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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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LEAVES’ EYES – The Last Viking (2 LP Gatefold Orange
Vinyl) AFM Records «The Last Viking» ist das
achte Studioalbum der 2003 gegründeten Symphonic Power
Metal Band Leaves’ Eyes. Für die Beschreibung dieses
Album die passenden Worte zu finden, ist eine echte
Herausforderung, denn mit «The Last Viking» erreicht die
deutsche Band einen Höhepunkt ihrer Karriere. Wie der
Titel schon besagt, behandeln die vierzehn Tracks das
Leben und den Tod des letzten Wikingerkönigs namens
Hardråde (König Harald III aus Norwegen). Leaves’ Eyes
behandeln einzelne Ereignisse seines Lebens, u.a. seine
Flucht aus Byzanz («Chain Of The Golden Horn»), die
Schlacht um den Thron Dänemarks («Serpants and Dragons»
sowie seinen Tod 1066 in der Schlacht bei Stamford
Bridge in England, womit die Wikinger-Ära beendet wurde.
Alexander Krull (kurz Alex), der für das
Geschichtskonzept und die Lyrics, das Songwriting
zusammen mit Gitarrist Thorson Bauer sowie für die
Produktion des Albums verantwortlich ist, legt
besonderen Wert auf die akkurate Geschichtserzählung.
Damit kann man mit «The Last Viking» nicht nur ein
sackstarkes Album durchhören, man lernt auch was über
die nordische Geschichte und Mythologie – was die
Geschichtsstudentin in mir besonders freut. Was in den
vierzehn Songs musikalisch vor sich geht, ist
unglaublich. Chöre, orchestrale Einlagen, eingängige
Melodien, sinnliche mystische Einlagen, aufmüpfige
Zwischenparts – es ist so ziemlich alles vorhanden, was
man sich vorstellen kann, und all diese Elemente werden
immer wieder untereinander vermischt und neu kombiniert.
Dadurch wird eine hohe Komplexität erreicht, die aufs
kleinste Detail durchdacht ist und bei jedem Durchhören
für neue Eindrücke sorgt. Das Wikinger-Thema wird nicht
nur in den Lyrics verankert, es wird auch in der Musik
markant widergespiegelt. Durch Schlachtrufe und
mehrstimmige Choreinlagen, mächtige Trommeleinlagen,
keltische Hörner sowie die mittelalterlichen
Instrumenten Fiddle und Nyckelharpa wird eine Dynamik
erzeugt, die das ganze Konzept hinter «The Last Viking»
unterstreichen. Der Gesang der Sopranistin Elina Siraala
mit ihrer kräftigen, dennoch lieblichen Stimme sowie die
brutalen Growls von Alex bilden eine unschlagbare
Kombination, die zum einen abermals für Vielfalt sorgt,
zum anderen das musikalische Konzept abermals
unterstützt. Unter den vierzehn Tracks befinden sich
«Black Butterfly», «Serkland» und «Night Of The Ravens»,
die bereits auf der EP «Dark Butterfly» 2019
veröffentlicht wurden, nun jedoch in neuen Versionen
erscheinen. Dabei wurde «Black Butterfly» nun zu einem
herzlichen Power-Duett mit Clémentine Delauney (Visions
of Atlantis, Exit Eden). «The Last Viking» ist ein
absolut solides Album ohne jegliches Tief – jeder Track
überrascht mit neuen musikalischen Elementen und
Stilmitteln, sodass das Blut in Wallung bleibt und die
Melodien immer wieder von neuem das Herz ergreifen. Das
Album wird zum Schluss mit dem zehnminütigen Titeltrack
abermals richtig eingeheizt – «The Last Viking» huldigt
den letzten Wikingerkönig mit düsteren, stampfenden
Melodien und führt abermals in diverse Stimmungen ein.
Der Track beschreibt den Stil Leaves’ Eyes, das Album
und die Energie, die das Quintett erzeugt. Die Band hat
sich mit dieser Platte selbst übertroffen und ein
Meisterwerk erschaffen. Sina
Punkte: 10 von 10
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METAL CHURCH – Classic Live (LP) Reaper
Music/Universal
So meine Lieben! Jetzt mal
Tacheles gesprochen. Es ist ja schön und gut, dass es
viele Truppen gibt, die verschiedene Hörerschichten
ansprechen und dabei die Qualitätslevels je Fan sehr
unterschiedlich aufgenommen wird. Ich werde ja oft dafür
gerügt, dass ich mit neueren Combos (oder auch älteren)
zu hart ins Gericht gehe. Musik ist Geschmackssache. Es
gibt keine guten oder schlechten Bands, sondern welche,
die gefallen, oder eben nicht! ABER! Es gibt leider auch
viele Bands, welche unabhängig des Musikstils einfach
klasse Tracks geschrieben haben und von der Masse
trotzdem verschmäht worden sind. Zwei Truppen sind
diesen Monat schon von mir besprochen worden. Einerseits
ist dies Armored Saint, und auf der anderen Seite
Hittman. Nun kommen wir zu einer der genialsten und
unterbewertetsten Truppen des Metals. «The almighty
METAL CHURCH!» Was? Ihr glaubt mir nicht? Dann hört euch
dieses Live-Album an, welches schon 2017 das Licht der
Welt erblickte. Die Songs wurden auf der «Hanging In The
Balance»-Tour aufgenommen, dem Album, welches der Band
aus Seattle schlussendlich das Genick brach (Business
lässt grüssen). Wer aber Mike Howe hier singen hört, mit
welcher Kraft und Angepisstheit, sucht seinesgleichen.
Ob es nun ein Track des Debütalbums ist, wie der Opener
«Beyond The Black», oder «Watch The Children Pray» und
«Start The Fire» vom zweiten Werk «The Dark», es spielt
keine Rolle. Denn hier wird Metal in seiner
amerikanischen Reinkultur zelebriert. Ebenso mit
«Badlands» («Blessing In Disguise»), «Date With
Poverty», «In Mourning» und «The Human Factor» (alle
drei von «The Human Factor»), sowie den Killertracks
«Gods Of Second Chance» (was für ergreifende
Fanreaktionen) und «No Friend Of Mine» vom völlig
unterbewerteten «Hanging In The Balance»-Werk. Metal
Church befindet sich hier auf ihrem musikalischen
Höhepunkt, haut ihre Tracks mit viel Energie raus und
ich erinnere mich nur zu gerne an die Tour zusammen mit
Vicious Rumors, Killers und Zodiac Mindwarp damals im
Kulturzentrum in Pratteln. «Classic Live» ist ein
Dokument einer Zeit, in welcher sich die Bands noch mit
geldgierigen Major-Labels (Metal Church war bei Elektra
unter Vertrag) herumschlagen mussten, sich nur um die
Musik kümmern wollten und dabei mehrmals über den Tisch
gezogen worden sind. Ach ja, und wenn wir dann noch bei
Jahrhundert-Riffs sind, wie «Smoke On The Water» oder
«Princess Of The Night», dann darf «Start The Fire» von
Metal Church nicht fehlen. So, noch Fragen? Nein? Dann
los und endlich Metal Church unterstützen. «Classic
Live» ist ein guter Einstieg und dann gleich noch «The
Elektra Years», «Hanging In The Balance», «XI» und
«Damned If We Do» kaufen. METAL CHURCH gehört zu den
Metal-Göttern. Punkt! Aus! Ende! AMEN! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NIGHTMARE - Aeternam (CD) AFM Records/Phonag
Die französischen Power Metaller sind eine richtige
Wundertüte, und dies schon sehr lange! Und im Wissen
darum, dass die Truppe ursprünglich 1979 gegründet
wurde, 1988 den Stecker zog, elf Jahre später zurück
kehrte und immer noch da ist, beweist zumindest
Stehvermögen. Dass die Band 1983 mal als Support von Def
Leppard unterwegs war, kann man dabei kaum glauben. Fakt
ist, dass mit Bassist Yves Campion immerhin noch ein
Ur-Member im aktuellen Line-up figuriert. Wenn man sich
nebenbei die umfangreiche Liste der "Past Members" und
"Live Musicians" anschaut, kann umgehend nachvollzogen
werden, warum die Truppe die einst gute Ausgangslage in
den 80ern nicht nutzen konnte. In meinem Promo-CD Archiv
finden sich die Alben «The Dominion Gate» (2005) und
«Insurrection» (2009). Auf beiden Langrillen ist auch
mit Blick auf die aktuelle Besetzung nur zwei Konstanten
auszumachen: Yves Campion und Franck Milleliri! Der
neuste Dreher «Aeternam» ist das mittlerweile elfte
Album, und dass auf dem Vorgänger «Dead Sun» (2016)
überraschenderweise Magali "Maggy" Luyten (Ex-Beautiful
Sin) als Lead-Sängerin auftaucht und somit die Ära Jo
Amore (Drummer ganz zu Beginn und Sänger ab dem
Band-Relaunch 1999 bis 2015) beendete, bekam ich nicht
mal mit. Vor unfassbaren fünfzehn Jahren habe ich für
«The Dominion Gate» 9.5 begeisterte Punkte gezückt und
eine rosige Zukunft voraus gesagt.
Wie man sieht
hat es nichts genützt und zeigt plakativ das Dilemma
auf, das noch tausende von anderen Bands umgibt. Dennoch
hat das Duo Campion & Milleliri den Kopf zum Glück nicht
in den Sand gesteckt und präsentiert im
Corona-Schreckensjahr eine erneuerte Mannschaft. Am
Mikro steht mit Marianne "Madie" Dien (Faith In Glory)
eine neue Gesangsfee und die lässt es, zusammen mit
ihren Buddies, ordentlich krachen! Der erneut thrashig
ausgerichtete Power Metal folgt dem Vorgänger «Dead Sun»
und wurde, man glaubt es kaum, mit dem hammergeilen
Gesang von Madie auf ein noch höheres Level gehievt.
Dank nur dezent eingesetztem Synthie-Sound liegt die
Melodieführung nebst den herrlich bratzenden und
kongenial solierenden Gitarren («Divine Nemesis», «The
Passenger») markant bei den Lead-Vocals, und das kommt
verdammt gut! Auch auf Halbgas, wie bei «Crystal Lake»,
lassen Nightmare kaum was anbrennen, und wer bei «Lights
On» keine Gänsehaut kriegt, verpasst was. Den Vogel
schiesst aber der Titeltrack ab, denn sowas Thrashiges
wie gleichzeitig Melodisches habe ich schon lange nicht
mehr gehört, schlicht grandios! Zehn Songs und keiner
fällt nennenswert ab. Zudem wäre das die ultimativ
passende Formel, die mir endlich Arch Enemy ebnen würde,
heisst Alissa raus und Madie rein! Rockslave
Punkte:
10 von 10
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HITTMAN – Destroy All Humans (Gatefold LP)
Metal Blade/Sony 1988 liess ein Album meine Stube
erzittert, und ich war von den melodischen, harten und
teils sehr schnellen Songs sofort angetan. Was Sänger
Dirk Kennedy damals auf uns Unwürdige niederliess, sucht
noch heute seinesgleichen, und mit Tracks wie «Metal
Sport», «Dead On Arrival», «Caugh In The Crossfire» und
den Melodic-Hit «Will You Be There» schuf das Quintett
aus New York ein musikalisches Highlight, das noch heute
zum Besten gehört, was man aus dem Metal-Sektor zu hören
bekommt. Die Jungs wurden damals, nicht zu Unrecht, mit
Queensryche verglichen. Allerdings gingen die
Vorschusslorbeeren mit den zweiten Album «Vivas Machina»
schnell in Vergessenheit, und wir legen den Teppich der
Verschwiegenheit über dieses Werk. Wie ist nun «Destroy
All Humans» geworden? Ein erwachsenes Album, welches das
Flair aus 1988 mitnimmt und in neue Lieder kopiert, die
in diesem Jahrtausend absolut kompatibel sind und von
denen Queensryche träumen würde, sie könnten heute noch
solche Tracks komponieren. «Code Of Honour» oder der
Titelsong leben von der tragischen Dynamik und der
Stimme von Dirk, der noch immer wie ein junger Gott
singt. Dazu die Gitarrenharmonien und Soli von Jim
Bacchi und John Kristen, wie bei «Total Amnesia» und
«1000 Souls», beides Tracks für die Ewigkeit. Mit dem
abschliessenden «Love The Assassin» beendet das Quintett
einen würdigen Nachfolger für das 1988 veröffentlichte
Debütalbum. Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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ENSLAVED - Utgard (Gatefold LP) Nuclear
Blast/Warner Yo, das 15. Studioalbum der aus
Bergen, Norwegen, stammenden fünfköpfigen Enslaved mit
dem neuen, sehr goil progressiven, Werk namens 'Utgard',
auf deren Rillen und Laserfolie 9 Songs zu liegen
kommen. Wie herrlich intelligent progressiver Viking-
und Pagan-Metal zu klingen hat, ja, das zeigen uns
Enslaved deutlich auf 'Utgard'. Auf den endlos wirkenden
Tragflügeln der Schwingen, welche die Mystik,
Atmosphäre, das Endlose der vikingerischen Welten in die
reale Welt übertragen, ja, das wird hier zelebriert, und
zwar mit einer sehr feinen Klinge, welche sehr tief
schneidet. Es ist nicht nur endlose Blastorgien,
endloses Black-Metal-Riffing, endlose
Death-Metal-Granaten, die hier zum Tragen kommen, nein,
es geht ins filigrane, ruhigere Fahrwasser, ja, beinahe
schon ins fusionartige, jazzige und eben mit leichtem
norwegischen Folklore-Einschlag, welche sich in den
Songstrukturen wiederfinden und erkennen lassen. Auch
hört sich 'Utgard' wie ein Film an, ein Konzept, von der
ersten Note bis zur letzten. Das Riffgewitter ist stets
im richtigen Moment vorhanden, wie auch die
hervorragenden Soli, sehr filigran eingesetzt. Der
Tieftöner klingt sehr sauber und kann so die Akzente
ebenfalls hervorragend setzen, zwischen den zwei
Gitarren. Die Synthesizer und Keyboards infiltrieren den
mystisch-atmosphärischen Teil in die Songstruktur
hinein. Die Drumpatterns sind sehr variabel gestaltet,
von Blasts über speedige Double-Bass-Attacken, dann sehr
groovend-treibende Patterns, hin zu den beinahe
progressiv-rockigen Elemente, stets abwechselnd, gekonnt
eingesetzt. Das Duell des gutturualen wie dann klaren
Gesang ist ebenfalls herrlich inszeniert, passt perfekt
zum Gesamtkonzept und den Songstrukturen auf 'Utgard'.
Das Cover-Artwork passt hervorragend zum Gesamtsound,
eine gestalterische Meisterleistung für die
Ahnengalerie, ohne Zweifel. Die Produktion ist
hervorragend, druckvoll und klar gestaltet. Erinnert
zweitweise vage an Bathory, Opeth, Emperor, Borknagar.
Es sind Songs wie 'Sequence', 'Flight Of Thought And
Memory', 'Jettegryta', 'Storms Of Utgard' und 'Distant
Seasons', welche nebst den anderen Tracks den typischen
Enslaved-Sound erschallen lassen. Leopold
Punkte:
9.6 von 10
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NECROPHOBIC - Dawn Of The Damned (LP)
Century Media/Sony Mit dem neunten Longplayer
namens 'Dawn Of The Damned' beglücken uns die fünf
Schweden aus Stockholm mit einer hymnenhaften
Black-Metal-Valkyrie sondergleichen. Diese Viking-Oper
mit den 10 Tracks voller Valhalla-würdigem
Symphonic-Death-Black-Metal lässt die Tore weit öffnen.
Ja, Necrophobic wissen ganz genau, wie ehrwürdiges
Material geschrieben und dann intoniert wird, was auf
'Dawn Of The Damned' sehr eindrücklich präsentiert wird.
Da geht's locker in dieselben Höhenergüsse wie bei der
neuen Enslaved, wohl jedoch weniger Pagan-lastig, jedoch
mit kräftig, deathigem Black-Metal, der einfach fett
daherrollt. Die beiden Gitarren duellieren sich in den
filigransten Momenten, solieren sich durch Arpeggi,
Tappings und Tonleitern, in den höchsten, blackigen
Noten. Der Meister des Tieftöners hängt sich an die
Fersen der beiden Klampfisten und scheut sich auch
nicht, nebst den rhythmischen Figuren auch mal solodeske
Läufe zu spielen. Der Drummer blasted, grooved, speeded
und thrashed sich durch die Gänge der Valhalla-Patterns,
meist Double-Bass-lastig, doch auch öfters einfach mal
blackig straight. Die Vocals sind im leichten Growl bis
zum tiefen Shouting und Screaming vorzufinden. Klar,
Black-Metal ist herauszuhören, jedoch tendieren diese
doch eher dem deathigen Format zu. Ja, die symphonischen
Elemente geben dem 'Dawn Of The Damned' eine markante
und wieder zu erkennende Note. Ein herrliches
Ahnengalerien-Artwork ziert Necrophobic's neunter
Streich, gepaart mit einer harten, klaren Produktion.
Eine weitere Band, welche aufzeigt, was mit
intelligentem Black-Metal zu erreichen ist und welche
Spektren hierdurch geöffnet werden können. Es kommen da
Vergleiche zu Dimmu Borgir, Naglfar, Immortal, Hate oder
Behemoth zum Vorschein. Songs wie 'Darkness Be My
Guide', 'Tartarian Winds', der Titeltrack 'Dawn Of The
Damned', 'The Return Of A Long Lost Soul' und 'The
Shadow' sind, nebst den anderen Tracks auf dem Album,
Masterpieces. Leopold
Punkte:
9.6 von 10
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NOCTE OBDUCTA – Irrlicht (Es schlägt dem Mond ein
kaltes Herz) (2 White Vinyl LPs) Supreme Chaos
Records Bereits 21 Jahre lang musizieren die
Jungs von Nocte Obducta schon miteinander und in dieser
Zeit haben sie insgesamt dreizehn Alben auf die Beine
gestellt. Inklusive dem aktuellen «Irrlicht (Es schlägt
dem Mond ein kaltes Herz)». Die Band selbst sagt aus,
dass sie bei diesem Werk in alte Gefilde zurückgegriffen
haben, und ihre Musik im Stil von ihrem Band-Ich von
2004/05 geschrieben haben. Warum auch nicht?
Mittlerweilen, im Jahr 2020, würde vermutlich jeder in
diese Zeit zurückreisen wollen. Nun, es wird düster.
Sehr düster sogar. Kompliziert aufgebaute Gitarrenriffe
werden herausgeschreddert, auf die Drumms eingehämmert
und dämonischer Gesang hervorgebrüllt. Das Herz eines
jeden Black Metallers schlägt höher. Weiterer Pluspunkt;
die Länge der Songs überschreiten die allzu bekannte
Drei-Minuten Grenze. Jedes Mal, wenn man denkt, dass die
Musiker nun am Höhepunkt des Songs angekommen sind,
legen die Jungs noch einen drauf. Hammer! Ich muss echt
sagen, in diesen 21 Jahren haben Nocte Obducta sich echt
ein hohes Level an Können zugelegt. Die tiefen Klänge
des Basses unterstützen nicht nur die Gitarrentöne wie
Sau, sondern heben auch den Gesang noch mehr aus dem
Song heraus. Ich bin absolut begeistert. So, auf einem
konstanten Level von Genialität zieht sich das durch
diese sieben Songs hindurch und wird niemals eintönig
oder langweilig. Zoé
Punkte: 9.5 von 10
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ANAAL NATHRAKH - Endarkenment (Grey Vinyl)
Metal Blade/Sony
Die 2-Mann-Band aus Birmingham, England, U.K.,
schiebt mit 'Endarkenment' bereits den elften Longplayer
in die Reihen. 10 Songs, die wohl dem deathigen
Grindcore und Industrial-Metal zuzuweisen sind, ohne
dabei schlechtes Gewissen aufkommen zu lassen. Geblasted
und gegrindet wird gar heftigst auf 'Endarkenment',
gepaart mit den feinen, hervorragenden
Industrial-Elementen, doch wird nicht auf den 10 Songs
die hyperschnellen Double-Bass-Attacken verzichtet,
welche teil in progressiven, melodiösen, Parts
hineingewoben wird. Selbstredend wird auf kurzes,
heftiges, genials Gefrickel nicht verzichtet, will
schreiben die Gitarrensoli haben in den Tracks ebenso
den Platz gefunden, so wie die noisy Growls und ebenso
die melodiösen Klargesangparts, welche den Graben
zwischen Grindcore und Power-Metal hervorragend
schliessen. Klar, als 2-Mann-Combo, da ist das
Programming nicht weit davon entfernt, was hervorragend
gelungen ist und so eine sehr interessante, orchestrale
wie pompöse Songkreation auferstehen liess und ebenda
diesen Industrial-Touch herrlich miteinfliessen gelassen
worden ist. Progressiv deshalb, weil Anaal Nathrakh sich
um die metallisch-musikalischen Grenzen glücklicherweise
einen Scheiss darauf geben, sondern voll konzentriert
ihr Ding durchziehen und einfach heftigst-goile Mucke
abliefern. Punkt, jawohl! Ich höre und fühle schon die
aufkommenden 'aber ...'-Kommentare, doch ich halte es
wie die Band: Entweder du magst die Mucke oder nicht.
Wenn du die Mucke nicht magst, so mach' einen grossen
Bogen darum. Es gibt genügend andere, welche die Mucke
mögen. Punkt. Yep, ich mag die Mucke, denn das
Interessante daran ist, die verschiedenen, teils
grundverschiedenen Elemente gekonnt miteinander zu
verknüpfen. Anaal Nathrakh können es bestens, denn
richtig goilen Klargesang mit heftigst-brutalen Growl
verknüpfen zu können, verbunden mit noisy und thrashigen
Screams, das soll erst mal gekonnt werden.
Der
nächste Punkt, herrliche Gitarrensoli, mal geshreddert
und dann wieder sehr filigran und melodiös intoniert,
gepaart mit hymnenhaftigen Power-Metal-Riffs, in
abwechselnder Unregelmässigkeit mit Grindcore-Shredding,
Death- und Thrash-Metal-Riffs kombiniert, gesetzt, ist
wahrlich hohe Kunst. Interessant auch der dazu klare
Basssound, der mit wilden Läufen allen Unkenrufen zum
Trotze klare Strukturen in die Songs reinpflanzt. Das
Programming passt hervorragend, ist genial gestaltet,
besonders die Drumpatterns sind sehr gelungen, aber auch
die orchestralen und zombie-mässigen Einschüttungen in
die Tracks passen perfekt. Eine Hammerproduktion, klar
und druckvoll, gepaart mit einem zensurierten
Cover-Artwork, welches ich persönlich einfach nur goil
finde, jedoch mit einem sehr zurückgezogenen Artwork
versehen worden ist, leider, denn dadurch wird die
künstlerische Freiheit klar mit Füssen getreten.
