New Music Reviews Mai 2018
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.   0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
AMORPHIS - Queen Of Time
Nuclear Blast/Warner
Die Finnen von Amorphis melden sich mit einem neuen Werk zurück aus der Stille. Manch einer mag vielleicht nicht einig sein mit mir, wenn ich gleich zu Beginn sage, dass dieses Album wieder vermehrt nach Ursprung klingt. Dennoch hat "Queen Of Time" viel vertraut Bekanntes und ebenso viel spannend Neues zu bieten. Gesanglich gehen Amorphis zweifelsohne wieder Richtung "Tales From The Thousand Lakes", denn auf der vorliegenden Platte sind Clean-Vocals und Growls wieder im Einklang, gegenüber den Vorgängeralben, bei denen der klare Gesang dominiert hat. Dafür legt sich das Sextett in Sachen Individualismus bei den Instrumenten ziemlich ins Zeug. Seien dies einmal orientalische Strukturen, dann wieder straighte Metal-Riffs, es besticht durch seine Vielfältigkeit. Amorphis sind in den letzten Jahren nie stehengeblieben und tun dies auch mit "Queen Of Time" nicht. Nach 17 Jahren Amorphis-Abstinenz ist mit Bassist Olli-Pekka Laine übrigens ein Gründungsmitglied zur Band zurückgekehrt, was vielleicht auch frischen Wind verbreitet. Der Opener "The Bee" zeigt ganz schön die Bandbreite der Scheibe an, obwohl sich in der zweiten Hälfte vermehrt noch experimentelle Songs befinden, die aber bestens zum Konzept des Albums passen. Was an Geschwindigkeit eingebüsst hat, wird mit Druck und Melodik wieder wettgemacht. "Message In The Amber" startet eher progressiv und düster, um sich dann im Refrain in einem schon fast fröhlichen Folk Metal-Reigen zu entladen. Das dritte Stück des Albums "Daughter Of Hate" bietet nebst kurzem schamanisch angehauchtem Sprechgesang von Sänger Tomi Joutsen und einem Trompetenintermezzo Metal erster Güteklasse! So zieht es sich durchs Album hindurch, und dem Synthesizer wird alles abverlangt, um möglichst viele individuelle Stimmungen zu erzeugen. Bei "Amongst Stars" und "The Bee" ist stimmlich ein Vergleich mit den Landeskollegen von Sonata Arctica unumgänglich. "Queen Of Time" ist ein Werk epischen Ausmasses. Für die jüngere Generation vielleicht das neue "Tales From The Thousand Lakes"-Album. Eines ist gewiss. Amorphis sind zurück, gewaltiger denn je!
Oliver H.  

Punkte: 9.7 von 10
RIOT V - Armour Of Light
Nuclear Blast/Warner
Das 16. Studioalbum von Riot, ich weiss, man nennt sich heute Riot V, ist das geworden, was man sich von den Metal-Helden wünscht. Eine Scheibe, die von der ersten Sekunde an zündet und dank der Stimme von Todd Michael Hall, hört euch nur den langgezogenen Scream am Schluss von "Victory" an, nochmals an Charisma gewinnt. "Armour Of Light" liegt näher bei einer Scheibe wie "Thundersteel", als bei den eher rockigeren Alben mit Mike DiMeo. Der ehemalige Virgin Steele-Trommler Frank Gilchriest gibt einen unglaublichen Groove vor, auf dem sich die beiden Gitarristen Mike Flyntz und Nick Lee austoben. Unglaublich, was die Beiden aus ihren Instrumenten zaubern. Anspieltipp: Einer von vielen, aber "End Of The World" beinhaltet vieles, was man gehört haben muss. Das Abrisskommando "Messiah" sollte alle Metal-Fans in die Ohnmacht befördern. Wieso hat diese Truppe nie die Anerkennung erhalten, die ihr zugestanden ist? Während andere kamen und auch immer wieder gingen, haben Riot in ihrer 42-jährigen (!) Karriere nie ein schlechtes Album veröffentlicht. Mussten dabei den Tod von Gründungsmitglied und Ideengeber Mark Reale verdauen und standen wie die Phoenix aus der Asche auf, um nach "Unleash The Fire" nochmals ein paar Briketts mit "Armour Of Light" nachzulegen. "Burn The Daylight" hätte durchaus auch auf "Machine Head" oder "Perfect Strangers" von Deep Purple stehen können, und ein Refrain wie bei "Heart Of A Lion" lässt die ansonsten speedigen, metallenen Tracks sehr melodiös erklingen. Der Titeltrack ist eine passende Hymne, und die galoppierenden Rhythmen von "San Antonio" zeichnen für den besten Iron Maiden-Track seit den achtziger Jahren. Mit dem leicht indianischen "Caught In The Witches Eye" zeigt man die unterschiedlichen Einflüsse, welche Riot V noch immer in ihre Songs mischen. "Armour Of Light" ist schon jetzt eines der besten Metal-Alben aus dem Jahre 2018, vielleicht sogar das Beste!
Tinu 

Punkte: 9.7 von 10
ANGELUS APATRIDA - Cabaret De La Guillotine
Century Media/Universal
Yessss, der sechste Output der Spanier aus Albacete, welche seit dem Jahre 2000 aktiv sind und ihren sehr fein-gesongwriternden Thrash-Metal über all die Jahre gehegt und gepflegt haben, diesen auch stetig weiterentwickelt haben, nach 'Evil Unleashed' (2006), 'Give 'Em War' (2007), 'Clockwork' (2010), 'The Call' (2012), 'Hidden Evolution (2015). Der spanische Vierer setzt sich aus Guillermo Izquierdo (Vocals, Lead- & Rhyhtm-Guitars), David G. Álvarez (Lead- & Rhythm-Guitars), José J. Izquierdo (Bass) und Victor Valera (Drums) zusammen. Da geht jedes dieser 10 Tracks wie Honig durch die Thrash-Kehle, allesamt als Anspieltipps zu nennen, wovon 'Ministry Of God' und 'Downfall Of The Nation' mich wahrlich aus den Socken gehauen hat. Kurz und schmerlos, ein Hammeralbum, das 'Cabaret De La Guillotine', eine durchdachte Scheibe, welches die Virtuosität aller Musiker hervorhebt, das geniale, variantenreiche Songwriting in bestem Lichte darstellt. Excellente Gitarrenarbeit, sowohl im rhythmischen wie auch solistischen Bereich, eine wahres Harmoniegewitter, rasend schnelle und technisch sauber gespielte Arpeggi, einfach ein Genussgewitter von David und Guillermo. Zudem hat Guillermo eine der genialsten Thrash-Röhre unserer Zeit, sowohl mit reinem Gesang als auch mit gescreamten Vocals überzeugt er vollends. Victor's Drumming ist variantenreich, double-bass-gewittrig, aber auch akzentenreich in anderen Paradiddles. José's Bassarbeit lässt den beiden Gitarristen ein Welt voll offenen Türen im gitarristischen Virtuosenbereich und gesellt sich perfekt zu den anderen Mitmusikern. Eine hammerharte, druckvolle und saubere Produktion runden diesen musikalischen Erguss perfekt ab, natürlich auch mit einem genialen Cover-Artwork, wie es sich gehört. Fans von Megadeth, Overkill, Testament, Exoudus, Lazarus A.D., Havok, Annihilator und Konsorten finden mit 'Cabaret De La Guillotine' einen sicheren Hafen.
Leopold 

Punkte: 9.5 von 10
GRAVEYARD - Peace
Nuclear Blast/Warner
Yeah, geht doch schon mal ganz flott von der Leber los. Ho, ho, ho, erinnert jetzt etwas von den Vocals an Led Zeppelin, aber auch vom Sound her bewegen sich Graveyard auf 'Peace' in dieser zeitlich-musikalischen Epoche. Kommt sowas von frisch, locker vom Hocker und groovig rüber, als hätte man diesen Hardrock erst gerade erfunden, sowas von genial. Ach ja, abgesehen davon, dass ich mich sogleich in den Bann gezogen lassen habe, Graveyard kommen aus Schweden, genauer gesagt aus Göteborg und wurden im Jahre 2006 gegründet. 'Peace' ist deren fünfter Longplayer, nebst 'Graveyard' (2007), 'Hisingen Blues' (2011), 'Lights Out' (2012) und 'Innocence & Decadence' (2015), und sie haben sich vollends dem 70iger psychedelischen Hardrock/Rock zugewandt, und zwar mit stolzer Brust. Nach der erfolgten Auflösung im Jahre 2016, hier nun die hymnenhafte Wiederaufstehung, mit geballter Kraft. Graveyard, das sind Joakim Nilsson (Vocals, Guitars), Jonatan La Rocca Ramm (Guitars), Truls Mörck (Vocals, Bass) und Oskar Bergheim (Drums). 10 Tracks zieren das Album, welches ebenfalls mit einem perfekt passenden Cover-Artwork aufwartet, welches die dargebotene Soundqualitäten vorankündigt. Die Produktion ist tadellos, ohne Wenn und Aber, sauber, druckvoll und perfekt umgesetzt. Das Songwriting wandelt von groovigen Stampfern, psychedelisch-progressive Ausflüge, zurück zum traditionellen Hardrock, Balladen, Halbballaden, rockigen Krachern, ..., einfach das komplette, könnerische Handwerk einer tighten Hardrock-Combo mit dem gewissen Etwas. Alle Stücke auf 'Peace' sind Anspieltipps, aber Songs wie 'Cold Love', 'Walk On', 'Bird Of Paradise' oder auch die Ballade 'See The Day' sind wahrliche Überflieger. Für Fans von Blues Pills, D.A.D., Led Zeppelin, Uriah Heep, Deep Purple, U.F.O. und weitere besagten Genres, aber auch für alle anderen, wie ich zum Beispiel, der doch sich eher dem ganz harten Metal zugewandt ist, auch mich haben Graveyard begeistert. Gut, haben sich die vier Wikinger nicht unterkriegen lassen und sich erneut gefunden.
Leopold 

Punkte: 9.3 von 10
NEKROKRAFT – Servants
The Sign Records
Ein lauter Growl lässt die Boxen meiner Stereoanlage erzittern – wow, das klingt ja schon mal vielversprechend! „Servants“ ist nun das zweite Album der schwedischen Black/Death Metal-Band und schon der erste der neun Songs lässt erahnen, dass dieses Werk nur so von Brutalität strotzen wird. Die fünf Jungs haben sich ganz schön Mühe gegeben, ihrem Genre treu zu bleiben. Die Kraft des Death Metal wird den Zuhörern nur so ins Gesicht geprügelt und der eher etwas schmutzigere Black Metal kommt meiner Meinung nach vor allem bei den Gitarrensoli zur Geltung. Mich begeistert besonders die Harmonie innerhalb der Band, alle Instrumente sind perfekt aufeinander abgestimmt, egal wie schnell sie spielen, egal wie schwierig die Passagen auch sein mögen. Und dann kommt auch noch der Sänger „Angst“, der diese Mischung mit seinem Gesang, obwohl man wohl besser „Gegrowle“ sagt perfekt abrundet. Meiner Meinung nach ist „Servants“ ein Prachtstück, in welches jeder Black/Death Metal-Liebhaber reinhören sollte. Mir gefällt auch, dass, obwohl jeder Song stilistisch sehr ähnlich geschrieben ist, die kleinen Details das Album trotzdem sehr unterschiedlich gestalten.
Zoé 

Punkte: 9.3 von 10
BROKEN FATE - Reborn
Time Zone
Erst einmal kassiert irgendjemand bei Time Zone Records eine verbale Backpfeife von mir, denn wer den Stil der Zürcher Thrasher als "eingängigen Metal à la Metallica mit einer Prise Nickelback" bezeichnet, tritt meines Erachtens nicht bloss in ein Fettnäpfchen, sondern springt schon mit Anlauf kopfvoran in eine Badewanne gefüllt mit Schweineschmalz. Dass Broken Fate - Mastermind Tobias John Bänteli (Guitars, Vocals) ein Faible für beide Bands hat, ist mir schon bekannt, aber deshalb noch lange kein Grund, diese Band auf den stilistischen Mix der obgenannten Megaseller zu reduzieren. Meine Argumentation ist dabei so einfach wie einleuchtend. Von ersteren haben sich die vier Jungs kompositorisch mit "Reborn" - der Titel deutet es schon an - definitiv gelöst, und verglichen mit Nickelback haben die Zürcher einfach die wesentlich dickeren Eier. Wonach klingt denn nun die Scheibe? Genau nach dem, was sie auch sollte, hundertprozentig nach Broken Fate pur. Eigentlich beginnt der Rundling wenig überraschend, da werden dem Zuhörer gewohnt gute bis sehr gute Thrash-Granaten um die Ohren gehauen, welche nicht nur technisch kompetent dargeboten werden (vor allem Band-Mitbegründer und Mastermind Numero Due, Drummer Alessandro De Cicco, lässt mein Metallerherz mehr als einmal vor Freude hüpfen), sondern auch stets daran erinnern, dass die Symbiose zwischen schierer Power und Melodie immer noch eine sehr gut funktionierende Kombination ist.

Doch bereits der dritte Track "The Hammer Crushes You" zeigt eindrücklich, wie sich die Band weiterentwickelt hat, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Anstatt weiterhin hemmungslos alles in Grund und Boden zu dreschen, wird hier plötzlich verhältnismässig geradlinig und schön melodisch gerockt, ohne allerdings dabei abzuwimpen. In eine ähnliche Kerbe haut das darauf folgende "Don't Wake Me Up", und damit ist die Reihe der Überraschungen noch nicht abgeschlossen. Der ultraharte Nackenbrecher "Humanity In Black" brilliert mit einem wunderschön epischen Outro, das schön lange Intrumental "Souls Of Metal" zeigt, wie man auch ohne übertriebene Frickelei und dafür mit vielen geilen Riffs und melodischen Soli Spannung erzeugt, und mit dem wunderbar gradlinigen Rock'n'Roller "Fire And Gasoline" bieten sich die Jungs als Co-Writer fürs nächste Danko Jones-Album an. Schliesslich beweist das durch Valentina De La Poza am Keyboard veredelte "On The Other Side", welch dankbares, goldiges Herz in der Brust eines Thrashers stecken kann; lest den Text, und ihr wisst, wovon die abschliessende Ballade handelt. Fazit: Die Band ist elf Jahre nach der Gründung eigenständiger und abwechslungsreicher denn je, hat mit Gabriele Sacco (Lead Guitars) und Patrick Von Gunten (Bass) überaus kompetente Mitstreiter gefunden und befindet sich auf einer Route, die eindeutig nach oben führt. Etwas anderes als eine unbedingte Kaufempfehlung kann ich hierfür nicht aussprechen.
Mirko B.  

Punkte: 9.2 von 10
WIEGEDOOD - De Doden Hebben Het Goed III
Century Media/Universal
Mit dem dritten und letzten Teil ihrer Trilogie "De Doden Hebben Het Goed" meldet sich das belgische Trio Wiegedood eindrücklich zu Worte. Schon von Anfang an wird mit "Prowl" die Marschrichtung klar definiert. Und dass heisst: Rastloser, hektischer und sehr schneller Black Metal! Da passt das unmenschliche Gekeife, das auch von einer Krähe stammen könnte, natürlich bestens zum Sound. Gekonnt werden Breaks ins Gesamtbild eingeflochten. Stürmisch und voll auf die Zwölf, wird mit "Doodskalm" unerbittlich weiter gemacht. Trotz der immensen Raserei verlieren Wiegedood nie den Faden und so gibt es immer wieder neue Melodien zu entdecken. Wiegedood geben sich Mühe trotz der hohen Geschwindigkeit nicht in die Sackgasse von Langeweile und Eintönigkeit zu geraten. So gelingt es ihnen spielend einen ganz ruhigen Part, nahtlos und wie das fehlende Puzzle, ins Gesamtbild einzufügen! Ganz grosses Kino! Ein akustisches Intro macht den Anfang von "De Doden Hebben Het Goed III" und erinnert an die Genialität von Shining! Und wenn ich Shining als Referenz anfüge, dann muss über die Qualität dieses Songes keine Worte mehr verloren werden! Lange Songs liebe ich nicht ausserordentlich, aber wie Wiegedood hier zwölf Minuten im Fluge vergehen lassen, ist einfach genial. Spätestens jetzt rufen alle Stimmen in mir: Will haben!!! Immer wieder werden gekonnt Wendungen eingeflochten und so ist auch die Abwechslung garantiert! Als Abschluss gibt es mit "Parool" noch einen Temporausch und auch dieser Song kann sich in die Galerie der Meisterwerke einordnen, so wie die drei vorgängigen Songs! Und so setzen Wiegedood mit "De Doden Hebben Het Goed III" ein fabelhaftes Ausrufzeichen! Dieses Album ist sehr empfehlenswert, denn es atmet die wahre Essenz des Black Metal's!
Roolf  

Punkte: 9.0 von 10
LORDI - Sexorcism
AFM Records/Musikvertrieb
Also, wenn ich ganz ehrlich bin, hatte das letzte Album "Monstereophonic" nicht mehr die Faszination, wie frühere Scheiben der einstigen "Eurovision Song Contest"-Gewinnern. Also geht meiner einer mit eher gemischten Gefühlen an die mittlerweile neunte Studio-Scheibe der Finnen. Und siehe da, schon der Titeltrack überzeugt wieder, da sich Mister Lordi und sein Horror-Ensemble erneut darauf konzentriert, mit mehr Gitarren und weniger disharmonischen Keyboards, und bedeutend mehr in die Ohren gehenden Parts, zu überzeugen. Sprich auch wieder zurück zur Alice Cooper-Phase mit "Trash" oder "Hey Stoopid". Das belegt auch "Your Tongue's Got The Cat". Es sind wieder die Gitarren, die überzeugen, es sind wieder die harten Rhythmen, die sofort in die Beine und die Ohren gehen und "Sexorcism" Tatsächlich zum wohl besten Lordi-Album machen! "Naked In The Cellar" hat ein Hitpotential, das seinesgleichen sucht. Auch hat die Truppe wieder den Schalk in den Songtiteln. Statt "The Best Is Yet To Come" heisst die Nummer bei Lordi ganz einfach "The Beast Is Yet To Come". "Slashed Model Girls" macht sogar HIM Konkurrenz und überzeugt mit einem leichten Gothic-Einschlag. Auch ein toller Mitsing-Einschlag hat "Rimskin Assassin", und mit einer Nummer wie "Sodomesticated Animal" kann man nur gewinnen. Lordi haben ihre alten Stärken wieder gefunden und rocken, als gäbe es kein Morgen. Kompliment für eine wirklich tolle Scheibe, die ich in der Form nicht mehr erwartet hätte. Aber, wie sagt ein altes Sprichwort? Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Tinu  

Punkte: 9.0 von 10
RYAN ROXIE - Imagine Your Reality
Cargo Records UK
Mit "Imagine Your Reality" wird der Gitarrist Ryan Roxie mit seinem ersten Soloalbum vorstellig. Der Mann geniesst eine ausgezeichnete Reputation, ist er doch schon seit über 20 Jahren Sidekick von Alice Cooper. In der Vergangenheit hat er aber auch schon bei Slash's Snakepit und bei Gilby Clarke in die Saiten gegriffen. Der zwischenzeitlich in Schweden sesshafte Ryan hat aber auch zwei Alben mit der Stockholmer Band Casablanca aufgenommen, die durchwegs auf positive Resonanzen stiessen. Für seinen Alleingang lässt sich der Einfluss seines jahrelangen Brötchengebers A.Cooper nicht verleugnen. Wie auch schon bei Casablanca widmet er sich nämlich dem Siebziger Classic Rock. Einerseits macht er dies mit viel Charme, anderseits aber auch äusserst versiert. Dabei macht er natürlich als Gitarrist eine ausgezeichnete Figur, bei den erdigen, dreckigen Riffs genauso wie bei den knackigen Soli. Aber auch als Sänger bewegt sich Mr. Roxie auf hohem Level und erinnert auch diesbezüglich an Meister Alice. Zu guter letzt wurde auch starkes Songmaterial verfasst, dass durch catchy Melodien und einen satten Groove überzeugt. Dabei wurde der erdige Hard Rock mit einer angenehmen Prise Pop Appeal aufgelockert. Für "California Man" konnte zudem Robin Zander, Frontmann von Cheap Trick und einer der grossen Einflüsse des Protagonisten, gewonnen werden. Eigentlich ein durch und durch gelungenes Werk. Leider bietet uns Ryan bloss zehn Songs mit einer Spielzeit von nur gut 30 Minuten. Sieht man über dieses Manko hinweg, bleibt dann aber wenig Raum für Kritik.
Chris C.   

Punkte: 9.0 von 10
OVERKILL - Live In Overhausen (2CDs & DVD)
Nuclear Blast/Warner
Was soll man zu einer Livescheibe sagen, auf welcher das 25-jährige von "Horrorscope" und das 30-jährige von "Feel The Fire" gefeiert werden und die beiden Alben komplett gespielt werden? Was soll man zu einer der besten Live-Bands namens Overkill sagen? Was die Amis hier um die beiden Bandleader (Sänger Bobby "Blitz" Ellsworth und Bassist D.D. Verni) abliefern, sucht seines gleichen. Das Gitarrenduo mit Dave Links und Derek Tailor zaubert wieder Riffs und Soli aus den Fingern, dass es eine wahre Metalfreude ist. Das Publikum in Oberhausen ist von der ersten Sekunde auf Betriebstemperatur und feuert ihre Helden lautstark an. Die lauten "Heyhey"-Schreie sind schon beim Opener "Coma" zu hören und enden nicht bis zum letzten Ton von "Fuck You", dem einzigen Track, der weder von "Horrorscope" noch von "Feel The Fire" stammt. Freund der guten Unterhaltungsmusik, "Live In Overhausen" ist ein musikalisches Denkmal, das man sich kaufen MUSS! Denn diese beiden Scheiben haben den US Power/Thrash Metal nachhaltig beeinflusst. Auch wenn Overkill nicht zu den "Big 4" (Metallica, Megadeth, Anthrax, Slayer) gezählt werden, gehören sie in meinen Augen und Ohren ganz klar dazu. Keine andere Band hat immer wieder ihren Sound mit neuen Elementen gefüttert und dabei Klassesongs rausgehauen wie Bobby und seine Mannen. Die Black Sabbath-Schwere, welche "Horrorscope" hat, die balladeske, schwermütige und dennoch kämpferische Art von "Solitude" sucht seinesgleichen. Die erhabene Stinkefingermentalität von "Raise The Dead", die unzerstörbare Art von "Rotten To The Core", die Frische von "Second Son" und der Kultfaktor von "Feel The Fire", dafür würden andere Bands für nur einen Teil davon töten. Overkill haben sie alle geschrieben. Noch Fragen? Eben darum ein fies gekrächztes "Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrroten To The Core"!
Tinu
     
Punkte: keine Wertung
FOLLOW THE CIPHER
Nuclear Blast/Warner
Potentielle neue Grösse im Power Metal business? So scheint es, wenn man die Lobpresisungen der frischen, Schwedischen Truppe liest. Aus der wunderschönen Kleindstadt Falun in Dalarna sind schliesslich auch schon andere grosse Player der Szene entsprungen; Twilight Force, Civil War, Billion Dollar Babies, und, natürlich kann man das nicht vergessen, Sabaton. Die Band um Energiebombe Linda Toni Grahn, welche nicht nur eine auffällige, rote Mähne, aber auch eine auffällige, interessante Stimme zu bieten hat, ist schon seit längerer Zeit ein Geheimtipp. Das Debutalbum ist zwar noch nicht offiziell raus, doch die Band konnte schon an verschiedenen Festivals die Sympathie der Metalheads gewinnen. Endlich ist es soweit und das lang ersehnte erste Album ist verkaufsbereit. Erstens mal ein Kompliment an die Band! Wirklich, es ist, wie ich immer wieder sage, verdammt schwierig, ein originelles Debut zu schaffen. Von A bis Z durchdacht, musikalisch präzise, stimmlich ansprechend abwechslungsreich, etwa so kann ich es zusammenfassen. Ich nehme es vorneweg und sage nur: Kauft das Album, Leute! Das Geld wird in solide 45 Minuten Musik investiert. Es ist etwas an diesem mittelskandinavischen Land und besonders an dieser hübschen Stadt. Follow The Cipher wurden von Ken Kängström ins Leben gerufen. Er hatte eine Vision, die er nun endlich umsetzen konnte. Mit Musik kennt er sich definitiv aus, so hat er beispielsweise Sabaton's Megahymne "Carolus Rex" produziert, was ihm schlussendlich eine Art Kickstart für Follow The Cipher gab. So befindet sich ganz am Schluss des Albums auch ein sehr gutes Cover des Songs. Trotz Orientierung am "guten, Alten" weht bei dieser Band ganz neuer Wind in Sachen Musik. Minute für Minute erfreut sich das Ohr an einem grandiosen Zusammenspiel der Instrumente und der Powerstimme der hübschen Rothaarigen. Besonders ins Ohr sticht "My Soldier" und "Starlight", ein Grossaufgebot an genialen Special Guests wie Nils Patrik Johansson (Astral Doors, Ex-Civil War), Johnny Lindkvist (Nocturnal Rites), Joakim Brodén (Sabaton) und Ronny Hemlin (Tad Morose) an den Mikros, aber auch Gastgitarristen wie Chris Rörland und Thorbjörn Englund (Thobbe Englund, Ex-Sabaton, Ex-Winterlong, Ex-Raubtier). Die Freundschaft der Band mit Sabaton geht übrigens noch weiter. So hat deren Gitarrist Chris Rörland (Sabaton, Ex-Nocturnal Rites), welcher übrigens Graphikdesigner ist, das Albumcover entworfen und die Band auch im Studio unterstützt. Wir hören seine Gitarrenkünste nebst "Starlight" auch in "The Rising". Das Warten auf das erste Album hat sich allemal gelohnt und ich prognostiziere Follow The Cipher eine glänzende Karriere. Ich hoffe, diese sympathischen Leute bald hierzulande spielen zu sehen. Bis dahin: Album kaufen!
Mona.  

