Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SONS OF APOLLO - Psychotic Symphony InsideOut
Music Wow, was haben sich denn da für
Verrückte gefunden? Mike Portnoy (Drums), Derek
Sherinian (Keys), Billy Sheehan (Bass), Jeff Scott Soto
(Voice) und Ron Thal (Guitar). Und laut Mikes Aussage
handelt es bei Sons Of Apollo um eine Band, kein
Projekt. Und wenn man Soto als Sänger in der Band hat,
ist das doch schon die halbe Miete. Desweiteren finden
der Zuhörer laut Portnoy hier Klassikrock, Metal und
Prog, also Eingängiges und Vertracktes. So startet der
Fünfer dann gleich mit einer Hammer-Prog-Nummer namens
"God Of The Sun", das glatte 11 Minuten proggt und
rockt. Das kürzere "Coming Home" dann, eine brachiale,
kraftvolle Metal-Nummer mit einem überragenden Soto am
Mic und Portnoy mit starken Backing Vocals. Bumblefoot
glänzt mit geilen Riff und Soli. der verspielte
Mittelteil wertet das Ganze noch auf krass geil. Noch
brachialer beginnt "Signs Of The Time", Portnoy tobt
sich an den Kesseln aus und Sherinian haut im
Prog-Mittelteil ein super Synthie-Solo raus. Ganz stark
das 9 Minuten lange "Labyrinth", eine unglaubliche
Nummer, die ab und zu in Dream Theater-Instrumentalparts
gipfelt. Key- und Guitar-Soli, einfach nur geil und auf
sehr hohem Niveau. Das ruhigere "Alive", eine tolle
Ergänzung zu den brachialen Tracks, mit sehr viel Gefühl
vorgetragen und grandios gesungen von Jeff, das Ganze
ist ein total verspielter Song, man merkt einfach, dass
hier die Besten der Besten am Werke sind. "Fargos
Whore", eine kurze Jon Lord-like Nummer, ein cooles
Intermezzo von Derek, bevor dann die Hammond "Divine
Addiction" zu einem Klassik/Hard Rock-Song startet.
Irgendwo zwischen Rainbow und Deep Purple. Beendet wird
der Rundling mit dem 10-Minuten-Progger "Opus Maximus".
Zum Sound: Selten habe ich so druckvolle, fette Drums
gehört, Portnoy in Bestform, Billy spielt eh wie ein
Bassgott, Bumblefoot und Sherinian toben sich nach
Herzenslust aus. Als Zuckerguss die unglaublich
variable, kräftige Stimme von Soto. Ich denke, dass
"Psychotic Symphony" nicht nur eine musikalische
Lehrstunde ist, sondern auch eines der besten Rock-,
Metal-, Prog-Alben der letzten Jahre. Absolute
Kaufempfehlung! Crazy Beat
Punkte:
9.9 von 10
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SHAKRA - Snakes And Ladders Sony Music
Die neuen Songs von Shakra habe ich schon im
Studiobericht vorgestellt. Auch wenn man nach wie vor
Shakra "at its best" serviert bekommt, hat sich doch
einiges getan bei den Emmentalern. So ist «Rollin'»
sicher eine der besten Hard Rock-Nummern der letzten
zehn Jahre, bei der sich Gotthard mal brav auf die
Schulbank setzen und davon lernen können. Neben dem dreckigen
Gitarrenriff ist es die dezente Hammondorgel, die man so
von Thom Blunier und seinen Jungs noch nie zu hören
bekam. Fürs Radio bestens geeignet ist «Something You
Don't Understand». Eine Nummer, die mit einen harten
Riff ausgestattet ist, aber durch eine "sanfte" Melodie
einen klaren Kontrast erhält. Wer es lieber härter mag,
kann sich an «Medicine Man» erfreuen oder sich mit «I Will
Rise Again» die Gehörgänge durchblasen lassen. Mit
der Uriah Heep-Hommage «The End Of Days» haben sich
Shakra selber ein kleines Denkmal erstellt und werden
sich wohl kaum mehr erlauben können, diese Nummer bei
einem Konzert NICHT zu spielen. Shakra ist ein sicherer
Wert. Auf sie kann man sich verlassen und sich im
Plattenladen das neue Album blindlings zulegen. Auch
wenn nach mehrmaligem Anhören vielleicht Hits wie «High
Noon» oder «Wild And Hungry» fehlen, die man noch vom
Vorgängeralbum kennt. Dafür geht der Fünfer einen
grossen Schritt weiter in der Entwicklung. Einen, der
die Band auf eine gewisse Art und Weise fast neu
erfindet, aber trotzdem noch immer die Truppe sein
lässt, für die man sie liebt und bewundert. Ganz
ehrlich, es freut die Seele und tut im Herzen gut, wenn
man sich heute noch auf einen so sicheren Wert verlassen
kann. Denn so langsam machen sich bei mir
Abnützungserscheinung bemerkbar, wenn ich mich Monat für
Monat durch die Neuveröffentlichungen durchhören und fast
quälen muss, und dabei nach neuen Klassikern suche.
Davon sind Shakra weit entfernt und ein sicherer Wert.
Danke meine Herren, ich freue mich auf die Tour!
Tinu
Punkte:
9.6 von 10
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SORCERER - The Crowning Of The Fire King
Metal Blade/Sony Music Die Formel ist
eigentlich einfach und auf den Punkt gebracht, liesse
sich salopp formulieren: Black Sabbath are gone, welcome
to Sorcerer! Dies bezieht sich vor allem auf die
Gegenwart, denn die Anfänge von Sorcerer gehen bis auf
das Jahr 1988 zurück! Dass sich die Band aber erst in
der jüngeren Vergangenheit bemerkbar machen konnte,
liegt mitunter daran, dass es nach zwei Demos zwischen
1989 und 1992 sowie einzelnen Tracks auf Compilations in
den Jahren 1995 und 2004 bis 2015 dauerte (!), ehe mit
«In The Shadow Of The Inverted Cross» eine der besten
Doom-Scheiben der letzten Jahre ans Tageslicht gelangte.
Grund dafür war, dass sich die Gründungsmitglieder
Anders Engberg (v) und Johnny Hagel (b) mitunter in
Richtung anderer Bands (darunter Therion und Tiamat)
verabschiedeten und Sorcerer erst ab 2010 wieder neues
Leben einhauchten. Black Sabbath oder auch Candlemass
liessen grüssen, aber Sorcerer kochen ihr eigenes
düsteres Süppchen, das schon beim Debüt mundete. Nun
folgt mit «The Crowning Of The Fire King» der nächste
Wurf, der den wirklich guten Erstling sogar noch in den
Schatten zu stellen vermag. Die Dichte und Schwere des
Sounds der Schweden nimmt einen schon beim Opener
«Sirens» gefangen und lässt keinen Doom-Fan kalt.
Gleichzeitig werden auch Erinnerungen an Tony Iommi und
Co. wach, als Tony Martin deren Frontmann war. Das geht
auch einher mit gegenüber Candlemass erhöhtem
Melodie-Anteil und feinen Twin-Soli der Herren Niemann
und Hallgren. Der nachfolgende Longtrack «Ship Of Doom¬»
unterstreicht darauf, dass Sorcerer in der Tat das Beste
aus der Schnittmenge von Black Sabbath und Candlemass
verkörpern. Nach dem Instrumental-Track «Nattvaka» gibt
es weitere Genre-Leckerbissen, die keine Schwächen
aufweisen. Besonders der hammermässige Gesang von Anders
Engberg setzt sich permanent in Szene und die
Gitarren-Sounds sind einfach nur überragend. Mit ihrem
zweiten Longplayer haben Sorcerer die Messlatte in
diesem Bereich nochmals nach oben geschraubt und liefern
hiermit einer besten Scheiben des ganzen Jahres ab. «The
Crowning Of The Fire King» gehört somit ins jede gut
sortierte Tonträger-Regal. Vor allem die Abteilung der
Vinylfreunde wird das Teil wohl kaum mehr vom
Plattenspieler wegnehmen wollen. Rockslave
Punkte:
9.5 von 10
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NE OBLIVISCARIS - Urn Season Of
Mist/Irascible Wow, was für ein weiteres
Masterpiece im Bereiche des technischen, progressiven
Death-Metal, diesmal aus Melbourne, Victoria,
Australien, von Ne Obliviscaris, was übersetzt 'Nicht
vergessen' mit ihrem dritten Output namens 'Urn'. Wow,
was für ein Hammeralbum der Aussies, die seit 2003
unterwegs sind und mit ihren vorgängigen Alben 'Portal
Of I' (2012) und 'Citadel' (2014) mächtig Staub
aufgewirbelt. Auch das Line-Up mag für die/den einen
oder andere/n Metaller/in mächtiges Augenreiben
hervorbringen, aber genau diese Ideen, dieses
Ungewöhnliche, genau das machen Ne Obliviscaris eben
aus, optisch wie auch musikalisch. Well, da sind Xenoyir
(Harsh Vocals), Tim Charles (Violin & Clean Vocals),
Benjamin Baret (Lead- & Acoustic-Guitars), Matt Klavins
(Guitars) und Dan Presland (Drums), die sich mit
folgenden Musikerinnen und Musiker erweitert haben, und
zwar Robin Zielhorst (Bass), Tim Hennessy (Cello) und
den Ladies Emma Charles (Additional Violins) und
Natalija May (Additional Violins), um uns mit einem
6-trackigen edlen Output namens 'Urn' sowie
konzeptionell gehaltenen Lyrics die musikalischen Weiten
für die geneigten Zuhörer wie die geneigte Leserschaft
zu beglücken. Die Songs lauten 'Libera (Part I) -
Saturnine Spheres (9:52)', 'Libera (Part II) - Ascent Of
Burning Moths (2:36)', 'Intra Venus (7:29)', 'Eyrie
(11:51)', Urn (Part I) - And Within The Void We Are
Breathless (7:30)' und zu guter letzt 'Urn (Part II) -
As Embers Dance In Our Eyes (6:38)', welches die
Komplexität dieses Albums und des
progressiv-technical-deathigen Ergusses in musikalischer
Form aufweist. Absolut hochstehende Kompositionen,
geniale Songstrukturen, die Wechselbadgefühle von
cleanem und gutturalem Gesang, die thrash-deathigen
Riffs gepaart mit dem Cello und den Violinen und dem
blast-double-bass-lastigen Drums wie auch dem filigranen
Bassspiel, einfach ein musikalischer Hochgenuss. Die
Produktion ist einfach unschlagbar perfekt gelungen,
zudem ziert dieses Masterpiece ein geniales
Coverartwork, was mich bei stetem Betrachten immer noch
in den Bann zieht und fasziniert. Würde ich mir auch als
Gemälde umgehend in meine Wohnung hängen, absolut
brilliant, wie die musikalische Konzeption von 'Urn'.
Geniale Gitarrenparts, gepaart mit sauber und tight
gespielten Arpeggi, Fingertappings, melodiösen,
durchdachten Soli in Reinform. Brilliant und ein absolut
hochstehendes Album, ebenfalls ein Höhepunkt für mich im
Jahre 2017. Also eines bin ich mir ganz sicher, Ne
Obliviscaris werden bestimmt nicht in Vergessenheit
geraten. Für Fans von Cynic, Atheist, Aghora,
Pestilence, Believer und Adimiron. Jazz, Fusion, Klassik
kombiniert mit Brutal Death-Metal, sowie progressiven
und technischen Elementen versehen. Einfach nur genial!
Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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PINK CREAM 69 - Headstrong Frontiers
Music/Musikvertrieb Vier Jahre sind seit dem
letzten Werk («Ceremonial») vergangen, und nun stehen
die Karlsruher mit «Headstrong» in den Startlöchern.
Noch immer ist es die fantastische Stimme von David
Readman, welche jedes Album von Pink Cream 69 zu etwas
Speziellem macht. Dank Bassist Dennis Ward werden die
zehn neuen Songs auch wieder bestens
produktionstechnisch umgesetzt und mit den beiden
Gitarristen Alfred Koffler und Uwe Reitenauer ist auch
für die Riff- und Soloabteilung genügend Packendes
vorhanden. Ganz grosse Momente schiesst der Fünfer mit
«No More Fear», «We Bow To None» und «Bloodsucker» aus
den Hüften. Riesig trumpft die Stimme von David bei der
Ballade «Vagrant Of The Night» auf. Das Zusammenspiel
hier zwischen Gitarren und Gesang ist phänomenal. «Walls
Come Down» marschiert wie ein Panzerkommando aus den
Boxen und mäht alles nieder, was sich ihm in den Weg
stellt. Mit viel amerikanischem Flair rockt «United And
Divide» und das sich emotional aufbauende «Man Of
Sorrow» passt bestens zu den anderen Tracks. Wer sich an
den neuen Songs nicht satthören kann, bekommt mit der
Special-Edition noch eine Live-CD als Bonusgeschenk.
Aufgenommen wurden die neun Lieder in Ludwigsburg 2013.
Dabei sind es neben «Special», «Break The Silence»,
«Wasted Years» und «Shame» auch die Songs aus der
Deris-Ära wie «Talk To The Moon», «Living My Life For
You» und «Welcome The Night», die immer wieder Laune
machen. Erneut ein ganz geiles Produkt aus dem Hause
PC69, die nun hoffentlich mehr touren als mit dem
letzten Album! Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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COLDCELL - Those Czar Of Crickets Production
Von Monat zu Monat, von Soundcheck zu Soundcheck, wird
mir einmal mehr bewusst: In der Schweiz wimmelt es nur
so von genialen Bands jeder möglichen Stilrichtung! Und
zu den genialen Bands gehören bestimmt auch Coldcell,
die mit ihrem dritten Album "Those" voll ins Schwarze
getroffen haben. Schwarz spielt auch eine ganz wichtige
Rolle bei Coldcell, denn es wird sehr, sehr
anspruchsvoller Black Metal mit ganz viel Atmosphäre
geboten. Dieser Black Metal von Coldcell zeigt ganz
verschiedene Gesichter! So kann das Gesicht eine
hässliche Fratze sein, betont mit klirrend kaltem Sound
in einem Temporausch ausartend oder ein verträumtes
Gesicht, mit akustischen Gitarren in Szene gesetzt und
begleitet mit ganz vielen Gefühlen! Genau diese
Wechselbäder der Gefühlslagen machen Coldcell sehr
speziell und ebenso abwechslungsreich! Die ganze
Bandbreite der Hoffnungslosigkeit kann anhand des
verzweifelten Gekreische des Sängers förmlich am eigenen
Leibe gefühlt werden! Genau solche Interpretationen des
Black Metals sind im Jahre 2017 nötig, damit Black Metal
nichts an seiner grossen Relevanz verliert und weiterhin
von Bestand ist. Mit"Those" ist Coldcell ein ganz
grosser Wurf gelungen und es würde diesem Epos nicht
gerecht einzelne Songs als Anspieltipps zu nennen, denn
"Those" ist aus einem Guss und sollte in seiner ganzen
Länge genossen werden. Ganz, ganz grosses schwarzes
Kino! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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F.K.Ü. - 1981 Despotz Records
Leck, meine Fresse, wie goil thrashig sind F.K.Ü. wieder
unterwegs?! Fun-Thrash as it's best, hellyeah! 14 Tracks
begeisternden Thrash-Metal aus dem hohen Norden, genauer
gesagt ebenfalls aus Uppsala, Sverige, wie die Kollegen
von Degial, doch F.K.Ü. treiben schon seit geraumer Zeit
ihr thrashiges Unwesen, nämlich seit genau 30 Jahren.
Thrashy Birthday, Freddy Krueger's Underwear ... =
F.K.Ü.! In bewährtem, schwedischem Bay Area Thrash-Style
thrasht uns der skandinavische Vierer in Form von '1981'
zu. Ja, Bay Area ist in den U.S.A., aber das ist sowas
von goil Bay Area, also gibt's das auch im hohen Norden,
hellyeah. Anyway, Peter Lans aka 'Pete Stooaahl' am
Sechssaiter rifft wie eh und je, als gäbe es nix anderes
auf dieser Welt, die Thrasher zu und voran, so findet
man Elemente des Hardcores, Speed-Metal und eben sehr
viel Thrash-Metal in seinen gespielten Noten, da schreit
es jedesmal nach Moshpit, Stagediving, Headbanging und
alle sportlichen Formen im Thrash-Metal. Patrik Sporrong
aka 'Pat Splat' am Viersaiter ist die perfekte Ergänzung
zum Klampfer, ein sogenanntes Dreamteam, da der Bass
ebenfalls gespickt mit hardcorelastigen Lines ist. Teddy
Möller aka 'Dr. Ted Killer Miller' an den Drums ist ein
wahrer Thrashgott, sowas von double-bassmässig
unterwegs, dass es einem die Eier wund schleift. Da wird
selbst der stoischste Metalfreak zu einem ADHS-geheilten
Mosher umgepolt, das Erfolgsrezept zur Behandlung heisst
F.K.Ü., namens '1981', und ist rezeptfrei erhältlich und
erst noch biologischen Ursprungs. Einen Anspieltipp für
'1981'? Alle Songs, denn erst wenn man durch ist, kriegt
man das typische F.K.Ü.-Grinsen auf die Lippen
tättowiert, welches man einfach nicht mehr los wird ...
und das ist auch gut so. Auch das gelungene
Coverartwork, ein geniale Messerattacke untermalt mit
Kassettentapes, wie goil ist das denn, einfach old
school genial. Um euch den Einstieg etwas hilfreicher zu
gestalten, so wären als Anhaltspunkte Artillery, Exodus,
Testament, Death Angel, Suicidal Tendencies und
Konsorten als Bands genannt, ja auch die
berühmt-berüchtigten J.B.O. (James Blast Orchestra)
dürfen da herhalten, aber schlussendlich sind F.K.Ü.
eben F.K.Ü., die soll - nein - muss man entdecken und
die Party läuft dann von alleine. Ach ja, jetz' krieg'
ich wieder Durst, muss mir mal noch 'ne Hülse holen und
abthrashen. Mal kucken, ob ich den Balkon meines
Nachbars mit der leeren Bierdose erwische. Hellyeah,
einfach Fun-Thrash as it's best. Keine weiteren Worte
mehr, sondern wünsche mir, während ihr das liest, dass
ihr im Hintergrund '1981' von F.K.Ü. laufen hättet ...
Ihr würdet's ohne weiteres sofort verstehen. Na, denn
mal Prösterchen. Leopold
Punkte:
9.1 von 10
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KRANE - Pleonexia Czar Of Crickets Production
Eigentlich weiss man bei den meisten Bands von Czar Of
Crickets nicht genaus, was einem alles so erwartet!
Krane aus Basel bilden in dieser Hinsicht keine
Ausnahme, denn mir war diese Band vorher völlig
unbekannt! Die Musik von Krane scheint nicht von dieser
Welt zu sein und lädt zu einer Erkundungsreise in
unentdeckte Klangwelten ein! Ja, diese Musik ist nicht
konfektionierte Stangenware und Vergleiche sind nicht
einfach aus dem Ärmel zu schüütteln, so speziell
einzigartig klingen Krane auf "Pleonexia"! Also Augen zu
und Licht aus, sich von dieser Musik beim Spaziergang
durch die (alb)-Traumwelt begleiten lassen. Diese vier
Musiker wissen genau wie man Gefühle und Spannungsbögen
erzeugt und das alles auf der instrumentalen Schiene,
ohne Ablenkung mittels eines Sängers. Progressiv im
positiven Sinne und mit Gespühr für grosse Melodien sind
Krane auf den sieben Songs unterwegs. Soll und kann man
diese Musik von Krane überhaupt beschreiben? Heavyrock
mit ganz vielen Emotionen vielleicht, aber so eine
Klangepos bedarf gar keinem Namen, denn belohnt werden
alle, die sich auf dieses Album einlassen! Die gesamte
Produktion wurde von der Band übernohmen und ist auch in
klanglicher Hinsicht ein Spitzenprodukt! Speziell
erwähnen möchte ich, die gesprochene Passage im Song
"II:Operational Level", die hoffentlich zum Nachdenken
anregt! Für mich sind Krane die positive Überraschung
dieses Soundchecks und dieses Album läuft auf
Dauerrotation bei mir! Die sieben Songs sollten
unbedingt zusammen angehört werden, damit man die
gewaltigen Intensität wirklich wahrnehmen kann!
Phantastisches Kopfkino! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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ALMANAC - Kingslayer Nuclear Blast/Warner
Ex-Rage-Gitarrist Victor Smolski treibt seine
Almanac zu einem wahren Höhenflug. Mit dem zweiten Werk
ist der Saitenhexer vielleicht wieder auf dem Gipfel
angekommen, den er nach dem letzten Lingua Mortis-Werk
kurzweilig um ein paar Meter verlassen hatte. Das
'vielleicht' ist dabei ganz bewusst geschrieben, denn
die richtige Bewährungsprobe wird ist nicht die CD,
sondern die Livesituation werden. Am diesjährigen Ice
Rock-Festival zeigte sich für mich deutlich, was ich
bereits beim Erstwerk von Alamanac festgestellt hatte:
Die Lieder fielen im Vergleich zu den Rage-Werken
merklich ab. Besonders krass wurde der Unterschied, als
Alamanac Rage's Suite Lingua Mortis einstreuten. Es
bleibt zu hoffen, dass Smolski auch künftig live auf
Material seiner Rage-Tage zurück greifen wird. Mit dem
neuen Album (und damit kommen wir zur Essenz dieser
Kritik) wird es ziemlich sicher keine
Qualitätsunterschiede mehr geben. Grund dafür könnte die
Bandkonstellation sein, die mit dem Urheber und
Gitarristen Smolski und den drei Sängern Andy B. Franck
(Brainstorm), David Readman (Pink Cream 69) und
Jeannette Marchewka seit dem ersten Werk konstant
geblieben ist. In dieser Formation wurden über 50
Konzerte gespielt. "Kingslayer" klingt um einiges härter
und weniger symphonisch als sein Vorgänger. Die
Verbindung zwischen klassischer Musik und Heavy Metal
ist zwar nach wie vor vorhanden, wurde aber nicht mehr
so stark in den Vordergrund gemischt. Dafür riffen die
Gitarren deutlicher und vor allem treibender. Die
dadurch gewonnenen Rohheit steht Alamanac gut und könnte
gerade live für Begeisterung sorgen. Dazu kommen die
Lieder, welche sich teilweise gut ins Hirn fressen.
Besonders stark erklingt 'Guilty As Charged', aber auch
der Rest ist des Albums ist auf konstant hohem Niveau.
Bei all der Härte gehen aber nie die Melodien vergessen.
Und ja: Almanac sind und bleiben bis zu einem gewissen
Grad Power Metal. Wer nach dem letzten Aderlass von Rage
sich nie für die eine oder andere Seite entscheiden
konnte, wird auch 2017 grosse Freude an beiden Bands
haben. Mit "Kingslayer" gelingt es Smoski, wieder an
seine einstigen Grosstaten anzuschliessen. Freuen wir
uns darüber und über grandiose Auftritte und
bahnbrechende weitere Alben. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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ANNIHILATOR - For The Demented Neverland
Music/Silver Lining Music Im Haus der
kanadischen Thrash-Ikone um Mastermind Jeff Waters (v/g)
gehen die Lichter wohl nie aus! Erst noch im Januar gab
es mit dem fetten «Triple Threat»-Album (DCD plus
Blu-ray Disc) eine sehr feine Live-Nachlese, und nun ist
nach der Zeit, in der ein neuer Erdenbürger im
Mutterleib heran wäschst, das mittlerweile sechzehnte
Studioalbum entstanden. Nachdem der ehemalige Frontmann
und Gitarrist Dave Padden auf «Feast» (2013) seine
bemerkenswerte Abschiedsvorstellung gab und im Jahr
darauf nach elf Jahren die Segel strich, musste der Chef
abermals über die Bücher und die Weichen für den
Fortbestand seines Baby's stellen. Wo andere die Flinte
womöglich ins Korn geworfen hätten, bäumte sich der
bodenständige Kanadier nochmals auf und musste dabei den
Leadgesang notgedrungen, wie schon in den 90ern ein paar
Mal, wieder an sich reissen. Das rief natürlich wieder
einige Kritiker auf den Plan, aber letztlich zählt nur
das Resultat. Das fiel bei «Suicide Society» (2015)
schon mal ganz ordentlich aus, aber was Jeff Waters nun
auf «For The Demented» abliefert, ist überraschend gut,
wenn nicht überragend! Ich würde sogar so weit gehen und
behaupten, dass hier die perfekte Symbiose zwischen den
Roots der ersten Alben, den Trademarks an sich und
überaus abwechslungsreichem Songwriting gefunden wurde.
Dazu gehören neben den filigranen Soli, fettem Riffing
auch wieder feine Breaks und ruhige Tunes, wie bei der
Hammer-Ballade «Pieces Of You». Bevor diese glänzen
kann, legen der Opener «Twisted Lobotomy» und der
nachfolgende Brecher «One To Kill» erst mal alles in
bewährter Manier in Schutt und Asche. Dann beweist der
Titeltrack, dass es nicht immer gleich von null auf
hundert shredden muss und «The Demon You Know» gefällt
zum gewohnten Riffing hin mit Vibes von Megadeth (!) und
knackigem Bass von Rich Hinks. Ein eher ungewohntes
Gitarren-Thema lässt zu Beginn von «Phantom Asylum»
aufhorchen, setzt sich fort und mündet in einer
Metallica-mässigen Bridge (erinnert an «Orion») mit
Country-Flair (!!), ehe das Guitar-Solo und das
Schlussfurioso einsetzen. Was für ein Hammersong und
überhaupt gibt es auf «For The Demented» keine Ausfälle.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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MORK - Eremittens Dal Peaceville Records
Wenn das Herkunftsland Norwegen als Qualitätssiegel für
eine Black Metal-Band gilt, dann können sich Mork mit
diesem Qualitätssiegel problemlos schmücken! Denn was
Mork mit "Eremittens Dal" abliefern, ist Oldschool Black
Metal der Güteklasse 1. Die verwendeten Zutaten sind
wohl nicht neu erfunden, aber sehr gekonnt in Szene
gesetzt, deshalb macht mir dieses Album auch so grossen
Spass. Gesungen wird auf Norwegisch, was noch fieser und
giftiger als Englisch rüber kommt! Die Gitarren erzeugen
einen klirrend und kalten Sound, der sich richtig gehend
in die Gehörgänge fräst! Den Takt gibt ein nimmermüder
Schlagzeuger an und treibt seine Vordermannschaft
unbarmherzig vorwärts! In diesem intensiven Soundgebräu
hat es aber trotzdem immer wieder Platz für ruhigerer
und atmosphärische Parts! Bei diesen Songs merkt man
sehr schnell, dass hier keine Grünschnäbel am Werke
sind, sondern Urgesteine der norwegischen Black
Metal-Szene. Auch wenn sich dieses Album ein wenig wie
ein Relikt aus vergangenen Tagen anhört, so haben Mork
die Trademarks der zweiten Black Metal-Welle geschickt
ins Hier und Jetzt transportiert. Mit "Eremittens Dal"
zeigen uns Mork, dass Oldschool Black Metal absolut noch
seine Berechtigung hat. Mir fällt es schwer, einzelne
Songs hervor zu heben, weil sich alle zehn Songs auf
einem hohen Niveau bewegen und es Spass macht, dass
ganze Album am Stück zu hören. Dieses Album ist für alle
Oldschooler empfehlenswert, die ihren Black Metal ohne
den Zusatz "Post" geniessen wollen! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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GALACTIC COWBOYS - Long Way Back To The Moon
Music Theories Recordings/Musikvertrieb Ja
wenn selbst Drum-Oktopus Mike Portnoy auf dem
Beipackzettel seine unbändige Freude über die Reunion
der galaktischen Kuhhirten aus Texas ausdrücken muss,
dann sagt das schon einiges über den Status dieser
einzigartigen Band aus. Wurden vor 17 Jahren bei der
Veröffentlichung des Abschiedsalbums "Let It Go" bittere
Tränen der Trauer vergossen, dürften es jetzt beim
Comeback-Album "Long Way Back To The Moon" Freudentränen
sein, die den treuen Fans die Wangen runterkullern.