Nochmals, wer damit ein Problem hat, der soll doch einen
Bogen um die Band machen, denn es gibt genügend
Menschen, welche die Band und deren
Original-Cover-Artworks goil finden. Musikalisch
erinnert es etwas an Nasum, Napalm Death, Cattle
Decapitated und ja, vom melodiösen Gesang her kombiniert
mit dem Gefrickel, an Dragonforce. Anspieltipps wären da
'Libidinous (A Pig With Cocks In Its Eyes)' mit
Anspielung auf das Original-Artwork, 'Endarkenment',
'Beyond Words', 'Create Art, Though The World May
Perish', 'Requiem' und 'Punish Them'. Leopold
Punkte: 9.5 von 10
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SANCTUARY - Into The Mirror Black (3 LPs, 30th
Anniversary Edition) Century Media/Sony
Noch vor dem bitteren Ende
von Nevermore 2011 frohlockten viele Fans, da Sanctuary
(inklusive Gitarrist Jeff Loomis) zumindest mal wieder
Live-Auftritte absolvierten. 2013 kam das
BYH!!!-Festival in Balingen zum Handkuss und der
gesundheitlich sichtlich angeschlagene Frontmann Warrel
Dane (R.I.P.) schlug sich dabei soweit ganz wacker. Dies
liess den verkackten letzten Auftritt von Nevermore an
gleicher Stelle, sprich 2010, fast in Vergessenheit
geraten. Dabei stand vor allem das Masterpiece «Into The
Mirror Black» im Fokus, das, 1990 erschienen, bis heute
nachwirkt und nichts von seiner einstigen Strahlkraft
verloren hat. Das 30-jährige Jubiläum dieses Kultalbums
wird nun zum Anlass genommen, das edle Teil nochmals für
all die Leute in Erinnerung zu rufen, die es inzwischen
vergessen oder zuvor gar nicht kannten. Angereichert mit
drei Demo-Tracks von 1989 und zehn hammergeilen
Live-Songs (Westwood One Broadcast) von 1990. Vor allem
letzteres Material, aufgenommen in Reseda, einem
Stadtviertel von Los Angeles (U.S.A.) und kurz bevor die
Truppe auseinander brach, respektive sich in Richtung
Nevermore aufmachte, treiben einem echt die Tränen in
die Augen. Warrel Dane so performen zu hören und was
davon im Juli 2017 in der Musigburg noch übrig war,
lässt die Erinnerung an ihn auf diese Weise nie
verblassen. Das Studio-Album selber ist ja schon die
absolute Pflicht, aber zusammen mit diesem grandiosen
Live-Goodie unverzichtbar! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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NEAL MORSE - Sola Gratia (2 LPs & CD)
InsideOut Music/Sony
Randy George, Mike Portnoy und Neal Morse kreierten
dieses Album Virtuell im April dieses Jahres. Es ist das
erste Werk, das die Herren voneinander getrennt
aufgenommen haben. Mit Unterstützung des Musikers Gideon
Klein. Herausgekommen ist eines der besten Solo-Werke
des Meisters des Prog. Selten waren die Jungs
musikalisch so variabel. Beim sehr rockigen, sogar an
Def Leppard erinnernden, mit fetten Chören überzeugenden
"Building A Wall" spielte Neal sogar noch selbst die
Drums ein. Ein klasse Mitgröhl-Song, der live sicher
toll wirkt. Es ist unglaublich, wie diese drei
Ausnahme-Musiker aufeinander eingespielt sind. Besser
geht’s einfach nicht, hört euch nur mal "Sola
Intermezzo" und das neun Minuten lange "Seemingly
Sincere" an, unglaublich geiler und spannender Track.
Prog auf allerhöchstem Niveau. So total verspielt, und
diese Lockerheit, wie all diese fantastischen Songs hier
dargeboten werden. Zieht euch nur mal "March Of The
Pharisees" rein. Oder "Never Change", hört euch dieses
Gitarren-Solo an, zum Niederknien. Auch die
6-Minuten-Instrumental-Nummer "Overture", eine reine
Lehrstunde des Prog. Neal versteht es einfach, komplexe
Nummern mit harmonischen Melodien zu veredeln wie beim
rockigen "In The Name Of The Lord". Das gilt auch für
ruhigere Nummern wie der Abschluss-Track "Now I Can See
(The Great Commission)". Stark Chor, geprägt mit
gefühlvollem Gesang. Neal und seine Freunde haben die
Lockdown-Zeit wahrlich genutzt und ein einmaliges, sehr
abwechslungsreiches Album erschaffen, das wie gesagt zu
den Besten des Meisters gehört. Neal-Fans werden "Sola
Gratia" garantiert lieben. Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10
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JOHANSSON & SPECKMANN - The Germs Of Circumstance
(LP) Soulseller Records
Heilige Deathkanüle, da wird ja heftigst im
'old-school' Death-Metal gekotzt, wahrhaftig und erst
noch so richtig voll in die Kinnlade rein. Bereits das
fünfte Studioalbum namens 'The Germs Of Circumstance'
dieses internationalen Vierers aus der Tschechischen
Republik, Norwegen und Schweden. 8 Songs, die in Sachen
gestandenem Death-Metal nichts missen lassen, denn
heftigst blastend und hyperschnell rasseln die Noten
durch die Songstrukturen. Wer jedoch auf eine
Prügelorgie hofft, die bzw. den muss ich leider
enttäuschen, denn die beiden Main-Protagonisten
verstehen ihr Handwerk und wissen, wie sich goile
Death-Kracher schreiben lassen. Death-Metal mit
thrashigen, speedigen Elementen versetzt. Ja, da ist
dann der Vergleich zu Abomination, Master, Death Strike
oder Speckmann Project nicht mehr ganz entfernt. 'The
Germs Of Circumstance' als Plagiat genannter Bands
abzutun, wäre auch nicht dem Dargebotenen entsprechend.
Die Riffs fressen sich Note um Note ins modernde
Fleisch, die Soli lassen diese Orgie gehörend abfeiern.
Der Bass ist klar und untermalt die rhyhtmischen
Songstrukturen und setzt ab und an auch eine filigrane
Note, wie es die Klampfe hertut. Die Drums sind sowas
von druckvoll im Blast und Double-Bass zuhause, ohne
jedoch die groovigen und straighten Momente missen zu
lassen. Der Gesang von Mr. Speckmann himself ist sehr
thrashig, tief im Shout- wie Screambereich zu finden, ab
und an leicht am Gutturalen kratzend ebenfalls
vorzufinden, jedoch stets verständlich dargeboten. Das
Artwork ist sehr 'old-schoolig' gehalten und die
Produktion ist einfach satt und hammerhart. Songs wie
'One World, One Leader', 'I Was Left To Stare', 'Provoke
The Collective' und 'Confessions Of A Vital Leader'
krallen sich eure Hirnmassen und machen euch in aller
Form gefügsam. Leopold
Punkte:
9.4 von 10
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HAGATHORN – Hartworld (CD) Nordvis
Produktion Wunderschöne Klänge erklingen aus den
Lautsprechern als das Debütalbum «Hartworld» beginnt.
Melancholisch, jedoch nicht traurig. Stellt euch einen
Spätsommertag vor, wie der Wind an euch vorbeizieht und
leicht mit den feinen Haaren auf den Armen spielt. Es
geht weiter, mit feinen Klängen taucht man ab in eine
Traumwelt, in welcher die Musik Gestalt annimmt und zu
Wäldern und Pflanzen wird, die Schönheit der Natur dem
Hörer ganz nah bringt. Teils wird die Atmosphäre etwas
düsterer, man hört Krähengekrächze und die gesamte
Tonlage wird einen Stock tiefer gelegt. Sehnsüchtig,
mitreissend mit aufputschenden Elementen versetzt,
welche den Hörer musikalisch dazu auffordern sich von
ihnen zum Tanzen verführen zu lassen. Eineausgezeichnete
Stilabwechslung, welche eine weitere wunderschöne
Facette in dieses Album bringen. Vogelgezwitscher
begleiten durch das Werk, sowie rauschender Wind. Wo die
meisten Instrumente sehr hoch spielen, bringen
basslastige Trommeln den Ausgleich und sorgen dafür,
dass kein Lied einseitig werden könnte. Obwohl
«Hartworld» das erste Album des amerikanischen Künstlers
ist, ist das Werk absolut umwerfend und ich getraue mir
gar nicht vorzustellen, was da in Zukunft alles noch
hervorkommen kann. Auf jeden Fall bin ich super gespannt
darauf! Jeder, der melancholische, ruhige, naturbezogene
Musik liebt, die unter die Haut fährt ist mit
«Hartworld» genau am richtigen Fleck gelandet! Zoé
Punkte:
9.3 von 10
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SIX FEET UNDER - Nightmares Of The Decomposed
(LP) Metal Blade/Sony 'Nightmare Of The
Decomposed', das 17. Album der Deather Six Feet Under,
der fünfköpfigen Combo aus Tampa, Florida, die ihrem
Florida-Death stets treu geblieben sind und auch auf den
folgenden 12 Tracks auf 'Nightmares Of The Decomposed'
sich die Treue halten. Klar, man hört die verschiedenen
Stilrichtung heraus, welche zum berüchtigten Six Feet
Under-Sound zusammen gemischt sind. Man hört die
Weiterentwicklung und den Fun aus den Songs heraus, die
Spannbreite von brecherhartschnellen Songs bis zu den
eher laid-back und leicht doomigen Songstrukturen. Ja,
Groove wird bei Six Feet Under stets hoch auf die Banner
geschrieben und gevomited und auch der Death'n'Roll mit
hohem Funfaktor ist ein steter Begleiter. So wird denn
auch stets viel Abwechslung in die Songs infiltriert,
was dem Ganzen sehr gut steht. Die Gitarren riffen sich
mal slammend, mal death'n'röllig, mal blastend, mal
richtig derber Death durch die Strukturen der
Songschöpfung. Man darf ruhig erwähnen und die Krone des
Groove-Death an Six Feet Under überreichen, denn die
Riffs sind stetig am Grooven, gepaart mit melodiösen
Soli. Der Bass ist klar sowie rein im Klang, somit
wummert dieser hervorragend groovend zu den Klampfen und
dem Drum. Die Drumpatterns sind ebenfalls im
Groove-Death zu finden, mal double-bassig derb, mal
blastend, mal einfach hyperschnell im Takt. Der Gesang
ist und bleibt eine Macht bei Six Feet Under. Ob im
Slam, im Death, im Grindcore oder sonstwo angelehnt, die
Growls sind tief und böse, jedoch stets verständlich.
Ja, als Sideprojekt zwischen Chris Barnes (ex-Cannibal
Corpse, als Urmitglied immer noch auf dem Vocalsthron
bei Six Feet Under) und Allen West (Obituary) mal
gegründet, so sind die Vergleiche zu Cannibal Corpse und
Obituary nicht weit davon entfernt. Doch auch Vergleiche
zu Jungle Rot, Gorefest oder Tardy Brothers halten
stand. Eine satte Produktion sowie ein geniales
Ahnengalerie-Cover zieren den 17. Longplayer namens
'Nightmares Of The Decomposed'. Songs wie 'Amputator',
'Zodiac', 'The Noose', 'Blood Of The Zombie', 'Self
Imposed Death Sentence' und 'Without Your Life' machen
dieses Album zu einem deathigen Masterpiece, allen
Unkenrufen zum Trotze. Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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MIRAYON – A Tale Of Challenging Hope Eigenvertrieb
Freunde von Prog Metal à la Dream Theater dürfen
aufhorchen. Das Musikprojekt Mirayon veröffentlicht mit
"A Tale Of Challenging Hope" ein Album, das in eine
ähnliche Richtung wie die Amerikaner geht. Weit weg von
einer Kopie werden hier wahre musikalische Kathedralen
errichtet. Was Mirayon mit dem Traumtheater verbindet,
ist die Fähigkeit, sehr progressiv zu klingen und
trotzdem immer eingängige und nachvollziehbare Melodien
und Refrains zu kreieren. Dabei greifen sie auf
Soundeinstellungen zurück, die durchaus an Dream Theater
angelehnt sind, aber auch eine Verwandtschaft mit den
Freiburgern Surillium (bei denen einst Dead Venus- und
Ex-Burning Witches-Sängerin Seraina Telli mitwirkte)
dringen durch. Umso schöner, dass es sich bei Mirayon um
ein Konglomerat von Musikern aus dem Raum Bern handelt.
Drei der vier Hauptinvolvierten spielen bei den
Prog-Metallern Liquid Rain. Richtig Fahrt hatte dieses
Projekt aber erst aufgenommen, als mit Bassist Daniel
Schmid eine Person von aussen dazu gestossen ist. Seine
Masterarbeit wurde mit einem Konzept von Gitarrist Dario
Colombo und Keyboarder Cyril Stoller kombiniert und
umgeschrieben. Herausgekommen ist ein Konzeptwerk, das
den inneren und äusseren Konflikt zwischen Selbstzweifel
und Hoffnung, Aufgeben und Durchstehen, thematisiert.
Dazu gibt es zarte Melodien, schnelle Teile, harte
Passagen und knallharten, klassischen Heavy
Metal-Gesang, Death Metal-Shouts und eine melancholische
Frauenstimme. Die Melodien gehen einem dabei nicht mehr
so schnell aus dem Kopf. Geschickt wurden die Übergänge
zwischen den neun Liedern ohne Pausen gestaltet. So wird
man in das Album reingezogen und hört es von Anfang bis
zum Ende. Kompositorisch ist "A Tale Of Challenging
Hope" ein Album höchster Prog-Güte. In einer Zeit, in
der Dream Theater seit zwei Alben zuerst stark, zuletzt
etwas weniger schwächelten, wünscht man sich, die
Amerikaner würden wieder einmal ein Werk dieser Güte
herausbringen. Ist dieses Lob übertrieben? Ich glaube
nicht. Hört euch dieses Album an, erzählt davon allen
Liebhabern von nachvollziehbarem Progressive Metal. Und
sorgt dafür, dass aus diesem Projekt eine Band wächst,
die uns noch viele weitere Werke in dieser Form um die
Ohren haut. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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ECHOLOT - Destrudo Czar Of Crickets Der
Dreizack von Echolot aus Basel gibt mit "Destrudo" zum
dritten Mal ein Lebenszeichen von sich. Reiner Zufall
ist natürlich auch, dass das Album drei Songs hat! Der
erste Song dieser Trilogie heisst "Frozen Dead Star" und
wabert im Slow-Mo-Modus aus den Boxen. Sehr massiv, wie
sich dieser Song zu einer Soundwand auftürmt. Purer
Doom, der in Langatmigkeit aufzublühen weiss und stark
in Richtung meditivem Sound abdriftet. Gekonnt wird
zwischen hart und zart hin und her geswitcht, was der
Abwechslung sehr zugutekommt. Schon fast beschwingt
startet "Orbital" und unterstützt durch massive und
mächtige Riffs rollt dieser Song wie ein Schützenpanzer,
langsam aber gründlich, über den Acker. Es wird aber
nicht nur Schatten und und Dunkellheit geboten, sondern
man sieht immer mal wieder einen Silberstreifen am
Horizont. Genial, wie die Instrumente in Szene gesetzt
werden. So kommt jedes Instrument voll zum Tragen und
jedem einzelnen Ton wird genügend Raum zur Entfaltung zu
gestanden. Echolot spielen sich in Trance und in einen
Rausch. Durch die endlosen Wiederholungen fällt dieser
Sound schon fast unters Betäubungsmittelgesetz, weil er
eine sehr berauschende Wirkung beim Hörer verursacht!
Genial! Atmosphärenmasse bietet "Wind Up North". Im
Zeitlupen-Tempo walzt dieser Song alles platt! Jeder Ton
ist mit Bedacht gewählt und fügt sich zu einem tonalen
Mosaik zusammen. Dieses Album von Echolot lässt einen
den täglichen Stress und die alltäglichen
Unannehmlichkeiten im Nu vergessen! Wem Bands wie Sleep,
Cough und Monolord gefallen, sollte Echolot unbedingt
auf seine Einkaufsliste nehmen! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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ARMORED SAINT – Punching The Sky (2 Purple
White Vinyl) Metal Blade/Sony Diesen Monat
gibt es von zwei «tragischen» Truppen neues Kraftfutter.
Neben Metal Church ist es die Ami-Truppe Armored Saint,
welche zu den Combos gehören, die immer abgeliefert
haben, aber nie dafür belohnt wurden. Auch wenn der
tragische Tod von Gitarrist Dave Prichard, er starb 1990
an Leukämie, die Truppe um Jahre zurückwarf und sie mit
dem letzten Werk, auf welchen Dave noch mitspielte
(«Symbol Of Salvation») den Fuss in die Türspalte der
ganz Grossen legte, als das Quintett die Möglichkeit
hatte, die Scorpions auf derer Europa-Tour zu begleiten,
gaben Sänger John Bush und seine Truppe nie auf. John
sang zwischenzeitlich bei Anthrax, Bassist Joey Vera war
bei Fates Warning und sollte nun bei den Mercyful
Fate-Reunionshows dabei sein, aber in ihren Herzen
pumpte immer Armored Saint. Das beweist der Opener
«Standing On The Shoulders Of Giants». Alleine hier
präsentiert sich musikalisches Können mit dem Geschick,
eine tolle Melodie in ein hartes Gewand einzubetten.
Schlagzeuger wie Gonzo, mit diesem ureigenen Groove, der
alles niederplättet, oder die Bassharmonien von Joey
suchen in der Metalwelt seinesgleichen. Zusammen mit dem
Gitarrenduo Phil Sandoval und Jeff Duncan, hört euch den
solistischen Part von «End Of The Attention Span» an,
brennt musikalisch nichts an. John ist noch immer einer
der besten Metal-Shouter und begeistert von der ersten
bis zur letzten Note. Auch der Groove beim erwähnten
«End Of The Attention Span» weist das typische Flair
eines AS-Tracks auf, welches sofort in die Ohren und die
Beine geht. Ebenso bei «My Jurisdiction» und dem eher
modern gehaltenen «Do Wrong To None». Das mit sanfteren
unterlegten Klängen vorgetragene «Lone Wolf» geht unter
die Haut und zeigt die Truppe von ihrer stärksten Seite.
Im direkten Vergleich trumpft das schnelle «Missile To
Gun» gross auf. Beeindruckend, wie Armored Saint hier
melodische Parts mit Schnelligkeit verbinden. Es gibt
aber auch Tracks, welche den Fans mehr Eingewöhnungszeit
abverlangen. «Bark No Bite» ist ein solcher Song. Als
ganz alter Fan weiss ich, dass die Jungs seit ihrer
Reunion im Jahre 2000, nach acht jähriger Abstinenz,
immer wieder neue Wege gingen und die alten
Evergreen-Tracks garantiert nie kopiert wurden. Allein
dies macht eine Bewertung nicht gerade einfach, denn die
ersten vier Alben bleiben unerreichte Klassiker. Aber
was Armored Saint noch immer veröffentlicht, gefällt
nach wie vor bestens. Vielleicht nicht mehr auf den
ersten Ton, aber ab und zu brauchen Lieder auch Zeit, um
sich zu entwickeln. Tinu
Punkte: 9.0 von 10
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MAAHES – Reincarnation (CD) Black Sunset/MDD
Es ist 2015 und irgendwo im Herzen Bayerns buddelt sich
etwas aus eine Gruft empor. Es ist eine Fünferpack
namens Maahes, und es bringt Verderbnis und ziemlich
gute Musik. 2016 Starten sie mit der EP «Ancient Force»
ins Rennen, und 2020, ein Jahr, in dem es möglicherweise
nicht das klügste ist, alte Pharaos auszubuddeln (ist ja
nicht so, als wäre schon genug los), steigen sie erneut
empor und bringen mit «Reincarnation» neue Musik in die
Welt. Diese netten Leute könnten übrigens den Schlüssel
zu Zeitreisen mit sich tragen, denn an dem Tag, an dem
ich das schreibe, ist eben dieses Album auf Spotify als
«1974 erschienen» gekennzeichnet. So, genug Schabernack,
es wird Zeit, sich mit der Musik zu beschäftigen.
«Sacrifice» legt vor und das mit einem Intro, das
praktisch nach Ägypten schreit, alle Klischees der
musikalischen Kultur sind erfüllt. Gleich weiter geht es
mit dem Titeltrack «Reincarnation», welcher ohne zu
zögern mit schnellem Beat, schreddernden Gitarren und
wütenden Vocals loslegt. Dieser brutale Sound wird auch
bei «Irreversible» fortgesetzt, bei dem wir aber noch
verschiedene Tonhöhen in den Growls und ein paar fette
Soli ausmachen können. «Perfection» startet mit einem
Hammer-Riff, welches im zweiten Teil des Tracks noch
Gesellschaft von weiteren Verbrechen an der armen
Gitarre kriegt. «Invincible» ist ein pures
Klanggewitter, und erst bei «Master Of Black Arts» wird
das Tempo ein bisschen heruntergedreht und eine
kontinuierlich stampfende Melodie begleitet uns durch
den Track. Bei «Decisive Strike» reissen jedoch wieder
alle Dämme, und die Kraft des Sounds kommt mit voller
Geschwindigkeit in unsere Richtung. Das komplette
Gegenstück dazu ist hingegen «Idolization», welcher nur
aus Klavier und Synthies besteht und eine ganz ruhige
Melodie antreibt. Danach geht es bei «Final Chapter Of
Apocalypse» noch einmal richtig zur Sache, und es wird
alles aufgefahren, was bisher noch nicht auf dem Platz
stand. Das Album ist ein echter Powermove und bringt
gleichzeitig Kraft und Nostalgie mit sich. Man spürt
förmlich die alte Kraft, die in der Mythologie liegt,
und kann diese auch aus der Musik gut heraushören. Auch
anderweitig ist das Album ein echtes Brett. Es ist
schnell, brutal, knallig, aber hat trotzdem seine
ruhigeren Momente. Simu
Punkte
9.0 von 10
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SUNKEN – Livslede (LP) Vendetta Records
Die fünfköpfige Gruppe aus Dänemark hatte sich 2012
erst unter dem Namen Arescet gegründet und sich erst
2013 dann auf den Namen Sunken geeinigt, der uns heute
ein Begriff ist. Im selbigen Jahre kam auch gleich die
erste Demo auf den Markt, und vier Jahre später das
erste Studioalbum. Weitere drei Jahre später, und wir
stehen hier mit dem neuesten Werk dieser Band und fühlen
selbigem mal auf den Kern. «Forlist» beginnt mit einem
melancholischen Klavier und Geräuschen eines Schiffes,
das leise in den Wellen dahinplätschert. Das Klavier
schwillt kurz an und verstummt erneut, bevor die
Stimmung mit «Ensomhed» ebenfalls melancholisch mit
einer einzelnen Gitarre weiterklingt. Schnell kommen die
anderen Instrumente dazu, und auch die Stimme ist bald
da. Der Track hat eine wunderbar träumerische, aber auch
traurige Energie. Selbiges gilt auch für «Foragt»,
welcher sehr roh und hohl beginnt und bald schnell und
wütend klingt. Die Band weiss es unglaublich gut,
zwischen schnellen und langsamen Parts zu wechseln und
gleichzeitig Pausen für die Stimme zu finden. «Delirium»
befindet sich auf der ruhigen Seite und lässt die
Gitarren mit leichtem Schlagzeug begleitet vor sich her
laufen. Gegen Ende schwillt die Melodie doch wieder
etwas an und bereitet uns somit gut auf «Dødslængsel»
vor, welcher ebenfalls ruhig anklingt, dann aber schnell
rauer und härter wird, jedoch ohne die Melodie zu
verlieren. Von selbiger hat der Track nämlich reichlich
und verkörpert sie sehr sanft und trotzdem kraftvoll,
dass es einen geradezu in den Bann zieht. Das ganze
Album hat diese Wirkung auf mich, denn es schafft es,
eine gewisse Stimmung einzufangen und auf einer sehr
emotionalen ebene zu verkörpern. Dieses Album ist
definitiv ein Kandidat für meine Playlist. Simu
Punkte
9.0 von 10
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FORETOKEN - Ruin (LP) Prosthetic Records
Irgendwie klappt das mit den 2-Mann-Combos recht gut,
denn auch mit Foretoken steht eine ebenda genannte
Zweier-Combo am Start, mit ihrem Erstling und Longplayer
'Ruin'. Ja, 6 Tracks haben den Weg darauf gefunden,
symphonischer Death-Metal in Hyper-Tempo wird hier
zelebriert. Wenn dann noch der Name Hannes Grossmann bei
den Drums auftaucht, so ist dies eine Ehrerweisung an
Steve Redmond (Guitars, Orchestration) und Cooley
(Vocals). Denn hier wird herrlich gefidelt, gefrickelt
und symphonisch gedeathed, so à la Obscura,
Necrophagist, Arsis, Dimmu Borgir. Die Gitarre shreddert
und soliert sich in klassischen Höhenlagen, ohne dabei
den deathig-thrashigen, leicht technisch-progressiven
Anschluss nie zu verlieren. Ja, es wird dabei auch
heftig und schnell gedeathed un geblasted, ohne dabei
jedoch die symphonischen Elementen nie zu vergessen, was
diesen 6 Songs ein wahrlich wahrhaftiges Hörerlebnis
einem entgegenfliegt. Die Drums pattern sich so durch
alles, was der
Technical-Progressive-Symphonic-Death-Metal zu bieten
hat, ja die Patterns fliegen einem nur so in die
Ohrgänge hinein. Mal groovend, mal hyperschnell, mal
blastend, mal die Szenerie beruhigend, mal Raum lassend,
herrlich. Die gutturalen Vocals sind tief, jedoch stets
verständlich formuliert. Es ist nicht nur ein stetes
growlen, nein, es reicht von deathigen bis auch
blackigen Shouts, Screams und eben Growls, welcher
perfekt zu den kreierten Songs passt. Ein wahrhaftig
sehr gelungenes Debutalbum, durchdacht und mit einer
solchen Intension zelebriert, herrlich. Die Produktion
ist klar, druckvoll und hammerhart. Das Cover wirkt
ebenfalls passend zum Symphonic-Death-Metal. Es sind
alle Songs genial, alle gelten als Anspielmöglichkeiten.
