Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AMORPHIS - Queen Of Time Nuclear Blast/Warner
Die Finnen von Amorphis melden sich mit einem
neuen Werk zurück aus der Stille. Manch einer mag
vielleicht nicht einig sein mit mir, wenn ich gleich zu
Beginn sage, dass dieses Album wieder vermehrt nach
Ursprung klingt. Dennoch hat "Queen Of Time" viel
vertraut Bekanntes und ebenso viel spannend Neues zu
bieten. Gesanglich gehen Amorphis zweifelsohne wieder
Richtung "Tales From The Thousand Lakes", denn auf der
vorliegenden Platte sind Clean-Vocals und Growls wieder
im Einklang, gegenüber den Vorgängeralben, bei denen der
klare Gesang dominiert hat. Dafür legt sich das Sextett
in Sachen Individualismus bei den Instrumenten ziemlich
ins Zeug. Seien dies einmal orientalische Strukturen,
dann wieder straighte Metal-Riffs, es besticht durch
seine Vielfältigkeit. Amorphis sind in den letzten
Jahren nie stehengeblieben und tun dies auch mit "Queen
Of Time" nicht. Nach 17 Jahren Amorphis-Abstinenz ist
mit Bassist Olli-Pekka Laine übrigens ein
Gründungsmitglied zur Band zurückgekehrt, was vielleicht
auch frischen Wind verbreitet. Der Opener "The Bee"
zeigt ganz schön die Bandbreite der Scheibe an, obwohl
sich in der zweiten Hälfte vermehrt noch experimentelle
Songs befinden, die aber bestens zum Konzept des Albums
passen. Was an Geschwindigkeit eingebüsst hat, wird mit
Druck und Melodik wieder wettgemacht. "Message In The
Amber" startet eher progressiv und düster, um sich dann
im Refrain in einem schon fast fröhlichen Folk
Metal-Reigen zu entladen. Das dritte Stück des Albums
"Daughter Of Hate" bietet nebst kurzem schamanisch
angehauchtem Sprechgesang von Sänger Tomi Joutsen und
einem Trompetenintermezzo Metal erster Güteklasse! So
zieht es sich durchs Album hindurch, und dem Synthesizer
wird alles abverlangt, um möglichst viele individuelle
Stimmungen zu erzeugen. Bei "Amongst Stars" und "The
Bee" ist stimmlich ein Vergleich mit den Landeskollegen
von Sonata Arctica unumgänglich. "Queen Of Time" ist ein
Werk epischen Ausmasses. Für die jüngere Generation
vielleicht das neue "Tales From The Thousand
Lakes"-Album. Eines ist gewiss. Amorphis sind zurück,
gewaltiger denn je! Oliver H.
Punkte:
9.7 von 10
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RIOT V - Armour Of Light Nuclear Blast/Warner
Das 16. Studioalbum von Riot, ich weiss, man
nennt sich heute Riot V, ist das geworden, was man sich
von den Metal-Helden wünscht. Eine Scheibe, die von der
ersten Sekunde an zündet und dank der Stimme von Todd
Michael Hall, hört euch nur den langgezogenen Scream am
Schluss von "Victory" an, nochmals an Charisma gewinnt.
"Armour Of Light" liegt näher bei einer Scheibe wie
"Thundersteel", als bei den eher rockigeren Alben mit
Mike DiMeo. Der ehemalige Virgin Steele-Trommler Frank
Gilchriest gibt einen unglaublichen Groove vor, auf dem
sich die beiden Gitarristen Mike Flyntz und Nick Lee
austoben. Unglaublich, was die Beiden aus ihren
Instrumenten zaubern. Anspieltipp: Einer von vielen,
aber "End Of The World" beinhaltet vieles, was man
gehört haben muss. Das Abrisskommando "Messiah" sollte
alle Metal-Fans in die Ohnmacht befördern. Wieso hat
diese Truppe nie die Anerkennung erhalten, die ihr
zugestanden ist? Während andere kamen und auch immer
wieder gingen, haben Riot in ihrer 42-jährigen (!)
Karriere nie ein schlechtes Album veröffentlicht.
Mussten dabei den Tod von Gründungsmitglied und
Ideengeber Mark Reale verdauen und standen wie die
Phoenix aus der Asche auf, um nach "Unleash The Fire"
nochmals ein paar Briketts mit "Armour Of Light"
nachzulegen. "Burn The Daylight" hätte durchaus auch auf
"Machine Head" oder "Perfect Strangers" von Deep Purple
stehen können, und ein Refrain wie bei "Heart Of A Lion"
lässt die ansonsten speedigen, metallenen Tracks sehr
melodiös erklingen. Der Titeltrack ist eine passende
Hymne, und die galoppierenden Rhythmen von "San Antonio"
zeichnen für den besten Iron Maiden-Track seit den
achtziger Jahren. Mit dem leicht indianischen "Caught In
The Witches Eye" zeigt man die unterschiedlichen
Einflüsse, welche Riot V noch immer in ihre Songs
mischen. "Armour Of Light" ist schon jetzt eines der
besten Metal-Alben aus dem Jahre 2018, vielleicht sogar
das Beste! Tinu
Punkte:
9.7 von 10
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ANGELUS APATRIDA - Cabaret De La Guillotine
Century Media/Universal Yessss, der sechste
Output der Spanier aus Albacete, welche seit dem Jahre
2000 aktiv sind und ihren sehr fein-gesongwriternden
Thrash-Metal über all die Jahre gehegt und gepflegt
haben, diesen auch stetig weiterentwickelt haben, nach
'Evil Unleashed' (2006), 'Give 'Em War' (2007),
'Clockwork' (2010), 'The Call' (2012), 'Hidden Evolution
(2015). Der spanische Vierer setzt sich aus Guillermo
Izquierdo (Vocals, Lead- & Rhyhtm-Guitars), David G.
Álvarez (Lead- & Rhythm-Guitars), José J. Izquierdo
(Bass) und Victor Valera (Drums) zusammen. Da geht jedes
dieser 10 Tracks wie Honig durch die Thrash-Kehle,
allesamt als Anspieltipps zu nennen, wovon 'Ministry Of
God' und 'Downfall Of The Nation' mich wahrlich aus den
Socken gehauen hat. Kurz und schmerlos, ein Hammeralbum,
das 'Cabaret De La Guillotine', eine durchdachte
Scheibe, welches die Virtuosität aller Musiker
hervorhebt, das geniale, variantenreiche Songwriting in
bestem Lichte darstellt. Excellente Gitarrenarbeit,
sowohl im rhythmischen wie auch solistischen Bereich,
eine wahres Harmoniegewitter, rasend schnelle und
technisch sauber gespielte Arpeggi, einfach ein
Genussgewitter von David und Guillermo. Zudem hat
Guillermo eine der genialsten Thrash-Röhre unserer Zeit,
sowohl mit reinem Gesang als auch mit gescreamten Vocals
überzeugt er vollends. Victor's Drumming ist
variantenreich, double-bass-gewittrig, aber auch
akzentenreich in anderen Paradiddles. José's Bassarbeit
lässt den beiden Gitarristen ein Welt voll offenen Türen
im gitarristischen Virtuosenbereich und gesellt sich
perfekt zu den anderen Mitmusikern. Eine hammerharte,
druckvolle und saubere Produktion runden diesen
musikalischen Erguss perfekt ab, natürlich auch mit
einem genialen Cover-Artwork, wie es sich gehört. Fans
von Megadeth, Overkill, Testament, Exoudus, Lazarus
A.D., Havok, Annihilator und Konsorten finden mit
'Cabaret De La Guillotine' einen sicheren Hafen.
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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GRAVEYARD - Peace Nuclear Blast/Warner
Yeah, geht doch schon mal ganz flott von der
Leber los. Ho, ho, ho, erinnert jetzt etwas von den
Vocals an Led Zeppelin, aber auch vom Sound her bewegen
sich Graveyard auf 'Peace' in dieser
zeitlich-musikalischen Epoche. Kommt sowas von frisch,
locker vom Hocker und groovig rüber, als hätte man
diesen Hardrock erst gerade erfunden, sowas von genial.
Ach ja, abgesehen davon, dass ich mich sogleich in den
Bann gezogen lassen habe, Graveyard kommen aus Schweden,
genauer gesagt aus Göteborg und wurden im Jahre 2006
gegründet. 'Peace' ist deren fünfter Longplayer, nebst
'Graveyard' (2007), 'Hisingen Blues' (2011), 'Lights
Out' (2012) und 'Innocence & Decadence' (2015), und sie
haben sich vollends dem 70iger psychedelischen
Hardrock/Rock zugewandt, und zwar mit stolzer Brust.
Nach der erfolgten Auflösung im Jahre 2016, hier nun die
hymnenhafte Wiederaufstehung, mit geballter Kraft.
Graveyard, das sind Joakim Nilsson (Vocals, Guitars),
Jonatan La Rocca Ramm (Guitars), Truls Mörck (Vocals,
Bass) und Oskar Bergheim (Drums). 10 Tracks zieren das
Album, welches ebenfalls mit einem perfekt passenden
Cover-Artwork aufwartet, welches die dargebotene
Soundqualitäten vorankündigt. Die Produktion ist
tadellos, ohne Wenn und Aber, sauber, druckvoll und
perfekt umgesetzt. Das Songwriting wandelt von groovigen
Stampfern, psychedelisch-progressive Ausflüge, zurück
zum traditionellen Hardrock, Balladen, Halbballaden,
rockigen Krachern, ..., einfach das komplette,
könnerische Handwerk einer tighten Hardrock-Combo mit
dem gewissen Etwas. Alle Stücke auf 'Peace' sind
Anspieltipps, aber Songs wie 'Cold Love', 'Walk On',
'Bird Of Paradise' oder auch die Ballade 'See The Day'
sind wahrliche Überflieger. Für Fans von Blues Pills,
D.A.D., Led Zeppelin, Uriah Heep, Deep Purple, U.F.O.
und weitere besagten Genres, aber auch für alle anderen,
wie ich zum Beispiel, der doch sich eher dem ganz harten
Metal zugewandt ist, auch mich haben Graveyard
begeistert. Gut, haben sich die vier Wikinger nicht
unterkriegen lassen und sich erneut gefunden.
Leopold
Punkte:
9.3 von 10
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NEKROKRAFT – Servants The Sign Records
Ein lauter Growl lässt die Boxen meiner
Stereoanlage erzittern – wow, das klingt ja schon mal
vielversprechend! „Servants“ ist nun das zweite Album
der schwedischen Black/Death Metal-Band und schon der
erste der neun Songs lässt erahnen, dass dieses Werk nur
so von Brutalität strotzen wird. Die fünf Jungs haben
sich ganz schön Mühe gegeben, ihrem Genre treu zu
bleiben. Die Kraft des Death Metal wird den Zuhörern nur
so ins Gesicht geprügelt und der eher etwas schmutzigere
Black Metal kommt meiner Meinung nach vor allem bei den
Gitarrensoli zur Geltung. Mich begeistert besonders die
Harmonie innerhalb der Band, alle Instrumente sind
perfekt aufeinander abgestimmt, egal wie schnell sie
spielen, egal wie schwierig die Passagen auch sein
mögen. Und dann kommt auch noch der Sänger „Angst“, der
diese Mischung mit seinem Gesang, obwohl man wohl besser
„Gegrowle“ sagt perfekt abrundet. Meiner Meinung nach
ist „Servants“ ein Prachtstück, in welches jeder
Black/Death Metal-Liebhaber reinhören sollte. Mir
gefällt auch, dass, obwohl jeder Song stilistisch sehr
ähnlich geschrieben ist, die kleinen Details das Album
trotzdem sehr unterschiedlich gestalten. Zoé
Punkte:
9.3 von 10
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BROKEN FATE - Reborn Time Zone
Erst einmal kassiert irgendjemand bei Time Zone Records
eine verbale Backpfeife von mir, denn wer den Stil der
Zürcher Thrasher als "eingängigen Metal à la Metallica
mit einer Prise Nickelback" bezeichnet, tritt meines
Erachtens nicht bloss in ein Fettnäpfchen, sondern
springt schon mit Anlauf kopfvoran in eine Badewanne
gefüllt mit Schweineschmalz. Dass Broken Fate -
Mastermind Tobias John Bänteli (Guitars, Vocals) ein
Faible für beide Bands hat, ist mir schon bekannt, aber
deshalb noch lange kein Grund, diese Band auf den
stilistischen Mix der obgenannten Megaseller zu
reduzieren. Meine Argumentation ist dabei so einfach wie
einleuchtend. Von ersteren haben sich die vier Jungs
kompositorisch mit "Reborn" - der Titel deutet es schon
an - definitiv gelöst, und verglichen mit Nickelback
haben die Zürcher einfach die wesentlich dickeren Eier.
Wonach klingt denn nun die Scheibe? Genau nach dem, was
sie auch sollte, hundertprozentig nach Broken Fate pur.
Eigentlich beginnt der Rundling wenig überraschend, da
werden dem Zuhörer gewohnt gute bis sehr gute
Thrash-Granaten um die Ohren gehauen, welche nicht nur
technisch kompetent dargeboten werden (vor allem
Band-Mitbegründer und Mastermind Numero Due, Drummer
Alessandro De Cicco, lässt mein Metallerherz mehr als
einmal vor Freude hüpfen), sondern auch stets daran
erinnern, dass die Symbiose zwischen schierer Power und
Melodie immer noch eine sehr gut funktionierende
Kombination ist.
Doch bereits der dritte Track
"The Hammer Crushes You" zeigt eindrücklich, wie sich
die Band weiterentwickelt hat, ohne dabei die eigenen
Wurzeln zu verleugnen. Anstatt weiterhin hemmungslos
alles in Grund und Boden zu dreschen, wird hier
plötzlich verhältnismässig geradlinig und schön
melodisch gerockt, ohne allerdings dabei abzuwimpen. In
eine ähnliche Kerbe haut das darauf folgende "Don't Wake
Me Up", und damit ist die Reihe der Überraschungen noch
nicht abgeschlossen. Der ultraharte Nackenbrecher
"Humanity In Black" brilliert mit einem wunderschön
epischen Outro, das schön lange Intrumental "Souls Of
Metal" zeigt, wie man auch ohne übertriebene Frickelei
und dafür mit vielen geilen Riffs und melodischen Soli
Spannung erzeugt, und mit dem wunderbar gradlinigen
Rock'n'Roller "Fire And Gasoline" bieten sich die Jungs
als Co-Writer fürs nächste Danko Jones-Album an.
Schliesslich beweist das durch Valentina De La Poza am
Keyboard veredelte "On The Other Side", welch dankbares,
goldiges Herz in der Brust eines Thrashers stecken kann;
lest den Text, und ihr wisst, wovon die abschliessende
Ballade handelt. Fazit: Die Band ist elf Jahre nach der
Gründung eigenständiger und abwechslungsreicher denn je,
hat mit Gabriele Sacco (Lead Guitars) und Patrick Von
Gunten (Bass) überaus kompetente Mitstreiter gefunden
und befindet sich auf einer Route, die eindeutig nach
oben führt. Etwas anderes als eine unbedingte
Kaufempfehlung kann ich hierfür nicht aussprechen.
Mirko B.
Punkte:
9.2 von 10
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WIEGEDOOD - De Doden Hebben Het Goed III
Century Media/Universal Mit dem dritten und
letzten Teil ihrer Trilogie "De Doden Hebben Het Goed"
meldet sich das belgische Trio Wiegedood eindrücklich zu
Worte. Schon von Anfang an wird mit "Prowl" die
Marschrichtung klar definiert. Und dass heisst:
Rastloser, hektischer und sehr schneller Black Metal! Da
passt das unmenschliche Gekeife, das auch von einer
Krähe stammen könnte, natürlich bestens zum Sound.
Gekonnt werden Breaks ins Gesamtbild eingeflochten.
Stürmisch und voll auf die Zwölf, wird mit "Doodskalm"
unerbittlich weiter gemacht. Trotz der immensen Raserei
verlieren Wiegedood nie den Faden und so gibt es immer
wieder neue Melodien zu entdecken. Wiegedood geben sich
Mühe trotz der hohen Geschwindigkeit nicht in die
Sackgasse von Langeweile und Eintönigkeit zu geraten. So
gelingt es ihnen spielend einen ganz ruhigen Part,
nahtlos und wie das fehlende Puzzle, ins Gesamtbild
einzufügen! Ganz grosses Kino! Ein akustisches Intro
macht den Anfang von "De Doden Hebben Het Goed III" und
erinnert an die Genialität von Shining! Und wenn ich
Shining als Referenz anfüge, dann muss über die Qualität
dieses Songes keine Worte mehr verloren werden! Lange
Songs liebe ich nicht ausserordentlich, aber wie
Wiegedood hier zwölf Minuten im Fluge vergehen lassen,
ist einfach genial. Spätestens jetzt rufen alle Stimmen
in mir: Will haben!!! Immer wieder werden gekonnt
Wendungen eingeflochten und so ist auch die Abwechslung
garantiert! Als Abschluss gibt es mit "Parool" noch
einen Temporausch und auch dieser Song kann sich in die
Galerie der Meisterwerke einordnen, so wie die drei
vorgängigen Songs! Und so setzen Wiegedood mit "De Doden
Hebben Het Goed III" ein fabelhaftes Ausrufzeichen!
Dieses Album ist sehr empfehlenswert, denn es atmet die
wahre Essenz des Black Metal's! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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LORDI - Sexorcism AFM Records/Musikvertrieb
Also, wenn ich ganz ehrlich bin, hatte das letzte Album
"Monstereophonic" nicht mehr die Faszination, wie
frühere Scheiben der einstigen "Eurovision Song
Contest"-Gewinnern. Also geht meiner einer mit eher
gemischten Gefühlen an die mittlerweile neunte
Studio-Scheibe der Finnen. Und siehe da, schon der
Titeltrack überzeugt wieder, da sich Mister Lordi und
sein Horror-Ensemble erneut darauf konzentriert, mit
mehr Gitarren und weniger disharmonischen Keyboards, und
bedeutend mehr in die Ohren gehenden Parts, zu
überzeugen. Sprich auch wieder zurück zur Alice
Cooper-Phase mit "Trash" oder "Hey Stoopid". Das belegt
auch "Your Tongue's Got The Cat". Es sind wieder die
Gitarren, die überzeugen, es sind wieder die harten
Rhythmen, die sofort in die Beine und die Ohren gehen
und "Sexorcism" Tatsächlich zum wohl besten Lordi-Album
machen! "Naked In The Cellar" hat ein Hitpotential, das
seinesgleichen sucht. Auch hat die Truppe wieder den
Schalk in den Songtiteln. Statt "The Best Is Yet To
Come" heisst die Nummer bei Lordi ganz einfach "The
Beast Is Yet To Come". "Slashed Model Girls" macht sogar
HIM Konkurrenz und überzeugt mit einem leichten
Gothic-Einschlag. Auch ein toller Mitsing-Einschlag hat
"Rimskin Assassin", und mit einer Nummer wie
"Sodomesticated Animal" kann man nur gewinnen. Lordi
haben ihre alten Stärken wieder gefunden und rocken, als
gäbe es kein Morgen. Kompliment für eine wirklich tolle
Scheibe, die ich in der Form nicht mehr erwartet hätte.
Aber, wie sagt ein altes Sprichwort? Schuster, bleib bei
deinen Leisten. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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RYAN ROXIE - Imagine Your Reality Cargo
Records UK Mit "Imagine Your Reality" wird
der Gitarrist Ryan Roxie mit seinem ersten Soloalbum
vorstellig. Der Mann geniesst eine ausgezeichnete
Reputation, ist er doch schon seit über 20 Jahren
Sidekick von Alice Cooper. In der Vergangenheit hat er
aber auch schon bei Slash's Snakepit und bei Gilby
Clarke in die Saiten gegriffen. Der zwischenzeitlich in
Schweden sesshafte Ryan hat aber auch zwei Alben mit der
Stockholmer Band Casablanca aufgenommen, die durchwegs
auf positive Resonanzen stiessen. Für seinen Alleingang
lässt sich der Einfluss seines jahrelangen
Brötchengebers A.Cooper nicht verleugnen. Wie auch schon
bei Casablanca widmet er sich nämlich dem Siebziger
Classic Rock. Einerseits macht er dies mit viel Charme,
anderseits aber auch äusserst versiert. Dabei macht er
natürlich als Gitarrist eine ausgezeichnete Figur, bei
den erdigen, dreckigen Riffs genauso wie bei den
knackigen Soli. Aber auch als Sänger bewegt sich Mr.
Roxie auf hohem Level und erinnert auch diesbezüglich an
Meister Alice. Zu guter letzt wurde auch starkes
Songmaterial verfasst, dass durch catchy Melodien und
einen satten Groove überzeugt. Dabei wurde der erdige
Hard Rock mit einer angenehmen Prise Pop Appeal
aufgelockert. Für "California Man" konnte zudem Robin
Zander, Frontmann von Cheap Trick und einer der grossen
Einflüsse des Protagonisten, gewonnen werden. Eigentlich
ein durch und durch gelungenes Werk. Leider bietet uns
Ryan bloss zehn Songs mit einer Spielzeit von nur gut 30
Minuten. Sieht man über dieses Manko hinweg, bleibt dann
aber wenig Raum für Kritik. Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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OVERKILL - Live In Overhausen (2CDs & DVD) Nuclear Blast/Warner
Was soll man zu einer Livescheibe sagen, auf welcher
das 25-jährige von "Horrorscope" und das 30-jährige von
"Feel The Fire" gefeiert werden und die beiden Alben
komplett gespielt werden? Was soll man zu einer der
besten Live-Bands namens Overkill sagen? Was die Amis
hier um die beiden Bandleader (Sänger Bobby "Blitz"
Ellsworth und Bassist D.D. Verni) abliefern, sucht
seines gleichen. Das Gitarrenduo mit Dave Links und
Derek Tailor zaubert wieder Riffs und Soli aus den
Fingern, dass es eine wahre Metalfreude ist. Das
Publikum in Oberhausen ist von der ersten Sekunde auf
Betriebstemperatur und feuert ihre Helden lautstark an.
Die lauten "Heyhey"-Schreie sind schon beim Opener
"Coma" zu hören und enden nicht bis zum letzten Ton von
"Fuck You", dem einzigen Track, der weder von
"Horrorscope" noch von "Feel The Fire" stammt. Freund
der guten Unterhaltungsmusik, "Live In Overhausen" ist
ein musikalisches Denkmal, das man sich kaufen MUSS!
Denn diese beiden Scheiben haben den US Power/Thrash
Metal nachhaltig beeinflusst. Auch wenn Overkill nicht
zu den "Big 4" (Metallica, Megadeth, Anthrax, Slayer)
gezählt werden, gehören sie in meinen Augen und Ohren
ganz klar dazu. Keine andere Band hat immer wieder ihren
Sound mit neuen Elementen gefüttert und dabei
Klassesongs rausgehauen wie Bobby und seine Mannen. Die
Black Sabbath-Schwere, welche "Horrorscope" hat, die
balladeske, schwermütige und dennoch kämpferische Art
von "Solitude" sucht seinesgleichen. Die erhabene
Stinkefingermentalität von "Raise The Dead", die
unzerstörbare Art von "Rotten To The Core", die Frische
von "Second Son" und der Kultfaktor von "Feel The Fire",
dafür würden andere Bands für nur einen Teil davon
töten. Overkill haben sie alle geschrieben. Noch Fragen?
Eben darum ein fies gekrächztes
"Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrroten To The Core"!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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FOLLOW THE CIPHER Nuclear Blast/Warner
Potentielle neue Grösse im Power Metal business? So
scheint es, wenn man die Lobpresisungen der frischen,
Schwedischen Truppe liest. Aus der wunderschönen
Kleindstadt Falun in Dalarna sind schliesslich auch
schon andere grosse Player der Szene entsprungen;
Twilight Force, Civil War, Billion Dollar Babies, und,
natürlich kann man das nicht vergessen, Sabaton. Die
Band um Energiebombe Linda Toni Grahn, welche nicht nur
eine auffällige, rote Mähne, aber auch eine auffällige,
interessante Stimme zu bieten hat, ist schon seit
längerer Zeit ein Geheimtipp. Das Debutalbum ist zwar
noch nicht offiziell raus, doch die Band konnte schon an
verschiedenen Festivals die Sympathie der Metalheads
gewinnen. Endlich ist es soweit und das lang ersehnte
erste Album ist verkaufsbereit. Erstens mal ein
Kompliment an die Band! Wirklich, es ist, wie ich immer
wieder sage, verdammt schwierig, ein originelles Debut
zu schaffen. Von A bis Z durchdacht, musikalisch
präzise, stimmlich ansprechend abwechslungsreich, etwa
so kann ich es zusammenfassen. Ich nehme es vorneweg und
sage nur: Kauft das Album, Leute! Das Geld wird in
solide 45 Minuten Musik investiert. Es ist etwas an
diesem mittelskandinavischen Land und besonders an
dieser hübschen Stadt. Follow The Cipher wurden von Ken
Kängström ins Leben gerufen. Er hatte eine Vision, die
er nun endlich umsetzen konnte. Mit Musik kennt er sich
definitiv aus, so hat er beispielsweise Sabaton's
Megahymne "Carolus Rex" produziert, was ihm
schlussendlich eine Art Kickstart für Follow The Cipher
gab. So befindet sich ganz am Schluss des Albums auch
ein sehr gutes Cover des Songs. Trotz Orientierung am
"guten, Alten" weht bei dieser Band ganz neuer Wind in
Sachen Musik. Minute für Minute erfreut sich das Ohr an
einem grandiosen Zusammenspiel der Instrumente und der
Powerstimme der hübschen Rothaarigen. Besonders ins Ohr
sticht "My Soldier" und "Starlight", ein Grossaufgebot
an genialen Special Guests wie Nils Patrik Johansson
(Astral Doors, Ex-Civil War), Johnny Lindkvist
(Nocturnal Rites), Joakim Brodén (Sabaton) und Ronny
Hemlin (Tad Morose) an den Mikros, aber auch
Gastgitarristen wie Chris Rörland und Thorbjörn Englund
(Thobbe Englund, Ex-Sabaton, Ex-Winterlong,
Ex-Raubtier). Die Freundschaft der Band mit Sabaton geht
übrigens noch weiter. So hat deren Gitarrist Chris
Rörland (Sabaton, Ex-Nocturnal Rites), welcher übrigens
Graphikdesigner ist, das Albumcover entworfen und die
Band auch im Studio unterstützt. Wir hören seine
Gitarrenkünste nebst "Starlight" auch in "The Rising".
Das Warten auf das erste Album hat sich allemal gelohnt
und ich prognostiziere Follow The Cipher eine glänzende
Karriere. Ich hoffe, diese sympathischen Leute bald
hierzulande spielen zu sehen. Bis dahin: Album kaufen!
Mona.
