Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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TESTAMENT – Titans Of Creation (Gatefold
2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Testament ist für mich die Band
neben Megadeth und Overkill, die ich von den
Thrash-Combos am meisten verehre. Dies hat einen simplen
Grund. Das liegt an der Gitarrenfront mit Eric Peterson,
der für die harten Riffs zuständig ist und insbesondere
an Wundersaitenderwisch Alex Skolnick, der mit seiner
klassisch beeinflussten Spielart der Truppe eine
unglaubliche Virtuosität und zusätzliche Nuancen
einbringt. Daneben gehört Sänger Chuck Billy mit seiner
imposanten Statur und dem unglaublichen Gesangsorgan zu
einem der Eckpfeiler der Combo. Die Jungs aus der Bay
Area hatten, wie viele andere Thrash-Truppen der ersten
Phase auch eine Zeit, in welcher sie sich durchkämpfen
musste. Dies war mit den Alben «Low», und dem ultrabösen
«Demonic», bis sie mit «The Gathering», wieder auf den
Pfad der «Tugend» zurückfanden. Aber erst, als sich die
Urformation mit Billy, Skolnick, Peterson, Greg
Christian (Bass) und Louie Clemente (Schlagzeug) 2005
wieder zusammenraufte, stand dem Ur-Testament-Sound
nichts mehr im Wege. Diesen zelebrieren die US-Boys seit
jener Zeit wieder und veröffentlichten mit den Werken
«The Formation Of Damnation», «Dark Roots Of Earth» und
« Brotherhood Of The Snake» Killer-Scheiben, die nahtlos
an die alten Erfolge anknüpften. Seit 2011 sitzt Gene
Hoglan an den Kesseln und der Bass wird seit 2014 von
Steve De Giorgio gezupft. Wie ist nun «Titans Of
Creation» geworden? Das von der letzten Tour bekannte
«Night Of The Witch» (Ultra-Hammer-Hymne) liess die
Erwartungen in hohe Sphären schiessen, und schon mit dem
Opener «Children Of The Next Level» zündet der Fünfer
ein Thrash-Feuerwerk an, das alles, was sich ihm in den
Weg stellt, gnadenlos ausräumt. So wollen wir Testament
hören. Mit einer Gitarrenfront, die einem Panzerkommando
gleichkommt und einer Rhythmusabteilung, die wie ein
Bulldozer alles planiert. Alleine wieder die
Gitarrenarbeit von Alex ist auf dem ersten Stück der
neuen Scheibe eine gottesgleiche Offenbarung und zieht
sich wie ein roter Faden durch das komplette Album. Dem
erhabenen Opener schliesst sich «WWIII» an, wie das
hymnische «Dream Deceiver», das an «Trial By Fire»
erinnert. Das schwere, fast Black Sabbath-artige «City
Of Angels», das Riffmonster, mit einem unglaublichen
Chuck und einem auf einer Bass-Melodie getragene
«Ishtars Gate» überzeugen ebenso wie «Symptoms», das von
der virtuosen Arbeit der Saitenfraktion lebt und sich zu
einem fetten Banger entwickelt. Unglaublich, mit welcher
Leichtigkeit Testament mit dem Tempo spielt und so das
neue Album stetig interessant halten. Der absolute Hit
ist «The Healer», ein Track, der auch von Judas Priest
stammen könnte. Der Speedbolzen «Curse Of Osiris», mit
keifendem Gesang, gefällt ebenso wie «False Prophets»
(ein Überbleibsel aus den achtziger Jahren?) und «Code
Of Hammurabi». Testament veröffentlicht mit «Titans Of
Creation» ein Meilenstein in der Metal-Geschichte und
beweist damit, dass sie noch immer «Titans Of Thrash»
sind! Tinu
Punkte: 10 von 10
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HEAVEN SHALL BURN – Of Truth And Sacrifice
(2 LPs) Century
Media/Sony 2018 verabschiedeten sich Heaven Shall
Burn in eine selbstgewollte Bandpause, nun sind die
Thüringer mit einem neuen Album zurück – oder eher mit
zwei: Mit satten 100 Minuten Spielzeit kommt „Of Truth
And Sacrifice“ als (klassisches) Doppelalbum daher. Dass
die Platte stilistisch deutlich breiter aufgestellt sein
würde als die bisherigen Veröffentlichungen, wurde schon
durch die Vorabsingles deutlich. Der musikalische
Unterschied zwischen „Protector“ und „Weakness Leaving
My Heart“, die gemeinsam ausgekoppelt wurden, sorgte für
erstaunte Gesichter und man konnte nicht abschätzen, was
einen erwartet. Das wird aber erst klar, wenn man ihr
neuntes Album durchhört. Heaven Shall Burn zeigen eine
musikalische Bandbreite auf, die man ihnen nicht
unbedingt zugetraut hätte. Natürlich gibt es für alle
alteingesessenen Fans des Fünfers die üblichen
Abrissbirnen wie „Thoughts And Prayers“, „Tirpitz“ oder
„Protector“. Mit „Critical Mass“ gibt es in puncto
Brutalität sogar noch einen Song, dessen Heftigkeit in
Grind-Gefilden bisher nicht erreicht wurde. Auf der
anderen Seite gibt es aber auch extrem ruhige Momente
wie etwa den Closer „Weakness Leaving My Heart“, der –
praktisch frei von jeglicher Härte – das Album
stimmungsvoll abrundet. Viel emotionaler ist allerdings
noch „Expatriate“, zu welchem die Minskier
Philharmoniker ihren Teil beisteuern. So pendelt der
Song zwischen Betroffenheit, hilfloser Wut und
anklagendem Zorn. Doch damit nicht genug der
Experimente. Am überraschendsten ist „La Résistance“,
das mit seiner Mischung aus brutaler Härte, Discogroove
und Club Beats durchaus Anleihen von Nine Inch Nails
erkennen lässt. Zu „Of Truth And Sacrifice“ gehören
aber, neben der Musik, auch die Texte, die erneut keine
leichte Kost sind. Mal nimmt das Quintett die
Perspektive hoffnungsloser Flüchtlinge ein, an anderer
Stelle bekommt die US-Waffenlobby, denen Profit
wichtiger ist als Menschenleben, eine geballte Ladung
Hass ab. Heaven Shall Burn legen auch diesmal den Finger
in die Wunden der Welt. In ihrer „Pause“ ist es den
Thüringern gelungen, sich in allen Bereichen zu
steigern. So verschmelzen sie neue Experimente und
gewohnte Brutalität zu einem ehrfurchtgebietenden
Hybriden. Absolut genial! Oliver H.
Punkte: 10 von 10
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NIGHTWISH – Human. :ll: Nature. (3 LPs)
Nuclear Blast/Warner Mit «Human. :ll: Nature.»
gehen die Symphonic-Metaller Nightwish in die neunte
Runde und veröffentlichen damit das zweite Album mit
Frontwoman Floor Jansen und Pipe-Spezialist Troy
Donockey. Mit diesem Musikerwechsel haben Nightwish
nochmals einen neuen Stil eingeschlagen, der mit «Human.
:ll: Nature.» nun exakt definiert wird. Floor Jansen
kann in diesem Werk ihr ganzes stimmliches Können
ausleben. Wie es der Albumtitel schon zeigt, ist das
Werk ist in zwei Teile aufgeteilt. Part one «Human»
beschreibt Track eins bis neun – neun Bombenlieder, die
zusammen eine Reise durch abstrakte, erfüllende Melodien
und symphonischer Komplexität ergeben. Part two «Nature»
besteht aus Track zehn bis siebzehn, wobei alle zusammen
ein instrumentales, klassisch-symphonisches Werk ergeben
– ein Soundtrack, der unter die Haut geht. «Music»
beginnt mit einem längeren Intro, welches in den
ruhigen, sinnlichen Gesang Floors überleitet. Der Song
steigert sich in den Refrain, welcher sofort überzeugt
und mitreisst. Mit «Noice» an zweiter Stelle, der ersten
Vorabveröffentlichung, wird ein harter, symphonisch
geladener Knaller geliefert. In Nummer drei «Shoemaker»
wird klar, dass Marco, Troy und Floor zusammen geniale
mehrstimmige Klänge produzieren können und dies kommt
hier, wie auch durch das ganze Album immer wieder zur
Geltung. Ebenfalls ist die harte, düstere Bridge klar
ihrem Album «Imaginarium» angelehnt. Von ihrem damaligen
Stil ist hier ebenfalls vieles wieder aufgegriffen
worden – düstere, harte, gruselige Melodien bilden immer
wieder den Kontrast zu allen erfüllenden, eingängigen
Melodien, die Nightwish zu bieten hat. Bei «The Harvest»
hat Troy seinen gesanglichen sowie instrumentalen
Auftritt. Das Lied tanzt etwas aus der Reihe, überzeugt
jedoch mit seinem schönen, ruhigen Anfang, der sich
letztendlich in tollen Volk-Metal steigert. «Pan» ist
mein persönlicher Favorit – der anfangs liebliche Gesang
Floors führt in einem Synphonic-Metal-Hit, komplex und
doch greifbar. Der Track überrumpelt den Hörer
richtiggehend. Während «How’s the Heart» das «Élan» der
neuen Scheibe darstellt, berührt das Sextett mit
«Procession» mit einer eingängigen Ballade. Nummer acht
«Tribal» ist der härteste Track auf dem Album – das
orientalisch angehauchte, düstere und groovige Lied
schlägt nach der Ballade wie ein Hammer ein. Zum
Abschluss des ersten Teils bekommt Marco mit seiner
vielfältigen Stimme mit «Endlessness» seinen Auftritt.
Seine Stimme variiert zwischen dreckigem Sprechgesang
und leidenschaftlichen Klängen – ein wirklich toller
Abschluss, der nochmals überwältigt. Wie schon zuvor
erwähnt, stellen die weiteren Lieder alle Teile eines
Ganzen namens «All The Works Which Adorn The World» dar.
Damit klingt das Album in rein klassischer Form aus,
ohne seine Dynamik oder seine Energie zu verlieren. Da
Nightwish in ihren 24-jährigen Karriere ihren Stil so
oft verändert haben, ist die Scheibe mit den Alben mit
Tarja Turunen zu vergleichen. Seit ihrem Ausstieg hat
ein zweites Nightwish begonnen. Die beiden “Eras“ wurden
nun mit Floor Jansen durch die «Decades»-Tour wieder
vereint. Nun mit «Human. :ll: Nature.» ist ein neuer
Meilenstein erschaffen worden, in dem sich Tuomas
Holopainen wieder einmal selbst übertroffen hat. Das
Werk ist eine Mischung aus Soundtrack, Musical und
brachialem Metal. Ich, seit sechzehn Jahren
leidenschaftlicher Nightwish-Fan, bin begeistert!
Sina
Punkte: 10 von 10
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THE BLACK DAHLIA MURDER - Verminous (Black
Marble LP) Metal
Blade/Sony Es gibt Momente, wie diesen, da denkt
man sich, dass dies gar nicht möglich sei. Nun, was
denkt sich wohl der Schreiberling? Well, dass die
US-Amerikaner The Black Dahlia Murder ganz ordentlich
technisch-versierte Mucke machen und dies vor allem auch
live abliefern, ist ja allseits bekannt. Dass sich The
Black Dahlia Murder auf dem neuen Album 'Verminous' so
vielseitig, noch technischer, noch vielseitiger zeigen,
das hätte der Schreiberling nicht erwartet. Ja, die 10
Tracks sind abwechslungsreich, hochstehend und zeigen
erneut auf, was diese Band musikalisch kann und vor
allem, was sie abliefern können. Meine Fresse, das ist
technischer, straighter, thrashiger Death-Metal as its
best, hellyeah! So soll intelligenter, technischer,
thrashiger Death-Metal klingen. O.K., war jetzt 'was
patriarchalisch geschrieben, doch der Sound vom neunten
Longplayer 'Verminous' kommt so daher, majestätisch,
würdevoll. Die Gitarrenarbeit ist erneut Weltklasse, sei
es vom Riffing, den abstrakten Breaks, den technischen
Feinheiten, es erzeugt einfach Macht und Können. Gepaart
mit den vielseitigen solodesken Facetten, Tappings,
Arpeggi, und den teils sehr melodiösen, zweistimmigen
Duellen, eine herrliche Intonation. Dem hält der Bass
nichts dagegen, demonstriert ebenfalls sein
musikalisches Können, seine Virtuosität, zusammen mit
den Gitarren. Die Drums pattern wild im
Double-Bass-Segment, untersetzt mit vielen, feinen
Breaks, ohne den straighten Fluss zu stoppen oder gar zu
behindern. Mit Hinzunahme von Blasts und
Grindcore-Elementen wächst das technische Können erneut
über das erdenkliche Maximum. Die Vocals tanzen zwischen
Screams, Shouts und verständlichem Growl hin und her und
lassen so ebenfalls die Abwechslung in den Songs
steigern. Die Produktion ist druckvoll und hervorragend
gelungen. Das Cover-Artwork ist was für die
Ahnengalerie, einfach gelungen, vor allem auch farblich
sehr stark interpretiert. Für Fans, die es werden
wollen, da wären so Anhaltspunkte wie Suffocation,
Pestilence, Alterbeast, Allegaeon, Arsis, Carcass,
Inferi und Konsorten. Ja, die drei Jahren Wartezeit
haben sich alleweil gelohnt, denn oft ist es so, dass
überhastete Entscheide kein Glück und allenfalls Erfolg
bescheren werden. Man hört wahrlich heraus, dass man
sich Zeit für die Songs und deren Songwriting genommen
hat, und das, meine Damen und Herren, macht dieses
Scheibchen namens 'Verminous' zu einem wahren Masterteil
von The Black Dahlia Murder. Leopold
Punkte: 9.9 von 10
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ABYSMAL DAWN - Phylogenesis (LP) Season Of
Mist/Irascible "Was lange währt, wird sehr gut".
Ein leicht modifiziertes Sprichwort, was bei den
US-Amerikanern von Abysmal Dawn auf deren neuesten
Output namens 'Phylogenesis' kraftvoll Wirkung hat. Die
aus der Engelsstadt stammende Formation zelebriert
Death-Metal mit einem thrashigen Einschlag. Somit stehen
da alsbald Anhaltspunkte wie Suffocation, Deicide,
Cannibal Corpse und Konsorten auf der Matte. 9 Songs
fanden schlussendlich den Weg auf den exzellenten
Longplayer, der mit einem herrlichen Cover-Artwork
glänzen, als auch einer sehr druckvollen und sauberen
Produktion aufwarten kann. Nun, sechs Jahre nach dem
letzten Release haut diese Mannschaft ganz heftigst in
den Songwriting-Topf. Eines der Highlights 2020 im
Death-Metal, denn auf 'Phylogenesis' wird auf gepflegtes
Riffing, Solieren, Double-Bass, Growling gesetzt, was
selten so thight in einer Einheit zu hören ist. Da wird
ordentlich geblastet, die Double-Bass-Attacken werden
sehr bevorzugt behandelt, die thrashigen 'Straight
On'-Patterns werden hervorragend eingepflanzt. Der reine
Basssound erzeugt einen sehr gute Wiedererkennungswert
und dadurch gibt es viel Raum für Eigenwilliges. Die
Gitarren riffen sich göttlich death-thrashig durch die
Songs, stets auf Groove und Härte bedacht. Die Soli sind
sehr filigran, technisch auf höchstem Niveau und bilden
den absolut perfekten Gegenpart zum schnellen, schweren
Death-Thrash-Metal. Die Growls sind durchwegs tief
gehalten, dennoch sehr verständlich, da gekonnt betont
wird. Somit steht hier bei 'Phylogenesis' nichts mehr im
Wege, ein sackstarkes, goiles Teil im Jahre 2020
geworden zu sein und Abysmal Dawn endgültig auf den
'Throne Of Death' zu katapultieren und krönen.
Leopold
Punkte: 9.9 von 10
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HAREM SCAREM – Change The World (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Kanadier um Sänger
Harry Hess sind in Europa immer ein Geheimtipp
geblieben. Mit ihrem melodischen Hard Rock, der ab und
zu auch ein bisschen in den moderneren Gefilden rockte,
beraubte sich das Quartett zwischenzeitlich ein bisschen
der eigenen Substanz. Mit dem 16. Studioalbum rocken die
Herren aber erneut mit viel Leidenschaft und überzeugen
schon mit dem Eröffnungstrack «Change The World». Hier
stimmen die Melodie, die Frische, der Refrain und die
Härte dank Trommler Creighton Doane. Gründungsmitglied
und Gitarrist Pete Lesperance zaubert einmal mehr
unglaubliche Harmonien aus seinem Instrument und lässt
«Aftershock» zu einem weiteren Klassiker werden. Flott
nach vorne rockt «Searching For Meaning», bei dem die
kräftige und dennoch melodische Stimme von Harry zum
Tragen kommt. Wie auch bei der Halbballade «Mother Of
Invention». Das schwere und harte «No Man’s Land»
überzeugt ebenso wie das lockere, «frische» und
aufmunternde «In The Unknown». Sollte es dir richtig
beschissen gehen, oder hat dich gerade dein Partner
betrogen, dann hör dir diesen Track an und die Sonne
wird in Sekundenbruchteilen wieder scheinen. Zudem;
einfach phänomenal, was Pete hier aus den Saiten
zaubert. Fast wütend knallt «Riot In My Head» aus den
Boxen, das von der dynamischen Rhythmusabteilung, neben
Creighton zupft Mike Vassos den Bass, lebt. Was für ein
Hit! Die typische Harem Sacrem-«Theatralik», sprich die
feine Melancholie, darf nicht fehlen und ist auf den
Namen «No Me Without You» getauft. Die beiden Highlights
folgen am Schluss. Das fetzige «Fire & Gasoline», das
sich im Strophen-Teil sanft und melodisch präsentiert,
entpuppt sich im Refrain zu einem fast aggressiven Part.
Das riffige «Swallowed By The Machine» beschliesst mit
einem schon fast wütenden Gesang das, in meinen Augen,
beste Album der Kanadier. Der Refrain bei «Swallowed By
The Machine» und das Gitarrensolo gehen völlig unter die
Haut und lassen dich schon beim ersten Hören voller
Inbrunst mitsingen. Was für ein Album einer Truppe, die
seit 1987 rockt und rollt. Würde Bon Jovi heute noch
solche Alben veröffentlichen, ich wäre nach wie vor ein
grosser Fan von ihm, wie damals bei den ersten drei
Scheiben. Heute habe ich Harem Scarem, die mich völlig
begeistern. Tinu
Punkte: 9.7 von 10
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AXEL RUDI PELL – Sign Of The Times
(Digipak)
Steamhammer/Musikvertrieb Axel Rudi Pell ist
eine Institution, der sich in den letzten 31 Jahren eine
grosse Stamm-Fangemeinde erarbeitet hat und dabei immer
seinen Roots treu geblieben ist. Was dabei für die Einen
zu vorhersehbar und monoton ist, bleibt für die Anderen
ein Garantieschein, immer das zu bekommen, was man sich
von der Truppe erhofft. So eröffnet ein mit feinen Iron
Maiden-Zitaten versehenes Intro («The Black Serenade»)
das 18. Studioalbum. Dicht gefolgt vom schnellen Opener
(«Gunfighter»), bei dem endlich die grossartige
Schlagzeugarbeit von Bobby Rondinelli (ehemals Rainbow,
Black Sabbath, Doro, Riot, oder Blue Oyster Cult) zur
Geltung kommt. Als hätte der 65-jährige New Yorker eine
Frischzellenkur bekommen, spielt er «Gunfighter» mit
einem unglaublichen Drive. «Bad Reputation» ist eine
Nummer, die mit Lockerheit an die Frühphase von Mister
Pell erinnert und dank der nach wie vor sensationellen
Stimme von Johnny Gioeli noch mehr Klasse bekommt. Der
Titelsong ist die erwartete, mystische Nummer, die mit
viel Gefühl und der nötigen Härte vorgetragen wird. Das
flotte «The End Of The Line», die unter die Haut gehende
Ballade «As Blind As A Fool Can Be» (mit einem sehr
emotionalen Gitarrensolo), das heftige «Wings Of The
Storm», das mit Reggea startende «Living In A Dream» und
das Hit-verdächtige «Waiting For Your Call» zeugen von
einem Album, das ich in dieser Stärke von Axel nicht
mehr erwartet hätte. Nicht, dass die Vorgängeralben
schlecht gewesen wären, aber dieses Gefühl, dass sich
ein Knaller an den nächsten gesellt, vermisste ich bei
den letzten Scheiben. Vielleicht liegt es auch daran,
dass «Sign Of The Times» um einiges lockerer und
«frischer» erklingt und dabei weniger jedes Detail
durchdacht wird. Man darf sagen, das neue Werk klingt
befreiter und erinnert an die Lockerheit der Frühphase.
Wie auch die Abschlussnummer «Into The Fire», bei der
Led Zeppelin mit Axel Rudi Pell und abendländischen
Momenten verbunden wird. Eine Nummer, die sich steigert
und den Gitarristen zeigt, den ich seit seiner
Steeler-Zeiten verfolge und der mir mit seinen ersten
Scheiben das Leben immer wieder lebenswerter machte. Auf
«Sign Of The Times» marschiert das Quintett den Weg,
welcher Mister Pell mit Songs wie «Land Of The Giants»,
«Casbah», «Hear You Calling Me» oder «Sweet Lil‘ Suzie»
verfolgte und dabei seinen Sound mit feinen Nuancen
anderer Bereich verfeinerter. Alleine aus diesem Grund
bin ich dankbar für eine neue Nummer wie «Living In A
Dream». Fazit: Wenn Axel andere Musikstile einbaut,
klingt das Ergebnis immer hervorragend. Tinu
Punkte: 9.5 von 10
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TRAUMA - Ominous Black (CD) Selfmadegod Records
Nach siebenjähriger Releasepause seit dem letzten
full-length Longplayer im Jahre 2013 (aha, der
Schreiberling kann rechnen) folgt nun mit 'Ominous
Black' der achte Longplayer der polnischen Legende und
Urgewalt namens Trauma. 9 heftige Tracks, Death-Metal in
seiner urgewaltigsten Form prasseln wie Shrapnel in die
Gehörgänge sowie Hirnzellen der/des geneigten
Zuhörer/in. Nach diversen Re-Releases ist dieses
Death-Monster aus dem tiefen, langen Winterschlaf zu
neuem Leben erweckt worden, was sehr gut ist. Denn auf
'Ominous Black' verbindet man die thrashig-deathigen
Ur-Elemente des eben besagten Death-Metals mit neuen
Ideen, geht teilweise unkonventionelle Wege im
Songwriting, was Trauma eben besagten Status entegegen
bringt, den sie seit Jahrzehnten schon haben, und dies
zurecht. Da wird heftig gedeath-thrashed auf den 9
Songs. Das Riffing ist straight und sehr nackenbrechend
bangend, dank auch den thrashigen Elementen. Die Soli
sind sehr intensiv und auf technisch hohem Niveau
gehalten. Arpeggi, Tappings, sehr feinfühliges Solieren,
mal auch shred-artiges Intonieren. Die Drums prasseln
die Patterns nur so einen um die Ohren, wie Shrapnels.
Dabei wechseln sie grandios zwischen Double-Bass,
Blasts, thrashigen Patterns, Grindcore und sehr
technischen und breakbetonten Elementen. Der Tieftöner
setzt seine Akzente gekonnt autark und songdienlich ins
Bild und beweist zudem noch die ebenfalls technische
Variablität in Szene zu setzen, auch in kleinen,
solodesken Momenten. Die Vocals wechseln sich ebenfalls
gekonnt zwischen thrashigen Shouts und leichten,
verständlichen Growls ab. Die Produktion ist hammerhart
und sauber. Das Cover-Artwork ist einfach genial
gelungen, passt so perfekt zum dargebotenen Sound.
Anhaltspunkte wären da Morbid Angel, Nile, Suffocation,
Deicide und Konsorten. Ein sehr gelungenes
Wiedererwachen einer Legende, bereits zu Lebzeiten.