Mir hat beispielsweise 'The Retribution' und 'His Rage
Made Manifest' Eindruck hinterlassen. Sehr gelungenes
Debutalbum einer talentierten 2-Mann-Combo.
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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OBSIDIAN KINGDOM - Meat Machine (2 LPs)
Season Of Mist/Irascible So, nochmals
durchschnaufen, denn Obsidian Kingdom ist wieder mal so
eine Band, dem Metalgott sei gedankt an dieser Stelle,
wo bei jedem neuen Reinhören immer wieder neue Facetten
des sehr weitgefächerten Musikstils dieser Combo es zu
entdecken gibt. 10 Songs haben sich auf 'Meat Machine'
reingebrannt, welche sowohl Hardcore, Crossover,
Alternative, Rock, Metal, New Metal, Modern Metal,
Post-Metal, Experimental Rock, etwas Death-,
Thrash-Metal und auch Industrial und Punk beinhalten.
Obsidian Kingdom, die 5er-Besatzung, stammt aus
Barcelona, Katalonien, Spanien und setzt sich durch eine
weibliche sowie vier männlichen Metalbegeisterte
zusammen. Erinnern mich immer wieder etwas an Prong,
Ihsahn, Ne Obliviscaris, etwas Enslaved, Rammstein und
Sólstafir. Doch bewegen sich Obisidian Kingdom in ihrer
eigenen Liga, denn abwechslungsreich sind sie auf 'Meat
Machine' alleweil. 'Meat Machine' ist bereits der vierte
Longplayer und klingt daher auch sehr ausgereift im
Songwriting. Auch wenn im ersten Hörgang etwas
unsortiert, wild, wirr, so enstehen beim weiteren
Zuhören stets neue Höhepunkte genialen Songwritings.
Anspieltipps sind hier 'Naked Politics', 'The Edge',
'Mr. Pan', 'Vogue' und 'Spanker'. Die Gitarren riffen
sich crossover-mässig schleppend und schwer durch die
vertrakten Songstrukturen, kreischen, schleifen, funken,
solieren sich mal in die melodiösesten Höhepunkte. Der
Tieftöner scharrt, gräbt und muldet sich tief im
Erdinnern durch die Tracks. Die Keyboards, Synthesizer
und Pianos klimpern sich mal in natürlicher Art und
Weise durch Die Songs, danach wandeln sie sich in David
Bowie-Manier hindurch, mal gar electronic-mässig, auch
die 80er und 90er Popmusik ist herauszuhören. Die Drums
treiben und tänzeln sich stets abwechselnd, immer den
Groove auf den Fahnen hochgeschrieben. Mal etwas
heftiger (double-bass-mässig), dann wieder funkig, ja
leicht jazzig, dann meist auch im treibenden Hardcore-
und Crossover-Mood. Der Gesang ist ähnlich wie bei
Laibach, Jude singt hoch und klar, Rider geht eher in
die Richtung von David Bowie, Muse und rockigen
Sangeskolleginnen und -kollegen. Ein cooler Schriftzug
der Band sowie ein herrlich abstraktes Artwork zieren
auch dieses hervorragende Teil, welches ebenfalls
hervorragend produziert worden ist, sackstark. Reinhören
ist beinahe Pflicht, benötigt aber viel geistigen
Freiraum und grenzenloses Musikverständnis.
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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FIT FOR A KING - The Path (LP) Solid State
Records In your face! Schlag um Schlag, ein
Soundtrack des erfolgreichen Kampfes gegen die eigenen
Dämonen. Es sind nicht nur die recht deutlich
beschreibenden Worte des Frontmannes Ryan Kirby, dies
lässt sich in der Musik klar heraushören. Das
persönliche Thema ist hörbar. Die Musik wirkt ehrlich.
Die Jungs konnten mit dieser Nummer ein Zeichen setzen,
was sie mental oder körperlich beschäftigte beseitigen.
Die Metalcore-Grösse präsentiert mit The Path einen
verdammt soliden Longplayer, welcher den Hörer heftig
mitreisst. Perfekt in der Länge bemessen, gnadenlos
gespielt. Im Gegensatz zur Mehrheit im beinahe
verfluchten Core, hört man hier ganz klar den Metal
raus. Stark an der New Wave of American Heavy Metal
orientiert, grenzt sich die Band aus Band aus Texas
glücklicherweise recht stark vom "typischen Core" ab.
Gefühlvoll, aber drückt nicht auf die Tränendrüse. Ein
kleiner Juwel in der Masse dieses teils mühsamen Genres.
Umso besser, es ist einfacher, den Überblick zu
behalten. Fit for a King beweist mal wieder, dass sie
zurecht einer der grössten Player der Szene sind.
Kaufempfehlung versteht sich von selber. Auch für
Core-Skeptiker vielleicht? Mona
Punkte:
9.0 von 10
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MORS PRINCIPIUM EST – Seven (Gold Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Die Finnen werden wohl auch
mit ihrem neuesten, knapp und knackig „Seven“ betitelten
Output für rote Köpfe sorgen. Allerdings nur bei jenen,
welche die „Sonata Arctica des Death Metal“ bisher auch
nicht mochten, sei es wegen den sehr sauberen, schon
fast sterilen Produktionen, dem sehr mechanisch
klingenden Drumsound aus der digitalen Rumpelkiste oder
der orchestralen Ausrichtung allgemein. Wem all dies
hingegen gepflegt am Allerwertesten vorbeigeht, wird
sich daran ergötzen, dass das kreative Duo Ville
Viljanen (Gesang) und Andy Gillion (Gitarren,
Programmierung) wieder eine Wundertüte gefüllt mit
klassizistischen Melodien, flotten Riffs, Keyboards,
Orgeln, Doublebass-Geboller, Streichern, melodischen
Leads und wüstem, aber klar definiertem Growlgesang
hergezaubert hat. Dass sich dabei zumindest einzelne
Songparts hart an der Grenze zum Hollywood-Kitsch
bewegen, will ich gar nicht abstreiten. Allerdings habe
ich den Eindruck, dass man gerne und schnell in diese
Ecke gestellt wird, sobald man sich orchestraler
Elemente bedient, und die Bewertung der kreativen
Leistung bleibt dann meistens auf der Strecke. Da ich
aber Bands wie Fleshgod Apocalypse und Dimmu Borgir mag,
treten Mors Principium Est bei mir eine offene Tür ein,
und ich bin durchaus in der Lage, die Arbeit zu
würdigen, die hinter der Erschaffung solch epischer und
vielschichtiger Klänge steht. Diese befinden sich bei
dieser Truppe eigentlich schon gewohnheitsmässig auf
konstant hohem Niveau, wobei diesmal im direkten
Vergleich zum Vorgänger "Embers Of A Dying World" die
Gitarren wieder mehr im Vordergrund stehen und die
orchestralen Klänge immer noch deutlich aber auch
diskreter zu vernehmen sind, was als weiterer Pluspunkt
zu betrachten ist. Schmuckes Ding! Mirko B.
Punkte: 8.9 von 10
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TRIDENT - North (CD) Non Serviam
Records Ja, ja, das muss wohl eine der
begnadetsten Nester sein, das Schweden-Ländle, denn mit
Trident (Kaugummi lässt doch grüssen ...), einem
schwedischen Black-Metal-Fünfer aus Teilen Stockholms,
Göteborgs und Uddevallas, denn mit dem zweiten
Longplayer namens 'North' servieren uns Trident sehr
interessanten und abwechslungsreichen Black-Metal. Da
wird nicht nur blackig geblocht, nein, da wird auch mal
mit akustischer Klampfe gezupft und somit dem
Songwriting sehr gutes und vitaminreiches Futter
zugestopft. Auch wird in erzählischer Form intoniert,
somit mit vielen Rhythmuswechseln und Breaks die Songs
aufgelockert und angereichert. 9 Songs zieren 'North',
Black-Metal vom Feinsten wird präsentiert. Die Gitarren
duellieren sich, ergänzen sich mit hervorragenden,
melodiösen Soli. Gerifft wird konstant, doch der Groove
ist ebenfalls ein steter Begleiter, auch hier. Und so
erreicht man interessante Songstrukturen, Atmosphäre,
Mystik und Abwechslung. Der Bass zelebriert diese
schwarze Messe mit, durch den reinen Sound setzt er sich
zwischen die beiden Klampfen. Die Drums blasten und
double-bassen sich durch die Songs, stets vorwärts
treibend. Mal wirbelnd, mal monoton, jedoch immer den
Groove hochhaltend. Die Vocals tendieren eher zum
deathigen, leichten Growl, gepaart auch hier mit tiefern
Shouts und Screams, nicht unbedingt den bekannten, hohen
Black-Metal-Screams, -Shouts und -Growls. Die Produktion
glänzt auch mit einem anständigen Druck und das Artwork
erinnert an die guten, alten Bathory-Tage. Ja, somit ist
auch ein Vergleich zu Necrophobic, Bathory, Dissection,
Sacramentum und Soulreaper nicht von der Hand zu weisen.
Songs wie 'Death', 'Final War', 'Imperum Romanum', der
Titeltrack 'North' und 'Possession' lassen das schwarze
Herz dunkel leuchten. Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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REPUKED - Dawn Of Reintoxication ((CD) Soulseller
Records Der dritte Longplayer namens 'Dawn Of
Reintoxication' des in Stockholm, Schweden, beheimateten
Vierers, welcher sich dem kultigen Death-Metal
verschrieben hat und eben nicht skandinavisch sich
anhört. So sind Anleihen an Autopsy, Obituary, etwas
Bolt Thrower und Benediction und Incantation eher am
Repuked-Sound, als Entombed, Dismember und Konsorten.
Klar, etwas Skandinavien-Death hört man schon heraus,
doch wird eher dem fetteren, thrashigeren Death-Metal
gefrönt auf den 12 Tracks, als dem leicht hardcorigen,
punkigen Ur-Skandinavien-Death. Yep, und etwas
Atmosphäre gilt auch noch als Zutat auf 'Dawn Of
Reintoxication'. Yep, die 12 Songs machen so richtig
Spass und zeigen den Death-Metal mal von einer
komödiantischen Seite. Ja, mir kommen hierbei sofort Lik
wieder in den Sinn, ebenfalls Stockholmer und
soundtechnisch auf einer ähnlichen Höhe wie eben
Repuked. Die Gitarren riffen sich fett durch die
Notenzeilen, soliert wird in teils sehr melodiösen Art
und Weise, was hierbei der Vergleich zu The Haunted auf
den Plan ruft, ohne jedoch bei denen abzukupfern. Nein,
nein, da sind Repuked zu eigenständig, aber Hallo, zum
Glück auch. Auf eine Art und Weise sind Repuked die
S.O.D. im Death-Metal. Der Tieftöner ist leicht
angezerrt, scheppert jedoch nicht im skandinavischen
Modus durch die Songs, ergänzt sich hervorragend zu den
Quetschbalken. Die Drums double-bassen, blasten, speeden
und thrashen sehr groovig durch die Tracks. Der Gesang
wechselt zwischen Growls und thrashigen Shouts wie
Screams, immer verständlich akzentuiert. Das
Cover-Artwork ist eine Meisterleistung, wie auch die
satte und druckvolle Produktion. Ein Album, das Spass
macht und mit Songs à la 'Fucking Your Fucking Corpse',
'Shitfister', 'Kick Fuck', 'Vodka Til The Grave' und
'Excursion Through Perversity' erst recht. Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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PIG DESTROYER - The Octagonal Stairway (CD)
Relapse Records
Holla der headbangende
Sensemann, da wird kräftiger Grind- wie Noisecore, als
auch hyperblastender Death-Metal zelebriert. Pig
Destroyer sind die Urheber, der Fünfer aus Alexandria,
Virginia, U.S.A., 'The Octagonal Stairway' ist das
Resultat mit 6 Songs, welche allesamt, trotz des
grindcorigen Grundprinzips sehr groovig daherrollen.
Erinnert zeitweise an die guten, alten Napalm Death oder
alten Carcass oder die eher deathigen Momente von Brutal
Truth. Ja, Grindcore wird gross geschrieben, doch sind
Pig Destroyer keine Kostverächter und wissen ganz genau,
was am 'old-schooligen' Death-Metal eben auch noch goil
sein kann. Dies nutzen sie vollends zu ihren Gunsten.
Denn die blastenden, grindcorigen Drum-Patterns
kombinieren sie auf 'The Octagonal Stairway' gekonnt mit
thrashigen Double-Basses, crossoverigen Groove-Parts und
eben dezent und bewusst eingesetzten Blasts. Die
Gitarren lassen sich rhythmisch von diesem Groove
beeinflussen, sägen aber auch dann schön grindcorig
durch andere Massstäbe des Riffens. Und ja, sie solieren
auch, heftigst, kurz und genau dies öffnet ebenfalls
weitere Türen zum Sound und macht diesen dementsprechend
interessant. Der Tieftöner scherbel derb und klar,
leicht angezerrt, durch die Songs. Die Stimmbänder
tänzeln zwischen hardcorigen, wütenden Shouts und
Screams bis zu bösen, jedoch nie zu heftig ausufernde
Growls, stets verständlich dargebracht. Songs wie 'The
Cavalry', 'the Octagonal Stairway', 'Cameraman' zieren
danach eure Hirnzellen, sehr gewöhnungsdürftige
Noise-Attacken à la 'News Channel 6', 'Sound Walker' und
'Head Cage' lassen das Progressive, Experimentielle, den
Industrial-Noise-Core hochleben. Eine sehr gute,
druckvolle Produktion und ein hervorragendes Artwork,
was bei den einen oder anderen doch zu etwas
Kopfschütteln führen könnte, was dann eben aus meiner
Richtung zu hören wäre: "Wenn ihr damit nicht klarkommt,
so lasst es bleiben und macht einen grossen Bogen
darum.", doch dann verpasst ihr was. Und dennoch wäre
auch diese Scheibe ab 8.5 aufwärts im Punktesegment zu
finden, bei mir. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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STEVE HACKETT - Selling England By The Pound &
Spectral Mornings (2 CDs & Blu-ray) InsideOut
Music/Sony
Der ehemalige
Genesis-Gitarrist ist in letzter Zeit extrem fleißig.
Nach seinem Solo-Album "At The Edge Of Light" 2019 und
dem Genesis Revisited Band mit Orchester-Werk auch 2019,
dem Djabe- und Steve Hackett-Album "Back To Sarsinia"
und Genesis Revisited Live At The Royal Albert Hall-Werk
folgt nun der nächste Streich. Der Doppeldecker
beinhaltend zum einen Steves Solo-Sachen von "Spectral
Mornings" und mehr. Dazu das ganze Genesis-Album
"Selling England By The Pound". Recorded im Hammersmith
England 2019. Mit dabei unter anderem am Bass Jonas
Reingold, Roger King und natürlich Dauer-Sänger Nad
Sylvan. Die Solo-Songs sind allesamt sehr interessant
klasse gespielt und einfach toll anzuhören, egal ob das
ruhige instrumentale "The Red Flower Of Thai Chi Blooms
Everywhere" oder die coole Nummer "Clocks", ebenfalls
instrumental mit geilem Drum-Solo am Ende. Egal welche
Nummer, alles ist Klasse. Dann geht’s los mit dem
genialen Genesis-Track "Dancing With The Moonlight",
einfach klasse, wie Nad Sylvan die alten Songs performt,
besser könnte das Peter Gabriel auch nicht. Oder der 10
Minuten Epos "Firth Of Fifth", einfach nur grossartig.
Genau so kommt auch "The Cinema Show". Und zum Ende als
Zugabe die Übersongs "Dance On A Vulcano" und das
obligate "Los Endos". Steve hat hier eine fantastische
Band am Start. Unglaublich, wie die Songs nach bald 50
Jahren immer noch so frisch und zeitlos klingen.
Hammer-Album aus dem Hammersmith! Ich würde aber
unbedingt die Version mit CD und DVD Kaufen,
Genesis-Fans machen das ja sowieso. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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PITCHBLACK – Death & Disbelief (LP)
Emanzipation Productions Heute ist es ein
leichtes, diverse Genres miteinander zu vermischen,
obwohl dies manchen Genre-Jüngern immer noch sauer
aufstösst. Pitchblack ist das egal, denn genau dieser
Schritt bringt das Quartett mit ihrem dritten Album
„Death & Disbelief“ noch einen Schritt vorwärts. Ganze
acht Jahre mussten sich die Fans der Dänen gedulden, um
neues Material zu hören. Ihre Musik lässt sich trotz
Genre-Untreue am ehesten dem Melodic/Death Metal
zuschreiben. Allerdings sind viele Elemente des frühen
Swedish/Death Metal, des Groove und Modern Metal
herauszuhören. Ebenso sind Teile von Metal- und Hardcore
auszumachen. Seid also gewappnet auf eine Platte, die
einen massiven musikalischen Frischekick zu bieten hat.
„The World Is Mine” besticht durch tolle Gitarrenriffs,
die modernen und bitteren „Erase My Race“ und „El
Dictador“ sind Bass- und Schlagzeugknaller. „I Live In A
Grave“ liegt tonnenschwer auf der Seele, unter anderem
auch durch die Stimmvariationen zwischen gutturalem und
klarem Gesang. Das knackige Tempo von „Deathbed
Lullabye“ und das tiefschwarze Gefühl bei „The Way It
Ends“ sind die besten Momente des Albums. Pitchblack
sind an die Spitze zurückgekehrt, um die Knochen mit
„Death & Disbelief“ so richtig knacken zu lassen.
Oliver H.
Punkte: 8.8 von 10
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FURIES – Fortune’s Gate (CD) Season Of Mist
Distribution Furies? Nie gehört. Aber die Damen
und Herren stammen aus Frankreich und liegen musikalisch
irgendwo zwischen Burning Witches und Chastain.
Wuchtiger Metal mit einer ebensolchen Stimme, fetten
Riffs und einem pumpenden Bass. Klingt richtig, richtig
geil und sehr authentisch! Was man bei vielen Truppen
heute leider nicht behaupten kann. Allerdings sind
gewisse Gang-Refrains manchmal ein bisschen zu viel des
Guten («Voodoo Chain»). Das Spektrum wechselt von
schnellen Tracks zu tragenden Momente. Aber alles weist
einen unglaublich tollen Level aus. Virtuosität wird
nicht nur bei «Delusions Of Daylight» gross geschrieben,
sondern kommt auch gleich mit gekonnt eingestreuten
Breaks um die Ecke. Der grosse Hit auf «Fortune’s Gate»
ist in meinen Ohren «Superstition», weil hier von der
Dynamik über das gedrosselte Tempo bis zum Hitpotential
alles stimmt. Auch die Stimme von Lynda passt bestens
und wird nie monoton, sondern verleiht den Tracks das
gewisse Etwas. Speziell dann, wenn die blonde Lady in
den ganz hohen Screams zu überzeugen weiss. Anspieltips:
Das erwähnte «Delusions Of Daylight», «Fire In The Sky»,
«You And I» und «Unleash The Furies». Metal-Fans
unbedingt antesten, hier wird «old school» in die neue
Welt transportiert, dass es nie «altbacken» klingt und
von der ersten bis zur letzten Sekunde zu überzeugen
weiss. Tinu
Punkte: 8.8 von 10
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ASCIAN - Elysion (CD) Black Sunset/MDD
Das erste Zeugnis ihres Schaffens legen Ascian aus
Deutschland mit dem Album "Elysion" vor. Geboten soll
ein fruchtiger Mix aus Doom und Post Metal werden. Ganz
viel Atmosphäre gibt es mit "Misery Seeds", und der Song
hat ein wenig Anlaufschwirigkeiten, bis er in die Gänge
kommt. Diese Zeit kann sich der Song aber auch ungeniert
nehmen, denn er dauert an die zehn Minuten! Ein traurige
Grundstimmung wird so in die heimischen vier Wände
transportiert. Genauso soll deprimierter Doom tönen, und
der ist durch das tiefe Gegrowle definitiv in der Gruft
angekommen. Ascian gelingt das Kunststück, keine
Langeweile aufkommen zu lassen und zwar durch das
Variieren des Tempos. Ebenso lange, wie sein Vorgänger
dauert auch "Dead Will Carry The Dead" und ist ein
massiver Doom-Brocken. Die Abwechslung wird mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten hoch gehalten. Das
Gegrowle hält sich mit dem Klarsang in etwa die Waage.
Die Neun-Minuten-Marke wird auch mit dem Titeltrack
"Elysion" geknackt. Wie eine Schnecke schleicht sich
dieser Song sehr gemächlich über die Spieldauer. Es wird
wieder auf die selbe Formel in Sachen Klargesang und
Gegrowle gesetzt und durch zahlreiche Breaks fängt der
Song immer wieder bei Null an. So wie: Täglich grüsst
das Murmeltier! Trotz der repetitiven Ausführung
verliert der Song nichts an seiner dumpfen
Durchschlagskraft. Als kurzes Zwischenspiel kommt
"Shroud" zum Einsatz. Ein Instrumental, das als
Improvisation durchgeht. "Colder" ist der letzte Song im
Bunde und übernimmt das Thema des Zwischenspiels. Aber
nach zwei Minuten ist es fertig mit der Ruhe und der
Knüppel wird aus dem Sack gelassen. Nochmals gibt es
Doom mit abgrundtiefem Gegrowle. Melancholisch und
tieftraurig kann der Song beschrieben werden. Ascian
haben ein tieftrauriges Stück Musik mit dem Album
"Elysion" erschaffen, und es ist für Doom-Maniacs mehr
als ein Geheimtipp! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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UNDEATH - Lesions Of A Different Kind (LP)
Prosthetic Records Aus Rochester, New York,
U.S.A., stammt das Trio Undeath und serviert uns mit
'Lesions Of A Different Kind' ein sehr düsteres und
hammerhartes Debutalbum mit 10 Tracks, welches an
Suffocation, Incantation, Blood Incantation und Jungle
Rot erinnert. Wow, denn die Growls sind abartig böse,
solche klare, tiefe und böse Growls habe ich schon lange
nicht mehr gehört und entzücken meine Begeisterung für
fette, böse Growls nochmals auf einer höheren Stufe. Gut
gemacht. Auch die Songstrukturen lassen aufhorchen, denn
nebst den straighten Death-Kracher gibt's auch was ab
und an technisch goil gefrickeltes auf den Weg. Das Trio
zelebriert den 'old-school' Death-Metal mit frischen,
neuen Zutaten, also in die Neuzeit transportiertes
Gedankengut. Den die Gitarre frickelt hierbei ganz
anständig, mal etwas technischer, mal etwas straighter,
mal groovig um danach in Richtung Grindcore abzutanzen.
Die Soli sind ein Gegenpart zum bretterharten Riffing,
denn diese sind stets melodiös, auch wenn ab und an kurz
gehalten. Der Bass zieht seine dumpfen Kreise konstant
und wummert sich seinen Platz in den Tracks. Die Drums
blasten, grindcoren, double-bassen, grooven im
Mid-Tempo-Bereich, wirbeln, treiben und peitschen stets
nach vorne weg. Nochmals, eines der Merkmale ist der
ultraböse Gesang im gutturalen Bereich, einfach nur
herrlich. Die wandmässige, druckvolle, klare Produktion
sowie das perfekt passende Artwork, ein wahrlich
gelungenes Debutalbum. Reinziehen solltet ihr dieses
Scheibchen auf alle Fälle. Dabei könnt ihr Halt machen
bei 'Suitably Hacked To Gore', beim Titelsong 'Lesions
Of A Different Kind', 'Entranced By The Pendulum',
'Kicked In The Protruding Guts' und 'Phantasmal
Festering'. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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FIRES IN THE DISTANCE - Echoes From Deep November
(12" Maxi) Prosthetic Records Aus
Connecticut/USA kommend, geben Fires In The Distance mit
dem Debutalbum "Echoes From Deep November" ihren
Einstand. "The Climb" ist melancholischer Doom mit Death
Metal-Gegrowle. Stimmig gespielt und somit der passende
Soundtrack zum Schmuddelwetter. Gewisse Ähnlichkeiten zu
Type 0 Negative sind natürlich rein zufällig! Harscher,
mit schneidigen Riffs, wird es mit "Elusive Light".