Punkte: 9.0 von 10
GLORIA VOLT - All The Way Down
Lux Noise Records
Der Allerwelts-Spruch "wo Gloria Volt drauf steht, ist auch Gloria Volt drin" trifft wieder mal den Nagel auf den Kopf wie bei kaum einer anderen Combo. Das Quintett aus Winterthur Hardrock City versteht es seit Beginn, seinen Wurzeln ziemlich treu zu bleiben, ohne dabei an Biss einzubüssen. '77 haben, wie in meiner Rezi in diesem Monat beschrieben, einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Das steht bei Gloria Volt nicht zur Diskussion, denn damit würde man ein ziemlich ungewohntes Bild absetzen. Ohne die EP von 2012 gezählt, markiert «All The Way Down» die berühmtberüchtigte dritte Scheibe, und auch wenn das heutzutage wohl nicht mehr die gleiche Relevanz wie früher aufweist, sitzt das sicher ein Stück weit in den Köpfen der Musiker. Wer sich «All The Way Down» anhört, wird jedoch umgehend feststellen, dass hier rein gar nichts auf sicher angepeilt wurde. Vielmehr wurden acht neue Songs eingerotzt, die zusammen keine 35 Minuten dauern. Was bei anderen Combos deshalb zu Kritik führen kann, läuft hier völlig ins Leere. Der Grund ist einfach und der Hund liegt darin begraben, dass man auf den Punkt kommen muss, und wenn die Qualität, wie bei Gloria Volt, stimmt, kann nichts schief gehen. «All The Way Down» ist allerings nicht die Quadratur des Kreises, aber dieser Anspruch besteht gar nicht, denn die Chose muss einfach rocken, und das tut sie. Das Grundrezept ist freilich altbekannt und die Vibes offensichtlich, aber die Art und Weise, wie Frontgaul Fredi Volvo und seine Jungs hier abermals zu Werke gehen, lässt nie Langeweile aufkommen! Man höre sich dabei nur mal die hammermässige Halbballade «Keep This Time (In Your Heart)» an, die glatt stadiontauglich ist. Ebenso kongenial bratzen auch diesmal die Gitarren von Pim Peter (Lead) und Lord Latex (Rhythm), während die Rhythmusabteilung mit Marino Marroni (b) und Gloria Goodnight (g) keinerlei Löcher im Sound zulässt. Somit kann man sich jetzt schon auf weitere energetische Live-Shows freuen und sonst mit "All The Way Down" als Tonträger voll einen auf Rock'n'Roll Party machen. Dass der Rauschschmeisser «Poison My Blood» zum Schluss bei mir noch wohlige Erinnerungen an die Blütezeit der Steve Whitney Band auslöst, ist das Tüpfelchen auf dem "i". Gloria Volt stehen definitiv unter Strom und das hoffentlich noch möglichst lange!
Rockslave  

Punkte: 9.0 von 10
INFLUENCE X - Quantum Reality
Eigenvertrieb
Hier ist es nun also, das neue Album der Innerschweizer Proggies. Druckvoll, lebendig, abwechslungsreicher Prog Metal auf hohem Niveau. Starke Scheibe, nur schon das atmosphärische Keyboard mit den megageilen Gitarrensoli im Instrumentalen "Tempus Fugit" ist schon fast den Kauf des Rundlings wert. Hammer! Ich mag die musikalische Vielseitigkeit hier, Oder "Point Of No Return", eine Mischung aus frühen Crimson Glory und Shadow Gallery, sehr gefühlvoll vorgetragen. Ganz stark das Gesangs-Duett mit Shouter Ramin Dänzer und DGM Stimme Marco Basile, im grandiosen "Edge Of The Sky". Was für eine geile Prog-Nummer, auf wirklich internationalem Niveau gespielt, das kann man nicht mehr besser machen, Respekt Jungs. Absolutes Highlight ist natürlich das in 10 Parts aufgeteilte "Third Truth" 25 Minuten sehr abwechslungsreicher Prog. Am Stück gehört, offenbart sich da ein gewaltiges musikalisches Erlebnis. Nach mehrmaligem Genuss diese Highlights ist man Fan von Influence X, ob man will oder nicht. Und Ramins Gesang ist über das ganze Werk hindurch einfach grandios, Powervoll, oder auch mit viel Gefühl er trifft immer den Richtigen Ton, der zur Musik passt. Auch das 14 Minuten lange "Terror Keep On Reign", eine Hammer Prog-Nummer, die süchtig macht, auch wenn man schon die grossen Dream Theater hier deutlich spürt. Zum Schluss lässt man mit "Quantum Reality" ein sehr spannendes Album ruhig, atmosphärisch schwebend ausklingen. Grosses Kompliment an die Schweizer Proggies, euch ist hier etwas wirklich grosses gelungen, auf das ihr und auch die Fans sehr stolz sein könnt.
Crazy Beat  

Punkte: 9.0 von 10
69 CHAMBERS - Machine
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Band von Nina Vetterli-Treml (v/b), ergänzt durch ihren Ehemann Tommy (g) und Diego Rapacchietti (d) bringt mit «Machine» das dritte Album heraus. Mit dem Debüt «War Inside» (2009) bin ich nicht vertraut, hingegen habe ich die Review zum Vorgänger «Torque» geschrieben. Das ist bereits schon geschlagene sechs Jahre her, aber nach der Durchsicht der alten Review hat sich Wesentliches, auf «Machine» übertragen, nicht verändert. Nach wie vor in der Schnittmenge von Dark Metal/Modern Rock mit thrashigen bis hin zu gelegentlich poppigen Vibes und etwas Gothic-Einschlag zelebrieren 69 Chambers auch 2018 ihren Sound, der im Wesentlichen von Ninas wunderbarer Stimme getragen wird, die, in der Tat immer wieder an Amy Lee von Evanescence erinnert. Dazu kommt der typische Gitarrensound von Tommy, der oft bei Nevermore zu «Dead Heart In A Dead World» Zeiten und gelegentlich auch bei Devin Townsend, wie bei F.Y.L., angesiedelt ist. Black Sabbath wie Candlemass lassen derweil bei «Who Am I?» grüssen und generieren umgehend einen Vergleich hin zu den grossartigen Avatarium. Doch «Machine» hat noch mehr zu bieten, denn «Happiness» beginnt mit ordentlich powermetallischem Riffing, um anschliessend genial in den fast schon lieblichen Refrain über zu gehen, den Delain nicht besser hätten machen können. Ein weiteres Ausrufezeichen setzt der in französisch gesungene Track «Métamorphose», der einerseits mit fettem Groove und abermals griffigen Melody-Lines aufwarten kann, echt geil! Beim "halbballadesken" «Loaded Gun» muss ich mitunter an die Schweizer Band Underskin mit Frontfrau Andrina denken und «Chemical Poetry » setzt einen wundersamen Spagat zwischen ganz feinen Klängen und Devin Townsend'schen Soundwelten. Je länger das edle Teil dreht, desto abwechslungsreicher präsentiert sich die "make it or break it" Scheibe, und man kann getrost vermelden, dass die erforderliche Hürde mit Bravour übersprungen wird. Wer sich in grundsätzlich etwas düsteren Klangwelten wohl fühlt, kann sich mit «Machine» ein echtes Juwel ins Regal stellen, und müssig bis fast schon anmassend ist anzumerken, dass das Album über einen vorzüglichen Sound aus dem Hause Vetterli verfügt. Als Fan von Coroner schwelgt man nun in heller Vorfreude, was da hoffentlich bald auf die Metalwelt zukommen wird. Bis dahin kann man sich mit 69 Chambers bestens darauf einstimmen. «Machine» ist das bisher kompletteste wie eindeutig beste Album und überzeugt von vorne bis hinten!
Rockslave  

Punkte: 9.0 von 10
BLACK ORCHID EMPIRE - Yugen (CD)
Long Branch Records/Musikvertrieb
Der Begriff Yugen kommt aus dem Japanischen und bezeichnet grob gesagt das Konzept von der unendlichen Komplexität und Unfassbarkeit des Universums sowie unserem Platz darin - etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt. Jeder, der eine Leidenschaft für die Musik hegt, kennt dieses Gefühl auf seine eigene, persönliche Weise. Das übermächtige Gefühl, dass etwas, das du liebst, dich auf unbeschreibliche Weise durchdringt und tief bewegt - das ist Yugen. Das Konzept zieht sich durch das gesamte Album. Es geht um die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen, um das Auseinandersetzen mit Sterblichkeit, um die rohe Gewalt der menschlichen Natur. Umrahmt wird das ganze durch soliden Rock. Erwartet habe ich klassischen Hipster-Rock, doch Black Orchid Empire überrascht mit unglaublich viel Tiefgang und hebt sich vom klassischen Mainstream ab. Richtig schön fette Basslinien untermalen starke Melodien, die ausgefeilten Kompositionen bieten den einzelnen Instrumenten grosszügige Plattformen, um zu glänzen, und alles kommt mit einer erstaunlichen Leichtigkeit zusammen, die man nur als Harmonie betiteln kann. Auch die Stimme von Paul Visser brilliert hier mit einer spürbaren Kraft und Leidenschaft. Inspiriert und zugleich inspirierend. Schwierig, da einzelne Perlen herauszupicken - die Tracks sind facettenreich und gehen fliessend ineinander über, ohne dabei zu einem blossen Klangteppich zu verkommen. Fazit: Hier steckt sehr viel Liebe zur Musik drin, und das wirkt ansteckend. Das Album ist echt keine Sekunde langweilig und es gibt unendlich viel zu entdecken. Ich bin wirklich enorm positiv überrascht und kann es nur empfehlen. Fans von Foo Fighters, Tool, Hinder, Queens Of The Stone Age, etc. sollten sich diese Band nicht entgehen lassen.
Patricia H.  

Punkte: 9.0 von 10
CORONER - R.I.P., Punishment For Decadence & No More Color
(3 Re-Releases)
Century Media/Universal
Ab dem 18.05.2018 wird die Coroner-Welt für die Fans, Händler und Bootlegger ein weiteres Mal anders aussehen, und die Freude darüber wird nun definitiv geteilt sein! Während die Fans händereibend frohlocken, die alten Tonträger der Schweizer Kult Tech-Thrasher endlich wieder zu vernünftigen Preisen, auch auf Vinyl (!), erwerben zu können, schwimmen der Gegenseite die Felle davon. Im Zuge der vor allem livehaftigen Wiederbelebung von Coroner stieg logischerweise auch das Interesse an einem wertigen Re-Release des Backkataloges. Wertig dahingehend, dass das alte Material nicht bloss ein weiteres Mal wieder aufgelegt, sondern auch remastered wird. So nun geschehen mit den ersten drei Alben «R.I.P.» (1987), «Punishment For Decadence» (1988) und «No More Color» (1989), wovon uns filemässig das erste und dritte Album vorliegen. Über die Qualität der Frühwerke im Besonderen muss man sich nicht mehr aufhalten, denn das ist nichts als der Vollkult und gehört fest zur Musikgeschichte unseres kleinen Landes wie der prägende Einfluss von Celtic Frost und die Erfolge von Krokus in Übersee. Vor allem jüngere Fans können sich glücklich schätzen, Coroner nicht nur auf Tonträger geniessen wie entdecken zu können, sondern sich auch an einem der stets energetischen Live-Auftritte zu ergötzen. Mir als inzwischen ergrautem Rock-Fossil wurde es zudem möglich, eine veritable Lücke der Vergangenheit würdig schliessen zu können, da ich in der Blütezeit von Tommy T. Baron (g/v), Ron Royce (v/b) und Marquis Marky (d) kein Interesse an der Band bekundete, warum auch immer. Der Spruch von wegen, dass sie ihrer Zeit voraus gewesen seien, dürfte mitunter ein Grund für meine Ignoranz gewesen sein. Doch manchmal muss es im Leben eines Rock-Fans und Metalheads zu glücklichen Fügungen wie dieser im Fall von Coroner kommen. Die vorläufige Spitze dessen ist natürlich das zumindest mal angekündigte brandneue Studioalbum. Bis dieses hoffentlich wie eine Bombe einschlagen wird, können sich alle Fans der Schweizer mit dessen bisherigen Werken eindecken, das heisst zunächst eben den ersten drei Alben. «Mental Vortex» (1991) und «Grin» (1993) werden eines Tages ebenso im remasterten Gewand, wo vor allem die Drums mehr Druck erzeugen, erhältlich sein. Kommt Zeit, kommt Rat oder noch besser Coroner!
Rockslave 

Punkte:
keine Wertung
UNPROCESSED - Covenant (CD)
Long Branch Records/Musikvertrieb
Progressiv-technischer Death-Core-Groove-Metal aus good old Germany, genauer gesagt aus Wiesbaden. Seit 2013 sind die Hessener auf den Flügeln des besagten Metalstils unterwegs und präsentieren mit 'Covenant' das dritte Werk und zugleich ein Konzeptionelles dazu, haben Unprocessed in jüngster Vergangenheit schon mit 'In Concretion' (2014) und 'Perception' (2016) einen Namen erspielen und festigen können. Unprocessed, das sind Manuel Gardner Fernandes (Vocals, Guitars), Christoph Schultz (Guitars), Christopher Talosi (Guitars), David Levy (Bass) und Leon Pfeifer (Drums). Soundtechnisch, songwriterisch erinnern mich Unprocessed an Meshuggah, Obscura, Cynic, Necorphagist, Monuments, As They Burn, Napoleon, Betraying The Martyrs, Being As An Ocean und andere, doch ist der Eigenkennwert immer noch sehr hoch bei Unprocessed, will sagen, die Bands gelten allerhöchstens als vager Wert, denn der Fünfer strotz nur so von spielerischer Freude, konzeptioneller Vertracktheit (im positiven Sinne). 'Covenant' ist keine 'easy listening'-Scheibe, nee, im Gegensatz, als geneigte Hörerschaft kämpt man um jede gespielte - oder auch ungespielte - Note. Will sagen, von Fusion, progressiv-technischen Metalementen, etwas Jazz sogar, Death-Metal hat es alles im Songwriting drinnen - wie draussen - und lässt sowohl technisch wie musikalisch absolut alle Freiheiten musikalischer Hexerei offen. Die drei Gitarren harmonieren bestens, riffen, mal straight, mal vertrackt und verschachtelt, stets auf höchstem technisch-progressiven Niveau. Die Soli, Arpeggi, Melodiebögen lassen ebenfalls keine Zweifel offen, dass hier Absolutkönner am Werke sind, allesamt absolut versierte Musiker, kein Zweifel. Die Drums sind ebenfalls sehr variantenreich eingesetzt, nicht nur mit Blast- und Double-Bass-Attacken versehen, nein, auch mit spielerisch hochstehenderen Momenten, 'Querfeldein'-Paradiddles. Der Tieftönner kommt satt und spielfreudig rüber, will sagen, eigene Wege beschreitend, ohne das musikalische Gesamtgebilde auseinander zu reissen. Die Vocals kommen tief und verständlich growlend und guttural rüber, im steten Wechsel mit cleanem Gesang. Zeitweise Untermalung des Monumentalsounds mit Synthelementen, was perfekt zum Konzept passt. Das Cover-Artwork spricht für sich, einfach Klasse, wie auch die Produktion. Der kleine Langhaarige ist sowas von entzückt, will sagen, schwer begeistert. Anspieltipps? Alle 10 Tracks. Mmh, müsste ich was wählen ... eben alle 10 Songs! Oder 'Ghilan', 'Malleable', und, und, und. Meisterklasse aller Meisterklassen.
Leopold 
Punkte: 9.0 von 10
IVAR BJORNSON & EINAR SELVIK - Hugsjá
By Norse/Membran
Macht euch bereit, denn die Norweger nehmen euch mit auf eine mythische Reise durch Geschichte und Tradition entlang der norwegischen Küste! Ivar Bjřrnson (Enslaved) und Einar Selvik (Waldruna) präsentieren nach ihrem ersten Erfolg mit "Skuggsjá" ihre neuestes gemeinsames Werk, "Hugsjá". "Hugsjá" bedeutet soviel wie mit dem Geist zu sehen, respektive in diesen hinein. Ausserdem impliziert es, dass man durch den Geist das Potenzial hat, weiter zu sehen als mit den Augen. Während der Vorgänger neben klassischen Folk-Klängen auch einige Black Metal-Züge aufwies, fehlen jene diesmal völlig. Stattdessen bildet nun ein sanft rockiger Unterton mit teilweise elektronisch verzerrter, teils akustischer Gitarre das Grundgerüst für den Skandinavischen Folk und verleiht dem Silberling so etwas mehr Volumen und auch Zugänglichkeit. Dabei wurde an klassischen Folk Instrumenten nicht gespart: Kravik-Leier, Talharpa, Ziegen-Horn, Bronze-Lure, Flöte, Hardangerfiedel etc. Ein Highlight ist auch die sanfte Stimme von Einar Selvik, der unterstützt wird von diversen Gastmusikern sowie einem wunderbaren Chor ("Ni Mřdre av Sol" und das Highlight "Um Heilage Fjell"). Die heraufbeschworene Stimmung erzählt von den Weiten des Meeres, Norwegischen Fjords und der lokalen Geschichte. Ruhig und zugleich spannend kreiert "Hugsjá" eine aussergewöhnliche Atmosphäre mit Gänsehaut-Potenzial. Fazit: Wer fürchtete, dieses Projekt sei ein fader Abklatsch von Wardruna, der sei hiermit beruhigt: Dieser Silberling bietet eine gekonnte Verschmelzung von leicht rockigen, modernen Elementen und traditionellem, sphärischem Folk.
Patricia H.  
Punkte: 9.0 von 10
PARKWAY DRIVE - Reverence
Epitaph Records
Wenn eine der grössten und interessanten Core-Bands ein neues Album rausgibt, ist es wohl ein Muss, es sich anzutun. Nach dem genialen Vorgänger IRE haben die Australier erneut einen deftigen Knaller rausgebracht. In der Länge perfekt abgemessen, mit dem Einbauen von gesprochenen Sequenzen und mit der gewohnt grossen Energie stellt diese Scheibe möglicherweise einen echten Meilenstein dar. Alles stimmt, man spürt förmlich die Perfektion. Ein Hörerlebnis erster Klasse, welches unter Umständen Core-Verweigerer zu einer grösseren Offenheit gegenüber dem Genre bringen kann. Es ist vielleicht etwas optimistisch, aber von den negativen Stereotypen über Poser-Kiddies, die sonst ein dauerhafter Begleiter von Metalcore sind, kann man in diesem Fall nicht sprechen. Die Texte scheinen gut überlegt, die Leidenschaft deutlich reingrarbeitet. Lied um Lied verliebe ich mich mehr und hoffe, bald von einer Europatour zu lesen. Es ist in meinem persönlichen Empfinden das leidenschaftlichste Album der Band und somit eine glasklare Kaufempfehlung!
Mona  
Punkte: 9.0 von 10
CRITICAL MESS - Human Praey (CD)
Metalville//Musikvertrieb
Ebenfalls ein Debutteilchen, das 'Human Praey' von Critical Mess aus Hannover, Germany, welche seit 2012 den gepflegten Death-Metal zelebrieren, und ehrlich gesagt, einfach in einer verdammt goilen Vollendung. 10 Tracks zieren den Erstling, Song um Song wird bis zur Absolution gedeathted. Critical Mess sind Lommer (Bass), Benny (Drums), Marco (Guitars), Elmo (Guitars) und Britta (Vocals), Lommer und Britta wären einigen sicherlich bekannt sein, nämlich die hannoveranische Death-Combo Cripper. Auf jeden Fall ziehen die beiden Gitarristen Marco und Elma alle Stränge des death-thrashigen, zaubern eine verdammte Riffwand hin, solieren und arpeggieren sich die Finger wund, grooven was die gesengte Death-Milchsau hergibt, unterstützt von Lommer am Tieftöner mit Schmackes, den double-bass-lastigen und leicht grindig-thrashigen Überdrums von Benny. Begeistert bin ich von Britta's gutturalem, heiliger Scheiss-tiefen Growls und Shouts, perfekt in Szene gesetzt. Da wird jeder der 10 Songs ein Anspielttipp, ohne Wenn und Aber. Nebst der hammermässig-fetten Produktion kommt ein geniales, wand-perfektes Cover-Artwork zur Geltung. Will sagen, selten ein so starkes Debut zu Ohren bekommen und zu Gemüte führen dürfen. Anspielttipps im ultramässigen Bereich wären so 'Gluttony', 'Feasting', 'Creation Of Abimination' und 'Bringer Of All End', aber wie gesagt, da hat einfach alles sein Gütesiegel pur, inklusive groove-thrashig-deathigem Songwriting, welches sich durch das ganze Album nahtlos durchzieht. Gesanglich erinnert es mich einerseits etwas an Arch Enemy, aber handkehrum auch an Carcass. Somit sind Fans besagter zwei Bands und aber auch Fans von Replacire, Spawn Of Possession, Cannibal Corpse, Suffocation, Deicide und alle weiteren Heroen angesprochen. Ein wahrlich ehrwürdiges Hammerdebut im Death-Metal.
Leopold  
Punkte: 9.0 von 10
MICHAEL SCHINKEL'S ETERNAL FLAME - Smoke On The Mountain (CD)
ROAR! Rock Of Angles Records
Klingt irgendwie nach Michael Schenker oder Yngwie Malmsteen's Rising Force. Und genau dort liegt auch die musikalische Schnittmengen von "Smoke On The Mountain" (oder doch besser nach Deep Purples "Smoke On The Water"?). Nach zwei Eternal Flame-Scheiben macht Sänger und Gitarrist Michael Schinkel's mit seiner Eternal Flame weiter. Dabei wird er von zwei ehemaligen Malmsteen-Sängern, Mark Boals und Göran Edman, unterstützt. Eine Nummer, wie der Titeltrack mit Mark am Gesang trieft nur so von Malmsteen mit der Tonleiter-Spielerei zwischen Gitarre und Keyboard. Musikalisch liegt man irgendwo zwischen Rainbow ("Queen Of The Hill") und der "Trilogy"- und "Eclipse"-Phase von Yngwie. Die Schenker-Zeit holt man sich mit "Watcha Gonna Do" und "Got A Rock & Roll Fever" in Erinnerung zurück und flankiert dabei ein Album wie "Perfect Timing". Wunderschön die Ballade "Dreaming" mit klassischen und leicht Flamenco-artigem Gitarrenspiel. Hymnenalarm bei "Tease My Love". Michael hat ein sehr tolles Werk veröffentlicht, bei dem alle Blackmore- und Malmsteen-Fans ein Ohr riskieren sollten. Tolle Scheibe, müsste man da vielleicht mal in seine alte Truppe Eternal Flame rein hören?
Tinu  
Punkte: 8.9 von 10
INFERI - Revenant
The Artisan Era
Technisch hoch beschlagen und mit der ganz grossen Klassikkelle angerührt, erinnern mich Nashville's Inferi spontan an eine Mischung aus den kanadischen Augury und The Black Dahlia Murder. Ist wegen den abgepfiffenen Riffs und Soli von Malcolm Pugh und Mike Low, dem überpotenten Fretless Bass von Joel Schwallier sowie Gastsänger Trevor Strnad (auf "Behold The Bearer Of Light") auch nicht wirklich weit hergeholt. Dass Sänger Sam Schneider zudem stimmlich ebenfalls aus der gleichen Familie stammen könnte, macht die Ähnlichkeit zu TBDM noch krasser. Phrasierung, Timing und der Wechsel zwischen fiesem Gekreische und coolen Growls sind verblüffend ähnlich und kanalisieren dadurch alle neun überverspielten Songs auf eine Ebene, welche durchaus auch von IQ-vernachlässigten Personen verstanden werden kann. Schlagzeuger Spencer Moore ist zudem eine echte Krake und hievt mit seiner Darbietung sogar relativ simple Riffs zu unerahnten Musikerlebnisufern. Fette Scheisse; wenn schon High Level Technical Death Metal, dann bitte so. Positive Überaschung des Monats, unbedingt über die komplette Albumdistanz reinhören.
Hardy  
Punkte: 8.9 von 10
DEIQUISITOR - Downfall Of The Apostates (CD)
Dark Descent Records
Hellyeah, das zweite Album des dänischen Brutal-Death-Grindcore-Trios namens 'Downfall Of The Apostates'. Drückt ab wie eine Horde gesengte Wildsäue mit seitlichen GTI-Streifen auf der Durchreise. 9 Tracks sind auf 'Downfall Of The Apostates' zu finden, das Debut 'Deiquisitor' kam (2016) raus. Seit 2013 sind Henrik B.C. (Drums), Thomas F.J. (Guitars & Vocals) und Daniel A. (Bass & Backing Vocals) aus Ringsted in den extrem-metallischen Gefilden unterwegs. Die meisten Tracks sind im High-Speed-Niveau gehalten, will sagen mit viel blastenden, extremen double-bass-lastigen Drums von Henrik, extremem Riffing verbunden mit kurzen, prägnanten und rasend schnellen Gitarrensoli von Thomas und ebenfalls extremem und rasend schnellem Tieftöner von Daniel. Extrem tight, auf den Punkt gespielt von den Blastkönigen aus Dänemark. Die gutturalen Vocals von Thomas sowie den beigesteuerten Backvocals von Daniel sind im sehr tiefen Bereich der gesanglichen Akrobatik anzusiedeln. Die Produktion kommt verdammt klar und powervoll rüber, eine brutale Wand blastenden Death-Grindcores. Das Cover-Artwork ist im abstrakten Schwarz-Weiss-Stil gehalten, passt bestens zu den vertrackten und verschachtelnden Songs von Deiquisitor. Es wiederspiegelt sozusagen den leicht progressiv-technischen Einfluss und Aspekt von 'Downfall Of The Apostates'. Anspieltipps wären 'Faint Distorted Images', 'Tetrad Of Lunar Eclipses' oder dann 'Metraton'. Respekt und bin begeistert.
Leopold  
Punkte: 8.9 von 10
HERZLOS - Schwarz, Weiss, Neon (CD)
Laute Helden/Musikvertrieb
Die Deutschrocker Herzlos zeigen sich auf ihrem neuesten Album weder hirn- noch ideen- oder gar humorlos. Die 14 Lieder bieten alles, was man von einer Band im Böhse Onkelz- und Frei.Wild-Fahrwasser erwarten kann. Eine Mischung aus Rock'n'Roll, Punk, Heavy Metal, Pop, Mitgröhlrefrains, Chöre und Texte, welche geschickt den Spagat zwischen prollig, "wir gegen den Rest der Welt", kitschig, nachdenklich und witzig schaffen. Wie oft, wenn man bei Deutschrockbands genauer hinhört, fallen auch die leisen und ernsthaften Nuancen auf. Eine Aussage wie "es wird sich immer jemand fragen, warum wir uns Herzlos nennen, ganz klarer Fall, wir haben unseres seit Tag eins an euch verschenkt" geht zwar schon fast in die Schlagerecke, wirkt hier aber eher wie eine ernst gemeinte Hymne. Ganz toll auch das augenzwinkernde "Trinken für den Regenwald" mit seinem epischen, ausladenden Gitarren-Solo. Wer dermassen motiviert und kreativ motiviert rockt, katapultiert sich unweigerlich an die Spitze der Szene. Gebt Herzlos mit dem neuen Album eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.
Roger W.  
Punkte: 8.9 von 10
VYRE – Weltformel
Supreme Chaos Records
Bloss ein Jahr hat die deutsche Post Metal-Band gebraucht, um ihre ersten zwei Alben zu veröffentlichen. Auf das Nächste konnten ihre Fans dann aber eine ganze Weile warten - vier Jahre vergingen, bis sich die Musiker aus Bielefeld mit „Weltformel“ zurückmeldeten. Das erste Lied ist ein reines Instrumental, welches bereits einen ersten Einblick auf die Einstellung von Vyre gibt. Der Song klingt sehr futuristisch, aber auch ruhig. Ungefähr so würde ich es mir vorstellen, wenn ich durch das All schweben würde. Sanfte Violinklänge leiten in das zweite Lied ein und finden sofort Unterstützung durch reissende Gitarrenriffs und hämmernde Drums. Bald auch leitet der Sänger mit seinem Gutturalgesang ein, im Hintergrund hört man teilweise noch die Melodie der Geige und schon wird man von der Musik mitgerissen. Was mich von Anfang an begeistert hat, ist die Länge der Songs. Heutzutage ist es normal, dass ein Lied eine Durchschnittsdauer von etwa dreieinhalb Minuten hat. Umso schöner also, wenn man ein Lied dann sieben oder acht Minuten lang geniessen kann. Auch verfügt „Weltformel“ über die nötige Abwechslung, als Zuhörer hat man nicht das Bedürfnis einen Song zu überspringen weil ja eh alles gleich klingt. Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Album, in welches man durchaus mal reinhören sollte!
Zoé  
Punkte: 8.9 von 10
ENGEL - Abandon All Hope
Gain Music/Sony
Wow, was für eine interessante musikalische Mischung uns da von den Schweden Engel mit 'Abandon On Hell' groovend um die Ohren gehauen wird. 11 Tracks haben es auf 'Abandon On Hell' geschafft, einer grooviger als der andere, yeah. Gegründet wurde die Band 2004 von Niclas Engelin (Guitars), in Göteborg, Schweden, und aktuell hat er Mikael Sehlin (Vocals), Marcus Sunesson (Guitars), Steve Drennan (Bass) und Oscar Nilsson (Drums) um sich gescharrt und bringt mit 'Abandon On Hell' das bereits sechste Album, 'Engel' (2005), 'Absolute Design' (2007), 'Threnody' (2010), 'Blood Of Saints' (2012) und 'Raven Kings' (2014), heraus, welches im melodischen Death-Metal-Bereich anzusiedeln ist. Groovender Melodic-Death-Metal, gepaart mit Modern-Metal-Anleihen wie aber auch Power-Metal-Einflüssen, vor allem durch die Stimme von Mikael, der ohne weiteres bei jeder x-beliebigen Power-Metal-Kapelle mittun könnte, klare Leadvocals, druckvoll, hymnenhaft gesungen, untermalt durch die sehr groovenden, straigthen Drums von Oscar, der zusammen mit Steve am Tieftöner eine absolute Macht erzeugt, die beiden Gitarristen, Niclas und Marcus, das nötige Rüstzeug 'Element und Grundrhythmus' abliefern, so dass diese ihre melodischen Death-Metal-Klänge und Riffe ins Freie absetzen und gelegentlich mit melodiösen Soli weitere Farbtupfer auf den wirklich sehr groovenden Rhythmusteppich spritzen. Die satte Produktion und das düstere Cover-Artwork passen hervorragend zu 'Abandon On Hell', welche mit Anspieltipps à la 'Death Reversed', 'Across The Abyss', 'Book Of Lies' oder den Opener 'The Darkest Void' vollends absahnen. Groove pur.
Leopold  
Punkte: 8.8 von 10
MANACLE - No Fear To Persevere
No Remorse Records
Oha! Aus Kanada kommen Manacle und überzeugen mit einem Sound, der mich immer wieder an Savage Grace, Agent Steel und Lizzy Borden erinnert. Sogar mit einem guten Sänger sind Manacle ausgestattet. Kevin Pereira überzeugt dabei ebenso wie Schlagzeuger Miguel Negron, Bassist Shawn Vincent oder Gitarrist Inti Paredes. Diese 6-Track-EP hat alles, was man sich von einer tollen US Metal-Truppe wünscht und katapultiert auf eine sehr gute Art den Hörer in die alten Achtziger zurück! Power, Energie, Wucht, aber auch Abwechslung und Melodien, das sind die Markenzeichen der jungen Combo, die es aber auch versteht, ihr handwerkliches Geschick in Szene zu setzen. Das über sechs Minuten lange "Journey's End" erinnert dabei an frühe Helstar und alte Omen. Also, Banger-Herz, was willst du mehr? Das Riff-Abrisskommando "Live Fast, Die Fast" lässt keine Wünsche offen und wie auch "Stand Tall". Ich bin sonst neuen Truppen eher kritisch gegenüber eingestellt, aber was Manacle hier abliefern, hat schon extremes Potential. Kompliment für eine wirklich tolle Scheibe. Da darf man sich auf Zukünftiges freuen!
Tinu  
Punkte: 8.8 von 10
AURA NOIR - Aura Noire
Indie Recordings/Irascible
Nach sechs Jahren Verschnaufpause kommen Aura Noir mit "Aura Noire" als Nachfolger von "Out To Die" mal wieder in die Gänge. Als eine der ersten Bands, die auf die Karte "Black Thrash" setzte, werden Aura Noir noch immer an ihren Frühwerken gemessen. Richtig rumpelig und oldschoolig, wird der düstere Reigen mit "Dark Lung Of The Storm" gebührend eröffnet. Aura Noir lassen längst vergangene Zeit aufleben und man fühlt sich in die Zeit zurück versetzt, als Sodom, Destruction und Venom mit ihren Erstlingswerken aufwarteten. Mehr im traditionellen Metal zuhause ist "Grave Dweller" und sofort ist auch das Tempo zurück genommen. Speziell ist der Sänger, der die Text so richtig hinrotzt. Der nächste Song "Hell's Lost" weist eine gewisse Ähnlichkeit zum vorangegangen Song auf und spielt auch im Midtempo-Bereich. Immer wieder galoppiert die Gitarren-Kavallerie direkt in die Ohrmuschel. Trotz dem engen Korsett des Black Thrashes, probieren Aura Noir immer abwechslungsreich zu sein und es gelingt ihnen auch ausgezeichnet! Furios geht es mit "The Obscuration" weiter. Klingt wie Motörhead auf Speed und ist absolut gelungen! Anscheinend haben Aura Noir nun Lust auf Speed und so erhöht sich in "Demoniac" die Kadenz merklich. Mit "Shades Ablaze" wird eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Traditioneller Metal, der auch chaotisch ist, wird nun geschmiedet. An den traditionellen Werten wird auch mit "Mordant Wind" nicht gerüttelt.So zeigen Aura Noir ihre beiden Gesichter, die gegensätzlich und abwechslungsreich sind, immer wieder auf. Speediger geht es mit "Cold Bone Grasp" in die zweitletzte Runde. Auch in diesem Song beweisen Aura Noir, dass sie sehr abwechslungsreich sind. Zum Schluss folgt noch das rein instumentelle "Outro", das leider nur zwei Minuten dauert, aber endlos geil gespielt ist! Für Oldschooler sind Aura Noir ein gefundenes Fressen und es ist herrlich, wie hier am Rad der Zeit gedreht wird! Prädikat: Sehr geil!!
Roolf    
Punkte: 8.8 von 10
HEGEMONE - We Disappear
Debemur Morti Productions
Wow, ganz spannender Beginn des Zweitwerkes namens 'We Disappear' - 'Luminosity' (2014) - des Vierers aus Poznan, Polska. Der besagte Vierer, das sind Tomasz Towpik (Drums), Kacper Jachimowicz (Guitars), Tomasz Stanuch (Keyboards, Electronics) und Jakub Witkowski (Bass, Vocals). Ach ja, der spannende Anfang, da kommt eine doomig-sludgige-blackige-post-metallische Lawine auf uns zu. 'Mara' nennt sich der Opener, der sich 07:11 durch das Album zieht, sehr mystisch und sphärisch gehalten und getragen. Auch die musikalische Verschmelzung der verschiedenen, genannten Stilrichtungen gelingt bestens, die Post-Apokalypse kann kommen, denn 'We Disappear' ist der Soundtrack dazu. 6 Songs haben des auf den Zweitling der Polen geschafft, dafür mit langer Spielzeit. Das Songwriting ist ebenfalls interessant gestaltet, man beginnt gemächlich, steigert sich von mal zu mal in den Song hinein und lässt diesen langsam immer wieder zum musikalischen Höhepunkt fliegen, dann lässt man die Zügel etwas lockerer, umso gleich wieder zum nächsten Höhepunkt anzusetzen. Die Hörerschaft wird hier auf Reisen mitgenommen. Mal doomig, mal beinahe grindcorig und blastend, mal wieder atmosphärisch Atmender, Hegemone zeigt viele Facetten ihrer Interpretation. Jakub's Gesang ist eher im Black-Metal einzuordnen, ist jedoch nicht zu extrem growlend, eher shoutend, ab und an sogar mit cleanem Gesang. Sein Bassspiel sticht hervor, passend zu Tomasz exzellentem Drumming. Kacper's Gitarrenarbeit variert von extrem distortioniertem Sound bis zu cleanen Klängen, extremem Riffing zu straighten und tragend Chords, vor allem wenn sich Tomasz mit den Keys und Electronics sich einblendet. All diese Songs benötigen viel Geduld und ein stetes An- bzw. Hineinhören. Hat man den Kontakt geknüpft, geht der Sound ab wie warme Semmeln. Die Produktion ist sehr sauber gelungen, das Cover-Artwork spricht förmlich die gespielten Noten in Kunstform. Ebenfalls positiv überrascht und empfehlenswert für Fans von, ja für Fans von? Von Samael über Dissection, Bathory, Marduk, Bephelgor und Konsorten ist alles möglich und erlaubt. 'Mara', 'Fracture' oder 'Raising Barrows' wären Anspieltipps, aber alle 6 Tracks sind ehrenwerte Anspieltipps. Wie gesagt, Hegemone sind Freidenker in musikalischer Hinsicht.
Leopold    
Punkte: 8.8 von 10
JIZZY PEARL of LOVE/HATE - All You Need Is Soul
Frontiers Music/Musikvertrieb
Speziell, dass Sänger und Gitarrist Jizzy Pearl auf diesem Soloalbum seinem Namen den Zusatz "of Love/Hate" hinzugefügt hat. "All You Need Is Soul" hätte durchaus unter dem Banner Love/Hate erscheinen können. Einerseits ist mit dem Gitarristen Darren Housholder immerhin ein zweiter Member der Originalbesetzung aus den Neunzigern mit dabei, andererseits bewegt man sich im musikalischen Umfeld der damaligen Band. Diese konnte mit dem Debüt "Blackout In The Red Room" aus dem Jahre 1990 und dem nachfolger "Wasted In America" von 1992 mehr als nur Achtungserfoge feiern. Die Singles "Why Do You Think They Call It Dope" und "She's An Angel" waren eigentliche MTV-Hits. Man schaffte es soundmässig, sich vom 08/15-Hollywood-Sleazy abzuheben, dem zuküftigen Grunge vorzugreifen, sprich für damalige Zeiten modern und neu zu klingen, ohne aber die Eingängigkeit zu vernachlässigen. Der langanhaltende Erfolg blieb aber aus. Love/Hate waren bekannterweise nicht die einzige Sleazy-Band, die auf der Strecke blieb. Nun zurück ins Jahr 2018. Jizzy Pearl wagt den Schritt back to the roots. Dabei schafft er es, authentisch zu bleiben, die musikalische Fortsetzung ist durchaus gelungen. Vor allem das Songmaterial bewegt sich auf änlich hohem Level wie in der Vergangenheit, die Abnützungserscheinungen sind gering. In erster Linie begeistert Jizzy nach wie vor mit seiner sehr speziellen, individuellen Stimme, die Power, Dreck und Blues gleichermassen unter einen Hut bringt. Nicht nur für Love/Hate-Fans ein Pflichtkauf.
Chris C.    
Punkte: 8.7 von 10
PERZONAL WAR – Neckdevils – Live (CD + DVD)
Metalville/Musikvertrieb
Im Jahre 2016 feierte eine deutsche Institution sein 20-jähriges Jubiläum – Perzonal War. Was im Jahre 1996 mit einem Demo-Tape begann, ist nun 9 Full Lenght-Alben ausgewachsen. Auf CD finden wir nun einen Querschnitt des Konzertabends, nicht alle Tracks fanden darauf Platz – macht nix, man hat es so abgemischt, dass man nicht merkt, dass zwischendurch einzelne Tracks fehlen. Soviel mal für die Ohren – gethrasht wird, als ob es kein Morgen gäbe, man legt sich richtig derb ins Zeug, kommuniziert mit dem Publikum und ist generell in sehr guter Spiellaune. Dies kommt allerdings erst richtig auf der DVD rüber – man sieht nun auch, wie sich die Jungs auf diesen Abend gefreut haben, wie sie beinahe dauergrinsend ein Brett nach dem anderen ins Publikum schleudern und auch mit ihren Gästen (unter anderem Arkadius Antonik von Suidakra, Sascha Asbach von Fall Of Carthage, Members von Architects Of Chaoz und Almanac sowie ehemaligen Mitgliedern) gut abgehen. Frontmann Matthias Zimmer geht immer wieder aufs Publikum ein (welches sich eher typisch schweizerisch verhalten zeigt), klopft Sprüche („Wir sind fast 40, wir hören nix!“) und ist generell ein guter Zeremonienmeister, welcher aber keineswegs seine Bandkumpels in den Hintergrund verbannt. Klar, es ist keine Hochglanz-Produktion mit was weiss ich für Schickimicki, tausenden Kameras und dergleichen – eher vergleichbar mit einer kleineren Clubshow, bei welcher man als Fan aber sehr nahe an die Musiker herankommt. Es entsteht eine beinahe intime Atmosphäre, was sehr angenehm ist. Generell kann ich sagen, dass „Neckdevils – Live“ eine echt gute Scheibe geworden ist, die sowohl rein als CD wie auch als DVD funktioniert. Investiert aber besser in das Package, das macht erstens am meisten Sinn und zweitens ist es gerechtfertigt, denn es ist es einfach wertig gemacht und meiner Meinung nach liebevoll designt. P.S. Ein grosses Dankeschön geht ans Label, welches der MetalFactory das Gesamtpaket, wie es auch in den Handel kommt, zur Verfügung gestellt hat – genau SO kann man ehrlich und richtig bewerten! Da können andere Labelfuzzies noch was lernen.
Toby S. 
   