Punkte:
9.0 von 10
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GLORIA VOLT - All The Way Down Lux Noise
Records Der Allerwelts-Spruch "wo Gloria
Volt drauf steht, ist auch Gloria Volt drin" trifft
wieder mal den Nagel auf den Kopf wie bei kaum einer
anderen Combo. Das Quintett aus Winterthur Hardrock City
versteht es seit Beginn, seinen Wurzeln ziemlich treu zu
bleiben, ohne dabei an Biss einzubüssen. '77 haben, wie
in meiner Rezi in diesem Monat beschrieben, einen etwas
anderen Weg eingeschlagen. Das steht bei Gloria Volt
nicht zur Diskussion, denn damit würde man ein ziemlich
ungewohntes Bild absetzen. Ohne die EP von 2012 gezählt,
markiert «All The Way Down» die berühmtberüchtigte
dritte Scheibe, und auch wenn das heutzutage wohl nicht
mehr die gleiche Relevanz wie früher aufweist, sitzt das
sicher ein Stück weit in den Köpfen der Musiker. Wer
sich «All The Way Down» anhört, wird jedoch umgehend
feststellen, dass hier rein gar nichts auf sicher
angepeilt wurde. Vielmehr wurden acht neue Songs
eingerotzt, die zusammen keine 35 Minuten dauern. Was
bei anderen Combos deshalb zu Kritik führen kann, läuft
hier völlig ins Leere. Der Grund ist einfach und der
Hund liegt darin begraben, dass man auf den Punkt kommen
muss, und wenn die Qualität, wie bei Gloria Volt,
stimmt, kann nichts schief gehen. «All The Way Down» ist
allerings nicht die Quadratur des Kreises, aber dieser
Anspruch besteht gar nicht, denn die Chose muss einfach
rocken, und das tut sie. Das Grundrezept ist freilich
altbekannt und die Vibes offensichtlich, aber die Art
und Weise, wie Frontgaul Fredi Volvo und seine Jungs
hier abermals zu Werke gehen, lässt nie Langeweile
aufkommen! Man höre sich dabei nur mal die hammermässige
Halbballade «Keep This Time (In Your Heart)» an, die
glatt stadiontauglich ist. Ebenso kongenial bratzen auch
diesmal die Gitarren von Pim Peter (Lead) und Lord Latex
(Rhythm), während die Rhythmusabteilung mit Marino
Marroni (b) und Gloria Goodnight (g) keinerlei Löcher im
Sound zulässt. Somit kann man sich jetzt schon auf
weitere energetische Live-Shows freuen und sonst mit
"All The Way Down" als Tonträger voll einen auf
Rock'n'Roll Party machen. Dass der Rauschschmeisser
«Poison My Blood» zum Schluss bei mir noch wohlige
Erinnerungen an die Blütezeit der Steve Whitney Band
auslöst, ist das Tüpfelchen auf dem "i". Gloria Volt
stehen definitiv unter Strom und das hoffentlich noch
möglichst lange! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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INFLUENCE X - Quantum Reality Eigenvertrieb
Hier ist es nun also, das neue Album der Innerschweizer
Proggies. Druckvoll, lebendig, abwechslungsreicher Prog
Metal auf hohem Niveau. Starke Scheibe, nur schon das
atmosphärische Keyboard mit den megageilen Gitarrensoli
im Instrumentalen "Tempus Fugit" ist schon fast den Kauf
des Rundlings wert. Hammer! Ich mag die musikalische
Vielseitigkeit hier, Oder "Point Of No Return", eine
Mischung aus frühen Crimson Glory und Shadow Gallery,
sehr gefühlvoll vorgetragen. Ganz stark das
Gesangs-Duett mit Shouter Ramin Dänzer und DGM Stimme
Marco Basile, im grandiosen "Edge Of The Sky". Was für
eine geile Prog-Nummer, auf wirklich internationalem
Niveau gespielt, das kann man nicht mehr besser machen,
Respekt Jungs. Absolutes Highlight ist natürlich das in
10 Parts aufgeteilte "Third Truth" 25 Minuten sehr
abwechslungsreicher Prog. Am Stück gehört, offenbart
sich da ein gewaltiges musikalisches Erlebnis. Nach
mehrmaligem Genuss diese Highlights ist man Fan von
Influence X, ob man will oder nicht. Und Ramins Gesang
ist über das ganze Werk hindurch einfach grandios,
Powervoll, oder auch mit viel Gefühl er trifft immer den
Richtigen Ton, der zur Musik passt. Auch das 14 Minuten
lange "Terror Keep On Reign", eine Hammer Prog-Nummer,
die süchtig macht, auch wenn man schon die grossen Dream
Theater hier deutlich spürt. Zum Schluss lässt man mit
"Quantum Reality" ein sehr spannendes Album ruhig,
atmosphärisch schwebend ausklingen. Grosses Kompliment
an die Schweizer Proggies, euch ist hier etwas wirklich
grosses gelungen, auf das ihr und auch die Fans sehr
stolz sein könnt. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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69 CHAMBERS - Machine Massacre
Records/Musikvertrieb Die Band von Nina
Vetterli-Treml (v/b), ergänzt durch ihren Ehemann Tommy
(g) und Diego Rapacchietti (d) bringt mit «Machine» das
dritte Album heraus. Mit dem Debüt «War Inside» (2009)
bin ich nicht vertraut, hingegen habe ich die Review zum
Vorgänger «Torque» geschrieben. Das ist bereits schon
geschlagene sechs Jahre her, aber nach der Durchsicht
der alten Review hat sich Wesentliches, auf «Machine»
übertragen, nicht verändert. Nach wie vor in der
Schnittmenge von Dark Metal/Modern Rock mit thrashigen
bis hin zu gelegentlich poppigen Vibes und etwas
Gothic-Einschlag zelebrieren 69 Chambers auch 2018 ihren
Sound, der im Wesentlichen von Ninas wunderbarer Stimme
getragen wird, die, in der Tat immer wieder an Amy Lee
von Evanescence erinnert. Dazu kommt der typische
Gitarrensound von Tommy, der oft bei Nevermore zu «Dead
Heart In A Dead World» Zeiten und gelegentlich auch bei
Devin Townsend, wie bei F.Y.L., angesiedelt ist. Black
Sabbath wie Candlemass lassen derweil bei «Who Am I?»
grüssen und generieren umgehend einen Vergleich hin zu
den grossartigen Avatarium. Doch «Machine» hat noch mehr
zu bieten, denn «Happiness» beginnt mit ordentlich
powermetallischem Riffing, um anschliessend genial in
den fast schon lieblichen Refrain über zu gehen, den
Delain nicht besser hätten machen können. Ein weiteres
Ausrufezeichen setzt der in französisch gesungene Track
«Métamorphose», der einerseits mit fettem Groove und
abermals griffigen Melody-Lines aufwarten kann, echt
geil! Beim "halbballadesken" «Loaded Gun» muss ich
mitunter an die Schweizer Band Underskin mit Frontfrau
Andrina denken und «Chemical Poetry » setzt einen
wundersamen Spagat zwischen ganz feinen Klängen und
Devin Townsend'schen Soundwelten. Je länger das edle
Teil dreht, desto abwechslungsreicher präsentiert sich
die "make it or break it" Scheibe, und man kann getrost
vermelden, dass die erforderliche Hürde mit Bravour
übersprungen wird. Wer sich in grundsätzlich etwas
düsteren Klangwelten wohl fühlt, kann sich mit «Machine»
ein echtes Juwel ins Regal stellen, und müssig bis fast
schon anmassend ist anzumerken, dass das Album über
einen vorzüglichen Sound aus dem Hause Vetterli verfügt.
Als Fan von Coroner schwelgt man nun in heller
Vorfreude, was da hoffentlich bald auf die Metalwelt
zukommen wird. Bis dahin kann man sich mit 69 Chambers
bestens darauf einstimmen. «Machine» ist das bisher
kompletteste wie eindeutig beste Album und überzeugt von
vorne bis hinten! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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BLACK ORCHID EMPIRE - Yugen (CD) Long Branch
Records/Musikvertrieb Der Begriff Yugen
kommt aus dem Japanischen und bezeichnet grob gesagt das
Konzept von der unendlichen Komplexität und
Unfassbarkeit des Universums sowie unserem Platz darin -
etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt. Jeder, der
eine Leidenschaft für die Musik hegt, kennt dieses
Gefühl auf seine eigene, persönliche Weise. Das
übermächtige Gefühl, dass etwas, das du liebst, dich auf
unbeschreibliche Weise durchdringt und tief bewegt - das
ist Yugen. Das Konzept zieht sich durch das gesamte
Album. Es geht um die Komplexität zwischenmenschlicher
Beziehungen, um das Auseinandersetzen mit Sterblichkeit,
um die rohe Gewalt der menschlichen Natur. Umrahmt wird
das ganze durch soliden Rock. Erwartet habe ich
klassischen Hipster-Rock, doch Black Orchid Empire
überrascht mit unglaublich viel Tiefgang und hebt sich
vom klassischen Mainstream ab. Richtig schön fette
Basslinien untermalen starke Melodien, die ausgefeilten
Kompositionen bieten den einzelnen Instrumenten
grosszügige Plattformen, um zu glänzen, und alles kommt
mit einer erstaunlichen Leichtigkeit zusammen, die man
nur als Harmonie betiteln kann. Auch die Stimme von Paul
Visser brilliert hier mit einer spürbaren Kraft und
Leidenschaft. Inspiriert und zugleich inspirierend.
Schwierig, da einzelne Perlen herauszupicken - die
Tracks sind facettenreich und gehen fliessend ineinander
über, ohne dabei zu einem blossen Klangteppich zu
verkommen. Fazit: Hier steckt sehr viel Liebe zur Musik
drin, und das wirkt ansteckend. Das Album ist echt keine
Sekunde langweilig und es gibt unendlich viel zu
entdecken. Ich bin wirklich enorm positiv überrascht und
kann es nur empfehlen. Fans von Foo Fighters, Tool,
Hinder, Queens Of The Stone Age, etc. sollten sich diese
Band nicht entgehen lassen. Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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CORONER - R.I.P., Punishment For Decadence & No
More Color (3 Re-Releases) Century Media/Universal
Ab dem 18.05.2018 wird die Coroner-Welt für die Fans,
Händler und Bootlegger ein weiteres Mal anders aussehen,
und die Freude darüber wird nun definitiv geteilt sein!
Während die Fans händereibend frohlocken, die alten
Tonträger der Schweizer Kult Tech-Thrasher endlich
wieder zu vernünftigen Preisen, auch auf Vinyl (!),
erwerben zu können, schwimmen der Gegenseite die Felle
davon. Im Zuge der vor allem livehaftigen Wiederbelebung
von Coroner stieg logischerweise auch das Interesse an
einem wertigen Re-Release des Backkataloges. Wertig
dahingehend, dass das alte Material nicht bloss ein
weiteres Mal wieder aufgelegt, sondern auch remastered
wird. So nun geschehen mit den ersten drei Alben
«R.I.P.» (1987), «Punishment For Decadence» (1988) und
«No More Color» (1989), wovon uns filemässig das erste
und dritte Album vorliegen. Über die Qualität der
Frühwerke im Besonderen muss man sich nicht mehr
aufhalten, denn das ist nichts als der Vollkult und
gehört fest zur Musikgeschichte unseres kleinen Landes
wie der prägende Einfluss von Celtic Frost und die
Erfolge von Krokus in Übersee. Vor allem jüngere Fans
können sich glücklich schätzen, Coroner nicht nur auf
Tonträger geniessen wie entdecken zu können, sondern
sich auch an einem der stets energetischen
Live-Auftritte zu ergötzen. Mir als inzwischen ergrautem
Rock-Fossil wurde es zudem möglich, eine veritable Lücke
der Vergangenheit würdig schliessen zu können, da ich in
der Blütezeit von Tommy T. Baron (g/v), Ron Royce (v/b)
und Marquis Marky (d) kein Interesse an der Band
bekundete, warum auch immer. Der Spruch von wegen, dass
sie ihrer Zeit voraus gewesen seien, dürfte mitunter ein
Grund für meine Ignoranz gewesen sein. Doch manchmal
muss es im Leben eines Rock-Fans und Metalheads zu
glücklichen Fügungen wie dieser im Fall von Coroner
kommen. Die vorläufige Spitze dessen ist natürlich das
zumindest mal angekündigte brandneue Studioalbum. Bis
dieses hoffentlich wie eine Bombe einschlagen wird,
können sich alle Fans der Schweizer mit dessen bisherigen
Werken eindecken, das heisst zunächst eben den ersten
drei Alben. «Mental Vortex» (1991) und «Grin» (1993)
werden eines Tages ebenso im remasterten Gewand, wo vor
allem die Drums mehr Druck erzeugen, erhältlich sein.
Kommt Zeit, kommt Rat oder noch besser Coroner!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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UNPROCESSED - Covenant (CD) Long Branch
Records/Musikvertrieb Progressiv-technischer
Death-Core-Groove-Metal aus good old Germany, genauer
gesagt aus Wiesbaden. Seit 2013 sind die Hessener auf
den Flügeln des besagten Metalstils unterwegs und
präsentieren mit 'Covenant' das dritte Werk und zugleich
ein Konzeptionelles dazu, haben Unprocessed in jüngster
Vergangenheit schon mit 'In Concretion' (2014) und
'Perception' (2016) einen Namen erspielen und festigen
können. Unprocessed, das sind Manuel Gardner Fernandes
(Vocals, Guitars), Christoph Schultz (Guitars),
Christopher Talosi (Guitars), David Levy (Bass) und Leon
Pfeifer (Drums). Soundtechnisch, songwriterisch erinnern
mich Unprocessed an Meshuggah, Obscura, Cynic,
Necorphagist, Monuments, As They Burn, Napoleon,
Betraying The Martyrs, Being As An Ocean und andere,
doch ist der Eigenkennwert immer noch sehr hoch bei
Unprocessed, will sagen, die Bands gelten allerhöchstens
als vager Wert, denn der Fünfer strotz nur so von
spielerischer Freude, konzeptioneller Vertracktheit (im
positiven Sinne). 'Covenant' ist keine 'easy
listening'-Scheibe, nee, im Gegensatz, als geneigte
Hörerschaft kämpt man um jede gespielte - oder auch
ungespielte - Note. Will sagen, von Fusion,
progressiv-technischen Metalementen, etwas Jazz sogar,
Death-Metal hat es alles im Songwriting drinnen - wie
draussen - und lässt sowohl technisch wie musikalisch
absolut alle Freiheiten musikalischer Hexerei offen. Die
drei Gitarren harmonieren bestens, riffen, mal straight,
mal vertrackt und verschachtelt, stets auf höchstem
technisch-progressiven Niveau. Die Soli, Arpeggi,
Melodiebögen lassen ebenfalls keine Zweifel offen, dass
hier Absolutkönner am Werke sind, allesamt absolut
versierte Musiker, kein Zweifel. Die Drums sind
ebenfalls sehr variantenreich eingesetzt, nicht nur mit
Blast- und Double-Bass-Attacken versehen, nein, auch mit
spielerisch hochstehenderen Momenten,
'Querfeldein'-Paradiddles. Der Tieftönner kommt satt und
spielfreudig rüber, will sagen, eigene Wege
beschreitend, ohne das musikalische Gesamtgebilde
auseinander zu reissen. Die Vocals kommen tief und
verständlich growlend und guttural rüber, im steten
Wechsel mit cleanem Gesang. Zeitweise Untermalung des
Monumentalsounds mit Synthelementen, was perfekt zum
Konzept passt. Das Cover-Artwork spricht für sich,
einfach Klasse, wie auch die Produktion. Der kleine
Langhaarige ist sowas von entzückt, will sagen, schwer
begeistert. Anspieltipps? Alle 10 Tracks. Mmh, müsste
ich was wählen ... eben alle 10 Songs! Oder 'Ghilan',
'Malleable', und, und, und. Meisterklasse aller
Meisterklassen. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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IVAR BJORNSON & EINAR SELVIK - Hugsjá By
Norse/Membran Macht euch bereit, denn die
Norweger nehmen euch mit auf eine mythische Reise durch
Geschichte und Tradition entlang der norwegischen Küste!
Ivar Bjřrnson (Enslaved) und Einar Selvik (Waldruna)
präsentieren nach ihrem ersten Erfolg mit "Skuggsjá"
ihre neuestes gemeinsames Werk, "Hugsjá". "Hugsjá"
bedeutet soviel wie mit dem Geist zu sehen, respektive
in diesen hinein. Ausserdem impliziert es, dass man
durch den Geist das Potenzial hat, weiter zu sehen als
mit den Augen. Während der Vorgänger neben klassischen
Folk-Klängen auch einige Black Metal-Züge aufwies,
fehlen jene diesmal völlig. Stattdessen bildet nun ein
sanft rockiger Unterton mit teilweise elektronisch
verzerrter, teils akustischer Gitarre das Grundgerüst
für den Skandinavischen Folk und verleiht dem Silberling
so etwas mehr Volumen und auch Zugänglichkeit. Dabei
wurde an klassischen Folk Instrumenten nicht gespart:
Kravik-Leier, Talharpa, Ziegen-Horn, Bronze-Lure, Flöte,
Hardangerfiedel etc. Ein Highlight ist auch die sanfte
Stimme von Einar Selvik, der unterstützt wird von
diversen Gastmusikern sowie einem wunderbaren Chor ("Ni
Mřdre av Sol" und das Highlight "Um Heilage Fjell"). Die
heraufbeschworene Stimmung erzählt von den Weiten des
Meeres, Norwegischen Fjords und der lokalen Geschichte.
Ruhig und zugleich spannend kreiert "Hugsjá" eine
aussergewöhnliche Atmosphäre mit Gänsehaut-Potenzial.
Fazit: Wer fürchtete, dieses Projekt sei ein fader
Abklatsch von Wardruna, der sei hiermit beruhigt: Dieser
Silberling bietet eine gekonnte Verschmelzung von leicht
rockigen, modernen Elementen und traditionellem,
sphärischem Folk. Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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PARKWAY DRIVE - Reverence Epitaph Records
Wenn eine der grössten und interessanten Core-Bands ein
neues Album rausgibt, ist es wohl ein Muss, es sich
anzutun. Nach dem genialen Vorgänger IRE haben die
Australier erneut einen deftigen Knaller rausgebracht.
In der Länge perfekt abgemessen, mit dem Einbauen von
gesprochenen Sequenzen und mit der gewohnt grossen
Energie stellt diese Scheibe möglicherweise einen echten
Meilenstein dar. Alles stimmt, man spürt förmlich die
Perfektion. Ein Hörerlebnis erster Klasse, welches unter
Umständen Core-Verweigerer zu einer grösseren Offenheit
gegenüber dem Genre bringen kann. Es ist vielleicht
etwas optimistisch, aber von den negativen Stereotypen
über Poser-Kiddies, die sonst ein dauerhafter Begleiter
von Metalcore sind, kann man in diesem Fall nicht
sprechen. Die Texte scheinen gut überlegt, die
Leidenschaft deutlich reingrarbeitet. Lied um Lied
verliebe ich mich mehr und hoffe, bald von einer
Europatour zu lesen. Es ist in meinem persönlichen
Empfinden das leidenschaftlichste Album der Band und
somit eine glasklare Kaufempfehlung! Mona
Punkte:
9.0 von 10
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CRITICAL MESS - Human Praey (CD)
Metalville//Musikvertrieb Ebenfalls ein
Debutteilchen, das 'Human Praey' von Critical Mess aus
Hannover, Germany, welche seit 2012 den gepflegten
Death-Metal zelebrieren, und ehrlich gesagt, einfach in
einer verdammt goilen Vollendung. 10 Tracks zieren den
Erstling, Song um Song wird bis zur Absolution
gedeathted. Critical Mess sind Lommer (Bass), Benny
(Drums), Marco (Guitars), Elmo (Guitars) und Britta
(Vocals), Lommer und Britta wären einigen sicherlich
bekannt sein, nämlich die hannoveranische Death-Combo
Cripper. Auf jeden Fall ziehen die beiden Gitarristen
Marco und Elma alle Stränge des death-thrashigen,
zaubern eine verdammte Riffwand hin, solieren und
arpeggieren sich die Finger wund, grooven was die
gesengte Death-Milchsau hergibt, unterstützt von Lommer
am Tieftöner mit Schmackes, den double-bass-lastigen und
leicht grindig-thrashigen Überdrums von Benny.
Begeistert bin ich von Britta's gutturalem, heiliger
Scheiss-tiefen Growls und Shouts, perfekt in Szene
gesetzt. Da wird jeder der 10 Songs ein Anspielttipp,
ohne Wenn und Aber. Nebst der hammermässig-fetten
Produktion kommt ein geniales, wand-perfektes
Cover-Artwork zur Geltung. Will sagen, selten ein so
starkes Debut zu Ohren bekommen und zu Gemüte führen
dürfen. Anspielttipps im ultramässigen Bereich wären so
'Gluttony', 'Feasting', 'Creation Of Abimination' und
'Bringer Of All End', aber wie gesagt, da hat einfach
alles sein Gütesiegel pur, inklusive
groove-thrashig-deathigem Songwriting, welches sich
durch das ganze Album nahtlos durchzieht. Gesanglich
erinnert es mich einerseits etwas an Arch Enemy, aber
handkehrum auch an Carcass. Somit sind Fans besagter
zwei Bands und aber auch Fans von Replacire, Spawn Of
Possession, Cannibal Corpse, Suffocation, Deicide und
alle weiteren Heroen angesprochen. Ein wahrlich
ehrwürdiges Hammerdebut im Death-Metal. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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MICHAEL SCHINKEL'S ETERNAL FLAME - Smoke On The
Mountain (CD) ROAR! Rock Of Angles Records Klingt
irgendwie nach Michael Schenker oder Yngwie Malmsteen's
Rising Force. Und genau dort liegt auch die musikalische
Schnittmengen von "Smoke On The Mountain" (oder doch
besser nach Deep Purples "Smoke On The Water"?). Nach
zwei Eternal Flame-Scheiben macht Sänger und Gitarrist
Michael Schinkel's mit seiner Eternal Flame weiter.
Dabei wird er von zwei ehemaligen Malmsteen-Sängern,
Mark Boals und Göran Edman, unterstützt. Eine Nummer,
wie der Titeltrack mit Mark am Gesang trieft nur so von
Malmsteen mit der Tonleiter-Spielerei zwischen Gitarre
und Keyboard. Musikalisch liegt man irgendwo zwischen
Rainbow ("Queen Of The Hill") und der "Trilogy"- und
"Eclipse"-Phase von Yngwie. Die Schenker-Zeit holt man
sich mit "Watcha Gonna Do" und "Got A Rock & Roll Fever"
in Erinnerung zurück und flankiert dabei ein Album wie
"Perfect Timing". Wunderschön die Ballade "Dreaming" mit
klassischen und leicht Flamenco-artigem Gitarrenspiel.
Hymnenalarm bei "Tease My Love". Michael hat ein sehr
tolles Werk veröffentlicht, bei dem alle Blackmore- und
Malmsteen-Fans ein Ohr riskieren sollten. Tolle Scheibe,
müsste man da vielleicht mal in seine alte Truppe
Eternal Flame rein hören? Tinu
Punkte:
8.9 von 10
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INFERI - Revenant The Artisan Era Technisch
hoch beschlagen und mit der ganz grossen Klassikkelle
angerührt, erinnern mich Nashville's Inferi spontan an
eine Mischung aus den kanadischen Augury und The Black
Dahlia Murder. Ist wegen den abgepfiffenen Riffs und
Soli von Malcolm Pugh und Mike Low, dem überpotenten
Fretless Bass von Joel Schwallier sowie Gastsänger
Trevor Strnad (auf "Behold The Bearer Of Light") auch
nicht wirklich weit hergeholt. Dass Sänger Sam Schneider
zudem stimmlich ebenfalls aus der gleichen Familie
stammen könnte, macht die Ähnlichkeit zu TBDM noch
krasser. Phrasierung, Timing und der Wechsel zwischen
fiesem Gekreische und coolen Growls sind verblüffend
ähnlich und kanalisieren dadurch alle neun
überverspielten Songs auf eine Ebene, welche durchaus
auch von IQ-vernachlässigten Personen verstanden werden
kann. Schlagzeuger Spencer Moore ist zudem eine echte
Krake und hievt mit seiner Darbietung sogar relativ
simple Riffs zu unerahnten Musikerlebnisufern. Fette
Scheisse; wenn schon High Level Technical Death Metal,
dann bitte so. Positive Überaschung des Monats,
unbedingt über die komplette Albumdistanz reinhören.
Hardy
Punkte:
8.9 von 10
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DEIQUISITOR - Downfall Of The Apostates (CD) Dark
Descent Records Hellyeah, das zweite Album des
dänischen Brutal-Death-Grindcore-Trios namens 'Downfall
Of The Apostates'. Drückt ab wie eine Horde gesengte
Wildsäue mit seitlichen GTI-Streifen auf der Durchreise.
9 Tracks sind auf 'Downfall Of The Apostates' zu finden,
das Debut 'Deiquisitor' kam (2016) raus. Seit 2013 sind
Henrik B.C. (Drums), Thomas F.J. (Guitars & Vocals) und
Daniel A. (Bass & Backing Vocals) aus Ringsted in den
extrem-metallischen Gefilden unterwegs. Die meisten
Tracks sind im High-Speed-Niveau gehalten, will sagen
mit viel blastenden, extremen double-bass-lastigen Drums
von Henrik, extremem Riffing verbunden mit kurzen,
prägnanten und rasend schnellen Gitarrensoli von Thomas
und ebenfalls extremem und rasend schnellem Tieftöner
von Daniel. Extrem tight, auf den Punkt gespielt von den
Blastkönigen aus Dänemark. Die gutturalen Vocals von
Thomas sowie den beigesteuerten Backvocals von Daniel
sind im sehr tiefen Bereich der gesanglichen Akrobatik
anzusiedeln. Die Produktion kommt verdammt klar und
powervoll rüber, eine brutale Wand blastenden
Death-Grindcores. Das Cover-Artwork ist im abstrakten
Schwarz-Weiss-Stil gehalten, passt bestens zu den
vertrackten und verschachtelnden Songs von Deiquisitor.
Es wiederspiegelt sozusagen den leicht
progressiv-technischen Einfluss und Aspekt von 'Downfall
Of The Apostates'. Anspieltipps wären 'Faint Distorted
Images', 'Tetrad Of Lunar Eclipses' oder dann
'Metraton'. Respekt und bin begeistert. Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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HERZLOS - Schwarz, Weiss, Neon (CD) Laute
Helden/Musikvertrieb Die Deutschrocker Herzlos
zeigen sich auf ihrem neuesten Album weder hirn- noch
ideen- oder gar humorlos. Die 14 Lieder bieten alles,
was man von einer Band im Böhse Onkelz- und
Frei.Wild-Fahrwasser erwarten kann. Eine Mischung aus
Rock'n'Roll, Punk, Heavy Metal, Pop, Mitgröhlrefrains,
Chöre und Texte, welche geschickt den Spagat zwischen
prollig, "wir gegen den Rest der Welt", kitschig,
nachdenklich und witzig schaffen. Wie oft, wenn man bei
Deutschrockbands genauer hinhört, fallen auch die leisen
und ernsthaften Nuancen auf. Eine Aussage wie "es wird
sich immer jemand fragen, warum wir uns Herzlos nennen,
ganz klarer Fall, wir haben unseres seit Tag eins an
euch verschenkt" geht zwar schon fast in die
Schlagerecke, wirkt hier aber eher wie eine ernst
gemeinte Hymne. Ganz toll auch das augenzwinkernde
"Trinken für den Regenwald" mit seinem epischen,
ausladenden Gitarren-Solo. Wer dermassen motiviert und
kreativ motiviert rockt, katapultiert sich unweigerlich
an die Spitze der Szene. Gebt Herzlos mit dem neuen
Album eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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VYRE – Weltformel Supreme Chaos Records
Bloss ein Jahr hat die deutsche Post Metal-Band
gebraucht, um ihre ersten zwei Alben zu veröffentlichen.
Auf das Nächste konnten ihre Fans dann aber eine ganze
Weile warten - vier Jahre vergingen, bis sich die
Musiker aus Bielefeld mit „Weltformel“ zurückmeldeten.
Das erste Lied ist ein reines Instrumental, welches
bereits einen ersten Einblick auf die Einstellung von
Vyre gibt. Der Song klingt sehr futuristisch, aber auch
ruhig. Ungefähr so würde ich es mir vorstellen, wenn ich
durch das All schweben würde. Sanfte Violinklänge leiten
in das zweite Lied ein und finden sofort Unterstützung
durch reissende Gitarrenriffs und hämmernde Drums. Bald
auch leitet der Sänger mit seinem Gutturalgesang ein, im
Hintergrund hört man teilweise noch die Melodie der
Geige und schon wird man von der Musik mitgerissen. Was
mich von Anfang an begeistert hat, ist die Länge der
Songs. Heutzutage ist es normal, dass ein Lied eine
Durchschnittsdauer von etwa dreieinhalb Minuten hat.
Umso schöner also, wenn man ein Lied dann sieben oder
acht Minuten lang geniessen kann. Auch verfügt
„Weltformel“ über die nötige Abwechslung, als Zuhörer
hat man nicht das Bedürfnis einen Song zu überspringen
weil ja eh alles gleich klingt. Meiner Meinung nach ein
sehr gelungenes Album, in welches man durchaus mal
reinhören sollte! Zoé
Punkte:
8.9 von 10
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ENGEL - Abandon All Hope Gain Music/Sony
Wow, was für eine interessante musikalische Mischung uns
da von den Schweden Engel mit 'Abandon On Hell' groovend
um die Ohren gehauen wird. 11 Tracks haben es auf
'Abandon On Hell' geschafft, einer grooviger als der
andere, yeah. Gegründet wurde die Band 2004 von Niclas
Engelin (Guitars), in Göteborg, Schweden, und aktuell
hat er Mikael Sehlin (Vocals), Marcus Sunesson
(Guitars), Steve Drennan (Bass) und Oscar Nilsson
(Drums) um sich gescharrt und bringt mit 'Abandon On
Hell' das bereits sechste Album, 'Engel' (2005),
'Absolute Design' (2007), 'Threnody' (2010), 'Blood Of
Saints' (2012) und 'Raven Kings' (2014), heraus, welches
im melodischen Death-Metal-Bereich anzusiedeln ist.