Dieser Song hat auch ruhigere Momente, jedoch mit Doom
hat das nicht mehr viel am Hut. Melancholie ist auch in
diesem Song das Hauptthema. Diese Mucke ist sehr cool
und wird einfach geil runter gezockt. Mit einem
schleppenden Riff startet "The Lock And The Key" und ist
in der gleichen Liga wie seine beiden Vorgänger
anzutreffen. In diesem Song ist die Nähe zu Type 0
Negative noch offensichtlicher. Zäh wie ein Kaugummi
zieht sich dieser Song auf über acht Minuten hin. Die
elektronischen Einsprengsel lockern den Song ein wenig
auf. Auf der selben Soundwelle schwimmt auch
"Reflections In The Ice", und die elektronischen Zutaten
sind merklich erhöht worden. Mein Kritikpunkt ist, dass
sich die Songs wie eineiige Zwillinge gleichen und ohne
Pause zwischen Songs könnte man sich im immer gleichen
Song wähnen. Mit elektronischem Geflirre startet
"Chained To The Earth", und eine weitere Rifflawine
kommt den Hang hinab. Das Niveau wird auch mit diesem
Song spielend gehalten. Kurz und schmerzlos wird dieses
geile Album mit "Sundial" beendet. Nochmals dürfen die
Riffmaschinen auf Hochtouren laufen und mit einer Prise
Elektronik verfeinert. Dieses Debutalbum von Fires In
The Distance passt wie Arsch auf Eimer zur Jahreszeit
und garantiert viele melancholische Hochgefühle!
Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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VENOM PRISON - Primeval
(Compilation LP) Prosthetic Records
Aus South Wales, U.K., stammend,
der Fünfer namens Venom Prison und präsentieren mit
'Primeval', 11 Songs, eine Compilation aus den frühen
Tagen und den Releases deren EP's wie 'Defy The Tyrant'
und 'Primal Chaos'. Und wisst ihr was? Das ist goil,
einfach nur goil. Denn der Death-Metal gepaart mit den
etwas grindigeren, dennoch sehr thrashigen und schweren
Songs, passt einfach perfekt. Zudem hat Larissa Stupar
einfach eine vernünftige Growl-Röhre, herrlich. Doch
auch die anderen Mitmusiker stellen sich hierbei bestens
auf und zeigen ihr filigranes Können schon damals, im
Jahre 2015, als die beiden EP's releast worden sind.
Herrliche Gitarrensoli, beinhartes Riffing, groovig und
death-grindcorig, mit leichtem
Crossover-Hardcore-Einschlag. Doch auch ruhige, beinahe
rockige Momenten erschüttern die Boxen im positiven
Sinne. Da der Tieftöner einen reinen Klang aufweist, so
kommt er einiges stärker in den Songstrukturen zum
Tragen. Die Drumpatterns wirbeln, breaken, grooven und
sind auch mal schleppend. Doch der Blast, das
Double-Bass und Grindcore-Attacken sind keine
Fremdwörter. Die Kraft holen Venom Prison in den stets
moshend-groovigen Mid-Tempo-Parts. Und wie gesagt, die
female Vocals ein absoluter Genuss, bös guttural, klar
verständlich, auf den Punkt gebracht. Eine wahrlich
traumhafte, satte Produktion, ein Artwork, was
aufhorchen lässt. Anspieltipps wären da 'Defy The
Tyrant', 'Usurper Of The Throne', 'The Primal Chaos',
'Babylon The Whore', 'Life Suffer' und 'Defiant To The
Will Of God' sind absolute Kracher. Auch Vergleiche zu
Dying Fetus, Misery Index, Aborted und Landmine Marathon
sind durchaus eine Offenbarung, somit eine sehr
gelungene Compilation, welche bei mir ab 9.0 aufwärts
tendiert. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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IRON ANGEL – Emerald Eyes (Purple Vunyl)
Mighty Music Die deutsche Truppe Iron Angel stand
immer ein bisschen im Schatten der grossen vier
Thrash-Legenden aus Germany, namentlich Kreator, Sodom,
Destruction und Tankard. Das lag aber nicht an der
Qualität der Musik, sondern daran, dass Iron Angel eher
eine Speed- denn eine Thrash-Combo ist. Gewagt könnte
man behaupten, dass sie eher bei den allerersten
Helloween-Outputs anzusiedeln sind denn bei den
Thrash-Keulen anderer Truppen. Das Schicksal meinte es
nie gut mit den Hamburgern. So begann alles
vielversprechend 1983 und endete schon 1986 zum ersten
Mal, ehe man 1997 einen zweiten Versuch startete, der
2007 wieder sein Ende fand. Seit 2015 ist das Quintett
wieder am Musizieren, und so erklingt der nunmehr (erst)
vierte Longplayer mit viel Geschwindigkeit und der
kraftvollen Stimme von Dirk Schröder. Man kann den Jungs
ankreiden, dass sie noch immer in den achtziger Jahren
stecken geblieben sind, dafür knallt uns der Fünfer ihre
Mucke sehr authentisch um die Rübe und gefällt mit der
nach wie vor vorhandenen Unbekümmertheit. Das beweist
der Eröffnungsdreier «Sacred Slaughter», «Descend» und
«Sands Of Time». Metal in seiner Urform, wie man ihn
heute nur noch selten geboten bekommt und der leider
auch nur noch eine kleine Schar an Fans die
Freudentränen in die Augen treiben wird. Hört euch «What
We’re Living For» an, mit welcher Urgewalt und
jugendlichen Frische der Song vorgetragen wird. Auch
wenn der Speed noch immer das bestimmende Element bei
Iron Angel ist, so verstehen es die Jungs, das Album
abwechslungsreich zu gestalten und streuen mit dem Mid
Tempo-Smasher «Fiery Winds Of Death» und dem Banger
«Sacrificed» beste Ergänzungen zu den restlichen Tracks
bei. Die beiden Höhepunkte nennen sich «Heaven In Red»
und «Dark Sorcery», die man sich am Schluss aufgespart
hat. Iron Angel wird nie bei den ganz Grossen
mitspielen, aber was die Jungs machen, das machen sie
verdammt gut. Speed-Metaller im Speziellen und Metaller
im Besonderen können hier fast blind zugreifen.
Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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SILVERA - Edge Of The World (CD) Mighty
Music Ausnahmsweise muss ich dem Promo-Blättchen
(trotz grauenhafter Formatierung des Textes) mal Recht
geben: Der Sound der Dänen ist effektiv eine Mischung
aus älteren Nickelback und Alter Bridge, mit einem Touch
aus der Richtung Volbeat. Kann man effektiv so stehen
lassen, zwischendurch blicken auch die Jungs von Seether
um die Ecke. Der Sänger besitzt ein sehr angenehmes,
variables Organ, das zwar gerne in den höheren Etagen
wohnt, aber nicht zu hoch, so dass es gerade noch passt.
Klar, der Sound ist jetzt weder weltbewegend noch
aussergewöhnlich spektakulär, aber er besitzt genug
Härte, damit die Chose nicht im Sumpf des Pathos
untergeht. Logisch gibt's auch wieder Balladen, muss ja
sein, "On My Feet" und den Titeltrack "Edge Of The
World", wobei dieser Song eher in Richtung Powerballade
geht. Alle anderen 9 Tracks sind ausnahmslos härter und
variieren in der Stilrichtung entsprechend. Silvera
haben definitiv das Rad nicht neu erfunden, aber eine
solide Rock-Scheibe auf die Beine gestellt, die rockt
und kracht und Lust auf mehr macht. Mal schauen, was da
als nächstes kommt - denke, das dürfte entscheidend über
Wohl und Wehe der Trupppe sein. Fetzt! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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KING MOTHERSHIP – The Ritual Century Media/Sony
Bereits zwischen den ersten beiden Alben seiner
Hauptband Periphery begann Sänger Spencer Sotelo an
einem Soloprojekt zu tüfteln. Allerdings hatte er bald
keinen Bock mehr auf die eingeschlagene Richtung und
packte die Sachen erstmals weg. Die Fans, die aber
bereits etwas vom Solomaterial zu hören bekamen, liessen
nicht locker. So grub er die Sessions vor ein paar
Jahren erneut aus und entschloss sich, das mittlerweile
King Mothership getaufte Soloprojekt zu komplettieren
und neu abzumischen. Nach neun Jahren landet nun das
Mutterschiff mit „The Ritual“ doch noch bei uns. Während
Sotelo sich eigentlich durch wilden, überdrehten und
teils knüppelharten Prog Metal mit Djent-Schlagseite
auszeichnet, geht es hier deutlich rockiger und
eingängiger vor sich. Über weite Teile möchte man direkt
an eine Rock-Oper glauben – bei so unterschiedlichen
Einflüssen wie Muse, The Mars Volta, Jamiroquai oder
Queen. „Cosmic Meltdown“ zeigt recht gut, wohin die
Reise geht, und wurde nicht umsonst als Vorbote gewählt.
„The Ritual“ zeigt nicht nur den wandelbaren Sänger
Sotelo, sondern während zwölf Songs auch einen starken
Songwriter und Multi-Instrumentalisten. Mit Ausnahme der
Drums und einiger Bassspuren stammt alles aus seiner
Feder. King Mothership weiss zu unterhalten. Spencer
Sotelo zeigt seine vielfältigen Skills, entlockt seinen
Stimmbändern gewohnt packende Töne, erschüttert, bewegt,
nimmt in den Arm und lässt mit gereckter Faust hymnische
Zeilen vom Stapel – ein richtig guter, kurzweiliger und
bei aller Eingängigkeit eindrucksvoll vielschichtiger
Leckerbissen. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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HELSTAR – Black Wings Of Solitude
(7" Single, Red Vinyl) Massacre Records/Phonag
Seit dem letzten und nota bene
zehnten Studio-Album «Vampiro» sind auch schon wieder
vier Jahre ins Land gezogen. Nun haben Helstar eine neue
Single mit dem Titel «Black Wings Of Solitude» am Start.
Die Erwartung daran ist eigentlich vorne weg gesetzt,
heisst keine Experimente, sondern knackiger US-Metal,
dem natürlich "the one and only" Göttersänger James
Rivera nach wie vor den Stempel aufdrückt. Nach
getragenem Beginn türmt sich der Titeltrack
kontinuierlich zu einem fetten Midtempo-Brocken auf, der
letztlich wie überraschend als eine Art Halbballade
durchs Ziel fährt und bei sieben Minuten Spielzeit (!)
auch Raum für ausgedehnte Guitar-Soli von Larry Barragán
lässt. Mit Zak Stevens am Mikro gäbe das noch einen
tollen Circle II Circle Track ab. «Black Wings Of
Solitude» markiert einen überaus starken Song, der für
Helstar-Verhältnisse für einmal mit ungewohnt
gedrosseltem Tempo daher kommt. Die B-Seite mit dem
Black Sabbath «Dehumanizer»-Cover «After All (The Dead)»
präsentiert sich dann logischerweise noch zäher und
überzeugt in erster Linie durch die fette Produktion.
Gesanglich zieht hier der gute James gegenüber Ronnie
James Dio allerdings klar den Kürzeren, ohne sich jedoch
die Blösse geben zu müssen. Die Single ist ein netter,
aber leider viel zu knapp ausgefallener Appetizer, bevor
es hoffentlich bald mehr von Helstar zu hören gibt.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SHRAPNEL STORM - Shrapnel Storm (CD) Great
Dane Records Nein, nicht der erste
Longplayer-Release, das war 'Mother War' im Jahre 2015,
sondern der zweite Longplayer namens 'Shrapnel Storm'
von Shrapnel Storm, einem Fünfer aus Tampere (Pirkanmaa)
und Jyväskylä (Keski-Suomi), also aus Finnland, die ganz
nach dem 90er Florida-Death-Metal, seinerzeit aus dem
Hause Morrisound Recording. So sind Vergleiche mit
Obituary, Six Feet Under, Hate Eternal, Malevolent
Creation oder dann auch die englischen Deather von Bolt
Thrower, Cancer und Benediction, nicht weit hergeholt.
Eine sehr satte und druckvolle Produktion, wie auch ein
herrliches Cover-Artwork zieren 'Shrapnel Storm'. Satte,
druckvolle Death-Riffs, gepaart mit leicht doomigen und
schwerfälligen Songstrukturen, melodiöse Soli und Lines.
Der Tieftöner supportet die beiden Gitarren mit einem
klaren, reinen Sound. Der Drummer ziert mit stetigem
Double-Bass-Gewitter die atmosphärischen Songs, immer
groovend und schleppend gepattert. Der Gesang bewegt
sich im tiefen Growl mit verständlicher Aussprache. Ja,
die sind wahrlich böse tief, die Growls. Wenn die Drums
und der Gesang hervorgehoben wird, dann werden
Parallelen zu Obituary sichtbar, auf jeden Fall, vor
allem von der Brutalität und Schwere her. Gut hörbar
beispielsweise im Song 'Battlewraith', 'Heart Of Winter'
oder dann 'First Blood', welche zeitgleich als
Anspieltipps dienen, wie auch 'Triumph Over The Week'
und 'Coup de Grace'. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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ANTHEA – Illusion (CD) Rockshots Records
«Illusion» ist das Debut der aus Los Angeles stammenden
Gothic Symphonic Metal Band Anthea, welches auf ihre im
Eigenvertrieb veröffentlichten EP (2017) folgt. Das
Quintett unter Diego Valadez (Cellador) am Mikrophon und
Peter Vasquez (Angel Sinestro) am Schlagzeug produziert
theatralischen, epischen Metal, der stark von
orchestralen Elementen im Filmmusik-Stil dominiert wird.
«Illusion» liefert auf der einen Seite pompöse
symphonische Einheiten kombiniert mit harten
Gitarrenriffen und Doublebase-Einlagen, die auf den
Hörer einprasseln und ihn mitreissen. Auf der Gegenseite
stehen sinnliche, schöne und melancholische Melodien,
die einfahren und im Ohr hängen bleiben. In den
jeweiligen Bridges zeigen Anthea ihre progressive Seite
mit ausgefallenen Keyboard- und Gitarrensoli sowie immer
wieder überraschenden Stimmungswechseln. Das Album ist
bis aufs Detail durchdacht und die Leidenschaft der fünf
Musiker ist permanent zu spüren. Durchgehend, ob nun
eher verträumt oder hammerhart, wird ein symphonischer
Klangteppich im Hintergrund bemerkbar, der der Musik
ihren Charme verleiht und «Illusion» die durchgehende
Epik verleiht. Insbesondere der Titeltrack an vierter
Stelle fasziniert in der Komplexität – ein
abwechslungsreicher, epischer Track, dessen orchestrale
Elemente faszinieren. Sänger Diego Valadez zieht mit
seiner einzigartigen Stimme in seinen Bann und prägt den
Stil Antheas eingängig. Zusätzlich sind regelmässig
guturale Einlagen von Gitarrist Juan Pina zu hören, die
der Musik abermals einen neuen Touch verleihen und in
Kontrast zu Valadez’ kräftiger Stimme steht. Zudem sind
Gastsängerin Chiara Tricarico (Sound Storm, Moonlight
Haze) in der sinnlichen Power-Ballade «Moirai» sowie
Gastsänger Eric Meyers im epischen Knaller «The Light
Divine» zu hören. Musikalisch sind Parallelen zu älteren
Kamelot-Zeiten, zu Nightwish (insb. Imaginarium),
Wintersun, Sonata Arctica und Serenity zu hören.
«Illusion» ist ein fantastisches Debut, das sehr viel
verspricht und Freude bereitet. Sina
Punkte: 8.5 von 10
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IHSAHN – Pharos (Black Blue White Vinl) Candlelight Records/Spinefarm
Uuund es wird groovy… Ihsahn legt mit seinem neusten
Werk ziemlich einen drauf. Es besteht aus fetzigen
Gitarrenparts und feinem Gesang, jedoch hat es auch eher
düstere Parts, welche die Stimmung nicht ganz aus dem
Dach platzen lässt. Nicht falsch verstehen, es ist keine
Depri-Musik, jedoch bleibt sie so ziemlich bodenständig.
Und doch ziehen die rockigen Takte total mit, locken
dazu, mit dem Kopf mitzuwippen und bringen gute Laune.
Eins muss man Ihsahn lassen, vielseitig sind sie ja. Wo
es zum einen sehr viele rockige Aspekte hat, kommen
plötzliche 80-er Elektro Parts mit ins Rennen, dann
kommen wieder Orgelklänge dazu und irgendwie erinnert es
an eine Mischung von Guns n Roses und Dada Ante Portas.
UND das ganze klingt zusammengemischt auch noch passend.
Was hier auf dem Bildschirm völlig konfus klingen mag,
fügt sich in den Lautsprechern zu einer äusserst
interessanten Mischung. Cool! Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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BLACK FATE – Ithaca (CD) Rockshots Records
Nach sechs Jahren veröffentlicht die griechische Melodic
Progressive Power Metal Band Black Fate ihr fünftes
Studioalbum. Das Quintett liefert mit «Ithaca» ein
energiereiches, melodisches Album, das dennoch im
Gesamten melancholisch und eher dunkel wirkt. Sie
vermengen den progressiven Power Metal mit symphonischen
Elementen, die partiell für eine schöne, aufhellende
oder epische Dynamik sorgen. Bemerkenswerte
Gitarrenriffs und ausgefallene Motive durchziehen das
Album, die als Grundlage für komplexe Gitarren- und
Keyboardsoli, verflochtene Rhythmen und tolle
Stimmungswechsel dienen. Am Keyboard beweist Themis
Koparanidis, seit 2019 neu im Line-Up, sein Können und
präsentiert einfahrende, schnelle Keyboard-Einlagen, die
den schwermütigen Teilen den abermaligen Aufschwung
verleihen. Vasilis Georgiou am Mikrophon reisst mit
seiner kräftigen, schönen Stimme in seinen Bann und
verleiht der powerreichen Musik die passende gesangliche
Energie. Es ist ein dauerndes Wechselspiel zwischen
schnellen und mid-Tempi, schönen und düsteren Passagen
sowie einfachen, powerreichen und ausgefallenen,
progressiven Teilen. «Ithaca» strahlt durch die genialen
Melodien und komplex zusammengestellten Einflüssen eine
enorme Kraft aus. Sie erinnern in Musik sowie in Gesang
stark an die alten Kamelot-Zeiten, nur erscheinen ihre
Kompositionen dichter und epischer. Das Album ist
durchzogen von kleinen, unauffälligen Details, die erst
im Verlauf des mehrmaligen Durchhörens offenbart werden.
«Ihtaca» beginnt mit einem ergreifenden symphonischen
Intro «From Ashes & Dust», welches in den rassigen
Titeltrack «Ihtaca» überführt, welcher den Stil der Band
hervorragend verkörpert. «Savior Machine» an vierter
Stelle schlägt mit seinem schnellen Tempo, grossartigen
orchestralen Elementen und ergreifenden Gesangsmelodien
ein. «Nemesis» hingegen fasziniert mit der zuerst
düsteren Atmosphäre, den späteren progressiven Verläufen
und den konstanten Stimmungswechseln. Herausragend ist
zudem der Abschluss mit «Circle of Dispair», der mit den
wunderschönen symphonischen Einflüssen im Epica-Stil
nochmals für viel Power und Melancholie sorgt und bei
Schluss ein Lächeln auf dem Gesicht hinterlässt. Das
fünfte Studioalbum der Griechen Black Fate ist mehr als
gelungen und wäre insbesondere für Kamelot-Liebhaber,
aber auch für generelle Freunde des Melodic Metal nur zu
empfehlen. Sina
Punkte: 8.5 von 10
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WINTERS VERGE – The Ballad Of James Tig
(CD) Pride &
Joy Music Was für eine Steigerung. Vor acht Jahren
gab ich dem dem Album "Beyond Vengeance" dieser
zypriotischen Heavy Metal-Kappelle magere vier Punkte.
Dann verlor ich sie aus den Augen. Inzwischen wurden
zwei weitere Werke veröffentlicht, bei denen Winters
Verge «ohrscheinlich» viel dazu gelernt haben. Denn "The
Ballad Of James Tig" kann sich nun auch international
behaupten. Basierend auf den Texten eines zypriotischen
Autors klingt das neue Album wie ein vertontes Drama und
schafft dabei im Kopf des Hörers Bilder. So muss
nachvollziehbarer symphonischer Heavy Metal klingen.
"The Ballad Of James Tig" beginnt gleich mit einer
Filmsoundtrack-Musik, die einen sofort einlullt und so
schnell nicht mehr loslässt, bevor die klassische Heavy
Metal-Band-Instrumentalisierung in die Vollen gehen
kann. In den neun Liedern setzen Winters Verge vor allem
auf die Karte «Dynamik». Das heisst, in den Lieder
passiert sehr viel. Gekonnt wird zwischen ruhig,
balladesk, doomig bis knallhart gewechselt. Eine
Gastsängerin sorgt für zusätzliche Abwechslung. Gewisse
Stellen dieses Album klingen denn auch nicht nach Heavy
Metal, sondern nach klassischer Musik. Das alles ist
hochwertig komponiert und aufgenommen und bringt einige
Ohrwürmer hervor. Der einzige Nachteil: Die Melodien
werden zum Teil zu oft wiederholt und laufen sich etwas
aus. Eine gewisse Straffung hätte deshalb gut getan.
Wobei dies dann wohl auf Kosten der Epik gegangen wäre.
"The Ballad Of James Tig" hört man am besten bei einer
langen Zugfahrt über gute Kopfhörer oder beim Baden in
der Badewanne. Live möchte ich mir so was aber nur auf
drei Varianten anhören. 1. Ganz roh und ohne Orchester
ab Band. 2. Band mit Live-Orchester und grossem
Bildschirm mit passenden Bildern. 3. Gar nicht. "The
Ballad Of James Tig" funktioniert deshalb vor allem als
Album. Hier kann man alle Instrumente richtig platziert
hören und kommt in den wahren Genuss der Musik der
Zyprioten. Insgesamt zählt das neue Winters Verge-Werk,
trotz kleiner Abstriche bei den Liederlängen, zu den
Höhepunkten 2020 im symphonischen Heavy Metal.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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VARG – Zeichen (2 LPs) Napalm Records/Universal
Nach vier Jahren Stille sind die Wölfe wieder da. Mit
Geheul und Geschrei verkünden sie ihr neustes Werk
«Zeichen». Jenes ist sogar ein Doppelalbum, dessen
zweiter Part genau dieselben Songs hat wie der erste,
jedoch mit Gastmusikern wie z.B. Nachtblut oder
Eluveitie gespielt. Dann hören wir mal rein… Varg
bleiben so, wie man sie kennt. Tobend mit rauschenden
Riffs und krächzendem Schreigesang fallen sie auf die
Hörer, es fetzt und kreischt. Lyrisch, ja man kann
darüber streiten. Einen Teil der Leute liebt die Band
für die einfachen Worte, die man so schön mitgröhlen
kann, jedoch sind auch viele von der Vorhersehbarkeit
der Worte etwas gelangweilt. Eine erfrischende Brise
bringt das ruhige Lied «Ràn», welches von reinem, und
feinen Frauengesang durchzogen ist. Es bringt etwas
Abwechslung in die sonst so ruppige Musik. Die
Vereinigung dieser beiden Stile findet man gleich im
darauffolgenden Lied «Fara Til Rànar». Klarer, heller
Frauengesang vermischt sich mit dem rauen Krächzgesang
und den rauschenden Instrumentals. Über die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen anderen Künstlern
will ich gar nicht zu viel erzählen, da muss sich jeder
selbst überraschen lassen, wen und wie sehr man
denjenigen heraushören kann… Zoé
Punkte: 8.4 von 10
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SVALBARD - When I Die, Will I Get Better? (LP) Holy
Roar Records Ab in die dritte Runde gehts mit dem
Album "When I Die, Will I Get Better?" von Svalbard aus
Bristol/England. Svalbard haben sich Post Metal und
Metalcore auf ihre Fahnen gekritzelt. Mit Serena Cherry
haben Svalbard eine sensationelle Sängerin in ihren
Reihen, die schon im ersten Song "Open Wound" vollends
überzeugen kann. So ist der stete Wechsel zwischen
Klargesang und Growls einfach nur genial. Die
musikalische Begleitung steht in Sachen Leistung aber
keinen Deut hinter der Sängerin zurück. Mit diversen
Details ist dieser Song gespickt, und so wird die
Abwechslung gross geschrieben. Nach zartem Beginn kommt
"Click Bait" gewaltig in die Gänge und entwickelt sich
zu einer mächtigen Hymne! Mit einer bittersüssen Melodie
kann "Throw Your Heart Away" aufwarten. Trotz dem hohen
Melodieanteil geht der Song richtig ab. Von Post Metal
findet sich nicht viel im Sound von Svalbard, dafür wird
hier Metalcore vom Feinsten feil geboten! Um eine
verzweifelte Halbballade handelt es sich bei "Listen To
Someone", und so können Svalbard sich von einer ganz
anderen Seite zeigen, die ebenfalls sehr gut zu ihnen
passt. Bei "Silent Restraint" schreit sich die Sängerin
verzweifelt die Seele aus dem Leib. Ein zartbittere
Melodie garniert diesen Song geschmacksvoll. Das hat
alles Hand und Fuss, auch wenn das Dargebotene nicht
gerade mit einem Innovationspreis ausgezeichnet werden
kann. "What Was She Wearing" ist die nächste Halbballade
und so hat mir der Sound von Svalbard doch ein wenig
zuviel Zuckerguss! Auf und davon geht dafür "The
Currency Of Beauty", und es ist genial, wie schnell sich
dieser Song vom Acker macht! Ein weiteres Mal
demonstrieren Svalbard, dass sie ein ausgezeichnetes
Gespür für Melodien haben! Mit einer Ballade namens
"Pearlescent" lässt man das Album ruhig ausklingen. Ein
tolles Album, das Svalbard mit "When I Die, Will I Get
Better?" rausgehauen haben, auch wenn für mich der
Anteil von balladeskem Material definitiv zu hoch ist!