Punkte: keine Wertung
MORTAL FACTOR - Five CC Of Pure...
Notte Nera Records
Eine 5-Track-EP aus heimischen, eidgenössischen Gefilden, Thrash-Metal as it's best, aus Luzern, seit 2003 konsequent im thrashigen Fahrwasser zuhause. Mortal Factor, das sind Dave (Bass), Spiga (Drums) und René Meyer (Guitars). Nebst eben dem nigelnagelneuen 'Five CC Of Pure ...", releaste das Trio in vergangenen Jahren auch 'No Lessons Need Learning' (2014, Full-length), eine Split 'Hicsos vs. Mortal Factor' (2009) und eine EP 'Promo-CD' (2006). Auf Five CC Of Pure findet man 'Shy Hell' als Opener, 'Leave You To Rot', 'All I Had', 'Ain't That Somethin'' und 'Blind Warrior' als letzten Track. Das Trio thrasht, mosht und cored gekonnt durch die sauber und druckvoll produzierten Tracks, das Cover-Artwork passt bestens zum Sound, der mich zeitweise an C.O.C., Prong, Gurd, Nuclear Assault, M.O.D., Overkill, D.R.I. und Freunde erinnert, wohl bemerkt die eher moshend-thrashigen Mid-Tempo-Nummern. Was mich ebenfalls sehr begeistert, ist der Groove der Songs, der sich durch die ganze EP durchzieht, konsequent. René's Klampfenarbeit groovt, thrasht, mosht und rifft wie ein Herrgöttchen, seine Soli sind einfach Klasse und passen perfekt in das Songwriting eines jeden Tracks. Spiga's drumming ist ebenfalls Extraklasse, stetig nach vorn treibend, mal double-bass-mässig, dann stampfend wie eine Horde Büffel oder Bisons auf der Überholspur und Dave's Bass lässt eine zweite Klampfe nie missen, im Gegenteil, sein tieftönerisches Können kommt exzellent zum Tragen. Die Vocals und Backvocals aller Member passen ebenfalls, thrashige Shouts und Chöre. Alles in allem eine verdammt groovige Thrash-Scheibe. Anspieltipps? Diesmal wirklich alle fünf Songs, yep. Mir gefällt's sehr, hab' schon - verdammt nochmal - beim Headbangen vorhin das Bier ausgeschüttet ... Gibt's eigentlich bierische Schüttelbecher? Wenn ja, kann mir mal bitte jemand ... Danke! Den Sound unterbrechen? Nö, da wird jetzt einfach genossen. Cheers!
Leopold    
Punkte: 8.7 von 10
'77 - Bright Gloom (LP&CD)
Century Media/Universal
Als die Spanier 2009 ihr full lenght Debüt «21St Century Rock» veröffentlichten, rieben sich AC/DC-Anhänger der Bon Scott Ära verwundert die Augen. Das Oldschool-Brett, das die Gebrüder Armand Valeta (v/rhythm guitar) und LG Valeta (lead guitar), zusammen mit ihrer Rhythm Section, bestehend aus Raw (bass) und Johnnie Dolphin (drums) abfeuerten, sorgte im Umfeld von weltweit "tausenden Bands", die Angus Young & Co. mehr oder weniger talentiert nachäffen, für wahre Begeisterungsstürme. Man ging gar soweit und attestierte '77, dass diese, auch wegen ihren energetischen Live-Shows (und davon gab es viele in den letzten Jahren!) die Songs geschrieben hätten, die AC/DC in den frühen 70ern ausgelassen haben! Fürwahr eine kühne Aussage, aber sie traf absolut ins Schwarze. Auch das zweite Album «High Decibels» (2011) haute dabei vorzüglich in die gleiche Kerbe. Nach dem immer noch töften Drittling «Maximum Rock'n'Roll» (2013) waren die Valeta Brothers plötzlich nur noch zu zweit. Die Vakanz wurde jedoch 2014 mit deutlich jüngeren Musikern wieder ausgebügelt. Fortan bestand die Rhythmus-Maschine von '77 aus Andy Cobo (d) und aus Guillem Martínez (b). Letzterer wurde seinen Platz im vergangenen Jahr allerdings wieder los und wurde inzwischen durch Dani Martin ersetzt. Diese Wechsel gingen einher mit einer stilistischen Erweiterung, die zwar keine totale Abkehr von den Roots bedeutete, sich aber dennoch spürbar von den Anfängen loslöste. So mundete das vierte Werk «Nothing’s Gonna Stop Us» (2015) nicht mehr allen frühen Fans gleich gut, als sich unter anderem Sprengsel von Thin Lizzy einschlichen und generell einfach simplerer Rocksound gezockt wurde. Das gilt nun auch für die brandneue Scheibe «Bright Gloom», die nahtlos an den Vorgänger anschliesst und erst nach ein paar Durchgängen zündet, dafür aber richtig. Anstatt also beim längst bestätigten Talent zu verharren, respektive der Ära von Bon Scott locker gerecht werden zu können, setzen '77 nun den Markstein für eine erfolgreiche Zukunft der Band, und das dürfte mit «Bright Gloom» gelingen. Da finden nun selbst schleppendere Momente wie bei «Who's Fighting Who» Platz oder «Be Crucified» überrascht mit geilen Vibes aus der Retro Rock Ecke. Tolerante Fans werden ihren Helden hierbei die Stange halten. Geiles Teil!
Rockslave     
Punkte: 8.7 von 10
FIFTH ANGEL - Time Will Tell (Re-Release)
Metal Blade/Sony
Das zweite Werk von Fifth Angel war vielleicht eine Spur melodischer, aber deswegen sicher nicht schlechter. Die Gitarren qualmen noch immer, und schon mit dem Opener "Cathedral" und den hervorragenden "Midnight Love" überzeugen Sänger Ted Pilot und seine Jungs. Überragend einmal mehr Trommler Ken Mary, der schon beim Debütalbum eine Wahnsinnsjob ablieferte. Das verspielte, leicht verträumte "Seven Hours" und die unter die Haut gehende Ballade "Broken Dream" treibt noch heute jedem Herzschmerz-Gepeinigten die Tränen in die Augen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich UFO durch Fifth Angel kennen gelernt, denn die Coverversion von "Lights Out" packte mich damals dermassen, dass ich mich auch mit dem Frühwerken der Engländer befasste. Und diese Coverversion hier ist mehr als nur ein nachgespielter Track, sondern ein fast fantastisches Eigengewächs. Mit viel Melodie überzeugt "Wait For Me", aber auch das heftige "We Rule" und die Hymne "Feel The Heat". Wieso damals Fifth Angel nicht den grossen Durchbruch schafften mit "Time Will Tell" bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Es war alles vorhanden, super Musiker, genügend Melodien, tolle Arrangements, packende Refrains und ein Sänger, der über allem thronte. Darum zugreifen!
Tinu
   
