Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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PARADISE LOST – Medusa Nuclear Blast/Warner
„With god, in chaos, with sorrow to tame us“ – so lautet
die erste Zeile des ersten Songs namens „Fearless Sky“,
welche nach einem horror-mässigen Orgel-Intro, abgelöst
durch klagende Gitarrenwände und dröhnendem Bass sowie
drückendem Drumming im Zeitlupentempo, von Nick Holmes
in reinster, finsterster Manier knurrend/growlend
vorgetragen werden. Man könnte sich eine Doom-Messe
vorstellen, in welcher eben diese Worte gleich zu Beginn
von einer geschwärzten Kanzel auf die kauernde Menge
niedergehen, nur erleuchtet durch wenige Fackeln an den
von Russ verdunkelten Wänden und Fenstern. Dieses
Monster von einem Song (knapp achteinhalb Minuten!) soll
stellvertretend stehen für alles, was danach noch folgt:
Der Gesang ist grösstenteils knurrend und growlend
(dennoch sehr gut verständlich), die Melodiefraktion wie
gewohnt klagend und trotzdem nach vorne preschend, und
während bei vielen Bands nach knapp drei oder vier
Minuten schluss wäre, öffnen Paradise Lost im selben
Track ein neues Kapitel mit dem erwähnten Klargesang,
die Musik wird von Slow zu Mid Tempo gesteigert, um dann
wieder in das ursprüngliche Songmuster zurückzukehren
und einen Abschluss zu finden. „Gods Of Ancient“
besticht durch beinahe Tribal-mässiges Drumming und
einer Atmosphäre, die dermassen ursprünglich daherkommt,
dass man sich nach wie vor in der Kathedrale wähnt, die
eingangs angesprochen wurde. „From The Gallows“
verwendet offenbar Melodien, die seit den Anfangstagen
der Band nicht mehr verwendet worden sind – tatsächlich
fühlt sich der Song wie ein Bastard der beiden Scheiben
„Lost Paradise“ und „Shades Of God“ an. „The Longest
Winter“ kommt klirrend kalt daher und ist auch die erste
Single-Auskopplung – die armen Seelen werden mit
Permafrost überzogen, wobei der zwingende Gesang und die
eisig wirkenden Gitarrenmelodien ganze Arbeit leisten.
„Medusa“ dann, der Titeltrack, wirkt in sich
geschlossen hypnotisierend, klingt insgesamt etwas
moderner, nichtsdestotrotz keineswegs poliert – eine
Kombination, die zunächst etwas befremdet, aber je mehr
man sich dem Stück hingibt, umso mehr zieht es einen in
den Bann… und versteinert schlussendlich in Ehrfurcht.
„No Passage For The Dead“ ist eine Huldigung an die
alten Doom-Vorväter wie Black Sabbath, Saint Vitus oder
Cathedral mit wunderschönen, beinahe zerbrechlich
wirkenden Gitarrensoli. Dann vor dem Ende der Messe:
„Blood And Chaos“. Dieses Stück dürfte auf „Medusa“
quasi DER Track darstellen, zu dem die meisten einen
Zugang finden dürften. Die Melodiefraktion schraubt sich
aus einem düsteren Solo-Eingang in ein um sich
schlagendes, alles verschlingendes, sich windendes
Etwas, das durch das Growling und den zwischendurch
eingesetzten Klargesang an der inzwischen sich in Agonie
befindenden Menge hinaus in die Dunkelheit der Welt
gejagt wird – möge es Blut vergiessen und Chaos stiften!
Der Rausschmeisser schlussendlich, „Until The Grave“,
könnte man als letztes Geleit ansehen, vorwärts
schreitend, aber immer mit der drückenden Wolkendecke,
aus der es unerbittlich schwarzen Regen auf die
Prozessionsteilnehmer niederprasseln lässt. All
diejenigen, welche nun noch halbwegs bei Verstand sind,
werden mit den Zugaben namens „Symbolic Virtue“ und
„Shrines“ sowie einer Coverversion des Uralt-Liedes
„Frozen Illusion“ endgültig in die Verderbnis gestürzt.
Zurück bleibt die eingestürzte Kathedrale, einzelne
Pfeiler und Wände ragen wie Gerippe in den
nachtschwarzen Himmel, anklagend, verbittert –
verlassen. Die Messe aus Doom und Gothic Metal ist zu
Ende… eine letzte Strophe ist noch aus den Trümmern zu
vernehmen: „Divided – until the grave!“ Toby
S.
Punkte:
10 von 10
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ARCH ENEMY - Will To Power Century
Media/Universal Auch Arch Enemy haben es
mittlerweile geschafft. Mit "Will To Power" steht das
zehnte Studioalbum der Band an. Fast leise und ohne viel
Tamtam wurde es angekündigt, anders als noch bei "War
Eternal", als ein Sängerinnenwechsel anstand. Trotzdem
hat das Album etwas, das es vorher so nicht gab. Jeff
Loomis, live schon länger mit am Start, ist erstmals
auch auf einem Album vertreten. Sein Zusammenspiel mit
Mastermind Michael Amott ist aus der Performance der
Band gar nicht mehr wegzudenken, wie zuletzt
eindrucksvoll auf "As The Stages Burn" unter Beweis
gestellt wurde. Der Opener des Albums ist klassisch.
Sirenen und Funkgerät-Geschwafel im Hintergrund und dann
schnell und hart der Einstieg. "The Race" ist mit
Sicherheit ein wahrer Moshpit-Garant und kommt künftig
wohl auch live gut an, wie der später folgende
Gassenhauer "The World Is Yours", der auch als Hörtip
genannt werden muss. Die aber grösste Überraschung steht
mit der Power-Ballade "Reason To Believe" an.
Cleanvocals von Alissa White-Gluz kennt man nur, wenn
man sich mit ihrem früheren Schaffen auseinandersetzt.
Der Song kann sich aber mehr als hören lassen, denn die
Frontröhre beweist eindrucksvoll, dass es eben auch
anders geht und nicht gleich kitschig klingen muss, wenn
man etwas Gefühl zeigt. Fast schade, dass sie nicht noch
auf weiteren Stücken klare Gesangparts eingebaut hat.
Ansonsten klingt die neue Platte, wie Arch Enemy eben
klingen: schnell, hart, aggressiv und geballte Breaks,
die anschliessend immer einen musikalischen Wechsel nach
sich ziehen. Es wäre zwecklos zu leugnen, dass sie
stilistisch nicht das ausgefallenste Repertoire an den
Tag legen, aber eines ist dadurch sicher - bei Arch
Enemy weiss der Fan, was er kriegt! Kompromissloser,
grooviger Metal, gepaart mit unverkennbaren Melodien aus
der Feder Amotts und durch die brettharte Granatstimme
von Frontfrau Alissa White-Gluz veredelt."Will To Power"
ist eine reine Ohrenfreude, fährt in Bein und Hirn und
bleibt bereits nach dem ersten Hördurchgang als wahrer
Metalkracher eindringlich hängen. Wohl eine der besten
Veröffentlichungen des Jahres 2017! Oliver
H.
Punkte:
9.7 von 10
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NOVELISTS - Noir Rising Empire/Warner
Progressiver Metal kombiniert mit Djent und New Metal.
Geht das denn? Yep, die Franzosen aus Paris namens
Novelists präsentieren auf 'Noir' diesen musikalischen
Mix und Output. Zwölf Tracks die unterschiedlicher und
facettenreicher nicht sein könnten, mystisch und
atmosphärisch gehalten. Nach einer Demo-EP und zwei
Singles, sowie einem Album namens 'Souvenirs' folgt nun
der zweite, vollständige Longplayer namens 'Noir'.
Interessante Gitarrensoli und -arpeggi in perfekter
Harmonie zu offenen, verschrobenen aber auch sehr
groovigen und riffigen Chords, cleanen und tragend
atmosphärischen Parts, ebenfalls sehr interessante und
träumerisch gehaltene Walkin'-Bassläufe, treibende
Drums, welche jedoch jederzeit und überraschend auch
sehr dezent gehalten sind, eine klare, reine Stimme die
kongruent zum Sound passt und perfekt intoniert ist. Da
wird zeitweise sogar mit jazzigen Elementen, souligen
und funkigen Elementen experimentiert, durch Hinzunahme
von Saxophon und Sequenzer, ... und was kann man sagen?
Es passt, so wie's die Novelists zelebrieren, passt
alles perfekt und wunderbar, ausgearbeitet in reinster
Perfektion. Musikalische Perfektion auf höchstem Niveau,
welche nicht nur Metaller überzeugen werden, nein, die
vier Jungs sind ein Versprechen für die Zukunft, stets
interessanten Sound zu schreiben, das quillt nur so
raus, aus den flinken Händchen der Franzosen. Die
Perfektion steht in den Namen Matt Gelsomino (Vocals),
Florestan Durand und Charles-Henri Teule (Guitars),
Nicolas Delestrade (Bass) und Amael Durand (Drums). Es
ist ja im metallischen Universum mittlerweile bekannt,
natürlich nicht nur im metallischen Bereich, dass die
Französier ein gekonnt glückliches Händchen in
Genialität haben und es stets immer beweisen, sei es mit
Loudblast, Gojira, Fractal Universe, No Return und
weiteren Konsorten, einfach Genialität in Reinkultur.
Jeder dieser zwölf Tracks ist als Anspieltipp
lohnenswert, denn jeder Song ist sowas von eigenständig
und einmalig. Progressivität in Reinkultur. Sowohl die
Produktion ist einmalig als auch das Cover-Artwork lässt
einen in die Sphären träumen. Ein perfektes Album. Vive
la France und die Französier! Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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KAIPA - Children Of The Sounds InsideOut
Music/Universal Drei Jahre nach dem starken
"Sattyg" kommt Hans Lundin mit seinem neuen Prog
Rock-Epos "Children Of The Sounds" daher. Natürlich auch
wieder mit dabei: Basser Jonas Reingold und das Mädel
mit der zauberhaften Stimme, Aleena Gibson. Die neuen
fünf Songs lassen sofort erkennen, dass Kaipa ihren Kurs
konsequent fortführen. In Form von wunderschönen, sehr
verspielten Melodien. Sehr positiv auch die genialen,
sehr melodiösen, singenden Gitarren-Soli von Per
Nilsson, zum davonschweben schön, ganz in Arena-Manier.
Oder wenn Aleena und Patrik ihre zweistimmigen, sehr
gefühlvollen Gesänge präsentieren, das ist grosses Kino.
Ist man ja so gewohnt von Kaipa. Schön, wie die Schweden
ihr Niveau von Album zu Album halten können. Alle ihre
Alben sind kleine musikalische Kunstwerke, die den
Zuhörer in ihre abenteuerliche Welt entführen und kaum
mehr loslassen. Es ist echt so, dass man während des
Genießens eines Kaipa-Werkes an nichts anderes denkt und
sich nur in deren Welt aufhält. Ob verspielte Duelle
zwischen Keys und Gitarre, folkige Geigenklänge,
verträumte Gesänge oder eben diese tollen Gitarren-Soli,
man ist gefesselt von der Musik der Schweden. Die meist
langen Nummern mit 11, 17 und 13 Minuten werden in
keiner Sekunde langweilig, halten die Spannung bis zum
letzten Ton. Wieder Mal ist es schwer das Ganze genau zu
beschreiben, man muss es hören und fühlen. Kaipa sind
eine wunderbare Prog Rock-Band, die es verstehen Prog so
zu spielen das nicht zu viel Gefrickel darin zu finden
ist, aber die einzelnen Musiker sich trotzdem
musikalisch austoben können. Und immer bleibt die
Melodie im Vordergrund. "Children Of The Sounds" ist ein
starkes Stück Musik mit grossem Unterhaltungswert,
unbedingt anhören. Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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HEXX - Wrath Of The Reaper High Roller
Records/Musikvertrieb Bay Area is alive!
Trademarked since 1978. Wer kennt noch die guten, alten
Hexx? Die zelebrieren von Power-Metal bis aggressivem,
bay-area-lastigen Death-Metal alles. Mit ihrem sechsten
Output zelebriert der Fünfer aus San Francisco wieder
vermehrt den Power-/Speed-Metal, jedoch nicht bewusst
auf thrashige und zugleich ein paar deathige Einflüsse
zu vermischen. Somit sind sie ihrem Stil treu geblieben,
jedoch erfrischender denn je, welche die elf Songs uns
beweisen. Interessantes, ausgeklügeltes Songwriting
kombiniert mit goilem speedigen US-Power-Metal. Eddy
Vegas Shouts und Gesang ist recht metallastig, erinnert
mich ein klein wenig an Michael Vescera (Obsession,
Loudness und Konsorten), doch Eddy's Shouts und Vocals
treiben den speedigen Sound von Hexx einfach goil stark
voran, in all' seinen Facetten, in all' seinen
Stimmvariationen, einfach perfekt zum Hexx-Sound. Dan
Watson's und Bob Wright's riffige Gitarrendetonationen
vervollkommenen ebenfalls den powervollen Speed-Metal
mit leicht thrashigem Background. Da wird auf den Saiten
getänzelt, gerifft, gekrallt, gekreischt und einfach
losgepowert. Da kommen dann noch melodiöse Lines sowie
catchy und arpeggierende Gitarrensoli im Duell aber auch
Unisono voll zum Tragen. Ebenfalls ist Mike Horn's
Bassarbeit ergänzend zum Sound zu hören, endlich wieder
einmal, denn ohne den ebenfalls tänzelnden und Walking
Lines-treibenden Tieftöner würde sich eine schmerzliche
Lücke auftun. Und zu guter letzt kommt da noch John
Shafer's Drumming hinzu, einfach goil speedig treibend,
stets konstant und double-bass-lastig, aber auch mit
überraschenden Sequenzen sich einbringend, um die elf
Songs interessant und sehr abwechslungsreich zu
gestalten. Die Produktion ist einfach gelungen, da kommt
alles zum Tragen, jeder einzelne Musiker, kraftvoll,
powervoll und speedig zu einer geschmolzenen Einheit
zusammen geschweisst. Das Coverartwork spricht den Sound
sehr an, etwas 'Back-To-The-Roots', aber eben typisch
Hexx. Für mich die positive Überraschung dieses Monats,
sowie auch ein weiteres Highlight in Sachen Metal. Habe
fertig und verzieh' mich nun in meinen Metaltempel
zwecks Ahnenforschung der vorhergehenden Scheibchen von
Hexx. Leopold
Punkte:
9.1 von 10
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CRADLE OF FILTH - Cryptoriana - The
Seductiveness Of Decay Nuclear Blast/Warner
Nachdem mich das letzte Album "Hammer Of The Witches"
punkto Ausstrahlung und Sexyness endlich wieder positiv
überraschte, war ich über "Heartbreak and Seance" - die
ungefährliche und furchtbar drucklose Singleauskopplung
mit dem furchtbar sterilen, kitschigen Video - sehr
enttäuscht. Auch wenn ich durchaus verstehe, dass sogar
Künstler an ihre Altersvorsorge denken müssen. Die
Albumversion hingegen kommt für meine Ohren
erfreulicherweise eine ganze Ecke agressiver und mit
verbessertem Mix daher und kriegte dadurch eine komplett
andere, düsterere Atmosphäre verpasst, "spannender"
Prozess. Die restlichen sieben Songs halten das Niveau
problemlos und die dicht komponierten Miniepen (ausser
dem kurzen Opener "Exquisite Torments Await" werden
Songlängen zwischen sechs und fast neun Minuten geboten)
sind in ihrer jeweiligen Machart toll abgeschlossene
Mikrokosmen mit hörbarem Herzblut und
abwechslungsreicher Dynamik. Und obwohl ich keinen "Hit"
heraushören kann und mit den Doublebasspassagen etwas
übertrieben wurde, überzeugt mich "Cryptoriana.." mit
flirrenden, verspielten Gitarren, coolen, "klassischen"
Basslinien und einem Dani Filth welcher mit
verschiedenen Phrasierungen experimentiert und öfters
ordentlich Rabatz macht. Dazu der opulente Keyboard- und
Gesangsbeitrag von Lindsay Schoolcraft sowie fucking
temporeiche(!) Riffs (welche sämtliche
Laschheitsvorwürfe pulverisieren werden) machen das neue
Album zu einer gefährlichen Veröffentlichung. Klar, die
Engländer werden immer polarisieren, aber wer wie ich
dem Pro-CoF-Team angehört, wird ob der Vermischung von
vernichtendem Säbelrasseln (stellvertretend: "Wester
Vespertine") und coolem, leicht schmalzigem Charme seine
helle Freude haben. Braucht vielleicht ein paar Anläufe,
aber "Cryptoriana.." ist eine fiese Hyäne im Wolfspelz,
mir gefällts. Was mich aber so richtig wurmt ist, dass
für dieses Review der Bonustrack nicht zur Verfügung
steht. Denn wenn schon "Alison Hell" von Annihilator
gecovert wird (Jeff Waters schreibt dazu "..nicht nur
die beste Annihilator-Adaption sondern das beste Cover
überhaupt..") will ich das verfikkt nochmal hören! Dich
erwartet also entweder ein Zückerchen in Form einer
heftigen Granate oder die ernüchternde Erkenntnis, dass
der gute Jeff gerade sein erstes Cover gehört haben
muss. Wir werden es erfahren. Reinhören!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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ENSIFERUM - Two Paths Metal Blade/Sony
Wer an Helden des Folk Metal denkt, der kommt an
Ensiferum einfach nicht vorbei. Die Finnen um Bassist
und Sänger Sami Hinkka bestätigen mit ihrem siebten Werk
"Two Paths" erneut, dass sie den Genre-Thron zu Recht
besetzen, denn bei "Two Paths" wurde nochmals eine
ordentliche Schippe draufgelegt im Vergleich zu den
Vorgängeralben. Es ist ihr bisher organischstes,
weitläufigstes Werk geworden, womit sie sich einmal mehr
über die graue Masse hinwegsetzen. Angesichts der
Tatsache, dass "One Man Army" als Zenit der Band galt,
stand die Gruppe bei der Arbeit am Nachfolger unter
enormem Druck, liessen sich aber von der Intuition jedes
einzelnen Mitglieds lenken, um das Optimum aus sich
herauszuholen. Heraus kam ein gnadenlos geniales und
rüpelhaftes Kraftpaket, das sich zu hören lohnt. Wie der
Name schon antönt, ist die Platte auch musikalisch in
zwei Pfade gegliedert worden. Zum einen die gradlinigen,
extremen epischen Pagan/Viking-Tracks wie "For Those
About To Fight For Metal" oder "Way Of The Warrior", die
durch die harschen Vocals von Petri Lindroos wie ein
Faustschlag in die Fresse wirken. Im Gegenzug dazu, dann
das schon fast traurig anmutende "I Will Never Kneel"
oder die durchschlagenden magischen Finnish-Folk-Nummern
"Don't You Say", "Feast With Valkyries" oder "God Is
Dead". Wer also bei "Unsung Heroes" die Band im Glauben
zur Hölle schickte, dass da sowieso nichts Schlaues mehr
kommt, darf nun ruhig mit der Bitte an Luzifer
herantreten, Ensiferum mit "Two Paths" für eine geile
Metal-Party doch wieder herauszurücken! Hell Yeah!
Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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ALLTHENIKO - Italian History VI Pure Steel
Records/Musikvertrieb Heiligs Blechle! Dass
das Heavy Metal-Rollkommando aus dem piemontesischen
Vercelli keine Gefangenen macht, war mir schon klar,
aber mit einem solchen Brett hatte ich ehrlich gesagt
nicht gerechnet. Die erste Schaffensphase des
italienischen Trios ist mir zwar entgangen, aber wenn
ich jetzt lediglich auf die restlichen fünf Jahre
zurückblicke, dann kann ich nur feststellen, dass sich
die Truppe von Album zu Album gesteigert hat, vom
Achtungserfolg ("Back In 2066" 2012), über ein wirklich
gutes Album ("Fast And Glorious" 2014) bis hin zum
aktuellen Werk "Italian History VI", das ganz klar den
bisherigen Höhepunkt im Schaffen von Alltheniko
darstellt. Die Tendenz zum High Speed-Geknüppel ist nach
wie vor da, aber diesmal geht die Band noch einen Zacken
abwechslungsreicher und teilweise melodischer vor als
bis anhin, und das ohne den Gesamtsound zu verwässern.
Wie das geht? Indem man das Plus an Melodie episch und
bombastisch gestaltet und nicht der Versuchung verfällt,
etwa gar akustische Klänge einzubauen. Zu diesen
epischeren Momenten gehören beispielsweise das auf
Italienisch vorgetragene "Emblema", das etwas an Hell
erinnernde "Like A Fake" oder der vielschichtige, schon
fast progressive Titeltrack. Um hingegen die Treue zu
den Wurzeln zu bekunden, finden sich immer noch sehr
typische Alltheniko-Tracks auf dem neuen Album, welche
stellenweise die Grenze zum Thrash Metal überschreiten
("Respect And Fight", "Waste Of Time", "Denier" und erst
recht "Propaganda"). Fakt ist, dass diesmal dem Trio die
praktisch perfekte Balance aus Speed, Härte und Melodie
gelungen ist, Hochgeschwindigkeitspassagen und
unwiderstehlich melodische Hooklines, vor allem in den
Refrains, wechseln sich mit schöner Regelmässigkeit ab
und garantieren so ungetrübten Hörgenuss. Wer auf sauber
gespielten, vor Spielfreude strotzenden Speed Metal mit
Herz und Hirn steht, kommt um diese Scheibe definitiv
nicht herum, für True Metal-Fans ist "Italian History
VI" ein absoluter Pflichtkauf. Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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SUM OF R - Orga Czar of Revelations
Zum dritten Mal nehmen uns Sum Of R auf eine weite Reise
in ihr grenzenloses Klanguniversum mit. Intensive
Instrumentalmusik, mit Einflüssen von Ambiente, Drone
und Elektronik, spielen Sum Of R auf "Orga". Mit einem
gespenstischen Intro taucht man in die wunderbare Welt
von Sum Of R ein. Was der Sprecher im Intro erzählt,
bleibt mir zwar ein Rätsel. Experimentell und ruhig geht
es auf "Overgrown" zu. Jedem einzelnen Ton wird genügend
Raum zur Entfaltung geboten und so verfehlt auch dieses
geniale Soundkonstrukt seine Wirkung nicht! Als
Soundtrack für eine Bild- und Lichtinstallation käme "We
Have To Mark This Entrance" bestens zur Geltung.
