzentuierte, sehr perkussive Sounds, welche
typischerweise von Wiederholungen in Musik und Text
leben. Insbesondere die anspruchsvolle Darbietung von
Drummer Geoff Mann (kein Geringerer als Sohnemann von
Jazz–Legende Herbie Mann) verdient besondere Erwähnung,
verleiht er damit den Tracks doch die nötige Rasse. Des
Weiteren finde ich interessant, dass dieses Album auf
einem Tascam 388 aufgenommen worden ist, einer
Aufnahmemaschine aus den mittleren Achtzigern, welche
ein achtspuriges Mischpult und eine Bandmaschine in sich
vereint, analoger und authentischer kann der daraus
resultierende Sound kaum sein. Nach all dem Lob ob dem
Traditionsbewusstsein von Here Lies Man folgt jetzt
allerdings das spielverderbende Aber. Härtere Nummern
und eher ruhiges Zeug halten sich auf der Scheibe in
etwa die Waage, zudem ist es nicht von der Hand zu
weisen, dass sich viele der Titel wirklich sehr ähneln,
was vor allem dem Festhalten an bewährten Strickmustern
in den Arrangements zuzuordnen ist. Letztlich ist „You
Will Know Nothing“ nichts anderes als ein gutes Stück
härtere World Music mit Gewichtung auf afrikanische
Rhythmen, was der Scheibe in Metallerkreisen eher
bescheidene Resonanzen bescheren dürfte. Das
handwerkliche Geschick der Musiker steht ausser Debatte,
aber stilistisch bewegt sich diese Scheibe für den
Kuttenträger ganz klar auf eher fremdem Terrain.
Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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JON BUTCHER AXIS - Stare At The
Sun (Re-Release) Escape Music/Non Stop Music
Erst vor vier Monaten erschien das erste Album von Jon
Butcher Axis als Re-Release. Nun erreicht uns das zweite
Werk des Sängers und Gitarristen. "Stare At The Sun"
erblickte ursprünglich 1984 das Licht der Welt und
knüpfte mit allerwelts AOR an das Debüt an. Die
Geschichte des Afroamerikaners ist schnell erzählt.
Trotz fehlender Substanz der beiden Outputs konnte er
zwischen 1983 und 1984 als Support von Rush, Def Leppard
und Scorpions auf Tour gehen, verschwand aber nach dem
dritten, ohne den Zusatz Axis, veröffentlichten Album in
der Versenkung. Obwohl er als Musiker zweifellos über
ein hohes Mass an Können verfügt, schaffte er es nicht
als Songwriter durch nachhaltige Substanz Fuss zu
fassen. Kein Wunder also kam die aufgenommene Fahrt
schnell wieder ins Stocken. Der Name Jon Butcher geriet
in Vergessenheit und es dauerte 35 Jahre bis zur
Wiederveröffentlichung. Wie beim Debüt gilt: für
AOR-Alleskäufer only. Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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ECSTATIC VISION - Under The
Influence (Compilation LP) Heavy Psych Sounds Records
Jetzt wird es irgendwie sehr obskur. Ecstatic Vision aus
Philadelphia sind eine jener zahlreichen Bands, die vor
wenigen Jahren auf den gerade an Fahrt gewinnenden Heavy
Psych–Zug aufgesprungen sind, allerdings ist diese Band
dermassen Underground geblieben, dass ihr dritter Output
bestenfalls Demoqualität erreicht. Ich habe mir die
Sache erst mal in Ruhe angehört, und immerhin erkannte
ich da schon den letzten Track „Come Together“ als
MC5–Cover. Auch „Born To Go“ kam mir irgendwie bekannt
vor, vor allem das ständige Gepiepse und Gefiepe aus dem
Synthesizer. Als ich dann einige Durchläufe später das
Infoblatt durchlas, ging mir endlich ein Licht auf.