Völlig zu Recht, denn die Truppe, die sich in der
Originalformation Sänger Ben Huggins, Drummer Alan Doss,
Gitarrist Dane Sonnier und Bassist Monty Colvin
reformiert hat, bewegt sich auch nach diesen langen 17
Jahren in der Versenkung auf bewährten Pfaden und agiert
wie gewohnt zwischen Spiel- und Wahnwitz ohne Rücksicht
auf einschränkende Korsetts jedweder Art. Dabei sind die
Texaner aber gleichzeitig schlau genug keine unnötigen
Risiken einzugehen und schütteln sich ihre bekannten
Trademarks gleich reihenweise aus den Ärmeln. Die Fans
müssen also keine unangenehmen Überraschungen und
unnötigen Experimente befürchten, es ist alles beim ganz
normalen, alten Wahnsinn geblieben. Thrash Metal trifft
auf Progressive Rock trifft auf Groove Metal trifft auf
Brit Pop trifft auf AOR trifft auf Alternative Rock
trifft auf Pantera-Nackenbrecher, und das oft und gerne
innerhalb ein- und desselben Songs. Der Kitt, der das
alles zusammenhält, sind wie üblich die Beatles-mässigen
Chöre, wie sie die Herren Lennon und McCartney nicht
besser hinbekommen hätten. Selbst Songs, die anfangs
etwas konstruiert und beliebig wirken ("Amisarewas",
"Losing Ourselves", "Long Way Back To The Moon"),
entwickeln sich mit zunehmender Laufzeit zu richtigen
Ohrwürmern, weil es die Jungs einfach meisterhaft
verstehen, kleine Schlenker und Wendungen einzubauen,
ohne dabei den Flow des jeweiligen Tracks zu stören. Wie
sagte dereinst Arthur Schopenhauer (deutscher Philosoph
1788 - 1860)? "Wirklich ist jedes Kind gewissermaßen ein
Genie, und jedes Genie gewissermaßen ein Kind." Genau so
klingt diese Band, hemmungslos, unbekümmert, trotz aller
Härte stets selbstironisch augenzwinkernd und unheimlich
neugierig. Das Comeback ist gelungen! Mirko
B.
Punkte:
9.0 von 10
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S-TOOL - Tolerance 0 Playground Music
Was für eine Reise - von den einstigen, nun
endgültig (?) begrabenen Szene-Stars Sentenced hin zur
erst gothisch-schwülstigen, danach immer rockigeren
Variante Poisonblack... Der gute Herr Laihiala hat schon
einiges hinter sich. Und nun? Einige Jahre nach dem
Output "Lyijy" ('Blei' auf Finnisch), das lange Zeit
ausserhalb Finnlands gar nicht erhältlich war, welches
ebenfalls den Grabstein für diese Band bedeuten sollte,
ist Ville nun mit S-Tool (steht für 'severing tool',
also Trennwerkzeug) wieder im Ring. Was erwartet den
geneigten Hörer? Wieder Gothic/Dark Metal, gar eine
rockige Fortsetzung im Stile von späteren Poisonblack
oder etwas völlig anderes? Nun, "Tolerance 0" beinhaltet
etliche Spuren der Vorgänger-Bands, aber mal abgesehen
davon ist man absolut eigenständig unterwegs. Den Sound
kann man sich als absolute Abrissbirne vorstellen, die
ohne Vorwarnung durch die Wände und Decke kracht und
einfach mal so alles niederreisst und dabei einen
enormen Lärm verursacht. Sprich: S-Tool preschen mit
einem Bastard aus Thrash, Dark, Heavy und Doom vorwärts,
bereits mit dem Opener "Lights Out" wird zuerst
gnadenlos gewalzt, dann beschwörend Textzeilen ins Mikro
geknurrt, um wieder mit allen Instrumenten die letzten
Barrikaden zu stürmen. Verschnaufpausen? Fehlanzeige.
"Tolerance 0" ist seinem Namen treu und bremst nie, die
Texte sind sehr zynisch, beinahe schon suizidal (wie zu
besten Sentenced-Zeiten halt), direkt, mitten in die
Fresse... Man könnte hier noch viel schreiben. Fakt ist,
dass S-Tool zwar immer wieder, wie erwähnt, die
Vorgängerbands durchschimmern lassen (gutes Beispiel ist
"There Lies Life" für Sentenced, oder auch "Ain't This
What You Wanted" für spätere Poisonblack), aber im
Dampfhammer ihres eigenen Sounds einfach als Referenz
einbauen und somit dem verdutzten Hörer die Kauleiste
einschlagen. Wer auf geradlinige, schnörkellose
Abrissbirnen mit einer sehr markanten Stimme steht, der
sollte sich "Tolerance 0" unbedingt mal anhören, aber
auch allen anderen sei mindestens ein Ohr voll empfohlen
- es sei denn, der Sound ist für euch zu heftig, dann
seid ihr zu schwach! Zynischer Dampfhammer-Metal mit
düsterer Prägung at it's best und reduziert aufs
Wesentliche! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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ICE AGE - Breaking The Ice GMR Music Group
Als die Band 1985 aus der Taufe gehoben wurde, galt sie
zumindest in ihrem Heimatland Schweden als kleine
Sensation. Nicht, weil sie ausschliesslich aus Frauen
bestand, das gab es ja auch damals schon lange. Nein,
Ice Age sorgten damals für den sprichwörtlichen Sturm im
Wasserglas, weil es die erste (bekannte) rein weibliche
Band war, die sich an technisch anspruchsvollen Thrash
Metal im Kielwasser von Metallica und Megadeth wagte.
Trotz der offensichtlich vorhandenen musikalischen
Qualität und den sich damit einsetzenden Erfolge als
Liveact sorgten stetige Streitigkeiten mit dem
Management dafür, dass die Band nie über die Demo-Phase
hinauskam und sich nach nur fünf Jahren desillusioniert
wieder auflöste. Ein schlappes Vierteljahrhundert später
beschlossen die beiden Urgesteine Sabrina Kihlstrand
(Gesang, Rhythmusgitarre) und Viktoria Larsson (Bass),
die Band wiederzubeleben. Linnéa Landstedt an der
Leadgitarre und André Holmqvist am Schlagzeug
komplettierten das Line Up, und so stand der
Veröffentlichung des lang ersehnten Debütalbums nichts
mehr im Wege. Und hier sind sie nun, fünf neu
eingespielte Tracks aus der Frühzeit der Band und fünf
brandneue Songs, die sich den Grosstaten der
Vergangenheit nahtlos anschliessen. "Breaking The Ice"
klingt genauso, wie es sollte. Die druckvolle,
staubtrockene Produktion bringt die technische
Raffinesse der Band bestens zur Geltung, welche sich
stets im Spannungsfeld zwischen brachialer Power,
wahnwitzigen Breakdowns und angenehmer Melodie bewegt.
Die früher oft verwendete, im ersten Moment
zugegebenermassen echt dämlich anmutende Bezeichnung
'weibliche Megadeth' hat irgendwo durchaus ihre
Berechtigung, wobei ich unbedingt anmerken muss, dass
die Band diesen Vergleich eigentlich nicht wirklich
nötig hat. Die musikalischen Parallelen sind zwar nicht
von der Hand zu weisen, aber Ice Age verfügen dennoch
über ihren ureigenen Stil, der sich nicht zuletzt dank
des herrlich rauen und zeitgleich melodischen Gesangs
von Frontdame Sabrina Kihlstrand von dem anderer Bands
abhebt. Wenn ich schon einen Vergleich anstellen müsste,
dann am ehesten zur deutschen Heavy Metal-Sturmtruppe
Souldrinker, welche sich bezüglich stilistischer
Stossrichtung und musikalischer Macht etwa auf dem
gleichen Level befindet, vielleicht noch versehen mit
einem Hauch Leather Leone. Somit dürfte klar sein, wohin
die Reise führt. Hänger sind auf dieser Scheibe nicht
vorhanden, der Vierer knallt sich gnadenlos präzise
durch die zehn Melodic/Thrash-Granaten ganz ohne
Schwankungen qualitativer oder energietechnischer Natur.
So wie dieses Album klingt, könnte man meinen, an den
beiden Damen seien die letzten drei Jahrzehnte völlig
spurlos vorbeigegangen. Für Thrasher gleichermassen wie
für den klassischen Heavy Metal-Fan schwerstens
empfehlenswert. Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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ELVENKING – Sectrets of the Magick Grimoire
AFM Records/Musikvertrieb Elvenking machen
bereits seit 1997 gemeinsame Sache und in diesen 20
Jahren ist die Band ihrem melodischen Folk Metal treu
geblieben. Nach “The Pagan Manifesto“, dem persönlichen
Highlight der Band bisher, hat der Neuling “Secrets of
the Magick Grimoire“ ziemlich grosse Fussstapfen zu
füllen – und tut dies auch ohne zu zögern! Das Album
geht wieder mehr zurück auf die Folk-Wurzeln der Band
und haut dieses mal noch eine gehörige Portion Melodie
und Symphonie oben drauf. Dieses Album ist wohl das
epischste der 9 bisher veröffentlichten Scheiben.
Tatsächlich wirkt es stellenweise sogar fast ein wenig
überladen. Und doch schreit jedes einzelne Lied geradezu
Elvenking! Die Italiener haben ihre Nische gefunden und
bleiben dieser seit den 90er Jahren auch treu. Die Texte
und teilweise auch die Melodien sind auf diesem
Silberling etwas düsterer und härter als gewohnt, aber
auch vollgepackt mit pompösen Symphonien. Thematisch
geht es um Zaubersprüche, Magische Rituale,
Beschwörungen, Dunkle Wälder und Hexen Sabbat – wobei es
Elvenking wie kaum eine zweite Band versteht,
Folkelemente mit Metal zu vereinen. Speziell die Violine
beschwört hierbei eine magische, folk-lastige Atmosphäre
herauf und das Songwriting wirkt enorm detailverliebt.
“Secrets of the Dark Magic“ ist ein Album, bei welchem
man mit jedem Durchlauf wieder etwas Neues entdecken
kann… Allerdings gibt es diesmal kaum Tracks, die so
richtig herausstechen. Jedoch ist das Niveau konstant
hoch, sodass es kaum auffällt – entsprechend gibt es
auch kein blosses Füllmaterial. Elvenking holten sich
für den Silberling übrigens prominente Unterstützung mit
ins Boot: Snowy Shaw (Dream Evil/King Diamond/Memento
Mori) fungiert als Gastsänger auf “At The Court Of The
Wild Hunt”, während Angus Norder (Witchery/Nekrokraft)
die Growls und Screams auf ganzen 4 Songs beisteuert.
Fazit: “Secrets of the Magick Grimoire“ ist ein sehr
typisches Elvenking Album – vielleicht sogar noch einen
Ticken epischer, melodischer aber auch härter als seine
Vorgänger. In Gitarrist Aydans eigenen Worten: „Es ist
eine Oper voller dunkler Geschichten und Beschwörungen“…
Stellenweise vielleicht ein wenig überladen, kreiert es
eine magische Atmosphäre die nach gewohnter
Elvenking-Art mitreisst und begeistert.
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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MIDRIFF - Decisions Two Eleven/RecordJet
Interessant, echt interessant - "Decisions" könnte man
wortwörtlich so auslegen, als dass jeder Track auf
diesem Werk quasi eine eigene Entscheidung darstellt, in
welche Richtung man Musik machen wollte. Nimmt man den
Einsteiger "Burn The Bridges", wird man an frühe
Staind-Werke erinnert (kennt jemand noch "For You"?) -
"Stars Fall" hingegen mit den melodisch-melancholischen
Gitarrenläufen sowie dem heftigeren Refrain erinnert
extrem an Memory Driven, "Angels Cry" könnte man als
Bastard aus Entwine und frühen Linkin Park ansehen...
Ihr seht, worauf ich hinauswill. Klar könnte man jetzt
anfügen, dass Midriff nicht wüssten, wohin sie wollten
und deswegen einfach mal alles in einen Topf schmeissen
- könnte man, ja, wenn nicht der subtile, aber dennoch
vorhandene rote Faden wäre, der sich durch das Album
hindurchzieht. Man erkennt die Handschrift der Jungs
mehrheitlich sofort wieder, und das ist verdammt nochmal
ein gutes Zeichen! So, machen wir's kurz: Wer auf
melodische, dennoch harte und melancholische
Rock/Metal-Musik steht und die Scheuklappen vernichtet
hat, der sollte sich "Decisions" echt mal antun - vor
allem dann, wenn man abseits des Mainstreams nach guter
Mucke sucht. Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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PROPHETS OF RAGE - Prophets of Rage Caroline
Records/Universal Rage Against The Machine
sollte ein jedes Kind kennen, das ein Faible für Groove
hat. Dass die ehemalige Crossover-Band jetzt mit einem
neuen Projekt daherkommt ohne ihren Sänger, dafür aber
mit B-Real (Cypress Hill) und Chuck D (Public Enemy) am
Mikro, macht die Sache äußerst interessant. Das ist
schon fast untertrieben, nein im ernst, die Platte rockt
und groovt wie Sau! Die Riffs von Tom Morello sind
wieder von einem anderen Planeten und die
Rhythmusfraktion am Bass mit Timm Commerford und Brad
Wilks an den Drums spedieren den Hörer in Sphären, in
denen wir musikalisch schon lange nicht mehr waren.
Diese Supergroup hat sich gefunden und mit den zweien
bekannten Herren am Mikro natürlich sehr viel Routine
und können engagiert loslegen. Das die Band
sozialkritische Texte am Start hat, ist auch nichts
neues, und rundet diese Superplatte ab. Hammer dieser
Groove, einfach unerreichbar, das können nur Morello und
Co. Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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THE OFFERING - The Offering EP
Century Media/Sony Ho, ho, ho, ham' wer denn
schon thrashy Samichlausday in Hell? Aus Boston,
Massachusetts, U.S.A., kommt der seit 2015 existierende
Fünfer. Und was für ein Thrash-Hammer, heilige
Kanonenscheisse! Eine gesunde Mischung aus verdammt
schnellem und harten Power-Metal, welche bis zu
moshenden, speedigen Thrashern auswächst, wechseln sich
auf dem allerersten Output, einer EP mit sechs ganz
freudigen Power-Thrasher-Tracks mit ebengesagtem
Soundteppich, welcher ohne weiteres auch aus der
Bay-Area wie Phoenix aus der Asche entstanden ist. Meine
Nachbarn werden sich bereits wundern, weshalb ihre Decke
und Wände sich dehnen, genüsslich erzittern und sich
biegen ohne zu brechen. Was für ein Hammerteil, für mich
auch eines der Highlights aus dem 2017, und sie haben
den Nerv der Zeit voll attackiert und getroffen,
hellyeah! Freunde gepflegten Power-Metal's bis hin zum
bay-area-lastigen Thrash-Metal können hier ohne zu
zögern zugreifen. Anspieltipps sind auf jeden Fall 'Rat
King', 'Tales Of Hell', 'The Well', 'Witch Pit', 'The
Offering' und ... mehr gibt's nicht. Man möge mir alles
nachrufen, der is' ja nich' mehr ganz bei Trost, aber
Metallians aller Genres, das ist DAS Killerteilchen
geworden, auf welches das Universum gewartet hat. In
Persona von Steve Finn (Drums), Nishad George (Guitars)
und Daniel Martinez (Guitars), Alexander Vice (Vocals)
und Yoav Ruiz-Feingold (Bass) werden hier sechs verdammt
feine Leckerbissen präsentiert, die Seineszeichen suchen
müssen, denn The Offering ist der Burner. Kann nicht
genug von diesen feinen metallischen, powervollen,
thrashigen, speedigen und grindigen Songgranaten
kriegen. Die beiden Saitenzauberer Nishad und Daniel -
im wahrsten Sinne der heiligen sechs Saiten - jagen sich
gegenseitig mit einem Killerriff nach dem anderen zum
thrashigen Höhepunkt aller Höhenpunkte, solieren,
shredden, fingertappen und arpeggieren sich die vier
Finger wund. Die Gitarrenamps stöhnen nach jedem Song
mit schräg hängender Zunge nach Luft, die Boxen flimmern
vor der Hitze, welche aus ihren Membranen rausströmt.
Yoav untermalt die technisch-versierten
Gitarrenshredkünstler perfekt treibend und auch
solierend und führt sie zusammen zum heiligen
Thrashgral. An besagtem Thrashaltar empfängt sie Steve
mit seinem blastigen, double-bass-treibenden Spiel und
führt The Offering gnadenlos auf den Thrash-Olymp. Mit
Alexanders' sehr, sehr variablen Gesang, mal klar, mal
goiler Power-Metal-Gesang, mal als richtig böse
Thrash-Voices, unverkennbares Stimmwunder, komplettiert
sich The Offering zur Thrash-Offenbarung im 2017. Meine
Fresse, was krieg' ich hier einfach geniales zu beissen,
hellyeah! Die Produktion strotzt nur so von perfektem,
verdammt powervollen und klarem Sound. Das geniale
Coverartwork lädt Dich zu eben besagtem, heiligen
Gralseingang zum Thrash-Olymp ein, die Säulen stehen
verdammt gefestigt und ich kann's echt kaum erwarten,
bis ich The Offering mal live in heimischen Gefilden
sehen kann, auf den ersten Longplayer wartend und
lechzend. Freunde des Bay-Area-Thrash-Metals à la
Testament, Forbidden, Exodus, Heathen, Nasty Savage wie
auch in der Power-Metal-Fraktion à la Vicious Rumors,
Powermad, Helstar, Metal Church, Jag Panzer und, und,
und, ... nochmals, Freunde des Metalls, 'The Offering'
ist die Metal-Offenbarung. Für mich definitiv DAS
Highlight im November und des Jahres 2017. Ihr könnt
sagen, was ihr wollt, es ist vollbracht, die Säulen
stehen. Metal as it's best! Leopold
Punkte:
keine Wertung
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SPARZANZA - Announcing The End Despotz
Records Die Schweden Sparzanza bitten in
ihrer nunmehr 20 Jahre dauernden Aktivität zum achten
Mal zum Tanz, und obwohl sie die neue Scheibe im
sonnigen Spanien aufgenommen haben, verstreut diese zwar
einiges an Leidenschaft, aber leichtfüssige
Feelgood-Schmonzetten sucht man auf "Announcing The End"
vergeblich. Dabei ist die Mixtur eigentlich recht
interessant, wenn auch anfangs etwas
gewöhnungsbedürftig. Irgendwie gingen mir beim ersten
Anhören ständig die kanadischen Megaseller Nickelback
durch den Kopf, nur dass Sparzanza um einiges härter ans
Werk gehen und bei aller Liebe zu melancholischen
Melodien immer wieder geradezu nackenbrechende Passagen
und Screamo-Einlagen einbauen. Da kann ein Song durchaus
härtetechnisch an Pantera heranreichen ("Vindication",
"The Dark Appeal"), nur um dann im Refrain weitaus
sanftere, emotionsgeladene Töne zum Besten zu geben.
Diese Karte wird mit schöner Regelmässigkeit erfolgreich
ausgespielt, die Nummern pendeln durchgehend im
Spannungsfeld zwischen Herz und Härte hin und her, was
der Dynamik naturgemäss sehr zuträglich ist. Genau
dasselbe kann man von der Gesangsleistung von Vorturner
Fredrik Weileby behaupten, dessen charakteristische
Stimme variabel genug ist, um die verschiedenen
Stimmungen und Emotionen geschickt und glaubhaft
auszudrücken. Ist ja nach dieser langen Zeit eigentlich
auch kein Wunder, da funktioniert eine gut eingespielte
Band wie eine perfekt gewartete und liebevoll gepflegte
Maschine. Genau diese Routine hört man dieser Platte an,
allerdings ohne jeglichen Verlust an Lust und
Leidenschaft. Besser kann man eine Mischung aus Hard
Rock und Modern Metal fast nicht spielen.
Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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TRIVIUM - The Sin And The Silence
Roadrunner/Warner Ehrlich gesagt habe ich
die Jungs um Sänger Gitarrist und Chef Matt Heafy schon
eine zeitlang nicht mehr auf dem Radar gehabt. Zu seicht
und kommerziell klangen die letzten zwei, drei Platten
der Metalcore-Pioniere. Klar, das ist ihr gutes Recht,
sich weiter zu entwickeln und nicht zu stagnieren, das
machen wir in unserem Leben ja auch nicht, aber wenn mal
eine Scheibe verdammt gut war, möchte man natürlich,
dass die nächste noch besser wird noch brutaler klingt
und gitarrentechnisch komplexer wird als die letzte. Ich
kann euch eine gute Nachricht verkünden: Trivium klingen
wieder 'böser' und sind musikalisch um ein paar Jahre
weitergekommen was mir sehr imponiert hat. Das
Gitarrengespann Heafy/Beaulieu ist schon fast in Sphären
wie einst die besten Maiden und machen richtig Dampf.
Heafy kreischt, growlt, singt clean - ja der Junge ist
wieder in Form und findet zu den alten Glanztaten
zurück. Die elf Songs haben eigentlich keinen Filler und
werden bei jedem Durchgang besser und besser. Lange Rede
kurzer Sinn: Trivium sind wieder zurück, und wie!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
2. Meinung: Trivium braucht man an dieser Stelle
sicherlich nicht mehr vorzustellen, denn Matt Heafy und
Co. unterhalten die Metal-Szene nun doch schon eine
ganze Weile. Besonders negative Wellen schlug ihre
letzte Veröffentlichung "Silence Is The Snow", da dieses
Album mit klassischem Heavy Metal bestückt war und
komplett auf Screams verzichtet hatte. Mit "The Sin And
The Sentence" geht es wieder ein wenig zurück in der
Bandgeschichte und endet in einem krassen Spagat, der
wohl wiederum nicht restlos zu überzeugen vermag. Die
neue Platte ist eine Kreuzung aus dem Vorgänger-Werk und
dem Metalcore-Einstand von "Ember To Inferno".
Abwechslungsfanatiker kommen sicher mit der hier
vorliegenden Scheibe voll auf ihre Kosten und
andererseits könnten manchem Hörer die melodischen Parts
zu melodiös bzw. die harten Parts und Screams zu derb
sein. Die Auswüchse in beide Richtungen sind bereits bei
den ersten zwei Tracks "The Sin And The Sentence" und
"Beyond Oblivion" ziemlich gross und werden im Verlauf
des Albums nicht weniger. Mir persönlich ist der
Unterschied schon fast zu gross und ich tue mich schwer
damit, die Songs als Ganzes wahrzunehmen. Aber auch bei
Trivium gilt - keine Regel ohne Ausnahme und so gibt es
mit "Betrayer" einen lupenreinen Hit zu belauschen, den
auch die Liebhaber der härteren Gangart ganz schön
knorke finden könnten, obwohl der Refrain doch schon
ganz weich daherkommt. Mit dem darauffolgenden "The
Wretchedness Inside" fährt der wohl härteste Song des
Albums auf, der fast durchgängig mit Screams daherkommt.
Ich hätte mir gewünscht, mehr solche Momente hören zu
können, aber diese Ambivalenz ist von der Band so
gewollt und spiegelt eigentlich ihr bisheriges Schaffen
in einem Album wider. Der Schwerpunkt liegt zwar auf den
oben genannten Werken, aber es gibt durchaus auch einen
progressiven Anstrich wie bei "The Revanchist",
thrashigere Noten (einige Soli) und - wie bei "Betrayer"
- auch einen Hauch Alternative. Trivium wären nicht
Trivium, wenn sie sich ganz einem Stil verschreiben
würden, und so wird auch "The Sin And The Sentence"
hören - wem es gefällt. Oliver H. Punkte:
7.2 von 10
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DESTRUCTION - Thrash Anthems 2
(Compilation) Nuclear Blast/Warner «Thrash
Anthems» zum Zweiten, und somit der zweite Streich, auf
welchem die Urmitglieder Schmier und Mike ihren alten
Hits einen neuen Glanz verleihen. Das Trio geht dabei
weit zurück in die eigene musikalische Vergangenheit und
serviert uns Klassiker aus den Alben «Sentence Of
Death», «Infernal Overkill», «Eternal Devastation» oder
«Cracked Brain». Und in der Tat kommen die Lieder mit
einem gehörigen Wumms um die Ecke. V.O. Pulver sei Dank.
So, dass selbst ein in meinen Augen nicht mehr zu
toppendes «The Antichrist» nochmals einen gehörigen
Schub erhält. Es dominieren die Gitarrensalven von Mike
und der mörderische Gesang von Schmier, der mit seinen
Schreien einmal mehr das Knochenmark zum Gefrieren
bringt. Wer sich die guten alten Thrash-Songs noch nicht
gekauft hat, bekommt hier die Möglichkeit dazu. Diese
Lieder haben den Thrash mitgeprägt und der deutschen, um
nicht zu sagen weltweiten Thrash-Welle einen
unglaublichen und sagenumwobenen Schub verpasst. Diese
Lieder sind musikalische Historie, die man gehört haben
muss. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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WOLF COUNSEL - Age Of Madness / Reign Of Chaos
Czar Of Crickets Production Geiler Doom aus dem
Hause Wolf Counsel gibt es mit dem neuen Album "Age Of
Madness / Reign Of Chaos" auf die Ohren. Hinter Wolf
Counsel stehen Musiker, die sich die Sporen schon in
diversen anderen Metalstilen abverdient haben und das
hört man dieser reifen Leistung auch an. Auch mit ihrem
dritten Album spielen Wolf Counsel nicht Doom der
extremen Sorte, sondern einfach gut geniessbaren Doom,
der auch für Leute interessant ist, die sonst nicht
allzu viel mit Doom am Hut haben. Gemächlich wird mit
"Wolven Earth" gestartet. Schon bei "Semper Occultus"
wird das Tempo wesentlich verschärft und da liegen für
mich auch die Stärken von Wolf Counsel! Richtig
zähflüssig bewegt sich "Age Of Madness / Reign Of Chaos"
aus den Boxen und zeigt zugleich die Vielseitigkeit von
Wolf Counsel, die geschickt die vielfältige Bandbreite
des Doom's für sich in Anspruch nehmen. Was schon vom
ersten Ton an auffällt, ist die druckvolle Produktion
von V.O.Pulver, der einmal mehr einen Superjob hingelegt
hat! Eine zarte Frauenstimme läutet den nächsten Song
ein und beweisst, dass Wolf Counsel auch mit Sängerin
funktionieren würde. Wieder zügiger geht es dann bei
"Eternal Solitude" zur Sache. Ein weiteres Schmankerl!
Eine tiefe Stimme meldet sich bei "Coffin Nails" zu
Worte und stellt eine weitere Alternative zum üblichen
Gesang dar. Mit "Remebrance" sind wir schon am Schluss
dieses kurzweiligen Albums angelangt. Dieser Song kommt
genauso wie Teer daher und man könnte damit eine
Hauptstrasse ausreichend asphaltieren. Ein tolles Album
ist Wolf Counsel da gelungen, auch wenn es, nach meinem
Gusto, noch ein wenig mehr Dreck vertragen hätte.
Anspieltipps: 1.Semper Occultus, 2.O'Death, 3.Coffins
Nails. Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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THE DARK ELEMENT (FEAT. ANETTE OLZON & JANI
LIIMATAINEN) - The Dark Element Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Momente, wo Unsereins der
schreibenden Zunft ab einem neuen Rock- oder Metalalbum
anhaltend die Luft wegbleibt und sich die Kauleiste fast
nicht mehr anheben lässt, sind inzwischen rar gesät.
Umso erfreulicher, wenn sich dies wieder einmal ergibt!
So geschehen mit einer neuen Band namens The Dark
Element! Ohne begleitende Infos, und weil ich im Vorfeld
nichts mitbekommen hatte, entging mir, dass sich hier
mit Anette Olzon meine ehemalige Lieblingssängerin von
Nightwish wieder zurück meldet und wie! «The Dark
Element» ist der perfekte Hybrid aus Nightwish (zu
Anettes Zeiten), Delain und Battle Beast! Ein grandioses
wie hochmelodisches Genre-Album ohne einen einzigen
Hänger und wo Anette ihr Potenzial endlich voll
ausschöpfen kann! Vergessen die halbgare Solo-Scheibe
von 2014, denn Gitarrist Jani Liimatainen (Ex-Sonata
Arctica) hat der sympathischen Schwedin hammergeile
Songs auf den Leib geschrieben, und da können vor allem
die aktuellen Nightwish mehrheitlich einpacken. Selbst
Delain (!) kriegen hiermit eine ordentliche Kanonenkugel
vor den Bug geschossen! Bereits der Titeltrack als
Opener bläst einen glatt aus den Schuhen, und wer
dachte, dass Anette bei Nightwish vor allem bei ihrem
"richtigen Album" «Imaginaerum» an ihre Grenzen stiess,
wird nun eines Besseren belehrt. Mit der Energie von
Noora Louhimo (Battle Beast) und dem Timbre von Agnetha
Fältskog (ABBA) gibt die stimmgewaltige Frontfrau
endlich richtig Gas. «My Sweet Mystery» wäre unter der
Flagge von Nightwish und der Regie von Tuomas Holopainen
eigentlich das, was die Glaubwürdigkeit des einstigen
Genre-Primus unterstreichen würde. Wie gesägt wäre, denn
davon ist in der Ära mit Floor Jansen nicht mehr viel
übrig geblieben. Auch wenn mir The Dark Element teils
fast zu opulente Synthie-Teppiche entgegen schleudern,
haut einen die Melodiedichte, zusammen mit dem Besten,
was Frau Olzons Gesangsstimme jemals hergegeben hat,
einfach nur um. Allerdings fehlt mir bei den erhaltenen
mp3-Promofiles mit variabler Bitrate einiges an Druck
der Marke Finnvox Studios. Darum ruhen all meine
Hoffnungen bei der bereits georderten Japan-CD im
SHM-Format (plus DVD). Wer also mehr in Richtung Battle
Beast als Delain tendiert und hören will, wie Nightwish
heute klingen sollten, wird an The Dark Element seine
helle Freude finden! Sollte diese hoffnungsvolle Truppe
weitere Alben auf diesem Niveau veröffentlichen, werden
vor allem Delain arge Konkurrenz erhalten.
