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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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STRYPER – Even The Devil Believes (LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb Sollte Euch in den
achtziger Jahren ein Typ mit einer Jeansjacke über den
Weg gelaufen sein, auf welchem ein grosser Mercyful
Fate- und Stryper-Batch zu sehen war..., das wäre meine
Wenigkeit gewesen. Ich fand diesen Zirkus, dass man
entweder auf der White Metal-Line lag oder sich die
Texte von King Diamond aufs Kopfkissen sticken liess,
immer äusserst lächerlich. Beide Truppen komponierten
sensationelle Songs. Auch wenn der melodische Aspekt
früher bei Stryper im Mittelpunkt stand und man sicher
über das Bibelwerfen seine eigene Meinung haben durfte.
Am Ende des neuen Testaments stand aber immer der Song,
und da hatten Stryper einiges zu bieten. Wie auch auf
den neuen Streich «Even The Devil Believes», ein Album,
das erneut sehr hart aus den Boxen knallt und die Truppe
mit dem Opener «Blood From Above» ihr eigenes «Blackout»
(erinnert Euch an die Scorpions) geschrieben hat. Ebenso
fett knallt «Make Love Great Again» aus den
Lautsprechern, das durch die Härte an Tracks aus der
Tony Martin-Phase von Black Sabbath erinnert. Mit «Let
Him In» fällt der Vierer um die beiden Sweet-Brüder
keinesfalls in seichtere Gefilde ab. Während Robert
erneut mit viel Hingabe sein Schlagzeug vermöbelt, singt
Michael mit kräftiger Stimme. Keiner der Songs fällt ab
und der neueste Streich ist ein verdammt (Sorry Jungs)
geiles Metal-Werk geworden, bei dem alle Hörer ihre noch
vorhandenen Scheuklappen ablegen sollten. Klar sind auch
balladeske Momente zu hören, wie bei «This Is A Pray».
Aber wenn eine ruhige Nummer mit dermassen viel Staub
unter den Fingernägel vorgetragen wird und an Cinderella
erinnert, dann kann man als Truppe nichts falsch machen.
Mit einem Mitsinghit wie «Invitation Only», dem
bärenstarken «For God & Rock’n Roll» und einem sich die
Stimme aus dem Körper schreienden Michael sowie dem
abschliessenden «Middle Finger Messiah», das einem
Speed-Track gleichkommt, zeigt der Vierer sein
vielseitiges, kompositorisches Können und lässt alle
Zweifler und Lästermäuler verstummen. Stryper hat sich
mit den letzten Alben von einer härteren Seite gezeigt,
dies auch dank der Produktion. Und wer sich bis jetzt
nicht mit dem Schaffen der Amis auseinandergesetzt hat,
verpasst definitiv reine Musik-Kultur. Während beim nach
wie vor Vorzeigewerk «To Hell With The Devil» die
Refrains und Melodien auftrumpften, ist es auf «Even The
Devil Believes» die Härte. Dies auch dank der tollen
Leistung von Gitarrist Oz Fox und «Neu-»Bassist Perry
Richardson (ehemals Firehouse). «No fillers, just
killers»! Tinu
Punkte: 10 von 10
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EXIST - Egoiista (CD) Prosthetic Records Mit dem
dritten full-length Album namens 'Egoiista', 9
hervorragend auf höchstem Niveau intonierten Tracks,
überrascht uns Exist einmal mehr, die Band aus
Baltimore, Maryland, U.S.A., die in perfekter Harmonie
Death-Metal mit Prog-Metal und Fusion, wie auch
brillianten, technischen Thrash-Metal kombiniert. Ja, da
geht es in die Richtung von Cynic, Atheist, Fates
Warning, Opeth und Meshuggah, kombiniert mit Fusion à la
Allan Holdsworth. Wow, so erfrischend und mächtig, so
virtuos und atmosphärisch-mystisch. Was für eine
Neuentdeckung und wenn man an die Philosophie glaubt,
dass jeweils das dritte Album wegweisend für die Zukunft
ist, so sei Exist eine herrliche Zukunft prognostiziert,
ohne Wenn und Aber. Das Quartett schreitet auf
'Egoiista' neue Wege, öffnet neue Türen in Sachen
Prog-Metal, verbindet gekonnt groovend vertrakte
Songstrukturen mit technischem Flair. Ja, es wird viel
experimentiert und ja, es wird viel gejazzt,
gemetalisiert, gefusioniesiert, gedeathed, gethrashed.
Meine Fresse, herrliche fusion-metalartige Soli,
vertraktes und doch straightes Riffing, ein
tänzelnd-virtuoser Tieftöner, wechselnder Klargesang mit
shoutigen Thrashvoices und gutturalen Sangeskünsten,
wirbelnde Drumpatterns in allen Facetten, mal
double-bassig, blastend, mal einfach tiefenentspannt
groovend und verspielt, wie alle 9 Tracks auf
'Egoiista'. Eine hervorragende, saubere, druckvolle
Produktion mit einem herrlichen Coverartwork für die
Ruhmeshalle rundet dieses Album ab. Anspieltipps auch
hier: Vom 1. 'Through Suffering He Paints The Universe'
bis zum 9. 'Amongst The Trees' ein Musikgenuss par
Excellence. Leopold
Punkte: 10 von 10
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EN MINOR - When The Cold Truth Has Worn Its Miserable
Welcome Out (LP) Season Of Mist/Irascible Oktett,
Oktett, was willst du ausser dem oktettischen Zirkel? En
Minor, beispielsweise? Was, du fragst noch? Here we go,
mit dem Debut namens 'When The Cold Truth Has Worn Its
Miserable Welcome Out', der Combo mit Phil H. Anselmo
..., aha, dem Pantera-Recken an den Vocals. Ja, und
überraschenderweise zelebrieren En Minor leicht
depressiven, avantgardistischen Rock, Hardrock, etwas
Metal, viel Folk und ja, man hört Country heraus ...
Kein Wunder, die Wurzeln sind tief in Louisiana, U.S.A.,
in New Orleans, im französischen Viertel, zuhause und so
überrascht dies achtköpfige Combo mit einem
wahrhaftigen, mystischen, kreolischen Soundteppich. Ja,
die Stimme trägt ihren Reiz an den 11 Tracks sicherlich
viel bei, doch die anderen Musiker stehen dem guten Phil
in nichts nach. Herrliche Melodiebögen tragen die tiefe,
sonore Stimme, gepaart mit melodiösem Riffing, der
Hinzunahme von einem Cello, Percussion zu den Drums,
Akustikgitarren, 6- wie 12-saitig, Keys und voilà, ein
sehr interessanter, abwechslungsreicher Release. Man
erinnere beispielsweise an Skyclad mit Violine, doch mit
viel weniger Metal, sondern mit viel von Leonard Cohen,
etwas Billy Idol und klar, auch Pantera, jedoch nur
vocalsmässig. Denn muckemässig geht's sehr
tiefenentspannt in die Cajuns, rockig, akustisch und
leicht verzerrte Instrumente, kurzen Soli, welche sich
in die Melodiebögen wieder entwirren, wie die vielen
kleinen Flussverwindungen in den Cajuns. Und ja, dieses
Album braucht Zeit und Musse, und ja, es ist ein
zeitloses Werk geworden, welches einfach nur
tiefenentspannt hervorragend auf die/den Zuhörenden
wirkt. Eine sehr goile Produktion mit einem herrlichen
Cover rundet dieses hervorragende Debut ab. Leute, ihr
werdet überrascht sein, was für eine goile Mucke diese
acht Herren loslassen und was für eine goile, beruhigend
tiefe Stimme der gute Phil schwingt. Für mich ein Album
für die Ewigkeit und welche Songs denn hörenswert sind?
Alle! Von 1.'Mausoleums' bis 11. 'Disposable For You'.
Reinpfeifen ist hier Pflicht, denn diese musikalische
Offenbarung ist einfach zu goil, goil, goil, um es
beiseite liegen zu lassen. Ja, weniger Metal, dafür mit
viel Tiefenentspanntheit. Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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KATAKLYSM - Unconquered (LP) Nuclear Blast/Warner
Ja, es ist doch wahrlich so, da gibt es ganz wenige
Bands im Musikbusiness, welche sich mit jedem neuen
Album neu erfinden, ohne dabei sich zu verkrampfen. Ja,
die Kanadier Maurizio Iacono, JF Dagenais, Stéphane
Barbe und Oli Beaudoin, aus Montréal, Québec, in Form
von Kataklysm, ist eben so eine Combo. Mit
'Unconquered', 9 Tracks, dem mittlerweile 14. Album. War
das vorhergehende Album namens 'Meditations' doch eher
im melodiösen Death zuhause, so schlagen Kataklysm mit
'Unconquered' erbarmungsloser zu, denn ever. So eine
Wandlung habe ich nicht erwartet, somit sehr positiv.
Ja, war das vorhergehende Album schon eine Wucht, ist
'Unconquered' eine satter Faustschlag in die Fresse,
nämlich brutaler Death-Metal. Erinnert zeitweise etwas
an The Black Dahlia Murder, Krisiun, Hypocrisy,
Crytpopsy und Konsorten, sind Kataklysm seit 1991
konstant unterwegs und eben, stets für positive
Überraschung zu haben. Viele Blasts, moshende
Death-Parts, treibende Double-Bass-Attacken, groovig,
satt riffend und immer mit etwas Melodie versehen,
abwechselnde Melodylines und leicht gefrickelten Soli,
ein beinahe schon fusionierter Bass à la Beyond
Creation, Archspire. Die gesangliche Leistung reicht von
sehr tiefen Shouts bis zu herrlichen, bösartigen Growls.
Auch hier sei erwähnt, eine satte Produktion, ein sehr
gelungenes Artwork für die ehrvolle Ruhmeshalle und
Anspieltipps von 1. 'The Killshot' bis und mit 9. 'When
It's Over', da reiht sich ein genialer Song nach dem
anderen an und ja, gekonnt ist gekonnt, was Kataklysm
hier abliefern. Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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HEATHEN – Empire Of The Blind (2 LPs)
Nuclear Blast/Warner Heathen sind für mich die
gleichen tragischen Helden wie Fifth Angel oder Flotsam
And Jetsam. Immer mit fantastischer Musik im Gepäck
unterwegs, die aber nur von Wenigen quittiert und
honoriert wird. Das liegt im Falle von Heathen
vielleicht auch daran, dass die Jungs seit der
Bandgründung 1984 bis heute erst drei Alben
veröffentlichten. Alles schien damals bei Sänger David
White, Gitarrist Lee Altus (bekannt von Exodus) und dem
damaligen Zweitgitarristen Doug Piercy auf Sturm zu
stehen, als das Debütalbum «Breaking The Silence» das
Licht der Welt erblickte. Auch mit dem vier Jahre später
erscheinenden «Victims Of Deception» konnte die Truppe
die Erwartungen locker halten. Schneller Power Metal mit
feinen Thrash-Anleihen und viel technischem Flair schien
noch immer die Fans zu begeistern, bis diese sich der
Grunge-Welle, oder der eigenen privaten Situation (man
gründete eine Familie), beugen mussten und die
Prioritäten sich bei vielen verlagerten. Es blieb lange
still um das Quintett, bis David und Lee zusammen mit
Kragen Lum (Gitarre, ersetzte Gary Holt bei Exodus, als
dieser bei Slayer spielte), Jon Torres (Bass) und Darren
Minter (Drums) 2010, 19 Jahre nach dem letzten
Studio-Player, mit «The Evolution Of Chaos» ein neues
Lebenszeichen präsentierte. Nun zehn Jahre danach, steht
mit «Empire Of The Blind» das vierte Album in den
Startlöchern. David, Lee und Kragen, der fast das
komplette Material schrieb, sowie Jason Mirza (Bass) und
Jim DeMaria (Schlagzeug), präsentieren 12 neue Lieder,
die noch immer das grosse Potential der Truppe zeigt.
Seien es das vertrackte «Sun In My Hand», der rasante
Opener «The Blight», das thrashige «Blood To Be Let»,
das von den virtuosesten Gitarren dominierte
Abrisskommando «In Black», das melodisch, verträumte
«Shrine Of Apathy», der Speeder «The Gods Divide» oder
das metallische «A Fine Red Mist». Mit dem Intro «This
Rotting Sphere» und dem Outro «Monument To Ruin» wird
das vierte Album perfekt eröffnet und beendet.
Traurigerweise wird «Empire Of The Blind», wie auch
seine Vorgänger, Heathen kaum die Taschen mit Euros,
oder US-Dollars, füllen. Nein, das Imperium der Blinden
kauft sich lieber die mittlerweilen austauschbaren Werke
von Metallica, statt sich mit den wirklich
herausragenden Veröffentlichungen abzugeben. Die
Nicht-Blinden werden Heathen einmal mehr abfeiern,
lieben und ehren. Dies zu recht, denn die Jungs haben
erneut bewiesen, dass sie zu den Besten gezählt werden
müssen! Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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NAPALM DEATH - Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism
(LP)
Century Media/Sony Und die guten News hören immer
noch nicht auf, den mit 'Throes Of Joy In The Jaws Of
Defeatism' krönen sich die Grindcore-Götter Napalm Death
mit ihrem mittlerweilen 16. full-lenght Album höher
hinauf als es der Olymp den Göttern jemals offerierte.
War schon die vorab veröffentlichte EP 'Local Ravaged By
Brute Force' ein Überraschungshammer, so ist 'Throes Of
Joy In The Jaws Of Defeatism' ein verdammt goiler
Überflieger, gespickt mit Überraschungen und beinahe
schon progressiver Grindcore, hellyeah! 12 Tracks der
Band aus Birmingham, England, United Kingdom, die
einfach sowohl grindcorig und blastend schnell sind, als
auch eben deathig, leicht thrashig groovend daherkommen.
Die Produktion ist glasklar und druckvoll, das
Coverartwork stets genial und provozierend mit
sozial-politischer Untermalung. Da wird heftigst gerifft
und geshreddert, kurzen Melodiebögen und
Gitarrensolishreds intoniert. Der Tieftöner herrlich
klar untermauernd, die Drumpatterns reichen von
grindcorigen, blastenden, double-bassigen bis zu
wirbelnden, groovenden, moshigen und gar leicht
progressiven Elementen. Die Growls sind herrlich tief,
doch auch Shouts finden hin und wieder den Weg ans
Mikrofon und so wird's eben richtig schön interessant.
Ja, da ist was gegangen, bei den britischen Urgöttern
des Grindcores, herrlich. Geht so in alte Carcass,
Terrorizer oder Brutal Truth, wohl bemerkt, als vagen
Anhaltspunkte genannt, denn Napalm Death sind Napalm
Death. Punkt. Anspieltipps wären da 'Contagion', 'Fuck
The Factoid', 'Fluxing Of The Muscle', 'Acting In Gouged
Faith' und 'Backlash Just Because'. Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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HEXX – Entangled In Sin (Red Vinyl) High
Roller Records
Hexx ist eine weitere Truppe aus der Bay Area, die
ein noch brutaleres Schicksal tragen musste als Heathen.
Mit ihrem traditionellen US-Power Metal, den man mit
Omen vergleichen kann, veröffentlichte die Truppe die
legendären «No Escape»- und «Under The Spell»-Scheiben.
Selbst der gute Ruf der Talentschmiede Shrapnel Records
(Keel, Griffin, Fifth Angel, Exciter, Racer X, Vicious
Rumors) konnte der Band nicht zum verdienten Erfolg
verhelfen. Die achtziger Jahre waren einfach ein
Sammelsurium an (zu) vielen tollen und talentierten
Combos, bei denen nur den Wenigsten den grossen Sprung
gelang. Hexx löste sich 1995 auf, um 2013 wieder
gemeinsam zu musizieren. Bandleader Dan Watson (Gitarre)
hielt die Zügel immer fest im Griff, ausser zu «Morbid
Reality»-Zeiten, bei dem sich starke Death
Metal-Einflüsse bemerkbar machten. Mit dem
Comeback-Album «Wrath Of The Reaper» kehrte Dan und sein
Ensemble wieder zum Ursprung zurück und bot den Fans
wieder das Kraftfutter, welches sich die Fans wünschten.
Mit dem fünften Album «Entangled In Sin» spielt das
Quintett genau die Mucke, welche die Halswirbel zum
Glühen bringt und die Pommes-Gabel mit stolzer Brust
getragen werden darf. «Beautiful Lies» ist einer dieser
herausragenden Tracks, die von der Gitarrenpower (Dan
und Bob Wright), der frech-fiesen und kräftigen Stimme
von Eddy Vega (Rage Of War) und der energischen
Rhythmusabteilung (Don Wood und John Shafer) lebt.
Alleine die Soloarbeit in «Powerman» hat vieles, was
damals in den Achtzigern den traditionellen Metal-Fans
die Tränen in die Augen trieb. Das vertrackte und wilde
«Internal Enemy» erinnert an die Iron Maiden-Tracks des
Debütalbums und das bombastische «Strive The Grave»
zeigt, wie einfach ein Song sein kann, der trotzdem
überzeugt. Verspielt mit langsamen und vielen
emotionalen (Gitarren-) Momenten beschliesst «Over But
The Bleeding» das Album, bevor es dann zu den
Bonustracks geht. Dabei stechen die beiden «No
Escape»-Lieder hervor. «Night Of Pain» und «Terror»
machen Laune auf die Frühphase der Amis, die in Form von
«Under The Spell – 30th Anniversary Box Set» zusammen
mit einer DVD und «No Escape» noch immer gekauft werden
kann. Wer auf traditionellem Metal (Omen, Lizzy Borden,
Heathen) steht, wird an Hexx nun hoffentlich nicht mehr
vorbei kommen! Tinu
Punkte: 9.5 von 10
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SEETHER - Si Vis Pacem, Para Bellum (2 LPs)
Fantasy Records/Sony Music
Obschon nach dem Wandel vom Aggressiven zum eher
Melancholischen schon einiges über die Band bekannt ist,
so ist man doch immer wieder gespannt, was es diesmal
sein wird. Die letzten drei Releases waren ganz klar
melancholisch, und die alte Aggressivität liess sich nur
in einzelnen Songs wieder blicken. Somit erfreut es mich
sehr, dass auf dem neuesten Baby der ursprünglich
südafrikanischen Band die guten alten Schreie und auch
düsterere Textpassagen etwas zum Vorschein kommen. Das
Negative zuerst: Die Spielzeit dieser Scheibe wirkt beim
Hören extrem kurz. Kaum hat man die CD eingelegt, schon
scheint sie fertig zu sein. Musikalisch schwanken Shaun
Morgan und co. auf ihren üblichen Pfaden und wagen
relativ wenig Neues. Als würde man die Stimmung der
letzten beiden Alben mit ein Wenig des alten Zorns (z.B.
auf "Disclaimer") würzen. Auch scheint mir die Scheibe
generell fast etwas leicht im Vergleich zu den
Vorgängern; Die Instrumentals wirken eher sanft auf
mich. Ein Schrei Morgan's hier und da erinnert aber
gekonnt an die guten alten Zeiten. Wer ein grosser Fan
der alten Musik Seether's war und auch mit den letzten
Releases nicht viel anfangen konnte, wird aber auch hier
nicht vollumfänglich bedient. Die Mischung ist zu
Ausgeglichen. Wer aber beide Seiten schätzt, bekommt
möglicherweise das beste Album der Band bisher. Die drei
Singleauskopplungen, welche auch mit passenden (Lyric)
Videos veröffentlicht wurden, geben einen guten
Überblick über die Stimmung von "Si Vis Pacem, Para
Bellum" (lat. Willst du Frieden, bereite dich auf den
Krieg vor). Mit recht düsteren Comic-Videos und recht
destruktiven Texten, zu welchen man trotzdem einem Bezug
findet, konnten die Herren uns Zuhörer sehr gut auf das
Gesamtbild vorbereiten. Die Schwenker zwischen solidem
Alternative und gefühlvoll klingenden Balladen wurde
sehr elegant eingefädelt. Wie immer bei Seether sind die
Texte nicht das, wonach es auf den ersten Blick
auszusehen scheint. Man muss aber mehrmals zuhören und
auch fühlen. Auch ganz standardmässig bei Seether bedarf
es einer gewissen Einstellung zum Leben oder gewissen
Erfahrungen, um die Texte interpretieren zu können.
Kaufempfehlung für Freunde ehrlicher Musik,
Melancholiker und Fans des Hard Rock / Alternative
Metal. Mona
Punkte: 9.5 von 10
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OCEANS OF SLUMBER - Oceans Of Slumber (3 LPs) Century
Media/Sony
Holy Moly, was für ein Stimme von Cammie Gilbert,
ohne dabei die anderen Bandmitglieder zu diskreditieren
zu wollen. Da hörst du die ersten tonalen Verzückungen
von Oceans Of Slumber und weisst sofort, dass da was
ganz monumentales auf dich zureitet. Aber mal der Reihe
nach, denn mit 'Oceans Of Slumber' ist der vierte
Longplayer der gleichnamigen Band aus Houston, Texas,
U.S.A., gepaart mit 12 Tracks voller
deathig-progressiver Wehmut gespickt. Geht gewaltig in
Richtung Opeth, Katatonia, In Mourning und Lacuna Coil,
doch überwiegt auf 'Oceans Of Slumber' der
melancholische Moment der Intonation, wohl eher
Opeth-mässig angelehnt, doch stets eigenständig. Von
sehr ruhigen Momenten, wo eine Akustikgitarre und die
Klarvocals zu hören sind, bis zu heftigsten Momenten, wo
Klarvocals, Growls, treibender Double-Bass-Death-Metal
sich die Hände reichen, das Spektrum von Oceans Of
Slumber kennt wohlweislich keinen musikalischen Grenzen,
sondern reiht Horizont an Horizont, reibungslos, zeitlos
markant. Sehr abwechslungsreich, melancholisch, leicht
vertrakt, progressiv, melodic-death-like, atmosphärisch.
Von akustischen wie gerifften, voll distortionerfüllten
Tönen, herrlich virtuose Soli, melodiöse Bögen, sowohl
von den Gitarren als auch vom Tieftöner intoniert, einem
stets begleiteten, jedoch nicht aufdringlichen
Keyboardteppich, wirbelnden, groovenden,
double-bass-lastigen und ab und an blastenden
Drumpatterns, mal abstrakt, dann wieder straight. Ein
Wechselbad der Gefühle erreichen Oceans Of Slumber mit
den femalen Vocals, der sehr klaren, starken Stimme,
welche gepaart wird mit heftigst, bösen Growls. Die
Produktion sitzt hammerhart, das Coverartwork lädt
ebenfalls zum Träumen ein und ist ebenfalls klarer
Anwärter für die Ruhmeshalle. Anspieltipps wären da
'Pray For Fire', 'The Adorned Fathomless Creation', 'The
Sea' und 'I Mourned These Yellowed Leaves'.
Leopold
Punkte: 9.5 von 10
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DEAD LORD - Surrender (LP) Century
Media/Sony
Die einzig legitimen Nachlassverwalter von Thin
Lizzy, neben Black Star Raiders natürlich, sind Dead
Lord aus Schweden. Früher hiess es: Aller guten Dinge
sind drei, aber nach dem Genuss dieses Albums muss es
neu heissen: Alle guten Dinge sind vier, denn
"Surrender" ist das vierte Album von Dead Lord. Geboten
wird Classic/Hard Rock in Perfektion mit göttlichen
Twin-Gitarren. Mit Hakim Krim haben Dead Lord zudem
einen Sänger, der über eine einzigartige Stimme verfügt
und so erkennt man Dead Lord sofort unter diversen
anderen Bands. Mit dem Song "Distance Over Time" wird
schon mal sehr gut gestartet und man kann von Anfang an
die Stärken, die unter anderem der einzigartige Gesang
und das ausserordentliche Gitarrenspiel wären, gekonnt
ausspielen. "Letter From Allen St." besitzt diese
unverkennbare Thin Lizzy-Note und Dead Lord gelingt es,
trotz augenscheinlicher Ähnlichkeit, ihre eigene
Duftnote zu verströmen. Eine Hymne für die Ewigkeit!
Energiegeladen geht es mit "Authority" im selben Takt
weiter. Es gibt keine Zeit für eine Verschnaufpause.
Kann man Classic/Hard Rock noch besser interpretieren?
Nein, kann man nicht, und so legen Dead Lord die Latte
sehr, sehr hoch! Ebenfalls eine Hymne vor dem Herrn bzw.
Teufel ist "Evil Always Wins". Die Twin-Gitarren werden
zum Glühen gebracht, und auch dieser Song setzt sich
sofort in den Gehörgängen fest. Das geile Gitarrensolo
muss unbedingt noch erwähnt werden. Locker und
leichtfüssig tippelt sich "Messin Up" ins Gehör und
zeigt Dead Lord von einer eher relaxten Seite.
Hochmelodisch gibt sich "Dark End Of The Rainbow" die
Ehre und zeigt Dead Lord von einer nachdenklichen Seite.
Aber auch dieser Ohrwurm findet sein Ziel und lässt sich
nur noch schwer entfernen. Das Energielevel ist wieder
aufgeladen, und so strotzt "Bridges" nur so vor Energie.