„Under The Influence“ – der Titel sagt es ja eigentlich
schon – ist eine Ansammlung von Songs anderer Truppen,
welche Ecstatic Vision in ihrem kreativen Schaffen
beeinflussen, namentlich Bands aus Zambia, die so
genannten „Zam Rock“ zockten, die Space Rock–Überväter
Hawkwind und die Motor City-Rabauken MC5. Da das ganze
natürlich durch den bandeigenen Fleischwolf gedreht
worden ist, klingen die Songs um einiges räudiger und
primitiver als die Originale, was man mögen kann oder
auch nicht. Ich kann dieser Ansammlung von
Simpelrock–Nummern in rumpliger Soundqualität eher wenig
abgewinnen, zumal der „singende“ Gitarrist mit seinen
derben Vocals eher nervt als fasziniert. Aber für
hartgesottene Underground–Puristen und psychedelisch
veranlagte Neuhippies ist „Under The Influence“
zweifellos eine Quelle des Glücks. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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EGOKILLS - Mellowhead My Fate Music "Die
spinnen die Finnen" oder so ähnlich könnte sich die
Kritik nach dem ersten Hördurchgang der Metal-Hippies
von Egokills zweitem Streich "Mellowhead" anhören. Acht
Tracks, die unterschiedlicher kaum sein könnten zieren
den zweiten Longplayer der aus Tampere (FIN) stammenden
Band. Die Musik variiert von schlammigen Boogie-Riffs
über schonungslosen Doublebass-Metal bis hin zu einem
sensiblen Melodic Rock. Beim Opener "Nibiru" könnte man
sich sogar hinreissen lassen, von einem Popsong zu
sprechen. "White Flags" ist ein anständiger Rocksong à
la Stone Temple Pilots und "P.D.M." oder "Hollow
Promises" schaffen es sogar in die Metalliga. Auf
"Mellowhead" wird so ziemlich jedes erdenkliche Feld
beackert, was für die anschliessende Ernte doch eher
hinderlich ist. Die Songs zünden zu wenig um darin
aufzugehen und das Gefühl, dass die Band keine echte
Identität hat ist auch ein Minuspunkt. Nach 38 Minuten
Genre-Crossover und endgültiger Stille setzt totale
Ratlosigkeit ein. Was war das gerade" Welchen Weg
schlagen Egokills künftig ein" Wieso Growls in
Mainstreammusik" Wobei ich sagen muss, dass ich diese
aggressiven Parts unterstütze, denn sie sind viel
weniger nervend als die nasalen Vocals, wenn sich der
Trupp im Pop/Rock-Bereich aufhält. Alle verschiedenen
Zutaten in eine Wurst zu stopfen ist vielleicht mutig,
schmeckt aber sicherlich nicht jedem! Ich kann also
abschliessend nur empfehlen, sich selbst ein Bild von
Egokills "Mellowhead" zu machen. Oliver H.
Punkte: 6.1 von 10
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MADSEN - Lichtjahre (Blue Vinyl, 3 LPs) Arising
Empire/Warner Madsen gehören schon seit ein paar
Jahren zum erfolgreichen Exportschlager Deutschlands und
sind eine 2004 gegründete Indie Rock-Band um die
Gebrüder Johannes, Sebastian und Sascha Madsen. Zusammen
sind sie in der Kleinstadt Priesseck im Nordosten von
Niedersachsen aufgewachsen. Mit ihrem letzten Album
"Kompass", das im Sommer 2015 erschienen ist, schafften
sie den Durchbruch und landeten direkt auf Platz 5 der
offiziellen deutschen Album-Charts. Mit "Lichtjahre"
präsentieren Madsen nun bereits ihren siebten
Longplayer. Ihr Sound ist Gitarren-lastig und ihre Texte
switchen zwischen kritisch, belanglos und witzig. Eine
Parallele zu "Sportfreunde Stiller" ist kaum zu umgehen
und beschreibt wohl auch am besten den Sound der
Deutschen. Auch bei ihrem siebten Werk weiss der Fan was
er bekommt, denn Madsen machen auch auf "Lichtjahre"
keine Kompromisse oder versuchen sich an etwas Neuem.