Roolf
Punkte: 8.4 von 10
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HELLSMOKE – 2020 (CD) Pride & Joy Music Mit dem
schlicht „2020“ betitelten Debüt steht die schwedische
Formation Hellsmoke auf der Matte. Musiker verschiedener
Bands, sprich mit fundierten Fähigkeiten, haben sich
unter dem Namen Hellsmoke formiert. Man zelebriert einen
Mix aus hartem Rock und Metal. Vor allem die fetten
Gitarren vom Initiant Christofer Dahlman (Ex-Alyson
Avenue, Bai Bang) bilden die Basis des rohen Sounds.
Breitbeinig werden dreckige Riffs und gehaltvolle Soli
durch die Verstärker gejagt. Zusätzlich werden die
Melodien stark gewichtet, was in leicht zu
konsumierenden Songs resultiert. Dazu trägt auch Sänger
Rimbert Vahlström bei, der den Tracks mit seinen
kraftvollen Vocals Substanz verleiht. Das Songmaterial
ist auf konstant hohem Level angesiedelt, auch wenn die
Ausschläge nach ganz oben ausbleiben. Somit ist „2020“
ein cooles Album, das Hard Rock und Heavy Metal ohne
jeglichen Schnickschnack unkompliziert und schnell auf
den Punkt bringt. Nicht ganz so charismatisch wie z.B.
Black Label Society, trotzdem aber jederzeit Wert, ein
Ohr zu riskieren. Chris C.
Punkte: 8.4 von 10
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ENTER - 1991 Images From Floating
(Re-Release CD) Pure Prog Records
Die italienischen 80er-Prog-Band
gibt’s schon länger nicht mehr. Bekannt ist aber Sänger
/ Schlagzeuger als Sänger der Queen-Tribute-Band
MerQury. Geboten wird typischer 80er-Prog-Sound mit sehr
viel Keyboards. Der Gesang ist am Anfang etwas
gewöhnungsbedürftig. Nach ein paar Durchläufen hat man
sich daran gewohnt und stellt fest, dass die Stimmen die
Musik der Italos sehr gut ergänzen. Was mir erst nach
einer Weile aufgefallen ist, es fehlen hier Gitarren
gänzlich. Ja auf dem Rundling gibt’s nur Gesang, Bass,
Drums und Keyboards. Geschickt füllt Gabriele Bulfon
alle Lücken, die erstaunlicherweise kaum Gitarren
vermissen lassen. Dazu kommen die melodiösen fetten
Chöre, die oft an Queen erinnern, das passt einfach.
Alle Songs sind spannend aufgebaut, was den Gesang und
die Musik betrifft. Ich mag diese wunderschönen
Gesangsmelodien der Italiener. Mit viel Gefühl entführen
die Jungs den Zuhörer in die "Enter"-Welt, sehr schön.
das Ganze kommt sehr verspielt rüber. Die vielen
musikalischen Wechsel machen "Images From Floating" zu
einem sehr spannenden Hörerlebnis. Schade eigentlich,
dass es diese Band nicht mehr gibt. Es wäre sicher
spannend, zu hören, was die Jungs noch so für Songs
geschrieben hätten und wie die heute klingen würden. So
muss man sich halt mit dem alten, vorhandenen Material
begnügen. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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SUICIDE OF SOCIETY – War Investment (CD) Black
Sunset/MDD Nachdem die deutschen Thrasher bereits
ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum feiern, wird es
definitiv Zeit für ihr Debüt „War Investment“!
Angesichts der langen Zeit ist die Platte aber nicht nur
ein Debüt, sondern fast schon ein „Best Of“, auf dem
sich das beste Material aus ihrer turbulenten
Bandgeschichte findet. Das Quintett knüppelt nämlich
nicht stumpfsinnig nach vorne, sondern liefert oft
leicht vertrackten Thrash, der sich gerne mal im Mid
Tempo-Bereich austobt. Dazu kommen atmosphärische
Passagen und, ja, auch Brutalo-Riffs in
Höchstgeschwindigkeit erfreuen auf „War Investment“ das
Thrasher-Herz. Im Titelsong verpackt die Band all das in
nur sechseinhalb Minuten, ohne dass es jemals
überfrachtet wirkt. Die Einflüsse liegen dabei zu jeder
Zeit auf der Hand und sind vor allem in der San
Francisco Bay Area zu verorten. Bands wie Testament,
Exodus oder Death Angel standen für die acht Tracks
hörbar Pate, was durchaus als Kompliment zu verstehen
ist. Das zeigt das hohe technische Können von Suicide Of
Society auf ihrem Debüt. Mit ihrem Erstwerk legt der
deutsche Fünfer einen überzeugenden Einstand hin. Selten
klang ein Thrash-Debüt in der jüngeren Vergangenheit so
professionell und erwachsen, ohne den für das Genre
nötigen Biss vermissen zu lassen. Bleibt abschliessend
nur zu hoffen, dass die nächste Platte der Truppe nicht
weitere zehn Jahre auf sich warten lässt. Und im zweiten
Anlauf vielleicht noch etwas mehr Eigenständigkeit an
den Tag legt. Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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SERPENT OMEGA - II (Gatefold LP) Icons Creating Evil Arts
Für ihr zweites Album "II" brauchten Serpent Omega, die
in Stockholm beheimatet sind, sieben lange Jahre um im
Topf Sludge, Doom und Crust anzurühren. "Orog Nuur"
kommt bedrohlich daher und gibt dem fiesen und
explosiven Gemisch ein Gesicht. Die markerschütternden
Vokills der Sängerin Urskogr gibt diesem Soundgebräu das
gewisse Etwas. So darf es gerne weitergehen. Heftig und
zugleich sehr düster wird es mit "Land Of Darkness". Von
Doom fehlt jegliche Spur, wie auch schon beim Vorgänger.
Dafür kann die Sängerin mit Cleanvocals aufwarten und
das ist ein gelungener Kontrast zu dem Gegrowle.
Musikalisch ist der Sound irgendwo zwischen Post Metal
und Sludge zu verorten. Zeit zum Durchatmen bietet
"Rivers Of Reversed". Schleppend zieht sich dieser Song
durch den tiefen Schlamm. Jedem einzelnen Ton wird
genügend Raum zur Entfaltung gegeben und die Sängerin
kann wieder mit Cleanvocals überzeugen. Serpent Omega
können aber auch schnelle Songs und so ist "Through The
Gates" ein dissonanter Banger mit latenter
Crust-Schlagseite. Herrlich wie dieser Song über Feld
und Wiese davon galoppiert. Getrommelt wird am Anfang
von "Chthonic". Zu einer gewaltigen Groove-Walze mutiert
dieser Song und überrollt jeden, dem es nicht gelungen
ist, zu flüchten! "At The Mountains Edge" ist ein
riffbetonter Banger, der so richtig entfesselt abgeht.
Mit dem Outro "Av Aska" wird das Schlusswort gesprochen,
und das ist kein Song, sondern ein Hörspiel! Ein
gelungenes Album von Serpent Omega, das leider einen
unrühmlichen Schluss bereit hält! Roolf
Punkte: 8.3 von 10
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MARK BOALS AND RING OF FIRE – All The Best!
(CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
«Broken Heart» zeigt die gefühlvolle Seite des Sängers,
welcher schon bei Yngwie Malmsteen und Royal Hunt sang.
Ein Musiker, der immer für Qualität stand und mit dieser
Ballade auch eindrücklich beweist mit welcher Hingabe
und Emotionalität er singen kann. Diese Doppel-CD zeigt
auf der ersten CD die besten Tracks aus seiner Solozeit
und auf der zweiten die seiner Ring Of Fire-Phase. Die
Mark Boals-Tracks zeigen den Sänger von einer eher
rockigeren Seite, während Ring Of Fire die typische
Mischung aus Yngwie Malmsteen und Artension ist. Somit
Neo-Klassik-Metal mit Doublebass und vielen
schwindelerregenden Keyboard- und Gitarrensolos. Mark
gehört zu jenen Shouter, die es verdient gehabt hätten
gross durchzustarten. Bei Malmsteen wäre er der perfekte
Sänger gewesen, oder wer erinnert sich nicht an die
Über-Nummer «You Don’t Remember I’ll Never Forget»? Hört
rein, es lohnt sich. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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GUDARS SKYMNING – Olycksfågel
(CD)
Transubstans Records
Gudars Skymning die siebte, und
erneut schaffen es die Schweden, mich zu überraschen. In
ihrem Konzeptalbum über das Raumschiff Olycksfågel
("Pechbringer"), das nach einer Jahrhunderte andauernden
Forschungsreise eine tote Zivilisation zurücklässt, um
sich auf die Heimreise zu begeben, ist der
Offenbarungseid einer Band, die sich auf vielen
Spielwiesen sehr wohl fühlt. Classic Rock, Progressive
Rock und Doom Rock bilden dabei die Grundpfeiler eines
alten Gebäudes, das zwar schon etwas angestaubt und
teilweise sogar ein bisschen morsch in den Balken wirkt,
aber durch seinen Flair eine ganz besondere,
gleichermassen geheimnisvolle wie unwiderstehliche
Atmosphäre versprüht. Vertrackte Rhythmen werden
abgelöst von lieblichen Melodien, bester
Siebzigerjahre-Hard Rock mündet in düsteren Doom Rock,
zwischenzeitlich hört man Einflüsse der Beatles, als
diese mit ihrem „Abbey Road“-Album Furore machten, und
dazwischen immer wieder diese filigranen, zerbrechlichen
Passagen die einen kurz einlullen, bevor es wieder in
die Vollen geht. „Olycksfågel“ ist beileibe kein
einfaches Album, das man der Storyline zuliebe zu all
dem noch am Stück anhören sollte. Aber ganz ehrlich, wer
von Gudars Skymning so etwas wie „Easy Listening“
erwartet, hat sich noch nie wirklich mit der Band und
ihrem Werk befasst, und wenn man sich eine Scheibe
geschlagene fünfmal hintereinander reinpfeifen kann,
ohne dass dabei Ermüdungserscheinungen zutage treten,
dann sagt das schon einiges über den Wert der
Kompositionen aus. Eine weitere Perle, die obligatorisch
in jede Gudars Skymning – Sammlung gehört. Mirko
B.
Punkte:
8.3 von 10
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CARNATION - Where Death Lies
(Transparent Vinyl)
Season Of Mist/Irascible
Aus Heist-op-den-Berg,
Antwerpen, Belgien, stammt der Fünfer namens Carnation
und realisiert mit 'Where Death Lies' den zweiten
Longplayer und erinnert zeitweise an Entombed, Cannibal
Corpse, Bolt Thrower, Benediction und Unleashed. Somit
ist die deathige Richtung etwas formuliert, um sich nun
dem Präsentierten zu widmen, den 9 Songs. Ja, Carnation
klingen nicht unbedingt jetzt so skandinavisch, denn da
hört man also den mittel-nord-europäischen Touch schon
heraus, somit erscheint 'Where Death Lies' in einem
interessanten Licht der Dunkelheit, aus eineml Dunkel
der Lichtheit, wie auch immer, es wird gerne im
'traditionellen' Death-Metal der Anfangstage gewühlt,
jedoch stets gepaart mit Blasts, speedigen, leicht
blackigen Elementen, doch der Grundstock bleibt der
gestandene Death-Metal mit eben den thrashigen
Einflüssen. Das Riffing geht stets gut von der Hand, da
wird geshreddert und gedeath-thrashed was die Saiten
hergeben, gepaart mit melodiös-skandinavischen Hooks,
sehr filigranen, melodiös-atmosphärischen Soli. Der
Tieftöner ist sauber, scheppert sich jedoch durch die
Tracks, nicht zu skandinavisch, eher etwas im britischen
Stil à la neue Napalm Death, was einen hervorragenden
Mosh-Druck-Part erzeugt. Die Drums sind im speedigen
Double-Bass-Modus, nebst den deathigen, thrashigen,
leicht blackigen Elementen, gepaart mit Blasts an den
richtigen Stellen in den Songs. Der Gesang ist herrlich
in den tiefen Growls und man könnte dem Shouter
stundenlang zuhören, denn diese Growls haben es in sich.
Brutal und dennoch nicht nervtötend. Stets zugegen, ohne
langweilig oder monoton zu klingen. Yep, so schnürt man
ein herrliches Death-Metal-Paket. Ein herrliches Artwork
für die Ahnengalerie und die Produktion ist druckvoll
und klar gestaltet worden. 'Sepulcher Of Alteration',
'Spirit Excision' und 'Malfomred Regrowth'.
Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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MR. BISON – Seaward Subsound Records Das
italienische Trio wird dem sich stetig ausdehnenden
Universum des Heavy Psych zugeordnet, und wie andere
Truppen dieses Genres zeigen auch die drei Matteos (die
scheinen in der Tat alle den gleichen Vornamen zu haben)
keinerlei Scheu, wenn es darum geht, die Grenzen des
stilistisch Zumutbaren auszuloten. Was daraus resultiert
sind Songs, die zwar über die notwendige Verschrobenheit
verfügen, dabei aber stets nachvollziehbar bleiben und
durch Hinzunahme von Blues Rock, Stoner Rock und
Progressive Rock immer wieder genügend Druck einerseits
und Abwechslung andererseits erzeugen, um mehr als nur
ein anerkennendes Nicken einzuheimsen. Hier treffen
schwere Riffs auf charismatischen Gesang, die
Harmonieverliebtheit von Crosby, Stillls, Nash and Young
auf den vertonten Wahnsinn von King Crimson, die
Feinfühligkeit von Pink Floyd auf die ungezügelte
Heavyness von Cream. Wie Rush entflieht dabei das Trio
der selbstauferlegten instrumentalen Eingeschränktheit
(ein Schlagzeug, zwei Leadgitarren) durch den Einsatz
von allerlei technischen Hilfsmitteln und Effekten,
wodurch es zeitweise eine imposant breite Soundwand
erzeugt. Mit seinen knapp erscheinenden 39 Minuten ist
dabei das Album keineswegs zu kurz geraten, denn
„Seaward“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ein
intensiver Hörgenuss, und den sollte man zugunsten einer
hoch bleibenden Aufmerksamkeit zeitlich nicht zu sehr
ausdehnen. In Sachen Heavy Psych gehört dieser Rundling
mit zum Besten, was ich bisher aus dieser Ecke gehört
habe. Im Infosheet bittet die Band darum, wenn immer
möglich zu erwähnen, dass das Album mit dem Support der
Initiative „Per Chi Crea“ realisiert wurde, einem
Programm unter der Schirmherrschaft des italienischen
Ministeriums für Kulturgüter und kulturelle Aktivitäten
MiBACT und der italienischen Gesellschaft der Urheber
und Verleger SIAE, welches jungen, aufstrebenden
Künstlern aller kulturellen Sparten die Veröffentlichung
der eigenen Werke ermöglichen bzw. erleichtern soll.
Dieser Bitte komme ich hiermit gerne nach, das Geld
wurde hier zweifellos gut investiert. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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DIAMOND DOGS – Too Much Is
Always Better Than Not Enough (Re-Release LP) Wild
Kingdom Die schwedische Formation Diamond Dogs
arbeitet zur Zeit an ihrem 13. Longplayer. Vor dessen
Fertigstellung werden von ihrem Label die ersten fünf
Alben, die zwischen 1993 und 2003 ursprünglich das Licht
der Welt erblickten, wieder veröffentlicht. Aktuell
liegt also „Too Much Is Always Better Than Not Enough“
zur Diskusion vor. Leider handelt es sich dabei um eine
1:1-Publikation ohne irgendwelches Bonusmaterial. Wer
das Teil also bereits im heimischen Plattenregal stehen
hat, muss nicht nochmal in den Geldbeutel greifen.
Nichts desto Trotz hat der Rundling über die Jahre
nichts von seinem Charme verloren. Stilistisch nimmt uns
die Band wie gewohnt mit auf eine Zeitreise zurück in
die Sechziger und Siebziger. Sänger und Kopf Sulo ist
entsprechend bekennender Fan von The Rolling Stones, The
Faces und Mott The Hoople. An deren Musik ist der Sound
der Diamond Dogs unwiederruflich angelehnt. Die Truppe
besticht dabei durch jede Menge Groove. Das Songmaterial
bleibt konstant dynamisch und abwechslungsreich.
Zeitloser Rock/Hard Rock, aufgepeppt mit Piano, Orgel
und Sax. Wer die Quireboys mag, mag auch die Diamond
Dogs. Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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AMARANTHE – Manifest
(Mediabook) Nuclear Blast/Warner
Amaranthe, nun bei Nuclear
Blast, veröffentlichen mit «Manifest» ihr sechste
Studioalbum. Der unverwechselbare Stil der
schwedisch-dänischen Melodic Metal Band wird abermals
fortgeführt: Powerreiche Riffs, dominante
Elektro-Elemente, poppige Refrains und packende
Breakdowns sind auch in diesen zwölf Tracks zu Genüge
vorhanden. Amaranthe produzieren ihre eigene Mischung
aus Metalcore-Riffs mit Death-Elementen zusammen mit
Techno- und Pop-Einlagen, womit eine Abwechslung aus
düsteren, dumpfen sowie schönen, hellen und
energiereichen Momenten erschaffen wird. Dominant und
einzigartig ist an ihrem Konzept, dass sie drei
Hauptstimmen besitzt: Elize Ryd im kräftigen Sopran,
Nils Molin (seit dem letzten Album in der Band) im Tenor
und Henrik Englund Wilhelmsson, der für die dumpfen
Growls zuständig ist. Zusätzlich ist auf «Manifest»
Battle Beast-Sängerin Noora Louhimo im melodiösen Track
«Strong» zu hören. Ja, wie gesagt, Amaranthe führen
ihren Stil weiter, bleiben sich treu und enttäuschen
ihre Fans mit «Manifest» garantiert nicht. «Fearless»
heizt das Album gleich zu Beginn ein, der Refrain von
«Scream my Name» bleibt direkt hängen und mit «Viral»,
der ersten Vorabveröffentlichung, wird ein neuer Hit
geliefert. «The Game» zieht aufgrund des fesselnden
Motivs und des abermals eingängigen Refrains die
Aufmerksamkeit auf sich, mit «Crystallne» eröffnet sich
eine schöne Ballade und «Archangel» heizt nochmals
richtig ein. «BOOM!1» überrascht hingegen mit den
Growl-Rap-Strophen und dem melancholischen Refrain, der
von Nils dominiert wird, der mit seiner soliden,
kräftigen Stimme immer wieder überrascht. Mit «Die and
Wake Up» wird nochmals ein absoluter Knaller geliefert,
der abermals absolute Energie ausschüttet. Zuletzt auf
«Manifest» ist «Do or Die» zu hören, welches anfangs
2020 als Duett zwischen Elize und Angela Gossow (Ex-Arch
Enemy) veröffentlicht wurde. Hierbei handelt es sich um
eine weitere Version, denn hier wird das Duett zwischen
Nils und Henrik gesungen. Das Album bietet nicht viel
Neues, sondern unterstreicht abermals den unverkennbaren
Stil Amaranthes. «Manifest» ist solide und kräftig,
macht Freude und stahlt meiner Meinung nach etwas mehr
Energie aus, als sein Vorgänger «Helix». Sina
Punkte:
8.0 von 10
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MEGATON SWORD – Blood Hails Steel, Steel Hails Fire
(LP)
Dying Victims Productions Guter True Metal kommt
sofort aus dem Raum Winterthur. Von da aus wirken
Megaton Sword, die 2019 ihre 25-minütige Debüt-EP
veröffentlichten. Mit "Blood Hails Steel, Steel Hails
Fire" legen sie nun ein 41-minütiges Album nach, das von
Anfang bis zum Schluss prima unterhält. Hier wird der
Heavy Metal druckvoll und ohne Keyboards gespielt. Dabei
wechselt die Band von Lied zu Lied geschickt das Tempo.
Dass der Sänger ein wenig an Mustasch-Shouter Ralf
Gyllenhammer erinnert, ist eine der grossen Stärken von
Megaton Sword. Bei allen heroischen Melodien verbreitet
dieses Stimme eine gewisse Melancholie, die sehr gut ins
Gesamtbild passt. Diese Nachdenklichkeit wird ebenfalls
durch das CD-Cover unterstrichen. Das Quartett scheint
hier genau zu wissen, was es macht. Deshalb klingt das
Album auch nicht wie ein Debüt, sondern wie ein
gereiftes Spätwerk. Und das muss eine Band zuerst mal in
die heimischen Wohnzimmer transportieren können. Das
musikalische und kompositorische Niveau ist entsprechend
hoch. Schaffen es Megaton Sword, diese Qualität zusammen
mit einer ansprechenden Bühnenpräsenz auch live zu
reproduzieren, stehen der Band künftig alle Türen offen.
Was mir schlussendlich noch fehlt, ist der letzte Kick,
der mich vor Begeisterung auf die Knie zwingt. Dieser
will sich bei mir trotz aller Klasse nicht einstellen.
Wer True Metal mag und die heimische Szene unterstützen
möchte, sollte aber unbedingt in dieses Debüt reinhören.
Zeigen die vier Mannen künftig nicht nur kraftvolle
Posen, sondern auch Ausdauer beim Überwinden sämtlicher
Hürden auf dem Weg nach oben, steht uns Grossartiges
bevor. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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CRYSTAL SPIDERS – Molt (LP) Ripple Music Das Duo
aus North Carolina (Brenna Leath Bass/Vocals, Tradd
Yancey Drums/Vocals) verleiht dem Doom Rock auf seinem
Debüt neue, frische Akzente, aber nur vermeintlich.
Indem es tief in der Genrekiste wühlt, erinnert es in
seinen Songs daran, dass Doom Rock dereinst auch vom
schleppenden Tempo lebte, aber nicht nur. Somit ist die
augenscheinliche Ablehnung von Genrekonventionen im
Grunde genommen viel eher eine gesunde Rückbesinnung auf
alte Werte. Gut so, denn wenn die beiden ihre
Fuzz-geschwängerten Tonerzeugnisse vom Stapel lassen,
treten sie immer wieder auch gerne aufs Gaspedal und
somit in den vielzitierten Arsch (der Titeltrack könnte
glatt von Danko Jones stammen), was in Kombination mit
den obligatorischen Passagen in hypnotischer Zeitlupe
und kurzzeitigen Ausbrüchen in psychedelische Welten für
viel Spannung und Abwechslung sorgt. Brenna Leath
erweist sich dabei als leidenschaftliche Frontfrau, die
sich zwar ob der Kraft ihrer Stimme absolut bewusst ist,
aber dennoch die Priorität lieber auf eine dynamische
Performance legt statt auf eine konstante Demonstration
des beeindruckenden Schallpegels, den sie mit ihren
Stimmbändern erzeugen kann. Zudem beherrschen die beiden
eine der grundlegendsten Regeln des Doom, welche besagt,
dass ein Riff in Endlosschleife runtergenudelt werden
darf, wenn es zwar simpel, aber gleichzeitig einfach
geil ist. Doom-Fans sollten das Teil unbedingt
anchecken. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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HELL BOULEVARD – Not Sorry
(CD) NoCut Entertainment/Musikvertrieb
Das Warten hat sich gelohnt! Aufgrund der weltweiten
Covid-19-Situation wurde das Release des dritten
Studioalbums «Not Sorry» um einige Monate verschoben –
nun ist es soweit. Im Info-Sheet wird die Platte als ein
«In-Your-Face-Album» beschrieben; einen passenderen
Begriff gibt es nicht! Die Gothic Alternative Rock/Metal
Band Hell Boulevard aus der geliebten Schweiz kombiniert
Elektro- und Symphonic-Elemente mit stampfenden
Rhythmen, packenden Refrains und düsteren, schweren
Riffs. Hell Boulevard ist schwierig in einem
spezifischen Genre zu kategorisieren, da sie so viele
verschiedene Stilrichtungen mit ihrem eigenen Style
kombinieren. Durch die durchgängigen Elektro-Motive und
die prägnanten Rhythmen ist der Industrial-Einfluss, die
mit symphonischen Elementen ergänzt oder ersetzt werden,
dominant. Zudem sind durchgängig Metalcore-Breakdowns
integriert, die der sonst schon sehr energiereichen
Musik nochmals Schub verleihen. Im Gegensatz dazu stehen
oft auftretende poppige Einflüsse, die sich insbesondere
in den eingängigen, energiereichen Refrains auszeichnen.