Groovender Melodic-Death-Metal, gepaart mit
Modern-Metal-Anleihen wie aber auch
Power-Metal-Einflüssen, vor allem durch die Stimme von
Mikael, der ohne weiteres bei jeder x-beliebigen
Power-Metal-Kapelle mittun könnte, klare Leadvocals,
druckvoll, hymnenhaft gesungen, untermalt durch die sehr
groovenden, straigthen Drums von Oscar, der zusammen mit
Steve am Tieftöner eine absolute Macht erzeugt, die
beiden Gitarristen, Niclas und Marcus, das nötige
Rüstzeug 'Element und Grundrhythmus' abliefern, so dass
diese ihre melodischen Death-Metal-Klänge und Riffe ins
Freie absetzen und gelegentlich mit melodiösen Soli
weitere Farbtupfer auf den wirklich sehr groovenden
Rhythmusteppich spritzen. Die satte Produktion und das
düstere Cover-Artwork passen hervorragend zu 'Abandon On
Hell', welche mit Anspieltipps à la 'Death Reversed',
'Across The Abyss', 'Book Of Lies' oder den Opener 'The
Darkest Void' vollends absahnen. Groove pur.
Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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MANACLE - No Fear To Persevere No Remorse Records
Oha! Aus Kanada kommen Manacle und überzeugen mit einem
Sound, der mich immer wieder an Savage Grace, Agent
Steel und Lizzy Borden erinnert. Sogar mit einem guten
Sänger sind Manacle ausgestattet. Kevin Pereira
überzeugt dabei ebenso wie Schlagzeuger Miguel Negron,
Bassist Shawn Vincent oder Gitarrist Inti Paredes. Diese
6-Track-EP hat alles, was man sich von einer tollen US
Metal-Truppe wünscht und katapultiert auf eine sehr gute
Art den Hörer in die alten Achtziger zurück! Power,
Energie, Wucht, aber auch Abwechslung und Melodien, das
sind die Markenzeichen der jungen Combo, die es aber
auch versteht, ihr handwerkliches Geschick in Szene zu
setzen. Das über sechs Minuten lange "Journey's End"
erinnert dabei an frühe Helstar und alte Omen. Also,
Banger-Herz, was willst du mehr? Das Riff-Abrisskommando
"Live Fast, Die Fast" lässt keine Wünsche offen und wie
auch "Stand Tall". Ich bin sonst neuen Truppen eher
kritisch gegenüber eingestellt, aber was Manacle hier
abliefern, hat schon extremes Potential. Kompliment für
eine wirklich tolle Scheibe. Da darf man sich auf
Zukünftiges freuen! Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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AURA NOIR - Aura Noire Indie Recordings/Irascible
Nach sechs Jahren Verschnaufpause kommen Aura Noir
mit "Aura Noire" als Nachfolger von "Out To Die" mal
wieder in die Gänge. Als eine der ersten Bands, die auf
die Karte "Black Thrash" setzte, werden Aura Noir noch
immer an ihren Frühwerken gemessen. Richtig rumpelig und
oldschoolig, wird der düstere Reigen mit "Dark Lung Of
The Storm" gebührend eröffnet. Aura Noir lassen längst
vergangene Zeit aufleben und man fühlt sich in die Zeit
zurück versetzt, als Sodom, Destruction und Venom mit
ihren Erstlingswerken aufwarteten. Mehr im
traditionellen Metal zuhause ist "Grave Dweller" und
sofort ist auch das Tempo zurück genommen. Speziell ist
der Sänger, der die Text so richtig hinrotzt. Der
nächste Song "Hell's Lost" weist eine gewisse
Ähnlichkeit zum vorangegangen Song auf und spielt auch
im Midtempo-Bereich. Immer wieder galoppiert die
Gitarren-Kavallerie direkt in die Ohrmuschel. Trotz dem
engen Korsett des Black Thrashes, probieren Aura Noir
immer abwechslungsreich zu sein und es gelingt ihnen
auch ausgezeichnet! Furios geht es mit "The Obscuration"
weiter. Klingt wie Motörhead auf Speed und ist absolut
gelungen! Anscheinend haben Aura Noir nun Lust auf Speed
und so erhöht sich in "Demoniac" die Kadenz merklich.
Mit "Shades Ablaze" wird eine kleine Verschnaufpause
eingelegt. Traditioneller Metal, der auch chaotisch ist,
wird nun geschmiedet. An den traditionellen Werten wird
auch mit "Mordant Wind" nicht gerüttelt.So zeigen Aura
Noir ihre beiden Gesichter, die gegensätzlich und
abwechslungsreich sind, immer wieder auf. Speediger geht
es mit "Cold Bone Grasp" in die zweitletzte Runde. Auch
in diesem Song beweisen Aura Noir, dass sie sehr
abwechslungsreich sind. Zum Schluss folgt noch das rein
instumentelle "Outro", das leider nur zwei Minuten
dauert, aber endlos geil gespielt ist! Für Oldschooler
sind Aura Noir ein gefundenes Fressen und es ist
herrlich, wie hier am Rad der Zeit gedreht wird!
Prädikat: Sehr geil!! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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HEGEMONE - We Disappear Debemur Morti Productions
Wow, ganz spannender Beginn des Zweitwerkes namens
'We Disappear' - 'Luminosity' (2014) - des Vierers aus
Poznan, Polska. Der besagte Vierer, das sind Tomasz
Towpik (Drums), Kacper Jachimowicz (Guitars), Tomasz
Stanuch (Keyboards, Electronics) und Jakub Witkowski
(Bass, Vocals). Ach ja, der spannende Anfang, da kommt
eine doomig-sludgige-blackige-post-metallische Lawine
auf uns zu. 'Mara' nennt sich der Opener, der sich 07:11
durch das Album zieht, sehr mystisch und sphärisch
gehalten und getragen. Auch die musikalische
Verschmelzung der verschiedenen, genannten
Stilrichtungen gelingt bestens, die Post-Apokalypse kann
kommen, denn 'We Disappear' ist der Soundtrack dazu. 6
Songs haben des auf den Zweitling der Polen geschafft,
dafür mit langer Spielzeit. Das Songwriting ist
ebenfalls interessant gestaltet, man beginnt gemächlich,
steigert sich von mal zu mal in den Song hinein und
lässt diesen langsam immer wieder zum musikalischen
Höhepunkt fliegen, dann lässt man die Zügel etwas
lockerer, umso gleich wieder zum nächsten Höhepunkt
anzusetzen. Die Hörerschaft wird hier auf Reisen
mitgenommen. Mal doomig, mal beinahe grindcorig und
blastend, mal wieder atmosphärisch Atmender, Hegemone
zeigt viele Facetten ihrer Interpretation. Jakub's
Gesang ist eher im Black-Metal einzuordnen, ist jedoch
nicht zu extrem growlend, eher shoutend, ab und an sogar
mit cleanem Gesang. Sein Bassspiel sticht hervor,
passend zu Tomasz exzellentem Drumming. Kacper's
Gitarrenarbeit variert von extrem distortioniertem Sound
bis zu cleanen Klängen, extremem Riffing zu straighten
und tragend Chords, vor allem wenn sich Tomasz mit den
Keys und Electronics sich einblendet. All diese Songs
benötigen viel Geduld und ein stetes An- bzw.
Hineinhören. Hat man den Kontakt geknüpft, geht der
Sound ab wie warme Semmeln. Die Produktion ist sehr
sauber gelungen, das Cover-Artwork spricht förmlich die
gespielten Noten in Kunstform. Ebenfalls positiv
überrascht und empfehlenswert für Fans von, ja für Fans
von? Von Samael über Dissection, Bathory, Marduk,
Bephelgor und Konsorten ist alles möglich und erlaubt.
'Mara', 'Fracture' oder 'Raising Barrows' wären
Anspieltipps, aber alle 6 Tracks sind ehrenwerte
Anspieltipps. Wie gesagt, Hegemone sind Freidenker in
musikalischer Hinsicht. Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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JIZZY PEARL of LOVE/HATE - All You Need Is Soul
Frontiers Music/Musikvertrieb Speziell, dass
Sänger und Gitarrist Jizzy Pearl auf diesem Soloalbum
seinem Namen den Zusatz "of Love/Hate" hinzugefügt hat.
"All You Need Is Soul" hätte durchaus unter dem Banner
Love/Hate erscheinen können. Einerseits ist mit dem
Gitarristen Darren Housholder immerhin ein zweiter
Member der Originalbesetzung aus den Neunzigern mit
dabei, andererseits bewegt man sich im musikalischen
Umfeld der damaligen Band. Diese konnte mit dem Debüt
"Blackout In The Red Room" aus dem Jahre 1990 und dem
nachfolger "Wasted In America" von 1992 mehr als nur
Achtungserfoge feiern. Die Singles "Why Do You Think
They Call It Dope" und "She's An Angel" waren
eigentliche MTV-Hits. Man schaffte es soundmässig, sich
vom 08/15-Hollywood-Sleazy abzuheben, dem zuküftigen
Grunge vorzugreifen, sprich für damalige Zeiten modern
und neu zu klingen, ohne aber die Eingängigkeit zu
vernachlässigen. Der langanhaltende Erfolg blieb aber
aus. Love/Hate waren bekannterweise nicht die einzige
Sleazy-Band, die auf der Strecke blieb. Nun zurück ins
Jahr 2018. Jizzy Pearl wagt den Schritt back to the
roots. Dabei schafft er es, authentisch zu bleiben, die
musikalische Fortsetzung ist durchaus gelungen. Vor
allem das Songmaterial bewegt sich auf änlich hohem
Level wie in der Vergangenheit, die
Abnützungserscheinungen sind gering. In erster Linie
begeistert Jizzy nach wie vor mit seiner sehr
speziellen, individuellen Stimme, die Power, Dreck und
Blues gleichermassen unter einen Hut bringt. Nicht nur
für Love/Hate-Fans ein Pflichtkauf. Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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PERZONAL WAR – Neckdevils –
Live (CD + DVD) Metalville/Musikvertrieb
Im Jahre 2016 feierte eine deutsche Institution sein
20-jähriges Jubiläum – Perzonal War. Was im Jahre 1996
mit einem Demo-Tape begann, ist nun 9 Full Lenght-Alben
ausgewachsen. Auf CD finden wir nun einen Querschnitt
des Konzertabends, nicht alle Tracks fanden darauf Platz
– macht nix, man hat es so abgemischt, dass man nicht
merkt, dass zwischendurch einzelne Tracks fehlen. Soviel
mal für die Ohren – gethrasht wird, als ob es kein
Morgen gäbe, man legt sich richtig derb ins Zeug,
kommuniziert mit dem Publikum und ist generell in sehr
guter Spiellaune. Dies kommt allerdings erst richtig auf
der DVD rüber – man sieht nun auch, wie sich die Jungs
auf diesen Abend gefreut haben, wie sie beinahe
dauergrinsend ein Brett nach dem anderen ins Publikum
schleudern und auch mit ihren Gästen (unter anderem
Arkadius Antonik von Suidakra, Sascha Asbach von Fall Of
Carthage, Members von Architects Of Chaoz und Almanac
sowie ehemaligen Mitgliedern) gut abgehen. Frontmann
Matthias Zimmer geht immer wieder aufs Publikum ein
(welches sich eher typisch schweizerisch verhalten
zeigt), klopft Sprüche („Wir sind fast 40, wir hören
nix!“) und ist generell ein guter Zeremonienmeister,
welcher aber keineswegs seine Bandkumpels in den
Hintergrund verbannt. Klar, es ist keine
Hochglanz-Produktion mit was weiss ich für Schickimicki,
tausenden Kameras und dergleichen – eher vergleichbar
mit einer kleineren Clubshow, bei welcher man als Fan
aber sehr nahe an die Musiker herankommt. Es entsteht
eine beinahe intime Atmosphäre, was sehr angenehm ist.
Generell kann ich sagen, dass „Neckdevils – Live“ eine
echt gute Scheibe geworden ist, die sowohl rein als CD
wie auch als DVD funktioniert. Investiert aber besser in
das Package, das macht erstens am meisten Sinn und
zweitens ist es gerechtfertigt, denn es ist es einfach
wertig gemacht und meiner Meinung nach liebevoll
designt. P.S. Ein grosses Dankeschön geht ans Label,
welches der MetalFactory das Gesamtpaket, wie es auch in
den Handel kommt, zur Verfügung gestellt hat – genau SO
kann man ehrlich und richtig bewerten! Da können andere
Labelfuzzies noch was lernen. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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MORTAL FACTOR - Five CC Of Pure... Notte Nera
Records Eine 5-Track-EP aus heimischen,
eidgenössischen Gefilden, Thrash-Metal as it's best, aus
Luzern, seit 2003 konsequent im thrashigen Fahrwasser
zuhause. Mortal Factor, das sind Dave (Bass), Spiga
(Drums) und René Meyer (Guitars). Nebst eben dem
nigelnagelneuen 'Five CC Of Pure ...", releaste das Trio
in vergangenen Jahren auch 'No Lessons Need Learning'
(2014, Full-length), eine Split 'Hicsos vs. Mortal
Factor' (2009) und eine EP 'Promo-CD' (2006). Auf Five
CC Of Pure findet man 'Shy Hell' als Opener, 'Leave You
To Rot', 'All I Had', 'Ain't That Somethin'' und 'Blind
Warrior' als letzten Track. Das Trio thrasht, mosht und
cored gekonnt durch die sauber und druckvoll
produzierten Tracks, das Cover-Artwork passt bestens zum
Sound, der mich zeitweise an C.O.C., Prong, Gurd,
Nuclear Assault, M.O.D., Overkill, D.R.I. und Freunde
erinnert, wohl bemerkt die eher moshend-thrashigen
Mid-Tempo-Nummern. Was mich ebenfalls sehr begeistert,
ist der Groove der Songs, der sich durch die ganze EP
durchzieht, konsequent. René's Klampfenarbeit groovt,
thrasht, mosht und rifft wie ein Herrgöttchen, seine
Soli sind einfach Klasse und passen perfekt in das
Songwriting eines jeden Tracks. Spiga's drumming ist
ebenfalls Extraklasse, stetig nach vorn treibend, mal
double-bass-mässig, dann stampfend wie eine Horde Büffel
oder Bisons auf der Überholspur und Dave's Bass lässt
eine zweite Klampfe nie missen, im Gegenteil, sein
tieftönerisches Können kommt exzellent zum Tragen. Die
Vocals und Backvocals aller Member passen ebenfalls,
thrashige Shouts und Chöre. Alles in allem eine verdammt
groovige Thrash-Scheibe. Anspieltipps? Diesmal wirklich
alle fünf Songs, yep. Mir gefällt's sehr, hab' schon -
verdammt nochmal - beim Headbangen vorhin das Bier
ausgeschüttet ... Gibt's eigentlich bierische
Schüttelbecher? Wenn ja, kann mir mal bitte jemand ...
Danke! Den Sound unterbrechen? Nö, da wird jetzt einfach
genossen. Cheers! Leopold
Punkte:
8.7 von 10
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'77 - Bright Gloom (LP&CD) Century Media/Universal
Als die Spanier 2009 ihr full lenght Debüt «21St
Century Rock» veröffentlichten, rieben sich
AC/DC-Anhänger der Bon Scott Ära verwundert die Augen.
Das Oldschool-Brett, das die Gebrüder Armand Valeta
(v/rhythm guitar) und LG Valeta (lead guitar), zusammen
mit ihrer Rhythm Section, bestehend aus Raw (bass) und
Johnnie Dolphin (drums) abfeuerten, sorgte im Umfeld von
weltweit "tausenden Bands", die Angus Young & Co. mehr
oder weniger talentiert nachäffen, für wahre
Begeisterungsstürme. Man ging gar soweit und attestierte
'77, dass diese, auch wegen ihren energetischen
Live-Shows (und davon gab es viele in den letzten
Jahren!) die Songs geschrieben hätten, die AC/DC in den
frühen 70ern ausgelassen haben! Fürwahr eine kühne
Aussage, aber sie traf absolut ins Schwarze. Auch das
zweite Album «High Decibels» (2011) haute dabei
vorzüglich in die gleiche Kerbe. Nach dem immer noch
töften Drittling «Maximum Rock'n'Roll» (2013) waren die
Valeta Brothers plötzlich nur noch zu zweit. Die Vakanz
wurde jedoch 2014 mit deutlich jüngeren Musikern wieder
ausgebügelt. Fortan bestand die Rhythmus-Maschine von
'77 aus Andy Cobo (d) und aus Guillem Martínez (b).
Letzterer wurde seinen Platz im vergangenen Jahr
allerdings wieder los und wurde inzwischen durch Dani
Martin ersetzt. Diese Wechsel gingen einher mit einer
stilistischen Erweiterung, die zwar keine totale Abkehr
von den Roots bedeutete, sich aber dennoch spürbar von
den Anfängen loslöste. So mundete das vierte Werk
«Nothing’s Gonna Stop Us» (2015) nicht mehr allen frühen
Fans gleich gut, als sich unter anderem Sprengsel von
Thin Lizzy einschlichen und generell einfach simplerer
Rocksound gezockt wurde. Das gilt nun auch für die
brandneue Scheibe «Bright Gloom», die nahtlos an den
Vorgänger anschliesst und erst nach ein paar Durchgängen
zündet, dafür aber richtig. Anstatt also beim längst
bestätigten Talent zu verharren, respektive der Ära von
Bon Scott locker gerecht werden zu können, setzen '77
nun den Markstein für eine erfolgreiche Zukunft der
Band, und das dürfte mit «Bright Gloom» gelingen. Da
finden nun selbst schleppendere Momente wie bei «Who's
Fighting Who» Platz oder «Be Crucified» überrascht mit
geilen Vibes aus der Retro Rock Ecke. Tolerante Fans
werden ihren Helden hierbei die Stange halten. Geiles
Teil! Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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FIFTH ANGEL - Time Will Tell (Re-Release) Metal
Blade/Sony Das zweite Werk von Fifth Angel war
vielleicht eine Spur melodischer, aber deswegen sicher
nicht schlechter. Die Gitarren qualmen noch immer, und
schon mit dem Opener "Cathedral" und den hervorragenden
"Midnight Love" überzeugen Sänger Ted Pilot und seine
Jungs. Überragend einmal mehr Trommler Ken Mary, der
schon beim Debütalbum eine Wahnsinnsjob ablieferte. Das
verspielte, leicht verträumte "Seven Hours" und die
unter die Haut gehende Ballade "Broken Dream" treibt
noch heute jedem Herzschmerz-Gepeinigten die Tränen in
die Augen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich UFO durch
Fifth Angel kennen gelernt, denn die Coverversion von
"Lights Out" packte mich damals dermassen, dass ich mich
auch mit dem Frühwerken der Engländer befasste. Und
diese Coverversion hier ist mehr als nur ein
nachgespielter Track, sondern ein fast fantastisches
Eigengewächs. Mit viel Melodie überzeugt "Wait For Me",
aber auch das heftige "We Rule" und die Hymne "Feel The
Heat". Wieso damals Fifth Angel nicht den grossen
Durchbruch schafften mit "Time Will Tell" bleibt ein gut
gehütetes Geheimnis. Es war alles vorhanden, super
Musiker, genügend Melodien, tolle Arrangements, packende
Refrains und ein Sänger, der über allem thronte. Darum
zugreifen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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FOREIGNER - With The 21st Century
Symphony Orchestra & Chorus (Live - 2LP&DVD) Ear
Music/Phonag
Das letzte Jahr stand ganz im
Zeichen des 40-jährigen Jubiläums der einstigen
Chartbreaker aus New York. Das führte mitunter zu
speziellen einzelnen Auftritten, wo die ehemaligen
Originalmitglieder Lou Gramm (v), Ian McDonald (g) und
Al Greenwood (keyb) gemeinsam auf der Bühne standen. Das
fand freilich nur in der Heimat statt, aber Boss Mick
Jones (g) und die aktuelle Besetzung mit Kelly Hansen
(v), Jeff Pilson (b), Thom Gimbel (acoustic g, sax,
flutes), Chris Frazier (d) sowie Michael Bluestein zogen
in Europa ein nicht minder interessantes aus dem Ärmel.
Angesagt waren zwei Konzerte in der Schweiz und zwar im
Luzerner Event-Tempel KKL. Foreigner musizierten da aber
nicht nur für sich, sondern wurden durch ein 58-köpfiges
klassisches Orchester begleitet. Rock kombiniert mit
Klassik ist ja schon seit Deep Purple's "Concert For
Group And Orchestra" aus dem Jahr 1969 ein Begriff und
wurde im Verlauf der Jahrzehnte von diversen
Szene-Grössen, inklusive Heavy Bands wie Saxon und
Accept umgesetzt. Während das bei all diesen Bands mehr
oder weniger hinhaute, bot sich die melodische wie
weitgehend massentaugliche Musik der Amis schon
längstens für sowas an. Die beiden total ausverkauften
Konzerte bestätigten denn diese Einschätzung, und der
nun veröffentlichte Release mit dem Zusatz «With The
21st Century Symphony Orchestra & Chorus» lässt diese
abgefeierten Momente kurz vor dem neuerlichen Besuch der
Band in Luzern in Bild und Ton individuell nacherleben.
Meine Wenigkeit war da zwar eher aus termintechnischen
Gründen nicht selber dabei, doch ich mag Foreigner mehr
aus der erfolgreichen Zeit der Frühphase und generell
mit Dampf wie 2006 in Balingen als Co-Headliner. Wem das
halt "zu laut" ist, findet mehr Gefallen an der
klassikunterstützten Variante. Leider wurde audiomässig
nicht das ganze Konzert auf einer DCD verewigt, sondern
lediglich eine überlange Einzel-CD mit 80:22 Minuten
Spielzeit und geänderter Songreihenfolge gegenüber der
kompletten (?) DVD-Version verbraten. So werden dem
Audio-Fan «Head Games», «The Flame Still Burns» und «Hot
Blooded» vorenthalten. Somit empfiehlt es sich hier
Beides abzugreifen. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FIFTH ANGEL - Fifth Angel
(Re-Release) Metal Blade/Sony Was soll man zu
dieser Scheibe noch sagen? Wer sie bei sich zu Hause
hat, legt das Album nach andächtigem Hören wieder zurück
in den Safe. Solche Werke waren selbst in den
glorreichen achtziger Jahren nicht an der Tagesordnung.
Und leider bückte sich die Masse auch nicht nach solchen
Perlen. Das 1986 erschienene Debüt-Album der
Washingtoner gehört noch heute zu den besten Metal-Alben
der Staaten, nein der ganzen Welt! Alleine der schnelle
Opener "In The Fallout" überzeugt mit viel Melodie, aber
auch sehr viel Metal. Dazu gesellt sich einer der besten
Stimme. Ted Pilot ist noch heute ein begnadeter Shouter
und zusammen mit Gitarrist James Byrd, der später als
Solokünstler bekannt wurde, diktierte er das
musikalische Geschickt der Truppe. Das schnelle "Call
Out The Warning" überzeugt noch immer mit jeder Note und
dem bissigen Gesang von Ted. Der Titelsong erinnert
phasenweise an einen Track von Queensryche aus der "The
Warning"-Zeit. Die Halbballade "Wings Of Destiny" lebt
vom Gesang und den Gitarrenparts, wie auch das alles
niedermähende "The Night". Meine Güte! Hier wurde
Musikgeschichte geschrieben! Wie auch das eher
schwerfällige "Cry Out The Fools" oder der Abschluss
"Fade To Flames". Was für fantastische Gitarrenparts!
Einmalig, was James hier von sich gibt! Mit diesem
Re-Release macht sich Metal Blade und den Fans eine
grosse Freude. Digi-CD- wie auch Vinyl-Fans kommen auf
ihre Kosten und sollten unbedingt zuschlagen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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LIK - Carnage Metal Blade/Sony Yeah,
endlich wieder mal gnadenloser Schweden-Death, wie man
den leibt und liebt. Aus Stockholm, Sverige, seit 2014
aktiv im geröhrten Death, mit 'Carnage' nun der zweite
Longplayer, nach 'Mass Funeral Evocation' (2015). 10
Tracks, einfach nur purer Schweden-Death, leicht
old-schoolig, aber wie zu Götterzeiten, als Entombed,
Unleashed, Grave, Dismember und Freunde jeweils ihre
Debutalben veröffentlichen. Das wär's bereits zur
Rezession, ist alles gesagt. Nein, keine Bange, so
einfach lassen wir es denn doch nicht enden. Nun, das
Trio um Chris Barkensjö (Drums & Vocals), Tomas Akvik
(Vocals & Guitars) und Niklas 'Nille' Sandin (Guitars &
Bass) kombiniert in Perfektion eben besagter old school
Schweden-Death mit den Soundtechniken der heutigen Zeit.
Die Gitarren riffen im grellen, typischen
Schweden-Death-Gewand daher, gepaart mit melodiösen,
viking-like Soli und Läufe, inklusive dem wummernden
Bass als Teppich, zusammen mit den stets voran
treibenden, double-bass-lastigen Drums. Dann die
verständlichen Growls, nicht unbedingt im Tiefstbereich,
eine Mischung von leicht thrashigem Shouting und eben
gutturalem Gesang, eine tödlich-perfekte Mischung. Die
Songs befinden sich meist im eher speedigen Bereich,
klar mit auflockernden, groovigen, blastenden Breaks.
'Rid Of Your Flesh' hat mir besonders gefallen, aber
auch 'Dr. Duschanka' geht recht flott vom Hocker, oder
dann 'Death Cult', ebenfalls erwähnenswert. Zumal das
Black-White Cover-Artwork alles perfekt untermalt.
Frischer, unverbrauchter Schweden-Death. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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PRIMITAI - The Calling (CD) Dissonance Productions
Yes, Heavy Metal aus London und mit "Demons Indside"
brettern die Briten mit Doublebass-Gewitter gleich voll
drauflos. Klasse gespielt starke Soli und kräftiger
Gesang mit wuchtigen Drums. Klasse produziert. So
klingen Primitai. Power und Melodic Metal mit britischen
und deutschen Wurzeln. Auch der Zweite Track "Overdrive"
drückt ordentlich aufs Gas. Toll finde ich auch die
Gesangsmelodien, die trotz Doublebass und heavy-Gitarren
im Vordergrund stehen, genau so muss das sein. Ganz geil
auch "Curse Of Olympus", das hier mit typischen
Rage-Einflüssen glänzt. Und zwar vom Gesang und auch von
den Gitarren aus gesehen, das Teil rockt wie Sau. Und
genau so geht's mit "No Survivors" weiter, was für eine
fette Produktion. das macht echt Spass solche Songs laut
zu geniessen. "Into The Light" könnte glatt auf einem
Firewind-Werk zu finden sein, tolle Nummer. Die Briten
geben wirklich bis auf wenige Momente auf dem ganzen
Rundling ordentlich Gas. Und wer Rage oder Firewind und
ähnliche Bands mag, sollte diese Power-Scheibe unbedingt
antesten, es lohnt sich ganz sicher. Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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AGGRESSION - Feels Like Punk, Sounds Like Thrash
Dissonance Productions Thrash-Metal aus dem
kanadischen Montréal, geformt zu goilem
Fast-Thrash-Metal von den Urgesteinen Aggression, im
Jahre 1985, und veröffentlichen mit 'Feels Like Punk,
Sounds Like Thrash' - nebst 'The Full Treatment' (1987),
'Forgotten Skeletons' (2004), 'Fragmented Spirit Devils'
(2016) - ihren vierten Longplayer mit 9 Tracks.
Aggression sind in Persona Brian Langley (Vocals), Denis
'Sasquatch' Barthe (Guitars), Dave Watson (Guitars), Jon
Power (Bass) und Ryan Murray Idris (Drums). Geboten wird
old school Thrash-Metal as it's best, erinnert etwas an
Razor, Slaughter, Sacrifice, Dark Angel, Num Skull,
Infernäl Mäjesty und Konsorten. Keine Angst, für
genügend Eigenständigkeit und Abwechslung sorgt der
Fünfer schon, denn die Gitarren-Riff-Soli-Duelle von
Denis und Dave haben es in sich, denn da wird in den
Soli heiss duelliert, geshreddet, gethrashed, gespeedet,
gebendet, dass es einem richtig goil thrashig warm um
und im Herz wird. Aber auch bei den Rhythmparts wird da
in die vollen gelangt, Speed kombiniert mit teilweise
powermässigen Riffelementen, good old Thrash-Attacken,
kombiniert mit dem straighten, powervollen
Forwärts-Double-Bass-Drumming von Ryan, gebassert
untermalt mit geläufelten Einlagen durch Jon und
abgerundet mit gescreamten und gethrashten Vocals von
Brian lassen die 9 Tracks auf 'Feels Like Punk, Sounds
Like Thrash' dementsprechend analog dem Albumtitel auch
erklingen. Abgerundet mit sauberer Produktion und einem
goilen Cover-Artwork macht dieses edle Scheibchen jedem
Thrash-Maniac eine wahre Freude. Ach ja, Anspieltipps
wären da so 'Attack Of The Ice Lizards', 'Tales Of
Terror' und 'Once Upon A Time In Hell'. Thrash 'til
death, im wahrsten Sinne des Wortes. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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FRONTLINE - Heroes (Re-Release, CD)
AOR Heaven/Non Stop Music
Das dritte Album der deutschen
Melodic-Rocker erscheint nun auch als Re-Release.