Natürlich lädt der Sound von Sum Of R zum Träumen ein
und ein Film wird im Kopfkino abgespielt! Grosses Kino,
im wahrsten Sinne des Wortes! Einfach nur schön beginnt
"Light & Dust" und man kann eine angenehme Wärme
förmlich spüren. Mit umher schwirrenden Soundfragmenten
wird eine ganz eindrückliche Stimmung erzeugt, und das
nicht nur in diesem Song. Die genaue Beschaffenheit von
"Cobalt Powder" kenne ich zwar noch nicht, aber in
diesem Song klingt es wie in einer Metallwerkstatt in
der hart gearbeitet wird. Trotz des spärlichen
Klangrepertoires, kommt nie Langweile auf. Auf "Hypnotic
State" erklingt eine Orgel, die einen flauschigen
Klangteppich auslegt. Diese wellenförmigen Orgelklänge
bewegen sich organisch durch den ganzen Song. "After The
Passing Of Risk" hat eine Industrial-Schlagseite und
gehört somit zu den heftigeren Songs. Sphärisch wandelt
"Desmonema Annasethe" aus den Boxen und wird von
diversen Glockenspielen begleitet. Mit industriellem
Geschepper rumpelt es in "To Deny Responsibility Is
Perpetuate A Lie". Durch Sounds in Endlosschlaufe wird
eine eindrückliche Atmosphäre erzeugt. "Let Us Begin
With What We Do Not Want To Be" und "One After The
Other" bilden einen würdigen Abschluss und Sum Of R
zeigen nochmals diverse Facetten ihrer mannigfachen
Soundcollagen. Diese Musik von Sum Of R ist alles in
allem sehr meditiv und lädt zum Träumen ein. Auch wenn
die Legierung von diversen Soundfragmenten, wie sie von
Sum Of R geboten wird, wenig mit handelsüblichem Metal
zu tun hat, ist "Orga" für mich die Überraschung dieses
Monates! Die Entdeckungsfreudigen unter euch sollten
sich Sum Of R unbedingt merken! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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ANUBIS GATE - Covered In Black Nightmare
Records Düster mit einem schweren
Gitarrenriff beginnt der neue Rundling der Dänischen
Prog Metal-Band. Dazu der melodiöse Gesang und die in
der Mitte des Songs eingebaute ruhige Klavierpassage
zeugen von einem grossen, spannenden Song. Orientalisch
angehaucht startet der Nachfolgende Track "The New Delhi
Assassination", geheimnisvoll und auch etwas düster,
sehr gut. "The Combat" dann wieder mit schweren
Gitarren, treibendenden Drums und herrlichem Gesang
dazu. Die Dänen verstehen es, musikalisch Spannung
aufzubauen und zu halten während des ganzen Songs. Auch
das zackige, mit Stakkato-Drums getriebene "Black" kommt
gut, mit viel Melodie im Gesang. Das folgende "Blacker"
dann eine Steigerung und eines der Highlights auf diesem
Rundling, sehr spannend gespielt, cool, wie sich Drums
uns Gitarre hier ergänzen und in der Mitte mit von
starken Chören unterbrochen werden, um dann in eine
mächtiges Gitarrensolo mündet, Hammer-Track. "Blackest"
dann genau umgekehrt, hier beginnt alles sehr ruhig, um
dann später ordentlich Dampf zu machen. Echt spannend
die drei Songs. Ein weiteres Highlight dann das neun
Minuten lange "Operation Cairo", natürlich fängt das
Ganze mit ordentlich ägyptischen klängen auf der Gitarre
an, sehr geheimnisvoll. Diese spannenden Klänge ziehen
sich noch weiter hin, immer mit Unterbrüchen und sehr
originellen Einspielungen in Form von Soli und
grandiosen Gesangsmelodien. Oder auch der letzte Song
"From Afar", unglaublich stark, hört euch nur mal den
Pink Floyd-artigen Mittelteil an. "Covered In Black" ist
ein sehr interessantes, abwechslungsreiches Album,
einfach klasse was die Dänen hier abliefern.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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SUBTERRANEAN MASQUERADE - Vagabond ViciSolum
Productions Selbst unter den naturgemäss
vielfältigen und weltoffenen Proggies gibt es noch bunte
Vögel und Exoten, die sich noch etwas weiter zum Fenster
hinauslehnen als die anderen. Zu dieser Kategorie gehört
zweifellos die amerikanisch-israelisch-norwegische
Kollaboration Subterranean Masquerade, deren
prominentestes Mitglied wohl Orphaned Land-Drummer Matan
Shmuely sein dürfte. Dass sich auch die ethnischen
Hintergründe der anderen sieben Mitglieder im
Gesamtsound dieser sehr interessanten Truppe in gleichem
Masse abfärben, was sich zu einem Gesamtsound
aufaddiert, der traditionelle Prog-Klänge ebenso
beinhaltet wie orientalisches Instrumentarium, jazzige
Bläser und punktuell eingesetztes nordisches Gegrowle,
erweist sich als grosses Plus. Als ebensolches dürfte
man auch die engelsgleiche Geduld der Fans bewerten,
dies ist der dritte Longplayer in 20 Jahren
Bandgeschichte, zu so viel bedingungsloser Treue kann
man nur gratulieren. Aber ich verstehe diese vollkommene
Hingabe durchaus, denn "Vagabond" eröffnet selbst
erfahrenen Prog Rock-Aficionados neue Perspektiven und
Blickwinkel, was das klanglandschaftlich Machbare
anbetrifft. Wie bereits erwähnt werden auch bei dieser
Band bewährte Muster des Prog Rock fleissig eingesetzt,
wodurch einem natürlich die eine oder andere Passage
bekannt vorkommt, Opeth, King Crimson, Fleetwood Mac,
Orphaned Land und Dream Theater schimmern zwischen den
einzelnen Klängen immer wieder mal durch. Im Mittelteil
von "Nomad" wird sogar ganz offensichtlich ein ganz
kurzer Teil von Pink Floyds "Meddle" zitiert, was ich
als durchaus sympathisch empfinde, weil dadurch der
Status dieser von mir so innig geliebten, Prog-Götter
wieder mal unterstrichen wird. Aber dieser Truppe
gelingt das Kunststück, das Altbewährte mit dem Einsatz
eher Genre-untypischer Instrumente und Stilrichtungen zu
bereichern, seien dies nun Bläser, eine indische Sitar,
eine Ziehharmonika, orientalische Klänge oder die
paradoxerweise gleichzeitig fröhliche und melancholische
Klarinette, wie wir sie aus der israelitischen Kultur
kennen. Lediglich die geradezu doomige Interpretation
von David Bowies Göttergabe "Space Oddity" ist
diskussionswürdig, das hätte ich in dieser neuen Form
eher einem finsteren Genie wie Peter Steele überlassen,
sofern er noch leben würde. Aber das ist und bleibt halt
Geschmackssache. Dieses Album ist ein klangliches
Kaleidoskop, glitzernd in seiner Farbenvielfalt und doch
immer rund, angenehm in der Erscheinung und symmetrisch.
Prog Rock-Freaks, die dieses kleine Juwel bewusst
ignorieren, sollten zur Strafe eine Zeit lang aus der
Szene verbannt werden, und in dieser Zeit müssten sie
sich täglich den Backkatalog von Modern Talking anhören.
Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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EISBRECHER – Sturmfahrt Sony Music
Eisbrecher sind ein Phänomen – eiskalt und knallhart
sind die beiden Männer in der Deutschrock Szene
unterwegs, lassen sich von nichts und niemandem
verbiegen und ziehen einfach ihr Ding durch. Und diese
direkte, unverfrorene Art trifft bei den Fans voll ins
Schwarze! Sturmfahrt ist der neuste Streich von Alex
Wesselsky (Sänger/Texter) und Noel Pix
(Composer/Mastermind) und der Eisbrecher gibt einmal
mehr volle Kraft voraus! Im Gegensatz zu manch anderen
Genrekollegen traut sich die Band hin und wieder auch
mal an mehrsilbige Worte in ihren Texten heran und wirft
dazu den metaphorischen Anker aus um etwas mehr Tiefgang
in ihre Lyrics zu kriegen und auch mal heiklere Themen
anzusprechen. Allerdings muss ich leider sagen, dass
dieses Markenzeichen bei diesem Silberling nicht ganz so
ausgeprägt ist wie auf früheren Alben. Los geht es mit
einem sehr typischen Eisbrecher Track - “Was ist hier
los?“ hat durch die vielen aufgeworfenen Fragen eine
ganz eigenwillige Dynamik, die aber voll im Soundvon
Eisbrecher aufgeht. Mit “Besser“ ist der Komo ein echtes
Highlight gelungen, dass sich in den Gehörgängen
festbeisst und einen direkt mitreisst. Der Titeltrack
kommt überraschenderweise mit einem sehr symphonischen
Touch (Streicher, etc. ) daher, was zwar einerseits sehr
ungewöhnlich für die Band scheint, sich andererseits
jedoch perfekt in den ansonsten eher brachialen
Industrialklang einfügt. Auf gewohnter Schiene fährt
dann wieder der nächste Track “Automat“, der stark an
den Klassiker “Prototyp“ erinnert. Ein Leckerbissen der
besonderen Art wartet gleich danach: Eisbreche haben es
tatsächlich gewagt, den epischen Soundtrack von Das Boot
zu adaptieren. Wenn nicht Eisbrecher, wer denn dann?!?
Allerdings dürfte es für meinen Geschmack noch etwas
mehr Wumms dahinter haben, auch wenn es so natürlich
besser zur Vorlage passt. Mit dem ungeheuer eingängigen
“Herz auf“ wartet dann auch gleich schon das nächste
Highlight der Playlist. Dann flacht es leider ein wenig
ab und die nächsten paar Tracks lassen den typischen
Biss von Eisbrecher ein wenig vermissen. Geht schon fast
ein wenig in Richtung Unheilig. Aber nur ein bisschen….
Mit “D-Zug“ wird dann jedoch das Tempo wieder deutlich
hochgeschraubt. Zum Schluss erinnert “Wir sind Gold“ ein
wenig an James Bond – leider ist es ein eher schwaches
Ede für ein ansonsten grossartiges Album. Fazit: Einmal
mehr schafft es Eisbrecher, einen Ohrwurm nach dem
andern raus zu hauen. Wem der bisherige Pfad der Band
gefallen hat, der wird auch mit der Sturmfahrt nicht
über Bord gehen. Allerdings ist dieser neue Silberling
nicht mehr ganz so frech und knackig wie manche der
Vorgänger, doch es macht nach wie vor einfach Spass!
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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THE NEW ROSES – One More For The Road Napalm
Records/Universal Wow, das rockt und fetzt
gleich zu Beginn los! Mit „Quarter To Twelve“ eröffnen
die Deutschen mit der charismatischen Reibeisenstimme am
Mikro ein sackstarkes Album, das von Anfang an dazu
einlädt, mit dem Motorrad in den Sonnenuntergang zu
brettern, in die nächste Rock-Bar einzukehren und ein
Bier zu kippen. Die Jungs spielen eine old schoolige
Form von Hard Rock, die an die glorreichen
70er/80er-Jahre erinnert, ohne je angestaubt zu wirken,
da man mit modernem Equipment aufgenommen und abgemischt
zu haben scheint. Gewisse Referenzen zu ursprünglichen
Gotthard, Shakra, Rainbow, stellenweise auch Def
Leppard, Ratt oder auch neuere Bands wie Lansdowne,
Airbourne und allen voran The Dead Daisies! Man könnte
natürlich noch viele Bands mehr als Referenz
hinzuziehen, aber ich lasse das mal so hier stehen. Fakt
ist: Die Deutschen legen eine verdammt tighte
Spielfreude an den Tag, die man vermutlich auch live so
erleben kann. Jeder Track steht für sich und sprüht nur
so vor Charme, Energie und dem von mir so heissgeliebten
Rockflair, das drückt, brettert und röhrt, mit einer
ausdrucksstarken Stimme, die sowohl laute wie auch leise
Töne Töne beherrscht. Hört euch nur mal das endgeile
„Dancing On A Razorblade“ an, da nickt der Kopf
automatisch im Takt mit und die Luftgitarre spielt sich
quasi von alleine! Ganz ganz grosses Kino, welches auch
Raum für Powerballaden wie „Livin‘ Ain’t Easy (For A Boy
With Long Hair)“ oder „Fight You Leaving Me“ lässt. Sehr
löblich auch vom Label, dass man mir die drei
Bonustracks „Do I Look Scared To You?“ (straighter
Rocker), „The Storm“ (eine weitere Powerballade) und
„Nitro Nights“ (Rocker, der sich perfekt für den Ritt in
den Sonnenuntergang eignet). Langer Review kurzer Sinn:
Wer auch nur ein bisschen was mit Hard Rock der älteren
Schule anzufangen weiss, der soll, nein MUSS sich schon
fast „One More For The Road“ zulegen – alle anderen sind
zu einem Bier und einem Hördurchgang verdonnert, denn
dieses Werk ist es mehr als nur wert, gehört zu werden!
Rock on! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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BLACK COUNTRY COMMUNION - BCCIV Mascot
Records/Musikvertrieb Die Tatsache der
diesjährigen Reunion mag man ebenso kaum glauben, wie
dass es es schon sieben Jahre (!) her sind, seit Black
Country Communion den Begriff Supergroup mit ihrem Debüt
befeuerten. Nebst Initiator Glenn Hughes (b, v,
Ex-Trapeze, Ex-Deep Purple) glänzen die Namen von
Blues-Ikone Joe Bonamassa (g, v), Derek Sherinian (keyb,
Ex-Dream Theater) und Jason Bonham (d, Ex-Foreigner).
Simpel als "Rock" bezeichnet, zelebrieren BCC in der Tat
einen ziemlich 70ies-geschwängerten Sound, der bei
Weitem nicht so bluesy daher kommt, wie man das von
Gitarrero Joe her vermuten würde. Auf der anderen Seite
beteiligt sich der Flitzfinger auch aktiv an den Vocals
und ist vor allem auf dem zweiten Album mit Lead Vocals
vertreten. Dennoch ist es natürlich Tausendsassa Glenn
Hughes, der mit dieser Band eine weitere Version seines
ansehnlichen Musikuniversums aus der Taufe gehoben hat.
Die Truppe zeigte sich umtriebig, und gleich nach der
zweiten Langrille «2» wurde noch im selben Jahr ein
Live-Album raus gehauen. Da die Resonanz mit zumindest
etwas "Promi-Bonus" ganz ordentlich war, musste gleich
ein weiteres Studio-Album her und so wuchtete das
Quartett 2012 mit «Afterglow» den dritten Dreher auf den
Markt. Wer sich zu der Zeit fragte, wie lange das in
diesem Tempo wohl gut kommt, sah sich bald bestätigt,
denn Joe Bonamassa machte sich wieder vom Acker, wohl
wissend, dass er als Solo-Künstler und in seinem
angestammten musikalischen Umfeld des Blues weitaus
erfolgreicher sein konnte.
So waren BCC schon
wieder Geschichte und kaum einer dachte daran, dass es
diese Band in diesem Line-Up je wieder geben wird.
Tja..., falsch gedacht! Nachdem Mr. Bonamassa in den
folgenden Jahren wieder den erwarteten Erfolg einheimsen
konnte, hatte Mr. Hughes Zeit für California Breed und
weiteres Solo-Material gefunden. Die BCC-Reunion wurde
allerdings bereits letztes Jahr angekündigt, und das
Resultat davon ist das vierte Album «BCCIV», was ja
direkt aus dem Titel hervor geht, wenn man sich etwas
vom Lateinischen löst. Die Pause hat offensichtlich gut
getan, denn anstatt sich bloss plump zu kopieren, ist
eine stimmige und vielfältige Scheibe entstanden, die
allen Beteiligten noch mehr Raum zur Entfaltung lässt.
Während der Opener «Collide» Led Zeppelin in Reinkultur
markiert, überrascht «The Last Song For My Resting
Place» mit irishfolkmässigen Vibes und Derek Sherinian,
der zu Beginn eher wenig Hörbares beisteuerte, ist zum
Beispiel bei «The Crow» im Geiste ganz bei Jon Lord.
Ganz zu schweigen davon, dass sich Joe Bonamassa
abermals geilste Soli lockerst aus dem Ärmel schüttelt
und Glenn Hughes sich stimmlich anch wie vor keine
Blösse gibt. Die ersten drei BCC-Scheiben sind ja schon
grosses Kino, aber «BCCIV setzt dem Ganzen noch ein
Sahnehäubchen oben drauf! Wie geil muss das erst live
sein?! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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WITH THE DEAD - Love From With The Dead Rise
Above Records Schon bei den ersten
vielversprechenden Klängen vom zweiten Album "Love From
With The Dead" von With The Dead ist mir klar, dass mir
jetzt ein aussergewöhnliches Vergnügen bevor stehen
wird! Lee Dorian, Sänger von With The Dead und Labelboss
von Rise Above, ist ja kein unbeschriebenes Blatt, so
war er früher mal bei Napalm Death und Cathedral. Auf
ihrem zweiten Album "Love From With The Dead" gelingt es
Lee und seinen Mitstreitern, sich in allen Belangen noch
ein Quäntchen extremer zu präsentieren! Wie zähflüssige
Lava quillen die Songs nacheinander aus den Boxen. Ich
habe selten einen so dissonanten Gitarrensound wie auf
diesem Album gehört, und auch die Interpretation des
Sängers ist bei Lee Dorian sehr eigenwillig! So singt er
eigentlich nicht, sondern praktiziert eine Art
Sprechgesang, der aber ausgezeichnet in den Gesamtsound
von With The Dead passt! Von diesen Zutaten kommt auch
das Wehklagen im Sound von With The Dead. Mir hat schon
der Erstling ausgezeichnet gefallen, so muss ich aber
dem neuen Album eine noch bessere Leistung attestieren!
An diesem Album wurde nichts glatt poliert und der
Garagensound tut dem Sound sogar gut, und so kommen
sämtliche Essenzen bestens zur Geltung. Im Moment kommt
wirklich guter Doom aus England, was uns nach Poseidon
jetzt With The Dead eindrücklich beweisen und das
Mutterland des Doom würdig vertreten. Die Anspieltipps
sind ganz einfach: Das ganze Album, weil dieses wie aus
einem Guss wirkt! Und somit wäre auch geklärt, wer ihn,
den Doom, erfunden hat - natürlich die Engländer!
Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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EPITAPH - Claws High Roller Records/Musikvertrieb
Als das Doom-Kommando aus Verona vor knappen drei Jahren
seinen Einstand in Form des Langdrehers "Crawling Out Of
The Crypt" gab, hinterliess es einen recht ordentlichen
Eindruck. Auf dem jetzt endlich erschienenen Nachfolger
"Claws" zeigt sich die Band in einer erfreulich
erstarkten und vor allem noch mehr gereiften Form.
Musste man damals noch teilweise auf Songs aus der
Demo-Frühphase zurückgreifen, hat das Quartett diesmal
fünf brandneue, abendfüllende Tracks eingetütet, welche
Fans des epischen Doom Metal verzücken dürften. Als
erstes gilt es festzustellen, dass die Band neuerdings
dazu neigt, richtig lange Songs zu schreiben, die fünf
neuen Nummern beanspruchen satte 41 Minuten für sich.
Des Weiteren ist die kompositorische Weiterentwicklung
unüberhörbar. Die neuen Tracks sind griffiger, giftiger
und böser als alles, was die Band bisher in ihrer langen
Existenz (Gründungsjahr 1986) rausgehauen hat. Geschickt
lassen die vier Musiker Einflüsse von Szenegöttern wie
Trouble ("Gossamer Claws"), Candlemass ("Waco The King")
oder, natürlich, Black Sabbath (der unglaubliche
Lavabrocken "Wicked Lady") einfliessen. Aber auch wenn
manches Riff und Lick Ron Holzner (Ex-Trouble) und
Patenonkel Anthony (Iommi?) aus Birmingham zum
wohlwollenden Schmunzeln bringen dürfte, gibt die Band
selbst bei diesen Referenzen ihre ureigene Identität nie
auf. Und das schönste an diesem Album ist, dass es trotz
der Länge der Tracks und der für den Doom Metal so
typischen Wiederholungen nie langweilig wird, was nicht
zuletzt auch am transparenten, druckvollen Sound zu
verdanken ist. "Claws" ist kompakt und kraftvoll von der
ersten bis zur letzten Sekunde, ein Doom Metal-Album,
das richtig Spass macht und mit jedem Durchlauf wächst.
Epitaph sind auf dem besten Wege, zur Führung der
italienischen Doom-Szene aufzuschliessen, Kompliment!
Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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TRAVELIN JACK - Commencing Countdown
Steamhammer/Musikvertrieb Glitter is back, und
wie! In Anbetracht der Tatsache, dass das
2015er-Debut"New World"des Berliner Quartetts ungehört
an mir vorbeigerauscht ist, kann ich jetzt keine
glaubwürdigen Aussagen punkto Weiterentwicklung und
songwriterischem Reifeprozess machen. Aber Fakt bleibt,
dass der mir vorliegende Zweitling einfach ein starkes
Stück Rockmusik geworden ist. Mag die äussere
Erscheinung der Band auch etwas dick aufgetragen wirken
(Glitzerklamotten, Plateaustiefel, Schminke), wird einem
schon in den ersten Sekunden klar, dass die ganze
Aufmachung keine Verkleidung ist, sondern die visuelle
Umsetzung des Travelin Jack-Vintagesounds. In der
Glitter und Glam Rock-Szene gab und gibt es immer wieder
irgendwelche Clowns, die glauben, sie könnten ihre
musikalische Unzulänglichkeit durch ein möglich
schrilles Auftreten kompensieren. Und dann gibt es eben
Bands wie diese hier, welche die eh schon kompetente
musikalische Ebene noch durch einen starken visuellen
Aspekt bereichern, da kommen mir zum Vergleich
unweigerlich Namen wie David Bowie, Roxy Music, Alice
Cooper oder The Sweet in den Sinn, freilich alle in
ihrer Frühphase. Und die Songs? Starker, klassischer und
gut abgehangener Rock, der einfach zeitlos klingt und im
Grunde genommen in Sachen Einflüsse fast alles
beinhaltet, was damals Rang und Namen hatte (UFO, Thin
Lizzy, Uriah Heep, The Sweet, Led Zeppelin). Das Ganze
wurde natürlich mit einem schön warmen, analogen Sound
versehen, der die leicht angeraute Stimme von Sängerin
Alia Spaceface richtig zur Geltung kommen lässt. Diese
erinnert mich übrigens ganz leicht an Patty Smith, mit
dem Unterschied - und jetzt werden mich die politisch
korrekten Punk-Bohémiens in Grund und Boden verfluchen -
dass Alia wirklich singen kann. Tolle Scheibe,
meinerseits geht ein grosses Kompliment nach Berlin.
Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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HANDS OF ORLAC / THE WANDERING MIDGET - Split-CD
Cruz Del Sur Music Feinster Doom wird auf der
5-Track Split-CD von Hands Of Orlac / The Wandering
Midget geboten. Die ersten vier Tracks gehören Hands Of
Orlac und der letzte Track geht aufs Konto von The
Wandering Midget. Den Anfang machen Hands Of Orlac aus
Schweden. Diese Band setzt sich zu 50% aus Italienern
und 50% Schweden zusammen und spielt leicht kauzigen
Doom, der die guten alten Zeiten immmer wieder aufleben
lässt. Liebliche Flötenklänge und eine sinnliche
Sängerin entführen uns in den ersten Song "Curse Of The
Human Skull" und machen diesen schon zum ersten
Ausrufzeichen! Auch richtig geile Orgeln sind auf diesem
Track zu entdecken. Was mich sehr positiv überrascht,
ist, wie Hands Of Orlac die Spannung in dem überlangen
Song von 13 Minuten stets aufrecht erhalten können.
Nachher folgt ein dubioses Gläserspiel, das aber schon
nach einer Minute wieder Geschichte ist. Auch der dritte
Song "From Beyond The Stars" ist wieder ein
Geniestreich. Erneut weiss die Sängerin mit ihrer
aussergewöhnlichen Stimme zum wiederholten Male zu
gefallen und sie sorgt für eine unheimliche Atmosphäre.
Der Gitarrist darf auch noch mit einer Soloeinlage
brillieren, und auch der Flöterich hat noch nicht
Feierabend! Beim Orgel-Outro fühlt man sich an den
letzten Kirchengang erinnert, auch wenn dieser eventuell
schon ein wenig zurück liegt! The Wandering Midget aus
Finnland tragen nur einen Song zu dieser Split-CD bei.
Dieser Song namens "Where We March The Vultures" dauert
aber über 18 Minuten, was auch für Doom als lang
angesehen werden kann. "Curse Of The Human Skull" quillt
wie zähflüssiger Teer aus den Boxen und gelangt dort
direkt in unsere Ohren! Die Finnen gehen wesentlich
ungehobelter als ihre Split-Partner zu Werk. Genau so
gefällt mir Doom ausgezeichnet, nämlich klassisch und
mit einem hervorragenden Sänger! Musikalisch wirklich
eine reife Leistung aller Protagonisten! So zeigen The
Wandering Midget in ihrem einzigen Song sämtliche
Facetten ihrer Musik und lassen keine Langweile in den
18 Minuten aufkommen! Dieser Appetizer von Hands Of
Orlac und The Wandering Midget macht wahrlich Lust auf
mehr! Eine klare Empfehlung für Doomfans, sollte man
unbedingt antesten! Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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VANORA - Momentum Crime Records Ein
weiteres Debutalbum, diesmal aus dem hohen Norden,
genauer gesagt aus Oslo, Norwegen von einem
interessanten Fünfer. Bei den ersten Klängen erinnert es
mich etwas an Meshuggah, sehr technischer Metal mit
harten, jedoch klaren Growls. Auch die technischen
Finessen und Fingerfertigkeiten an den Gitarren sowie
dem Bass und den Drums lassen aufhorchen und die
meshuggahigen Elemente sich in Erinnerung treiben.
Dennoch sind Vanora sehr eigenständig, untermalen ihren
technischen Metal mit Sequenzer und Synthesizer, ohne
jedoch zu 'seicht' rüberzukommen. Im Gegenteil, es zeigt
die abstrakten Songfragmenten in einem klaren,
brutal-technischen Death-Metal mit vielen Einflüssen aus
dem gesamten Metal-Genre, will sagen, aus dem
traditionellen Thrash- und Death-Metal, etwas Modern
Metal und traditionellem Power-Metal. Geht sehr gut ab,
denn auch der Groove kommt nicht zu kurz. Konrad Sandvik
an den Stimmbändern, Christopher Glommen und André
Sorensen an den Gitarren, Steffen Johansen am Tieftöner
und Elias Pellicer am Schlagwerk experimentieren heftig
und progressiv an ihrem technischen Death-Metal. Sehr
abstrakte Songfragmente wechseln sich gekonnt mit
groovigen und teils jazzig-anmutenden Soundsequenzen ab,
teils orientlische Musikelemente mit deathigem Metal
kombiniert. Gekonnte Arpeggi intoniert mit catchigen und
technischen Riffs, ein Tieftöner, welcher den
Gitarristen in der Fingerfertigkeit in Nichts nachsteht,
ein Drummer, der stets abstrakte und teils jazzige
Elemente setzt, wie auch der Gesang, teil growlig, teils
deathig und klar, dies zeichnet 'Momentum' aus. Ein
interessantes, aber auch gestalterisch abstraktes
Cover-Artwork, welches perfekt zum Sound von Vanora
passt, der ebenfalls sehr klar und powervoll produziert
worden ist. Ein sehr gelungener und interessanter
Erstling, welcher das hohe musikalische Können dieser
Truppe absolut gerecht wird. Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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THE HIRSCH EFFEKT - Eskapist Long
Branch/Musikvertrieb War dein Lieblingsschulfach
schon immer Mathematik? Dann bist du bei The Hirsch
Effekt genau richtig! Auf ihrem vierten Album "Eskapist"
spielen The Hirsch Effekt hyperaktiven Mathcore, der bei
einigen Leuten sicher gesundheitliche Probleme auslösen
könnte! Schon mit "Lifnej" geht es voll zur Sache und
die Musiker spielen sich so richtig um ihren Verstand,
und genau das blüht auch den unschuldigen Hörern. Zuerst
krächzt und growlt der Sänger, um dann im Refrain total
melodisch singend zu überraschen. Und als
Erkennungsmerkmal wird in Deutsch gesungen. Wer den
ersten Song ohne erkennbaren Schaden überstanden hat,
wird mit "Xenophotopia" auf die nächsten Probe gestellt.
Auch in diesem Song geht es im Überschalltempo ab, und
als Breaks wird wieder auf die melodischen Refrains
gesetzt. Sogar eine kleine Verschnaufpause, in der Mitte
des Songs, wird einem gegönnt! Gar lieblich und zart
kommen "Natans" und "Bercause" daher. Das sind schon
fast Balladen im The Hirsch Effekt-Kosmos und beruhigen
so die arg strapazierten Nerven. Bei "Coda", Nocturne"
und "Autio" handelt sich um kurze Instrumentals, die es
eigentlich nicht gebraucht hätte. Mit "Tardigrada"
wandeln The Hirsch Effekt gekonnt auf Metalcore-Pfaden.