Punkte: keine Wertung
FOREIGNER - With The 21st Century Symphony Orchestra & Chorus
(Live - 2LP&DVD)
Ear Music/Phonag
Das letzte Jahr stand ganz im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums der einstigen Chartbreaker aus New York. Das führte mitunter zu speziellen einzelnen Auftritten, wo die ehemaligen Originalmitglieder Lou Gramm (v), Ian McDonald (g) und Al Greenwood (keyb) gemeinsam auf der Bühne standen. Das fand freilich nur in der Heimat statt, aber Boss Mick Jones (g) und die aktuelle Besetzung mit Kelly Hansen (v), Jeff Pilson (b), Thom Gimbel (acoustic g, sax, flutes), Chris Frazier (d) sowie Michael Bluestein zogen in Europa ein nicht minder interessantes aus dem Ärmel. Angesagt waren zwei Konzerte in der Schweiz und zwar im Luzerner Event-Tempel KKL. Foreigner musizierten da aber nicht nur für sich, sondern wurden durch ein 58-köpfiges klassisches Orchester begleitet. Rock kombiniert mit Klassik ist ja schon seit Deep Purple's "Concert For Group And Orchestra" aus dem Jahr 1969 ein Begriff und wurde im Verlauf der Jahrzehnte von diversen Szene-Grössen, inklusive Heavy Bands wie Saxon und Accept umgesetzt. Während das bei all diesen Bands mehr oder weniger hinhaute, bot sich die melodische wie weitgehend massentaugliche Musik der Amis schon längstens für sowas an. Die beiden total ausverkauften Konzerte bestätigten denn diese Einschätzung, und der nun veröffentlichte Release mit dem Zusatz «With The 21st Century Symphony Orchestra & Chorus» lässt diese abgefeierten Momente kurz vor dem neuerlichen Besuch der Band in Luzern in Bild und Ton individuell nacherleben. Meine Wenigkeit war da zwar eher aus termintechnischen Gründen nicht selber dabei, doch ich mag Foreigner mehr aus der erfolgreichen Zeit der Frühphase und generell mit Dampf wie 2006 in Balingen als Co-Headliner. Wem das halt "zu laut" ist, findet mehr Gefallen an der klassikunterstützten Variante. Leider wurde audiomässig nicht das ganze Konzert auf einer DCD verewigt, sondern lediglich eine überlange Einzel-CD mit 80:22 Minuten Spielzeit und geänderter Songreihenfolge gegenüber der kompletten (?) DVD-Version verbraten. So werden dem Audio-Fan «Head Games», «The Flame Still Burns» und «Hot Blooded» vorenthalten. Somit empfiehlt es sich hier Beides abzugreifen.
Rockslave     
Punkte:
keine Wertung
FIFTH ANGEL - Fifth Angel (Re-Release)
Metal Blade/Sony
Was soll man zu dieser Scheibe noch sagen? Wer sie bei sich zu Hause hat, legt das Album nach andächtigem Hören wieder zurück in den Safe. Solche Werke waren selbst in den glorreichen achtziger Jahren nicht an der Tagesordnung. Und leider bückte sich die Masse auch nicht nach solchen Perlen. Das 1986 erschienene Debüt-Album der Washingtoner gehört noch heute zu den besten Metal-Alben der Staaten, nein der ganzen Welt! Alleine der schnelle Opener "In The Fallout" überzeugt mit viel Melodie, aber auch sehr viel Metal. Dazu gesellt sich einer der besten Stimme. Ted Pilot ist noch heute ein begnadeter Shouter und zusammen mit Gitarrist James Byrd, der später als Solokünstler bekannt wurde, diktierte er das musikalische Geschickt der Truppe. Das schnelle "Call Out The Warning" überzeugt noch immer mit jeder Note und dem bissigen Gesang von Ted. Der Titelsong erinnert phasenweise an einen Track von Queensryche aus der "The Warning"-Zeit. Die Halbballade "Wings Of Destiny" lebt vom Gesang und den Gitarrenparts, wie auch das alles niedermähende "The Night". Meine Güte! Hier wurde Musikgeschichte geschrieben! Wie auch das eher schwerfällige "Cry Out The Fools" oder der Abschluss "Fade To Flames". Was für fantastische Gitarrenparts! Einmalig, was James hier von sich gibt! Mit diesem Re-Release macht sich Metal Blade und den Fans eine grosse Freude. Digi-CD- wie auch Vinyl-Fans kommen auf ihre Kosten und sollten unbedingt zuschlagen!
Tinu   
Punkte: keine Wertung
LIK - Carnage
Metal Blade/Sony
Yeah, endlich wieder mal gnadenloser Schweden-Death, wie man den leibt und liebt. Aus Stockholm, Sverige, seit 2014 aktiv im geröhrten Death, mit 'Carnage' nun der zweite Longplayer, nach 'Mass Funeral Evocation' (2015). 10 Tracks, einfach nur purer Schweden-Death, leicht old-schoolig, aber wie zu Götterzeiten, als Entombed, Unleashed, Grave, Dismember und Freunde jeweils ihre Debutalben veröffentlichen. Das wär's bereits zur Rezession, ist alles gesagt. Nein, keine Bange, so einfach lassen wir es denn doch nicht enden. Nun, das Trio um Chris Barkensjö (Drums & Vocals), Tomas Akvik (Vocals & Guitars) und Niklas 'Nille' Sandin (Guitars & Bass) kombiniert in Perfektion eben besagter old school Schweden-Death mit den Soundtechniken der heutigen Zeit. Die Gitarren riffen im grellen, typischen Schweden-Death-Gewand daher, gepaart mit melodiösen, viking-like Soli und Läufe, inklusive dem wummernden Bass als Teppich, zusammen mit den stets voran treibenden, double-bass-lastigen Drums. Dann die verständlichen Growls, nicht unbedingt im Tiefstbereich, eine Mischung von leicht thrashigem Shouting und eben gutturalem Gesang, eine tödlich-perfekte Mischung. Die Songs befinden sich meist im eher speedigen Bereich, klar mit auflockernden, groovigen, blastenden Breaks. 'Rid Of Your Flesh' hat mir besonders gefallen, aber auch 'Dr. Duschanka' geht recht flott vom Hocker, oder dann 'Death Cult', ebenfalls erwähnenswert. Zumal das Black-White Cover-Artwork alles perfekt untermalt. Frischer, unverbrauchter Schweden-Death.
Leopold   
Punkte: 8.5 von 10
PRIMITAI - The Calling (CD)
Dissonance Productions
Yes, Heavy Metal aus London und mit "Demons Indside" brettern die Briten mit Doublebass-Gewitter gleich voll drauflos. Klasse gespielt starke Soli und kräftiger Gesang mit wuchtigen Drums. Klasse produziert. So klingen Primitai. Power und Melodic Metal mit britischen und deutschen Wurzeln. Auch der Zweite Track "Overdrive" drückt ordentlich aufs Gas. Toll finde ich auch die Gesangsmelodien, die trotz Doublebass und heavy-Gitarren im Vordergrund stehen, genau so muss das sein. Ganz geil auch "Curse Of Olympus", das hier mit typischen Rage-Einflüssen glänzt. Und zwar vom Gesang und auch von den Gitarren aus gesehen, das Teil rockt wie Sau. Und genau so geht's mit "No Survivors" weiter, was für eine fette Produktion. das macht echt Spass solche Songs laut zu geniessen. "Into The Light" könnte glatt auf einem Firewind-Werk zu finden sein, tolle Nummer. Die Briten geben wirklich bis auf wenige Momente auf dem ganzen Rundling ordentlich Gas. Und wer Rage oder Firewind und ähnliche Bands mag, sollte diese Power-Scheibe unbedingt antesten, es lohnt sich ganz sicher.
Crazy Beat   
Punkte: 8.5 von 10
AGGRESSION - Feels Like Punk, Sounds Like Thrash
Dissonance Productions
Thrash-Metal aus dem kanadischen Montréal, geformt zu goilem Fast-Thrash-Metal von den Urgesteinen Aggression, im Jahre 1985, und veröffentlichen mit 'Feels Like Punk, Sounds Like Thrash' - nebst 'The Full Treatment' (1987), 'Forgotten Skeletons' (2004), 'Fragmented Spirit Devils' (2016) - ihren vierten Longplayer mit 9 Tracks. Aggression sind in Persona Brian Langley (Vocals), Denis 'Sasquatch' Barthe (Guitars), Dave Watson (Guitars), Jon Power (Bass) und Ryan Murray Idris (Drums). Geboten wird old school Thrash-Metal as it's best, erinnert etwas an Razor, Slaughter, Sacrifice, Dark Angel, Num Skull, Infernäl Mäjesty und Konsorten. Keine Angst, für genügend Eigenständigkeit und Abwechslung sorgt der Fünfer schon, denn die Gitarren-Riff-Soli-Duelle von Denis und Dave haben es in sich, denn da wird in den Soli heiss duelliert, geshreddet, gethrashed, gespeedet, gebendet, dass es einem richtig goil thrashig warm um und im Herz wird. Aber auch bei den Rhythmparts wird da in die vollen gelangt, Speed kombiniert mit teilweise powermässigen Riffelementen, good old Thrash-Attacken, kombiniert mit dem straighten, powervollen Forwärts-Double-Bass-Drumming von Ryan, gebassert untermalt mit geläufelten Einlagen durch Jon und abgerundet mit gescreamten und gethrashten Vocals von Brian lassen die 9 Tracks auf 'Feels Like Punk, Sounds Like Thrash' dementsprechend analog dem Albumtitel auch erklingen. Abgerundet mit sauberer Produktion und einem goilen Cover-Artwork macht dieses edle Scheibchen jedem Thrash-Maniac eine wahre Freude. Ach ja, Anspieltipps wären da so 'Attack Of The Ice Lizards', 'Tales Of Terror' und 'Once Upon A Time In Hell'. Thrash 'til death, im wahrsten Sinne des Wortes.
Leopold   
Punkte: 8.5 von 10
FRONTLINE - Heroes (Re-Release, CD)
AOR Heaven/Non Stop Music
Das dritte Album der deutschen Melodic-Rocker erscheint nun auch als Re-Release. Vielleicht ist "Heroes" nicht so stark wie "State Of Rock", hat aber auch wieder unglaubliche viele Melodic-Perlen dabei, die sofort ins Ohr gehen und dank der "warmen" Bassarbeit genügend Druck haben. "Our Love" ist ein toller Einstieg mit dem nötigen Drive und kernigen Gitarren. "Moving Closer" weist freche Disco-Elemente auf, die dem Hörer aber nicht negativ auffallen, sondern ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern. Frontline liegt damit irgendwo zwischen den ersten beiden Scheiben von Danger Danger und den Glanztaten von Bon Jovi. Das balladeske "Break My Heart Again" überzeugt ebenso, wie das fetzige "On The Run", die Hymne "Someone To Love", das groovige "Pain Will Last Forever", das kernige "I Must Be Dreaming", oder das feine, mit einer tollen Gesangsleistung von Stephan Kämmerer versehene "All I Wanted". Wer schon mit "State Of Rock" seine helle Freude gehabt hat, wird auch an "Heroes" nicht vorbeikommen. Melodic-Fans werden die Scheiben von Frontline eh schon im Schrank stehen haben, und die, welche die damalige Zeit verpassten, haben jetzt die Möglichkeit, sich diese Scheibe endlich kaufen zu können.
Tinu     
Punkte:
keine Wertung
THEOTOXIN - Consilivm (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Yeah, endlich mal deathiger Black-Metal und erst noch von unseren Nachbarn, aus Österreich, genauer gesagt aus Wien, einer der goilsten Metal-Metropolen, hellyeah und yep! Seit 2016 blackigen sich die Deather namens Havres Heremita (Vocals), Florian Musil (Drums), Fabian Rauter (Guitars), Martin Frick (Guitars) und Joachim Tischler (Bass) durch die 9 Songs ihres Zweitwerkes 'Consilivm' - Erstwerk wäre 'Atramentvm' (2017) - was auch wieder aufzeigt, wie konsequent der Fünfer hierbei ans Eingemachte geht. Wer mag sich noch an die österreichischen Kultbands wie Pungent Stench, Disharmonic Orchestra oder Disastrous Murmur? Yeah, hier gibt's endlich goiles, neues Futter namens THEOTOXIN und in Form von 'Consilivm'. Theotoxin bewegen sich eher im blastenden Tempo auf 'Consilivm', was ihnen sehr gut steht. Die Produktion kommt satt und powervoll rüber, das Cover-Artwork ist einfach gelungen und interpretiert in gestalterisch-künstlischer Ader den Sound. Das Songwriting wirkt sehr ausgereift, gekonnt setzen der Fünfer die interessanten Breaks in allen 9 Tracks. Die Gitarren schneiden eisig und griffig die Klingen und Riffs miteinander, Solieren Unisono und alleine mal melodiös, mal schneidend und rasend schnell, die blastenden Drumsattacken untermalen die bissige, angriffige Weise des zelebrierten Black-Metal, aber sowas von präzis und tight. Der Tieftönner gräbt sich zwischen den schneidenden Klampfen und den blastenden, double-bass-lastigen Drums seinen Weg, um mit dem corigen und growlenden Vocals bedient zu werden. Anspieltipps wären 'Apokatastis', 'Yersinia Pestis', 'Chant Of Hybris' oder 'Deus Impostor'. Für Fans von Marduk, Belphegor, Merrimack, Watain und Konsorten. Einer der härtesten und brutalsten österreichischen Metalacts.
Leopold   
Punkte: 8.4 von 10
TESSERACT - Sonder
KScope/Irascible
"Luminary" startet mit einem mega fetten Gitarrenriff und wechselt dann in einen sehr gefühlvollen Part mit melodiösem warmem Gesang. und so geht das Spiel durch den ganzen Song hindurch. Besonders fallen auch die lebendigen, verspielten Drums auf, was für eine Nummer. So ein geiles Riff hab ich zuletzt gehört auf einer älteren Kingdom Come-Scheibe. Auch "King" der nächste Song schlägt in dieselbe Kerbe nur etwas schwerfälliger. Wieder ein Mix aus Kingdom Come (aus Inpendent- und Perpetual-Zeiten) und Black Sabbath. Da klingt der Gesang auch mal kurz fies und böse. Sänger Dan Tompkins überzeugt auf diesem Rundling mit grosser Vielseitigkeit, einfach klasse, wie variabel er singt hier. Auch krass die immer wieder auftauchenden Stil- und Tempowechsel, gut zu hören beim interessanten "Juno". man hat das Gefühl, eine total andere Band zu hören. Oder der Anfang von "Beneath My Skin", völlig strange und abgespaced. Dann landet man mitten in einem Steven Wilson-Song und zum Schluss in einem vertrackten Prog Metal-Song, Hammer, wie die Briten hier alles zusammenfügen. Habe selten ein so spannendes Stück Musik gehört, das so viele musikalische Welten miteinander verbindet. Viele kleine Synthie-Spielereien kann der Zuhörer hier entdecken. Überhaupt ist das ganze Album eine einzige Entdeckungsreise, durch viele musikalische Welten. Sicher nix für Viervierteltakt-Fans, aber Proggis sollten sich dieses Stück crazy Musik unbedingt einverleiben.
Crazy Beat   
Punkte: 8.3 von 10
DEATHSTORM - Reaping What Is Left
High Roller Records/Musikvertrieb
Eine unbändige Energie geht seit der Gründung 2010 von den Death-Thrashern von Deathstorm aus, die bis heute nichts eingebüsst hat. Im Gegenteil! Der Vierer boxt sich aggressiv durch ihr Schaffen und drückt dich dermassen an die Wand, dass man im Anschluss einfach nur geplättet ist. Lieblich klingt die Kirchenorgel zu Beginn, um sich dann in extatischem Gitarrengewitter zu entladen. Die Vocals von Marco Stebich passen perfekt zum Sound der Deutschen. Aggressiv und roh, sich teilweise fast überschlagend geben sie den Songs den individuellen Touch und untermauern somit die Ernsthaftigkeit des Songs. Die Abwechslung, die ihre Stücke teilweise bieten finde ich gelungen, denn Deathstorm dreschen nicht nur durch ihre Titel durch, sondern würzen sie mit fetten Breaks und geilen Hooklines, diversen Riffs und variieren oft das Tempo, was das Hören interessant macht. Ich muss ehrlich sagen, dass mir meine Anti-Thrash-Haltung allmählich abhandenkommt und es vermehrt Kombos dieses Genres gibt, die mir extrem Spass machen. Dazu gehören jetzt auch Deathstorm mit Titeln wie "Predatory Kill" oder "Unholy Lamentations". Sicherlich haben auch sie das Genre nicht revolutioniert, aber zumindest etwas umgestaltet, was ja auch vollends reicht, denn nicht alles, was neu ist, ist auch automatisch gut. In diesem Sinne, Schuster bleib bei deinen Leisten, und - immer feste draufhauen!
Oliver H.    
Punkte: 8.3 von 10
SANHEDRIN - A Funeral For The World
Cruz Del Sur Music
Das Trio aus Brooklyn bestehend aus Bassistin / Sängerin Erica Stoltz, Gitarrist Jeremy Sosville und Drummer Nathan Honor, machen hier geilen Ami-Hard Rock mit ordentlich Druck. Hört euch nur mal die fette Gitarre an beim schwerfälligen "A Funeral For The World". Pure Black Sabbath-Power. Und Ericas Stimme passt perfekt dazu. Dem entgegen steht das wilde "Demoness" erinnert irgendwie an Skew Siskin, auch was den Gesang angeht. Klasse die variable Stimme von Erica. Ganz stark das sieben Minuten lange "Collateral Damage", fette Gitarren und Drums dazu wieder diese Klasse Stimme. Ich mag hier die musikalischen Wechsel von hart auf zart, der Wechsel von harten auf cleane Gitarren und wieder zurück, sehr spannend das Ganze. Und ich sag's schon wieder. Erica ist eine wirklich klasse Sängerin mit Charisma und viel Gefühl. Auch gut zu hören bei der langen Powerballade "No Religion". Die Amis machen hier alles richtig mit wuchtigen Drums, gut zu hören bei "Die Trying" fetten Gitarren "Massive Deceiver" und den variablen Gesängen durch alle Songs hindurch, kann man den Zuhörer durchwegs regelrecht begeistern. Die Songs machen Spass, sind lebendig gespielt und durch die musikalische Abwechslung der einzelnen Tracks, bleibt die Spannung vom Anfang bis zum Ende erhalten. Coole Mucke der Amis und Gratulation zu dieser aussergewönlichen Sängerin.
Crazy Beat    
Punkte: 8.2 von 10
UNRAVEL - Eras Of Forfeit
Testimony Records
Australischer Death-Metal aus Perth, und was für eine ozeanische Ergussorgie im gutturalen Bereich. Seit 2015 erschüttert man alle Richterskalen in Ozeanien und packte dann auch sogleich 11 Tracks auf das Debut 'Eras Of Forfeit'. Klar, die Herren Ben (Drums), James (Guitars, Vocals), Shaun (Guitars, Vocals) und Sean (Bass) bewegen sich im extrem brutalen Death-Metal- und Grindcore-Bereich und lassen wahrlich alle Wände blastend und zitternd zurück. Die Vocals sind sowas von extrem, bös, tiefgründig satanisch, schreiend guttural Growls im verdammten Tiefstbereich, sowohl von Shaun als auch von James. Wahnsinns-Growl! Die Riffgewitter der beiden Quetschbalkenflitzer stehen ebenfalls den Growls in nichts nach. Sehr dezente Gitarrensoli, wenn, dann sehr aggressiv gespielt wie bei Slayer oder Demolition Hammer und Konserten, aber es groovt wie ein Atoll tanzend nach der Richterskala. Die Drums sind meist im Blast-Modus oder dann im Double-Bass-Bereich anzusiedeln, doch wie gesagt, auch hierbei findet man immer einen goil passenden Thrash-/Death-Groove. Sean am Tieftöner lässt es ebenfalls ordentlich krachen und ist perfektes Bindeglied zwischen den Drums und den riffenden Klamfpen. Eine Höllenmaschine, frisch aus 'Down Under'. Das Cover-Artwork wiederspiegelt den deathigen Sound, die Produktion ist sowas von brutal gelungen, ein allesamt rundes Death-Paket. Anspieltipps wären 'Reign Of Wasps', 'Isle Of Rot', 'Mortals' Thirs' oder 'Vermankind'. Fans von Cannibal Corpse, Brutal Truth, Autopsy, Six Feet Under und dergleichen werden ausrasten und die Richterskala neu bestimmen. Brutal-Blast-Death-Grindcore.
Leopold    
Punkte: 8.1 von 10
ABORTED FETUS - The Ancient Spirits Of Decay (CD)
Comatose Music
Brutal Death-Metal aus Russland, genauer gesagt aus Perm, bestehend aus Alexander 'Meatgrinder' Andreev (Guitar), Sergey Shchapov (Bass), Sergey 'Hammer' Kulakov (Drums) und Igor Stafeev (Vocals) treiben seit 2000 im Brutal Death-Fahrwasser und releasen mit 'The Ancient Spirits Of Decay' ihren fünften Longplayer mit 13 Tracks - 'Goresoaked Clinical Accidents' (2008), 'Fatal Dogmatic Damage' (2010), 'Private Judgement Day' (2014), 'The Art Of Violent Torture' (2017). Da wechseln sich doomige Parts mit grindigen Parts, deathige Parts mit leicht blackig angehauchten Elementen, thrashige mit speedigen Elementen, Akustik-Intros, jedoch stets immer brutal vorantreibend. Igor Vocals sind brutal guttural tief, erinnert teilweise etwas an George 'Corpsegrinder' Fisher von Cannibal Corpse, jedoch hat Igor eine sehr eigene Variante gutturalen Voices kreiert, welche man sofort aus der Masse des Brutal Death-Metals heraushört, die gitarristische Arbeit von Alexander ist mirakulös, stets brutal riffend, mal melodiös solierend, mal straight shreddend, Sergey's Bassläufe unterstützen Alexander's Riffing bestens, geht aber auch eigene Wege durch die Songs und Sergey's Drumming ist ebenfalls brutal double-bassig gehalten, mal grindend und blastend, abgerundet durch eine saubere, powervolle Produktion und einem historisch gehaltenen Cover-Artwork, Fans von Cannibal Corpse, Obituary, Brodequin, Devourment und Konsorten kommen hier mit 'The Ancient Spirits Of Decay' bestens auf ihre Kosten. Durch das variantenreiche Songwriting kommen Songs wie 'Eaten By Pigs In The Trough', 'Genital Torture By The Alligator Tongs', 'Nailed To The Cross' und 'Rack Of Torment', um einige Anspieltipps zu gewähren, bestens zur Geltung und runden dieses Scheibchen perfekt ab. Old School Brutal Death from Russia ... with hate to all death-metal-maniacs, hellyeah!
Leopold    
Punkte: 8.1 von 10
ABRAMIS BRAMA - Tusen Ar
Black Lodge Records
Man hört schon ab dem ersten Ton, wo die sympathischen Schweden musikalisch zuhause sind. Abgesehen das hier alles schwedisch gesungen wird, huldigt man hier gnadenlos den alten Led Zeppelin und early Black Sabbath. Das zieht sich durch alle acht Tracks hindurch. Uns wisst ihr was? Es macht unglaublich Spass, diese Songs immer wieder zu hören. Egal ob der Opener "Löpeld" mit "Whole Lotta Love"-ähnlichem Gitarrenriff. Oder Die Black Sabbath-like Gitarren mit Harp beim coolen "Tusen är", hier klingt der Gesang nach "War Pigs", aber immer so das noch genügend Eigenständigkeit bleibt. Klasse wie die Schweden die Songs präsentieren. Sehr erfrischend das mit akustischen Gitarren beginnende "Slutet Av Tunneln", das nach gut der Hälfte in einen coolen Rock-Song übergeht. Stark auch die mehrstimmigen Gesänge hier. "Fel Kvinna" auch so ein geiler Black Zeppelin- oder Led Sabbath-Track. Lebendig und verspielt, starke Drums und rockige Gitarren. Und eben das Spezielle daran ist der schwedische Gesang, das kommt echt gut. Ich mag diese Retro-Mucke mit modernem Touch. Abramis Brama liefern hier wirklich ein echt starkes Album ab. Beide Daumen hoch für die Schweden.
Crazy Beat     
Punkte:
8.0 von 10

INFINITAS - Skylla (Single)
Eigenvertrieb
Wie Kreativität geht, demonstrieren uns Infinitas mit ihrer Single "Skylla". Wer zwischen ihrem Thrash Metal schon immer den Folk-Aspekt mochte, kommt hier noch mehr aus seine Kosten. Der Titelsong wurde dabei mehr oder weniger wie auf dem Album gelassen. Das ruhige Outro des Liedes wurde für die Single aus dem Song gelöst und heisst jetzt "Conclusio". Die Zähne zogen Infinitas ihrem "Samael". Der Song erhält dadurch eine ganz neue Atmosphäre. Eine allerdings, die bereits auf dem Album zu erahnen war. Mit dem sehr melancholischen "Leprechaun" endet die Single nach vier Liedern bereits. Wobei nicht nur Traurigkeit, sondern plötzlich wieder Hoffnung zu hören ist. Als Gastmusiker verpflichteten Infinitas Dani Häusler mit seiner Klarinette. Infinitas beweisen sich mit dieser Single selber, dass sie ihren eigenen Weg gehen wollen und keinen bereits ausgetrampelten Pfaden nachspringen. Sie zeigen sich hier von ihrer besten Seite - sowohl bezüglich Songwriting wie auch Offenheit für einen eigenen Stil. Somit schaffen sie sich eine gute Ausgangslage für weitere Höhenflüge. Man darf gespannt sein.
Roger W.   
Punkte: keine Wertung
HARTMANN - Hands On The Wheel
Pride & Joy Music
Der Gitarrist und Sänger Oliver Hartmann ist kein unbekannter in der Hard Rock-Szene. Seinen guten Ruf verdankt er vor allem seinem Engagement als Frontmann von At Vance, mit denen er vier starke Alben aufnahm. Nebst Studioarbeiten mit HammerFall, Helloween oder Edguy war er aber auch von 2012 bis 2015 fester Bestandteil bei Rock Meets Classic. Mit seiner eigenen Band Hartmann geht er mit "Hands On The Wheel" bereits in die sechste Runde. Für den aktuellen Output hat der gute Mann wieder ein paar Scheite mehr ins Feuer geworfen, sprich das Teil ist deutlich rockiger und kerniger ausgefallen als der Vorgänger. Die Scheibe glänzt vor allem durch einen knackigen Sound mit viel Drive. Der klassische Hard Rock mit melodiösem Grundgerüst erinnert durchaus an Pink Cream 69. Ebenfalls hat Oliver ein Dutzend Songs verfasst die Substanz haben. Zwischen erdigem Hard Rock, Melodic und balladesken Klängen ist auch die Abwechslung gewährleistet. Der Protagonist überzeugt dabei als Gitarrist wie auch als Sänger. Mit den Ohrwürmern und Singleauskopplungen "I Don't Want Back Down" und "Simple Man" (letzteres als Duett mit Eric Martin von Mr. Big) hat die Formation auch mindestens zwei herausstechende Songs am Start. Der Rest der Scheibe weist zwar einige Schwachstellen auf, definiv sind aber keine eigentlichen Ausfälle zu verzeichnen. In Sachen Charisma bleibt die Band aber auch hinter Genreverwandten, wie die erwähnten PC 69, zurück. Unter dem Strich aber ein durchaus höhrenswertes Werk.
Chris C.     
Punkte:
8.0 von 10
MOTOR CITY MAYHEM – Shitfaced And Outta Luck
Metalapolis Records/Phonag
Tjoa, also übertrieben hat das beigelegte Promo-PDF ausnahmsweise mal nicht, wenn geschrieben steht, dass „MOTOR CITY MAYHEM stands for dirty Street Rock'n Roll from the late 60ies/early 70ies like MC5, BLUE CHEER or THE STOOGES combined with the Scandinavian Street Rock sound like THE HELLACOPTERS, BACKYARD BABIES or GLUECIFER.“ (Direktzitat) Kann man effektiv so stehen lassen – die Gitarren dröhnen und kreischen, und der dumpf abgemischte Gesang (dürfte so gewollt sein, da der restliche Sound deutlich zu hören ist) erzeugt ein entsprechendes Feeling der genannten Jahrzehnte. Kann man mögen, muss man nicht – Fakt ist aus meiner Sicht: Authentisch ist die Chose auf jeden Fall. Man hört, dass die Jungs keine Anfänger mehr sind und ihre Attitüde nicht nur vorgeben, sondern auch wirklich leben. Falls nicht: sehr gut gespielt! Mehr gibt es nicht zu sagen: Wer mit den genannten Bands etwas anzufangen weiss und guten, alten Hard Rock mit deutlich staubiger Prägung vergangener Jahrzehnte zu schätzen weiss, der sollte sich wirklich mal dieses Debüt reinziehen. Geiler Sound für den Ritt auf der Harley in den Sonnenuntergang!
Toby S.     
Punkte:
8.0 von 10
ZATOKREV - Zatokrev (Vinyl/Re-Issue)
Czar Of Crickets
Das Debüt der Basler Formation stammt aus einer Zeit (2004/2005), als Myspace noch hip war, die Kommentarspalte auf cede.ch von Fans der jeweiligen Veröffentlichung rege genutzt wurde und für diese CD harte CHF 31.90 hingelegt werden musste. Verdammt, Kinder; es war eine andere Zeit. Überhaupt nicht verändert hat sich hingegen dieses Werk, welches auch aktuell kein Quäntchen seiner sludgigen Relevanz verloren hat und sowohl dazumals wie heute herrlich unschweizerisch entrückte Stimmung verbreitet. Meine juvenile Albumkritik vom Februar 2005 unterschreibe ich daher auch heute noch und übermittle Zatokrev auf diesem Wege nicht nur meine besten Empfehlungen zum 15-jährigen Jubiläum und dieser verdienten Vinyl-Reissue, sondern wünsche ihnen vor allem viel Erfolg und Inspiration für die Zukunft. Kult.
Hardy    
Punkte: keine Wertung
SUOTANA - Land Of The Ending Time (CD)
Reaper Entertainment
Melodic Death-Metal, melodische Black Metal-Anleihen und ein Schuss Power Metal - so liest sich das Erfolgsrezept der Finnen von Suotana. Eigentlich 2005 als Soloprojekt des Gitarristen Ville Rautio gegründet, wurde das Sextett wenig später um Pasi Portaankorva erweitert und in den Jahren 2012 und 2013 durch Harri Portimo, Jari Körkkö, Juhani Merkkiniemi und Rauli Juopperi komplettiert. Sowohl die erste Demo-Veröffentlichung "Forgotten Soil Of This Land" im Februar 2014 als auch das im November 2015 erschienene Debütalbum "Frostrealm" entfachten unter Szenekennern und Kritikern gleichermassen einen regelrechten Flächenbrand der Begeisterung! Dem steilen Aufwärtstrend Suotanas taten auch einige Line Up-Veränderungen im Nachgang des Debüts keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Schnell sollte sich herausstellen, dass die kreative Allianz aus dem klassisch versierten Neu-Keyboarder Tommi Neitola und dem Neuzugang am Mikro, Tuomo Marttinen, dem Band-Sound gar zu noch mehr Tiefe und Vielfältigkeit verhelfen würde. Voller Energie und mit einer glasklaren Vision vor Augen stürzte sich das Sechserpack so in die Arbeiten am "Frostrealm"-Nachfolger. Und eben dieser hat es in sich! Musik und Cover-Artwork verweben sich auf kunstvolle Weise ineinander und zeichnen ein beeindruckendes Porträt weitläufiger, verlassener Winterlandschaften, deren düstere Atmosphäre bedrückender Einsamkeit sich wie ein schweres, dunkles Band durch das gesamte Werk zieht. Aufgegriffen und vertieft wurden diese Leitthemen auch im Rahmen eines hochklassig produzierten Videoclips, der inmitten der Abgeschiedenheit der nordischen Kältewüste entstand. Man darf sich bei "Land Of The Ending Time" auf eine geballte Ladung nordische Kälte im düsteren Soundgewand freuen.
Oliver H.
     
Punkte:
8.0 von 10
STORMZONE - Luzifer's Factory (CD)
Metal Nation Records
Aus Nordirland kommt diese Heavy Metal-Band. "Luzifer's Factory" ist ihr sechstes Album. Auf diesem hört man die grosse Erfahrung der Musiker deutlich. Denn der Sound wirkt entspannt und gleichzeitig heavy. Das Wort Dynamik muss man ihnen definitiv nicht mehr erklären. Dazu kommt der Wille, gute Refrains und mitreissende Gitarrensoli zu spielen. Mit ein wenig Recherche kann man bei Stormzone gar eine Verbindung zu Sweet Savage finden, bei denen immerhin mal drei ehemalige und ein aktives Mitglied Teil war. Bei Sweet Savage wirkte ab Gründung bis 1983 der noch heute aktive langjährige Def Leppard-Gitarrist Vivian Campbell mit. Wieso ich das erwähne? Weil es irgendwie erklärt, warum "Luzifer's Factory" gar nicht so schlecht geworden ist. Allerdings braucht es einige Hördurchgänge, bis sich diese Soundblüte beginnt zu entfalten. Wer diese Geduld mit sich bringt, findet an den 13 Liedern gefallen. "Luzifer's Factory" ist sicher nicht der offensichtlichste künftige Heavy Metal-Klassiker, wird aber aufgrund seiner liebevollen Arrangements seine Liebhaber finden.
Roger W.
  
Punkte:
8.0 von 10
LEE AARON - Diamond Baby Blues (CD)
Metalville/Musikvertrieb
Hätte unser Rockslave diese Scheibe zum Reviewen erhalten, hätte er diskussionslos 10 Punkte dafür gegeben. Logisch, nur objektiv geschrieben? Die einstige Metal-Queen verlor ich zumindest nach dem "Body Rock"-Werk 1991 aus den Augen. Die Sängerin, mit der nach wie vor vorhandenen kräftigen Stimme, experimentierte dann für viele Fans zu stark mit unterschiedlichen Sounds, und erst die Gastspielreise letztes Jahr in Europa brachte der Kanadierin wieder Pluspunkte ein. So auch bei unserem Rockslave, als wir die Lady am "Bang Your Head"-Festival sahen und da bei ihm nicht nur die Augen feucht waren. "Diamonds Baby" ist ein cooler Rock/Blues-Track, der das neue Aaron-Album eröffnet und von "Mistreated" abgelöst wird, bei dem Lee wirklich sehr kräftig und auch lasziv singt. "American High" wird mit Bläsern untermalt, und der groovige Blues-Rocker "I'm A Woman" wird allen männlichen Fans "Freude" bereiten, so dass sie sich alle Lee in ihrem roten, hautengen Overall zurückwünschen werden. Frau Aaron ist aber mit diesem Album weit weg von einer Metal-Queen. Den Titel Rock-Königin darf sie sicher noch für sich beanspruchen, denn genau dort singt sich die Lady heute noch immer sehr gut durch die Tracks. "Hard Road", das verheissungsvolle "In The Bedroom" und das an Joan Jett erinnernde "Cut Way Back" zeigen, dass Lee nach wie vor gute Songs schreibt und sich ihrer selbst besonnen hat. Cooles Album, das sicher nicht an ihre Metal-Zeit heranreicht, aber zumindest immer noch gut genug ist, es sich mit Freude anzuhören.
Tinu  
Punkte:
8.0 von 10
BLACKSLASH - Lightning Strikes Again
Iron Shield Records
Diese Deutschen können was! Und zwar gute Musik im Fahrwasser der alten 80er-Jahr-Helden schreiben und aufnehmen. Wen das Cover-Männchen an Iron Maiden's Eddie erinnert, liegt gar nicht so daneben. Denn der Geist der eisernen Jungfrau dringt jederzeit durch die zehn Lieder. Dass Blackslash dabei einem "Number Of The Beast"-Album nicht das Wasser reichen können, versteht sich von selbst. Ein Jahrhundertalbum schreiben aber auch deren Urheber nicht alle Tage. Blackslash auf Iron Maiden zu beschränken, wird den Deutschen aber auch nicht gerecht. Das tolle an "Lightning Strikes Again" ist, dass es nicht der Gefahr von "noch härter, schneller und krasser" verfallen. Hier wird vielfältig gerifft, auf Rhythmus und Dynamik gesetzt und den Klängen auch Platz zum Atmen gelassen. Ein Riff darf sich über längere Zeit ausbreiten, ohne gleich durch überhastete Stakkatos niedergemetzelt zu werden. Vielleicht werde ich aber auch einfach langsam zu müde für Rasereien. Bei Blackslash kann also auch noch der 35-jährige "Alt-Metaller" folgen. Dabei ist die headbangbare Mischung aus Melodie und Härte der Schlüsselpunkt. Anspieltipps gibt es viele, vor allem, wenn man dem Album ein paar Durchgänge gibt. Ein klarer Hit ist nicht auszumachen, was aber für das Album an sich spricht. Trotzdem werden einzelne Lieder so schnell nicht mehr aus dem Schädel heraus wollen. Für mich ist dieses dritte Album aber klangmässig eine kleine Offenbarung, die zeigt, dass eigenständiger, nicht überproduzierter Heavy Metal von neuen Bands auch anno 2018 möglich ist. Blackslash kommen aus Donaueschingen. Was nicht ganz so weit von der Schweiz entfernt ist. Wer sich also die CD noch nicht kaufen will, hat eventuell die Gelegenheit, Blackslash bald mal an einem Konzert zu erleben.
Roger W.  
Punkte:
8.0 von 10
STORMWITCH - Bound To The Witch (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie war das jetzt schon wieder? HammerFall-Gitarrist Oscar ist ein glühender Verehrer von Stormwitch? Darum klingen HammerFall nach Stormwitch, beziehungsweise Stormwitch nach HammerFall. Zumindest hat man das Gefühl beim Opener "Songs Of Steel". Mit dem elften Werk geht die Truppe ein bisschen weg von ihrem Romantic Metal und versucht, mehr die Gitarren in den Mittelpunkt zu setzen. Dies steht der Truppe sehr gut zu Gesicht und hinterlässt einen Schreiberling, der plötzlich mit hochgezogenen Augenbrauen gespannt zuhört. "The Choir Of The Dead" überrascht mit simplen, aber effektiven Metal-Parts. Fettes Riff und durchgezogenem Rhythmus. Allerdings ist es einfach noch immer die Stimme von Andy Mück, an der sich die Geister scheiden werden. Entweder man mag seine Stimme, oder man mag sie überhaupt nicht. Aber solange die Truppe Tracks wie "Life Is Not A Dream", "Ancient Times", oder "The Ghost Of Manfields Park" schreibt, kann nicht viel schief gehen. Mit den Bonustracks ("Stronger Than Heaven", "Rats In The Attic", "Priest Of Evil") aus ihrer Frühphase zeigen die Jungs, dass sie schon früher eigentlich coole (German) Metal-Songs schrieben. Tja, wohin führt der Weg? Soll ich die Truppe nun cool oder okay finden. Ich kann's euch nicht sagen.
Tinu  
Punkte:
7.9 von 10
ARMORED SAINT - Symbol Of Salvation (Re-Release)
Metal Blade/Sony
Eigentlich ist es eine Tragödie, dass in den letzten Monaten die Alben bei mir am besten einschlagen, welche sich als Re-Releases von alten Perlen entpuppen. Waren es im April Flotsam & Jetsam, Frontline und Ron Keel, so sind es in diesem Monat Fifth Angel und Armored Saint mit ihrem vierten Studiowerk aus dem Jahre 1991. Das Werk stand damals unter einem dunklen Stern, verstarb doch Hauptsongwriter und Gitarrist Dave Prichard 1990 an Leukämie. War das Glück schon von Beginn weg der Hammertruppe nicht hold, so musste nun auch noch der Sensenmann eine tiefe Furche in das Bandgefüge schneiden. Doch die Truppe rappelte sich auf und neben den Ur-Mitgliedern John Bush (Gesang), Joey Vera (Bass), Gonzo (Schlagzeug) und dem zurückgekehrten Phil Sandoval (Gitarre) stand mit Jeff Duncan ein weiterer Gitarrist in den Reihen der Amis, der schon auf der Live-EP "Saints Will Conquer" zu hören war. "Symbol Of Salvation" war der vierte Höhepunkt einer erfolglosen Karriere. Die Jungs spielten lupenreinen US Metal, der irgendwo zwischen Vicious Rumors und Savatage anzusiedeln war und bis heute seinesgleichen sucht. Das Eröffnungstrio mit "Reign Of Fire" (was für ein Opener, was für ein Riff!), dem groovigen "Dropping Like Flies" und dem Hit "Last Train Home" rechtfertigt alleine den Kauf dieser Scheibe, die endlich wieder als CD und Vinyl zu erwerben ist. Mit "Tribal Dance" wissen nun auch alle, woher Sepultura ihre Einflüsse haben. Das leicht schleppende "The Truth Always Hurts", die Ballade "Another Day", das Riffabreisskommando "Symbol Of Salvation" (mit einem kreischenden und leidenden John), das oft vergessene "Hanging Judge", das famose und über sieben Minuten lange "Tainted Past" und das schnelle "Spineless" sind Songs für die Ewigkeit, von einer sehr spielfreudigen Band vorgetragen, die auch mit diesem Album nicht den Sprung an die Spitze schaffte. LEIDER! Als Bonustracks sind die Demo-Versionen von "Medieval Nightmares", "Get Lost", "Tongues And Cheek" und "Pirates" zu hören. Armored Saint werden nun auf der kommenden Tour das komplette "Symbol Of Salvation" spielen und dazu eine Live-DVD aufnehmen. Wie geil ist denn das? Leider sind nur zwei Konzerte in Deutschland geplant und keines in der Schweiz. Darum ergreift die Möglichkeit und krallt euch die Wiederveröffentlichung eines der geilsten Metal-Alben, die es je zu hören gab.
Tinu  
Punkte:
keine Wertung
BURDEN OF GRIEF - Eye Of The Storm
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit 'Eye Of The Storm' bringt der Fünfer aus Warburg, Germany, bereits ihren siebten Longplayer auf dem Markt. Ein Cover-Artwork, welches einen bereits im Griff hat, sich in den Bann einsaugt und 11 Tracks wie ein feuerspeiender Vulkan auf uns niederregnen lässt. Nun, seit 1994 zelebrieren Mike Huhmann (Vocals), Philipp Hanfland (Guitars), Johannes Rudolph (Guitars), Florian Bauer (Bass) und Sebastian Robrecht (Drums) ihren Melodic-Death-Metal mit Einflüssen aus dem Modern-Metal, etwas Thrash-Metal auch. Eine kernig-druckvolle Produktion erwartet die/den geneigte/n Zuhörer/in, Gitarrenduelle bei den Soli, kollektives Riffing in den Rhythmusparts von Philipp und Johannes, konstantes, kerniges Double-Bass-Gewitter von Sebastian, Florian's Tiefseiter erdigt diesen Soundteppich gekonnt und Mike's klare Growls und Shouts geben den Songs auch die nötige Härte wie Abwechslung. Soundmässig könnte und dürfte man sie zu den Bands à la In Flames, Kalmah, Insomnium und Gefährten zählen, wobei wiederum klar zu sagen ist, dass Burden Of Grief einen eigenständigen und wieder erkennbaren Sound über all die Jahre kreiert haben, wohlbemerkt. Die anderen Longplayer wären noch 'Haunting Requiems' (2000), 'On Darker Trails' (2001), 'Fields Of Salvation' (2003), 'Death End Road' (2007), 'Follow The Flames' (2010) und 'Unchained' (2014). Melodic-Death-Metal-Maniacs werden ihre wahre Freude an diesem Longplayer namens 'Eye Of The Storm' haben, sowie natürlich diesmal auch alle Cover-Artwork-Fetischisten.
Leopold
  