Leopold
Punkte: 9.2 von 10
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METAL CHURCH – From The Vault (2 LP Compilation) Reaper
Entertainment/Universal
Bei diesem Album handelt es sich um
unveröffentlichte Mike Howe-Tracks und zeigt einmal
mehr, welch begnadete Truppe die Amis sein können. Die
Band um Gitarrist Kurdt Vanderhoof steigt von Beginn weg
mit Dynamik, Power und Energie ins Rennen. Dabei
beweisen die Herren auf «From The Vault», dass dieses
Material zu Unrecht zu lange in den Schubladen der Jungs
verstaubte. Schon der Opener «Dead On The Vine» hat eine
unglaubliche Dynamik und fetzt locker und mit viel
Schmackes um die Ecke. Auch das etwas langsamere «For No
Reason», mit seinem akustischen Refrain-Part, überzeugt
ohne Ende und zeigt die Seattle-Boys von ihrer stärksten
Seite. Hört euch bloss «Conductor» mit dem unglaublichen
Gesang von Mike an. Verdammt, das sind Songs für die
Ewigkeit, welche zeigen, wie Metal zeitlos gespielt
werden muss. Unglaublich, welche Riffs Kurdt immer
wieder aus dem Ärmel zaubert. «Mind Thief», «False Flag»
(was für ein Hammer-Riff, gehört in die Kategorie «Start
The Fire»!), «Insta Mental» (schon fast rockig) oder
«432 Hz» (ein akustisches Schmuckstück) sind allesamt
Sahnestücke vor dem Herrn. Singt Mike zusammen mit
Queensryche-Stimme Todd La Torre «Fake Healer», dann
bleibt kein Metal-Auge trocken. Was für eine Göttergabe!
Wie auch die neue Version von «Badlands». Die drei
Coverversionen «Please Don’t Judas Me» (Nazareth),
«Green Eyed Lady» (Sugarloaf) und «Black Betty» (Ram
Jam) zeugen davon, dass man sich auch an Metal
untypischen Tracks vergreifen und dabei etwas Grandioses
und Eigenes zaubern kann. «From The Vault» ist ein
Metal-Highlight geworden, wie man es sich von Metal
Church wünscht und in der Regel von anderen Bands nicht
mehr geboten bekommt. Fantastisch! Tinu
Punkte: keine Wertung
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DOOL - Summerland (2 LPs) Prophecy Productions
Mit ihrem Debutalbum "Here Now, There Then", haben
Dool bereits zurecht viele Lorbeeren bekommen und sind
2017 so richtig durch gestartet! Mit dem Nachfolger
"Summerland" präsentieren sich Dool von ihrer
allerbesten Seite, auch wenn es diesesmal, gesamthaft
gesehen, ruhiger zu und her geht. Mit bewegendem und
gefühlvollem Gesang beginnt "Sulphur & Starlight" und
der Song schöpft seine ganze Kraft aus der Ruhe. Es ist
sensationell, welche Emotionen Ryanne van Doost mit
ihrer einzigartigen Stimme erzeugen kann. Rockiger geht
es mit "Wolf Moon" ab und mit geschickten Tempowechseln
wird eine unheimliche Intensität erzeugt. Dieser Song
hat 100% Hit-Potential! Mysteriös startet mit "God
Particle" und es werden meisterhaft hochmelodische Parts
in den Song eingewebt, ohne das ein Flickenteppich
entsteht! Dool entpuppen sich als wahre Meister der
Abwechslung. So beginnt der Titeltrack "Summerland"
gemächlich und lässt jedem Ton genügend Platz zur
Entfaltung. Das ist eine bittersüsse Ballade, die von
der aussergewöhnlichen Stimme von Ryanne lebt. Aber
natürlich sind auch die Musiker on the top. "A Glass
Forest" geht besinnlich und ruhig zu Werke. Mit diesem
Song treffen Dool direkt ins Herz! Mit "The Well's Run
Dry" erinnern mich Dool ein wenig an New Model Army, was
aber als grosses Kompliment verstanden werden muss.
Genial wie dieser Song auf einer aufbäumenden
Sound-Welle surft! "Ode To Future" hat etwas folkiges
und trotz der Ruhe, die dieser Song ausströmt, gelingt
es Dool jederzeit einem in ihren Bann zu ziehen. Richtig
deftig geht "Be Your Sins" zur Sache und so galoppiert
der Song, ohne Luft zu holen, von dannen. Ein
melancholisches Highlight bietet "Dust & Shadow" und ist
so ein würdiger Abschluss. Dool ist eine faszinierende
Band und mit "Summerland" ist ihnen ein fantastisches
Album gelungen. Dieses Album wird in manchem Jahrespool
2020 ganz, ganz weit oben anzutreffen sein!!
Roolf
Punkte: 9.2 von 10
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FORNDOM - Faţir (Gold Vinyl) Nordvis Dass das
schwedische Musikprojekt Forndom der absolute Hammer
ist, behaupte ich ja schon lange. Aber «Faţir» toppt die
vorherigen Werke nochmal. Ruhige Klänge tönen aus den
Lautsprechern als «Jakten» erklingt. Es erklingt ein
Streichorchester, welches einen wunderschönen Ausgleich
zu dem feinen und doch klangvollen Gesang bietet.
«Yggdrasil» hingegen ist in den ersten Takten
verhältnismässig etwas treibender wie sein Vorgänger,
entwickelt sich dann aber in eine melancholische
Richtung. Der stetige Gesang wirkt sehr beruhigend und
beinahe schon einschläfernd, im positiven Sinne. Nun
wird es düsterer mit «Finnmarken», einem kompletten
Instrumental, was den Song aber nicht weniger
wirkungsvoll macht. Das Album «Faţir» widmet sich der
Zeit, als der Mensch Seite an Seite mit dem Tod und dem
Rhythmus der Natur lebte. Das hört man meiner Meinung
nach auch heraus. Denn das Album hört sich an, als ob
man während der Dämmerung in einem Wald sitzt. Sowohl in
den zuvor beschriebenen Stücken, als auch in den
darauffolgenden. Die Naturverbundenheit von Forndom hat
sich auch in «Faţir» durchgeschlagen und jeder der auf
nordische, atmosphärische Musik steht, ist hier
vollkommen richtig! Zoé
Punkte: 9.2 von 10
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CODE ORANGE - Underneath (LP) Roadrunner Records/Warner
Nach dem Megaseller "Forever" hauen Code Orange mit
"Underneath" das nächste Highlight raus.
"(Deepthanbefore)" ist eine kleine Portion Chaos, die
als Intro getarnt ist. Der als Appetizer bereits
veröffentlichte Song "Swalling The Rabbit Whole", ist
herrlich knarzig und riecht nach Slipknot, nur
wesentlich lauter und chaotischer! Geil sind vor allem
die Industrial-Zutaten und das unheimlich geile
Stakkato-Riffing! Genauso krachig, geht es mit "In Fear"
weiter. Speziell ist, wie der Song immer wieder
angehalten wird, um dann abermals voll durchzustarten.
Der melodiöse Teil mit den Cleanvocals fügt sich nahtlos
in diesen Industrial-Hardcore Sound ein. Verstörrend
beginnt "You And You Alone", um dann gnadenlos
abzugehen. Dieser Song überzeugt durch seinen Groove.
Gespenstisch wird es mit "Who I Am". Nachher ist krasser
Sound aus einer Fabrikhalle, mit Cleanvocals, angesagt
und der sehr stark an Linkin Park erinnert. Aus allen
Mündungen wird mit "Cold.Metal.Place" geschossen und so
geben Code Orange eine Kostprobe von unerbittlichem
Industrial Metal in Perfektion ab! "Sulfur Surrounding"
ist ein straighter Rocker, der ausnahmsweise mal ohne
Krach auskommt. Ein weiterer Groover ist "The Easy Way",
der die Stärken von Code Orange in einem Song bündelt.
Mit Industrial-Grindcore-Raserei empfängt uns "Erasure
Scan" und bietet keine Gelegenheit um nach Luft zu
schnappen! Furios und mit einer meterhohen Soundwand,
kommt "Last Ones Left" aus den Boxen. Hier bestimmt der
Groove das Geschehen. Korn werden mit "Autumn And
Carbine" gewürdigt und zeigt Code Orange wieder von
einer ganz anderen Seite! Mit "Back Inside" wird es
deftig und heftig. Das ist Industrial Metal, wie er im
Lehrbuch steht! Mysteriös wird es mit "A Silver" und
Linkin Park schimmern nochmals durch. Mit dem Titeltrack
"Underneath" gibt es zum Abschluss nochmals Industrial
Metal der Kategorie 1A auf die Ohren. Wer nicht genug
von Fabrik-Mief und Produktionslärm bekommen kann, der
sollte bei diesem Album von Code Orange unbedingt zu
greifen!! Roolf
Punkte: 9.1 von 10
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GOMORRA - Divine Judgement (LP, limited Splatter
Vinyl) Noble Demon Records Einen ersten
Vorgeschmack auf die "neue" Schweizer Band Gomorra, die
aus dem nun definitiv ad acta gelegten Vorgänger
Gonoreas entstanden ist, sah ich vor etwas mehr als
einem Jahr im Aarauer KiFF als Support von Night Demon.
Das war einer der letzten Auftritte unter dem alten
Banner, der jedoch schon ganz auf der Spur der Zukunft
wandelte. Was die Jungs da während bloss einer halben
Stunde abfackelten, liess mächtig aufhorchen. Seither
ist im Umfeld von Chef-Klampfer Damir Eskić eh einiges
passiert! Letzterer ist inzwischen auch festes Mitglied
der deutschen Thrash-Ikonen Destruction geworden und
Burning Witches, die Band, wo seine Frau Romana den
Hexenbesen schwingt, hatte letztes Jahr um die Zeit
bekanntlich noch eine andere Frontlady als heute.
Gomorra verzeichnen dabei auch einen Neuzugang, ja
eigentlich zwei, denn Shouter Jonas Ambühl (Atlas &
Axis) folgte erstmal auf Leandro Pacheco, der noch das
letzte Gonoreas-Album «Minotaur» (2017) eingesungen hat.
Verstärkung an der zweiten Klampfe erfolgte durch
Ex-Comaniac Sixstringer Dominic Blum, die sich nun voll
auszahlt. Während mich Gonoreas all die Jahre nicht ganz
abholen konnten, gelingt das Gomorra auf Anhieb! Der
Hauptgrund ist beim Songwriting zu suchen, wo man nun
eine ausgewogene(rere) Mischung aus Thrash und Power
Metal spazieren fährt, während früher der Schatten von
Iced Earth oft zu mächtig ausfiel. Ein weiteres Plus ist
der variable Gesang von Jonas Ambühl, der endlich zeigen
kann, was in ihm steckt. Sei es jetzt zu Thrash
(«Gomorra»), Power Metal («Hope For The Righteous») oder
Midtempo Heavy Metal («Out Of Control»). Auch Boss und
Flitzefinger Damir Eskić weicht in diesen Tagen (s)ein
latentes Grinsen wohl nicht mehr aus dem Gesicht, sprich
besser als jetzt lief es noch nie! Aber gerade jetzt, wo
man diese Freude und Energie ungehemmt auf die Bühne
bringen könnte, liegt die ganze Szene, ja Welt,
virusbedingt flach. Immerhin können die schmerzlichen
Wunden der behördlich verordneten Live-Abstinenz mit
«Divine Judgement» innerhalb der eigenen vier Wände
spürbar gemildert werden. Die Top-Produktion wie das
obergeile Artwork passen ausserdem wie die Faust aufs
Auge und auf das limitierte Splatter-Vinyl freue ich
mich jetzt schon wie bolle! Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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IN THIS MOMENT – Mother (CD) Roadrunner Records/Warner
In This Moment sind wieder da. Frisch mit einem neuen
Album, passend zum 15-Jährigen Geburtstag der Band. Das
Werk trägt den Namen «Mother» und beginnt, ganz typisch,
mit einem eher gruselig angehauchten Intro «The
Beginning». Trompetenklänge sind im Hintergrund zu hören
und dazu haucht Sängerin Maria Brink mit ihren
geflüsterten aber doch wirkungsvollen Worten Gänsehaut
auf den Rücken. Die Musik wird zum Schluss etwas lauter
und geht dann fliessend zu «Fly Like An Eagle» über.
Mitreissende, sich repetierende Gitarrenriffe sorgen für
den nötigen Groove. Maria bleibt hier grundsätzlich beim
Clean-Gesang, selbstverständlich aber mit dieser
rauchigen Note, die ihre Stimme so unverkennbar macht.
«The Red Crusade», ein kurzes Interlude leitet mit
hellem Frauenchorgesang in den nächsten Song «The
In-Between» ein.«The In-Between» ist ein Song, wie man
ihn von In This Moment kennt. Eine ausgeglichene
Mischung aus Screams, Cleangesang und Geflüster,
begleitet von einem mitreissenden Instrumental. Ein
klares Highlight auf dem Album ist das Cover von «We
Will Rock You» von dem Power-Metalfrauen Trio Lizzy
Hale, Taylor Momsen und Maria Brink. Zu diesem Song muss
man auch gar nichts gross sagen, kennen tut ihn ja eh
jeder. Echt geil umgesetzt von diesen Ladies! Ruhig wird
es in dem darauffolgenden Song «Mother». Die ganze
Stimmung wechselt von fetzig, rockig zu melancholisch
und teilweise beinahe einer zerbrechlichen Atmosphäre.
Gesangstechnisch hat sich Maria hier auch
zurückgenommen, was dieses Lied aber umso wirkungsvoller
macht. Völlig ungewohnt auch mit dem Piano in den
Instrumentals aber doch nicht Fehl am Platz. Aber auch
diejenigen, die es lieber heavy mögen kommen nicht zu
kurz. «God Is She» geht instrumentell richtig ab.
Reissende Gitarrenriffs schlagen auf die Hörer ein,
stehen hier völlig im Vordergrund, was aber eine
angenehme Abwechslung bringt. Cool! Mein persönlicher
Favorit ist und bleibt jedoch das Duett mit dem Sänger
Joe Cotela «Hunting Grounds». Ich kann nicht genau
sagen, woran es liegt, aber meiner Meinung nach kommt
Marias Stimme am schönsten zur Geltung in Begleitung
einer tieferen, männlichen Stimme. Es gibt eine so
befriedigende Ausgeglichenheit aus dieser Wildheit,
Zerbrechlichkeit und einem Fels in der Brandung. Es ist
einfach komplett. Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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CONCEPTION - State Of Deception (LP) Conception
Sound Factory Obwohl die Gegenwart stilistisch
und trotz aktiver Bands, respektive Künstlern wie Dream
Theater, Damian Wilson oder Threshold nicht als
neuerlicher Hort für Progressive Metal gilt, scheint das
Jahr 2020 den die-hard Fans einige Glücksgefühle zu
bescheren. Mitunter ein Grund dafür ist natürlich das
Wiedererwachen von Psychotic Waltz, die heuer und nach
fast einem Vierteljahrhundert Pause (!!) ein Masterpiece
der Sonderklasse raus gehauen haben. Auf diesen Spuren
könnten nun auch Conception wandeln, deren letztes
Studio-Album «Flow» von 1997 praktisch gleich lange her
ist! Die Norweger starteten Ende der 80er eigentlich
genau zum richtigen Zeitpunkt, doch 1998 war der Ofen
aus und genau ab diesem Zeitpunkt hatten Kamelot für
lange Jahre einen neuen Sänger: Roy Khan! Und heuer
scheint sich der Kreis wieder zu schliessen, begleitet
von allen Ur-Members, nämlich Gitarrist Tore Řstby (Ark,
D.C. Cooper), Bassist Ingar Amlien (Crest Of Darkness)
und Drummer Arve Heimdal. Letzterer hatte seine
Drum-Sticks wohl schon eine ganze Weile nicht mehr
professionell benützt. Tja Leute..., Conception sind
tatsächlich wieder zurück und das sogar im
ursprünglichen Line-up! Was bei langjährigen Fans
definitiv Schnapp-Atmung auslöst, nehme ich
"Ungläubiger" trotzdem mit Freude und Interesse zur
Kenntnis. Man hätte zu gegebener Zeit halt nicht nur
Dream Theater vergöttern sollen. Fakt ist, dass
Conception riffbetonte Mucke spielen und es hier keine
ellenlangen Frickeleien wie bei den Genre-Kollegen zu
hören gibt. Auch Keyboards und Synthesizer gelangen
vergleichsweise, bis auf einzelne orchestrale
Arrangements, eher spärlich zum Einsatz. Highlight ist
der geniale Rausschmeisser «Feather Moves» als längster
Track des Albums, wo einerseits Roy Khan aber sowas von
abliefert und keinerlei verzerrte Gitarrensalven
auftauchen. Zudem zeigt sich das Quartett als
Progressive Metal Band von einer ziemlich kompakten
Seite, da die Spieldauer von «State Of Deception»
atypisch knappe vierzig Minuten dauert und somit in der
Vinyl-Version eine einzelne feine LP resultiert, was für
ein zusätzliches Glück! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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BONE CHURCH - Acid Communion (LP) Ripple Music
Der Fünfer aus New Haven Connecticut verarbeitet auf
seinem zweiten Longplayer die Geschichte eines Dorfes,
das im 17. Jahrhundert dem unter den amerikanischen
Pilgervätern grassierenden Hexenwahn anheimfällt, mit
all seinen schrecklichen Folgen. Das Thema an und für
sich ist ja alles andere aus neu, wenn nicht sogar etwas
ausgelutscht, aber diese fünf Burschen schaffen es, die
Angelegenheit mit einem gewissen Facettenreichtum
interessant zu gestalten. Konkret bedeutet das, dass man
das Ganze in Anbetracht der Thematik nicht einfach in
das sich schon fast aufdrängende Doom – Gewand gezwängt
hat, sondern darauf geachtet hat, verschiedene Stile aus
der Historie der harten Gitarrenmusik zu
berücksichtigen. Doomig sind sie, klar, aber in einem
angenehm diskreten Masse, denn in den insgesamt sechs
Songs lassen die Musiker ebenso Einflüsse aus dem Blues,
dem Stoner Rock und des Proto Metal einfliessen. Gepaart
mit kompositorischer und handwerklicher Kompetenz
ergeben sich daraus knappe 40 Minuten spannende, epische
Unterhaltung, welche mit jedem Durchgang und dem damit
verbundenen Vertrautwerden mit dem Songmaterial sogar
noch wächst. Viel Leidenschaft, viel Power und viel
Melodie verpackt in Songs, die einen in ihrer
passionierten Art berühren, aufwühlen, packen und
begeistern, das ist es was diese Band ausmacht, und das
ist es, was ich euch als Kaufargument anbiete. Wer hier
nicht mal versuchsweise reinhört, verpasst definitiv
etwas. Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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RIOT – Rock World (Compilation LP) Metal Blade/Sony
Den Riot-Fans geht’s im Moment sehr gut, erscheinen
doch laufend neue Teile der «Archives»-, oder der «The
Official Bootleg»-Serie. Zudem scheint die Truppe gerade
einen weiteren Frühling zu spüren und machen unter dem
Namen Riot V mit tollen Studio- und einer
Mega-Geilen-Live-Scheiben von sich reden. Ja, was 1976
(!) gegründet wurde, schiesst noch immer aus allen
Rohren. So auch mit «Rock World», einem Album, das sich
mit Alternativ-Versionen von Tracks aus den Werken
«Thundersteel», «Privilege Of Power», «Brethren Of The
Long House» und «Nightbreaker» den Pfad in die Herzen
der Fans bohrt. Es ist schon erstaunlich, welch geniales
Material die Truppe um den viel zu früh verstorbenen
Mark Reale (2012), in der Zeit zwischen 1988 und 1995
veröffentlichte. Der Fünfer steht und stand immer für
schnörkellosen US-Power-Metal. Man darf zu Recht
behaupten, dass Riot diesen Stil mitbegründet und sehr
stark geprägt hat. Unter die Haut geht der akustische
Start mit Flöte von «Bloodstreets», bevor sich das Riff
und die gewaltige Power in einen geilen Mid Tempo-Track
entladen, oder das sich völlig unterschiedlich anhörende
«Buried Alive», im Vergleich zur bekannten CD-Version.
Interessant auch, wenn man «Runaway» kennt, wie sich
hier eine frühe Demoversion anhört und dabei feststellt,
wie sich ein Lied (stark) verändern kann. Dass sich die
Truppe nie scheute Metal fremde Instrumente einzusetzen,
beweist «Killer» mit Saxophon-Klängen. Spannend auch
«Medicine Man» und «Magic Maker», die hier mit den
Vocals von Tony Moore zu hören sind, während auf Platte
Mike DiMeo in Erscheinung trat. Diese Songs erklingen
auch mit dem Gesang von Harry «Tyrant» Conklin (Jag
Panzer) und zeigen, wie sehr sich die Tracks durch eine
prägnante Stimme verändern können. «Rock World» zeigt
die Truppe mit unterschiedlichen Fassetten, dies aber
immer auf einem Level, das viele Truppen nie erreichen
werden. Ein Album, nicht nur für Fans, sondern auch für
Einsteiger, die sich mit den musikalischen Nuancen der
Amis auseinandersetzen wollen. Hoffen wir, dass es noch
mehr solche Raritäten in den Schubladen der Jungs gibt!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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AXXIS – Virus Of The Time / Digital EP
www.axxis.de
Dass Axxis schon immer eine Truppe war, die sich den
aktuellen Geschehnissen annahm, beziehungsweise der Zeit
mit ihren «kritischen» Texten voraus war, ist nichts
Neues. So überrascht es nicht, dass Sänger Bernhard
Weiss mit seiner Truppe eine EP zum aktuellen Virus
Corona veröffentlicht. Dabei begibt sich der Shouter auf
die Spuren von Prometheus. Dem Thema zugrunde liegt das
Songmaterial des Theaterprojektes «Prometheus Brain
Project», bei dem Bernhard und Harry Oellers (Keyboard)
für die musikalische Inszenierung verantwortlich waren.
Das Stück wurde im Oktober 2007 am Landestheater
Schwaben in Memmingen uraufgeführt. Prometheus gilt in
der griechischen Mythologie als «Vordenker» oder
«Vorausdenkende», der das Feuer vom Himmel stiehlt, um
es den Menschen zu bringen. «Ich musste sofort an das
Stück denken, als ich die aktuellen Nachrichten über den
Corona-Virus mit verfolgte. Letztendlich haben wir
damals ein Szenario auf der Bühne aufgeführt, das sich
jetzt gerade bewahrheitet», gibt Herr Weiss zu
Protokoll. «Der Mensch sieht das, was er kann, übersieht
aber, was er damit bewirkt. Als ich das Theaterstück und
die Songs, die wir damals dafür geschrieben haben, mir
wieder ins Gedächtnis führte, fühlte ich mich, als hätte
sich gerade eine Prophezeiung erfüllt. So entschlossen
wir uns spontan, die Songs als EP digital zu
veröffentlichen». Und hier sind nun die sechs Tracks
(plus das Video zum Titeltrack), die sich aber ein
bisschen vom typischen Axxis-Sound abheben, da sie für
ein Theaterstück geschrieben wurden. Trotzdem erkennt
man sofort den bekannten Axxis-Sound, dies auch wegen
der unverkennbaren Stimme von Bernhard. Fast ein
bisschen «kalt» anmutend, um nicht zu sagen
«apokalyptisch» erklingen die Tracks. «Last Eagle», oder
auch «Mother Money» haben das bekannte Flair, finden
sich aber in einem kühlen Sound wieder. Während der
Titelsong alle beliebten Axxis-Elemente ans Tageslicht
bringt. Der Fünfer unterbach die aktuelle Studiozeit, um
sich diesen Tracks zu widmen. Gönnt euch eine
interessante Scheibe mit einem ebensolchen lyrischen
Konzepts. Tinu Punkte:
keine Wertung
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REACTORY – Collapse To Come (LP) Iron Shield Records
Auf ihrem dritten Album „Collapse To Come“ geben die
Berliner Reactory von Beginn an 100 Prozent und
schiessen in gut 30 Minuten Spielzeit neun brutale
Geschosse ab. Damit decken sie einmal mehr die
Schnittstelle zwischen nordamerikanischem (insbesondere
hier die Westküste) und zentraleuropäischem Thrash
(Deutschland, Ruhrgebiet) der 1980er ab. Oft wurde die
Band bis dato eher als „gut, aber nicht zwingend“
eingestuft, nachdem 2013 die EP „Killed by Thrash“ und
ein Jahr später das Debüt „High On Radiation“ erschienen
war. Ihr zweiter Longplayer „Heavy“ ging 2016 beim
vornehmlich auf Death Metal spezialisierten Label FDA
Records vollends unter. Mit der Einsicht, dass die
Truppe es besser kann, dürften die Musiker an ihre neuen
Songs herangegangen sein, denn echter als „Collapse To
Come" kann Thrash kaum sein. Das Tempo ist und bleibt
rasant treibend und die Stimmung, gerade was Hans
Hornung am Mikro angeht, immerzu aggressiv und
tollwütig. Andererseits sind die vier Hauptstädter
clever genug, keinen Schnellzug einfach am Hörer vorbei
rasen zu lassen, sondern treten gekonnt im richtigen
Moment etwas auf die Bremse. So ergeben sich erdrückende
Elemente wie in „Graves Of Concrete“ oder „Drone
Commander“, dessen Verspieltheit an die frühen Forbidden
erinnern und ein rotziges „Born Of Sorrow“, das auch
Overkill gut zu Gesicht stünde. Im Übrigen drehorgelt
sich Gitarrist Jerome Düren ein fettes Solo nach dem
anderen aus dem Handgelenk, das quasi als Schleife auf
dem Päckchen angesehen werden kann. So muss Thrash 2020
klingen, wenn er nicht in der Retro-Schublade landen
will! Oliver H.