Wieder voll auf die Mütze gibt es dann mit "Aldebaran"
und dazu noch Gefiedel deluxe! Elektronisch beginnt
"Inukshuk" begleitet von zartem Gesang, um sich dann in
einem Wolkenbruch zu entladen! Einer Werkschau von The
Hirsch Effekt kommt "Lysios" gleich, denn hier werden
nochmals sämtliche Trademarks in 14 Minuten verbraten.
Als Schlusspunkt fungiert der ruhige Song "Acharej", der
dieses Album schon fast besinnlich ausklingen lässt.
Sicher sind The Hirsch Effekt in dieser Form ein
Mathcore-Highlight des Jahres 2017. Meine Anspieltipps
sind: 1."Lifnej", 2."Lysios", 3."Aldebaran" Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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EPICA – The Solace System EP Nuclear Blast/Warner
Epica stehen bei der
Produktion ihrer Alben seit Jahren vor derselben
Herausforderung - sie müssen aus einer Überzahl an
würdigen Songs jene aussuchen, die einen Platz auf der
Scheibe erhalten. So kommt es auch vor, dass man
persönliche Favoriten liegen lassen muss, weil sie nicht
ins Konzept passen oder weil es die Demokratie so will.
Mit "The Solace System" lösen sie dieses Problem
elegant. Was bei der Songauswahl für "The Holographic
Principle" den Qualitätstest bestanden hat, aber dennoch
zurückgestellt werden musste, findet nun den Weg auf
diese EP. Wer B-Ware befürchtet, unterschätzt den
Qualitätsanspruch der Niederländer. Innerhalb einer
halben Stunde schaffen sie es, den Spannungsbogen eines
Albums nachzuahmen. Der Opener enthält alle Elemente,
die zu einem Epica-Klassiker gehören: Akzentuierte,
harte Gitarrenriffs, aufwändige Orchesterarrangements,
innovative Rhythmen, dichte Chöre, und ein eingängiger
Refrain. Beim nachfolgenden 'Fight Your Demons' wird das
Tempo hochgeschraubt und hoch gehalten, bis die
Gitarrenballade 'Immortal Melancholy' den letzten
Drittel des Albums einläutet. Das opulente 'Decoded
Poetry' muss von seinem Wesen her am Schluss eines
Albums stehen. Nicht zuletzt scheint dies auch die
einzig logische Erklärung, weshalb dieses Meisterwerk
erst jetzt Verwendung findet. Sämtliche Wünsche werden
innerhalb der komplexen Struktur nochmals bedient und
der Hörer wird in Glückseligkeit entlassen.
Patricia L.
Punkte:
keine Wertung
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SEPTICFLESH – Codex Omega Season Of Mist/Irascible
Das Ende ist nah, die Apokalypse rollt tosenden über
die Menschheit und hüllt die Welt tiefschwarz ein. Ein
Gedanken-Fest für die Jünger der Misanthropie, welches
aus Griechenland die Dunkelheit direkt ins Wohnzimmer
transferiert und für eine enorm dichte und bedrohliche
Atmosphäre sorgt. „Codex Omega“ setzt dabei die Abgründe
welche sich seit der Reunion von Septicflesh mit
„Communion“ (2008) eröffnet haben konsequent weiter und
zementiert die Vorherrschaft im Olymp des Symphonic
Death Metal. Die Symbiose aus wütenden Riffs und der
klassischen Inszenierung welche erneut durch das
FILMharmonic Orchestra of Prague eingespielt wurde
gelingt Septicflesh auf einer Stufe, wie es sonst nur
wenige Bands in dem Bereich schaffen. Die Orchestrierung
wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt, kitschig oder wie ein
Fremdkörper und ist perfekt ausbalanciert mit den
aggressiven Klängen der Band. Die Chöre sind wohl
platziert, dabei nicht überdominant, entfalten ihre
Kraft und Wirkung punktuell im Dienste des Songs, sprich
sie wirken als Würze und sind nicht die Suppe. Selbiges
gilt für die Clean Vocals, die äusserst rar gesät sind
auf „Codex Omega“, doch genau dieser Aspekt sorgt auch
für sehr spannende Momente, beispielsweise bei „Dark
Art“ wenn der Melodische Gesang mit „Save Me! Another
Day The Sun Is Lost“ einsetzt, ist das wie die letzten
Lichtstrahlen aus dem Griff des tiefschwarzen Zyklopen
entfliehen können. Abgesehen von „Dark Art“ ist das
treibende „Portrait Of A Headless Man“, welches als
Untermalung zu jedem Alien Film hervorragend passen
würde und das epische „Enemy Of Truth“ meiner Ansicht
nach die absoluten Höhepunkte auf „Codex Omega“, welches
sich aber generell keine Ausfälle leistet. Wenn man
Septicflesh was vorwerfen möchte, dann höchstens das
eine gewisse Stagnation in ihrem Wirken statt gefunden
hat, sprich „Codex Omega“ ist für Kenner der Band keine
wirkliche Überraschung aber sicherlich auch keine
Enttäuschung. Cineastischer Death Metal für den
Weltuntergang, der abgesehen von Hollenthon (von denen
man leider schon viel zu lange nichts mehr gehört hat)
nahezu konkurrenzlos die Apokalypse herauf beschwört.
R.K.
Punkte:
8.8 von 10
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TRAUMER - The Great Metal Storm (Re-Release)
Fastball Music Aus Sau Paulo stammen Traumer und
spielen ein Mischung aus Angra und Rhapsody. Es scheint,
dass «The Great Metal Storm» schon im Mai 2014
erschienen ist und somit ist dies wohl ein Re-Release
des Debuts von Traumer, mit zwei akustischen
Bonustracks. Musikalisch werden natürlich technische
Finessen grossgeschrieben. Speziell Gitarrist Fabio
Polato spielt ein geiles Brett, rifft sich souverän
durch die Songs und soliert mit einer traumhaften
Sicherheit. Sollte Rafael Bittencourt einmal einen
Nachfolger für den zu Megadeth abgewanderten Kiko
Loureiro suchen, Fabio ist eine gute Alternative für
Angra. Aber auch Sänger Guilherme Hirose hat einiges zu
bieten. Gesanglich liegt er irgendwo zwischen Andre
Matos und Edu Falaschi. Die zehn Tracks plus Intro
weisen neben all den kleinen technischen Kabinettstücken
aber auch eine grosse Vielzahl an Melodien aus. So geht
«The Great Metal Storm» sofort ins Ohr und macht von der
ersten Sekunde Freude. Die Dynamik und der packendste
Moment zeigen Traumer mit der unglaublich emotionalen
Ballade «Close Your Eyes» und einem Fabio in absoluter
Höchstform. Ein weiteres Highlight ist das fetzige
«Enjoy Your Paradise», bei dem auch klar wird, wie
wichtig die Keyboards von Nelson Hamada sind.
Unglaublich auch, mit welcher filigranen Technik Felipe
Santos auf sein Schlagzeug drischt und Bassist Regis
Lima bescheiden seine Bassläufe spielt. Ich will mich
hier nicht in zu grosse Lobeshymnen verstricken, aber
dieses Album hat extrem tolle Momente. Auch wenn man den
übergrossen Angra das Wasser nicht reichen kann, aber im
Vergleich zu ihnen, spielen Traumer vielleicht eine Spur
relaxter, dafür (leider) nur mit einem Gitarristen. Hört
euch dieses Album an, es klingt verdammt geil!
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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PYRRHON - What Passes For Survival Throatruiner
Records Big Apple's technical Death-Metal side in
materia as Pyrrhon. Der Vierer aus Brooklyn, New York,
gegründet im Jahre 2008 bringt extremen,
variantenreichen Death-Metal, brutal, technisch, virtuos
hochstehend, grindcorend, thrashend, jazzig- und
fusion-behaftet, yep. Mit 'What Passes For Survival'
erblickt das dritte Studioalbum von Pyrrhon, nebst drei
weiteren, als 'Extendend Plays' aufgeführten Werke. So
speziell die Releases sind, so speziell ist der
technisch-brutale Death-Metal von Pyrrhon, aber auch das
Songwriting ist sehr free-jazzig in Kombination mit
vertrackten, schnell wechselnden Rhythmuswechseln,
musikalisch-metallische Freiheiten, da kommen selbst
einem Dr. Albert Einstein Schweisstropfen auf die Stirn
bei der Berechnung dieser Formel. Dylan DiLella, Erik
Malave, Doug Moore und Steve Schwegler reiten eine sehr
progressive Auslegung des technischen Death-Metal, das
müssen selbst die kanadischen Könige des
technisch-brutalen Death-Metal-Genres eingestehen.
Beinahe schon grindcorelastige Blasts und Double-Bass an
den Drums, Bass- und Gitarrenexzesse in technischer
Perfektion und Tempiwechsel, Riffgewitter und
Arpeggihagels, sowie die stets growlend, brutal
gehaltenen Stimmattacken ergeben ein sehr interessant
gewobener Teppich mit allen Facetten des
technisch-brutalen Death-Metals und progressiv-jazzigen
und fusionierten Freidenkens. Es mag nicht einfach sein,
ein solcher Fluss von musikalischen Freidenkens zu
produzieren und abzumischen, aber bei Pyrrhon passt es
einfach. Das Coverartwork spricht ebenfalls seine Bände
und schliesst dieses Meisterwerk krönend ab. Ziehe mich
nun zurück und fröne nun erneut 'What Passes For
Survival' zu und tauche in die freidenkerische Sphäre
des technischen Death-Metals ab. Gute Nacht, hellyeah!
Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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THRESHOLD - Legends Of The Shires Nuclear
Blast/Warner Stürmische Zeiten haben die
britischen Prog Metal-Meister Threshold hinter sich.
Während des grandiosen Auftritts der Band am
diesjährigen Ice Rock Festival konnte das Publikum noch
nicht ahnen, dass es der (vorläufig) letzte mit Sänger
Damien Wilson sein würde. Konzerte für November und
Dezember waren bereits angekündigt. Dann folgte der
Hammerschlag: Damien Wilson ist raus - Glynn Morgan
drin. Letzterer sprang bereits 1994 für Wilson ein und
veredelte das zweite Album "Psychedelicatessen" mit
seiner Stimme. Die bereits angekündigte Winter-Tournee
lässt dabei vermuten, dass das neue Album eigentlich für
Wilson geschrieben wurde. Stilistisch greift es denn
auch die beiden Vorgänger-Alben auf, wirkt aber wieder
deutlich progressiver. Denn wo "For The Journey" sehr
direkt waren und die Vertracktheit teilweise in den
Hintergrund rückte, glänzt "Legends Of The Shires"
wieder vermehrt mit komplizierteren Momenten. Threshold
sind aber auch 2017 klar als Threshold herauszuhören. Es
bleibt diese unwiderstehliche Mischung aus Melodie,
Hymne und musikalischem Anspruch. "Legends Of The
Shires" ist ein Doppelalbum und bringt es auf satte 83
Minuten. Zusammengehalten wird es von den drei "The
Shires"-Parts. Dazwischen geschieht sehr viel.
Zwischenzeitlich erinnert man sich gar an die grossen
Rock-Opern. "Legends Of The Shires" besitzt diese
unwiderstehlichen Momente, welche aus einem guten Album
ein grossartiges machen. Auch damit nimmt es den Faden
seiner Vorgänger auf. Trotzdem hebe ich es nicht über
die bei Metalfactory magischen 9-Punkte-Marke. Dies
liegt in erster Linie daran, dass ich jeweils spätestens
im letzten Drittel des Albums abhänge. Irgendwie geht
die Spannung verloren, die meine Aufmerksamkeit weiter
fesseln könnte. Objektiv gehört stehen diese Lieder den
vorangehenden in Nichts nach - subjektiv ermüde ich.
Vielleicht sind zwei Wochen Reinhören für dieses Review
aber auch schlicht zu kurz, um das gesamte Potential
dieser möglichen Götterscheibe zu begreifen. Vielleicht
sind Threshold aber nach den kompakten Vorgänger-Alben
diesmal einfach zu weit in die andere Richtung
geschritten. Und vielleicht wird der Nachfolger und
"Legends Of The Shires" die goldene Mitte zwischen
vertrackt und geradlinig wieder treffen. Für Prog
Metal-Fans ist dieser neue Streich aus England aber eine
Offenbarung. Threshold können nicht schlecht sein,
müssen aber nicht den persönlichen Geschmack jedes
Hörers zu 100 Prozent treffen. Fans sollen sich dieses
Album kaufen. Und wer es noch nicht ist, soll sich
mindestens die erste der beiden CDs anhören. Threshold
mit schwächen? Vielleicht. Aber immer noch um Längen
besser als das Gros der vermeintlichen Konkurrenz.
Roger W.
Punkte:
8.8 von 10
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NIGHT - Raft Of The World The Sign Records
Gegründet in 2011 rocken die Schweden hier im
NWOBHM-Gefilde, aber mit durchaus modernen Einflüssen,
tolle Mischung. "Raft Of The World" ist der dritte
Rundling der Herrschaften aus dem Norden. Und schon beim
Opener "Fire Across The Sky" hört man die britischen
Einflüsse raus, starker Song. Überhaupt gefällt das
ganze Album schon nach dem ersten Durchlauf, macht gute
Laune und unheimlich Spass beim Anhören. Die knackigen
Riffs und die sehr melodiösen, etwas rau gesungenen
Linien von Sänger Oskar sind einfach klasse. "Under The
Gallows" erinnert musikalisch sofort an Thin Lizzy, und
Oskars Stimme sorgt dabei für die nötige
Eigenständigkeit, sehr guter Song. Ganz stark das ruhige
melancholische, etwas an The Doors erinnernde "Coin In A
Fountain". Auch gut, dass man den Sound etwas trocken
produziert hat und nicht mit Effekten zugedeckt hat. Ein
weiteres Highlight: Das mit den Twin-Gitarren an Thin
Lizzy erinnernde "Strike Of Lightning", auch hier eine
tolle Arbeit der Gitarren und dem Gesang. So langsam
macht dieser Rundling süchtig. Je mehr man sich "Raft Of
The World" reinzieht, desto mehr gefallen die neun
Songs. Diese zeitlose Kombination aus
gitarrenorientierten Rocksongs mit sehr melodiösem
Gesang packt den Zuhörer und lässt ihn nicht mehr los.
Die Schweden legen hier ein wirklich frisches, knackiges
Album vor, das sich kein Hard Rock-Fan entgehen lassen
sollte. Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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ARGUS - From Fields Of Fire Cruz Del Sur Music
Mit einem akustischen Intro starten Argus in ihr
neues Album "From Fields Of Fire". Aber schon beim
zweiten Song geht es voll ab! Es wird klassischer
US-Metal geboten, mit einem ausdrucksstarken Sänger und
genialen Melodien! Spielerisch macht Argus so schnell
niemand etwas vor, aber die Genialität wird immer sehr
in den Dienste des Songs gestellt. Da sind keine
Selbstdarsteller am Werk, sondern eine sackstarke Band!
Argus sind irgendwie sehr old school, denn genau solche
Musik gab es schon vor 25 Jahren. Und wenn diese Musik
anno dazumal schon genial war, dann macht es auch keinen
Sinn das Rad neu zu erfinden! Für Liebhaber von
klassischem US-Metal stellen Argus eine Pflichtübung
dar. Ich bin zugegebenerweise nicht der Spezialist für
diese Art von Musik, aber gute Musik ist und bleibt gute
Musik, und ein Meisterstück wie der Song "As A Thousand
Thieves" kann auch bei mir gehörig Eindruck schinden!
Ich kann mir auch vorstellen, dass einige Leute dieses
Album in der Jahresbestliste auflisten werden, denn für
mich gehören Argus zu den besten US-Metal-Bands! Daumen
hoch für Argus und meine Anspieltipps lauten wiefolgt:
1."As A Thousend Thieves", 2."Infinite Lives Infinite
Doors", 3. "Hour Of Longing". Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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THE QUIREBOYS - White Trash Blues Off Yer Rocka
Mit dem Debut "A Bit What You Fancy", der britischen
Band um Sänger Spike, konnten Quireboys grosse Erfolge
feiern, sicher nicht zuletzt auch durch Supportauftritte
mit Guns'n'Roses. Songs wie "Seven O'Clock" oder "Hey
You" besitzen heute noch Kultstatus. Obwohl der Grunge
auch diese Formation mitte der Neunziger ausbremste,
sind die Jungs seit Anfang der 2000er wieder aktiv.
Anscheinend provitieren Spike und Co seit 2013 von einem
intensiven Kreativitätsschub. Im Jahresrhythmus
erschienen nämlich "Beautiful Curse", "Black Eyed Sons",
"St. Cecilia And The Gypsy Soul" und "Twisted Love". Nun
wird die Truppe mit einem Blues-Cover-Album vorstellig.
Klingt im ersten Moment nicht sonderlich interessant.
Doch analysiert man den Sound der Chorknaben genauer,
ist offensichtlich nebst dem erdigen Rock'n'Roll als
Fundament, den Zutaten Glam und Sleazy, auch der Blues
von elementarer Bedeutung. Nun kam man also auf die Idee
den grossen Bluesern dieser Welt zu huldigen.
Berücksichtigt wurden unter Anderem Muddy Waters, John
Lee Hooker, Billy Boy Arnold, aber auch Chuck Berry.
Dabei behielt man die Originale genau im Auge, drückte
den Tracks aber auch ihren eigenen, typischen
Rock'n'Roll-Stempel auf. Dabei brillierte einmal mehr
Vocalist Spike mit seiner legendären Whiskey-Stimme.
Aber auch Special Guest Lee Vernon von Pearl Handled
Revolver mit seiner Munharmonika trägt einiges zum
Gelingen von "White Trash Blues" bei. Cooles Album,
selbst für Fans, die nicht explizit auf Blues stehen.
Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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DYSCARNATE - With All Their Might Unique Leader
Records Yessss, der englische Riff-Death-Metal
ist dank Dyscarnate nicht tot. Yep, da wird auf den acht
bleiernen Todessongs so kräftig gerifft und gedeathed,
mit Einflüssen aus dem amerikanischen wie auch
schwedischen Death-Metal-Sektor, wobei die amerikanische
und eigene Erkennungsmerkmale klar die Oberhand halten.
Kann man zu Death-Metal moshen? Yep, das funktioniert
bestens bei Dyscarnate. Mit 'With All Their Might'
präsentieren uns die drei Briten aus Horsham bereits ihr
fünftes Album. Der Growl von Henry Bates ist ebenfalls
eher in den tieferen, aber nicht zu extremen Death-Growl
zu finden, was jedoch sehr gut zum rifflastigen Material
passt. Zudem ist Henry ebenfalls zuständig für die
tieferen Saiten und treibt mit seinem Spiel das
Lawinenmonster von der Insel zähflüssig und bestialisch
voran. Durch die etwas thrashig-deathig gehaltenen
Gitarrenriffs von Tom Whitty, gelingt auch jeder Mosh zu
den acht Teufelsdinger. Sehr rifflastig, perfekt in
Kombination mit dem Tieftöner und den goilen,
doublebass-lastigen Drums von Matt Unsworth, welcher
seine zwei Mitstreiter stets nach death-moshigen
Akzenten treibt und diese genüsslich durchs schwingende,
langhaarige Haupt der Fanfraktion wieder zur Band
zurücktragen lässt. Das Coverartwork ist recht
überraschend gelungen, eher so der Rammstein-Fraktion
zuzuordnen, zeigt jedoch ebenfalls die mächtig treibende
und sehr kraftvoll wie auch klare Produktion des
gelungenen Scheibchens. Anspieltipps: Alle Songs,
hellyeah! Long live English Mosh-Thrash-Death-Metal.
Leopold.
Punkte:
8.7 von 10
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NECROPHOBIC – Pesta (EP)
Century Media/Universal Zu meiner Schande muss
ich zugeben, dass obwohl Necrophobic zwischen 1993 und
2013 zwar 10 Studio Alben raus gehauen haben, die Band
jedoch komplett unter meinem Radar durch flog. Nach 4
Jahren eisigem Schweigen liegt nun neues Material in
Form einer 2 Track E.P. bereit, wobei nur der Song
„Pesta“ wirklich neu ist, denn „Slow Asphyxiation“ ist
quasi alter Necrophobic Wein in neuen Schläuchen. Also
volle Konzentration auf den neuen Happen, ein astreiner
Death/Black Bastard der zwar nach Alter Schule tönt,
aber gewaltig rein haut und dies vom ersten Moment an.
Cooler Groove, grossartige Melodien und doch auch mit
einer gesunden Portion Härte und starken Leads gesegnet.
Abgerundet mit einem Solo im klassischen Heavy Metal
Stil setzt dies dem Song noch die Krönung auf. Was soll
ich sagen, ich bin restlos begeistert von der ersten
Umdrehung an und dies passiert relativ selten. Wenn
Necrophobic dieses Level und diese Dynamik hoch halten
kann, dann wird uns ein wahrlich fettes Langeisen ins
Haus stehen, wir dürfen also gespannt und voller
Hoffnung sein. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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SPACE VACATION - Lost In The Black Divide Pure
Steel Records/Musikvertrieb Coole Mucke der aus
San Francisco stammenden Space Vacation, die hier mit
ihrem vierten Rundling durchstarten. Schon der Opener
"Devil To Pay" gibt die Richtung an. Purer Heavy Metal,
à la Maiden, alter Ozzy Osbourne und Thin Lizzy. Starke
Metal- und Hard Rock-Gitarrenriffs, mit melodiösem
Gesang untermauert durch grosse Chöre und treibende
Drums. Genau so geht's weiter mit "Save Your Breath" und
dem sehr tollen "Stay Away", ich mag die schönen Twin
Guitars die immer wieder eingesetzt werden. Alle 10
Tracks gehen in oben genannte musikalische Richtung, nur
Sänger Scott Shapiro, bringt mit seiner eigenständigen
Stimme noch recht viel Abwechslung dazu. "See You Again"
könnte glatt auf einem Thin Lizzy-Album zu finden sein,
echt starker Song, mit sehr viel Melodie und eben wieder
mit diesen Twin-Guitars. Auch wenn das Tempo mal
angezogen wird wie bei "Roll The Dice" geben die
Frisco-Jungs eine gute Figur ab, hier klingt's dann eher
Richtung Ozzy. Oder das "Old"-Maiden-lastige "Live By
The Sword", klasse umgesetzt. So rocken die Jungs
grandios durch alle 10 Tracks. Nie kommt Langeweile auf,
alles bleibt spannend und macht unheimlich Spass beim
Anhören. "Lost In The Black Divide - ist ein Zeitloses
sehr interessantes Album, hebt sich allemal von der
Konkurrenz ab und verdient es, angehört zu haben.
Crazy Beat
Punkte:
8.6 von 10
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IN EXTREMO - 40 wahre Lieder (2
CDs / 3 DVDs) Universal Music Es ist nicht nur
die Doppel-CD «Best Of» von In Extremo mit ihren
grössten und bekanntesten Hits, welche «40 wahre Lieder»
so hörenswert macht, sondern die drei DVDs. Darauf
enthalten sind alle Shows der «Wahre
Jahre»-Jubiläumsshow von der Loreley 2015, sowie die
Dokumentation (WDR/Rockpalast) «Verehrt und angespien -
In Extremo - Die Doku». Sänger Micha Rhein und seine
Gefolgsleute stellen hier eindrucksvoll unter Beweis,
wieso sie zur kommerziell erfolgreichsten Folk
Metal-Truppe aus Deutschland aufgestiegen sind. Wohl
keine andere Band war immer dermassen authentisch und
hat sich neu erfunden, ohne ihren ureigen Weg zu
verlassen. Von der Mittelaltertruppe zu
Hitparadenstürmern könnte die Überschrift auch lauten.
Braucht es noch mehr Worte zu In Extremo? Nein, denn auf
diesen fünf Tonträgern wird alles gesagt und gespielt.
Wer Fan ist, kauft sich diese Zusammenstellung
vorbehaltslos, und wer in die verspielte Welt aus
Gitarren, Trumscheit, Harfe, Marktsackpfeife und
Schalmei eintauchen will, muss hier zugreifen.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BELPHEGOR - Totenritual Nuclear Blast/Warner
Ich mag Helmuth und seine Truppe, denn sie sind immer
wieder mal für eine Überraschung gut. Und gerade weil
mir das sich irgendwie unfokussiert anfühlende
Vorgängeralbum "Conjuring The Dead" überhaupt nicht
gemundet hat, bin ich aktuell um so glücklicher eine
sackstarke neue Platte des Machokommandos rezensieren zu
dürfen. Der eiskalte Opener "Baphomet" ist eine tief
fräsende Belphegor/Morbid Angel-Mischung und auch die
weiteren 37 Minuten folgen der eher deathmetallischeren
Ausrichtung des eröffnenden Materials von "Totenritual".
Zudem sind alle Trademarks vorhanden, fies verpackt in
flirrende Gitarrenläufe mit den typisch gezogenen Noten
und einem prägnanten Bass, welcher den Riffs
zusätzlichen Schub verleiht. Das dämonische Ur-Deicide
Gegrowle/Gekeife wurde noch etwas mehr forciert und
nimmt mehr Raum im Gesamtbild ein. Passt und tut weh wo
es soll. Und zum eindringlichst nicht falsch verstehen:
Totenritual" ist eine druckvolle, moderne, gut
ausgewogene und prägnante "Stage One Studio"-Produktion.