«Not Sorry» ist im Verlauf abwechslungsreich. Hell
Boulevard liefert harte, schnelle Bombentracks wie der
Titeltrack «Not Sorry» oder «Death to the Future»
zusammen mit Faderhead. Mit «You Had Me at Fuck Off»
präsentieren sie hingegen eine ruhige, eingängige
(Power) Ballade. Sie stellen ein Kontinuum zwischen
heavy und sinnlich auf, worauf sich jeder Track immer
wieder neu platziert. Damit wechseln die Lieder auch in
sich immer wieder in Stil, Dynamik und Härte. Matteo
vDiva Fabbiani am Mikrophon fasziniert mit seiner sehr
tiefen, kratzigen Stimme und passt zu den ruhigen, von
Klavierklängen dominierten Passagen wie auch zu den
harten, energiereichen Motiven. Durch das Album erinnern
dadurch sowie durch die dominanten Elektro-Motive viele
Passagen an eine etwas fröhlichere, abwechslungsreichere
Version von Deathstars. Insbesondere «Where is your God
now» erinnert zusätzlich im durchgehenden symphonischen
Klangteppich an die alten Within Temptation-Zeiten. Das
Album wechselt zwischen wunderschönen, eingängigen
Melodien und einfahrenden, harten Motiven, bei denen der
Kopf nicht stillgehalten werden kann. Auffällig ist,
wenn der generelle Verlauf des Albums betrachtet wird,
dass die härteren Songs doch eher zu Beginn platziert
sind und es im Verlauf generell ruhiger wird, bis es mit
nochmals zwei Balladen abschliesst. Das Konzept hinter
«Not Sorry» ist, Songs zu produzieren, für die sich das
Quartett niemals entschuldigen würden. Genau diese
Stimmung ist zu spüren – es ist bemerkbar, dass Hell
Boulevard mit «Not Sorry» ihre innere, ehrliche Seite
zeigen und mit Leidenschaft ihre Emotionen zu Preis
geben. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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SOLITARY – The Truth Behind The Lies (LP) Metalville
Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren haben sich
Solitary aus Preston dem Thrash Metal verschrieben. Mit
dem 2008er-Album „Requiem“ lieferten sie ein Album ab,
das zu den Besten des Genres zählt. Dazwischen haben sie
enorm viele Liveauftritte absolviert und 2017 war eines
der bisher aufregendsten Jahre für Solitary und begann
mit der Veröffentlichung des Albums „The Diseased Heart
Of Society“. Mithilfe des weltbekannten Produzenten
Simon Efemey (Napalm Death, Paradise Lost, Obituary,
Amorphis) lieferten Solitary das härteste und
intensivste Album ihrer Karriere ab. Jahre später, in
denen sie den Prinzipien, die ihnen am Herzen liegen und
der Musik, die sie lieben, treu geblieben sind, kehrte
die Band in die Foel Studios zurück, um erneut mit
Efemey zu arbeiten. Als man nach langen,
arbeitsintensiven Aufnahmesessions wieder herauskam,
hielten die Musiker das Album „The Truth Behind The
Lies“ in ihren Händen. Die acht Track starke Scheibe
dürfte als Meilenstein in die Geschichte des Vierers
eigehen und stellt vermutlich alles Bisherige im
Solitary-Backkatalog in den Schatten. Im Jahr 2020
beginnt also für die Engländer nochmals eine ganz neue
Geschichte ihres Schaffens. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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VARATHRON – Glorification Under
The Latin Moon (Live LP) Agonia Records/Non Stop
Music
Wie sehr ich mich darüber freue,
hier über ein Album von Varathron schreiben zu dürfen.
Nicht nur, dass es eine meiner Lieblingsprojekte im
Black Metal ist, es handelt sich dank ihrer Gründung
1988 auch um eine der ältesten Bands dieses Genres und
um allem noch die Krone aufzusetzen haben wir es hier
mit ihrem 30 Jahre Anniversary Live-Album zu tun mit
allem darauf, was das Herz begehrt. Seit 88 hat die band
eine Unglaubliche Historie an Musik produziert. Die
ganze Palette wurde abgearbeitet, von Demos, EPs und
Singles über Splits, Studioalben, compilations und Box
Sets ist alles mit dabei, also im Schnitt kann man mit
einem Release alle 1 bis 2 Jahre rechnen. Ein Live-Album
gab es bis jetzt aber tatsächlich noch nicht, deshalb
bin ich um so gespannter darauf, was uns hier erwartet.
Ich werde natürlich nicht auf jeden Song eingehen, da
man die meisten mehr als nur gut kennt, aber wenn mir
etwas spezielles auffällt, findet es auf jeden fall
Erwähnung. Dies ist sehr bald der fall, nämlich schon
bei „Ouroboros Dweller“, ein Track, der eine tolle
Stimmung ausstrahlt und deshalb perfekt für den Opener
eine Liveshow gedacht ist. Bei diesem Track wünschte ich
mir sehr, dort gewesen zu sein. Ach ja, Konzerte. Ein
Paar Songs weiter Treffen wir auf den Klassiker
schlechthin, „Tenebrous“ - dieser Track ist ein
Varathron-Original, und beim Zuhören merkt man, weshalb
selbiger ihr absolut meistgehörter Track überhaupt ist.
Nahe gefolgt von „Son Of The Moon“, welcher nicht
weniger Stimmung verbreitet und noch etwa mehr zum
zeitlosen Old School-Feeling beisteuert, das Varathron
so ausmacht. Der absolute Wahnsinn ist „Flowers Of My
Youth“, von dem böse Zungen behaupten, mögen er sein
besser als das Original aus dem Studio. Abgeschlossen
wird das Ganze mit dem wunderschönen Instrumental-Track
„Sic Transit Gloria Mundi“, welcher auch das Outro des
legendären „Walpurgisnacht“-Albums ist. Ein wunderschön
stimmiger Abschluss für ein episches Live-Album einer
Band, die möglicherweise nie alt wird. Simu
Punkte:
keine Wertung
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RIKARD SJÖBLO`S GUNGFLY - Alone
Together (Gatefold LP & CD) InsideOut Music/Sony
Multiinstrumentalist, Big Big
Train-Mitglied seit 2014 und Gründungsmitglied von
Beardfish, Gitarrist und Keyboarder kommt hier mit
seinem vierten Gungfly-Album. Mit dabei sind die Brüder
Petter und Rasmus Diamant, Drums und Bass. Den Rest hat
Rikard selber gespielt. Die Jungs bieten uns hier acht
total verspielte Prog-Perlen, die stark in den 70ern
verwurzelt sind. Wie schon der 13 Minuten lange Opener
"Traveler" zeigt. Mal etwas rauer und härter, inklusive
Gesang, dann wieder ruhig und atmosphärisch, ein echter
Prog Rock-Song halt. Auch "Happy Somewhere In Between"
klingt so. Allerdings mit einer Portion Yes, vor allem
an den Keyboards erkennbar, toller lebendiger Prog-Song.
Dem entgegen steht das ruhige "Clean As A Whistle", das
erst gegen Ende Fahrt aufnimmt, mit einem Synthie /
Gitarren-Duell. Ganz stark das neun Minuten lange "Alone
Together", hier fliessen alle Prog-Elemente von Gungfly
zusammen. Am Ende des Albums geben die Schweden dann
nochmals Vollgas. 14 Minuten Prog vom feinsten. "On The
Shoulders Of Giants" ist ein spannender Track mit vielen
Facetten. Wer auf 70er-Prog steht, Yes, Kaipa und The
Tangent mag, wird den Rundling der Schweden ganz sicher
auch mögen. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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RETERNITY – A Test Of Shadows (CD) Black Sunset/MDD
Nach dem Erfolg des Erstlings „Facing The Demon“ im
Sommer 2019 und etlichen erfolgreich absolvierten Club-
und Festival-Shows legt das Kreativ-Duo Stefan Zörner
und Carsten Sauter mit „A Test Of Shadows“ einen in
allen Belangen mehr als würdigen und noch stärkeren
Nachfolger vor. Mit Oskar Schmidt, Suat Gören und Dieter
Schenk wurde zwischenzeitlich das Line Up mit Freunden
verstärkt, um Reternity live und im Studio zu einer
festen Grösse zu machen. Auf „A Test Of Shadows“ hat die
Band erneut ihre Stärken, wie das facettenreiche
Songwriting, verpackt in kompakte Songs ohne
überflüssige Längen, den melodischen und ausdruckstarken
Gesang Zörners sowie die starken, unverbrauchten Riffs
von Sauter ausgespielt. Wie schon beim Vorgänger reicht
das musikalische Spektrum von Verbeugungen vor dem Speed
und Thrash der seligen 80er bis hin zu schweren und
tanzbaren Mid Tempo-Hymnen und Nackenbrechern. Neben
einer eindrucksvollen Halb-Ballade „A Grave Called Home“
gibt es mit der intimen Piano-Nummer „Stranded“ (welche
in Zusammenarbeit mit dem Jazz-Musiker Aljoscha Crema
entstand) auch neue Facetten auf dem Silberling der
Schwaben. Produziert wurde „A Test Of Shadows“ erneut in
Zusammenarbeit mit Jonas Kümmerle (Analog Mixing
Studio), der wiedermal ein Händchen für den Sound des
Quintetts bewies und für eine druckvolle und moderne
Produktion gesorgt hat. Damit hat er zusammen mit der
Band ein Album geschaffen, das jedem Freund von
melodischem, abwechslungsreichem Metal schnell ans Herz
wachsen sollte. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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GAZPACHO - Fireworker (LP)
KScope/Irascible
Auch auf ihrem neuesten Rundling
präsentieren uns die Norweger ihren meist ruhigen
experimentellen Rock. Die Songs haben alle etwas
Beruhigendes. Und trotzdem klingen die Nordländer immer
etwas düster und melancholisch. Der klare Gesang von Jan
Henrik Ohme tut dem Album gut und wertet die Songs
ungemein auf. Das fällt besonders gut auf beim
15-Minuten-Track "Sapien", das auch die Ruhe behält,
wenn die Gitarren mal laut und verzerrt werden. Man kann
sich dem kaum entziehen, Gazpacho nehmen den Zuhörer
unweigerlich mit auf ihre spannende und atmosphärisch
düstere Reise. Noch deutlicher wird das Ganze beim
20-Minuten-Epos "Space Cowboy" Ruhige Passagen werden
durchbrochen von fetten Chören und schwerfälligen
Gitarren. Diese gewaltigen Chöre tauchen immer wieder
auf. Dies ist sicher das Herzstück dieses spannenden
Albums. es braucht jedoch ein paar Durchläufe, bis diese
Songs richtig zünden. Auf jeden Fall haben die Norweger
hier wieder ein richtig spannendes Stück Musik kreiert,
weitab vom gewöhnlichen Prog. Das dürfe für alle, die
Gazpacho noch nicht kennen, sehr interessant sein,
unbedingt reinhören. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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SACRED OUTCRY – Damned For All
Time (CD) No Remorse Records
Sacred Outcry wurde 1998 in
Griechenland als Epic Metal-Band gegründet. Daraus
resultierte ein Demotape, bevor sich die Band 2004
auflöste. Erst 2015 fand die Truppe wieder zusammen und
veröffentlicht nun das erste Album. Männerchöre, die an
russische Kosakenchöre erinnern, schnelle Parts, welche
durch die Keyboards den Pathos der Stiefel-Metaller
(Italien) verkörpern, ein Sänger mit einer Stimme nahe
bei David DeFais (Virgin Steele) und geschickt
eingestreute Akustikgitarrenklänge («Where Ancient Gods
Are Still Hailed»), das sind die Zutaten, aus der die
Sacred Outcry-Lieder gebastelt werden. Die Herren fallen
nie in den progressiven Part ab, sondern halten die
Tracks immer «einfach». Dafür wechsel die emotionalen
Welten ständig und bauen Klangbilder auf, wie das heute
nur noch sehr selten der Fall ist. «Sacred To Cry»
könnte für die Griechen der «Bard Song» (Blind Guardian)
werden, und hätte man bei «Lonely Man» das Tempo
gedrosselt, was für eine Götternummer hätte dies werden
können! Sacred Outcry könnte allen Labyrinth-, Blind
Guardian-, Angra-, Iced Earth- (in der Zeit mit Matt
Barlow) und Rhapsody-Fans gefallen. Also, los in den
Plattenladen und sich «Damned For All Time» anhören.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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ASCENSION OF THE WATCHERS -
Apocrypha (Digipack) Dissonance Productions
Mindestens genauso ansprechend
wie der Bandname, Titel oder Design ist auch der Klang
des starken Projektes. Melancholisch, leicht düster und
obschon am Klang des 80er und 90er Underground
orientiert, gar nicht altbacken. Ich könnte die Musik
beinahe als meditativ einstufen, man mag gar nicht mehr
tun als sich bloss zurücklehnen und geniessen. Die
Gothic-Rock Band aus Pennsylvania verzaubert den Hörer,
holt ihn dann aber kurz wieder zurück, wofür es leider
einen Abzug gibt. Gewisse Lieder passen nicht in ein
Konzept. Hier geschieht es leider und zerstört das
andernfalls perfekte Bild. Aufgrund der ansonsten
makellosen Aufmachung kann man dies aber verzeihen.
Trotz mehrjährigem Bestehen ist die Gruppierung um
Sänger Burton C. Bell wohl irgendwie noch ein
Geheimtipp. Sehr schade, eigentlich. Für Fans des
Industrial, des melancholischen aber auch des Düsteren
ist Apocrypha definitiv eine starke Empfehlung. Bis auf
diesen einen Song, welcher den Zauber recht stark
auflöst, ist die Komposition mit den Vocals des
ehemaligen Fear Factory Sängers perfekt abgestimmt. Eher
weniger metallig, dafür umso atmosphärischer und
mystischer. Klarer Kandidat für die Favoritenliste 2020.
Mona
Punkte:
8.0 von 10
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WAYFARER – A Romance with Violence
(CD)
Profound Lore Records
Wayfarer ist eine Vierergruppe
aus den USA, genauer gesagt Colorado. Nach der Gründung
2011 erfolgte erstmals 2012 eine Demo und danach im
Zweijahrestakt ein Studioalbum. Themenmässig befinden
wir uns hier in einem weniger besungenen Gebiet im Black
Metal, nämlich im wilden Westen. Bin gespannt, wie sich
die Thematik im Atmospheric/Folk Stil der Band
ausdrückt. Den Anfang bildet «The Curtain Pulls Back»
mit einem Intro, welches auf sehr alten Instrumenten
gespielt ein Gefühl zwischen Western-Movie und Sherlock
Holmes herbeiruft. Abgelöst wird selbiges durch «The
Crimson Rider (Gallows Frontier, Act I)» ein melodischer
Black Metal-Track mit eine ruhigeren Pause im letzten
Drittel. «The Iron Horse (Gallows Frontier, Act II)» ist
noch ein bisschen melodischer als der Vorgänger, aber
klingt insgesamt trotzdem etwas wütender. Dies kann aber
unter anderem auch an den Vocals liegen, welche mir im
übrigen sehr gefallen, sie haben eine sehr kraftvolle
Melodie. Ebenfalls kraftvoll ist «Fire & Gold», der zwar
nur aus einer ruhigen Melodie mit clean gesungenen
Vocals besteht, aber trotzdem genau weiss, wie man eine
gute Stimmung erzeugt. «Masquerade Of The Gunslingers»
ist möglicherweise mein Lieblings-Track auf dem Album.
Er hat eine packende Melodie und ist gleichzeitig
melancholisch, aber auch kräftig und dunkel. Das mit der
Melodie zählt auf jeden fall auch für «Intermission»,
ein kurzer Instrumental-Titel, der uns auf das Ende
vorbereitet. Das Ende kommt dann auch, und zwar mit
«Vaudeville», der sich Instrument um Instrument aufbaut
und genau so gut Filmmusik aus einem modernen Western
sein könnte. Ein sehr schöner, ruhiger Abschluss für das
ganze Album. Insgesamt hat mir das Album recht gut
gefallen, es strahlt eine schöne Atmosphäre aus und hat
einige Stellen, die einen ganz gut mitreissen. Ein
schönes Album mit einem schönen Konzept. Simu
Punkte:
8.0 von 10
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PANZERBALLETT – Planet Z
(LP) Gentle
Art Of Music Wer bisher im Irrglauben lebte,
Dream Theater seien frickelig und progressiv, wird von
den deutschen Panzerballet eines besseren belehrt. Und
das eigentlich bereits seit dem ersten Album von 2005.
"Planet Z" ist ihr neunter Beweis auf Tonträger, dass
man Heavy Metal fliessend mit Jazz und Funk verbinden
kann. Dazu kommt die Besonderheit eines ständig
präsenten Saxophons, das sich wunderbar in die Klänge
von Gitarre, Bass und Schlagzeug integriert. Auf Gesang
verzichtet dagegen diese Formation komplett, deren Dreh-
und Angelpunkt der Münchner Gitarristen Jan Zehrfeld
ist. Auf "Planet Z" sind neun Kompositionen zu finden,
welche musikalisch auf allerhöchstem Niveau erklingen.
Taktwechsel gehören zum guten Ton. Wer dem nicht folgen
kann, der scheint schlicht nicht dieser Genies würdig zu
sein. Allerdings treiben Panzerballett hier alles
dermassen auf die Spitze, dass man zwar das Gefühl hat,
einem natürlichen Ablauf folgen zu können, ohne dass
dabei einzelne Melodien länger im Gedächtnis hängen
bleiben. Genialität geht hier auf Kosten von
Eingängigkeit. Das macht es Interessierten schwer, nach
der ersten Schockstarre noch länger diesem Album zu
folgen. Die Kreativität der Musiker ist hier schlicht
überbordend. Was Panzerballett auf "Planet Z"
präsentieren, ist im wahrsten Sinne des Wortes
«umwerfend». Wer also einen Hang zu Jazz und Prog Metal
hat, darf gerne ein Ohr riskieren. Denn schlecht ist
diese Musik garantiert nicht. Die breite Masse an Heavy
Metal-Hörern wird hier aber bereits nach wenigen
Momenten das Weite suchen. "Planet Z" ist somit trotz
oder gerade wegen seiner hohen musikalischen Klasse nur
etwas für Freaks, Nerds, Aussenseiter und absolut
Verrückte. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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GODSNAKE - Poison Thorn (CD)
Massacre Records/Phonag Mit ihrem 50 Minuten
langen Debüt präsentiert die Heavy Metal Gruppierung aus
Hamburg ihr musikalisches Können und das überzeugt von A
bis Z. Solide Riffs, eine Anlehnung an guten, alten
Thrash hier und da, das Gesamtbild steht. Mit modernem
Ansatz klingt das bekannteste Metal-Subgenre sehr frisch
aber glücklicherweise doch nicht zu neu. Angenehme
Vocals und gut durchdachte Melodien verschmelzen zu
einem sehr präsentablen Endergebnis. Ohne Schnickschnack
oder viele Spielereien, einfach nur Heavy Metal. Als
Erstling wird es in diesem Genre zwar schwer, aber das
Potenzial ist deutlich hörbar und nicht eine Sekunde
lang wirkt die Darbietung langweilig oder abgeschaut,
was bei vielen Debütalben hörbar ist. Alles richtig
gemacht. Für Fans des Heavy und Thrash. Auf jeden Fall
Kaufempfehlung. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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GEOFF TYSON - Drinks With
Infinity (CD) Cargo Records
Besonders im bluesrockigen
Opener “Six Weeks Of Tina” erkennt man noch die
Handschrift von Joe Satriani, seines Zeichens
Gitarrenlehrer so illustrer Saitenhexer wie Alex
Skolnick, Steve Vai oder Kirk Hammet und eben auch von
Geoff Tyson. Den darauf folgenden Instrumentaltracks
(lediglich zu "Monkey Love" hat eine gewisse Dashi ein
paar eher unauffällige Backingvocals beigetragen) hört
man dann allerdings gut an, dass der gute Geoff den Rat
seines Mentors beherzt hat, unbedingt seinen eigenen
Stil zu entwickeln. Zwar höre ich hier und da noch die
sphärischen Klänge eines Steve Morse oder die jazzigen
Geniestreiche eines Frank Zappa heraus, aber es ist nun
mal so, wie es ist. Man kann das Rad nicht neu erfinden,
man kann es bestenfalls neu designen, und genau das
macht Geoff Tyson auf diesem Langdreher. Und was nicht
minder wichtig ist, der kalifornische Sunnyboy legt den
Fokus auf das Schreiben guter Songs und nicht auf eine
Demonstration seiner technischen Skills. Nur selten
verirrt er sich im Hyperspeed-Universum und setzt
stattdessen viel mehr auf die Kraft der Melodie,
einfühlsames Spiel steht bei ihm hörbar höher im Kurs
als die Kunst des Schredderns. Es liegt dabei schon fast
in der Natur der Sache, dass sich unweigerlich auch ein
paar balladeske Töne einschleichen, dies tun sie aber,
ohne das Ganze zu verwässern oder in den vertonten
Kitsch abdriften zu lassen. „Drinks With Infinity“ ist
somit ein Instrumentalalbum, dessen potentielle
Käuferschaft sich auch aber nicht ausschliesslich aus
der Reihe anderer Gitarristen rekrutieren wird, Mission
erfüllt. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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BLACK COMMUNION - Miasmic Monstrosity (CD) Dunkelheit
Produktionen
Dieses heftige, deathige
Black-Metal-Trio stammt aus Barranquilla, Atlantico,
Kolumbien und präsentiert mit 'Miasmic Monstrosity' den
zweiten Longplayer mit 10 Songs, davon je ein Intro wie
Outro. Das Gaspedal wird hier so richtig 'flooring to
the ground' runtergedrückt, ohne jedoch die groovenden,
blackigen Elemente nicht zu vergessen. Yep, es sind die
groovigen Elemente, welche Black Communion den Stempel
raufdrücken auf 'Miasmic Monstrosity'. Dies erinnert
auch etwas an die guten, alten Tagen, in welchen
Black-Metal wie der Phoenix aus der Asche emporgestiegen
ist, jedoch vermischen die drei Kolumbianer diese
'guten, alten Tage' gekonnt mit neuzeitlichem, blackigem
Riffing. Auch wenn die solodesken Gitarrenausflüge teils
sehr, sehr kurz und dezent gehalten werden und sind, so
wird nebst dem hyperschnellen Riffing eben auch gekonnt
gegrooved. Dabei kommt eben auch der klare Tieftöner zum
Tragen, denn durch den klaren, fetten Sound gibt dieser
den Songstrukturen den nötigen Groove und Boden, ja, das
Bindeglied zwischen der Klampfe und dem stets wild
wirbelnden Drummer, der die Patterns sauber, trocken und
stets vorwärtstreibend setzt. Dadurch erscheinen die
Tracks auch stets mystisch und sagenumwobend. Der Gesang
geht wohl leicht ins Gutturale, gepaart mit thrashigen,
heiseren Shouts und Screams. Nebst den Blasts, den
Double-Bass-Attacken, geht es eben auch stets im
Mid-Tempo mit satten Drumpatterns durch die
Songwerwinkelungen hindurch. Songs wie 'Gateway To The
Nebular Cryp', 'Infinitely Rotten' und 'Sinister
Evocation Of The Black Lord' lassen bleibende Eindrücke
zurück. Die Produktion ist sauber und klar gelungen, das
Coverartwork passt zum Dargebotenen. Erinnert ewas auch
an Beherit, Blasphemy, Immortal, Black Witchery.