Vielleicht ist "Heroes" nicht so stark wie "State Of
Rock", hat aber auch wieder unglaubliche viele
Melodic-Perlen dabei, die sofort ins Ohr gehen und dank
der "warmen" Bassarbeit genügend Druck haben. "Our Love"
ist ein toller Einstieg mit dem nötigen Drive und
kernigen Gitarren. "Moving Closer" weist freche
Disco-Elemente auf, die dem Hörer aber nicht negativ
auffallen, sondern ein breites Lächeln auf die Lippen
zaubern. Frontline liegt damit irgendwo zwischen den
ersten beiden Scheiben von Danger Danger und den
Glanztaten von Bon Jovi. Das balladeske "Break My Heart
Again" überzeugt ebenso, wie das fetzige "On The Run",
die Hymne "Someone To Love", das groovige "Pain Will
Last Forever", das kernige "I Must Be Dreaming", oder
das feine, mit einer tollen Gesangsleistung von Stephan
Kämmerer versehene "All I Wanted". Wer schon mit "State
Of Rock" seine helle Freude gehabt hat, wird auch an
"Heroes" nicht vorbeikommen. Melodic-Fans werden die
Scheiben von Frontline eh schon im Schrank stehen haben,
und die, welche die damalige Zeit verpassten, haben
jetzt die Möglichkeit, sich diese Scheibe endlich kaufen
zu können. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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THEOTOXIN - Consilivm (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Yeah, endlich mal deathiger
Black-Metal und erst noch von unseren Nachbarn, aus
Österreich, genauer gesagt aus Wien, einer der goilsten
Metal-Metropolen, hellyeah und yep! Seit 2016 blackigen
sich die Deather namens Havres Heremita (Vocals),
Florian Musil (Drums), Fabian Rauter (Guitars), Martin
Frick (Guitars) und Joachim Tischler (Bass) durch die 9
Songs ihres Zweitwerkes 'Consilivm' - Erstwerk wäre
'Atramentvm' (2017) - was auch wieder aufzeigt, wie
konsequent der Fünfer hierbei ans Eingemachte geht. Wer
mag sich noch an die österreichischen Kultbands wie
Pungent Stench, Disharmonic Orchestra oder Disastrous
Murmur? Yeah, hier gibt's endlich goiles, neues Futter
namens THEOTOXIN und in Form von 'Consilivm'. Theotoxin
bewegen sich eher im blastenden Tempo auf 'Consilivm',
was ihnen sehr gut steht. Die Produktion kommt satt und
powervoll rüber, das Cover-Artwork ist einfach gelungen
und interpretiert in gestalterisch-künstlischer Ader den
Sound. Das Songwriting wirkt sehr ausgereift, gekonnt
setzen der Fünfer die interessanten Breaks in allen 9
Tracks. Die Gitarren schneiden eisig und griffig die
Klingen und Riffs miteinander, Solieren Unisono und
alleine mal melodiös, mal schneidend und rasend schnell,
die blastenden Drumsattacken untermalen die bissige,
angriffige Weise des zelebrierten Black-Metal, aber
sowas von präzis und tight. Der Tieftönner gräbt sich
zwischen den schneidenden Klampfen und den blastenden,
double-bass-lastigen Drums seinen Weg, um mit dem
corigen und growlenden Vocals bedient zu werden.
Anspieltipps wären 'Apokatastis', 'Yersinia Pestis',
'Chant Of Hybris' oder 'Deus Impostor'. Für Fans von
Marduk, Belphegor, Merrimack, Watain und Konsorten.
Einer der härtesten und brutalsten österreichischen
Metalacts. Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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TESSERACT - Sonder KScope/Irascible
"Luminary" startet mit einem mega fetten Gitarrenriff
und wechselt dann in einen sehr gefühlvollen Part mit
melodiösem warmem Gesang. und so geht das Spiel durch
den ganzen Song hindurch. Besonders fallen auch die
lebendigen, verspielten Drums auf, was für eine Nummer.
So ein geiles Riff hab ich zuletzt gehört auf einer
älteren Kingdom Come-Scheibe. Auch "King" der nächste
Song schlägt in dieselbe Kerbe nur etwas schwerfälliger.
Wieder ein Mix aus Kingdom Come (aus Inpendent- und
Perpetual-Zeiten) und Black Sabbath. Da klingt der
Gesang auch mal kurz fies und böse. Sänger Dan Tompkins
überzeugt auf diesem Rundling mit grosser
Vielseitigkeit, einfach klasse, wie variabel er singt
hier. Auch krass die immer wieder auftauchenden Stil-
und Tempowechsel, gut zu hören beim interessanten
"Juno". man hat das Gefühl, eine total andere Band zu
hören. Oder der Anfang von "Beneath My Skin", völlig
strange und abgespaced. Dann landet man mitten in einem
Steven Wilson-Song und zum Schluss in einem vertrackten
Prog Metal-Song, Hammer, wie die Briten hier alles
zusammenfügen. Habe selten ein so spannendes Stück Musik
gehört, das so viele musikalische Welten miteinander
verbindet. Viele kleine Synthie-Spielereien kann der
Zuhörer hier entdecken. Überhaupt ist das ganze Album
eine einzige Entdeckungsreise, durch viele musikalische
Welten. Sicher nix für Viervierteltakt-Fans, aber
Proggis sollten sich dieses Stück crazy Musik unbedingt
einverleiben. Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
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DEATHSTORM - Reaping What Is Left High Roller
Records/Musikvertrieb Eine unbändige Energie geht
seit der Gründung 2010 von den Death-Thrashern von
Deathstorm aus, die bis heute nichts eingebüsst hat. Im
Gegenteil! Der Vierer boxt sich aggressiv durch ihr
Schaffen und drückt dich dermassen an die Wand, dass man
im Anschluss einfach nur geplättet ist. Lieblich klingt
die Kirchenorgel zu Beginn, um sich dann in extatischem
Gitarrengewitter zu entladen. Die Vocals von Marco
Stebich passen perfekt zum Sound der Deutschen.
Aggressiv und roh, sich teilweise fast überschlagend
geben sie den Songs den individuellen Touch und
untermauern somit die Ernsthaftigkeit des Songs. Die
Abwechslung, die ihre Stücke teilweise bieten finde ich
gelungen, denn Deathstorm dreschen nicht nur durch ihre
Titel durch, sondern würzen sie mit fetten Breaks und
geilen Hooklines, diversen Riffs und variieren oft das
Tempo, was das Hören interessant macht. Ich muss ehrlich
sagen, dass mir meine Anti-Thrash-Haltung allmählich
abhandenkommt und es vermehrt Kombos dieses Genres gibt,
die mir extrem Spass machen. Dazu gehören jetzt auch
Deathstorm mit Titeln wie "Predatory Kill" oder "Unholy
Lamentations". Sicherlich haben auch sie das Genre nicht
revolutioniert, aber zumindest etwas umgestaltet, was ja
auch vollends reicht, denn nicht alles, was neu ist, ist
auch automatisch gut. In diesem Sinne, Schuster bleib
bei deinen Leisten, und - immer feste draufhauen!
Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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SANHEDRIN - A Funeral For The World Cruz Del Sur
Music Das Trio aus Brooklyn bestehend aus
Bassistin / Sängerin Erica Stoltz, Gitarrist Jeremy
Sosville und Drummer Nathan Honor, machen hier geilen
Ami-Hard Rock mit ordentlich Druck. Hört euch nur mal
die fette Gitarre an beim schwerfälligen "A Funeral For
The World". Pure Black Sabbath-Power. Und Ericas Stimme
passt perfekt dazu. Dem entgegen steht das wilde
"Demoness" erinnert irgendwie an Skew Siskin, auch was
den Gesang angeht. Klasse die variable Stimme von Erica.
Ganz stark das sieben Minuten lange "Collateral Damage",
fette Gitarren und Drums dazu wieder diese Klasse
Stimme. Ich mag hier die musikalischen Wechsel von hart
auf zart, der Wechsel von harten auf cleane Gitarren und
wieder zurück, sehr spannend das Ganze. Und ich sag's
schon wieder. Erica ist eine wirklich klasse Sängerin
mit Charisma und viel Gefühl. Auch gut zu hören bei der
langen Powerballade "No Religion". Die Amis machen hier
alles richtig mit wuchtigen Drums, gut zu hören bei "Die
Trying" fetten Gitarren "Massive Deceiver" und den
variablen Gesängen durch alle Songs hindurch, kann man
den Zuhörer durchwegs regelrecht begeistern. Die Songs
machen Spass, sind lebendig gespielt und durch die
musikalische Abwechslung der einzelnen Tracks, bleibt
die Spannung vom Anfang bis zum Ende erhalten. Coole
Mucke der Amis und Gratulation zu dieser
aussergewönlichen Sängerin. Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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UNRAVEL - Eras Of Forfeit Testimony Records
Australischer Death-Metal aus Perth, und was für eine
ozeanische Ergussorgie im gutturalen Bereich. Seit 2015
erschüttert man alle Richterskalen in Ozeanien und
packte dann auch sogleich 11 Tracks auf das Debut 'Eras
Of Forfeit'. Klar, die Herren Ben (Drums), James
(Guitars, Vocals), Shaun (Guitars, Vocals) und Sean
(Bass) bewegen sich im extrem brutalen Death-Metal- und
Grindcore-Bereich und lassen wahrlich alle Wände
blastend und zitternd zurück. Die Vocals sind sowas von
extrem, bös, tiefgründig satanisch, schreiend guttural
Growls im verdammten Tiefstbereich, sowohl von Shaun als
auch von James. Wahnsinns-Growl! Die Riffgewitter der
beiden Quetschbalkenflitzer stehen ebenfalls den Growls
in nichts nach. Sehr dezente Gitarrensoli, wenn, dann
sehr aggressiv gespielt wie bei Slayer oder Demolition
Hammer und Konserten, aber es groovt wie ein Atoll
tanzend nach der Richterskala. Die Drums sind meist im
Blast-Modus oder dann im Double-Bass-Bereich
anzusiedeln, doch wie gesagt, auch hierbei findet man
immer einen goil passenden Thrash-/Death-Groove. Sean am
Tieftöner lässt es ebenfalls ordentlich krachen und ist
perfektes Bindeglied zwischen den Drums und den
riffenden Klamfpen. Eine Höllenmaschine, frisch aus
'Down Under'. Das Cover-Artwork wiederspiegelt den
deathigen Sound, die Produktion ist sowas von brutal
gelungen, ein allesamt rundes Death-Paket. Anspieltipps
wären 'Reign Of Wasps', 'Isle Of Rot', 'Mortals' Thirs'
oder 'Vermankind'. Fans von Cannibal Corpse, Brutal
Truth, Autopsy, Six Feet Under und dergleichen werden
ausrasten und die Richterskala neu bestimmen.
Brutal-Blast-Death-Grindcore. Leopold
Punkte: 8.1 von 10
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ABORTED FETUS - The Ancient Spirits Of Decay (CD)
Comatose Music Brutal Death-Metal aus Russland,
genauer gesagt aus Perm, bestehend aus Alexander
'Meatgrinder' Andreev (Guitar), Sergey Shchapov (Bass),
Sergey 'Hammer' Kulakov (Drums) und Igor Stafeev
(Vocals) treiben seit 2000 im Brutal Death-Fahrwasser
und releasen mit 'The Ancient Spirits Of Decay' ihren
fünften Longplayer mit 13 Tracks - 'Goresoaked Clinical
Accidents' (2008), 'Fatal Dogmatic Damage' (2010),
'Private Judgement Day' (2014), 'The Art Of Violent
Torture' (2017). Da wechseln sich doomige Parts mit
grindigen Parts, deathige Parts mit leicht blackig
angehauchten Elementen, thrashige mit speedigen
Elementen, Akustik-Intros, jedoch stets immer brutal
vorantreibend. Igor Vocals sind brutal guttural tief,
erinnert teilweise etwas an George 'Corpsegrinder'
Fisher von Cannibal Corpse, jedoch hat Igor eine sehr
eigene Variante gutturalen Voices kreiert, welche man
sofort aus der Masse des Brutal Death-Metals heraushört,
die gitarristische Arbeit von Alexander ist mirakulös,
stets brutal riffend, mal melodiös solierend, mal
straight shreddend, Sergey's Bassläufe unterstützen
Alexander's Riffing bestens, geht aber auch eigene Wege
durch die Songs und Sergey's Drumming ist ebenfalls
brutal double-bassig gehalten, mal grindend und
blastend, abgerundet durch eine saubere, powervolle
Produktion und einem historisch gehaltenen
Cover-Artwork, Fans von Cannibal Corpse, Obituary,
Brodequin, Devourment und Konsorten kommen hier mit 'The
Ancient Spirits Of Decay' bestens auf ihre Kosten. Durch
das variantenreiche Songwriting kommen Songs wie 'Eaten
By Pigs In The Trough', 'Genital Torture By The
Alligator Tongs', 'Nailed To The Cross' und 'Rack Of
Torment', um einige Anspieltipps zu gewähren, bestens
zur Geltung und runden dieses Scheibchen perfekt ab. Old
School Brutal Death from Russia ... with hate to all
death-metal-maniacs, hellyeah! Leopold
Punkte: 8.1 von 10
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ABRAMIS BRAMA - Tusen Ar Black
Lodge Records
Man hört schon ab dem ersten
Ton, wo die sympathischen Schweden musikalisch zuhause
sind. Abgesehen das hier alles schwedisch gesungen wird,
huldigt man hier gnadenlos den alten Led Zeppelin und
early Black Sabbath. Das zieht sich durch alle acht
Tracks hindurch. Uns wisst ihr was? Es macht unglaublich
Spass, diese Songs immer wieder zu hören. Egal ob der
Opener "Löpeld" mit "Whole Lotta Love"-ähnlichem
Gitarrenriff. Oder Die Black Sabbath-like Gitarren mit
Harp beim coolen "Tusen är", hier klingt der Gesang nach
"War Pigs", aber immer so das noch genügend
Eigenständigkeit bleibt. Klasse wie die Schweden die
Songs präsentieren. Sehr erfrischend das mit akustischen
Gitarren beginnende "Slutet Av Tunneln", das nach gut
der Hälfte in einen coolen Rock-Song übergeht. Stark
auch die mehrstimmigen Gesänge hier. "Fel Kvinna" auch
so ein geiler Black Zeppelin- oder Led Sabbath-Track.
Lebendig und verspielt, starke Drums und rockige
Gitarren. Und eben das Spezielle daran ist der
schwedische Gesang, das kommt echt gut. Ich mag diese
Retro-Mucke mit modernem Touch. Abramis Brama liefern
hier wirklich ein echt starkes Album ab. Beide Daumen
hoch für die Schweden. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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INFINITAS - Skylla (Single)
Eigenvertrieb Wie Kreativität geht, demonstrieren
uns Infinitas mit ihrer Single "Skylla". Wer zwischen
ihrem Thrash Metal schon immer den Folk-Aspekt mochte,
kommt hier noch mehr aus seine Kosten. Der Titelsong
wurde dabei mehr oder weniger wie auf dem Album
gelassen. Das ruhige Outro des Liedes wurde für die
Single aus dem Song gelöst und heisst jetzt "Conclusio".
Die Zähne zogen Infinitas ihrem "Samael". Der Song
erhält dadurch eine ganz neue Atmosphäre. Eine
allerdings, die bereits auf dem Album zu erahnen war.
Mit dem sehr melancholischen "Leprechaun" endet die
Single nach vier Liedern bereits. Wobei nicht nur
Traurigkeit, sondern plötzlich wieder Hoffnung zu hören
ist. Als Gastmusiker verpflichteten Infinitas Dani
Häusler mit seiner Klarinette. Infinitas beweisen sich
mit dieser Single selber, dass sie ihren eigenen Weg
gehen wollen und keinen bereits ausgetrampelten Pfaden
nachspringen. Sie zeigen sich hier von ihrer besten
Seite - sowohl bezüglich Songwriting wie auch Offenheit
für einen eigenen Stil. Somit schaffen sie sich eine
gute Ausgangslage für weitere Höhenflüge. Man darf
gespannt sein. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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HARTMANN - Hands On The Wheel
Pride & Joy Music
Der Gitarrist und Sänger Oliver
Hartmann ist kein unbekannter in der Hard Rock-Szene.
Seinen guten Ruf verdankt er vor allem seinem Engagement
als Frontmann von At Vance, mit denen er vier starke
Alben aufnahm. Nebst Studioarbeiten mit HammerFall,
Helloween oder Edguy war er aber auch von 2012 bis 2015
fester Bestandteil bei Rock Meets Classic. Mit seiner
eigenen Band Hartmann geht er mit "Hands On The Wheel"
bereits in die sechste Runde. Für den aktuellen Output
hat der gute Mann wieder ein paar Scheite mehr ins Feuer
geworfen, sprich das Teil ist deutlich rockiger und
kerniger ausgefallen als der Vorgänger. Die Scheibe
glänzt vor allem durch einen knackigen Sound mit viel
Drive. Der klassische Hard Rock mit melodiösem
Grundgerüst erinnert durchaus an Pink Cream 69.
Ebenfalls hat Oliver ein Dutzend Songs verfasst die
Substanz haben. Zwischen erdigem Hard Rock, Melodic und
balladesken Klängen ist auch die Abwechslung
gewährleistet. Der Protagonist überzeugt dabei als
Gitarrist wie auch als Sänger. Mit den Ohrwürmern und
Singleauskopplungen "I Don't Want Back Down" und "Simple
Man" (letzteres als Duett mit Eric Martin von Mr. Big)
hat die Formation auch mindestens zwei herausstechende
Songs am Start. Der Rest der Scheibe weist zwar einige
Schwachstellen auf, definiv sind aber keine eigentlichen
Ausfälle zu verzeichnen. In Sachen Charisma bleibt die
Band aber auch hinter Genreverwandten, wie die erwähnten
PC 69, zurück. Unter dem Strich aber ein durchaus
höhrenswertes Werk. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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MOTOR CITY MAYHEM – Shitfaced And
Outta Luck Metalapolis Records/Phonag
Tjoa, also übertrieben hat das
beigelegte Promo-PDF ausnahmsweise mal nicht, wenn
geschrieben steht, dass „MOTOR CITY MAYHEM stands for
dirty Street Rock'n Roll from the late 60ies/early 70ies
like MC5, BLUE CHEER or THE STOOGES combined with the
Scandinavian Street Rock sound like THE HELLACOPTERS,
BACKYARD BABIES or GLUECIFER.“ (Direktzitat) Kann man
effektiv so stehen lassen – die Gitarren dröhnen und
kreischen, und der dumpf abgemischte Gesang (dürfte so
gewollt sein, da der restliche Sound deutlich zu hören
ist) erzeugt ein entsprechendes Feeling der genannten
Jahrzehnte. Kann man mögen, muss man nicht – Fakt ist
aus meiner Sicht: Authentisch ist die Chose auf jeden
Fall. Man hört, dass die Jungs keine Anfänger mehr sind
und ihre Attitüde nicht nur vorgeben, sondern auch
wirklich leben. Falls nicht: sehr gut gespielt! Mehr
gibt es nicht zu sagen: Wer mit den genannten Bands
etwas anzufangen weiss und guten, alten Hard Rock mit
deutlich staubiger Prägung vergangener Jahrzehnte zu
schätzen weiss, der sollte sich wirklich mal dieses
Debüt reinziehen. Geiler Sound für den Ritt auf der
Harley in den Sonnenuntergang! Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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ZATOKREV - Zatokrev
(Vinyl/Re-Issue) Czar Of Crickets Das Debüt
der Basler Formation stammt aus einer Zeit (2004/2005),
als Myspace noch hip war, die Kommentarspalte auf
cede.ch von Fans der jeweiligen Veröffentlichung rege
genutzt wurde und für diese CD harte CHF 31.90 hingelegt
werden musste. Verdammt, Kinder; es war eine andere
Zeit. Überhaupt nicht verändert hat sich hingegen dieses
Werk, welches auch aktuell kein Quäntchen seiner
sludgigen Relevanz verloren hat und sowohl dazumals wie
heute herrlich unschweizerisch entrückte Stimmung
verbreitet. Meine juvenile Albumkritik vom Februar 2005
unterschreibe ich daher auch heute noch und übermittle
Zatokrev auf diesem Wege nicht nur meine besten
Empfehlungen zum 15-jährigen Jubiläum und dieser
verdienten Vinyl-Reissue, sondern wünsche ihnen vor
allem viel Erfolg und Inspiration für die Zukunft. Kult.
Hardy
Punkte:
keine Wertung
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SUOTANA - Land Of The Ending Time (CD) Reaper
Entertainment Melodic Death-Metal, melodische
Black Metal-Anleihen und ein Schuss Power Metal - so
liest sich das Erfolgsrezept der Finnen von Suotana.
Eigentlich 2005 als Soloprojekt des Gitarristen Ville
Rautio gegründet, wurde das Sextett wenig später um Pasi
Portaankorva erweitert und in den Jahren 2012 und 2013
durch Harri Portimo, Jari Körkkö, Juhani Merkkiniemi und
Rauli Juopperi komplettiert. Sowohl die erste
Demo-Veröffentlichung "Forgotten Soil Of This Land" im
Februar 2014 als auch das im November 2015 erschienene
Debütalbum "Frostrealm" entfachten unter Szenekennern
und Kritikern gleichermassen einen regelrechten
Flächenbrand der Begeisterung! Dem steilen Aufwärtstrend
Suotanas taten auch einige Line Up-Veränderungen im
Nachgang des Debüts keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil:
Schnell sollte sich herausstellen, dass die kreative
Allianz aus dem klassisch versierten Neu-Keyboarder
Tommi Neitola und dem Neuzugang am Mikro, Tuomo
Marttinen, dem Band-Sound gar zu noch mehr Tiefe und
Vielfältigkeit verhelfen würde. Voller Energie und mit
einer glasklaren Vision vor Augen stürzte sich das
Sechserpack so in die Arbeiten am
"Frostrealm"-Nachfolger. Und eben dieser hat es in sich!
Musik und Cover-Artwork verweben sich auf kunstvolle
Weise ineinander und zeichnen ein beeindruckendes
Porträt weitläufiger, verlassener Winterlandschaften,
deren düstere Atmosphäre bedrückender Einsamkeit sich
wie ein schweres, dunkles Band durch das gesamte Werk
zieht. Aufgegriffen und vertieft wurden diese Leitthemen
auch im Rahmen eines hochklassig produzierten
Videoclips, der inmitten der Abgeschiedenheit der
nordischen Kältewüste entstand. Man darf sich bei "Land
Of The Ending Time" auf eine geballte Ladung nordische
Kälte im düsteren Soundgewand freuen. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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STORMZONE - Luzifer's Factory (CD) Metal Nation Records
Aus Nordirland kommt diese Heavy Metal-Band.
"Luzifer's Factory" ist ihr sechstes Album. Auf diesem
hört man die grosse Erfahrung der Musiker deutlich. Denn
der Sound wirkt entspannt und gleichzeitig heavy. Das
Wort Dynamik muss man ihnen definitiv nicht mehr
erklären. Dazu kommt der Wille, gute Refrains und
mitreissende Gitarrensoli zu spielen. Mit ein wenig
Recherche kann man bei Stormzone gar eine Verbindung zu
Sweet Savage finden, bei denen immerhin mal drei
ehemalige und ein aktives Mitglied Teil war. Bei Sweet
Savage wirkte ab Gründung bis 1983 der noch heute aktive
langjährige Def Leppard-Gitarrist Vivian Campbell mit.
Wieso ich das erwähne? Weil es irgendwie erklärt, warum
"Luzifer's Factory" gar nicht so schlecht geworden ist.
Allerdings braucht es einige Hördurchgänge, bis sich
diese Soundblüte beginnt zu entfalten. Wer diese Geduld
mit sich bringt, findet an den 13 Liedern gefallen.
"Luzifer's Factory" ist sicher nicht der
offensichtlichste künftige Heavy Metal-Klassiker, wird
aber aufgrund seiner liebevollen Arrangements seine
Liebhaber finden. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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LEE AARON - Diamond Baby Blues
(CD)
Metalville/Musikvertrieb
Hätte unser Rockslave diese
Scheibe zum Reviewen erhalten, hätte er diskussionslos
10 Punkte dafür gegeben. Logisch, nur objektiv
geschrieben? Die einstige Metal-Queen verlor ich
zumindest nach dem "Body Rock"-Werk 1991 aus den Augen.
Die Sängerin, mit der nach wie vor vorhandenen kräftigen
Stimme, experimentierte dann für viele Fans zu stark mit
unterschiedlichen Sounds, und erst die Gastspielreise
letztes Jahr in Europa brachte der Kanadierin wieder
Pluspunkte ein. So auch bei unserem Rockslave, als wir
die Lady am "Bang Your Head"-Festival sahen und da bei
ihm nicht nur die Augen feucht waren. "Diamonds Baby"
ist ein cooler Rock/Blues-Track, der das neue
Aaron-Album eröffnet und von "Mistreated" abgelöst wird,
bei dem Lee wirklich sehr kräftig und auch lasziv singt.
"American High" wird mit Bläsern untermalt, und der
groovige Blues-Rocker "I'm A Woman" wird allen
männlichen Fans "Freude" bereiten, so dass sie sich alle
Lee in ihrem roten, hautengen Overall zurückwünschen
werden. Frau Aaron ist aber mit diesem Album weit weg
von einer Metal-Queen. Den Titel Rock-Königin darf sie
sicher noch für sich beanspruchen, denn genau dort singt
sich die Lady heute noch immer sehr gut durch die
Tracks. "Hard Road", das verheissungsvolle "In The
Bedroom" und das an Joan Jett erinnernde "Cut Way Back"
zeigen, dass Lee nach wie vor gute Songs schreibt und
sich ihrer selbst besonnen hat. Cooles Album, das sicher
nicht an ihre Metal-Zeit heranreicht, aber zumindest
immer noch gut genug ist, es sich mit Freude anzuhören.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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BLACKSLASH - Lightning Strikes
Again Iron Shield Records
Diese Deutschen können was! Und
zwar gute Musik im Fahrwasser der alten 80er-Jahr-Helden
schreiben und aufnehmen. Wen das Cover-Männchen an Iron
Maiden's Eddie erinnert, liegt gar nicht so daneben.
Denn der Geist der eisernen Jungfrau dringt jederzeit
durch die zehn Lieder. Dass Blackslash dabei einem
"Number Of The Beast"-Album nicht das Wasser reichen
können, versteht sich von selbst. Ein Jahrhundertalbum
schreiben aber auch deren Urheber nicht alle Tage.
Blackslash auf Iron Maiden zu beschränken, wird den
Deutschen aber auch nicht gerecht. Das tolle an
"Lightning Strikes Again" ist, dass es nicht der Gefahr
von "noch härter, schneller und krasser" verfallen. Hier
wird vielfältig gerifft, auf Rhythmus und Dynamik
gesetzt und den Klängen auch Platz zum Atmen gelassen.
Ein Riff darf sich über längere Zeit ausbreiten, ohne
gleich durch überhastete Stakkatos niedergemetzelt zu
werden. Vielleicht werde ich aber auch einfach langsam
zu müde für Rasereien. Bei Blackslash kann also auch
noch der 35-jährige "Alt-Metaller" folgen. Dabei ist die
headbangbare Mischung aus Melodie und Härte der
Schlüsselpunkt. Anspieltipps gibt es viele, vor allem,
wenn man dem Album ein paar Durchgänge gibt. Ein klarer
Hit ist nicht auszumachen, was aber für das Album an
sich spricht. Trotzdem werden einzelne Lieder so schnell
nicht mehr aus dem Schädel heraus wollen. Für mich ist
dieses dritte Album aber klangmässig eine kleine
Offenbarung, die zeigt, dass eigenständiger, nicht
überproduzierter Heavy Metal von neuen Bands auch anno
2018 möglich ist. Blackslash kommen aus Donaueschingen.