Punkte
9.0 von 10
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ASENBLUT – Die Wilde Jagd (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Die Göttinger Reiterschar
ist zurück und schickt nach ihrem „Berserker“ ein neues
Album in den Krieg. Kompromisslos schliessen die
Melodic-Deather an den Vorgänger an, es geht in gewohnt
schnellem Tempo, melodiös und trotzdem mit brutaler
Härte auf „Die Wilde Jagd“. Die Band hat die vergangenen
1,5 Jahre dazu genutzt, sich zu stählen, um dem
Weltenbrand mit ihrem vielschichtigen Metal
entgegenzutreten. Dieses Mal wurde jedoch noch mehr Wert
auf die erzählten Geschichten, die ihren Ursprung in der
klassischen Mythologie haben und eingängige
Choruspassagen, gelegt, um den Zuhörer mit auf eine
Reise in eine phantastische Welt zu nehmen. Es herrschen
dunkle Zeiten, ein Sturm zieht auf, der Fenriswolf
heult, die Asen rufen zur letzten, alles entscheidenden
Schlacht und Ragnarök naht, um die Welt zu verschlingen.
Doch Asenblut, die donnernde Metalarmada, steht zum
Kampf bereit. Wer jetzt nach dieser Beschreibung eine
weitere, metsaufende, mit Runen und Pathos um sich
werfende Viking-Metalband vermutet, tut dem
Schwermetalheer um Frontbrocken Tetzel jedoch Unrecht.
Schon seit Anbeginn ihres Bestehens verweben Asenblut
Black, Thrash, melodischen Death und traditionellen
Heavy Metal. So ergibt sich ein säbelrasselndes,
melodisch klingendes, urwüchsiges Klangbild, das die
Verehrung von Bands wie Iron Maiden oder auch Immortal
nicht verleugnet. Dazu verleihen die ausschliesslich in
Deutsch gehaltenen Texte den Göttingern einen ganz
eigenen Charakter. „Die Wilde Jagd“ überzeugt mit zehn
mitreissenden Tracks, die das Ziel, einen würdigen
Nachfolger für „Berserker“ (2016) zu schaffen,
diskussionslos erreicht. Episch trabend, furios
galoppierend, siegessicher stampfend und elegisch
schreitend präsentieren sich Asenblut auch im Jahr 2020.
Anhänger von Blind Guardian, Amon Amarth oder
Equilibrium dürften von dem Machwerk, das ohne viel
Schnick-Schnack auskommt, begeistert sein. Oliver
H.
Punkte:
9.0 von 10
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OMEGA INFINITY – Solar Spectre (LP) Season
of Mist/Irascible Wenn man nach der Herkunft
dieser Band sucht stösst man sehr schnell auf die
Bezeichnung «International» und das ist keine
Übertreibung, die Band, beziehungsweise ihre Mitglieder
stammen von zwei Komplet verschiedenen Hälften der
Kugel. Tentakel P. der hauptsächlich für alles
Instrumentale verantwortlich ist kommt aus Deutschland,
während Xenoyr dessen Aufgabe die Vocals sind
ursprünglich aus Australien stammt. Schon hier klingt
das ganze recht interessant, nun kommt aber noch die
eigens gegeben Beschreibung ihres Musik Stils dazu,
«Extreme Void Metal» nennt sich das ganze, und was das
zu bedeuten hat werden wir uns hier im ersten Album der
in 2018 gegründeten Band mal ansehen, und hören. Wir
starten mit «Uranus» welches ruhig und verträumt
beginnt, eine leichte Synthi Melodie mit einem langsam
anschwellenden dröhnen das schliesslich übernimmt und in
direktem Übergang zu «Mars» von blast Beats begleitet
wird. Dieser Track ist schnell, und hart mit klarer
Neigung zum Black Death. Es sind aber auch einige
interessante melodische Parts vorhanden die ich nicht
anders als «Elektro Riffs» bezeichnen kann. In der
letzten hälfte flacht der Song komplett zu einem Dorne
Stück mit beschwörerischen Stimmen ab. «Venus» hat eine
höchst interessanten Anfang, dieser besteht aus einem
schnellen Synthi Beat der sich den ganzen Song durch mit
dem harten Metal ablöst. Fast das Gegenteil ist hier
«Jupiter», selbiger ist sehr schwer und langsam, und
erinnert fast schon an einige Doom Metal Kapellen. Auch
von den Vocals her befinden wir uns hier eindeutig in
Doomigen Gefilden. Im letzten Viertel wird zwar wider
etwas am Tempo gezogen aber insgesamt ist der Track eher
ruhiger Natur. «Sol» hingegen befindet sich wider klar
auf einer Linie mit den ersten Paar Songs mit vielleicht
noch etwas mehr Gewicht auf dem Death Metal Aspekt. Auf
die andere Seite schwingt ganz deutlich «Neptune», ein
sehr ruhiger Track der fast nur mit Synthis und den
Vocals auskommt. Bei «Saturn» gelangen wir wider in den
Mix zwischen schnellen Elektro Beats und Extreme Metal,
hier überwiegen die künstlichen Sound aber eindeutig
mehr als zuvor. Danach erleben wir einen praktisch
nahtlosen Übergang zu «Terra», der will nicht viel von
Synthis wissen und zieht mit einem Black / Death der
sich gewaschen hat sauber vorbei. Somit steuern wir
langsam gegen Ende des Albums und direkt auf «Mercury»
zu. Selbiger ist ein reiner Drone Titel der nochmal ein
bisschen Ruhe vor dem Sturm bildet. «Hosannas from the
basements of Hell» markiert den Abschluss des Albums und
gleichzeitig den geilsten Track darauf. Ohne anzugeben
habe ich diesen Song gleich auf Dauerschleife gestellt.
Einen geileren, epischeren, mächtigeren Black Metal
Sound muss man schon suchen gehen. Dieses ganze Album
ist ein Experiment auf dass man sich einlassen muss,
welches dann aber sehr geglückt scheint. Mir hat es auf
jeden fall sehr viel Spass gemacht mich durch das Album
zu hören und ich bin gespannt was diese Band noch alles
in Zukunft zu bieten hat. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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THOSE DAMN CROWS - Point Of No Return (CD) Earache
Records/Non Stop Music Joa, doch, das rockt
gleich zu Beginn schon ordentlich aus den Boxen, zuerst
noch im Hintergrund, dann nach Vorne preschend mit einem
einfachen, aber drückenden Riff. "Who Did It" markiert
die Eckpfeiler des Zweitlings der Waliser: Heavy Rock
der Marke frühe Rev Theory und Seether, The New Black. A
propos The New Black: Der Sänger erinnert stellenweise
frappierend an den guten Herrn. Klarer und nicht ganz so
verraucht, aber genug rauh, damit es einfach passt. Und
damit wären wir eigentlich schon beim Kern der Sache:
Klar, allzu viele Ecken und Kanten sind auf "Point Of No
Return" nicht zu hören, und mit "Never Win" hat man eine
Ballade am Start, die so wunderbar ins Radio passt oder
in jeden Hollywood-College-Film. Macht aber im Prinzip
nix, denn mal von diesen wenigen Punkten abgesehen
rocken die Jungs deftig und mit viel Energie, "Send The
Reaper" ist ein Paradebeispiel dafür, geile Hooks, Licks
und Gänsehaut im Refrain (hier wird auch ganz deutlich
die Referenz zu The New Black deutlich). Kurzum: Wer
auch nur ein Bisschen was mit Heavy Rock anzufangen
weiss und über kleinere Schwächen (Stichwort: Motzen auf
hohem Niveau) hinweghören kann, der wird mit einer
energetischen, treibenden, drückenden und auch
gefühlvollen Scheibe belohnt. Kracht! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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NOX FORMULAE – Drakon Darshan Satan (LP)
Dark Descent Records Vier Griechen, eine Idee,
und Schwups, «Nox Formulae» wurde geboren, und das Ganze
noch nicht einmal so lange her. 2016 startete die Band
gleich mit ihrem ersten Album «The hidden paths to black
ecstasy.» danach wurde es ruhiger und um so
überraschender kommt nun, 2020 ein komplettes neues
Album namens «Drakon Darhsan Satan» heraus. Wir sind
gespannt in welche Richtung sich die Band bewegt und
vielleicht gibt uns ja dieses Album einen kleinen
Einblick darauf. «Psychopath of NOX» fackelt nicht lange
rum und beginnt gleich mit dem vollen Programm puren
Black Metals. Als die Vocals einsetzen wird das ganze
noch etwas roher und düsterer. Nach dem relativ
schnellen Tempo gibt es eine kleine melodische Pause
bevor die Gitarren getriebene Vorbereitung auf «Ravens
of Terror» folgt. Dieser ist ein grosser Kandidat für
meinen lieblings Song auf dieser Scheibe. Auch hier geht
es direkt schnell und hart zur Sache mit aber deutlich
mehr Fokus auf Vocals, was zusammen mit dem Epischen
Gesang einfach nur Hammer tönt. Riff technisch sind Nox
Formulae vorbildlich auf dem Dampfer. Gut zu sehen in
Track drei «Eclipse of Gharrasielh» dieser ist ein pures
Riff Gewitter mit durchgehendem Tempo. «The Black Stone
of Satan» ist eebenfalls roh und kräftig, diese Vocals
erinnert wieder mehr an Old school Second Wave Black
Metal und weniger an mächtigen Sound wie Rotting Christ
und Schamasch was aber auch an der Gesamtstrucktur des
Tracks liegen kann. Bei «the Blood Oath of Tagirion»
wird es noch roher und melodischer, jedenfalls am
Anfang, danach wird’s schnell und brutal. Mayhem lässt
grüssen. «the Arrival of Noctifer» tanzt mit seinen
elektronisch erzeugt Beats etwas aus der Reihe aber
fällt nicht weiter störend auf da diese Praktik ja auch
schon von andere Bands wie Dimmu Borgir etabliert wurde.
Die Vocals sind dabei nicht der Melodie angepasst
sondern tragen beschwörerische Psalme im Hintergrund
vor. So! Genug Elektro. Findet «berzerks of OD» und
wirft erneut eine volle Schippe harten Black Metals in
den Ring. Gespickt mit einem bombastischen Mittelpart
aus Soli und starken Riffs reiht sich dieser Song zu den
Anwärtern für meinen Liebling des Albums ein. Der letzte
Track «Eve of Annihilation» fährt die gleiche schiene
mit etwas weniger tempo und etwas schwererem Sound, ein
schöner Abschluss für das Album. NOX Formulae erfindet
das Rad zwar nicht neu aber fährt mit Brennendem Tempo
die Felge zu Boden. Diese Album hat zwar seine kleinen
Macken, ist abee im grossen und ganzen ein kraftvolles
Meisterwerk. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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FREDDY AND THE PHANTOMS - A Universe From Nothing
Mighty Music Im Promosheet nennen die fünf Dänen
u.a. Black Sabbath, Rival Sons, J.S. Bach und Dio als
Inspirationsquellen. Kann man so stehen lassen, wobei
ich noch frühe Whitesnake dazu nehmen würde, was
freilich am fleissigen Einsatz der Hammond Orgel liegt,
aber nicht nur, denn die von Herrn Coverdale
heissgeliebten Stilmittel Funk und Boogie Shuffle finden
auf „A Universe From Nothing“ ebenfalls regen Einsatz.
Fakt ist, das Quintett serviert uns auf seinem fünften
Output knackigen Classic Rock mit Anspruch, der bei der
geneigten Hörerschaft auf offene Ohren stossen dürfte.
Leise Töne und sanfte Klänge spielen dabei
glücklicherweise eine eher untergeordnete Rolle, was
nicht zuletzt an den verarbeiteten Themen, Dantes „La
Divina Comedia“ und Stephen Hawkings „A Brief History of
Time“, liegen dürfte. Thematisch relativ schwerer Stoff
darf musikalisch durchaus „heavy“ umgesetzt werden, dem
sind die Jungs in jeder Hinsicht gerecht geworden.
Musikalisch ist die ganze Band eh über jeden Zweifel
erhaben, aber mich begeistert insbesondere der markant
hohe und saubere Gesang von Gitarrist Frederik "Freddy"
Schnoor, welcher vor allem dann brilliert, wenn er
lediglich von donnernden Drums und einem angenehm
angezerrten Bass begleitet sein ganzes Können unter
Beweis stellen kann. „A Universe From Nothing“ zeigt
wieder mal eindrücklich, dass auch zeitgenössischer
Classic Rock durchaus richtig hart knallen kann, was
diese Platte unweigerlich auch für Metalheads
interessant macht. Mirko B.
Punkte: 8.9 von 10
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MACBETH – Gedankenwächter (Gatefold LP) Masacre
Records/Musikvertrieb Ein ganz spezielles Heavy
Metal-Album veröffentlichen die Erfurter Macbeth. Ihre
Musik hat die Kraft von Death Metal, klingt aber eher
nach klassischem Heavy Metal und überzeugt mit einem
sehr passenden, rauen deutschen Gesang. Damit schaffen
Macbeth auf ihrem fünften Werk etwas Einzigartiges. Dazu
kommt ein Songwriting, das von der ersten bis zur
letzten Note schlicht überzeugt. Die Stimmung ist
düster, was zur lyrischen Thematik hervorragend passt.
Gesungen wird über Krieg. Und dies aus verschiedenen
Perspektiven. Einmal sind es die Opfer, einmal die Täter
und manchmal auch eine Anklage der Soldaten, gegenüber
den Kriegstreibern, die selber nie persönlich auf den
Schlachtfeldern auftauchen. Dabei wird nichts
beschönigt, sondern schonungslos das Elend besungen.
Natürlich darf es auch mal heroisch sein, wenn ein
tapferer Krieger sich bei einer Überzahl von Feinden
nicht ergeben will. Die Texte wirken aber nie dumm und
prollig, sondern immer stark durchdacht. Dazu kommen
Melodien, die nach einigen Hördurchgängen im Gedächtnis
hängen bleiben. Wem dies nicht genügt, erfreut sich am
schneidenden Riffgewitter, das virtuos alles zerstören
möchte. Macbeth sind auf diesem Album weit mehr Heavy
Metal als die meisten anderen Bands. Sie machen endlich
das, was ich mir von den meisten Gruppen dieses Genre
wünsche: Sie klingen nicht nach einer Kopie von etwas,
sondern nach sich selber. Damit müssten die Erfurter
eigentlich schon lange im Metal-Olymp angekommen sein.
Aber vielleicht gelingt das ja jetzt mit
Gedankenwächter. Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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SÜNDENKLANG – Jahresringe (Digipak) Drakkar
Entertainment Düster und emotional erklingt das
neue Album von Sündenklang. Schon der erste Song
«Schnitt um Schnitt» beginnt mit einer absolut
verzweifelten Stimmung, der raue Gesang des Sängers
«Mart» bringt einen erschütternden Kontrast zu den
melodiösen Pianoklängen im Hintergrund. Der zweite Song
«Staub» beginnt dann schon etwas lebhafter, elektrische
Rhythmen leiten in das Lied ein und obwohl es textlich
immer noch gleich düster bleibt, ist das Gesamtbild doch
nicht mehr ganz so verzweifelt wie bei seinem Vorgänger.
Auf dieser Vorlage baut sich dann auch «Schwarze Götter»
auf, welches sich noch weiter weg von diesem von Schmerz
geplagten Stil weg entwickelt. Der Song macht seinem
Titel alle Ehre, denn es klingt schon beinahe erhaben
und stolz. Es wird melancholisch mit «Du Bist Mein
Licht», einem Duett mit der Sängerin «Leandra». Die
dunkle Stimme von «Mart» verschmilzt mit ihrem hellen
Gesang und es entsteht eine Mischung, welche jedem unter
die Haut fährt. Ein weiteres Highlight für mich ist «Auf
den Weg». Klangvolle, tiefe Geigenklänge leiten in das
Lied ein, begleiten den Sprechgesang durch den ganzen
Song hindurch. Auch von der Thematik springt das Lied
hier aus der Bresche, denn es ist im Vergleich zu den
Andern viel aufgestellter, handelt davon, dass es nach
vorne geht. Schon beinahe aufmunternd so verglichen mit
der restlichen Songthematik. Mein fünfzehnjähriges Ich
wäre Feuer und Flamme für dieses Werk gewesen,
mittlerweile hat sich mein Musikgeschmack etwas von
diesem Genre entfernt aber ich kann immer noch sagen,
dass Sündenklang hier absolut geile Arbeit hingelegt
haben. Zoé
Punkte: 8.9 von 10
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LOVIATAR - Lightless (CD) Prostetic Records Aus
dem fernen Ottawa in Kanada kommen Loviatar her und
spielen eine unheilvolle Kombination aus Doom und Post
Metal. So startet "Suffocating Delirium" schon mal sehr
bedrückend. Loviatar vertonen Hoffnungslosigkeit auf
eine eindrückliche Art und Weise. "Horse In Thrall" ist
ein sehr melancholisches Stück, das sich im Post Metal
beheimatet fühlt. Mit "Cave In" werden die Zügel wieder
aufgenommen und der Gaul von einem Song galoppiert
behände über den Acker. Flächenmässig breitet sich die
Ruhe mit "Silica" aus und zeigt Loviatar von einer sehr
wehklagenden Seite. Im Verlauf des Songs wird es aber
doch noch ein wenig heftiger! "All The Witches You
Failled To Burn" ist Folk Metal pur und könnte auch der
Soundtrack von Game Of Thrones sein. Dem Sänger wird in
diesem Song eine Pause gegönnt. "Lightless" ist der
längste und zugleich letzte Song dieses gelungenen
Albums. Dieser Song versprüht keinen Funken Hoffnung und
ist zappendüster! Mit "Lightless" ist Loviatar ein
Album, das keine Grenzen kennt, gelungen. Für Leute, die
keine Berührungsängste zu Doom und Post Metal haben, ist
das weitaus mehr als nur ein Geheimtipp!! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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THE O’REILLYS AND THE PADDYHATS - Dogs On The Leash
(CD)
Metalville Diese Deutschen bringen mit ihrem
vierten Album eine unglaublich tanzbare, gemütliche
Pub-Stimmung in die heimischen Stuben. Die 13 Lieder
bereiten alle eitle Freude, auch wenn es sich hier nicht
nur um Sauflieder handelt, sondern auch mal
nachdenkliche Klänge angestimmt werden. Insgesamt ist
dieser Folk Rock sehr gut für Metaller geeignet. Das
bewiesen die sieben Musiker bereits 2017 auf Wacken, wo
sie während vier Auftritten für riesige Stimmung
sorgten. Dass Teile der Band abseits der Bühne mit
Kleidern von Ghost, Ensiferum oder Grailknights
rumlaufen, macht sie umso sympathischer. Das würde aber
rein gar nichts nützen, wenn das neue Werk nichts taugen
würde. Zum Glück ist aber das genaue Gegenteil der Fall.
Wer wieder mal sein Tanzbein schwingen will, findet hier
den passenden Soundtrack dazu. Und fühlt man sich ob der
aktuellen Virussituation deprimiert, der lege dieses
Werk ein, und schon lacht das gepeinigte Gemüt wieder.
The O'Reillys And The Paddyhats bieten damit genau den
Soundtrack, der momentan so nötig ist: Positiv in der
Grundstimmung, genug intelligent und nach vorne
schauend. Es gibt aktuell wohl deutlich schlechtere
Medizin als dieses Album. Darum hören, geniessen und
sich auf das nächste Konzert freuen. Und wer weiss,
vielleicht ist es das Folk Rock-Album schlechthin.
Dieses Tatsache wäre aber so was von egal. Denn gute
Musik ist gut, egal, wie viele ähnliche Top-Alben es
gibt. Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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IVANHOE - Blood And Gold
(Digipak)
Massacre Records/Musikvertrieb Die süddeutschen
Progressive Metaller standen vor allem zwischen 1994 und
1997 hoch in meiner Gunst. Das lag zum einen daran, dass
die Szene damals einige gute Bands im Sog von Marillion,
Queensr˙che und Dream Theater abwarf. Ivanhoe gehörten
damals eindeutig auch dazu und überzeugten mit ihren tollen
Songs auf der ganzen Linie. Grossen Anteil daran hatte der
erste Sänger Andy B. Franck, der nachher zu Brainstorm und
Symphorce abwanderte. Leider riss danach der Faden nicht
unerwartet und mündete 1999 im Split von Ivanhoe. Bassist
und Mainman Giovanni "Gio" Soulas holte zwei Jahre später
den Anker jedoch wieder ein und fand in Mischa Mang einen
valablen Nachfolger für Andy. Es sollte jedoch bis 2005
andauern, ehe es mit «Walk In Mindfields» ein passables
Comeback absetzte. Die Qualität der frühen Jahre wurde aber
nie mehr erreicht und zwei weitere Alben mit Mischa folgten.
«Systematrix» (2013) als letzterer Wurf fiel dabei zu düster,
respektive modern aus und liess mein Interesse an der Band
entscheidend schwinden. So hatte ich «7 Days» (2015), nota
bene das erste Album mit dem inzwischen dritten Frontmann
Alexander Koch überhaupt nicht mehr auf dem Radar. Somit
nahm ich «Blood And Gold» eher überrascht und emotionslos
zur Kenntnis. Was gleich als erstes Detail auffällt, ist
die vergleichsweise kurze Spielzeit von keinen vierzig
Minuten, was in dieser Stilecke weitgehend ungewöhnlich ist.
Das roch entweder nach Stagnation oder "reduced to the max".
Bereits der Opener «Midnight Blue» kommt dabei genau dem auf
den Punkt, ohne die Trademarks zu verleugnen. «Broken Mirror»,
keine vier Minuten lang, schlägt in die gleiche Kerbe und
erinnert mich sogleich frappant an die Schweizer Kirk zu
Zeiten von «The Final Dance» (2003), geil! Weiter setzt sich
ein ziemlich transparenter Mix wohltuend in Szene, wo die
Gitarren spürbar nach vorne gemischt wurden. «Fe Infinita»
überrascht darauf wiederum mit Kürze (02:14), rein akustischen
Klängen und einem Duett mit Yvonne Luithlen. Danach kratzt der
Titeltrack als längster Song (05:30) am progressiven Standard,
und spätestens hier kriegt man das Gefühl, dass sich Alexander
Koch, ohne dessen powervolle Höhen auszulöten, noch ziemlich
ähnlich wie Todd La Torre (Queensr˙che) anhört. «If I Never
Sing Another Song», der perfekt zum Schluss eines Road-Movie
passen würde, offenbart hingegen den "echten" Alexander. «Solace»
beamt einen einige Jahre zurück zu den Anfängen und steht
gleichzeitig für die aktuellen Ivanhoe. Dass nun aber in
«Shadow Play» gar ein Saxophon (!) auftaucht, hätte ich nie
erwartet! Doch das Experiment gelingt, wenn man einerseits
Human Zoo im Ohr hat und sich generell darauf einlässt.