Leopold
Punkte:
7.6 von 10
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NECK CEMETERY – Born In A Coffin
(LP)
Reaper Entertainment/Universal
Neck Cemetery ist eine neue Band
aus Köln und dem Ruhrgebiet. Einigen wird Gitarrist
Yorck bekannt sein, der seit einiger Zeit bei Sodom in
die Saiten greift, oder Jens Peters, den man als
glühenden Mötley Crüe-Verehrer und Rock
Hard-Schreiberling kennt. Kraftvoller Metal serviert uns
der Fünfer, und dabei werden uns die Jungs als die
kommende Hoffnung im deutschen Metal angeboten. Da ich
mit meinen Prophezeiungen immer sehr schlecht lag,
behalte ich meine Meinung, dass ich das nicht verstehen
kann, für mich… Ein bisschen hier geklaut, ein bisschen
da gestohlen und das Ganze zu einem Running
Wild-Gedenkriff zusammengeschustert («Castle Of Fear»)
ist die eine musikalische Seite der Deutschen. «The Fall
Of Realm» oder das schwerfällige, an Manowar erinnernde
«Feed The Night» die andere. Ja, vieles erinnert an die
Tanga-Träger aus den Staaten, und wer sich mit Manowar
noch heute gerne auseinandersetzt, sollte sich Neck
Cemetery unbedingt anhören. Die Produktion drückt und
macht Laune zuzuhören. Wir werden sehen, ob sich die
Wahrsagung, dass wir es hier mit den neuen Metal-Helden
zu tun haben, bewahrheiten wird... Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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PRIDE OF LIONS – Lion Heart
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Jim Peterik und Toby Hitchcock
veröffentlichen ihr sechste Pride Of Lions-Werk und sind
ihrer musikalischen Linie treu geblieben. Survivor-Fans
werden die Freudentränen in die Augen schiessen. Dabei
geht Pride Of Lions vielleicht eine Spur melodischer,
aber noch immer mit dem Gespür für feine und eingängige
Melodien ins Rennen. Das wird nix für die Metal-Fraktion
sein, aber wer auf guten und soliden US-Rock steht, der
muss sich «Lion Heart» anhören. Denn «We Play For Free»,
«Carry Me Back», «Flagship», «Rock‘n Roll Boom Town» und
«You’re Not A Prisoner» sind tolle Lieder, die sofort in
die Beine und Ohren gehen. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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COBRA SPELL - Love Venom (CD)
Eigenvertrieb
Bald werden schon unglaubliche
vier Jahre vergangen sein, seit die Schweizer All-Girl
Heavy Metal Band Burning Witches ihr vielbeachtetes Demo
raus gehauen hat. Heuer wurde die dritte wie tolle full
lenght Platte «Dance With The Devil» auf die Menschheit
losgelassen und liess die Fangemeinde weiter ansteigen.
Umso überraschender kam dann die Nachricht, dass sich
Gitarristin Sonia "Anubis" Nusselder nach nur zwei
Jahren Zugehörigkeit wieder vom Acker machte. Als Grund
stand kein giftiger Trank zur Debatte, sondern der
Wunsch, sich musikalisch zu verwirklichen. Das Gefäss
dazu, nebst weiteren Bands wie Crypta oder Ursinne,
nennt sich Cobral Spell und beherbergt mitunter den
ehemaligen Idle Hands Klampfer Sebastian "Spyder" Silva.
Das kann oder besser ist ein entscheidender Hinweis auf
den Stil der in Tilburg (NL) beheimateten Band, der aber
bei Sonia, unserer Protagonistin im Visier, eher
ungewohnt scheint. Die ersten Klänge, respektive Riffs
des Openers «Come On Tonight» bestätigen dies dann
umgehend, denn anstatt Heavy Metal dringt ordentlich
hardrockiger Sound mit 80er-Schlagseite an die Lauscher
des Rezensenten. Solistisch brilliert die ehemalige Hexe
nach wie vor, wie auch die zweistimmigen Guitar-Leads
einen mehr als nur guten Eindruck hinterlassen. «Love
Venom» ist eine überaus feine 4-Track EP, die mal einen
ersten Vorgeschmack dessen liefert, was da hoffentlich
bald noch weiter kommen mag. Unterschwellig hört man,
wie bei «Poison Bite» oder mehr noch beim Titeltrack,
durchaus etwas von Idle Hands heraus, die gesanglich
aber überhaupt nicht zu vergleichen sind. Der flotte
Rocker «Shake Me» macht dann definitiv Lust auf mehr.
Die Band der Stunde sind Cobra Spell sicherlich nicht,
aber von der Unbekümmertheit her erinnern sie mich
frappant an die grossartigen The Honeymoon Disease.
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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DISTANT - Dawn Of Corruption
(CD)
Unique Leaader Records
Mit 'Dawn Of Corrupton' bringt
die 6er-Combo Distant, eine Joint-Venture zwischen
niederländischen und slovakischen Musikern, aus
Rottderdam und Bratislava, den zweiten Longplayer, nach
dem Debut 'Tyrannothophia' und zwei EP's 'Slither' und
'Tsukuyomi', mit 6 Tracks, welche in die moderne Sparte
des Death-Metal reichen, kombiniert mit technischem
Flair, slammigen Parts und viel Industrial-Noisecore.
Nun, die Industrial-Parts haben einen steten und hohen
Anteil in den Noise- und Grindcore-Parts, welche dann
etwas mit deathigen Elementen untermalt wird, jedoch
findet man auch teils doomige, aber auch blastende
Elemente in den Songstrukturen, welche wiederum durch
die Technical-Ecke teils sehr aufgwühlt werden. Es ist
auf jeden Fall eine sehr interessante Mischung, was uns
Distant auf 'Dawn Of Corruption' präsentieren. Drei
Quetschbalken sind hier am Werke, so wird auch diese
mächtige Gitarrenwand erzeugt, was ebenfalls im Riffing
wiederzufinden ist. Jedoch sind die Soli zäh und selten
gesät. Der Tieföner quengelt scheppernd roh, jedoch klar
in den gespielten Noten, zwischen den drei Klampfen
hervor. Die Drumpatterns sind sehr vertrakt, durch
viele, kurze Breaks, Blasts, Double-Bass-Attacken, mal
speedig und thrashig, dann wieder grindcorig und noisy,
zeitgleich abstrakt verschleppend. Die Produktion ist
satthart, das Cover-Artwork ist der Hammer, die
Ahnengalerie ruft. Erinnert etwas an Ingested, Aborted,
Carcass (Anfangstagen), wie auch Napalm Death.
Anspieltipps wären da 'Oedipism' und 'Temple Of
Taglaroth'. Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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ACT OF CREATION - The Uncertain
Light Black Sunset/MDD Records
Aus den Aschen der Band E605
emporgestiegen, fand sich der Fünfer aus Haiger, Hessen,
in der Band Acto Of Creation, in anderer Konstellation,
zusammen und releast mit 'The Uncertain Light' den
vierten Longplayer mit 10 Tracks. In den 10 Tracks
lassen Act Of Creation melodischen Death-Metal mit
thrashigen Elementen verschmelzen. Die Gratwanderung
zwischen dem Thrash-Metal und dem Melodic Death-Metal
ist auf schmalen Pfaden gebaut. Den einen ist es zu
wenig heftig und den anderen zu melodiös. Und gerade
deswegen, diesen riskanten Musikpfad zu begehen, dies
ist mit 'The Uncertain Light' gelungen, denn genau mit
dieser Magie von 'heftig' bis 'engelszungemelodiös',
diese Mischung bieten Act Of Creation der/dem geneigten
Zuhörer/in an. Reinhören und bei Gefallen annehmen, wäre
eine Devise. Denn die Riffs der beiden Gitarren werden
satt gewalzt vorgelegt. Eine der Gitarren ist immer auf
dem Pfade der Melodien anzutreffen, während die andere
den satten Boden stets befüllt. Die Soli werden stets
melodiös intoniert. Der Bass groovt und sättigt
zeitgleich die Rhythmusgitarre mit einem klaren Sound
und sorgt so für den Spannungsbogen zu den mal
wirbelnden, mal gar rockig und heavy-metallisch
gehaltenen Drumpatterns. Die female Vocals sind mal
heftig gedeathed, mal thrashig gescreamt und leicht
guttural angelehnt gegurgelt, jedoch auch mal mit
Klargesang versehen, was eben die eher ruhigeren und
rockig-metallischen Momente der Tracks hervorheben. Doch
auch geblasted wird ab und an. Meist wird in
double-bass-mässiger Manier gedeath-thrashed, doch die
Bandbreite reicht wesentlich weiter, als eben die
bekannten und erwarteten Kriterien im
Melodic-Death-Metal. Da gibt's zusätzlich noch teils
Power- und Speed-Metal- und gar Black-Metal-Elemente,
die gekonnt miteingeknüpft werden. Nun, die Produktion
ist sauber und kraftvoll, das Coverartwork eine sehr
gelungene Wahl. Erinnert mich an Crematory, etwas an
Arch Enemy (jedoch nur auf gesanglicher Basis
verglichen), Morgoth. Hervorzuhebende Songs wären da
'Violet Red', 'Sector F', 'Hatefriend' und 'Legion'.
Leopold
Punkte:
7.2 von 10
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FURNACE - Dark Vistas (LP)
Soulseller Records
Mit 'Dark Vistas' veröffentlicht
das schwedische Trio Furnace bereits den zweiten
Longplayer, welcher mit 11 Tracks bestückt worden ist.
Nun, der gelegte Soundteppich ist weitreichend, will
schreiben, dass von leicht Industrial, über Doom-,
Black-, Death- und Dark-Metal, zu Gothic und
schlussendlich leicht speedig, metallisch, thrashig im
Melodic-Death gelandet wird. Das Markenzeichen ist der
monotone, sonore Drumsound, die melodiösen Line-Notes
und die ebenfalls monotone black-metallisch angehauchte
Shoutings, welche leicht am Gutturalen kratzen. Die
schweren Gitarrenriffs schleichen sich durch die Tracks,
der leicht angezerrte, jedoch klare Bass schiebt nach
und gibt Boden. Aufgelockert wird es durch die stets
vorhandenen Melody-Lines, etwas akustische Beigaben,
welche dann wiederum das leicht Mystische, ja gar die
stoner-rockigen Momente aufleben lassen. Ebenfalls sind
die Soli stets melodiös und zur Schwere der Riffs und
Songstrukturen gehalten. Die Drums treiben meist im
Mid-Tempo durch die Songs, aufgelockert durch speedige
Double-Bass-Patterns. Doch meist sind die Industrial-,
Gothic- und Darkwave- wie auch etwas die leichten
Stoner-Patterns die massgebende Taktgeschwindigkeit. Der
Gesang ist leicht tief und shoutend im Black-Metal-Style
gehalten. Erinnert zeitweise an Paradise Lost, wobei
Furnace doch flotter unterwegs sind. Das sind Parallelen
zu Deceased doch eher am Zahn der Zeit, um etwas
vergleichbares präsentieren zu dürfen. Das Cover-Artwork
glänzt in schwarz/weiss, einen leichten Hulk-Comic-Touch
ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Die
Produktion ist satt und kraftvoll. Anspieltipps wären da
etwa 'The Other Ones', das thrashige 'Trapped' und
'Another Ending'. Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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INFERI - Of Sunless Realms EP (CD) The Artisan Era
Mit einer EP namens 'Of
Sunless Realms' beglückt uns der U.S.-Amerikanische
Fünfer aus Nashville, Tennessee und überrascht wiederum
zeitgleich, denn auf den 5 Tracks zelebrieren Inferi
technisch einwandfreien, hochstehenden Tech-Death-Metal
der Sonderklasse. Nein, es ist nicht einfach ein
Gefrickel, es ist Gefrickel mit Musse und Intelligenz,
verpackt in durchdachte Songstrukturen. Die Songs haben,
durch das sehr melodiöse, technische Shreddertum einen
leichten, orientalischen, aber auch in der Klassik
verwurzelte Hang. Die Extreme voll auskostend, zwischen
dem sehr bösen gutturalen Gesang und den herrlich
intonierten, sehr melodiös gehaltenen Soli erzeugen die
Songs eine spezielle Aura. Ja, da kommen gleich Bands
wie The Black Dahlia Murder, Allegaeon, Archspire,
Beyond Creation, Arsis, First Fragment, Equipoise,
Cradle Of Filth (vor allem gesanglich erinnernd) und
Konsorten in den Sinn. Und doch tauchen Inferi dennoch
sehr eigenständig und wiedererkennend im Meer des
Tech-Gefrickels empor. Die beiden Gitarristen schwirren
hierbei in den sehr kompetenten und hochstehenden
Gitarrenexzessen , riffen sich in hyperschneller
Geschwindigkeit durch die komplexen Songstrukturen. Die
Soli heben die Melodien hervor, jagen sich gegenseitig
in schwindelerregender Höhen. Der Tieftöner steht den
Gitarren in nichts nach, virtuos und heftig
technisierend jubelt auch dieser in klarem Sound dem
Olymp entgegen. Die Drumpatterns wirbeln, blasten,
double-bassen und grooven treibend die anderen
Instrumente zu Höchstleistungen. Der Gesang growlt sich
durch die Songfragmente, tief, bös und verständlich. Die
Produktion ist messerscharf, druckvoll und klar und wird
durch ein herrliches Cover-Artwork perfekt abgerundet.
Für mich eine Bewertung ab 9.5 aufsteigend bis zu 10.0,
yep. Songs wie 'Eldritch Evolution', The Abhorrent Art'
und das klassisch gehaltene 'The Summoning' haben bei
mir, nebst den anderen, zwei hervorragenden Songs,
bleibenden Eindruck hinterlassen. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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TRIGGER - Trigger (Demo) Eigenvertrieb
Ich arbeite seit 32 Jahren
in einem Baselbieter Industriebetrieb, diesem Umstand
verdanke ich auch meinen ersten Kontakt zu Elsässern.
Diese wurden mir zwar seitens Arbeitskollegen aus der
Schweiz und aus Deutschland immer wieder als simple
Bauerntölpel vor- und dargestellt, aber ich konnte
dieses Vorurteil nie wirklich nachvollziehen, ganz im
Gegenteil. Dass das Elsass weit mehr zu bieten hat als
eine ländlich geprägte Bevölkerung, Flammkuchen und
Gugelhupf mit Speck und Munsterkäse, beweist
beispielsweise auch diese Thrash Metal-Band aus dem
beschaulichen Provinzstädtchen Illzach. Die 2004
gegründete Truppe serviert uns auf dem 2011
aufgenommenen Demo vier Tracks, welche zwar die
ostamerikanische Prägung nicht leugnen können, aber
dennoch über viel Eigenständigkeit und
Wiedererkennungswert verfügen. Natürlich sind hier und
da Einflüsse der übermächtigen Slayer zu hören,
überraschenderweise auch ausgerechnet aus ihrer zu
Unrecht viel gescholtenen „Diabolus In Musica“ – Phase,
aber „South Of Heaven“ und „Seasons In The Abyss“ haben
ebenso ihren gut hörbaren Eindruck hinterlassen. Das
Quintett agiert dabei völlig rumpelfrei und setzt eher
auf technisches Können und Abwechslung. Und damit sind
wir schon beim eigentlichen Kern der Sache. Warum ich
hier ein altes Demo einer weitgehend unbekannten Truppe
aus der französischen Provinz bespreche, mag sich jetzt
der eine oder andere fragen. Nun, erstens wurde ich
darum gebeten, und da ich ein Herz für Underground-Bands
habe, habe ich zugesagt. Zweitens hat sich die Band seit
damals deutlich weiterentwickelt und zeigt richtig
Potential. Bereits deren Anfangstage waren geprägt von
Namens- und Besetzungswechseln, zu guter Letzt verliess
kurz nach der Demoaufnahme der damalige Sänger Manu die
Truppe, welche erst satte drei Jahre später in Testos
einen mehr als würdigen Nachfolger fand. Ein Spezi von
Trigger hat mir nun neulich zwei Songs neueren Datums
zugespielt, und die haben mich endgültig überzeugt. Noch
technischer, noch anspruchsvoller und vor allem noch
aggressiver klingen Trigger heute. Der Sängerwechsel
erweist sich dabei als wahrer Segen, offenbart sich doch
Testos je nach gefragter Stimmungslage mal als
französische Version des benachbarten Lokalhelden
Schmier, und mal als Death Metal – Growler, der sein
Metier wirklich beherrscht. Dabei hält ihm eine
Instrumentalfraktion den Rücken frei, welche präzise und
tight operiert und so den leicht progressiver
ausgerichteten neuen Songs die nötige Durchschlagskraft
verleiht. Wer auf Destruction und Kreator steht, sollte
diese Band unbedingt im Auge behalten. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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STARDUST – Highway To Heartbreak
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Journey-Fans sollten sich
Stardust anhören, denn ich bin mir fast sicher, ihnen
wird «Highway To Heartbreak» gefallen. Mit viel
Keyboard, fetzigen/untergeordneten Gitarren, sowie der
sehr angenehmen und kräftigen Stimme von Adam Stewart
brennt nichts an. «Bullet To My Heart» ist ein Track zu
hören, der mit einer tollen Bassmelodie startet, die
dann sofort von den Keyboards abgelöst wird. Wer sich
mit Keyboards nicht anfreunden kann, muss die Finger von
diesem Debütalbum lassen. Ganz ehrlich geht mir das
Tasteninstrument mit zunehmender Spieldauer auch auf die
Nerven, denn wenn man dem Saiteninstrument mehr Raum
gelassen hätte, könnte man hier von einem richtig guten
Rock-Album sprechen. So wird es den AOR-Fans vorbehalten
sein, sich mit Stardust zu beschäftigen. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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OBLIVION BEACH - Cold River Spell
(Digipack)
Schwarzdorn Production
Diese noch junge finnische Band
spielt offensichtlich ganz bewusst mit dem Kontrast, der
sich aus der Kombination schwerer, metallischer
Doom-Riffs mit der beinahe schon engelsgleichen, sanften
Stimme einer Frau ergibt. Vielleicht ist sie sich aber
gleichzeitig nicht darüber bewusst, dass sie dabei mehr
als einmal die Grenzen zum eher lieblichen Gothic Rock
überschreitet, einer Sparte also, die schon lange
inflationär mit dem Thema „Die Schöne und das Biest“
umgeht. Was ich sehr schade finde, denn gerade der
angedeutete, stete Zweikampf zwischen instrumentaler
Garstigkeit und stimmlicher Sanftmut sorgt für Spannung
und Überraschungen, aber so wie hier dargeboten noch
etwas zu wenig. Songs wie das eröffnende „Face
Nameless“, „Rider“ oder „Frozen Throne“ weisen
eigentlich den richtigen Weg, aber leider wird dieser
nicht konsequent beschritten. Bei all dem Gemotze darf
man allerdings eins nicht vergessen: Hier handelt es
sich um das Debüt einer Band, die gerade mal vor zwei
Jahren gegründet worden ist. Vor diesem Hintergrund muss
ich bei der hier dargebrachten Leistung am Ende des
Tages den Hut ziehen, denn sowohl die Umsetzung des
eigenen Materials wie auch die dabei an den Tag gelegte
Leidenschaft fordern meinen Respekt ab. Atmosphärischer
Doom Rock mit Metal-Anleihen und Ausflügen in melodische
Gothik Rock-Gefilde, das ist Oblivion Beach im Jahr
2020. Mal schauen, in welche Richtung sich die Truppe
mit dem nächsten Output bewegt. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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SCHWARZER ENGEL - Kreuziget Mich
(EP) (Digipack) Massacre Records/Phonag
Wuchtig, brachial. Schwarzer
Engel hält der Gesellschaft den Spiegel ins Gesicht und
untermalt dies mit einer gelungenen Mischung aus
heftigen Metal-Riffs, filmmässigen Symphonieklängen und
starken Synths (halt ganz in Gothic Manier). Kurz und
bündig, alles passt. Länger wäre möglicherweise schon zu
viel, wenn auch angenehm. 14,5 Minuten lang werden die
Ohren beschallt, ist genau perfekt. Der Einfluss der NDH
in den Gothicsound wirkt sich super aus. Der Bandname
wirkt fast schon wie ein Gothic-Klischee doch dies
trügt! Die Musik scheint überlegt und nicht nur auf den
typischen Genreelemente basiert zu sein. Durch die
Filmorchester wirkt die Musik schon fast etwas
progressiv. Die Mischung ist jedenfalls auf den Punkt
getroffen und klingt sehr frisch. Fast etwas untypisch,
dennoch völlig zur Stimmung passend. Zusammen mit dem
symphonischen und auch dem Remixten finden wir auf der
EP eine interessante Zusammenstellung, die sich auch
nach mehrmaligem Spielen nicht langweilig anhört.
Kaufempfehlung für Gothic, Industrial und Symphonic
sowie Deutschrock Fans. Mona
Punkte:
keine Wertung
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OLD MOTHER HELL - Lord of Demise
(CD) Cruz Del Sur Music
Modern aufgemacht, aber im Kern
altbekannt. Da kann man ja eigentlich fast nichts falsch
machen. Die Mannheimer bringen mit dem zweiten
Silberling eine aufgepeppte Reise zurück zum Ursprung
des Heavy Metals. Mit einer Prise Epic Doom und ohne Bla
Bla bekommen Fans des Klassischen Metalsounds was für
die Ohren. Da die Herren aber auf den bekannten Pfaden
geblieben sind, klingt die Scheibe nur mässig innovativ.
Die moderne Aufmachung macht das Album zwar besonders
angenehm zu Hören, aber mit der Zeit wird die Scheibe
einfach langweilig. Es scheint, als hätte ich das alles
doch schon irgendwo gehört. Technisch und gesanglich
wurde alles richtig gemacht, aber es fehlt das gewisse
Etwas, welches die Scheibe zu etwas Besonderem machen
würde. Ein weiteres Album also, welches nicht wirklich
durchbrechen kann. Für Fans des klassischen Heavy Metals
und Genreanfänger geeignet. Gut ist, umhauen tuts nicht.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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THE PINEAPPLE THIEF – Versions Of
The Truth (Colored LP) KScope/Irascible
Die Alternative / Progressive
Rock Band The Pineapple Thief (TPT) wurde 1999 gegründet
und vollbringen mit «Versions Of The Truth» ihr
vierzehntes Studioalbum. Wie es der Albumtitel bereits
andeutet, ist das Werk thematisch hoch philosophisch und
tiefgründig, was sich ebenfalls auf der musikalischen
Seite manifestiert. TPT stellen mit ihren Klangebenen
eine Atmosphäre her, die den Hörer in Gedanken versinken
lässt und einen Raum zur Flucht vor der Realität bietet.
Sie produzieren eine Mischung zwischen rockigen Riffs,
ruhigen sinnlichen Passagen und psychedelischen
Einflüssen. Thematisch verarbeiten die Briten die
Unschärfe zwischen dem Realen und dem Wahrgenommenen,
womit verschiedene Versionen der Wahrheit entstehen. TPT
kommentieren die dadurch entstehenden Missverständnisse,
die Ursache für scheiternde Beziehungen und
Freundschaften sowie die Ursache für unsere globalen
Konflikte im 21. Jahrhundert sind. Diese Gedanken werden
in «Visions Of The Truth» in verschiedenen Kontexten
ausformuliert, wobei zu bemerken ist, dass die Thematik
die vier Musiker auch persönlich beschäftigt. Dies wird
in den Lyrics, wie auch partiell in den sehr
emotionalen, sinnlichen und schönen Dynamiken bemerkbar.
Das Album beginnt mit dem Titeltrack und «Break It All»
rockig und teilweise düster. Im weiteren Verlauf
wechseln die Lieder, mit Ausnahmen wie «Our Mine», immer
mehr auf die ruhige, verträumte Seite, wobei
wunderschöne Melodien zum Vorschein kommen. Hierbei soll
insbesondere «Driving like Maniacs» betont werden,
welches ans Herz geht. Die Lieder entwickeln eine eigene
Dynamik, die sich auf- und wieder abbaut, die teilweise
herzlich und teilweise melancholisch und düster wirkt.
Faszinierend sind durchgehend die Schlagzeug-Rhythmen,
die total ausfällig und komplex sind, jedoch in der
sphärischen Klangwolke nicht immer direkt auffallen.
«Visions Of The Truth» ist ein eher schwieriges Album,
weil der Hörer sich den Melodien und Rhythmen hingeben
muss, um die Komplexität und die Wirkung der Musik zu
erkennen. Bei oberflächlichem Reinhören kann das Album
eher langweilig erscheinen. Und in der Tat, auch wenn
die einzelnen Lieder immer wieder aufs Neue das Herz
berühren, kann die Stimmung irgendwann etwas monoton
werden und die Tiefgründigkeit etwas verleiden. «Visions
Of The Truth» ist definitiv musikalisch ein gutes Album,
es braucht jedoch die richtige Laune und Stimmung, damit
es seine Wirkung entfalten kann. Sina
Punkte:
6.5 von 10
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ANNEXATION – Inherent Brutality
(CD)
Iron Shields Records
Was kann man von einer Truppe
erwarten, deren Album sich «Inherent Brutality» nennt?