Auch der Gesang von Sebastian Madsen ist von Album zu
Album wieder Thema, denn der Frontmann trötet seine eher
belanglosen Texte mit einer Stimme vor, die blutleer
klingt und ein echter Lustkiller ist. Mir geht es
jedenfalls so! "Ich tanze mit mir allein" vermittelt
sogar noch einen Hauch Neue Deutsch Welle, was man jetzt
gut oder wirklich altbacken finden kann. Aus aktuell
beschriebenem Anlass jetzt aber nur dem Sänger ans Bein
zu pissen wäre doch etwas unfair, denn schliesslich hat
der noch eine Truppe im Rücken, die sich auch nicht
richtig mit Ruhm bekleckert. Abgesehen von vereinzelten
Schüssen in die richtige Richtung "Ein paar Runden" oder
"Athlet", zielt man nämlich auch in der zweiten Reihe in
taktischer Regelmässigkeit meilenweit am Ziel vorbei.
Gähn! Oliver H.
Punkte:
5.8 von 10
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THE DARK RED SEED – Becomes Awake Prophecy
Productions Das Duo, bestehend aus Tosten Larson
und Shawn Flemming, ist ein Ableger der Dark/Folk-Band
King Dude aus Seattle, USA. Mit ihrem neuen Projekt
gehen sie aber noch einen Schritt weiter und mixen 70ies
Rock mit Dark Folk und Heavy Psych. Das Ergebnis klingt
wie kruder Garage Rock, gepaart mit nervösem Impro-Jazz
mit einer Decke aus überbordendem Hindu-Folk darüber –
seeehr gewöhnungsbedürftig. Thematisch nimmt das Album
den Hörer mit auf eine lineare Reise von der Dunkelheit
ins Licht. Gleichzeitig soll es aber auch einen Kreis
bilden, einen immerwährenden Zyklus von
Selbst-Reflexion, Erkenntnis und Erleuchtung... Die wohl
absichtlich rohe Aufnahmequalität ist stellenweise hart
an der Grenze – gerade das nervöse Getröte in den
Impro-Parts kratzt scharf an Gehörgängen und Nerven.
Gegen Ende des Albums wird‘s ein wenig ruhiger, da hat‘s
dann sogar ein paar schöne Momente mit dabei. Gerade die
vielen Gastmusiker mit den traditionellen Instrumenten
verleihen dem Album Struktur und Tiefgang. Fazit:
Grundsätzlich bin ich ja ein grosser Fan von der
Verschmelzung von westlichen und östlichen Elementen in
der Musik, doch diese psychedelische Mischung ist nur
was für hartgesottene Heavy Psych-Fans, die sich auf
eine spirituelle Reise einlassen wollen… Allerdings
bringen The Dark Red Seed mit ihrem Debütalbum
tatsächlich mal etwas gänzlich Neues mit, und diese
Kreativität verdient einen Extra-Punkt. Patricia
H.
Punkte:
5.5 von 10
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WOLFEN - Rise Of The Lycans (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Als Power-Thrash kann man
den Sound der deutschen Wolfen betiteln. Nichts Welt
bewegendes. Gut gemacht, aber auch die Hinzunahme von
Chris Boltendahl als Gastsänger bei "Timekeeper" hilft
nicht, dass man im Mittelmaas stecken bleibt. Auch wenn
man mit "Genetic Sleepers" einen sofort ins Ohr gehenden
Track hat, der Doublebass-Klopfer "Forgotten Dreams" und
das schleppende "Science & Religion" gute Laune
verbreiten und an den guten alten US-Metal erinnern, man
steck fest... Vieles klingt ähnlich und scheitert auch
ein bisschen an der eher monotonen Stimme von Andreas
von Lipinksi. "Rise Of The Lycans" kann man sich
anhören, muss man aber nicht. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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GALACTIC EMPIRE - Episode II
Rise Records Das (Metal) Imperium schlägt zurück!