Ein weiterer Song mit unglaublichem Hitpotential. Die
Gitarristen solieren sich um den Verstand. Zum Cruisen
lädt "The Loner's Ways" ein, mit einen unwiderstehlichen
Groove, dem man nicht entkommen kann. An Groove spart
auch "Gonna Get Me" nicht und der Refrain lässt einen
nicht mehr aus seinen Fängen. Keine
Ermüdungserscheinungen zeichnen sich im letzten Song
"Dystopia" ab, und so markiert dieser Song den letzten
Höhepunkt dieses ausgezeichneten Albums. In meiner Liste
zum Album des Jahres 2020 wird Dead Lord mit "Surrender"
ganz weit vorne anzutreffen sein! Für alle Classic/Hard
Rock-Fans ist "Surrender" ein absolutes Must-Have!
Roolf
Punkte: 9.5 von 10
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LIK - Misanthropic Breed (LP) Metal Blade/Sony
Heilige Kamelscheisse, wie goil ist das denn!?!
Dachte erst, ich höre Entombed in Urfrische aus den
Boxen quillen. Nein, es ist Lik aus Schweden, genauer
geschrieben aus Stockholm, der Vierer, der mit dem
dritten full-length 'Misanthropic Breed' dort
weitermachen, wo Entombed oder gar Dismember erwartet
worden wäre. Nein, 'Misanthropic Breed' ist kein
Abklatsch besagter zwei Bands, Lik verstehen es gekonnt,
in brutaler Manier die Fäden zu ziehen, weiterzuspinnen,
so dass eben Lik dabei herauskommt. So, jetzt hat sich
der Schreiberling also doch noch den Ausgang gefunden,
als dass er sich um Kopf und Kragen geschrieben hätte.
11 Tracks zieren 'Misanthropic Breed', auf welchem
gekonnt zelebriert wird, dass auch skandinavischer
Death-Metal zeitlos daherkommt und eben auch
ordentlichen, straighten Blast verträgt. Klar erkennbar
der Schwedensound, gepaart mit Blasts, hyperschnellen
Double-Bass-Patterns, groovigen und moshenden, leicht
thrashigen Midtempo-Parts. Der Tieftöner wummert so
bekannt schwedisch-deathhig und serviert den beiden
extrem distortionierten Klampfen eine herrliche Vorlage,
so dass diese in bester Judas Priest-Manier unisono
Gitarrenläufe zelebrieren, herrlich virtuos solieren und
shreddieren, die Riffs sich rasend schnell in die
Hirnmasse reinsägen und zu guter letzt die bösartigsten
Growls einem um die offene Schädeldecke herumprallen und
sich die ausladenden Hirnmasse und Gedärme wurmartig
reinfressen. So, eine goile, satte Produktion mit einem
schlicht genialen Coverartwork, voll in die Ober- und
Unterkante der Beisserchenhalter reinpoliert. Herrliche
Scheisse, genüsslich verdauend und mit Anspieltipps à la
'The Weird', 'Funeral Anthem', 'Female Fatal To The
Flesh', 'Flesh Frenzy', 'Morbid Fascination' und
'Wolves'. Leopold
Punkte: 9.5 von 10
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SKELETOON - Nemesis (CD) Scarlet Records
SkeleToon stehen für soliden Power Metal. Auch wenn
die Fangemeinde hierzulande nicht ganz so riesig
scheint, so müsste sich dies meiner bescheidenen Meinung
nach bald ändern. Viel energetischer im Vergleich zu den
Vorgängeralben in ihrer eigenen Metal-Saga präsentiert
sich "Nemesis" als sehr solides Album, welches einen
dazu einlädt, die Repeat-Taste gleich mehrmals zu
gebrauchen. Dies aber auch nur relativ, immerhin waren
die anderen Alben sehr energetisch. Doch hier scheint es
(mir persönlich), als hätten die Herren noch einen Zahn
zugelegt. Fast eine Stunde lang beglücken uns die
Italiener mit ihrem fantasievollen Sound. Sie selber
bezeichnen sich als "The Nerd Metal Superheroes", und
während mich solche Bezeichnungen normalerweise an die
überladen wirkenden Shows der Grailknights erinnern, so
weckt dies hier nebst Schmunzel auch eine gewisse
Sympathie. Die Musik wirkt tatsächlich sehr comicmässig,
doch dies nur zum Vorteil. Da dürften sich andere
nerdige Bands auch gerne was abschauen. Stil haben muss
es eben schlussendlich doch. Ein weiterer Punkt für
SkeleToon. Powerkehle Tomi Fooler und seine Jungs geben
ordentlich Gas und schffen es somit mit Leichtigkeit auf
meine persönliche Favoritenliste des Jahres 2020. Gute
Laune ist vorprogrammiert. Musikalisch betrachtet
entdecke ich jetzt keine Neuerfindung, doch das ist bei
Weitem nicht schlecht. Besonders haften bleibt mir der
Titeltrack, wenn auch die restlichen Songs ihren Reiz
haben. Zwar kann ich nicht beurteilen, was den
italienischen Metal so anders macht, aber auf mich wirkt
es. Stark, mitreissend und zum Tanz anregend, so würde
ich es kurz umschreiben. Kaufempfehlung? Ja, was denkst
denn? Für mich auch ein klarer Fall eines zukünftigen
Konzertausflugs. Mona
Punkte: 9.5 von 10
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SKELETAL REMAINS - The Entombment Of Chaos (2
LPs) Century
Media/Sony Der kalifornische Vierer aus Whittier
präsentiert mit 'The Entombment Of Chaos' den vierten
full-length Longplayer, und zwar in ganz heftigster Form
reinen Death-Metals. 11 Tracks, inklusive eines Intros,
da passt der sehr sauber gespielte und stets groovige
Death-Metal bestens. Die Produktion ist sehr druckvoll,
das Coverartwork reif für die Ahnengalerie in der
Ruhmeshalle. Ja, da sind doch einige technische
Raffinessen auf dem Präsentierteller zu finden, wonach
es die Scheibe 'The Entombment Of Chaos' sehr in
Richtung Monstrosity, Pestilence, Death, Obituary,
Malivolent Creation und Morbid Angel zieht, um einige
Aspekte als Vergleich zu schaffen. Ja, und stets die
thrashigen Grooveparts im satten, brutalen Death-Metal,
die jeden Höllenboden aufreissen und mit einem Lächeln
Meister Ziegenfuss begrüssen lässt. Erfrischend lassen
Skeletal Remains den Boden erzittern. Satte
deathig-thrashige Killerriffs, gepaart mit
ultraschnellem Riffing und groovenden Momenten, dazu
herrliche Soliattacken in höllischer Herrlichkeit. Der
Tieftöner tänzelt zwischen den höllischen Walking Lines
und Virtuosität. Die Drums blasten, double-bassen
heftigst, mit der Hinzunahme von groovend-moshigen
Parts, was dann einfach ein hellish
Crossfire-Pattern-Attack eröffnet, welche mit den etwas
Pestilence-lastigen Growls und Shouts, welche vorzüglich
passen, das ganze Machwert perfekt abschliesst.
Anspieltipps wären da 'Illusive Divinity', 'Tombs Of
Chaos', 'Dissectasy' und 'Stench Of Paradis Burning'.
Leopold
Punkte:
9.4 von 10
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RAVEN – Metal City (Blue Vinyl)
Steamhammer/Musikvertrieb
Eine weitere tragische Combo, neben Heathen und
Hexx, kommt mit einem neuen Album um die Ecke. Dabei
haben die Engländer Raven aber mehr Scheiben
veröffentlicht, als Hexx und Heathen zusammen. Nämlich
deren 14, zählt man «Metal City» dazu. Als erstes fällt
das Comic-artige Cover auf. «Wir sind alle Wahnsinnige
und wären alle gerne Superhelden», erklärt das Trio.
Zusammen mit der Produzentenlegende Michael Wagener
(Scorpions, Dokken, Great White, Bonfire, Alice Cooper,
Skid Row, White Lion, Extreme) passt auch der Sound
hervorragend zu den nach wie vor «wilden» und
«ungestümen» Liedern von Sänger/Bassist John Gallagher,
seinem Bruder Mark an der Gitarre und dem nicht mehr
ganz so neuen Trommler Mike Heller, welcher den
etatmässigen Mann hinter der Schiessbude Joe
Hasselvander, der aus gesundheitlichen Gründen
«pausieren» muss, ersetzte. Mit dem Opener «The Power»
legt das Trio furios los und erinnert locker an die
grandiosen ersten drei Scheiben, welche den «New Wave Of
British Heavy Metal» nachhaltig beeinflusste. Noch immer
sind es diese leichten, punkigen Metal-Tracks, die
schnörkelos aus den Boxen knallen und die durch die
krächzende Stimme von John ihren Stempel aufgedrückt
bekommen. Wie auch bei «Top Of The Mountain» oder dem
leicht schleppenden Titelsong. Es scheint, als hätten
die Jungs den Schalter wieder auf die richtige Seite
gelegt, oder nach «ExtermiNation» dem Ganzen noch die
richtige Würze verpasst. «Metal City» ist ein
reinrassiges und tolles Raven-Werk geworden. Ohne Wenn
und Aber! «Battlescarred» bringt es locker auf den
Punkt, was ein toller Metal-Song braucht. Ein cooles
Riff, genügend Power und ein mitreissender Refrain. Oder
ganz einfach mit 250 über die Autobahn brettern und dazu
«Motorheadin‘» hören. Die Polizei und die Höhe des
Strafzettels werden vor Freude grinsen. Das nicht immer
alles «Not So Easy» ist, besingen die Herren, aber wenn
man sich den Track anhört, ist es relativ schnell
geschehen und der Song packt den Hörer. Vorausgesetzt,
man steht auf die Geburtsstunde des Metals und Raven. Am
Ende des Albums will man «Metal City» nochmals hören,
und dies ist und bleibt eines der besten Gütezeichen für
eine neue Scheibe. Tinu
Punkte:
9.4 von 10
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SELBST - Relatos De Angustia (LP) Debemur
Morti Productions
Wie eine chilenische Band auf einen deutschen Namen
wie Selbst kommt, wird mir für immer ein Rätsel bleiben.
So bringen Selbst mit "Relatos De Angustia" ihr zweites
Album auf den umkämpften Markt. Der Start erfolgt mit
"Praeludium", einem düsteren Intro, das einem in einen
stockdüsteren Wald hinein versetzt. Düster und dunkel
bleibt es mit "Deafing Wailing Of The Desperate Ones"
und geboten wird sensationeller, rasend schneller Black
Metal, der aber immer mit einer genialen Melodie
aufwarten kann! Rasend schnell geht es mit "The Depths
Of Selfishness" weiter, und trotz des hohen Tempos artet
der Song nie in ein wahlloses Chaos aus. Black Metal
genau nach meinem Geschmack. Wie ein zorniger
Hornissenschwarm auf der Suche nach einem Opfer, fällt
"Silent Soul Throes" über die werte Hörerschaft her.
Sensationell wie die einzelnen Soundfäden zu einem
reissfesten Soundnetz verknöpft werden, dass manche
Spinne vor Neid erblassen würde. Trotz sieben Minuten
Spieldauer gibt es keinen Moment, der von Langeweile
geprägt ist! In der Spannungsspirale dreht sich
"Sculpting The Dirtiness Of Its Existence" schwungvoll
nach oben und so wird von dissonantem Geplänkel in den
Sperrfeuermodus gewechselt. Das geschieht aber, ohne auf
eine majestätische Melodie zu verzichten. Durch die
diversen Breaks bleibt die Suppe so schön am Dampfen.
Verstörend und latent dissonant kommen Selbst mit "Let
The Pein Run Through" zum Schluss. Dieser Koloss von
einem Song bannt sich schön langsam seinen Weg direkt
ins vegetative Nervensystem. Selbst können also nicht
nur rasend schnell sondern auch langsam und brachial.
Selbst gelingt es, in den neun Minuten Spieldauer, keine
Ermüdungserscheinungen zu zeigen, und so wird dieses
geniale schwarze Machwerk mit einem krönenden Abschluss
versehen. Mit "Relatos De Angustia" haben Selbst ein
gewaltiges Black Metal-Monster erschaffen, und dieses
Album sollte dringenstens auf die Einkaufsliste aller
Black-Metaller und Black-Metallerinnen! Roolf
Punkte:
9.4 von 10
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CROWN OF GLORY – Ad Infinitum (2 White Vinyl)
Fastball Music Wer über ein Album einer Band
schreiben darf, die er bereits seit Jahren lose
begleitet, der hat bei seinem Review eigentlich zwei
Möglichkeiten: A) Das Werk schlecht schreiben, weil man
ihm sonst Parteilichkeit vorwerfen könnte. B) Es in den
Himmel loben, aufgrund von möglichen Repressionen durch
die Band. Ich wähle Weg C) und lasse (wie immer) meine
Gefühle schreiben. Und damit: Ja, «Ad Infinitum» ist
schlicht ein geniales Werk, welches das Potenzial hat,
Fans sämtlicher Rock- und Metal-Stilrichtungen Respekt
abzuringen. Einziger Grund dafür: Die zwölf
Kompositionen sind schlicht mitreissend. Wo ich bei
gefühlten 80 Prozent der Reviews einen Spannungsabbau im
zweiten Teil der Alben und ein anständiges, aber
insgesamt zu schwaches Songwriting attestieren muss,
sind hier nur Volltreffer auszumachen. Das betrifft auch
das etwas unscheinbare Eröffnungslied «Emergency».
Dieses lässt einem durch seine melancholischen Melodien
etwas Luft holen, bevor es mit «Something» richtig zur
Sache geht. Hier glänzt nicht nur ein hervorragender
Refrain, sondern auch ein geniales Zusammenspiel
zwischen Sänger Hene und Dead Venus/Ex-Burning
Witches-Sängerin Seraina Telli. Dabei handelt es sich
nicht mal um eine Ballade. Eine der grössten Stärken von
«Ad Infinitum» ist die grosse Abwechslung. Crown Of
Glory bieten hier einen unberechenbaren Mix aus
klassischem Power Metal, Heavy Metal, Hard Rock, Prog
und Sleaze Rock. Für letzteres höre man sich nur mal den
Refrain von «Let's Have A Blast» an. Und gar Industrial
Metal ist beim «Emporium Of Dreams» zu vernehmen. Dieser
setzt zum Schluss sogar mit opernchorartigen Melodien,
gesungen von Jean-Marc Viller, einen drauf. Natürlich
laufen Crown Of Glory damit Gefahr, es zu übertreiben.
An dieser Stelle setzt es dem Lied aber die Krone auf,
was den Mut der Band belohnt. Wem nach weniger Bombast
ist, kann sich bei einer Ballade entspannen. Danach
folgt mit «Infinity» der nächste Höhepunkt. Hier gibt es
in bester Prog-Manier beim Refrain kurzfristig eine
ehrfürchtige Verbeugung vor der genialen
End-90er-Jahre-Phase von Stratovarius, bevor der
Melodien-Fluss abrupt mit einem Riffgewitter gestoppt
wird. Auch das muss man sich zuerst mal trauen. Damit
aber nicht genug: Textlich erinnert das nächste Lied
«Glorious Nights» an den Uraltsong «Crown Of Glory». Es
ist ein Stinkefinger gegenüber all jenen, welche Crown
Of Glory jemals abgeschrieben haben und ein Dankeschön
an die treuen Fans. Die «Nein-Sager» werden dabei mit
einem schneidenden Riff und hartem Gesang vertont, bevor
hymnische Klänge ertönen. Als wiederum leicht sleaziger
Stampfer zum Mitsingen entpuppt sich «Master Of
Disguise», bevor mit «What I Made Of» eine Art
Pop-Metal-Hit gelungen ist. In ähnlicher Manier, aber
diesmal von Hammond-Orgel-Klängen begleitet, schliesst
«Say My Name» ein Album ab, das keine Wünsche offen
lässt. Kennt man nur Ansatzweise die Umstände, unter
denen «Ad Infinitum» entstanden ist (unter anderem ist
Gründungsmitglied und Keyboarder Philipp ausgestiegen)
ist es ein Wunder, dass man dieses Album überhaupt jetzt
hören kann. Dass es derart stark klingt, kann man als
wunderbaren Zusatz nehmen. Das wird das Sextett
hoffentlich motivieren, noch unzählige Jahre weiter zu
machen. Nach vielen Worten gibt es nur eine einzige
Schlussempfehlung: kaufen, hören, abfeiern. Roger
W.
Punkte:
9.3 von 10
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THE OCEAN - Phanerozoic II: Mesorzoic / Cenozoic
(LP) Metal Blade/Sony Aus der Hauptstadt
Berlin kommen die Post-Metaller von The Ocean her, die
früher mit dem Namen The Ocean Collective unterwegs
waren. Das neue Album "Phanerozoic II: Mesorzoic /
Cenozoic" ist die Fortsetzung von dem letzten Album
"Phanerozoic I" aus dem Jahre 2018. Mit "Triassic" wird
der Reigen von genialen Post Metal-Hymnen eröffnet. So
haut dieser Song schon mal heftig auf den Putz, wenn
auch immer mal auf die Bremse gestanden wird. Die
Überlänge des Songs gehört zu dieser Spielart des Metal,
und so dauert schon der erste Song über acht Minuten.
Sehr intensiven und in allen Belangen genialen Post
Metal bietet " Jurassic / Creaceous". Dieser Song
entfaltet in 13 Minuten sein ganzes Potential. Gekonnt
wird der Spannungsbogen stramm durchgedrückt, und so
führt ganz viel Abwechslung durch dieses Monstrum von
einem Song. Da wird komplexe Tonkunst in Perfektion
fabriziert. Was einige Bands in ihrer ganzen Karriere an
Stilvielfalt verarbeiten, verwursten The Ocean in einem
einzigen Song und der Song ist trotzdem nicht überladen.
Heftig wie ein Herbststurm fegt "Palaeocene" übers Land
hinweg. Nach heftigem Beginn wechseln The Ocean, wie aus
dem Nichts, in den Chillout-Modus. Da bei The Ocean
nichts von Dauer zu sein scheint, endet der Song mit
einem heftigen Böe. Entspannt und gefühlvoll, in Sachen
Musik und Gesang, zieht uns "Eocene" in seinen Bann. Bei
diesem Song handelt es sich um eine wunderschöne
Ballade. Weiter geht es in der Wohlfühlzone mit
"Oligocene", denn jetzt heisst es die Yoga-Matte
ausrollen und mit dem Yoga-Workout beginnen. In diesem
Song genehmigt sich der Sänger mal just eine Pause.
"Miocene / Pilocene" ist ein Slow Mo-Rocker, der aber im
Verlauf diverse Male die Richtung ändert und so nur vor
Abwechslung strotzt. Bemerkenswert, wie die Cleanvocals
dem Song ihren Stempel aufdrücken. Triumphal marschiert
"Pleistocene" von dannen und ist ein geiler Rocksong mit
Cleanvocals, der aber ab und zu mit harschen Growls
durchgerüttelt wird. Garstig und bedrohlich beendet
"Holocene" dieses Post Metal-Album der Spitzenklasse.
Für die superben Cleanvocals haben sich The Ocean
Extrapunkte verdient, und so ist dieses Album, zusammen
mit den Alben von Fleetburner und Posthumanbigbang, das
Beste, was der Post Metal-Jahrgang 2020 bisher
ausgespuckt hat! Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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TORCH – Reignited (LP) Metalville Ja,
wir hatten das schon, dass zu Beginn eines Albums sich
die Nadel auf das Vinyl setzt. Hört sich hier aber bei
Torch sehr authentisch an, da die Jungs bereits 1982 mit
ihrer ersten EP auf sich aufmerksam machte (gegründet
1980, aufgelöst 1984). Die Schweden haben noch mehr
Accept und Judas Priest unter den Fingernägeln als ihre
Landsmänner von HammerFall. Das beweist schon der Opener
«Knuckle Duster» und manifestiert «Collateral Damage».
Hier gehe ich sogar soweit, zu behaupten, dass Accept
keinen solchen Track mehr geschrieben haben seit Udo
Dirkschneider nicht mehr bei der Solinger Stahlschmiede
kreischt. Hier passt alles, der Songaufbau, die fetten
Gitarren, der leicht kreischende Gesang, der Refrain und
der alles niederwalzende Rhythmus. Selbst die
Kosaken-ähnlichen Chöre kommen zum Einsatz. «All Metal,
No Rust» geht den eingeschlagenen Weg konsequent weiter.
Ja, die Jungs sind wirklich nicht eingerostet, und mit
dem Paukenschlag «Feed The Flame» kredenzt die Band eine
alte Tugend. Man weiss schon bei Eröffnungsriff, in was
für einen Track das münden wird. Mit viel PS in den
Saiten wird die Flamme gefüttert. Auch die ruhigen
Passagen, die in einen harten Track übergehen (erinnert
ihr euch an «Neon Nights» von Accept) werden hier
zelebriert und auf den Namen «In The Dead Of The Night»
getauft. Das «Too High To Get It Right» ertönt hier als
«Cradle To Grave». Ja, vieles erinnert an Accept, aber
besser gut geklaut als schlecht selber gemacht.
Gottesgleich auch «Snake Charmer», das mit einer
Talk-Box garniert wird. Mit dem schleppenden «Intruder»
und dem schwerfälligen «To The Devil His Due» wird ein
Album beendet, mit dem ich in dieser Stärke nicht
gerechnet hätte. Unglaublich, wie die Jungs in fast
Original-Line Up noch immer zu überzeugen wissen. Wer
auf traditionellen German Metal steht, kommt an Torch
nicht vorbei. Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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FLEETBURNER - Fleetburner (2 LPs) Butler
Records/Bertus Die niederländische All
Star-Truppe namens Fleetburner, die aus ehemaligen von
In Flames, Dark Tranquility und Shining besteht, bringt
mit dem selbstbetitelten Album ihr Debüt unters zahlende
Volk. "The Lnd" beginnt mit einem Piano-Intro und mit
dem Einsetzen von Gesang und der Abteilung Instrumente
wird Prog Metal geboten. Als Anhaltspunkt kann Opeth
heran gezogen werden. Wie ein Soundtrack beginnt "The
Beach" und ist progressiv bis in jede einzelne
Haarspitze! Musikalisch strotzt dieser Song vor
Genialität und der Sänger kann mit seiner Performance
spielend mithalten! Feine Tonkunst bietet "The
Breakwater" an, der ein weiterer Höhepunkt darstellt.
Wellenförmig wird die Intensität von zart bis hart
ausgewogen fein justiert. Rockig geht es mit "Open
Water" weiter, ohne aber den Prog-Faktor zu
vernachlässigen. Reduziert kommt "The Fleet" nur ganz
langsam in die Gänge, wächst dann mit einer
unvergesslichen Melodie über sich hinaus. Da sind
absolute Prog-Profis am Werk. In Richtung Halbballade
geht "The Passanger" und ist ein zuckersüsser Song, der
die Verliebten zum Kuscheln einlädt und natürlich auch
alle Anderen! Das ist eine ganze Wagenladung Gefühle,
die da frei Haus geliefert wird. Halbballade, die Zweite
heisst es mit "The Deck". Ein hochdramatischer Song, der
einfach nur bezaubernd ist. Durch das Tal der Tränen
kämpft sich "The Course". Von den beiden Vorgängern
unterscheidet sich dieser Song nicht wesentlich. Für
mich dürften Fleetburner nun mal wieder das Bremspedal
mit dem Gaspedal tauschen! Dramatisch öffnet sich, mit
"Below The Waves", der Vorhang zu einer weiteren
Vorstellung im Prog-Theater. Und jetzt sind Fleetburner
aus ihrem Dornröschen-Schlaf aufgewacht und spielen sich
förmlich ins Prog-Nirwana. Genauso geht es mit "The
Deep" im gleichen Takt weiter und stellt ein weiteres
Prog Metal-Highlight dar. Sensationell ist auch, wie die
Gitarristen sich um den Verstand solieren. Furios zeigen
sich Fleetburner mit "The Endless" schon wieder in
Höchstform! Ich würde behaupten, dass dieses Debüt ein
absolutes Highlight ist und sich auf der selben Stufe
befindet wie die Alben von Opeth und Konsorten. Ein
sensationelles Album von Fleetburner, und man darf
gespannt sein, wie die Geschichte dieser Band
weitergehen wird! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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UADA – Djinn (2 Silver LPs) Eisenwald Jeder der Uada
kennt, kann bestimmt schon erahnen, was auf ihn zu
kommt. Denn Uada bleiben sich treu. Düstere Klänge
ertönen aus den Boxen, dämonischer Gesang erklingt. Sie
sind wieder da. Die Band hat seine Zuhörer noch nie
enttäuscht, seit 2014 haben sie sich hochgeangelt in der
Welt des Melo-Black Metals und sind mittlerweile zu
einem Namen geworden, den jeder kennt, der sich in
dieser Szene aufhält. Ihr neustes Werk besteht aus sechs
Songs, wohlgedacht aufgebaut und hammermässig
komponiert. Geniale Riffs begrüssen die Hörer, begleitet
von rasenden Drumms. Eine gewisse Melodie ist natürlich
nicht wegzudenken, welche eine melancholische Seite des
Albums hervorbringt. Aber niemand soll behaupten, dass
«Djinn» ein feines und weiches Album ist, dafür sorgt
der dämonische, brutale Gesang. Es gibt gar nicht
viel zu sagen, es ist einfach so genial, wie man es von
Uada erwarten kann. Die Songs reissen mit und verfügen
wie gewohnt über ein sehr breites Spektrum von
abwechselnden Parts, so dass es nie langweilig zum zu
hören wird. Kann ich wirklich nur empfehlen! Zoé
Punkte: 9.0 von 10
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OST+FRONT – Dein Helfer in der Not
(Digipak) Out Of Line
Music Seit 2008 bestehend veröffentlichen
Ost+Front, der Neuen Deutschen Härte zugehörig, nun ihr
fünftes Studioalbum «Dein Helfer in der Not». Der
Albumtitel ist spezifisch auf die heutige Situation
bezogen – “Das Album soll dir die Hand reichen und dich
wieder aufbauen“, so Sänger Hermann Ostfront.