Rockslave
Punkte:
8.9 von 10
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DEATHKIN - Kohti Kotiani Kaaosta Hammerheart
Records Wenn das Debüt bereits ein Konzept-Album
ist, dann bahnt sich etwas Grosses an und die Finnen von
Deathkin enttäuschen auf keinen Fall. Textlich wird über
die ewigen Kreuzzüge jenseits jeglicher Grenzen
berichtet, was das auch immer bedeuten soll?! Die
musikalische Reise geht in die garstige Unterwelt des
Black Metals und das mit einem furiosen Tempo! Der
frostige Gesang lässt einem das Blut in den Adern
gefrieren und senkt auch die Zimmertemperatur auf
angenehme -10°! Gestartet wird mit "Pimeyeden Pollteen
Ohjauksessa", der sich schon als Volltreffer erweist.
Die Latte wird dann von "Vattuvista Veren Varjoista"
noch ein wenig höher gelegt! Als sehr kurzweilig
präsentiert sich auch "Raalojern Rovio", der tempomässig
wieder zulegt! Nach drei Songs sind Deathkin jetzt auf
Betriebstemperatur angelangt und hauen mit
"Iankaikkinen" ein 10-Minuten Monster von einem Song
raus. Das rastlose Drumming, die Gitarren, die mit geile
Melodien aufwarten und einen Sänger, der entweder keift
oder wie Till von Rammstein klingt, dass macht das Album
"Kohti Kotiani Kaaosta" zu einem riesigen Vergnügen Auch
die letzten beiden Songs "Kaarmeenkuulija" und "Kohti
Kotiani Kaaosta" halten das hohe Niveau spielend. Und
als weiterer Pluspunkt sellt sich die finnische Sprache
heraus, die sich bestens für Black Metal eignet! Als
Anspieltipp muss der Übersong "Iankaikkinen" herhalten.
Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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TARJA - From Spirits And Ghosts
(Score for a dark Christmas) ear Music/Phonag
Eine vorzeitige Bescherung - da freuen sich nicht nur
Kinder! Mit diesem Weihnachtsalbum der finnischen
Gesangsgöttin wird schnell klar, dass Weihnachten nicht
nur funkelt und glänzt. Für die, die die Glitzereien
nicht ertragen, kommt die düstere Seite des Festes der
Liebe gerade gelegen. Die Ohren erfreuen sich an 11
Weihnachtsklassikern in einer komplett neuen, leicht
grusligen Atmosphäre tief aus der Dunkelheit. Mit der
himmlischen Stimme der klassisch ausgebildeten Tarja
Turunen veredelt, ist dies ein wahres Meisterwerk. Sei
es unser vertrautes O, Tannenbaum, Amazing Grace oder
Feliz Navidad, so schön und geheimnisvoll klangen die
Lieder noch nie. Einem gothischen Weihnachtsfest steht
mit diesem Album nichts im Wege. Ebenfalls befindet sich
auf dem Album ein Originalsong Tarjas, Together, welcher
sich perfekt in das Gesamtbild einfügt. Absolute
Kaufempfehlung! Mona M.
Punkte:
keine Wertung
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PREMIATA FORNERIA MARCONI - Emotional Tattoos
InsideOut Music Bereits 1972 erschien das Debüt
"Storia Di Un Minuto" der Italos, kurz PFM genannt. Und
wenn ich richtig gezählt habe, ist "Emotional Tattoos"
ihr 18. Studio-Werk, Respekt. 1970 gegründet, eröffneten
PFM bereits 1971 in Mailand die Show für Yes. Hier
spielen die Italos meist in der ruhigeren Prog Rock-Ecke
der Marke IQ, Arena und co. Schöne Nummern, allesamt
gefühlvoll gespielt und gesungen. Klasse Prognummern wie
"A Day We Share" klingen flott, zeitlos und knackig,
erinnern an Genesis und Yes. Selbst ruhige Rocksongs wie
das wunderschöne "There`s A Fire In Me" klingen
verspielt und erinnern stark an Ray Wilson. Dann punkten
die Italos wieder mit schnelleren, rockigen Nummern wie
"Freedom Square", hier drücken Yes durch, eindeutig,
klasse Instrumentalnummer. Oder das ruhige "Hannah",
eine schöne Nummer zum Träumen, Franz Di Cioccio hat
wirklich eine tolle Stimme, erinnert hier an die
deutsch-italienische Band Ines. PFM zelebrieren hier
Prog Rock auf hohem Niveau, man hört die Erfahrung der
Italos, dadurch kann man die Verspieltheit und die
Spielfreude deutlich hören. Auch wenn man natürlich
Parallelen zu anderen Prog-Bands hört, ist das
vollkommen egal. "Emotional Tattoos" macht Spass, lädt
zum Träumen ein. Auf dem Sofa, abends mit einem Glas
Wein und einfach den Tag ausklingen lassen mit guter
Musik. Auf Rundling 2 findet man übrigens die gleichen
Songs nochmals, alle auf Italienisch gesungen,
interessante Idee. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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NOTURNALL - 9 Rockshot Records Die
Nachfolgegruppe der brasilianischen Shaman bewegen sich
mit Noturnall in deutlich progressiveren Gewässern. "9"
ist bereits das dritte Werk seit der Gründung 2013. Es
überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus progressiven
Elementen und kurzweiligen Verweisen in Richtung Edguy
zu ihrer Hochphase zu "Mandrake"-Zeiten. Gerade in den
hohen Klängen presst Thiago Bianchi die Töne ähnlich wie
Tobias Sammet raus (z.B. bei "Mysterious"). Wer sich wie
ich davon nicht abschrecken lässt, erlebt auf "9"
kurzweilige Flashbacks. Das Album auf diese Querverweise
zu reduzieren würde den gefühlten restlichen 70 bis 80
Prozent nicht gerecht. Da präsentieren sich Noturnall
wirklich progressiv im eigentlichen Sinne und vermischen
ihre Power Metal-Grundlage gerne mal mit Thrash oder
Industrial Metal. Die genre-üblichen Takt- und
Tempowechsel gibt es natürlich ebenfalls. Aber auch hier
zeigen Noturnall Mut, in dem sie auch mal auf diese
typischen Prog-Elemente verzichten. "9" atmet eine
unglaubliche Freiheit und überzeugt gerade dadurch. Dazu
kommt ein tolles Gespür für eine gute Mischung aus
musikalischem Anspruch und permanenter Eingängigkeit.
Die neun Lieder rauschen so nicht an einem vorbei,
sondern bleiben auch hängen. Das dritte Werk der
Brasilianer vermeidet also geschickt Fehler und schafft
es, zu einer wichtigen Empfehlung für Prog und Power
Metal-Fans zu werden. Roger W. Punkte:
8.9 von 10
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L.A. Guns - The Missing Peace Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Erfolge von L.A. Guns in
der Blütezeit des Glam und Sleazy Rock Ende der
Achtziger / Anfang der Neunziger sind nicht zu
unterschätzen. Deren erste drei Alben, das
selbsbetitelte Debüt, "Cocked And Loaded" und "Hollywood
Vampire" konnten immerhin alle Gold bzw. Platin
einheimsen. Trotzdem war man weit vom kommerziellen
Durchbruch entfernt. Vorallem Mötley Crüe und natürlich
Guns'n'Roses backten massiv grössere Brötchen. Doch auch
zur zweiten Garde Poison, Ratt oder Skid Row konnte man
unverständlicherweise nicht aufschliessen. Irgendwan
stand sich die Band, besser gesagt die Köpfe Gitarrist
Tracii Guns und Sänger Phil Lewis, selber im Weg. Es
gipfelte zeitweise in zwei Formationen gleichen Namens.
Nun, 15 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Album,
rauften sich die Beiden wieder zusammen und werden
aktuell mit "The Missing Peace" vorstellig. Dabei
orientiert man sich an den ersten Alben. Back to the
roots ist dabei Programm. Die Jungs machen was sie am
besten können. Vom klassischen Sleazy weicht man
glücklicherweise nicht ab. Das Duo Guns/Lewis schüttelt
dabei jede Menge knackige Hooks und eingängige Melodien
aus dem Ärmel. Trcii's wuchtige Gitarren und Phil's
dreckige Vocals begeistern bei klassischen Rockern wie
"Sticky Fingers", "Baby Gotta Fever" oder "Don't Bring A
Knife To A Gunfight" genauso wie bei den Balladen
"Christine" oder "The Flood's The Fault Of The Rain".
Die effektive Kritik bleibt gering, obwohl man die
Durchschlagskraft, vorallem diejenige des Debüts, nicht
ganz erreicht. Aber da war man schliesslich auch
dreissig Jahre jünger. Sleazy-Liebhaber und
Achtziger-Traditionalisten müssen zwingend zugreifen.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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COMMUNIC - Where Echoes Gather AFM
Records/Musikvertrieb Damit hätten ich und viele
weitere Fans der "norwegischen Nevermore" nicht
gerechnet. Sechs Jahre nach dem nicht mehr so
glanzvollen Werk «The Bottom Deep» wollen es Oddleif
Stensland (v,g), Erik Mortensen (b) und Tor Atle
Andersen (d) offenbar nochmals wissen! Erfreulicherweise
konnte sich das Line-Up halten, das sich zu Beginn der
Karriere mit «Conspiracy In Mind» (2005) und vor allem
mit dem grandiosen Zweitling «Waves Of Visual Decay»
(2006) ein musikalisches Genre-Denkmal für die Ewigkeit
geschaffen hat. Die Live-Auftritte in der Zeit waren
auch gut, aber die selbst gelegte Messlatte erwies sich
in der Folge eher als Klumpfuss denn als Inspiration für
die kommenden Jahre. «Payment Of Existence» (2008)
markierte dabei den Wendepunkt. Obwohl immer noch auf
hohem Niveau agierend, verflog der Glanz zunehmend, und
so riss der Faden der einstigen Hopefuls. Der aber in
erster Linie familiär, respektive nachwuchsbedingte
Break und die Rückbesinnung auf alte Tugenden tat
Communic aber gut, und so präsentiert sich «Where Echoes
Gather» wieder in einem runderneuerten Gewand. Ein
erster Durchlauf verspricht in der Tat einiges, auch
wenn, und das ist typisch für das Trio aus dem hohen
Norden, erst wiederholtes Anhören die wahren
Audio-Schätze an die Oberfläche zu spülen vermag. Der
wesentliche Inhalt der neuen Scheibe geht zurück auf
ziemlich altes Songmaterial, teils sogar zwanzig Jahre
alt, das Oddleif den Fans nicht vorenthalten wollte.
Somit erstaunt es nicht, dass «Where Echoes Gather»
wieder den Spirit der Anfangstage an den Tag legt.
Geblieben sind auch die tempomässig verschachtelten
Songs, aus denen andere Bands ganze Alben heraus
schnitzen. Somit ist es kaum möglich, speziell etwas
heraus zu picken, denn die anspruchsvolle Musik verlangt
Zeit und Musse. Nur so entfaltet sich das musikalische
Universum der Norweger. Wie es sich für das progressive
Element gehört, sind auch ein paar überlange Songs
eingespielt worden. Spitzenreiter ist hierbei
«Moondance» mit knapp neun Minuten Spielzeit. Da der
Deal mit Nuclear Blast auslief, musste mit AFM Records
ein neuer Hafen der, wo die Progressive Thrasher aus
Kristiansand mit ihrem Schlachtschiff einlaufen konnten.
Producer Endre Kirkesola löste Jacob Hansen definitiv
ab, und der Mix geht auf das Konto von Eike Freese.
Müsste ich dennoch einen Song als Favorit bezeichnen,
würde ich «Where History Lives» wählen, und das Digipak
kommt mit drei Bonus-Tracks daher. Welcome back
Communic! Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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TORCHIA - Of Curses And Grief Concorde Music
Company Suomi, hei metallia Torchia. Mit 'Of
Curses And Grief' veröffentlicht der finnische
Hochgeschwindigkeitszug namens Torchia ihr
Debütscheibchen. Zehn Songs aus dem bereits -
wahrscheinlich - winterlichen Tampere präsentieren uns
die fünf Death-Metal-Kondukteure Pirkka Birkstedt
(Bass), Ville Virtanen (Drums), Henri Heikkinen
(Guitars), Vile Riitamaa (Leadguitars & Vocals) sowie
Edward Torchia (Leadvocals) als Namensgeber für diesen
winterlichen Kreuzritterzug. Fans von Children Of Bodom
werden hier ihre helle Freude haben, wohlbemerkt als
Anhaltspunkt, denn sind Torchia einiges wilder,
schneller und straighter unterwegs als Alexi Laiho und
seine Bodom-Schar. Doch die beiden Flitzefinger Henri
und Vile brauchen sich keinesfalls hinter den technisch
anspruchsvollen Saitenkünste eines Alexi zu fürchten,
denn die Beiden mit ihren magischen Finger haben's
verdammt gut im Griff, da hört man den präzisen, auf den
Punkt gespielten, Unisono-Riffing, gefidelten
Death-Metal mit etwas Melodie, doch sehr speedig
gehalten. Melodiebögen, Arpeggi, Fritzelfingerchen
gepaart an Fritzelfingerchen, Soli an Soli, Riff an
Riff, ein leckerer, musikalischer Festschmaus.
Interessant ist auch Pirkka's Fingerfertigkeit am Bass,
denn er legt nicht nur den satten Boden, nein, er
tänzelt mit den beiden Saitenflitzer problemlos mit.
Ville's drumming ist progressive Extraklasse, stets fett
nach vorne treibend mit Double-Bass-Attacken an
Double-Bass-Attacken, aber auch sehr
headbanging-treibend und moshend. Edward 'Master'
Torchia's Gesangesorgan ist etwa ähnlich wie Alexi's
Kehlenorgan, doch gibt's immer stets noch einen
weiteren, markanten Unterschied: Edward ist eher
basslastiger, tiefer mit seinem teils gar gutturalen
Growls, als Alexi. Aber gut so, will einfach
Anhaltspunkte hinterlassen, so dass die geneigte
Leserschaft sich auch was vorstellen darf in Sachen
Torchia. Well, alle zehn Songs wären Anspieltipps, da
Torchia ihre musikalischen Bandbreite stets in jedem der
zehn Songs von Neuem offenbart. Die Produktion von 'Of
Curses And Grief' ist eines Debütalbums würdig, ich sag'
mal sehr 'finnisch' gehalten, was ich persönlich mag,
auch das Coverartwork ist freakig gestaltet worden,
passt absolut zum Sound von Torchia, es zeigt die
Virtuosität und den Variationenreichtum der zehn Tracks
auf. Lehne mich nun zurück, warte auf die ersten
Schneeflocken und lasse mir bis dahin den Sound von 'Of
Curses And Grief' auf mich niederrieseln. 'Hyvästi ja
nähdään pian tällä kanavalla', will sagen, Tschüss und
bis demnächst auf diesem Kanal. Kippis. Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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SOULDRINKER - War Is Coming El Puerto Records
Gitarrentechnisch überzeugt das Debütalbum auf der
ganzen Linie. Kein anderer als der ehemalige Symphorce-
und heutige Mystic Prophecy-Gitarrist Markus Pohl
zeichnet sich einmal mehr als gradliniger Saitenderwisch
aus, der auch mit feinen Solo-Darbietungen überzeugt und
sein Vorbild Zakk Wylde immer wieder erklingen lässt.
Dass der Deutsche ein geiler Axt-Schwinger ist, war seit
Jahren bekannt. Überraschender ist die Stimme von Iris
Boanta, die wie ein kleiner Bruder von Roberto Liapakis
(Mystic Prophecy) klingt und beim Anhören so gar nicht
eine weibliche Sängerin vermuten lässt. Mit groovigem
Hard Rock und genügend Dreck unter den Fingernägeln
erklingt das Debütalbum. Für einen Erstling tönt alles
verdammt tight und man merkt dem Vierer an, dass er
sich den Arsch abgespielt hat, bevor der Gang ins Studio
gewagt wurde. «Like Rain» zeigt nicht nur die Riffattacken von
Markus, sondern auch das richtige Gespür für feine
Melodien. Im krassen Gegenzug rumpelt und rotzt «The
Flag» aus den Speakern. Verspielter wagt sich «Raiser»
aus den Boxen, während «Final Stand» schon fast rockig
erklingt. Nimmt man diese vier Tracks, hat man das
musikalische Spektrum erfasst und eingekreist. Diese
Band müsst ihr Euch unbedingt anhören, denn Souldrinker
könnten mit diesem sehr erwachsen klingenden Album zum
Top-Newcomer 2017 werden. Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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VUUR - In This Moment We Are Free - Cities
InsideOut Music Anneke van Giersbergen meldet
sich zurück. Nach den grandiosen "The Gentle
Storm"-Album, das sie zusammen mit Arjen Lucassen
gemacht hat, kommt sie jetzt Mit "Vuur" zurück. Wieder
mit dabei sind Ed Warby an den Drums und Basser Johan
van Stratum. Musikalisch lebt Anneke hier eher ihre
härtere Seite aus. Und es passt, die harten Gitarren
zusammen mit ihrer grandiosen Stimme, die sie oft
doppelt und zu Twin-Gesängen formt. Sie legt auch viel
Wert auf die Gesangsmelodie, und gerade das macht sie
sehr gut. Das Ganze kommt auch sehr progressiv daher,
ohne sich aber in Gefrickel zu verlieren. Ed Warby macht
hier wie immer einen grandiosen Job, der weiss einfach,
was man wo spielt. Immer den richtigen Wirbel oder Break
am richtigen Ort. Anneke ist in Höchstform und man kann
sich, wie meistens bei ihr, ihrer Stimme kaum entziehen.
Anspieltipps sind schwierig, da alle 11 Songs echt
klasse sind. Auch wenn`s mal etwas ruhiger wird wie bei
"The Fire - San Francisco" sind ihre Gesänge einfach
wunderschön und erinnern an ältere Ayreon oder zeitweise
auch an Star One. Auch das Eingängige "Freedom - Rio"
bleibt schnell hängen und gefällt nach den ersten
Anhören, toller Song. Anneke und ihre Band legen hier
echt ein beeindruckendes Debüt vor, damit dürfte sie
ihre Fans sicher nicht enttäuschen, und auch Freunde von
Ayreon und Star One sollten hier unbedingt reinhören,
denn die Holländerin präsentiert hier 11 wirklich
interessante, starke Songs. Crazy Beat
Punkte:
8.7 von 10
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DR. LIVING DEAD! - Cosmic Conqueror Century
Media/Sony Die Thrash-Helden von Dr. Living Dead!
sind zurück und haben mit "Cosmic Conqueror" einen
würdigen Nachfolger im Gepäck. Zwei Jahre nach ihrem
letzten Album "Crush The Sublime Gods" wollen es die
schwedischen Totenköpfe erneut wissen. Das Album strotzt
vor Energie, hat Biss und besticht durch Unmengen an
messerscharfen Thrash-Klassikern. Mit dem neuesten Werk
bewegt sich der Vierer in gewohnten Gefilden und auch
die beiden 'Neulinge' Dr. Mania und Dr. Slam, die bei
den Aufnahmen zu "Crush The Sublime Gods" zur Band
stiessen, haben sich merklich gut eingelebt. Bereits
wieder beim Opener "Coffin Crusher" wird deutlich, dass
der Einfluss des Achtzigerjahre Thrash-Metal auch nach
sechs Studioalben ungebrochen ist. Spieltechnisch legen
die Schweden die Latte wieder sehr hoch und besonders
die Leistung von Drummer Dr. Slam hat hier doch
besondere Erwähnung verdient. Alles in allem eine flotte
Scheibe, deren elf Songs ein Mix-Gewitter aus früheren
Anthrax- und Suicidal Tendencies-Songs darstellt. Grosse
Überraschungen gibt es indes keine, aber dafür ein paar
Finessen, bei denen die Musiker aus ihrer gewohnten
Klangkultur ausbrechen. "Terror Vision" beispielsweise
bewegt sich im mittleren Tempo und mit seiner Bridge
nähert man sich eher der neuen Prong an als gutem altem
Old School-Thrash. Auch das Instrumental "Into The Eye"
bietet bisher ungewohntes Musikvergnügen, doch diese
knapp drei Minuten zeigen deutlich die Qualität eines
Dr. Toxic. Spätestens mit "Moment Of Clarity" haben Dr.
Living Dead! die Hörerschaft dann endgültig in der
Tasche. Die Nummer ist die Überraschung des Albums. Wer
also zu Beginn noch denkt, dass die Band mittlerweile in
ihrem musikalischen Trott feststeckt und immer dieselbe
Kost bietet, der wird im Verlauf des Albums durchaus
eines Besseren belehrt. Mit "Cosmic Conqueror" ist den
Schweden auch beim bereits sechsten Album ein
interessanter Mix gelungen, der das Niveau der
Vorgängeralben problemlos halten kann. Oliver H.
Punkte:
8.7 von 10
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MEFISTO - Mefisto GMR Music Good morning,
Mefisto. 30 Jahre (!) nach ihrer Auflösung, also
gegründet wurden Mefisto bereits 1984, kommen die
Stockholmer Deather tatsächlich mit einem neuen Album,
genauer gesagt deren eigentlichen ersten Longplayer,
vorher gab es zwei Demos ('Megalomania', Mai 1986, und
'The Puzzle', November 1986), welche zweimal als CD (und
LP beim zweiten Male) aufgelegt wurden unter den Namen
'The Truth' (beim ersten Male) und 'The Megalomania
Puzzle' (beim zweiten Male). Soweit, so gut. Nun folgt
mit 'Mefisto' deren tatsächliches Debüt-Album, genau
nach 30 Jahren, da sie sich 1987 wieder auflösten. Wie
sagt man so schön: Gut Ding will Weile haben. Man darf
nicht vergessen, ein berühmtes Gründungsmitglied von
Mefisto ist L.G. Petrov, namentlich bekannter Growler
von Entombed, und genau in diese Richtung tendieren
Mefisto, jedoch etwas verspielter und melodiöser, doch
mit stetem, gnadenlosem Death-Metal bedacht. Acht neue
Tracks fanden den Weg auf das eigentliche Debüt der
Schweden und eben besagter Growler namens Petrov growlt
perfekt zu 'Let Go Of Life'. Nun, Robert 'Thord' Granath
an den Drums, Sandro Cajander am Bass und den Vocals
sowie Omar Ahmed an der Gitarre waren die
Gründungsmitglieder seinerzeit, von denen eigentlich
aktuell noch nur noch 'Thord' dabei ist. Somit ergänzt
sich Rob (Vocals, Drums) mit Morgan (Guitar, Bass) und
aus einem Trio wurde ein Duo Infernale, welches aber
glücklicherweise einfach perfekt harmoniert und
funktioniert. Als Anhaltspunkt kann man wirklich
Entombed, Dismember und ja sogar The Haunted nehmen,
denn Mefisto zelebrieren einen interessanten, 'old
school' Death-/Thrash-/Black-Metal. Die Klampfen, sowohl
Tief- als auch Hochtöner kommen im besagten schwedischen
Death-Metal-Look daher, will sagen der Bass wummert
wirklich tief und bodenhaftig, die Gitarren schneiden
riffig durch die Noten durch, geniale melodiöse, teils
leicht klassisch gehaltene Soli und Intermezzi. Die
Drums double-bassen in die Vollen, straight,
schnörkellos, präzis und dominant. Die Vocals sind im
Style von L.G. Petrov - ebenfalls als positiven
Anhaltspunkt - gehalten, typisch schwedischer Growl as
it's best. Die Produktion ist fett, heavy und powervoll,
untermalt mit einem sehr düsteren Coverartwork, voll
passend zum Sound, welches mich sogleich an Hellhammer's
Erstling erinnerte. Nun gut, acht Songs, acht
Death-Metal-Kracher, einer davon in schwedischer Sprache
gegrowlt 'Mörker, kom ta min hand', was in etwa heisst
'Dunkelheit, nimm' meine Hand' oder 'Darkness, take my
hand', ist sogar ein Buchtitel vom Autor Dennis Lehane,
eines US-Amerikaners, und geschrieben hat er 1996 einen
Kriminalroman namens 'Mörker, ta min hand'. So schliesst
sich nun der Circle wieder und weil's einfach so goil
ist, geh' ich mal meine schwedische Hülse öffnen, nehme
genüsslich einen grossen Schluck des kühlen,
schwedischen Hopfensaftes und schwelge weiter in den
80er- und 90er-Jahre, und das alles im Jahre 2017. Skal!
Leopold
Punkte:
8.7 von 10
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DEBBIE RAY - Slave To The System Metalpolis
Records/Phonag Debbie Ray biegen mit ihrem
zweiten Album um die Ecke. Gegründet von Sänger Reine
Heyer und Gitarrist Andreas Heleander sowie dem
mittlerweile ausgestiegen Bassisten Manx bieten Debbie
Ray heute eine gute "Kopie" von Reckless Love, wobei
Debbie Ray mit einer grösseren Schlagseite Skid Row zu
Werke gehen. So riffen die Gitarren härter, zu hören in
«All You Need Is Rock'n'Roll», aber zumindest die Chöre
schippern stark im Fahrwasser ihrer finnischen
Nebenbuhler. Die Schweden Debbie Ray haben, wie so viele
ihrer Landsmänner, ein sehr gutes Gespür für tolle
Melodien. Dies fällt schon beim Opener «American
Nightmare» auf. Das halbballadeske «Too Late To Pray»
zeigt die gefühlvolle Seite des Dreiers (es scheint,
dass nach einem Bassisten gesucht wird). Auch «Made To
Cry» überzeugt zuerst mit akustischen Klängen, die dann
aber in einen feinen Rocksong übergehen. Eine Spur
Moderne, gepaart mit einem fiesen, fetten Riff erklingt
aus «Way Out Of Wasteland». Während die ersten Songs
gute Momente zeigen, aber irgendwie doch (noch) nicht so
richtig zünden wollen, geht das Feuerwerk mit «Sorry»,
«Beautiful Monday», «Promises», «Find Myself» und «Gotta
Get It Right» erst richtig los. Hier bietet das Trio
alles, was man sich von einer hart rockenden und Arsch
tretenden Truppe wünscht. Harte Drumbeats, tolle Chöre,
geiler Gesang und famose Gitarrenparts. Debbie Ray
können sicher nicht an das letzte Album von Confess, die
Glanztaten von Hardcore Superstar oder Crashdďet
anknüpfen. ABER! «Slave To The System» ist am Ende des
Tages ein richtig tolles Ding geworden, das Spass macht.
Tinu
Punkte:
8.7 von 10
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CANNIBAL CORPSE - Red Before Black Metal
Blade/Sony Das Quintett verfügt mittlerweile über
eine beeindruckende Visitenkarte: nächstes Jahr
30-jähriges Bandjubiläum, Platte Nr. 14 liegt vor, viele
gutbesuchte Touren und noch kein einziges schlechtes
Album veröffentlicht, ugh! Und auch "Red Before Black"
kann nur als Erfolg verbucht werden (sofern einem
Tellerränder nicht behagen), denn wenn es 46:26 Minuten
lang nach Cannibal Corpse tönt, ist auch Cannibal Corpse
drin. Keine Experimente, nur die traditionelle, gute
alte Florida-Schule, welche von diesen Unikaten mit
Inbrunst gelebt und exerziert wird. Die Unterschiede
zwischen den einzelnen Alben sind aufgrund des stets
hohen Qualitätslevels zwar immer sehr subjektiv und von
Fall zu Fall neu zu diskutieren, aber dass die zwölf
neuen Songs sehr "catchy" geraten sind, lässt sich nicht
verleugnen. Erik Rutan hat der Band zwar einen
homogenen, transparenten Sound verpasst, mir persönlich
ist der Bass aber wieder einmal zu sehr in den
Hintergrund geraten und die Stimme dafür zu dominant in
den Vordergrund gemischt worden. Dazu fehlen mir
allgemein das berühmte Quentchen Schmutz sowie ein wenig
mehr Ecken und Kanten um von einem richtig gefährlichen
Album sprechen zu können. Aber das alles ist meckern auf
hohem Niveau, den "Red Before Black" enthält zwölf
garstige Patronen der knochenbrechendsten Art und wird
voraussichtlich vor allem live dieser immer wieder
eindrücklichen Rhythmusmaschine namens Cannibal Corpse
die perfekte Munition bieten. Coole Sache, reinhören!