Wer audiophilen Schmutz sucht wird hier deshalb nahezu
verdursten. Aber wer ein Faible für "moderne"
Extrem-Musik mit Druck hat und die Priorität auf
eindringliches Mikrogebrülle, auf den Punkt gebrachte
Lyrik sowie gesunden, bauchgeführten Death/-Black-Metal
legt, wird mit dem elften Belphegor-Studioalbum
zuvorkommendst bedient werden. Harsche, groovige
Geschichte. Reinhören! Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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THE QUILL - Born From Fire
Metalville/Musikvertrieb Kürzlich stolperte ich
im Fratzenbuch über ein Video, das mich sofort in
Beschlag nahm und hellhörig werden liess! Der Song?
«Stonebeliever» und die Band? The Quill..., wie? The
was...? Richtig..., The Quill, und kaum zu glauben, dass
das neue brandneue Werk «Born From Fire» bereits die
achte Langrille der Schweden ist. Ein Blick ins
heimische Tonträger-Regal bestätigte die Vermutung, dass
dieser Kelch bislang ohne Wirkung an mir vorbei gegangen
ist. Liegt wohl daran, dass ich mitte der 90er, obwohl
grosser Fan von Spiritual Beggars, weder Monster Magnet
noch andere Krachcombos aus diesem Lager im CD-Player
liegen hatte. Zu der Zeit, also 1995, schoben Frontmann
Magnus Ekwall, Gitarrist Christian Carlsson, Bassist
Roger Nilsson (nota bene Ex-Spiritual Beggars!) und
Organist Anders Haglund The Quill an. Wenn man sich das
gleichnamige Debüt zur Brust nimmt, ist Letzterer
tragend zu hören und verdammt, mit was hatte ich vor 22
Jahren meine Lauschklappen zugeknallt?! Die Mucke ist
der Oberhammer und könnte genauso gut als Debüt von 2017
durchgehen. Warum The Quill nie grösser raus gekommen
sind, gehört zu den weiteren schon fast bedauernswerten
Geschichten der Musikszene. Dies dürfte wohl auch einer
der Gründe gewesen sein, dass Ekwall die Band 2008
verliess und durch Magz Arnar ersetzt wurde. Neun Jahre
und zwei weitere Alben später ist Magnus zurück und
dürfte sich im Kreise der immer noch vorhandenen
Kollegen Carlsson, Nilsson und Schlagzeuger Jolle
Atlagic (nur auf dem Debüt nicht dabei und sonst auch
bei den älteren Demos!) wie die Made im Speck fühlen.
«Born From Fire» setzt somit nahtlos da an, wo man mit
«Tigerblood» (2013) aufgehört hat. Dabei ist es eher
mehr fetter Hard als Stoner Rock, aber mit einer
Einschränkung! Die Orgel ist leider nicht mehr
Bestandteil der reformierten Quill-Mucke und das gibt
etwas Abzug. Das sieht sicher nicht jeder so, denn wer
dieses Instrument nicht ausstehen kann, wird nun
spätestens jetzt den Zugang zu dieser geilen Band
finden. Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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NEUROSIS - The Word As Law (Re-Release) Neurot
Recordings Das Chicagoer Urgestein in Sachen
Hardcore/Post-Punk meldet sich mit ihrem 13. Output
namens 'The Word As Law' bei uns. Nach der Gründung im
Jahre 1985 im Bundesstaate Illinois wurde im Jahre 1988
das Debut präsentiert und nun mit 'The Word As Law' ein
weiteres Masterpiece in der langen Historie. Absolut
perfekter Skater- und Inlaneskater-Sound, sowie
ebenfalls auf dem Board im Schnee. O.K., auch als
Surfersound würde es gar noch passen. Aber kommen wir
doch wieder zum musikalischen Aspekt zurück. Das
Quintett um Scott Kelly (Guitars/Vocals), Steve von Till
(Guitars/Vocals), Jason Roeder (Drums), Dave Edwardson
(Bass) und Noah Landis (Keyboards), präsentiert auf
seinem 13. Longplayer interessant geschriebenen Hardcore
und Post-Punk mit klaren, textlichen Aussagen. Der
Gesang von Scott und Steve ist im klaren, geschrieenen
Segement zuhause, so à la M.O.D. und S.O.D., um einen
Anhaltspunkt zu geben. Deren Gitarrenarbeit ist klar
punkig mit einem Touch metallischen Hardcore, so à la
Crumbsuckers und Konsorten, schrammelnd, melodiös,
clean, leicht angezerrt, viele Takt- und Melodiewechsel,
welches Dave's Bassarbeit sehr eigenständig erscheinen
lässt, da dessen Bass sehr klar, nicht unbedingt dumpf
und tief erklingen lässt, nein, man macht eigentlich den
Bass zu einem Leadinstrument. Sehr interessante
Kombination, da Noah's Keys untermalend daherkommt und
Jason's Schlagwerkarbeit ebenfalls zu einem
Lead-Instrument raufwachsen lässt. Interessante
Produktion, interessantes Abmischen, aber es groovt wie
die Sau. Die acht Tracks kommen sowas von locker und
frisch daher, eine wahre Freude. Ein schlichtes, aber
doch sehr nachdenkliches Cover-Artwork rundet diesen
Output ab. 'The Choice', 'Intensivity', 'Double-Eged
Sword' sowie 'Tomorrow's Reality' sind Anspieltipps
meinerseits, zeigen stets die filigranen, musikalischen
Fähigkeiten von Neurosis auf sowie deren Vielseitigkeit.
Gibt es eigentlich progressiven Hardcore? Neurosis haben
diesen soeben mit 'The Word As Law' geschaffen.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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NOCTURNAL RITES - Phoenix AFM
Records/Musikvertrieb Nocturnal - Wer? Da war
doch mal was! Genau: von 1995 bis 2007 veröffentlichten
diese schwedischen Power-Metaller diverse Alben. Mir
selber blieben sie als äusserst coole Gruppe im
Vorprogramm von Gamma Ray während ihrer "Majestic"-Tour
in Erinnerung. Zudem sorgten sie zusammen mit den Finnen
Thunderstone bei der 2007er-Ausgabe des Metal Infernos
in Lenzburg für Furore - und das sowohl auf wie auch
neben der Bühne. Danach verlor ich sie aus den Augen. Zu
Recht, wie sich jetzt herausstellt. "Phoenix" ist das
erste Album nach zehn Jahren. Wobei die Band nach
eigenen Angaben nie aufgelöst war. Als Grund für die
lange Verzögerung gibt die Gruppe ihre Besetzungswechsel
an der Gitarre an. Wobei derjenige von Christ Rörland
besonders schwer wog. Dieser zog nach nur zwei Jahren zu
seinem heutigen Brötchengeber Sabaton. Als
Aussenstehender kriegt man den Eindruck, dass die Luft
aber definitiv generell raus war. Diese Phase ist jetzt
aber vorbei. Auf "Phoenix" klingen Nocturnal Rites
wieder frisch wie eh und je. Das Songwriting ist klar
der Band zu zuordnen. Und damit gibt es Hymnen und
schnelle Lieder und alles zusammen. Hört euch nur mal
die grandiosen "A Song For You", "Before We Waste Time",
"Nothing Can Break Me" oder das etwas spezielle
"Inferno" an. Bleibt zu hoffen, dass Nocturnal Rites ihr
neues Album mit einer grandiosen Tour unterstützen
werden. Denn sind die Schweden auf CD gut, waren sie
live eine Wucht. Die Chance, dass sie es auch heute live
noch können, ist nach dem grandiosen Album-Neustart mehr
als wahrscheinlich. Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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AKERCOCKE - Renaissance In Extremis Peaceville
Records/Irasci Seit 1997 treiben die Engländer
nun auch schon wieder ihr Unwesen, und in diesen 20
Jährchen hat man es auf 5 Releases gebracht -
"Renaissance In Extremis" stellt den sechsten Output
dar. Das "Extremis" im Titel kann man ruhig wortwörtlich
sehen - wo man nur schon im ersten Track "Disappear" von
Anfang an ordentlich losbrettert und ins Mikro gurgelt,
als gäbe es kein Morgen mehr, ist circa ab der Hälfte
des Stückes ein kompletter Wandel um 180 Grad angesagt:
leise wimmernder Gesang trifft auf gemässigte
Gitarrenwände und zurückhaltenderes Drumming, was sich
aber kurz darauf hin schon wieder in eine Raserei
steigert, nur um quasi erneut die Bremse anzuziehen,
wieder mit klagendem Gesang, der kurz darauf in
gurgelndes Growlen übergeht. Scheisse noch eins, was für
eine Achterbahnfahrt! Und das alles in nur einem
Track... Und das zieht sich durch das gesamte Album
hindurch! Akercocke waren ja noch nie für
pflegeleichten, einfach geniessbaren Sound zuständig
gewesen, und mit "Renaissance In Extremis" stellt man
dies gekonnt erneut unter Beweis. Technisch hochstehend
wird hier die dissonante Extreme zwischen allen
möglichen Polen ausgelotet, man möchte beinahe von
Extreme/Progressive Metal mit Black- und Death-Anleihen
sprechen, wobei zwischendurch auch so technischen
Core-Frickeleien zu hören sind, dass einem die Ohren
schlackern. Fazit: Wer gerne seine Grenzen auslotet und
bereit ist, sich auf einen echten Trip (ohne
Zusatzstoffe) einzulassen, der sollte sich die neue
Akercocke reinziehen. Allen anderen empfehle ich ein Ohr
voll, aber mit Vorsicht - diese Band war noch nie
jedermanns Sache, und sie wird es auch bleiben!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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CATS IN SPACE - Scarecrow Cargo Records
Bereits mit dem 2015 erschienen Debut "Too Many Gods"
liess die englische Truppe Cats In Space aufhorchen. Nun
steht man mit dem Nachfolger "Scarecrow" vor der Türe.
Das hohe Qualitätslevel kann damit definitiv gehalten
werden. Kein Wunder, denn bei den Members handelt es
sich durchs Band um alte Hasen im Musikbusiness, die
immerhin schon bei Acts wie Bad Company, Ian Gillan,
Asia, The Sweet oder 10cc auf der Gehaltsliste standen.
Musikalisch bewegt man sich im Classic Rock-Genre, wobei
die Siebziger-Schlagseite offensichtlich zu Tage tritt.
Doch damit nicht genug, man ergänzt den durchlagsstarken
Sound zusätzlich mit lockerem Old School-Glam,
klassischem AOR und feinen Progressive-Anleihen. Was wie
ein wildes Gewirr ohne System klingt, wurde durch einen
roten Faden verbunden und homogenisiert. Durch die
verschiedenen Aspekte tönt der Sound kurzweilig,
abwechslungsreich und spannend. Zusätzlich hat die Band
aber auch starkes Songmaterial verfasst. Tolle Hooklines
und starke Melodien, die den Boden für eine satte
Instrumentalisierung mit mächtigen Gitarren liefert.
Einen Anspieltip kann nicht gegeben werden, da das Level
des Albums konstant hoch gehalten wird. Man kann es
drehen und wenden wie man will, wirkliche Schwachpunkte
sind nicht auszumachen, trotz dem Fehlen von expliziten
Highlights. In der Schnittmenge von Bad Company und
10cc, aber auch Cheap Trick und Queen kann man durchaus
bestehen. Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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SATURDAYS HEROES – Pineroad Lövely Records/Cargo
Records Ok, Schweden, die nach Amis klingen –
gut, kann man machen. Die Jungs spielen eine erfrischend
rotzig-punkige Art von Rockmusik, die man am ehesten in
College-Filmen der Marke American Pie und Konsorten zu
hören bekommt. Macht das jetzt „Pineroad“ automatisch
schlecht? Keineswegs! Denn die Jungs verstehen es, zwar
das High School/College-Feeling zu verbreiten, aber
gleichzeitig haben sie einen gewissen Touch, den man bei
Bands wie den Dropkick Murphys findet (gut rauszuhören
bei „When We Fight“), sprich: Es vibriert alles, man
fühlt die folkige Energie richtiggehend durch die
Lautsprecher /Kopfhörer auf den Hörer niederprasseln und
ich persönlich habe immer bei diesem Sound das
Bedürfnis, in die nächste irische Kneipe zu gehen und
ein schönes Guiness zu kippen. Diese Energie, diese
Ungezwungenheit zieht sich durch das gesamte Album
hindurch, simple, aber kraftvolle Melodien treffen auf
mehrstimmigen Gesang und machen einfach gute Laune. „My
Fight“ beispielsweise klingt stellenweise wie eine
ernsthaftere Version der Bloodhound Gang oder Sum 41.
Ach, ich könnte hier noch viel weiter ins Detail gehen,
muss ich aber gar nicht – denn der Sound als solches
spricht für sich. Ergo: Wer etwas mit Rockmusik
anzufangen weiss, die auch punkig und dreckig daherkommt
und gelegentliche Folk-Einflüsse aufweist (und sei dies
nur in der Art zu singen), der sollte sich die
Samstagshelden zu sich nach Hause holen. Geile Sache!
Toby S..
Punkte:
8.5 von 10
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DARK AVENGER - The Beloved Bones: Hell Rockshots
Records Die brasilianischen
Symphonic/Power-Metaller Dark Avenger lieben
Zwei-Alben-Zyklen. Die beiden Vorgängeralben sind unter
dem Titel "Tales Of Avalan" mit anschliessendem
Doppelpunkt und dem Anhängsel "The Terror" respektive
"The Lament" erschienen. Das neue Werk läutet nun den
nächsten Zyklus ein. Unter dem Haupttitel "The Beloved
Bones" wird heuer das Album "Hell" veröffentlicht,
während für dessen Nachfolger "Divine" zumindest bereits
der Titel feststeht. Bleibt die Frage, ob man sich auf
dieses künftige Werk freuen soll oder nicht "Man neigt
zu einem "Ja", wenn man sich das Vorgänger und das
aktuelle Album anhört. Irgendwo im Fahrwasser alter
Rhapsody-Versionen gelingt es Dark Avenger, eigene
schöne Akzente zu setzen. Das Songwriting ist
symphonisch, episch, zum Teil leicht progressiv und
überrascht immer wieder mit schönen Melodien. Einfach
gestrickten Metallern könnten die gewaltigen Chöre und
die fast schon kitschigen Melodien zu viel sein. Wer für
solche Klänge aber offene Ohren hat, erkennt durchaus
nicht nur eine klassische, sondern auch eine
rock'n'rollige Ader. Hier hat neben dem allgegenwärtigen
Power Metal auch Blues, Black und Thrash Metal Platz.
"Hell" zieht einen in einen Bann, dem man sich schwer
entziehen kann. Die Dynamik und die zwischenzeitlichen
Soundkathedralen sind gewaltig. Und trotzdem empfinde
ich das Vorgängerwerk als noch zwingender. Woran das
liegt, ist schwer zu sagen. "Hell" bietet hochwertigen
Heavy Metal und deckt von verträumt über hasserfüllt und
hoffnungsvoll sehr viele Gefühle ab. Und wer neben den
rasenden Tracks auch mal ein eingängiges Stück hören
möchte, findet es hier mit "Sola Mors Liberat". Dark
Avenger gelingt es, mit nur wenigen Abstrichen das
bisher erreichte Niveau zu halten. Und das will etwas
heissen. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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THE CONTORTIONIST – Clairvoyant eOne/Musikvertrieb
The Contortionist fährt die Progressive Schiene und
kreiert dabei wunderschön sphärischen Alt Metal mit
satten Soundstrukturen und verträumten Klangwelten. Die
Band hat sich graduell von ihren Wurzeln im Technical
Prog/Deathcore entfernt – Ein Wandel der mit einem
massiven Line Up Wechsel seinen Höhepunkt fand. Neu
dabei sind Sänger Michael Lessard (Last Chance To
Reason), Bassist Jordan Eberhardt (Scale The Summit) and
am Keyboard Eric Guenther, womit die Hälfte der Band
ausgetauscht wäre. Das Ergebnis dieser neuen Einflüsse
ist unüberhörbar. So lässt sich der Sound der Amerikaner
nun am ehesten vergleichen mit Opeth, Deftones oder
Between The Buried And Me. Der Wechsel vom strikt
technischen Fokus hin zur Kreation von stimmungsvollen
Klanglandschaften scheint der Band gut getan zu haben,
denn der Sound kommt nun einfach kompromisslos und
herrlich harmonisch daher – das ganze Album wirkt extrem
rund. Die einzelnen Tracks bauen aufeinander auf und
stellen so eine Verbindung her, die mehr wie ein
Kreislauf als wie eine Playlist wirkt. Vom
instrumentalen Opener “Monochrome (Passive)“ bis hin zum
über 9 Minuten Monster, dem Outro “Monochrome
(Pensieve)“ nehmen The Contortionist den Hörer mit auf
eine Reise durch ihre melancholische Musik. Einziger
Wehmutstropfen: der Gesang dürfte für mein Dafürhalten
etwas kräftiger ausfallen. So geht Lessards Stimme
teilweise ein wenig unter. Fazit: The Contortionist
haben einen grossen Wandel hinter sich, was sicherlich
nicht allen Fans gefallen dürfte. Wem jedoch die
Richtung, welche die Amis mit dem Vorgängeralbum
“Language“ (2014) eingeschlagen haben, gefällt, der wird
an diesem Silberling seine helle Freude finden. Die
Platte ist etwas für alle, die auf sphärischen Progmetal
mit melancholischen Zügen stehen. Patricia H.
Punkte: 8.5 von 10
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MONSTER MAGNET - Spine Of God (Re-Issue)
Napalm Records/Universal Die Amis um den
charismatischen Leadsänger Dave Wyndorf gehören,
zusammen mit Kyuss, zu den Wegbereitern des Stoner Rock
und all dem, was sich darauf bezieht. «Spine Of God» ist
das full lenght Debüt von 1991 und ist längst ein
Genre-Klassiker geworden. Wenn man sich die aktuelle
Sommer-Tour ansieht, dann liegt der Fokus der
ausgewählten Songs allerdings bei den Alben «Dopes To
Infinity» (1995), «Powertrip» (1998) und «Superjudge»
(1993). «Spine Of God» kann da wenigstens den Titeltrack
für sich reklamieren. Warum das Album gerade jetzt und
kurz vor dem neuen Studioalbum (VÖ im Oktober 2017)
erscheint, leuchtet auf den ersten Moment nicht ein, da
es aus der Sicht des 25-jährigen Jubiläum ein Jahr zu
spät kommt. Nichtsdestotrotz können sich nun auch
Neufans mit der Ursuppe des Stoner Rock ausstatten, und
es sieht ganz danach aus, dass dies offenbar nicht die
einzige Neuauflage des 90er-Materials bleiben wird. Ich
persönlich bin nach Jahren der mehrheitlichen Ignoranz
froh darum, diese geile Mucke so zu sagen neu entdecken
zu dürfen. Den vorliegenden offiziellen Infos ist leider
nicht zu entnehmen, ob das Ganze entsprechend remastert
wurde und somit auch für alteingesessene Fans einen
Gegenwert bietet. Alle anderen können bei dieser
zeitlosen Scheibe eigentlich blind zuschlagen!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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CALIGULA'S HORSE - In Contact InsideOut
Music/Universal Die Australier kommen hier mit
ihrem vierten Longplayer über den grossen Teich. 2011
gegründet beehren uns die Herren um Sänger Jim Gray mit
spannenden progressiven Klängen, die musikalisch sehr
variabel und breitgefächert sind. So findet der Zuhörer
hier harte Klänge à la Mastodon genauso wie ruhige,
atmosphärische Parts, die in Richtung Opeth und
Porcupine Tree gehen. Nach wie vor ist Grays hoher
Kopfgesang oft gewöhnungsbedürftig. Aber irgendwann
gewöhnt man sich daran und das Ganze fügt sich gut ins
musikalische Gesamtbild ein. Gut zu hören bei den
Stakkato-Gitarren beim Opener "Dream The Dead". Bei "The
Hands Are The Hardest gibt's rein musikalisch gesehen
auch Anleihen zu Dream Theater, cooler Song. Das kurze,
sehr entspannte "Love Conquers All" geht stark in
Richtung Steven Wilson. Ein weiteres Highlight ist das
atmosphärische, leicht treibende "Songs For No One",
klasse Zusammenspiel der Instrumente, und hier kommt der
Gesang echt stark daher und passt toll ins musikalische
Gesamtbild. Auch die ruhige akustische Nummer, ganz
stark. Die Vielseitigkeit dieses Werkes ist ein ganz
grosses Plus. Sehr spannend und sehr hörenswert, was die
Australier hier bieten, unbedingt anchecken. Crazy
Beat
Punkte: 8.4 von 10
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KOREA - Abiogenesis ViciSolum Productions
Die Herren um Sänger Michael Ehrnsten veröffentlichen
hier ihren dritten Longplayer. Die Musik der Schweden
ist nicht leicht zu beschreiben, schippert die doch in
diversen musikalischen Gewässern. Schon der Opener lebt
von sehr ruhigen Passagen und dem gegenüber stehen fast
Metallica-artige Gitarrenriffs, melancholischer Gesang
und Prog-Einlagen. Oder atmosphärische, fast poppige
Klänge wie beim interessanten "Exodus", das von der
melodiösen Gesangslinie von Ehrnsten lebt, sehr spannend
und eingängig. Überhaupt ist seine Stimme sehr angenehm,
gefühlvoll und trägt die Musik durch alle Songs
hindurch, ja wertet sie auf. je mehr man sie hört umso
mehr gefällt sie. Die meisten Songs werden durch einen
sehr angenehmen Gitarren/Key-Mix getragen. Hie und da
blitzen Parallelen zu Porcupine Tree und Steven Wilson
durch, sehr spannend das Ganze. Die lebendigen Drums
dazu treiben die Songs an und halten sie spannend, es
passt einfach alles zusammen. Auch das etwas monotone,
aber keineswegs langweilige "Stand Down" gefällt sehr,
klasse, wie der Gesang mit den Instrumenten zusammen
harmoniert. Das ganze Werk versprüht eine gesunde
Portion Melancholie und trägt den Zuhörer kurzweilig
durch die 14 Tracks, man hat sofort Lust, sich das
nochmals anzuhören, wirklich starke Musik, welche die
Schweden hier abliefern. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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MAGENTA HARVEST - ... And Then Came The Dust
Apostasy Records '... And Then Came The Dust' in
Form von Magenta Harvest mit astreinem Death-Metal,
gepaart mit thrashigen und blackigen Elementen, aber
auch sehr mystisch gehaltenen Elementen so à la Children
Of Bodom, aber Magenta Harvest sind verdammt
eigenständig, wohl bemerkt. Neun Songs haben den Weg auf
deren zweiten Longplayer gefunden. Recht hammermässiger,
gut produzierter, kraftvoll und sauber, powervoll und
treibender Death-Metal in seiner reinsten Form. Die fünf
Finnen aus Pietersaari (Jakobstad), namentlich Janne
Manninen (Vocals/Growls), Timo Kontio und Timo
Hanhikangas (Guitars), Jonas Frilund (Bass) und Mathias
Lilmans (Drums) sowie Aleksi Virta (Studio-Keyboarder),
kamen anfangs 2005 als Ideengeber zusammen und sind nun
gemeinsam bei ihrem Zweitling gelandet. Mathias' Drums
schwelgen im Double-Bass sowie im perfekten
Groove-Bereich dahin, Jonas' Bass ist recht klar und
treibend am Mitschwelgen, wie auch Jonas' und Timo's
sauberes Gitarrenhandwerk, welches groovt, thrasht,
deathed und blacked was das Zeugs hält, meist Unisono,
mit sauberen, melodiösen Soliwerken untermalend,
bezugnehmend zu Aleksi's dezentes Keyboardspiel.
Teilweise vertrackte Songelemente kommen beim betrachten
des genialen Coverartworkes sehr gut zur Geltung. Alles
in allem ein sehr überzeugendes, zweites Werk, vor allem
das über achtminütige 'Flock Of Reckoning' ist bei mir
zum Highlight aufgestiegen, immer und immer wieder
entdeckt man neue Elemente, unerwartete, deathige Ideen,
welche einem das Spektrum des Death-Metals weiter
öffnet. Was mir auch aufgefallen ist, der Gesamtsound
von '... And Then Came The Dust' ist so gar nicht
'schwedisch' bzw. 'nordisch' gehalten, nein, es ist sehr
eigenständig und ... eben, 'finnisch' gehalten. Perfekt.
Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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RUBY THE HATCHET - Planetary Space Child Tee Pee
Records Habe noch nie von dieser Band gehört, was
ich eigentlich nur schwer nachvollziehen kann, weil sie
mir erstens gut gefällt und sie zweitens ohne diese
Veröffentlichung bereits fünf Tonträger rausgehauen hat
(eine EP und eine Single mitgezählt). Das amerikanische
Quintett rund um die zierliche Frontelfe (die allerdings
gar nicht nach Elfe klingt) Jillian Taylor spielt
reichlich abgespaceten Hard Rock mit deutlicher Occult
und Doom Rock-Kante. Das sind schon mal gute
Voraussetzungen, um bei mir nicht vollends in Ungnade zu
fallen, was aber alleine deshalb noch keinen
Ritterschlag bedeutet. Aber schlussendlich bekommen sie
ihn doch noch, denn "Planetary Space Child" ist ein
richtig geiles Album geworden, das mit jedem Durchlauf
wächst. Hier sind nicht eine Handvoll Musiker einfach in
eine Zeitmaschine gesessen, um sich musikalisch ein paar
Jahrzehnte in die Vergangenheit beamen zu lassen, diese
Truppe ist der Real Deal, Leute. Atmosphäre, Power und
Authentizität vereinen sich in den einzelnen Songs zu
einem Gemenge, das einen zwar nicht immer sofort, aber
mit der Zeit ganz sicher packt. Wohlgemerkt mal mehr,
mal weniger gekonnt, aber garantiert immer in mindestens
guter Qualität. Natürlich haben wir es hier mit der
x-ten female fronted Rockband (muss man das eigentlich
immer dermassen betonen? Ich denke nicht!) mit okkultem
Unterbau zu tun. Na und? Wie viele "male fronted"
Metalbands gibt es denn bereits, die sich an AC/DC,
Helloween oder Judas Priest orientieren? Insofern hat
auch diese Band, die immerhin seit 2011 unterwegs ist,
ihre unbestreitbare Daseinsberechtigung, denn obwohl ihr
Erscheinungsbild schon sehr vertraut ist, ist ihr Sound
einmalig und originell. Empfehlenswerte Scheibe, hört
sie euch zumindest an! Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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COMEBACK KID - Outsider Nuclear Blast/Warner
Komplexität tötet Kreativität, und niemand scheint
das besser zu wissen als die Kanadier von Comeback Kid.