Stilistisch balancieren sie zwischen Rammstein, Oomph,
Deathstars, Saltatio Mortis und in den oft auftretenden
schönen, hellen Passagen erinnern sie stark an Mono Inc.
So… Ein total spannendes, bizarres Konzept wird hier
präsentiert. Ost+Front üben mit ihren deutschen Texten
starke Gesellschaftskritik aus – dies wird teils
explizit, teils in Geschichten verpackt umgesetzt. Sie
wechseln durchgehend zwischen harten, dumpfen Riffen und
herzerwärmenden Melodien, die berühren. So entsteht ein
spannender Verlauf des Albums, der von Stimmungswechseln
und überraschenden Wendungen dominiert wird. Die
Refrains bleiben als Ohrwürmer hängen und verleiten
sofort zum mitsingen. Die Texte passen jedoch nicht
immer zur Stimmung, was genau diesen bizarren, grotesken
Effekten auslöst, die Ost+Front auszeichnen. Hierfür ist
«Honka Honka» das beste Beispiel – die brutalen Lyrics
werden mit einer lustigen, aufmüpfigen Melodie
kombiniert. Textlich, wie wahrscheinlich angenommen,
bewegen sie sich ebenfalls im Stil Rammsteins und
Oomphs. In der Vergangenheit haben sie explizit
Rammstein-Texte und Lieder adaptiert; auf diesem Album
erscheint beispielsweise «Was einmal war» als eine
Abwandlung von Rammsteins «Mutter». Die harten Riffs,
meist mit Keyboard und Streichern begleitet, reissen
sofort mit. Gesanglich wechselt Sänger Ostfront zwischen
Sprech- (Rammstein, Deathstars) und melodiösem,
lieblichem Gesang, passend zu den Stimmungswechseln.
Ehrlich – zu «Dein Helfer in der Not» könnte als Review
ein Roman veröffentlicht werden, in dem jedes einzelne
Lied in Musik, Lyrik und Wirkung besprochen wird. Das
Album verblüfft mit jedem Track aufs Neue, macht Freude,
regt zum Nachdenken an und ja, es baut den Hörer, dem
dieser Musikstil gefällt, definitiv wieder auf. Obwohl
ihre Musik konstant an andere Künstler erinnert,
kombinieren Ost+Front alle Elemente zu einem eigenen,
faszinierenden Style. Jeder, der Fan von Rammstein,
Oomph, Saltatio Mortis, Mono Inc., Industrial Metal oder
allgemein der Neuen Deutschen Härte ist, der sollte sich
dieses Album definitiv anhören! Sina
Punkte:
9.0 von 10
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VRIMUOT – O Tempora, O Mores! Prophecy Productions
Vrimuot, ein deutsches Musikprojekt, bringt sein
Debutalbum «O Tempora, O Mores» diesen September raus.
Es erwartet die Hörer sechs Musikstücke, präzise
aufgebaut und mit viel Geschick aufeinander abgestimmt.
Ruhige Instrumentals begleiten den tiefen, melodiösen
Gesang, im Hintergrund ist fein die Perkussion zu hören.
Die Lyrik ist komplett in Deutsch gehalten, so dass man
auch ohne grosse Konzentration versteht, was der
Künstler T.S. seinen Zuhörern mitteilen will. Das gibt
meiner Meinung noch ein komplett anderes Bild in das
Album. Faszinierend ist meiner Meinung nach auch, wie
T.S. mit seiner blossen Stimme so viel Bedeutung in
seine Lieder bringen kann. Sei es etwas kratziger,
aggressiver oder dann wieder zitternd, verletzlich. So
viele Facetten, so einfach hervorgebracht. Ein klares
Zeichen, wie viel Können, dieser Mann in sich trägt. Die
ruhige, melancholische Stimmung in den Liedern, zieht
sich pro Song auf plusminus acht Minuten hin, ein
weiterer Pluspunkt, ich hasse diese Songs, welche kaum
haben sie begonnen auch schon wieder fertig sind. Ich
kann «O Tempora, O Mores» wirklich weiterempfehlen, und
bin gespannt darauf, was wir in der Zukunft von Vrimuot
hören werden. Zoé
Punkte
9.0 von 10
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COMANIAC - Holodox (LP, Red Vinyl) Metalworld
Das Jahr 2020 hat doch so gut und "normal" wie immer
begonnen, heisst im Januar gleich die erste Dröhnung
beim "ICE ROCK"-Festival im Emmental, Purpendicular (mit
Ian Paice) in der Mühle und Dream Theater in der Samsung
Hall. Gegen Ende Februar gönnte sich der Rezensent einen
spontanen Kurztrip nach Kopenhagen, der mit einem Besuch
bei Michael Denner (Ex-Mercyful Fate) in seinem
Plattenladen endete. Tja, und so hätte es doch wunderbar
weiter gehen können, ja müssen, und im Frühling wären
auch Comaniac aber sowas von ready gewesen, ihr drittes
full lenght Album «Holodox» auf die Menschheit los zu
lassen. Doch es kam anders, und die Welt wurde seither
und "dank" diesem unsäglichen Scheissvirus definitiv
eine andere. So mussten die Aargauer (Technical) Thrash
Hopefuls, wie die ganze Szene auch, ziemlich hartes Brot
essen und alles um Monate raus schieben. Nun ist das
Kind aber definitiv geboren und wurde kürzlich beim
Outsider-Shop in Olten mit einer Signing Session
gewürdigt. Seit dem Demo, das Ende 2012 aufgenommen
wurde, sind nun bald acht Jahre ins Land gezogen, und
heuer ist nur noch ein Mohikaner von der ehemaligen
Truppe übrig geblieben: Leadsänger und Gitarrist Jonas
Schmid! So könnte man nun hingehen und konstatieren,
dass Jonas alleine die Band Comaniac ausmacht. Könnte ja
zum Beispiel wie bei Ironflame so sein, wo Andrew
D'Cagna komplett alles selber einspielt. Könnte, aber
Comaniac 2020 sind eine bockstarke echte Band, die neben
Mastermind Jonas noch Gitarrist Valentin Mössinger,
Schlagzeuger Stefan Häberli und Neuzugang Joel Strahler
am Bass beherbergt, der den Ur-Basser Raymond Weibel
ablöste. Fand ich zwar schade, aber das Leben geht
weiter.
Hört man sich den Opener «1, 2, Rage» vom
Debüt «Return To The Wasteland» (2015) an, werden massig
Vibes der alten Metallica heraus gekehrt, die auf dem
zweiten Werk «Instruction For Destruction» immer noch
da, aber spürbar zurück gebunden wurden. Diese
Arrangements bahnten letzlich den Weg für das heutige
Songwriting, das nun «Holodox» ziert. Der gleichnamige
Titeltrack figuriert als Opener und hält zunächst die
Fahne der alten Thrash-Tage hoch, inklusive kultigem Tom
Araya "Gedenk-Scream" aufrecht. Spätestens beim
einsetzenden Guitar-Solopart hört man erste Sounds, die
man einer anderen Kult-Band zurechnet: Megadeth! «The
New Face Of Hell» nimmt durch verschiedene Tempi und
variables Drum-Spiel vorweg, was oben vor "Thrash" in
der Klammer steht und nach dem letzten Ton zweifelsfrei
fest steht, nämlich dass Comaniac die frühere einfache
Thrash-Formel verlassen, sprich erweitert haben. Das
nennt man im Dunstkreis des oft wegweisenden dritten
Albums eine klassische Reifeprüfung, und diese wird
vollumfänglich erfüllt. «Head of The Snake» lässt mich
teilweise noch an die grossartigen, aber leider
verblichenen Nevermore erinnern, und auch hier ist
eigentlich nix mehr von Hetfield & Co. auszumachen. Die
Bridge inklusive Guitar-Solo, wo sogar akustische Töne
zu vernehmen sind, würde ich nun definitiv als Trademark
von Comaniac bezeichnen. Die Laustärke des Leadgesangs,
der vor allem beim Vorgänger eher zu weit vorne
platziert war, ist nun besser im Gesamtsound
eingebettet. Der Mix von Tommy Vetterli (Coroner)
ist druckvoll wie zeitgemäss und passt wie Arsch auf
Eimer. «Narcotic Clan» und das so nicht erwartete
«Bittersweet» zählen zu meinen Faves. Weiter so!
Rockslave
Punkte
9.0 von 10
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PAIN OF SALVATION - Phanter (2 LPs & CD)
InsideOut Music David startet in das neue Album
mit modernen Prog Sounds, etwas sperrig, düster und mit
unverkennbar gefühlvollem, etwas traurig klingendem
Gesang, echt starker Anfang in den neuen Rundling. Das
folgende, schwere, zu Beginn stampfende "Unfuture"
gefällt nicht weniger, vor allem durch den Wechsel ins
ruhigere, bedrohlich wirkende, Daniel zeigt schon nach
zwei Songs, dass er den Status als Vordenker und
unangepasst fortschrittliche Band im wahrsten Sinn des
Wortes konsequent weiterführt. "Restless Boy" beginnt
sehr ruhig und verwandelt sich in der Mitte des Tracks
in einen wütenden Song, um sich später wieder zu
beruhigen, klasse, wie die band das umsetzt. "Wait",
eine ruhig beginnende Klavier-Nummer, die von einer
klassischen Gitarre unterstützt wird, kommt mit sehr
viel Gefühl, auch im Gesang, wunderschön. "Keen To
Fault", eine typische Gildenlöw-Prog-Nummer, so, wie nur
er sie schreiben kann, sehr lebendig und anspruchsvoll.
Die Titelnummer "Phanter" kommt sehr modern mit
elektronischen Einlagen und mit harten Gitarren
dazwischen, etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Schluss noch
die 13-Minuten-Nummer "Icon". Ein auf und ab der Gefühle
und musikalischen Stile, typisch halt. Wie gewohnt
schert Daniel auch auf diesem Album in diverse
musikalischen Gefilde aus. Spannend, auf hohem Niveau,
und sehr hörenswert. Daniel Gildenlöw ist nicht nur ein
hervorragender Musiker und Songschreiber, sondern auch
ein Künstler. Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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FINNTROLL – Vredesvävd (LP) Century Media/Sony
„Aus Zorn gewoben“, wie die neue Platte „Vredesvävd“
frei übersetzt heisst, ist der Titel von Finntroll’s
siebtem Streich. Ebenso viele Jahre mussten sich die
Fans gedulden, um neues Studiomaterial ihrer Folk-Metal
Helden zu Gehör zu bekommen. Beim neuen Album könnte man
schon fast von einem Comeback der Band sprechen, das
sich an den Alben „Ur Jordens Djup“ und „Blodsvept“
orientiert. Henri „Trollhorn“ Sorvali setzt als
Hauptsongwriter folglich weniger auf den
Soundtrack-Charakter, den er Alben in der Vergangenheit
in dominantem Mass verliehen hat, sondern mehr auf
kompakte Songs im klassischen Sinn. Trotzdem lässt die
Truppe keine musikalischen Wünsche offen. Anteil daran
hat nach Aussage der Band auch Neu-Trommler Heikki
„mörkÖ“ Saari, der mit seinem Einstand bei der Gruppe
für frischen Wind sorgt. Sänger Mathias „Vreth“ Lillmåns
ist mit seinem einseitig heiseren Geschrei nach wie vor
der „Schwachpunkt“ des Oktetts, nur dass dies bei den
einfach strukturierten Kompositionen nicht negativ
auffällt. Das Album zeichnet sich durch überwiegend
flotte und aggressive Songs aus. „Vredesvävd“ ist zwar
weniger innovativ als zuletzt aber die Scheibe steigert
sich im Verlauf zusehends. Die skandinavischen Kobolde
fackeln nicht lange und machen alles richtig, indem sie
sich während zehn Songs unmittelbar zurück ins Herz der
Szene spielen. „Vredesvävd“ ist kompositorisch
überdurchschnittlich stark ausgefallen und gehört ohne
weiteres unter die Top-Drei der Diskografie dieser Band,
die offensichtlich noch eine Menge zu sagen hat. Welcome
back, Finntroll! Oliver H.
Punkte: 8.9 von 10
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THE PROGRESSIVE SOULS COLLECTIVE - Sonic Birth
(Digipak) Metalville Records Florian Zepf hat
hier ein ziemlich besonderes Prog-Album am Start. Wenn
man sich seine Besatzung mal genauer ansieht verwundert
das nicht. Hat sich doch der Junge Derek Sherinian an
die Keys geholt. Und dazu noch Tony McAlpine-Drummer
Aquiles Priester. Dann noch Haken-Bassist Conner Green
und den serbischen Sänger Vladimir Lalic von Organized
Chaos. Für die Loops und das Programming holte sich der
Gitarrist noch Kevin Moore ins Boot. Da rummst es mal
musikalisch wie bei Dream Theater, man höre sich nur die
Prog-Nummer "Killing True Beliefs" an, vom feinsten, was
die Jungs hier abdrücken. Oder der Aufbau von
"Fractional Emotion", unglaublich spannend. Etwas
gemächlicher geht’s zu bei "A Formula For Happiness",
hier glänzt Vladimir mit seiner Stimme, grandios, was
der Junge stimmlich drauf hat. Aber auch hier sind DT
allgegenwärtig, toll gespielt. Dem entgegen steht das
schon fast simple, poppige "Inner Circle", klasse
Gegensatz. Auch die Ballade fehlt natürlich nicht, hier
in Form von "You And Me Alone" bei der Vladimir im Duett
singt mit einer mir unbekannten weiblichen Stimme, sehr
schön. Das Herzstück aber ist das 15 Minuten lange
"Destiny Inc". Hier bringen die Ausnahme-Musiker ihre
Einflüsse zusammen. Ein wirklich grosser Prog-Song ist
den Jungs damit gelungen. Vor allem Drummer Aquiles tobt
sich hier gnadenlos aus, herrlich da zuzuhören. Dieser
Song lebt vom Auf und Ab, Breaks, Tempowechseln,
Stakkatos und Vladimirs variabler Stimme, brachiale
Sounds treffen auf atmosphärische Klänge, einfach
grandios. Stark, was diese Truppe hier abliefert, dürfte
wohl jedem Proggie gefallen. Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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INCANTATION - Sect Of Vile Divinities (LP) Relapse
Records Mit dem mittlerweile 12. Album namens
'Sect Of Vile Divinities' zelebrieren die Urgötter
Incantation astreinen Death-Metal, schwer, düster,
heftig riffend und leicht doomig, eben,
Incantation-like. 12 Tracks befinden sich auf 'Sect Of
Vile Divinities' der vier US-Amerikaner aus New Jersey,
aktuell Pennsylvania (Johnstown). Für dijenigen, die
Incantation noch nicht kennen, so sounden sie à la
Immolation, Atuopsy und Konsorten, denn als Urgötter
stehen sie selbstredend für den besagten und
berüchtigten Incantation-Death-Metal, und dies hat sich
bis heute grundlegend nicht geändert, ausser das sie
virtuoser, abwechslungsreicher und brutaler geworden
sind, was jedoch ebenfalls selbstredend ist, denn seit
dem Gründungsjahr 1989 wird gemuckt und gezockt. Ja, die
doomigen Elemente sind dem Incantation-Sound auch treu
geblieben, nebst den blastenden Momenten, den
death-thrashigen Hyper-Blast-Attacken. Die Soli sind
virtuos und sehr melodiös gehalten, wobei ab und an doch
ordentlich in Lichtgeschwindigkeit auch geshreddert
wird. Der Tieftöner entspricht dem wahrlichen Tief, die
Drums blasten und double-bassen, wie auch doomig
schleppend durch die Patterns und der Gesang ist
bekanntlich bösartig growlig gehalten. Die Produktion
steht wie eine Wand, zieht sich gewaltig aus den Boxen
in die Gehörgänge, unverhinderbar. Das Artwork ist
ebenfalls ruhmeshallenwürdig, keine Frage, da passt
jedes Mosaikstein, vom Songwriting bis zum Look.
Anspieltipps sind da 'Ritual Impurity (Seven Of The Sky
Is One)', 'Guardians From The Primeval', 'Shadow-blade
Masters Of Tempest And Maelstrom' und 'Furys Manifesto'.
Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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TYGERS OF PAN TANG - Ambush (LP, Orange Vinyl,
Re-Issue) Mighty Music
Die Wiederveröffentlichung
einer alten Scheibe geht meistens mit einem Jubiläum
einher, doch beim Album «Ambush» von 2012 findet man auf
den ersten Blick eigentlich nur heraus, dass dies vor
acht Jahren das zehnte Studiowerk der Briten markierte.
Für den aktuellen Frontmann Jacopo Meille, der seit 2004
an Bord ist, war es nach «Animal Instinct» erst die
zweite Beteiligung. Und wenn wir schon beim Thema
"Band-Personal" sind, dann soll an dieser Stelle nicht
unerwähnt bleiben, dass «Ambush» für Gitarrist Dean
Robertson Endstation bedeutete, während Bassist Gav Gray
hierbei seinen Einstand gab. Wer sich bei
metal-archives.com mal einklinkt, sieht dann
entsprechend, warum diese an sich hammergeile Band
letztlich erfolgsmässig scheiterte, ja scheitern musste!
Immerhin liess sich Ur-Mitglied und Gitarrist Rob Weir
nie von seinem Weg abbringen und bescherte der
Metal-Welt mitunter dieses Juwel, das dem verstorbenen
Produzenten Chris Tsangarides gewidmet ist, der 2018
leider zu früh verstorben ist. Das ist aber nicht der
wahre Grund dieser von Henrik West remasterten
Zweitauflage. Somit steckt was dahinter? Ich weiss es
ehrlich gesagt nicht, und es ist auch völlig schnuppe,
denn diese um vier Bonustracks angereicherte
Hammerscheibe, wenn nicht die Beste der Tygers in der
Neuzeit, gehört in jede gut sortierte CD- und
Plattensammlung. Die Vinyl-Fans werden dabei mit einer
limitierten Auflage in Orange erfreut. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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MASTER CHARGER - Origin Of The Lugubrious (CD)
Stoned Rocka Recordings Aus den englischen
Midlands kommt das Trio von Master Charger und ist in
jeder Beziehung VERY BRITISH! Das dritte Album "Origin
Of The Lugubrious" bietet Doom Metal, der mit diversen
zusätzlichen Beilagen angereichert wird. Mit dem
gleichnamigen Titeltrack "Origin Of The Lugubrious"
startet dieses Album mit Vinylknistern aus längst
vergessenen Tagen. Das Vinylknistern wird danach von
Doom Metal abgelöst, und spätestens jetzt gibt es keinen
Zweifel mehr betreffend der Herkunft von Master Charger.
Übrigens war der Sänger im ersten Song noch nicht
präsent, so darf er seinen Einstand mit "Embers Of The
Sun" gebührend geben. Die heiser gekrächzte Stimme passt
wie Arsch auf Eimer zu dem Song. Grooviger Doom im Old
English-Style wird gekonnt dargeboten. Als Vergleich
bieten sich, die ebenfalls aus England kommenden, Orange
Goblin an, die sich auch mehrheitlich im selben Mid
Tempo-Bereich aufhalten und nicht im ultralangsamen
Bereich operieren. In diesem Song wird auch noch eine
regelrechte Jam-Session veranstaltet. Weiter im rockigen
Kontext geht es mit "Blood Send". Dieser Song gewinnt
durch die schleppenden Riffs gewaltig an Groove. Die
Effektgerät der Gitarristen laufen in diesem Song auf
Hochtouren. Nur wird dieser Song ein wenig zu fest in
die Länge gezogen. "Who The Hell Are You" präsentiert
die rockige Seite von Master Charger und hat mit Doom
eigentlich nichts am Hut! Den Innovationspreis 2020
gewinnen Master Charger definitiv nicht, aber die Mucke
ist einfach nur sehr geil gezockt! Das Ganze hört sich
wie eine improvisierte Jam-Session an. Mit schleppendem
und zugleich dumpfem Doom kommt "Buried By Time And
Dust" aus den Boxen und beweist, dass Master Charger
auch eine sehr kauzige Seite haben! Das ist sicher keine
Musik für die Allgemeinheit, sondern für ausgesprochene
Liebhaber des britischen Stils. Die Feststellung, dass
neben dem Bremspedal auch ein Gaspedal existiert, wird
mit "Our Time Has Come" von Master Charger gemacht, auch
wenn jetzt keine unbändige Raserei zu erwarten ist. Der
geile Refrain ist mehr als gelungen und die
Gitarrenarbeit ist ebenfalls voll in Ordnung. Den
Abschluss darf "EarthBound Hellbound" übernehmen. Nicht
mehr ganz so rockig, dafür schreit der Sänger, wie wenn
es um sein Leben gehen würde. Der Song wird mit einem
ultimativen Megariff gekrönt! Wer auf rockigen Doom oder
doomigen Hard Rock nach very britischer Art steht,
sollte dieses Album von Master Charger unbedingt
antesten! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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MESSIAH – Fracmont (Gatefold Neon Violet
Viny) High Roller Records Wer
mich kennt, der weiss, dass ich beim Schweizer Quartett
von Messiah etwas voreingenommen bin – ich mag die
Jungs! Sie haben keine Allüren sondern einfach Spass bei
dem was sie tun. Bis auf einen neuen Song von der EP
„Fatal Grotesque Symbols – Darken Universe“, die letzten
Monat erschienen ist, gab es seit 26 Jahren kein neues
Material der schweizer Death Thrasher mehr zu hören. Mit
„Fracmont“ ist der Moment gekommen, auf den langjährige
Fans gehofft haben – ein neuer Silberling! Schon die
ersten Töne von „Fracmont“ verraten dem Kenner, dass
sich Messiah über all die Jahre treu geblieben sind und
keine neuen musikalischen Wege beschreiten. Allerdings
wirkt die Platte schon von Beginn an strukturierter und
die Songs klingen eingängiger und ausgereifter als auch
schon. Mit dem provokativen Intro „Sacrosanctus
Primitivus“ und dem Titeltrack „Fracmont“ geht es von
Sekunde Null an heftig zur Sache und erst nach zwölf
Minuten wechselt die Anzeige am Player auf „3“. „Morte
Al Dente“ ist dann druckvoll, etwas rhythmischer als der
Vorgänger und „Singularity“ ist ein Nackenbrecher vor
dem Herrn. Der Song feuert heftig ab und dürfte auch für
„Speed-Freaks“ ein Genuss sein. Der Sound lebt aber auch
von der unverkennbaren Front-Stimme Andy Kainas, die
über die tonlosen Jahre erstaunlich wenig an Volumen und
Kratzbürstigkeit eingebüsst hat. Tracks wie „Miracle Far
Beyond Disaster“ oder „Dein Wille Geschehe“ gehören mit
zu den Besten, die Messiah je produziert haben. Mit
dieser Platte könnte ihnen sogar der Anschluss beim
jüngeren Publikum wieder gelingen. Oliver H.