Hardy
Punkte:
8.6 von 10
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VICE - Veni Vidi Vice Pride & Joy Music Die
Münchner Band Vice konnte kurzfristig bereits Ende der
Achtziger für Aufsehen sorgen. 1988 erschien deren Debüt
"Made For Pleasure", zwei Jahre später der Nachfolger
"Second Excess". Man konnte einen Majordeal mit BMG
Ariola an Land ziehen. Zitat Label Info-sheet: Mehrere
Charterfolge und ausgedehnte Europatourneen brachten
Vice schnell einen beachtlichen Bekanntheitsgrad. Ob die
Band wirklich 'bekannt' war ist meiner Wenigkeit nicht
bekannt. Jedenfalls verliert sich die Spur Anfang der
Neunziger. Nun, 27 Jahre später liegt "Veni Vidi Vice"
auf der Ladentheke. Wie nach so vielen Jahren eine
Reunion zustande kam wird leider nicht weiter erörtert.
Wie dem auch sei, die Truppe hat ein richtig cooles Werk
am Start. Wie damals bezeichnet man den eigenen Sound
als Happy Metal und Party Rock. Das trifft den Nagel auf
den Kopf. Dass man sich an den Achtzigern und an seiner
eigenen Vergangenheit orientiert, scheint logisch. Dabei
schielt man offensichtlich Richtung Glam aus Hollywood
und erinnert dabei dezent an Poison. Aber auch erdige,
dreckige Klänge werden nicht vernachlässigt, wodurch man
Great White ins Spiel bringen kann. Nebst dem frischen,
lockeren Sound, böse Zungen werden ihn altmodisch
nennen, hat die Truppe ganz starkes Songmaterial in der
Hinterhand. Starke Hooks, jede Menge Mitsingrefrains und
intensive Chöre ergeben reinrassige
Rock'n'Roll-Party-Tracks. Das Ganze hat zudem Stil und
Charisma. Es kann so einfach sein. Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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WOLFSHEAD - Leaden Rockshots Records Wenn
sich 4 Finnen dazu entschliessen, Musik zu machen,
könnte das ein gutes Omen sein. Im Fall von Wolfshead
bzw. ihrem Debüt "Leaden" trifft dies auch mehrheitlich
zu. Der Sound ist eine Mischung aus Motörhead,
Candlemass, Pentagram und Grand Magus, nur um einige
Anhaltspunkte zu nennen. Treibende Doom-artige Sounds in
Verbindung mit einer Stimme, die zwar auch gut clean
erklingt, aber generell sehr an Lemmy erinnert (so
richtig schön knarzig), sehr gut passend halt. Wolfshead
zelebrieren eine düstere Doom/Heavy Metal-Mucke, die
vielleicht nicht unbedingt sofort zündet, aber
sicherlich nach dem zweiten Durchgang ihre Magie
entfaltet. Muss man auch nicht mehr dazu sagen,
Doom-Köppe wissen eh Bescheid, der Rest sollte sich
diesen Trip echt mal gönnen. 10 von 10
Verderbnis-Anhänger würden diese Scheibe kaufen.
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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KANSAS - Leftoverture Live And
Beyond (2CD Live) InsideOut Music Mit "Icarus
II" haben die Prog-Veteranen einen grandiosen Einstieg
in diesen Live-Doppeldecker gewählt. Hammer-Sänger
Ronnie Platt zeigt gleich, dass die verbliebenen
Original Mitglieder Phil Ehart und Richard Williams
keinen besseren Shouter als Ronnie hätten finden können
als Ersatz für Steve Walsh. Weiter geht's gleich proggig
mit "Icarus", ebenfalls eine geniale, abwechslungsreiche
Nummer. Die Fans sind begeistert, wenn man sich den
Applaus anhört. Spannend, mit was einer Spielfreude die
Jungs hier punkten, es ist eine Freude, das zu hören.
Danach kommt die etwas gesittete Nummer "Point Of No
return" klasse gespielt. Oder das lebendige "Paradox",
stark, wie hier der instrumentale Anfang reinhaut. diese
schnelle Nummer macht echt Spass. Und genauso geht's
weiter mit "Journey From Mariabronn". Wieder erst fast
zwei Minuten ein instrumentales Gewitter, bevor Ronnie
auch hier wieder einen grandiosen Job am Mic abliefert,
grosser Song. Und dann kommt sie endlich, eine der
schönsten Balladen überhaupt, ja genau, das wunderschöne
"Dust In The Wind", mit viel Gefühl gespielt, einfach
ein Traum. Das folgende "Rhythm In The Spirit" vom
2016er Album "Prelude Implicit", fügt sich nahtlos ein
in die alten Klassiker. Ebenso das ruhigere,
atmosphärische, instrumentale "Section 60", Klasse
Track. CD 2 beginnt dann mit dem Klassiker "Carry On
Wayward Son", kommt hier etwas härter und knackiger als
auf älteren Live-Scheiben. Ist immer noch ein genialer,
zeitloser Rock-Song. "The Wall", "What's On My Mind" und
das starke "Miracles Out Of Nowhere" fügen sich nahtlos
an und sind einfach wunderbar anzuhören. Zum Schluss
gibt's dann noch die beiden Longtracks "Magnum Opus" und
"Portrait", beide 10 Minuten, auf die Ohren und
schliessen ein wirklich starkes Live-Doppelalbum ab.
Unglaublich, mit was für einer Spielfreude Kansas hier
auftrumpfen, unbedingt reinhören. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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MIRROR QUEEN - Verdigris Tee Pee Records
Auch wenn die New Yorker Mirror Queen ihr drittes Album
mit einer rassereinen Proto Metal-Reminiszenz namens
"Poignard" eröffnen, würde ich ihnen Unrecht antun, wenn
ich sie stilistisch darauf reduzieren würde. In Tat und
Wahrheit vereint das vielseitige Quartett praktisch
sämtliche feinen Zutaten in sich, welche dereinst jene
brodelnde Ursuppe bildeten, aus der sich später fast
alle Spielarten der harten Stromgitarrenmusik
herauskristallisieren sollten. Eigentlich reicht es
schon aus, die ellenlange Liste der Einflüsse zu lesen,
welche die Band auf ihrem Facebook-Profil offenlegt, um
in etwa zu umschreiben wie sie klingt. Lucifer's Friend,
Budgie, Humble Pie, Judas Priest, Pink Floyd, Thin
Lizzy, Deep Purple, Free, Black Sabbath, The Doors,
Scorpions in den Siebzigern, Savoy Brown, Wishbone Ash,
Spiritual Beggars etc., da steht wirklich alles, was in
den vergangenen 50 Jahren seine gigantischen
Dinosaurierspuren in unserer Musik hinterlassen hat. So
überrascht es dann auch nicht mehr wirklich, dass
exemplarisch für die ganze Scheibe mit dem schon fast
psychedelisch angehauchten "Flying Eyes" eine dezente
The Doors-Verneigung auf den galoppierenden
Eröffnungssong folgt. Was bei anderen Truppen oft in
orientierungsloser Verzettelung mündet, funktioniert
hier erstaunlich gut. Will man die Strategie der
stilistischen Vielseitigkeit anwenden, dann funktioniert
das nur mit der nötigen Portion Alleinstellungsmerkmal,
genau das haben die vier Jungs begriffen. Egal was sie
gerade spielen, es klingt immer nach Mirror Queen, sei
es wegen den bandtypischen Harmonien, dem warmen,
analogen Sound oder der Charakterstimme von Sänger Kenny
Kreisor, da sind genug feine Fäden vorhanden, die das
Ganze zusammenhalten. Demzufolge bilden die sechs auf
vinyltauglichen 41 Minuten verteilten Songs ein angenehm
fliessendes Sammelsurium aus verschiedensten Stimmungen
und Rhythmen, mal ordentlich heavy, mal locker swingend,
mal regelrecht im Doom Rock versinkend, dann wieder in
psychedelischen Sphären schwebend. Wer Retro Rock mal
etwas anders erleben möchte, ist mit dieser Scheibe gut
beraten. Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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PRIMAL FEAR - Best Of Fear (Best
Of) Frontiers Music/Musikvertrieb Die neue
«Best Of» des deutschen Metal-Kommandos umfasst die
letzten zehn Jahre und verzichtet auf Hits wie
«Chainbreaker», «Final Embrace» oder «Nuclear Fire».
Dafür erklingen vier neue Nummern. «Area 16» als Intro,
das Riffmonster «Predator», das harte «If Looks Could
Kill» und das knallige «Thrill Of Speed». Logischerweise
hämmern die Gitarrenriffs zentnerschwer aus den Boxen
und die obergeile Stimme von Ralf Scheppers beweist nach
wie vor, wer der Chef im Ring ist. Daneben sind es 23
weitere Titel aus der Zeit zwischen «New Religion» und
«Rulebreaker». Während auf der ersten CD die
riffbetonteren und heftigeren Tracks in Erscheinung
treten, sind auf CD 2 die ruhigeren Momente zu hören.
Hört man Knaller-Lieder wie «Strike», «Riding The
Eagle» oder «Rulebreaker», alle auf der ersten Scheibe
zu hören, weiss man einfach, wieso die Jungs um Mat
Sinner zu den Sternstunden des Metals gehören. Aber auch
die sanfte Seite der Herren macht Laune. «We Walk
Without Fear», das unsterbliche «Fighting The Darkness»,
das fast zehn Minuten lange «One Night In December» oder
«Born With A Broken Heart» sind tiefgehende Nummern, die
von der Möderstimme, der Atmosphäre und den Emotionen
leben. Unbedingt kaufen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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KATLA – Móđurástin Prophecy Productions Die
Isländer haben einen Sound geschaffen, der die
gegensätzliche Natur ihrer Insel widerspiegelt – Feuer
und Eis, Magie und Moderne, Einsamkeit und Einssein mit
der Natur… Atmosphärischer Post-Rock, gepaart mit
minimalistischem Neofolk und Alternative Metal. Wer
dabei an die mittlerweile weit bekannten Sólstafir
denkt, der liegt goldrichtig: Der Schlagzeuger und
Bildkünstler Guđmundur Óli Pálmason sitzt auch bei Katla
an den Drums. Die treibende Kraft des Duos ist jedoch
Einar Thorberg Guđmundsson (Fortíđ, Potentiam), der
nicht nur den Gesang übernimmt, sondern auch Gitarre,
Bass und Keyboard. Der Bandname ist ein Tribut an den
grössten aktiven Vulkan Islands und genauso eruptiv
kommt auch die Musik daher – neben sphärischen
Klanglandschaften brodelt die Stimmung hin und wieder
über und bricht in heavy Gitarrenwänden aus.
“Móđurástin“ bedeut im Isländischen so viel wie
“Mutterliebe“. Das soll jetzt aber nicht heissen, dass
es in diesem Album um Friede, Freude, Eierkuchen geht.
Ganz im Gegenteil – Die Lyrics sprechen von Familie,
Bindung, Leben und Tod in einem unerbittlichen Land zu
einer harten und oft grausamen Zeit. Guđmundsson meint
dazu: “Mutterliebe und Opfer haben uns über Generationen
als Nation überdauern lassen, auch in Armut und unter
extremen Umweltbedingungen, wie Hungersnot, Entbehrungen
und Kälte“. Oft waren Mütter gezwungen, ihre Kinder der
harschen Umwelt zu überlassen – sei es nun aus
gesellschaftlichen Gründen (z.B. ein unehelicher
Bastard) oder als Konsequenz von Krieg und Gewalt. Das
Album honoriert diese von Liebe, Schmerz und
Opferbereitschaft geprägte Bindung zwischen Mutter und
Kind und verpackt sie in Doom-lastigen Melodiewelten.
Fazit: Ein düsteres und zugleich atmosphärisches
Klangerlebnis, das speziell für Fans von Sólstafir sowie
den frühen Anathema interessant sein dürfte… Auch wenn
man die Sprache nicht versteht (Sämtliche Lyrics sind in
Isländisch), kommt die bedrückende Stimmung hervorragend
herüber und jagt einem Schauer über den Rücken… Ganz
grosses Kino! Patricia H.
Punkte:
8.5 von 10
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THRONE OF HERESY - Decameron The Sign
Records/Cargo Records Schweden-Todesblei in Form
eines Konzeptalbums über den 'Schwarzen Tod' im 14.
Jahrhundert namens 'Decameron' vom Fünfer aus Linköping,
die seit 2009 sich in den Gefilden der Death- und
Black-Metal-Nibulungen herumwandern. Mathias Westman
(Drums), Lars Björkens (Guitars) und Tomas Göransson
(Guitars), Thomas Clifford (Vocals) und Björn Ahlqvist
(Bass) huldigen dem straighten, schwedischen
Death-/Black-Metal à la Entombed, Grave, Unleashed,
Dismember, Firespawn und Konsorten. Man hört Valhalla's
Rufhörner in den steilen Küsten der aufbrausenden
Nordsee anklatschen, der Hall spiegelt zurück in die
Ohrmuscheln unsereins und lässt sich unbeirrt und durch
den Sound von 'Decameron' schützend vom 'Schwarzen Tod'
beseelen und verführen, ohne Gefahr zu laufen, daran
zugrunde zu gehen. Zehn Tracks voller Poesie und
unbändigem, schnellen, düsteren Death-Metal mit
thrashigen, straighten Parts machen das Glück des
Unbefleckten zuteil. Schnelles, präzises Riffing,
gepaart mit Melodiebögen, melodiösen, unisonalen Soli
wie shreddigen Tonfolgen, filigranen Arpeggi. Die
Tiefenregionen wird begleitet vom straighten, satten
Hexer und des blastenden, wütenden Magiers, die Armada
der Ungläubigen überfallend, infiszierend mit dem
'Schwarzen Tod', keine und keiner wird ausgelassen, um
die bösen, predigerliken, aggressiven und
tief-growlenden Vocals zu lauschen, die Lithanei
verstehend und befolgend der Throne Of Heresy
anschliessenden Meute immer grösser werdend, immer
gefürchteter, wie Nebelschwaden um Valhalla kreisend,
durch jede noch so kleine Ritze eindringende Macht des
Todesblei vervollkommnend und verführend.
Unfaufhörliches hornen und wellenschlagendes Pochen an
die ehrwürdigen Tore und Mauern von Valhalla, sich
ewigen Zutritt verschaffend. Perfekte Produktion von
'Decameron', perfektes Coverartwork zur Konzeptthematik,
düster gehalten, ehrfurchtsvoll wie auch beängstigend,
mit endloser Ungewissheit beseelt. Throne Of Heresy lädt
ein zur Huldigung des 'Schwaren Todes', seid ihr bereit
für dieses Fest? So lasset uns gemeinsam feiern,
gemeinsam Met und Bier trinkend die Sehnsüchte des
'Schwarzen Todes' uns anhören und verführen lassen.
'Siege Of Caffa', 'The Shores Of Issyk-Kul', 'Silent
Vigil' als geheime, huldigende Tipps sollen gelten.
Aber, nun, Ruhe bitte, und lasset uns auf diese
Zeremonie einlassen. Leopold
Punkte:
8.5 von 10
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AXEMASTER - Crawling Chaos Pure Steel
Records/Musikvertrieb Joe Sims ist das einzige
Urmitglied der 1982 gegründeten und zeitweise
aufgelösten amerikanischen Heavy Metal-Band. Mit
"Crawling Chaos" präsentiert er das Zweitwerk im jetzt
gefestigten Band-Line Up. Auf Metal-Achives.com werden
Axemaster als Power Metal aufgeführt. Wobei hier nicht
der Power Metal europäischer Prägung mit viel
Geschwindigkeit, hohem Gesang und je nach Band
überdeutlich zu hörenden Keyboards gemeint ist. Massacre
Records spricht von US Metal, was auch immer das
bedeuten mag. Tatsache ist, dass Axemaster auf "Crawling
Chaos" einen sehr rohen, Riff-betonten Sound mit
zeitweise doomiger Langsamkeit zelebrieren. Die
Präzision, der Rhythmus, der Gesang und die
Gitarren-Soli erinnern mich gar an alte Slayer, ohne
dass Plagiats-Vorwürfe aufkommen könnten. Nach den fünf
Power Metal-Bands, welche ich diesen Monat reviewe,
schaffen Axemaster die rohe alternative Erholung dazu.
"Crawling Chaos" verzichtet auf allen Firlefanz und
zelebriert die wilde Wurzel dieses Genres. Hier hat
alles Ecken und Kanten und nichts wird glatt gebügelt.
Anspieltipps? Scheissegal! Denn das Album überzeugt als
Ganzes und nicht mit einzelnen Liedern! Noch lieber als
auf CD höre die diesen Sound aber live. Dort werden die
zehn Lieder ihre wahre Kraft entwickeln. Wer nicht
darauf warten kann, ist mit diesem Album schon mal
bestens bedient. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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LOCH VOSTOK - Strife ViciSolum Productions
Schon ihr letztes Album "From These Waters" (2015) war
alles andere als schlecht, daher ist es umso schöner zu
erleben, dass die bärtigen Schweden ihre Klangburg
nochmals einen Etage höher gebaut haben und ihre
aktuellen 44 Minuten verspielten, angeproggten
Melo-Death heuer aus einer gesunden Höhe in die Runde
feuern. Wobei das "Death" mehrheitlich nur auf die
Instrumentalisierung zu beziehen ist, denn die fetten,
bis zu dreistimmigen Cleangesänge rücken das
sympathische Quintett in eine avantgardistischere Ecke.
Sänger/Gitarrist Teddy Möller klingt öfters mal ein
bischen wie der olle J.B. von Grand Magus, alle Musiker
sind an ihren Geräten fit und die Produktion tönt gut,
ehrlich und hat sowohl Seele wie auch grosse Momente.
Coole Mucke für Anhänger von Bands wie z.B. Persefone
oder Ayreon, sehr gelungen. Doublebass,
Rhythmusverschiebungen und tolle Melodien, unbedingt
reinhören! Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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ALL PIGS MUST DIE - Hostage Animal Southern Lord
Records Supergroups gibt es auch im Hardcore
Punk, will heissen, hier sind Musiker am Werk, die in
anderen Bands (Converge, Bloodhorse, Trat Them u.s.w)
zusammen gefunden haben. Leute, die mit diesen Bands was
anfangen können, aber natürlich auch Slayer-Fans sollten
sich dieses Brachial-Werk mal einziehen. Da geht
vehement die Post ab, selten wir das Gaspedal
zurückgenommen, was natürlich uns gefällt. Auch das
gelungene Album-Cover trägt zu dem tollen Gesamtereignis
bei. Für mich stellt diese Platte ein echtes Highlight
dar, denn so groben Sound hören wir heute selten.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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OVEROTH - The Forgotten Tome Hostile Media
Brutal-Extreme-Death-Metal, aus Belfast, Northern
Ireland, mit brachialer Wucht wie die nordirische
Landschaft sich präsentiert, jagt der Vierer seit 2005
in der Formation namens Overoth durch das rauh-herbe und
wilde Grün der geteilten Insel. Mit 'The Forgotten
Tome'präsentieren uns die Nordiren namens Andy Ennis
(Bass, Vocals), Jay Rogers (Drums), Daniel Dempster
(Guitars) und Andrew Pennington (Guitars) ihren zweiten
Longplayer, nach 'Kingdom Of Shadows' und der EP 'Death
Personified' und dem Demo 'Pathway To Demise'. Diese
wütende Herde gestandener Metal-Warriors of death ziehen
alle Register des Death-Metals, will sagen, Overoth
knallen jede musikalische Feinheit des Death-Metal-Genre
gewinnbringend und sehr überzeugend in ihren Death-Metal
rein. Da sind die Riffgewitter und Horden von Soli,
Melodylines, Arpeggis und andere Saitenkünstlereien
gepaart mit dem wahrlich satanistisch-göttlichen und
wummernden Tieftöner, zusammen mit den stets
double-blast-lastigen und unaufhörlich treibenden
Killerdrums mit sehr tiefen und wütenden wie aggressiven
Vocals, welche eher dem thrashigen Growl zugeordnet
können dürfen, einfach nur böse und eine Macht, eine
Wand aus Death-Metal-Horden. Unglaublich brutal und
dennoch stets Wiedererkennungswerte in den einzelnen
Tracks, zehn insgesamt. Man stelle sich dunkle, schwere
und tiefhängende Wolken, welche schnell über die
felsigen und saftgrünen Landschaftsmerkmale rüberziehen
und mit hellen, gleissenden Blitzen lassen die
Wiederkennungswerte in den Tracks die Szenerie
aufhorchen und durchleuchten, gefolgt mit steten,
wütenden, lauten und endlosen Donnergrollen, dem Booster
direkt aus der Hölle. Die Produktion ist ebenfalls sehr
brutal, schwer und knallhart gelungen, das Coverartwork
passt perfekt zum infernalisch-skeletonalen Death-Metal
des Vierers. Die teuflische Lithurgie beginnt mit einem
sphärischen, kurzen Intro, welches die Kraft und Power
des Todesbleies von Overoth unaufhaltsam ankündigt.
Anspieltipps sind 'Sigil Of The Empty Throne',
'Harbinger Of The End Times', 'Shaodws In A Thousand
Shades Of Black' und der Titeltrack itself 'The
Forgotten Tome'. Fans von Broken Hope, alte Atrocity,
Debauchery, God Dethroned, Sinister und Konsorten werden
hierbei ihre helle - äh ... dunkle Freude haben.
Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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WILDNESS - Wildness AOR Heaven/Non Stop Music
Mit Wildness taucht eine neue Band aus Schweden auf.
Ausnahmsweise handelt es für einmal nicht um das
gefühlte Projekt Nr. 7835 der selben zwei Dutzend
Musiker in neuer Zusammensetzung. Gegründet wurde die
Band von Drummer und Songwriter Erik Modin im Sommer
2013. Nach zwei Singles, die in der einschlägigen Szene
gut ankamen, konnte man einen Plattenvertrag an Land
ziehen. Das Resultat lässt definitiv aufhorchen. Das
Genre des Melodic Rock wurde logischerweise nicht neu
erfunden. Die Jungs haben aber einerseits die
bestehenden Zutaten mit viel Kreativität und Gespür für
das Wesentliche verknüpft, andererseits aber auch in
anspruchsvolle Songs verpackt. Die Truppe hat jede Menge
grossartige Hooks und kreative Melodien verfasst. Das
Resultat sind zwölf Tracks die viel Charisma und
Tiefgang besitzen. Klar, an Grosstaten der Achtziger
reicht man nicht heran, hat den Sound aber glaubwürdig
ins hier und jetzt transportiert. Musikalisch nähert man
sich abwechslungsweise mal dem AOR von Foreigner, mal
dem Hard Rock von Pink Cream 69. Das Ganze bleibt aber
immer schön frisch und knackig, die Gitarren dominieren,
das Keyboard dient als spezifische Ergänzung. Genau so
macht Melodic Spass. Kompliment, tolles Debüt.
Chris C.
Punkte: 8.4 von 10
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DAMNATION DEFACED - Invader From Beyond Apostasy
Records Well, well, der Fünfer aus Celle, good
old Germany, seit 2006 im deathigen Bereich das Unwesen
treibend, präsentiert mit 'Invader From Beyond' den
dritten Longplayer ihres musikalischen Schaffens. Vom
ersten Moment an ziehen Damnation Defaced dich in ihren
Bann, groovender Death-Metal mit interessanten
Klangexperimenten, genannt in Synthesizer und weiteren
elektronischen Parts und Elementen. Da kommen mir gerade
Crematory in den Sinn, da sind Damnation Defaced doch
schon in der etwas schnelleren Liga unterwegs, aber auch
Edge Of Sanity kommt mir da gedanklich in meine
Gehirngänge, hat noch nicht minder der Herr Dan Swanö
seine Hände ebenfalls im Spiele bei 'Invader From
Beyond'. Elf Tracks, die ebenfalls variantenreicher
nicht sein könnten, da durch die Mithilfe des
Synthesizers doch sehr Sci-Fi-mässige Soundkreationen
entstanden sind. Vom genialen Coverartwork, gezeichnet
von Juanjo Castellano (Vomitory, Revel in Flesh),
welches dieses konzeptisch-futuristische Machwerk
gekonnt abrundet, als auch textlich geht es ins
Universum hinaus, sowie seinerzeit bei Nocturnus ... ach
ja, die hatten sogar einen fixen Keyboarder in ihren
Reihen. Was ich aber dennoch ganz klar betonen möchte,
der deutsche Fünfer spielt astreinen Death-Metal, also
nix mit Verweichligung oder sowas, gelle! Lutz Gudehus
(Guitar) und Lutz Neeman (Guitar) - die doppelten Lutze
- deathen, riffen, rasen, shredden und thrashen
gnadenlos durch die Songs, selbstverständlich
untermalend und die Szenerie öffnend mit genialen
Doppelmelodieläufen, gepaart mit genialen Soli, mal
brutal deathig gehalten, aber auch sehr melodiös - nein,
ist definitiv kein Melodic-Death-Metal (!) - gehalten
und getragene Soli, einfach passend zum textlichen
Konzept und den gehaltenen Breaks und musikalischen
Öffnungen. Kim-Patrick Friedrichs (Bass) ist Bindeglied
zwischen den Saitenklampfern und den Drums, denn bei den
zweistimmigen, deathigen Melodieattacken, verbindet der
Bass gekonnt und filigran die entstandene Lücke. Lucas
Katzmann (Drums) treibt unaufhörlich den satten und
powervollen Death-Metal nach vorne, öffnet zusammen
perfekt mit den Gitarren die Sphären zu Neuem auf, so
dass eben der Bass als Bindeglied als Puzzleteil perfekt
wieder verbindet. Philipp Bischoff (Vocals) ist guttural
growlend unterwegs, doch auch sehr thrashig-wütende
Gesangselemente ergänzen seinen Kehlentanz. Genau so
soll interessant geschriebener Death-Metal klingen, und
deshalb hat mich 'Invader Form Beyond' sehr positiv
überrascht und mit Songs à la 'The Creator's Fall', 'The
Observer', 'Goddess Of Machines', 'Back From Apathy' ...
oder eben alle Tracks sind goil, lassen die
Death-Metal-Fans laut aufhorchen. Wende mich nun wieder
dem deathigen Universum zu und Tschüss ... Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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POLARIS - The Mortal Coil Sharpton Records/Warner
Die meisten von euch wissen sicher, dass ich nicht
der grösste Metalcore-Fan bin. Bei Parkway Drive mache
ich aber eine Ausnahme, die Jungs aus Australien sind
nämlich recht gut. Polaris sind auch aus 'Down Under'
und wollen natürlich, wie könnte es anders sein, ihren
grossen Vorbilder in nichts nachstehen und präsentieren
uns mit "The Mortal Coil" ein recht amtliches Stück
Metalcore. Es wird gebrüllt und clean gesungen wie bei
zig anderen Truppen in diesem Genre, aber die Jungs
haben dieses gewisse Etwas, man könnte es auch Spirit
nennen, was andere eben nicht haben und so wieder von
der Bildfläche verschwinden. Macht summa summarum ein
gutes Werk, mal schauen, wie sich die Jungs live auf der
Bühne schlagen, dann könnte es gut kommen. Daniel
J.