Punkte:
7.9 von 10
VERBERIS - Vorant Gnosis (CD)
Pulverised Records
Diesmal hüpfen wir von 'Down Under' kurz rüber nach ... yep, Neuseeland, zu Verberis mit ihrer EP 'Vorant Gnosis', nebst ihrem Debut 'Vexamen' (2016) und dem Demo 'Vastitas' (2014). Und wisst ihr was? Folgende Anspieltipps kann ich euch sogleich anbieten: 'Vorant' (10:59) oder 'Gnosis' (21:09). Ebenfalls yep, mehr gibt's nicht, aber bitte, man darf sich bei einer Gesamtlaufzeit von (32:08) sich auch nicht beklagen, bei zwei Songs. Nun, Verberis spielen einen leicht doomigen Black-Metal, so à la Death Karma, Temple Nightside, Katechon, Malthusian und Konsorten, um Anhaltspunkte zu gewähren. Wer ist den Verberis? Verberis sind Verberis, wie ein Mysterium ein Mysterium ist. Nun gut, soundtechnisch bewegt man sich im doomigen, sphärischen Black-Metal. Die Gitarren sind eher im Stile von den älteren Black Sabbath, Venom und Bathory getunt, man wechselt gekonnt zwischen akustisch cleanen und danach wieder akustisch extrem verzerrten Gitarrensound, jedoch lässt man dem zeitlichen Momentum die Möglichkeit, tonal sich zu entfalten. Der Bass wummert wie in den alten Tagen von Venom und Bathory. Die Drums blasten, double-bassen, kehren rüber ins schleppend Doomige. Die Vocals sind pure Black-Metal-Growls, tief, zähflüssig und mit etwas Hall versetzt. Das Cover-Artwork wurde vom italienischen Graphic-Illustrator Ars Alchymiae gestaltet, was das Songwriting und den Soundwall bildlich perfekt wiedergeben. Die Produktion ist ebenfalls sehr sauber ausgefallen. Für Fans - und von Fans besagtem Black-Metal. Interessant.
Leopold  
Punkte:
7.9 von 10
SPIRAL SKIES - Blues For A Dying Planet (CD)
AOP Records
Diese schwedische Band kommt ziemlich cool daher. An den Instrumenten flankieren vier adrett gekleidete, gepflegt erscheinende, maskierte Herren und eine blonde Dame in den besten Jahren, welche sich kleidungstechnisch im Stil okkulter Hippies gibt. Das Erscheinungsbild entspricht dann auch dem Klangerlebnis, der Bezug zu den glorreichen Siebzigern und frühen Achtzigern ist mehr als offensichtlich, und die Namen gewisser Bands blitzen einem beim Anhören dieser Scheibe immer wieder durch den Kopf, seien es Witchfinder General, Blood Ceremony, Year Of The Goat, The Devil's Blood oder Jess And The Ancient Ones. Aber ein Name geht mir ganz besonders ständig durch den Kopf, und das kann die Band als grosses Kompliment für sich beanspruchen. Bei "Blues For A Dying Planet" muss ich die ganze Zeit an eine harte Version von Jefferson Airplane denken. Die Sängerin Frida Eurenius agiert mit derselben Leidenschaft wie dereinst Grace Slick, was kombiniert mit einem Songwriting, das sich ganz klar an den härteren und okkulten musikalischen Strömungen der späten Sechziger orientiert, einen authentischen, fesselnden Mix ergibt. Das Besondere an dieser Mischung ist selbstredend der gelungene Spagat zwischen Heavyness und poppiger Melodie, hippiesker Lockerheit und sakraler Ernsthaftigkeit, da hat die Truppe die wirklich perfekte Mischung gefunden. Der Einstand ist somit mehr als gelungen, ich wünsche mir dieses Quintett bei der nächsten Rundreise von Ghost als Opening Act.
Mirko B.
  
Punkte:
7.8 von 10
FLESH HOARDER - Homicidal Necrophile (CD)
Comatose Music
Uah, der nächste, grindig-zähe Brutal-Death-Knaller aus San Antonio, Texas, U.S.A., seit 2011 mit Vollgas unterwegs. Mit ihrem Debut-Album 'Homicidal Necrophile' langt der texanische Fünfer in Persona namens Adam DeLeon (Bass), Nick Moreno (Vocals), Angel Tarin (Guitars), Mike DeLeon (Guitars) und Rene Martinez (Drums) kräftig im Brutal-Death-Metal-Sektor zu. 11 Songs fanden den Weg auf das Debut und diese haben sich so richtig schön in den Silberling reingefressen. Brutal-Grooves kombiniert mit zähem, grindigen, deathigen Riffing von Angel und Mike, verschachtelte und doch straightes Songwriting, eine höllische Wand aus schnellfliessender, zäher Lava strömt aus den Stereoboxen in die Gehörgänge und setzt sich dort ebenfalls fest. Die Tracks sind ultraschnell, meist im grindigen, brutalen Death-Metal-Genre. Es wechseln sich Instrumentals mit Nick's gutturalem, sehr tiefbösen Gesang, Growls from hell. Adam's Bassarbeit und -technik ergänzt sich ebenfalls fliessend mit den beiden Klampfgeistern und natürlich den unüberhörbaren, double-blast-bassigen Drums von Rene. Die Snare kommt sowas von trocken und steril rüber, es braucht etwas Antastzeit, doch dann ist die Snare von Meister Rene das Instrument, welches auf 'Homicidal Necrophile' als Erkennungsmerkmal Numero Uno gilt. Durch das variantenreiche und verschachtelte Songwriting wird Flesh Hoarder sehr interessant, leider vermisse ich - meine persönliche Ansicht - zu sehr die fehlenden Gitarrensoli, zumal man mit einem Doppelpack am Start ist, leider. Denn sowohl das absolut goil-deathige Cover-Artwork als auch die bretterharte, druckvolle Wand-Produktion kommt bestens zur Geltung. Fans von Suffocation, Cannibal Corpse, Ingested, Mortician und Dito-Gefilde kommen hierbei dennoch auf ihre Rechnung. Anspieltipps wären 'Ejaculating On The Faces Of The Aborted', 'Human Drapery' oder 'Infatuation With Menstruation'. Ein sehr interessantes Debut.
Leopold   
Punkte:
7.8 von 10
RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - Memories In Rock II
(Live - CD & DVD)
Minstrel Hall Music
Das letzte nachhaltige Aufbäumen des einstigen Hardrock-Giganten Rainbow fand 1995 statt. Eher überraschend kam mit dem Album «Strangers In Us All» ein sackstarkes Comeback-Werk heraus, das nicht nur wegen Frontmann Dougie White (Cornerstone, Tank, Michael Schenker, u.a.m.) brillierte. Auch die Tour dazu bescherte einige Hammerkonzerte, wovon diverse Top-Bootlegs noch heute glänzen. In dieser Zeit war Ritchie 50 Jahre alt und liess live nach wie vor nichts anbrennen. Nach dem endgültigen Ausstieg bei Deep Purple im November 1993 schien noch etwas Restenergie übrig zu sein, die der "Man In Black" Ende Mai 1997 mit dem letzten Konzert leider ausklingen liess. Danach lag der Fokus lange Jahre bei Blackmore's Night, was kommerziell gesehen sicher keine schlechte Entscheidung war. Dennoch lag es immer wieder in der Luft, dass Rainbow, eventuell sogar mit Ronnie James Dio, wiederbelebt werden könnten, aber als der kleine Mann mit der grossen Stimme am 16.05.2010 verstarb, zerschlugen sich all diese Gedanken wieder. Umso überraschter reagierte die Musikwelt dann 2016 auf die Nachricht schlechthin, als Ritchie, mittlerweile über 70 Jahre alt, ankündigte, dass unter dem Banner Ritchie Blackmore's Rainbow mit einer komplett neuen Besetzung nur gerade drei Konzerte geplant seien. Zwei davon in Deutschland und eines in England. Das Interesse war riesig und alle drei Gigs im Nu ausverkauft. Ich wohnte dem zweiten Konzert in Bietigheim-Bissingen bei und dabei überwog die Freude über den Anlass an sich, da der Altmeister seinem Alter sichtlich Tribut zollen musste.

Dank dem damals noch völlig unbekannten Frontmann Ronnie Romero (Lords Of Black, CoreLeoni), Stratovarius Keyboarder Jens Johansson und der Rhythm Section aus dem aktiven wie ehemaligen Blackmore's Night Lager ging der Schuss insgesamt nicht hinten raus. Die Fans zeigten sich milde und genossen diese in der Tat magischen Momente, die letztmals vor über zwanzig Jahren stattfanden. Dass diese Geschichte nachträglich für die Nachwelt mitgeschnitten wurde, war zu erwarten. Ebenso, dass sich das Konzerterlebnis vor Ort um einiges intensiver als ab Konserve gab, wo die nachvollziehbaren, respektive dem Alter des Maestros geschuldeten Mängel gnadenlos zum Vorschein kamen. Nichtsdestotrotz fand das Ganze 2017 seine Fortsetzung mit vier weiteren Konzerten in der Heimat, die nun mit «Memories In Rock II» verbraten werden. Interessanterweise wirkt die zweite Live-Nachlese stellenweise noch fragiler und blutleerer als die erste, und das wiederum kontrastiert mit der aktuellen 2018er-Tour, wo dem Vernehmen nach mindestens teilweise deutlich bessere Feedbacks zur Performance von Mr. Blackmore abgegeben werden. Ob dem wirklich so ist, könnt Ihr wohl bald einmal in der Review zu «Memories In Rock III» nachlesen.
Rockslave  
   
Punkte: keine Wertung
ACHERONTAS – Faustian Ethos
Agonia Records
Wie man sich täuschen kann, denn nach dem ersten Blindgenuss von „Faustian Ethnos“ hätte ich erwartet, dass die Truppe irgendwo aus finsteren Wäldern hoch im Norden stammt, doch effektiv horten Acherontas ihre Zelte in Griechenland und beweisen eindrücklich, dass zu viel Sonne auch auf das Gemüt schlagen kann. Trotz der südlichen Herkunft, wird jedoch vornehmlich Black Metal nordischer Spielart praktiziert, mit einem deftigen Schuss Okkultismus. Dies bedeutet, dass nicht immer nur Väterchen Blast auf dem Thron sitzt, sondern Acherontas schrauben auch zwischendurch mal das Tempo zurück und lassen sogar dunklen Melodien den Freiraum sich zu entfalten. Dies wirkt sich sehr positiv auf die Atmosphäre von „Faustian Ethos“ aus, welche jederzeit die pure Dunkelheit und schwarze Magie versprüht, dabei es jedoch nicht nötig hat eine Gewaltorgie zu sein oder wie bei anderen Black Metal Bands der ewige Hass die treibende Rolle übernimmt. Abgesehen davon zeigen die Griechen auch auf, dass man ohne penetrante und grossflächige Tasten-Akkorde eine düstere Stimmung erzeugen kann, da könnte sich manch eine kommerziell erfolgreichere „Super-Truppe“ ein Lehrstück abschneiden. Klar „Faustian Ethos“ ist keine Revolution oder ein absoluter Meilenstein des Black Metal, aber durchaus eine gute Scheibe die zu faszinieren vermag. Wenn ihr euch einen Eindruck verschaffen wollt, so zieht euch „Vita Nuova“ oder „Sorcery And The Apeiron“ rein, aber bitte jeweils bis zum Schluss, damit ihr auf den vollen Geschmack kommt.
R.K.   
Punkte:
7.7 von 10
VIOLATION WOUND - With Man In Carnage
Peaceville Records/Irascible
Chis Reifert - Autopsy - Kult. Nun, hier kommt der gute Chris Reifert - Drummer & Sänger in Persona, vor allem mit Autopsy sehr bekannt - mit Joe Orterry (Bass), Matt O'Connell (Drums) ..., yeah, an der Gitarre und am Gesang - auf uns zugerollt, wie eine gut geölte punk-core-death-metal-machinery. 'With Man In Carnage' ist nun eine rollende Lawine, die violent-punk'n'roll-rock zelebriert, und dies auf sage und schreibe 20 Songs, welche dementsprechend punkig kurz gehalten sind. Aber nichts desto trotz, die Klampfe von Herr Reifert kommt satt punkig rüber gerifft, untermalt mit kurzen, prägnanten, melodiösen Soli. Auch gesanglich bewegt er sich zwischen punkigem Gesang und leicht-deathigen Shouts und seltene, wirklich sehr seltene, Growls. Joe's Bass wummert wunderbar punkig zu Chris' Gitarre und vor allem passt es goil zum Gesang. Auch Matt's drumming ist straight, unkompliziert und treibt die punkig angehauchten Rocksongs peitschend nach vorne, wie ein Kutscher seine Pferde über einen Pass jagt. Die Produktion kommt so richtig New York-mässig rüber, so à la Prong, C.O.C., Biohazard, S.O.D., M.O.D. und Konsorten. Das Cover-Artwork ist wahrlich gelungen und zeigt ganz klar, welchem Lieblingssound die drei Herren sich annehmen und diesen genussvoll pflegen. Nun, Chris Reifert ist in Kalifornien geboren (Concord) und lebt auch dort. Nun gut, ich sage jetzt mal, zurücklehnen und geniessen, am besten mit einem Gerstensäftchen. Ein cooles Projekt eines sehr eingespielten Trios. Anspieltipps? Soll ich jetzt alle 20 Tracks aufzählen? Ich könnte, aber besonders angetan haben es mir 'Vortex', 'God's Plan', 'Smoke And Flames' oder eben 'Two Middle Fingers Whiskey And Beer'. In diesem Sinne: So long & Cheers!
Leopold   
Punkte:
7.7 von 10
GLORIOR BELLI - The Apostates
Season Of Mist/Irascible
Wenn die Franzosen von Glorior Belli sich mal aus dem aktuellen Musikgeschehen zurück ziehen und einen Laden eröffnen, dann ist das sicher ein Gemischtwarenladen, der für fast jeden etwas zu bieten hat. Und genau so präsentieren sich die Franzmänner auch auf ihrem siebten Album "The Apostates", das ein buntes Allerei darstellt. Mit "Sui Generis" ist eigentlich nur der Gesang auf Black Metal gebürstet, während die Musik schon um einiges experimenteller ausfällt und man gerne den Zusatz "Post" verwenden darf! Black Metal pur, wenn auch mit speziellen Songfragmenten, bietet dann "Deserts Of Eden" und zeigt Glorior Belli genau so wie sie mir gefallen! "The Apostates" kommt nicht ohne Zusatz "Post" aus und ist auch progressiv und experimentell! Spielt da noch die selbe Band? Sehr progressiver Sound mit Black Metal-Vocals und irgendwie passt das gar nicht schlecht zusammen! Vertrackt und wesentlich flotter geht es in "Bedlan Bedamned" zu und her. Die starke Prognote liegt sehr prägnant in der Luft. Den Groove entdecken Glorior Belli mit "Hangin' Crepe", das in eine ganz andere Richtung geht. Diese Vielseitigkeit verlangt dem Hörer so einiges ab. Auch "Jerkwater Redemption" surft gekonnt auf der Groove-Welle! Sehr speziell und groovig, geht es mit "Split Tongues Won't Atone" in die nächste Runde. Die Geschwindigkeit wird angehoben und diverse Stile werden in diesem Song miteinander verschmolzen. Eigenartig kommt "Runaway Charley" rüber, denn das Intro ist sehr strange! Sogar Cleanvocals kommen nun zum Zuge und der Bogen wird noch weiter gespannt. Sehr vertrackt und modern, geht es in Richtung Metalcore! Genau diese Richtung wird auch in "Rebel Reveries" bei behalten und jetzt ist keine Black Metal-Band mehr am Werke, sondern eine Metalcore-Band! Gespielt ist das sicher gut, aber mir ist die Bandbreite einfach zu gross! Ein mutiges Album, aber wer soll dieses Album kaufen? Da fehlt mir schlicht und einfach die Antwort!
Roolf  
Punkte:
7.7 von 10
DRAKKAR - Cold Winter's Night (EP)
My Kingdom Music
Drei reguläre Lieder und ein Live-Bonus-Track umfasst die neue EP der italienischen Power-Metaller Drakkar. "Cold Winter's Night" als siebten Release der Südländer macht definitiv Lust auf mehr. Wobei man sich gleichzeitig fragen darf, ob die flehende, wispernde Stimme des Sängers auf Albumlänger die Spannung aufrecht erhalten kann. Auf EP-Länge jedenfalls fasziniert sie, weil sie für einmal ein wenig anders klingt als die Standart-Stimme, die man sich sonst gewohnt ist. Dazu kommen Lieder, die mit ihren Riffs, ihrer Dynamik und ihren wahnwitzigen Gitarren- und Keyboards-Soli von grosser Kreativität zeugen. Die Refrains zielen direkt ins Ohr und lassen die Frage aufkommen, wieso man von den Italienern noch nicht mehr gehört hat. Vielleicht liegt es ja nur an der Bühnenpräsenz, die bei einigen bereits erlebten Landsmännern unterirdisch war. Wer es selber herausfinden kann, findet sicher mal einen Live-Termin. Wer sich diese gut produzierte EP kaufen möchte, kann dies gerne tun. Ein Oberhammer-Album klingt sicher noch zwingender, von einem totalen Durchhänger sind Drakkar mit "Cold Winter's Night" aber noch deutlich weiter als von einer Hit-EP weg.
Roger W.  
   
Punkte: keine Wertung
FIVE FINGER DEATH PUNCH - And Justice For None
Eleven Seven Music
Ein neues Album von 5FDP weckt zwar immer gewisse Erwartungen, doch warum eigentlich? Die letzten Alben waren nur bedingt interessant. Klar, als Fan hört man sich die gerne an, aber es fehlt das gewisse etwas. Zwischenzeitlich wurde auch von einem Ausstieg des Sängers gemunkelt. Die interne Situation hatte aber glücklicherweise keinen Einfluss auf die Qualität des neuen Albums. Während es zunächst bekannt aggressiv rüberkommt und einen tiefen Seufzer auslöst, so wird es mit jedem Lied besser. Die Balladen, die ich persönlich am liebsten mag, sind abermals vertraut gut und der Gesamteindruck wurde gerettet. Die Aggressivität wirkt auf mich eben einfach total übertrieben und somit nicht gut. Für die Fans der aggressiveren Lieder wird sich dieses Album wahrscheinlich eher als Enttäuschung rausstellen. Nun, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Gesamt betrachtet ist das Album um Einiges besser als der Vorgänger. Überraschend gut ist es gelungen und darf meiner Meinung nach nicht in der Sammlung fehlen.
Mona   
Punkte:
7.5 von 10
CAMELTOE – Up Your Alley (CD)
Battlegod Productions
So kann man sich täuschen – hätte man mir nur den Bandnamen gegeben, hätte ich auf eine Indie-Band getippt. Das Cover deutet mehr auf eine Symphonic/True Metal-Band hin (ihr wisst schon, so von wegen alte Gebäude, viele gothische Verzierungen plus eine grosse ‚Königsstatue‘ oder etwas ähnliches). Der Albumtitel hingegen kann in die richtige Richtung weisen – Cameltoe spielen eine Art Kick Ass-Rock’n’Roll mit deutlicher Heavy-Schlagseite. Der Sänger singt meiner Meinung nach zu hoch, aber damit habe ich eh generell ein Problem respektive denke meistens, dass eine tiefere, rauhere Stimme besser zum Sound gepasst hätte. Verdammt, hier wird Hard/Heavy Rock gespielt, kein Judas Priest-Verschnitt, um es etwas grob auszudrücken. Allerdings, und auch das muss man anmerken, habe ich mich relativ schnell an den Frontmann gewöhnt. Spätestens bei „Screaming My Head Off“ kann ich attestieren, dass es irgendwie passt – es kommt sachte ein altes Queensryche-Flair zu „Rage For Order“-Zeiten auf, also rein gesanglich gesehen. Generell würde ich Cameltoe in Artverwandtschaft zu Shakra stellen, aber auch RATT oder Mötley Crüe würde ich als Paten hinzuziehen. Ergo: Wer auf Hard/Heavy Rock mit teilweise etwas atmosphärischer Ausprägung steht (deswegen Queensryche) und keine Berührungsängste mit höheren Stimmlagen hat, der sollte sich doch mal „Up Your Alley“ anhören. Kann nicht schaden, klingt nämlich echt nicht schlecht!
Toby S.
  
Punkte:
7.5 von 10
THE UGLY KINGS - Darkness Is My Home
Kozmik Artifactz
Coole Sache! Ich muss zugeben, dass mir mein ehrenamtlicher Job bei Metal Factory nicht immer leicht fällt, und das geht mit hundertprozentiger Garantie all meinen schreibenden Kollegen so. Monat für Monat landen Sachen auf unseren Festplatten, die wir schlicht als mittelmässigen Schrott und somit als Zeit- und Energieverschwendung empfinden. Aber hin und wieder kommen Geschichten wie diese hier ins Haus geflattert, welche die ganze Pein und Qual kompensieren (ich weiss, das klingt jetzt wirklich sehr pathetisch). Auch wenn The Ugly Kings nicht im geringsten das fabrizieren, was ich am innigsten liebe, also klassischen, rifforientierten Heavy Metal, finde ich diese vier Australier höchst interessant. Sie haben das Kunststück vollbracht, einen wirklich ureigenen Musikstil zu erschaffen, ohne dabei in verquirlte und verdrehte Extravaganzen abzudriften, ganz im Gegenteil. Power Blues nennen sie ihr Genre, ich würde es nach meinem Empfinden eher Dark Blues nennen. In ihrem eigentlich minimalistisch anmutenden Sound vermengen sie Einflüsse wie The Doors, Led Zeppelin, Jack White, Cream und Danzig zu etwas Eigenem, das in seiner Gesamtheit grösser ist als die Summe der einzelnen Komponenten. Woran das liegt, ist nicht wirklich einfach zu verorten. Ich denke mal, dass sicherlich die charismatische Stimme von Sänger Russel Clark einen guten Teil zur Einzigartigkeit dieser Band beiträgt, dazu kommt auf der instrumentalen Seite die gelungene Kombination aus traditionellem Blues europäischer Prägung und gut abgehangenem, griffigem Rock der alten Schule. Wenn ich jedenfalls beim Anhören einer Scheibe plötzlich das Bedürfnis verspüre, mir einen Schluck meines Lieblingswhiskeys zu gönnen, dann weiss ich, dass die Platte an meiner tief verborgenen Blues - Saite gezupft hat. Puristen werden bei "Darkness Is My Home" vielleicht die Nase rümpfen und kaum wahre Bezugspunkte zur Musik ihres Herzens finden. Und doch möchte ich speziell Blues - Aficionados diese Scheibe wärmstens ans Herz legen, denn die neuen Facetten, welche diese vier Musiker diesem zugegebenermassen sehr konservativen Genre hinzugefügt haben, sind wirklich sehr interessant und hörenswert.
Mirko B..   