Die Star Wars-Metaller bieten mit ihrem zweiten
Longplayer zwar eine gewisse Abewechslung, welche aber
dennoch nicht dauerhaft zu überzeugen vermag. Ich weiss
nicht, ob es ein Fluch der Filmmusik allgemein ist, dass
man gewisse Kompositionen "einfach so" hören kann,
während andere nur im Film selber gut klingen und
alleinstehend eher langweilig zum Zuhören sind. Der Star
Wars-Soundtrack, welcher von Galactic Empire in dem
Sinne metalmässig gecovert wird, fällt für mich leider
genau in die zweite Kategorie. Die Musik klingt zwar
fantastisch im Film, aber sonst ist sie eher langweilig.
John Williams und sein Talent zum Komponieren in allen
Ehren, doch hier vermag nicht mal das Metal-Cover zu
überzeugen. Der Fairness halber muss ich aber auch
sagen, dass sich der Metal-Soundtrack wesentlich besser
anhört als die originalen Kompositionen. Das Album
klingt somit zwar sehr gut, hinterlässt aber keinen
bleibenden Eindruck und eignet sich als
Hintergrundbeschallung recht gut, zum Aktiven Zuhören
kann man sich aber hier nicht wirklich bringen. Schade,
wirklich schade. Mona M.
Punkte:
keine Wertung
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KOBRA AND THE LOTUS - Prevail II
N.Records/Universal Was ursprünglich früher
geplant war, hat sich nun doch noch etwas hingezogen.
Die Rede ist von Kobra And The Lotus und dem Album
«Prevail», das aufgrund der vielen fertigen Songs in
zwei Veröffentlichungen aufgeteilt wurde. Teil eins
wurde bei uns im Mai 2017 besprochen, was bedeutet, dass
man das zweite Werk erst ein ganzes Jahr später ins
Rennen schickt. Obwohl Frontfrau und Namensgeberin Kobra
zweifellos eine sehr gute Sängerin und obendrein auch
sehr attraktiv ist, konnte ich mich bisher kaum für die
Canucks erwärmen. Das standardmässige Songmaterial mit
dem auf typisch amerikanisch getrimmten Stadion
Monster-Rocksound à la Five Finger Death Punch und
Konsorten ermüdet sehr schnell, und ohne Kobra könnte
man das Ganze eh gleich vergessen. Die besten Momente
entstehen immer dann, wenn Breaks in Form von
melodischen Einschüben auftauchen und aufzeigen, wie
geil diese Band eigentlich sein könnte. Bestes Beispiel
dafür ist balladeskeres Material wie das absolut geniale
«Light Me Up», zu finden auf dem Vorgänger «Prevail I».
Da holen mich Kobra und ihre Jungs zu 100% ab, aber der
grosse Rest wirkt über die Distanz schlicht langweilig
und einschläfernd. Dieses monoton vor sich
hingaloppierende Riffing mit einer Prise Moderne ist
überhaupt nicht meins, und nachdem ich mir «Prevail I»
vor dieser Rezi extra nochmals angehört habe, befürchte
ich keine Besserung für die zweite Sause, und genauso
ist es! Die Songs lassen schon beim blossen Skippen
erahnen, dass die Rezeptur die Gleiche ist. Erst bei der
Halbballade «White Water», notabene dem zehnten Song
(!), vermag ich zu verweilen und finde was
Ansprechendes. Das Highlight ist allerdings der
Bonus-Track «Let Me Love You» in der akustischen
Version, wo die schöne Gesangsstimme von Kobra Paige am
besten rüber kommt. Warum das Fleetwood Mac Cover «The
Chain», auf «Prevail I» als Bonus drauf, hier nun als
offenbar offizieller Track auftaucht, ist nicht wirklich
nachvollziehbar. Fazit: Auch nach Album Nummer fünf
werde ich nach wie vor kein Fan der Band!