Punkte: 8.3 von 10
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EVERTALE - The Great Brotherwar NoiseArt
Records/Universal Evertale haben mich 2015 mit
ihrem Debüt “Of Dragons and Elves“ voll aus den Socken
gehauen – richtig schön epischer Power Metal wird hier
geboten! Auch das Nachfolgemodell “The Great Brotherwar“
bleibt der Heldenmusik treu. Diesmal haben sich die
Deutschen von verschiedenen RPG Games inspirieren
lassen, speziell von “Warhammer 40k“ in der Ära der
“Horus Heresy“, in welcher ein Bruderkrieg tobt. Doch
auch Games wie “Dawn Of War II“, “Dragon Age: Origins“
und das epische “The Elder Scrolls V: Skyrim“ dienten
als Vorlage. Die Deutschen haben sich jedoch nicht nur
thematisch von diesen Spielen inspirieren lassen,
sondern auch von den teils melodiegewaltigen Soundtracks
– entsprechend episch und grossartig kommt der Sound der
Offenburger daher. “The Great Brotherwar“ ist
tendenziell etwas härter als sein Vorgänger, geht es
doch auch um grosse Schlachten, Abenteuer, Ruhm und
Ehre. Evertale entführen den Hörer weit weg vom Alltag,
in fantasievollere Gefilde mit grossen Geschichten und
starken Hymnen. Das Album punktet vor allem mit teils
nahtlosen Übergängen zwischen den einzelnen Tracks. Sehr
schön sind auch die kurzen, rein instrumentalen
Zwischenstücke… Hier lohnt es sich definitiv, das Album
in der vorgegebenen Reihenfolge zu hören – also nix für
die Random Playlist. Allerdings klingen die einzelnen
Tracks schon sehr ähnlich, da wäre ein bisschen mehr
Abwechslung wünschenswert gewesen! Auf der anderen Seite
sind ein paar wirklich grossartige Gitarrensoli mit von
der Partie… Ein Song kommt tatsächlich als Überraschung:
Als Bonus haben Evertale “Take To The Sky“ von Van Canto
gecovert! Bin aber ehrlich gesagt nicht ganz so
überzeugt von dieser Version…. Wirkt ein wenig zu harsch
für meinen Geschmack und will nicht so recht passen.
Fazit: Evertale hat sich von RPG Games inspirieren
lassen und daraus einen epischen Power Metal Soundtrack
geschaffen, der sich sehen und hören lassen kann.
Allerdings kommt dieser neue Silberling meiner Meinung
nach nicht ganz an das Debütalbum heran… Patricia
H.
Punkte:
8.2 von 10
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OZ - Transition State AFM
Records/Musikvertrieb
Wenn erklärte Favoriten der
eigenen Jugend unerwartet neues Material raushauen, dann
ist das immer eine heikle Sache. Zum einen freut man
sich darauf neue Songs von einer Band hören zu dürfen,
die man schon totgeglaubt hatte. Immerhin ist das letzte
Lebenszeichen, das starke Comeback-Album "Burning
Leather", auch schon sechs Jahre her, zumal darauf neben
neuen Tracks auch sechs alte Bandklassiker neu
eingespielt worden waren. Zum anderen besteht
erfahrungsgemäss die Befürchtung, die alten Helden
würden das Level ihrer Glanzzeit nicht mehr halten
können und zu einer Parodie ihrer selbst verkommen. Was
dieser potentiellen Gefahr entgegenwirken könnte ist die
Tatsache, dass von den Originalmitgliedern nur
Mastermind und Drummer Mark Ruffneck übrig geblieben
ist, der Rest der Bande musste sich aus familiären,
gesundheitlichen und zeitlichen Gründen ausklinken. Nun
denn, ich kann beruhigt feststellen, dass sich die Band
nicht wirklich selbst kopiert und dennoch ihren
Trademarks treu bleibt. Wenn das Quintett auch nicht
mehr ganz so ungeschliffen und zügellos durch die
Botanik rödelt, so bleibt es dennoch der eigenen
Berufung treu und serviert uns ultraklassischen,
europäischen Heavy Metal der Achtzigerjahre, gradlinig
und zeitlos. Dass der mir bislang völlig unbekannte
Vince Kojvula (da gibt nicht mal die schier
unerschöpfliche Wissensquelle 'Encyclopaedia Metallum'
nähere Auskünfte über die musikalische Vergangenheit des
jungen Burschen) allerdings einen schwierigen stand bei
den alten Fans haben wird, liegt auf der Hand. Rein
technisch betrachtet meistert er den Job mit Bravour,
verfügt er doch über eine gute Powerröhre mit
beeindruckendem Range, der in den besten Momenten ('The
Witch') an den jungen Steve Grimmett von Grim Reaper
erinnert. Vielmehr wird es darum gehen, ob er punkto
Ausstrahlung und Bühnenpräsenz dem etatmässigen Sänger
Ape DeMartini das Wasser wird reichen können, diese
Frage bleibt zunächst noch unbeantwortet. An der
Songqualität wird es jedenfalls nicht scheitern, als
einzigen wirklichen Ausrutscher empfinde ich "Whore Of
Babylon", welches mir einfach zu stark an "Dark Ages"
von Yngwie J. Malmsteen angelehnt ist. Davon abgesehen
bewegt sich alles im grünen Bereich, da kann ich nur
hoffen, dass die Textzeile "We'll Never Die" zumindest
einen Funken selbsterfüllender Prophezeiung in sich
haben wird. Zumindest hätte die neue Formation das
Potential dazu, den in die Jahre gekommenen Drummer bis
zur Rente auf einem guten musikalischen Niveau zu
begleiten. Unbestreitbar bleibt allerdings auch die
Tatsache, dass kein einziger der neuen Tracks an die
grossartige Metal-Hymne "Dominator" vom 2011er
Comeback-Album "Burning Leather" herankommt. Ich
vermisse den ungemein charismatischen Frontklotz Ape
DeMartini halt doch. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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NECROTTED - Worldwide Warfare
Rising Nemesis Records
Brutal, wie ein unaufhörlich auf
einen zukommenden, heissen Lavastrom, erfasst mich der
vierte Output namens 'Worldwide Warfare' vom Sextett aus
dem infernalischen Abtsgmünd, Baden-Württemberg,
Deutschland, und fliesst heiss kochend und blubbernd
durch meine etwas verkalkten Gehörgängen und brennt sich
schlussendlich in meine beiden Gehirnhälften fest. Das
Sextett, seit 2008 aktiv, um die Herren Fabian Fink
(Vocals) und Pavlos Chatzistavridis (Vocals), Philippe
Fink (Guitars) und Johannes Wolf (Guitars), Koray Saglam
(Bass) und Markus Braun (Drums) pflegen - und haben sich
dem klassischen Death-Metal verschrieben - im Sinne des
Death-Metals wohlbemerkt - und wälzen ihr
teutonisch-musikalisches Gedankengut stetig
vorantreibend in die lechzenden Hirnmassen aller
Death-Metal-Maniacs, welche Konsorten à la Debauchery,
God Dethroned, Krisiun, Broken Hope und weitere als
Einflüsse bezeichnen und eben genannten ihre Seele
verkauft haben, um einen weiteren Anhaltspunkt zu
gewähren. Selbstredend zelebrieren der Sechser ihre ganz
eigene Vorstellung des Necrotted-Death-Metal. Legten sie
mit ihren drei vorangegegangen Alben 'Kingdom Of Hades -
2010', 'Anchors Apart - 2012' und 'Utopia 2.0 - 2014'
die Säulen für 'Worldwide Warfare', desto heftiger
kommen sie mit dem neuen Output auch zurück. Markus'
drumming und blasting gibt eine ganz böse Taifunwand
her, welche durch Koray's Tieftöner perfekt durch die
pflügende Landschaft gesellt, unterstützt durch die
höllisch riffenden Saitenreiter namens Johannes und
Philippe, welche die baden-württembergische Höllenlawine
perfekt über die Landschaftsstreifen grinden, riffen,
ergänzen, brutal niedermähen, blasten, so dass die
Growler Fabian und Pavlos mit ihren wütenden, gutturalen
und aggressiven Vocals alle noch nicht umgenietete und
umgemähte Gegenstände dem Erdboden endgültig
gleichmachen. Unaufhaltsam zieht sich Necrotted brutal
durch die zehn Tracks, kompromisslos, mit unbändiger und
endloser Energie, untermalt mit interessanten
Songkonzeptionen, Breaks sowie melodiösen Soli oder dann
umgehend in shredartigen Arpeggi und Soli zu wandeln.
Die Produktion kommt klar und verdammt wuchtig daher,
ein goil gestaltets Coverartwork rundet diesen
Death-Metal-Erguss hervorragend ab. Als Anspieltipps
gelten 'Vile Vermin', 'My Foray, Your Decay', 'Hunt Down
The Crown' und 'Babylon'. Brutal übergiessend bis zum
letzten Atemzuge. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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UNDER THE CHURCH - Supernatural
Punishment Pulverised Records
Mit tödlicher Frische peitscht
der Zweitling der schwedischen Old-School-Death-Metaller
Under The Church auf die Ohren. Viel Gedärm und Eiter
sowie jede Menge Geschichten aus der Gruft prägen das
vorliegende Werk "Supernatural Punishment" und der Sound
ist eine messerscharfe Death Metal-Attacke alter Schule.
Schon ein Blick aufs morbide Coverartwork verrät so
einiges und macht tierisch Bock auf den Sound der
Schweden. Bereits beim Opener "The Stygian Horror" wird
klar, in welche Richtung die brachiale Reise geht. Man
fühlt sich sofort wohl in der druckvoll, aber dreckig
produzierten akustischen Ausgeburt aus tiefergelegten
Riffs, abseitigen Leads und polternden Drums. Das Album
wartet mit neun hochkarätigen Krachern auf, die nahe am
Schaffen der Genre-Legenden Entombed heranreichen. Tief
gutturale Growls von Erik Sahlström würzen den brutalen
Sound der Axtfraktion, denn die Nirvana-2002-Veteranen
Lars Henriksson und Erik Qvick huldigen mit
"Supernatural Punishment" offensiv, versiert,
rücksichtslos und druckvoll ihrem musikalischen
Ursprung. Zwar stechen die überwiegend langsam
schleifenden "The Death Of Innocence" und vor allem
"Silence Of The Shadows" fies heraus, Ausfälle gibt es
auf "Supernatural Punishment" keine. Derb, grob und
immer volle Kanne Hau drauf! Under The Church gehen auch
bei ihrem Neuling ihren eigenen Weg, und den gehen sie
mit Sicherheit nicht alleine. Anhänger von Verwesendem
und Verrottendem finden bestimmt ganz schnell den Pfad
unter die Kirche! Oliver H.
Punkte:
8.1 von 10
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EVANESCENCE - Synthesis Sony
Music
Das orchestrale Werk der
beliebten Ami-Rocker ist total frisch, und dennoch
vertraut. Bei der sanften Darstellung der beliebtesten
Lieder der Band wird Amy Lee's Stimme auf wunderschöne
Art entblösst und man will nicht aufhören, dem
Meisterwerk zu lauschen. Auch werden zwei neue Lieder in
diesem Stil veröffentlicht. Für Superfans der Band ein
absolutes Muss, aber auch für Einsteiger oder die
Experimentierfreudigen Metalheads sowie
Klassik-Liebhaber. Trotz aller toller Power habe ich
aber den Eindruck, dass das Album etwas ermüdend ist.
Dies liegt möglicherweise an der Konstellation der
Lieder, welche alle ihre eigene Power haben und
kumuliert etwas zu viel für eine Platte sind.
Nichtsdestotrotz ist die Scheibe mindestens einen
Reinhörer wert! Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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BAND OF SPICE - Shadows Remain
Scarlet Records
Freunde des gut abgehangenen
Schweden-Rock sollten beim Katerstimmung verbreitenden
Opener "Only One Drink" nicht gleich erschrecken, der
ehemalige Spiritual Beggars-Frontrecke Christian 'Spice'
Sjöstrand ist jetzt nicht plötzlich unter die Tom
Waits-Imitatoren gegangen. Warum gerade dieser sehr
ruhige, melancholische Trinker-Song das dritte Band Of
Spice-Album eröffnet, liegt im Thema begründet, welches
sich in wie ein roter Faden durch sämtliche Songs zieht.
"Shadows Remain" behandelt in verschiedenen Facetten
eine finstere Periode im Leben des Sängers, welche durch
Dunkelheit, Isolation und dem Konsum von legalen und
illegalen Drogen geprägt war. Die Mannigfaltigkeit
dieser psychoaktiven Substanzen und deren Wirkung
manifestiert sich fast selbstredend in der
Vielseitigkeit des neuen Songmaterials, welches sich
teilweise weit abseits von den zu erwartenden Heavy
Rock-Schoten bewegt und Einflüsse aus Jazz, Funk,
Country, Blues und Latino-Tunes zulässt. Natürlich
gefallen mir rein akustisch die richtig fetzigen Sachen
auf der neuen Scheibe am besten, welche in etwa die
Hälfte des Songmaterials ausmachen. Vor allem das
arschcoole "Give Me A Hint" rockt wie Sau, auch wenn
(oder vielleicht sogar weil) das Mainriff sehr, sehr
bekannt klingt. Schon mal "Wild Flower" von The Cult
gehört? Da kann man fast schon gar nicht mehr von einem
Zufall sprechen. Egal, da schauen wir grosszügig darüber
hinweg und stellen stattdessen fest, dass das Album, so
heterogen es auch klingt, in sich schlüssig und
harmonisch ist. Der Band ist es wunderbar gelungen, die
verschiedenen Stimmungen eines Süchtigen einzufangen und
akustisch umzusetzen, und dieses Wechselbad der Gefühle
zwischen tiefster Depression und schon fast hysterischer
Euphorie hat geradezu nach dieser stilistischen Vielfalt
verlangt. Insofern ist "Shadows Remain" eine Platte, die
einerseits vom Zuhörer etwas Kopfarbeit verlangt,
andererseits aber auch durch ihre schonungslose
Ehrlichkeit und die technisch einwandfrei umgesetzte
Grundidee gefällt. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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BEAST IN BLACK - Berserker
Nuclear Blast/Warner
Anton Kabanen ist vielleicht
einigen noch bekannt als Gitarrist von Battle Beast. Als
sich die Wege der Truppe und des Griffbrettakrobaten
trennten, holte Anton sich den ehemaligen U.D.O.- und
Dirkschneider-Gitarristen Kasperi Heikkinen ins Boot und
gründete Beast In Black. So, und wer schreit nun ganz
überrascht auf, wenn sich der Sound des Quintetts als
keyboardlastiger, symphonischer (Speed-) Metal entpuppt?
Genau, niemand! Ganz ehrlich, mir gefällt der Sound von
Beast In Black um einiges besser als jener von Battle
Beast, auch wenn die beiden Truppen musikalisch sehr
nahe beieinander liegen. Aber mit «Blind And Frozen»
haben die Jungs einen Track für die Ewigkeit
geschrieben, der allen Power-Metallern die Freudentränen
in die Augen schiessen lassen wird. Diese Mischung aus
Nightwish und Children Of Bodom ist schon fast
sensationell, zumal hier Kasperi wie ein Weltmeister
soliert. Ja, er fehlt mir schon jetzt bei U.D.O. und
Dirkschneider. Mit dem eher schwerfälligen «Blood Of A
Lion», dem speedigen «Zodd The Immortal», dem an
Sabbaton erinnernden «The Fifth Angel» und der Ballade
«Ghost In The Rain» haben Beast In Black fast alles
perfekt gemacht. Was mir teils aber einfach völlig auf die
Eier geht, sind diese Keyboardteppiche, die alles
zusammenkleistern. Aber, für diese Art von Metal war ich
einfach noch nie der richtige. Anyway, meine Meinung
wird eh die Wenigsten interessieren und Beast In Black
werden garantiert auf der Erfolgswelle schippern und
sich einen goldigen Allerwertesten verdienen. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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BABYLON A.D. - Revelation Highway Frontiers
Music/Musikvertrieb Nach 17 Jahren
veröffentlichen die ehemaligen Hair-Rocker Babylon A.D.
ihr viertes Studioalbum. Im Jahre 2000 schoss das
Quintett zum letzten Mal einen Longplayer in die
Umlaufbahn, und dann wurde es ziemlich still um die Band.
2016 sah man die Jungs auf dem «Bang Your
Head!!!»-Festival. Dort hinterliessen Sänger Derek Davis
und seine Mitmusiker aber eher einen bescheidenen
Eindruck. So trat ich mit wenig Hoffnung und noch
weniger Erwartungen an «Revelation Highway» heran, um
positiv überrascht zu werden. Die Herren rocken irgendwo
zwischen The Dead Daisies, Tora Tora, Tangier und
Cinderella. Von einem musikalischen Überflieger würde
ich nicht sprechen, aber zumindest mit «Crash And Burn»,
«Fool On Fire» und dem leicht melancholischen «One
Million Miles» startet die Scheibe schon mal
verheissungsvoll und macht Laune. Dass die Jungs aus der
Bay Area auch mit ruhigen Parts hantieren, beweist der
Einstieg von «Tears», eine Nummer, die sofort unter die
Haut geht und dann anzieht. Die grossen Momente findet
man aber mit dem rockigen «Don't Tell Me Tonight» und
«Saturday Night». «Revelation Highway» ist ein gut
rockendes Album geworden, das sicher auch seine
Schattenseiten hat, aber durch mehrmaliges Anhören
gewinnt. Und im Zuge der momentan grassierenden Hard
Rock-Welle sollte die Band, welche 1988 gegründet
wurde, locker mitschwimmen können, ohne unterzugehen.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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JEFF SCOTT SOTO - Retribution
Frontiers Music/Musikvertrieb
Chaos im Hause Jeff Scott Soto!
Zumindest als Fan des quirligen Weltklasse-Sänger
verliert man mittlerweile die Übersicht, wo und wie der
Ex-Sänger von Yngwie Malmsteen (Mitte 80er Jahre), Axel
Rudi Pell (Mitte 90er Jahre) und Talisman (Ende 80er bis
Mitte 2000er Jahre) aktiv ist. Das neue Album fördert
diese Verwirrung noch. Denn unter dem Kürzel 'Jeff Scott
Soto' veröffentlicht der Sänger seit 1994 mal
regelmässiger, mal unregelmässiger Alben. Das letzte
Werk 'Damage Control' erschien 2012 während 2015 und
2016 zwei Alben unter dem Banner 'Soto' veröffentlicht
wurden. Wo jetzt der genaue Unterschied zwischen 'Jeff
Scott Soto' und 'Soto' liegt, will sich mir musikalisch
nicht erschliessen. Zumal es sich mindestens live um ein
sehr ähnliches Line Up handelt. Dazu kommen noch
zeitgleiche Engagement beim Trans Siberian Orchestra,
W.E.T. und bei Sons Of Apollo. Bei letzterer handelt
sich um eine neue Band, bestehend aus dem beiden
Ex-Dream Theaterer Mike Portnoi (Schlagzeug) und Derek
Sherinian (Keyboards), welche mit Mr. Big's Billy
Sheehan (Bass) und Ex-Guns'n'Roses-Gitarrist Bumblefoot
ergänzt werden. Was das alles mit dem aktuellen Album zu
tun hat? Sehr viel. Denn man bringt in diesen Tagen das
Debütalbum raus. Und hier wird klar, was ich schon
länger bei Jeff Scott Soto feststelle: Der Sänger
verfügt über ein gnadenlos geiles Gesangsorgan, hat
dafür aber eher selten ein goldenes Händchen für
überragendes Songwriting. Schreibt Soto die Lieder
selber, sind diese meistens auf hohem Niveau 'nett'.
Killen Sons Of Apollo ohne Ende, ist "Retribution" 'nur'
ein gutes Album geworden. Eines allerdings, welches mit
zunehmender Spieldauer immer mehr zündet. Die elf Lieder
verfügen immer dann über eine gewisse Klasse, wenn sie
rhythmischen Hard Rock oder Rock'n'Roll zum Besten
geben. Hymnen wie "Feels Like Forever" brauchen dagegen
sehr viel Zeit. Zudem beweist das Album, dass ein guter
Gitarrist und eine Weltklasse-Stimme nicht reichen, um
zwingend Gänsehaut zu erzeugen. Die
Standard-Lagerfeuer-Ballade "Autumn" spricht da Bände.
Das gibt Hoffnung für schwächere Musiker, um mit guten
Ideen mehr zu erreichen. "Retribution" ist kein
schlechtes Album. Seine wahre Stärke zeigt sich aber
erst mit einigen Hördurchgängen. Vielleicht erfüllen
sich aber hier genau die Erwartungen, welche ich
aufgrund verschiedener Liveauftritte an dieses Werk
hatte: Weltklasse findet man bei den eigenen Liedern von
Jeff Scott Soto selten - aber gebt dem Sänger einen
fähigen Songwriter, und alles wird gut. Deshalb ist das
neue Jeff Scott Soto-Album nur ein gutes Album. Und
jetzt soll mir doch noch jemand erklären, wo denn der
musikalische Unterschied zur Band 'Soto' liegt!
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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PROFESSOR EMERITUS - Take Me To
The Gallows No Remorse Records
Epic Metal gepaart mit einer
gesunden Dosis Doom geht eigentlich immer, dessen sind
sich auch die Jungs von Professor Emeritus aus Chicago
bewusst. Und auch wenn die fünf Burschen auf dem
Bandfoto aussehen wie Informatikstudenten in den
Mittzwanzigern, so sprechen ihre Bandshirts doch eine
deutliche Sprache. Neben Textilien mit Omen- und Jag
Panzer-Bandlogo ziert da noch ein Quayde Lahüe-Shirt
eine Männerbrust (amerikanische Proto Metal-Band,
besprochen in der Metal Factory Ausgabe September 2017),
man ist trotz des jungen Alters also durchaus
traditionsbewusst oder eigentlich sogar schon
erzkonservativ, denn auf "Take Me To The Gallows" klingt
absolut nichts auch nur ansatzweise modern. Und das ist
auch gut so, alles andere wäre einem Verrat an der
reinen Lehre gleichgekommen, deren Gründerväter den
meisten von uns und auch den fünf Jungspunden von
Professor Emeritus geläufig sein dürften. Jedenfalls
haben hochkarätige Szenegewichte wie Cirith Ungol und
Manilla Road ihre unüberhörbaren Spuren bei den
Traditionsmetallern hinterlassen, anders kann ich mir
die makellose Reproduktion dieses ganz speziellen Sounds
einfach nicht erklären. Und abgesehen von der
instrumental eh einwandfreien Darbietung sticht vor
allem Frontsirene MP Papai hervor, der mit seiner sehr
metallischen, zu high pitch Screams fähigen Stimme den
Songs den letzten Schliff in Richtung True Epic Metal
gibt. Das einzige, was dem Album fehlt, sind vielleicht
ein oder zwei kleine Bandhits, die sich etwas von den
anderen Songs abheben. Die eine oder andere griffige
Hookline hätte durchaus dafür sorgen können, dass einem
ein paar Songs etwas schneller und nachhaltiger im Hirn
hängen bleiben. Aber für ein BandDebüt ist diese Scheibe
allemal eine reife Leistung, Epic (Doom) Metal-Fans
dürfen hier fast blind zugreifen. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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MOTHER OF MILLIONS - Sigma
ViciSolum Productions
'Griechischer Wein' sang einst
Udo Jürgens, jetzt heisst es vielmehr griechischer Prog
Metal. Das Quintett aus dem Süden schlägt
dementsprechend komplexe Songstrukturen ein und
kapultiert sich mit "Sigma" zu den Anwärtern auf einen
Top 10 Platz in der Jahres-Bestenliste des Prog.
Symphony X könnte man auch als Referenz gelten lassen,
aber eigentlich brauchen das die Jungs nicht, denn ihr
Sound sucht seinesgleichen und erfrischt das eher
verstaubte Prog-Genre mit ihrem neuesten Werk. Wie es
natürlich üblich ist mit Progplatten, sollte man sich
damit Zeit nehmen und ein paar Durchlaufe gönnen. Dann
entfaltet sich die ganze Herrlichkeit und es entstehen
schöne Glücksgefühle. Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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NIVIANE - The Druid King Pitch Black Records
Namen merken oder aufschreiben, liebe Leute! Die
recht neue Band aus Sacramento präsentiert mit The Druid
King ein festliches Debütalbum, welches sich in beinahe
nullkommanichts in meine persönliche Favoritenliste der
Neuerscheinungen 2017 katapultieren konnte. Bisher trat
die Band nur auf und perfektionierte die Lieder, um sie
schliesslich in Form eines monströsen Longplayers der
Welt zu präsentieren. Mit einer gelungenen Mischung aus
klassischem Heavy Metal und modernem europäischen
Metalsound erhalten wir ein Power Metal Album der oberen
Liga. Mit jedem Lied scheint das Album besser zu werden
und am Ende wird auf den Wiederholungs-Button gehauen.
Ein wahres Newcomer-Glück? Vielleicht, ist auch nicht
wichtig. Jedes einzelne Element wurde durchdacht und
vermag es bestimmt, selbst sehr anspruchsvolle Hörer zu
überzeugen. Die Musik und deren Ausdruck zu beschreiben
fällt in diesem Fall besonders schwer, denn alles wurde
richtig gemacht. Bestellen und geniessen ist angesagt!
Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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STEVE WALSH - Black Butterfly
Escape Music/Non Stop Music
Während seine EX-Kollegen von
Kansas mit einem starken Studio-Werk und einem noch
stärkeren Live-Album punkten, bringt Steve hier
ebenfalls ein tolles Solo Werk zu Tage. Nur geht hier
etwas rockiger und gradliniger zu. Zusammen mit
Gitarrist Tommy Denender hat Steve hier die meisten
Songs komponiert Und das sind starke Hard Rock-Nummern
mit viel Chor und tollen Gesangsmelodien. Zu hören beim
flotten "The Piper", oder "Dear Kolinda", hier geht der
Refrain sofort ins Ohr, schöne Melodie. Das etwas
modernere und ruhigere AOR-lastige "Wind Of War" wird
gesungen von Jerome Mazza und bringt Abwechslung ins
Album. "Now Until Forever", ein Mix aus Styx und
Foreigner, bringt etwas Ruhe in den Rundling. So geht`s
dann weiter bis zum Ende. Die zweite Hälfte des
Rundlings verliert im Ganzen etwas an Tempo und hängt
dann im AOR fest. Ist keinesfalls negativ zu sehen, sind
alles schöne Nummern. Der Rausschmeisser "Billy Carbone
Is Dead" ist dann doch noch ein flotter Rock-Song, der
den schwarzen Schmetterling würdig abschliesst. Man hört
hier 12 gute zeitlose Hard Rock-, Rock- und AOR-Songs,
die gute Laune machen. Liebhaber oben genannter Genres
können hier eigentlich bedenkenlos zugreifen. Und Steve
Walsh-Fans sowieso. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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JARED JAMES NICHOLS - Black Magic
Listenable Records
Als ich die jugendliche
Reinkarnation von Ted Nugent und John Sykes das erste
Mal im Herbst 2015 live im Kofmehl in Solothurn als
Support von Glenn Hughes gesehen und gehört hatte,
klappte mir echt der Kiefer runter! Der gut gebaute Typ
mit seinem langen Lockenhaar spielte nicht nur technisch
saumässig guten und harten Blues Rock, sondern lebte
jeden gespielten Ton gestenreich aus. Vor allem das
Stage-Acting erinnerte immer wieder an den
durchgeknallten Jagd-Fan aus Detroit. Nach dieser Tour
war James dann wieder mehr in der Heimat unterwegs. Nach
dem Debüt-Album «Old Glory & The Wild Revival» (2014)
und der EP «Highwayman» (2015) hat der quirlige
Gitarrist aus East Troy (Wisconsin) nun das zweite full
lenght Langeisen am Start. Was gleich auffällt, ist die
vergleichseise kurze Spielzeit von knapp über 29 Minuten
(!), die aus insgesamt zehn Songs resultiert. Wenn ich
aktuell die ziemlich gleich lange dauernde Scheibe der
Schweizer Rocker Hysteria daneben hinlege, gilt diese
mit sechs Songs "nur" als EP. Allerdings ist das ja
eigentlich nichts Neues, denn zum Beispiel «Reign Of
Blood» von Slayer dauert in der Originalfassung von 1986
bei ebenso zehn Songs genau gleich lang. Jared James
Nichols bringt es halt bei «Black Magic» abermals auf
den Punkt und verliert sich nicht in irgendwelchen
endlosen Fiedeleien. Dafür braucht er bei acht von zehn
Songs keine drei Minuten, um seine Mucke entsprechend in
Szene zu setzen. Der Stil ist immer noch gleich, heisst
bluesig ausgerichteter Rock, der vor allem live glänzt.
Mit Sicherheit nimmt sich Mr. Nichols dort wiederum die
Freiheit, entsprechend etwas zu improvisieren oder
zumindest die Gitarren-Soli nach Lust und Laune zu
strecken. Auf Tonträger vermag «Black Magic», wie der
Erstling, auf jeden Fall auch überzeugen, doch Jareds
Band als Trio entfaltet die Energie erst auf der Bühne.