Punkte:
7.5 von 10
MILLENIAN REIGN - The Great Divide
Ulterium Records
Das dritte Werk dieser texanischen Prog-Metaller ist ein Feuerwerk an hoher Musikalität und Epik. Es hätte eine hohe Punktezahl verdient, wäre da nicht die Stimme von Travis Wills. Was jetzt böse klingt, ist gar nicht so gemeint, trifft die harte Realität aber ungeschönt: Der Mann singt zwar sauber und erhaben, klingt aber extrem austauschbar. Dazu kommen, dass die höheren Töne einen gewissen Nervfaktor besitzen. Sieht man aber darüber hinweg, gibt es, ausser der fehlenden Hitdichte, nichts, was man an "The Great Divide" kritisieren kann. Millenian Reign spielen ihren Prog so, wie man es sich von einer solchen Band gewohnt ist: Mit vielen Taktwechseln, sehr druckvoll, episch und mit einiger Abwechslung. Wieso das Album letztlich doch nicht zündet, bleibt rätselhaft. Oder anders gesagt: Millenian Reign machen zwar alles richtig, verlieren aber trotzdem. Komische Welt. Wer Prog Metal mag, kann hier trotzdem nicht viel falsch machen.
Roger W.
    
Punkte:
7.5 von 10
DUEL - Live At The Electric Church
Heavy Psych Sounds Records
Vielleicht ist es nach gerade mal zwei Studioalben etwas früh für eine Live - Nachlese, zumal die zweite Scheibe "Witchbanger" mit mageren zwei Nummern ("Snake Queen" und "Heart Of The Sun") ganz klar untervertreten ist. Aber irgendetwas wird sich das texanische Quartett mit der Vorliebe für doomigen Stoner Rock schon dabei gedacht haben, denn mit nur sechs Titeln füllt bestenfalls eine Prog Rock-Band ein komplettes Livealbum, und davon sind Duel weit entfernt. Bedauerlich finde ich auch die Tatsache, dass das Publikum kaum zu hören ist. Die Songs werden ein- und ausgeblendet, die obligatorischen Reaktionen des Publikums dazwischen sind demzufolge nicht hörbar, und es findet somit augenscheinlich absolut keine Interaktion zwischen Band und Fans statt. Das gepaart mit dem Umstand, dass sich die Songs sehr, sehr nahe an den Studiooriginalen bewegen, macht es einem fast schwierig zu glauben, dass es sich hierbei wirklich um ein Livealbum handelt. Zum Glück, und das meine ich jetzt ernst, wurden kleine Verspieler bei den Gitarrensoli nicht nachträglich ausgebügelt, so dass sich dann doch so etwas wie Live - Atmosphäre verbreitet. Ob man diese Scheibe wirklich braucht, wenn man schon die zwei Studioalben besitzt, wage ich anzuzweifeln. Fakt ist, dass über die Qualität der Songs nicht diskutiert werden muss, da sind Duel über jeden Zweifel erhaben, egal ob ab Konserve oder auf der Bühne. Fakt ist aber auch, dass mit "Live At The Electric Church" das enorme Potential eines Duel-Gigs nicht ausgeschöpft worden ist. Am ehesten würde ich Einsteigern, welche die Band noch nicht kennen, eine Hörprobe empfehlen, da macht man nichts falsch.
Mirko B.  
   
Punkte: keine Wertung
EVIL-LYN - Disciple Of Steel
No Remorse Records
Tampere, Finnland, ist der Geburtsort von Evil-Lyn. Was die beiden Gitarristen Lassi Tiainen und Anssi Salonen aus ihren Saiten zaubern, kann sich mehr als nur hören lassen. Feinster Metal, der gerne an die Twin-Guitars von Judas Priest erinnert. Musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen Priest, Riot und leichten Anleihen bei Enforcer. Was aber auch bei Evil-Lyn das grosse Problem ist, wie auch bei Enforcer, ist, dass der Gesang von Lasse Hainonen nicht die Obergranate ist. Leider, denn der (sehr) gute Eindruck, welche Lieder wie "Survive The Night", "Hellfire" (mit leicht galoppierenden Maiden-Rhythmen), der Titelsong, der auch mit amerikanischem Metal der achtziger Jahre gleichziehen kann und die sich von einer Ballade zu einem Metal-Track steigernde "Shadow Soldier" haben sehr viel packendes zu liefern. Aber auch gewisse Schattenseiten, die man einer jungen Truppe (auch) zugestehen muss. "Disciple Of Steel" ist ein cooles Album geworden, das aber sicher noch Luft nach oben hat. Lass wir uns überraschen, wohin der Weg der Finnen geht, im Auge sollte man sich den Fünfer auf jeden Fall behalten.
Tinu
   
Punkte:
7.3 von 10
DEADLY CARNAGE - Through The Void, Above The Suns (CD)
ATMF
Deadly Carnage's "Through The Void, Above The Suns" ist wie ein Tagebuch, eine surreale Vision vom Kosmos mit all seinen Komponenten wie den Sternen, dunkler Materie und schwarzen Löchern. Verschiedene Kräfte regulieren dabei Licht und Zeit. All diese verschiedenen Elemente charakterisieren die Musik von Deadly Carnage. Die Südländer nehmen einen mit auf eine Reise zwischen irdischen und kosmischen Sphären. Ihr Sound, teils fröhlich, beschreibt zum einen das Leben und zum anderen wird es düster frostig bis zum definitiven Ende. Wenn man dann als Hörer das Gefühl hat, jetzt war's das, holt das Ungetüm tief Luft und der musikalische Kreislauf startet erneut. Ehrlich gesagt, keine leicht verdauliche Kost. Ihr Wechsel von doomigen Elementen, hin zu Post Rock-Abschnitten, bis spirituellen Klängen lässt sich kaum harmonisch verbinden. Auch deren Texte fallen eher dunkel aus. Themen wie Okkultismus, Philosophie und Spiritualität werden im selben Atemzug genannt. Auch die dunklen Seiten der Wissenschaft bekommen gelegentlich ihr Fett weg. "Through The Void, Above The Suns" ist bereits das Vierte Album der Italiener, aber das erste Konzeptalbum in ihrer 12-jährigen Bandgeschichte. Die Arbeit am Album hat über vier Jahre gedauert. Speziell lässt sich hervorheben, dass Gitarrist Alexios Ciancio, seit 2009 in der Band, erstmals als Leadsänger fungiert. Zusammenfassend lässt sich über die Platte sagen: Das Experiment lebt!
Oliver H
.   
Punkte:
7.2 von 10
IN LOVE YOUR MOTHER - Greatest Hits Live
Ilymmusic
Mother-Mathcore aus heimischen Gefilden, und erst noch aus good, old Hometome Zürich. In Love Your Mother, das sind Valentin Baumgartner (Guitars, Vocals, Noise Synth), Amedeo Mauriello (Bass, Vocals) und Andrea Tinner (Drums, Samples). Mother-Mathcore gepaart mit dadaistischen und sozialkritischen Lyrics? Well, In Love Your Mother! 8 Songs haben den Weg auf dieses exquisite Mother-Mathcore-Scheibchen namens 'Greatest Hits Live' gefunden. Seit 2009 zelebriert das eidgenössische Trio ihren über alles geliebten Mothercore. Nun, was ist Mother-Mathcore? Well, Frank Zappa meets noise, core, rock, funk, metal ... et voilà. Nun, die Gitarre pfeift und röhrt in den schönsten Tube-Colors eines Röhrenamps, der Bass untermalt diesen kreativen Noise und die Drums bündeln und verschnüren dieses avantgardistische Soundpaket. Noisy Vocals, noisy Samples und Synth. Avantgarde in der psychedelischst-möglichsten Ausführung. Das musikalische Palmares setzt sich mit 'Killing Music', 'The Great Ape Project', 'Dada For Your Mada' und eben den 'Greatest Hits Live'-Output. Nun, am 17.05.2018 wird die Plattentaufe im Dynamo, Werk 21, abgehalten. Anhören und antesten ist angesagt. Anspieltipps? Et voilà, 'Monsieur Le Bär', 'The Artist', She' oder 'Chase'. Eigenwillig und noch nie dagewesener Sound zeichnet In Love Your Mother aus. Zieht's euch live oder via elektronischem Lesegerät (= aka. CD-Player) rein.
Leopold  
   
Punkte: keine Wertung
HEAVYSAURUS - Rock'n'Rarr Music (CD)
Europa/Sony Music
Was schreibt man als Erwachsener über eine Band, die Kinder-Metal produziert? Grundsätzlich ist das ja eine tolle Sache, denn die Musiker von Heavysaurus verstehen ihr Handwerk. Die Band besteht aus vier Dinos und einem Drachen, die zusammen die Welt erobern wollen. Dies klappt in Finnland dermassen gut, dass Heavysaurus nun auch in deutsch sprechenden Landesteilen Europas Fuss fassen wollen. Mr. Heavysaurus, Sänger der Band, Gitarrist Riffi Raffi, Komppi Momppi, der Drummer, Muffi Puffi, der Bassist und das Mädel in der Gruppe - Milli Pilli am Keyboard. Die Namen sind echt scheisse, aber wer weiss, vielleicht klingen diese im Ursprungsland der Dinos cooler. Ich konnte mich jedenfalls beim ersten Reinhören nicht wirklich begeistern, da im Vergleich zum finnischen Original die Gesangsstimme doch eher in den Kindergarten gehört als auf eine Rockbühne und die Platte mit einem elend langen Hörspiel beginnt. Keine gute Ausgangslage, um objektiv zu bleiben, also habe ich mich dazu entschlossen, meine Kinder (8) und (5) das Album "Rock'n'Rarr Music" bewerten zu lassen, da sie doch der gesuchten Zielgruppe der Dinos entsprechen.

S. (8): "Das Hörspiel "Heavysaurus im Studio" ist witzig, da man die Geschichte der Band kennenlernt und es bringt Abwechslung zur Musik. Am besten gefallen mir "Kaugummi ist mega", weil der Text einfach lustig ist und "Heavysaurus Tag - Dinolied" ("Fliegerlied" im Original vom Ballermann-Entertainer Tim Toupet), weil ich da den Text und die Melodie von meiner Schule kenne."

M. (5): "Können die denn überhaupt Instrumente spielen, wenn die Kostüme anhaben?" Eine gute Frage! "Ich mag hauptsächlich das Lied "Heavysaurus Tag". Den Rest höre ich gar nicht. Bei diesem Lied kann man rumspringen, tanzen und Luftgitarre spielen. Am liebsten höre ich es immer wieder nacheinander mit Kopfhörer, denn ansonsten dreht mein Papa durch."

Nicht sehr aussagekräftig, aber ehrlich! Wer will, soll reinhören, es gibt schlimmeres!
Oliver H.   
Punkte:
7.0 von 10
FARGO - Constellation
Steamhammer/Musikvertrieb
Totgesagte leben länger, so behauptet es der Volksmund. Dennoch hatte ich mit diesem Comeback nie gerechnet. Offensichtlich hat sein Buch "Bis hierhin und so weiter, 20 Jahre Rock´n`Roll - Ein- und Ansichten eines Bassisten" bei Peter "Fargo-Pedda" Knorn so viel Nostalgie geweckt, dass er seine alte Truppe kurzerhand reanimiert - und mit Hilfe von Gründungsmitglied Peter Ladwig (Vocals, Guitar) sowie Gitarrist Arndt Schulz (Jane) und Drummer Nikolas Fritz (Mob Rules) ein neues Album eingespielt hat. Satte 36 Jahre ist es seit der letzten Veröffentlichung "F" her, das ist immerhin die Hälfte eines durchschnittlichen Menschenlebens, sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Können die älteren Herren nochmal da anknüpfen, wo sie 1982 aufgehört haben, nachdem die Band praktisch nahtlos in die um einiges härter agierenden Victory übergegangen war? Diplomatisch und konziliant wie ich in solchen Fällen nun mal bin (die Verdienste für den Rock'n'Roll und das Lebenswerk solcher Bands liegen bei mir immer mit auf der Waagschale), sage ich ganz klar ja. Fargo 2018 spielen lockerflockigen Rock mit starkem Southern- und teilweisem Country - Einschlag, der sich vorzüglich als Soundtrack zum Autofahren, Biertrinken und einfach Spasshaben eignet, da machen rockige Nummern wie "Step Back", "Mind Your Own Business", "Buzz Buzz" oder "Boozie Vivienne" wirklich Laune. Und natürlich ist auch diesmal zumindest für mich nicht wirklich alles Gold, was glänzt. "Southern Breeze" beispielsweise besteht in seinem Text aus vielen Elvis-Titeln. Das ist einerseits in der Vorgehensweise nicht neu, das haben Manowar bereits 1988 auf dem Album "Kings Of Metal" im Track "Blood Of The Kings" mit eigenen Titeln gemacht, andererseits versprüht die Nummer dermassen viel Redneck - Flair, dass ich jedes Mal ganz schnell zum nächsten Titel wechseln muss. Und was "Goddes Of Destiny" anbetrifft, naja, ich finde Ska geil, weil rotzig, flott und frech, aber paradoxerweise hasse ich den nächsten Verwandten Reggae wegen seiner sektiererischen, bigotten Schlagseite wie die Pest, konsequenterweise sträuben sich mir bei dieser Nummer sämtliche Nackenhaare. Dennoch freut es mich, dass sich diese Herren nochmal dazu aufgerappelt haben, neues Material aufzunehmen, "Constellation" ist unterm Strich ein absolut frisches, gelungenes Album, das ich jedem Rockfan unbedingt empfehlen kann.
Mirko B.   
Punkte:
7.0 von 10
TOUNDRA - Vortex
InsideOut Music/Universal
Dies ist das fünfte Werk der Spanier Toundra. Acht Instrumental-Songs werden hier geboten, die recht interessant klingen. Lebendig, verspielt und ohne sinnloses Gitarren-Gefrickel auskommen. Mal wild wie das von Drums geprägte "Tuareg", das im letzten Drittel sehr ruhig und atmosphärisch endet. Oder das ebenfalls sehr ruhige, auch verspielte "Cartavio" lädt zum Chillen und Träumen ein. "Kingston Falls" ein cooler Rock-Song, der mit toller Gitarren-Melodie glänzt und Drums die ordentlich drücken. Sehr abwechslungsreich kommt das 11 Minuten lange "Mojave" hier hat es von ruhigen Key und Gitarrenparts bis zu wilden Soli und schnellen Heavy-Riffs alles dabei, toller Track. Sehr modern und etwas nach Porcupine Tree hört sich "Roy Neary" an, spannend. Natürlich ist das mit den Instrumental-Alben so eine Sache. Sicher ist es schwer, die Spannung durch ein ganzes Album zu halten, das gelingt selbst Toundra nicht. Aber trotzdem find ich "Vortex" über weite Strecken spannend und hörenswert. sollte man auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.
Crazy Beat   
Punkte:
7.0 von 10
BANG - Best Of Bang
Ripple Music
Eine interessante Compilation des US-Dreiers Tony Diorio (Drums), Frank Gilcken (Vocals, Guitars) und Frank Ferrara (Vocals, Bass), gegründet in 1971 in Philadelphia kreierte man den typischen Bang-Sound, wo man den wahren Einfluss des Trios schnell heraushören konnte: Black Sabbath. Nun, Bang als eine reine Kopie von Black Sabbath abzutun, wäre sehr ungerecht und nicht angebracht, zumal das Trio immer noch aktiv in Originalbesetzung ist. Nun, Bang veröffentlichte mit 'Bang' (1972), 'Mother/Bow To The King' (1972), 'Music' (1973), 'RTZ - Return To Zero' (1999), 'The Maze' (2004) und 'Death Of A Country' (2011) sechs Longplayer nebst zwei Singles 'Questions/Future Shock' (1972) und 'Feels Nice' (1974) sowie eine Box-Set namens 'Bullet' (2010) und eben nun mit 'Best Of Bang' eine weitere Compilation ihres Schaffens. 18 Tracks haben auf 'Best Of Bang' den Weg gefunden, ein Querbeet-Eindruck ihrer musikalischen Ergüsse, psychedelischen Hardrocks/Rocks, welche die 70iger wieder voll auferstehen lassen, die Zeit musikalisch perfekt wiederspiegeln. Nun, Anspieltipps wären ja eigentlich alle Songs, aber 'Questions', 'Death Of A Country', 'Redman' wären so mal ein paar Anspielschmankerl. Check it out, für Fans in den metallischen, rockigen, psychedelisch hardrockigen Anfangstage der geschichtlich interessantesten Musikrichung, nicht nur für Fans von Black Sabbath, Deep Purple, Uriah Heep und Konsorten, eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, gewandelt nun in unsere heutige Zeit. Kult!
Leopold.  
   
Punkte: keine Wertung
NATIONAL NAPALM SYNDICATE – Time Is The Fire (CD)
Iron Shield Records
Nun, auch hier hat das virtuelle Promo-Fitzelchen nicht Unrecht : National Napalm Syndicate spielen Thrash Metal. Punkt. Mehr müsste man dazu eigentlich nicht sagen… Theoretisch. Mache ich natürlich trotzdem, klar. Diese Truppe hat einiges hinter sich, mehrere Besetzungswechsel (vor allem am Mikro) und ganze 9 Jahre seit dem letzten Release „Devolution Of Species“. Wie klingt die Sache nun Anno 2018? Nach dem relativ gemässigten Intro „Pig Moon Rising“ geht es dann auch gleich in die Vollen, und man wird mehrfach an alte Metallica, Exodus, Overkill oder Anthrax erinnert, um mit prominenten Namen um sich zu schmeissen. Der Sänger/Shouter ist hierbei ganz grosse Klasse, mit seiner kraftvollen Stimme, die eher in den rauheren Regionen angesiedelt ist, passt sein Schaffen wie die Faust aufs Auge und ergänzt den thrashig-melodischen Sound nahezu perfekt. Man nimmt ihm seine Angepisstheit auf jeden Fall ab. Summa summarum: Wer auf Thrash Metal steht, sollte sich wirklich „Time Is The Fire“ reinziehen, da ist headbangen prinzipiell vorprogrammiert. Einziger Schwachpunkt aus persönlicher Sicht: Das Cover „Blood And Iron“ von Overkill hätte man sich sparen können, das klingt einfach nur komisch.
Toby S.   
Punkte:
7.0 von 10
A PERFECT CIRCLE - Eat The Elephant
BMG/Phonag
Progressive/Alternative Rock at its finest wird uns von A Perfect Circle präsentiert. Das Nebenprojekt des Tool-Sängers und -Gitarristen ist in vielerlei Hinsicht interessant. Der künstlerische Aspekt kann aber verständlicherweise nicht von allen auf Anhieb verstanden werden. So ist es nun mal mit all diesen Genres. Was man der Band aber lassen muss, ist eindeutig die hörbare Hingabe. So ist das fünfte Studioalbum, welches nach einer 14-jährigen Pause rauskommt, abermals ein Mix aus "Wow!"s und "Na ja"s, welche als Gesamtes aber überzeugen. Grundsätzlich ist die Atmosphäre des Albums ansprechend, etwas mysteriös, etwas anregend und leicht entspannend. Augen zu und zurücklehnen ist angesagt. Dies ist Substanz, die muss man auf sich wirken lassen. Leichte Trance ist garantiert, denn auch die härteren Stücke haben einen spürbar psychadelischen Hauch. Jedes Lied scheint komplett anders zu sein, doch alles zusammen verschmilzt in ein harmonisches Ganzes. Die Mehrheit der Lieder ist stark und sehr ansprechend, ein paar Stücke können aber (leider) wie ödes Beigemüse betrachtet werden, so zum beispiel das meiner subjektiven Meinung nach völlig unpassende "So Long, And Thanks For All The Fish", welches musikalisch zwar sehr interessant ist, aber irgendwie ein zu grosses Chaos auf diesem doch recht (paradoxal) harmonischen Album zu veranstalten scheint. Dadurch leidet der positive Gesamteindruck und die Punkte müssen abgezogen werden. Für Fans von Prog, Alt und experimenteller Musik ist diese Scheibe aber auf jeden Fall ein Muss!
Mona   
Punkte:
7.0 von 10
GOZU - Equilibrium
Metal Blade/Sony
Die Amis Gozu Machen es mir nicht gerade leicht. Auf der einen Seite warten sie mit wahren Heavy Rock / Heavy Metal-Perlen wie "Ricky The Dragon Steamboat", "They Probably Know Karate", "Manimal" und "Prison Elbows" auf, welche die für meine Ohren die gerade richtige Dosierung an Härte und Melodie aufweisen, auf der anderen Seite verirren sie sich mit den anderen Tracks im Niemandsland irgendwo zwischen Grunge und (richtig hartem) Alternative Rock. "Equilibrium" ist also nicht unbedingt so ausgewogen, wie der Titel uns suggerieren will. Das am meisten Irritierende an der Sache ist, dass die meisten Nummern wirklich geile Ideen beinhalten, die dann oft unvermittelt durch seltsame stilistische Schwenker quasi zunichte gemacht werden. Ich bin wirklich etwas verwirrt, zwischen Begeisterung und Ratlosigkeit hin und her gerissen. Irgendwie erinnert mich die Band an eine Mischung zwischen Ozzy Osbourne während seiner seltsamen "Ozzmosis" und "Black Rain" - Phase gepaart mit einer ordentlichen Portion Soundgarden und Alice In Chains. Aber so gespalten und unentschlossen meine Meinung zu "Equilibrium" auch sein mag, die Band kann auch einiges ganz klar auf der Habenseite für sich verbuchen. Sie klingt auf ihrem vierten Album arschtight und bewegt sich sehr souverän in ihrer eigenen musikalischen Nische, hat also einen hohen individuellen Wiedererkennungswert. Da der Glanz der wirklich geilen Titel den Schatten der weniger überzeugenden Nummern locker überstrahlt, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Punktezahl im oberen Drittel der Skala zu vergeben. Eine Band, die dermassen konsequent das eigene Ding durchzieht, hat nichts anderes verdient.
Mirko B.   
Punkte:
7.0 von 10
SHIELDS - Life in Exile (CD)
Steamhammer/Musikvertrieb
Die Londoner Gruppe Shields, welche von einigen in die Progressive-Schublade gesteckt wird, bringt nach dem Verlust ihres Gitarristen ein neues Album raus. Inwieweit der grosse Verlusst die Aggressivität der Musik beeinflusst hat, kann ich nicht sagen, doch die Musik klingt für mich schon im ersten Moment mehr nach Core als nach Progressive Metal. Na ja, muss ja auch nicht schlecht sein, oder? Etwas mehr als 40 Minuten lang werden die Ohren von starken Elementen verschiedener Genres beschallt, wobei der Core klar dominiert. Ich meine doch, sogar etwas Dubstep im Hintergrund zu erkennen? Nun, jedem das Seine, die Mischung ist auf jeden Fall alles andere als langweilig. Und auch wenn sich Dubstep für manche wie ein... ähem... Liebesakt zweier Roboter anhört, so gefällt mir die Idee, kleine Elemente davon einzubauen. Ein Wenig rausstechen ist immer gut. Der recht chaotisch rüberkommende Sound wirkt sehr sympathisch auf meine Ohren - der Kopf wippt automatisch. Rhythmus und Melodie haben die Herren drauf, die Vocals sind stark und regen an. Im Grossen und Ganzen ein überraschend gutes Album, welches ich auf jeden Fall weiterempfehle. Da aber nicht alle so offen gegenüber Metalcore sind, welchen ich hier sehr deutlich raushöre, empfehle ich ein Probehören.
Mona   
Punkte:
7.0 von 10
FROM ASHES TO NEW - The Future
Better Noise/Eleven Seven Music
Neuer, massentauglicher Rock aus den USA wird uns von der immer wieder gelobten Band From Ashes To New geliefert. Auf 40 Minuten erhalten wir durchaus angenehmen Sound, welcher allerdings nicht wirklich von den Socken haut. Mit Rap-Elementen kann man nicht jeden Fan "unserer" Musik überzeugen, manche betrachten das sogar als eine Art Ketzerei. Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass mich das Album irgendwie anspricht. Als Abwechslung durchaus geeignet und auch mal ein annehmbares Kompromissprogramm. Die 40 Minuten verfliegen trotz einigen Zweifeln recht schnell, und das Album hinterlässt einen sehr guten Gesamteindruck. Ganz so ein grosser Fan dieser Band werde ich wohl nie, aber Sympathiepunkte für gelungenes Mixen der Genreelemente gibts auf jeden Fall. Trotzdem schadet es bestimmt nicht, vor dem Kauf mal reinzuhören.
Mona   
Punkte:
7.0 von 10
THY CATAFALQUE – Geometria
Season Of Mist/Irascible
Uhei… Also gut, das klingt nach Progressive beziehungsweise der erweiterten Spielart des Avantgarde Metal. Kann man so stehen lassen. Ursprünglich kam der Sound aus Ungarn (deswegen auch die ungarischen Texte, macht Sinn), jetzt ist man offenbar in Schottland beheimatet. Wieso auch immer. Mastermind hinter der Truppe ist nun nach dem Abgang von János Juhász nun nur noch Tamás Kátai, welcher alles in Eigenregie zusammengestellt hat und nur noch vereinzelt durch Gastbeiträge unterstützt wird. Ist der Einstieg zuerst noch recht sphärisch und sanft, wird mit dem Nachfolgetrack der Staub aus den Gehörgängen gepustet. Eine Mischung aus Death Metal und geflüstertem Gesang, dazwischen melodische Einsprengsel, welche Reminiszenzen an In Flames aufkommen lassen. Spätestens hier wird klar: Nee, das wird auch nicht einfach zu meistern sein. Wenn man des Ungarischen nicht mächtig ist, sind auch die Texte eher ein Hindernis als eine Bereicherung. Schön, dass man die Original-Texte mitgeliefert hat – schade, dass es keine Übersetzung dazu gibt. Irgendwie erinnert mich der Sound zwischendurch an eine musikalische Untermalung eines Endzeit/Dystopie-Spiels. Hat sogar mal sachte Anleihen an Qntal, dann wiederum an Triptykon – man kann erkennen, dass eine eindeutige Zuordnung deutlich fehlschlägt und man gerne von einem Extremen ins andere pendelt. Halt Progressive, aber auf eine derbere Art und Weise – Avantgarde eben. Ich kann hier schlecht Vergleichsbands nennen, da sich mir diese Musikrichtung nie wirklich erschlossen hat, aber gemäss Empfehlungen könnte man Ihsahn, Ulver, Agalloch oder Sigh als Wegweiser nehmen. Beachtung dieser Nennungen und Konsum von „Geometria“ auf eigene Gefahr hin!
Toby S.   
Punkte:
7.0 von 10
THE MELVINS - Pinkus Abortion Technician (CD)
Ipecac Recordings
Der Titel und das CD - Artwork sagen es schon, hier wird in grösserem Stil den musikalischen Anarchisten Butthole Surfers gehuldigt. Zum einen ist das Ganze eine Anspielung auf das dritte Butthole Surfers - Album "Locust Abortion Technician" (1987), zum anderen wird damit Jeff Pinkus erwähnt, der neben dem aktuellen Melvins - Basser Steven McDonald auf der Scheibe zu hören ist. Das Besondere (oder für Melvins Verhältnisse eher das Selbstverständliche) an der Sache ist, dass sich die zwei Tieftöner dabei nicht abwechseln sondern gleichzeitig spielend ergänzen. Geht nicht? Geht doch, denn eine Band wie diese, die sich zwar im weitreichenden Begriff "Alternative Rock" einreihen lässt und dennoch eine Kategorie für sich bildet, pfeift seit jeher auf musikalische Konventionen und zieht ihr Ding einfach durch, so unüblich, bizarr und schräg es auch sein mag. Da sind zwei Bassisten schon fast eine eher harmlose Angelegenheit. Musikalisch kann ich nichts Neues vermelden, zumal ich diese schräge Truppe schon immer gemieden habe wie die Pest, und darin wird mich "Pinkus Abortion Technician" nur noch bestärken. Das eröffnende "Stop Moving To Florida" (ein Medley aus James Gangs "Stop" und Butthole Surfers? "Moving To Florida") und das Beatles-Cover "I Want To Hold Your Hand" mögen zwar noch ganz witzig und gelungen sein, der Rest ist dann halt wieder gewohnte Melvins - Kost, unangepasst, extrem experimentell und stets irgendwo Genie und Wahnsinn angesiedelt. Mit "Break Bread" hat sich allerdings eine auch für mich absolut geile Nummer aufs Album geschlichen, ein verhältnismässig gradliniger Rocker mit ausgeprägtem Jam - Charakter, von dem ich mir vorstellen kann, dass er live jede Bühne pulverisieren wird, zumal The Melvins, das muss ich offen gestehen, auf der Bühne wirklich richtig Arsch treten können, wenn sie mal richtig loslegen. Fans werden die Scheibe lieben, daran habe ich keine Zweifel.
Mirko B.   
Punkte:
7.0 von 10
CHRCH - Light Will Consume Us All
Neurot Recordings
Diese fünf Kalifornier sind genau die Sorte Hippies, denen ich nicht alleine begegnen möchte, da werden irgendwie Erinnerungen an die Manson-Family wach. Sie sehen ein bisschen verwildert aber harmlos aus, lächeln dich freundlich an und schneiden dir im nächsten Moment die Gedärme raus. Aber vielleicht sind die vier zotteligen Typen mit der holden Frontdame in Wirklichkeit ganz nette Typen. Sollte es so sein, widerspräche dies allerdings der musikalischen Darbietung des Quintetts, denn Chrch fabrizieren richtig finsteren Depri - Funeral Doom, der in seiner Ausrichtung nicht selten an Yob oder Ahab erinnert. Nur die Rolle von Frontdame Eva Rose ist mir nicht ganz klar. Ist ihr sehr in den Hintergrund gemischtes Gesäusel Absicht, oder hat die Gute zwar eine treffsichere, aber dünne Stimme? Egal, immerhin bekommt sie zwischendurch Schützenhilfe durch die Gitarristen Chris Lemos und Karl Cordtz, die mit ihrem sporadisch eingesetzten Black Metal - Gekeife den schleppenden Songs noch eine gute Portion Garstigkeit hinzufügen. Und ob man nun Funeral Doom mag oder nicht, eins muss man Chrch lassen: Die Band beherrscht ihr Metier, denn diese satte Dreiviertelstunde verteilt auf drei Songs ist wirklich beklemmend. Da kann draussen die Sonne noch so hell scheinen, da mögen die Vögel noch so fröhlich zwitschern, die finstere Atmosphäre von "Light Will Consume Us All", dem zweiten Album der Band, macht das alles im Handumdrehen zunichte. Ganz finstere Gesellen dürfen gerne mal reinhören, es lohnt sich auf alle Fälle.
Mirko B.   
Punkte:
6.9 von 10
DEATH WHEELERS - I Tread On Your Grave
RidingEasy Records
Komisch, dass vorher noch nie jemand auf die Idee gekommen ist. Das kanadische Instrumentalquartett Death Wheelers (alternativ auch als The Death Wheelers unterwegs) liefert den Soundtrack zu Biker Gang B - Movies der Sorte "Mad Foxes", "The Wild Angels", "Hell's Bloody Devils" oder "Hells Angels 69", wie sie bis tief in die Achtzigerjahre beim jungen Publikum relativ beliebt waren. Wer jetzt beim Wort "Soundtrack" allerdings einen ausgefeilten, hohen musikalischen Aufwand erwartet, wird enttäuscht werden. Die vier Musikusse gehen ziemlich krude mit ihren Instrumenten um und präsentieren sich gerne als eine wüste Mischung aus Motörhead, The Cramps und Horrorpunk mit gelegentlichen Surfgitarre - Einschüben. Name und Schriftzug haben sie passenderweise vom gleichnamigen Film übernommen, der 1973 die Geschichte einer gewalttätigen Bikergang erzählte, welche auf Anraten des Teufels kollektiven Selbstmord begeht, um danach als Rotte unsterblicher Zombies die Bevölkerung weiter zu terrorisieren. So grobschlächtig der Plot ist, so roh und räudig klingen die Songs der Death Wheelers. Aber gerade diese ungestüme, verwilderte Rohheit macht den Reiz dieser Platte aus. Alles klingt live, wie eine einzige Jamsession, in deren Verlauf die Musiker ihre Instrumente regelrecht malträtieren. Und dennoch kommen dabei nicht undefinierter Krach raus, sondern echte Songs mit Sinn und Struktur. Das finale Led Zeppelin-Cover "Moby Dick" hätten sie sich allerdings sparen können, oder sie hätten es auf ihre typische Art und Weise musikalisch abschlachten sollen, denn ihr Versuch, nahe am Original zu bleiben, offenbart ziemlich deutlich, dass sie wirklich keine filigrane Virtuosen an ihren Instrumenten sind. Das ist allerdings ein kleiner Makel, der nicht wirklich ins Gewicht fällt, "I Tread On Your Grave" macht mit seinem dreckigen Biker Rock and Roll vom Anfang bis zum Schluss Spass.
Mirko B.  
Punkte:
6.9 von 10
SKINDRED - Big Tings (CD)
NR/Universal
Crossover im wahrsten Sinne des Wortes bieten Skindred auf ihrem siebten Album "Big Tings". Leider muss ich enttäuscht feststellen, dass Skindred sämtliche Metal-Zellen aus ihrer DNA entfernt haben. Schon mit "Big Tings" wird auf den Popmusik-Thron geschielt und man spielt Musik, die niemandem weh tut und jederzeit im Radio gespielt werden könnte. Handzahm wäre die treffende Beschreibung! So ist eine Polizeisirene zu Beginn von "That's My Jam" auch schon der Höhepunkt diese Popsongs. Mit "Machine" melden sich dann Skindred so zurück wie ich sie vor langer Zeit kennen gelernt habe, nämlich mit Sprechgesang und ein wenig härteren Riffs. Leider fehlt mir ein wenig der Wiedererkennungswert. Mit "Last Chance" wird groovig und poppig weiter gemacht und dieser Song groovt wirklich, auch wenn er mit Metal überhaupt nix am Hut hat. Radiotaugliche Popmusik wäre die richtige Beschreibung für Skindred 2018! Völlig im falschen Film bin ich dann bei "Tell Me", einer schmalztriefenden Halbballade. Da helfen nur noch Zeller Nerventropfen, um nicht vollständig auszurasten! Living Colour werden mit "Loud And Clear", definitv der falsche Titel, gehuldigt und es wird sehr funkig! Auch "Alive" will ins Radio! Sehr poppig geht es mit "All This Time" weiter, also immer noch auf der Pop-Schiene! Total funkig und sehr groovig kommt "Broken Glass" in die Gänge und mutiert zu einem Groove-Monster heran! Zum Schluss leider sehr repetiv ohne Ende! Mit "Saying It Now" folgt schon die zweite Ballade und das ist mir tatsächlich zuviel des Guten! Dieses Albumreview gehört eher in ein Popmagazin als in ein Metalmagazin wie METAL FACTORY!!!
Roolf 