«Perfect Tragedy» lässt schliesslich als bereits letzter
Track gar noch jazzige Vibes aufblitzen. «Blood And Gold» ist
als Ganzes definitiv gewagt, wird Alt-Fans eher abschrecken und
lässt die 2000er-Alben aber allesamt ziemlich alt aussehen!
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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OKTO VULGARIS - Modern Me Eigenvertrieb Mit
'Modern Me' folgt nun das neue, longplayerische
Debutalbum, nach 'Tube One' (EP), mit 13 Songs von den
einheimischen Heimischen Okto Vulgaris aus Chur. Und
dieses Teilchen, meine Damen und Herren, ist in Sachen
Rohheit, Grunge, Rock, Hardrock, Blues in Nichts zu
übertreffen. Yep, Groove kommt noch dazu, eine verdammt
druckvolle und saubere Produktion, mit catchy und crusty
Songs, einem sehr durchdachten und ausgereiften
Songwriting, welches sich wie ein roter Faden durch die
13 Tracks zieht. Wer Okto Vulgaris schon live erleben
durfte, die/der weiss, dass die Combo ihren Powersound
auch auf diesen Silberling und Vinyl rübergebracht
haben, will schreiben, bei jedem Song hört und sieht man
die pure Energie, welche Okto Vulgaris auch auf den
Stages dieser Welt versprühen. Und ja, sie sind
vielseitiger geworden, was ihnen perfekt zu stehen
kommt. Tube Rock nennt die Band ihren Sound, und
hellyeah, diese Aussage wird gerecht, Volltreffer! Die
Songs sind purer Röck'n'Röll, pures Adrenalin, goil
gezockt. Ja, die Vocals sind das Markenzeichen, auch
wenn das Musikalische in Nichts dem Gesang nachsteht.
Die rauhen, whiskeygetränkten Stimmbändern sind
sozusagen das berühmte 'i-Tüpfelchen' wie auch
mittlerweile ein Markenzeichen der Band. Diese
Stimmkraft mit Blues, Grunge, Rock oder Hardrock in
Verbindung zu setzen, ist keine Übertreibung. Die
Gitarren riffen sich tube-distortioniert durch die
Tracks, lassen 'alte' Tage der Grungeszene hochleben,
gepaart mit kurzen, melodiösen Soli, aber auch anderen,
gitarrentechnischen Interventionen. Der Bass formiert
mit den Drums ein perfekte Rhythmusmaschine, zu den
Gitarren ist dieser mal unterstützend, mal
intervenierend intoniert. Die Drums powern straight und
stetig nach vorne, mit verschiedenen Patterns wird der
Himmel jäh aufgerissen, einige Momente später ist der
Himmel wieder zusammen getackert. Der Gesang ist sehr
emotional, aggressive, lieblich, betörend, whiskey-like
vorgetragen. Das alles passt hervorragend ins
einheitliche Songwritingkonzept von 'Modern Me'. Ein
sehr eigenwillig und doch perfekt passendes
Cover-Artwork komplettiert 'Modern Me'. Anhaltspunkte
wären da ... eben Okto Vulgaris, da sie einfach so
eigenständig und positiv eigenwillig daherreiten, Ohkeh,
also da gäbe es doch tatsächlich diese Weite von Janis
Joplin bis hin zu Nirvana, Pearl Jam, Screaming Trees,
Stone Temple Pilots, The Smashing Pumpkins und
Konsorten. Okto Vulgaris haben mit der neuen Scheibe
einen Riesenschritt vorwärts gemacht und es wird eine
wahre Party und Freude sein, diese Band auf den Stages
dieses Universums zu sehen. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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NOVENA - Eleventh Hour (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Die beiden britischen Sänger
Ross Jennings und Gareth Mason legen hier ein spannendes
Prog Rock / Metal-Album vor. Der Opener "2259" macht es
schon schwer, die Engländer in einer bestimmten
musikalischen Richtung einzuordnen. Das Ganze klingt
beim ersten Durchhören noch recht chaotisch. die Jungs
durchstreifen schon beim ersten Song so alle
Prog-Welten, die man kennt. Von sehr ruhigen Prog
Rock-Passagen à la Steven Wilson bis zu Dream
Theater-ähnlichen Klängen. Auch im Gesang geht’s von
gefühlvoll bis Growl. So geht’s mit "Sun Dance" gleich
weiter. Toller Song mit einer klasse Gesangsmelodie, und
dazwischen immer mal wieder ein kurzes Metalriff. Sehr
ruhig beginnt "Disconnected", bis Gitarrist Dan Thornton
mit einem Klasse Riff einsteigt, wobei man sich hier
eher im Prog Rock austobt. "Sail Away" dann eine
durchgehend ruhige Klavierballade, könnte glatt von
Steven Wilson sein. Dann das 10 Minuten lange
„Lucidity“, hier drücken die tiefer gestimmten Gitarren
und Growl-Gesang. Bevor man abrupt in eine ruhige
verspielte Prog Rock-Nummer wechselt. Dieses auf und ab
zieht sich durch die ganze Nummer hindurch. Kaum hat man
sich an eine Stimmung gewöhnt, wird gewechselt. Mal
Klavier, mal Metalbrett, sehr spannend. Ganz speziell
das Spanisch geprägte „Corazon“. 8 Minuten lang wird
hier sehr spielerisch von akustischen Klängen,
Metal-Riffs, tollen Chören und in Englisch und Spanisch
gesungen. Ganz stark die A Capello-Kanons, die man ja so
liebt von Spock's Beard, toll umgesetzt. Auch hier
wieder kurze Growls und dann eine weibliche Stimme, die
den Song in eine spanische Nummer drängt, herrlich und
sicher ein Highlight dieses Albums. Am Ende dann noch
die beiden Longtracks „The Tyrant“, 10 Minuten, und
„Prison Walls“, 15 Minuten. Hier geben die Briten
nochmals eine grandiose Kostprobe ihres Könnens. Sehr
starkes Album, aber es braucht seine Zeit, um sich zu
entfalten, sehr hörenswert. Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
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MIRACLE FLAIR – Synchronism (Digipak)
Massacre Records/Musikvertrieb «Synchronism» ist
das dritte Studioalbum der Modern Melodic Metal Band
Miracle Flair aus St.Gallen. Sängerin Nicole Hartmann
und Gitarrist Daniel Maurizi haben mit ihrem Songwriting
klasse Arbeit geleistet. Beim ersten Hinhören sind
eingängige Melodien, rockige Gitarrenriffs und -soli
sowie fesselnde, energiereiche Refrains zu hören.
Nicoles Gesang, bodenständig und kräftig, überzeugt und
bettet sich passend in den instrumentalen Hintergrund
ein. Musikalisch hat das Werk viel zu bieten – spannende
Entwicklungen in den Songs sind zu erkennen; Miracle
Flair erzeugen viel Power und erschaffen durch diverse
Tempowechsel eine Dynamik, die in seinen Bann zieht.
Beim genaueren Hinhören wird schnell klar, dass feine,
raffinierte Details im Hintergrund die ganzen
Kompositionen komplexer machen als im ersten Moment
gedacht. Das Werk weisst versteckte progressive
Einflüsse auf, die insbesondere in den Bridges neben den
tollen Gitarrensoli zu hören sind. Sie wechseln
regelmässig zwischen rauen, kargen Gitarrenriffen und
komplex zusammenwirkenden, mehrstimmigen Konstrukten.
Streicher-Klänge, leichte Synthis oder raffinierte,
leise gespielte Keyboardmelodien komplettieren die
Kompositionen zu einem Klangteppich, der fasziniert und
überzeugt. Jedes Lied hat seinen eigenen Charakter, ohne
«Synchronism» aus dem Gleichgewicht zu bringen. Damit
ist gemeint, dass kein Lied wirklich heraussticht und
damit andere in den Hintergrund rückt, sondern dass
jeder Track seine Stärken hat und so ein Gesamtkonstrukt
entsteht, das einfach nur Spass macht. Mir persönlich
ist der Refrain von «Torn Inside» als Ohrwurm hängen
geblieben – ein energiegeladener Hit, der zwischen
aufmüpfigen und schweren Melodien wechselt. Mit Modern
Melodic Metal ist Miracle Flairs Stil auf den Punkt
getroffen. Unsere Schweizer haben’s drauf – hiermit
liefern sie ein tolles Werk, das abwechslungsreich und
mächtig gestaltet ist! Sina
Punkte: 8.5 von 10
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FIVE FINGER DEATH PUNCH - F8 (2LPs) Better Noise
Music/Sony Immer wenn eine Band wie FFDP was
rausbringt, gibts Gesprächstoff und Meinungen. Eine
Band, die so polarisiert (man erinnere sich an
Poser-Anschuldigungen) wagt den Neuanfang. Vielleicht
ist das Kapitel "F8" eine gute Chance, sich ein neues
Image in der Metalwelt zu schaffen. Die Zahl 8
symbolisiert nämlich Harmonie. Wer die Band ein Wenig
verfolgt, wird dies etwas paradox finden, denn Streit
zwischen einzelnen Bandmitgliedern war mal gang und
gäbe. Eine Zeit lang drohte die Band ja zu Bruch zu
gehen. Nun hat sich Ivan Moody aber in den Griff
bekommen, und wie man auch von der Band hört, wurde viel
gearbeitet. Neu klingt der Sound der wiedergeborenen
5FDP nicht, aber dennoch gibt es Einiges zu Entdecken.
Der Neuanfang klingt frisch und doch so typisch. Das
musikalische Gesamtbild wirkt harmonischer als auch
schon, ich glaube, hier wurde mächtig daran gearbeitet,
den Bandzusammenhalt aufzubauen. Trotz der
allgegenwärtigen, altbekannten Aggression kommen auch
sanfte Passagen gut rüber und es hört sich an, als
hätten sich Five Finger Death Punch neu formiert.
Dieselbe Stärke aber Hand in Hand. Erfreulich ist das
Ergebnis, und obschon die 7 normalerweise die magische
Zahl ist, so denke ich, dass es im Falle dieser aus Las
Vegas stammenden Grösse die 8 ist. Das achte Studioalbum
präsentiert sich solide und ist seit "American
Capitalist" endlich wieder ein vollständig von A bis Z
gelungenes Album. Alles dazwischen war nur teilweise zu
gebrauchen. Mit "F8" erhalten wir einen sehr starken
Longplayer, und weder Songwriting noch Lyrics
unterscheiden sich gross von den Vorgängern, doch die
neue Ausstrahlung tut der Band gut. Für mich ein klarer
Fall für die Favoritenliste des Jahres 2020 und
Kaufempfehlung. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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THE NEAL MORSE BAND - The Great
Adventour - Live In BRNO 2019 (2CDs & 2 Blu-rays) InsideOut Music
Irgendwie ist Neal Morse schon
ein bisschen durchgeknallt. Nach dem grandiosen "The
Great Adventure", welches hier übrigens in Bild und Ton
vollumfänglich dargeboten wird, knallt uns der Gute das
Hammer-Album "Jesus Christ The Exorcist" um die Ohren.
Nebenbei gab’s noch ein Super-Werk mit den Flying
Colors, und Neal arbeitet ja schon am neuen
Transatlantic-Rundling. Natürlich muss "The Great
Adventour" von jedem Fan gehört, aber selbstverständlich
gesehen werden. Mit der Mannschaft ein Muss. Schon wenn
man sich "Overture" anhört, merkt man sofort, dass man
es hier mit einer der besten Live-Bands überhaupt zu tun
hat. Dieses Team ist abartig gut eingespielt und es
macht Freude und feuchte Augen, dieses Spektakel
anzusehen bzw. anzusehen. Hier agiert die genau gleiche
Bandkonstellation wie beim 2016er Live-Album "Alive
Again". Sprich, Mike Portnoy, Bill Hubauer, Randy
George, Eric Gillette und dem Meister persönlich. Wer
"The Great Adventure" liebt, wird natürlich auch diese
Live-Version lieben. Ich find es unglaublich, was der
junge Eric Gillette hier auf der Gitarre zaubert. Er
beherrscht alle Facetten des Prog, spielt bei ruhigen
Passagen mit sehr viel Gefühl, kann es aber auch
ordentlich krachen lassen. Songs wie das sehr melodiöse
"Welcome To The World" funktionieren live noch besser
als auf dem Album, auch mit all den Chören. Hammersong!
Viel Abwechslung bringt auch die warme Stimme von Bill
Hubauer, gut zu hören beim ruhigen "A Momentary Change",
einfach wunderschön. Das Ganze ist mal wieder eine
aussergewöhliche Live-Show, die mit "The Great Medley",
einer 24 Minuten langen Zugabe endet. Was diese Herren
hier abliefern, ist Prog in höchster Kultur, und wenn
man dabei noch so viel Spass hat wie Neal und seine
Jungs, dann kann es doch nichts schöneres geben, als
sich davon mitreissen zu lassen. Viel Spass dabei.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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HARTMANN - 15 Pearls And Gems (CD) Pride & Joy
Music Wer sich in der Hartwurst-Szene auskennt,
kommt definitiv nicht an Songwriter, Sänger, Produzent
und Gitarrist Oliver Hartmann vorbei. Nebst seiner
eigenen Band Hartmann, die heuer das 15-jährige Jubiläum
feiern kann, war er Frontmann von At Vance (1998 bis
2003) und hat auf einigen Scheiben, darunter von Edguy,
Freedom Call, HammerFall und auch bei der Schweizer
Symphonic Metal Band Lunatica seine allseits sehr
geschätzten Backing Vocals und Choirs beigesteuert. Eher
aufgefallen dürfte er in den letzten Jahren jedoch als
etatmässiger Gitarrist des Avantasia Live-Trosses von
Tobi Sammet und dem Mitwirken bei "Rock Meets Classic".
Aktuell und eben wegen dem Jubiläum hat Oliver nun das
neue Album «15 Pearls And Gems» am Start, wo es, wie der
Titel schon verrät, um fünfzehn Songs geht. Dieser
spezielle Release enthält somit fünf neue Titel, fünf
ausgewählte Coversongs, darunter «Street Café»
(Icehouse) und den 80er-Hit «When The Rain Begins To
Fall», wo es zu einem coolen Duett mit Ina Morgan
(Avantasia) kommt, sowie fünf Liveversionen von
HARTMANN-Stücken, die während den Konzerten in den
letzten Jahren mitgeschnitten wurden. Wer auf knackig
(von Kollege Sascha Paeth co-) produzierten melodischen
Hardrock steht und nebst der bekannten Spielwiese bei
Edguy-Fronter Tobi auch andere Facetten von Oliver
Hartmann kennenlernen möchte (der übrigens auch noch
festes Mitglied der Pink Floyd Tribute Band Echoes ist),
kriegt hier eine randvolle CD geboten, die weit mehr als
nur "nett" ist. Das Ganze, unterstützt durch die
Kollegen Mario Reck (g), Armin Donderer (b) und Markus
Kullmann (d) hätte diesen Frühling auch live genossen
werden können. Hätte, aber das ist eine andere
Geschichte! Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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SCARLET AURA - Stormbreaker Silver City Records
Geballte Ladung Heavy Metal aus Rumänien? Kannst du
haben! Mit "Stormbreaker" bringt die Truppe um
Powerkehle Aura Danciulescu das zweite Album aus der
ihrer "Book of Scarlet"-Trilogie. Während mich das erste
Album dieser Saga leider nicht ganz so umhauen konnte,
bin ich bei diesem absolut überzeugt. Trotz stark
hörbarer Anlehnung an die grossen Player der NWOBHM
wirkt der Sound nicht archaisch oder gar zu vertraut.
Nach dem ersten Teil der Geschichte der "Scarlet" (mit
dem Vorgängeralbum "Hot'n'Heavy" kam das erste Buch der
Trilogie raus, "The Book of Scarlet Aura - Ignition")
war ich zwar noch nicht ganz so warm, denn die
Produktion des Albums und gewissermassen der Mangel an
musikalischen Ideen waren etwas heftig. Doch hier sehe
ich eine Steilkurve nach oben und bin überzeugt, dass
die potente Band sich in der Metalwelt beweisen wird.
Eingängig, aber nicht zu easy, Mitsingfaktor: SEHR HOCH!
Zum Glück werden die Lyrics ja im Booklet mitgeliefert!
Melodisch, heavy, deftig geile Vocals. Mehr braucht man
nicht. Ganz alte Metal-Hasen dürften ein paar Sachen
auszusetzen haben, aber das ist meiner Meinung nach
irrelevant. Über die immer noch fehlende Bekanntheit
dieser starken Gruppe wunder ich mich schon ein wenig.
Zumindest in der Schweiz scheinen Scarlet Aura noch
nicht ganz angekommen zu sein. Finde ich persönlich
schade. Meine vollste Unterstützung gibts auf jeden
Fall und eine definitive Kaufempfehlung versteht sich
von selbst. Allen, die auf soliden Heavy Metal-Sound
stehen, kann ich diese Band von Herzen empfehlen.
Thematisch bewegt sich die Scheibe im standard
Heavy-Bereich, etwas Heroik hier, hier könnte man
vielleicht den Einfallsreichtum ein Wenig bemängeln,
etwas mehr Abstraktion und Fantasie würde mir dazu noch
passen, zumal es sich um eine Geschichte handelt. Janu,
zumindest bleibt alles dem Genre treu. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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AARA - En Ergô Einai (CD) Debemur Morti Productions
AARA – Black Metal aus der Schweiz. Auf das Beste
reduziert besteht ihr Album aus fünf Stücken, Qualität
statt Quantität halt. «En Ergô Einai » beginnt erstmals
ruhig mit «Arkanum», doch mitten im Song ändert sich die
Stimmung schlagartig und Gitarren beginnen zu
schreddern, verzweifelter Schreigesang dringt aus den
Boxen und die Drumms hämmern, was es nur geht. Zuvor ein
Schlaflied, jetzt sind wir alle wieder wach. Weiter
geht es mit «Stein um Stein» bei dem die Gitarrenriffe
schon deutlich melodiöser werden, was ein interessanter
Kontrast zum Rest abgibt. «Aargesang (Aare II)» wird
still. Chorgesang und Gewittergeräusche im Hintergrund
leiten in den Song ein, bis es dann einen massiven
Umbruch gibt, als die Gitarre wieder reinbrescht. Der
Chorgesang im Hintergrund bleibt, was erstaunlicherweise
echt gut klingt. Eine Mischung, die auf so viele Arten
hätte schiefgehen können, hier aber super umgesetzt
wurde. Es geht weiter mit «Entelechie», wo die Gitarre
wieder etwas Melodie ins Spiel bringt, während der
Gesang immer dämonischer wird. Diese Musiker haben echt
ein Händchen dafür, wie man Gegensätze zusammenmischt.
Der Abschluss wird von «Telos» gemacht mit einer coolen
Mischung aus Allem; etwas Gesang, der Gitarrist zeigt,
was er alles so draufhat und selbstverständlich, nicht
zu vergessen, die brutalen Screams. Lässt durchaus
viele Erwartungen auf weitere Werke wachsen. Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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BONFIRE – Fistful Of Fire (Orange Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Ich bin noch immer der
Meinung, dass Hans Ziller besser unter EZ Living
weitergearbeitet, statt dass er sich den Namen Bonfire
unter die Nägel gerissen hätte. Nicht, dass er den
Bandnamen beschmutzt, aber Bonfire ist heute eine völlig
andere Truppe, die um einiges Härter ans Werk geht als
die Band es in ihrer erfolgreichsten Zeiten tat. Der
rockige Sound, welcher die Deutschen berühmt machte,
wich einer bedeutend härteren Ausrichtung, die auch dank
Sänger Alexx Stahl und Neutrommler André Hilgers
(ehemals Rage, Axxis und Silent Force) eine völlig neue
Richtung bekommt. Die ist aber, und das muss man ganz
ehrlich sagen, verdammt gut geworden. Dies beweist schon
der Opener «Gotta Get Away», der mit Härte um die Ecke
schiesst. Dass dabei Wundergitarrist Frank Pané einen
unglaublichen Job abliefert, ist so sicher wie das Amen
in der Kirche. Beim flotten «The Devil Made Me Do It»
kommt eines der alten Bonfire-Markenzeichen ans
Tageslicht, die mitreissenden Chorpassagen. Extrem geil
ist die Ballade «When An Old Man Cries» geworden, oder
«Warrior», das mit seinem Keyboard-Einstieg fast ein
bisschen an den Uralt-Hit «Sweet Obsession» erinnert.
Cool auch die leicht Klassik anmutende
Gitarrensolo-Nummer «Fire Etude», die in den Hit
«Breaking Out» übergeht. Der Doublebass-Klopfer
«Gloryland» beschliesst ein Album, das zu gefallen
weiss. Ja, «Fistful Of Fire» ist sicher das härteste
Album von Bonfire geworden, und somit hat Hans genau das
erreicht, was er wollte. Wie das die (Alt-) Fans
annehmen werden, wird sich aber zeigen. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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RITUAL DICTATES - Give In To Despair (Purple
Vinyl) Artoffact
Records/Cargo Interessante 11 Songs von der
kanadischen Zweimannband Ritual Dictates, präsentiert
auf 'Give In To Despair', deren ebenfalls
longplayerischen Erstling. Präsentiert wird Death-Metal
in vielen Facetten, will schreiben, in der Sprache des
Blasts und Grindcores, des brutalen Deaths, des
straighten, groovigen Deaths, des Deaths mit untermalten
Black-Metal-Elementen, leicht speedig-thrashigen
Anleihen, will schreiben, sehr facettenreich intoniert.
Der Sound von Ritual Dictates kennt keine musikalischen
Grenzen. Klar ist der Hauptsound im Death-Metal zu
finden, jedoch sind die anderen metallischen oder gar
nicht metallischen Elemente genau das, was 'Give In To
Despair' ausmacht: Eine musikalische Erkundungstour.
Yep, viele traditionsbewusste Headbangerinnen und
Headbanger werden Mühe haben, diese musikalische
Meisterleistung erkennen und würdigen zu können. Warum?