Rockslave
Punkte:
7.9 von 10
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THE DARK RED SEED – Stands With
Death Prophecy Productions Tosten Larson, der
bisher unter anderem als Gitarrist und Pianist von King
Dude in Erscheinung getreten ist, präsentiert mit
"Stands With Death" eine Kostprobe seines neuen
Zwei-Mann-Projekts The Dark Red Seed. Die Mini-Trilogie
handelt von Niedergang und Tod. Die US-amerikanische
Musiktradition, mit der Larson tief verbunden scheint,
kriegt dabei einen tiefschwarzen Anstrich. Das
rhythmische Wischen der Snare setzt den zähen Fluss
allmählich in Bewegung. 'The Antagonist' portraitiert
den unaufhaltsamen Verfall Amerikas und der
amerikanischen Demokratie. In 'The Master And The Slave'
schlängelt sich der Strom weiter durch graue, trockene
Landschaften und nimmt die Trümmer der zerfallenden
Kultur in sich auf. Auch als der Abgrund am fernen
Horizont bereits erkennbar ist, löst sich in 'The
Tragedy of Alesund' weiter Material, das vom
fortschreitenden Realitätsverlust, der mit der
Entwicklung neuer Technologien einhergeht, stammt. Die
Situation wird unüberschaubar und die Zukunft scheint
höchst ungewiss, als der letzte Klang der Gitarre
erlischt. „Stands With Death“ ist nichts für Optimisten.
Liebhaber von dunkler, ungewöhnlicher Country-Musik mit
Parallelen zu Neil Young und der Stimme Johnny Cashs,
kommen dagegen voll auf ihre Kosten. Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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BETONTOD - 1000xLive Arising
Empire/Warner Die Rheinberger Betontod sind eine
deutsche Punkrock-Band, die aber in den letzten Jahren
auch vermehrt Metal-Einflüsse in ihrem Sound zugelassen
hat. Die Band hat neben sieben Studioalben zwei
Livealben veröffentlicht und am 17. Dezember 2016 ihr
1000. Konzert gespielt. Letzteres steht ab sofort nun
allen Fans unter dem Namen "1000xLive" zur Verfügung.
Betontod mischen die Mitsubishi Electric Hall in
Düsseldorf ganz schön auf, und mit den 3500 Zuschauern
hatten sie mitunter auch gleich das grösste Konzert
ihrer Karriere gespielt. Das Album ist laut und roh und
kommt ohne grosse technische Korrekturen daher. Eben wie
die Band selbst, nicht aalglatt, mit Ecken und Kanten -
und das ist auch ok so. "1000xLive" beinhaltet das Beste
aus mittlerweile einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte
- und diese ist definitiv noch nicht zu Ende
geschrieben! Das Album umfasst 23 rotzfreche Tracks, die
definitiv zum Pogo einladen. Wer auf die blauen Flecke
verzichten will, kann sich das Spektakel vor dem
heimischen Fernseher live und in Farbe reinziehen.
"1000xLive" ist als Doppel-CD oder als BluRay erhältlich
und wartet noch mit ein wenig Bonusmaterial
(Originalvideos) auf. Betontod wollen mit dieser Scheibe
dem Mainstream gehörig in den Arsch treten und das
gelingt ihnen auch! Überzeugt euch selbst! Oliver
H.
Punkte:
keine Wertung
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JOHANNES LULEY - Qitara My
Sonic Temple
Der ehemalige Kopf der
Ami-Proggies Moth Vellum bringt hier ein spannendes,
kompliziertes und abwechslungsreiches Stück Musik über
den grossen Teich. Schon der Opener "The Doer" stösst
wahrscheinlich den "gewöhnlichen" Musikgeniesser vor den
Kopf. Beginnt das Stück mit ruhigen akustischen
Gitarren, geht man kurz in einen prog-rockigen Part, um
dann mit einem wirren Gitarrensolo, Richtung Jazz mit
Sax-Solo abzudriften. Am Ende fährt man die Nummer
wieder in ruhiges Gefilde, strange aber interessant.
Sonst gibt es ruhige Jazz-angehauchte Nummern wie "The
White City", abgefahrene Prog-Songs "Agni Rahasya",
Jazz-Tracks "Upness" und sogar Anleihen zu Pink Floyd
mit "Hot Sand". Auch sehr schön die Akustik-Nummer
"Seconds", oder das von Ryan Downe starke, etwas an Led
Zeppelin erinnernde "Sister Six", mit mächtigem
Gitarrensolo von Johannes. Das etwas rockige von
Johannes getriebener Gitarre klasse gespielt, erinnert
ein wenig an Toto. Mit dem Orgel-lastigen "Red And
Orange" wandelt man gekonnt auf Yes-Pfaden, starker
Song. Zum Schluss haut man mit dem abwechslungsreichen
"Hot Sands" noch ne geile Prog Rock/Jazz-Nummer raus,
die ein sehr interessantes Werk abschließt. Alles andere
als leicht verdaulich, aber echt spannend, was da
Johannes Luley und seine Mitmusiker hier auf diesem fast
instrumentalen Album bieten. Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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RAM - Rod Metal Blade/Sony
Die schwedischen Judas Priest
veröffentlichen ihr fünftes Studioalbum. Gewohnt stark
rifft sich der Fünfer durch die zehn Lieder. Mit
Doppel-Leads («On Wings Of No Return») ziehen Sänger
Osacar Carlquist und seine Mannschaft ebenso in den
metallenen Kreuzzug, wie auch mit einem übergreifenden
Konzept, welches sich über die letzten sechs Songs des
Albums erstreckt. Inwieweit sich die Herren damit
einen Gefallen tun, muss, wie so oft, jeder für sich
selber entscheiden. In meinen Ohren klang der Vorgänger
«Svubversvm» um einiges eingängiger und knackiger. Auch
wenn das galoppierende «Gulag» mit seiner Spielzeit von
über sieben Minuten sofort gefällt. Aber die
Killertracks des Vorgängers besassen einen viel grösseren
Reiz. Deswegen sind Ram nicht auf dem absteigenden Ast,
können aber können leider ganz einfach die Messlatte,
welche sich die Schweden selber verdammt hoch gelegt
haben, nur unterbieten. Auch beim mehrmaligen Anhören
entpuppen sich die Tracks als "nur" gut und nicht wie
vorher, als Göttergaben. Aber auch dies sei Ram
verziehen, denn man kann nicht immer auf dem gleich
hohen Level neues Material veröffentlichen. Das mussten
vor ihnen auch schon andere Combos am eigenen Leib
erfahren. Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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FREAKY JELLY - Reverse Rockshot
Records
In den ersten zwei Minuten des
ersten Songs "Reflections" hört man Pink Floyd, Dream
Theater und Queensryche in einem Zug. Das geht dann so
weiter die ganzen acht Minuten lang, rein Instrumental.
Auch der nächste Track "Highest Ground" schlägt 9
Minuten lang in dieselbe Kerbe, nur diesmal mit Gesang,
weniger Floyd und mehr Dream Theater. Die Brasilianer
richten sich, wie die folgenden Songs zeigen, sehr nach
den New Yorker Prog-Königen, aus was das musikalische
zeigt. Sänger Ricardo De Stefano macht seine Sache ganz
ordentlich orientiert sich aber oft an James La Brie.
Auch bei den Instrumentalen Parts wird kräftig bei DT
geklaut, wobei sich Drummer Mauricio Grosso, der
technisch sehr gut spielt, manchmal in zu vielen und zu
langen Files verzettelt. So was kann halt wirklich nur
Mike Portnoy. Im Ganzen sind die Songs aber sehr
melodiös und gefallen ganz gut, nur ein bisschen mehr
Eigenständigkeit hätte dem Rundling gut getan. Aber
trotzdem Songs wie das spannende "Hardest Part Of
Goodbye" gefallen sehr gut, sind auch sehr gut gespielt.
Und das dreiteilige letzte Stück "Behind The Memories"
insgesamt 24 Minuten lang, zeigt schon das die Jungs auf
sehr hohem Niveau musizieren können, sogar eine klasse
Jazz Einlage wird geboten. Und hier ist auch eine
gewisse Eigenständigkeit zu finden. Ich denke trotz
allem ist "Reverse" ein tolles Stück Prog Metal
geworden, mal schauen wie sich die Musik der Brasilianer
noch entwickelt wird. Auf jeden Fall ist dieser Rundling
hörenswert, trotz der vielen DT Anleihen. Crazy
Beat
Punkte:
7.8 von 10
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IMPERIOUS – Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus -
Part I: From Ilion To Hades / Part II - From Hades To
Ithaca Massacre Records Records/Musikvertrieb
Eine recht amüsante Kombination, sprich eine Band
aus Deutschland macht Musik über eine griechische Sage
und kleidet diese in ein nordisches Klanggewand. Nun
ganz so neu ist die Sache nicht, denn Imperious hatte
bereits unter Eigenregie „Tales Of Woe - Part: I“ (2015)
und „ Tales Of Woe - Part: II“ (2016) veröffentlicht,
nachdem es Probleme mit dem alten Label gab. Nun ist
Massacre Records in die Lücke gesprungen und schnürt die
beiden Scheiben zu einem Paket zusammen um es einer
breiteren Masse schmackhaft zu machen. Dies bedeutet in
2 Stunden reist man mit Odysseus zusammen einmal zum
Hades und wieder zurück. Tönt spannend und ist es über
weite Strecken auch, nur muss man sich bewusst sein,
dass so ein Konzept-Brocken mit Songs die bis 17 Minuten
dauern nicht zum Schnellverzehr gedacht ist. Musikalisch
regiert Epic / Atmospheric Black Metal mit nordischen
Melodiebögen, der teils etwas mit Melodic Death Metal
angereichert wird und auch nicht davor zurück schreckt
mal ruhige Töne anzustimmen. Sieht man die 2 Stunden als
Konzept an, so fehlt mir ein wenig der berüchtigte Rote
Faden, der Alles verbindet und den Zuhörer immer wieder
daran erinnert, dass man sich auf einer Reise befindet,
da haben beispielsweise Insomium mit ihrem Epos
„Winter’s Gate“ deutlich mehr beeindruckt. Von diesem
Aspekt abgesehen, liefern Imperious in beindruckender
Weise alles ab was das schwarze Herz eines Epic Black
Metal Geniessers zum erwärmen bringt. Schöne Melodien,
Breitwand Soundkulissen, verträumte ruhige Momente,
Atmosphäre, Gitarrensolos und auch etwas weiblicher
Gesang, kurzum es werden alle Register gezogen, welche
dieses Subgenre zu bieten hat. Die Produktion dürfte
etwas druckvoller sein, doch hier muss man aus Fairness
anerkennen, dass bei der Entstehung der Werke wohl der
nötige fette Geldbeutel gefehlt hat, zumal wie bereits
erwähnt Imperious auch kein Label im Rücken hatte.
Anspiel-Tipps könnte ich Einige geben, nur würden die in
ihrer Summe gleich mal eine Stunde Musik ausmachen, so
beschränke ich mich mal auf „Where Cimmerian Darkness
Dwells“ und sollten euch diese knapp 13 Minuten
begeistern, so greift in die Hosentasche und huldigt dem
Fährmann zwei Silberstücke aus. R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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EMPIRE - Chasing Shadows
(Re-Release) Pride & Joy Music Empire ist das
Baby von Gitarrist Rolf Munkes, der bekannt wurde durch
Majesty, aber auch sein Mittun bei Razorback. Empire ist
ein Sammelbecken für erfolgreiche und namhafte Musiker.
So gaben sich Sänger Mark Boals (Gesang), Neil Murray
(Bass), Anders Johansson (Drums), Don Airey (Keyboards),
Tony Martin (Gesang), André Hilgers (Drums), Doogie
White (Gesang) oder Mike Terrana (Drums) die Klinke in
die Hand. «Chasing Shadows» war das letzte von vier
Empire-Alben, welches 2007 das Licht der Welt erblickte.
Fans von Deep Purple, Rainbow, Whitesnake oder
Malmsteen sollten bei diesem Re-Release ein Ohr wagen.
Rolf soliert sehr gut und mit Sänger Doogie kann eh nichts
anbrennen. Ein riffbetonter Track wie «The Altar», das
hymnische «Mother Father Holy Ghost», das schnelle
«Tahigwan Nights», das Rainbow-like «Maniac Messiah»
oder das ruhige «A Night Like This» bieten tolles
Kraftfutter für Alt-Rocker und finden garantiert auch
ihre Freunde bei den Axel Rudi Pell-Anhängern, wobei
Rolf um einiges songdienlicher soliert als Mister Pell.
«Chasing Shadows» war schon 2007 eine Scheibe, die man
sich immer wieder gerne anhörte und hat bis heute nichts
von deren Flair verloren. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HYSTERIA - Back To The Oldschool
(EP) Mack Music/Eigenvertrieb Bei diesem
Bandnamen wird man als geneigter Rock-Fan unweigerlich
an die gleichnamige Kult-Scheibe von Def Leppard
erinnert. Womöglich dachten Arni (g/bv), Manu (b/bv) und
Mäse (d) mindestens etwas daran, als sie ihre Combo 2013
gründeten und bald danach mit Luca (g/bv) die Lücke im
Line-Up vorerst schliessen konnten. Danach kam erst
richtig Leben in den Übungsraum. Das erste Konzert fand
am 06. März 2015 im Star-Club (ehemals Rock-City) in
Uster statt und das gleich bei voller Hütte! Der
optimale Einstieg beflügelte das Quartett, bis sich Manu
bald darauf, respektive gesundheitlich bedingt, vom
Leadgesang trennen musste. Die Rettung nahte in der
Person von Tom Hoochy Coo (Ex-The Dizzies, Ex-King
Zebra), der perfekt zur Band passt. Damit war die Basis
gelegt, das Ganze auf das nächste Level, sprich einen
Tonträger, zu hieven. Mit «Back To The Oldschool» haben
Hysteria eine von Mack Schildknecht (China, Fueled By
Grace) knackig produzierte 6-Track EP mit einer knappen
halben Stunde Musik am Start. Im Schmelztiegel von
AC/DC, Dokken, Cinderella, Aerosmith, Mötley Crüe und
Konsorten rocken sich Hysteria durch eine
abwechslungsreiche Palette an griffigen Rock-Songs.
Während der Opener «Heartwall» zunächst Vibes von Angus
Young & Co. verströmt und gleich durch den obergeilen
Gitarrensound punktet, bringt «Devil's Little Helper»
den Fuss sofort zum Wippen. Herrlich zudem, wie hier der
Bass von Manu rein bollert! In der Bridge zum
Schlussteil höre ich nach dem Solo kurz meine alte
Helden von Don Patrol und unterschwellig den kernigen
Gitarren-Sound von «Highway To Hell», sprich «Girls Got
A Rhythm». Zu Beginn feinere Töne schlägt «Dead Man's
Walking» an, um anschliessend aufzuzeigen, wie gut sich
erstens die Backing Vocals als Trademark der Band heraus
schälen und abermals töfte Guitars aufgefahren werden.
Beim akustisch untermalten Party-Song «Groupie #1»
beweist der Fünfer, dass er es hier locker mit Steel
Panther aufnehmen kann, und Tom Hoochy Coo mag zwar oben
weg kein junger Sebastian Bach sein, aber seine
Gesangslinien sind stets melodisch und ausdrucksstark.
«Overload» macht dann eher einen auf Sixx A.M. - Aber
auch in dieser Ecke fühlen sich Hysteria überaus wohl
und «River Of Whisky» als Rausschmeisser könnten
mitunter The Cult kaum viel besser zelebrieren! «Back To
The Oldschool» ist eine absolut tolle Rock-Scheibe "Made
in Switzerland" geworden, und bin überzeugt, dass die
Jungs live noch ein paar Briketts nachzulegen vermögen.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SARKE – Viige Urh Indie
Recordings
Mit viel Celtic Frost und etwas
Motörhead im Gepäck geht Mastermind Thomas „Sarke“
Bergli (Khold, Tulus) erneut auf eine dunkle
musikalische Reise, welche auch diesmal von Nocturno
Culto (Darkthrone) am Mikro begleitet wird. Wer nun ein
Blast-Gewitter erwartet, der wird von „Viige Urh“ sehr
enttäuscht werden, denn primär agiert man im gemässigten
Tempo Bereich, mal rotzig frech („Viige Urh“ und
„Knifehall“) mal mit einem Fuss im Doom („Punishment To
Confession“ und „Evolution And Fate“) und trotzdem
versprüht „Viige Urh“ mit jeder Pore pure Dunkelheit.
Highlight auf der Scheibe ist einerseits „Age Of Fail“,
welches erst nach vorn rockt, mit einprägsamen Leads
glänzt und in der Mitte fast schon Richtung Pink Floyd
abdriftet, bevor zum Abschluss nochmals Fahrt
aufgenommen wird. Andererseits ist es die
aussergewöhnlichste Nummer „Jutul“ die glänzt, denn hier
kommt als besondere Zutat eine Gastsängerin hinzu,
welche teils im Duett mit Nocturno die Welt in einen
Schleier der Verlorenheit legt. Wenn man kein
emotionaler Krüppel ist, dann wird man spätestens beim
Refrain dieser tieftraurigen „Doom-Ballade“ von
Gänsehaut befallen, einfach grossartig. Wenn es etwas zu
bemängeln gibt, dann der Song „Upir“ der zwar als
Mittelmass durchgeht aber irgendwie nicht wirklich zum
Höhepunkt kommt. Zählt man diesen Song noch ab, dann
sind wir auf gut 30 Minuten Spielzeit, da wäre
vielleicht noch ein Song mehr keine schlechte Sache
gewesen. Artgenossen welche sich am liebsten in der
dunkelsten Ecke der Wohnung aufhalten und es auch mal
gerne etwas gemütlicher nehmen, denen kann ich „Viige
Urh“ mit gutem Gewissen ans Herz legen, Jungspunde die
666 Schläge in der Sekunde benötigen lassen besser die
Finger davon. R.K.
Punkte:
7.5 von 10
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DANTE FOX - Six String Revolver
AOR Heaven/Non Stop Music
Mit viel Melodie ziehen Dante
Fox mit ihrem sechsten Album ins Gefecht. Dass dabei
erneut die Stimme von Sängerin Sue Willetts Manford den
entscheidenden Ton angibt, war zu erwarten. Von einem
«Six String Revolver» kann man aber sicher nicht
sprechen, denn die Lieder liegen irgendwo zwischen
Saraya und Journey. Musikalisch ist aber wie immer alles
bestens dargeboten und macht Freude, sofern man sich
gerne rockigen AOR-Sound anhört. So steigt Sue mit ihrer
Stimme bei «Lonely» in Höhen auf, die dem Musikfan einen
kleinen, warmen Pelz auf die Haut zaubert. Ein
Bass-lastigerer Sound hätte dem Gesamtbild, in meinen
Augen, sehr gut getan und den zehn Songs einen
rockigeren Anstrich verliehen. Sehr gefühlvoll wird es
mit «A Matter Of Time». Hier lässt Tim Manford seine
sechs Saiten sehr gefühlvoll erklingen, und zusammen mit
der kraftvollen Stimme von Sue ergibt dies ein mehr als
nur stimmiges Bild. In meinen Ohren hätte es aber
durchaus mehr Songs in Form von «Remember My Name» und
«Firing My Heart» geben dürfen. Unterm Strich ist «Six
String Revolver» ein stimmiges Album geworden, das im
AOR-Bereich wie eine kleine Granate einschlagen, aber
aus den anderen Bereichen wohl kaum Fans für sich
gewinnen wird. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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SECRET RULE - The Key To The World
Pride & Joy Music
Die klaren Vocals Angela Di
Vincenzos verzaubern auch beim dritten Longplayer. Die
italienischen Symphonic Metaller hauen wieder ordentlich
rein. Sie sympathische Gruppierung hat es einfach drauf
und darf nicht ohne Grund für geniale Genre Acts wie
Xandria, Serenity, etc. eröffnen. Während das Spiel
stark und mit gewissem Charakter die Ohren stark
beansprucht (im positivem Sinne!), bringt die
wundervolle Stimme Angelas die benötigte Balance ins
Gesamtbild und der ausgewogene Mix hört sich einfach
gut. Tipp für Einsteiger und Symphonic Metal Fans!
Mona M.
Punkte:
7.5 von 10
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PYRAMAZE - Melancholy Beast
(Re-Release) Inner Wound Recordings Die
dänischen Power-Metaller Pyramaze veröffentlichen ihr
Debüt-Album von 2004 neu. Dieses war scheinbar für
einige Jahre nicht mehr erhältlich. Der Zeitpunkt ist
gut gewählt, brachte die Band in diesem Jahr doch
bereits ihr fünftes Album "Contingent" raus. Pyramaze
verzichten dabei, allzu sehr in das Erstwerk
einzugreifen, und veröffentlichen es mehr oder weniger
unverändert. Am Gesang ist also nach wie vor Bandsöldner
Lance King und nicht der neue Pyramaze-Shouter Terje
Haroy oder einer seiner anderen Vorgänger Matt Barlow
(Ex-Iced Earth) oder Urban Breed (Serious Black) zu
hören. Leider schliesst sich mit dem Erstwerk auch
wieder ein Kreis, der den Bogen bis zum neuen Werk
spannt: Die Lieder verfügen zwar über eine gute Mischung
aus Power und Prog Metal auf hohem Niveau, wollen mir
aber nicht wirklich gefallen. Das war mal anders, als
Matt Barlow 2008 das Album "Immortal" veredelte. Damals
wollte mir das Songwriting deutlich besser gefallen. Auf
"Melancholy Beast" dümpelt aber zu vieles einfach an mir
vorbei. Vielleicht liegt es aber auch an den Keyboards,
welche den an sich scharfen Gitarrenriffs ihre Härte
nehmen und den Sound generell verwässern. Es wäre daher
spannend, "Melancholy Beast" in einer anderen Abmischung
zu hören. Das Debütalbum von 2004 ist definitiv kein
schlechtes Album, aber eines, welches ich mir ausserhalb
der Review-Zeit sicher nicht wieder anhören werde. Dafür
gibt es einfach zu viele Alben aus der gleichen
stilistischen Ecke, welche mir besser gefallen. Wer
Pyramaze mag, soll unbedingt reinhören. Alle anderen
sind aber mit dem nach wie vor erhältlichen
"Immortal"-Album von 2008 besser bedient. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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ATENA - Possessed Indie
Recordings/Irascible
Dieser Norwegische (Death-)Core
erscheint trotz genretypischer Elemente nicht so
ausgelutscht und kopiert wie die grosse Mehrheit des
Genres es leider ist. Mit gefühlvollen Growls, typischen
Screams und eingebauten Chören ist dieser frische Sound
sehr angenehm zu hören und sogar die teilweise
verdächtig nach Rap/Hip Hop klingenden Elemente stören
nicht. Die Atmosphäre ist recht dunkel, emotional und
teilweise depressiv, was dem Stil jedoch gut kommt.
Obschon überzeugend, bleibt dieses Album für mich eher
eine Abwechslung. Trotzdem kann ich den Kauf nur
empfehlen. Mona M.
Punkte:
7.5 von 10
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THAKANDAR - Sterbende Erde Einheit Produktion
Thakandar präsentieren auf ihrem Debüt "Sterbende Erde"
rasanten Black Metal, der aber trotzdem mit verträumte
Melodien aufwarten kann. Gekreischt wird in
verständlichem Deutsch. So wurde Black Metal auch schon
vor 20 Jahren gespielt und ruft bei mir einige
Erinnerungen hervor. Nach dem rassigen Einstieg mit
"Erbschuld", wird auch bei "Hinter dem Schatten" das
Gaspedal bis zum Bodenblech durchgedrückt. Handwerklich
sind diese Musiker nicht von schlechten Eltern und sie
verlieren trotz hoher Geschwindigkeit nie die
Orientierung. Mit Mörser-Zeichen und Sirenen beginnt
"Signal Of Sorrow" eher gemütlich. Auch in diesem
Tempobereich wissen Thakandar sich zu behaupten. Das
Gekeife könnte sogar noch giftiger sein, aber das ist
Geschmacksache. Die Songs sind leider meistens überlang
und verlieren so von ihrer Relevanz. Wesentlich mehr auf
den Punkt ist "Todesmarsch 1:Verdammnis", der sich aufs
Wesentliche konzentriert. Die Tradition der überlangen
Songs wird leider mit "In der Asche der Alten" weiter
geführt und jetzt wiederholt sich auch der Songaufbau:
Von schnell zu langsam und dann wieder schnell usw.! Als
Fortsetzung zum Teil 1 kommt mit "Todesmarsch
II:Verbannung" der schwächste Song dieses Albums. Den
Abschluss bildet der Monster-Song "Sterbende Erde", der
sich über 10 Minuten hinzieht. Diese Album wird einen
ganz schweren Stand haben, wenn man bedenkt, was an
genialen Black Metal-Alben alleine diesen Monat
veröffentlicht wurden. Roolf
Punkte:
7.4 von 10
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STAHLSARG - Mechanism Of Misantropy" Non Serviam
Records Bei Stahlsarg als Bandnamen und Musiker,
die Eissturm, Eisenfaust, Destruction und Krieg heissen,
denkt man automatisch an Rammstein! Aber weit gefehlt,
denn die Engländer lärmen wie ein räudiger Bastard aus
Black- und Death Metal! Flott geht es zur Sache, aber
nicht nur stumpf geradeaus sondern mit ruhigeren Parts
wird für Abwechslung gesorgt. Spielen können die
Musiker, aber leider ohne grossen Wiedererkennungswert.
Zuviel hat man an anderer Stelle auch schon gehört und
ich finde auch diverse Parallelen zu Cradle Of Filth, so
im Song "Das Fallbeil". Über 10 Minuten zieht sich
"Blonde Poison" hin und beweist wieder einmal, dass es
eine grosse Kunst ist, so lange Songs ohne Langeweile zu
komponieren. Stahlsarg beherrschen diese Kunst leider
noch nicht so toll. Mir gefallen Stahlsarg am Besten,
wenn sie Vollgas geben wie bei "Pharmaceutical
Frontline" und "Burn And Destroy". Das sind zugleich
auch die Höhepunkte dieses Albums, das mehr mit Masse
statt mit Klasse aufwarten kann. Eigentlich schade, denn
Stahlsarg lassen immer mal wieder ihr Können aufblitzen
und man hat denkt, warum sind die Songs nicht einfach
nur kürzer und auf die vorhandenen und guten Momente
reduziert?! Leider hinterlässt dieses Album bei mir
nicht einen bleibenden Eindruck! Roolf
Punkte:
7.4 von 10
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WITCHERY - I Am Legion Century
Media/Sony
Mit "I Am Legion" steht das
siebte Album und zugleich das zweite innerhalb eines
Jahres der schwedischen Thrasher von Witchery am Start.
Ohne grosses Vorgeplänkel geht es mit dem rasanten Intro
"Legion" schon ganz fett zur Sache. Leider ist der
Übergang zum nächsten Track "True North" etwas holprig
und bremst erst mal ein bisschen. Die Situation bessert
sich aber sofort wieder, denn der Song hat Power und der
Refrain klingt ätzend fies und geht sofort ins Ohr. Der
wohl beste Titel des Albums. "I Am Legion" umfasst elf
Songs (13 auf der Special Edition) mit insgesamt 40
Minuten Spielzeit. Danach, muss ich leider sagen, fällt
der Spannungsbogen stark ab. Schleppend und auch etwas
eintönig kommen die weiteren Songs daher, die bis auf
"Of Blackened Wing" oder "Sepharic Terror" nicht mehr
wirklich Spass machen. Komisch, denn eigentlich ist "I
Am Legion" ein solides Thrash Metal-Album mit einigen
Black Metal-Elementen, der Sound wirkt kraftvoll und
natürlich, nicht überproduziert. Trotz des satten
Soundgewands ist es echt schade, dass "I Am Legion"
aufgrund des verpatzten Spannungsbogens hinter seinen
Möglichkeiten zurückbleibt. Vielleicht wäre weniger mehr
gewesen und die Jungs hätten einfach noch ein bisschen
mehr Zeit investieren sollen. Das meines Erachtens
vorgängige Meisterwerk "In His Infernal Majesty's
Service" ist nämlich erst vor einem Jahr rausgekommen.
Wer aber auf Thrash, Black Metal im Stil von Goatwhore
oder Legion Of The Damned steht, kann sich in jedem Fall
selbst ein Bild von der Scheibe machen, denn schlecht
ist wirklich anders. Oliver H.