Was nicht ganz so weit von der Schweiz entfernt ist. Wer
sich also die CD noch nicht kaufen will, hat eventuell
die Gelegenheit, Blackslash bald mal an einem Konzert zu
erleben. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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STORMWITCH - Bound To The Witch
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie war das jetzt schon wieder?
HammerFall-Gitarrist Oscar ist ein glühender Verehrer
von Stormwitch? Darum klingen HammerFall nach
Stormwitch, beziehungsweise Stormwitch nach HammerFall.
Zumindest hat man das Gefühl beim Opener "Songs Of
Steel". Mit dem elften Werk geht die Truppe ein bisschen
weg von ihrem Romantic Metal und versucht, mehr die
Gitarren in den Mittelpunkt zu setzen. Dies steht der
Truppe sehr gut zu Gesicht und hinterlässt einen
Schreiberling, der plötzlich mit hochgezogenen
Augenbrauen gespannt zuhört. "The Choir Of The Dead"
überrascht mit simplen, aber effektiven Metal-Parts.
Fettes Riff und durchgezogenem Rhythmus. Allerdings ist
es einfach noch immer die Stimme von Andy Mück, an der
sich die Geister scheiden werden. Entweder man mag seine
Stimme, oder man mag sie überhaupt nicht. Aber solange
die Truppe Tracks wie "Life Is Not A Dream", "Ancient
Times", oder "The Ghost Of Manfields Park" schreibt,
kann nicht viel schief gehen. Mit den Bonustracks
("Stronger Than Heaven", "Rats In The Attic", "Priest Of
Evil") aus ihrer Frühphase zeigen die Jungs, dass sie
schon früher eigentlich coole (German) Metal-Songs
schrieben. Tja, wohin führt der Weg? Soll ich die Truppe
nun cool oder okay finden. Ich kann's euch nicht sagen.
Tinu
Punkte:
7.9 von 10
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ARMORED SAINT - Symbol Of
Salvation (Re-Release) Metal Blade/Sony
Eigentlich ist es eine Tragödie,
dass in den letzten Monaten die Alben bei mir am besten
einschlagen, welche sich als Re-Releases von alten
Perlen entpuppen. Waren es im April Flotsam & Jetsam,
Frontline und Ron Keel, so sind es in diesem Monat Fifth
Angel und Armored Saint mit ihrem vierten Studiowerk aus
dem Jahre 1991. Das Werk stand damals unter einem
dunklen Stern, verstarb doch Hauptsongwriter und
Gitarrist Dave Prichard 1990 an Leukämie. War das Glück
schon von Beginn weg der Hammertruppe nicht hold, so
musste nun auch noch der Sensenmann eine tiefe Furche in
das Bandgefüge schneiden. Doch die Truppe rappelte sich
auf und neben den Ur-Mitgliedern John Bush (Gesang),
Joey Vera (Bass), Gonzo (Schlagzeug) und dem
zurückgekehrten Phil Sandoval (Gitarre) stand mit Jeff
Duncan ein weiterer Gitarrist in den Reihen der Amis,
der schon auf der Live-EP "Saints Will Conquer" zu hören
war. "Symbol Of Salvation" war der vierte Höhepunkt
einer erfolglosen Karriere. Die Jungs spielten
lupenreinen US Metal, der irgendwo zwischen Vicious
Rumors und Savatage anzusiedeln war und bis heute
seinesgleichen sucht. Das Eröffnungstrio mit "Reign Of
Fire" (was für ein Opener, was für ein Riff!), dem
groovigen "Dropping Like Flies" und dem Hit "Last Train
Home" rechtfertigt alleine den Kauf dieser Scheibe, die
endlich wieder als CD und Vinyl zu erwerben ist. Mit
"Tribal Dance" wissen nun auch alle, woher Sepultura
ihre Einflüsse haben. Das leicht schleppende "The Truth
Always Hurts", die Ballade "Another Day", das
Riffabreisskommando "Symbol Of Salvation" (mit einem
kreischenden und leidenden John), das oft vergessene
"Hanging Judge", das famose und über sieben Minuten
lange "Tainted Past" und das schnelle "Spineless" sind
Songs für die Ewigkeit, von einer sehr spielfreudigen
Band vorgetragen, die auch mit diesem Album nicht den
Sprung an die Spitze schaffte. LEIDER! Als Bonustracks
sind die Demo-Versionen von "Medieval Nightmares", "Get
Lost", "Tongues And Cheek" und "Pirates" zu hören.
Armored Saint werden nun auf der kommenden Tour das
komplette "Symbol Of Salvation" spielen und dazu eine
Live-DVD aufnehmen. Wie geil ist denn das? Leider sind
nur zwei Konzerte in Deutschland geplant und keines in
der Schweiz. Darum ergreift die Möglichkeit und krallt
euch die Wiederveröffentlichung eines der geilsten
Metal-Alben, die es je zu hören gab. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BURDEN OF GRIEF - Eye Of The Storm Massacre
Records/Musikvertrieb Mit 'Eye Of The Storm'
bringt der Fünfer aus Warburg, Germany, bereits ihren
siebten Longplayer auf dem Markt. Ein Cover-Artwork,
welches einen bereits im Griff hat, sich in den Bann
einsaugt und 11 Tracks wie ein feuerspeiender Vulkan auf
uns niederregnen lässt. Nun, seit 1994 zelebrieren Mike
Huhmann (Vocals), Philipp Hanfland (Guitars), Johannes
Rudolph (Guitars), Florian Bauer (Bass) und Sebastian
Robrecht (Drums) ihren Melodic-Death-Metal mit
Einflüssen aus dem Modern-Metal, etwas Thrash-Metal
auch. Eine kernig-druckvolle Produktion erwartet die/den
geneigte/n Zuhörer/in, Gitarrenduelle bei den Soli,
kollektives Riffing in den Rhythmusparts von Philipp und
Johannes, konstantes, kerniges Double-Bass-Gewitter von
Sebastian, Florian's Tiefseiter erdigt diesen
Soundteppich gekonnt und Mike's klare Growls und Shouts
geben den Songs auch die nötige Härte wie Abwechslung.
Soundmässig könnte und dürfte man sie zu den Bands à la
In Flames, Kalmah, Insomnium und Gefährten zählen, wobei
wiederum klar zu sagen ist, dass Burden Of Grief einen
eigenständigen und wieder erkennbaren Sound über all die
Jahre kreiert haben, wohlbemerkt. Die anderen Longplayer
wären noch 'Haunting Requiems' (2000), 'On Darker
Trails' (2001), 'Fields Of Salvation' (2003), 'Death End
Road' (2007), 'Follow The Flames' (2010) und 'Unchained'
(2014). Melodic-Death-Metal-Maniacs werden ihre wahre
Freude an diesem Longplayer namens 'Eye Of The Storm'
haben, sowie natürlich diesmal auch alle
Cover-Artwork-Fetischisten. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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VERBERIS - Vorant Gnosis (CD)
Pulverised Records
Diesmal hüpfen wir von 'Down
Under' kurz rüber nach ... yep, Neuseeland, zu Verberis
mit ihrer EP 'Vorant Gnosis', nebst ihrem Debut
'Vexamen' (2016) und dem Demo 'Vastitas' (2014). Und
wisst ihr was? Folgende Anspieltipps kann ich euch
sogleich anbieten: 'Vorant' (10:59) oder 'Gnosis'
(21:09). Ebenfalls yep, mehr gibt's nicht, aber bitte,
man darf sich bei einer Gesamtlaufzeit von (32:08) sich
auch nicht beklagen, bei zwei Songs. Nun, Verberis
spielen einen leicht doomigen Black-Metal, so à la Death
Karma, Temple Nightside, Katechon, Malthusian und
Konsorten, um Anhaltspunkte zu gewähren. Wer ist den
Verberis? Verberis sind Verberis, wie ein Mysterium ein
Mysterium ist. Nun gut, soundtechnisch bewegt man sich
im doomigen, sphärischen Black-Metal. Die Gitarren sind
eher im Stile von den älteren Black Sabbath, Venom und
Bathory getunt, man wechselt gekonnt zwischen akustisch
cleanen und danach wieder akustisch extrem verzerrten
Gitarrensound, jedoch lässt man dem zeitlichen Momentum
die Möglichkeit, tonal sich zu entfalten. Der Bass
wummert wie in den alten Tagen von Venom und Bathory.
Die Drums blasten, double-bassen, kehren rüber ins
schleppend Doomige. Die Vocals sind pure
Black-Metal-Growls, tief, zähflüssig und mit etwas Hall
versetzt. Das Cover-Artwork wurde vom italienischen
Graphic-Illustrator Ars Alchymiae gestaltet, was das
Songwriting und den Soundwall bildlich perfekt
wiedergeben. Die Produktion ist ebenfalls sehr sauber
ausgefallen. Für Fans - und von Fans besagtem
Black-Metal. Interessant. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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SPIRAL SKIES - Blues For A Dying Planet (CD) AOP
Records Diese schwedische Band kommt ziemlich
cool daher. An den Instrumenten flankieren vier adrett
gekleidete, gepflegt erscheinende, maskierte Herren und
eine blonde Dame in den besten Jahren, welche sich
kleidungstechnisch im Stil okkulter Hippies gibt. Das
Erscheinungsbild entspricht dann auch dem Klangerlebnis,
der Bezug zu den glorreichen Siebzigern und frühen
Achtzigern ist mehr als offensichtlich, und die Namen
gewisser Bands blitzen einem beim Anhören dieser Scheibe
immer wieder durch den Kopf, seien es Witchfinder
General, Blood Ceremony, Year Of The Goat, The Devil's
Blood oder Jess And The Ancient Ones. Aber ein Name geht
mir ganz besonders ständig durch den Kopf, und das kann
die Band als grosses Kompliment für sich beanspruchen.
Bei "Blues For A Dying Planet" muss ich die ganze Zeit
an eine harte Version von Jefferson Airplane denken. Die
Sängerin Frida Eurenius agiert mit derselben
Leidenschaft wie dereinst Grace Slick, was kombiniert
mit einem Songwriting, das sich ganz klar an den
härteren und okkulten musikalischen Strömungen der
späten Sechziger orientiert, einen authentischen,
fesselnden Mix ergibt. Das Besondere an dieser Mischung
ist selbstredend der gelungene Spagat zwischen Heavyness
und poppiger Melodie, hippiesker Lockerheit und sakraler
Ernsthaftigkeit, da hat die Truppe die wirklich perfekte
Mischung gefunden. Der Einstand ist somit mehr als
gelungen, ich wünsche mir dieses Quintett bei der
nächsten Rundreise von Ghost als Opening Act.
Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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FLESH HOARDER - Homicidal
Necrophile (CD) Comatose Music
Uah, der nächste, grindig-zähe
Brutal-Death-Knaller aus San Antonio, Texas, U.S.A.,
seit 2011 mit Vollgas unterwegs. Mit ihrem Debut-Album
'Homicidal Necrophile' langt der texanische Fünfer in
Persona namens Adam DeLeon (Bass), Nick Moreno (Vocals),
Angel Tarin (Guitars), Mike DeLeon (Guitars) und Rene
Martinez (Drums) kräftig im Brutal-Death-Metal-Sektor
zu. 11 Songs fanden den Weg auf das Debut und diese
haben sich so richtig schön in den Silberling
reingefressen. Brutal-Grooves kombiniert mit zähem,
grindigen, deathigen Riffing von Angel und Mike,
verschachtelte und doch straightes Songwriting, eine
höllische Wand aus schnellfliessender, zäher Lava strömt
aus den Stereoboxen in die Gehörgänge und setzt sich
dort ebenfalls fest. Die Tracks sind ultraschnell, meist
im grindigen, brutalen Death-Metal-Genre. Es wechseln
sich Instrumentals mit Nick's gutturalem, sehr tiefbösen
Gesang, Growls from hell. Adam's Bassarbeit und -technik
ergänzt sich ebenfalls fliessend mit den beiden
Klampfgeistern und natürlich den unüberhörbaren,
double-blast-bassigen Drums von Rene. Die Snare kommt
sowas von trocken und steril rüber, es braucht etwas
Antastzeit, doch dann ist die Snare von Meister Rene das
Instrument, welches auf 'Homicidal Necrophile' als
Erkennungsmerkmal Numero Uno gilt. Durch das
variantenreiche und verschachtelte Songwriting wird
Flesh Hoarder sehr interessant, leider vermisse ich -
meine persönliche Ansicht - zu sehr die fehlenden
Gitarrensoli, zumal man mit einem Doppelpack am Start
ist, leider. Denn sowohl das absolut goil-deathige
Cover-Artwork als auch die bretterharte, druckvolle
Wand-Produktion kommt bestens zur Geltung. Fans von
Suffocation, Cannibal Corpse, Ingested, Mortician und
Dito-Gefilde kommen hierbei dennoch auf ihre Rechnung.
Anspieltipps wären 'Ejaculating On The Faces Of The
Aborted', 'Human Drapery' oder 'Infatuation With
Menstruation'. Ein sehr interessantes Debut.
Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW -
Memories In Rock II (Live - CD & DVD) Minstrel Hall Music
Das letzte nachhaltige Aufbäumen des einstigen
Hardrock-Giganten Rainbow fand 1995 statt. Eher
überraschend kam mit dem Album «Strangers In Us All» ein
sackstarkes Comeback-Werk heraus, das nicht nur wegen
Frontmann Dougie White (Cornerstone, Tank, Michael
Schenker, u.a.m.) brillierte. Auch die Tour dazu
bescherte einige Hammerkonzerte, wovon diverse
Top-Bootlegs noch heute glänzen. In dieser Zeit war
Ritchie 50 Jahre alt und liess live nach wie vor nichts
anbrennen. Nach dem endgültigen Ausstieg bei Deep Purple
im November 1993 schien noch etwas Restenergie übrig zu
sein, die der "Man In Black" Ende Mai 1997 mit dem
letzten Konzert leider ausklingen liess. Danach lag der
Fokus lange Jahre bei Blackmore's Night, was kommerziell
gesehen sicher keine schlechte Entscheidung war. Dennoch
lag es immer wieder in der Luft, dass Rainbow, eventuell
sogar mit Ronnie James Dio, wiederbelebt werden könnten,
aber als der kleine Mann mit der grossen Stimme am
16.05.2010 verstarb, zerschlugen sich all diese Gedanken
wieder. Umso überraschter reagierte die Musikwelt dann
2016 auf die Nachricht schlechthin, als Ritchie,
mittlerweile über 70 Jahre alt, ankündigte, dass unter
dem Banner Ritchie Blackmore's Rainbow mit einer
komplett neuen Besetzung nur gerade drei Konzerte
geplant seien. Zwei davon in Deutschland und eines in
England. Das Interesse war riesig und alle drei Gigs im
Nu ausverkauft. Ich wohnte dem zweiten Konzert in
Bietigheim-Bissingen bei und dabei überwog die Freude
über den Anlass an sich, da der Altmeister seinem Alter
sichtlich Tribut zollen musste.
Dank dem damals
noch völlig unbekannten Frontmann Ronnie Romero (Lords
Of Black, CoreLeoni), Stratovarius Keyboarder Jens
Johansson und der Rhythm Section aus dem aktiven wie
ehemaligen Blackmore's Night Lager ging der Schuss
insgesamt nicht hinten raus. Die Fans zeigten sich milde
und genossen diese in der Tat magischen Momente, die
letztmals vor über zwanzig Jahren stattfanden. Dass
diese Geschichte nachträglich für die Nachwelt
mitgeschnitten wurde, war zu erwarten. Ebenso, dass sich
das Konzerterlebnis vor Ort um einiges intensiver als ab
Konserve gab, wo die nachvollziehbaren, respektive dem
Alter des Maestros geschuldeten Mängel gnadenlos zum
Vorschein kamen. Nichtsdestotrotz fand das Ganze 2017
seine Fortsetzung mit vier weiteren Konzerten in der
Heimat, die nun mit «Memories In Rock II» verbraten
werden. Interessanterweise wirkt die zweite
Live-Nachlese stellenweise noch fragiler und blutleerer
als die erste, und das wiederum kontrastiert mit der
aktuellen 2018er-Tour, wo dem Vernehmen nach mindestens
teilweise deutlich bessere Feedbacks zur Performance von
Mr. Blackmore abgegeben werden. Ob dem wirklich so ist,
könnt Ihr wohl bald einmal in der Review zu «Memories In
Rock III» nachlesen. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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ACHERONTAS – Faustian Ethos
Agonia Records
Wie man sich täuschen kann, denn
nach dem ersten Blindgenuss von „Faustian Ethnos“ hätte
ich erwartet, dass die Truppe irgendwo aus finsteren
Wäldern hoch im Norden stammt, doch effektiv horten
Acherontas ihre Zelte in Griechenland und beweisen
eindrücklich, dass zu viel Sonne auch auf das Gemüt
schlagen kann. Trotz der südlichen Herkunft, wird jedoch
vornehmlich Black Metal nordischer Spielart praktiziert,
mit einem deftigen Schuss Okkultismus. Dies bedeutet,
dass nicht immer nur Väterchen Blast auf dem Thron
sitzt, sondern Acherontas schrauben auch zwischendurch
mal das Tempo zurück und lassen sogar dunklen Melodien
den Freiraum sich zu entfalten. Dies wirkt sich sehr
positiv auf die Atmosphäre von „Faustian Ethos“ aus,
welche jederzeit die pure Dunkelheit und schwarze Magie
versprüht, dabei es jedoch nicht nötig hat eine
Gewaltorgie zu sein oder wie bei anderen Black Metal
Bands der ewige Hass die treibende Rolle übernimmt.
Abgesehen davon zeigen die Griechen auch auf, dass man
ohne penetrante und grossflächige Tasten-Akkorde eine
düstere Stimmung erzeugen kann, da könnte sich manch
eine kommerziell erfolgreichere „Super-Truppe“ ein
Lehrstück abschneiden. Klar „Faustian Ethos“ ist keine
Revolution oder ein absoluter Meilenstein des Black
Metal, aber durchaus eine gute Scheibe die zu
faszinieren vermag. Wenn ihr euch einen Eindruck
verschaffen wollt, so zieht euch „Vita Nuova“ oder
„Sorcery And The Apeiron“ rein, aber bitte jeweils bis
zum Schluss, damit ihr auf den vollen Geschmack kommt.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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VIOLATION WOUND - With Man In
Carnage Peaceville Records/Irascible
Chis Reifert - Autopsy - Kult.
Nun, hier kommt der gute Chris Reifert - Drummer &
Sänger in Persona, vor allem mit Autopsy sehr bekannt -
mit Joe Orterry (Bass), Matt O'Connell (Drums) ...,
yeah, an der Gitarre und am Gesang - auf uns zugerollt,
wie eine gut geölte punk-core-death-metal-machinery.
'With Man In Carnage' ist nun eine rollende Lawine, die
violent-punk'n'roll-rock zelebriert, und dies auf sage
und schreibe 20 Songs, welche dementsprechend punkig
kurz gehalten sind. Aber nichts desto trotz, die Klampfe
von Herr Reifert kommt satt punkig rüber gerifft,
untermalt mit kurzen, prägnanten, melodiösen Soli. Auch
gesanglich bewegt er sich zwischen punkigem Gesang und
leicht-deathigen Shouts und seltene, wirklich sehr
seltene, Growls. Joe's Bass wummert wunderbar punkig zu
Chris' Gitarre und vor allem passt es goil zum Gesang.
Auch Matt's drumming ist straight, unkompliziert und
treibt die punkig angehauchten Rocksongs peitschend nach
vorne, wie ein Kutscher seine Pferde über einen Pass
jagt. Die Produktion kommt so richtig New York-mässig
rüber, so à la Prong, C.O.C., Biohazard, S.O.D., M.O.D.
und Konsorten. Das Cover-Artwork ist wahrlich gelungen
und zeigt ganz klar, welchem Lieblingssound die drei
Herren sich annehmen und diesen genussvoll pflegen. Nun,
Chris Reifert ist in Kalifornien geboren (Concord) und
lebt auch dort. Nun gut, ich sage jetzt mal,
zurücklehnen und geniessen, am besten mit einem
Gerstensäftchen. Ein cooles Projekt eines sehr
eingespielten Trios. Anspieltipps? Soll ich jetzt alle
20 Tracks aufzählen? Ich könnte, aber besonders angetan
haben es mir 'Vortex', 'God's Plan', 'Smoke And Flames'
oder eben 'Two Middle Fingers Whiskey And Beer'. In
diesem Sinne: So long & Cheers! Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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GLORIOR BELLI - The Apostates
Season Of Mist/Irascible
Wenn die Franzosen von Glorior
Belli sich mal aus dem aktuellen Musikgeschehen zurück
ziehen und einen Laden eröffnen, dann ist das sicher ein
Gemischtwarenladen, der für fast jeden etwas zu bieten
hat. Und genau so präsentieren sich die Franzmänner auch
auf ihrem siebten Album "The Apostates", das ein buntes
Allerei darstellt. Mit "Sui Generis" ist eigentlich nur
der Gesang auf Black Metal gebürstet, während die Musik
schon um einiges experimenteller ausfällt und man gerne
den Zusatz "Post" verwenden darf! Black Metal pur, wenn
auch mit speziellen Songfragmenten, bietet dann "Deserts
Of Eden" und zeigt Glorior Belli genau so wie sie mir
gefallen! "The Apostates" kommt nicht ohne Zusatz "Post"
aus und ist auch progressiv und experimentell! Spielt da
noch die selbe Band? Sehr progressiver Sound mit Black
Metal-Vocals und irgendwie passt das gar nicht schlecht
zusammen! Vertrackt und wesentlich flotter geht es in
"Bedlan Bedamned" zu und her. Die starke Prognote liegt
sehr prägnant in der Luft. Den Groove entdecken Glorior
Belli mit "Hangin' Crepe", das in eine ganz andere
Richtung geht. Diese Vielseitigkeit verlangt dem Hörer
so einiges ab. Auch "Jerkwater Redemption" surft gekonnt
auf der Groove-Welle! Sehr speziell und groovig, geht es
mit "Split Tongues Won't Atone" in die nächste Runde.
Die Geschwindigkeit wird angehoben und diverse Stile
werden in diesem Song miteinander verschmolzen.
Eigenartig kommt "Runaway Charley" rüber, denn das Intro
ist sehr strange! Sogar Cleanvocals kommen nun zum Zuge
und der Bogen wird noch weiter gespannt. Sehr vertrackt
und modern, geht es in Richtung Metalcore! Genau diese
Richtung wird auch in "Rebel Reveries" bei behalten und
jetzt ist keine Black Metal-Band mehr am Werke, sondern
eine Metalcore-Band! Gespielt ist das sicher gut, aber
mir ist die Bandbreite einfach zu gross! Ein mutiges
Album, aber wer soll dieses Album kaufen? Da fehlt mir
schlicht und einfach die Antwort! Roolf
Punkte:
7.7 von 10
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DRAKKAR - Cold Winter's Night
(EP) My Kingdom Music Drei reguläre
Lieder und ein Live-Bonus-Track umfasst die neue EP der
italienischen Power-Metaller Drakkar. "Cold Winter's
Night" als siebten Release der Südländer macht definitiv
Lust auf mehr. Wobei man sich gleichzeitig fragen darf,
ob die flehende, wispernde Stimme des Sängers auf
Albumlänger die Spannung aufrecht erhalten kann. Auf
EP-Länge jedenfalls fasziniert sie, weil sie für einmal
ein wenig anders klingt als die Standart-Stimme, die man
sich sonst gewohnt ist. Dazu kommen Lieder, die mit
ihren Riffs, ihrer Dynamik und ihren wahnwitzigen
Gitarren- und Keyboards-Soli von grosser Kreativität
zeugen. Die Refrains zielen direkt ins Ohr und lassen
die Frage aufkommen, wieso man von den Italienern noch
nicht mehr gehört hat. Vielleicht liegt es ja nur an der
Bühnenpräsenz, die bei einigen bereits erlebten
Landsmännern unterirdisch war. Wer es selber
herausfinden kann, findet sicher mal einen Live-Termin.
Wer sich diese gut produzierte EP kaufen möchte, kann
dies gerne tun. Ein Oberhammer-Album klingt sicher noch
zwingender, von einem totalen Durchhänger sind Drakkar
mit "Cold Winter's Night" aber noch deutlich weiter als
von einer Hit-EP weg. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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FIVE FINGER DEATH PUNCH - And
Justice For None Eleven Seven Music
Ein neues Album von 5FDP weckt
zwar immer gewisse Erwartungen, doch warum eigentlich?
Die letzten Alben waren nur bedingt interessant. Klar,
als Fan hört man sich die gerne an, aber es fehlt das
gewisse etwas. Zwischenzeitlich wurde auch von einem
Ausstieg des Sängers gemunkelt. Die interne Situation
hatte aber glücklicherweise keinen Einfluss auf die
Qualität des neuen Albums. Während es zunächst bekannt
aggressiv rüberkommt und einen tiefen Seufzer auslöst,
so wird es mit jedem Lied besser. Die Balladen, die ich
persönlich am liebsten mag, sind abermals vertraut gut
und der Gesamteindruck wurde gerettet. Die Aggressivität
wirkt auf mich eben einfach total übertrieben und somit
nicht gut. Für die Fans der aggressiveren Lieder wird
sich dieses Album wahrscheinlich eher als Enttäuschung
rausstellen. Nun, Geschmäcker sind ja bekanntlich
verschieden. Gesamt betrachtet ist das Album um Einiges
besser als der Vorgänger. Überraschend gut ist es
gelungen und darf meiner Meinung nach nicht in der
Sammlung fehlen. Mona
Punkte:
7.5 von 10
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CAMELTOE – Up Your Alley (CD) Battlegod Productions
So kann man sich täuschen – hätte man mir nur den
Bandnamen gegeben, hätte ich auf eine Indie-Band
getippt. Das Cover deutet mehr auf eine Symphonic/True
Metal-Band hin (ihr wisst schon, so von wegen alte
Gebäude, viele gothische Verzierungen plus eine grosse
‚Königsstatue‘ oder etwas ähnliches). Der Albumtitel
hingegen kann in die richtige Richtung weisen – Cameltoe
spielen eine Art Kick Ass-Rock’n’Roll mit deutlicher
Heavy-Schlagseite. Der Sänger singt meiner Meinung nach
zu hoch, aber damit habe ich eh generell ein Problem
respektive denke meistens, dass eine tiefere, rauhere
Stimme besser zum Sound gepasst hätte. Verdammt, hier
wird Hard/Heavy Rock gespielt, kein Judas
Priest-Verschnitt, um es etwas grob auszudrücken.
Allerdings, und auch das muss man anmerken, habe ich
mich relativ schnell an den Frontmann gewöhnt.
Spätestens bei „Screaming My Head Off“ kann ich
attestieren, dass es irgendwie passt – es kommt sachte
ein altes Queensryche-Flair zu „Rage For Order“-Zeiten
auf, also rein gesanglich gesehen. Generell würde ich
Cameltoe in Artverwandtschaft zu Shakra stellen, aber
auch RATT oder Mötley Crüe würde ich als Paten
hinzuziehen. Ergo: Wer auf Hard/Heavy Rock mit teilweise
etwas atmosphärischer Ausprägung steht (deswegen
Queensryche) und keine Berührungsängste mit höheren
Stimmlagen hat, der sollte sich doch mal „Up Your Alley“
anhören. Kann nicht schaden, klingt nämlich echt nicht
schlecht! Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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THE UGLY KINGS - Darkness Is My Home Kozmik
Artifactz Coole Sache! Ich muss zugeben, dass mir
mein ehrenamtlicher Job bei Metal Factory nicht immer
leicht fällt, und das geht mit hundertprozentiger
Garantie all meinen schreibenden Kollegen so. Monat für
Monat landen Sachen auf unseren Festplatten, die wir
schlicht als mittelmässigen Schrott und somit als Zeit-
und Energieverschwendung empfinden. Aber hin und wieder
kommen Geschichten wie diese hier ins Haus geflattert,
welche die ganze Pein und Qual kompensieren (ich weiss,
das klingt jetzt wirklich sehr pathetisch). Auch wenn
The Ugly Kings nicht im geringsten das fabrizieren, was
ich am innigsten liebe, also klassischen,
rifforientierten Heavy Metal, finde ich diese vier
Australier höchst interessant. Sie haben das Kunststück
vollbracht, einen wirklich ureigenen Musikstil zu
erschaffen, ohne dabei in verquirlte und verdrehte
Extravaganzen abzudriften, ganz im Gegenteil. Power
Blues nennen sie ihr Genre, ich würde es nach meinem
Empfinden eher Dark Blues nennen. In ihrem eigentlich
minimalistisch anmutenden Sound vermengen sie Einflüsse
wie The Doors, Led Zeppelin, Jack White, Cream und
Danzig zu etwas Eigenem, das in seiner Gesamtheit
grösser ist als die Summe der einzelnen Komponenten.