Punkte: 8.8 von 10
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IN FLAMES – Clayman (20th Anniversary LP) Nuclear
Blast/Warner Zum 30jährigen Geburtstag von In
Flames und dem 20jährigen Jubiläum von „Clayman“, hat
die Band ihren Klassiker noch einmal von Ted Jensen
(Pantera, Deftones, Gojira) remastern lassen. Es wäre
doch arg verwunderlich gewesen, hätte man diesen Termin
im Hause Nuclear Blast verstreichen lassen. Neben dem
Standard-Geburtstagspaket bestehend aus einem frischen
Cover und einem kompletten Remaster haben die
Melodeath-Pioniere um Anders Fridén sich ein
Instrumentalmedley und Versionen von Fanfavoriten wie
„Only For The Weak“ und „Pinball Map“ neu zur Brust
genommen. Ein mutiger Schritt, mit einem Ergebnis das
längst nicht jedem gefallen dürfte, denn - „Clayman“ ist
und bleibt ein Klassiker! Ein wenig bitter fällt deshalb
gerade der Vergleich von den Neuaufnahmen von „Bullet
Ride“, „Pinball Map“, „Only For The Weak“ und „Clayman“
zu den Originalen aus, um den man aber einfach nicht
drum herum kommt. Wer In Flames über die letzte Dekade
verfolgt hat, dem dürfte ein gewisser Wandel im Sound
der Schweden nicht entgangen sein. Die Tatsache, dass
von der „Clayman“-Besetzung lediglich Björn Gelotte und
Anders Fridén übriggeblieben sind, spricht alleine für
sich. Und leider klingen die grössten Hits des
vielleicht grössten In Flames-Albums 2020 genauso
steril, genauso lieblos wie das, was die Band mindestens
seit „Siren Charms“ produziert. Und dann ist da noch
„Themes And Variations In D Minor“, ein Streichermedley
der bekanntesten „Clayman“-Melodien, das zeigt, was alle
schon wussten: Diese Melodien sind unsterblich, In
Flames sind es nicht. Es bleibt wohl wieder einmal mehr
den Fans überlassen, sich ein Urteil über „Claymann
2020“ zu bilden. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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VANISHING POINT - Dead Elysium (CD) AFM
Records/Phonag Auf eine gewisse Art und Weise ist
es noch krass, wie eine Band, die schon mehrfach als
Support in der Schweiz zu sehen und zu hören war, mehr
oder weniger in der Masse untergeht. Vanishing Point
sind da allerdings in bester Gesellschaft mit dutzenden
anderen Kollegen auch. Die Melodic Progressive Metaller
aus Melbourne sind nämlich seit genau einem
Vierteljahrhundert am Start und haben zwischen 1997 und
2014 fünf durchwegs gute Alben raus gehauen, wo jedes
nachfolgende eine Schippe drauf legte. Und trotzdem
spricht man in dieser Stilecke überwiegend von Dream
Theater, Queensr’che, Fates Warning, Threshold oder
Ayreon, Pagan's Mind et cetera. Dabei beweisen die
Australier auch auf ihrem sechsten Longplayer während
fast einer ganzen Stunde, dass sie es eigentlich ebenso
faustdick wie ihre Konkurrenten zu bringen vermögen. Wie
zum Beispiel bei Pagan's Mind ist nach wie vor eine
ordentliche Grundhärte vorhanden, die den Songs,
zusammen mit der hammermässigen Gesangsstimme von Silvio
Massaro (der überwiegend auch für die Lyrics
verantwortlich zeichnet), mächtig Dampf verleiht. Als
Opener legt der Titeltrack schon mal opulent vor,
gefolgt von weiteren Glanzstücken wie «To The Wolves»
oder «The Fall», die keine Gefangenen machen. Heraus
streichen muss man zudem das brillante Gitarrenspiel des
kongenialen Axt-Duos Chris Porcianko und James Maier.
Das klare Markenzeichen von Vanishing Point ist jedoch
der markige Gesang von Master Massaro und die stets
dezent eingesetzten Keyboards, die aktuell nicht auf das
Konto eines separat genannten Band-Members gehen.
Nichtsdestotrotz ist «Dead Elysium» ein Must für die
Zielgruppe! Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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FACELESS BURIAL - Specification (CD) Dark Descent
Records / Me Saco Un Ojo Records Nur schon der
Recordlabelname ist die halbe Miete, 'Me Saco Un Ojo
Records', hellyeah ... Anyway, mit 'Specification'
präsentieren uns Faceless Burial aus 'Down Under',
genauer gesagt aus Melbourne, Victoria, Australia,
brutalen, leicht progressiven Death-Metal. 6 Tracks
zieren den zweiten Longplayer, welche gepaart von
fleissigen, ineinanderfliessenden Tempiwechseln und
Breaks dennoch sehr straight, moshend und groovend
deathig daherschreiten. Bin bereits geneigt zu
schreiben, dass hierbei fleissig auch
technisiert-progressiv gezockt wird, was das Songwriting
sehr interessant, etwas progressiv in den Fokus wirft,
jedoch ohne dabei den berühmt-berüchtigten roten Faden
zu verlieren. Auch hier wird virtuos gezockt, mit
wirbelnden, blastenden und moshenden Drums, virtuosen
und vertrakten Riffs, herrlichen Soliausflügen, einen
sehr virtuosen und schlagkräftigen Bass und untermalt
mit heftigstem, gutteralen Sangesakrobatiken. Well,
erinnert etwas an Suffocation, Immolation, Morbid Angel
und Freunde. Sehr gute und klare Produktion, ein goiles
Artwork, perfekt so. Anspieltipps wären 'Worship', der
Titeltrack 'Speciation' und 'Ravished To The Unknown'.
Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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CJSS – World Gone Mad (Re-Release CD) Divebomb
Records
Das Debütalbum von CJSS
erstrahlt in neuem Glanz. Mit der gleichen Besetzung wie
bei Zweitling «Praise The Loud» verfügte «World Gone
Mad» über eine unglaubliche Power. Diese überfährt den
Hörer schon mit den Opener «Hell On Earth». Die Frage,
wieso CJSS nie den Erfolg bekam, der ihnen genau gleich
wie Metal Church, Riot, Vicious Rumors oder Yngwie
Malmsteen zustand, kann wohl nur damit erklärt werden,
dass David auf zu vielen Hochzeiten tanzte. Chastain,
seine Solowerke, CJSS und dann noch sein
Leviathan-Label. Schade, denn in den achtziger Jahren
lag das Hauptaugenmerk der Fans noch auf einer Truppe,
bei der sich das Line Up am liebsten nie verändern
würde. Loyalität und Bandliebe wurde noch
grossgeschrieben und kam einem Ehrenkodex gleich. Und da
sich CJSS immer in der gleichen Besetzung präsentierte
und die Musik perfekt in die damalige Zeit passt, waren
alle Grundvoraussetzungen gegeben. «World Gone Mad» war
damals eines diese Debütwerke, das für Aufsehen sorgte
und das man gerne seinen Kumpels unter die Nase gehalten
hat, um damit zu prahlen, die kommende Superband schon
früh gekannt zu haben. Mit dem Led Zeppelin-Cover
«Communication Breakdown» zeigt besonders Sänger Russel,
welch begnadeter Shouter er war. Daneben sorgten die
kraftvollen Heavy-Tracks für Aufsehen, speziell der Hit
«World Gone Mad», den viele sicher kennen werden, aber
nicht wissen, woher er stammte. Der Speedbolzen «The
Gates Of Eternity», das schwerfällige, Bass-betonte
«World Of Damnation» und das fetzige «Living In Exile»
sind Metal-Tracks, die man zumindest einmal im Leben
gehört haben muss. Danach ist man eh angefixt und
infiziert von CJSS. Mit vier Demo-Bonus-Tracks wird der
Re-Release aufgewertet. Alleine der Thrash-Hammer «Wild
In The Street» beweist auf eindrückliche Weise, zu was
die Truppe fähig ist! Kaufen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TERRA ATLANTICA – Age Of Steam (CD) Pride & Joy Music
«Age of Steam» ist das zweite Studioalbum der deutschen
Symphonic Power Metal Band Terra Atlantica. Damit wird
ein Werk voller Energie, Dynamik, Abwechslung und Kitsch
auf den Markt gebracht, welches gute Laune und Freude
bereitet. Beim Durchhören entsteht durch den Stil der
Musik der Eindruck, als würde man einer heroischen,
spannenden Geschichte zuhören. Dies ist auch auf
lyrischer Ebene der Fall – Terra Atlantica bleiben sich
treu, indem sie auch ihr zweites Album der Atlantis-Saga
widmen. «Age of Steam» erzählt die Geschichte des
auftauchenden Atlantis, wie die Stadt im 19. Jahrhundert
zur Konkurrenz Grossbritanniens wird und wie die
Grossmacht versucht, die Stadt zu eliminieren, um ihre
Herrschaft über die Sieben Meere zu sichern. Während sie
ihr Konzept weiterziehen, stellt das Quartett Julian
Prüfer als neuen Bassisten und Freddie Akkermann als
neuen Gitarristen vor. Der Line-up-Wechsel hatte zur
Folge, dass Gründungsmitglieder Nico Hauschildt (Drums)
und Tristan Harders (Gesang, Gitarre) das Werk
überwiegend alleine komponiert haben. Musikalisch
kombinieren Terra Atlantica schnelle, melodiöse
Gitarrenklänge mit symphonischen Elementen, wobei
grösstenteils Bläser und Streicher dominant wirken. Ihre
Lieder sind von Tempo- und Stimmungswechsel durchzogen,
die dem Verlauf Spannung und Abwechslung verleihen. Es
wird eine heroische, epische und eben teils sehr
kitschige Atmosphäre geschaffen, die bei Gefallen für
Freude und gute Laune sorgen. Der heroische Eindruck
wird besonders durch die Mehrstimmigkeit und das
Einsetzen von Chören in Refrains und ausgewählten
Passagen erzeugt. Teilweise klingt es, als würde hier
ein Metal-Musical auf die Beine gestellt werden.
Insbesondere in «The Treachery of Mortheon» wird dieser
Eindruck durch Gastopernsänger Oleg Rudych
(Magistarium), durch Chöre und den epischen, erzählenden
Melodien geschaffen. Zudem ist auch Gabriel Tuxen (Seven
Thorns) als Gast zu hören und Gitarrist/Sänger Alex
Hunzinger (Aeternitas) ist für die orchestralen Einlagen
verantwortlich. Terra Atlantica befinden sich auf einem
Kontinuum zwischen Power und Symphonic Metal, auf dem
sie regelmässig hin und her fahren und so auch
stilistisch für Abwechslung sorgen. Ihre melodiösen,
energiereichen Refrains bleiben im Ohr hängen –
insbesondere «Mermaids» an zweiter Stelle bleibt,
zumindest bei mir, als Ohrwurm zurück. Terra Atlantica
erinnern teilweise an eine Mischung aus Serenity und
Twilight Force. Obwohl «Age of Steam» musikalisch
ziemlich kompliziert und abwechslungsreich ist, kann
doch mit der Zeit der Kitsch etwas verleiden. Dies ist
jedoch einfache Geschmackssache – wer auf melodiösen,
energiereichen Metal steht, ist bei Terra Atlantica
richtig. Sina
Punkte: 8.8 von 10
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ACE FREHLEY – Origins 2 (Compilation - 2 LPs)
eOne/Musikvertrieb
Space Ace ist mit seinem
zweiten Cover-Album zurück und drückt seinen
musikalischen Einflüssen den ureigenen Ace-Stempel
drauf. Ob dabei Led Zeppelin («Good Times Bad Times»),
Deep Purple («Space Truckin‘»), die Rolling Stones
(«Jumpin’ Jack Flash»), The Kinks («Lola»), oder Jimi
Hendrix («Manic Depression») intoniert werden, oder das
bereits von Aerosmith gecoverte «I’m Down», welches in
der Urversion von The Beatles stammt, Ace spielt noch
immer verdammt gut auf seiner Gitarre. Gesangtechnisch
erkennt man den ehemaligen KISS-Gitarristen sofort. Das
Gute an diesem Album ist, dass Ace immer sehr nahe beim
Original ist und trotzdem der Track als mögliche
Ace-Eigenkomposition zu erkennen ist. Dafür sind die
Leads von Mister Frehley zu bekannt und berüchtigt. Wie
auch die Stimme von Lita Ford, die bei «Jumpin‘ Jack
Flash» mitsingt. Als Bonustrack kommt «She» zu Ehren.
Ein KISS-Klassiker, welcher auf dem 1975-Album «Dressed
To Kill» zu hören war. Rockiges Cover-Werk eines
Gitarristen, der unzählige seines Faches beeinflusste
und noch immer mit seinem Spiel aus Tausenden von
Saitenderwischen zu erkennen ist. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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CULT OF LILITH - Mara (Digipak) Metal
Blade/Sony In etwa so abwechslungsreich wie die
zauberhafte Landschaft von Island, so abwechslungsreich
ist das Debütalbum "Mara" der isländischen Band Cult Of
Lilith ausgefallen. So wähnt man sich mit "Cosmic
Maelstrom" in einer Death Metal-Oper. Da muss als
Vergleich natürlich zwingend Fleshgod Apocalypse
hinhalten, die eigentlich nur noch als Plus mit einer
Opernsängerin aufwarten können. So trifft auch bei Cult
Of Lilith derber Death Metal auf filigrane klassische
Musik, wobei der Härtegrad konstant hoch gehalten wird.
Einstieg mehr als geglückt und schon mal Daumen hoch!
Mystisch startet "Purple Tide", um dann in einem wilden
Death Metal-Gemetzel, inklusiv konstantem Klassik-Touch,
zu enden. Geiles Wechselbad der Gefühle und die Mischung
der verschiedenen Stile ist perfekt abgeschmeckt. Mit
Death Metal-Geballer aus sämtlich verfügbaren Rohren
zaubert uns "Enter The Mancubus" eine neue Fön-Frisur
auf den Kopf! Dieser Song ist eigentlich im Tech/Death
Metal zu verorten und auch auf diesem Parkett bewegen
sich Cult Of Lilith einwandfrei. Atmosphärisch ruhig und
mit Clean Vocals gibt es in "Atlas" schon wieder eine
neue Seite an Cult Of Lilith zu entdecken. Die Clean
Vocals wechseln sich im Verlauf des Songs mit Gegrowle
ab. Sehr geil gespielt und zu keinem Moment langweilig.
"Comatose" ist Tech/Death Metal mit Spuren von Prog
Metal. Von den anfänglichen vorhandenen Klassikzitaten
ist in diesem Song nichts vorhanden. Mit mehr Klassik
kann "Profecta Paloma" dienen, aber nur am Rande, denn
der Death Metal hält das Zepter fest in der Hand. Sehr
aussergewöhnlich ist auch die Flamenco-Einlage in der
Mitte des Songs. Death Metal mit ganz viel Groove ist im
Song "Zangano" Trumpf und es wird noch dazu ein geniales
Gitarrensolo gekonnt eingestreut. Da sind wirklich sehr
gute Musiker und auch Songwriter am Werk. Der letzte
Song "Le Soupir Du Fantome" ist eigentlich Klassik pur,
aber mit Death Metal als Begleitung. Dieses Debütalbum
von Cult Of Lilith ist wirklich eine sehr interessante
Angelegenheit und für Fans der speziellen Mischung von
Death Metal und Klassik ist dieses Album sicher ein
Kauftipp! Roolf
Punkte: 8.8 von 10
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TONY MITCHELL – Church Of A Restless Soul (CD)
AOR Heaven Der Sänger, Gitarrist, Keyboarder und
Songwriter Tony Mitchell ist seit den Neunzigern aktiv.
Mit Kiss Of The Gypsy konnte er damals durchaus
Achtungserfolge verbuchen. Über die Jahre arbeitete er
mit illustren Musikern wie Alice Cooper, Jon Anderson
und Alan Parson zusammen. 2016 erschien sein erstes
Soloalbum „Beggars Gold“, das ein positives Echo
verursachen konnte, über Insiderbekanntheit aber nicht
herauskam. Nun legt er mit „Church Of A Restless Soul“
nach. Dass aus 28 Stücken die besten 13 ausgewählt
wurden, wirkt sich äusserst positiv aus, nämlich
dadurch, dass man eigenliche Füller vergebens sucht.
Weiter bietet uns der gute Tony aber viel mehr als der
Labelseitig definierte Stil Melodic Rock. Die Scheibe
ist extrem vielschichtig. Die erwähnten Melodic-Facetten
schimmern zwar praktisch konstant durch, vielmehr wird
aber knackiger Hard Rock und satter Metal geboten. Das
Ganze gipfelt in brachialen Gitrarrenriffs und modernen
Gesangseffekten. Diverse verschiedene Aspekte homogen
unter den Melodic-Hut zu bringen ist schlichtweg ganz
hohe Kunst. Die eingängige Meolodieführung mit diversen
grossen Refrains sind ein weiterer Baustein, der zum
hochqualitätiven Resultat führt. Musikalisch wurde der
Gitarre das Feld überlassen, dem Keyboard wurde aber
trotzdem Raum zugesprochen. Dieser wurde aber bloss
songdienlich zur Aufwertung der Tracks genutzt, wobei
vor allem die intensiven Balladen davon profitieren. Mr.
Mitchell ist ein unerwartet starkes Album mit Herz und
Seele, aber auch mit Charisma und Power gelungen, das
zwingend Gehör finden muss. Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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STORMBURST - Highway To Heaven (CD) AOR Heaven/Non
Stop Music Die Truppe aus Schweden ist seit 2014
am Start und rekrutierte sich im Wesentlichen aus den
Vorbands Six Feet Under (natürlich sind hier nicht Chris
Barnes und seine Rabauken gemeint!) Keen Hue und Steam.
Das Debüt «Raised On Rock» erschien 2017 und hinterliess
bei unserem Hardrock- und AOR-Spezi Chris C. schon
mächtig Eindruck. Richtig bemerkte er, dass man
Stormburst zunächst eher als amerikanische denn
skandinavische Band deuten würde. Das trifft auf den
wiederum sehr stimmigen Zweitling «Highway To Heaven»
ebenso zu. Obwohl die Jungs nicht zu heftig ans Werk
gehen, bleibt genug Raum für prägnante Melody-Lines,
knackige Riffs wie griffige Soli. Und dass Sänger
Lars-Åke "Plåtis" Nilsson in den Leads durchaus etwas
nach Klaus Meine klingt, macht die Sache nicht
schlechter, im Gegenteil. Dazu bratzt die Gitarre von
Thomas Hansson deutlich mehr als das songdienliche
Orgel- und Keyboardspiel von Peter Östling. Diese
Kombination ergibt eine dufte Rockscheibe, die auch bei
der Produktion fast keine Kompromisse macht. Im
Gegensatz zu vielen anderen Combos verstehen es
Stormburst vorzüglich, die tausendfach ausgelutschte
Stilecke mit einer weiteren Perle zu bestücken. Bei den
schnelleren Tracks schimmern auch Vibes von Rainbow zu
Zeiten von Joe Lynn Turner durch, ohne in diesen grossen
Fussstapfen zu versinken. Am besten legt man sich
«Highway To Heaven» gleich zusammen mit dem Vorgänger
als überaus wertiges Doppelpack zu. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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SOULBOUND - Addicted to Hell (2 CDs)
Metalville Records Deutscher Gothic-Sound ist weltweit
beliebt, doch durch das grosse Interesse, gibts eine Art
Überfluss an Bands. Da etwas Spezielles zu finden ist
manchmal eine Kunst. Doch mit Soulbound muss man
glücklicherweise nicht lange suchen. Alles, was das
Industrial-Genre benötigt, aber nicht abgedroschen, das
bekommen wir mit dem neuen Longplayer der Jungs, und
auch die dystopisch-gesellschaftskritischen Texte
generieren weitere Pluspunkte. Zwar hat die Band andere
Wurzeln, doch diese Aufmachung spricht einfach von A bis
Z an. Anregende Texte über die Abgründe der menschlichen
Psyche, starke Synths und solide Riffs verschmelzen zu
einem wunderbaren Ganzen. Insgesamt erhalten wir mit der
limitierten Erstauflage 91 Minuten Material, denn es
wurden noch akustische Liveaufnahmen und Remixes
draufgepackt. Für mich persönlich geben die Acoustics
den grössten Abzug, die Stimmung, welche so gekonnt
aufgebaut wurde, verschwindet ins Nichts. Das hätte man
ruhig separat veröffentlichen können. Nichtsdestotrotz
kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass Soulbound
eine der besseren Industrial-Projekte ist, welches ich
in den letzten Jahren kennenlernen durfte. Klare
Kaufempfehlung und ein Fall für meine Favortenliste
2020. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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BEHEMOTH – And The Forests Dreams Eternally (2020
Reissue - 2 LPs) Metal Blade/Sony Es wird dreckig,
dämonisch und Qualitativ so, als ob es in einem
Schuhkarton aufgenommen wurde. An alle, deren Herzen für
die frühzeitigen Behemoth-Alben schlagen, jetzt ist eure
Zeit. Die polnische Black Metal Band hat sich nämlich
dazu entschieden, ihre Debut EP «And The Forests Dream
Eternally» neu aufzugreifen. Obwohl neu aufgreifen wohl
der falsche Begriff dafür ist, denn die Charakteristik
der Musik ist gar nicht wie der heutige Stil der Band,
sondern ist beinahe identisch mit der Musik, die sie vor
25 Jahren gemacht haben. Na gut, die Aufnahmequalität
wird etwas besser sein. Aber wirklich nur ein klein
wenig. Aber das gehört schliesslich zum Feeling dazu,
schätze ich. Es hämmert, reisst und schreddert.
Nergals dämonischer, kratzender Schreigesang darf
natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Für alle Fans,
die etwas auf Konzertfeeling stehen und vor allem in der
jetzigen Zeit, da alle etwas an Konzertmangel leiden,
gibt es die Songs noch als Live-Version. Und weil das
noch nicht genug sein kann, das selbe auch noch in der
Rehearsal-Edition. Fans von Behemoth, die etwas absolut
Spezielles von der Band hören möchten? Hier habt ihr es!
Zoé
Punkte:
keine Wertung
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LANDFALL – The Turning Point (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Persönlich finde ich
Vergleiche mit Rock-Giganten immer gefährlich. Wie in
diesem Fall, wenn Landfall mit Dokken, White Lion und
Extreme verglichen und Sänger Gui Oliver als Nachfolger
von Steve Perry (Journey) gehandelt wird. In diesem
(Land-)Fall darf man aber sagen, dass die Vergleiche gar
nicht so falsch sind. Musikalisch sind aber zu den
erwähnten drei Combos sicher noch TNT und Night Ranger zu
nennen. Dabei geht der Vierer nicht als blosse Kopie
durch, sondern überzeugt mit einer grossen Portion
Eigenständigkeit. Was hier so amerikanisch aus den Boxen
schallt, kommt ursprünglich aus Brasilien und beweist
einmal mehr, welches Potenzial aus diesem
südamerikanischen Land kommen kann. «Jane's Carousel»
hat diese Abwechslung aus packenden Momenten, die mit
melodischen Parts verbunden werden und dabei immer
härtegradtechnisch über dem gewohnten AOR-Sound liegen.
Dies verbindet Landfall kaum mit Dokken oder den weissen
Löwen, zeigt aber den Willen, den eigenen Weg zu gehen.
Fantastisch der Aufbau von «Across The Street», den man
eigentlich nur von einer erfahrenen Truppe erwarten
dürfte. Die Mischung aus gefühlvollen Momenten und einem
guten Refrain macht Laune auf mehr. Wenn Landfall
richtig rockt («Taxi Driver», «Roundabout», «Sound Of
The City») gefallen mir die Brasilianer am besten,
finden aber mit melodischeren Parts, die sich steigern
(«Distant Love») immer wieder den Weg in mein Herz.
Cooles Album einer Band, die man sich merken sollte.
Hier hat Frontiers Music wieder einmal ein geschicktes
Händchen bei der Bandauswahl gehabt. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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JEFFERSON STARSHIP - Mother Of The Sun (Digipak)
Golden Robot Records Den älteren MF-Lesern wird
diese amerikanische Woodstock Rock-Ikone noch unter dem
einstigen Bandnamen Jefferson Airplane bekannt sein. «We
Built This City», einer der grössten kommerziellen Hits,
kam allerdings erst zwei Dekaden nach der Gründung (!),
sprich 1985 und unter dem gekürzten Namen "Starship" zu
Chart-Ehren. Im gleichen Jahr zog «Sara» ebenso
erfolgreich nach, gefolgt von «Nothing's Gonna Stop Us
Now» (1987). Diese drei Songs standen in den Staaten
jeweils auf Platz 1 und gehören mitunter zum Besten, was
die 80er in Sachen Mainstream-Pop her gaben. Das alles
hatte freilich nicht viel mit dem zu tun, was davor,
also in den 60ern und 70ern stattfand und danach, sprich
ab 1992, als Ur-Member Paul Kantner (v/g) das alte
Vehikel unter dem Banner von "Jefferson Starship – The
Next Generation" wieder belebte. Im Verlauf der Jahre
änderte das Line-up immer wieder mal, aber vor allem
spielte man oft live auf, und dies auf allen fünf
Kontinenten. Die aktuelle Besetzung mit David Freiberg
(v), Donny Baldwin (d), Cathy Richardson (v), Chris
Smith (keyb) und Jude Gold (g) war bis zum Tode von Paul
Kantner 2016 unterwegs mit ihm. Die Live-Aktivitäten
wären auch heuer zahlreich gewesen, wurden aber von
Corona jäh ausgebremst.
Dafür kommen Jefferson
Starship mit einer unerwartet coolen EP ums Eck, wo
einerseits Ur-Member Pete Sears auf drei Songs den Bass
einspielte und es bei zwei Songs Co-Writer Credits von
Marty Balin (R.I.P.) und der längjährigen Sängerin Grace
Slick festzuhalten gilt. Schon der sackstarke Opener
«It's About Time» zeigt Stadionrock-Qualitäten in der
Liga von Bruce Springsteen auf. Das nachfolgende «What
Are We Waiting For» lässt den Gesang des Duos
Freiberg/Richardson in hellstem Licht strahlen, während
«Setting Sun» eine fluffige Country-Rocknummer abgibt.