Es ist nicht 08/15-Death-Metal, nein, es erzählt eine
Geschichte. Auch ich habe nach dem x-ten Durchhören viel
Zeit gebraucht und diese auch investiert, um die
songwriterische Genialität von Ritual Dictates zu
erkennen dürfen. Sucht man nach Anhaltspunkten, well ...
da geht's von den norwegischen TNT über Annihilator,
Sacrilege (den Kanadiern), über Cannibal Corpse,
Archspire bis zu Beyond Creation. Will schreiben: Alles
dabei! Nein, kein Hyundai ... Deathig-thrashig-blackiges
Riffing, kurze, prägnante Soli, clean-akustische
Momente. Der Tieftöner brilliert als vollwertiges
Instrumente, ergänzend zur Gitarre und den Drums. Die
Drumpatterns wedeln wild zwischen Blast, Grindcore,
Death, Thrash, Speed, Power-Metal, Black und all' den
weiteren, verschiedenen Stilrichtungen, welche wie
Nadelstiche fein und hörbar gesetzt worden sind. Der
Gesang ist meist im shoutigen Scream bis zum
verständlichen Growl, gepaart wird dieser jedoch mit
gelegentlichen Ausflüge in den Klargesang. Hervorragende
Produktion, welche keine Wünsche offen lassen und ein
Cover-Layout, welches in erster Sicht bescheiden
daherkommt, jedoch den Stempel als Branding auf jede
Haut drückt. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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FALLEN ARISE – Enigma (LP) ROAR! Rock of
Angels Records Nach fünf Jahren kehrt Melodic /
Symphonic Metal Band Fallen Arise mit einer neuen
Scheibe zurück. Das dritte Studioalbum «Enigma» der
Griechen soll den Musikstil der Band auffrischen und
ihre beiden vorherigen Alben nicht repetieren. Naja,
dies wird schon nur dadurch erzielt, dass auf der neuen
Scheibe eine neue Sängerin zu hören ist – Fiona Creaby
fügt mit ihrer hellen, lieblichen und dennoch kräftigen
Stimme einen neuen, eigenen Touch zur Musik. Sie teilt
sich das Mikrophon mit Vlasis Katsaounis, der sie
passend mit seinen Growls ergänzt und so dennoch eine
alte Verbindung zum typischen Klang Fallen Arises in
ihren vorherigen Alben herstellt. Abgesehen von dem
Abwechslung bringenden Gutturalgesang erinnert «Enigma»
mit Fionas Gesang in Kombination mit den harten, tiefen
Gitarrenriffen und den melodiösen symphonischen Motiven
stark (!) an die alten Scheiben von Within Temptation
(«Mother Earth» und «The Silent Force»-Zeiten). Schon
beim Übergang vom symphonischen, auf Chöre aufgebauten
Intro «In Adentu Deorum» zum ersten Track «Enigma», der
sich auf einem schönen Streichermotiv aufgebaut, liegt
der Vergleich ziemlich nahe. Die Assoziation wird jedoch
insbesondere mit «Forever Winter» an achter Stelle
unterstrichen. Der Song erinnert in Liedaufbau,
symphonischen Instrumenten und Dynamik an den typischen
Stil der Gothic Metal-Era Within Temptations. Fallen
Arises Musik ist melancholisch, oft düster und dennoch
eindringlich und sinnlich. Es entsteht der Eindruck, als
ob Sängerin Fiona direkt ihre persönlichen Gedanken und
Gefühle offenbart. «Enigma» holt dem Zuhörer ab, erfüllt
mit schönen Melodien, reisst mit harten Riffs und tollen
Rhythmen mit und beeindruckt auf jeder Ebene. Die
Scheibe ist nicht wirklich heavy – das ist auch gut so,
somit kommen die einzelnen Elemente der Athener besser
zur Geltung und die ausgearbeiteten Melodien werden in
ihrer Kombination greifbar. Ist für Melodic / Symphonic
Metal definitiv zu empfehlen – «Enigma» berührt und
erfüllt. Sina
Punkte: 8.5 von 10
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WHITE STONES - Kuarah (Gatefold LP) Nuclear Blast/Warner Bei
White Stones handelt es sich um die Erfüllung der
Solo-Träume von Martin Mendez, der sonst den Bass bei
Opeth zupft. Mit dem Soloalbum "Kuarahy" möchte er seine
Vergangenheit namens Death Metal aufleben lassen. Mit
dem überflüssigen Intro "Kuarahy" fängt das Album nicht
gerade viel versprechend an. Verwirrend geht es mit
"Rusty Shell" weiter und nur das Gegrowl hat etwas mit
Death Metal zu tun. Die musikalische Begleitung ist sehr
progressiv und man merkt sofort, wo Herr Mendez sonst
seine Brötchen verdient. "Worms" hinterlässt auch eine
starke progressive Note im Gaumen und der Faden vom
Vorgänger wird weiter gesponnen. So wie eine Schwalbe
noch lange keinen Sommer macht, so verhält es sich auch
mit einem growlenden Sänger, der noch lange kein Death
Metal-Album macht. Zwischen Stuhl und Bank, fällt ebenso
"Drowned In Time". Gespielt ist das erste Sahne, nur
passt der Sänger leider nicht wirklich zu diesem
Gefiedel! Von unzähligen Wiederholungen lebt "The One".
In keine Schublade lässt sich "Guyra" stecken und das
Gitarrensolo zum Schluss hin, ist einfach nur mega geil.
"Ashes" ist sehr progressiv angehaucht, aber die
ständigen Wiederholungen nerven zum Schluss hin. Nichts
Neues bietet "Infected Souls", so tobt sich der Sänger
wieder mit seinen Growls aus und das mit progressivem
Sound als Begleitung. Ob das zusammen passt, muss jeder
für sich selber entscheiden. Musikalisch ist das
Dargebotene nämlich sehr gut! Filigran und virtuos, gibt
"Taste Of Blood" den Takt an. Leider wird der Genuss
geschmälert, sobald die unterschiedlichen welten wieder
aufeinander prallen. Das Outro "Jasy" ist, wie das Intro
auch, überflüssig. Für Leute, die wissen möchten, wie
harte Opeth mit einem Death Metal-Sänger klingen,
sollten diesem Album unbedingt mal ein Ohr leihen!!
Roolf
Punkte: 8.4 von 10
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THE PROPHECY 23 – Fresh Metal (Digipak) Massacre
Records/Musikvertrieb Mit Album Nummer 4 bleiben
sich die süddeutschen The Prophecy 23 treu und verfolgen
ihr Konzept konsequent weiter. „Fresh Metal“, so der
Titel der Scheibe und die wohl beste Beschreibung ihres
musikalischen Schaffens. Elemente von Punk, Thrash
Metal, eingestreute Death Metal-Growls und viele andere
Einflüsse ergeben schliesslich ein Ganzes. Der Band
gebührt allein Respekt für ihre absolute
Kompromisslosigkeit, mit der sie ihr Ding durchzieht.
Wie auch auf den letzten Alben kommt der Humor in Songs
wie z. B. „We Love Fresh Metal“, „No Deep Talks – Just
Drinks“ und “Beach, Waves, Beer, Babes“ nicht zu kurz.
In den fast durchweg kurz gehaltenen Stücken wird
absolute Partystimmung erzeugt, die jeden Saal zum
Kochen bringen dürfte. „Fresh Metal“ ist total gute
Unterhaltung aber nichts für Puristen, die der reinen
Lehre eines jeweiligen Metal-Genres folgen. The Prophecy
23 brauchen kein Korsett, Konventionen sind ihnen egal
und mit der neuen Platte bringen die Jungs frischen Wind
in die teilweise „verkalkte“ Szene. Mal ganz abgesehen
davon, dass die Band mit dem coolen, an Risk erinnernden
Coverartwork auch optisch aufs richtige Pferd gesetzt
haben, darf man wohl mit Brief und Siegel behaupten,
dass es sich hier – von wenigen Ausnahmen abgesehen –
auch musikalisch um die absolute Topliga im deutschen
Metal handelt. Wer also genügend Offenheit besitzt,
genreübergreifende Musik als Chance zu sehen, wir mit
einer Menge „Fresh Metal“ reichlich belohnt!
Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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CLOVEN HOOF - Age Of Steel (LP) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Die britische, nicht
sonderlich erfolgreiche NWOBHM-Ikone aus Wolverhampton
ist seit 1979 aktenkundig und liess schon früh
unbestreitbares Talent aufblitzen. Leider konnte daraus
kein Kapital geschlagen werden, was schon anfang der
90er zum Split führte. Nach einem kompositorisch eher
harzigen Neuanlauf in den 2000ern dauerte es letztlich
und stets unter der Ägide von Ur-Bassist Lee Payne bis
2017, als mit dem Top-Album «Who Mourns For The Morning
Star?» ein gewisser George Call (ASKA) als Leadsänger
einstieg! Endlich fand zueinander, was eigentlich schon
immer gepasst hätte. Nebst dem songwriterischen Drive
und zunehmend auch guten Konzerten, zum Beispiel 2018 am
BYH!!!-Festival in Balingen (D), tritt endlich zum
Vorschein, was schon länger in dieser Band steckt. «Age
Of Steel» setzt dabei nahtlos dort an, wo mit dem töften
Vorgänger wieder dicke Pfosten in den Boden gerammt
wurden. Bereits der Opener «Bathory» überfährt einen
zuerst mit einer thrashigen Attacke, ehe sich dann
gleich oldschool Heavy Metal at its best breit macht,
was für ein Einstieg! «Alderley Edge» legt anschliessend
episch nach, wo sich unser guter Georg, neben
eingestreuten female backin vocals, plötzlich bös nach
Maiden's Bruce Dickinson anhört! Geil auch der
Solo-Guitar Part von Ash Baker, der mir gleich eine
fette Gänsehaut beschert. Weniger erbaulich zeigt sich
hingegen der zu schlappe Drum-Sound, und die Cymbals
klingen gar richtig mies! Da fehlte wohl die Kohle, um
mehr raus zu holen. Den Songs an sich, die, wie bei
«Touch The Rainbow», schwere Schlagseite hin zu Iron
Maiden ausweisen, tut das keinen Abbruch, im Gegenteil.
Dazu kommt die generell gute Sechssaiter-Performance des
Axt-Duos Baker/Coss, die mehrmals aufhorchen lässt.
Sowas wie «Age Of Steel» im Jahre 2020 vorgesetzt zu
kriegen, ist, über vier Dekaden (!) seit den Anfängen,
höchst erfreulich! Bei «Bedlam» erklingt in der Bridge
gar ein Glockenspiel (!), was bei einer Heavy Metal Band
doch ziemlich selten ist. Unter den insgesamt zehn Songs
ist kein wirklicher Stinker auszumachen, aber der für
meine Begriffe ziemlich grottige Drum-Sound vermiest mir
meine Freude gründlich. Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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ABORTED - La Grande Mascarade EP (CD) Century Media/Sony
Die belgischen Urgesteine in Sachen brutalen
Death-Metals, Aborted, schieben mit 'La Grande
Mascarade' eine formidable EP in die Runde. 3 Tracks,
welche die komplette Spannweite des Death-Metals
abstecken. So abwechslungsreich hat man Aborted schon
lange nicht mehr zu Ohr bekommen. Da wird gegrinded,
geblasted, gedeathed, gethrashed; meist in
distortionartigen Tönen, jedoch auch mal in cleanen
Tönen, was das Songwriting, durch die Abwechslung, sehr
interessant gestalten lässt. Nicht nur zuletzt durch
Abwechslung, auch durch die Hinzunahme vermehrter
technischer, leicht progressiven Elementen, steigert
sich hierbei die Spannungswelt auf 'La Grande
Mascarade'. Herrliches Solieren, riffig-griffiges
Death-Rhythmus-Poltern, Slam-Momenten kombiniert mit
Technical-Death, jeweils sehr wirbelnde Gitarren.
Blastende und grindende, wie auch herrlich
double-bass-lastige Drumpatterns-Momente. Ein sehr
quirliger und rein klingender Tieftöner, der gekonnte
Akzente zwischen den anderen wirbligen Instrumenten
(inklusive dem Kehlorgan) setzt. Die Vocals mal im
extremen Growlbereichen, dann wieder überraschend
thrashig-shoutend gehalten. Die Produktion ist sehr
druckvoll und klar gehalten, abgerundet durch ein
herrvorragendes Cover-Artwork. Anhaltspunkte wären da
Dying Fetus, Abysmal Dawn, The Black Dahlia Murder und
Konsorten. Nun, mit diesen 3 Tracks auf 'La Grande
Mascarade' haben Aborted eine formidable Duftmarke
gesetzt. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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SHARDS OF HUMANITY - Cold Logic Unspeakable Axe
Records Die US-Amis von Shards Of Humanity
bringen mit 'Cold Logic' ein sehr interessantes,
thrashiges Death-Metal-Album heraus, derer Zweitling.
Darauf finden sich 10 Songs, die sehr eigenständig und
teils auch melodiös, obwohl der Hauptvermerk auf
heftigem, blastenden und teils auch groovenden
Death-Metal aufgebaut ist. So sind Anhaltspunkte wie
Atheist, Pestilence, Daeath und Konsorten nicht weit
hergeholt. Doch Shards Of Humanity als reine Prügelorgie
abzutun, das wäre nicht fair und entspricht auch nicht
dem Dargebotenen. Durch ihr kreatives Songwriting haben
sie auf 'Cold Logic' eine interessante Spannungsbreite
von extrem bis groovig und dennoch melodiös geschaffen.
Ebenfalls zeigt ihr musikalisches Können Wirkung auf
'Cold Logic', was schlussendlich zu einem sehr
abwechslungsreichen Album geworden ist. Die Gitarren
riffen sich tatsächlich Pestilence-like durch die 10
Tracks, jedoch ohne bei den genannten Protagonisten
abzukupfern. Die Soli sind mal shreding-like, mal
melodiös, mal auch leicht atmosphärisch tragend
gehalten, teils gar leicht fusionartig. Der Bass wummert
ordentlich mit den Klampfen mit. Die Drums wirbeln teils
deahtig, teils thrashig, teils blastend und grindend
durch die Songstrukturen, ohne jemals den Groove zu
verlieren. Die Stimme pendelt zwischen thrashigem Shout
und leichtem, gutturalen Gesang. Die Produktion ist klar
und druckvoll, das Cover-Layout passt perfekt zum Sound
und ist vollgespickt mit kleinen Details, welche man
erst nach einigen Sekunden bemerkt und die Intensität
der Musik auf der Scheibe deutlich betont, somit
gelungen. Death-Metal mit leichtem progressiven,
technischen Einschlag, gespickt mit vielen Blasts und
thrahsigen Elementen. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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KHYMERA – Master Of Illusions (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Was als Allianz, bestehend
aus Kansas-Sänger Steve Walsh und dem italienischen
Produzenten und Gitarristen Daniele Liverani startete,
ist heute ein weiteres musikalischen Zuhause vom
ehemaligen Pink Cream 69-Bassiten Dennis Ward geworden.
Melodischer Hard Rock mit vielen, den Songs
untergeordneten Keyboards, spielt der US-Amerikaner. Das
mittlerweilen vierte Khymera-Album von Dennis,
präsentiert sich, wie man sich dies erhofft. Tolle
Songs, tolle Refrains, starker Gesang und eine fette
Produktion machen Spass und Laune beim Zuhören. Auch
wenn Mister Ward im direkten Vergleich zu Harem Scarem
den Kürzeren zieht, so hat das melodischere Werk von
Khymera seine Daseinsberechtigung und fasziniert mit
Liedern wie dem Titeltrack, «The Sun Goes Down», dem
starken «Paradise» oder «The Rhythm Of My Life». Nehmt
die Härte von Gus G., die Melodien von Crown Of Thorns
und die Hitdichte von Survivor und ihr wisst, was euch
erwartet. Dabei ist «Follow The Sun» ein bisschen
Härter, während «After All This Time» die eher
melodische Seite der Truppe zeigt. Als Anspieltipp lege
ich euch «Victim Of Your Love» ans Herz. So ein Track
geht immer, und das richtig gut rein! Tinu
Punkte: 8.3 von 10
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ALCHEMISTS - Chapter One: Love (CD) Tenacity Music
Was geschieht, wenn algebraisch-arithmetische Mucke sich
mit Metal mit progressivem Einschlag kreuzt? Die Antwort
ist nicht weit entfernt, denn mit 'Chapter One: Love'
ist dies so geschehen. Die Combo heisst Alchemists und
kommt aus unserer Heimat, der Schweiz. 8 Songs haben den
Weg auf dieses Debutalbum gefunden und den Sound sehr
komplex und aggressiv, ähnlich wie Tag und Nacht,
Schatten und Sonne, jedoch im positiven Sinne gedeicht.
Klar, da stehen Anhaltspunkte wie Meshuggah, Periphery
oder Northlane nicht weit davon entfernt, doch ist den
Alchemists eine stets eigenständige Mucke zuzuschreiben,
ohne Wenn und Aber. Das Songwriting sticht mit
technischen und druckvollem Songwriting zur Schau,
gepaart mit bereits oben genannten Punkten wie
progressiv, komplex und aggressiv. Die Vocals tänzeln
zwischen extremem Shouting, leichtem Growl und
Klargesang, was ja bereits den ersten progressiven Touch
abgibt. Die Drumpatterns sind so abstrakt algebraisch
und arithmetisch gehalten, dass diese problemlos mit den
Gesangslinien mittänzeln können, ohne jedoch auf die
obligaten Blasts, Double-Basses und andere
straight-groovigen Teilen verzichten zu müssen. Der
Tieftöner tänzelt förmlich schon im fusionartigen
Bereich, was hervorragend zu den abstrakten Songformen
passt, ja teils gar in die funkig-metallischen Ligen à
la Suicidal Tendencies und Mordred gelangen. Die
Gitarren riffen sich schwer, filigran und technisch in
absoluter Schwerelosigkeit durch die Noten der Gewalt.
Die kurzen, prägnanten Soli sind präzise, sauber
intoniert und auf einem sehr hohen Niveau. Untermalt
werden die einzelnen Songfragmenten mit archaischen
Piano- und Synthiklängen. So, wieviele progressive
Elemente sind nun aufgezählt? Ach ja, Momentchen, da
gibts noch das progessive Cover-Layout und die sehr
klare, druckvolle Produktion. Gemäss nach Tolstoi's
Devise, dass es schwere Kost ist, jedoch eines hat der
begnadete Schriftsteller und Denker nicht erwähnen bzw.
wissen können: Das solch' schwere Kost einfach auch
goile Mucke ist. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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WALLOP – Alps On Fire (Compilation CD) Pure Steel
Records
Nach «Metallic Alps», welches 1985 erschien, kommt
nun ein «neuer» Rundschlag der deutschen Wallop. Dies in
Originalbesetzung und mit dem langjährigen Grave
Digger-Trommler Stefan Arnold. Als wäre die Zeit stehen
geblieben, serviert uns der Vierer eine gehörige Portion
Old-School-Metal. Kurz mal auf Vier zählen und los
geht’s mit dem schnellen Heavy Metal. Schnörkellos, aber
mit einer unglaublichen, ehrlichen Attitüde. So hörten
sich Truppen in den achtziger Jahren an, wenn sie gerade
die Welt erobern wollten, und so lässt der Vierer ihr
erstes Album auf «Alps On Fire» nochmals aufleben und
serviert mit «Missing In Action» (vom 1986 Demo), «Crash
Bang Wallop» (Raven-Cover) und den beiden von der
Promo-EP aus dem Jahre 2019 bekannten «Wall Of Sound»
und «Fun For The Nun» eine Scheibe, die sich hören
lassen kann. Wer auf Metal steht, der aus vollem Herzen
kommt, sich dabei mit einer leichten, frechen punkige
Attitüde anfreunden kann und sich was Gutes tun will,
ist mit «Alps On Fire» bestens bedient. Alleine der
kultige Beginn von «Metallic Alps» mit einem kleinen
Jodler macht Spass und erinnert dank des schrillen
Schreis an Accepts «Fast As A Shark». Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MASTER BOOT RECORD - Floppy Disk
Overdrive (2LPs) Metal Blade/Sony
Ähnlich synthetische Musik, wie
man sie auch schon von The Algorithm kennen und schätzen
gelernt hat, bieten Master Boot Records auf "Floppy Disk
Overdrive" an. Sämtliche Instrumente sind künstlich
erzeugt, also nichts mit gutbürgerlicher Handarbeit! Und
genauso hört sich "Ansi.Sys" dann auch an. Elektronisch,
wie sonst von Bands wie Krupps und Kraftwerk, bieten
Master Boot Records einen veritablen Soundtrack zu Krieg
der Sterne an! "Edi.Com" ballert mit Laserpistolen auf
alles was sich bewegt und wird durch klassisch barocke
Elemente aufgelockert. Erstaunlich wie sich diese
verschiedenen Stile zu einer Legierung vereinen lassen.
"Folisk.Exe" ist Klassik auf Elektronisch und erinnert
stark an die italienischen Landsleute von Master Boot
Record, nämlich an Rondo Veneziano! Klassisch kommt auch
"Display.Sys" daher und bewegt im selben Fahrwasser wie
sein Vorgänger. Eine gewisse Klassik-Überstättigung
stellt sich mit "Chkdsk.Exe" ein und so sind die
härteren Passagen die einzigen Lichtblicke in diesem
Song! Zur Messe lädt "Defrag.Exe" ein und es wird wieder
der bekannte Mix zwischen zart und hart geboten. Einen
metalischen Grundanstrich, mit Klassik als Garnitur,
kann "Ramdrive.Sys" bieten. Leider ist das endlose
Gezirpe und das unerbittliche Geballer mit der Zeit ein
wenig langweilig und Master Boot Record gelingt es nicht
wie The Algorithm, die Spannung aufrecht zu halten!
Dissonant gibt sich "Dblspace.Exe" die Ehre und ist ein
richtig abgespacter Soundtrack, der richtig Laune macht.
Wenn die Songs auf Klassik verzichten, wie
"Smartdrv.Exe", dann gehen Master Boot Record so richtig
ab. Beseelt mit einem geilen Captain Future-Groove,
gefällt auch "Diskcopy.Com" bestens. Genauso sollten
Master Boot Record immer klingen. Mit "Emm386.Exe" fühlt
man sich als Pac Man, aber mittendrin statt nur dabei!
Als Freispiel, in diesem Game von einem Album, darf
"Himem.Sys" herhalten und in knapp 10 Minuten werden
nochmals sämtliche Synthesizers zum Glühen gebracht und
die Kapazität der Festplatte wird nahezu ausgeschöpft.
Auf "Floppy Disk Overdrive" befinden sich einige sehr
geile Tracks, aber es haben sich auch einige Füller auf
das Album geschlichen. Wer gerne mal der Protagonist
eines Computergames sein möchte, sollte sich diesen
unbändigen Elktro-Mix mit elketrifizierten MG-Salven,
von Master Record Boot unbedingt zu Gemüte führen!!