Sicher keine AOR-Mucke. Einiges erinnert dabei an Sodom,
was an der Ähnlichkeit der Stimme von Annexation-Sänger
Infektörr mit jener von Sodoms Mastermind Tom
Angelripper liegt. Der Rest bewegt sich musikalisch bei
einem infernalischen Abrisskommando, das keine
Gefangenen macht und brachial über den Hörer hinweg
rast. Dies allerdings auch immer wieder mit
gemässigterem Speed, ohne dabei die Härte einzubüssen
(«Beyond Humanity»). Auch wenn das Infoblatt die
amerikanischen Thrash-Truppen als Einflüsse erwähnt, am
Schluss ist es der typische deutsche Thrash, der von
Truppen wie Sodom oder den alten Kreator bekannt gemacht
wurde, die Quersumme dessen, was «Inherent Brutality» zu
bieten hat. Musikalische Finessen oder melodische
Elemente sucht man vergebens, und aus diesem Grund ist
Annexation nur etwas für die ganz Harten. Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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MASTODON – Medium Rarities
(Compilation CD) Reprise Records/Warner Music
Compilations sind so eine Sache.
Mastodon gehören auch nach vielen Jahren im Business und
nach einigen qualitativen Tauchern zu den Bands, die
ihren Platz im Metal-Olymp gefestigt haben. Ihr Einfluss
in den 2000ern, vor allem mit dem Album „Leviathan“, ist
unbestritten und dank „Emperor Of Sand“ haben sie nach
zwei schwächeren Werken wieder die Kurve gekriegt.
Längst wäre es an der Zeit für etwas Neues, aber leider
bieten Mastodon mit „Medium Rarities“ eine eher zähe,
aufgeblähte und blutleere Platte. Eine Zusammenstellung
von rarem Kram der US-Amerikaner hätte wirklich
Potenzial gehabt und Sinn gemacht, denn sie haben im
Laufe ihrer Karriere eine Menge cooles Material
geschrieben. Da wären die Covers „Just Got Paid“ von ZZ
Top, „The Bit“ der Melvins und „Stairway To Heaven“, das
die Amerikaner vergangenes Jahr als Tribut für ihren
verstorbenen Manager Nick John aufnahmen. Stattdessen
ist auf „Medium Rarities“ jede Menge verzichtbares Zeugs
gelandet. Dennoch machen zumindest die meisten
Coverstücke Spass und zeigen, wie wandlungsfähig
Mastodon sind. Ein anderes, altes und gesuchtes Stück
ist das chaotische „Cut You Up With A Linoleum Knife“
vom „Aqua Team Hunger Force“-Soundtrack, das Mastodon
fies wie nie zeigt. Einiger Perlen zum Trotz ist „Medium
Rarities“ mehrheitlich ein Compilation-Desaster. Hier
wurde viel Potenzial verschenkt und die Platte bietet zu
wenig wirklich interessante Songs. Unnötige
Instrumentals und halbgare Liveversionen nehmen über die
Hälfte der Spielzeit ein. Covers wie „Fallen Torches“
und „White Walker“ entschädigen zu wenig, als dass man
am Ende von einem gelungenen Werk sprechen könnte.
Schade drum. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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SINNER’S BLOOD – The Mirror Star
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Gesanglich erinnert James
Robledo ein bisschen an Jorn Lande. Musikalisch bewegen
sich die Chilenen im modernen Rock/Metal, der spezielle
die Anhänger von Dynazty begeistern wird. Einmal mehr
treffen sich bei Sinner’s Blood gute Musiker, die aber
keine richtig guten Tracks schreiben. Ihr wisst, solche,
die beim ersten Hören sich in der Gedankenstube
festkrallen. Darum sieht es hier für mich nach einem
weiteren Frontiers-Projekt aus, bei dem man James ein
Sprungbrett für mögliche nächste Grosstaten bieten will…
Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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KRAKEN DUUMVIRATE - The Stars
Below, The Seas Above (CD) Silent Future Recordings
Aus Finnland, dem Land der
tausend Seen, kommen Kraken Duumvirate und spielen Doom
auf ihre ganz spezielle Art und Weise. Dem Album "The
Stars Below, The Seas Above" wird mit dem Song "Star
Spawn" schon mal düster Leben eingehaucht. Schleichend
zieht sich dieser Song fast zehn Minuten lang hin und
man muss sich bemühen, nicht einzunicken. So verpassen
es Kraken Duumvirate leider, den Stecker zu ziehen, wenn
alles gesagt ist! So dauern die letzten drei Minuten
eine gefühlte Ewigkeit! Wesentlich kürzer ist das
Zwischenspiel "II", und leider nur eine ätzende
Soundcollage. "The Temple" ist ein langer und schwer
verdaulicher Brocken, der mit unendlicher Monotonie zu
punkten versucht. Hat das eher einen meditativen Touch,
oder ist das einfach nur stinknormale Langeweile? Der
nächste Aufsteller in Form des nächsten Zwischenspiels
"IV" folgt sogleich, und eine weitere Soundcollage
erwartet uns. Mit dem Titeltrack "The Stars Below, The
Seas Above" geht es auf eine 13-minütige Reise, die mit
Spoken Words in stille Gewässer führt. Leider fehlen
auch diesem Song die eigentlichen Höhepunkte und so ist
es mein primäres Ziel, die 13 Minuten schadlos zu
überstehen. Alle guten Dinge sind drei, leider in diesem
Fall auch die schlechten Dinge, so folgt nun das dritte
Zwischenspiel "VI" und das präsentiert sich genau gleich
wie seine beiden Vorgänger! Den härtesten Brocken haben
sich Kraken Duumvirate zum Schluss aufgehoben, und so
wird die Frage, wie man Langeweile in einen 15-minütigen
Song packt, eindrücklich mit diesem Song beantwortet.
Dieses Album ist Wasser auf die Mühle von Leuten, denen
Doom einfach nur stinklangweilig vorkommt. Und in diesem
Fall haben diese Leute leider absolut Recht! Roolf
Punkte:
6.5 von 10
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BROTHER FIRETRIBE - Feel The Burn
(LP) Odyssey Music
Die finnischen Melodic Rocker
fanden sich 2002 und holten damals mit
Nightwish-Klampfer Emppu Vuorinen einen mittlerweile
dicken Fisch ins Line-up. Vier Jahre später erschien das
Debüt «False Metal», das unweigerlich an den
Manowar-Song «Death To False Metal» erinnert und in der
Tat im Sinne der Anspielung als Album-Titel gewählt
wurde. Soundmässig richtet man sich unüberhörbar an
Journey und Van Halen als Haupteinflüsse aus.
Tatsächlich klingt die Mucke von Brother Firetribe so,
wie wenn man die eben erwähnten Combos übereinander
legt. Das liegt in erster Linie an den Leadvocals Pekka
Ansio Heino, die für diesen Stil bestens geeignet ist.
Weiteres Merkmal ist der zumeist dominante
Keyboard-Sound von Tomppa Nikulainen, der schwer in den
80ern hängen geblieben ist. Was beim Erstling vor allem
beim genialen Rausschmeisser «Kill City Kid» (Aldo Nova
lässt grüssen!) noch "etwas gitarrenlastiger" glänzt,
entwickelte sich in den Folgejahren kaum weiter. Obwohl
opulent produziert und penetrant melodisch, lässt die
Varianz zu wünschen übrig, sprich jeder Song könnte auf
allen Alben stehen. Wem der Synthie-Sound à la Van
Halen's «Jump» auf Dauer zuviel wird, wendet sich bald
mal ab. «Diamond In The Firepit» (2014) und auch
«Sunbound» (2017) wichen ebenso kaum von der Grundformel
ab, und so hatten Brother Firetribe trotz dem
"Promi-Bonus" keinen Stich in Sachen internationalem
Grosserfolg und vereinen bisher eine sehr überschaubare
Fangemeinde. Noch bevor unser Leben heuer von Corona
bestimmt wurde, machte sich Emppu wegen seiner Hauptband
definitiv vom Acker und wurde im Februar durch Roope
Riihijärvi ersetzt. Geändert hat sich dadurch am
Songwriting, bis auf filigranere Soli, freilich nichts.
Höchstens, dass manchmal gar Sunrise Avenue (!) zitiert
werden und die besseren Momente auf der neuen Langrille
«Feel The Burn» zu Beginn und überhaupt erst dort
aufblitzen, wenn es mehr in die Richtung von One Desire,
wie bei «Arienne», geht. Solide, aber nicht
herausragende Mucke für Fans dieses Genres.
Rockslave
Punkte:
6.5 von 10
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FORTRESS UNDER SIEGE – Atlantis (CD) ROAR! Rock Of
Angels Records Je länger ich dieses Heavy
Metal-Album höre, desto mehr nervt es mich. Das ist
erstaunlich, denn meist gewinnen Alben von Hördurchgang
zu Hördurchgang. Deshalb: Bevor meine Benotung ins
Bodenlose fällt, hier mein aktueller Eindruck. Und der
beginnt mit Positivem, nämlich mit den Kompositionen.
Dieses sind durchaus ansprechend und bewegen sich
zwischen Heavy Metal, Power Metal, symphonischen Klängen
und Prog. Für viel Abwechslung ist also gesorgt. Dazu
kommt, dass die zwölf Lieder druckvoll und engagiert
aufgenommen wurden. Was dem Songwriting trotz seiner
Klasse fehlt, ist das gewisse Etwas. Insgesamt dümpelt
es zu sehr vor sich hin und schafft es nicht, mich
langfristig zu packen. Das ist schade. Denn einzelne
Riffs spielen in der höchsten Liga mit. Als grösster
Minuspunkt entpuppt sich aber Sänger Tasos Lazaris. Kann
er in den tiefen Stimmlagen noch punkten, nervt er,
sobald er sich in Bruce Dickinson-Höhen begibt. Dieses
Gequietsche wird für mich mit jedem Hörduchgang zur
grösseren Qual. Das ist umso tragischer, hat der Shouter
letztes Jahr von der Gitarre zum Mikrofon gewechselt.
"Atlantis" ist dritte Werk in voller Länge dieser aus
Athen stammenden Band. Diese ist seit 1994 aktiv und
veröffentlicht jetzt seit zehn Jahren regelmässig Musik.
Wobei Lazaris seit 2013 bereits der vierte Mann ist, der
sich am Mikrofon versucht. Aus meiner Sicht ist diese
Wahl hier alles andere als gelungen. Es könnte aber auch
sein, dass die Kompositionen schlicht für eine andere
Stimme geschrieben wurden. Deshalb wünsche ich mir bei
Fortress Under Siege künftige eine Konstante am Mikrofon
und angepasste Gesangslinien. Dann würden vielleicht die
kleinen Soundperlen wie das stark an Dream
Theater-erinnernde "Silence Of Our Words" oder der Heavy
Metal von "Lords Of Death" zur vollen Geltung kommen. So
aber kann ich schlicht keine Kaufempfehlung aussprechen.
Roger W.
Punkte:
6.5 von 10
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DEREK SHERINIAN - The Phoenix
(LP & CD)
InsideOut Music/Sony
Der Sons Of Apollo-Keyboarder
kommt hier mit seinem neuesten, fast Instrumental-Album
daher. Fast deshalb, weil mit "Them Changes" ein cooler
Song mit dabei ist, der von Black Country
Communion-Kollege Joe Bonamassa gesungen wird, starke
Blues Rock-Nummer. Sonst toben sich Derek, Drummer Simon
Philips und diverse Gäste wie Zakk Wylde, Steve Vai,
Billy Sheehan, Ron Thal, Tony Franklin und einige mehr
an den restlichen 7 Songs musikalisch aus. Von Up
Tempo-Rock-Nummern wie "The Phoenix" über Prog Songs wie
"Empyrean Sky" bis zu Fusion-Tracks "Dragonfly" aus. Vom
Spielerischen aus gesehen alles auf sehr hohem Niveau
gespielt. Derek glänzt mit starken Key- und
Synthie-Soli. Ganz stark die Schluss-Nummer "Pesadelo",
total verspielt und mit tollem Gitarrenriff und
interessanten Breaks. Aber so im Ganzen für "normale"
Hörer mit der Zeit etwas langweilig. Nicht falsch
verstehen, alle Musiker glänzen mit top Leistungen, aber
so ist es nun halt leider mit instrumentalen Alben,
irgendwann fehlt halt dann doch der Gesang. Crazy
Beat
Punkte:
6.4 von 10
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VOUS AUTRES – Sel De Pierre (LP) Season of
Mist/Irascible Das Projekt Vous Autres ist für
mich persönlich noch ein sehr unbeschriebenes Blatt. Die
Gründung erfolgte 2017. Im gleichen Jahr kam die erste
Demo und 2019 das erste Album. 2020 sind sie bereits mit
dem nächsten Release am Start, und ich bin sehr
gespannt, welches Potential diese französische Band so
mit sich bringt. «Onde» beginnt gleich mit einem Knall,
der direkt auch von weiterem Schlagzeug und Gitarren
begleitet wird, gerade die Drums sind sehr auf Bass
fokussiert, was bedeutet, dass man hier mit einem paar
guten Kopfhörern noch extra was dazu bekommt. Das Tempo
des Ganzen ist eher langsam, das merkt man auch gut bei
«Vesuve», welcher schon fast mit Drone-ähnlichem Sound
anfängt und erst im letzten Drittel wirklich
Geschwindigkeit aufnimmt. «Ecueil» ist hingegen ganz
anderer Natur. Am Anfang hört man Feuer knistern, danach
kommen langsam mehrere Synthie dazu und gegen Ende noch
ein kontinuierlicher Beat, bis wir dann einen sehr
ruhigen Elektro-Track haben. Komplettes Gegenstück dazu
ist «Sans Séves», welcher einen schnellen Black
Metal-Song mit einigen ruhigen Zwischenpausen darstellt.
«In Humus» beginnt eher ruhig, wir hören ein pochendes
Geräusch und langsam anschwellende Stimmen und
Instrumente im Hintergrund. Dies steigt an, bis es in
der Mitte des Track aufbricht und wir eine Mischung
zwischen schnellem Black Metal und schleppendem Post
Black haben. Der letzte Song «Nitre» geht noch einmal in
eine komplett andere Richtung. Vogelzwitschern und
leises Dröhnen begleitet uns in den Track, aus dem
Dröhnen wird eine kontinuierliche Melodie, die hie und
da etwa von anderen Sounds unterstützt wir. Das Album an
sich versprüht eine schöne Grundstimmung, aber mir
persönlich fehlt es noch an dem Punkt, wo es mich
wirklich packt und mich herein zieht. Ich glaube nicht,
dass ich mich extra hinsetzen würde, um das Album zu
geniessen, aber als Musik im Hintergrund des Alltags ist
es bestimmt eine gute Wahl. Simu
Punkte: 6.0 von 10
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KIND - Mental Nudge (CD) Ripple Music Uhei...
Doom, welcher an die Ursprünge von Black Sabbath, Orange
Goblin oder Candlemass erinnert, würgt sich aus den
Boxen und in die Gehörgänge der geneigten Hörerschaft.
Dazu repetitive Soundstrukturen, ein halb schreiender,
halb singender Vokalist, das Ganze natürlich verzerrt
bis zum Erträglichen - So beginnt "Broken Tweaker", und
so zieht sich dies durch den nächsten Track ebenfalls
hindurch. "Bad Friend" wirkt sehr psychedelisch, etwas
horrormässig, wiederum sehr schleppend, cleaner Gesang -
Abwechslung ja, aber sehr gewöhnungsbedürftig. "Helms"
kommt da vergleichsweise beinahe fröhlich daher,
wiederum cleaner Gesang, vertrackte Strukturen, die sich
wiederholen. "It's Your Head" kann als schnellste Nummer
der Scheibe betrachtet werden, aber abgesehen vom Tempo
stellt es lediglich einen Mix aus den vorhergehenden
Tracks dar. Der titeltrack erinnert entfernt an die
letzten Outputs von Crypt Keeper, Lords Of Saturn oder
damals Cemetary mit "Plasma Phantasma". "Trigger Happy"
schlägt nun den Bogen zu "Broken Tweaker". Fazit: Für
mich persönlich nichts Neues, Aufregendes oder
Spannendes unter der Doom-Sonne, wer aber Gefallen daran
findet, der soll sich kundig machen. Schleppend!
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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ISIULUSIONS - I-Follow The Flow MDD Records
Die Vierköpfige Gruppe aus Österreich ist mir ein
Mysterium. Nicht nur, wie sie sich ihren eigenen
Bandnamen merken und aufschreiben können (da hatte ich
beim Schreiben echt Probleme), sondern auch, weil sie
wohl seit einiger Zeit schon musikalisch aktiv sind und
man trotzdem bis jetzt absolut nichts davon mitgekriegt
hat. Es ist 2020, die Welt geht langsam unter und wir
sind gespannt, wie das erste Album dieser
unaussprechlichen Band denn so klingt. Auch wenn diese
Band offiziell als Black Metal gilt, weiss ich nicht, ob
ich sie so einteilen würde. Die Instrumentals gehen zwar
schon in die richtige Richtung, aber die Vocals sind mir
dann doch etwas zu wild. «Feeding The Grime» fängt zum
Beispiel mit Vocals an, die ich irgendwo zwischen
Gloryhammer mit 90 und Axl Rose mit Halsweh einordnen
würde. Dies wechselt sich immer mal wieder mit schon
fast überspitzt rohem Growling frisch aus dem First Wave
BM ausgeliehen ab. Selbiges zieht sich mehr oder weniger
durch das ganze Album. Durch die Platte wird der Sound
hie und da etwas melodischer und epischer, doch das
Grundgefühl bleibt gleich. Instrumental wird einem aber
einiges geboten, gerade Tracks wie «Fire Is No Harm»,
«Abuse» und «Sentenced To Misery» sind da sehr stimmig
und lassen gut mitfiebern. Auch erwähnenswert sind «7
String (Part 1)», «T(H)ree» und «Destiny». Ersterer ist
ein sehr düsterer, auf der E-Gitarre gespielter
Instrumental-Titel, ebenfalls ohne Gesang ist der
zweite, welcher aber rein akustisch gespielt wird.
Letzterer, der gleichzeitig auch den Abschluss des Album
krönt, ist ein Akustiktitel mit klarem Gesang begleitet.
Bei diesem Album bin ich etwas zwiegestalten. Zum einen
ist die Arbeit, die darin geflossen ist, unverkennbar
und gerade instrumental ist das ding fantastisch. Die
Vocals hingegen sind so gar nicht mein Typ, und auch die
gesamte Stimmung des Albums ist schwer zu deuten. Es
wirkt ein bisschen desorientiert und ist deshalb für
meinen Geschmack mit seinen 13 Songs etwas zu lange, um
keinen roten Faden zu haben. Simu
Punkte:
4.0 von 10
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SIMON COLLINS - Becoming Human (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Wer es nicht weiss, könnte
jedoch trotzdem vermuten, dass Simon Collins womöglich
etwas mit einem anderen Collins, sprich dem ehemaligen
Genesis-Drummer und Leadsänger zu tun hat. Und in der
Tat sprechen wir hier vom Filius, der offensichtlich wie
naheliegend ebenfalls Musiker geworden ist. In diesem
Fall ist es ausserdem müssig zu erwähnen, dass Simon das
gleiche Instrument wie sein Vater spielt, ebenso singt
und zudem auch mit Keyboards umzugehen weiss. Mit
Jahrgang 1976 ist er der älteste Nachwuchs von Phil und
hat in der Zwischenzeit schon ein paar Scheiben
veröffentlicht, mitunter auch mit der Band Sound of
Contact. «Becoming Human» ist die vierte Solo-Scheibe
und bedient per Definition die Stilschiene Rock, Pop,
Prog, Electronica, garniert mit einer Prise Industrial.
Während man nun vom Gesang her durchaus väterliche Vibes
ausmachen kann, klingt das Schlagzeugspiel überhaupt
nicht danach. Das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass
der Electronica- und Synthie-Anteil grundsätzlich sehr
dominant aufgefahren wird und somit kaum bis gar nichts
von wegen "Rock" und "Prog" zu hören ist. Deshalb
dürften hier selbst geneigte Progger kaum was vorfinden,
das sie wirklich berührt. Fans von Marilyn Manson
rümpfen auf der anderen Seite ebenso die Nase, da der
Pop-Anteil gegenüber den insgesamt karg eingesetzten
Industrial-Sprengseln klar dominiert. Somit frage ich
mich schon ernsthaft, warum sich Frontiers Music so ein
Pferd in den Stall stellt. Handwerklich völlig in
Ordnung, aber in unserem angestammten Gebiet völlig fehl
am Platz! Rockslave
Punkte:
3.0 von 10
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A PERFECT DAY - With Eyes Wide Open ROAR! ROck Of
Angel Records Aufgrund der recht hohen und
weiblich klingenden Stimmlage musste ich zuerst
nachschauen, ob da nun ein Weiblein oder ein Männlein
das Mikro bedient. Nope, ist n Kerl, damit ist bei mir
persönlich schon mal ein Minuspunkt kassiert. Kann ich
nicht ab, aber egal. Der Sound bewegt sich im Modern
Rock-Bereich, sprich man brettert zwischendurch ganz
gern mal vor sich hin, aber es hört sich sehr generisch
an, zu durchdacht, zu abgesprochen, keine Seele oder
'meh Dräck', das schmerzt. Rockmusik sollte meiner
bescheidenen Meinung nach den Dreck und Staub der
Strasse repräsentieren, verschwitze, verschwielte Hände,
Stimmen rauh vom Rauch und Alkohol, einfach etwas,
welches das Leben als solches repräsentiert. Warum
dieser Ausfall meinerseits? Weil A Perfect Day all dies
hervorbringen könnten - es aber nicht tun. Stattdessen
haben wir hier eine saubere, kantenlose Variante dessen,
was die Rockmusik einst so interessant machte. Kurzum:
Langweilig. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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MAD SIN - Unbreakable Century Media/Sony
Was hatte ich mich gefreut, als ich nachschaute, was für
eine Truppe Mad Sin sind. Das könnte eine willkommene
Ergänzung zum Repertoire bestehend aus The Other,
Ghoultown, Blitzkid und Konsorten darstellen. Und was
war ich enttäuscht, als ich die Stücke schlussendlich
hörte. Horror Punk ja, das auf jeden Fall - aber es
wirkte in jedem einzelnen Song so, als hätte man
krampfhaft versucht, eine Kopie von beispielsweise The
Other zu kreieren. Die zwischendurch erkennbaren, an
Western erinnerne Elemente schlagen einen deutlichen
Bogen zu Ghoultown, jedoch, ohne jemals die Qualität
dieser Truppe zu erreichen. Für mich persönlich sind Mad
Sin ein Abklatsch dessen, was andere Bands bereits auf
die Beine gestellt hatten, und dies um Längen besser.
Das Problem ist eben nicht nur der dünne Sound, sondern
auch der Sänger, dessen Stimme einfach nicht zu dieser
Thematik passen will. Kann ich so echt nicht empfehlen.
Verzichtbar. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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REALIZE - Machine Violence Relapse Records
Vielversprechend. Die Industrial Etikette fördert
grundsätzlich meine Sympathie. Die Riffs stimmen, die
Härte passt. Doch die Vocals zerstören das Gesamtbild.
An sich interessant, passen aber nicht ins Bild. Mit
jedem Song wird es mühsamer. Den Albumtitel Machine
Violence haben sich die Herren aus Tucson etwas sehr zu
Herzen genommen aber als Idee finde ich es nicht
schlecht, die elektronisch verzerrte Stimme
reinzupacken, passt absolut. Auch wird sie nicht die
ganze Zeit verwendet. Doch als wären die eigentlichen
Vocals nicht schon recht ermüdend, die böse
Computerstimme setzt einen obendrauf. Vielleicht wäre
das Gesamterlebnis angenehmer und würde sogar mehr
dieses "Übels" ertragen, wen die Hauptvocals nicht so
derbe erschöpfen würden. Für mich ein Fail. Da kann die
geile Mucke nicht viel aufholen. Gute Elemente helfen
nichts, wenn das Endprodukt nicht stimmt. Sehr schade,
thematisch und stilistisch wäre ein Erfolg nämlich sehr
wahrscheinlich. Tja. Leider nein. Mona
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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