«Runaway Again» geht anschliessend als wunderbare
Halbballade durch. «Embryonic Journey» ist ein
instrumentaler Live-Track, der das Können des jungen
Gitarristen Jude Gold in den Vordergrund stellt. Bei der
Piano-Ballade «Don't Be Sad Anymore» gibt sich Sänger
David Freiberg die (Solo-) Ehre und beendet damit den
offiziellen Part der EP. An letzter Stelle steht die
"Extended Version" von «What Are We Waiting For», wo der
Schlusspart etwa eine Minute ausgedehnt wurde. Nimmt man
die ersten vier Songs zum Massstab, könnte man vom
Niveau her glatt die Höchstnote zücken. Bleibt zu
hoffen, dass wir bald mehr von Jefferson Starship
kriegen, und das studio- wie livemässig. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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MARILYN MANSON - We Are Chaos (LP) Loma
Vista Records/Concord Music Nach der im Dezember
2019 veröffentlichten Single God's Gonna Cut You Down
(Cover) war ich mir ziemlich sicher, dass die neue
Scheibe auch etwas mehr Fokus auf die akustische Gitarre
legen wird. Schon mit dem ersten Song merke ich, dass
dies eine gute Entscheidung war. Diesmal von Manson
persönlich und mit Hilfe von Shooter Jennings
produziert, klingt die Scheibe weniger nach dem John
Wick Soundtrack (die letzten beiden Alben wurden vom
Komponisten der Soundtracks, Tyler Bates produziert).
Der Stilwechsel hört sich aber angenehm und schon fast
etwas leicht an. Rein instrumental betrachtet kommt man
bei so manchem Song nicht sofort drauf, dass es sich um
den Antichristen handelt. Die beinahe "Sanftheit" stimmt
mich als Zuhörerin aber sehr positiv. Die Vocals bleiben
aber unverkennbar die Marilyn Manson's. Der bluesige
Vibe von Pale Emperor scheint mit den älteren Werken zu
verschmelzen. Der elfte Longplayer schafft es wie seine
zwei Vorgänger mühelos, mich in eine musikalische Trance
zu entführen. Der exzentrische Künstler schafft es wie
immer, den Ton zu treffen und die markante, kaputt
klingende Stimme ist mal wieder das reinste
Hörvergnügen. Persönlich könnte ich mir vorstellen, auch
in Zukunft eine solche Facette des düsteren Musikers zu
geniessen. Kaufempfehlung versteht sich von selber.
Mona
Punkte: 8.5 von 10
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LAUGHING STOCK – The Island (LP) Apollon
Records Prog Das dritte Album dieses norwegischen
Trios braucht etwas Zeit zum Wirken. Lässt man sich
darauf ein, taucht man in wunderbare schwelgerische
Melodien ein, die das ganze Spektrum des Prog Rock
abdecken. Oft verträumt, aber auch mal aggressiv, ist es
sicher nichts für beinharte Heavy Metal-Fans. Wer aber
mit Pink Floyd warm wird, wird wohl auch einen Zugang zu
Laughing Stock finden. Auf «The Island» sticht nicht ein
einzelnes Lied heraus. Vielmehr ist es das
Gesamtkunstwerk, das aufhorchen lässt. Dazu muss man
aber immer wieder sehr genau hinhören. Denn oft sind die
Melodien sehr zurückhaltend instrumentalisiert. Dazu
kommt eine Stimme, die teilweise schon fast etwas
düsteres, doomiges hat. Die Norweger geben ihren Lieder
Zeit sich zu entwickeln. Entsprechend bewegen sie sich
immer wieder über der 6-Minuten-Marke. Damit ist
Laughing Stock ein kleines Meisterwerk gelungen, das
Prog Rock-Fans unbedingt antesten sollten. Wer aber den
Prog nur in seiner Heavy Metal-Form mag, für den wird
«The Island» wohl deutlich zu ruhig sein. Dieses Album
wird definitiv seine Liebhaber finden, auch wenn das
nicht die grosse Masse sein wird. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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SCORGED - Scorged (CD) El Puerto Records Der
Fünfer namens Scorged stammt aus Zweibrücken, aus dem
Saarland, Germany, und veröffentlicht mit 'Scorged' das
Debutalbum. 10 Tracks à la Lamb Of God, good old
Pantera, oder etwas Kataklysm, Satyricon und Slipknot.
Aha, ein weites Spektrum, was auch die Songs
dementsprechend abwechslungsreich erhört werden lassen.
Doch stets in die Vollen gehauen, die Tracks, treibend,
double-bass-lastig, kurz blastend, anständig
geriffelt-raffelt, bös geshoutet, stets groovig moshend
und treibend nach vorne gepeitscht. Gesanglich besteigt
man die extremen Shouts, welche allesamt leicht im
growligen Bereich kratzen. Die Klampfen reiten moshige,
thrashige, deathige Riffs, gepaart mit herrlichen, sehr
melodiösen Soli, welche perfekt zum knallharten Riffing
passt. Der Tieftöner hat was vom N.Y.C-Crossover, klar
und sehr treibend wie teppichlegend. Die Drums variieren
von Blasts zu treibendem, death-thrashigem Double-Bass,
doch immer stets im groovenden, moshenden Bereich sich
hin- und herbewegend. Die Produktion ist satt und klar,
das Coverartwork verbreitet exakt den Sound, der auf
'Scorged' zu hören ist, somit alles paletti.
Anspieltipps wären 'Hell Glows Hot', 'Deep Contempt' und
'Vengeance'. Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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CJSS – Praise The Loud (Re-Release
CD) Divebomb Records
Fast zeitgleich wie Chastain
ging der Supergitarrist David Chastain mit seiner
zweiten Truppe CJSS ins Rennen. Unterstützt wurde der
Ami von Russel Jinkens (Gesang), Mike Skimmerhorn (Bass)
sowie Les Sharp (Schlagzeug) und ging in Vergleich zu
seiner gleichnamigen Truppe bei CJSS metallischer und
verspielter ans Werk. Waren es bei Chastain eher die
schweren und harten Klänge, behauptet sich CJSS mit
schnelleren und virtuoseren Momenten. Für mich trumpfte
damit CJSS immer ein bisschen höher als Chastain, auch
wenn dort Leather Leone einen wahrlich fantastischen Job
ablieferte. Aber auch Russel kreischt sich herrlich
durch die hier vertretenen neun Lieder und vier
Bonustracks. Wer sich bis jetzt noch nie mit CJSS
auseinander gesetzt hat, der sollte sich «Don't Play
With Fire» anhören. Hier vermischen sich die virtuose
Gitarrenarbeit von David mit den abwechslungsreichen
Schlagzeugparts von Les, dem Löcher füllenden Bassspiel
von Mike und dem kraftvollen Gesang von Russel. Neben
dem starken Choruspart steigert sich der Track am
Schluss fast zu einem übergreifenden Gitarrenorkan, wie
auch beim Titelsong. Dieses Album, das zweite von CJSS,
war typisch für die mittleren Achtziger. Wie auch der
arabisch anmutende Teil bei «Citizen». Dass David nicht
nur filigran seine Finger übers Griffbrett wandern
lässt, ist auf «Danger» zu hören. Ein Song, der langsam
beginnt und sich zu einem Mid Tempo-Lied steigert. Am
ehesten kann man CJSS mit den alten Vicious Rumors
vergleichen, und darum sollten alle US-Power
Metal-Freunde hier unbedingt rein hören. Aber auch jene,
die sich damals an den sich übertrumpfenden
Gitarrenhelden nicht satt hören konnten (hier unbedingt
«Thunder And Lightning» antesten). Übrigens: Die
Booklets der beiden CJSS- wie auch der Chastain-Scheiben
sind sehr schön geworden und wurden mit vielen
Zusatzinformationen angereichert. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ZHAKIAH – Where The Light Will Thread
(CD) Melodic
Passion Records Zhakiah wurde 2018 von Jani
Stefanovic - dem Metal-Mastermind ins Leben gerufen.
Seit den frühen 2000er war er an über 30
Experimental-Veröffentlichungen beteiligt, unter anderem
mit Divinefire, Solution 45, Miseration, Crimson
Moonlight, Mehida, Essence of Sorrow, um hier nur einige
zu nennen. Stefanovic gehört zu den produktivsten Metal
Musikern des Planeten und zählt ausserdem zu den
Wegbereitern des New Wave Of Scandinavian Metal. Mit
Zhakiah hat er noch einen Zacken zugelegt und sich den
Elementen des Extreme Metal bedient. Dies geschieht aber
immer im Einklang mit majestätischen Gitarrenmelodien.
Somit resultiert eine Mischung aus Melodic Death Metal,
einer Prise aggressiver Thrash und ein Doublebass
Gewummere, das wunderbare melancholische Melodien
unterstreicht. Während neun Songs werden Fans von At The
Gates, den frühen In Flames, Nevermore oder Arch Enemy
glücklich gemacht. Mit „Where The Light Will Thread“
veröffentlichen Zhakiah ihr Debütalbum, das die
momentane Weltordnung auf Korn nimmt. Es ist der
Versuch, durch Musik seinen „Platz des Friedens“ zu
finden und dadurch zur inneren Ruhe zu gelangen. Zhakiah
bietet mit „Where The Light Will Thread“ einen Killer
ohne Füller. Das Album braucht ein paar Anläufe aber
dann macht es richtig Spass. Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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DISILLUSION - Between (Vinyl-EP)
Prophecy Productions
Die deutschen Progressive
Metal-Götter von Disillusion bringen mit der streng auf
500 Stück limitierten Single "Between" zwei Songs raus,
die in dieser Form bis anhin nicht erhältlich waren.
"Between" ist ein exklusiver Bonustrack, den nur die
Leute bekommen hatten, die die Patreon-Kampagne
mitfinanziert haben. Und tatsächlich ist dieser Song
viel zu gut, um nicht veröffentlicht zu werden. Geboten
wird ruhiger und melancholischer Prog Metal, der
gewaltige Bilder ins Kopfkino projiziert. Das ist ein
wunderschöner Song! Der zweite Song "Time To Let Go
(Video Edit)" ist vom letzten Album "The Liberation",
aber er ist noch nie in dieser Version veröffentlicht
worden. Sehr viel Atmosphäre wird auch bei diesem Song
en masse geboten. Wer diese wunderbare Single sein eigen
nennen möchte, muss sich ran halten, denn dieses Teil
wird bald ausverkauft sein! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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FIGHT THE FIGHT – Deliverance (CD) Indie Recordings
Die norwegischen Metaller Fight The Fight sind ein
perfektes Beispiel für Sandkastenfreunde, die eine Band
gründen wollten um die Welt zu bespielen und zu
bereisen. Das 2017 erschienene Debüt „Fight The Fight“
bestach schon durch jede Menge Power, strotzte vor
unbändiger Energie und harten Grooves. Dies öffnete
ihnen während der letzten Jahre viele Tore, um mit Bands
wie Avenged Sevenfold, Ministry, Kvelertak, Hatebreed,
Devin Townsend Project oder August Burns zu touren. All
diese Erfahrungen fliessen ins neue Werk „Deliverance“
ein, das nun eine Kombination aus poppigen
Songstrukturen, melodischen Gitarrenlinien und
prügelnden Drumparts darstellt. „Deliverance“ hat die
stumpfe Power von Slipknot’s härtesten Songs, die
groovigsten Elemente von Lamb Of God, ein Hauch Devin
Townsend und über allem liegt das schmetternde, leicht
Rammstein angehauchte Soundgewand. Alle zehn Songs haben
ihre individuellen Eigenschaften, kleinen Details und
Arrangements und machen Fight The Fight dadurch zu einer
der frischesten und innovativsten Metal Bands der
heutigen Tage. Nicht nur ihre Musik ist Metal pur, die
Truppe hat ebenfalls ein authentisches Rock’n’Roll
Image, das in Songs wie „Turbo Sex“ klar zum Vorschein
kommt. Der englische Metal Hammer nannte die Band eine
„catchy, atmospheric, punk-rock racket“ und sie hätten
es nicht besser beschreiben können. Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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NUCLEAR WARFARE – Lobotomy (CD) MDD Records Die
Süddeutschen Thrasher Nuclear Warfare treiben seit 18
Jahren ihr Unwesen in der Metallandschaft und
präsentieren mit „Lobotomy“ ihre sechste Langrille. Auch
auf diesem Werk gibt es keine Überraschungen, denn die
Truppe hat sich konsequent dem Thrash Metal der 80er
Jahre verschrieben und bietet eine gnadenlose Hommage an
die Helden der Bay Area und schafft es dabei noch dem
Ergebnis ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Hut ab!
Während neun Songs werden wieder etliche Nackenmuskeln
gequält bis der Halswirbel knackt. Aufgenommen wurde
diesmal im Oversonic Studio in Sćo José dos Campos
(Brasil) unter der Leitung von Friggi Mad Beats. Im
Gegensatz zum Vorgänger „Empowered By Hate“ ist
„Lobotomy“ von der Produktion her deutlich
gitarrenlastiger geworden, worauf die Band diesmal
explizit wert gelegt hat und auf das Ergebnis ziemlich
stolz. Von den Arrangements her präsentiert sich das
Trio auf ihrem neuen Silberling nochmals einen Zacken
ausgereifter, doch keine Angst, wo Nuclear Warfare drauf
steht ist auch Nuclear Warfare drin. Das Cover-Artwork
vom brasilianischen Grafiker und Tattoo Künstler Edu
Nascimentto rundet die Scheibe optisch ab und macht das
Gesamtergebnis zu einem „must have“ für jeden Fan
thrashmetallischer Klänge! „Lobotomy“ ist für die Band
sicher ein weiterer Schritt, ihren Ruf als
Aushängeschild dieses Genres zu untermauern.
Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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CHASTAIN – For Those Who Dare
(Re-Release CD) Divebomb Records
David T. Chastain ist der Mastermind hinter Chastain.
Sein Lebenswerk ist vielfältig, und neben Chastain war
der Gitarrist auch mit CJSS und als Solist unterwegs.
Oft dabei: Sängerin Leather Leone, die mit ihrer
ausdrucksstarken Stimme das musikalische Bild des
Saitenvirtuosen mitbestimmte. Das fünfte Studioalbum von
Chastain, «For Those Who Dare», wird
wiederveröffentlicht und beglückt alle US-Power
Metal-Fans, die sich auch an den Soloausflügen des
Namensgebers erfreuen können. Mit viel Power erklingen
die zwölf Tracks, bei denen die zwei Bonusstücke «Play
Their Games» (schnell) und «I Cast No Shadows»
(bodenständig und hart) das eh schon sehr gute Bild von
«For Those Who Dare» abrunden. «Night Of Anger», das
bösartige «Set Us Free», das wilde «Secrets Of Damned»,
das melodisch, sanfte, sich steigernde «Light In The
Dark» und die Heart-Coverversion «Barracuda» sind heute
wie damals kleine Diamanten, die es zu geniessen gilt.
Klar muss man die kräftige, kratzende und sehr dominante
Stimme von Leather mögen und sich auch mit den wilden,
solistischen Ausflügen Davids anfreunden können. Aber
seien wir ehrlich, solche Alben gibt es heute nicht
mehr, und genau aus diesem Grund sollte man sich «For
Those Who Dare» entweder jetzt kaufen oder aus der
CD-Sammlung hervor holen und genussvoll die Ohren
zwischen die Boxen klemmen. Was 1990 an Power und Kraft
versprüht wurde, kann heute nicht sein Flair verloren
haben. Power Metal, wie man ihn liebt und schätzt.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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VENOMOUS CONCEPT - Politics Versus The Erection
(Yellow LP)
Season Of Mist/Irascible Grindcore in humorvoller
Art, gepaart mit einer Prise sozialkritischpolitischer
Natur schwappt uns auf 'Politics Versus The Erection'
von der Grindcore-Combo Venomous Concept entgegen,
welche nebst dem Grindcore doch auch sehr dem Hardcore
und Crossover zugetan ist. Aus Chicago, Illinois,
U.S.A., stammend, präsentiert uns der Fünfer mit dem
vierten full-length Album 'Politics Versus The Erection'
und den darauf enthaltenen 13 Tracks eben besagten
Soundmix, was nebst Heroen wie Napalm Death, S.O.D.,
D.R.I. auch The Exploited auf den Plan ruft, denn
Venomous Concept blasen einen grindcorigen, hardcorigen
und punkigen Crossover aus den Boxen. Da schepperts noch
kultig zwischen den gespielten Noten. Geshoutet aus
vollster Inbrust durch die Kehle, leicht auch ab und an
growlend, doch meist hardcorig wütend und heftig. Die
Quetschbalken schrammeln in Windeseile durch die Songs,
um dann herrlich moshend und groovend zu stampfen und
stets virtuos dabei ein kurzes, heftiges Soligewitter
niederprasseln zu lassen. Der Viersaiter wummert klar
und heftig durch die Tracks, stets nach vorne gepeitscht
durch die blastenden, double-bass-lastigen,
thrashend-speedigen Patterns, welche dann oft kurz und
auch länger in die Moshparts des Drums zurückfallen.
Heftig und nackenbrechend goil. Die Produktion ist
druckvoll, das Cover lässt einen Schmunzeln und das
Skateboard ist am Pogen. Das Artwork besticht aus einer
Mischung von MAD, dem Satiremagazin, als auch unser
Uncle Donald, nein, nicht der Duck, sondern getrumpetet.
Anspieltipps wären da 'Hole in Ground', 'Elemiate',
'Septic Mind' und 'Broken Teeth'. Leopold
Punkte:
8.3 von 10
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HELL IN THE CLUB – Hell Of Fame (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb Die Jungs haben
sich bei mir zu einem Geheimfavoriten gemausert. Mit
ihrem fünften Werk geht der Vierer zu Beginn etwas
melodischer ins Rennen als sonst, nimmt mit dem zweiten
Track «Worst Case Scenario» aber Fahrt auf und lenkt
diese mit dem Sleaze-Rocker «Here Today Gone Tomorrow»
in die Bahnen, die man von den Italienern aus den
letzten Alben kennt. Allerdings macht sich bei den
Herren eine Spur «Moderne» und «Symphonik» bemerkbar,
welche bei mir einen leicht faden Beigeschmack
hinterlassen und bei denen ich hoffe, dass dies nur ein
kleiner Tanz mit dem Teufel, sorry, der eigenen
Kreativität ist. Erwartungsgemäss sind die Ballade
«Lullaby For An Angel», das fett rockende «No Room In
Hell», das balladeske «Tokyo Lights», der Rocker
«Lucifer's Magic» und das lockere «The Joker» die
Lieder, welche man sich von Hell In The Club erhofft.
Tracks, welche den traditionellen Hard Rock mit den
schwedischen Sleaze-Elementen würzt und die
«Stiefelbewohner» aus der Masse der ansonsten, aus
Italien angesagten dramatischen Symphonic
Metal-verseuchten Szene positiv abhebt. Eine Steigerung
zum letzten Album «See You On The Other Side» ist die
neue Scheibe nur bedingt geworden. Nicht, dass «Hell Of
Fame» ein schlechtes Werk geworden ist, aber mit den
neuen Nuancen habe ich so meine liebe Mühe. Ja, ich
gestehe, ein alter Rocker lässt sich seine Pizza ungern
mit neuen Gewürzen verändern. Tinu
Punkte:
8.3 von 10
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ZAKK SABBATH – Vertigo
(CD&DVD) Magnetic Eye Records
Am Freitag 13. Februar 1970 erschien über Vertigo
Records das selbstbetitelte Black Sabbath-Debüt.
Anlässlich des fünfzigsten Erscheinungsjahres dieses
unbestrittenen Meilensteins hat Saitenhexer Zakk Wylde
zusammen mit seinen Sidekicks Bassist Blasko (Ozzy
Osbourne, Rob Zombie) und Drummer Joey Castillo (Danzig,
Queens Of The Stone Age) das gesamte Album neu
aufgenommen. Um der rohen, ursprünglichen Atmosphäre des
Originals gerecht zu werden, wurde das Ganze live im
Studio innert 24 Stunden eingespielt, wobei man sich bei
der Songauswahl an die nordamerikanische Edition
gehalten hat, d.h. an die Stelle des auf der
europäischen Ausgabe enthaltenen Crow-Covers „Evil
Woman“ wurde das Sabbath-Frühwerk „Wicked World“
gesetzt. Die Umsetzung an und für sich würde ich als
absolut gelungen bewerten. Einerseits haben sich die
Jungs weitestgehend an die Originale gehalten,
andererseits liegt es in der Natur der Sache, dass jeder
Musiker der etwas auf sich hält, einem Cover den eigenen
Stempel aufdrückt. Man kann dabei Songs kreieren, die
schon fast als Eigenkompositionen durchgehen, so wie es
oft bei Type O Negative der Fall war, man kann dabei den
ursprünglichen Vibe der Originale völlig zerstören und
vertonte Rohrkrepierer produzieren (hierzu nenne ich
lieber keine Namen), oder man kann so wie hier Zakk
Sabbath sehr behutsam mit dem Vermächtnis jenes
Quartetts umgehen, welches in seiner Frühphase den Heavy
Metal beeinflusst hat wie keine andere Band zuvor.
Einzig Herr Wylde kann es nicht lassen, beim einen oder
anderen Solo seine Finger in etwas übertriebener Manier
über das Griffbrett flitzen zu lassen, aber
schlussendlich gibt er sich wirklich Mühe, sich an die
Originalleads von Tony Iommi zu halten, und so bleiben
seine Frickel-Einlagen im angemessenen Rahmen. Zu haben
ist diese hübsche Reminiszenz in gelbem Vinyl, als
Digipak CD oder, für jene, welche die Vollbedienung
wollen, als Hardcover Artbook inklusive CD und einer
Making Of-DVD. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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THE STRIDES - Out Of The Blues
(CD)
Sliptrick Records
Schweden können auch anders,
hier kommt das Debüt-Album von The Strides. Ihr mögt Led
zeppelin, Slade, Rival Sons und The Who? dann mögt ihr
auch die Musik der Schweden. Neun rockige, bluesige,
melancholische Tracks, die an eben oben erwähnte Bands
erinnern. Verspielt wie das an Zep erinnernde "Move On"
gefallen ebenso wie das bluesrockige "Closer To The
Sun". In die gleiche Kerbe schlägt das etwas mehr
bluesige "Whole Lotta Lovin", starke Nummer mit tollem
Guitar Slide-Solo. Der Retro-Sound der Schweden hat
Biss, Blues, Rock und erinnert an die guten alten 70er,
als die Musik noch wild und zum Glück noch nicht so
überproduziert war. Echt, ehrlich und gerade in die
Fresse. Gut zu hören bei Nummern wie "Bag Full Of Bones"
und "Rock`n`Roll Star". Aber auch bei ruhigeren Tönen
überzeugen die Nordländer. Hört euch nur das schöne
"Dandelion" an. Eine mit akustischer Gitarre gespielte
Led Zeppelin "like" Nummer, hier singt Sänger Victor
Gustafsson mit sehr viel Gefühl. Und mit "Hellhound
Blues" taucht man musikalisch sogar etwas in die 60er
ab, da kommt sogar ab und zu The Doors-Feeling auf,
klasse gespielt. Und so legen die Schweden hier ein
interessantes Debüt vor, das ein Stück musikalische
Vergangenheit in die Gegenwart transportiert. Starkes
Album. Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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SILENTIUM - Motiva (CD)
Out of Line Music
Symphonisch und Finnland, das klingt doch schon nach
einer gelungenen Kombination. Der gothische Sound mit
gefühlvollen Vocals und ansprechenden Gitarren
verzaubert und entführt den Zuhörer gekonnt. Die
Frontfrau Riina Rinkinenn kommt mir mit der
Gefühlsdosierung in ihrem Gesang auch sehr ehrlich
rüber, was die teils schwierigere Thematik der Texte
(etwa Depression oder Schuldgefühle) authentisch
unterstreicht. Ehrliche Musik ist eben die beste Musik.
Melodische Passagen wie aus einem Winterzauber treffen
auf starke Riffs, die Kombination kann nur aus Finnland
kommen. Einziger Minuspunkt in meinen Augen (oder eher
Ohren) ist, dass keiner der Songs besonders raussticht.
Diese Scheibe ist wohl wirklich nur als Ganzes gedacht.
Dies kann aber auch sehr gut sein. Die Melancholie
trifft genau richtig und macht "Motiva" zu einem sehr
entspannenden Werk, welches zum Zurücklehnen einlädt.
Mona
Punkte:
8.1 von 10
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KENZINER – The Last Horizon
(Re-Release CD) Pure Steel Records
Die Neoclassic / Progressive
Power Metal Band Kenziner haben dieses Jahr ihr viertes
Studioalbum «Phoenix» veröffentlicht. Dafür sind sie zu
Pure Steel Records gewechselt. Nun veröffentlichen sie
unter dem neuen Label abermals ihr drittes Studioalbum
«The Last Horizon» in neu abgemischter Form. Dieses Werk
erschien damals im Jahre 2014 bei Prog Power, nachdem
die Finnen eine fünfzehnjährige Pause eingelegt hatten.