Punkte: 6.7 von 10
STEVIE McLAUGHLIN - Toy Empires
Limb Music
Der Gitarrist der Truppe Sandstorm, Stevie McLaughlin, wandelt auf Solopfaden, die einerseits sehr rockig sind und auf der anderen Seite mit den Keyboards sofort in ein progressives Fahrwasser eintauchen. Alles, wie bei einem Solokünstler, oftmals sehr toll gespielt, aber braucht die Welt wirklich ein weiteres solches Album? Gibt es nicht schon genügend Werke, die sicherlich toll eingespielt sind, die Lieder auch cool klingen, aber irgendwie am Ende des Tages eben doch nichts hängen bleibt? Selbst ein durchaus toller Track wie "Straw Man" hat man irgendwie schon x-mal gehört. Und eine virtuose Einleitung ("Prophetic Skies")? Dafür hätte ich früher kniend dem Herrn gedankt. Aber heute! Das hatten wir alles schon mal. Und auch irgendwie besser. Es ist nicht einfacher geworden, aber oftmals besinnen sich die Musiker darauf, nur einfache Lieder zu schreiben. Was hier durchaus passiert, aber ab und zu mit Stevie die Pferde durchgehen.
Tinu 

Punkte: 6.7 von 10
DIMMU BORGIR – Eonian
Nuclear Blast Records
Spielt es wirklich eine Rolle, was ich zu dem neuen Dimmu Borgir Album schreibe? Wohl eher nicht, denn das Werk wird sich wohl wie blöd verkaufen, denn auf dies ist es schlicht getrimmt. Wer erhoffte, dass sich die Band nach 25 Jahren Bestehen auf ihre Wurzeln besinnen, dem klatscht „Eonian“ mitten ins Gesicht, wobei dies weniger eine Überraschung ist, denn bei dem ersten Video-Appetithappen „Interdimensional Summit“, war schon mal klar wohin die Reise geht. Dabei war ich mir erst gar nicht sicher, ob sich Dimmu Borgir selbst parodieren wollen, doch die Sache ist bittere Realität. Auch wenn dabei die übertriebene Theatralik zum Pflichtprogramm gehört, so ist der Aspekt, dass „Interdimensional Summit“ schlicht ein Honigtopf süsslicher Melodien bereit hält für die Band ungewöhnlich. Wären die Herren mit dem Titel beim ESC aufgetreten, dann wäre der Sieg eine sichere Sache gewesen, drauf hätten selbst meine Katzen ihr Futter verwettet. „Eonian“ lässt sich am besten mit einer Hollywood AAA Produktion vergleichen, die visuell überzeugen und mit perfekten Effekten den Zuschauern in seinen Bann ziehen kann, jedoch eine schlichte und vorhersehbare Story liefert, die keine erhöhten Gehirn Aktivitäten fordert. „Eonian“ besitzt weder Ecken noch Kanten, sondern ist so abgeschliffen und glattpoliert wie kein anderes Dimmu Borgir Werk davor, dies noch als Black Metal zu bezeichnen wäre pure Blasphemie vor dem Gehörnten. Die Schublade Symphonic-Metal passt da um einiges besser und gerade Freunde von Epica, neueren Xandria Werken und selbst Nightwish können sich die Finger ablecken, denn die Chöre welche auf „Eonian“ ertönen gehören ganz klar in die Oberliga. Beispielsweise der Song „Alpha Aeon Omega“ ist ein Symphonic-Brecher erster Güte und meiner Ansicht nach das beste Stück der Scheibe, jedoch zeigt genau dieses Stück auch auf, wie weit sich Dimmu Borgir von der Dunkelheit entfernt haben. Obwohl bei dem Titel teils ein Blast-Gewitter niedergeschmettert wird, sorgen die fetten Tastentöne, Melodien und Chöre dafür, dass ich mich mehr an Filmmusik erinnert fühle. Diese „Breitwand-Orgie“ erstreckt sich über die ganze Scheibe und oftmals gewinnt man den Eindruck, etwas weniger wäre mehr, zumal die Saitenfraktion dadurch zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Dimmu Borgir werden mit „Eonian“ einige kontroverse Diskussionen auslösen und diese Weiterentwicklung wird bestimmt nicht überall auf Gegenliebe stossen, andererseits wird der Ansatz „Melodien für Millionen“ auch dafür sorgen, dass sich eine breitere Masse für die Band begeistern kann. Ausverkauf oder Höhenflug? Nun diese Frage sollte jeder für sich entscheiden, ich kann jedoch nur raten, hört erst mal in „Eonian“ rein, bevor eure Kohle im Orkus verschwindet.
R.K. 
Punkte: 6.5 von 10
STEELMADE – The Stories We Tell (CD)
Fastball Music
Hard/Heavy Rock aus Deutschland, klingt gut. Die Gitarren brettern und sägen auch ordentlich, mehr als nur einmal wird man (alte) Godsmack, Rev Theory oder Burn Halo erinnert. Die Produktion ist amtlich und fett, deutlich abgemischt und dröhnt gut aus den Boxen. Die Jungs wissen, was sie tun. Allerdings, und jetzt kommt das leider relativ grosse Minus von Steelmade: Der Sänger ist ziemlich limitiert in seinem Spektrum. Oder zumindest scheint es so, Tatsache ist, dass keine grosse Variation in den Vocals zu vernehmen ist. Das stört mal mehr, mal weniger. Aber es wirkt einfach nicht richtig, ich werde das Gefühl nicht los, dass quasi mit angezogener Handbremse gesungen wird. Die Texte, soweit ich sie mitbekommen habe, sind zwar sehr direkt, wirken aber teilweise ebenfalls bemüht. Vielleicht täusche ich mich auch, aber ich hätte einen etwas variableren Sänger engagiert und die Texte etwas ‚ent-simplifiziert‘. Grey Monday haben ein ähnliches Konzept vorliegen, agieren aber deutlich aktiver. Fazit: Steelmade haben definitiv Potential, aber ein zwei Punkte würde ich persönlich nochmals überarbeiten – dann kann man gut und gerne mit den grösseren Bands mitmischen – das Können ist vorhanden, schleift noch etwas daran, dann kommt das echt gut!
Toby S. 
Punkte: 6.5 von 10
TRAITORS GATE - Fallen (CD)
No Remorse Records
US-Metal, der aber aus England stammt. Die Jungs veröffentlichten 1985 ihre erste EP und gingen dann in der Masse unter. "Only The Strong", die zweite EP, erschien 2017, und nun hat der Vierer seinen ersten ganzen Longplayer veröffentlicht. Die kräftige Stimme von Sy Davies kann überzeugen, allerdings der Rest nicht (immer). "Mean Streets" ist da eine angenehme Ausnahme. Wie auch "Solar Plains". Dazwischen gibt es aber viel, das man vielleicht im Studio, oder Proberaum, nochmals hätte überarbeiten sollen. Die guten Ansätze reichen nicht immer aus, um den Tracks das zu geben, was sie brauchen. Wäre dies in den achtziger Jahren ein Debüt gewesen, hätte man den Jungs sicher eine tolle Zukunft vorausgesagt. Heute sind alleine die Produktionen besser und dadurch auch die Lieder. Antesten.
Tinu 
Punkte: 6.5 von 10
HELLWERK - 13 Steps To The End (CD)
Bellaphon
Anny Missix (Gesang), Al van Hell (Gitarre) und Brad Hart (Bass & Keys) präsentieren mit "13 Steps To The End" ihr Debütalbum im Bereich Industrial-Tech-Hard Rock/Metal. Orientiert hat sich die Band dabei am EBM/Hardrock/Gothic-Sound der 80er und 90er Jahre, fährt also eher die Retro-Schiene. Tatsächlich klingt alles irgendwie schon einmal gehört. Vertraute Riffs, ziemliche Standard-Synthie-Einlagen und 08/15-Kompositionen. Hellwerk bleiben da auf der sicheren Seite und fangen nichts Neues an. Bei einem Debütalbum lässt sich da aber schon mal ein Auge zudrücken. Markenzeichen der Band ist Frontröhre Anny, die ein erstaunlich kräftiges Organ besitzt und deren tiefes Gegrunze jeden Mann vor Neid erblassen lassen könnte. Tatsächlich kratzt sie hart an der Grenze ihrer Stimmbänder entlang - muss man mögen. Mir sträuben sich dabei die Nackenhaare. Thematisch rankt sich das Album um die Geschichte von Hellwerk: Halbdämonin Anny und ihr Gefolge steigen aus der Unterwelt auf und wollen die Erde vernichten. Angelehnt wird das Ganze an die biblischen Sieben Siegel, welche die Apokalypse einleiten. Fazit: Irgendwie wirkt das Gesamtwerk noch ziemlich unausgereift. Die Hard Rock-Parts beissen sich mit den Synthie-Elementen, wobei beide von der gewöhnungsbedürftigen Stimme erbarmungslos in den Hintergrund verdrängt werden. Auch bei Aufnahmequalität und Mix ist noch viel Luft nach oben offen. Ein nicht gerade aufregendes, aber doch ganz akzeptables Debüt.
Patricia H. 

Punkte: 6.5 von 10
MONSTERNAUT - Enter The Storm
Heavy Psych Sounds Records
Tuomas Heiskanen, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der Stoner-Rocker Monsternaut, verfügt zwar in etwa über die gesanglichen Fähigkeiten eines Iggy Pop (also fast gar keine), dennoch passt sein Sprechgesang mit der offensichtlich angeborenen Rotz - Attitüde gut zum groovigen Rock seiner Mitstreiter. Trotzdem habe ich langsam das Gefühl, dass beim italienischen Label Heavy Psych Sounds Records mittlerweile alles unter Vertrag genommen wird, was irgendwie nach bekiffter Retromucke klingt, denn was ich hier zu hören bekomme, ist zwar nicht schlecht, reisst mich aber trotzdem nicht vom Hocker. Alles irgendwie schon mal gehört und alles sehr darum bemüht, den strengen Regeln der Szenepolizei gerecht zu werden, plätschert die Scheibe irgendwie an mir vorbei, ohne wirklich tiefe Spuren zu hinterlassen. Lediglich bei "Back To Universe" zucken meine Augenbrauen kurz hoch, wird es doch durch ein lupenreines Rotz'n'Roll-Riff eingeleitet, das danach aber leider wieder weniger hält, als es verspricht. Im Anschluss vermag jedoch das flotte "Black Breath" die Situation zu retten, was mich davon schlussendlich doch noch davon überzeugt, dass die Jungs durchaus könnten, wenn sie nur wollten, gleiches gilt übrigens uneingeschränkt für den Titeltrack. Was bleibt somit am Ende des Tages übrig? Die Erkenntnis, dass die Band mit ihrem zweiten Album auf dem richtigen Weg ist, aber dennoch ein paar Kurskorrekturen (man kann es auch Feintuning nennen) vornehmen muss, um weiter vorne mitmischen zu dürfen.
Mirko B. 

Punkte: 6.5 von 10
MADHOUSE - Metal Or Die
Iron Shield REcords
Den Spruch, "sind sie zu stark, bist du zu schwach", kann man bei diesem Album in "sind sie zu hart, bist du zu schwach" umwandeln. Und ja, dieses Album lehrt mich, dass ich zu den Weichbechern der Szene gehöre. Dabei finde ich doch auch Slayer, Cataract und anderen krassen Stoff super. Voraussetzung: Das Songwriting ist überragend. Und genau da ist das Problem der wiedervereinten, bereits von 1987 bis 1991 aktiven Truppe. Madhouse frönen einem stoischen Teutonen-Metal, der beim deutschen True Metal-Publikum sicher seine Liebhaber findet, mir aber auf Album-Länge oft zu eintönig klingt. Dabei sind durchaus tolle Ansätze vorhanden. Würden Madhouse die spannenden Anfangsriffs mal ein ganzes Lied lang durchziehen, sähe das Ergebnis bereits ganz anders aus. Zu oft münden die zehn Lieder aber in sehr intensiven Stakkato-Attacken (wie z.B. bei "Hellice"), die ihre Wirkung zunehmend verlieren. Dazu kommt mit Didi 'Shark' Schulz ein Sänger, der die Lieder mit seiner typischen Underground-Stimme eher noch mehr ins Mittelmass drückt, als sie es ohnehin bereits sind. Natürlich bauen Madhouse immer wieder tolle Melodien auf. Wären auf dem Album mehr Lieder wie "Machinery" vorhanden, würde die Geschichte schon ganz anders aussehen. Aber vielleicht wollen Madhouse ja gerade diese Härte und dieses Songwriting und fühlen sich pudelwohl damit. Es ist aber wie bei einem Gemälde. Der Künstler darf kreativ sein, soll sich aber nicht über diejenigen nerven, die seinem Werk nichts abgewinnen können. Zusammenfassung zu Madhouse: 10 kraftvolle Lieder mit slayerischer Power ohne deren Virtuosität ergibt unter dem Strich ein durchschnittliches Album.
Roger W.     
Punkte: 6.5 von 10
BORGNE - [8]
Avantgarde Music
Schon vor über 10 Jahren habe ich Borgne's damaliger Veröffentlichung "II" zwar einen gewissen künstlerischen Anspruch zugestanden, ihr musikalisches Wesen aber weder verstanden noch verinnerlicht. Leider befindet sich unsere Beziehung auch anno 2018 noch immer in der selben Krise; es scheint mir definitiv an der Zeit zu sein, endgültig Schluss zu machen. Denn ihr mit technoiden Beats und allerlei Elektronik gewürzter Black Metal lässt mir auch aktuell weder das Tanzbein zucken noch schwarze Flügel wachsen. Ein Umstand, den ich sehr bedauere, denn ein schlechtes Album tönt anders. Über eine Stunde lang gibt es flächendeckende Atmosphäre, giftige Essenzen, ruhige Oasen, rockige Ausbrüche und grosse Momente mit zeitgenössischer Produktion. Eigentlich ziemlich cool, jedoch schlichtweg nicht meine Baustelle, da swingt einfach nichts bei mir. Anspieltips sind die beiden längsten Tracks "Comme si ça s'arrêtera... / Stone" und "I Tear Apart My Blackened Wings Pt.1". Reinhören.
Hardy      
Punkte: 6.5 von 10
PADDY AND THE RATS - Riot City Outlaws
NR/Universal
Ahoi Ihr mickrigen Landratten! Paddy und seine Ratten entführen uns direkt auf sein Piratenschiff, wo mächtig die Party abgeht! Gute Laune macht sich breit, denn die ungarische Celtic Folk-Band weiss, womit man die Zuhörer ködern kann. Das fünfte Studioalbum setzt den Hintern in Bewegung und ich wünsche mir, ich könnte steppen. Leider wird der Sound mit der Zeit etwas langatmig und uninteressant und der erste gute Eindruck verfliegt ein Wenig. Etwa in der Mitte gibt es eine sehr schöne Überraschung in Form eines Liedes mit dem Titel Castaway, welches auch eine Singleauskopplung war und auch die nächsten Songs überzeugen wieder. Gegen Ende ist der Sound stilistisch wieder komplett im Celtic Folk angelangt, wobei das allerletzte Lied wieder in einem etwas anderen Stil gehalten wird. Die Abwechslung ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Persönlich finde ich aber, dass die Herren besser daran täten, andere Stile zu spielen, denn die nicht so genretypischen Songs klingen viel überzeugender. Gesamt gesehen ist dies auf jeden Fall eine gute Abwechslung und die Platte kann man auf jeden Fall an einem lockeren Abend mit Bier und Met auflegen, einige Lieder kommen auf die Favoritenliste.
Mona      
Punkte: 6.5 von 10
TONS - Filthy Flowers Of Doom
Heavy Psych Sounds Records
So fies der Sludge Metal des Turiner Quartetts ist, so schräg ist offensichtlich auch der Humor der vier Knallköpfe. "Abbath's Psychedelic Breakfast" ist wohl eine schwarzmetallische Anspielung an "Alan's Psychedelic Breakfast" von Pink Floyds Album "Atom Heart Mother", "Sailin' The Seas Of Buddha Cheese" spielt auf das fast gleichnamige Album von Primus an, mit "Those Of The Unlighter" leistet man sich einen Seitenhieb auf Marduk ("Those Of The Unlight" 1993), "Girl Scout Cookie Monster" ist ebenfalls der Titel einer ultraseichten Country - Schmonzette und bei "99 Weed Balloons" muss ich unweigerlich an die englische Adaption von Nenas "99 Luftballons" denken. Der Klamauk - Faktor beschränkt sich dann glücklicherweise auf die Namensgebung der Songs, denn auf der musikalischen Seite kennen die Jungs keinen Spass. Hier dominiert rifforientierter Sludge, begleitet von ziemlich fiesen Black Metal-Vocals. Anfangs kann das fett produzierte Riffgewitter noch richtig gut gefallen, mit der Zeit stellen sich allerdings gewisse Ermüdungserscheinungen ein. In der Tat ist es so, dass sich die Band fleissig aus dem Fundus des angeschwärzten Sludge Metal bedient. Die Riffs sind gut aber bekannt, da haben Bands wie Celtic Frost und uralt-Trouble ihre charakteristische Duftmarke hinterlassen. So kommt es dann auch, dass selbst nach dem fünften Durchgang in Folge kaum etwas bei mir hängen bleibt. Einzige Ausnahme bildet "Girl Scout Cookie Monster", weil hier die Doom - und sogar Retro - Vibes am stärksten vorhanden sind und dem Song somit einen cool rockenden Groove verleihen. Diese Richtung sollten die Jungs künftig unbedingt verstärkt ins Auge fassen, ansonsten riskieren sie, im Sumpf der Monotonie zu versinken.
Mirko B.     
Punkte: 6.4 von 10
GODSMACK - When Legends Rise
Spinefarm Records/Universal
Sänger und Mastermind Sully Erna von der amerikanischen Metalkombo Godsmack ist ja bekannt dafür, keine leisen Töne zu spucken, wenn es um seine Band, deren Musik und um Playboy-Bunnies geht. Überzeugt wie eh und je geht er auch mit dem neuesten Schaffenswerk um, obwohl sie den Legendenstatus zumindest musikalisch längst eingebüsst haben. "When Legends Rise", so heisst das Teil, bietet soliden Rock, der in Ohr und Bein geht - mehr aber auch nicht. Der Titeltrack und Opener "When Legends Rise" ist zwar noch druckvoll, melodiös und macht Lust auf mehr Godsmack dieser Art. Leider geht dem dynamischen Vierer schnell die Luft aus und Song drei, vier und fünf wirken drucklos gegenüber dem perfekten Erstling. Schade, denn die Produktion der Scheibe ist satt und man wartet stets auf den Moment, in dem alles förmlich explodiert. Leider kommt der Sound aber nicht über eine härtere Sunrise Avenue-Version hinaus. Erst mit "Say My Name" ist wieder ein echter Rocker am Start. Schnell, heftig und ohne künstliche Schnörkel. Ein echt gelungener Rocksong, aber mal ganz ehrlich, reicht das, um ein Album zu füllen? Wenn ich richtig gezählt habe, sind gerade einmal drei Songs dabei, die wirklich fett abrocken. Die restlichen acht Songs lassen sich zu einem langen, halbstündigen Track zusammenfügen, der nicht wirklich nennenswert ist. Ein weiteres "Awake" (Erwachen)-Album hätte den Fans im europäischen Raum und der Band selbst gut getan, doch daraus wird wohl nichts mehr. Den Status in ihrer Heimat, den haben sie sich erspielt und bis heute halten können, dass ein wirklich kreatives Schaffen nicht mehr von Nöten zu sein scheint. Den Preis für ein solides Pop-Rock-Album können sie sich aber hierzulande dennoch abholen, mehr allerdings nicht.
Oliver H.    
Punkte: 6.3 von 10
DOOMSDAY OUTLAW - Hard Times
Frontiers Music/Musikvertrieb
Nach dem Debüt "Black River" (2015) und dem Nachfolger "Suffer More" (2016), folgt nun mit "Hard Times" der dritte Output der britischen Formation Doomsday Outlaw. Vor allem mit dem letzten Album konnte die Band für positive Resonanzen sorgen. Das neueste Werk schlägt nun in die selbe Kerbe, das Level konnte aber nicht mehr weiter gesteigert werden. Musikalisch bewegt man sich irgendwo im Classic Rock-Bereich. Dabei orientiert man sich immer mal wieder an Led Zeppelin. Doch auch Whitesnake und Uriah Heep standen Pate. Vor Allem die regelmässig auftauchenden fetten Riffs wissen zu begeistern. Aber auch die bluesgetränkte Stimme von Sänger Phil Poole kann positive Akzente setzten. Songtechnisch müssen aber Abstriche gemacht werden. Das ganze Album ist ein auf und ab. Da erscheint ein Song mit nachhaltiger Struktur, mit Drive und Wucht, gefolgt von einem reinen Lückenfüller. Das Spiel wiederholt sich, so dass ein extrem durchwachsenes Gesamtresultat vorliegt. So verursachen gleich mehrere Tracks Stirnrunzeln. Irgendwie fehlt es immer wieder an kreativen Ideen, man verrennt sich im Unspektakulären. Der rote Faden scheint man irgendwie vergessen zu haben. "Hard Times" ist ein Album mit zwei Seiten, welches das potentielle Klientel spalten könnte. Die einzige Abhilfe wird schlicht ein Antesten und die Bildung einer eigenen Meinung sein.
Chris C.    
Punkte: 6.3 von 10
MERRIMACK - Ashes Of Purification (CD Re-Release)
Season Of Mist/Irascible
Mit 'Ashes Of Purification' erscheint nun ein Re-Release des Albums aus dem Jahre 2002 von den französischen Kult-Black-Metallern Merrimack. Es ist deren erster Longplayer, die seit bereits 1994, in Paris ansässig, im Black-Metal ihr Unwesen treiben. Nebst eben besagtem Debut 'Ashes Of Purification' (2002) folgten dann 'Of Entropy And Life Denial' (2006), 'Grey Rigorism' (2009), 'The Acausal Mass' (2012) und 'Omegaphilia' (2017) als Longplayer. Seinerzeit war 'Ashes Of Purification' auf 1'000 Kopien limitiert gewesen, hat zu einem etwas späteren Zeitpunkt nochmals 500 Einheiten nachgepresst. 8 Tracks sind auf dem Teilchen drauf, mit demselben Cover-Artwork. Die Produktion kommt druckvoll und sauber daher, obwohl ab und zu etwas leicht überproduziert. Französischer Black-Metal mit extrem verzerrten, distortionisierten Klampfen, wummernd-treibenden Bass, blastenden und double-bass-lastigen Black-Drums sowie typisch kreischende und keifende Black-Metal-Growls. Fans von Behexen, Watain, Marduk, Tortorum und dergleichen werden ihre blackische Freude an Merrimack haben, und vor allem an diesem Re-Release. Empfehlenswert, ein Stück französische Black-Metal-Historie.
Leopold  
Punkte: keine Wertung
THE FREEKS - Crazy World
Heavy Psych Sounds Records
Vor anderthalb Jahren attestierte ich Ruben Romano (Ex-Fu Manchu, Ex-Nebula) im Rahmen meiner Rezension zum Drittwerk "Shattered" den Bonus mit seiner Band The Freeks auf Kurs zu sein. Ich sollte nur teilweise Recht behalten. Der sehr offensichtlich am entfesselten Anarcho - Rock von MC5 angelehnte Opener "American Lightning" ist zunächst ein unmissverständliches Statement, "Crazy World" beginnt dadurch noch einen guten Zacken rotziger und fuzziger als sein Vorgänger. Die nächsten drei Songs agieren zwar auf einem etwas niedrigeren Energieniveau, zuweilen lassen gar die Rolling Stones grüssen ("Easy Way Out"), aber die Hoffnung auf ein cooles, erdiges Album mit rotzigen Garage Rock-Songs bleibt ungetrübt. Bis dann das experimentelle Instrumental "Take 9" die zweite Albumhälfte einleitet, von da an wird es plötzlich etwas mühsam. "Hypnotize My Heart" ist mit seinen latent am Horror Punk angelehnten Vibes noch ganz in Ordnung, aber die letzten drei Tracks sind nur noch ein langweiliges Etwas, das dieser Band nicht wirklich würdig ist. "Thank You, Mr. Downing" ist ein kurzes, völlig überflüssiges Geräusch - Instrumental, "Chronic Abduction" schleppt sich völlig deprimiert und entkräftet dahin, und das abschliessende, semiakustische "Mothership To Mother Earth" ist mit seiner sehr ruhigen Gangart inklusive Flüstergesang gerade das Gegenteil des Arschtrittes, den ich mir am Schluss des Albums gewünscht hätte. Bei insgesamt acht Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knappen 31 Minuten ist die Bilanz also eher mager, aber ich kann's nicht ändern. Verglichen mit seinem Vorgänger ist "Crazy World" eher schwach ausgefallen, schade.
Mirko B.    
Punkte: 6.3 von 10
SHINEDOWN - Attention, Attention
Warner Music
Auch schon etwa drei Jahre ist es seit dem letzten Album der erfolgreichen Amis her, da wird es aber höchste Zet für was Neues! Die gefeierte Band aus Jacksonville ist dafür bekannt, sich immer wieder neu erfinden zu wollen. Dies will meiner Meinung nach aber nicht so wirklich klappen. Obschon die Band einige ganz tolle, fast kultige Lieder rausgegeben hat, kann ich leider nicht übersehen, dass trotz allen Versuchen alles ähnlich klingt. Sehr ähnlich. Man könnte natürlich argumentieren, dass dies bei allen Bands so ist; man entwickelt den eigenen Stil und bleibt ihm treu. Dies ist natürlich absolut in Ordnung. Doch leider scheint es, als würden bei Shinedown übermässig viele Tonfolgen und Vocal-Meldodien aus alten Liedern einfach kopiert und nur dezent abgeändert werden. Trotz dieser leichten "Langeweile", die so entsteht kann man es den sympathischen Typen nicht übel nehmen und irgendwie hört sich das altbekannte, neue Zeug doch ganz gut. Meine Gefühle zum neuen Album sind somit sehr gemischt. Fans der Band werden es lieben.
Mona
Punkte: 6.0 von 10