Woran das liegt, ist nicht wirklich einfach zu verorten.
Ich denke mal, dass sicherlich die charismatische Stimme
von Sänger Russel Clark einen guten Teil zur
Einzigartigkeit dieser Band beiträgt, dazu kommt auf der
instrumentalen Seite die gelungene Kombination aus
traditionellem Blues europäischer Prägung und gut
abgehangenem, griffigem Rock der alten Schule. Wenn ich
jedenfalls beim Anhören einer Scheibe plötzlich das
Bedürfnis verspüre, mir einen Schluck meines
Lieblingswhiskeys zu gönnen, dann weiss ich, dass die
Platte an meiner tief verborgenen Blues - Saite gezupft
hat. Puristen werden bei "Darkness Is My Home"
vielleicht die Nase rümpfen und kaum wahre Bezugspunkte
zur Musik ihres Herzens finden. Und doch möchte ich
speziell Blues - Aficionados diese Scheibe wärmstens ans
Herz legen, denn die neuen Facetten, welche diese vier
Musiker diesem zugegebenermassen sehr konservativen
Genre hinzugefügt haben, sind wirklich sehr interessant
und hörenswert. Mirko B..
Punkte:
7.5 von 10
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MILLENIAN REIGN - The Great Divide Ulterium
Records Das dritte Werk dieser texanischen
Prog-Metaller ist ein Feuerwerk an hoher Musikalität und
Epik. Es hätte eine hohe Punktezahl verdient, wäre da
nicht die Stimme von Travis Wills. Was jetzt böse
klingt, ist gar nicht so gemeint, trifft die harte
Realität aber ungeschönt: Der Mann singt zwar sauber und
erhaben, klingt aber extrem austauschbar. Dazu kommen,
dass die höheren Töne einen gewissen Nervfaktor
besitzen. Sieht man aber darüber hinweg, gibt es, ausser
der fehlenden Hitdichte, nichts, was man an "The Great
Divide" kritisieren kann. Millenian Reign spielen ihren
Prog so, wie man es sich von einer solchen Band gewohnt
ist: Mit vielen Taktwechseln, sehr druckvoll, episch und
mit einiger Abwechslung. Wieso das Album letztlich doch
nicht zündet, bleibt rätselhaft. Oder anders gesagt:
Millenian Reign machen zwar alles richtig, verlieren
aber trotzdem. Komische Welt. Wer Prog Metal mag, kann
hier trotzdem nicht viel falsch machen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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DUEL - Live At The Electric
Church Heavy Psych Sounds Records
Vielleicht ist es nach gerade mal zwei Studioalben etwas
früh für eine Live - Nachlese, zumal die zweite Scheibe
"Witchbanger" mit mageren zwei Nummern ("Snake Queen"
und "Heart Of The Sun") ganz klar untervertreten ist.
Aber irgendetwas wird sich das texanische Quartett mit
der Vorliebe für doomigen Stoner Rock schon dabei
gedacht haben, denn mit nur sechs Titeln füllt
bestenfalls eine Prog Rock-Band ein komplettes
Livealbum, und davon sind Duel weit entfernt.
Bedauerlich finde ich auch die Tatsache, dass das
Publikum kaum zu hören ist. Die Songs werden ein- und
ausgeblendet, die obligatorischen Reaktionen des
Publikums dazwischen sind demzufolge nicht hörbar, und
es findet somit augenscheinlich absolut keine
Interaktion zwischen Band und Fans statt. Das gepaart
mit dem Umstand, dass sich die Songs sehr, sehr nahe an
den Studiooriginalen bewegen, macht es einem fast
schwierig zu glauben, dass es sich hierbei wirklich um
ein Livealbum handelt. Zum Glück, und das meine ich
jetzt ernst, wurden kleine Verspieler bei den
Gitarrensoli nicht nachträglich ausgebügelt, so dass
sich dann doch so etwas wie Live - Atmosphäre
verbreitet. Ob man diese Scheibe wirklich braucht, wenn
man schon die zwei Studioalben besitzt, wage ich
anzuzweifeln. Fakt ist, dass über die Qualität der Songs
nicht diskutiert werden muss, da sind Duel über jeden
Zweifel erhaben, egal ob ab Konserve oder auf der Bühne.
Fakt ist aber auch, dass mit "Live At The Electric
Church" das enorme Potential eines Duel-Gigs nicht
ausgeschöpft worden ist. Am ehesten würde ich
Einsteigern, welche die Band noch nicht kennen, eine
Hörprobe empfehlen, da macht man nichts falsch.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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EVIL-LYN - Disciple Of Steel No Remorse Records
Tampere, Finnland, ist der Geburtsort von Evil-Lyn.
Was die beiden Gitarristen Lassi Tiainen und Anssi
Salonen aus ihren Saiten zaubern, kann sich mehr als nur
hören lassen. Feinster Metal, der gerne an die
Twin-Guitars von Judas Priest erinnert. Musikalisch
bewegt man sich irgendwo zwischen Priest, Riot und
leichten Anleihen bei Enforcer. Was aber auch bei
Evil-Lyn das grosse Problem ist, wie auch bei Enforcer,
ist, dass der Gesang von Lasse Hainonen nicht die
Obergranate ist. Leider, denn der (sehr) gute Eindruck,
welche Lieder wie "Survive The Night", "Hellfire" (mit
leicht galoppierenden Maiden-Rhythmen), der Titelsong,
der auch mit amerikanischem Metal der achtziger Jahre
gleichziehen kann und die sich von einer Ballade zu
einem Metal-Track steigernde "Shadow Soldier" haben sehr
viel packendes zu liefern. Aber auch gewisse
Schattenseiten, die man einer jungen Truppe (auch)
zugestehen muss. "Disciple Of Steel" ist ein cooles
Album geworden, das aber sicher noch Luft nach oben hat.
Lass wir uns überraschen, wohin der Weg der Finnen geht,
im Auge sollte man sich den Fünfer auf jeden Fall
behalten. Tinu
Punkte:
7.3 von 10
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DEADLY CARNAGE - Through The Void, Above The Suns
(CD)
ATMF Deadly Carnage's "Through The Void, Above
The Suns" ist wie ein Tagebuch, eine surreale Vision vom
Kosmos mit all seinen Komponenten wie den Sternen,
dunkler Materie und schwarzen Löchern. Verschiedene
Kräfte regulieren dabei Licht und Zeit. All diese
verschiedenen Elemente charakterisieren die Musik von
Deadly Carnage. Die Südländer nehmen einen mit auf eine
Reise zwischen irdischen und kosmischen Sphären. Ihr
Sound, teils fröhlich, beschreibt zum einen das Leben
und zum anderen wird es düster frostig bis zum
definitiven Ende. Wenn man dann als Hörer das Gefühl
hat, jetzt war's das, holt das Ungetüm tief Luft und der
musikalische Kreislauf startet erneut. Ehrlich gesagt,
keine leicht verdauliche Kost. Ihr Wechsel von doomigen
Elementen, hin zu Post Rock-Abschnitten, bis
spirituellen Klängen lässt sich kaum harmonisch
verbinden. Auch deren Texte fallen eher dunkel aus.
Themen wie Okkultismus, Philosophie und Spiritualität
werden im selben Atemzug genannt. Auch die dunklen
Seiten der Wissenschaft bekommen gelegentlich ihr Fett
weg. "Through The Void, Above The Suns" ist bereits das
Vierte Album der Italiener, aber das erste Konzeptalbum
in ihrer 12-jährigen Bandgeschichte. Die Arbeit am Album
hat über vier Jahre gedauert. Speziell lässt sich
hervorheben, dass Gitarrist Alexios Ciancio, seit 2009
in der Band, erstmals als Leadsänger fungiert.
Zusammenfassend lässt sich über die Platte sagen: Das
Experiment lebt! Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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IN LOVE YOUR MOTHER -
Greatest Hits Live Ilymmusic
Mother-Mathcore aus heimischen Gefilden, und erst noch
aus good, old Hometome Zürich. In Love Your Mother, das
sind Valentin Baumgartner (Guitars, Vocals, Noise
Synth), Amedeo Mauriello (Bass, Vocals) und Andrea
Tinner (Drums, Samples). Mother-Mathcore gepaart mit
dadaistischen und sozialkritischen Lyrics? Well, In Love
Your Mother! 8 Songs haben den Weg auf dieses exquisite
Mother-Mathcore-Scheibchen namens 'Greatest Hits Live'
gefunden. Seit 2009 zelebriert das eidgenössische Trio
ihren über alles geliebten Mothercore. Nun, was ist
Mother-Mathcore? Well, Frank Zappa meets noise, core,
rock, funk, metal ... et voilà. Nun, die Gitarre pfeift
und röhrt in den schönsten Tube-Colors eines Röhrenamps,
der Bass untermalt diesen kreativen Noise und die Drums
bündeln und verschnüren dieses avantgardistische
Soundpaket. Noisy Vocals, noisy Samples und Synth.
Avantgarde in der psychedelischst-möglichsten
Ausführung. Das musikalische Palmares setzt sich mit
'Killing Music', 'The Great Ape Project', 'Dada For Your
Mada' und eben den 'Greatest Hits Live'-Output. Nun, am
17.05.2018 wird die Plattentaufe im Dynamo, Werk 21,
abgehalten. Anhören und antesten ist angesagt.
Anspieltipps? Et voilà, 'Monsieur Le Bär', 'The Artist',
She' oder 'Chase'. Eigenwillig und noch nie dagewesener
Sound zeichnet In Love Your Mother aus. Zieht's euch
live oder via elektronischem Lesegerät (= aka.
CD-Player) rein. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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HEAVYSAURUS - Rock'n'Rarr Music
(CD)
Europa/Sony Music
Was schreibt man als Erwachsener
über eine Band, die Kinder-Metal produziert?
Grundsätzlich ist das ja eine tolle Sache, denn die
Musiker von Heavysaurus verstehen ihr Handwerk. Die Band
besteht aus vier Dinos und einem Drachen, die zusammen
die Welt erobern wollen. Dies klappt in Finnland
dermassen gut, dass Heavysaurus nun auch in deutsch
sprechenden Landesteilen Europas Fuss fassen wollen. Mr.
Heavysaurus, Sänger der Band, Gitarrist Riffi Raffi,
Komppi Momppi, der Drummer, Muffi Puffi, der Bassist und
das Mädel in der Gruppe - Milli Pilli am Keyboard. Die
Namen sind echt scheisse, aber wer weiss, vielleicht
klingen diese im Ursprungsland der Dinos cooler. Ich
konnte mich jedenfalls beim ersten Reinhören nicht
wirklich begeistern, da im Vergleich zum finnischen
Original die Gesangsstimme doch eher in den Kindergarten
gehört als auf eine Rockbühne und die Platte mit einem
elend langen Hörspiel beginnt. Keine gute Ausgangslage,
um objektiv zu bleiben, also habe ich mich dazu
entschlossen, meine Kinder (8) und (5) das Album
"Rock'n'Rarr Music" bewerten zu lassen, da sie doch der
gesuchten Zielgruppe der Dinos entsprechen.
S.
(8): "Das Hörspiel "Heavysaurus im Studio" ist witzig,
da man die Geschichte der Band kennenlernt und es bringt
Abwechslung zur Musik. Am besten gefallen mir "Kaugummi
ist mega", weil der Text einfach lustig ist und
"Heavysaurus Tag - Dinolied" ("Fliegerlied" im Original
vom Ballermann-Entertainer Tim Toupet), weil ich da den
Text und die Melodie von meiner Schule kenne."
M.
(5): "Können die denn überhaupt Instrumente spielen,
wenn die Kostüme anhaben?" Eine gute Frage! "Ich mag
hauptsächlich das Lied "Heavysaurus Tag". Den Rest höre
ich gar nicht. Bei diesem Lied kann man rumspringen,
tanzen und Luftgitarre spielen. Am liebsten höre ich es
immer wieder nacheinander mit Kopfhörer, denn ansonsten
dreht mein Papa durch."
Nicht sehr
aussagekräftig, aber ehrlich! Wer will, soll reinhören,
es gibt schlimmeres! Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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FARGO - Constellation Steamhammer/Musikvertrieb
Totgesagte leben länger, so
behauptet es der Volksmund. Dennoch hatte ich mit diesem
Comeback nie gerechnet. Offensichtlich hat sein Buch
"Bis hierhin und so weiter, 20 Jahre Rock´n`Roll - Ein-
und Ansichten eines Bassisten" bei Peter "Fargo-Pedda"
Knorn so viel Nostalgie geweckt, dass er seine alte
Truppe kurzerhand reanimiert - und mit Hilfe von
Gründungsmitglied Peter Ladwig (Vocals, Guitar) sowie
Gitarrist Arndt Schulz (Jane) und Drummer Nikolas Fritz
(Mob Rules) ein neues Album eingespielt hat. Satte 36
Jahre ist es seit der letzten Veröffentlichung "F" her,
das ist immerhin die Hälfte eines durchschnittlichen
Menschenlebens, sowas geht nicht spurlos an einem
vorbei. Können die älteren Herren nochmal da anknüpfen,
wo sie 1982 aufgehört haben, nachdem die Band praktisch
nahtlos in die um einiges härter agierenden Victory
übergegangen war? Diplomatisch und konziliant wie ich in
solchen Fällen nun mal bin (die Verdienste für den
Rock'n'Roll und das Lebenswerk solcher Bands liegen bei
mir immer mit auf der Waagschale), sage ich ganz klar
ja. Fargo 2018 spielen lockerflockigen Rock mit starkem
Southern- und teilweisem Country - Einschlag, der sich
vorzüglich als Soundtrack zum Autofahren, Biertrinken
und einfach Spasshaben eignet, da machen rockige Nummern
wie "Step Back", "Mind Your Own Business", "Buzz Buzz"
oder "Boozie Vivienne" wirklich Laune. Und natürlich ist
auch diesmal zumindest für mich nicht wirklich alles
Gold, was glänzt. "Southern Breeze" beispielsweise
besteht in seinem Text aus vielen Elvis-Titeln. Das ist
einerseits in der Vorgehensweise nicht neu, das haben
Manowar bereits 1988 auf dem Album "Kings Of Metal" im
Track "Blood Of The Kings" mit eigenen Titeln gemacht,
andererseits versprüht die Nummer dermassen viel Redneck
- Flair, dass ich jedes Mal ganz schnell zum nächsten
Titel wechseln muss. Und was "Goddes Of Destiny"
anbetrifft, naja, ich finde Ska geil, weil rotzig, flott
und frech, aber paradoxerweise hasse ich den nächsten
Verwandten Reggae wegen seiner sektiererischen, bigotten
Schlagseite wie die Pest, konsequenterweise sträuben
sich mir bei dieser Nummer sämtliche Nackenhaare.
Dennoch freut es mich, dass sich diese Herren nochmal
dazu aufgerappelt haben, neues Material aufzunehmen,
"Constellation" ist unterm Strich ein absolut frisches,
gelungenes Album, das ich jedem Rockfan unbedingt
empfehlen kann. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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TOUNDRA - Vortex InsideOut
Music/Universal
Dies ist das fünfte Werk der
Spanier Toundra. Acht Instrumental-Songs werden hier
geboten, die recht interessant klingen. Lebendig,
verspielt und ohne sinnloses Gitarren-Gefrickel
auskommen. Mal wild wie das von Drums geprägte "Tuareg",
das im letzten Drittel sehr ruhig und atmosphärisch
endet. Oder das ebenfalls sehr ruhige, auch verspielte
"Cartavio" lädt zum Chillen und Träumen ein. "Kingston
Falls" ein cooler Rock-Song, der mit toller
Gitarren-Melodie glänzt und Drums die ordentlich
drücken. Sehr abwechslungsreich kommt das 11 Minuten
lange "Mojave" hier hat es von ruhigen Key und
Gitarrenparts bis zu wilden Soli und schnellen
Heavy-Riffs alles dabei, toller Track. Sehr modern und
etwas nach Porcupine Tree hört sich "Roy Neary" an,
spannend. Natürlich ist das mit den Instrumental-Alben
so eine Sache. Sicher ist es schwer, die Spannung durch
ein ganzes Album zu halten, das gelingt selbst Toundra
nicht. Aber trotzdem find ich "Vortex" über weite
Strecken spannend und hörenswert. sollte man auf jeden
Fall mal ein Ohr riskieren. Crazy Beat
Punkte:
7.0 von 10
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BANG - Best Of Bang Ripple
Music Eine interessante Compilation des
US-Dreiers Tony Diorio (Drums), Frank Gilcken (Vocals,
Guitars) und Frank Ferrara (Vocals, Bass), gegründet in
1971 in Philadelphia kreierte man den typischen
Bang-Sound, wo man den wahren Einfluss des Trios schnell
heraushören konnte: Black Sabbath. Nun, Bang als eine
reine Kopie von Black Sabbath abzutun, wäre sehr
ungerecht und nicht angebracht, zumal das Trio immer
noch aktiv in Originalbesetzung ist. Nun, Bang
veröffentlichte mit 'Bang' (1972), 'Mother/Bow To The
King' (1972), 'Music' (1973), 'RTZ - Return To Zero'
(1999), 'The Maze' (2004) und 'Death Of A Country'
(2011) sechs Longplayer nebst zwei Singles
'Questions/Future Shock' (1972) und 'Feels Nice' (1974)
sowie eine Box-Set namens 'Bullet' (2010) und eben nun
mit 'Best Of Bang' eine weitere Compilation ihres
Schaffens. 18 Tracks haben auf 'Best Of Bang' den Weg
gefunden, ein Querbeet-Eindruck ihrer musikalischen
Ergüsse, psychedelischen Hardrocks/Rocks, welche die
70iger wieder voll auferstehen lassen, die Zeit
musikalisch perfekt wiederspiegeln. Nun, Anspieltipps
wären ja eigentlich alle Songs, aber 'Questions', 'Death
Of A Country', 'Redman' wären so mal ein paar
Anspielschmankerl. Check it out, für Fans in den
metallischen, rockigen, psychedelisch hardrockigen
Anfangstage der geschichtlich interessantesten
Musikrichung, nicht nur für Fans von Black Sabbath, Deep
Purple, Uriah Heep und Konsorten, eine Zeitreise zurück
in die Vergangenheit, gewandelt nun in unsere heutige
Zeit. Kult! Leopold.
Punkte:
keine Wertung
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NATIONAL NAPALM SYNDICATE – Time
Is The Fire (CD) Iron Shield Records
Nun, auch hier hat das virtuelle
Promo-Fitzelchen nicht Unrecht : National Napalm
Syndicate spielen Thrash Metal. Punkt. Mehr müsste man
dazu eigentlich nicht sagen… Theoretisch. Mache ich
natürlich trotzdem, klar. Diese Truppe hat einiges
hinter sich, mehrere Besetzungswechsel (vor allem am
Mikro) und ganze 9 Jahre seit dem letzten Release
„Devolution Of Species“. Wie klingt die Sache nun Anno
2018? Nach dem relativ gemässigten Intro „Pig Moon
Rising“ geht es dann auch gleich in die Vollen, und man
wird mehrfach an alte Metallica, Exodus, Overkill oder
Anthrax erinnert, um mit prominenten Namen um sich zu
schmeissen. Der Sänger/Shouter ist hierbei ganz grosse
Klasse, mit seiner kraftvollen Stimme, die eher in den
rauheren Regionen angesiedelt ist, passt sein Schaffen
wie die Faust aufs Auge und ergänzt den
thrashig-melodischen Sound nahezu perfekt. Man nimmt ihm
seine Angepisstheit auf jeden Fall ab. Summa summarum:
Wer auf Thrash Metal steht, sollte sich wirklich „Time
Is The Fire“ reinziehen, da ist headbangen prinzipiell
vorprogrammiert. Einziger Schwachpunkt aus persönlicher
Sicht: Das Cover „Blood And Iron“ von Overkill hätte man
sich sparen können, das klingt einfach nur komisch.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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A PERFECT CIRCLE - Eat The
Elephant BMG/Phonag
Progressive/Alternative Rock at
its finest wird uns von A Perfect Circle präsentiert.
Das Nebenprojekt des Tool-Sängers und -Gitarristen ist
in vielerlei Hinsicht interessant. Der künstlerische
Aspekt kann aber verständlicherweise nicht von allen auf
Anhieb verstanden werden. So ist es nun mal mit all
diesen Genres. Was man der Band aber lassen muss, ist
eindeutig die hörbare Hingabe. So ist das fünfte
Studioalbum, welches nach einer 14-jährigen Pause
rauskommt, abermals ein Mix aus "Wow!"s und "Na ja"s,
welche als Gesamtes aber überzeugen. Grundsätzlich ist
die Atmosphäre des Albums ansprechend, etwas mysteriös,
etwas anregend und leicht entspannend. Augen zu und
zurücklehnen ist angesagt. Dies ist Substanz, die muss
man auf sich wirken lassen. Leichte Trance ist
garantiert, denn auch die härteren Stücke haben einen
spürbar psychadelischen Hauch. Jedes Lied scheint
komplett anders zu sein, doch alles zusammen verschmilzt
in ein harmonisches Ganzes. Die Mehrheit der Lieder ist
stark und sehr ansprechend, ein paar Stücke können aber
(leider) wie ödes Beigemüse betrachtet werden, so zum
beispiel das meiner subjektiven Meinung nach völlig
unpassende "So Long, And Thanks For All The Fish",
welches musikalisch zwar sehr interessant ist, aber
irgendwie ein zu grosses Chaos auf diesem doch recht
(paradoxal) harmonischen Album zu veranstalten scheint.
Dadurch leidet der positive Gesamteindruck und die
Punkte müssen abgezogen werden. Für Fans von Prog, Alt
und experimenteller Musik ist diese Scheibe aber auf
jeden Fall ein Muss! Mona
Punkte:
7.0 von 10
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GOZU - Equilibrium Metal Blade/Sony
Die Amis Gozu Machen es mir
nicht gerade leicht. Auf der einen Seite warten sie mit
wahren Heavy Rock / Heavy Metal-Perlen wie "Ricky The
Dragon Steamboat", "They Probably Know Karate",
"Manimal" und "Prison Elbows" auf, welche die für meine
Ohren die gerade richtige Dosierung an Härte und Melodie
aufweisen, auf der anderen Seite verirren sie sich mit
den anderen Tracks im Niemandsland irgendwo zwischen
Grunge und (richtig hartem) Alternative Rock.
"Equilibrium" ist also nicht unbedingt so ausgewogen,
wie der Titel uns suggerieren will. Das am meisten
Irritierende an der Sache ist, dass die meisten Nummern
wirklich geile Ideen beinhalten, die dann oft
unvermittelt durch seltsame stilistische Schwenker quasi
zunichte gemacht werden. Ich bin wirklich etwas
verwirrt, zwischen Begeisterung und Ratlosigkeit hin und
her gerissen. Irgendwie erinnert mich die Band an eine
Mischung zwischen Ozzy Osbourne während seiner seltsamen
"Ozzmosis" und "Black Rain" - Phase gepaart mit einer
ordentlichen Portion Soundgarden und Alice In Chains.
Aber so gespalten und unentschlossen meine Meinung zu
"Equilibrium" auch sein mag, die Band kann auch einiges
ganz klar auf der Habenseite für sich verbuchen. Sie
klingt auf ihrem vierten Album arschtight und bewegt
sich sehr souverän in ihrer eigenen musikalischen
Nische, hat also einen hohen individuellen
Wiedererkennungswert. Da der Glanz der wirklich geilen
Titel den Schatten der weniger überzeugenden Nummern
locker überstrahlt, bleibt mir nichts anderes übrig, als
eine Punktezahl im oberen Drittel der Skala zu vergeben.
Eine Band, die dermassen konsequent das eigene Ding
durchzieht, hat nichts anderes verdient. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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SHIELDS - Life in Exile (CD)
Steamhammer/Musikvertrieb
Die Londoner Gruppe Shields,
welche von einigen in die Progressive-Schublade gesteckt
wird, bringt nach dem Verlust ihres Gitarristen ein
neues Album raus. Inwieweit der grosse Verlusst die
Aggressivität der Musik beeinflusst hat, kann ich nicht
sagen, doch die Musik klingt für mich schon im ersten
Moment mehr nach Core als nach Progressive Metal. Na ja,
muss ja auch nicht schlecht sein, oder? Etwas mehr als
40 Minuten lang werden die Ohren von starken Elementen
verschiedener Genres beschallt, wobei der Core klar
dominiert. Ich meine doch, sogar etwas Dubstep im
Hintergrund zu erkennen? Nun, jedem das Seine, die
Mischung ist auf jeden Fall alles andere als langweilig.
Und auch wenn sich Dubstep für manche wie ein... ähem...
Liebesakt zweier Roboter anhört, so gefällt mir die
Idee, kleine Elemente davon einzubauen. Ein Wenig
rausstechen ist immer gut. Der recht chaotisch
rüberkommende Sound wirkt sehr sympathisch auf meine
Ohren - der Kopf wippt automatisch. Rhythmus und Melodie
haben die Herren drauf, die Vocals sind stark und regen
an. Im Grossen und Ganzen ein überraschend gutes Album,
welches ich auf jeden Fall weiterempfehle. Da aber nicht
alle so offen gegenüber Metalcore sind, welchen ich hier
sehr deutlich raushöre, empfehle ich ein Probehören.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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FROM ASHES TO NEW - The Future
Better Noise/Eleven Seven Music
Neuer, massentauglicher Rock aus
den USA wird uns von der immer wieder gelobten Band From
Ashes To New geliefert. Auf 40 Minuten erhalten wir
durchaus angenehmen Sound, welcher allerdings nicht
wirklich von den Socken haut. Mit Rap-Elementen kann man
nicht jeden Fan "unserer" Musik überzeugen, manche
betrachten das sogar als eine Art Ketzerei.
Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass mich das Album
irgendwie anspricht. Als Abwechslung durchaus geeignet
und auch mal ein annehmbares Kompromissprogramm. Die 40
Minuten verfliegen trotz einigen Zweifeln recht schnell,
und das Album hinterlässt einen sehr guten
Gesamteindruck. Ganz so ein grosser Fan dieser Band
werde ich wohl nie, aber Sympathiepunkte für gelungenes
Mixen der Genreelemente gibts auf jeden Fall. Trotzdem
schadet es bestimmt nicht, vor dem Kauf mal reinzuhören.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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THY CATAFALQUE – Geometria
Season Of Mist/Irascible
Uhei… Also gut, das klingt nach
Progressive beziehungsweise der erweiterten Spielart des
Avantgarde Metal. Kann man so stehen lassen.
Ursprünglich kam der Sound aus Ungarn (deswegen auch die
ungarischen Texte, macht Sinn), jetzt ist man offenbar
in Schottland beheimatet. Wieso auch immer. Mastermind
hinter der Truppe ist nun nach dem Abgang von János
Juhász nun nur noch Tamás Kátai, welcher alles in
Eigenregie zusammengestellt hat und nur noch vereinzelt
durch Gastbeiträge unterstützt wird. Ist der Einstieg
zuerst noch recht sphärisch und sanft, wird mit dem
Nachfolgetrack der Staub aus den Gehörgängen gepustet.
Eine Mischung aus Death Metal und geflüstertem Gesang,
dazwischen melodische Einsprengsel, welche Reminiszenzen
an In Flames aufkommen lassen. Spätestens hier wird
klar: Nee, das wird auch nicht einfach zu meistern sein.
Wenn man des Ungarischen nicht mächtig ist, sind auch
die Texte eher ein Hindernis als eine Bereicherung.
Schön, dass man die Original-Texte mitgeliefert hat –
schade, dass es keine Übersetzung dazu gibt. Irgendwie
erinnert mich der Sound zwischendurch an eine
musikalische Untermalung eines Endzeit/Dystopie-Spiels.