Mit «The Last Stand» feierten sie ein Comeback der
glorreichen Sorte – das Album ist ein Meisterwerk ihres
Genres und eigenen Stils. Kenziner wissen, wie Stimmung,
Energie und Kraft musikalisch erzeugt wird. Im Vergleich
zum letzten Album sind die symphonischen Elemente auf
«The Last Horizen» noch mehr präsent als auf «Phoenix».
Und auch hier sind Vergleiche zu Sonata Arctica,
Stratovarius und Symphony X unabdingbar. Ihr Stil ist
hochkomplex, vielfältig und dynamisch. Sie erschaffen
bei jedem Track eine eigene Klangwolke, die in den Bann
reisst – mal düster, mal aufmüpfig und mal melancholisch
– sie beinhalten und verarbeiten alles. Auf «The Last
Stand» ist noch der ehemalige Sänger Markku Kuikka und
Keyboarder Jukka Karinen (beide Status Minor) zu hören.
Was das Remastering anbelangt, wurde hierbei ein super
Job gemacht. Das Album klingt ausgeglichener und
kompakter – alle verschiedenen musikalischen Ebenen sind
im Einklang miteinander und ergänzen sich super. «The
Last Stand» ist sicherlich ein tolles Einsteigeralbum,
um Kenziner kennenzulernen. Die Band ist ein Highlight
ihres Genres und musikalisch brillant, anders kann es
nicht gesagt werden. Sina
Punkte:
keine Wertung
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THE TANGENT - Auto Reconnaissance
(2 LPs & CD) InsideOut Music
Andy Tillison und Jonas Reingold
sind wieder da mit ihrem neuesten Tangent Werk. "Life On
Hold", eine typische flotte Prog Rock-Nummer mit
Yes-Charakter beglückt den verwöhnten Zuhörer gleich zu
Beginn dieses Rundlings. Weiter geht’s mit der
Jazz-angehauchten, knapp 17 Minuten langen Nummer
"Jinxed In Jersey". Andy singt auf diesem Album alles
selber. Dieser Song ist sehr gewöhnungsbedürftig,
wechselt oft die Richtung und verliert sich manchmal
etwas. Rockiges wechselt sich mit elektronischen Parts,
Gesang mit Sprechpassagen, das Ganze ist musikalisch
etwas verwirrend. „Under Your Spell“ kommt mit den
Sax-Parts recht jazzig rüber, etwas störend sind die zum
Teil künstlichen Drums. „The Tower Of Babel“ dann wieder
eine coole Prog-Nummer, die etwas mehr Tempo mitbringt.
Der zweite Long Track „Lie Back & Think Of England“,
satte 28 Minuten, ebenfalls nicht leicht verdaulich,
aber um einiges spannender als „Jinxed In Jersey“. Eine
echt anspruchsvolle Prog-Nummer. Auch das folgende „“The
Midas Touch“, wieder eine typische Tangent-Nummer mit
Yes-Anleihen. Am Ende folgt noch der dritte Long-Track
„Proxima“ mit 12 Minuten Länge. Eine ruhige
Instrumental-Nummer, man könnte schon fast sagen
Meditationsmusik. Das neue Album der Proggies kann das
hohe Niveau der Vorgänger-Alben nicht ganz halten und
schwächelt mit ein, zwei Songs, ist aber immer noch ein
tolles Prog-Werk im Gesamten gesehen, man kann damit gut
leben. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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LONEWOLF – Division Hades
(Digipak) Massacre Records/Phonag
Dieses Album dürfte jedem Fan
von Grave Digger und Running Wild gefallen. Denn die
Franzosen Lonewolf bieten klassischen Heavy Metal
zwischen True, Power und Thrash Metal. Das führt mal zu
zwingenderen, mal zu belangloseren Melodien. Dieses sind
aber immer treibend und eignen sind hervorragend zum
Headbangen. Allerdings verpassen etliche Lieder knapp
den Dreh, der aus einem guten Song einen Klassiker
macht. Damit will ich die zehn Lieder des regulären
Albums aber nicht «schlechtschreiben». Mit der Zeit
ermüde ich schlicht beim Hören. Da wäre noch mehr
Abwechslung oder Klasse nötig gewesen. Erstaunlich für
eine französische Band ist, dass das Intro auf Deutsch
gesprochen wird. Die ersten fünf Lieder danach können
begeistern, bevor sich das berühmte Gefühl von «genug»
einstellt. Da es sich bei «Division Hades» um das zehnte
Album handelt, haben sie diesem Werk noch eine weitere
CD beigelegt. Darauf sind die Höhepunkt der letzten neun
Alben neu eingespielt worden. Dabei bestätigt sich der
Eindruck des aktuellen Werkes. Denn auch hier fehlen
trotz aller Klasse sie entscheidenden Aha-Effekt.
Irgendwie schade. Ein Anschluss an die vermeintlichen
Vorbilder bleibt den Franzosen damit verwehrt. Bleibt zu
hoffen, dass sich der Durchhaltewillen von Lonewolf
auszahlt. Irgendwann müsste doch einfach noch mehr
kommen. Denn wirklich viel fehlt nicht mehr. Roger
W.
Punkte:
8.0 von 10
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SAPIENCY – For Those Who Never
Rest (CD) Massacre Records
Sapiency melden sich mit ihrem
dritten Album „For Those Who Never Rest“ zurück!
Beeinflusst durch diverse Wechsel im Line-up wurden
immer wieder neue Ideen in die Band gespült, was sich in
den Songs und ihrem neuen Album niederschlägt. Der rote
Faden der Modern Melodic Death Metaller geht auf „For
Those Who Never Rest“ nie verloren, auch wenn die Truppe
gerne in diversen Genres grast. Auf der aktuellen Platte
präsentieren sich Sapiency massiver, kraftvoller,
transparenter und bieten brutale und abwechslungsreiche
Riffs, ohne dass Melodie und Tiefe zu kurz kommen. Der
Sechser hat auch in Sachen Geschwindigkeit eine
ordentliche Schippe drauf gepackt und stellt somit ihr
bis dato schnellstes Album vor. Die Songs sollen eine
Quelle der Motivation für die Schwachen sein, stark zu
werden; für die Rastlosen, Unterstützung zu finden und
positive Energie an diejenigen zu übertragen, die ihre
Augen, Ohren und Gedanken für die Texte und die Musik
von Sapiency öffnen. Alle 13 Songs auf diesem Album sind
jenen gewidmet, die sich Sorgen machen und sie sollen
ermutigt werden, niemals aufzugeben. Oder einfach –
Sapiency schreiben Songs für alle, die nicht zur Ruhe
kommen. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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YEAR OF THE KNIFE - Internal
Incarcreation (LP) Pure Noise Records Heftiger
Noisecore, gepaart mit deathigen, hardcorigen und
heftigen Anleihen folgen von Year Of The Knife, einer
Combo aus Newark, Delaware, U.S.A., welche seit dem 2015
im besagten musikalischen Umfeld wütet. 'Internal
Incarcreation' ist der zweite full-length Output des
Fünfers, nach dem Debut 'Ultimate Aggression'. Well, 13
Tracks haben sich auf dem zweiten Longplayer
eingefunden, welche sehr wütend und heftigst dargebracht
werden. In bester Grindcore- und kompressierter
N.Y.C.-Crossover-Manier treiben sich die 13 Songs stets
an, ohne eine Verschnaufspause zu generieren, denn die
braucht's auch nicht, einfach volle Pulle in die Fritte
reinschieben. Etwas Biohazard, etwas Terrorizer, Napalm
Death, etwas heftiger Schweden-Death à la Entombed oder
Lik. Geht heftig ab! Stets treibende, blastende,
double-bassende, schnelle Drumpatterns. Ein Tieftöner,
der herrlich wummert und den Boden füllt. Die Gitarren,
welche sich gegenseitig tief ins Fleisch schneiden mit
den scharfen Riffs, kurze, noisige Soli rattern, meist
im Hyperbereich, ab und an auch im MidTempo sich
bewegen. Die Vocals brutalst shoutend im Extrembereich,
so wütend, hasserfüllt und böse, da selbst ein tiefer
Growl keine Chance mehr hat, hier jedoch sich der Ball
wie im Ping-Pong konsequent hin- und herbewegt. Die
Produktion ist heftig dirty und druckvoll. Das Artwork
passt sich dieser Gegebenheiten nahtlos an.
Anspieltipps: 'Virtual Narcotic', 'Final Tears', 'Sick
Statistic' und 'Eviction'. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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DEMOLIZER – Thrashmageddon (CD) Mighty Music
Demolizer haben sich 2014 formiert und sie spielen
knochenbrechenden, ungefilterten Thrash-Metal. Ihr Sound
peitscht förmlich ins Gesicht, dass man sich nach ihrem
Debüt „Thrashmageddon“ fühlt, als würde man seine Zähne
mit gebrochenen Fingern im Pit zusammensammeln. Die vier
Youngsters sehen sich als grossen wütenden Mittelfinger,
der gezielt auf das Establishment abzielt. 2018 haben
sie mit der EP „Ghoul“ erstmal auf sich aufmerksam
gemacht aber ihr Jahr war eindeutig 2019. Da erspielten
sie sich beim dänischen W:O:A-Metal Battle einen
Finalplatz, produzierten ein Demo plus Single – alles in
Eigenregie. Des Weiteren absolvierte das Quartett Touren
in Dänemark und Russland und während den Pausen,
werkelten sie fleissig am neuen Album. Herausgekommen
ist schliesslich ein Silberling, der der dänischen
Metalszene bis dahin gefehlt hat. 100% intensive und
aggressive Musik ohne Schnörkel oder unnötige
Spielereien. Die Tracks sind gespickt mit Riffs und
eingängigen Hooklines, die im Gehirn hängen bleiben wie
ein weicher Kaugummi unter dem Turnschuh. Demolizer
donnern harten, schnellen und heftig thrashigen Sound
aus den Boxen. Wer Bands wie Slayer, Exodus oder
Municipal Waste mag, der wird auch am Vierer aus
Dänemark seine helle Freude haben. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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THE DEATH WHEELERS - Divine Filth
(CD) RidingEasy Records
Das musikalische Konzept dieses
kanadischen Instrumentalquartetts klingt schon mal recht
interessant. Imagetechnisch auf den 1973 erschienenen,
ziemlich absurden Biker/Horror B-Movie „The Death
Wheelers“ (auch bekannt unter dem Titel „Psychomania“)
aufbauend, schaffen sie das vermeintlich Unmögliche und
vermählen den Rotz von Motörhead mit dem morbiden Flair
kranker Psychobilly-Acts wie Banane Metalik, Demented
Are Go oder Nekromantix sowie der legendären Surfgitarre
von Dick Dale. Zunächst befürchtete ich, das Konzept
würde sich im Laufe des Albums etwas abnutzen, aber
mitnichten. Die vier Musiker zeigen viel Mut zu Dynamik
einerseits und musikalischer Offenheit andererseits, auf
diese Weise bleibt das Interesse des Zuhörers über die
gesamte Spiellänge der Scheibe wach und die Skip-Taste
dementsprechend unberührt. Einzelne Songs, welche
zuweilen in ihren Titeln den schrägen Humor der Band
widerspiegeln („Ditchfinder General“, „DTA (Suicycle
Tendencies)“, „Lobotomobile“), werden im Stil eines
Hörspiels durch teilweise recht derbe Ausschnitte („If
you wanna fuck with the living, you gotta learn to fuck
with the dead.“) aus irgendwelchen Trash-Movies
eingeleitet, was die für die Sixties und Seventies so
typische Atmosphäre ununterbrochen aufrecht erhält.
Nebenbei zocken die Jungs in gleicher Formation noch in
der Doom/Stoner Band Strange Broue, was sich
selbstredend auch noch im Sound von The Death Wheelers
niederschlägt und schlussendlich zu diesem
interessanten, hochenergetischen Mix beiträgt. Eine
interessante, durchschlagskräftige Scheibe mit hohem
Spassfaktor! Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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LAW OF CONTAGION - Woeful Litanies
From The Nether Realms (CD) Moribound Records
Lusithanien, besser bekannt als
Portugal, zelebriert auch hier als One-Man-Band der
Mastermind namens Ishkur satten Death-Metal mit
gelegentlichen Ausflügen in die Black-Metal-Ecke. Ja,
'Woeful Litanies From The Nether Realms' ist ein
gelungenes Debutalbum mit 7 Tracks, welche so in die
Ecke à la Beherit, Necromantia, Moruary Drape und
Mystifier tendieren, ohne dabei das Okkultige je zu
verlieren. Yep, unter der Flagge von Law Of Contagion
wird hier roh und heftigst gebläcked-deathed. Sägende
Riffattacken, melodiösen Läufen, kurzen, heftigen Soli,
einem wummernden Viersaiter und blastenden wie auch
double-basslastigen, speedigen, ab und an doomigen
Drumpatterns sind die Zeremonienzutaten, nebst heftigen,
tiefen und doch blackigen Growls als satanische
Weihgabe. Ein ganz böses, farblich perfekt abgestimmtes
Artwork (black/red), ganz hervorragende
produktionstechnische Finalissima runden dieses
Debutalbum trotz der depressiven Schwere in einer Art
erfreulicher Depression ab. Anspieltipps wären da
'Heralding The Insane', 'Blood Vindication' und 'Cult Of
The Damned'. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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ATLAS – Parallel Love (CD)
AOR Heaven
Von der Britischen Insel
erreicht uns das Zweitwerk „Parallel Love“ der Formation
Atlas. Dabei entschied man sich, ein paar Scheite mehr
ins Feuer zu werfen, was der Scheibe eine deutlich
härtere Ausrichtung bescherte als das Debüt „In Pursuit
Of Memory“. Die Meldic- und AOR-Wurzeln bleiben dabei
trotzdem dominant, man hat dem Werk aber einen
angenehmen, wenn auch dezenten, metallischen Anstrich
verliehen. Das Songmaterial lässt zwar manchmal die
eingängigen Refrains aussen vor, diese sind aber auch
durchaus vorhanden und lassen diesbezüglich z.B. bei
„Human Touch“ oder „Falling Out Of Love“ aufhorchen. Das
Manko kann man aber mit viel Drive wettmachen. Ebenfalls
nicht von schlechten Eltern sind die vielen kreativen
Melodien und die zahlreichen Hooks, die den Tracks
Charisma und Identität einhandeln. Obwohl im Line Up
keine grossen Namen auftauchen, überzeugt die Formation
durch eine äusserst homogene und satte
Instrumentalisierung. Vor allem Sänger Craig Wells
begeistert durch eine starke Gesangsleistung und eine
Stimme mit Wiedererkennungswert. Ebenso lässt die
Produktion von Keyboarder James Thorley in Sachen Power
und Intensität keine Wünsche offen. Unter dem Strich
kein eigentliches Highlight, aber ein erfrischendes
Album von einer Band mit Potenzial. Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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ORPLID – Deus Vult (CD & Buch) Prophecy Productions
Nach zwölf Jahren melden sich die deutschen Musiker
Orplid zurück. Mit einem Album, welches aus 18 Songs auf
72 Minuten Spielzeit besteht. Dann hören wir mal hinein.
Die Band die sich selbst als Neofolk bezeichnet erinnert
hier jedoch auch sehr an etwas, was Richtung Dark Wave
geht. Das, durch die vielen elektronischen Einlagen in
den verschiedenen Songs. Anders, als der Albumtitel
vermuten lässt, bezieht sich das Album aber nicht (nur)
auf die Zeit der Kreuzritter, sondern handelt auch von
Themen, die stark vom 20. Jahrhundert handeln. Durch das
Album durch zieht sich der dunkle Gesang des Sängers.
Die Ausnahme macht «Dunkle Stunde», bei dem die deutsche
Rock Sängerin Katrin Lindner den Part des Gesanges
übernimmt. Eine willkommene Abwechslung, jedoch auch
etwas enttäuschend, da etwas mehr Emotionen oder eine
etwas fetzigere Stimmung bestimmt nicht geschadet hätte.
Auch im gesamten ist das Album sehr schwer
einzuschätzen, da es aus so vielen verschiedenen Arten
von Songs besteht, die als Einzelstück ja ganz in
Ordnung sind, jedoch als Gesamtbild etwas seltsam daher
kommen. Natürlich kann ich jetzt das Album nicht als
schlecht abstempeln, da mir vereinzelte Songs doch sehr
zusagen, jedoch werde ich mit dem grossen Gesamten nicht
so warm. Vielleicht hätten es die Hälfte der Songs auch
getan, die dann aber so richtig zueinander gepasst
hätten. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich
verschieden… Zoé
Punkte:
7.8 von 10
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EVOKE - Seeds Of Death (LP)
Pulverised Records
Uff, blackiger
Thrash-Speed-Metal in old-schooliger Schrittweise aus
Oslo, Norwegen, vom Trio namens Evoke und die
präsentieren auf 'Seeds Of Death', ihrem Erstlingswerk,
gnadenlose Rohheit wie in den Tagen à la Sodom,
Destruction, Venom, Kreator in den Anfangszeiten. Die 7
Tracks jagen von einem Speed in den anderen, schnell
geriffelt und gefrickelt mit kurzen, rasanten Soli,
einem herrlich und klar wummernden Tieföner und
speedig-thrashigen Double-Bass-Attacken, sowie
shoutenden Voices. Rasantes und speediges Debutmachwerk,
welches durch eine hervorragende und klare Produktion
glänzt, welche unvermindert die guten, alten Tagen und
Zeiten mit der jetzigen, modernen Zeit verknüpft,
nahtlos, wohlbemerkt. Ein herrliches, eher blackiges
Coverartwork, welches den leicht punkig-speedigen
Black-Thrash-Metal in die Höhen hievt. Goiles
Moschwerch, einfach voll in die Fritte rein, so à la
Unterkiefer vorstellen, mit Bier volltanken,
zurückschieben und lass' raus die Sau-Manier.
Anspieltipps wären da 'Souls Of The Night', 'Leviathan's
Victory' und 'Satanic Rebirth'. Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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NASTY – Menace
(LP&CD) Century
Media/Sony
Nasty, welche bereits seit 16
Jahren die Hardcore-Welt unsicher machen, bringen in
diesem Jahr ihr lang erwartetes, siebtes Album heraus.
Das Werk trägt den Titel „Menace“ und repräsentiert die
erste Zusammenarbeit mit Century Media, ein Label, das
den meisten Freunden der verzerrten Gitarrenklänge ein
Begriff sein sollte. Der Opener „Ultimate“ macht
unmissverständlich klar, in welche Richtung die Platte
geht. Es ist ein roher, fast unerwartet harter Titel.
Nach einem sehr rohen Breakdown wird in „Bulletrain“
alles in die Waagschale geworfen und nach einer knappen
Minute ist die Raserei vorbei. Der Longplayer ist eine
Achterbahnfahrt, die permanent steil bergab geht. „Be
Careful“ zeigt schön auf, zu welchen stimmlichen
Variationen Sänger Matthi fähig ist und mit welcher
Leichtigkeit die Band den Wechsel zwischen melodischen
und beinharten Passagen meistert. Auch lyrisch nehmen
die Jungs wieder einmal kein Blatt vor den Mund und
sprechen direkt aus, was sie denken.
Gesellschaftskritisch, unangenehm und politisch wie eh
und je machen Nasty ihr Ding und vereinen Message und
Musik perfekt. „Menace“ ist wieder ein Schritt in
Richtung ihrer Wurzeln zurück. Anfangs stark im Beatdown
vertreten, konnten die Jungs in den letzten Jahren eine
steile Aufwärtskurve ihrer Karriere verzeichnen. Ihre
Musik wirkt vielschichtiger und experimenteller, was
allerdings auch nicht jedem gefallen wird. Aber wie so
oft, bestimmt auch nur hier der Geschmack über Top oder
Flop. Sicher bis jetzt eine der Überraschungen des
Jahres 2020. Oliver H.
Punkte:
7.7 von 10
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DRAGHKAR - At The Crossroads Of
Infinity (CD) Unspeakable Axe Records
Holla die Waldfee gekotzt ...
Draghkar aus den U.S. of A., aus der Engelsstadt am St.
Andreas-Graben, mit ihrem ersten full-lenght Album
namens 'At The Crossroads Of Infinity' und 6 Tracks,
welche sogleich an eine skandinavische Combo erinnern
mögen, doch auch teutonische Outputs aus den
Mitte-80er-Jahren erinnernd, als an eine floridianische
Todesblei-Entdeckung. Will schreiben, es 'bläckt' so
richtig herrlich durch die Songs des Quintetts aus Los
Angeles. Nun gut, es 'bläckt' nicht nur auf 'At The
Crossroads Of Infinity', sondern es 'deathed',
'thrashed' und 'speeded' wie auch 'blasted' recht
punkig-blackig durch die Songs. Doch nebst den
skandinavischen Death- und Black-Metal-Anleihen
shreddern sich die Klampfenmeister recht virtuos und
teils heftig lange durch die Songs. Gerifft wird richtig
holprig und straight, ja eben punkig straight, wo sowohl
die Drum-Patterns und die Bassläufe feuchtdüster
mitfrickeln. Nebst viel Melodielinien zum düsteren,
guttural-shoutigen Gesang ergeben die 6 Tracks eine
interessante Zusammenstellung von Ideenmosaiken, welche
in einen gebündelten Todesstrahl in den Laser übertragen
werden und diese dann durch die Membranen der
Lautsprecher in die Welt hinaus gepunked-blacked-deathed
werden. Amorphis, Sentencend, Autopsy, SepticFlesh,
etwas Hellhammer und Celtic Frost, Venom, Bathory und
weitere Konsorten lassen grüssend die Einflussfetzen
hängen. Dementsprechend ist die Produktion ausgefallen,
sauber und so richtig 'old-schoolig', gepaart mit einem
interessant-progressiven Cover-Artwork. Anspieltipps
wären da 'Seeking Oblivion', 'At The Crossroads' und
'The First Death'. Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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THE HAWKINS – Silence Is A Bomb (LP) The Sign Records
The Hawkins stehen bereit, mit ihrem sehr rock n‘
rolligen 60er-70er-Gitarrenrock so manches Wohnzimmer zu
beschallen. Wer an dieser Stelle jetzt denkt, alles was
Alternative Rock zu bieten hat bereits zu kennen, werden
mit „Silence Is A Bomb“ vielleicht doch noch ein wenig
überrascht. Die Schweden bieten eine recht bunte
Mischung aus leichten, frischen Tracks, die sich trotz
der lockeren Spielweise mit sehr ernsthaften Themen
beschäftigt. Hinter den eingängigen Refrains und
luftigen Gitarrenriffs verbergen sich Lyrics, die sich
mit emotionalen und psychischen Themen befassen und
gleichzeitig ein kritisches Auge auf die Gesellschaft
werfen. Der namens gebende Opener startet unscheinbar
ruhig und ist mit seinem gesanglichen Minimalismus die
Einleitung zur Scheibe. Dann ist mit „Roomer“ Vollgas
angesagt, denn der zweite Track schmettert reichlich
Groove aufs Parkett. Das liegt den Schweden scheinbar.
„Silence Is A Bomb“ ist einfach gesagt, gut gemachter
Feel-Good-Rock à la The Hives oder Jet. Das Album
erlaubt sich keine Schwächen, besticht aber auch nicht
durch epische Rockhymnen. Das würde der Truppe aber auch
nicht zu Gesicht stehen, denn sie halten sich eher an
kurz-gehaltene Songs mit einer Prise Punk-Attitüde. Mit
„Minuette“ gibt es unter den Worten „Give Me A Minute
Now“ zum Beispiel genau das: 1 Minute vollgestopft mit
satten Rockgeknüppel. Ein herrliches, kurzes Intermezzo.
Darin liegt der Beweis dafür, dass diese Platte viele
Schichten hat, die es zu entdecken gibt. Mal ruhiger,
mal schneller und lauter aber immer mit einer angenehm
angerotzten Note. Oliver H.
Punkte:
7.6 von 10
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BLOODRED - The Raven's Shadow (Digipak) Massacre Records
Mit 'The Raven's Shadow' folgt der zweite
Longplayer, nach 'Nemesis' und der EP 'The Lost Ones'
von der One-Man-Band um Mastermind Ron Merz aus
Oberrstenfeld, Baden-Württemberg. Und diese 9 Tracks
gehen ganz gut ab, vermischt zwischen Black- und
Death-Metal, mit einigen soundtechnischen
Überraschungen, was dann selbstredend die Songs auch
interessant erklingen lassen. Mal hymnenhaft, mal
bonanzamässig, mal mystisch, mal blastend, mal thrashig,
mal speedig, mal heftig blackig, mal deathig, mal
doomig, mal einfach 'Metal'. Produktionstechnisch sehr
sauber und druckvoll, gepaart mit einem herrlichen
Cover-Artwork. Ja, der Grundstock des Songwritings
basiert auf, wie es Bloodred auch treffend verkünden,
blackened Death-Metal. Schneidende Riffs, melodiöse
Parts, mal hymnenhaft oder dann auch akustisch
intoniert, mal so richtig moshende, catchige Momente,
blastende und double-bassige Drums. Tiefe Shouts, welche
am gutturalen Gesang kratzen, ein solider Tieftöner,
passend zu den sägenden Gitarrenriffs. Solomässiges
Shredding wird auf dem Album in kurzen, heftigen
Varianten durchgepeitscht, doch wird auf ein herrlicher
Soundteppich auf 'The Raven's Shadow' wert gelegt.