Rockslave
Punkte:
5.0 von 10
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KING HEAVY - Guardian Demons (LP) Cruz Del Sur
Music Diese belgisch-chilenische Doom–Connection
versucht seit rund vier Jahren ihr Glück mit einem
Sound, den ich als Mischung aus Candlemass, Solitude
Aeturnus und Pentagram bezeichnen würde. Die primäre
Absicht ist zweifellos ein ehrbares Unterfangen, nur die
Umsetzung klappt nur teilweise. Der erste Knackpunkt ist
die Tatsache, dass es schon viele andere Bands gibt, die
stilistisch ähnlich veranlagt sind, jedoch technisch und
vor allem aber kompositorisch die Nase deutlich weiter
vorne haben. Der zweite Stein des Anstosses ist in
meinen Ohren Sänger Luce Vee. Der Vader Abraham des
Doom, der unter dem Namen Luther "Finlay" Veldmark
nebenbei noch bei Hooded Priest jault und lamentiert,
ist noch um einen guten Zacken kauziger und schiefer in
der Spur liegend als Pentagram Fronter Bobby Liebling,
und das will wahrlich was heissen. Er gehört mit seiner
einzigartig exzentrischen Performance einfach zu jenen
Sängern, die man entweder gut oder gar nicht mag, bei
mir ist ganz ohne Abstriche das zweite der Fall. Rein
musikalisch wäre „Guardian Demons“ ja durchaus hörbar,
wenn auch nicht unbedingt sensationelle Tracks geliefert
werden, aber der noch unnötigerweise sehr in den
Vordergrund gemischte, affektierte Gesang kann einem mit
seiner penetranten Art echt den letzten Nerv töten.
Underground–Freaks werden vor dieser Scheibe auf die
Knie fallen, ich finde sie, wenn wir schon von
Untergrund sprechen, eher grottig. Mirko B.
Punkte:
5.0 von 10
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NANCYBREATHING - Awake Boersma Records
Eine ziemlich spannende,
wenn auch nicht immer logische Mischung aus Growls und
manchmal härterem und manchmal sanfterem Rock wird uns
von der deutschen Band Nancybreathing geboten. Die
ständigen wechsel zwischen "normalen", fast schon
melancholischen Vocals und den härteren Parts sind teils
passend, teils aber gar nicht. Höre ich da etwa
experimentelle Musik? Lied um Lied habe ich das
Achterbahngefühl, es klingt gut, es klingt nicht zu gut.
Es ist wohl ein dauerhaftes Problem mit dem ganzen Nu
Metal-Genre. Wenn teils weit voneinander entfernte Stile
aufeinandertreffen, kann es entweder zu einem genialen
oder einem nicht ganz hörbaren Ergebnis kommen.
Interessanterweise treffen bei diesem Album beide
Extremfälle zu. Jede Kunstform, jedes Produkt wird auf
ein begeistertes Publikum treffen. In diesem Fall gehöre
ich nicht wirklich dazu und möchte daher keine Note
abgeben. Hört vor dem Kauf einfach mal rein! Mona
M.
Punkte:
keine Wertung
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FLORIAN GREY – Ritus Echozone Ohjeh… Ich
weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Klar spielen
Florian Grey (da hat wohl jemand an ‚Dorian Grey‘
anspielen wollen) technisch soweit perfekten Dark/Gothic
Rock mit elektronischen Spielereien, so, wie wir es seit
Jahren kennen. Nix Neues in den Schatten also – ist so!
Man schmachtet sich wie der olle Ville Valium durch die
Tracks, die allesamt nach einer ewigwährenden Blaupause
aufgebaut sind. Keinerlei Überraschungen, keine
Individualität, keine Ecken und Kanten – „Blood In A
Shell“ kommt sogar mit 2 Minuten Geräuschen am Ende aus.
SO kann man natürlich Einzigartigkeit auch vorgaukeln.
Hilft aber nix. Liebe Schwarzheimer: Wenn ihr richtigen
Gothic Rock sucht, holt euch die Platten von
beispielsweise The Mission, Dreadful Shadows, Paradise
Lost zu „One Second“-Zeiten, [SOON] und wie sie alle
noch heissen mögen. Florian Grey sind, so leid es mir
auch tut, dies zu schreiben, euer Geld nicht wert.
Nächstes Mal mit mehr Eigenständigkeit, weniger Pathos
und viiiel weniger offensichtlichem Kopieren, und
vielleicht – aber nur vielleicht – kann man euch auch
ernst nehmen. Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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