Hat sogar mal sachte Anleihen an Qntal, dann wiederum an
Triptykon – man kann erkennen, dass eine eindeutige
Zuordnung deutlich fehlschlägt und man gerne von einem
Extremen ins andere pendelt. Halt Progressive, aber auf
eine derbere Art und Weise – Avantgarde eben. Ich kann
hier schlecht Vergleichsbands nennen, da sich mir diese
Musikrichtung nie wirklich erschlossen hat, aber gemäss
Empfehlungen könnte man Ihsahn, Ulver, Agalloch oder
Sigh als Wegweiser nehmen. Beachtung dieser Nennungen
und Konsum von „Geometria“ auf eigene Gefahr hin!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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THE MELVINS - Pinkus Abortion
Technician (CD) Ipecac Recordings
Der Titel und das CD - Artwork
sagen es schon, hier wird in grösserem Stil den
musikalischen Anarchisten Butthole Surfers gehuldigt.
Zum einen ist das Ganze eine Anspielung auf das dritte
Butthole Surfers - Album "Locust Abortion Technician"
(1987), zum anderen wird damit Jeff Pinkus erwähnt, der
neben dem aktuellen Melvins - Basser Steven McDonald auf
der Scheibe zu hören ist. Das Besondere (oder für
Melvins Verhältnisse eher das Selbstverständliche) an
der Sache ist, dass sich die zwei Tieftöner dabei nicht
abwechseln sondern gleichzeitig spielend ergänzen. Geht
nicht? Geht doch, denn eine Band wie diese, die sich
zwar im weitreichenden Begriff "Alternative Rock"
einreihen lässt und dennoch eine Kategorie für sich
bildet, pfeift seit jeher auf musikalische Konventionen
und zieht ihr Ding einfach durch, so unüblich, bizarr
und schräg es auch sein mag. Da sind zwei Bassisten
schon fast eine eher harmlose Angelegenheit. Musikalisch
kann ich nichts Neues vermelden, zumal ich diese schräge
Truppe schon immer gemieden habe wie die Pest, und darin
wird mich "Pinkus Abortion Technician" nur noch
bestärken. Das eröffnende "Stop Moving To Florida" (ein
Medley aus James Gangs "Stop" und Butthole Surfers?
"Moving To Florida") und das Beatles-Cover "I Want To
Hold Your Hand" mögen zwar noch ganz witzig und gelungen
sein, der Rest ist dann halt wieder gewohnte Melvins -
Kost, unangepasst, extrem experimentell und stets
irgendwo Genie und Wahnsinn angesiedelt. Mit "Break
Bread" hat sich allerdings eine auch für mich absolut
geile Nummer aufs Album geschlichen, ein
verhältnismässig gradliniger Rocker mit ausgeprägtem Jam
- Charakter, von dem ich mir vorstellen kann, dass er
live jede Bühne pulverisieren wird, zumal The Melvins,
das muss ich offen gestehen, auf der Bühne wirklich
richtig Arsch treten können, wenn sie mal richtig
loslegen. Fans werden die Scheibe lieben, daran habe ich
keine Zweifel. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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CHRCH - Light Will Consume Us All
Neurot Recordings
Diese fünf Kalifornier sind
genau die Sorte Hippies, denen ich nicht alleine
begegnen möchte, da werden irgendwie Erinnerungen an die
Manson-Family wach. Sie sehen ein bisschen verwildert
aber harmlos aus, lächeln dich freundlich an und
schneiden dir im nächsten Moment die Gedärme raus. Aber
vielleicht sind die vier zotteligen Typen mit der holden
Frontdame in Wirklichkeit ganz nette Typen. Sollte es so
sein, widerspräche dies allerdings der musikalischen
Darbietung des Quintetts, denn Chrch fabrizieren richtig
finsteren Depri - Funeral Doom, der in seiner
Ausrichtung nicht selten an Yob oder Ahab erinnert. Nur
die Rolle von Frontdame Eva Rose ist mir nicht ganz
klar. Ist ihr sehr in den Hintergrund gemischtes
Gesäusel Absicht, oder hat die Gute zwar eine
treffsichere, aber dünne Stimme? Egal, immerhin bekommt
sie zwischendurch Schützenhilfe durch die Gitarristen
Chris Lemos und Karl Cordtz, die mit ihrem sporadisch
eingesetzten Black Metal - Gekeife den schleppenden
Songs noch eine gute Portion Garstigkeit hinzufügen. Und
ob man nun Funeral Doom mag oder nicht, eins muss man
Chrch lassen: Die Band beherrscht ihr Metier, denn diese
satte Dreiviertelstunde verteilt auf drei Songs ist
wirklich beklemmend. Da kann draussen die Sonne noch so
hell scheinen, da mögen die Vögel noch so fröhlich
zwitschern, die finstere Atmosphäre von "Light Will
Consume Us All", dem zweiten Album der Band, macht das
alles im Handumdrehen zunichte. Ganz finstere Gesellen
dürfen gerne mal reinhören, es lohnt sich auf alle
Fälle. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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DEATH WHEELERS - I Tread On Your
Grave RidingEasy Records
Komisch, dass vorher noch nie
jemand auf die Idee gekommen ist. Das kanadische
Instrumentalquartett Death Wheelers (alternativ auch als
The Death Wheelers unterwegs) liefert den Soundtrack zu
Biker Gang B - Movies der Sorte "Mad Foxes", "The Wild
Angels", "Hell's Bloody Devils" oder "Hells Angels 69",
wie sie bis tief in die Achtzigerjahre beim jungen
Publikum relativ beliebt waren. Wer jetzt beim Wort
"Soundtrack" allerdings einen ausgefeilten, hohen
musikalischen Aufwand erwartet, wird enttäuscht werden.
Die vier Musikusse gehen ziemlich krude mit ihren
Instrumenten um und präsentieren sich gerne als eine
wüste Mischung aus Motörhead, The Cramps und Horrorpunk
mit gelegentlichen Surfgitarre - Einschüben. Name und
Schriftzug haben sie passenderweise vom gleichnamigen
Film übernommen, der 1973 die Geschichte einer
gewalttätigen Bikergang erzählte, welche auf Anraten des
Teufels kollektiven Selbstmord begeht, um danach als
Rotte unsterblicher Zombies die Bevölkerung weiter zu
terrorisieren. So grobschlächtig der Plot ist, so roh
und räudig klingen die Songs der Death Wheelers. Aber
gerade diese ungestüme, verwilderte Rohheit macht den
Reiz dieser Platte aus. Alles klingt live, wie eine
einzige Jamsession, in deren Verlauf die Musiker ihre
Instrumente regelrecht malträtieren. Und dennoch kommen
dabei nicht undefinierter Krach raus, sondern echte
Songs mit Sinn und Struktur. Das finale Led
Zeppelin-Cover "Moby Dick" hätten sie sich allerdings
sparen können, oder sie hätten es auf ihre typische Art
und Weise musikalisch abschlachten sollen, denn ihr
Versuch, nahe am Original zu bleiben, offenbart ziemlich
deutlich, dass sie wirklich keine filigrane Virtuosen an
ihren Instrumenten sind. Das ist allerdings ein kleiner
Makel, der nicht wirklich ins Gewicht fällt, "I Tread On
Your Grave" macht mit seinem dreckigen Biker Rock and
Roll vom Anfang bis zum Schluss Spass. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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SKINDRED - Big Tings (CD) NR/Universal
Crossover im wahrsten Sinne des Wortes bieten Skindred
auf ihrem siebten Album "Big Tings". Leider muss ich
enttäuscht feststellen, dass Skindred sämtliche
Metal-Zellen aus ihrer DNA entfernt haben. Schon mit
"Big Tings" wird auf den Popmusik-Thron geschielt und
man spielt Musik, die niemandem weh tut und jederzeit im
Radio gespielt werden könnte. Handzahm wäre die
treffende Beschreibung! So ist eine Polizeisirene zu
Beginn von "That's My Jam" auch schon der Höhepunkt
diese Popsongs. Mit "Machine" melden sich dann Skindred
so zurück wie ich sie vor langer Zeit kennen gelernt
habe, nämlich mit Sprechgesang und ein wenig härteren
Riffs. Leider fehlt mir ein wenig der
Wiedererkennungswert. Mit "Last Chance" wird groovig und
poppig weiter gemacht und dieser Song groovt wirklich,
auch wenn er mit Metal überhaupt nix am Hut hat.
Radiotaugliche Popmusik wäre die richtige Beschreibung
für Skindred 2018! Völlig im falschen Film bin ich dann
bei "Tell Me", einer schmalztriefenden Halbballade. Da
helfen nur noch Zeller Nerventropfen, um nicht
vollständig auszurasten! Living Colour werden mit "Loud
And Clear", definitv der falsche Titel, gehuldigt und es
wird sehr funkig! Auch "Alive" will ins Radio! Sehr
poppig geht es mit "All This Time" weiter, also immer
noch auf der Pop-Schiene! Total funkig und sehr groovig
kommt "Broken Glass" in die Gänge und mutiert zu einem
Groove-Monster heran! Zum Schluss leider sehr repetiv
ohne Ende! Mit "Saying It Now" folgt schon die zweite
Ballade und das ist mir tatsächlich zuviel des Guten!
Dieses Albumreview gehört eher in ein Popmagazin als in
ein Metalmagazin wie METAL FACTORY!!! Roolf
Punkte: 6.7 von 10
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STEVIE McLAUGHLIN - Toy Empires Limb Music
Der Gitarrist der Truppe Sandstorm, Stevie McLaughlin,
wandelt auf Solopfaden, die einerseits sehr rockig sind
und auf der anderen Seite mit den Keyboards sofort in
ein progressives Fahrwasser eintauchen. Alles, wie bei
einem Solokünstler, oftmals sehr toll gespielt, aber
braucht die Welt wirklich ein weiteres solches Album?
Gibt es nicht schon genügend Werke, die sicherlich toll
eingespielt sind, die Lieder auch cool klingen, aber
irgendwie am Ende des Tages eben doch nichts hängen
bleibt? Selbst ein durchaus toller Track wie "Straw Man"
hat man irgendwie schon x-mal gehört. Und eine virtuose
Einleitung ("Prophetic Skies")? Dafür hätte ich früher
kniend dem Herrn gedankt. Aber heute! Das hatten wir
alles schon mal. Und auch irgendwie besser. Es ist nicht
einfacher geworden, aber oftmals besinnen sich die
Musiker darauf, nur einfache Lieder zu schreiben. Was
hier durchaus passiert, aber ab und zu mit Stevie die
Pferde durchgehen. Tinu
Punkte: 6.7 von 10
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DIMMU BORGIR – Eonian Nuclear Blast Records
Spielt es wirklich eine Rolle, was ich zu dem neuen
Dimmu Borgir Album schreibe? Wohl eher nicht, denn das
Werk wird sich wohl wie blöd verkaufen, denn auf dies
ist es schlicht getrimmt. Wer erhoffte, dass sich die
Band nach 25 Jahren Bestehen auf ihre Wurzeln besinnen,
dem klatscht „Eonian“ mitten ins Gesicht, wobei dies
weniger eine Überraschung ist, denn bei dem ersten
Video-Appetithappen „Interdimensional Summit“, war schon
mal klar wohin die Reise geht. Dabei war ich mir erst
gar nicht sicher, ob sich Dimmu Borgir selbst parodieren
wollen, doch die Sache ist bittere Realität. Auch wenn
dabei die übertriebene Theatralik zum Pflichtprogramm
gehört, so ist der Aspekt, dass „Interdimensional
Summit“ schlicht ein Honigtopf süsslicher Melodien
bereit hält für die Band ungewöhnlich. Wären die Herren
mit dem Titel beim ESC aufgetreten, dann wäre der Sieg
eine sichere Sache gewesen, drauf hätten selbst meine
Katzen ihr Futter verwettet. „Eonian“ lässt sich am
besten mit einer Hollywood AAA Produktion vergleichen,
die visuell überzeugen und mit perfekten Effekten den
Zuschauern in seinen Bann ziehen kann, jedoch eine
schlichte und vorhersehbare Story liefert, die keine
erhöhten Gehirn Aktivitäten fordert. „Eonian“ besitzt
weder Ecken noch Kanten, sondern ist so abgeschliffen
und glattpoliert wie kein anderes Dimmu Borgir Werk
davor, dies noch als Black Metal zu bezeichnen wäre pure
Blasphemie vor dem Gehörnten. Die Schublade
Symphonic-Metal passt da um einiges besser und gerade
Freunde von Epica, neueren Xandria Werken und selbst
Nightwish können sich die Finger ablecken, denn die
Chöre welche auf „Eonian“ ertönen gehören ganz klar in
die Oberliga. Beispielsweise der Song „Alpha Aeon Omega“
ist ein Symphonic-Brecher erster Güte und meiner Ansicht
nach das beste Stück der Scheibe, jedoch zeigt genau
dieses Stück auch auf, wie weit sich Dimmu Borgir von
der Dunkelheit entfernt haben. Obwohl bei dem Titel
teils ein Blast-Gewitter niedergeschmettert wird, sorgen
die fetten Tastentöne, Melodien und Chöre dafür, dass
ich mich mehr an Filmmusik erinnert fühle. Diese
„Breitwand-Orgie“ erstreckt sich über die ganze Scheibe
und oftmals gewinnt man den Eindruck, etwas weniger wäre
mehr, zumal die Saitenfraktion dadurch zu sehr in den
Hintergrund gedrängt wird. Dimmu Borgir werden mit
„Eonian“ einige kontroverse Diskussionen auslösen und
diese Weiterentwicklung wird bestimmt nicht überall auf
Gegenliebe stossen, andererseits wird der Ansatz
„Melodien für Millionen“ auch dafür sorgen, dass sich
eine breitere Masse für die Band begeistern kann.
Ausverkauf oder Höhenflug? Nun diese Frage sollte jeder
für sich entscheiden, ich kann jedoch nur raten, hört
erst mal in „Eonian“ rein, bevor eure Kohle im Orkus
verschwindet. R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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STEELMADE – The Stories We Tell (CD) Fastball Music
Hard/Heavy Rock aus
Deutschland, klingt gut. Die Gitarren brettern und sägen
auch ordentlich, mehr als nur einmal wird man (alte)
Godsmack, Rev Theory oder Burn Halo erinnert. Die
Produktion ist amtlich und fett, deutlich abgemischt und
dröhnt gut aus den Boxen. Die Jungs wissen, was sie tun.
Allerdings, und jetzt kommt das leider relativ grosse
Minus von Steelmade: Der Sänger ist ziemlich limitiert
in seinem Spektrum. Oder zumindest scheint es so,
Tatsache ist, dass keine grosse Variation in den Vocals
zu vernehmen ist. Das stört mal mehr, mal weniger. Aber
es wirkt einfach nicht richtig, ich werde das Gefühl
nicht los, dass quasi mit angezogener Handbremse
gesungen wird. Die Texte, soweit ich sie mitbekommen
habe, sind zwar sehr direkt, wirken aber teilweise
ebenfalls bemüht. Vielleicht täusche ich mich auch, aber
ich hätte einen etwas variableren Sänger engagiert und
die Texte etwas ‚ent-simplifiziert‘. Grey Monday haben
ein ähnliches Konzept vorliegen, agieren aber deutlich
aktiver. Fazit: Steelmade haben definitiv Potential,
aber ein zwei Punkte würde ich persönlich nochmals
überarbeiten – dann kann man gut und gerne mit den
grösseren Bands mitmischen – das Können ist vorhanden,
schleift noch etwas daran, dann kommt das echt gut!
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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TRAITORS GATE - Fallen (CD) No Remorse Records
US-Metal, der aber aus
England stammt. Die Jungs veröffentlichten 1985 ihre
erste EP und gingen dann in der Masse unter. "Only The
Strong", die zweite EP, erschien 2017, und nun hat der
Vierer seinen ersten ganzen Longplayer veröffentlicht.
Die kräftige Stimme von Sy Davies kann überzeugen,
allerdings der Rest nicht (immer). "Mean Streets" ist da
eine angenehme Ausnahme. Wie auch "Solar Plains".
Dazwischen gibt es aber viel, das man vielleicht im
Studio, oder Proberaum, nochmals hätte überarbeiten
sollen. Die guten Ansätze reichen nicht immer aus, um
den Tracks das zu geben, was sie brauchen. Wäre dies in
den achtziger Jahren ein Debüt gewesen, hätte man den
Jungs sicher eine tolle Zukunft vorausgesagt. Heute sind
alleine die Produktionen besser und dadurch auch die
Lieder. Antesten. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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HELLWERK - 13 Steps To The End (CD) Bellaphon
Anny Missix (Gesang), Al van
Hell (Gitarre) und Brad Hart (Bass & Keys) präsentieren
mit "13 Steps To The End" ihr Debütalbum im Bereich
Industrial-Tech-Hard Rock/Metal. Orientiert hat sich die
Band dabei am EBM/Hardrock/Gothic-Sound der 80er und
90er Jahre, fährt also eher die Retro-Schiene.
Tatsächlich klingt alles irgendwie schon einmal gehört.
Vertraute Riffs, ziemliche Standard-Synthie-Einlagen und
08/15-Kompositionen. Hellwerk bleiben da auf der
sicheren Seite und fangen nichts Neues an. Bei einem
Debütalbum lässt sich da aber schon mal ein Auge
zudrücken. Markenzeichen der Band ist Frontröhre Anny,
die ein erstaunlich kräftiges Organ besitzt und deren
tiefes Gegrunze jeden Mann vor Neid erblassen lassen
könnte. Tatsächlich kratzt sie hart an der Grenze ihrer
Stimmbänder entlang - muss man mögen. Mir sträuben sich
dabei die Nackenhaare. Thematisch rankt sich das Album
um die Geschichte von Hellwerk: Halbdämonin Anny und ihr
Gefolge steigen aus der Unterwelt auf und wollen die
Erde vernichten. Angelehnt wird das Ganze an die
biblischen Sieben Siegel, welche die Apokalypse
einleiten. Fazit: Irgendwie wirkt das Gesamtwerk noch
ziemlich unausgereift. Die Hard Rock-Parts beissen sich
mit den Synthie-Elementen, wobei beide von der
gewöhnungsbedürftigen Stimme erbarmungslos in den
Hintergrund verdrängt werden. Auch bei Aufnahmequalität
und Mix ist noch viel Luft nach oben offen. Ein nicht
gerade aufregendes, aber doch ganz akzeptables Debüt.
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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MONSTERNAUT - Enter The Storm Heavy Psych Sounds
Records
Tuomas Heiskanen, seines
Zeichens Sänger und Gitarrist der Stoner-Rocker
Monsternaut, verfügt zwar in etwa über die gesanglichen
Fähigkeiten eines Iggy Pop (also fast gar keine),
dennoch passt sein Sprechgesang mit der offensichtlich
angeborenen Rotz - Attitüde gut zum groovigen Rock
seiner Mitstreiter. Trotzdem habe ich langsam das
Gefühl, dass beim italienischen Label Heavy Psych Sounds
Records mittlerweile alles unter Vertrag genommen wird,
was irgendwie nach bekiffter Retromucke klingt, denn was
ich hier zu hören bekomme, ist zwar nicht schlecht,
reisst mich aber trotzdem nicht vom Hocker. Alles
irgendwie schon mal gehört und alles sehr darum bemüht,
den strengen Regeln der Szenepolizei gerecht zu werden,
plätschert die Scheibe irgendwie an mir vorbei, ohne
wirklich tiefe Spuren zu hinterlassen. Lediglich bei
"Back To Universe" zucken meine Augenbrauen kurz hoch,
wird es doch durch ein lupenreines Rotz'n'Roll-Riff
eingeleitet, das danach aber leider wieder weniger hält,
als es verspricht. Im Anschluss vermag jedoch das flotte
"Black Breath" die Situation zu retten, was mich davon
schlussendlich doch noch davon überzeugt, dass die Jungs
durchaus könnten, wenn sie nur wollten, gleiches gilt
übrigens uneingeschränkt für den Titeltrack. Was bleibt
somit am Ende des Tages übrig? Die Erkenntnis, dass die
Band mit ihrem zweiten Album auf dem richtigen Weg ist,
aber dennoch ein paar Kurskorrekturen (man kann es auch
Feintuning nennen) vornehmen muss, um weiter vorne
mitmischen zu dürfen. Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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MADHOUSE - Metal Or Die Iron Shield REcords
Den Spruch, "sind sie zu stark, bist du zu schwach",
kann man bei diesem Album in "sind sie zu hart, bist du
zu schwach" umwandeln. Und ja, dieses Album lehrt mich,
dass ich zu den Weichbechern der Szene gehöre. Dabei
finde ich doch auch Slayer, Cataract und anderen krassen
Stoff super. Voraussetzung: Das Songwriting ist
überragend. Und genau da ist das Problem der
wiedervereinten, bereits von 1987 bis 1991 aktiven
Truppe. Madhouse frönen einem stoischen Teutonen-Metal,
der beim deutschen True Metal-Publikum sicher seine
Liebhaber findet, mir aber auf Album-Länge oft zu
eintönig klingt. Dabei sind durchaus tolle Ansätze
vorhanden. Würden Madhouse die spannenden Anfangsriffs
mal ein ganzes Lied lang durchziehen, sähe das Ergebnis
bereits ganz anders aus. Zu oft münden die zehn Lieder
aber in sehr intensiven Stakkato-Attacken (wie z.B. bei
"Hellice"), die ihre Wirkung zunehmend verlieren. Dazu
kommt mit Didi 'Shark' Schulz ein Sänger, der die Lieder
mit seiner typischen Underground-Stimme eher noch mehr
ins Mittelmass drückt, als sie es ohnehin bereits sind.
Natürlich bauen Madhouse immer wieder tolle Melodien
auf. Wären auf dem Album mehr Lieder wie "Machinery"
vorhanden, würde die Geschichte schon ganz anders
aussehen. Aber vielleicht wollen Madhouse ja gerade
diese Härte und dieses Songwriting und fühlen sich
pudelwohl damit. Es ist aber wie bei einem Gemälde. Der
Künstler darf kreativ sein, soll sich aber nicht über
diejenigen nerven, die seinem Werk nichts abgewinnen
können. Zusammenfassung zu Madhouse: 10 kraftvolle
Lieder mit slayerischer Power ohne deren Virtuosität
ergibt unter dem Strich ein durchschnittliches Album.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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BORGNE - [8] Avantgarde Music Schon vor
über 10 Jahren habe ich Borgne's damaliger
Veröffentlichung "II" zwar einen gewissen künstlerischen
Anspruch zugestanden, ihr musikalisches Wesen aber weder
verstanden noch verinnerlicht. Leider befindet sich
unsere Beziehung auch anno 2018 noch immer in der selben
Krise; es scheint mir definitiv an der Zeit zu sein,
endgültig Schluss zu machen. Denn ihr mit technoiden
Beats und allerlei Elektronik gewürzter Black Metal
lässt mir auch aktuell weder das Tanzbein zucken noch
schwarze Flügel wachsen. Ein Umstand, den ich sehr
bedauere, denn ein schlechtes Album tönt anders. Über
eine Stunde lang gibt es flächendeckende Atmosphäre,
giftige Essenzen, ruhige Oasen, rockige Ausbrüche und
grosse Momente mit zeitgenössischer Produktion.
Eigentlich ziemlich cool, jedoch schlichtweg nicht meine
Baustelle, da swingt einfach nichts bei mir. Anspieltips
sind die beiden längsten Tracks "Comme si ça
s'arrêtera... / Stone" und "I Tear Apart My Blackened
Wings Pt.1". Reinhören. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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PADDY AND THE RATS - Riot City Outlaws
NR/Universal Ahoi Ihr mickrigen Landratten! Paddy
und seine Ratten entführen uns direkt auf sein
Piratenschiff, wo mächtig die Party abgeht! Gute Laune
macht sich breit, denn die ungarische Celtic Folk-Band
weiss, womit man die Zuhörer ködern kann. Das fünfte
Studioalbum setzt den Hintern in Bewegung und ich
wünsche mir, ich könnte steppen. Leider wird der Sound
mit der Zeit etwas langatmig und uninteressant und der
erste gute Eindruck verfliegt ein Wenig. Etwa in der
Mitte gibt es eine sehr schöne Überraschung in Form
eines Liedes mit dem Titel Castaway, welches auch eine
Singleauskopplung war und auch die nächsten Songs
überzeugen wieder. Gegen Ende ist der Sound stilistisch
wieder komplett im Celtic Folk angelangt, wobei das
allerletzte Lied wieder in einem etwas anderen Stil
gehalten wird. Die Abwechslung ist auf jeden Fall ein
Pluspunkt. Persönlich finde ich aber, dass die Herren
besser daran täten, andere Stile zu spielen, denn die
nicht so genretypischen Songs klingen viel
überzeugender. Gesamt gesehen ist dies auf jeden Fall
eine gute Abwechslung und die Platte kann man auf jeden
Fall an einem lockeren Abend mit Bier und Met auflegen,
einige Lieder kommen auf die Favoritenliste. Mona
Punkte: 6.5 von 10
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TONS - Filthy Flowers Of Doom Heavy Psych Sounds
Records So fies der Sludge Metal des Turiner
Quartetts ist, so schräg ist offensichtlich auch der
Humor der vier Knallköpfe. "Abbath's Psychedelic
Breakfast" ist wohl eine schwarzmetallische Anspielung
an "Alan's Psychedelic Breakfast" von Pink Floyds Album
"Atom Heart Mother", "Sailin' The Seas Of Buddha Cheese"
spielt auf das fast gleichnamige Album von Primus an,
mit "Those Of The Unlighter" leistet man sich einen
Seitenhieb auf Marduk ("Those Of The Unlight" 1993),
"Girl Scout Cookie Monster" ist ebenfalls der Titel
einer ultraseichten Country - Schmonzette und bei "99
Weed Balloons" muss ich unweigerlich an die englische
Adaption von Nenas "99 Luftballons" denken. Der Klamauk
- Faktor beschränkt sich dann glücklicherweise auf die
Namensgebung der Songs, denn auf der musikalischen Seite
kennen die Jungs keinen Spass. Hier dominiert
rifforientierter Sludge, begleitet von ziemlich fiesen
Black Metal-Vocals. Anfangs kann das fett produzierte
Riffgewitter noch richtig gut gefallen, mit der Zeit
stellen sich allerdings gewisse Ermüdungserscheinungen
ein. In der Tat ist es so, dass sich die Band fleissig
aus dem Fundus des angeschwärzten Sludge Metal bedient.
Die Riffs sind gut aber bekannt, da haben Bands wie
Celtic Frost und uralt-Trouble ihre charakteristische
Duftmarke hinterlassen. So kommt es dann auch, dass
selbst nach dem fünften Durchgang in Folge kaum etwas
bei mir hängen bleibt. Einzige Ausnahme bildet "Girl
Scout Cookie Monster", weil hier die Doom - und sogar
Retro - Vibes am stärksten vorhanden sind und dem Song
somit einen cool rockenden Groove verleihen. Diese
Richtung sollten die Jungs künftig unbedingt verstärkt
ins Auge fassen, ansonsten riskieren sie, im Sumpf der
Monotonie zu versinken. Mirko B.
Punkte: 6.4 von 10
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GODSMACK - When Legends Rise Spinefarm
Records/Universal Sänger und Mastermind Sully
Erna von der amerikanischen Metalkombo Godsmack ist ja
bekannt dafür, keine leisen Töne zu spucken, wenn es um
seine Band, deren Musik und um Playboy-Bunnies geht.
Überzeugt wie eh und je geht er auch mit dem neuesten
Schaffenswerk um, obwohl sie den Legendenstatus
zumindest musikalisch längst eingebüsst haben. "When
Legends Rise", so heisst das Teil, bietet soliden Rock,
der in Ohr und Bein geht - mehr aber auch nicht. Der
Titeltrack und Opener "When Legends Rise" ist zwar noch
druckvoll, melodiös und macht Lust auf mehr Godsmack
dieser Art. Leider geht dem dynamischen Vierer schnell
die Luft aus und Song drei, vier und fünf wirken
drucklos gegenüber dem perfekten Erstling. Schade, denn
die Produktion der Scheibe ist satt und man wartet stets
auf den Moment, in dem alles förmlich explodiert. Leider
kommt der Sound aber nicht über eine härtere Sunrise
Avenue-Version hinaus. Erst mit "Say My Name" ist wieder
ein echter Rocker am Start. Schnell, heftig und ohne
künstliche Schnörkel. Ein echt gelungener Rocksong, aber
mal ganz ehrlich, reicht das, um ein Album zu füllen?
Wenn ich richtig gezählt habe, sind gerade einmal drei
Songs dabei, die wirklich fett abrocken. Die restlichen
acht Songs lassen sich zu einem langen, halbstündigen
Track zusammenfügen, der nicht wirklich nennenswert ist.