Stilistisch etwas von Svart Crown und Crematory, etwas
Grave und Immortal, etwas In Flames und Insomnium.
Anspieltipps wären da 'Hör den Tod', 'Shadow Warrior',
den Titeltrack 'The Raven's Shadow', 'Blood On Thy
Hands' und das epische 'The North Star Whispers To The
Blacksmith's Son'. Leopold
Punkte:
7.6 von 10
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METALLICA - S&M2 (4
LPs & Digital Copy) Blackened Records/Universal
Music
Darum gerissen habe ich mich
nicht, aber da die zweite Ausgabe von "Symphony And
Metallica", kurz eben «S&M» betitelt, mit viel Getöse
beworben und weit herum besprochen wurde, kommen wir
nicht umhin, auch was dazu zu sagen. Zwingend war das
Ganze nicht, da die erste Ausgabe von 1999 einerseits
zwar speziell war und auf der anderen Seite aber keine
wirklich grossen Stricke zerriss. Dies auch deshalb,
weil im Verlauf der Jahre diverse andere bekannte wie
grosse Combos mit dem gleichen Konzept vor allem
versuchten viel Kohle daraus zu ziehen. Doch wie die
Akustik-Welle inzwischen mächtig abgeebbt ist und an
allgemeinem Interesse verloren hat, krähte die grosse
Masse ebenso nicht mehr nach solchen Dingern wie «S&M».
Doch Udo Dirkschneider (Ex-Accept, U.D.O.) foutierte
sich darum und schoss ausgerechnet dieses Jahr mit «We
Are One» den Spartenvogel ab und legte, wirklich
überraschend, das Masterpiece schlechthin hin! Somit
konnten selbst die übermächtigen Metallica nichts mehr
dagegen halten, da «S&M2», verglichen mit dem Vorgänger
zwar produktionstechnisch nachlegte, aber letztlich
bloss alten Wein in neuen Schläuchen am Start hat.
Immerhin gab es ein paar Wechsel in der Setliste, aber
da zeigten sich U.D.O. mit komplett neuen Songs
wesentlich frischer. Mag ja durchaus sein, dass «S&M2»,
über fette Anlagen gespielt, dennoch punkten kann, doch
bei mir das schnieke Digipak bald das gleiche Schicksal
wie die erste Ausgabe erleiden, nämlich nur noch Staub
ansetzen, während zwischendurch mal Udo's Orchesterwerk
erklingt. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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PERFECT PLAN – Time For A Miracle
(CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Herausragend bei Perfect Plan
ist die Stimme von Kent Hilli und das Gitarrenspiel von
Rolf Nordström. Das Quintett darf als Schnittmenge aus
The Strom und Giant angesehen werden, aber mit ein paar
Härtegraden mehr. Dabei stehen die Refrains und die
sofort ins Ohr gehen Melodien stets im Mittelpunkt und
wissen von der erste Sekunde an zu gefallen. «Better
Walk Alone» ist einer dieser Beweisstücke, die man
unbedingt gehört haben sollte. Wie auch die wunderschöne
Ballade «Fighting To Win», die mit Klavier und Gesang
brutal unter die Haut geht und ein Hühnerfell erster
Güteklasse garantiert. Was machbar ist, mit
Klavierklängen und fetten Gitarren zeigen nicht nur
Night Ranger, sondern hier auch «What About Love». Wie
auch das an Survivor erinnernde «Nobody's Fool» und die
Halbballade «Just One Wish». Der Hit auf diesem Album
nennt sich «Don't Blame It On Love Again» und rundet ein
gelungenes Werk ab, das die Thrash- und Metal-Fans
sicherlich kaum hinter dem Ofen hervor locken wird, aber
die Melodic-Fans die eine oder andere Freudenträne in
den Augen wegdrücken werden. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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THE CASANOVAS - Reptilian Overlord
(LP) Bad Reputation
Och nee, bitte keine
Glam-Schminkmichzutode-Glitzerglitter-Band, welche auf
Rockabilly macht und dabei kläglich scheitert. Nun, Glam
haben wir hier nicht, und Rockabilly eher im Verschnitt
zusammen mit Rock'n'Roll. Doch, lässt sich hören, zumal
auch der Sänger ein ganz anständiges Organ vorzuweisen
hat. Wirkt zumindest authentisch (und vermutlich
augenzwinkernd, wenn man den Titel sowie den
dazugehörigen Rausschmeisser bedenkt). Doch, kann man
sich geben, ist jetzt nicht bretternd wie Sau, aber ganz
angenehm, und hat zwischendurch seine Momente, wenn die
Gitarren passend jaulen, kurz, dann wieder zurückdrehen
und dem Gesamtsound Platz lassen. Ordentlich! Toby
S.
Punkte:
7.5 von 10
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BIFFY CLYRO - A Celebration Of
Endings (LP) Warner Music International
Alternative / Indie Rock mit
gelegentlicher härterer Schlagseite - warum auch nicht?
Allerdings ist für mich persönlich der Anteil an zu
ruhigem Sound viel zu hoch, wenn die Jungs aber mal
etwas aufdrehen, kommen Erinnerungen an alte Theory Of A
Deadman, teilweise auch Bloodhound Gang, Seether,
Skillet oder Nerf Herder hoch. Das reicht für mich jetzt
nicht aus, um die Scheibe in Dauerrotation laufen zu
lassen, aber so für Zwischendurch ist das ganz ok. Wenn
man nicht allzu viel erwartet (oder generell auf der
Alternative-Schiene fährt), dann kann man mit "A
Celebration Of Endings" nicht allzu viel falsch machen.
Unauffällig. Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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VERITAS – Threads of Fatality
(CD)
Veritas Rocks LLC
Veritas ist eine Progressive
Hard Rock / Metal Band aus Kansas City, die sich 2012
gegründet hat. Auf ihre erste EP, die 2018
veröffentlicht wurde, folgt nun mit «Threads of
Fatality» ihr Debut. Das Werk beginnt mit «Prelude To
Toe Sacrament», einem düsteren, melancholischen Intro,
das Lust auf mehr erweckt. Darauf folgt «Frail», ein
Stück, das mir eher als fade, fast überhörbar
eingefahren ist. Obwohl ein cooles Gitarrenriff den Stil
Veritas eröffnet und im 80er Stil hingerattert wird,
bleibt das Lied oberflächlich und nicht greifbar. Daher
hatte ich zuerst das Gefühl, dass «Threads of Fatality»
wieder ein Album ist, das qualitativ grundsätzlich gut
ist, jedoch nichts markantes, ausschlaggebendes
beinhaltet. Dieser Eindruck erwies sich jedoch im
Verlauf des Albums als nichtig. Mit jedem Track macht
die Scheibe mehr Spass und eröffnet neue, interessante
Seiten der Band. Ergreifende Gitarrenriffs, geile
Rhythmen und ausgefallene Gitarrensoli offenbaren sich.
Mit «Love and Burn» und «Far away» werden tolle,
fesselnde Refrains präsentiert, die Freude machen. Mit
«Morbid Stale» geht es erstmals in die härtere Richtung,
«Starlight» überrascht mit dumpfen, schweren
Gitarrenklängen und mit «Masquarade» wird nochmals
komplett Schub gegeben. Im Verlauf des Albums wird eine
Energie aufgebaut, die nicht abnimmt und ihre Musik
erscheint immer komplexer und detaillierter.
Insbesondere in den Schlagzeug-Rhyhtmen sind die
Progressive-Einflüsse präsent – es lohnt sich, Mark
Zonder (Warlord, Spirits of Fire, Fates Warning) genau
zuzuhören. Was der im Hintergrund an komplizierten
Kombos und Fillers kreiert, ist unglaublich und
faszinierend! Auch die Gitarrensoli werden immer
virtuoser und energiereicher. Teilweise sind Parallelen
zu Queensr’che zu hören. Hingegen Denny Anthony am
Mikrophon erinnert mit seiner Stimme überwiegend im
höheren Bereich an Ozzy Osbourne. «Threads of Fatality»
bleibt durchgehend auf der eher düsteren,
melancholischen Seite, was weitgehend den tiefen
Begleittönen zu verdanken ist. Das Album braucht meines
Erachtens mehrere Durchhör-Gänge, um von diesem
oberflächlichen Eindruck wegzukommen und die Raffinesse
dahinter zu erkennen. Sina
Punkte:
7.5 von 10
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SPELLBOOK - Magick & Mischief
(LP) Cruz Del Sur Music
Ist das Kreieren des stärksten
Materials in der Bandhistorie wirklich Grund genug, um
gleich den Bandnamen zu ändern? Jedenfalls scheint dies
bei diesem Quartett aus York, Pennsylvania der Fall zu
sein, kann es doch schon drei Alben vorweisen („Forsaken
Remedies“ (2012), „Nocturnity“ (2015), „Otherwordly“
(2018)), welche noch unter der alten Bezeichnung „Witch
Hazel“ erschienen sind. Nun nennt man sich halt
SpellBook (in genau dieser Schreibweise), und haut mit
„Magick & Mischief“ eben mal ein Scheibchen raus, das in
der Tat mehr als nur ganz nett klingt. Die sieben Tracks
offenbaren die Affinität der Truppe zum Proto Metal in
jeder Hinsicht. Da wäre erst mal die stilistische
Vielfalt, welche Doom Rock – Elemente ebenso zulässt wie
Bausteine aus dem Classic Rock sowie dem Heavy/Blues
Rock und sich im finalen Longtrack „Dead Detectives“
sogar einen Moment ins weitläufige Gebiet des Jazz wagt,
bevor sich dieser in der Folge in eine düstere,
beklemmende Rocknummer wandelt, welche nicht
unwesentlich von der zigfach gecoverten Beatles-Nummer
„I Want You (She's So Heavy)“ inspiriert sein dürfte.
Wenn man genau hinhört, entdeckt man auf dem Langdreher
Spuren von frühen Iron Maiden, Blue Öyster Cult, Thin
Lizzy, Pentagram und natürlich Black Sabbath, und zwar
in jeder Nummer in völlig unterschiedlicher Gewichtung.
Genau dies macht diese Scheibe so interessant und
unterhaltsam, wie auch die Tatsache, und das ist der
zweite Punkt, dass der Sound sehr organisch,
ungeschliffen und analog klingt, so als ob die letzten
50 Jahre Fortschritt in der Aufnahmetechnik nicht
wirklich stattgefunden hätten. Wer also auf
authentischen Vintagesound steht, sollte hier unbedingt
mal ein Ohr riskieren, und gleiches gilt umso mehr für
Leute, welche die späten Siebziger immer noch für die
relevantesten in der Geschichte der Rockmusik halten.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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GOLDRAY - Feel The Change
(CD) Akashic Records/Cargo Records UK
Rein äusserlich sieht man der
Psych Rock-Truppe rund um die Turteltäubchen Kenwyn
House (Gitarre) und Leah Ray Rasmussen (Gesang) das
britische Selbstverständnis sofort an, wirken die
Interpreten doch auf den Promo-Fotos so, als kämen sie
direkt von einer Shopping-Orgie in der Londoner Carnaby
Street der Sechzigerjahre zurück. Musikalisch hat der
bunte Haufen glücklicherweise einiges mehr zu bieten als
eine schrille Fashion-Hörigkeit gegenüber längst
verblichenen Zeiten. Auf dieser Ebene hat sich das Duo
(mit wechselnden Mitstreitern) eine starke Identität
erschaffen, welche prägende Elemente des Psychedelic –
und Space Rock in sich vereint, das Ganze
zusammengehalten durch den ätherischen aber zugleich
kraftvollen Gesang von Leah Ray Rasmussen. Was nun „Feel
The Change“ vom Debüt „Rising“ abhebt, ist die Tatsache,
dass diesmal die Songs zugänglicher und rockiger wirken,
und diesen kleinen Schritt weg vom allzu abgehobenen
Psych Rock hin zu etwas erdigeren Sounds im Fahrwasser
von Bands wie Lucifer oder Blues Pills kann ich nur
begrüssen. Ich würde tatsächlich so weit gehen und
behaupten, dass es die Band streckenweise sogar schafft,
den einmaligen Spirit von Übermutter Grace Slick zu
ihren besten Zeiten bei Jefferson Airplane
wiederaufleben zu lassen. Damit lehne ich mich weit zum
Fenster hinaus, aber punkto Originalität und
Leidenschaft sitzt die Truppe dermassen fest im Sattel,
dass sie sich dieses Kompliment gerne ans Revers heften
darf. Wer gerne in der Frühzeit der offenherzigen,
experimentierfreudigen Rockmusik verweilt, kommt um
dieses Album fast gar nicht herum. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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KAT - The Last Convoy (LP)
Pure Steel Records
Das 40te Jubiläum feiern die
Polen schon! Die Heavy- und Thrash-Veteranen kommen mit
einem Album zurück, welches sowohl eigene Songs als auch
Cover (Deep Purple, AC/DC, Scorpions) enthält. Man hört
auf Anhieb, dass sich diese Herren in der Welt des Metal
auskennen. Seinerzeit eine relativ grosse Nummer, jetzt
eher weniger bekannt - oder zumindest hierzulande. Wer
gepflegten Heavy Metal mag, wird auf jeden Fall
spitzenmässig bedient. Abzug gibt's von mir allerdings
wegen der Dynamik des Albums. Irgendwie wirkt diese
nicht ganz so harmonisch auf mich, muss an den Covern
liegen. Eine Scheibe mit eigenen Songs besser geworden
wäre. Die paar Coversongs scheinen etwas zu stören.
Sieht man drüber hinweg, erhalten wir ein sehr
angenehmes Album. Auch der Gastsänger Tim "Ripper" Owens
trägt ein Wenig dazu bei. Die 40 Minuten Material würden
um einiges überzeugender auf mich wirken, trotzdem kann
ich es den Fans der alten Schiene nur empfehlen.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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BYFIST – In The End (Re-Release LP) Pure Steel
Records
Pure Steel Records graben
wieder einmal eine uralte US-Heavy Metal-Gruppe aus. «In
The End» ist das erste Album überhaupt der zwischen 1987
und 1991 und seit 2000 wieder aktiven Gruppe. Dabei hört
man guten, aber nicht überragenden, treibenden Heavy
Metal, der sich zwischen True, Power und Thrash Metal
einordnet. Der Gesang ist in den Refrains oft hoch und
wird beim Eröffnungslied «Universal Metal» durch
«Gebelle» angereichert. Ansonsten nehmen uns Byfist auf
eine Reise zwischen rumpligem, mal langsamerem und mal
schnellerem Heavy Metal mit. Das ganze hat Klasse und
ist für eingefleischte Underground-Fans ein Genuss. Für
die grosse Masse fehlen aber die eingängigen Melodien
und das Zwingende. Damit ist «In The End» «nur» ein
gutes Album, das trotz seiner vielen guten Momente wohl
im Untergrund bleiben wird. Das soll die Leistung der
Amerikaner nicht schmälern. Kommt hinzu, dass die Stimme
etwas an King Diamond erinnert. Wer damit was anfangen
kann, wird dieses Album wahrscheinlich besser bewerten.
Für mich bietet «In The End» aber Musik, die ich von
ähnlichen Bands bereits gut kenne. Wenige machen es
sogar viel besser und sind entsprechend weltbekannt. Wer
gefallen an diesem Werk findet, dem sei dies aber
herzlich gegönnt. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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BLACK SUN – Silent Enemy (EP CD&Blu-ray)
Rockshots Records
Ich bin immer wieder
überrascht, mit welchen Bands neue Truppen in den Bios
verglichen werden. Black Sun werden dabei mit Judas
Priest, Helloween, Gamma Ray, Stratovarius und Iron
Maiden ins gleiche Boot gesteckt. Wobei die neuen
Stratovarius noch am ehesten mit Black Sun etwas
gemeinsam haben. Unzählige Gastsänger, wie Lordi, Tony
Kakko (Sonata Arctica), Noora (Battle Beast), Rasi
Rantanen (Thunderstone) oder Henning Basse (ehemals
Firewind) geben sich das Mikrofon in die Hand, um das
Trio aus Ecuador zu unterstützen. Somit berauben sich
die drei Herren von Black Sun gleich mal der eigenen
Identität. Ein Sänger drückt nun mal einer Combo den
Stempel auf, und wenn bei jedem Track ein anderer
Shouter ins Mirko röhrt, dann hat das Ganze eher etwas
eines Projekts denn einer Band. Wer sich Black Sun
trotzdem geben will, sollte sich «Dark Mirror», «Still Alive»
oder «Resist» anhören. «Silent Enemy» geht eher als EP
durch, denn von den sieben Liedern sind deren drei eher
Intros denn richtige Songs. Eigentlich schade, dass man
sich nicht einen fixen Shouter ins Studio holte, denn
die Tracks entwickeln gutes Potenzial. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NIGHT - High Tides, Distant Skies
(LP) The Sign Records
Als mir vor fünf Jahren die
zweite Night-Scheibe „Soldiers Of Time“ zum Frass
vorgeworfen wurde, fand ich diese eher semitoll, zu
eintönig, zu wenig originell waren mir die stark an die
NWOBHM angelehnten Songs, zudem hatte ich meine liebe
Mühe mit der schrillen Stimme von Frontkasper Oskar
Andersson. Obschon ich auch diesmal nicht in schiere
Begeisterung ausbreche, muss ich eingestehen, dass die
Band in der Zwischenzeit hörbar gereift ist.
Kompositorisch bewegt man sich mittlerweile praktisch
ausschliesslich auf Classic Rock – Terrain, und der gute
Oskar hat scheinbar eingesehen, dass er deutlich besser
klingt, wenn er nicht versucht, die schwedische Ausgabe
von Kai Hansen zu sein. Die stilprägenden Paten des
neuen Rundlings heissen Blue Öyster Cult, Thin Lizzy
(das war ja irgendwie logisch) und frühe Scorpions
während der Uli Jon Roth – Phase. Mit „Crimson Past“ hat
man sich sogar getraut, sich knietief vor Dire Straits
zu verneigen. Fans der britischen Überflieger mögen
solch ein Wagnis zwar kritisch beäugen, aber meines
Erachtens ist es den Schweden gut gelungen, das für Dire
Straits so typische Element der latent melancholischen
Leichtfüssigkeit zu reproduzieren. Insgesamt kann ich
der Band also guten Gewissens attestieren, dass sie an
Substanz, Konsistenz und Abwechslung gewonnen hat, was
sie aufgrund der musikalischen Ausrichtung vor allem für
Fans von Truppen wie Horisont und Dead Lord interessant
machen dürfte. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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R.I.P. - Dead End Riding Easy
Records
Tjaha, hier kann man gerne den
Stempel 'old school as fuck' darauf pappen - Heavy Metal
im Stile von Motörhead, dumpfer, überverzerrter
Gitarrensound, kreischende Soli, ein schreiender Sänger,
keine Verschnaufpause (mal abgesehen vom intrumentalen
"Buried Alive"), keine Ballade, nix - also, da braucht's
gar nicht viele Worte: Wer auf die erwähnte Band steht,
kann praktisch nix falsch machen. Allen Fans von
generell typisch dumpf-stumpfem Heavy Metal ohne
Schnörkel empfehle ich ein Reinhören, kann nicht
schaden. Rödelt! Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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RISING STEEL – Fight Them All
(CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Es sind nicht nur die bekannten
achtziger Helden, welche bei Frontiers Music eine neue
Heimat finden, sondern auch neue und junge Truppen
erhalten eine Möglichkeit, sich dem Heer an Hörern zu
präsentieren. So auch Rising Steel aus Grenoble
(Frankreich). Unser Nachbarland ist nicht gerade
gesegnet mit vielen Metal-Bands, aber dafür haben die
Wenigen ihre Fussstapfen dick in den Boden gerammt. Man
denke nur an Sortilège, Warning oder die völlig
unterbewerteten Attentat Rock. Rising Steel ist sicher
nicht in der gleichen Qualitäts-Liga anzusiedeln wie die
oben genannten Combos, hinterlassen aber einen sehr
guten Eindruck und liegen dabei irgendwo zwischen Iron
Maiden und leichten Einflüssen von Nevermore. Eine
interessante Mischung, die aber auch Gefahren mit sich
bringt. Nämlich, dass die Erwartungshaltung (zu) hoch
ist. Auch wenn die Gitarren fett riffen und die
Rhythmusmaschine ohne Wenn und Aber vorwärts marschiert,
den Songs fehlt am Ende noch ein bisschen der
Wiederkennungsgrad und das Potenzial zum Hit. Selbst
beim Titeltrack, bei dem die solistischen Momente an die
neueren Accept erinnern. Mit einer druckvolleren
Produktion wäre «Steel Hammer» ein Kult-Track geworden,
der sich nicht hinter Metal Church zu verstecken
bräuchte. Wie auch das schwerfällige und harte «Black
Heart», das man mit neueren Saxon-Liedern vergleichen
kann. Als Schreiberling hängt man immer ein bisschen in
den Seilen. Ist man nun ehrlich mit der Review oder
"nett" und versucht die guten Ansätze über alles zu
stellen. Rising Steel haben ein interessantes,
reinrassiges Album veröffentlicht, bei dem die
Metal-Heads sicher nicht falsch liegen, wenn sie sich
ein Ohr voll gönnen. Die Matte kann problemlos zu «Metal
Nation» oder «Lead By Judas» gekreist werden, und
«Pussy» darf dabei als gekonnte Stimmungserweiterung
gesehen werden. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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THE DEVIL'S TRADE - The Call Of
The Iron Peak (Clear Vinyl) Season Of
Mist/Irascible
The Devil's Trade ist das
Projekt des ungarischen Singer-Songwriter David Mako,
der mit "The Call Of The Iron Peak" seinen Einstand bei
Season Of Mist gibt. Geboten wird eine Melange aus Folk
und Metal. Sehr, sehr ruhig beginnt dieses Album mit
"The Iron Peak" und die Musik wird vom wehklagenden
Gesang passend begleitet. Stimmige Musik für Regentage
sozusagen. Melancholisch ist "DeadSister" und dazu pure
Roots-Musik. Mit Metal hat das überhaupt nichts zu tun.
Bei "III" handelt es sich um ein kurzes Zwischenspiel,
das alles in allem sehr nichtssagend ist! Mit "No
Arrival" wird weniger in die Folk-Kerbe gehauen, sondern
mit Dark Metal gepunktet. Ein gewisse Nähe zu Danzig ist
auszumachen und zwar vor allem wegen des Gesangs. Auch
dieser Song wirkt eher wie Valium als Taurin! Als
Hauptsubstanz kommt Valium auch bei "Expelling Of The
Craft Ape" zum Einsatz. Langsam döse ich ins Reich der
Träume weg...! Dieser Sound ist so unaufgeregt und
beruhigend wie Baldrian-Tropfen! Ein weiteres
Zwischenspiel ist ""IIIIIIIIIII", das genau so unnötig
wie sein Vorgänger ist. Leider weckt mich auch "Harom
Arva" nicht auf, sondern lässt mich weiter dösen!
Meditativ geht es mit "Eyes In The Fire" in die nächste
Runde weiter. Dieser Song besitzt die ganze Energie
eines leeren Handyakkus! Ein unnötiges Zwischenspiel zum
Dritten bietet "IIIIIII". Mit "Dreams For The Red"
bekommen wir den längsten Song auf dem Silbertablett
serviert. Intoniertes Wehklagen wird für über sieben
Minuten geboten, und war es bis jetzt nur bewölkt, dann
ist es jetzt stockduster! Der Titelsong "The Call Of The
Iron Peak" beendet dieses Album genauso still und ruhig,
wie es begonnen hat. Wer den optimalen Soundtrack für
eine stille Andacht sucht, wird mit The Devil's Trade
sicher bestens bedient. Dieses Album ist auch ein
probates Mittel, ohne chemische Substanzen, den
wohlverdienten Schlaf zu finden! Roolf
Punkte:
6.8 von 10
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ATTIC DEMONS – Daytime Stories,
Nightmare Tales (CD) ROAR! Rock Of Angels
Records
Ach du meine Güte. Beim ersten
Schrei von Artur Almeida fliegen mir gleich sämtliche
Füllungen aus der Gebissstube. Noch immer geschockt von
diesem Ur-Schrei mogle ich mich durch den Opener «The
Contract». Ja, die Portugiesen spielen auf dem dritten
Album reinrassigen Metal, der aber in meinen Ohren kaum
hängen bleibt. Da helfen auch die Iron Maiden-artigen
Doppel-Leads, wie man sie seit der Wiedervereinigung von
Bruce Dickinson und Steve Harris immer wieder von den
Engländern um die Ohren gehauen bekommt, nicht viel.