Roolf
Punkte:
8.2 von 10
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RIPPED TO SHREDS - Luan (LP)
Pulverised Records
'Luan'. Ripped To Shreds. Auch
hierbei handelt es sich um ein longplayerisches
Debutalbum vom US-amerikanischen Multi-Instrumentalisten
Andrew Lee in Form von Ripped To Shreds. 10 Tracks, die
den powervollen Death-Metal mit Anleihen zu Napalm
Death, Carcass und Terrorizer involvieren, doch auch
Disincarnation, Bolt Thrower, Entombed, Dismember,
Asphyx und Konsorten lassen sich durchscheinen. Und doch
hebt sich Ripped To Shreds deutlich von diesen
Anhaltspunkten ab, da auf 'Luan' Mr. Lee sein Können für
das Songwriting deutlich implementiert. Fokussiert ist
er auf sehr straightes, druckvolles, schnelles, leicht
thrashiges Riffing mit viel Distortion. Auch hierbei
wirbelt er von doomigen Parts zu blastenden,
grindcoreartigen Attacken, jedoch ohne dabei stets die
extreme Power zu verlieren oder diese gar unterdrücken
zu wollen. Yep, da kommt heftige Mucke aus den Speakern
gekrochen. Das Riffing ist düster und sehr deathig
gehalten, die Soli spielt er technisch auf hohem,
shredartigen Niveau, teils melodiös, teils auch einfach
deicide-mässig gezockt. Der Tieftöner ist untermalend
zum Songwriting und durch eben auch dessen beinahe
klaren Basssound, wirkt der Bass wie eine zweite
Gitarre. Die Drums pattern sich durch die Blasts und
Grindcores, gepaart mit den obligaten
Double-Bass-Attacken wie straighten, thrashig-deathigen
Groove-Patterns. Die Growls sind wahrlich böse, tief und
brabbelnd in dieser gutturalen Tonalität. Ein herrliches
Cover-Layout ziert 'Luan', gepaart mit einer sehr
druckvollen, düsteren Produktion. Interessante Mucke,
welche auf 'Luan' zu einem Konzeptwerk, welche auf einer
alten, chinesischen Volkserzählung basiert, aufgebaut
worden ist. Leopold
Punkte:
8.2 von 10
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WuW - Rétablir L'Eternité
(CD)
Prostetic Records
Die beiden Brüder Benjamin and
Guillaume Colin stecken hinter WuW. Mit ihrem zweiten
Album "Rétablir L'Eternité" wandeln sie auf den
unendlichen Pfaden des Post Metals. "Ce Silence Qui Nous
Dèlivre De Tout" startet mit sehr reduziertem Gezupfe
und mit nervösem Gefiedel im Hintergrund. Diese wilde
Soundcollage wird im Verlauf der 12 Minuten immer
verwegener und chaotischer. Wahlloses Durcheinander hat
in diesem Song die hegemoniale Vormachtsstellung. Zum
Glück werden auch ruhige Momente angeboten, die zum
Durchatmen dankend angenommen werden. Im nächsten Song
"Danser Dans Le Champ Des Battements Du Temps" wird mit
Klangschalen wild experimentiert und man kann sich
getrost zur Meditation zurückziehen! Allmählich wird die
Gangart leicht erhöht und jetzt wird reinrassiger Doom,
ohne jegliche Spuren von Chaos, feil geboten. "Assiégé
Par Les Cris Du Sursis" atmet zuerst einmal tief durch,
um mit psychadelischen Zwischentönen aufzuwarten. Das
ist eine Collage von beliebigen Tönen, die irgendwie
zusammen gemischt wurden. Sehr spezielle
Instrumentalmusik, die soweit vom Mainstream entfernt
ist, wie die Schweiz von Australien! "En Souvenir Des
Jours Que Nous N'Aurons Pa.." wacht sanft aus dem
Dornröschen-Schlaf auf und lässt sich mit dem Einsatz
von einem Saxophon voran treiben. Das ist Musik, die
sich wie ein Filmsoundtrack anhört. "Dans L'Intense
Clarté De La Solitude" ist zum Schluss nochmals eine
bunte Soundcollage. Wer gerne den Filmsoundtrack zu
einem Film Noir hören möchte, sollte diesem Album von
WuW unbedingt eine Chance geben!! Roolf
Punkte:
8.2 von 10
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NO KINGS NO SLAVES – New Lease Of
Life Eigenvertrieb
Im Schatten des Pilatus
(Schweizer Berg) formierte sich bereits zu
Primarschulzeiten eine fünfköpfige Band, die auf den
Namen No Kings No Slaves hört. Nach einer ersten EP, die
von der Schweizer Musikerlegende Tommy Vetterli (Coroner
& Ex-Kreator) aufgenommen und gemischt wurde,
veröffentlicht das Quintett nun ihr Debüt-Album „New
Lease Of Life“. Stilistisch schafft die Band den Spagat,
mit Elementen von Metalcore, Melodic/Hardcore und Groove
Metal ihren eigenen energie- und emotionsgeladenen Sound
zu kreieren. Die fesselnden und mitreissenden Tracks
bringen mit Sicherheit auch in Live-Sessions die Meute
zum Kochen. Während 13 Songs wird der Hörer auf eine
wilde Fahrt mitgenommen, die ebenso dramatisch wie
abwechslungsreich ist. Zu ihren musikalischen Vorbildern
zählen die Jungs unter anderem Bands wie Architects,
While She Sleeps, As I Lay Dying oder Beartooth. Lyrisch
behandelt „New Lease Of Life“ Themen wie toxische
Beziehungen, Vergänglichkeit und soziale Missstände. Es
befasst sich dazu stark mit Emotionen wie Wut, Trauer,
Unsicherheit, Angst, aber auch Aufbruchsstimmung und
Lebensfreude. Sänger und Songwriter Julian Thalmann über
das Album: „In den Texten versuche ich auf Themen und
Gedankengänge einzugehen, die mich täglich beschäftigen
und die auch unzählige Fragen aufwerfen. Dabei will ich
nicht unbedingt nur das Verhalten unserer Gesellschaft,
sondern mein eigenes und das meines Umfelds
hinterfragen. Obwohl dabei viele Emotionen
hervorgebracht werden, die einen verunsichern und
fragend zurücklassen, will ich auf dem Album auch
zeigen, dass man Dinge ändern kann und ein Neustart nach
einem Rückschlag Kraft geben kann. Hier entsteht auch
die Verbindung zum Albumcover und zum Titel des Albums.“
Als Anspieltipp kann „Electric Sky“ genannt werden, da
dies ein knackiger, packender Track ist, der beim
Publikum bereits gute Kritiken erntet. Eine Band mit
Zukunft! Oliver H.
Punkte:
8.2 von 10
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WAYWARD DAWN - Haven Of Lies
(LP)
Mighty Music
Mit 'Haven Of Lies' präsentieren
uns die Dänen Wayward Dawn ihren zweiten Longplayer. Was
auffällt, ist die satte, druckvolle Produktion, welches
den intonierten Death-Metal der Dänen gewaltig nach
vorne treibt. Nun, was für ein Death-Metal erwartet uns
bei 'Haven Of Lies'? Well, es ist ein sehr thrashig
brutaler Death-Metal, der uns erwartet. Zudem strotzen
die 9 Tracks nur so vor abwechslungsreichem Songwriting,
jedoch ohne den Groove zu verlieren. Die Vocals sind
sehr bösartig im gutturalen Sangesbereich, teils
verständlich, teils einfach nicht verständlich, da
einfach zu bösartig. Nein, Spass beiseite, mit dem
Textblatt klappt es dann ganz bestimmt. Die Gitarren
kommen riffend druckvoll rüber, teils gar im
Slam-Bereich anzusiedeln, jedoch stets den thrashigen
Mood behaltend. Die Soli sind rasant, melodiös und
lockern diese Szenerie etwas auf. Der Bass hat durch
seinen klaren Sound ganz klar Vorteile und kann sich
deshalb auch gekonnt in Szene setzen, gegenüber den
anderen Instrumenten. Will schreiben: Den hört man
hervorragend! Die Drums sind im Double-Bass-Bereich
zuhause, mit gelgentlichen Ausflüge in die Slam-,
Thrash-, Blast- und Grindcore-Ecke. Doch auch die etwas
langsameren Parts steht Wayward Dawn verdammt gut, so à
la der 'Reign In Blood'-Scheibe von Slayer, gepaart mit
den nicht so technischen Parts à la Invocator,
Artillery, ja, da kommt 'was ganz goiles zusammen.
Weitere Anhaltspunkte wären da sicherlich Immolation,
Malevolent Creation und Konsorten. Nochmals, was mich
sehr überrascht hat, im positiven Sinne, ist die
produktionstechnische Wucht dieser Scheibe, da kommt
urbane Kraft ganz mächtig ins Spiel und lässt das etwas
zu digitalisierte Cover-Layout vergessen machen. Nun,
die Dänen kommen, wie seinerzeit an der Fussball-EM
1992, wo sie ankamen, spielten und siegten, genau wie
Wayward Dawn mit 'Haven Of Lies'. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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CALLIGRAM - The Eye Is The First
Circle (CD) Prosthetic Records
Nach zwei EP's folgt nun der
longplayerische Erstling in Form von 'The Eye Is The
First Circle'. 8 Tracks, bei der aus dem Vereinigten
Königreich stammenden Band namens Calligram, welche
etwas archaisch und martialisch daherschreitend kommt.
Extremismus in den Tonlagen, Aggressivität im
Kehklkopfexport und sehr schnell-düsterer Black-Metal
stehen hierbei im Vordergrund. Yep, majestätisch,
verdammt majestätisch schreiten sie daher. Da werden
nebst den urwüchsigen Napalm Death- und Carcass-Zeiten
auch die frühen Marduk-Tage (wohl bemerkt: frühen!) ins
zombieartige Leben eingehaucht. Ist das die Apokalypse?
Ja, soundtechnisch perfekt inszeniert. Jetzt werden wohl
einige treue Corona-Anhänger das Zittern und Beben
bekommen. Keine Angst, es ist noch viel extremer und
apokalyptischer, als ihr jemals in eueren schlimmsten
post-apokalyptischen Alpträumen erträumt habt. Eure
Augenpupillen werden sich mosh-pitent einzeln und autark
im Augapfel drehen. Die Gitarren riffen sich stets
rasant in den Hyperspeed, unterbrochen durch kurze,
exzentrische und shredartige Soli, doomige und
industrialen Momenten. Die Patterns des Schlagwerkers
hangeln sich da von Hypernote zur Hypernote, Blasts und
Grinds bis zur diabolischen Ekstase. Nur durch prägnant
und kurze Breaks gestoppt, schmettern sich die Patterns
nur so die gespielten Akzente um sich. Gesanglich ist es
herrlicher Black-Growl, so à la Cradle Of Filth, jedoch
stets im extremen und gutturalen Bereich sich
festbeissend. Der Bass sticht ebenfalls durch einen
reinen Sound aus der Masse hervor und sticht ebenfalls
durch stetes Shredden auf. Eine hervorragende Produktion
mit einem genialen, zum Albumtitel passenden
Cover-Layout ist dies der Soundtrack zu jeder
Black-Metal-Opera, zu jeder Apocalypse. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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PURE REASON REVOLUTION - Eupnea (3 LPs) InsideOut Music
Satte 10 Jahre ist es her seit
dem letzten PRR-Album "Hammer And Anvil". Da werden sich
die Fans freuen neue Töne zu hören der beiden
Masterminds Jon Courtney und Chloé Alper. Der Opener
"New Obsession" könnte abgesehen vom Gesang glatt auf
einem RPWL-Album zu finden sein. Treibend mit leichtem
Pink Floyd-Feeling, nur Chloes Gesang klingt etwas
moderner. Das verspielte, zum Teil härtere "Silent
Genesis" gefällt sehr und klingt atmosphärisch, mal
ruhig, zweistimmig gesungen mit Gefühl von Chloe und
Jon. Ich mag hier die verspielten Synthie-Parts, zum
Abheben schön. "Maelstorm" klingt schon recht Poppig,
aber trotzdem spanend und legt gegen Ende dann an Härte
zu, cooler Songaufbau. "Ghosts & Typhoons", eine
Mischung aus ruhigen Pink Floyd-Sounds und härteren
Tool-Anleihen, sehr interessant. "Beyond The Bodies"
schlägt in etwa die gleiche Kerbe wie "Maelstorm". Das
Beste, in Form vom Titeltrack, der 13 Minuten dauert,
hat man sich für den Schluss aufgehoben. Beginnt der
Song ruhig, atmosphärisch mit schönem Gesang, baut sich
das Ganze auf in ein Vielseitiges Prog Rock-Stück, wo
auch mal die härteren Gitarren sprechen. "Eupnea" ist
sicher keine leichte Kost, aber wenn man sich damit
auseinandersetzt, bekommt man am Ende ein starkes Stück
Musik serviert. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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GRENZEN|LOS – Keine Einigkeit um
Recht & Freiheit (CD) Rookies&Kings
Ein unglaubliches Tempo legen
die Allgäuer Deutschrocker GrenzenLos vor. Gegründet
2013, ist «Keine Einigkeit um Recht & Freiheit» bereits
ihr viertes Album. Dabei bespielen sie gewohnte
musikalische Szene-Palette, verzichten dabei aber auf
Ska-, nicht auf Bläser-Einsätze. Ansonsten kriegt man
die übliche Kost aus mehrstimmigen Refrains, punkigen
Abgehnummern, Hymnen, Rockern und Balladen. Textlich
behandeln die 14 Lieder Themen wie Selbstfindung,
Durchhalteparolen, Liebe und düstere Analysen des
Deutschlands vor der Viruskrise. Wichtig scheint ihnen
ihr Kampf gegen rechtsextreme Parteien und Gedankengut
zu sein, der immer wieder in den Liedern auftaucht. Wer
Deutschrock in all seinen Facetten mag, wird dieses
Album lieben. Für knallharte Heavy Metal-Fans ist dieses
Werk aber gar nichts. Dafür sind die Gitarren schlicht
zu wenig verzerrt und zu wenig Riff-betont. Punks mit
einer Affinität zu Rock'n'Roll und klaren
linkspolitischen Ansichten dürfte «Keine Einigkeit um
Recht & Freiheit» gefallen. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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STONEFLOWER – Finally
(CD) AOR
Heaven/Non Stop Music
Erinnert sich noch jemand an die
norwegische Truppe Stage Dolls? Das Trio veröffentlichte
1988 auf dem Major-Label Polydor ein richtig geiles
Rock-Album, mit starkem Hang zu AOR. Hätte Stage Dolls
damals ein Folgewerk veröffentlicht, es wäre auf den
Namen «Finally» getauft worden. So hat nun Stoneflower
diese Scheibe veröffentlicht. Schaut man sich den
Werdegang der Norweger an, so taucht immer wieder die
Unterstützung alter Stage Dolls-Members auf. «Gonna Let
You Go», «The Devil Never Cries» oder der Titelsong
zeugen von den Melodien und den immer wieder feinen und
tollen solistischen Ausflügen der Gitarre und lassen
Stage Dolls wieder aufleben. Wie auch das völlig
faszinierende «Through The Fire». Stoneflower überzeugen
mit melodische, Rock, der an und zu ein bisschen die
Türe zum Kitschigen aufstösst, aber nie darin badet.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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HIGH PRIESTESS - Casting The
Circle (LP) Ripple Music
Drei Musikerinnen fabrizieren
okkult angehauchten, mit Heavy Psych-Elementen
angereicherten Doom Rock. Absolut in Ordnung soweit,
aber vom Konzept her erst mal nichts Spektakuläres. Umso
überraschender ist dann aber die Umsetzung, denn der
Ansatz der drei Damen aus Los Angeles ist ein sehr
beschwörender, ritueller. Die Songs schweben allesamt
daher wie ein Mantra, folgen dabei aber immer einer
klaren Struktur, welche oft auf der hypnotischen
Wiederholung aufbaut, wer also allzu abgehobenes
psychedelisches Geschwurbel erwartet, wird enttäuscht.
Bestes Beispiel hierfür ist der Track „The Hourglass“.
Das Grundthema wiederholt sich zwar ständig, und das
lange 6:46 Minuten lang, und doch wird die Nummer nie
langweilig. Erstens beruht sie auf einem geilen Riff,
und zweitens wird der Track ungemein durch den durchwegs
mehrstimmigen Gesang aufgewertet. Zudem folgen nur die
Songs dem Gesetz der Gleichmässigkeit, denn
untereinander herrscht eine erfrischende Abwechslung.
Der titelgebende, mit 05:10 Minuten relativ kurz
ausgefallene Opener verbreitet sehr orientalische Vibes,
danach folgt mit „Erebus“ lupenreiner, schleppender Doom
Rock. „The Hourglass“ entpuppt sich als Zeitlupen –
Stoner Rocker mit wunderschönen mehrstimmigen
Gesangsmelodien, währenddessen „Invocation“ in Anlehnung
an „Casting The Circle“ das orientalische Element wieder
aufnimmt, mit über 17 Minuten Spielzeit aber ein
wahrhaftig schwerer Brocken ist, der zwar leichtfüssig
beginnt, mit zunehmender Spielzeit aber an Wucht und
Macht gewinnt und zudem vielschichtig aufgebaut ist. Das
Outro „Ave Satanas“ schliesslich ist ein A-Capella –
Kanon, der das gekonnte Spiel mit Stimmen des Trios
nochmal unterstreicht. Wer sich in Sachen Doom und Heavy
Psych gerne mal in Trance versetzen lässt, ist mit dem
Kauf dieses Albums gut beraten. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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ACHERONTAS – Psychic Death
(2 LPs)
Agonia Records
Acherontas zählt zu einer der
bekannteren Bands des griechischen Black Metal und hat
sich seinen Platz neben Namen wie Rotting christ, Kawir,
Varathron, Septicflesh und Ravencult wahrlich verdient.
Seit der «jungen» Gründung 2007 hat die Band schon eine
beträchtliche Diskografie an Splits, Live Alben, EPs,
Compilations und Studioalben parat. Der Sound der Band
befindet sich im Bereich des rohen, schnellen second &
third wave Black Metal. Das Intro macht «Paradigms Of
Nyx», wir hören eine Glocke, die zwei mal angeschlagen
wird und ein Geräusch wie das Brechen von Knochen,
danach schlägt der musikalische Sturm über uns ein. Der
Stil dieses ersten Tracks erinnert mich als erstes etwas
an den Stil der Band Selvans (meine lieblings Italian
BM-Band, kleiner Geheimtipp am Rande) und im späteren
teil mehr an einige Titel von Bands wie Schammasch oder
Rotting Christ, die wie Ritual-Beschwörungen aufgebaut
sind. Für den zweiten Track «Kiss The Blood» zählt
selbiges, wobei dieser noch etwas roher und schneller
wirkt. Auch «The Brazen Experimentalist» fährt weiter
diesen mächtigen Sound und spielt noch einige
Hammer-Riffs mit ein. «The Shattering Of Perceptions»
könnte genau so gut ein Schammasch-Song sein, und erst
«Coiled Splendor» klingt wieder anders, roher, und
wütender. Selbiges gilt für «The Offering Of Hemmlock»,
welches atmosphärisch startet und danach kraftvoll und
schnell weiter in «Sermons Of The Psyche» übergeht.
Dieser ist dabei noch etwas mehr Soli-fixiert. Der
letzte Track «Magick Of Mirrors» beginnt langsam, fast
schon als Ballade und lässt das Album darauf schneller,
aber immer noch melodisch ausklingen. Das Album hat
Kraft und macht spass, auch wenn nicht alles neu
erfunden wurde und man einiges schon sehr gut kennt,
wurde hier doch einiges richtig gemacht. Simu
Punkte:
8.0 von 10
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WVRM - Colony Collapse (CD)
Prosthetic Records
Grindcore kombiniert mit
groovigem Brutal-Death, yep, das passt so. Die
US-Amerikaner Wvrm lassen mit den 14 Songs auf ihrem
dritten Longplayer namens 'Colony Collapse' nichts
trocken und walzen alles nieder, was versucht, dem Sound
von Wvrm im Wege zu stehen. Lange nicht mehr so goiles
Feedback-Fiepen in den Songs gehört, da ist gewaltige
Macht im Spiel. Macht die Napalm Death 'Scum' und die
Carcass 'Reek Of Putrefaction' so richtig wieder alive.
Kurze, heftige Songs mit viel Feedback-Fiepen bei Breaks
macht 'Colony Collapse' so richtig 'old-schoolig' goil.
Nee, vergesst das Rauschen im Blätterwalde, denn Wvrm
benutzen das Fiepen sogar als Songteil, als fix
integrierten Bestandteil des Songs. Ist auch eine Kunst,
übrigens. Denn das Riffing kommt ultrabrutal daher,
schwerfällig und mit viel Distortion. Ja, nicht so
extrem wie bei Napalm Death und Carcass ersten
Scheibchen, aber nahe dran. Gegrindet wird trotzdem. Ja,
auch hierbei, beinahe keine solodesken Ausflüge, ausser
man betrachtet gewisse, extreme Parts als kurzes,
prägnantes Solo. Der Bass ist extrem tief am Wummern,
slamt die Songs zum absoluten Grindcore. Die Drums sind
meist im Blast und im Grincore-Modus, selten gibts da
Auflockerung à la Groove, denn bei Wvrm wird geprügelt,
was das Zeugs zum Zusammenhalt genagelt worden ist. Die
Vocals sind meist im extremen Growl zuhause, teils auch
schon im Slam-Growl, wo die gutturalen Stimmbänder
beinahe an die Lauten eines besagten - und bekannten -
Tieres mit Ringelschwänzchen reichen. Doch nicht nur
Growls beherrschen die Szenerie, auch sehr heftig
wütende, extrem shoutende Screams pflastern den Weg von
'Colony Collapse', was ja im Grindcore eher seltener der
Fall ist, von daher Wvrm auch einen leichten hardcorigen
Einschlag beschert, welche sie dankend annehmen. Alles
in allem ist es eine sehr abwechslungsreiche
Angelegenheit, die uns Wvrm da beschenken, denn auch
Brutal-Death-Elemente kommen da zum Zuge, was zusammen
mit den Slams und den tiefen Growls - nein, keine
Ringelschwänzchen - eine verdammte fette Macht beschert.
Zumal die Produktion sehr druckvoll und heavy
daherkommt. Ein dagegen sehr schlicht gehaltenes
Cover-Artwork mit viel Interpretationsmöglichkeiten
ziert den Gegensatz zum Gehörten. Fans von Nail, Dead In
The Dirt, Rotten Sound oder auch The Drip werden freudig
mit dem Ringelschwänzchen wedeln, allen anderen soll
eine Hörprobe empfohlen werden. Mir gefällt's immer
besser und deshalb wedle auch ich freudig mit meinem
Ringelschwänzchen durch die geschobenen Rundungen der
Acht. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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LORD VIGO - Danse De Noir
(CD) High
Roller Records
„Jungs, ich glaube, künftig
könnt ihr Maskeraden wie den verhüllten Drummer oder den
mit Spitznieten versehenen Amihelm zu Hause lassen,
solche Maskeraden habt ihr nicht nötig“. Soweit mein
damals wirklich gut gemeinter Rat in meiner Rezension
zum 2016 erschienenen „Blackborne Souls“ – Album von
Lord Vigo. Selbsterfüllende Prophezeiung? Schlichte
Vorahnung? Oder doch etwa weibliche Intuition, obwohl
ich eigentlich ein Kerl bin? Keine Ahnung, aber Fakt
ist, dass auf den jüngsten Bandpics auf genau diese
Gimmicks verzichtet wird, und das ist gut so. Nachdem
ich mich erst wieder an die markante Stimme mit dem
Tremolo of Hell von Shouter Clortho (Vinz) gewöhnt habe,
die ich nach wie vor irgendwo zwischen Robert Smith (The
Cure) und David Bower (Hell) ansiedle, habe ich
angefangen, die Schönheit von „Danse De Noir“, dem
dritten Langeisen der Landstuhler, zu erfassen. Kantig,
kauzig und episch in der Schnittmenge zwischen Manowar –
Pathos und Iron Maiden Twin Guitar – Manie angesiedelt
agieren die sechs Kerle, die sich damit nach wie vor auf
kommerziell schwierigem Terrain bewegen, aber auch genau
damit meinen Respekt ernten. Der sehr Hall-lastige Sound
der jüngsten Scheibe mag zugegebenermassen diskutabel
sein. Aber hey, Lord Vigo verfügen kaum über die
finanziellen Mittel der eben genannten Truppen, und aus
den Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, holen
sie wirklich das Beste raus. Also klappt eure Lauscher
auf, stellt eure Festplatte auf Empfang und gönnt euch
diese knappe Dreiviertelstunde germanischen Epic Metal,
der sich diesmal etwas weg vom Rollenspieler –
Geschwurbel hin zur nicht minder abgedrehten Science
Fiction – Thematik bewegt. Der narrative Charakter des
Konzeptalbums wird nicht alle begeistern, dessen bin ich
mir völlig klar, zumal sich beispielsweise Manowar
damals mit dem auf dem gleichen Strickmuster fussenden
„Gods Of War“ teils heftige Kritik eingeheimst haben.
Allerdings nicht meinerseits, und Gleiches gilt für
„Danse De Noir“ von Lord Vigo, einem Album, das
insbesondere bei Epic Metal-Fans Gehör verdient.
Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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AEVUM – Multiverse
(CD) DarkTunes
Symphonic Metal, produziert von
acht Musikern aus Italien und Frankreich.. man sagt ja
immer so schön, zu viele Köche versauen den Brei, dann
schauen wir mal, ob das bei der Musik auch so gilt.
«Multiverse» beginnt ziemlich episch, gekonnt gespielte
Gitarrenriffe vermischen sich mit blastenden Drumms,
dazu kommen ein faszinierendes Zusammenspiel von rauem
Krächzgesang und der hellen Stimme der Sängerin.
Erinnert leicht an die Band Amaranthe, bloss etwas
epischer gespielt. In dem dritten Song «Tair» wird diese
Gesangskombination aber dann doch etwas viel, als der
Frauengesang leicht versetzt übereinandergelegt wird.
Sowas kann ja auf viele Arten toll klingen, aber hier
wirkt es mehr schwindelerregend wie gut platziert. Dafür
sagt mir der nächste Song «Black Honeymoon» schon eher
zu. Dieser beginnt ruhig, mit feinen Violinklängen im
Hintergrund. Als dann Gitarre und Schlagzeug einsetzen
und die warme Stimme des Sängers dazu erklingt ist die
Mischung schon absolut geil. Vor allem der Part, als der
Gesang zu einer Art Sprechgesang wechselt und die
Gitarre einen rhythmischen, sich wiederholenden Part
spielt hat absoluten Gänsehauteffekt! Als dann noch der
Glockenhelle Frauengesang dazu erklingt ist die Dynamik
perfekt. Geiler Song! Aus der Reihe tanzt «Fratricide»,
es klingt als hätten die Musiker mal schnell eine
Kollaboration mit irgendwelchen grünen Männchen zusammen
gemacht. Gesangstechnisch verändert sich der Stil zwar
nicht besonders, jedoch ist der Unterschied im
Instrumentalen sehr zu hören… Klingt durchaus lustig.