Punkte:
7.3 von 10
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NEURONSPOILER - Second Sight
Dissonance Records
In den Strassen von London wurde
2009 die Band Neuronspoiler ins Leben gerufen. Ihr Debüt
"Emergency" folgte dann allerdings erst 2013. Seitdem
sind wieder vier Jahre vergangen und mit "Second Sight"
liegt nun ihr Zweitwerk vor. Die Fraktion um Frontmann
JR spielt typisch britisch angehauchten und stark von
der NWOBHM beeinflussten Heavy Metal. Seine Stimme ist
sehr ausdrucksstark und meist in den mittleren Tonlagen
zu Hause. Ihre Tracks sind eine gekonnte Mischung aus
straighten Abgehnummern, wie etwa den Eröffnungssongs
"Reclaim Your Path" und "Slay The Beast", und Liedern
wie "Murder City" oder "The Brave One" mit starkem
Progressiv-Einschlag. Die Briten legen ausserdem viel
Aufmerksamkeit auf Gitarrenarbeit. Nicht nur
erstklassige Soli sondern auch gut platzierte Licks
verhelfen ihren Tracks zu mehr Power. "This Is
Revolution" ist klar der Höhepunkt der Platte und klingt
instrumental sowie gesanglich stark nach Titan Force.
Die Spielzeit von schlappen 39 Minuten ist nach vier
Jahren warten allerdings ein echter Dämpfer, gerade wenn
man bedenkt, dass sich mit "Heart Of A Lion" (Racer X,
Halford, Striker) noch eine mittelprächtige Coverversion
den Weg aufs Album erschlichen hat. Da hilft auch das an
Steve Harris angelehnte Bassspiel von Erick Tekilla
wenig, das bereits seit dem Vorgängeralbum zum
Markenzeichen geworden ist. "Second Sight" ist also ein
gut produziertes, progressives, britisches Heavy
Metal-Album geworden, dem ein paar Songs mehr und der
eine oder andere Ohrwurm sicherlich nicht geschadet
hätten. Trotzdem haben Neuronspoiler ein 'reinhören'
verdient, da auch talentierte Bands meistens aus der
zweiten Reihe starten und auf Support angewiesen sind.
Oliver H.
Punkte:
7.3 von 10
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DEGIAL - Predator Reign Sepulchral Voice Records
Was für ein blutgetränkter, stürmischer Regenschauer
kommt denn daher? Der Norden ruft, Valhalla schickt uns
mit Degial ein abstraktes, rohes Death-Metalerzeugnis
aus gutem Hause. Pur, roh, schnell, Death gepaart mit
Black, in reinster, uriger und roher Form. Der Vierer
aus Uppsala, Sverige, bringt mit Thor's Hammer genannt
'Predator Reign' deren dritten Longplayer. Mmh,
ebenfalls seit 2006 unterwegs, da haben wir ja
mittlerweile ein paar Kandidaten, wie Damnation Defaced,
Complete Failure und Konsorten, und doch zeigt es uns
die Diversität dieser Bands auf, allesamt in
verschiedenen, metallischen Gefilden zuhause, einzig das
Geburtsdatum ist eins. Doch wollen wir mal nicht zuviel
sinnieren, wenden wir uns doch dem wesentlichen und
wichtigen Teil zu, nämlich der musikalischen Ergüsse der
zehn Tracks auf 'Predator Reign'. Emil 'Forcas' Svensson
an den Drums hämmert seine Parts konsequent, schmerzlos,
double-basslastig und straight voran, die Horden aus
Valhalla folgen seinem Rufe. Rickard 'R. Meresin'
Höggren und Hampus 'Hampe Death' Eriksson an den
Sechssaitern riffen und deathen wie auch blacken gekonnt
auf der Hauptbühne von Valhalla, die Soli sind sehr
kurz, wild, schroff und stürmisch gehalten, ebenfalls
straight, ohne zuviel Federlesens oder Firlefranz zu
hinterlassen, wie die berühmte Faust auf's Auge, yep.
Jonatan 'P.J.' Johansson ist ebenfalls straight black-
und deathlastig mit seinem Tieftöner unterwegs. Was
fällt auf? Yep, just straight! Old school Death-Metal -
und zwar im positiven Sinne - und einfach voll in die
Fresse. Das einfach genial gestaltete Coverartwork
rundet ebenfalls 'Predator Reign' zu einem richtig
goilen, im neu-alt gehaltenen Death- und
Black-Metal-Style gehaltenen Output, der einfach so
locker und erfrischend daherkommt, wie im dritten
cinematischen Teil von Thor's Hammer, 'Ragnarök'. So
kann man getrost 'Predator Reign' als den offiziellen,
deathigen Soundtrack von eben genanntem cineastischen
Teil namens 'Ragnarök'. Ragnarök's Reign of Predator's
Degial. Glaub', brauch' dringend einen Met und ihr, die
geneigte Leserschaft, zieht euch mal ein paar Songs rein
von Degial, old-school as it's newest and best. Cheers!
Leopold
Punkte:
7.2 von 10
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NIGHT VIPER - Exterminator
Listenable Records
Night Viper lassen sich
zumindest optisch schnell in die abgenutzte
Female-Fronted-Metal-Retro-Ecke drängen, was dem Sound
aber keineswegs gerecht wird. Night Viper orientieren
sich deutlich am klassischen Heavy Metal der Frühzeit,
kombinieren das noch mit reinem Hard Rock und seichten
Thrash-Einschlägen. Diese powergeladene Mischung ist
deutlich auf Frontröhre Sofie Lee zugeschnitten, denn
ihr Gesang ist das tragende Element ihres Sounds. Dies
soll jetzt die Leistung der restlichen Musiker nicht
schmälern, denn deren Performance verleiht der Platte
ordentlich Antriebskraft und hält die Hörerschaft über
die ganze Albumlänge bei Laune. Nüchtern betrachtet ist
"Exterminator" aber lupenreiner Heavy Rock mit einem
ganz besonderen Unterscheidungsmerkmal zu anderen Bands
dieses Genres. Der Gesang von Sofie Lee, deren
stimmliche Klangfarbe irgendwo zwischen Gossip`s Beth
Ditto oder La Roux-Chefin Eleanor Jackson liegt, drückt
den Songs doch ganz schön ihren persönlichen Stempel
auf. Zudem versteht sie einwandfrei, wann Power und wann
etwas dezentere Melodik gefragt ist. "Summon The Dead"
und "On The Run" drängen sich als Hörbeispiele geradezu
auf, denn sie dringen sofort ins Ohr und bleiben dort
hängen. Der Rest ist auch sehr gut anhörbar, aber die
zwei Tracks gehen sofort ins Ohr und bleiben hängen. Bei
manchen Songs hat sich der Fünfer sogar Gedanken zum
Einstieg gemacht und hält wie bei "Never Win" oder dem
fast siebenminütigen "All That Remains" kleine Intros
bereit. "Exterminator" ist eine energiereiche Mischung
aus Hard Rock und Heavy Metal und einer Frau am Mikro,
die das auch stimmlich sehr gut unterstützt.
Oliver H.
Punkte:
7.1 von 10
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ARCKANUM - Den Förstfödde Folter Records
Schon 25 Jahre haben die Schweden als Arckanum auf dem
Buckel und so bildet "Den Förstfödde" den Abschluss des
Kapitels Arckanum. Arckanum spielen authentischen Black
Metal der zweiten Welle und diesen ohne jegliche
Weiterentwicklung. "Den Förstfödde" heisst der
Erstgeborene und dieser war der Sohn Jörmungandr von
Loki und Angrbooa. Und passend zu Wikingergeschichten
fängt das Album mit Meeresrauschen ruhig an, bis dann
ein Sturm aufzieht und der Song Fahrt aufnimmt. Leider
wird das aufkommende Tempo immer wieder unterbrochen, so
ähnlich wie Autofahren mit angezogener Handbremse! Auch
wildert Arckanum im Reiche des Viking Metal, was aber
zum Teil Ausmasse von einem Hörspiel annimmt. Der zweite
Song beginnt auch langsam und zieht sich Kaugummi-artig
unnötig in die Länge! Für mich beginnt das Album erst
mit dem dritten Song richtig, weil Arckanum ihren
altbekannten schleppenden Black Metal mit diesem Song
darbieten. Leider ist auch die Produktion sehr
verwaschen und trägt nicht zu einem positiven Gesamtbild
bei! Eigentlich schade, wenn sich eine Band, nach so
langer Zeit, mit so einem schwachen Album verabschiedet.
Von diesem Album habe ich wesentlich mehr erwartet und
bin wirklich enttäuscht worden! Roolf
Punkte:
7.1 von 10
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COMPLETE FAILURE - Crossburner
Season Of Mist/Irascible
Grindcore, x-tremly
hardcorig-punkiger Brutal Death-Metal, ganze 14 Tracks
werden einem so ins Gehirn gehämmert von dem
amerikanischen Vierer aus Pittsburgh, Pennsylvania,
welche seit 2006 aktiv sind und dies zu gutem Recht,
denn die 14 Tracks sind sowas von roh und brutal,
gepaart mit vielen Breaks, Blasts, Grindcorers und ...
Bangerparts im punkig-hardcorigen Bereiche, hellyeah.
Der Vierer versteht es, gekonnt die rasant schnellen
Tracks aufzulockern, um dann sogleich wieder
zuzuschlagen. So können wir death-bangend und
grindcorend mit Charon, dem altbewährtem Fährmann, die
Flüsse zur Unterwelt entgegen begehen bzw. beschippern.
Doch nun zurück zum musikalischen Machwerk von Complete
Failure, welche mit 'Crossburner' ihren vierten
Longplayer in wahrem Höllenfegefeuer präsentieren, so
dass sich dem Belzebube ein feuriger Irokesenstrahl
zwischen seinen Hörner wächst. Wie gesagt, man vertraut
nicht nur dem grindcorigen, deathigen, teils hardcore-
und punklastigem und thrashigen Geblaste, nein, man
fördert interessante, sphärische Momenten zu Tage,
welche dem Album 'Crossburner' die absolute
Eigenständigkeit verleihen. James Curl (Guitars und
Bass) rifft, shreddet und grindcored, was seine Seele
als Saitenhexer nur so herzaubert, mal grindcorig, dann
wiederum sehr musikalisch offen gehalten, musikalische
Momente die man nicht unbedingt gerade erwarten würde,
jedoch stets in Distortion gehalten, interpretiert,
beinahe schon klangweltlich tragend in neue
grindcore-deathige Sphären entführend. Ebenfalls ist
sein etwas punkig gehaltenes Bassspiel passendes
Bindeglied zwischen den shreddigen und grindcorigen
Gitarrenattacken und dem blastig, grindcorigen Drums,
genauso fett und überaus sehr, sehr böse soll das
grindcore-deathige Bassspiel sein. Mike Rosswog (Drums)
ist ein wahrhaftiger Blastgott an den Kesseln, der es
jedoch ebenfalls sehr gekonnt versteht, sein
variantenreiches Drumming in die tragend sphärischen und
grindcorigen Death-Klangwelten einzusetzen weiss. Und zu
guter letzt noch Joe Mack (Vocals), dessen ebenfalls
sehr wütende, gutturale Growls perfekt ins Gesamtpuzzle
von 'Crossburner, der aber auch sehr thrashige und
hardcorelastige Gesangselemente wiedergibt, welche mich
etwas - natürlich positiver Energie - an Gerre von
Tankard erinnert. Von sehr kurzen Songs wie 'Rat Heart',
zu 'Bimoral Narcotic' und dem hardcorelastigen 'Flight
Of The Head Case', um einige Höranhaltspunkte zu nennen,
so bewegen sich die vier Amis im Bereiche von
Terrorizer, Napalm Death, Neurosis, Darkthrone, Mayhem
und manch' andere in diesem Bereiche tätigen Bands in
ähnlichem Stile nennen zu dürfen. Das Coverartwork passt
perfekt zum Gesamtsound von 'Crossburner', so werden
Fans besagter Elemente, d.h. von Punk, über Hardcore,
über Oldschool-Thrash zu Death- und Black-Metal wie auch
Grindcore-Maniacs ihre wahre Freude haben und finden.
So, jetzt muss ich mich etwas beeilen, denn Charon, mein
Fährmann, wartet ja nicht ewig ... Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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SILVER WIND - Legion Of The Exiled No Remorse
Records "Miracle Steel", "Steel Against Steel",
"Medieval Steel" (Medieval Steel - Cover) - bei den
Franzosen Silver Wind darf man wahrlich keine
Berührungsängste mit Klischees haben. Dass sie sich
dabei musikalisch im Fahrwasser von HammerFall & Co.
bewegen (deren "Legacy Of Kings"-Riff man in "Revenge"
ziemlich deutlich zitiert), dürfte demzufolge absolut
keine Überraschung sein. Allerdings weist ihr Sound auch
eine hörbare Affinität zum Teutonenstahl auf ("Steel
Against Steel"), was gepaart mit einer gewissen Rohheit
im Sound der ganzen Sache durchaus zuträglich ist. Und
auch wenn manches Riff und manches Lick in der Power
Metal-Nische schon zig Mal Anwendung gefunden hat,
braucht das Quintett aus Grenoble den Vergleich mit
international anerkannten Acts nicht zu fürchten. Das
Instrumentarium sitzt, die Kompositionen gehen gut ins
Ohr und Sänger Antoine Volat liefert einen mehr als
soliden Job ab. Natürlich hätte man mit einem dickeren
Budget produktionstechnisch ein noch fetteres Pfund
herausgeholt, aber gemessen an der unbändigen
Leidenschaft der Interpreten sind die kleinen
Unzulänglichkeiten (leicht verwaschener Drumsound, der
Bass und die Leads sind etwas zu weit im Hintergrund) in
diesem Fall eher zweitrangig. Auf der Habenseite der
Bilanz kann die Band ebenfalls für sich verbuchen, dass
sie gänzlich auf eine flötensäuselnde Ballade über das
obligate Burgfräulein, das vom üblichen
schwertschwingenden Ritter auf seinem Schimmel gerettet
wird, verzichtet hat. Verzichtbar gewesen wäre hingegen
meiner Meinung nach das Medieval Steel-Cover, zu nahe am
Original, zu 'Power Metal - kompatibel', zu wenig
überraschend. Da hätte mir die Neuinterpretation eines
eher Genre-untypischen Songs besser gefallen, so wie es
die grossen Vorbilder HammerFall z.B. mit Twisted
Sisters "We're Gonna Make It" gemacht haben.
Nichtsdestotrotz haben die fünf Franzmänner fürs Erste
eine ganz ordentliche Leistung vollbracht, bei der es
hoffentlich nicht bleiben wird. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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JESSICA WOLFF - Grounded Metalopolis
Records/Phonag Die Finnische Sängerin Jessica
Wolff ist ein echter Adrenalinjunkie, ist sie doch
nebenbei auch als Schauspielerin und Stuntfrau
unterwegs. Das hört man ihrer Musik allerdings nicht
unbedingt an, handelt es sich hierbei doch um eher
zahmen Pop-Rock. Dabei steht klar Jessicas Stimme im
Vordergrund – der Rest ist schmückendes Beigemüse. Zwar
gibt es ein paar schöne Gitarrenmomente zwischendurch,
sowie hin und wieder eine melodische Piano-Linie –
jedoch bleibt es halt beim klassisch poppigen Einerlei,
teils elektronisch verzerrt… Die Texte sind jetzt nicht
unbedingt tiefgründig oder poetisch, haben aber deutlich
mehr Gehalt als der durchschnittliche Popsong. Durch
Jessicas klare Stimme und saubere Artikulation versteht
man jedes Wort, was ich immer sehr angenehm finde. Das
Tempo variiert verteilt über das ganze Album – es
beginnt relativ rockig mit “Reckless“, wird dann wieder
etwas gedrosselt für das poppige “Chase Me Down“ und
genau so geht es weiter. Für den Titeltrack “Grounded“
wurden dann vermehrt die elektronischen Elemente
ausgepackt, wobei er sich ansonsten leider nicht gross
vom Rest abhebt. Tatsächlich sind wenige wirkliche
Highlights mit dabei, allerdings auch keine Tiefpunkte –
die Playlist plätschert mehr oder minder fröhlich vor
sich hin… Fazit: Wer auf soliden Pop/Rock à la Roxette
steht, der wird hiermit sicher fündig. Das Album sticht
nicht wirklich aus dem Genre heraus, bietet jedoch gute
Unterhaltung. Allerdings fehlt hier die persönliche,
unverwechselbare Note… Tolle Hintergrundmusik, aber
Nichts das bleibt. Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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GWAR - The Blood Of Gods Metal
Blade/Sony
GWAR ist eine komische Truppe,
die auch als kranke Brüder von Lordi betrachtet werden
könnten. Seit dem Tod vom langjährigen Anführer Dave
Brockie alias Oderus Urungus ist es still geworden um
die Band und ein Fortbestand war mehr als fraglich. Umso
erfreulicher die Nachricht für alle Fans, dass die
Ausserirdischen einen neuen Shouter und ebenso die
Energie gefunden haben weiterzumachen. Der Albumtitel
"The Blood Of Gods" bezieht sich auf Oderus' Tod sowie
die Kämpfe und Siege, die zum neuen Sound der Band
geführt haben. Die Rekrutierung von Gründungsmitglied
Michael Bishop alias Beefcake The Mighty war wohl ein
ganz entscheidender Schritt, da er momentan das einzige
Originalmitglied der aktuellen Formation ist. GWAR waren
nie für ihre musikalischen Stärken bekannt, umso
überraschender, dass die Scheibe so stark ausgefallen
ist. "War On GWAR" startet als siebenminütiges Werk, das
groovt und rockt mit wiederkehrenden Doom-Passagen. War
so in dieser Art sicher nicht zu erwarten. Musikalisch
wird auf "The Blood Of Gods" nur das gemacht, worauf
alle Beteiligten Bock haben. Klassischer Heavy Metal
trifft auf 70s Hard Rock inklusive Hammond-Orgel. Thrash
verabredet sich mit Turbonegro oder so ähnlich. Die
Single "I'll Be Your Monster" ist Rock'n'Roll pur und
bei "El Presidente" wird das überspitzt Comichafte der
Truppe deutlich. Weniger wegen den Bläsern am Anfang,
sondern durch die kranke Melodieführung. "Auroch" und
"Crushed By The Cross" bedienen eher wieder die
Thrasher-Fraktion, wobei vor allem letzteres durch
Geschwindigkeit und abgedrehte Wendungen auffällt.
"Death To Dickie Duncan" klingt nach Offspring und
räudigem Streetpunk der 90er Jahre. Abgerundet wird die
musikalische Wundertüte mit dem gelungenen AC/DC-Cover
"If You Want Blood (You Got It)". Alle, die GWAR mehr
wegen ihrer Musik als wegen ihrer Gummikostüme 'ernst
nehmen', dürfen ruhig mal ein Ohr riskieren, denn "The
Blood Of Gods" ist ein überraschendes Album geworden.
Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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GAME OVER - Claiming Supremacy
Scarlet Records
Game Over aus Italien stehen für
Bay Area-Thrash Metal. Punkt und aus. Was kann man da
noch viel hinzufügen, ausser, dass man natürlich die
volle Kanne geliefert kriegt und der Sound auch sehr
nach den geilen 80er Jahren klingt. Bis hierhin ist
alles paletti, auch das Cover von Mario E.Lopez (Hyades)
und der Produzent Joel Grind (Toxin Holocaust) sind
guter Dinge. Was mir persönlich fehlt, ist, dass man
sich zu sehr auf die 80er konzentriert hat und
eigentlich, schade, keine modernen Einflüsse in den
Thrash eingebaut hat. Dadurch plätschert die Scheibe vor
sich hin und der Hörer nimmt lieber eine echte 80er
Thrash-Band aus dem Regal und hat somit seine Freude.
Thrasher, die alles haben müssen, können ja mal ein Ohr
riskieren. Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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BELL WITCH - Mirror Reaper
Profound Lore Records
Nachdem ich meine Files für
diesen Monat heruntergeladen hatte, dachte ich, beim
Release von Bell Witch sei etwas schief gelaufen. Nur
ein Stück auf dieser Scheibe? Kann nicht sein, also
flugs zur Kontrolle den Begleitschein studiert und
danach erst mal leer geschluckt. Tatsächlich hat das
kalifornische Funeral/Drone Doom-Duo einen einzigen Song
auf die LP gepackt, und der dauert sage und schreibe
üppige 83 Minuten. Danach war ich dementsprechend
gespannt darauf, wie es das Duo anstellen würde, einen
Songmonolithen von solch unglaublichen Dimensionen
spannend zu gestalten. Das Resultat war zunächst zwar
nicht ernüchternd, aber doch relativ durchwachsen. Ich
konnte mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier
einiges durch das Doom'sche Stilmittel der
Super-Zeitlupe einfach nur künstlich in die Länge
gezogen worden war. Am Ende des Albums musste ich aber
dann feststellen, dass die zwei Musiker genau das
erreicht hatten, was der grundlegenden Intention dieses
Werks entspricht: "Mirror Reaper" hat mich emotional
berührt. Die durchgehend zutiefst melancholische
Grundstimmung alleine macht die Besonderheit dieses
Tracks nicht aus, es ist viel mehr die Tatsache, dass
selbst die harten, schweren Passagen so hart doch nicht
sind. Auf dieser Scheibe wird nie wirklich brachial
gelärmt sondern stets kontrolliert und konzentriert
musiziert. Dabei sorgen die immer wieder eingesetzten
sakralen Gesangseinlagen für noch mehr Tiefe und
meditative Atmosphäre. Überhaupt scheint es eine
herausragende Stärke der Band zu sein, Mut zu
ausgedehnten leisen Tönen zu haben, was sie phasenweise
in die Nähe des klassischen Psychedelic Rock rückt, und
zwar auf eine schon fast extrem basische Art und Weise.
Six String-Bass, Drums, Gesang, fertig, mehr braucht es
in diesem Fall nicht, um den Zuhörer beinahe zu
hypnotisieren. Und wenn Drummer Jesse Shreibman dann
noch zusätzlich sehr dezent die Hammond-Orgel bedient,
ist das ganze Instrumentarium schon fertig aufgezählt.
Es ist irgendwie schon eine Kunst, aus einem Minimum an
Equipment etwas dermassen Gewaltiges und Stimmiges zu
gestalten, und genau dieses Kunststück ist Bell Witch
gelungen. Wer eine Affinität zu schwermütigen,
melodischen Klängen hat, welche der Dynamik zuliebe auch
gerne immer wieder relativ sanft und leise ausfallen
dürfen, liegt hier genau richtig. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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LICENCE - Licence 2 Rock
Metalapolis Records/Phonag
Ludwigsburg ist die Heimatstadt
von Bandgründer Steam Thiess, der seine Tochter hinters
Mikrofon setzte, die wie eine leicht kräftigere Göre
beziehungsweise Schwester von Steve Summers (Pretty Boy
Flody) klingt. Somit hätten wir auch schon die
Marschrichtung vorgegeben. Die Songs basieren auf einem
Riff, der Sleaze tropft aus den Rillen und Spass steht
an oberster Stelle. Und was Licence machen, machen sie
zu Beginn gut. Songs wie «Don't Touch The Light»,
«Reflections», «Metal Train» oder «Turn On The Radio»
wissen zu gefallen. Allerdings klingen die Tracks nach
einer gewissen Zeit sehr monoton. Das liegt leider auch
an der Stimme von Jacky Coke. Als variationsreich kann
man den Gesang nicht unbedingt einordnen, aber mit einem
gewissen Promillegehalt spielt es keine Rolle mehr, da
man die Texte eh nur noch mitgröhlt. Für Sleaze-Fans
sicherlich eine ganz tolle Scheibe, für Rock-Fans ein
Album, das man durchaus antesten sollte, für alle
anderen ein weiteres Werk, von dem man die Finger lassen
kann. Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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IDLEWAR - Rite Off Yer Rocka Recordings
Liebe kann man in der Tat nicht erzwingen, egal, wie
verbissen man sich darum bemüht. So kommt es dann auch,
dass ich mit dem südkalifornischen Heavy Rock-Trio
einfach nicht warm werde. An der Stimme von Bassist
James Blake kann es nicht liegen, der verfügt über eine
amtliche Rockröhre, welche in den besten Momenten ganz
fern an Glen Hughes' göttliches Organ erinnert. Ebenso
wenig liegt es an der powervollen Produktion, welche den
Dicke-Eier-Rock von Idlewar bestens in Szene setzt.
Vielmehr liegt mir die stilistische Unentschlossenheit
der Band quer im Magen. Der viel gelobte Heavy/Blues
Rock der Band will sich mir einfach nicht erschliessen,
weil er mir vermutlich eine Spur zu düster und zu schräg
ist. Tatsächlich klingen manche Nummern so, als habe man
versucht, latent doomigen Blues Rock mit der
avantgardistischen Dissonanz von Voivod während ihrer
psychedelischen Phase zu kreuzen, was dann selbst
potentielle Groover wie "Hold On" völlig ins Abseits
schiesst. Andernorts ist man (vermutlich völlig zu
Recht) voll des Lobes für das Powertrio, auch
meinerseits kann ich das handwerkliche Geschick nicht im
Geringsten bemängeln. Nur das Endresultat dieses
kreativen Könnens geht mir einfach zu stark gegen den
Strich, für traditionellen Blues Rock klingt das alles
zu modern, für Modern Rock hingegen wieder zu bluesig,
da sitze ich einfach irgendwie zwischen Stühlen und
Bänken. Ist nicht meins, aber deswegen auch nicht
schlecht, da kann ich trotz allem guten Gewissens eine
solide Durchschnittsnote zücken. Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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HOUSTON - III Livewire / Cargo Records Was
für eine bescheuerte Idee sich nach einer Amerikanischen
Grossstadt zu benennen. Da das offizielle Label
Infoblatt kaum mit verwertbaren Fact der Band bestückt
ist, google man nun 'Houston' und 'Band'. Ergebnis:
nichts! Dass das Album den aussagelosen Titel III trägt,
ist auch keine Hilfe. Das Werk ist übrigens nicht das
Dritte, sondern das Fünfte. Sonderbare Band. Also halten
wir uns an die wenigen verfügbaren Infos. Die Truppe ist
seit 2010 aktiv. Effektiv in Erscheinung tretten konnte
man mit dem Cover des Songs 'Runaway', das für ein BMX
Video von Red Bull verwendet wurde und auf Youtube 74
Millionen Mal angeklickt wurde. Ob das wiederum
unsereins interessiert ist mehr als fraglich. Nun, die
Band ist im AOR / Melodic Rock verwurzelt. Die Jungs um
Sänger Hank Erix haben die zehn Songs mit einem
deutlichen Westcoast Anstrich versehen. Dies bedeutet
man drückt kaum einmal richtig aufs Gaspedal. Das
Songmatreial ist zwar gar nicht einmal schlecht. Die
eine oder andere ansprechende Melodie ist auszumachen.
Auch mal ein Hook bleibt hängen. Unter dem Strich ist
das Album aber farblos und fade. Einzuordnen unter
ferner liefen. Chris C.
Punkte: 6.6 von 10
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SAVAGE MESSIAH - Hands Of Fate Century Media/Sony
Englischer Metal, der niemandem weh tut, aber auch nicht
als Glanzlicht hell erstrahlt. Savage Messiah haben ihr
viertes Album veröffentlicht und bieten unterhaltsamen
Metal, der irgendwo zwischen Riot, Lizzy Borden und
Judas Priest liegt. Es klingt alles gut. Einprägsame
Melodien werden mit harten Riffs verbunden und
gesangtechnisch klingt das Endergebnis ganz gut. Und
wenn man bei «Lay Down Your Arms» noch (fast frech) bei
Metallica klaut, geht das mit einem Augenzwinkern durch.
Viele der Riffs klingen aber sehr ähnlich. Auch die
Stimme von David Silver kann nicht über eine gewisse
Monotonie hinweg täuschen. Selbst das Aufhorchen beim
Solo von «Eat Your Heart Out» ist nur von kurzer Dauer.