Vage kann man den Sound aus einer Mischung zwischen
Manowar und Metal Church bezeichnen. Mit viel Power,
ungezügelter Energie und brachialen Riffs ziehen Attic
Demons ins Gefecht. Mit balladesken Momenten, die sich
steigern, kommt «Renegade» um die Ecke und lässt sich
durch die Geschwindigkeit von «The Revenge Of The Sailor
King» und dessen Tempowechsel nicht beirren. Man darf
den Herren bescheinigen, dass sie versuchen, mit viel
Abwechslung («Hills Of Sadness») ins Rennen zu gehen und
dass die neueren Iron Maiden mehr als nur eine kleine
Inspiration waren. Am Ende fehlen aber die
Eigenständigkeit (sorry) und der Song, an den man sich
nach dem ersten Anhören erinnert. Tinu
Punkte:
6.7 von 10
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TRISHULA – Time Waits For No Man
(CD) AOR Heaven
Mit „Time Waits For No Man“ wird
die Britische Melodic Band Trishula vorstellig. Nach dem
Debüt „Scared To Breath“, das Anfang 2019 erschien,
versucht man es also bereits einenhalb Jahre später zum
zweiten Mal. Die Gruppe ist das gemeinsame Projekt von
Gitarrist und Songwriter Neil Fraser, der schon bei Rage
Of Angels, Ten und Tony Mills in Lohn und Brot stand und
Vocalist Jason Morgan, der ausser bei Orangefall und als
Magnum-Backingsänger noch nicht relevant in Erscheinung
getreten ist. Musikalisch harmonieren die beiden
hervorragend und werden treffend von Magnum-Keyboarder
Rick Benton unterstützt. Das Songmaterial überzeugt aber
nur sehr bedingt. Die klassichen AOR-Tracks basieren
mehr als einmal auf kreativen Ideen, verlieren sich aber
immer wieder in der Belanglosigkeit. Der
Wiedererkennungswert bleibt gering. Es fehlen Hooks, die
einen aufhorchen lassen. Zudem hätte auch ein bisschen
mehr Drive sicher nicht geschadet. Interessant bleibt
somit nur die satte und voluminöse Produktion von Sheena
Sear, die sich auch schon mit Magnum einen Namen machen
konnte. Explizite Melodic-Fans dürfen selbstverständlich
ein Ohr riskieren. Chris C.
Punkte:
6.7 von 10
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TANNA – Storm In Paradise (CD) AOR Heaven
Aus Tanna wurden Prayer und aus Prayer wieder Tanna.
Wichtig? Kann sein, denn angeblich haben Tanna die erste
Tour mit vielen Pyros und Tänzerinnen abgeschlossen.
Klingt alles nach den geliebten Achtzigern. Wenn man
aber kaum was von den Finnen wahr genommen hat, dann
fragt man sich, wie gross die Truppe tatsächlich war,
ausserhalb der eigenen Heimat? Dann stürzen wir uns mal
in den neuesten Streich der Band um Tapani Tikkanen. Mit
viel Keyboard-Einsatz klingt einiges nach einer Mischung
aus Europe zu «The Final Countdown»-Zeiten und an Stage
Dolls. Genau dort darf man die Truppe auch sehen, als
guter Nachfolger der Stage Dolls. Feine Melodien
(«Silhouettes», «Mysterious Fire»), balladeske Momente
(«Run Like Hell Tonight», «On The Backstreet», «The Last
Mile») und AOR-geprägte Einflüsse («Like Kim
Kardashian», «Nights On The Road»). Richtig gerockt wir
selten («This Town Ain't Big Enough», «Old And Grey»).
Dieses Album könnte dem Mainstream passen. Demjenigen, der
sich heute AC/DC und morgen Helene Fischer anhört. Für Metaller
und Hard-Rocker nur bedingt zu empfehlen. Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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DEAD QUIET - Truth And Ruin (LP)
Artoffact/Cargo
Was die Kanadier da verbrochen
haben, lässt sich echt schwer in Worte fassen.
Uralt-Heavy Metal in Verbindung mit Doom-Ansätzen,
progressiv wirkenden Einschüben, Classic
Rock-Retro-Einsprengsel, ein Sänger, der klingt, als
würde er aus den späten 80ern kommen... Eine
vergleichbare Band zu finden ist echt schwer, deswegen
lasse ich das gleich sein. Für mich persönlich ist die
Chose zu unverdaulich, als dass ich sie mir nochmals
antun würde. Ich finde weder einen roten Faden, noch
kann ich selbst bei sehr aktivem Zuhören grossartig
ausmachen, wo ein Song aufhört und ein anderer beginnt.
Wer auf eher vertracktere Sachen steht und die
Retro-Einsprengsel gut findet, der sollte sich Dead
Quiet effektiv mal antun. Schwierig! Toby S.
Punkte:
6.5 von 10
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DEFECTO – Duality (CD)
Black Lodge Records
Gegründet wurden Defecto 2011 in
Kopenhagen. Die Dänen spielen mit dem neusten Album eine
kräftige Art modernen Metals, der mit herunter
gestimmten Gitarren und fiesem, kräftigem Gesang
versucht, Aufsehen zu erregen. Mit den melodischen Parts
werden die Fans angesprochen, welche sich den nächsten
Ohrwurm suchen. Diese werden sich erschrocken abwenden,
wenn bei «The Univited» hässliches und böses Gegrowle
durch die Boxen gejagt und im nächsten Moment mit
einem melodischen Gitarrensolo versucht wird, die
Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen. Also will man nun
einen Circle-Pit oder doch lieber nur tanzen? Ich weiss
es nicht, und die Jungs, so vermute ich, auch nicht.
Abwechslung finde ich spannend und gut. Aber nicht in
der Form, wie ihn Defecto abliefern. Diese Mixtur
erinnert mich an neuere Kissin' Dynamite-Tracks, mit
denen ich auch meine Mühe hatte. Sprich, es gibt viele
Parts, die ich unglaublich toll finde und genau gleich
viele andere, die spurlos an mir vorbei gehen. Schade.
Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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BLAZON RITE – Dulce Bellum Inexpertis (EP Vinyl))
Gates Of Hell Records
Die Corona-Krise kneift das Musikbusiness fest in die
Eier. Man fragt sich, wie lange es noch gut gehen kann
und wann die ersten Booker, Konzerthallen, Bands und
Labels das Zeitliche segnen. Wird sich dabei die
Qualität durchsetzen? Oder der vom Geld bestimmte Trend?
Seien wir ehrlich, es gab zu viele talentierte Bands,
die gottesgleiche Songs schrieben und trotzdem nie einen
Krümel des Kuchen abbekamen. Es gab aber auch Truppen,
bei denen abzusehen war, dass sie nie auch nur einen
Fuss auf den Boden setzen werden können und solche, bei
denen man lächelte und sie wurden über Nacht zu grossen
Stars. Ja, auch diese Trends gab es im Metal- und Hard
Rock-Bereich. Was dies mit der EP von Blazon Rite, den
Jungs aus Pennsylvania, zu tun hat? Epischer Metal hatte
schon immer einen schweren Stand, und das wird das
Quartett auch zu spüren bekommen. Die Jungs könnten zu
einem Geheimtipp bei den Fans von Manilla Road und
Cirith Ungol werden. Könnte, denn dazu müssen sich die
Freunde dieser Truppe zuerst mit den vier Tracks
auseinander setzen. «Diamond Daggyr» mit seinem sanften
Start, der in einen schnellen Track übergeht und dann
gleich wieder gebremst wird, zeigt die musikalische
Statur und gilt als Anspieltipp. Antesten. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SEASON OF DREAMS – My Shelter (CD) Pride &
Joy Music Ich hätte viel darauf gewettet, dass
bei Season Of Dreams Henning Basse (ehemals Firewind,
Metallium) singt. Aber es ist Johannes Nyberg (Zonata).
Die Band besteht daneben aus Johannes' Bruder John und
Multiinstrumentalist Jean-Michael Volz. An dem Ganzen
klebt die Projekt-Etikette, und es fällt mir ehrlich
gesagt schwer, etwas Herausragendes zu finden. Vieles
erinnert an die bekannten und momentan aktuellen Power
Metal-Bands (Mischung aus Nightwish und Battle Beast),
welche diesen Titel eigentlich nicht tragen dürften...
Symphonische Momente wechseln sich mit cleanen Vocals ab
und werden durch typische, finnische Gitarrenparts
ergänzt. Einmal mehr, man hat alles schon gehört, ob nun
besser oder nicht. Aber Eigenständigkeit hört sich
anders an (ich weiss, ein viel zitierter Spruch von
mir!). Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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AIRFORCE – Strike Hard (CD) Pitch Black Records
Die NWOBHM-Band Airforce unter ex-Iron Maiden Drummer
Doug Sampson, seinem Bruder Sam am Mikrophon, Gitarrist
Chop Pitman und Bassist Tony Hatton hatten sich bereits
1989 gegründet. Nach diversen Line-up-Wechseln und
folgend getrennte Wege gründete sich die Band Jahrzehnte
später 2016 wieder neu und veröffentlichten im selben
Jahr endlich ihr Debut, welches ihre Songs der
vergangenen Jahrzehnte zusammenfasst. Nach den
dazwischen veröffentlichten zwei EP’s folgt nun mit
«Strike Hard» ihr zweites Studioalbum. Die Band besteht
heute wieder aus drei der vier Gründungsmitgliedern –
heute ist Flávio Lino als Sänger zu hören. Airforce
produzieren den allbekannten, typischen Heavy Metal der
80er Jahre. Markante Gitarrenriffs, tiefes
Gitarrenrattern und ausgefallene, virtuose Soli
definieren ihre Musik. Nur sind Airforce in die
allbekannte Gefahr hineingetappt und ich muss es hier
nun böse formulieren – Airforce ist ein Abklatsch von
Iron Maiden. «Strike Hard» klingt effektiv wie die alten
Maiden-Zeiten, qualitativ super, machen Spass und
reissen mit. Sänger Lino klingt praktisch gleich wie
Bruce Dickinson – ehrlich, anfangs dachte ich, es sei
er. Und damit ist das Album auch komplett beschrieben…
Sie sind so nahe an Iron Maiden, dass sie super klingen,
jedoch zu weit von ihnen entfernt, um im Ohr hängen zu
bleiben und wirklich zu überzeugen. «Strike Hard» ist
kein schlechtes Album, es ist lediglich nichts neues und
irgendwie nichts eigenes. Dennoch, wenn es angehört
wird, macht es Spass. Sina
Punkte:
6.0 von 10
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BROADSIDE - Into The Raging Sea (CD)
SharpTone Records/Warner Alternative Pop und Pop
Punk sind normalerweise nicht ganz so meine Schiene,
weshalb ich recht überrascht bin, wie easy sich die neue
Scheibe der jungen Band aus Virginia hört. Für mich
persönlich macht es eben schon einen Unterschied, ob man
die Musik aus Überzeugung und Seele schreibt, oder nur,
weil das Genre beliebt ist. Leider zu poppig, um in in
meine CD-Sammlung einzuziehen, aber definitiv nicht
kitschig und auch nicht so stereotyp-radiomässig wie
andere Vertreter des Alternative. Inspiriert von seiner
recht schwierigen Jugend schrieb Sänger Ollie Baxxter
die Scheibe - und sie überzeugt. Alternative Rock-Fans
dürften trotz der sehr poppigen Aufmachung Gefallen an
dieser Scheibe finden. Die Instrumente werden auch recht
gut bedient, hört sich nicht wirklich nach einer
Garagen-Band an, wie dies normalerweise bei solcher
Musik der Fall zu sein scheint (oder zumindest die
Bands, die ich schon hören durfte). Die Stimme Ollie's
wirkt auch recht entspannend, was das Hörerlebnis
entspannend macht. Alles in Allem sehr nice. Rock- und
Metal-Fans würde ich aber zu härterer Kost raten.
Mona
Punkte:
6.0 von 10
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SELENSEAS – The Outer Limits (CD) Rockshots
Records Für Fans von Edguy, Lost Horizon und
Sonata Arctica steht in der Bio und trifft den Nagel
ziemlich gut auf den Kopf. Allerdings würde ich Edguy
aussen vor lassen. Aus Moskau stammt die Truppe und hat
mit dem zweiten Album «The Outer Limits» ein Werk am
Start, das sich Freunde von Almanac unbedingt anhören
sollten. Die Gitarren wirbeln frech und unverbraucht und
weisen einen leicht Klassik beeinflussten Touch aus. Das
Unschöne an «The Outer Limits» ist jedoch, dass die Lieder
eigentlich was Spannendes haben, aber trotzdem neben mir
"runter fallen". Auch wenn «Asgard» mit Tempowechseln
und Thin Lizzy-beeinflussten Momenten aufhorchen lässt,
sobald die Stimme und die Chöre einsetzen, wird dem Song
die Luft zum Atmen geraubt. Freunde der erwähnten Combos
können bedenkenlos rein hören. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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SINSID – Enter The Gates (LP) Pitchblack
Records Uh, schon fast frech wird der Titelsong
bei Metallicas «Creeping Death» geklaut. Oder anders
gesagt, Metallica treffen auf Powerwolf. – Genau jetzt
wird unser Rockslave laut aufheulen – Viele schleppende
und harte Parts treffen auf eine Stimme, die höllisch
krächzend aufschreit. Aber so richtig packend geht
anders. Auch wenn die balladesken Momente bei «Point Of
No Return» etwas Spannendes aufweisen, irgendwie lässt
mich das alles völlig kalt. Seien wir ehrlich, wenn man
an die achtziger Jahre zurück denkt, dann hatte das
zweite Album schon eine gewisse Magie. Man denke nur an
«Killers» (Iron Maiden), «Wheels Of Steel» (Saxon),
«Hotter Than Hell» (KISS), «7800° Fahrenheit» (Bon
Jovi), «Shout At The Devil» (Mötley Crüe) oder «Wings Of
Tomorrow» (Europe). Davon sind SINSID (sehr) weit
entfernt. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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TIM BOWNESS - Late Night Laments (2 LPs)
InsideOut Music Der englische Singer/Songwriter
Tim Bowness beehrt uns hier mit seinem 6. Studio-Album.
Neun zum Teil sehr ruhige Songs mit sehr wenig Gitarren,
dafür Klavier, Synthies, Drum-Computer und einige
elektronische Klänge bietet uns der Brite hier auf
seinem neuen Rundling. Gemixt hat das ganze sein No
Man-Kumpel Steven Wilson. Tim singt mit sehr viel
Gefühl, gut zu hören bei "Darkline" zum Beispiel. "We
Caught The Light" lebt von wunderschönen akustischen
Gitarren und Keyboards. Oft driftet man auch etwas ins
Pop-Gefilde ab, wie beim sehr ruhigen "The Hitman Who
Missed". Ich muss zugeben, dass mit der Zeit etwas
Langeweile aufkommt, man hofft, dass Tim vielleicht dann
doch noch mal etwas Schnelleres, Lebendigeres spielt.
Aber die softe Welle, das geht manchmal schon fast in
die Meditations-Musik über, bleibt so bis zum letzten
Song "One Last Call", welcher auch der langsamste und
der langweiligste ist. Ich weiss nicht, warum Tim hier
auf diesem Album nur Balladen geschrieben hat. Hier
fehlt es eindeutig an Abwechslung und Spannung. Und das
ändert sich auch nicht nach mehrmaligem Durchhören.
Leider nicht so empfehlenswert, das neue Album des
Briten. Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
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ESKIMO CALLBOY - MMXX (EP CD) Century Media/Sony
Diese Jungs sind irgendwie schon eine Kategorie für
sich. Nach einem steilen Start am Anfang ihrer Karriere,
so scheint es mir, haben sich die Jungs eher dem Fun
verschrieben als der Musik. Ist per se nichts
Schlechtes, die Qualität der Musik dürfte jedoch nicht
darunter leiden. In diesen schwierigen Zeiten wollte EC
sich dem widmen, was ihnen Spass bereitet. An sich gut,
doch nicht ganz so gelungen. Der Opener-Track "Hypa
Hypa" vermiest mir die Laune schon recht. In der Tat
passend zu einer Band, bei welcher die Members sogar in
Reality Shows teilnehmen. Während die Liveshows
zumindest packend sind und Laune machen, so präsentiert
sich dieser Einstieg, trotz der Partylaune, so ziemlich
platt. Nicht ganz so ambitiöse Texte dürften ja nicht
überraschen. Mit jedem weiteren Song präsentiert sich
die Band musikalisch zwar ein Bisschen besser. Immerhin
finde ich die Mischung aus Core und Trance an sich ganz
ansprechend. Schlecht ist "MMXX" nicht, wirklich gut
aber auch nicht. Nett zum Hören, würde man den ersten
Track komplett auslassen. Ohne die Texte zu beachten
ganz nett. Mit den Texten ein klarer Flop für mich.
Pluspunkte gibts für die geilen Screams und die
Tanzbarkeit der Melodien. Mona
Punkte:
keine Wertung
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THE WAYMAKER – The Waymaker (CD) Melodic
Passion Records Habe ich schon mal erwähnt, dass
ich diesen skandinavischen Misch-Metal ziemlich
langweilig finde, auch wenn ich den jeweiligen Bands
durchaus musikalische Fähigkeiten attestiere? Ich fand
bereits Narnia, Wisdom Call oder Divinefire
mittelmässig. Bei diesen Truppen sang Christian
Liljegren, der eine Teil von The Waymaker. Jani
Stefanovic ist der andere Part. Was hören wir? Gross
aufgebaute Chöre, die alles andere zerschlagen. Ebenso
mächtige Keyboardwände sind zu vernehmen. Mit
metallischen Grundstrukturen versehen und symphonischen
Gegenparts tingelt «The Waymaker» durch die Weltmeere.
Unterstützt von Katja Stefanovic werden auch die
Nightwish-Fans abgeholt. Sorry, überhaupt nicht meine
Baustelle. Und um Alice Cooper wieder einmal zu
zitieren: "... zu viele Bands schreiben keine Songs
mehr!" Dem ist hier nichts mehr beizufügen - ausser,
dass die Coverversion von Strypers «Soldiers Under
Command» schon fast einer Gotteslästerung gleich kommt.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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REWS - Warriors (CD) Marshall Records
Aus dieser Frauentruppe bin ich echt nicht schlau
geworden - da packt man doch relativ harte Tracks,
welche an Joan Jett And The Blackhearts, Vixen,
Girlschool und Konsorten erinnern, neben andere Songs,
welche komplett aus dem Pop-versuchten Radio-Sumpf des
Mainstreams stammen könnten und auch dementsprechend
keinerlei brauchbare Aussage transportieren. Ich kann
diese Scheibe zu knapp 50% empfehlen, da man nur knapp
zur Hälfte erkennen kann, dass man echt gut rocken
könnte. Den anderen Teil kann man getrost sein lassen,
ist vernachlässigbar. Nicht zwingend qualitativ, klar,
aber vom Feeling her auf jeden Fall. Zwiespältig.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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CREEPER - Sex, Death & The Infinite Void (LP)
Roadrunner Records/Warner Alternative Rock / Brit
Rock mit deutlicher Pop_Schlagseite, so würde ich dieses
Album von Creeper beschreiben. Zwischendurch streut man
immer wieder differenzierende Elemente ein, wohl, um die
Mischung etwas aufzulockern (Country-Guitar-Slides,
Queen-ähnliche Gesänge mit viel Keyboard, zwischendurch
tieferer Gesang anstelle der doch recht hohen Stimmlage
etc.). Nun, mir persönlich ist die ganze Sache zu
seicht, zu wenig Ecken und Kanten, als dass sich da
wirklich eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln
könnte. Wer auf eher leichtere Unterhaltung zum nebenbei
Hören steht, der ist mit Creeper recht gut beraten.
Geschmackssache. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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FREAKS AND CLOWNS - Justice Elite
Metalville/Musikvertrieb Nimmt man meine
eindeutige Reaktion auf das letztjährige, respektive
selbstbetitelte Debüt als Massstab, dann könnte diese
Review ähnlich schlecht ausfallen. Doch das Kind soll ja
bekanntlich nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden, und
so stürzen wir uns wagemutig in den Zweitling, der den
Titel «Justice Elite» trägt. Der Opener wie Titeltrack
haut riffmässig passabel rein, und der entfernt an Hell
Hofer (Bullet) erinnernde Gesang von Shouter Chrille
Wahlgren hält sich soweit mal wacker, aber schon beim
nachfolgenden «Man With The Power» fängt es bereits
wieder damit an, dass dieses Genöle schlicht und einfach
nicht geht. Wenn man hier genau hin hört, dann klingt
das Ganze eigentlich so, wie wenn der originale Astral
Doors Frontmann Nils Patrik Johansson seine Klöten
gequetscht kriegt! Echt fürchterlich, und dieses
nervende Geschrei übertönt beinahe den immer noch düster
gehaltenen Heavy Sound. Dass es auch etwas anders geht,
beweist «Guardian Angels» zumindest teilweise, da
Chrille hier stellenweise cleane Vocal-Parts am Start
hat. Insgesamt sind die Songs eine Spur eingängiger als
noch beim Erstling, aber das Problem besteht überwiegend
bei Mr. Wahlberg und dessen "Gesangskunst". Ich muss
praktisch alle Songs vorzeitig abbrechen. Nur die
Halb-Ballade «The End Song» lässt eine partielle
Verschnaufpause zu, und der Rest, vor allem das total
grenzwertige Rumgeturne in den oberen Regionen bei «I Am
The One Or The Victim» ist der reinste Audio-Horror!
Leute, sucht euch einen anderen Sänger, denn so wird das
nie was! Rockslave
Punkte:
4.5 von 10
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THE OBSESSED - Live At Big Dipper Blues Funeral
Recordings
Zeit ist heutzutage ein kostbares Gut, ich werde mich
also kurz fassen. Bei diesen Aufnahmen handelt es sich
um den Mitschnitt eines Gigs im Jahr 1983, zu diesem
Zeitpunkt existierten von The Obsessed erst ein paar
Demos und bestenfalls die EP „Sodden Jackal“. Die Band
war noch in ihrer Urbesetzung, und der Auftritt fand im
Big Dipper in Hagerstown in ihrem Heimat-Bundesstaat
Maryland statt, man kann also durchaus von einem
Heimspiel sprechen. Über den Kultstatus von The Obsessed
und die Qualität der Songs brauchen wir nicht zu
diskutieren. Aber so einen Schrott wie diesen hier als
vollwertiges Album zu verticken, ist eine absolute
Frechheit, dagegen ist im direkten Vergleich sogar das
1980er quasi Rip Off „Live At Last“ von Black Sabbath
eine High End-Produktion (das Album wurde damals ohne
Kenntnis und Erlaubnis der Band veröffentlicht, die
Aufnahmen waren den Herren Iommi & Co. dafür einfach zu
schlecht). „Live at Big Dipper“ wurde offensichtlich
entweder von irgendeinem Fan oder einem Crew-Mitglied
mit einem Kassettenrecorder aufgenommen, und so klingt
die Sache dann auch, verwaschen und hoffnungslos
übersteuert. Schade um die musikhistorische Bedeutung
dieses Auftritts, aber in Anbetracht der Tatsache, dass
man sogar auf YouTube bessere Liveaufnahmen von The
Obsessed findet, auch aus der Frühphase der Band, ergibt
diese Veröffentlichung nicht wirklich Sinn. Einzig die
vier angehängten Demosongs, welche die frühe Nähe der
Band zum Punk und Hardcore zeigen, reissen die Sache
noch knapp raus. „Live at Big Dipper“ ist nur etwas für
knallharte, schmerzfreie Fans, die aus Prinzip einfach
alles von The Obsessed haben müssen. Allen anderen rate
ich dringlich, die Finger davon zu lassen und sich die
Studioalben der Band zuzulegen. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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STRIKE FIRST - Wolves Rebellion & Stolen Stereo /
Cargo Wie bei ihren Genre-Kollegen Stealers kann
ich Strike First schlichtwegs nicht Ernst nehmen -
Pseudo-Punk, welcher direkt aus irgendwelchen
x-beliebigen Hollywood-Teeny-Streifen stammen könnte,
gibt mir schlichtwegs nix. Da gab und gibt es durchaus
andere Bands, welche wirklich noch Punk oder
Artverwandtes zum besten gegeben haben, und die auch
authentisch wirken. Nicht so bei Strike First. Unnötig.
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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STEALERS - Never Enough Rebellion & Stolen Stereo /
Cargo Erinnert irgendwie an so Bands wie Blink
182, Killerpilze, The Ramones, Offspring oder ähnliche,
nur um Längen schlechter. Sich ständig zu wiederholen,
egal, ob in der Melodie oder im textlichen Bereich. Ich
kann mir nicht helfen, diese Band bringt mir rein gar
nichts. Alles wirkt extrem aufgesetzt, gespielt,
künstlich, ohne Ecken und Kanten - eben genau so, wie es
Punk-Bands im eigentlichen Sinne ganz sicher nicht sein
wollten. Anyway, wer unbedingt Pseudo-Punk braucht,
bekommt ihn mit den Stealers. Unnötig. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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