Mit der neuen Scheibe "Outsider" zeigt die berühmte
Hardcore-Formation, dass sie Bock hat, und zwar
tierisch. Das Album erfasst die allseits spürbare
Intensität der Band und ist dabei so dringlich und
unerbittlich wie alles, was Comeback Kid in ihrer
Vergangenheit je gemacht haben. Während viele ihrer
Genre-Kollegen die klangliche Evolution als einen Feind
verteufeln, hat diese Kombo ihre Karriere auf
Fortschritt gebaut, den einzigartigen Sound stets
erweitert und trotz allem ihre Integrität nie
beeinträchtigt. "Outsider" ist das sechste
Full-Length-Album und zugleich Debut bei Nuclear Blast
Records (New Damage Records in Kanada). Beim Songwriting
hat man sich diesmal auf die Titel konzentriert, die
sich besonders für die Bühne eignen. Unter diesem
Gesichtspunkt trifft bei "Surrender Control" ein
unruhiger Moshpit auf einen Hymnenchor, während
"Absolute" einige Thrash Metal-Elemente in die sonst so
vertrauten CBK-Klänge bringt und in einem heftigen
Breakdown-Outro endet. Diese Tracks sind genauso wild
wie jeder andere in ihrem Song-Katalog zuvor und
Kontrast zugleich. "Hell Of A Scene", das feurige,
explodierende Beats in den Versen mit einem ansteckenden
melodischen Hardcore-Chorus kombiniert oder auch das
etwas härtere und rockigere "Consumed The Vision"
bringen Neufelds durchdringende Stimme beeindruckend zur
Geltung. "Outsider" stösst diesmal sogar noch mehr in
melodische Territorien vor als bei seinen Vorgängern.
Dies bringt Spannung und Abwechslung, und mit Sicherheit
werden diese 13 Tracks live nicht zu bändigen sein.
Oliver H.
Punkte:
8.2 von 10
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ALTER BRIDGE - Live At The O2 & Rarities
Napalm Records/Universal Wer gut hinhört,
der kann sie zum Rhythmus der Trommeln marschieren
hören. Die Rede ist von der Kultband Alter Bridge. Über
die letzten Jahre haben sie uns regelmässig mit neuem
Sound versorgt und an ihnen führt momentan fast kein Weg
vorbei. Damit dies auch weiterhin so bleibt, haben sie
einen ihrer grössten Momente, den Auftritt in der
O2-Arena in London, in voller Länge auf einer Doppel-CD
festgehalten. 19 Live-Songs demonstrieren mit aller
Macht, mit was für einer überragenden Präsenz Alter
Bridge auf jeder Bühne rund um die Welt abliefern. Myles
Kennedy, Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott
Phillips lassen Hits vom Stapel wie "Farther Than The
Sun", "Show Me A Leader", "Rise Today" sowie ihr
Meisterwerk "Isolation" und zeigen eine Band auf der
unbestrittenen Höhe ihres Schaffens. Weitere
spektakuläre Momente sind die von Tremonti gesungenen
Titel "Waters Rising", "Watch Over You" als intensive
Akustikversion und ihre mächtige Hymne "Blackbird". Das
phänomenale Live-Album kommt ausserdem mit einer extra
"Rarities"-CD in voller Albumlänge, die jedes
Sammlerherz aus der Brust springen lassen dürfte. Die
Bonus-CD beinhaltet bis dato nur limitiert
veröffentlichte Tracks, sowohl auch sieben bislang
ausschliesslich in Japan erschienene Songs."Symphony Of
Agony", der Bonustrack des aktuellen Studio-Albums "The
Last Hero", wird nun ebenfalls in Form dieses
Raritäten-Sammlerstücks weltweit veröffentlicht und für
jedermann zu ergattern sein! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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DAWN OF DISEASE - Ascension Gate
Napalm Records/Universal
Seit 2003 deathen die fünf
Osnabrücker im Stile der schwedischen
Todesmetalsektionen, jedoch stets präsent mit eigener
Stilistik und sowohl einer Bandauflösung im Jahre 2007
und derem erneuten Zusammenschluss im Jahre 2009. Zum
Glück, denn mit 'Ascencions Gate' veröffentlichen die
Germanen ihren fünften Longplayer (eine EP, vier
Longplayers) mit neun kraftvollen Todesgranaten. Mit
Tomasz Wisniewski an den Growls, den Vocals, den Shouts
und allen anderen stimmgewaltigen Outputs treiben die
fünf Todesfanatiker dem infernalischen Höllengang
konsequent zu. Thomasz growlt im basslastigen Bereich,
nicht zu extrem, doch auch mit verständlcihen
Textpassagen. Lukas Kerk's und Oliver Kirchner's
Gitarrenarbeit strotzt nur so von diabolischem
Riffgewitter und Bombenhagel, stets prasselnd und
treibend, rasend wie zwei harmonisierende Kettensägen,
gepaart mit melodiösen Lines, besetzt mit kurzen,
prägnanten Death-Soli. Christian Wösten's Bassarbeit ist
teuflisch solide und treibend, zusammen mit Mathias
Blässe's Drumwork eine knallharte, undurchdringliche
Einheit, welche die deathigen Grundelemente besonders
hervorheben und tragend zu Satan's Inferno führen.
Geniales Songwriting rundet 'Ascension Gate' vorzüglich
ab. Das kraftvolle und düstere Coverartwork rundet
dieses Scheibchen perfekt ab und bezeugt auch deren
kraftvolle, saubere und sehr druckvolle Produktion.
Eingefleischte Deather können hier in die Volle langen,
auf jeden Fall wären 'Akephalos', 'Leprous Thoughts'
oder das neunminütige 'Mundus Inversus' ein paar
Anspieltipps. Gelungen und Death-Metal will never die,
hellyeah! Leopold
Punkte:
8.2 von 10
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KING PARROT - Ugly Produce
Agonia Records
Zehn Grindcore-/Sludge-Granaten
werden uns hier in unsere Gehörgänge gepflanzt und
gesetzt von dem Fünfer aus Melbourne. Seit 2010 treibt
sich der Fünfer in diesen musikalischen Niederungen
umher und präsentieren uns mit 'Ugly Produce' ihr
dritter Longplayer. Sehr goiler und stets grindiger
Metal, welche auch zum Skaten und Surfen passen oder
einfach mal zu einer coolen, metalischen
Fussball-Grumpelturniertruppe. Ari 'Mt. White' Whites's
und Andrew 'Squiz' Livingstone-Squires' Gitarrenarbeiten
sind absolut einmalig, so sauber gegrindetes
Riffgewitter, kurze, wilde Soli und viel Spass sind
herauszuhören, denn mit ihren tanzenden Saiten klatschen
sie alle Fliegen in die Glühbirnen. Todd 'Toddy'
Hansen's Grindcrush-Drumming killt jede Kakerlake im
Raume, lässt jede Tarantel im Saale headbangen. Matthew
'Slatts' Slattery's Bass quetscht und klatscht jede
Wanze sowas von breit an die weisse Wand, so dass deren
Innereien langsam und schleimig die Tapeten
runterkriechen um am Boden dann das Zeitige zu segnen.
Matthew 'Young' Young's Shouts kombiniert mit Growls und
wütenden, in den höheren Lagen liegenden, leicht
thrashigen Vocals killen jedes Känguruh, jeden Wombat
und jeden Koalabären, der versucht King Parrot bei ihrem
grindigen Trip zu unterbrechen. Young's extremen, hohen
Shouts erinnert mich ein klein wenig an John Connelly's
Shouts (von Nuclear Assault). Das Cover-Artwork zu 'Ugly
Produce' passt bestens, hört euch den Grindcore an und
ihr werdet den Apfel schreien hören, hellyeah. Diese
Spasstruppe hat den Dreh raus, zumal die Produktion für
'Ugly Produce' ebenfalls sehr gelungen ist und man alle
Einzelteile des Sounds raushört und sich eben diese
konstant in unsrer aller Gedärme und Innereien
festsetzen wird. No chance for escape! Gut so!
Leopold.
Punkte:
8.1 von 10
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TUNGA MOLN - III Hevisike Records Es ist
wirklich schwierig, die Nordschweden von Tunga Moln
(Schwedisch für"Schwere Wolken") musikalisch
einzuordnen. Für Stoner Rock sind sie oft zu doomig und
zu melancholisch, für Doom sind sie insgesamt zu flott
unterwegs und für Classic Rock klingen die vier Burschen
eindeutig zu modern. Was spielen also Tunga Moln? Eine
Mischung aus all dem, würde ich mal vorsichtig sagen,
mit gelegentlichen Schlenkern in Richtung Grunge ("Kräla
Hem"). Und auch wenn sich andernorts die Rezensenten mit
Lobhudeleien über den "Stoner Rock" von Tunga Moln
regelrecht gegenseitig überbieten, fällt es mir wirklich
schwer, ein eindeutiges Zielpublikum für diese Truppe
auszumachen. Und das ausgerechnet, weil sie eben
dermassen talentiert und vielseitig ist, da fehlen
gewaltige Riffgewitter ebenso wenig wie filigrane
akustische Passagen. Einigen wir uns also darauf, dass
diese Band all jene zufriedenstellen wird, die offenen
Ohres durchs Leben schreiten, und für die es, wie es
dereinst Jimi Hendrix zu sagen pflegte, nur zwei Arten
von Musik gibt: gute und schlechte. Diese Band gehört
eindeutig zur ersten Kategorie. Die Songs sind übrigens
alle auf Schwedisch gesungen, was in meinen Ohren
hervorragend zum vorgetragenen Liedgut passt.
Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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SORCERER - Sirens (Single)
Metal Blade/Sony Music
Grosse Ereignisse werfen
bekanntlich ihren Schatten voraus, und das gilt auch für
«Sirens», die neue Single im 7"-Format der schwedischen
Doomster Sorcerer. Lange Zeit waren die Lands- und
Stadtkollegen von Candlemass der Inbegriff für Doom
Metal, aber als vor zwei Jahren das grandiose
Genre-Album «In The Shadow Of The Inverted Cross»
erschien, wurden die Würfel neu gemischt. Zusammen mit
Avatarium gehören Sorcerer zu den aufstrebenden Bands
einer Stilrichtung, die im Moment auf der
Beliebtheitsskala der Fans nicht zwingend zuoberst
stehen. Im Vorfeld der zweiten full lenght Scheibe «The
Crowning Of The Fire King» (VÖ: 20.10.2017) gibt es den
Album-Opener «Sirens» und den zweitletzten Track
«Disciples Of The Dark» als Appetizer im Vinylformat.
Wer die Schweden bereits kennt und schätzt, wird auch
mit dem neuen Material sofort warm. Frontmann Anders
Engberg, der zusammen mit Bassist Johnny Hagel noch zum
Ur-Lineup gehört, verfügt über eine tolle Stimme, die
vom Ausdruck her der von Mats Levén (Candlemass) ähnelt
und ebenso perfekt zum schleppenden Sound passt. Der
Teileinsatz von Orgelsound und die generell melodische
Ausrichtung werten die Mucke ungemein auf, die bei
«Disciples...» mitunter ein paar Vibes von Black Sabbath
zu «Tyr»-Zeiten in sich trägt. Wer also nicht bis
Oktober warten will, kann sich ein Exemplar der 600-er
Auflage mit schönem Cover in black (300), turquoise blue
(200) oder clear (100) ins Regal stellen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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QUAYDE LAHÜE - Day Of The
Oppressor High Roller Records/Musikvertrieb
Diese amerikanische Band bewegt
sich mit ihrem Sound auf schon fast perfekt eleganter
Weise in jener mysteriösen Grauzone, die Mitte der
Siebziger die härtere musikalische Landschaft abseits
des Punk-Hypes beherrschte und heute gemeinhin als
"Proto Metal" bezeichnet wird. Was mir an dieser Band
besonders gut schmeckt, ist ihr schon fast
kompromissloser Hang zur Reduktion aufs Wesentliche. Der
Sound ist sehr analog, sehr organisch und sehr
dynamisch. Wer wie ich in den Siebzigern seine
musikalische Sozialisierung genossen hat, wird mit
dieser Scheibe ein akustisches Déja Vu erleben, wie man
es heutzutage trotz allen technischen Möglichkeiten dazu
nicht unbedingt erwartet. Hinzu kommt die Performance
von Sängerin Jenna Fitton. Sie entspricht weder optisch
noch stimmtechnisch der Vorstellung der alles
pulverisierenden Metal-Amazone, aber diesen "Mangel",
der eigentlich gar keiner ist, macht sie durch ihre
absolut aufrichtige Attitüde und einer riesengrossen
Portion Leidenschaft wieder wett. Die Frau ist einfach
echt und ehrlich in dem, was sie tut, und so hören sich
die Songs dann auch an, leidenschaftlich, kraftvoll und
in ihrer schon fast naiven Offenheit einfach
entwaffnend. Dass man sich hie und da bekannter Elemente
bedient (frühe Thin Lizzy haben beim Songwriting
durchaus eine Rolle gespielt), liegt in der Natur der
Sache und gehört somit einfach dazu. Wer sich die EP in
ihrer CD-Inkarnation anschafft, kommt übrigens dadurch
in den Genuss der sechs 2016er-Tracks, die damals auf
der selbstbetitelten Debut EP erschienen sind.
Sympathisch! Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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IN THIS MOMENT - Ritual
Roadrunner Records/Warner
Nach drei Jahren meldet sich die
erfolgreiche Groove Metal / Metalcore-Band um Powerwoman
Maria Brink mit dem sechsten Longplayer zurück - und
dieser Knallt! sehr atmosphärisch (passend zum
Albumtitel) bewegen sich die Herrschaften in purer,
musikalischer Dunkelheit, die einen kleinen, wohligen
Schauder zu verpassen weiss. Man sagt ja, "In der Kürze
liegt die Würze", dennoch ist es sehr schade, dass das
Album nach schon 49 Minuten zu Ende ist. Die
unglaubliche Stimme Marias katapultiert in andere Welten
und macht Lust auf mehr. Dieses Album kommt definitiv zu
meinen 2017-Favoriten. Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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UNZUCHT – Widerstand (Live in
Hamburg) Out Of Line Music Unzucht ist eine
jener Bands, die eine unglaubliche Bühnenpräsenz
mitbringen. Auf ihr charmante Art rocken sie das
Publikum und es wird klar – Unzucht lieben ihre Fans und
geniessen die Zeit auf der Bühne in vollen Zügen! Nach 4
Studioalben gibt es nun endlich das erste Live-Album der
Deutschen. Wer die Band schon mal Live gesehen hat,
weiss was einen erwartet – nämlich viel Interaktion mit
dem Publikum! Während andere Bands das bei ihren Live
Aufnahmen gerne wegschneiden, zelebrieren Unzucht diese
enge Verbindung mit ihren Fans. Einerseits ist das
natürlich unglaublich sympathisch, speziell wenn man
dieses Geplänkel schon mal live mitbekommen hat.
Andererseits hätte es ohne diese teils überlangen
Zwischenspiele noch Platz gehabt für ein oder zwei
weitere Tracks. Das ist natürlich besonders hart, wenn
man bedenkt, dass auf der CD 3 Tracks weniger sind als
auf der DVD (Mir lag für diese Review leider nur die CD
vor). Einer davon ist “Engel der Vernichtung“ - ein
echtes Highlight, das mir persönlich sehr fehlt auf
dieser Playlist. Auch den Titeltrack des ersten Albums
“Todsünde 8“ sowie die Singleauskopplung “Kleine Geile
Nonne“ sucht man leider vergebens. Ansonsten ist die
Playlist gut gewählt und bietet einen Querschnitt durch
die bisherigen Silberlinge – da lacht das Fan-Herz.
Auch bei der Aufnahmequalität hat sich das Team der
Unzüchtigen grosse Mühe gegeben. Der Sound ist
durchgehend satt und stellenweise könnte man glatt
vergessen, dasss es sich hierbei um eine Live-Aufnahme
handelt. Hut ab! Fazit: Sehr gute Aufnahmequalität,
epische Playlist und die volle Ladung Unzucht-Charme –
dieses Live-Album lohnt sich! Dazu muss man sagen, dass
die Band live unglaublich sympathisch rüberkommt. Von
daher verzeihe ich ihnen auch gerne die vielen
Interaktionen mit dem Publikum, die das Album doch etwas
unnötig in die Länge ziehen… Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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JOSH TODD & THE CONFLICT – Year Of The Tiger
Century Media/Universal Hmm… Die Stimme kenne ich
doch ? Mal kurz die Bio prüfen – ok, klar, wieso bin ich
da nicht von alleine drauf gekommen? Josh Todd ist
Member von Buckcherry und hat nun quasi das Debut seiner
Nebenspielwiese auf die verrotzte Bartheke gehievt. Was
heisst das nun für „Year Of The Tiger“? Tja, offenbar
hat der gute Herr Todd Bock auf punkig-angehauchte Heavy
Rock-Musik bekommen, die streckenweise auch Züge von
Papa Roach zu „Metamorphosis“-Zeiten trägt. Seine Vocals
erinnern an Mudvayne-Sänger Chad Gray, allerdings
einfach einen Zacken eher rockig-punkiger, weniger
metallisch-schreiend. Bis zum vierten Track „Rain“ gibt
die Band Vollgas und lässt nichts anbrennen, jedoch
jetzt gibt’s eine kurze Pause in Form eines Mid
Tempo-Rockers mit eher cleanen Vocals und
Klatsch-Intermezzi in Richtung „We Will Rock You“. Sehr
ansprechend! Ergo: Wer eh schon auf Buckcherry und
Konsorten stand, der sollte sich die eher etwas
progressivere Variante davon unbedingt reinziehen –
allen anderen empfehle ich persönlich ebenfalls ein Ohr
dieser echt coolen Rock-Mucke – Metaller dürften aber
eher weniger damit anzufangen wissen. Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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KORPIKLAANI - Live At Masters Of
Rock Nuclear Blast/Warner Als Jonne Järvelä
die Band Korpiklaani auf die Beine stellte, hatte er
bereits damals eine ganz genaue Vorstellung davon,
welche zwei Musikstile er verbinden wollte: Heavy Metal
und Volksmusik. Seine Visionen sind nun erstmals auf
einer DVD/Blu-Ray archiviert worden und belegen deutlich
und mit allen "Hits", warum sie zu dem Ruhm und der
Anerkennung weltweit gelangt sind, den sie heute haben.
Dieses Album beinhaltet alles, für das die Band steht:
Pure Live-Power, kombiniert mit Schamanismus und der
finnischen Kultur. Nicht zu vergessen ist das Trinken -
den Lieblingsdrinks haben sie ja auch etliche Songs
gewidmet. Korpiklaani sind an keine Altersgrenze
gebunden, was die Fans angeht - jeder tanzt früher oder
später zu ihrer Musik. So war dies ebenfalls am Masters
Of Rock, wo dieses Album mit sage und schreibe 38 Songs
aufgezeichnet wurde. Ersteht man nur die CD, rümpft
vielleicht manch einer an gewissen Stellen die Nase, da
Unsauberkeiten im Sound zu hören sind. Dies ist aber
volle Absicht der Finnen, denn sie wollen authentisch
rüberkommen. Jonne Järvelä sagt selbst dazu: "Keine
Backing Tracks, keine Chöre, keine Samples, und alle
Fehler sind mit drauf. Das sind einfach wir,
Korpiklaani, purer Live-Rock'n'Roll". Wer sich also
daran stört, am besten gleich die DVD mitbesorgen, denn
mit Bild und Ton verschwimmen auch die kleinen Fehler,
die sich teilweise in die 144 Minuten starke Show
eingeschlichen haben. Spass macht der Silberling auf
jeden Fall! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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MR. BIG - Defying Gravity
Frontiers Music/Musikvertrieb
Als Supergruppe gegründet, mit
Sänger Eric Martin, Gitarrist Paul Gilbert (Ex-Racer X),
Bassist Billy Sheehan (Ex-David Lee Roth) und Trommler
Pat Torpey liess der grosse Erfolg nicht lange auf sich
warten. Während die Rock-Fraktion sich mit Liedern wie
«Big Love», «Addicted To That Rush» und «Daddy, Brother,
Lover, Little Boy» die Freudentränen abwischten, war es
für die Hausfrauen-Generation «To Be With You», welche
die Jungs sofort zu den Lieblingsschwiegersöhnen
katapultierte. Der Erfolg mit «Just Take My Heart» liess
nicht nach und die Mischung aus unter die Haut gehenden
Balladen und schwindelerregenden Rocksongs erfreute sich
lange Zeit einer sehr grossen Beliebtheit. Der Wechsel
von Paul zu Richie Kotzen steuerte die Truppe, auch dank
der Grunge-Welle, auf die Auflösung (2002) zu. Was so
erfolgreich war, wollte plötzlich niemand mehr hören und
erst 2009 fand die Originalbesetzung wieder zusammen.
Auch wenn die Jungs kleinere Brötchen backen mussten, an
der musikalischen Genialität und der Vielfalt hielten
Mr. Big bis heute fest. Mit «Defying Gravity» steht nun
Album Nummer drei nach der Reunion auf dem Plan. Erneut
mit Pat, der sich seit 2014 mit der heimtückischen
Krankheit Parkinson herumschlägt. Wie schon auf der
letzten Tour wird auf diesem Album Mister Torpey vom Ace
Frehley-Schlagzeuger Matt Starr unterstützt. Wie klingt
«Defying Gravity»? «Open Your Eyes» ist ein verspielter
Opener mit einem gewohnt unglaublich geilen Gitarrensolo
von Paul. Der Titelsong beinhaltet einer diesen
Ohrwurm-mässigen Refrains, lässt aber Paul seinen
Spielraum, um sich auszutoben. Mit «Everybody Needs A
Little Trouble» fällt auf, dass den Gitarren diese Mal
noch eine Spur mehr eine Sonderstellung verliehen wird.
Eine, die vielleicht gewissen Leuten zu Beginn den Bezug
zu den Tracks etwas versperrt. Für die gibt's aber die
Akustik-Nummer (keine Ballade) «Damn I'm In Love Again»,
«Forever And Back» und «She's All Coming Back To Me
Now». Ansonsten balancieren die Jungs wie der Elefant
auf seinem Rüssel (auf dem Cover zu sehen) und machen
einen vielleicht «gewagten» Spagat zwischen ihrer alten
Zeit und einem völligen Ausleben ihrer Musikalität.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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EDEN'S CURSE - Eden's Curse -
Revisited AFM Records/Musikvertrieb Die
britischen Hard Rock/Metaller haben ihr Debut-Album neu
eingespielt und dazu die Bonus-DVD "Live In Glasgow"
gelegt. Mehr gäbe es aus meiner Sicht dazu eigentlich
nicht zu schreiben. Denn AFM-Records stellt dem Reviewer
nur die neu eingespielten Lieder zur Verfügung. Es
fehlen mir also die Original-Aufnahmen (für den
Vergleich) und die Live-Aufnahmen (zur grundsätzlichen
Beurteilung). Also widmen wir ein Ohr den
Neueinspielungen: Diese sind fett produziert, überzeugen
mit einem feinen Songwriting und erinnern mich an die
zurzeit inaktiven Domain (von Grave Digger-Gitarrist
Axel Ritt). Diese Verwandtschaft hört man vor allem bei
den Chören. Das Original wurde Namensgeber Michael Eden
eingesungen, während auf der neuen Version der aktuelle
Sänger Nikola Mijic zu hören ist. Welchen Einfluss
dieser Wechsel auf die Lieder hat, ist aus den bereits
erwähnten Gründen nicht zu beurteilen. Wer das alte
Material aber mit dem seit 2013 in der Band aktiven
Sänger hören möchte, kriegt hier die Gelegenheit dazu.