Ein weiteres "Awake" (Erwachen)-Album hätte den Fans im
europäischen Raum und der Band selbst gut getan, doch
daraus wird wohl nichts mehr. Den Status in ihrer
Heimat, den haben sie sich erspielt und bis heute halten
können, dass ein wirklich kreatives Schaffen nicht mehr
von Nöten zu sein scheint. Den Preis für ein solides
Pop-Rock-Album können sie sich aber hierzulande dennoch
abholen, mehr allerdings nicht. Oliver H.
Punkte: 6.3 von 10
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DOOMSDAY OUTLAW - Hard Times Frontiers
Music/Musikvertrieb Nach dem Debüt "Black River"
(2015) und dem Nachfolger "Suffer More" (2016), folgt
nun mit "Hard Times" der dritte Output der britischen
Formation Doomsday Outlaw. Vor allem mit dem letzten
Album konnte die Band für positive Resonanzen sorgen.
Das neueste Werk schlägt nun in die selbe Kerbe, das
Level konnte aber nicht mehr weiter gesteigert werden.
Musikalisch bewegt man sich irgendwo im Classic
Rock-Bereich. Dabei orientiert man sich immer mal wieder
an Led Zeppelin. Doch auch Whitesnake und Uriah Heep
standen Pate. Vor Allem die regelmässig auftauchenden
fetten Riffs wissen zu begeistern. Aber auch die
bluesgetränkte Stimme von Sänger Phil Poole kann
positive Akzente setzten. Songtechnisch müssen aber
Abstriche gemacht werden. Das ganze Album ist ein auf
und ab. Da erscheint ein Song mit nachhaltiger Struktur,
mit Drive und Wucht, gefolgt von einem reinen
Lückenfüller. Das Spiel wiederholt sich, so dass ein
extrem durchwachsenes Gesamtresultat vorliegt. So
verursachen gleich mehrere Tracks Stirnrunzeln.
Irgendwie fehlt es immer wieder an kreativen Ideen, man
verrennt sich im Unspektakulären. Der rote Faden scheint
man irgendwie vergessen zu haben. "Hard Times" ist ein
Album mit zwei Seiten, welches das potentielle Klientel
spalten könnte. Die einzige Abhilfe wird schlicht ein
Antesten und die Bildung einer eigenen Meinung sein.
Chris C.
Punkte: 6.3 von 10
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MERRIMACK - Ashes Of Purification
(CD Re-Release) Season Of Mist/Irascible Mit
'Ashes Of Purification' erscheint nun ein Re-Release des
Albums aus dem Jahre 2002 von den französischen
Kult-Black-Metallern Merrimack. Es ist deren erster
Longplayer, die seit bereits 1994, in Paris ansässig, im
Black-Metal ihr Unwesen treiben. Nebst eben besagtem
Debut 'Ashes Of Purification' (2002) folgten dann 'Of
Entropy And Life Denial' (2006), 'Grey Rigorism' (2009),
'The Acausal Mass' (2012) und 'Omegaphilia' (2017) als
Longplayer. Seinerzeit war 'Ashes Of Purification' auf
1'000 Kopien limitiert gewesen, hat zu einem etwas
späteren Zeitpunkt nochmals 500 Einheiten nachgepresst.
8 Tracks sind auf dem Teilchen drauf, mit demselben
Cover-Artwork. Die Produktion kommt druckvoll und sauber
daher, obwohl ab und zu etwas leicht überproduziert.
Französischer Black-Metal mit extrem verzerrten,
distortionisierten Klampfen, wummernd-treibenden Bass,
blastenden und double-bass-lastigen Black-Drums sowie
typisch kreischende und keifende Black-Metal-Growls.
Fans von Behexen, Watain, Marduk, Tortorum und
dergleichen werden ihre blackische Freude an Merrimack
haben, und vor allem an diesem Re-Release.
Empfehlenswert, ein Stück französische
Black-Metal-Historie. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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THE FREEKS - Crazy World Heavy Psych Sounds
Records Vor anderthalb Jahren attestierte ich
Ruben Romano (Ex-Fu Manchu, Ex-Nebula) im Rahmen meiner
Rezension zum Drittwerk "Shattered" den Bonus mit seiner
Band The Freeks auf Kurs zu sein. Ich sollte nur
teilweise Recht behalten. Der sehr offensichtlich am
entfesselten Anarcho - Rock von MC5 angelehnte Opener
"American Lightning" ist zunächst ein
unmissverständliches Statement, "Crazy World" beginnt
dadurch noch einen guten Zacken rotziger und fuzziger
als sein Vorgänger. Die nächsten drei Songs agieren zwar
auf einem etwas niedrigeren Energieniveau, zuweilen
lassen gar die Rolling Stones grüssen ("Easy Way Out"),
aber die Hoffnung auf ein cooles, erdiges Album mit
rotzigen Garage Rock-Songs bleibt ungetrübt. Bis dann
das experimentelle Instrumental "Take 9" die zweite
Albumhälfte einleitet, von da an wird es plötzlich etwas
mühsam. "Hypnotize My Heart" ist mit seinen latent am
Horror Punk angelehnten Vibes noch ganz in Ordnung, aber
die letzten drei Tracks sind nur noch ein langweiliges
Etwas, das dieser Band nicht wirklich würdig ist. "Thank
You, Mr. Downing" ist ein kurzes, völlig überflüssiges
Geräusch - Instrumental, "Chronic Abduction" schleppt
sich völlig deprimiert und entkräftet dahin, und das
abschliessende, semiakustische "Mothership To Mother
Earth" ist mit seiner sehr ruhigen Gangart inklusive
Flüstergesang gerade das Gegenteil des Arschtrittes, den
ich mir am Schluss des Albums gewünscht hätte. Bei
insgesamt acht Tracks mit einer Gesamtspielzeit von
knappen 31 Minuten ist die Bilanz also eher mager, aber
ich kann's nicht ändern. Verglichen mit seinem Vorgänger
ist "Crazy World" eher schwach ausgefallen, schade.
Mirko B.
Punkte: 6.3 von 10
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SHINEDOWN - Attention, Attention Warner Music
Auch schon etwa drei Jahre ist es seit dem letzten Album
der erfolgreichen Amis her, da wird es aber höchste Zet
für was Neues! Die gefeierte Band aus Jacksonville ist
dafür bekannt, sich immer wieder neu erfinden zu wollen.
Dies will meiner Meinung nach aber nicht so wirklich
klappen. Obschon die Band einige ganz tolle, fast
kultige Lieder rausgegeben hat, kann ich leider nicht
übersehen, dass trotz allen Versuchen alles ähnlich
klingt. Sehr ähnlich. Man könnte natürlich
argumentieren, dass dies bei allen Bands so ist; man
entwickelt den eigenen Stil und bleibt ihm treu. Dies
ist natürlich absolut in Ordnung. Doch leider scheint
es, als würden bei Shinedown übermässig viele Tonfolgen
und Vocal-Meldodien aus alten Liedern einfach kopiert
und nur dezent abgeändert werden. Trotz dieser leichten
"Langeweile", die so entsteht kann man es den
sympathischen Typen nicht übel nehmen und irgendwie hört
sich das altbekannte, neue Zeug doch ganz gut. Meine
Gefühle zum neuen Album sind somit sehr gemischt. Fans
der Band werden es lieben. Mona Punkte:
6.0 von 10
2.
Meinung: Shinedown sind (oder soll ich eher sagen,
waren) eine US-amerikanische Rockband aus Jacksonville,
Florida. Die Musik der im Jahre 2001 gegründeten Band
vereint Einflüsse aus Hard Rock, Grunge und Metal.
Shinedown gehören sicher zu den Bands, die in den USA in
den vergangenen zehn Jahren am meisten Platten ihres
Genres verkauft haben. So lange ist jetzt die
Veröffentlichung vom Klassiker "The Sound Of Madness"
her, der dafür gesorgt hat, dass sich Shinedown auch
hierzulande einen Namen gemacht haben. Seitdem hat sich
viel verändert, und auch der Musikmarkt ist davon nicht
verschont geblieben. Bei einigen zum Vorteil, bei andern
zum Nachteil. Letzteres trifft auch auf "Attention,
Attention" zu. Das sechste Werk von Brent Smith und
seinen Mitstreitern ist - so viel kann ich vorweg nehmen
- eher langweilig und gesamthaft zu poppig ausgefallen.
Das Intro "The Entrance" erzeugt zwar eine gewisse
Spannung, die sich ganz zu Beginn von "Devil" noch hält,
aber dann schnell abstürzt. Auch die darauf folgenden
"Black Soul" oder "Kill Your Conscience" bestehen zu
grossen Teilen aus elektronischen Elementen und zu viel
Sprechgesang. Den Rockanteil muss man auf "Attention,
Attention" schon fast suchen. Kurze Lichtblicke bieten
die Nickelback'sche Powerballade "Monsters" und der
groovige Rocker "Evolve". Ansonsten ist Shinedowns
neuester Streich eine wirklich ganz dünn angesetzte
Suppe, der etliche Zutaten und Gewürze fehlen.
Oliver H.
Punkte:
5.7 von 10
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BLESSTHEFALL – Hard Feelings Rise Records
Die Amis bringen ein neues Album unter die Gläubigen und
in Erinnerung an „Hollow Bodies“ war ich eigentlich
gespannt, was die Herren zu präsentieren haben. Dabei
macht der Opener „Wishful Sinking“ nicht mal so eine
schlechten Eindruck, zumindest wenn es etwas härter zur
Sache geht. Leider wird der erst positive Eindruck durch
„Find Yourself“ gleich wieder zunichte gemacht, dieser
Schmalz-Song hätte auch auf jedes Linkin Park Album
gepasst, gleich wie „Melodramatic“ oder „Sakura Blues“.
So richtig abschütteln lässt sich die Referenz zu
Linking Park nie und wären nicht die Nummern „Cutthroat“
und „Keep Me Close“ vertreten, so würde man nicht
wirklich darauf kommen, dass die Band einst mal mehr im
Metalcore-Universum unterwegs war. Wobei gerade
„Cutthroat“ die härteste Nummer des Albums auch den
Höhepunkt von „Hard Feelings“ markiert und durchaus
Hitpotential besitzt. Generell unüberhörbar ist jedoch
die Schwergewichtung auf Radio Tauglichkeit, wobei ein
Song wie „Welcome Home“ in den Airplay-Charts wohl rauf
und runter gespielt wird. Blessthefall waren noch nie
die absolute Brecher-Truppe und eingängige Melodien
waren schon immer ein fixer Bestandteil im Programm,
doch vermisse ich über weite Strecken die härtere
Gangart von „Hollow Bodies“ was „Hard Feelings“ im
Gegensatz etwas substanzlos und seicht erscheinen lässt.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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BLEEDING THROUGH - Love Will Kill All (CD) Sharptone
Records/Warner Nach zehn Jahren Bandbestehen
meldet sich die kalifornische Gruppierung mit dem achten
Studioalbum zurück, welches aber leider nicht ganz so
überzeugend ist. Mit nicht mal 40 Minuten Spiellänge ist
"Love Will Kill All" ein recht kurzes Album - zum Glück!
Denn trotz einiger ganz toller Lieder ist der
Gesamteindruck leider nicht wirklich toll. Die
Metalcoreformation macht vieles Richtig und vertritt das
Genre würdig. Es fehlt jedoch ein gewisser Grip und
irgendwo auch ein Wenig Substanz. Fast ein Wenig
gefühlslos scheint die Scheibe, wobei die Lieder einzeln
durchaus überzeugen. Wie paradox, alle Lieder hören sich
ganz toll an, aber nach dem Durchhören der ganzen
Scheibe bleibt nichts haften. Wie fast immer, wenn so
etwas passiert, frage ich mich, ob über dem Genre ein
Fluch liegt. Das Album bekommt von mir trotz allem eine
höhere Note, denn die einzelnen Stücke sind toll zum
Hören und zwei Songs haben es in die Favoritenplaylist
geschafft. Nichtsdestotrotz rate ich, eine Hörprobe zu
versuchen, bevor es zum Kauf kommt. Mona
Punkte: 6.0 von 10
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SPACE ELEVATOR - II Steamhammer/Musikvertrieb
Die englischen Space Elevator sind eine zeitgemässe
Rockband, die mit Frische und modernen Sounds sich durch
die zweite Scheibe rockt. Hervorzuheben ist die Stimme
von Sängerin The Duchess. Hitpotential für die
weltgrossen Charts hat ein Track wie "World Of
Possibilities", bei dem alles passt. Der Refrain, die
Struktur und die tolle Stimme. Mit kleinen Klavierparts
und einem sanfteren Mittelteil, passt dieser Rocksong in
jede Radiosendung. Selbst in der Schweiz. Hmm und ab und
zu erinnert mich diese Truppe an Blondie. Logisch muss
auch eine Ballade herhalten, die hier auf den schmucken
Namen "The One That Got Away" getauft wurde. Auch ein
Hit könnte "We Can Fly" werden. Also, liebe Teenager,
die ihr schon immer Rock hören wolltet, aber euch nie
getraut habt. Hört in Space Elevator rein, das ist zwar
keine reinrassige Rocktruppe wie Status Quo, aber
zumindest macht es den Anschein, dass man damit den
Einstieg in die Rockwelt schaffen könnte. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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THE WONDER YEARS – Sister Cities Hopeless Records
Keine einfache Kost, welche uns die Amis hier vorsetzen
– nur schon der Opener „Raining In Kyoto“ deckt einige
Stile ab: Post Punk/Rock, Indie, Emo, etwas Punk, etwas
Pop aus der Mainstream-Ecke… Sehr wahrscheinlich sind da
noch einige Merkmale mehr versteckt, welche man erst
nach mehrmaligem Hören entdeckt. Prinzipiell und sehr
stark vereinfacht würde ich jetzt diese Platte als eine
Mischung aus Coldplay, A Perfect Circle, Papa Roach (vor
allem wegen des Gesangs, wenn’s denn mal etwas rauher
wird) und [SOON] bezeichnen. Es versteht sich von
selbst, dass „Sister Cities“ nichts für den gemeinen
Metaller darstellt, denn dafür ist zu wenig Metal
enthalten und ist auch nicht so leicht zugänglich – und
dürfte auch, sorry, zu ‚weinerlich‘ sein. Andere würden
jetzt ‚emotional‘ dazu sagen (deswegen die
Emo-Stilbezeichnung am Anfang). Ein richtiges Fazit oder
gar eine Empfehlung an eine spezifische Gruppe gestaltet
sich somit auch schwierig – am besten ist effektiv: Wer
mit den genannten Bands und deren Richtung etwas
anzufangen weiss und generell eher wenige bis keine
Scheuklappen in musikalischer Hinsicht besitzt, der kann
gerne ein Ohr voll riskieren. Allen anderen dürfe The
Wonder Years kaum bis gar nicht zusagen. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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THE EXPLODING BOY - Alarms! (CD) Drakkar Entertainment
Die Musik der Schweden lässt sich wohl am Besten als
?Dark Indie Pop? beschreiben, wobei der Promotext hier
hochtrabend ?Indie Rock-Hymnen?, ?Post Punk-Brecher? und
?New Wave-Balladen? verspricht. Kann ich so nicht
unterschreiben. So richtig düster wie angekündigt wird?s
eigentlich auch nicht, dazu ist die Grundstimmung
schlicht zu poppig. Textlich bewegen sich The Exploding
Boy tatsächlich eher auf der sozialkritischen Schiene,
doch von Weltuntergangsstimmung kann hier kaum die Rede
sein. Das Sextett prangert unter anderem an, wie
ungeschickt und zugleich gleichgültig die Welt mit der
Flüchtlingskrise und dem Krieg in Syrien umgeht. Das
Ganze ist erstaunlich radiotauglich, trotz vereinzelten
Synthie-Stürmen, die ein wenig frischen Wind in die
Geschichte bringen. So richtig von einander abheben
wollen sich die einzelnen Tracks leider auch nicht, so
dass das Album ohne grosse Höhen und Tiefen vor sich hin
plätschert. Die Musiker verstehen sicherlich was von
ihrem Handwerk - es klingt alles sehr harmonisch und die
Kompositionen sind sehr gelungen - doch es hinterlässt
einfach keinen bleibenden Eindruck. Als Anspieltipp
empfehle ich den Opener ?"Fireland?" und vielleicht noch
?"Run Red". Fazit: Wer auf die gelungene Verschmelzung
von Indie-Gitarrenarbeit und 80er-Synthie Pop steht, der
wird von dieser Band begeistert sein. Allerdings wirkt
das Gesamtwerk etwas gar Hipster-mässig und es fehlt
schlicht an Tiefgang? Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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TOMORROW'S OUTLOOK - A Voice Unheard (CD) Battlegod
Productions Moment, die Stimme kenne ich doch!
Ist das nicht Ralf Scheepers von Primal Fear? Nach
Primal Fear klingt der Sound aber nicht? Aber in der Tat
hat Ralf seine Stimme zu sechs von zwölf Tracks
geliehen. Aber auch so ist Tomorrow's Outlook nicht mehr
als guter Durchschnitt. Ist ja schön, wenn die Songs aus
einem Mix zwischen Iron Maiden und Judas Priest
beschrieben werden. Ich sehe das Material eher bei alten
Queensryche und vergleichbaren US Metal-Truppen.
Allerdings davon entfernt, den gleichen
Qualitätsstandart zu haben. Ab und zu klingt auch noch
Deep Purple ("Through Shuttered Eyes") durch. Mit der
Bruce Dickinson-Covernummer "Darkside Of Aquarius" merkt
man nicht nur, wie gute Songs klingen sollten, sondern
auch, dass die Jungs sich hier ein bisschen zu weit auf
dem Fenster lehnten... Tinu
Punkte:
5.9 von 10
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LORD VIGO - Six Must Die No Remorse Records
"Doom Shall Rise"! So der Opener von Lord Vigos
neuestem Streich "Six Must Die". Der Name ist demnach
auch Programm, denn die Pfälzer gehören momentan zu
einer der besten und produktivsten Bands ihres Genres.
Sie sind böse, laut und paranormal. Ihre Vorgängeralben
"Under Carpathian Sun" von 2015 und "Blackborne Souls"
aus 2017 haben für ordentlich Furore in der Doom-Szene
gesorgt. Jetzt steht mit "Six Must Die" der dritte
Longplayer an, der ebenfalls wieder ordentlich mit
NWOBHM-Gitarrenharmonien gewürzt ist. Themengebend und
Inspiration für das vorliegende Werk ist angeblich John
Carpenter's Film "Der Nebel" ("The Fog"). Eine
geisterhafte Totenarmee, die einen bis in den Tod jagt.
Dies kurz und knapp! Das Intro "Elisabeth Dane" hat
schon deswegen eine Erwähnung verdient, da es einen
harmonischen und melodiösen Einstieg ins Album bietet.
Twin-Lead-Gitarrenparts, die aus der Feder von Iron
Maiden stammen könnten, bieten eine perfekte
Vorstellung. "Doom Shall Rise" ist im direkten Anschluss
musikalisch nicht weniger interessant, ausser, dass die
Stimme von Vinz Clortho zwischendurch etwas grenzfällig
ist. Der zwar typische, aber stellenweise weinerliche
Gesang à la Robert Smith von The Cure strapaziert mit
der Zeit doch ganz schön das Nervenkostüm. Geht
zumindest mir so. Auch der Sound nimmt im Verlauf der
Platte nicht an Spannung zu, sondern baut im Gegenzug
eher noch ab. Der 13-minütige Titeltrack schiesst
eindeutig übers Ziel hinaus, und auch der Schlusssong
könnte man vorher schon einmal gehört haben. Aller
Vorschusslorbeeren zum Trotz vermag "Six Must Die" nicht
zu überzeugen und geht wohl schnell in der Masse anderer
Veröffentlichungen unter. Oliver H.
Punkte:
5.8 von 10
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RABIA SORDA - The World Ends Today (2CDs) Out Of Line
Music Ein bisschen Industrial, ein bisschen
Hardcore, ein bisschen Horror Punk - Rabia Sorda picken
sich von allem etwas raus. Das Ergebnis ist ein ziemlich
infernaler, ziemlich lauter und leider auch ziemlich
überladener Bastard. Oh ja und repetitiv. Hab ich
repetitiv schon erwähnt? Die deutsch-mexikanische Kombo
bestehend aus Drummer Maxx, Gitarrist Marcus Engel und
dem zornerfüllten Mann hinter dem Mikrofon Erk Aicrag
präsentiert mit dieser Doppel-CD, inkl. Bonus Mini-Album
?"Explota! (La Bomba En Mi Cabeza)"?, ihr bisher
härtestes Werk. Nicht ganz unschuldig daran dürfte Nils
Lesser (Cypecore) sein, der sich für den Mix der beiden
Silberlinge verantwortlich zeichnet. Fans der Band aus
alten Tagen dürften überrascht sein, schlägt dieses
Album doch einen deutlich metalligeren Pfad ein als die
Vorgänger, während die Elektronik etwas zum schmückenden
Beiwerk verkommt. Sehr gewöhnungsbedürftig ist der alles
überschattende, keifende ?Gesang?, wenn man dieses
tollwütige Herausschreien von Wut und Frust denn als
Gesang bezeichnen möchte? Man fühlt sich ein wenig an
den Horror Punk von Wednesday 13 erinnert, allerdings
ohne den Entertainment-Faktor. Mir hat sich das Konzept
des Albums nicht wirklich erschlossen, die einzigen
bleibenden Eindrücke sind lautes Gekreische, seltsame
Zwischenspiele/Telefonanrufe und ein grundsätzliches
Gefühl von ?zu viel?. Einzeln betrachtet sind die Tracks
eigentlich ganz spannend, doch die schiere Masse (25
Tracks, verteilt auf 2 CDs mit einer Spielzeit von 80
Minuten) wirkt schlicht erschlagend. Fazit: Was zuviel
ist, ist zu viel. Es gibt ein paar gute Tracks auf den
beiden Silberlingen (u.a. "?Perfect Black"?, ?"Rebellion
Of The Wicked"?, "?Violent Love Song?"), doch irgendwie
verkommt das Gesamtpaket zu einem einheitlichen Brei,
der nicht so richtig zünden will. Mit Vorsicht zu
geniessen! Patricia H.
Punkte:
5.8 von 10
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IMPERIUM - Beyond The Stars
(CD Re-Release) AOR Heaven/Non Stop Music
Imperium ist das Solo-Ding von Trommler Mike Brushane.
Wer ist Mister Brushane? Keine Ahnung, sorry, aber
selbst das Weltweiteweb scheint nicht viel herzugeben.
Also, Mike spielt mit ein paar (bekannten) Musikern,
darunter Dennis Ward, sein neustes Solo-Album ein. Der
Trommler präsentiert uns melodischen Rock, der
grundsätzlich recht flott in die Ohren geht. Trotzdem
fehlt dem Ganzen irgendwie ein bisschen die
Nachhaltigkeit. Ab dem dritten Track "Learning To Fly"
macht sich auch eine gewisse Monotonie breit. Da ist die
Abwechslung bei Truppen wie Talisman, Treat oder Europe
um einiges grösser, um mal ein paar annähernd Art
verwandte Bands zu nennen. Wirft man Truppen wie
W.A.S.P., Running Wild oder AC/DC vor, dass sie sich
immer wiederholen, was will man dann über Imperium
schreiben? Auch hier, es ist wie alles heute, sehr nett
gemacht, das musikalische stimmt, aber! Es fehlt an
Songs, die überzeugen. Sorry Mike, vielleicht das
nächste Mal. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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CRYSTAL TEARS - Decadence Deluxe Pride & Joy Music
Hmmm, wenn der beste Song eine Coverversion von
Judas Priests "Heart Of A Lion" ist, der bekannt wurde
durch Racer X, dann sollte man sich Gedanken machen, wie
gross die Erfolgschancen einer Band sind. Zumal diese
Coverversion im Vergleich zu derjenigen von Racer X wie
ein laues Lüftchen daherschleicht. Auch wenn wieder mal
die Truppe als (logischerweise) kommende Supergruppe
angepriesen wird und man mit Liedern wie "Where Angels
Die", "My Own Hell", oder "I'm 18" (eine akustische
Coverversion des Alice Cooper-Klassikers, wie auch die
akustische Darbietung von Queen's "Tie Your Mother
Down") guten Heavy Rock/Metal am Start haben, so reicht
dies in der heutigen Zeit nicht aus, um auf sich
aufmerksam zu machen. Da ist dann auch die Stimme von
Soren Adamsen zu monoton und vermag keine Akzente zu
setzen. Sorry Jungs, aber da versuchen Truppen wie
Armored Saint mit viel mehr Talent seit Jahren einen
Krümel des Erfolges für sich verbuchen zu können, und
ihr kommt mit einem Album um die Ecke, welches niemals
auch nur den Hauch eines Klassikers aufweist? Das
Musikbusiness ist eben nach wie vor ungerecht.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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QFT (Linnéa Vikström) - Live In Space Despotz
Records/Cargo Ein durchaus interessantes Album
kommt am Star Wars-Tag raus. May the 4th be with you!
Das erste Solodebüt der Therion-Sängerin Linnéa Vikström
dreht sich um das Universum, Quantenphysik und dürfte
somit nicht nur Musikfans ansprechen, aber vor allem
auch Geeks. Das Album wird aber nicht mit ihrem Namen,
sondern mit QFT vermarktet (Quantum Field Theory). Die
Musik und die Vocals werden auf verschiedene Weisen
ausgeschöpft. Interessant ist auch die Tatsache, dass
das Album bis auf gewisse Elemente komplett live
aufgenommen wurde, was man aber überhaupt nicht hört.
Stilistisch bewegt sich das Album im Hard Rock, und ein
besonders starker Einfluss der Urväter Black Sabbath ist
hörbar.Künstlerisch durchaus anspruchsvoll und
musikalisch spannend, ist dieser Release sicher einer
der ungewöhnlichsten dieses Jahres, aber ob ich ein
grosser Fan dieses Projekts werde, kann ich nicht sagen.
Trotz hörbar grossem Engagement fehlt für meine Ohren
das gewisse Etwas. Ich empfehle, vor dem Kauf mal
reinzuhören. Mona
Punkte:
5.5 von 10
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CARPATHIAN FOREST - Likem / All My Friends Are Dead
(Single)
Indie Recordings/Irascible Nach der endlos langen
Absenz von zwölf Jahren melden sich Carpathian Forest
mit lächerlichen zwei Tracks, davon ist einer eine
Coverversion, zurück. Und eigentlich müsste hier dieses
Review schon zu Ende sein, denn ich weiss nicht, wer
seine hart verdiente Kohle für so etwas ausgeben
möchte?! Mit der Coverversion "All My Friens Are Dead"
von Turbonegro beginnt diese Single und das Dargebotene
ist alles andere als weltbewegend! Mit "Likem" gibt es
Black Metal, der Spuren von Black Thrash enthält, und
man stellt eine ähnliche Entwicklung wie bei Darkthrone
fest. So sind diese fünf Minuten wie im Fluge vorbei und
viel zu kurz um ein gescheites Review zu schreiben.
Roolf
Punkte:
keine Wertung
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SINK THE SHIP – Persevere Sharptone Records
Rock-Pop trifft auf Metalcore, dabei erleidet man
wohl oder über einen deftigen Zuckerschock bei all den
süsslichen Melodien. Könnte man auch als „Disney-Core“
bezeichnen, da wird eine Folge von Hannah Montana mit
ein paar Szenen aus Texas Chainsaw Massacre aufgewertet
und fertig ist die Erfolgsformel. Nichts gegen TCM, aber
bei Hannah Montana gibt es für den Schliessmuskel kein
Halten mehr. Am ehesten sind Sink The Ship in etwa
vergleichbar mit Eskimo Callboy oder Make Me Famous
wobei dezenter in punkte Härte dafür noch niedlicher was
die Hooks und Refrains anbelangt. Traurig an der Sache
ist grundsätzlich, wenn die Herren mal den Knüppel
auspacken tönt dies nicht mal so übel, bis dann wieder
das Süssholz raspeln einsetzt. Diese penetrante gute
Laune und heile Welt nervt gewaltig, zumal damit bei
jedem Song der Groove und die Härte ins Abseits gestellt
werden. Wäre zudem nicht bei jedem Song die gleiche
Blaupause verwendet worden und hätten Sink The Ship
wenigstens bei ein paar Nummern den Mut gehabt
kompromisslos durch die Gedärme zu brettern, so könnte
ich „Perservere“ etwas ernster nehmen. Diese Scheibe
kann bestimmt jungen Menschen zwischen 6 - 12 Jahren
begeistern, mir als Erwachsener geht jedoch spätestens
beim Song „Deadweight“ das Klopapier aus. R.K.
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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