2. Meinung:
Shinedown sind (oder soll ich eher sagen, waren) eine US-amerikanische Rockband aus Jacksonville, Florida. Die Musik der im Jahre 2001 gegründeten Band vereint Einflüsse aus Hard Rock, Grunge und Metal. Shinedown gehören sicher zu den Bands, die in den USA in den vergangenen zehn Jahren am meisten Platten ihres Genres verkauft haben. So lange ist jetzt die Veröffentlichung vom Klassiker "The Sound Of Madness" her, der dafür gesorgt hat, dass sich Shinedown auch hierzulande einen Namen gemacht haben. Seitdem hat sich viel verändert, und auch der Musikmarkt ist davon nicht verschont geblieben. Bei einigen zum Vorteil, bei andern zum Nachteil. Letzteres trifft auch auf "Attention, Attention" zu. Das sechste Werk von Brent Smith und seinen Mitstreitern ist - so viel kann ich vorweg nehmen - eher langweilig und gesamthaft zu poppig ausgefallen. Das Intro "The Entrance" erzeugt zwar eine gewisse Spannung, die sich ganz zu Beginn von "Devil" noch hält, aber dann schnell abstürzt. Auch die darauf folgenden "Black Soul" oder "Kill Your Conscience" bestehen zu grossen Teilen aus elektronischen Elementen und zu viel Sprechgesang. Den Rockanteil muss man auf "Attention, Attention" schon fast suchen. Kurze Lichtblicke bieten die Nickelback'sche Powerballade "Monsters" und der groovige Rocker "Evolve". Ansonsten ist Shinedowns neuester Streich eine wirklich ganz dünn angesetzte Suppe, der etliche Zutaten und Gewürze fehlen.
Oliver H.    
Punkte: 5.7 von 10
BLESSTHEFALL – Hard Feelings
Rise Records
Die Amis bringen ein neues Album unter die Gläubigen und in Erinnerung an „Hollow Bodies“ war ich eigentlich gespannt, was die Herren zu präsentieren haben. Dabei macht der Opener „Wishful Sinking“ nicht mal so eine schlechten Eindruck, zumindest wenn es etwas härter zur Sache geht. Leider wird der erst positive Eindruck durch „Find Yourself“ gleich wieder zunichte gemacht, dieser Schmalz-Song hätte auch auf jedes Linkin Park Album gepasst, gleich wie „Melodramatic“ oder „Sakura Blues“. So richtig abschütteln lässt sich die Referenz zu Linking Park nie und wären nicht die Nummern „Cutthroat“ und „Keep Me Close“ vertreten, so würde man nicht wirklich darauf kommen, dass die Band einst mal mehr im Metalcore-Universum unterwegs war. Wobei gerade „Cutthroat“ die härteste Nummer des Albums auch den Höhepunkt von „Hard Feelings“ markiert und durchaus Hitpotential besitzt. Generell unüberhörbar ist jedoch die Schwergewichtung auf Radio Tauglichkeit, wobei ein Song wie „Welcome Home“ in den Airplay-Charts wohl rauf und runter gespielt wird. Blessthefall waren noch nie die absolute Brecher-Truppe und eingängige Melodien waren schon immer ein fixer Bestandteil im Programm, doch vermisse ich über weite Strecken die härtere Gangart von „Hollow Bodies“ was „Hard Feelings“ im Gegensatz etwas substanzlos und seicht erscheinen lässt.
R.K.    
Punkte: 6.0 von 10
BLEEDING THROUGH - Love Will Kill All (CD)
Sharptone Records/Warner
Nach zehn Jahren Bandbestehen meldet sich die kalifornische Gruppierung mit dem achten Studioalbum zurück, welches aber leider nicht ganz so überzeugend ist. Mit nicht mal 40 Minuten Spiellänge ist "Love Will Kill All" ein recht kurzes Album - zum Glück! Denn trotz einiger ganz toller Lieder ist der Gesamteindruck leider nicht wirklich toll. Die Metalcoreformation macht vieles Richtig und vertritt das Genre würdig. Es fehlt jedoch ein gewisser Grip und irgendwo auch ein Wenig Substanz. Fast ein Wenig gefühlslos scheint die Scheibe, wobei die Lieder einzeln durchaus überzeugen. Wie paradox, alle Lieder hören sich ganz toll an, aber nach dem Durchhören der ganzen Scheibe bleibt nichts haften. Wie fast immer, wenn so etwas passiert, frage ich mich, ob über dem Genre ein Fluch liegt. Das Album bekommt von mir trotz allem eine höhere Note, denn die einzelnen Stücke sind toll zum Hören und zwei Songs haben es in die Favoritenplaylist geschafft. Nichtsdestotrotz rate ich, eine Hörprobe zu versuchen, bevor es zum Kauf kommt.
Mona    
Punkte: 6.0 von 10
SPACE ELEVATOR - II
Steamhammer/Musikvertrieb
Die englischen Space Elevator sind eine zeitgemässe Rockband, die mit Frische und modernen Sounds sich durch die zweite Scheibe rockt. Hervorzuheben ist die Stimme von Sängerin The Duchess. Hitpotential für die weltgrossen Charts hat ein Track wie "World Of Possibilities", bei dem alles passt. Der Refrain, die Struktur und die tolle Stimme. Mit kleinen Klavierparts und einem sanfteren Mittelteil, passt dieser Rocksong in jede Radiosendung. Selbst in der Schweiz. Hmm und ab und zu erinnert mich diese Truppe an Blondie. Logisch muss auch eine Ballade herhalten, die hier auf den schmucken Namen "The One That Got Away" getauft wurde. Auch ein Hit könnte "We Can Fly" werden. Also, liebe Teenager, die ihr schon immer Rock hören wolltet, aber euch nie getraut habt. Hört in Space Elevator rein, das ist zwar keine reinrassige Rocktruppe wie Status Quo, aber zumindest macht es den Anschein, dass man damit den Einstieg in die Rockwelt schaffen könnte.
Tinu    
Punkte: 6.0 von 10
THE WONDER YEARS – Sister Cities
Hopeless Records
Keine einfache Kost, welche uns die Amis hier vorsetzen – nur schon der Opener „Raining In Kyoto“ deckt einige Stile ab: Post Punk/Rock, Indie, Emo, etwas Punk, etwas Pop aus der Mainstream-Ecke… Sehr wahrscheinlich sind da noch einige Merkmale mehr versteckt, welche man erst nach mehrmaligem Hören entdeckt. Prinzipiell und sehr stark vereinfacht würde ich jetzt diese Platte als eine Mischung aus Coldplay, A Perfect Circle, Papa Roach (vor allem wegen des Gesangs, wenn’s denn mal etwas rauher wird) und [SOON] bezeichnen. Es versteht sich von selbst, dass „Sister Cities“ nichts für den gemeinen Metaller darstellt, denn dafür ist zu wenig Metal enthalten und ist auch nicht so leicht zugänglich – und dürfte auch, sorry, zu ‚weinerlich‘ sein. Andere würden jetzt ‚emotional‘ dazu sagen (deswegen die Emo-Stilbezeichnung am Anfang). Ein richtiges Fazit oder gar eine Empfehlung an eine spezifische Gruppe gestaltet sich somit auch schwierig – am besten ist effektiv: Wer mit den genannten Bands und deren Richtung etwas anzufangen weiss und generell eher wenige bis keine Scheuklappen in musikalischer Hinsicht besitzt, der kann gerne ein Ohr voll riskieren. Allen anderen dürfe The Wonder Years kaum bis gar nicht zusagen.
Toby S.    
Punkte: 6.0 von 10
THE EXPLODING BOY - Alarms! (CD)
Drakkar Entertainment
Die Musik der Schweden lässt sich wohl am Besten als ?Dark Indie Pop? beschreiben, wobei der Promotext hier hochtrabend ?Indie Rock-Hymnen?, ?Post Punk-Brecher? und ?New Wave-Balladen? verspricht. Kann ich so nicht unterschreiben. So richtig düster wie angekündigt wird?s eigentlich auch nicht, dazu ist die Grundstimmung schlicht zu poppig. Textlich bewegen sich The Exploding Boy tatsächlich eher auf der sozialkritischen Schiene, doch von Weltuntergangsstimmung kann hier kaum die Rede sein. Das Sextett prangert unter anderem an, wie ungeschickt und zugleich gleichgültig die Welt mit der Flüchtlingskrise und dem Krieg in Syrien umgeht. Das Ganze ist erstaunlich radiotauglich, trotz vereinzelten Synthie-Stürmen, die ein wenig frischen Wind in die Geschichte bringen. So richtig von einander abheben wollen sich die einzelnen Tracks leider auch nicht, so dass das Album ohne grosse Höhen und Tiefen vor sich hin plätschert. Die Musiker verstehen sicherlich was von ihrem Handwerk - es klingt alles sehr harmonisch und die Kompositionen sind sehr gelungen - doch es hinterlässt einfach keinen bleibenden Eindruck. Als Anspieltipp empfehle ich den Opener ?"Fireland?" und vielleicht noch ?"Run Red". Fazit: Wer auf die gelungene Verschmelzung von Indie-Gitarrenarbeit und 80er-Synthie Pop steht, der wird von dieser Band begeistert sein. Allerdings wirkt das Gesamtwerk etwas gar Hipster-mässig und es fehlt schlicht an Tiefgang?
Patricia H.    
Punkte: 6.0 von 10

TOMORROW'S OUTLOOK - A Voice Unheard (CD)
Battlegod Productions
Moment, die Stimme kenne ich doch! Ist das nicht Ralf Scheepers von Primal Fear? Nach Primal Fear klingt der Sound aber nicht? Aber in der Tat hat Ralf seine Stimme zu sechs von zwölf Tracks geliehen. Aber auch so ist Tomorrow's Outlook nicht mehr als guter Durchschnitt. Ist ja schön, wenn die Songs aus einem Mix zwischen Iron Maiden und Judas Priest beschrieben werden. Ich sehe das Material eher bei alten Queensryche und vergleichbaren US Metal-Truppen. Allerdings davon entfernt, den gleichen Qualitätsstandart zu haben. Ab und zu klingt auch noch Deep Purple ("Through Shuttered Eyes") durch. Mit der Bruce Dickinson-Covernummer "Darkside Of Aquarius" merkt man nicht nur, wie gute Songs klingen sollten, sondern auch, dass die Jungs sich hier ein bisschen zu weit auf dem Fenster lehnten...
Tinu      
Punkte: 5.9 von 10

LORD VIGO - Six Must Die
No Remorse Records
"Doom Shall Rise"! So der Opener von Lord Vigos neuestem Streich "Six Must Die". Der Name ist demnach auch Programm, denn die Pfälzer gehören momentan zu einer der besten und produktivsten Bands ihres Genres. Sie sind böse, laut und paranormal. Ihre Vorgängeralben "Under Carpathian Sun" von 2015 und "Blackborne Souls" aus 2017 haben für ordentlich Furore in der Doom-Szene gesorgt. Jetzt steht mit "Six Must Die" der dritte Longplayer an, der ebenfalls wieder ordentlich mit NWOBHM-Gitarrenharmonien gewürzt ist. Themengebend und Inspiration für das vorliegende Werk ist angeblich John Carpenter's Film "Der Nebel" ("The Fog"). Eine geisterhafte Totenarmee, die einen bis in den Tod jagt. Dies kurz und knapp! Das Intro "Elisabeth Dane" hat schon deswegen eine Erwähnung verdient, da es einen harmonischen und melodiösen Einstieg ins Album bietet. Twin-Lead-Gitarrenparts, die aus der Feder von Iron Maiden stammen könnten, bieten eine perfekte Vorstellung. "Doom Shall Rise" ist im direkten Anschluss musikalisch nicht weniger interessant, ausser, dass die Stimme von Vinz Clortho zwischendurch etwas grenzfällig ist. Der zwar typische, aber stellenweise weinerliche Gesang à la Robert Smith von The Cure strapaziert mit der Zeit doch ganz schön das Nervenkostüm. Geht zumindest mir so. Auch der Sound nimmt im Verlauf der Platte nicht an Spannung zu, sondern baut im Gegenzug eher noch ab. Der 13-minütige Titeltrack schiesst eindeutig übers Ziel hinaus, und auch der Schlusssong könnte man vorher schon einmal gehört haben. Aller Vorschusslorbeeren zum Trotz vermag "Six Must Die" nicht zu überzeugen und geht wohl schnell in der Masse anderer Veröffentlichungen unter.
Oliver H.      
Punkte: 5.8 von 10

RABIA SORDA - The World Ends Today (2CDs)
Out Of Line Music
Ein bisschen Industrial, ein bisschen Hardcore, ein bisschen Horror Punk - Rabia Sorda picken sich von allem etwas raus. Das Ergebnis ist ein ziemlich infernaler, ziemlich lauter und leider auch ziemlich überladener Bastard. Oh ja und repetitiv. Hab ich repetitiv schon erwähnt? Die deutsch-mexikanische Kombo bestehend aus Drummer Maxx, Gitarrist Marcus Engel und dem zornerfüllten Mann hinter dem Mikrofon Erk Aicrag präsentiert mit dieser Doppel-CD, inkl. Bonus Mini-Album ?"Explota! (La Bomba En Mi Cabeza)"?, ihr bisher härtestes Werk. Nicht ganz unschuldig daran dürfte Nils Lesser (Cypecore) sein, der sich für den Mix der beiden Silberlinge verantwortlich zeichnet. Fans der Band aus alten Tagen dürften überrascht sein, schlägt dieses Album doch einen deutlich metalligeren Pfad ein als die Vorgänger, während die Elektronik etwas zum schmückenden Beiwerk verkommt. Sehr gewöhnungsbedürftig ist der alles überschattende, keifende ?Gesang?, wenn man dieses tollwütige Herausschreien von Wut und Frust denn als Gesang bezeichnen möchte? Man fühlt sich ein wenig an den Horror Punk von Wednesday 13 erinnert, allerdings ohne den Entertainment-Faktor. Mir hat sich das Konzept des Albums nicht wirklich erschlossen, die einzigen bleibenden Eindrücke sind lautes Gekreische, seltsame Zwischenspiele/Telefonanrufe und ein grundsätzliches Gefühl von ?zu viel?. Einzeln betrachtet sind die Tracks eigentlich ganz spannend, doch die schiere Masse (25 Tracks, verteilt auf 2 CDs mit einer Spielzeit von 80 Minuten) wirkt schlicht erschlagend. Fazit: Was zuviel ist, ist zu viel. Es gibt ein paar gute Tracks auf den beiden Silberlingen (u.a. "?Perfect Black"?, ?"Rebellion Of The Wicked"?, "?Violent Love Song?"), doch irgendwie verkommt das Gesamtpaket zu einem einheitlichen Brei, der nicht so richtig zünden will. Mit Vorsicht zu geniessen!
Patricia H.      
Punkte: 5.8 von 10
IMPERIUM - Beyond The Stars (CD Re-Release)
AOR Heaven/Non Stop Music
Imperium ist das Solo-Ding von Trommler Mike Brushane. Wer ist Mister Brushane? Keine Ahnung, sorry, aber selbst das Weltweiteweb scheint nicht viel herzugeben. Also, Mike spielt mit ein paar (bekannten) Musikern, darunter Dennis Ward, sein neustes Solo-Album ein. Der Trommler präsentiert uns melodischen Rock, der grundsätzlich recht flott in die Ohren geht. Trotzdem fehlt dem Ganzen irgendwie ein bisschen die Nachhaltigkeit. Ab dem dritten Track "Learning To Fly" macht sich auch eine gewisse Monotonie breit. Da ist die Abwechslung bei Truppen wie Talisman, Treat oder Europe um einiges grösser, um mal ein paar annähernd Art verwandte Bands zu nennen. Wirft man Truppen wie W.A.S.P., Running Wild oder AC/DC vor, dass sie sich immer wiederholen, was will man dann über Imperium schreiben? Auch hier, es ist wie alles heute, sehr nett gemacht, das musikalische stimmt, aber! Es fehlt an Songs, die überzeugen. Sorry Mike, vielleicht das nächste Mal.
Tinu  
Punkte: keine Wertung
CRYSTAL TEARS - Decadence Deluxe
Pride & Joy Music
Hmmm, wenn der beste Song eine Coverversion von Judas Priests "Heart Of A Lion" ist, der bekannt wurde durch Racer X, dann sollte man sich Gedanken machen, wie gross die Erfolgschancen einer Band sind. Zumal diese Coverversion im Vergleich zu derjenigen von Racer X wie ein laues Lüftchen daherschleicht. Auch wenn wieder mal die Truppe als (logischerweise) kommende Supergruppe angepriesen wird und man mit Liedern wie "Where Angels Die", "My Own Hell", oder "I'm 18" (eine akustische Coverversion des Alice Cooper-Klassikers, wie auch die akustische Darbietung von Queen's "Tie Your Mother Down") guten Heavy Rock/Metal am Start haben, so reicht dies in der heutigen Zeit nicht aus, um auf sich aufmerksam zu machen. Da ist dann auch die Stimme von Soren Adamsen zu monoton und vermag keine Akzente zu setzen. Sorry Jungs, aber da versuchen Truppen wie Armored Saint mit viel mehr Talent seit Jahren einen Krümel des Erfolges für sich verbuchen zu können, und ihr kommt mit einem Album um die Ecke, welches niemals auch nur den Hauch eines Klassikers aufweist? Das Musikbusiness ist eben nach wie vor ungerecht.
Tinu    
Punkte: 5.5 von 10
QFT (Linnéa Vikström) - Live In Space
Despotz Records/Cargo
Ein durchaus interessantes Album kommt am Star Wars-Tag raus. May the 4th be with you! Das erste Solodebüt der Therion-Sängerin Linnéa Vikström dreht sich um das Universum, Quantenphysik und dürfte somit nicht nur Musikfans ansprechen, aber vor allem auch Geeks. Das Album wird aber nicht mit ihrem Namen, sondern mit QFT vermarktet (Quantum Field Theory). Die Musik und die Vocals werden auf verschiedene Weisen ausgeschöpft. Interessant ist auch die Tatsache, dass das Album bis auf gewisse Elemente komplett live aufgenommen wurde, was man aber überhaupt nicht hört. Stilistisch bewegt sich das Album im Hard Rock, und ein besonders starker Einfluss der Urväter Black Sabbath ist hörbar.Künstlerisch durchaus anspruchsvoll und musikalisch spannend, ist dieser Release sicher einer der ungewöhnlichsten dieses Jahres, aber ob ich ein grosser Fan dieses Projekts werde, kann ich nicht sagen. Trotz hörbar grossem Engagement fehlt für meine Ohren das gewisse Etwas. Ich empfehle, vor dem Kauf mal reinzuhören.
Mona      
Punkte: 5.5 von 10
CARPATHIAN FOREST - Likem / All My Friends Are Dead (Single)
Indie Recordings/Irascible
Nach der endlos langen Absenz von zwölf Jahren melden sich Carpathian Forest mit lächerlichen zwei Tracks, davon ist einer eine Coverversion, zurück. Und eigentlich müsste hier dieses Review schon zu Ende sein, denn ich weiss nicht, wer seine hart verdiente Kohle für so etwas ausgeben möchte?! Mit der Coverversion "All My Friens Are Dead" von Turbonegro beginnt diese Single und das Dargebotene ist alles andere als weltbewegend! Mit "Likem" gibt es Black Metal, der Spuren von Black Thrash enthält, und man stellt eine ähnliche Entwicklung wie bei Darkthrone fest. So sind diese fünf Minuten wie im Fluge vorbei und viel zu kurz um ein gescheites Review zu schreiben.
Roolf      
Punkte:
keine Wertung
SINK THE SHIP – Persevere
Sharptone Records
Rock-Pop trifft auf Metalcore, dabei erleidet man wohl oder über einen deftigen Zuckerschock bei all den süsslichen Melodien. Könnte man auch als „Disney-Core“ bezeichnen, da wird eine Folge von Hannah Montana mit ein paar Szenen aus Texas Chainsaw Massacre aufgewertet und fertig ist die Erfolgsformel. Nichts gegen TCM, aber bei Hannah Montana gibt es für den Schliessmuskel kein Halten mehr. Am ehesten sind Sink The Ship in etwa vergleichbar mit Eskimo Callboy oder Make Me Famous wobei dezenter in punkte Härte dafür noch niedlicher was die Hooks und Refrains anbelangt. Traurig an der Sache ist grundsätzlich, wenn die Herren mal den Knüppel auspacken tönt dies nicht mal so übel, bis dann wieder das Süssholz raspeln einsetzt. Diese penetrante gute Laune und heile Welt nervt gewaltig, zumal damit bei jedem Song der Groove und die Härte ins Abseits gestellt werden. Wäre zudem nicht bei jedem Song die gleiche Blaupause verwendet worden und hätten Sink The Ship wenigstens bei ein paar Nummern den Mut gehabt kompromisslos durch die Gedärme zu brettern, so könnte ich „Perservere“ etwas ernster nehmen. Diese Scheibe kann bestimmt jungen Menschen zwischen 6 - 12 Jahren begeistern, mir als Erwachsener geht jedoch spätestens beim Song „Deadweight“ das Klopapier aus.
R.K.      
Punkte: 3.0 von 10
CD Reviews Archiv
Juli 2000  August 2000  September 2000  Oktober 2000
November 2000  Dezember 2000  Januar 2001  Februar 2001
März 2001  April 2001  Mai 2001  Juni 2001  Juli 2001  August 2001
September 2001  Oktober 2001  November 2001  Dezember 2001
Januar 2002  Februar 2002  März 2002  April 2002  Mai 2002
Juni 2002  Juli 2002  August 2002  September 2002  Oktober 2002
November 2002  Dezember 2002  Januar 2003  Februar 2003
März 2003  April 2003  Mai 2003  Juni 2003  Juli 2003  August 2003
September 2003  Oktober 2003  November 2003  Dezember 2003 
Januar 2004  Februar 2004  März 2004  April 2004  Mai 2004
Juni 2004  Juli 2004  August 2004 September 2004 Oktober 2004
November 2004  Dezember 2004  Januar 2005  Februar 2005
März 2005 April 2005 Mai 2005 Juni 2005  Juli 2005  August 2005
September 2005  Oktober 2005  November 2005  Dezember 2005
Januar 2006  Februar 2006  März 2006  April 2006  Mai 2006

Juni 2006  Juli 2006  August 2006  September 2006  Oktober 2006
November 2006  Dezember 2006  Januar 2007  Februar 2007
März 2007  April 2007  Mai 2007  Juni 2007  Juli 2007  August 2007
September 2007  Oktober 2007  November 2007  Dezember 2007
Januar 2008  Februar 2008  März 2008  April 2008  Mai 2008
Juni 2008  Juli 2008  August 2008  September 2008  Oktober 2008
November 2008  Dezember 2008  Januar 2009  Februar 2009
März 2009  April 2009  Mai 2009  Juni 2009  Juli 2009  August 2009
September 2009  Oktober 2009  November 2009  Dezember 2009
Januar 2010  Februar 2010  März 2010  April 2010  Mai 2010 
Juni 2010  Juli 2010  August 2010  September 2010  Oktober 2010

November 2010  Dezember 2010  Januar 2011  Februar 2011
März 2011  April 2011  Mai 2011  Juni 2011  Juli 2011  August 2011
September 2011  Oktober 2011  November 2011  Dezember 2011
Januar 2012  Februar 2012  März 2012  April 2012  Mai 2012  Juni 2012
Juli 2012  August 2012  September 2012  Oktober 2012  November 2012
Dezember 2012  Januar 2013  Februar 2013  März 2013  April 2013
Mai 2013  Juni 2013  Juli 2013  August 2013  September 2013 
Oktober 2013  November 2013  Dezember 2013  Januar 2014
Februar 2014  März 2014  April 2014 
Mai 2014  Juni 2014  Juli 2014

August 2014  September 2014  Oktober 2014  November 2014
Dezember 2014  Januar 2015  Februar 2015  März 2015  April 2015

Mai 2015  Juni 2015  Juli 2015  August 2015  September 2015
Oktober 2015  November 2015  Dezember 2015  Januar 2016
Februar 2016  März 2016  April 2016  Mai 2016  Juni 2016  Juli 2016
August 2016  September 2016  Oktober 2016 November 2016
Dezember 2016  Januar 2017  Februar 2017  März 2017  April 2017
Mai 2017  Juni 2017  Juli 2017  August 2017  September 2017
Oktober 2017  November 201
7  Dezember 2017  Januar 2018

Februar 2018  März 2018  April 2018