Was mich aber etwas enttäuscht ist, dass obwohl so viele
verschiedene Künstler sich hinter dieses Werk gesetzt
haben, klingt es trotzdem sehr ähnlich. Ist ja nicht
schlecht per se, da die Musik an sich super klingt, aber
bei so vielen verschiedenen Gemütern könnte man ja auch
mal n Stilumbruch vertragen. Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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SLIME – Wem gehört die Angst (LP) Arising Empire/Warner
Klassischer, deutsch gesungener
Punk Rock auf MetalFactory? Warum nicht! Bei Slime
handelt es sich um eine wahre Institution, die seit vier
Jahrzehnten mit zwei längeren Unterbrüchen aktiv ist.
Seit elf Jahren geht es bei Slime jetzt wieder richtig
vorwärts. Das neue Werk ist das dritte seit der
Wiedervereinigung. Darin sind 13 Punkhymnen zu hören,
die alles andere als glatt poliert klingen. Besonders
die Texte wirken teilweise etwas holprig, was das Ganze
aber ungemein sympathisch und sperrig macht. Lyrisch
geht es um Selbstoffenbarung, Erinnerungen an die 80er
Jahre und Gesellschaftskritik. Besonders oft wird gegen
Rechtsextremismus gesungen. Die Musik dazu klingt immer
eingängig, auf den Punkt gebracht und doch immer wieder
mit kleinen überraschenden Wendungen. Dabei verlassen
sie durchaus mal den reinen Punk Rock. So erklingt zum
Beispiel bei «Die Masse» ein waschechtes Heavy
Metal-Riff. Aber auch Ska-Rhythmen sind zu finden. Die
13 Lieder unterhalten bestens, ohne sich dabei auf reine
oberflächliche Parolen zu beschränken. Slime haben auch
heute noch was zu sagen. Und diese Botschaften
untermalen sie mit eingängiger Musik. Wer sich ein gutes
Punk-Album anhören möchte, hat mit «Wem gehört die
Angst» einen veritablen Kandidaten dazu, auch wenn der
ganz grosse Wurf hier ausbleibt. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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DARKER HALF – If You Only Knew
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit dem vierten Album haben die
Australier so einiges richtig gemacht. Die
galoppierenden Iron Maiden-Rhythmen von «Falling» machen
Spass, und Sänger Vo Simpson überzeugt mit einer
kraftvollen Stimme, bei der auch mal feine Screams
seinen Stimmbändern entlockt werden. Gitarrist Daniel
Packovski wie auch Trommler Don Simpson überzeugen durch
technische Fähigkeiten und Bassist Simon Hamilton sorgt
für den nötigen Rhythmusteppich. Abwechslung wird beim
Quartett grossgeschrieben. Das schon fast HIM-like «Into
The Shadows» passt bestens zum Metal-Sound und
hinterlässt eine ebenso begeisterte Fangemeinde, wie das
schwere und bösartige «Sedentary Pain», das durch die
Growls schon fast einen Dimmu Borgir-Anstrich bekommt.
Thrashig erklingt «The Bittersweet Caress», das mit
einem Gastsolo von Marcos Rodriguez (Rage) ergänzt wird.
«If You Only Knew» ist ein Album geworden, das mit
vielen Nuancen zu gefallen weiss, dabei immer wieder
Neues entdecken lässt und dadurch nie langweilig wird.
Der gradlinige Metal in seinen verschiedenen
Ausprägungen steht im Mittelpunkt, die Hingabe zu Musik
ebenso, wie auch ein hohes internationales Flair.
Metaller und Prog-Rocker sollten hier unbedingt rein
hören, denn das Werk mit seinen neun Liedern hat vieles,
das es zu entdecken gibt und dabei immer wieder von
Neuem überzeugt. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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DEE DAMMERS – Bubbly Joyride To
Utopia Eigenvertrieb
Mutig, was Fabian «Dee» Dammers
hier macht. Eigentlich als unbekannter Gitarrist, wer
erinnert sich daran, dass er bei The Treatment spielte,
zupft er seit Neuestem die Saiten bei U.D.O. und
unterstützte den German-Tank auf der letzten Tour. Was
bietet uns der Deutsche? Ein Instrumental-Album, das
sicherlich von Steve Vai ebenso beeinflusst wurde wie
auch von Joe Satriani. Das richtig Geile dabei ist, dass
Dee mit seiner Art, Gitarre zu spielen, einen Sänger
vergessen machen lässt. Das konnte bis anhin nur Joe
Satriani. Nachzuhören auf «Last Day In Paradise». Das
dabei der Gitarrist auch mit einer leicht jazzigen
Spielweise, die aber mit einer unglaublichen Lockerheit
vorgetragen wird, ums Eck kommt, überrascht und
überzeugt gleichermassen. Oder mit einem speedigen
Country-Moment («Carnival Of Souls»). Mit Streicher wird
die Geschichte zwischen Himmel und Hölle bestens
vorgetragen, und so bekommt «The Hotel Diabolo» einen
schaurig schönen Anstrich. Dee versteht es viele
musikalische Elemente zu verbinden, dabei alles mit
einer unglaublichen Spielfreude und Lockerheit
vorzutragen und macht selbst aus einem Album, das nur
für Musiker ist, eine hörenswerte Angelegenheit für die
Nicht-Instrumentalisten. Toll gemacht und Kompliment.
Bin mal gespannt, wie sich Dee neben Andrey beim
nächsten U.D.O.-Album integrieren wird. Das könnte eine
geballte Ladung an tollen Riffs und noch geileren
Solo-Parts und Duellen werden. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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DARK FOREST – Oak, Ash & Thorn
(CD) Cruz del Sur Music
Nach vier Jahren kommt nun neues
Material von der Power / Heavy Metal Band Dark Forest.
«Oak, Ash & Thorn» ist das fünfte Studioalbum des
britischen Quartetts. Hier wird uns musikalisch
genialer, direkter und mächtiger Heavy Metal geliefert –
eine Freude für jeden, der raffinierte Gitarrenriffs,
energiereicher Gesang und antreibende Rhythmen liebt.
Die Melodien fahren unter die Haut, die Kraft der Musik
fesselt und die Gitarrensoli reissen den Hörer mit. Klar
ist, dass bei «Oak, Ash & Thorn» kein Fuss still bleiben
kann – da muss im Rhythmus mitgewippt werden. In manchen
Momenten, insbesondere zu Beginn des Titeltracks «Oak,
Ash & Thorn» an sechster Stelle (ein zwölf-minütiger
Knaller), ist die Inspiration Iron Maidens klar hör- und
spürbar. Dark Forest beeindrucken zudem mit ihren Lyrics
– Englands Geschichte wird in ihren neun Songs zur
passenden Musik aufgegriffen und episch erzählt.
Inspiriert von Rudygard Kiplings «Puck of Pook’s Hill»
(1906) schrieb Songwriter und Gitarrist Christian Horton
die Songtexte. Das Albumcover ist passend zum Albumtitel
(Oak, Ash und Thorn – drei heilige Bäume aus der
englischen Mythologie) und zur Thematik gestaltet. Somit
haben Dark Forest hiermit ein Werk erschaffen, das auf
allen Ebenen zusammenpasst und wirklich Spass macht.
Straight, energiereich und bemerkenswert. Hier wird
geiler Heavy Metal produziert – genau so, wie es sich
gehört. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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AZATH - Through A Warren Of Shadow (LP) Pulverised
Records Hierbei handelt es sich um eine
internationale Combo, na ja, kann auch
nordamerikanisch-kontinentale Liaison schreiben.
Ebenfalls ist 'Through A Warren Of Shadow' ein Debut mit
11 Tracks, welche sehr in die Brutalo-Düster-Ecke
tendieren. Die Drums hören sich wie eine MG-Salvation,
auf Endlos-Feuer eingestellt an, jedoch eine die meinen
akustischen Ohrgängen sehr gefällt und wohltuend
einwirkt. Krass? Wartet mal ab, hab' noch gar noch nicht
begonnen, hellyeah! Azath jagen die Düsterheit, die
Blastheit und Deathheit nach, gepaart mit gepflegten
blackigen Einflüssen. Wahnsinn, 'Through A Warren Of
Shadow' ist nun mein offizieller Soundtrack, wenn ich am
Ballern bin, hellyeah! Durch dieses konstante
Durchziehen wirken sich die Songs leicht monoton an,
jedoch ist es wie bei einer tief liegenden Wolkendecke:
Es gibt immer wieder Momente, wo es Durchblicke gibt.
Dies trifft auch bei Azath zu. Der Tieftöner lästert
sich gekonnt und markant durch die Tracks, da auch
dieser hierbei einen recht reinen Basssound geniesst.
Die Gitarren rasen und riffen sich stets im
Hyperspeed-Modus durch die Songstrukturen, untermalt mit
kurzen, melodiösen Shredsoli. Die Growls sind bösartig
tief, jedoch stets klar definiert und artikuliert.
Geblastet sei die Ewigkeit, gilt für die eingeworfenen
Drum-Patterns, gepaart mit schnellen Breaks und den
obligaten Double-Basses. Die Snare erklingt dabei sehr
dumpf, was eben gerade den speziellen Ballersound, nebst
den Blasts, perfekt erzeugt. Die Produktion kommt sehr
düster und druckvoll rüber und das Cover-Layout ist
perfekt gelungen. Goile Mucke zu jeder Ballerart.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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BLOODBOUND – Bloodheads United
(10" White Vinyl) AFM Records/Musikvertrieb
Meine Lieblings-Cover-Band mit
eigenen Liedern schlägt wieder zu. Diesmal lassen sie
sich von Sabaton inspirieren und schmettern mit
«Bloodheads United» eine wahre Hymne um die Ohren, die
auch bestens zu Falunern gepasst hätte. Somit bestätigen
Bloodbound auf dieser Mini-LP, dass sie immer dann am
Besten sind, wenn sie bei bekannteren Bands «klauen».
Das besagte Lied ist auf dieser 5-Track-LP das einzige
neue. Bei den restlichen vier handelt es sich um
Live-Aufnahmen ihres Auftritts am Bang Your Head 2017.
Diese ist sehr ehrlich, da man doch den ein oder anderen
schrägen Ton zu hören bekommt. Die Stimmung mit
Fangeklatsche und Gitarren-Geballer wird gut in die
heimischen Gefilden übertragen. Allerdings wirken die
Übergänge zwischen den Liedern äusserst holprig, was der
Mini-LP einen unguten Anstrich gibt. Die Lieder selber
krachen ohne Ende und erinnern mal an HammerFall, Dream
Evil, Helloween und Rhapsody. Gedacht ist dieses Release
als kleiner Bonus für eingefleischte Fans. Nur für diese
lohnt sich der Kauf, da insgesamt doch eher wenig für
das Geld geboten wird. Wer die Band erst mal kennen
lernen möchte, greift deshalb besser auf eines der
regulären Alben zurück. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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VELNIAS - Scion Of Aether
(CD)
Eisenwald
Mit 'Scion Of Aether' releasen
die US-Amerikaner Velnias den dritten Longplayer ihrer
Karriere, eine Mixtur aus Doom-Metal, gepaart mit
folkigem Black-Metal und deren weiteren Einflüsse.
Gekonnt füllen sie die teils langen Songs mit sehr viel
Atmosphäre, tragenden Elementen des Mystischen und
versetzen den/die Zuhörende/n in besagte, leicht
apokalyptische Zeiten zurück. Doch auch die Urväter à la
Black Sabbath und Saint Vitus lassen grüssen, wie auch
Primordial, Agalloch, Katatonia und Konsorten. Und
dennoch zeichnet die Schwere, eben das speziell Doomige,
Velnias aus, will schreiben, diese Schwere mit den
melodiösen Lines und Soli, ob in Zeitlupe intoniert oder
mit leichtem Double-Bass unterstützt, diese
melancholisch-atmopshärische Schwere, welche den Raum
alleine schon befüllen kann und alles was dazu noch
kommen mag, es ein 'i-Pünktchen' nach dem anderen setzt,
auch wenn es nicht so viele 'i-Pünktchen' zu vergeben
sind. Gecheckt? Well, 'Scion Of Aether' besitzt Doom mit
Schmackes. Da tänhzeln doch die Drums mal mit
Double-Bass, vielen Breaks durch die Cymbals, beinahe
schon mit der Handbremse gespielte Patterns, welche
durch das abwechslungsreiche Songwriting gekonnt
aufgelöst werden. Der Tieftöner geht seinen eigenen Weg,
mal sehr solodesk, mal untermalend, jedoch stets den
Songs dienlich zu sein. Die Gitarren schrummen mal
schwerfällig, dann wieder so schwerfällig leicht, dass
es eine Freude macht, diesem eigenwilligen Songwriting
das Ohr lauschend zur Verfügung zu stellen. Mal ist es
distortiongeladen, mal clean-akustisch untermalend. Die
Soli lassen sich in die Songs einverleiben, sehr
melodiös, gepaart mit vielseitigem Riffing und den
verschiedenen Melodiebögen, welche die einzelnen
Songparts zum doomigen Leben erwecken. Die Vocals sind
meist im leichten, tieferen Black-Metal-Shout, ja, auch
im leichten Growl zu finden, nebst den cleanen
Gesangparts, den etwas shoutenden Screams, doch meist
finster tief. Eine satte und klare Produktion, zusammen
mit einem sehr mystischen Cover-Layout, rundet 'Scion Of
Aether' gekonnt ab. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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HYSTERIA - Rock Police (CD/EP)
Eigenvertrieb
Nein, an allem ist das
grassierende Corona Virus nicht schuld! Vielmehr hatte
der Rezensent einfach zu viel um die Ohren, und so
musste die neue EP der Schweizer Hardocker halt
notgedrungen in den nächsten Monat verschoben werden.
Das tut dem Ganzen jedoch gar keinen Abbruch, Hauptsache
man spricht wieder über die coole Band, die bereits 2017 mit
der ersten EP «Back To The Oldschool» aufhorchen liess.
«Rock Police» setzt da nahtlos an und bringt weitere
sechs Kracher an den Start, die es auf Basis alter 80er
Helden wie Van Halen, Ratt oder Dokken voll drauf haben.
Der Opener und Titeltrack bringt die Wände gleich zum
Wackeln und katapultiert einen zurück in eine
unvergessene Zeit, die zwar schon eine ganze Weile her
ist. Die Vibes von damals wirken heutzutage jedoch alles
andere als altbacken. Bestes Beispiel dafür ist «Good
Ol' Times» als bester Van Halen/Ratt Hybrid, den ich
(musikalisch und vom Titel her sowieso) je in der
letzten Zeit zu Ohr bekommen habe. Frontmann Tom Hoochy
Coo lässt hierbei die allerbesten Zeiten von Ratt-Röhre
Stephen Pearcy wieder herrlichst aufleben! Ein weiteres
Highlight ist der Southern Rock Track «Teacher Next To
Me», der es sich wohlig zwischen Tangier und Cinderella
zu Zeiten von «Heartbreak Station» (1990) gemütlich
macht. Auch «Right Between The Eyes» marschiert flott
nach vorne weg und hätte vor über drei Dekaden, zusammen
mit einem Top-Video, locker vorne mitmischen können! Der
schleppende Rocker «When Time Has Come» beendet die
zweite EP von Hysteria meisterlich. Darauf lässt sich
auf jeden Fall für die Zukunft aufbauen. Bis das erste
full lenght Debüt folgt, kann man sich alternativ ja mal
beide EPs auf eine CD brutzeln und kriegt damit eine
ziemlich gute Vorstellung davon, welches Potenzial noch
in dieser Combo steckt. Macht definitiv Lust auf mehr,
darum weiter so Jungs! Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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NYRST – Orsök (CD) Dark
Essence Records
Nyrst ist ein fünf man Projekt
aus Island, genauer gesagt aus Reykjavik. Offiziell gibt
es die Band seit 2016, jedoch spielte die gleiche Gruppe
schon seit 2013 unter dem Namen «Skuggsja». Mit der
namens Änderung zu Nyrst erschien auch ihre erste Demo,
danach wurde es still für eine weile und nun trotzen sie
mit einem neuen, Full – length Album auf. Der Anfang von
Selbigem ist klassisch. «Ćđri verur» ist ein Intro wie
man es im Black Metal nur all zu gut kennt. Langsam
aufschwellende Stimmung, Trommeln, uns dann der Einsatz
von E-Gitarren und Vocals bis der Song schlussendlich
auf seinem Höhepunkt angekommen ist. Ist klassisch,
kennt man gut, klingt trotzdem jedes mal wieder episch.
Als nächstes kommt der Titeltrack «Orsök» der schon
etwas mehr im Stile von aussergewöhnlicheren Bands wie
The Great Old Ones oder Enslaved angesiedelt ist, was
vor allem die Vocals aus machen. Auch bei «Nástirni»
sind die Vocals ein Highlight, wobei hier auch der
dröhnende Sound einiges zur Stimmung beiträgt. «Athöfn»
ist eine kleine Besonderheit, wie sein eigenes Intro
besteht der Song nur aus einem leichten Synthi im
Hintergrund und bildet somit einen fliessenden Übergang
zu «Hvísl hinna holdlausu» welcher dieses Raunen direkt
übernimmt und wider zu einer mächtigen Melodie aufbaut.
In dem Track geht es dann mit gewohnter härte weiter und
direkt zu «Turnar í fjarska», dem letzten Track des
Albums. Welcher die genau gleiche Schiene fährt und das
ganze Album schlussendlich ausklingen lässt. Das Album
hat seine sehr starken und seine eher schwachen Momente,
ich miss jedoch sagen das ich generell Positiv
überrascht davon und es heute sicher nicht das letzte
mal gehört habe. Simu
Punkte:
8.0 von 10
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CASKET OPEN - Concrete Realms Of
Pain (CD) Nine Records
Das finnische Doom-Trio Casket
Open wirft der hungrigen Doom-Meute mit "Concrete Realms
Of Pain" zum vierten Mal einen Happen zum Frass vor.
"Four Shine" ist dreckiger Doom, der weit von einer
Hochglanz-Produktion entfernt ist und aufs Wesentliche
reduziert ist. Der Gesang erinnert stark an Glenn
Danzig. Geil wie der Song, zum Schluss hin, nochmals
voll abgeht und wie versiffter Death Metal klingt. Wie
"Riding A Rotting Horse" ist, kann ich nicht beurteilen,
denn mein Pferd erfreut sich bester Gesundheit! In
diesem Song werden Misfits geehrt und er ist mega cool
runter gezockt! "Homecoming" ist ein ruhiges Stück, das
auch in Danzig-Kerbe schlägt. "Tunnel" Guard" ist arm an
Höhepunkten und plätschert einfach so vor sich hin. Eine
Ballade ist mit "White Animal" auch noch mit dabei und
leider auch nicht gerade ein Mega-Knaller! Heftig und
punkig, geht es mit "Tadens Tolthe" am Anfang voll ab,
um danach in Schockstarre zu verfallen. Zum Schluss
kriegt der Song nochmals die Kurve und wird richtig
punkig. Eine reinrassige Danzig-Kopie ist "Blossom" und
wäre so, in dieser Form, auf jedem Danzig-Album herzlich
Willkommen! Auch wenn der Song eine reine Kopie ist,
geil gespielt ist er trotzdem! Rockiger wird es mit
"Soul Stained Glass" und in diesem Fall wird New Model
Army kopiert! Mit "Pale Hunter" wird die letzte Runde
angezählt. Leider gehört dieser Song nicht zu den
Höhepunkten im Schaffen von Casket Open und so quält
sich dieser Song über sechs sehr, sehr lange Minuten!
Leider sind Casket Open überhaupt nicht eigenständig,
aber eine wirklich sehr gute Kopie!! Roolf
Punkte:
7.9 von 10
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ALLEN / OLZON - Worlds Apart (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Vor 15 Jahren schmiedete
Frontiers-Chef und Executive Producer Serafino Perugino
den Plan, zwei grosse Stimmen des Heavy Metals zusammen
zu bringen. Und was sich der Mann vornimmt, wird
meistens auch in die Tat umgesetzt! So sind zwischen
2005 und 2014 bisher vier Alben aus dieser Konstellation
heraus entstanden, die mehr oder weniger "das Beste" der
beiden Meistersänger hervor brachten. Da Russells
Hauptband Symphony X seit 2015 nichts mehr
veröffentlicht hat und Adrenaline Mob letztmals 2017,
kam die Verbindung mit der ehemaligen Nightwish
Chanteuse Anette Olzon wohl gerade richtig. Letztere hat
bekanntlich mit The Dark Element ein neues heisses Eisen
im Feuer, und daher liest sich das Duo Allen / Olzon
zumindest auf dem Papier schon mal nicht schlecht.
Gleichzeitig gehen damit natürlich ziemlich hohe
Erwartungen einher, die zuerst bestätigt werden müssen.
Der erste Durchlauf von «Worlds Apart» fiel überraschend
etwas ernüchternd aus. Unter dem Strich hätte ich
seitens Russell mehr erwartet und bei Anette im Gegenzug
einen Frontalangriff bezüglich griffiger Hooks. Der
Opener «Never Die» gehört mal Mr. Allen alleine, macht
einen auf Progressive Metal meets Nightwish und hört
sich ordentlich an. Beim nachfolgenden Titeltrack
vereinen sich die beiden Gesangsstimmen erstmals, und
auch das passt ganz gut. «I'll Never Leave You», nur von
Anette gesungen, repräsentiert ihre frühere
Wirkungsstätte, vermischt mit unüberhörbaren ABBA-Vibes,
eingehüllt in einen metallenen Mantel. In der Mitte des
Albums flacht das Ganze kompositorisch etwas ab. Nicht
schlecht, aber zu austauschbar. Erst «My Enemy» lässt
wirklich aufhorchen und gefällt mit hardrockigem Flair.
Balladesker fällt hingegen «Cold Inside», wo Anette ohne
Abzug brillieren kann. «Worlds Apart» zündet nicht auf
Anhieb, besitzt jedoch das Potenzial, mit jedem Umlauf
zuzulegen. Das Niveau von Allen/Lande und The Dark
Element wird allerdings nicht erreicht. Rockslave
Punkte:
7.9 von 10
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CEMETERY FILTH - Dominion
(CD)
Unspeakable Axe Records
Ebenfalls mit einem Erstling,
nach geschlagenen drei Split-Veröffentlichungen und
einem EP-Release, hordern die US-Amerikaner Cemetery
Field die endlosen Weiten von Steppen und beackern
diesen mit leicht old-schooligem und abwechslungsreichem
Death-Metal. 9 Tracks zieren 'Dominion', welche eine
sehr eigenwillige Produktion mit sich zieht, was jedoch
'Dominion' auszeichnet und Cemetery Filth von einigen
Bands abhebt. Zudem ist ein gelungenes Cover-Artwork
ebenfalls Teil dieser Geschichte. Das Songwriting
behinhaltet sowohl neuzeitliche Death-Elemente, als auch
leicht old-schooldigen-Touch. Ja, es ist eine zeitlich
Gratwanderung zwischen den Elementen. Die Drumspattern
bewegen sich im Double-Bass-Umfeld, dem leicht Doomigen,
aber auch die straighten, groovigen Elemente finden
ihren Platz. Der Gesang ist zwischen dem Gutturalen als
auch dem Shoutigen zu finden, so à la John Tardy
(Obituary), jedoch stets in verständlicher Manier. Der
Bass wummert und scheppert gewaltig tief, setzt so
Zeichen gegenüber dem extrem hohen Distortionsound der
Gitarren, welche sich konstant durchriffen und grooven.