Die Scheibe ist also draussen. Wer Lust hat, darf sie
kaufen und wird es wohl auch nicht bereuen. Denn das
Songwriting überzeugt. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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LENG TCH'E - Razorgrind Season Of Mist/Irascible
Yep, 14 abartige Tracks rasen auf einen zu, wie der
Killertrain von Motörhead, unbeleuchtet und mit der Pike
voraus durchbohrt es dein Gehirn in wirklich zwei
unreparablen Teilen, zwei autonom pumpenden Materien der
Humanität. Belgischer Grindcore aus Gent präsentiert uns
der Vierer mit Sergei Kraven an den Growls und Vocals,
Jan Hallaert an den Guitars, Olivier Coppens am
Schlagwerk und Nicolas Malfeyt am Bass. Seit 2001
treiben die Jungs von Leng Tch'e ihr Unwesen im
grindcorischen Bereich. Mit 'Razorgrind' wird uns der
sechste Output entgegen gebracht, welcher natürlich die
grindcorischen Elementen als Haupteinfluss zu stehen
haben, doch wie gestandene Köche, kredenzieren die vier
Genter ihren Sound mit auch mal ruhigeren, tragenden,
musikalischen Momenten, lockern den straighten Grindcore
regelrecht auf, grooven regelrecht, um dann sogleich
sich wieder dem traditionellen Grindcore zu
verschreiben. Die Growls von Sergei kommen im eher
klareren Segement daher, tief, teilweise gar
verständlich in Text. Jan's Gitarrenarbeit ist
überraschend klar, nicht so dumpf gehalten, eher gar
etwas am schwedischen Todesmetall angelehnt. Nicolas'
Tieftöner gibt der grindcorerischen Note den nötigen
Nährboden, zusammen dann mit Olivier's
Trigger-Blast-Double-Drums-Attaxx den nötigen
Feinschliff für die klaren Grindcore-Attacken. Die
Produktion ist ebenfalls sehr gelungen sowie auch das
gelungene Cover-Artwork von Stefan Heilemann. Passt,
wackelt und hat Luft zum grindcoren. Grindcorer
aufgepasst, dies ist einfach ein goiles, treibendes
Scheibchen für euch ... und mir gefällt's auch. Habe
soeben meinen 'Razorgrind'-Head kräftig geschüttelt.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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DARKFALL - At The End Of Times
Black Sunset/MDD
Auf in ein neues Zeitalter. Seit
ihrer Gründung im Januar 1995 zelebriert die
österreichische Band Darkfall anspruchsvollen und
kompromisslosen Thrash/Death Metal, welcher bereits mit
den ersten beiden Veröffentlichungen Ende der Neunziger
für Furore sorgen konnte. Darkfall etablierten sich in
den Folgejahren zu einem Aushängeschild der
österreichischen Metalszene und verbanden auf den
Folgealben ihre Musikalischen Wurzeln mit der Gegenwart
zu einem beeindruckenden, eigenständigen Stil. Nach dem
Re-Release ihres bisher letzten Albums "Road To
Redemption" im Sommer 2017 steht nun mit "At The End Of
Times" der sechste Longplayer bereit. Auf diesem
kombiniert die Band erneut all ihre Trademarks wie
brutales, aber dennoch episches Riffing, wuchtige Drums
und derbe Growls, und drückt dieser Mischung dabei einen
eigenen Stempel auf. Das Ergebnis stellt zweifellos den
bisherigen Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens dar
und ist in der Lage, Anhänger sowohl des Death als auch
des Thrash Metal-Genres zu begeistern. "At The End Of
Times" ist ein zehn Song schweres Album, das im
Helltheater und im Tonstudio 66 das Licht der Welt
erblickt hat. Gemixt und remastered hat das Teil kein
geringerer als Andy Classen, der unter anderem auch
schon Bands wie Rotting Christ, Neaera oder Tankard zum
musikalischen Finish verholfen hat. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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SHOTGUN - First Shots
Eigenvertrieb
Das Debutalbum in EP-Form mit
sechs thrashigen Songs im 'Old-School'-Style gehalten.
Das Liechtensteiner-Quintett namens Bruno Lombardo
(Vocals), Matthias Marxer und Patrik Schächle (Guitars),
Tobias Schädler (Bass) und David Walch (Drums)
präsentieren uns Thrash-Metal im Stile von Destruction,
Kreator, Slayer, Sodom, älteren Metallica und Konsorten.
Sattes Riffing, thrashige Parts und Moshes, thrashig
gehaltene Soli, treibende Bassläufe und
double-bass-lastige Drums, stets treibend und typisch
thrashige Shouts à la Tom Arraya, als Beispiel,
hinterlassen auf den sechs Tracks einen sehr guten
Eindruck. Es gibt gar einen Song in Dialektsprache,
nämlich den 'Thrash Metal und Dosabier', welcher ich als
Anspieltipp empfehlen kann. 'Ancient Genocide' ist
ebenfalls ein erwähnenswerter Thrash-Knaller. 'First
Shots' ist gut produziert, das Cover-Artwork ist sehr
cool geworden, wie ein kleiner Core-Comic. Auf jeden
Fall machen die sechs Songs verdammt viel Lust nach mehr
und hoffen natürlich, mit dem neuen Line-Up, Shotgun mal
live zu sehen und gemeinsam abzumoshen und stagediven.
Ein gelungenes Debut. Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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SORROW'S PATH - Touching Infinity
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Das neue Werk der Griechen um
Gitarrist Kostas Salomidis startet mit einem tollen
Doublebass- und Gitarren-Stakkato. Toll auch Angelos
Stimme, zeigt viel Eigenständigkeit. Der Sound erinnert
mich etwas an Kamelot. Cool wie viele Tempo Wechsel es
in diesen vier Minuten gibt, geiler Prog-Song. "Leneh"
erinnert mich stark an Candlemass durch die
Schwerfälligkeit des Songs und die tiefen schweren
Gitarren, abgesehen von Gesang natürlich. Auch "My
Chosen God", wieder eine Mischung aus Candlemass und
Kamelot, nur dass Sänger Angelo natürlich nicht das
Niveau halten kann der beiden Sänger, ist ja auch
schwer. Mir gefallen die Tempo- und Stimmungswechsel in
den einzelnen Tracks. Auch bei "Forgiveness" hört man
die Doom-Einflüsse ganz deutlich raus bei den Griechen.
Nur hört hier zu anderen Doom-Bands viel mehr
Abwechslung. Und die Songs klingen interessanter und
lebendiger, Sorrow's Path sind halt eben keine reine
Doom-Band sondern bieten hier einen interessanten Mix
aus verschieden Genres. Auch durch die lebendigen Drums
klingt man oft nach Prog und auch Metal. Coole Mischung.
Starkes Album. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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TONY MILLS - Streets Of Chance
Battlegod Productions
Der ehemalige Shy- und
TNT-Shouter Tony Mills veröffentlicht sein fünftes
Soloalbum. Dabei wird er von einer illustren Schar an
bekannten Musikern unterstützt, wie zum Beispiel Joel
Hoekstra (Whitesnake, ehemals Night Ranger), Robby
Boebel (Frontline, Evidence One) oder Tommy Denander.
Das grosse Problem von Tony ist nicht seine Stimme, die
überzeugt noch immer in den hohen Lagen, aber dass er
nach dem Jahrhundertwerk «Excess All Areas» von Shy nie
mehr einen solchen Kracher veröffentlichte. Auch die
grossen Momente mit TNT hat nicht er eingesungen,
sondern sein Vorgänger Tony Harnell. So bleibt «Streets
Of Chance» ein interessantes Rock-Album mit vielen
Melodien und tollen Refrains, das sich aber leider durch
die unverkennbaren Stimme immer mit dem Shy-Klassiker
messen lassen muss. Was dabei aber fehlt sind die
kernigen Riffs, die fetten Rhythmen und die Songs,
welche einmal gehört sofort in den Gehörgängen stecken
bleiben. Wären die Gitarren eine Spur dominanter, wie
bei «Weighing Me Down», «Seventh Wonder», oder dem
Abschluss «When We Were Young», das Album hätte etwas
ganz Spezielles werden können. So bleibt ein gutes, ab
und zu ein zu Keyboard dominantes Album, das sicher kein
Klassiker werden, aber seine Käufer nicht enttäuschen
wird. Tinu
Punkte:
7.7 von 10
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THE GREAT DISCORD – The Rabbit Hole The Sign
Records Uff… Gar nicht so einfach, das zu
beschreiben oder gar zu bewerten, was die 5 Schweden uns
hier vorsetzen. Gut, versuchen wir’s einfach mal: Nach
einem klar gesungenen / gehauchten Intro ohne wirklichen
Text wird nach einem relativ sanften Einstieg die
moderne Metal-Keule hervorgeholt, die Anleihen an Otep,
Stolen babies oder auch In This Moment beinhaltet. Vor
allem In This Moment spuken dann noch öfters in meinem
Kopf herum, denn eine gewisse Ähnlichkeit zwischen
diesen Bands lässt sich schwerlichst von der Hand
weisen. Was auch mit der Experimentierfreudigkeit zu tun
hat, mit welcher The Great Discord zu Werke gehen: Kein
Song gleicht dem anderen (auch wenn eine gewisse
ähnliche Grundart sich durch die Tracks zieht), man
unterbricht immer mal wieder für kleinere Spielereien
und scheut sich auch nicht, ein Stück mehrheitlich mit
Vocals und sanften Streichern dazwischen zu schieben –
Zerbrechlichkeit innerhalb wütender Gitarrenbretter, das
fordert den geneigten Zuhörer heraus. Generell lässt
sich sagen, dass The Great Discord vermutlich am ehesten
als Kunstprojekt angesehen werden können (und es würde
mich nicht überraschen, wenn sie bei Konzerten die
Bühnenaufbauten sehr, sagen wir mal, opulent gestalten),
jeder Track beinhaltet sehr viel Abwechslung und das
Album als solches ist eine echte Wundertüte. Sehr gut
eingespielt und definitiv mehr als nur ein Ohr wert,
aber vermutlich werden nur solche mit wenigen bis gar
keinen Scheuklappen Freude an „The Rabbit Hole“ haben –
Progressive/Dark/Ambient/Avantgarde ist eine Mischung,
die nicht allen bekommen dürfte. Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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LEPROUS - Malina InsideOut
Music/Universal
Eigentlich wäre das ja eine Band
für unseren Prog-Master Crazy-Beat, aber der hat ja
stets genug Material zum Rezensieren. So wird er das in
diesem Monat locker verschmerzen können, wo ja unter
anderem die neue Hammer-Scheibe Threshold ansteht.
Leprous, gegründet 2001 und beheimatet in Norwegen,
haben seit dem Label-Deal Debüt «Tall Poppy Syndrome»
von 2009 alle zwei Jahre ein neues Studio-Album
veröffentlicht. Die meist nicht von Anfang an
zugängliche Mucke wird dominiert von Leadsänger und
Tastenmann Einar Solberg (möglicherweise ein Bruder oder
Cousin von Pristine Sängerin Heidi Solberg, die ja auch
aus Norwegen stammt), der eine sehr prägnante
Gesangsstimme besitzt, die stark an die von Landsmann
und Pop-Grösse Morten Harket von a-ha, sowie auch etwas
an Matthew Bellamy von MUSE erinnert. Mit letzterer Band
sind von den orchestral wirkenden Arrangements her eh
einige Parallelen auszumachen. Nicht minder wichtig sind
die kongenialen Backing Vocals von Gitarrist Tor Oddmund
Suhrke, die perfekt dazu passen. Wer die älteren Alben
von Leprous kennt, wird auch «Malina» (slawischer
Begriff für Himbeere - MF) mögen, denn gross hat sich
der latent melancholische Sound über die Jahre nicht
verändert und das progressive Element erklärt sich durch
den Songaufbau, der mitunter ordentlich vertrackt daher
kommt und Drummer Baard Kolstad entsprechend heraus
fordert. Für mich klingen Leprous, die technisch über
jeden Zweifel erhaben sind, wie eine Prog-Metal Version
von a-ha, und damit komme ich persönlich nicht ganz
klar. Ist halt ein typisches Problem der 80er, wenn man
gewisse Sounds verinnerlicht hat und diese nicht mehr
aus dem Kopf bringt. Echten Proggern soll, respektive
wird meine Befindlichkeit hierzu jedoch völlig schnuppe
sein und «Malina» bestimmt auf dem Einkaufszettel
landen. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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NARBELETH – Indomitvs Folter Records In den
letzten Jahren war der Kubaner auf europäischen Bühnen
zu sehen, was der Band sicher ein breiteres Publikum
verschafft hat. So ist das vierte Album wahrscheinlich
nicht mehr ein Geheimtipp, wohl aber immer noch ziemlich
kultig. Denn der Sound alleine spricht für sich, kalte
Riffs und knarzende Vocals machen aus Indomitvs eine
Zeitreise in die Neunziger. Wer bei ‘Herald Of Dawn’
nicht sofort an Skandinavien denkt, hat wohl noch nie
alte Darkthrone gehört. Das Schlagzeug treibt die Songs
voran, die Gitarren schrecken vor Dissonanzen nicht
zurück (Lower Point Of The Star) und erzeugen damit die
dichte, faszinierende Atmosphäre aus Finsternis und
Kälte. Mit vereinzelten Spielereien wird dabei immer
wieder ein Hauch von Eigenständigkeit versprüht, ohne
dabei zu fest in andere Genres abzurutschen. Ein
erstaunlich gutes Album für Puristen und jene, die
einfach nicht genug Old School bekommen können.
Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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PORTRAIT - Burn The World Metal
Blade/Sony Music
Nanu..., schon die dritte Band
aus Schweden in meinem Haufen der September-Rezis! Was
würden wir auch ohne all die Bands aus dem hohen Norden
machen? Das sähe wohl ziemlich trist aus. Portrait ist
aber eine Band der jüngeren Generation und hat offenbar
eine Affinität für den Dreijahres-Rhythmus. Gegründet
2005, erblickte drei Jahre später das selbstbetitelte
Debüt das Licht der Welt und so ging es regelmässig
schön weiter, bis sich heuer das..., richtig...,
mittlerweile vierte Album anschickt, die Welt zu
erobern. Ob das gelingt, wird sich zeigen. Auf jeden
Fall ist der Mix zwischen Iron Maiden (weniger) und
Mercyful Fate/King Diamond (mehr) so zu sagen das
Markenzeichen von Portrait, ohne dass der aktuell zweite
Sänger Per Lengstedt zwingend einen auf King Diamond à
la Attic macht. Nach dem Intro legt der Opener und
Titeltrack zuerst eine powermetallische Kante hin, ehe
es dann schneller wird und wiederum der bewährte Iron
King Sound aufgefahren wird. Einige Breaks sorgen für
Abwechslung und Mr. Lengstedt klingt jetzt zwischendurch
doch ordentlich nach Kim Bendix Peterson. Beim
anschliessenden «Likfassna» spielt Drummer Anders
Persson ziemlich filigranes Zeug auf seinen Cymbals,
ebenso bei «Flaming Blood»! «Martyrs» steht tempomässig
etwas auf der Bremse und ja..., Mercyful Fate und King
Diamond sind halt omnipräsent. «To Die For» geht als
ordentlicher Speedster über die Ziellinie und lässt mich
im Gegensatz zum toll arrangierten Schlusstrack «Pure
Heart» eher kalt. Unter dem Strich finde ich diese
Truppe sicher nicht schlecht, aber wirklich innovativ
sind Portrait nicht, als dass sie mich wirklich
überzeugen könnten. Was fehlt, sind nachhaltig packende
Melodien, und da spielt das Songwriting des King's
einfach eine ganze Liga höher. Einen Ear-Catcher, wie
zum Beispiel «Eye Of The Witch», sucht man auf «Burn The
World» vergebens. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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COLDSPELL - A New World Arise
Escape Music/Non Stop Music
Schweden überzeugt erneut mit
einer Band, welche sich irgendwo zwischen Hard Rock und
Heavy Metal eingenistet hat. "A New World Arise" ist das
vierte Album der 2005 gegründeten Gruppe. Dieses startet
mit der Hymne "Forevermore" gleich fulminant, legt mit
dem leicht Country-beeinflussten "Call Of The Wild" fett
nach und vereint mit "It Hurts" in schönster, fast
progressiver Weise Blues, Hard Rock und klassischen
Heavy Metal. Ebenfalls stampfend hymnisch erklingt
"Signs", bevor mit "Love Me Like I Do" nicht eine
Ballade, sondern ein fetter Country/Blues/Hard
Rock-Groove gespielt wird. Metalarchive bezeichnet den
Stil von Coldspell als Melodic/Heavy Metal. Dies mag für
einzelne Lieder stimmen. Coldspell sind aber auf "A New
World Arise" noch viel mehr! Die Vielfalt ist
erstaunlich und erfordert von der Band Mut. Dies ist
neben den guten Liedern ein Hauptgrund, wieso man hier
länger reinhört. Trotzdem lässt meine Aufmerksamkeit
gegen Ende des Albums ein wenig nach. Vielleicht ist
eine ganze Stunde für ein Album doch zu lange. Hier wäre
wohl eine kürzere Version besser gewesen, obwohl man
dann schmerzlich zwei, drei Lieder hätte weglassen
müssen. Dadurch wäre die Schlagkraft aber noch deutlich
höher geworden. "A New World Arise" ist ein tolles
Album, welches Jüngerinnen und Jünger der erwähnten
Stile gerne antesten dürfen. Diese Schweden hätten es
mehr als verdient! Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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FATAL - Soul Burning Still - A
Fatal Retrospective Hammerheart Records Fatal
aus Detroit war ein Death/Thrash Metal-Trio aus Detroit,
das sich 1991 nach gerade mal sechs Jahren Aktivität
wieder aufgelöst hat. Das Vermächtnis dieser kurzen
Lebensphase waren drei Demos ("Guts For Dinner" 1988,
"Molested Slaughter" 1988, "Soul Burns" 1989) sowie eine
EP ("A Somber Evocation Of Nihilism" 1990). Über
Necroharmonic Productions erschien zwar schon 2005 eine
Gesamtretrospektive dieser Releases, allerdings wurde
darauf die chronologische Reihenfolge der
Veröffentlichungen nicht berücksichtigt. Das rettet die
jetztige Wiederveröffentlichung über Hammerheart Records
haarscharf vom Vorwurf der Leichenfledderei, denn auf
"Soul Burning Still - A Fatal Retrospective" wurden die
Tracks nicht nur neu abgemischt und remastered, sondern
diesmal auch genau in der Reihenfolge der damaligen
Releases auf Plastik gebannt. Genau dieser Umstand macht
es einem möglich, die beachtenswerte Entwicklung des
Trios hautnah mitzuerleben. Waren die ersten
Lebenszeichen noch etwas wacklig und holprig, zeigte
schon das zweite Demo, dass da durchaus
Steigerungspotential vorhanden war, der Sound wurde
knackiger und klarer, die Musiker beherrschten ihre
Instrumente und nicht umgekehrt. Beim Anhören des
dritten Demos "Soul Burns" fiel mir dann zum ersten Mal
die Kinnlade runter. War das wirklich immer noch die
gleiche Band? Offensichtlich schon, nur dass die drei
inzwischen kompositorisch wie auch handwerklich ohne
weiteres ein Niveau erreicht hatten, das den direkten
Vergleich zu (damaligen) Destruction und Possessed
erlaubte, zumal auch die Vocals von Sänger/Bassist Mark
Nowakowski endlich richtig fies und deutlich
angeschwärzt klangen. Auf der EP zeigte das Trio
schlussendlich, dass es das Zeug dazu gehabt hätte
innerhalb der Death/Thrash Metal-Szene einigen Staub
aufzuwirbeln. Der Sound wurde zunehmend komplexer,
vielschichtiger und technischer, hier und da würde ich
sogar behaupten, dass man sich am zeitgleich brachialen
und melodischen Stil von Coroner orientiert hat. Es ist
wirklich sehr schade, dass es diese Band nicht dorthin
geschafft hat, wo sie eigentlich hingehört hätte.
Liebhaber von Destruction, Possessed, Coroner, Carcass,
Death und dgl. Sollten unbedingt etwas Zeit und Geld in
dieses kleine Stück Musikgeschichte investieren.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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THE LURKING FEAR - Out Of The Voiceless Grave
Century Media/Universal Wenn sich ein paar
bekanntere Musiker zusammenschliessen und ein Album
aufnehmen kann vieles passieren. Denn trotz z.T. grossen
Namen und guter Reputation findet man interessanterweise
von sehr gut über belanglos bis langweilig so ziemlich
alles. Die Kooperation von Sänger Tomas Lindberg und
Schlagzeuger Adrian Erlandsson (u.a. At The Gates), den
beiden Gitarristen Jonas Stålhammar (u.a. God Macabre)
und Fredrik Wallenberg (Skitsystem) sowie Basser Andreas
Axelson (u.a. Tormented) ist eine ziemlich live tönende,
etwas dumpfe und verwaschene Interpretation von old
schooligem Death Metal schwedischer Prägung. Hier wurde
das Augenmerk auf einen homogenen Gesamteindruck gelegt,
denn modern tönt jedenfalls anders. Und auch die
Kompositionen selbst (so schnörkellos,
abwechslungsreich, unaufdringlich treibend und akkurat
sie auch sein mögen) kann ich weder als Hits,
Schädelspalter, fette Scheisse, gequirlte Kacke oder
überflüssige Rohstoffverschwendung bezeichnen. Die Songs
sind einfach positiv "okay". So wird "Out Of The
Voiceless Grave" bei mir auch nicht bewusst gehört aber
wahrscheinlich öfters als "maskuline"
Partyhintergrundbeschallung laufen gelassen werden.
Quasi metallische Liftmusik zum mitsummen und sich dabei
wohl fühlen. Auf das Leben! Reinhören. Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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ZORNHEYM – Where Hatred Dwells And
Darkness Reigns Non Serviam Records
Frisch aus Schweden wird das
Erstlingswerk der Symphonic Extrem Metal Kapelle
Zornheym auf unseren Tellern serviert. Die muntere
Truppe setzt sich aktuell zusammen aus den Herren Zorn
(g), Bendler (v), Angst (d) und Scucca (g) die auf
Erfahrungen mit Bands wie Dark Funeral, Facebreaker und
Diabolical züruck greifen können. Das Setting von „Where
Hatred Dwells And Darkness Reigens“ liest sich
grundsätzlich sehr erfrischend, denn Zornheym huldigt
weder dem Gehörnten Tribut, noch wird über die nächste
Apokalypse philosophiert, sondern die Songs drehen sich
um psychisch kranke Menschen, welche sich mit ihren
Ängsten auseinandersetzen müssen. Der Besuch in der
Psychiatrie ist grundsätzlich eine Mischung aus Black-
und Death Metal angereichert mit jeder Menge Bombast.
Also quasi eine Mischung aus Dimmu Borgir, Fleshgod
Apocalypse und etwas Keep Of Kalessin. Die Bandbreite
geht von Blast, typischem Black Metal Geschrummel zu
melodischen Leads, Growls und Gekeife bis zu weiblichen
Vocals, Streichern, Chöre und jede Menge Tasten-Kleister
hin. Erstaunlich ist grundsätzlich der hohe melodische
Anteil sprich wem beispielsweise Septicflesh zu düster
und schwerfällig sind, der könnte mit Zornheym auf eine
ansprechende Aternative zurück greifen. Teils schrammt
das Werk knapp am Kitsch vorbei, aber dies ist nicht mal
das „grösste Problem“ von „Where Hatred Dwells And
Darkness Reigns“ sondern ein eigentlicher Widerspruch.
Die (sehen wir von den kurzen Zwischensongs ab) sechs
Songs sind zwar vollgepackt mit oben erwähnten Elementen
und haben wirklich viel zu bieten, sind teils auch derbe
überladen und doch trotz all diesen Zutaten irgendwie
vorhersehbar. Quasi wie ein Film mit vielen Wendungen,
Nebenfiguren und Handlungssträngen und doch weiss man
von der ersten Minute an, wie er ausgeht. Es passiert
extrem viel an der Oberfläche, aber irgendwie fehlt mir
einfach die Tiefenwirkung bei diesem Werk, obwohl die
Thematik durchaus dieses Potential hätte. Das ist nun
vielleicht Motzen auf hohem Niveau, doch ich empfehle
hier erst mal rein zu lauschen, vielleicht am besten
gleich mit „Whom The Night Brings“ der recht schnell ins
Ohr geht oder „Decessit Vita Patris“ der teils heftige
Keep Of Kalessin Anleihen besitzt. R.K.
Punkte:
7.4 von 10
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MAUSOLEUM GATE – Into A Dark
Divinity Cruz Del Sur Music
Auch wenn "Into A Dark Divinity"
offensichtlich das Erscheinungsjahr 2017 trägt, wirkt
die Musik direkt den späten 70ern entsprungen. Mausoleum
Gate haben sich zu den feinsten Würzelchen der NWoBHM
runter gegraben, wo sie auch auf die bereits etwas
stärker ausgebildeten Wurzelstränge des Space Rock
treffen. Der Saft wird überall angezapft um eine ganz
eigene Mischung zu kreieren. Die erste Skepsis, über die
ungewohnte Kost die man serviert bekommt, verschwindet
mit Einsetzen der E-Gitarre und der Hammond-Orgel im
packenden Refrain von 'Condemned to Darkness' und beim
ausufernden Artrock-Solo läuft einem dann zum ersten Mal
das Wasser im Munde zusammen. Der nächste Gang ist mit
viel Heavy Metal gewürzt. 'Burn The Witches At Dawn'
versprüht viel Freude und Energie und Sänger V.P.
Varpula läuft zur Höchstform auf. Bei der Zubereitung
von 'Apophis' hat man das eine oder andere Gewächs mit
halluzinogener Wirkung beigemengt, was die
Psychedelic-Färbung erklärt. Einzig Tastenmann Wicked
Ischianus scheint der Trip zeitweise etwas zugesetzt zu
haben. Nach dem gemächlichen 'Solomons Key' folgt mit
'Horns' nochmals ein richtiger 70ties-Kracher, der live
die Massen begeistern würde. Mausoleum Gate müssten
allerdings noch etwas an Bekanntheit gewinnen, um die
Leute tatsächlich in Scharen vor ihre Bühne locken zu
können. Der Titelsong zeigt zum Schluss, dass dies für
die Finnen kein einfaches Unterfangen ist, denn ihr
Sound ist zeitweise doch sehr kauzig und eigen. Bleibt
abzuwarten ob sie den Geheimtipp bleiben, den sie
zurzeit sind. Patricia L.