Schade, denn es scheint, dass Savage Messiah Potenzial
aufweisen, das sie leider nicht, noch nicht oder noch
immer nicht ausschöpfen. Testet «Hands Of Fate»
vorsichtig an, aber es gibt einfach zu viele bessere
Bands aus diesem Bereich. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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PURPLE HILL WITCH - Celestial Cemetary The Church
Within Records Das stimmige Intro zum Opener
"Ghouls In Leather" vermag nicht darüber
hinwegzutäuschen, dass sich die Norweger Purple Hill
Witch etwas zu offensichtlich aus dem Baukasten der
klassischen Doom-Riffs bedienen. Dementsprechend
beliebig und wenig fesselnd klingt demnach das Ganze,
irgendwie, als ob die drei Nordlichter
Underground-Giganten der Sorte Count Raven nacheifern
möchten, ohne wirklich deren beklemmende Klasse zu
erreichen, zumal die Vocals von Sänger/Gitarrist
Kristian nicht besonders charismatisch oder
ausdrucksstark klingen. So kommt es, wie es kommen muss,
die ersten paar Tracks plätschern relativ unspektakulär
an einem vorbei, bis das überraschende "Around The
Universe" die zweite Albumhälfte eröffnet, welche die
Band unerwartet in ein anderes Licht rückt. Plötzlich
weiss das Trio wirklich zu gefallen, weil es sich in der
genannten Nummer wie auch in "The First Encounter" oder
dem Schlusslicht "Burnt Offering" etwas vom
festgefahrenen Doom-Pfad distanziert und stattdessen
einen deutlichen Schlenker Richtung Proto Metal wagt.
Erst in diesen Momenten zeigt es sich, wieviel
Siebzigerjahre-Spirit eigentlich in diesen Jungspunden
steckt, und ich kann ihnen nur schwerstens empfehlen,
diesen Weg weiter zu verfolgen anstatt auf Teufel komm
raus die finstere Doom-Kapelle raushängen zu lassen.
Diesmal reicht's nur für eine gute Durchschnittsnote;
ich hoffe, dass da künftig mehr drin liegt, das
Potential dazu wäre zweifellos vorhanden. Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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BUTCHER BABIES - Lilith Century Media/Sony
Zwei Jahre nach dem letzten Werk "Take it like Man"
(2015) krachen die Butcher Babies aus den USA wieder
los. Die zwei ehemaligen 'Playmates' Heidi Shepard und
Carla Harvey prägen diese Band natürlich mit ihrem
Brustumfang. Das sich Titten gut verkaufen, weiss jedes
Kind, aber nicht jedes Kind weiss, das Titten derben
Sound produzieren. Pantera, Fear Factory oder Maschine
Head stehen für den Sound dieser Band, die eigentlich
niemand so richtig ernst nimmt, aber doch in aller Munde
ist. Musikalisch kreischen und singen die Mädels amtlich
und auch der Rest der Truppe mach recht gut mit, nur ist
leider in diesem 'Einheitsbrei' kein richtiges System
vorhanden. Doch braucht diese Band ein System? Nein
dafür zeigt man die weiblichen Reize, was reichen
sollte, um ein paar Alben zu verkaufen. Wem's gefällt
bitte bedienen! Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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GODSTICKS - Faced With Rage Kscope/Irascible
Gut, ok, zu Beginn dachte ich, dass "Faced With Rage"
ein ordentliches Stück moderner Rockmusik sein könnte -
da sind eingängige Hooks, eine eindringliche, wenngleich
auch weinerlich klingende Stimme, einen gewissen
Drive... Aber leider, leider wird dies nicht über das
gesamte Album hinweg gehalten. Was zu Beginn mit "Guilt"
und "Hard To Face" noch relativ hart rockend daherkommt,
wird dann ab "Open Your Eyes" bereits in eine eher
progressive, weniger harte Richtung gelenkt. "We Are
Leaving" könnte man dann als Ballade verstehen, wobei
man dann mit "Angry Concern" wieder ein wenig in die
härtere Richtung geht - ab hier wird's dann seltsam. Es
ist eine Art moderner Rockmusik, vermischt mit Nu
Metal-Elementen, welche aber immer wieder stark in die
Progressive-Ecke gestellt wird. Ist ja im Prinzip nicht
schlecht, aber wenn alles so ungefähr die selbe Schiene
fährt, ist die Abwechslung nicht wirklich gegeben. Wenn
man einzelne Tracks für sich hört, funktioniert "Faced
With Rage" ohne Probleme, aber im Gesamtbild stellt sich
einfach eine gewisse Ermüdungserscheinung ein - der
Hörer dürfte somit kaum bei Stange gehalten werden.
Sagen wir's so: Wer auf Bands wie Steven Wilson, The
Pineapple Thief, A Perfect Circle und Konsorten steht,
der dürfte mit Godsticks etwas anzufangen wissen. Die
meisten aber, so wie ich, dürften "Faced With Rage" zwar
wohlwollend abnicken (technisch gesehen kann man nix
bemängeln), aber sich dann anderem Stoff zuwenden. Für
Connaisseure, würde ich mal sagen. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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ARRAYAN PATH - Dawn of Aquarius Pitch Black
Records Überraschend ist der Epic Power Metal der
Zyprer allemal, schon vom ersten Ton an. Das starke
Zusammenspiel wird konsequent durchgezogen, weshalb es
komisch erscheint, dass die Qualität nicht durch das
ganze Album hindurch dieselbe bleibt. Bei einzelnen
Liedern fehlt die Power, die bei anderen Liedern fast
verdoppelt wird. So erscheint das Album disharmonisiert
zu sein und dies ist extrem schade. Trotzdem mach das
Album alles in Allem Spass und es lohnt sich, zur
Abwechslung mal reinzuhören. Mona M.
Punkte: 6.5 von 10
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ANDRAS – Reminiszenzen Einheit Produktionen
Mit neuem Sänger und Album im Gepäck, meldet sich
nach 7 Jahren Abstinenz die deutsche Pagan/Black Metal
Combo Andras aus der Versenkung zurück und dies gleich
mit 13 Songs die auf über eine Stunde Spielzeit kommen.
Viel Futter also für Waldläufer und hungrige Mäuler
welche das Moos von den Bäumen lecken und wäre ich 20
Jahre jünger, würde ich wohl vor Freude nackt um ein
Feuer hüpfen. Hier gilt es gleich anzumerken, dass
glücklicherweise Andras nicht wie viele andere Genre
Vertreter eine Ode an ausufernde Saufgelagen anstimmen,
sondern durchaus bemüht sind, ernsthaftere Töne
anzustimmen auch wenn diese nicht immer ganz frei von
Pathos sind, was jedoch typisch für Pagan Metal ist.
Richtig Spass macht „Reminiszenzen“ wenn die Jungs den
Schwarzen Knüppel auspacken und die Bühne frei machen
für die rasenden Black Metal Riffs wie in „Der Blinde
Mann“, „Altar Der Finsternis“, „Phantasma“ oder „Im
Schatten Der Flammen“, auch wenn man das Rad dabei nicht
neu erfindet, so bringen diese die Wurzelsuppe zum
kochen. Auch gelungen „Der Raubschütz 1“ und „Der
Raubschütz 2“, welche mit akustischen Elementen und
variablem Tempo Spannung aufbauen können und man sich
wie in eine kleine Geschichte hineingezogen fühlt.
Solche Momente, wo man mit den Gedanken in die Musik
abtaucht hätte ich mir etwas mehr gewünscht, zumal
Andras gerade mit diesen Songs beweisen, dass sie es
eigentlich drauf haben. Was mir teils richtig sauer
aufstösst ist das penetrante Keyboard, welches oftmals
viel zu viel Raum für sich einnimmt und zu sehr im
Vordergrund steht. Die Klangfarben wirken teils so
unnatürlich wie ein Weihnachtsbaum aus Plastik und mir
ist es irgendwie ein Rätsel, warum so viel Gewicht
darauf gelegt wurde. Einzig bei „Der Blinde Mann“ wo die
Tasten dezenter im Hintergrund agieren, stören diese
nicht, doch wer es mag mit Tasten-Akkorden zugepflastert
zu werden, der wird von „Reminiszenzen“ begeistert sein.
Wenn ich mir nun noch als Referenz Werk „Nektar“ von
Nocte Obducta heran ziehe dann fehlt mir auf
„Reminiszenzen“ ein „Killersong“ des Kalibers „Und Pan
Spielt Die Flöte“. Auch wenn Andras viele Melodien
verarbeiteten, so schafft es kein Song sich derart in
die Hirnrinde zu bohren, wie dieser Klassiker der
Mitstreiter aus dem eigenen Heimatland. R.K.
Punkte: 6.2 von 10
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EMBRYO - A Step Beyond Divinity Art Gates Records
Diese italienischen Krachmacher existieren seit
der Jahrtausendwende und sind mir nicht unbekannt, denn
wir haben die Bühne geteilt und bei mindestens zwei
Gelegenheiten habe ich sie als Support erlebt. Ihr
wuchtiger, getragener Death Metal ist fast
flächendeckend mit Keyboardsounds aufgefüllt und wirkt
dadurch entsprechend fett, lässt im Gegenzug aber
zwangsläufig Dynamik und Feinheiten auf der Strecke.
Eigentlich schade, denn Sänger Roberto Pasolini verfügt
über ein cooles Organ und die Kompositionen wirken
stimmig und durchdacht. Aber "A Step Beyond Divinity"
erzeugte in meinem Bauch weder Schmetterlinge noch
Brechreiz, es ist halt einfach "nur" ein gutes,
modernes, fast schon langweiliges Death Metal-Album
geworden. Ich wünsche mir daher für die nächste
Embryo-Platte mehr Mut zu Abwechslung und Experimenten
und einen natürlicheren Drumsound, denn das können sie
besser. Reinhören und selbst entscheiden. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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THREAT SIGNAL - Disconnect Agonia Records
Technical Metalcore oder Melodeath heisst es im
Infoblatt der Kanadier um Threat Signal. Die waren doch
mal im Jahre 2005 mit Christian Olde Wolbers im Studio
und spielten brachialen Fear Factory-Sound. Anscheinend
haben sich die Nordamerikaner verkracht und heute ist
nur noch Originalmitglied Jon am Mikro dabei. Dass man
es jetzt nach ein paar Jahren wieder geschafft hat, eine
Platte zu machen, wird sicher viele Fans der Truppe
freuen. Leider ist beim ersten Hördurchgang die grosse
Ernüchterung eingetreten, denn die Kanadier besinnen
sich heuer mit einem Mix wie schon anfangs erwähnt mit
Metalcore und melodischem Thrash/Death Metal. Das ist
alles gut und recht, aber die Magie vom Debüt "Threat
Signal" erreichen sie nie und nimmer. Ich finde, man
hätte es sein lassen sollen oder das Ganze unter einem
neuen Namen starten, aber so ist es echt irritierend.
Schlecht ist nicht alles, aber wenn Slayer auf einmal
wie Bon Jovi klingen, hört für mich der Spass auf.
Schade, da wäre weit mehr drin gelegen. Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10
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HIMMELLEGEME - Myth Of Earth Karisma Records
Die Herren um Sänger und Gitarrist Aleksander
Vormestrand kommen aus Bergen in Norwegen und legen hier
ihr Debütwerk vor. Irgendwo im düsteren psychedelischen
Prog Rock zu Hause, klingt man dann auch dementsprechend
düster, melancholisch und depressiv. Gesungen wird auf
Englisch und Norwegisch. Das Ganze meist mit viel Hall
in der Stimme und in langsamerem Tempo, damit man noch
düsterer klingt. Das musikalische Hauptgewicht liegt im
Gesang, der auch oft in Kopfstimme wechselt. "Myth Of
Earth" ist zum Beispiel ein solcher Song, der aber mit
seinem Blues-Feeling echt klasse klingt. Tolle, mit viel
Gefühl gespielter Gitarre, da wird man als Zuhörer in
die Welt der Norweger hineingezogen und mitgetragen.
Herzstück ist das 10 Minuten lange "Fallvind". Hier
kommt mal wieder das in vielen Bands vorkommende
Porcupine Tree-Feeling auf. Melancholie und gefühlvolle
Gesangspassagen, die von schwebenden Keys und Gitarren
getragen werden, alles in schleppendem Tempo und mit Key
und Synthie-Spielereien und leicht chaotisch. Und so ist
die Musik der Norweger sicher nicht jedermanns Sache.
Vor allem nicht für depressive Menschen, ansonsten mal
reinhören und selber entscheiden. Crazy Beat
Punkte:
5.9 von 10
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CHRONUS - Chronus EMP Label Group Schweden
und Rockmusik - das ist im Prinzip schon mal ein Garant
für gute Mucke. Oder könnte einer sein, sagen wir's mal
so. Denn Chronus spielen auf ihrem wirklich gut
produzierten Debüt eine Art melancholischer Rock, der
aber einfach nicht aus den Puschen kommen will. Die
Melodien ähneln sich nach kürzester Zeit, und die
eintönige Stimme des Sängers hilft da leider auch nicht
wirklich weiter. Lichtblicke sind da die
Instrumental-Nummern "White Mountain" und "Falling From
Apogee" sowie der letzte Track "Hold Me (Set Me Free)",
der zugleich auch der längste Track der Scheibe
darstellt. Kurzum: Chronus hätten das Zeug, eine
ordentliche Rockband zu werden, und es schimmert auch
immer wieder durch, was möglich wäre. Aber für mehr als
'ganz nett' reicht es (momentan noch) nicht. Toby
S.
Punkte:
5.5 von 10
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ETERNAL FLIGHT- Retrofuture Massacre
Records/Musikvertrieb Es gibt Bands, die mich
nach etlichen Jahren als Liebhaber dieser Musik an
meinem Geschmack zweifeln lassen. Werde ich alt,
konservativ, egoistisch, rechthaberisch, heikel, zickig
oder gar dieser Musik müde? Die Antwort lautet
wahrscheinlich: von allem etwas! Eternal Flight fordern
mich also heraus und dies wieder einmal nicht primär mit
ihrem Songwriting, sondern mit den hohen Gesängen ihres
Shouters. Überzeugt dieser in den tiefen, müssten dem
Tonträger für die hohen Frequenzen Hörschütze
mitgeliefert werden. Wie kann jemand seine Zuhörer nur
derart quälen! Ich nehme an, dass Massacre Records
vorher vertieft in dieses Album reingehört haben, bevor
sie die Band unter Vertrag und das Album veröffentlicht
haben. Und ich gehe deshalb davon aus, dass die hohen
Frequenzen (hoffentlich) reine Geschmacksache sind. Nur
entspricht dieser deutlich nicht meinem Gutfinden.
Nehmen wir die Lieder ohne oder nur mit den tiefen
Gesängen, stellt sich "Retrofuture" als äusserst
gelungener Bastard zwischen Heavy, Thrash, Melodic,
Power und Prog Metal heraus. Die Lieder wechseln zum
Teil innerhalb der Songs den Stil und sorgen immer
wieder für kleine Überraschungen. Mit 61 Minuten ist
"Retrofuture" vielleicht ein wenig zu lange geworden.
Dieser Eindruck könnte aber am bereits ausführlich
beschriebenen Problem liegen. Wer dieser stilistischen
Mischung eine Chance geben möchte, darf gerne ein Ohr
riskieren. Ich tue mir das aber nicht mehr an.
Roger W.
Punkte:
5.5 von 10
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FOZZY - Judas Century Media/Sony Music Die
Band des ehemaligen Wrestlers Chris Jericho trat mit
seinem neuen Steckenpferd erstmals um die
Jahrtausendwende in Erscheinung und hat sich seither vor
allem in der Heimat einen entsprechenden Namen
geschaffen. Der mir bekannte erste Livebesuch in
europäischen Gefilden liegt schon eine ganze Weile
zurück und zwar beehrte uns die Truppe vor fünfzehn
Jahren am BYH!!!-Festival in Balingen (D). 2011 spielten
Fozzy unter anderem in der Schweiz als Support von
Anthrax, und heuer sind Chris und seine Jungs auf der
aktuellen Tour von Hardcore Superstar mit dabei.
Soundmässig lärmen die Amis in der Schnittmenge zwischen
Sixx A.M. und Mötley Crüe zu Zeiten von «Saints Of Los
Angeles». Dazu gibt es auch weniger harte Rock-Tracks
mit leicht modernem Touch, generell auf "lautmelodisch"
getrimmte Vocals und das Ganze klar ausgerichtet auf das
Publikum in der Heimat. Dazu kommt teils noch massig
Synthie-Zeugs, das manchmal, wie bei «Weight Of The
World», mehr nach Düster-Pop als Rock klingt. Unter dem
Strich ist das mittlerweile halt typische Ami-Mucke, die
nur ein Ziel kennt, nämlich möglichst die breite Masse
anzusprechen und das mit Vorteil gleich in den grössten
Arenen. Während die genannten Sixx A.M. als Paket und
nicht nur wegen Nikki Sixx durchaus ihren Reiz haben,
langweilen mich Fozzy auf dem neuen Album «Judas»
spätestens nach dem dritten Song. Des Weiteren klingen
die mir zugesandten mp3 Promo-Files ziemlich scheisse,
das heisst ordentlich übersteuert. Ein Grund mehr,
dieses Audio-Schlachtfeld umgehend wieder zu verlassen.
Rockslave
Punkte:
5.5 von 10
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THEORY OF A DEADMAN - Wake Up Call Roadrunner
Records/Warner Das sechste Album der Kanadier
Theory Of A Deadman hört auf den Namen "Wake Up Call".
Braucht die Menschheit diesen 'Weckruf' wirklich? Ok die
guten Chartplatzierungen in den letzten Jahren sind
sicherlich förderlich für den Geldbeutel, aber
musikalisch bringen die vier Herren uns leider nicht
viel Neues. Alternative Rock a la Nickelback (ja jetzt
hört der Spass auf) kann man das Ganze auch noch nennen.
Schlussendlich tun die Jungs keinem weh und machen
Musik, die man im Kaufhaus hört oder im Fahrstuhl oder
auch auf der Toilette im Restaurant - ihr seht, mit
solch einem kommerziellem Sound kann man an vielerlei
Orten vertreten sein, aber sicherlich nicht in der
Plattensammlung eines gestandenen Metallers. Punkt und
aus. Daniel J.
Punkte:
5.0 von 10
2. Meinung: Ach Jungs... Was hat man euch
angetan, welcher Dämon hat euch geritten, dass ihr SO
ETWAS veröffentlicht?! Ich meine, hey, kommt schon - ihr
hattet echt geile (zwar radiotaugliche,
mainstreammässige, aber dennoch rockende) Songs im
Stadion Rock-Format. Ich erinnere mich noch gerne an
solche Stücke wie "Bad Girlfriend", "Lowlife" (mit
extrem schwarzhumorigem Text), "The Truth Is", "No
Chance In Hell" oder "Panic Room", nur um einige zu
nennen. Das war alles im Bereich Hard/Heavy Rock mit
Indie/Grunge-Einschlag (vor allem das Debüt war stark
davon geprägt), aber was ihr auf "Wake Up Call"
veröffentlicht, ist eine Perversion dessen, was ihr mal
gemacht habt und wofür ihr gestanden seid. Mal ehrlich,
wenn ihr jetzt nur noch Tracks erschafft, die an solche
Weichspüler wie Ed Sheeran, Coldplay und Konsorten
erinnert, dann war's das für mich. Und dabei dachte ich,
dass die Zusammenarbeit mit Alice Cooper auf "Savages"
euch wieder in die ursprüngliche Richtung gebracht
hätte... Nun ja, Fazit: Wer seeehr soften, praktisch
keinen Rock mehr beinhaltenden Pop Rock benötigt, der
vermutlich zum Einschlafen und für Kuschelsex geeignet
ist, der kann sich "Wake Up Call" ja mal antun. Ich
persönlich muss mich jetzt erst mal wieder aufputschen,
sonst penn ich hier noch auf der Tastatur ein.
Anmerkung: 1 Punkt gibt es für die Produktion, und da 1
unsere unterste Kategorie ist, ergibt das nach Adam
Riese 2. Toby S. Punkte:
2.0 von 10
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STARBLIND - Never Seen Again Pure Steel
Records/Musikvertrieb Es gibt einen Metal-Gott,
der gnädig über das Wohlergehen unserer Ohren wacht.
Dieser hatte nach dem letzten Starblind-Album ein wenig
erbarmen, liess diese schwedische Iron
Maiden-Fan-Formation ihren Sänger auswechseln (wobei
Gesangsunterricht auch eine Option gewesen wäre) und ein
Album aufnehmen, dem ich jetzt ohne schlechtes Gewissen
mehr als zwei Punkte geben kann. Dabei setzen die
Schweden auf ein konstantes, wenn auch nicht
überragendes Songwriting, welches sich oberflächlich
betrachtet zu 100 Prozent von der eisernen Jungfrau
inspirieren lässt. Das sind keine schlechten Vorbilder
und wird im Norden auch ordentlich umgesetzt. Wer
genauer hinhört, findet mit Bestimmtheit auch noch
weitere kleine Einflüsse. Die Lust nach der Suche wird
aber nach wie vor durch den (jetzt neuen) Sänger
gemindert. Marcus Sannefjord Olkerud singt zwar deutlich
besser als sein Vorgänger, sollte aber die hohen Töne
anderen überlassen. Denn diese Frequenzen sind nicht
Musik, sondern veritable Folterinstrumente. Gut, dass er
diese teilweise zurückhaltend einsetzt. In den tieferen
Lagen überzeugt der Shouter umso mehr, und gibt dem
Material, dass was es braucht. Wagt man gar das
eigentlich sinnlose Gedankenspiel, dass Bruce Dickinson
"Never Seen Again" eingesungen hätte, würde wohl eine
sehr hohe Punktzahl drin liegen - und das definitiv
nicht nur aus Gesangsgründen. So aber bleibt ein
gutklassiges Werk einer Band, die auch mit Album Nummer
drei ein (jetzt vermindertes) Problem am Gesang hat. Da
ich kein Fan von Besetzungswechsel bin, hoffe ich, dass
die Band eine der folgenden zwei Lösungen anstreben
wird: Gesangsunterricht oder Anpassung des Songwrtings
zur Vermeidung der ganz hohen Gesangstönen. Unser all
geliebter Metal-Gott hat also in Schweden noch einiges
zu tun, wird uns sicherlich aber auch in Zukunft nicht
im Stich lassen. Roger W.
Punkte:
5.0 von 10
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DANIEL CAVANAGH - Monochrome KScope/Irascible
So sehr ich Anathema auch schätze, vor allem die
Frühwerke, und Antimatter als quasi Seelenverwandte
dieser Truppe ansehe, so gibt mir dieses Solo-Werk des
Anathema-Gitarristen Daniel Cavanagh Rästel auf. Es ist
ja sehr schön, was er da produziert, quasi eine Art von
Ambient/Instrumental-Version von Anathema-Songs, einfach
sehr stark reduziert, mit spärlichem Gesang, könnte ohne
Probleme in einer Jazz-Lounge oder so laufen. Ist
garantiert auch super, wenn man jemanden zu Bettsport
verführen will (mir persönlich wäre da zu wenig Feuer
dahinter, aber hey, wer's mag). Viel mehr muss man da
gar nicht dazu sagen, "Monochrome" ist sehr reduziert,
einfach gehalten, ruhig und melancholisch - hört's euch
selbst an und fällt euer Urteil, ich persönlich mag hier
weder dafür noch dagegen sein, da mir dieser Sound nix
bringt. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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MADAME X - Monstrocity EMP Label Group Roxy
Petrucci, bekannt durch die Erfolge von Vixen, kehrt mit
ihrer Truppe Madame X wieder ins Rampenlicht zurück.
1984 erschien das Debütalbum «We Reserve The Right»,
welches mit der Single «High In High School» und dem
passenden Video für Aufsehen sorgen konnte. Das Line-Up
wurde damals, wie auch heute, durch Sänger Bret Kaiser,
Bassist Chris Doliber und Gitarristin Maxine Petrucci
ergänzt. Seien wir ehrlich, eine Truppe wie Madame X
hätte man schon 1984 nicht unbedingt gebraucht. In der
damaligen Zeit war es sicher lustig, sich die Scheibe
des Quintetts zu kaufen, aber richtig tolle Lieder waren
Mangelware. Mit dem zweiten Album hat sich dies leider
nicht geändert. Es gibt zwar gute Ansätze bei diesem Hard
Rock amerikanischer Prägung, aber einen richtigen Hit
oder ein Lied, das sich sofort festkrallt? Sucht man
vergebens! Tinu
Punkte:
4.5 von 10
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HERREN – Neue Deutsche Herrlichkeit Laute
Helden/Musikvertrieb Die NDH Band Herren hat sich
mit Hubert Kah einen Star der Neuen Deutschen Welle ins
Boot geholt, da der ehemalige Sänger wegen chronischen
Stimmbandproblemen ausfiel. Entsprechend hat die Kombo
ihr Crossover “Neue Deutsche Herrlichkeit“ genannt, ein
Begriff über den sich streiten lässt… Das Ergebnis ist
so was wie eine poppige Version von Rammstein, die gerne
auf pervers und böse macht – kann man echt nicht ernst
nehmen! Die Deutschen reizen die NDH Klischees bis zur
Schmerzgrenze und darüber hinaus aus. So beginnt der
Silberling mit der furchtbar peinlichen Nummer “Mein“,
in der es, wie könnt‘s auch anders sein, um Sex geht.
Allerdings wirkt es eher unheimlich und auf unangenehme
Weise pervers, als wäre man im Hirn eines Pädophilen und
müsste zusehen… Noch schlimmer wird es nur mit “Komm zu
mir“, das eine ähnliche Geschichte erzählt wie Falcos
“Jeanny“, nur wirkt das Opfer jünger. “Liebessachen“
geht in eine ähnlich dämliche Richtung und erzählt vom
Vergnügen mit einer Bordsteinschwalbe. Es wirkt als
hätten sich die Herren gedacht “Sex Sells!“ und dann so
viel wie irgend möglich davon rein gepackt. Die Band
versucht angestrengt wie Rammstein zu klingen, scheitert
dabei jedoch kläglich. Dabei vergewaltigen sie die
Deutsche Sprache um sie ins Reimschema zu quetschen und
wie so oft in der NDH wird das Ganze mit einem
künstlichen Akzent ausgesprochen. Allerdings ziehen sie
den nicht durch, weshalb es einfach nur bescheuert und
verkrampft klingt. Musikalisch wäre es tatsächlich
teilweise vielversprechend, doch leider tritt die Musik
komplett in den Hintergrund weil man den furchtbaren
Gesang nicht ausblenden kann. Dabei wäre Hubert Kahs
Stimme gar nicht mal schlecht, er müsste sich halt
einfach treu bleiben… Er klingt wie der Bösewicht eines
Deutschen Märchens… Und das meine ich zur Abwechslung
mal positiv! Die zweite Hälfte ist dann etwas besser –
da klingen sie eher wie Unheilig. Hätte nie gedacht,
dass ich mich mal über Düsterschlager freuen würde! Das
letzte Lied “Einmal nach Amerika“ ist ein Cover von
Hubert Kah selbst. Dies ist der eigentliche Text, den er
für seinen Hit “Einmal nur mit Erika“ vorgesehen hatte –
doch damals, während des Kalten Krieges, durfte ein
Popsong nicht politisch sein und so musste er den Text
ändern… Nun, 30 Jahre später, kriegt er die Chance, es
richtig zu stellen. Fazit: Selten so ein mieses Album
gehört! Es ist dermassen verkrampft und “möchtegern“,
dass es keinerlei eigenständige Identität hat und
irgendwie zusammengeschustert wirkt. Bloss nicht!
Patricia H.
Punkte:
3.5 von 10
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SKARLETT RIOT - Regenerate Despotz Records
Eine modern klingende Metal-Band mit einer Frau am Mikro
- Zeitgeist lässt grüssen, das Ganze ist in ungefähr so
neu und individuell wie ein Balisto. Aber gut, schauen
wir uns die Sache mal genauer an: Nach einer EP namens
"Sentience" hievt das Quartett aus Great Britain nun den
ersten Langdreher in die virtuellen Ladenregale. Was
kann man erwarten? Moderne, sterile, kantenlose
Metal-Mucke mit einer Sängerin, die sich zwar Mühe gibt,
aber dennoch fehl am Platze wirkt. Ihre Stimme ist
schlichtwegs zu dünn für diese Art Musik. Meiner Meinung
nach funktioniert die Chose so nicht - zudem, wie
gesagt, der Sound ist dermassen glatt und poliert, da
rutscht jede Zwergameise darauf aus. Stellenweise
erinnert mich die Sache an die Band Clandestine,
allerdings hat die dortige Sängerin June Park deutlich
mehr Volumen in der Stimme (siehe meine damalige
Review), und der Sound war auch um Längen besser. Tja,
da gibt's nicht mehr viel hinzuzufügen - wer auf
seelenlos wirkenden Mainstream-Metal der modernen Sorte
steht und eine (für mich) kraftlos-dünne Stimme steht,
der kann sich "Regenerate" ja mal antun. Für mich
persönlich ist das ein weiterer Fall für die
kommerzielle Tonne. Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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