Punkte:
7.4 von 10
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STAN BUSH - Change The World
L.A. Records/Cargo
Was, Stan Bush gibt's noch? Ist
ja cool, der eigentliche Songwriter von «Love Don't
Lie», wurde bekannt durch House Of Lord, kann noch immer
tolle Melodic Rock-Perlen schreiben, die immer mit der
nötigen Härte auf sich aufmerksam machen. Mit einer
Prise Rick Springfield rockt sich Stan mit viel Spass in
den Backen durch elf Tracks. Mal ein bisschen schneller
und dann wieder balladesker. Dass er die Gitarre spielen
kann ist kein Geheimnis. So überragen «Born To Win»,
«Never Surrender», «Dare» und «The Touch» aus dem
Transformers-Film und werden jedem Melodic-Fan
schlaflose Nächte bereiten. Mit der Ballade «The Story
Of Love» taucht Mister Bush wieder tief in die
emotionale Welt ein und verleitet den Hörer zum Lächeln,
Träumen und Weinen. Er kann's noch immer und wird seine
Fans nicht enttäuschen. Tinu
Punkte:
7.4 von 10
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NEWMAN - Aerial AOR Heaven/Non
Stop Music
Bereits 1997 formierte Steve
Newman eine nach ihm benannte Band. Seither
veröffentlicht der Mann qualitativ astreine Melodic
Rock/AOR-Alben, bisher immerhin elf an der Zahl,
inklusive einer Best Of-Scheibe. Zum 20-jährigen
Bandjubiläum erscheint nun mit "Aerial" das elfte
Studioalbum. Nach wie vor überzeugt die Truppe mit
satten Chören, grossen Hooks und viel Drive. Leider aber
ist das Songmaterial trotzdem auf breiter Linie
unspektakulär. Sicher, der eine oder andere Song hat
Substanz. Das Album gehört somit zur Sorte, wo man sich
nach dem ersten Durchhören an keinen Track mehr explizit
erinnern kann. Es ist aber genauso wenig ein
Totalausfall zu verzeichnen, was für ein durchgehendes
Qualitätslevel sorgt. Dies ist aber eben irgendwo im
Mittelfeld angesidelt. Eine Steigerung, um sich vom Gros
abzuheben, scheint unwarscheinlich. Da nützt auch die
zweifellos kritiklose Produktion nicht viel, ebenso
wenig die Unterstützung derselben durch Harry Hess, der
AOR/Melodic-Helden Harem Scarem. "Aerial" ist ein gutes
Album, aber das sind Dutzende andere auch. Chris
C.
Punkte:
7.2 von 10
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TANKARD - Schwarz-weiss wie Schnee (EP) Nuclear
Blast/Warner Tankard und speziell Sänger Gerre
sind bekennende Eintracht Frankfurt-Fans, und genau für
diesen Verein ist diese EP auch gedacht. So sind die
ersten drei Lieder («Schwarz-weiss wie Schnee
2017»,«Forza SGE», «Schwarz-weiss wie Schnee 1999»)
dieser Sechs-Track-EP mehr Fun-Punk denn Thrash Metal.
Abgerundet wird die EP mit den Tankard-Nummern «One Foot
In The Grave», «One Foot In Hell» und «Empty Tankard»
(live). Wer die Jungs liebt, wird seinen Spass an diesen
Songs haben, wer Fussball-Fan ist auch, allen anderen
kaufen sich lieber das neue Album «One Foot In The
Grave». Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HIRSH GARNER - My Brain Needs A Holyday Escape
Music/Non Stop Music Einigen könnte der Name
Hirsh Garner bekannt vorkommen. Vor allem bei der
AOR-Fraktion dürfte es klingeln. Der Mann war nämlich
Member der Band New England, die zwischen 1979 und 1982
mit den drei Alben "S/T", "Explorer Suite" und "Walking
Wild" grosse Erfolge feierten und unter Anderem auch als
Support von Kiss, AC/DC und Journey untzerwegs waren. Es
folgte eine kurze und erfolglose Liaison mit Vincent
Cusano, der unter dem Namen Vinnie Vincent kurzzeitig
als Gitarrist bei Kiss mitmischte. In der Folge
konzentrierte sich Mr. Gardner mehr und mehr auf das
Metier des Produzenten. Erst 2002 wechselte er wieder
auf die andere Seite und publizierte sein erstes
Soloalbum "Wasteland For Broken Hearts". Die Scheibe
stiess auf eine breite Anerkennung, konnte aber nicht
wirklich Fuss fassen. Nun sind weitere 15 Jahre
vergangen, bis der gute Mann es ein zweites Mal
versucht. "My Brain Needs A Holiday" heisst die Scheibe
und führt den Musiker in seine eigene Vergangenheit.
Klassischer AOR bildet das Grundgerüst. Dieses wird mit
frühen Glam-Elementen im Stil von Slade aufgerüstet.
Unter dem Strich bleibt die Scheibe aber sehr
balladenlastig. Sie nimmt dadurch kaum Fahrt auf und
wenn, wird der aufkommende Drive im Keime erstickt. Da
nützt auch das ansprechende Stimmesorgan von Hirsh nicht
viel, um wirklich zu überzeugen. An den beteiligten
Musikern liegt es genauso wenig. Trotzdem sollten
diesbezüglich zum Abschluss ein paar Facts nicht
unerwähnt bleiben. Hirsh ist verantwortlich für die
Vocals, Gitarren, Bass und Keyboards. Bei seinem Partner
in Crime und Keyboarder handelt es sich um seinen
ehemaligen New England-Kumpel Jimmy Waldo. Weiter sind
einige Gastmusiker beteiligt, wobei vorallem der
Ex-Guns'n'Roses-Gitarrist Ron "Bumblefoot" Thal
erwähnenswert ist. Der Scheibe ist zudem das Debutalbum
in einer remasterten Form beigelegt, was sicher auch
einen gewissen Kaufanreiz darstellt. Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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DYNAMITE - Big Bang Dynamite Productions/Cargo
Die Schweden gehen mit ihrem dritten Album in die
Runde, und wie schon auf den ersten beiden Scheiben
klingt vieles verdammt gut, aber auch zu wenig
ausgereift, um in die höchste Liga aufzusteigen.
Vielleicht hätten Dynamite den AC/DC-Groove mit der Zeit
ein bisschen ablegen und sich mehr auf eine eigene
Identität konzentrieren sollen. Ist alles frech und
rotzt cool aus den Boxen. Mattis kreischt richtig schön,
erinnert dabei immer an Brian Johnson (AC/DC) und
verleiht einer Nummer wie «Bring It On» den richtigen
Kick Ass-Groove. Aber: Schlussendlich sind Dynamite eben
doch nicht AC/DC, wie auch Airbourne, die sicherlich
eine paar Stufen geiler agieren, aber auch nur eine
Kopie bleiben. Da haben es Rhino Bucket oder Johnny
Crash um einiges cleverer angestellt und sich immer ein
eigenes Gesicht bewahrt. Die Lieder von «Big Bang» sind
in der Regel um die drei Minuten lang und lassen mit
zunehmender Spielzeit ein gewisses monotones Flair
aufkeimen. Das gleiche Problem haben auch die momentan
abgefeierten Kicking Valentina (zumindest in meinen
Ohren). Somit bleibt «Big Bang» ein Album, das seine
Licht- und Schattenseiten hat, ich mit meiner Meinung
viele Fans der Schweden vor den Kopf stossen werde, aber
ich wirklich lieber die neue Rhino Bucket höre oder mir
die ersten Johnny Crash als Arschtritt verpasse.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DER WEG EINER FREIHEIT –
Finisterre Seasons Of Mist/Irascible
Bei ‘Stellar’, dem letzten Album
der Deutschen, wollte der Funke nicht springen. Der
Sound war (Post-)modern, aber zu distanziert für meinen
Geschmack. Distanziertheit ist ein Thema des aktuellen
Albums, oder genauer gesagt des Titeltracks des neuen
Albums. Das zumindest interpretiere ich in den Text.
Auch in den anderen Texten steckt viel Mühe, allerdings
wirken gewisse Reime ein wenig erzwungen. Dafür
überzeugt die Dynamik umso mehr, Skepsis 1 glänzt mit
wogendem Aufbau und dramatischem Ende, während die
Fortsetzung auf klassisches, rasendes Black Metal im
Stile alter Negator zelebriert. Nach dem modernen Post
Black Metal eine unerwartete Wende. Denn die ersten
beiden Songs haben ganz klar den aktuellen Post Metal
Anstrich, zwar fehlen natürlich auch da keine
Blastbeats, aber die Gitarren sind mehr für den Lärm im
Hintergrund zuständig als für packende Riffs. ‘Ein
letzter Tanz’ beginnt mit leicht verzerrten Melodien,
ist über lange Strecken aber vor allem auf drei Akkorde
beschränkt und trifft die monotone, zermürbende Stimmung
des Liedes sehr gut. Vor allem durch die Breaks bleibt
das Lied über die ganzen 13 Minuten spannend. Finisterre
ist ein modernes Stück deutsches Black Metal, das man
auch nach mehreren Durchgängen noch ohne Langweile hören
kann. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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SOIL - The Essentials AFM
Records/Musikvertrieb Die Chicagoer
Alternative-/Metal-Sensation namens Soil mit einem
Coveralbum ihrer Einflüsse, aber auch älteres Material
neu eingespielt. Pünktlich zu ihrem 20-jährigen
Geburtstagsjubiläum schenken sie sich und ihrer treuen
Anhängerschaft 'The Essentials', ihr siebtes Album an
die metallische Frau und den metallischen Mann. 20
Tracks fanden auf dieses Jubiläumsteilchen, allesamt
goile Partykracher und -knaller. Ryan McCombs an den
stimmlichen Stärken, Tim King am tieftönerischen Ding,
Adam Zadel an dem etwas hochtönerische Holz und Mitch
Gable in der Küche am Werken, bringen da ein
hervorragend druckvolles und essentielles musikalisches
Opus raus. Metal kombiniert mit hardcorigen Elementen,
avantgardistischen und alternativen Soundelementen.
Chicagoer Metal mit Ausflüge in die verschiedensten,
metallischen Bereichen kompakt verpackt. Klare und
starke Voices, schreddernde und goil solierende Klampfe,
ein Tieftöner treibend mit dem Schlagwerker vereinend in
eine unzertrennbare Groovewand. Für alle, welche die
Band noch nicht kennen sollte, mit 'The Essentials'
gelänge nun ein hervorragender Einstieg. Und macht
natürlich auch schon ungeduldige Vorfreude auf das
kommende, achte Album. Metal mit enormem Spassfaktor.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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FB1964 - Störtebecker Fastball
Music
FB1964 besteht aus Frank
Badenhop (Gitarre), Mirko Gätje (Bass, macht einen ganz
geilen Job!) und Michael Wolpers (Drums, Running Wild,
Victory). Dieses Trio wird von vielen Gastmusikern
unterstützt und hat ein Konzeptalbum über den Piraten
Klaus Störtebecker komponiert. Dass dabei der Opener
«Introduction» wie ein nicht verwendeter «Death Or
Glory»-Track von Running Wild klingt, ist nicht
verwunderlich, hat doch Rock'n'Rolf auch einen Song über
Störtebecker komponiert und damals für die «Wild
Animal»-EP verwendet. Wer findet sich nun alles auf
diesem Album wieder? Die Sänger Ronnie Romeo (Rainbow),
Udo Dirkschneider, David DeFais (Virgin Steele), Chris
Boltendahl (Grave Digger), Bobby Ellsworth (Overkill),
Henning Basse (Firewind) und Gerre (Tankard). Derweilen
geben sich die Gitarristen Jeff Loomis (Arch Enemy),
Gary Holt (Slayer, Exodus), Nita Strauss (Alice Cooper),
John Norum (Europe) und Axel Rudi Pell die Klinke in die
Hand. Ein wirklich feines Aufgebot an gestandenen
Musikern. Musikalisch ist «Störtebecker» ein klassisches
Metal-Album geworden, das interessante Songs beinhaltet,
aber sicher kein Klassiker geworden ist. Interessant ist
es, wenn man mit den unterschiedlichen Sängern und
Gitarristen ein völlig anderes Klangbild kreiert, das
aber auch sofort Licht und Schatten wirft. So gehört
«Virtual Brother» zu den besseren Songs wie auch
«Hexenkessel» und «Remember The Fallen», das mit knapp
11 Minuten und 30 Sekunden das längste Stück auf dieser
CD ist. «Störtebecker» ist ein durchaus interessantes
Album geworden, das mit der Story und dem dazu
aufgebauten Booklet einiges bietet. Sicher braucht es
ein paar Durchläufe, um in die Lieder und das Konzept
eintauchen zu können, aber wer sich die Zeit nimmt, wird
nicht enttäuscht werden. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BINARY CREED - A Battle Won Rockshots Records
Schweden präsentiert mit Binary Creed eine Prog
Metal-Band. Diese überzeugt über weite Strecken,
verpasst aber den Anschluss in die Top-Liga klar.
Stilistisch dem Power Metal nahe, wird hier mehrheitlich
auf Epik gesetzt. Die Stimme von Andreas Stoltz erinnert
entfernt an diejenige von Gamma Ray's Kai Hansen,
während sich für mich das Songwriting in der Nähe der
Schweizer Orymus ansiedelt. Binary Creed werden Orymus
wohl kaum kennen, weshalb ich von einem Zufall ausgehe.
"A Battle Won" bietet zehn Lieder, welche durchaus
Klasse besitzen. Die Instrumente sitzen und die
Produktion kann sich sehen lassen. Was mir hier
allerdings fehlt, sind die grossen "Aha"-Momente, wie es
beispielsweise bei Threshold immer wieder der Fall ist.
Diesbezüglich wäre definitiv mehr drin gewesen. Zumal
das Potential klar hörbar ist. "A Battle Won" ist
deshalb "nur"ein gutes Album. Dieses wird seine Hörer
finden. Für die grosse Masse gibt es aber zwingendere
Werke. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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BALD ANDERS – Sammler Troll
Music
Der kauzige Charme von Lunar
Aurora hat sich in ihrem letzten Album sehr stark
gezeigt. Doch mit Bald Anders, der neuen Band der beiden
Brüder um Lunar Aurora, wird der Vogel endgültig
abgeschossen. Ausser ihrer Vergangenheit hat das Album
aber nur sehr wenig mit Metal im musikalischen Sinne zu
tun. Die oftmals theatralisch vorgetragenen Texte sind
klar im Mittelpunkt, was das instrumentelle Drumherum in
den Hintergrund rückt. Dieser Eindruck wird vielleicht
auch dadurch verstärkt, dass in gewissen Songs die
Gitarren fehlen. Der Opener ‘Bäumels Tod’ beispielsweise
wird hauptsächlich vom Gesang und Synthesizer belebt,
die Gitarre kommt erst im letzten Drittel als Begleitung
zum Einsatz. Dominanter hingegen rumpelt sie bei
‘Eulenstein’ daher, tragend ist aber auch hier der
Gesang und der Synthesizer. ‘Safari Outer Space’ hat
endlich sowas wie ein wirklicher Riff, der sich durch
das Lied hindurchzieht. Wer aber mit dem Gesang vorher
schon Mühe hatte, wird hier wohl nicht mehr zuhören. In
Hinblick auf den Metallgehalt hat ‘Sammler’ also nicht
so viel zu bieten. Wie das Zielpublikum aussieht kann
ich auch nicht richtig abschätzen, wäre aber sicher eine
interessante Interviewfrage. Wenn man sich denn länger
mit der Band beschäftigen würde, was ich ganz persönlich
nicht tun werde. Also unbedingt vorher reinhören. Und
auf Grund unserer Punkteskala kann es daher nicht mehr
Punkte geben, auch wenn die Soundqualität äusserst
passend und das Album liebevoll gemacht wirkt.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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FVZZ POPVLI - Fuzz Dei Heavy
Psych/Cargo
Ja da flattert doch wieder mal
die samtene Schlaghose ganz ordentlich, denn wo Fuzz
draufsteht, steckt auch Fuzz drin. Und da die Römer seit
jeher als traditions- und geschichtsbewusste
Zeitgenossen gelten, bedient man sich standesgemäss
römischer Grosslettern und nennt sich kurzerhand "Der
Fuzz des Volkes". Ist sicherlich auch mit einem
selbstironischen Augenzwinkern zu verstehen, was der
Albumtitel ja noch unterstreicht. Musikalisch nimmt das
Trio seine Sache hingegen durchaus ernst. Das fast
siebenminütige, treffend "Intro" betitelte Intro (ähem?)
erweist sich als hypnotischer Gitarrentrip, der Lust auf
mehr macht. Diese Erwartung wird durch das
darauffolgende "Stamps Are For Smile" danach auch
durchaus erfüllt, aber bereits der dritte Track
"Masturbation" sorgt erstmal für leichte Kopfschmerzen.
Keine Ahnung was sich Frontkasper Francesco "Poochie"
Pucci einwirft, aber es tut ihm nicht immer wirklich
gut. Nummern wie die eben genannte oder auch "Lost In
Time" fordern einiges an Geduld und Toleranz, klingt
doch da der Sänger wie der uneheliche Sohn von Johnny
Rotten und Mike Patton auf ganz miesem Acid. Demzufolge
klingt das römische Trio somit immer dann am stärksten
und überzeugendsten, wenn es auf rein instrumentale
Macht setzt ("Hashish") oder zumindest auf Songs mit
ausgedehnten Instrumentalparts, was glücklicherweise auf
die Mehrheit der Tracks zutrifft. Natürlich bewegt sich
das Ganze fernab jeglicher technischen Raffinesse,
selbst für Stoner und Desert Rock-Verhältnisse, aber
gerade diese absolut aufs Wesentliche und Grundlegende
ausgelegte Vorgehensweise macht den eigentlichen Reiz
dieses Albums aus. "Fvzz Dei" mag somit auch nicht am
Thron der Szenegötter rütteln, aber ein solides Debut
ist es allemal. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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ACE FREHLEY - Anomaly Deluxe
(Re-Release) Steamhammer/Musikvertrieb Wie
schon im letzten Monat bei Chastain bringt ein weiterer
alter Gitarrenhaudegen ein altes Album, das 2009 das
Licht der Welt erblickte, als Deluxe-Edition wieder an
die Fans. Ace, der bekannt wurde als Spaceman bei Kiss,
hat sicher schon bessere Alben als «Anomaly»
veröffentlicht. Allerdings ist dieses Album weit davon
entfernt, schlecht zu sein, dafür ist die Qualität der
Songs zu gut. An die Meisterleistungen der ersten drei
Solo-Scheiben («Frehley's Comet», «Second Sighting»,
«Trouble Walkin'») reicht «Anomaly» aber nie heran.
Weder in der 2009-Version, noch in der mir vorliegenden
Deluxe-Edition mit drei zusätzlichen Songs. Gute
Songideen werden irgendwann ausgebremst, wie «Pain In
The Neck» und mit der Sweet-Coverversion «Fox On The
Run» macht sich Ace auch nicht unbedingt einen Gefallen.
Schon gar nicht mit den Bonustracks «Hard For Me», «Pain
In The Neck» (slower Version) und «Return Of The Space
Beer» (hat nichts mit Tankard zu tun!). Die heben das
Album für Frehley-Verhältnisse nicht aus dem Mittelmass
heraus. Ich hätte mir gewünscht, dass sich Mister
Frehley mit neuem Material präsentiert und zeigt, dass
er noch immer geile Tracks schreiben kann. «Anomaly»
klingt da eher wie ein alkoholgeschwängerter Versuch
(«Return Of The Space Beer»), sich von seiner
Vergangenheit freizuschwimmen, was ihm zu keiner Sekunde
gelingt. Schuster, bleib bei deinen Leisten und
konzentrier dich auf das, was dich berühmt und beliebt
gemacht hat! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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LONEWOLF – Raised On Metal
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Franzosen haben sich seit
mittlerweile 25 Jahren Bandgeschichte dem True Heavy
Metal verschrieben. Dabei wandeln sie auf ähnlichen
Pfaden wie auch Grave Digger, Accept und Running Wild.
Das neue Album wurde, wie auch schon die beiden zuvor,
von Charles Greywolf gemixt, der auch für den Sound von
Powerwolf verantwortlich ist. Die Wolfsmusik ist wild,
laut und beisst sich in den Gehörgängen fest. Auf der
Visitenkarte der Kombo stehen brutale Double Bass
Gewitter, ausgiebige Gitarren Battles sowie eine
unverwechselbare Stimme hinter dem Mikrofon. Jens
Börners Gesangsstil erinnert stark an Rage, was leider
auch nicht allzu viel Variation in der Melodie zulässt.
Entsprechend schleicht sich hin und wieder eine gewisse
Monotonie ein, welche die Melodien ziemlich flach
erscheinen lässt, da diese einzig von den Gitarren
getragen werden und somit etwas untergehen. Mit dem
neuen Gitarrist Michael Hellström, der letztes Frühjahr
zum Rudel stiess, kamen auch neue Einflüsse – so gibt es
auf diesem Album auch für alte Hasen Neues zu entdecken.
Die einsamen Wölfe sind nun deutlich härter und die
Double Bass Attacken zum ständigen Begleiter geworden.
Neben kompromisslosen, rasenden Heavy Metal Nummern wie
dem Opener “Unleash the Wolf“ oder auch dem Titeltrack
“Raised on Metal“ sind auch ein paar Mid-Tempo Lieder
mit von der Partie, wie zum Beispiel “Flight 19“ oder
auch “Evil“. Ein weiteres Highlight ist der
galoppierende Track “No God, No Master“, bei dem die
Gitarren sich so richtig schön austoben können. Fazit:
Mir persönlich ist der konstante, übermässige Einsatz
von Double Bass zu viel – zwischen dem Drum-Gewitter und
dem flachen Gesang werden die an sich vielversprechenden
Melodien meist gnadenlos niedergetrampelt. Das ist
schade, denn das Songwriting an sich ist äusserst
ausgeklügelt und spannend! Doch ich werde das Gefühl
nicht los, dass hier nicht alles herausgeholt wurde und
das hinterlässt bei mir einen etwas schalen
Nachgeschmack... Für mich nicht das beste Album der
Bandgeschichte, doch Reinhören lohnt sich!
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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BOTANIST – Collective: The Shape
Of He To Come Avantgarde Music
Anders als bei den
Vorgängeralben hat Mastermind Otrebor neu Gastmusiker
aufgeboten, die sich aktiv an den Kompositionen betätigt
haben und somit das ‘Collective’ im Albumtitel
ausmachen. Doch die Idee des Projekts bleibt bestehen:
Die Menschheit muss die unbestrittene Allmacht der Natur
respektieren, ansonsten wird sie kläglich untergehen.
Ausführlicher ist die Idee auf der Bandseite
beschrieben, was tatsächlich auch ein sehr interessanter
Ansatz für extremes Metal darstellt. Ein Harmonium ist
hauptsächlich für die Melodien zuständig, richtige
Gitarrenriffs fehlen hingegen. Blastbeats gibt es aber
genauso wie gekreischte und geröchelte Vocals. Die
Aufnahmequalität wirkt ein wenig flach, zumindest auf
digitalen Medien. Dennoch versprühen einige Lieder viel
Tiefgang, bei ‘The Reconciliation of Nature and Man’
sind dafür die Chöre verantwortlich und bei ‘Upon
Veltheim's Throne Shall I Wait’ trägt das kauzige Intro
massgeblich zur Stimmung bei. Der Zugang zu diesem Album
ist nicht einfach, die Musik äusserst eigenständig, aber
mit einem Gin (passenderweise Botanist, mit Sternanis
und Wacholderbeeren) durchaus interessant. Wer nach
wirklich experimentellem Sound sucht, sollte hier einmal
kosten. Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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LIONIZE - Nuclear Soul The End
Records
Altbekannt aber dennoch frisch
zeigen sich die Amis aus Maryland mit ihrem 6 Longplayer
und machen Lust auf mehr. Rock, Hard Rock, etwas Stoner
und Einflüsse aus dem Alternative Metal zusammengemischt
ergeben eine Mischung, die Lust auf einen wilden Road
Trip macht! Gute Laune ist vorprogrammiert, wenn auch
nicht für lange eine Dauer. Das gelungene Werk ist
leider trotz aller Pluspunkte eher zur Abwechslung als
zum stundenlangen Hören geeignet. Die knapp 50 Minuten
vergehen wie im Fluge und erstaunlicherweise bleibt
danach nicht mehr viel haften. Sehr schade, das passt
irgendwie nicht zu einem solchen Album. Dennoch, man
umhin, das Album zu mögen. Mona M.
Punkte:
7.0 von 10
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FIREFORCE - Annihilate The Evil
Limb Music
Der sogenannte Combat Metal der
Belgier ist wohl Geschmackssache. Wieder einmal sehe ich
eine Band, die sich bemüht, so gut wie Band X vor 20
Jahren zu klingen. Trotz guter Ansätze, fehlt der Groove
ein wenig und alles klingt irgendwie sehr streng nach
Regel gespielt, fast zu sehr. Schade, denn diese Musik
hat durchaus Potential und klingt tatsächlich gut! Die
Herren scheinen mit Herz und Blut dabei zu sein. Das
Album eignet sich auf jeden Fall für Fans von Heavy und
Thrash Metal wie auch zum Ausprobieren. Hoffentlich wird
sich die Band noch entwickeln und mehr eigenen Touch in
die Musik einbringen können. Mona M.
Punkte:
6.9 von 10
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HIGHRIDER - Roll For Initiative
The Sign Records/Cargo Records
Die Schweden Highrider haben
sich eine Nische geschaffen, die irgendwie gar keine
ist, denn ihr Mix aus Heavy Rock, 70er Jahre Sounds,
Hardcore, Punk, Thrash und Doom gab es in genau dieser
Form ganz sicher noch nicht. Das tragende Element bei
diesem Stilgebräu ist der omnipräsente, zugleich düster
und klassisch klingende Orgelsound, der selbst in wüsten
Gewaltorgien wie "Nihilist Lament", "Batteries" oder
"The Greater Monkey" nicht deplatziert klingt, sondern
eben gerade für das gewisse Etwas sorgt. Wenn die Jungs
dann mal auf den Bleifuss verzichten, was vor allem auf
der zweiten Albumhälfte der Fall ist, kommen mir
unweigerlich Type O Negative in den Sinn, welche vor und
nach ihrer Gothic-Phase ("Bloody Kisses", "October
Rust") immer wieder das Wagnis eingegangen sind,
klassische Rocksounds mit Hardcore-Elementen zu
verschmelzen. Highrider gehen diesbezüglich einen
ähnlichen aber weitaus weniger filigranen Weg als die
Brooklyner Soundmagier. Das schwedische Quartett ist um
einiges räudiger und ungehobelter im Gesamtsound, und
für den ultimativen Kick hardcoriger Härte sorgt der
variantenarme Schreigesang von Bassist und Frontmann
Andreas Fagerberg. Damit wären wir schon beim einzig
wirklichen aber gleichzeitig grössten Kritikpunkt von
"Roll For Initiative" angelangt. Mit fortschreitender
Zeit wirkt das ewig gleiche Geschreie nur noch ermüdend,
was im krassen Kontrast zur oft sehr hohen Musikalität
der Band steht. Auf die rein instrumentale Darbietung
bezogen würde ich für diesen Release eine deutlich
höhere Note zücken, aber gesangstechnisch passiert mir
da einfach zu wenig. Aber, um wieder die Kurve zu den
bereits herbeigezogenen Type O Negative zu kriegen,
selbst der Endzeitkrieger Petrus Steele zu
Carnivore-Zeiten hat sich bei der Nachfolgeband zum ganz
passablen und charismatischen Sänger Peter Steele
gemausert. Dieses Potential liegt auch Highrider inne,
hört euch nur mal "The Greater Monkey" an, sie müssen es
nur für sich entdecken und zu nutzen wissen. Mirko
B.
Punkte:
6.9 von 10
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TEMPERANCE - Maschere: A Night At
The Theater Scarlet Records Die italienischen
Melodic-Metaller Temperance erfüllen sich mit dieser
Live-DVD-CD einen Traum: Denn diese haben sie zusammen
mit einem Streicher-Quartet und einem Chor im Teatro
Sociale im italienischen Alba aufgenommen. Über die DVD
kann der Reviewer leider nichts schreiben, da diese
wieder einmal nicht zur Verfügung gestellt wurde.
Befassen wir also mit dem Audio-Format. Dieses klingt
druckvoll und transparent. Der Wechsel zwischen der
Hauptstimme von Chiara Tricarico und Sänger und
Gitarrist Marco Pastorino klingt stimmig und versteckt
den Einfluss von Nightwish nicht. Auch die Kompositionen
selber orientieren sich an den Finnen, wobei hier noch
eine starke Rhapsody-Schlagseite zum Tragen kommt.
Wirklich eigenständig wird die Sache vor allem dann,
wenn Temperance in ihrer Muttersprache singen wie es bei
"Maschere" der Fall ist. Die 15 Kompositionen verfügen
über das gewisse Etwas, reichen aber nicht ganz an die
Qualität ihrer Vorbilder heran. Was ich an diesem
Live-Dokument über weite Strecken vermisse, ist das
Live-Feeling. Wer die ersten zwei Lieder hört, merkt
erst gar nicht, dass es sich hier um eine Live-CD
handelt. Erst vor dem dritten Lied gibt es die erste der
ohnehin spärlichen Ansagen. Kommt dazu, dass hier trotz
Live-Quintett vieles nach Band-Orchester klingt. Hier
wurde entweder (zu) gut gespielt oder tatsächlich und
zusätzlich das mp3-Orchester mit rein geschnitten. Und
das Publikum? Dieses ist sehr in den Hintergrund
gemischt und knapp zwischen den Liedern zu hören.
Interaktionen mit dem Publikum gibt es praktisch nicht.
Diese möchte ich aber auf einem Live-Album zwingend
hören. Zumal es sich bei Temperance nicht um eine Prog
Metal-Band handelt und die eingängigen Lieder durchaus
zum Mitsingen einladen würden. "Maschere: A Night At The
Theatre" ist eine zwiespältige Sache und taugt als
Live-Dokument im Audio-Format nicht. Damit hält es
nicht, was es eigentlich verspricht. Schade! Roger
W.
Punkte:
keine Wertung
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TRIGGERFINGER – Colossus Mascot
Records/Musikvertrieb Die Belgier haben sich mit
Haut und Haar dem Rock verschrieben – einer Art Southern
Root Rock, gepaart mit Blues Elementen, einer unbändigen
Lust mit verschiedenen Soundeffekten zu experimentieren
und einem ausgesprochenen Garage Rock Feeling oben
drauf. Vergleichen könnte man das Trio wohl am ehesten
mit Queens of the Stone Age, wobei dieser neuste
Silberling deutlich neue Töne anschlägt. Produziert
wurde das Album von Mitchell Froom, der zu einer Art
viertem Bandmitglied mutierte und dem Sound seinen
eigenen sphärischen, schrägen Vintage Keyboard Stempel
aufdrückte. Das Ergebnis ist durchwegs einzigartig.
Triggerfinger experimentieren mit zwei Bassgitarren, was
der Musik deutlich mehr Wumms verleiht. Allerdings wirkt
das Ganze durch die vielen Sound-Effekte völlig
überladen und nervös. Dadurch gehen die Melodie und das
an sich interessante Songwriting meist völlig unter.
Ausserdem fehlen mir die hervorstechenden Highlights –
die gesamte Playlist harzt irgendwie und will nicht so
recht zusammenpassen… Der Titeltrack “Colossus“ ist
definitiv einer der rassigstenund bodenständigsten
Tracks. Mit “Afterglow“ ist auch eine Ballade mit von
der Partie, wobei ich mich mit dem leicht weinerlichen
Gesang nicht so ganz anfreunden kann. Richtig übel sind
das komplett irre “Candy Killer“ oder auch der
Volksmusikverschnitt “Wollensak Walk“. Fazit: Ich kann
mich mit diesem Album nicht wirklich anfreunden. Während
auf früheren Alben packende Melodien und deftiger Rock
im Vordergrund standen, geht es nun deutlich mehr ums
Experimentieren mit Klangeffekten. Das bewirkt
allerdings auch, dass die Identität der Band irgendwie
untergeht und dass die einzelnen Fragmente sich nicht zu
einer runden Sache zusammenfügen lassen. Definitiv nicht
die beste Arbeit der Belgier! Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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ARCANUM - Very Old School Noise Eigenvertrieb
Die Hard Rock-Truppe aus dem luzernischen Hochdorf
treibt bereits seit 2004 unter diesem Namen ihr Unwesen.
Eigentlich bekannt als Female-Fronted-Band um Gabriella
Vari, die beim letzten Album "Funk You Man, It Is Träsch
Metal" durch Michelle ersetzt wurde, gehen die Jungs
jetzt neue Wege und haben als Trio die Platte "Very Old
School Noise" eingespielt, auf der Bassist Thomas J.
Fractor auch gleich das Mikro übernimmt. Zweifelsohne
dürfen sich Arcanum auf die Fahne schreiben, dass ihr
neustes Werk das wohl härteste ihrer Karriere ist,
obwohl dies rein von Albumcover her nicht gleich
ersichtlich ist, denn dieses besteht aus einem Mix von
AC/DC und Pro-Pain's "Contents Under Pressure". Auf die
Ohren gibt es dann allerdings ein musikalisches
Potpourri aus Hard Rock, Heavy und Thrash Metal in
seiner rohesten Form. Der Sound klingt nicht
glattgeschliffen, sondern hat Ecken und Kanten und
bewahrt sich im Songaufbau sowie dem Songwriting eine
gewisse Freiheit. Es finden sich auch keine deutschen
Texte mehr auf dem Album, wie das beim Vorgänger der
Fall war. Mit den 14 Songs, die sich ums Weltgeschehen
oder klassische Heavy Metal-Themen drehen, bekommt man
auf "Very Old School Noise" sicherlich etwas geboten
aber - jetzt kommt doch noch das grosse Aber. Ob sich
Arcanum mit der Wahl des Shouters auf Dauer einen
Gefallen getan haben, das wage ich an dieser Stelle zu
bezweifeln. Bei einigen Songs mag dies zwar passen wie
Arsch auf Eimer, doch im Grossen und Ganzen hat T.J.
Fractor meines Erachtens eine "Very Old School
Punk-Röhre", die sich mit dem restlichen Songmaterial zu
sehr beisst. Das letzte Wort dazu werden aber sicherlich
ihre Anhänger haben. Oliver H.
Punkte: 6.5 von 10
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X-VIVO – Petrichor Dr. Music Records
Industrial Metal aus toitschen Landen – mit dem Geruch
des Regens auf erhitztem Untergrund (so ungefähr die
Definition des Albumtitels) wollen uns die Berliner also
die Ohren schlackern lassen. Gut, hören wir mal rein.
Der Anfang klingt verdächtig nach Chiasm, welche
dazumals mit „Isolated“ so etwas wie einen Hit gelandet
hatten im Game Vampire: The Masquerade – Bloodlines.
Weiter geht es mit einer Mischung aus Korn, Ministry,
Manson und eventuell noch Rob Zombie. Wobei sich das mit
dem Klargesang der Bassistin immer wieder mal bemerkbar
macht – wobei wir hierbei genau den Knackpunkt der
Platte hätten. X-Vivo setzen meiner persönlichen Meinung
zu sehr auf Gegrowle/Gekreische/Geschrei und zu wenig
auf die Abwechslung zwischen rauh und klar/zerbrechlich.
Der musikalische Background als solches funktioniert gut
und bringt auch einiges an Abwechslung (im relativ eng
gesteckten Genre-Rahmen, versteht sich), aber der Gesang
ist mit der Zeit immer monotoner und langweiliger –
ausser, es wird richtig gesungen, eben von der Bassistin
her. Meiner Meinung nach hätte auch nur ihr Gesang
ausgereicht, die derberen Vocals hätte man extrem
reduzieren, wenn nicht gleich komplett weglassen können.
Wen das nicht stört, dass im Grossen und Ganzen
durchgegrunzt/geschrien wird und wer generell auf
Industrial in vielerlei Schichtungen steht, der sollte
sich X-Vivo mal reinziehen. Ganz nett und ordentlich
produziert, aber zu wenig eigenständig. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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NYSS – Princesse Terre Avantgarde Music
Nach vier EP’s haben die beiden Franzosen von NYSS nun
ihr Debüt in den Startlöchern. Darauf bekommt man drei
‘Studies Of Silence And Death’ zu hören, drei Lieder
zwischen 9 und 12 Minuten Länge und sägenden
Verzerrungen. Gerade der Sound der Gitarren rückt die
Lieder immer wieder in Richtung Noise, wenngleich immer
noch einzelne Töne oder sogar Melodien hörbar sind.
Unterstützt mit den Synthesizern kann man von sehr
hypnotischem Black Metal sprechen, dass grösstenteils
auf repetitive Strukturen und dröhnende Soundwände setzt
und weniger auf packende Riffs oder aggressive Breaks.
Wer an ritueller Atmosphäre wie bei Aluk Todolo oder
[Dolch] seine Freude hat, könnte mit diesen drei Songs
ebenfalls glücklich werden. Solide umgesetzt, so ganz an
die Klasse der beiden erwähnten Bands kommt Princesse
Terre aber nicht. Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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MARTINA EDOFF - We Will Align AOR Heaven/Non Stop
Music Werde ich alt? Ist es wirklich so? Oder
täusche ich mich? Aber die letzten Monate haben kaum
wirklich packende Alben hervorgebracht. Wenn, dann warte
ich auf einen Re-Release meiner alten Helden, aber
ansonsten plätschert vieles nur an mir vorbei. So auch
das dritte Werk von Martina Edoff, die sicher mit einer
sehr guten Stimme ausgerüstet ist, aber die Songs doch
eher belanglos denn faszinierend sind. Da nützt auch die
ellenlange Musikergarde nicht, welche die Lady in den
letzten Jahren unterstützt hat. An die Qualität von
Treat oder Europe kommt Frau Edoff nicht heran. Auch
Journey sind in weiter Ferne. Klar klingt alles gut,
aber eben nur gut und hat keine aufhorchenden Momente,
die «We Will Align» aus der Masse heraushebt. Wer sich
sonst Alben zwischen Journey und Eclipse anhört, kann
ruhig ein Ohr voll nehmen. Aber vergleicht Martina nicht
mit diesen Knaller-Truppen! Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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PETER AND THE TEST TUBE BABIES - That Shallot
Arising Empire/Warner Das knapp vierzigjährige
britische Punk-Urgestein Peter And The Test Tube Babies
meldet sich 2017 mit einem neuen Album zurück. Einige
Wochen vor Veröffentlichung von "That Shallot" stand die
Band bereits in den Schlagzeilen, da Sänger Peter
Bywaters wegen angeblich negativer Äusserungen über
Präsident Trump die Einreise in die USA verweigert
wurde. Promo-Gag hin oder her, "That Shallot" enthält 14
Songs im relativ rockig britischen Working Class Sound,
die nicht restlos überzeugen können. Das kann an der
Tatsache liegen, dass Punk nun mal Punk ist, einfach
gehalten sich zwar schnell festbeisst, aber andererseits
auch einfach langweilig wird. Die Refrains werden fast
immer durch Backvocals zusätzlich verstärkt, wodurch
sich die Songs noch mehr ähneln. Nichts desto trotz hat
"That Shallot" auch seine Höhepunkte. Die Folk-Nummer
"Silicone Beer Gut" mit dem weiblichen Background ist
echt klasse, nicht ganz ernst zu nehmen und einfach
lustig. Während des Songs "None Of Your Fucking
Business" kommen immer wieder gut eingestreute
Blasinstrumente hinzu, wodurch sich der Track schnell
vom Rest abhebt. Die beiden sind mit Sicherheit die
grösste Abwechslung des Albums und musikalisch auch
eines der Highlights der Platte! Klassische
Punk-Anspieltipps wären da "Youth Of Today" und "Say
What You Want", aber ansonsten ist die Scheibe wohl
einfach etwas für Fans und hartgesottene Punks, denen
Abwechslung, Arrangements und ausgefallene Kompositionen
am Arsch vorbei gehen. Weder top, noch Flop.
Oliver H.
Punkte: 6.0 von 10
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SILIUS - Hell Awakening Massacre
Records/Musikvertrieb Während National Suicide
wie Overkill losbrettern, knattern die Österreicher
Silius wie eine Mischung aus Pantera und Sodom los.
Speziell Sänger Matthias kreischt und gurgelt wie ein
Verrückter und verleiht den Liedern eine eigene Note.
Allerdings überzeugen mich auch Silius nicht. Obschon
sie etwas variantenreicher ans Werk gehen. Auch hier
macht sich schnell Langeweile breit, und der Wunsch,
sich einen alten Klassiker anzuhören ist nicht mehr von
der Hand zu weisen. Seien wir ehrlich, da hatten Kreator
mit «Coma Of Souls» oder Exodus mit «Fabulous Disaster»
einfach mehr Potential und klangen wilder und
melodischer zugleich. Und wenn dann noch eine Prise
Obituary bei Silius Einzug hält, versucht man wirklich,
die ganz grossen der Szene zu verschmelzen, was so gar
nicht geht. Sorry, auch hier kommt «Hell Awakening»
nicht über Mittelmass hinaus. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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NATIONAL SUICIDE - Massacre Elite Scarlet Records
Moment, schreit sich da Bobby Ellsworth von Overkill die
Seele aus dem Körper? Gesanglich auf der gleichen Höhe,
kreischt Shouter Stefanio Mini wie der kleine Bruder von
Bobby. Auch härtetechnisch sind National Suicide nicht
weit von den Amis entfernt, knallt doch der Opener
«Death Roll» mit viel Schmackes aus den Boxen. Mit der
Zeit wirkt alles aber sehr ähnlich, und erst «Old White
An' Italian» kickt mit mehr Groove. Die Italiener weisen
das gleiche Problem vieler neuer Thrash-Truppen auf:
Musikalisch alles fett und aggressiv vorgetragen,
vergessen dabei die Herren allerdings, dass es gerade
die Abwechslung war, welches den grossen
Thrash-Klassiker zu Ruhm und Ehre verhalfen. Somit
bleibt auch hier ein grundsätzlich tolles Album, bei dem
eine Mini-EP völlig gereicht hätte, denn die meisten
Songs sind austauschbar und nur durch einen anderen
Titel unterscheidbar. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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VOODOOMA – Gotland Pride & Joy Music Eins
kann man den Deutschen zu Gute halten: Sie geben sich
grosse Mühe! “Gotland“ ist das dritte regulär
veröffentlichte Album der Kombo, wobei sie in den Jahren
zuvor bereits diverse EPs und Platten in Eigenregie raus
gebracht hatten. Hier ist der Name Programm: Voodooma
haben sich dem Gothic/Dark Rock verschrieben,
stellenweise gewürzt mit einer Prise Glam. Die Truppe
zelebriert so ziemlich jedes Gothic Klischee – von
kitschigen Lyrics über Pseudo Orgel Gedudel bis hin zu
den obligaten Synthies. Selbst von typischen 80er
Keyboardeskapaden, die eher an Pop als an den guten
alten Dark Wave erinnern, machen die Düsseldorfer nicht
halt. Im Mittelpunkt steht die Stimme von Michael
Thionville, der an sich kein schlechter Sänger ist.
Allerdings versucht er zu sehr einen auf The 69 Eyes zu
machen und scheitert stellenweise spektakulär. Man
könnte ihn sich deutlich besser in einem anderen Genre
vorstellen. Diese aufgesetzte “Ich-Bin-So-Böse“-Nummer
wirkt sehr abschreckend und lässt das Ganze Konstrukt
äusserst unglaubhaft erscheinen. Der vor Stereotypen
strotzende Sound schreit zwar Gothic, aber irgendwie
kommt nicht die richtige Stimmung auf. Als wäre jemand
mit einer “Was ist Gothic?“-Check-Liste vorgegangen und
hätte beim Songwriting einen Punkt nach dem andern
abgestrichen. Möchtegern böser Gesang? Check!
Keyboardeinlagen mit Halleffekt? Check! Tanzbare
Rhythmen für die Schwarze Disco? Check! Weibliche Sirene
fürs Hintergrund Gejaule? Check! Und doch passt es
irgendwie nicht so richtig zusammen und kommt
stellenweise sogar ausgesprochen disharmonisch daher.
Glücklicherweise gibt es auch einige Lichtpunkte, wie
zum Beispiel “Love is Falling“ oder auch die beiden
letzten Tracks “Way of the Damned“ und “Shadow“.
Allerdings sind auch ein paar Tiefpunkte mit von der
Partie, wie beispielsweise das scheppse Duett “Arise“
oder auch das vor 80er Klischees triefende “Close To
You“. Fazit: Hier wird so sehr versucht das
Gothic-Klischee zu bedienen, dass der eigene Charakter
der Band völlig untergeht. Das Songwriting wäre an sich
sehr spannend, aber mich stören die völlig überladenen
80er Jahre Effekte und der etwas magere Gesang.
Irgendwie fehlt hier eine spürbare Entwicklung – die
Band scheint ihren Sound noch nicht so ganz gefunden zu
haben. Patricia H.
Punkte:
5.5 von 10
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INCERTAIN - Rats In Palaces Pride & Joy Music
Genau diese Art von Thrash gibt mir gar nichts, ausser
einem aggressiven Gefühl. Nur Gebolze, ein vor sich hin
gurgelnder Sänger und schon gar keine musikalischen
Kabinettstückchen wie von Testament (Alex Skolnik). Dass
Overkill, Exodus und Testament die musikalischen
Vorbilder sind, ist zwar nett, aber nicht heraushörbar.
Aufhorchen lässt nur das an Flotsam And Jetsam
erinnernde Riffintro zu «Immortality». Ansonsten
dominieren eine donnernde Bassdrum und viel
Geschwindigkeit, auf dass runtergeprügelt wird.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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INNER AXIS - We live by the Steel Fastball
Music Ein netter, aber nicht ganz gelungener
Versuch, an die grossen Genregrössen zu kommen. So
klingt für mich die die neue Scheibe der sympathischen
Kieler Band. Mit guten Ansätzen kämpfen sich die Herren
durch knapp 50 Minuten Material, welches leider nach
altbekannten Mustern schreit. Trotz dem Mix aus dem
Klassischen Metal und etwas neueren Elementen, habe ich
das Gefühl, jedes Lied irgendwo, irgendwie schon gehört
zu haben. Besonders auf der ältesten Schiene ist es
schwierig, etwas Neues mit WOW-Effekt zu produzieren.
Wohl der Nachteil des Heavy Metal. Das recht angenehme
Hörerlebnis wird leider von Lied zu Lied langweiliger.
Dennoch empfinde ich grosse Sympathie für diese Band und
hoffe, dass sie sich in Zukunft weiterentwickeln können.
Mona M.
Punkte:
keine Wertung
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H.E.A.T. - Into The Great Unknown Gain Music/Sony
Die Erwartungen an die neue Scheibe der Schweden war
verdammt hoch. Ich habe auch keine Probleme mit Bläser
in Rocksongs, aber wenn der Sound dermassen auf «modern»
getrimmt wird, zucken meine Ohren mächtig. Das Problem
hatten wir doch schon bei W.A.S.P. «Kill Fuck Die», wenn
auch nicht so ausgeprägt. Aber, wo bleiben die warmen
Rocksounds von H.E.A.T.? Wo der Groove, der dich sofort
in den Bann zieht? Vieles klingt, wie man sich dies
wünscht, wird aber durch eine völlig Pop-orientierte
Produktion zerstört. «Redefined» ist so eine Nummer, die
mit einer richtigen Produktion ein Hammer-Track hätte
werden können. So sitzt man eher ungläubig vor dem
Player, in meinem Fall dem Computer, und reibt sich
verwundert die Augen. Und wenn man denkt, es kann nicht
mehr schlimmer kommen, dann brennt «Shit City» alles
völlig nieder. «Best Of The Broken», an was erinnert
euch dieser Einstieg? Korrekt! «Enter Sandman» von
Metallica, einfach verpoppt und mit Dance-Grooves
unterlegt. Noch eine Spur verrückter? Gerne, skipt zu
«Blind Leads The Blind». Und dann nehmen wir «Do You
Want It», hätten die Fans ihre Freude an einer geilen
neuen H.E.A.T.-Nummer und werden mit dem Sound brutal an
die Wand geklatscht. «Into The Great Unkonwn» trägt
seinen Titel zu Recht. Die Jungs fallen in die grosse
Ungewissenheit und dürfen sich nicht beklagen, wenn sie
von den Fans eine schallende Ohrfeige erhalten. Machen
wir es doch wie Rockslave beim letzten Accept-Album.
Songs 9 Punkte, Produktion minus 3.5 Punkte ergibt eine
5.5, die vielleicht ein bisschen tief gehalten ist, aber
auch meine grosse Enttäuschung wiedergibt. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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CHURCH OF VOID - Church Of Void Argonauta Records
Nach dem schrägen Intro namens "Prelude" hat man
keinen blassen Schimmer, was nun von Church Of Void
folgen wird! Mit "Passing The Watchtower" folgt der
erste reguläre Track, der mir doch so einige
Fragezeichen aufgibt. Church Of Void fabrizieren einen
wahrlich unspektakulären Sound, der einfach so vor sich
hin plätschert. Auf "Harlot's Dream" kann man
ansatzweise Doom-Wurzeln hören. Das ist aber nur ein
Bestandteil vom Sound von Church Of Void. Auch Teile von
NWOBHM findet man in der DNA von Church Of Void. Leider
ist auch dieser Song kein dynamisches Meisterstück.
Immer wenn es im Song spannend wird und er auch ein
wenig Fahrt aufnimmt, dann wird wieder die Handbremse
gezogen und meine Hoffnung auf einen geilen Song im
Keime erstickt! Mit "Moonstone" wagen sich die Finnen in
balladeske Gefilde vor, und man hört ein bisschen von
ihren Landsleuten HIM heraus. Und just zum nächsten Song
"Lovecraft" gesprungen und leider wieder kein
Glanzpunkt! Das gilt leider auch für die beiden letzten
Songs "Beast Whithin" und "World Eater" ebenfalls und so
kann der Gesamteindruck leider nicht aufgewertet werden.
Church Of Void bewegen sich im Land des Durchschnittes
und irgendwie ist das Fahrstuhlmusik ohne jegliche Ecken
und Kanten! Aufgrund fehlender Glanzpunkte habe ich
keine Anspieltipps! Roolf
Punkte:
5.5 von 10
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ESKIMO CALLBOY - The Scene Century Media/Universal
Disco? Disco! Zählt das noch zu Metal? Nun, an
Metalcore scheiden sich die Geister. Für mich persönlich
zählt es als eine Form des Metal, bei Eskimo Callboy
allerdings bin ich mir nicht sicher. Mit Trance- und
Post-Hardcore-Elementen sehe diese Gruppe eher an
Technoparties als auf Metalfestivals. Bis auf die
verzerrten Gitarren und das Schlagzeug, sowie die
Screams ist für mich kein Metal dran. Auch textlich ist
die Band auf den Mainstream ausgerichtet. Als Einstieg
in die Szene mag Eskimo Callboy geeignet sein. Während
die Anfänge der Band noch eine Hoffnung zuliessen, sind
die netten Jungs aus Castrop-Rauxel an einem
"Point-of-no-return" gelangt. Höchstens ein kompletter
Stilwechsel könnte die Jungs in die entsprechenden
Kategorien bringen. Somit ist dieses Album, wie auch die
ganze Band aus Metal-Sicht leider nicht das Wahre.
Mona M.
Punkte:
4.5 von 10
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