Die Soli setzen markant die meiodiösen Aspekte im
Songwriting. Anhaltspunkte, die wären so à la Obituary,
Asphyx, Autopsy und Konsorten. Ein sehr interessantes
Debut. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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THE OUTFIT - Viking (CD) Pavement Music Die
Jungs aus Chicago kommen hier mit ihrem 2. Album
"Viking" daher. Sehr viel gibt’s über die Musik der
Herren nicht zu sagen. Ganz grob erzählt, wer auf
Volbeat und Nickelback steht, der ist hier genau
richtig. "Bleed In The Dark" geht zum Beispiel voll
Richtung Nickelback. Und hört man sich "Viking" an,
befindet man sich mitten in einem Volbeat-Song. Versteht
mich nicht falsch, ich finde die Musik der Amis klasse.
Meist treibende Gitarren und Drums. Schöne melodiöse
Gesangslinien, die schnell hängenbleiben, was will man
mehr. Mal bluesig treibend wie "Sirens", dann rockig
nach vorne bei "Little Bit", oder etwas härter "Come
Alive", alles tolle Songs. "Wolves" geht sogar Richtung
Soundgarden. Das Album rockt, macht Spass beim Anhören
und Mitsingen der jeweiligen Refrains. Und so ist doch
alles im grünen Bereich, wer obengenannte Bands liebt,
wird auch "Viking" mögen, mehr gibt’s da nicht zu sagen.
Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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BISMARCK - Oneiromancer (LP) Apollon Records
Doom aus der Black Metal-Hochburg Bergen? Ja, genau das
bieten Bismarck, nach "Urkraft", mit "Oneiromancer" zum
zweiten Mal an. Mit "Tahaghghogh Resalat" startet das
neue Album und zwar mit beschwörenden Gesängen, die sehr
orientalisch anmuten und überhaupt nicht nach der
nordischen Herkunft klingen. Der Hintergrund-Sound ist
auch wie aus 1000 und 1 Nacht. Der Titeltrack
"Oneiromancer" kennt keine Gnade und bietet Slow-Mo
Doom, der aus mächtigen Sound-Wänden zu bestehen
scheint. Leider übernimmt, im letzten Drittel, die
unerbittliche Endlosschlaufe und auch diese kennt leider
keine Gnade! Dafür bricht "The Seer" aus dem engen
Doom-Korsett aus und brettert genügsam von dannen.
Interessanter Song, der von seinen diversen
Geschwindigkeitsvariationen lebt. Depression pur ist mit
"Hara" angesagt und so schleppt sich dieser Song mühsam
über die Runden. Aber plötzlich werden die Gitarren
eingestöpselt und es ist aus mit der Ruhe. Brachial und
zäh wie heisser Asphalt, geht dieser Song dann zu Ende.
Trotz immenser Spieldauer kommt keine Langeweile auf.
"Khthon" kommt bluesig und leichtfüssig tänzelnd daher
und der Sänger darf allen Schmalz zusammen kratzen und
in diesem Song verwenden. Im Verlauf des Songs wird die
Härte-Schraube leicht angezogen. Dieser Abschlusstrack
steht sinnbildlich für das ganze Album, denn Bismarck
machen gute Musik, die man aber so ähnlich leider
andersweitig schon zuviel gehört hat!! Roolf
Punkte:
7.8 von 10
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THE ALLIGATOR WINE - Demons Of The Mind (2 LPs) Century
Media/Sony Zwei süddeutsche Burschen machen
Vintage Rock ganz ohne Gitarren. Gesang, Drums, diverse
Perkussionsinstrumente, allerlei Keyboards, Orgeln, und
ein Moog Synthesizer für die tiefen Frequenzen, mehr
brauchen die beiden nicht für die Umsetzung ihrer
musikalischen Ideen. Ich war sehr gespannt auf das, was
mich erwarten würde, und wurde zu meiner grossen
Überraschung nicht enttäuscht. Bereits der furiose
Opener „Shotgun“ – eine stilistische Heirat zwischen
Billy Idol und Marilyn Manson – zeigt, dass die Rezeptur
sehr wohl funktionieren kann, selbst wenn diese wie im
Fall dieser Band scheinbar unvereinbare Elemente wie
tanzbare Rhythmen, Dark Ambient Sounds, rockigen Krach,
70er Disco, Film Noir Soundtrack und vieles mehr
enthält. Zugegeben, der Spagat, den die beiden da
zwischen den Stilen veranstalten ist wirklich gross, und
ich musste mich auch erst mal in das vielseitige
Material hineinhören. Aber ich habe relativ schnell
erkannt, dass sich Rob Vitacca (Gesang, Orgel,
Synthesizer) und Thomas Teufel (Schlagzeug, Gesang,
Perkussion) einfach eine eigene Nische geschaffen haben,
in der sie genau das machen können was ihnen gefällt.
Und genau diesen Spass an der Sache hört man den Nummern
auch an, selbst wenn diese oft eine eher düstere
Grundatmosphäre verbreiten. Man nehme beispielsweise
„The Flying Carousel“, ein harter Disco Smasher in
bester Mando Diao – Manier mit der augenzwinkernden
Textzeile im Refrain „I have one foot in the Disco, one
foot in the grave, you make my body movin‘,you make my
body shake... ”. Darauf muss man auch erst mal kommen.
Und wenn wir schon bei Quervergleichen sind, wir haben
ein Bisschen Coldplay hier („Crocodile Inn“), ein
Bisschen HIM da („Dream Eyed Little Girl“), und selbst
Type O Negative schielen gelegentlich um die Ecke
(„Lorane“). Der Lohn für diese schon fast unverschämte
Offenherzigkeit in Bezug auf die musikalische
Ausrichtung ist am Ende des Tages eine unheimlich grosse
Dynamik, welche von leisen, bedächtigen Tönen bis hin zu
opulentem Shoegaze reicht. Ist halt schon sehr speziell
das Ganze, aber gleichzeitig auch sehr unterhaltsam, ein
unverbindliches Probehören ist absolut angebracht.
Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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ORANSSI PAZUZU – Mestarin kynsi
(2 LPS9 Nuclear Blast/Warner
Oranssi Pazuzu ist eines meiner
Lieblings und auch eines der speziellsten Projekte die
mir über den Weg gelaufen sind. Die Bezeichnung
Psychedelic Black Metal ist hier nur der Vorname. Die
fünf Finnen gründeten die Band 2007 und brachten seit
dem fünf Alben, zwei EPs und eine Split mit «Candy Cane»
auf den Markt. Mein Favorit der Gruppe ist übrigens ihr
erstes album «Muukalainen Puhuu» das 2009 erschien. Wer
sich fragt für was der ulkige Name der Band Steht,
«Oranssi Pazuzu» ist die finnische Bezeichnung für
«Orange Pazuzu» ein Babylonischer Dämon, der auch aus
dem Film «The Exorcist» einigen bekannt sein müsste.
Wenn ich den Sound der Band kurz beschreiben müsste
würde ich sagen: Abstrakt, Melodisch, und Schnell. Auf
den Sound gehen wir auch gleich weiter ein den nun
wollen wir doch endlich zum Album an sich kommen.
«Ilmestys» gibt uns direkt am Anfang eine schöne
Vorschau in welche Richtung wir uns bewegen. Eine
rhythmische Harmonie aus Trommeln und Gitarren
verschmilzt mit einem tiefen Synthi. Anschliessend
kommen noch die aussergewöhnlichen Vocals dazu die für
Oranssi Pazuzu typisch sind. Ein weiterer Synthi gibt
eine Melodie vor bevor alles in der Mitte des Songs
abflacht und gegen Ende auf eine harte welle Black Metal
trifft die vielversprechend auf den Rest des Albums
blickt. Track zwei ist «tyhjyyden sakramentti» der ruhig
mit einer Mischung aus melodischen Gitarren, jazzigem
Schlagzeug und einigen Synthis beginnt. Auch hier
schliessen zu erst die Vocals und danach der
psychodelische Black Metal stil der Band auf, welcher
sich permanent und melodisch durch den ganzen Track
weiterzieht. «Uusi teknokratia» funktioniert in die
entgegen gesetzte Richtung. Als erstes haben wir den
experimentellen und psychodelischen Metal der
anscgliessend in ruhige synthis und im letzten drittel
sogar zu Drone klängen abflacht. Auch «Oikeamielisten
Sali» beginnt wieder mit einer elektrischen Melodie die
aber über zeit immer verstimmter und schräger klingt,
bis sie zur mächtigen Melodie abschwingt und erneut im
rohen und harten Sound mündet. Das durch elektronischen
Sound verstärkte Prinzip dieses Albums haben wir
mittlerweile verstanden. Dieses Prinzip ändert sich auch
im nächsten Song «Kuulen ääniä maan» und im letzten
Track «taivaan portti» nicht. Wobei der letzte Titel
doch noch einmal richtig Gas gibt und das Album somit
sauber abschliesst. Bei jeder andere Band würde ein
Album wie dieses den Stilbruch des Jahrhunderts
darstellen. Dich für Oranssi Pazuzu ist ein Sound wie
dieser Typisch und gehört zu ihrer breiten palette an
Musik dazu. Auch wenn das Album an sich faszinierend und
speziell ist, leidet es dich an interner Gleichheit, so
dass sich die einzelnen songs mehr oder wneiger gleich
anfühlen. Ich werde das Album definitiv mehrere male
durchhören müssen bevor ich weiss ob es mir nun gefällt
oder nicht. Simu
Punkte:
7.5 von 10
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MORTICIAN – Titans (CD) Pure Underground
Records/Musikvertrieb Ich mag es, wenn der Heavy
Metal ohne Keyboards einfach direkt und ungeschminkt aus
den Boxen dröhnt. Die österreichischen Mortician
scheinen das ähnlich zu sehen. Auf "Titans" wird
schnörkellos nach vorne geballert. Dabei nutzt die von
1983 und 1990 und sei elf Jahren wieder aktive Band das
ganze Spektrum, das man als Heavy Metal-Band so drauf
haben sollte. Es gibt doomigere Stücke wie das
Titellied, schnelleres à la «Hell Raiders», rockiges à
la «Rebel Heart» oder sleaziges à la «You Can't Stop
Rock'n'Roll». Live könnten Mortician damit für Furore
sorgen. Auf CD fehlt mir trotz aller Klasse die
Eingängigkeit und das Spezielle. Den Österreichern
mangelt schlicht das Alleinstellungsmerkmal. Auch das
Songwriting ist auf gutem Niveau, schafft es aber nie
endgültig zu begeistern. Somit reiht sich das dritte
Werk seit der Reunion in die riesige Anzahl guter Heavy
Metal-Alben ein. Wie stark bei dieser Beurteilung der
Gesang von Neuzugang Twain Cooper Einfluss hat, ist
schwer zu sagen. Der Shouter erinnert an eine rohe
Version von Udo Dirkschneider und gibt den Liedern genau
das, was sie brauchen. Trotzdem schafft er es nicht, dem
Material zu noch mehr Ausstrahlung verhelfen. Fans von
unverschnörkeltem Heavy Metal dürfen "Titan" gerne
Testhören. Alle anderen können hoffen, dass Mortician es
mal als Vorband auf eine Tour schaffen (sobald das
wieder möglich ist) und sich dort ein Urteil bilden.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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BOMBS OF HADES - Phantom Bell (LP) Black Lodge
Records
Crusty Doom-Death-Metal mit Anleihen zu Stoner. Geht
das? Yep, geht! Auf 'Phantom Bell', eine EP, mit 4
Songs. Einerseits sehr im Stoner-/Doom-Groove behangen,
andererseits so die 'alten', eingebrannten Momenten à la
Entombed, Grave, Dismember sich einzulullen und zu
geben. Kurz vor Oberkante Unterlippe, so dass man es
noch geniessen kann. Nun, durch diese kuriose, jedoch
voll funktionstüchtige Songwritingmasche kreieren Bombs
Of Hades, yep aus schwedischen Ländereien, mit 'Phantom
Bell' ein hängenbleibendes Schwergewicht, sowohl an
einlullend, zarten Stonertönen, wie auch als schwere,
doomige, Death-Machine. Ja, es gibt nebst den schweren,
Black Sabbath- und Motörhead-artigen Riffs, den
Entombed- und Dismember-geschwängerten, rauhen und
schnellen Momenten, jede Menge an meliodiösen Touches.
Die Drums wirbeln und grooven meist im
Doom-/Stoner-Modus, brechen ab und an, ab und zu, in
leicht deathigen Patterns, folgen jedoch hauptsächlich
dem gemächlichen Death, als nicht dem
Hyperblastgrind-Groove, da wird auf gesetztere
Death-Mucke gepocht. Der Tieftöner erschallt alles
andere als typisch schwedisch im Sound, nein, dieser ist
gepflegt in einem akustisch reinen Modus verankert, was
eben auch einen Einfluss auf den Gesamtsound hat. Die
Vocals erinnern mich jetzt prompt an diejenigen von
Schmier, Destruction, oder dann leicht an Quorthon,
Bathory. Ein kurioses, jedoch machtvolles Coverartwork
rundet diese EP ab, gepaart mit einer sehr druckvollen
und klaren Produktion. Beeilt euch, wenn ihr mit dabei
sein wollt, einen neuen Metalstil zu entdecken und
diesen für euch zu gewinnen:
Crusty-Stoner-Doom-Death-Metal. Leopold
Punkte: keine Wertung
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AZUSA – Loop Of Yesterdays
(CD)
Indie Recordings/Irascible
Als garstiger Ableger von
Extol und The Dillinger Escape
Plan stieg das multinationale
Thrash-Prog-Kommando Azusa wie
Phönix aus der Asche und erregte
nicht nur durch seine DNA für
Aufsehen, obschon diese Tatsache
für sich allein schon ziemlich
beeindruckend ist. Die
eigentlich als
Indie-Pop-Sängerin aktive Eleni
Zafiriadou beeindruckt mit ihrer
inbrünstigen, gutturalen
Darbietung so manchen Kritiker.
„Heavy Yoke“ war das erste
durchschlagende Ergebnis dieser
Symbiose, und mit „Loop Of
Yesterdays“ folgt der zweite
Streich des Knüppelquartetts.
Das neue Werk der Band kommt mit
zwölf verstörenden Nummern daher
und setzt musikalisch dort an,
wo der Vorgänger aufgehört hat.
Insgesamt scheint die Truppe auf
der vorliegenden Scheibe aber
doch ein wenig stringenter zu
Werke zu gehen und mehr
„straight ahead“ zu trümmern,
beziehungsweise das Skelett
ihrer Hörer mit
markerschütternden Grooves
durchzuschütteln. Ihre
mystische, psychedelische Art
haben sich Azusa dabei aber
bewahrt, wovon man sich auf der
Vorab-Single „Monument“
überzeugen konnte. Die Band
arbeitete auch dieses Mal wieder
mit Nick Terry (Kvelertak,
Turbonegro) für den idealen Mix
zusammen und den letzten Schliff
Aggression verpasste der Platte
schliesslich Jens Bogren (Opeth,
At The Gates etc.). Für ein
schredderndes Gitarrensolo im
Titel „Detach“ konnte sogar der
Weltklassegitarrist Alex
Skolnick (Testament) gewonnen
werden. Das spricht doch auch
irgendwie für sich. Oliver
H.
Punkte:
7.5 von 10
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DEVICIOUS – Phase Three
(LP)
Metalapolis Records/Phonag
Nach 2018 und 2019 kommt das
dritte Werk der Jungs von DeVicious ans Tageslicht. Ob
mit diesen beiden Scheiben die Truppe gleich mächtig
Staub aufgewirbelt hat, das lassen wir mal so im Raum
stehen. Was aber sicher stimmt, dass sich das Quintett
vom Debüt zum Zweitling verbesserte und damit auch bei
mir aufhorchen liess. Mit erneut neuem Sänger, Antonio
Calanna, geht DeVicious ins Rennen. Wenn man dem
Info-Blatt der Truppe Glauben schenken darf, dann haben
sie das umgesetzt, was ich bei der Truppe immer
bemängelte. Dass die Keyboards zu stark im Vordergrund
standen und man nun vermehrt der Härte und den Gitarren
die Aufmerksamkeit schenken sollte. Meine wurde schnell
mit dem Opener «Firefly» geweckt. Wobei hier in meinen
Ohren die Keys noch einen zu bestimmenden Part haben.
«Mysterious» hat ein ähnliches «Problem», auch wenn die
Gitarre von Radivoj Petrovic schön rifft und sägt. Auch
Antonio hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Was den
Jungs aber fehlt, ist in meinen Ohren eine zweite
Gitarre und ein Hit, an den man sich immer wieder
erinnert. Als Anspieltipps lege ich euch «Walk Through
Fire», «Higher» und «Our Song» ans Herz. «Phase Three»
ist ein Album geworden, das sich Fans von alten Jaded
Heart anhören sollten, oder auch jene, denen FM und die
aktuellen Crystal Ball bestens gefallen. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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PEARL JAM – Gigaton
(CD)
Monkeywrench/Univeral Republic
Sehr erwachsen präsentiert sich
die Seattler Grunge-Legende Pearl Jam auf ihrem elften
Album. «Gigaton» klingt wild, progressiv,
insturial-ähnlich, verträumt, wütend und sanft. Es
fordert den Hörer auf, sich mit den Liedern richtig zu
befassen und ist definitiv kein Rock-«Fast Food». Wer
dafür die Geduld aufbringt, wird Zeuge von Soundperlen,
die beim ersten Hören nicht offensichtlich sind. Gerade
die letzten vier der zwölf Lieder stellen Liebhaber von
harter Rockmusik eine schwierige Prüfung. Soll man sich
durch das Gesäusel noch länger einlullen lassen, oder
doch besser das Album wieder auf den Anfang skippen? Wer
sich für Letzteres entscheidet, verpasst beim
abschliessenden «River Cross» wunderbare
Hammondorgel-Klänge. Die Band wird für die gewählte
Liedreihenfolge ihre guten Gründe haben, bei
Metal-Hörern machen sich Pearl Jam damit aber nicht
wirklich beliebt. Und so bleibt auch bei mir trotz aller
dargebotener musikalischen Klasse ein schales Gefühl
übrig. «Gigaton» hat seine packenden Momente und Lieder
wie das rocknrollige «Quick Escape» oder das treibende
«Take The Long Way», welche Live für Ekstase sorgen
werden. Unter dem Strich ist das aber zu wenig, um das
nach lauten Gitarren dürstende Publikum zufrieden
stellen. Wer es aber liebt, einer Band beim
Experimentieren zuzuhören, kann mit «Gigaton» nichts
falsch machen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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BLIZZEN – World In Chains
(CD) Pure
Steel Records/Musikvertrieb
Wilder 80er-Jahre-Heavy Metal
mit Hang zum Thrash Metal bieten die Deutschen Blizzen
auf ihrem zweiten Studioalbum. Dabei überzeugen sie mit
grosser Rohheit und viel Spielfreude. Teilweise erinnert
das Ganze gar an frühe Iron Maiden. Und wer der Scheibe
Zeit lässt, kommt gar in Versuchung, sie auf das Level
der Paul-DiAnno-Werke zu heben. Ob das wirklich
gerechtfertigt ist, werden die nächsten Jahre zeigen.
Tatsache ist, dass Blizzen ihr Handwerk sehr gut
verstehen. Das betrifft nicht nur das Spielerische,
sondern auch das Songwriting. Wer die über produzierten
heutigen Alben der Szenehelden verachtet oder generell
mit keyboardlastigem Heavy Metal Mühe hat, kriegt hier
das authentische Gegenpol. Was jetzt noch fehlt, sind
die offensichtlichen Hits, die sich bereits beim ersten
Refrain ins Gehirn bohren und da nie mehr herauswollen.
Diese sind auf dem Zweitwerk schlicht nicht auszumachen.
Und dies, obwohl sich Blizzen redlich darum bemühen. Die
Deutschen klingen auf "World in Chains" wild, hungrig
und angriffig. Wer genau das von guter Heavy Metal-Musik
erwartet, kann hier eigentlich nichts falsch machen.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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IGORRR – Spirit And Distortion (2 LPs) Metal
Blade/Sony Zugegeben bei dem Bandnamen dachte ich
erst, Igorrr sei bestimmt so ne russische Schülerband
die in ihrem pubertären Wahn die Pforte zur Dunkelheit
gefunden hätten. Doch weit gefehlt, denn was hier der
Mastermind Gautier Serre aus Frankreich abliefert ist
ein Füllwerk zwischen Genie und Wahnsinn. Ja willkommen
im Reich der Experimente, denn Igorrr wildern
willentlich durch die musikalische Landschaft auf der
Suche nach immer weiter gestreckten Grenzen. Musikstile
wie Death- und Black Metal gehen Hand in Hand mit
Breakcore, Balkan, Barock und Klassik einher. Ihr denkt
Ziehharmonika auf Blast gibt es nicht, dann hört euch
„Musette Maximum“ an und ihr werdet eines besseren
belehrt. Chöre, Barock- und Indische Klänge werden bei
„Himalaya Massive Ritual“ serviert, während „Paranoid
Bulldozer Italiano“ erst in Industrial eintaucht, dann
opernhaft abschwenkt und schlussendlich mit schweren
Riffs abschliesst. Bei „Spirit And Distortion“ geht es
wie so oft bei diesen experimentellen Werken mehr darum,
die Musik als Werkzeug zu benutzen um eine Art
„Kunstwerk“ zu erschaffen. Igorrr beherrschen dies auf
eine doch faszinierende, wenn auch teils nicht immer
leicht verdauliche Weise. Dabei ist es der Band gut
gelungen diese unterschiedlichsten Genres und Musikstile
unter einen Hut zu bringen, ohne das dabei „Spirit And
Distortion“ zu sperrig klingt. Einerseits arbeitet die
Band mit der Fusion, sprich die unterschiedlichen
Musikstile werden in einer harmonischen Form miteinander
verknüpft und andererseits wird auch gewollt ein
harscher Gegensatz in einem Song durch den bewussten
Wechsel in ein konträres Genre dem Zuhörer vor den Latz
geknallt. Scheuklappen darf man hier auf keinen Fall
haben, denn für Igorrr scheint kein Tellerrand zu
existieren. Trotzdem fällt es mir schwer, dieses Werk in
den Himmel hoch zu loben, denn ich bin der Ansicht, dass
„Spirit And Distortion“ unbedingt erst mal vor einem
allfälligen Kauf angehört werden muss. Der grösseren
Masse wird dieses Werk kaum schmecken, doch ich denke
das war auch nicht die Absicht die Igorrr mit dieser
Scheibe im Sinn hatte. R.K.
Punkte:
7.4 von 10
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MEKONG DELTA - Tales Of A Future Past (2 LPs)
Butler Records Ich muss ehrlich gestehen, dass
die deutschen Progressive Thrash Metaller eigentlich bis
heute völlig an mir vorbei gegangen sind. Warum das so
ist, lässt sich nicht mal schlüssig beantworten. Es
dürfte jedoch schon am Stil gelegen haben, wie dies zum
Beispiel mit Watchtower genau gleich war. Zu abgedreht,
zu hart, zu verfrickelt, was auch immer. Was bei Mekong
Delta noch interessant ist, betrifft die Namen von
ehemaligen Musikern, zu denen unter anderem Peavy von
Rage gehört, der aber schon 1987 absprang. Drummer Jörg
Michael, der in den Jahren danach bei einigen wie
bekannten Bands spielte, ist auf «The Music Of Eric
Zann» (1988) verewigt. Auch Uli Kusch reiht sich bei den
Ex-Drummern ein, und dann haben wir da natürlich noch
"unseren" Peter Haas, der zwischen 1992 und 1997 drei
Alben eingetrommelt hat. Die grosse Konstante der Band
ist Producer und Bassist Ralf Hubert. Mit «Tales Of A
Future Past» präsentiert das seit 1985 aktive
Metal-Projekt aus Deutschland sein mittlerweile elftes
Studioalbum. Das stilistisch äusserst komplexe und
vielfältige Werk wurde diesmal mit einem Orchester
garniert, ergänzt um akustische Elemente und
Instrumentalnummern sowie versetzt mit beeindruckenden
Orchester-Parts, die neue Impulse vermitteln, ohne die
klassische Metal-Ausrichtung vermissen zu lassen. Der
Opener «Mental Entropy» hört sich dabei aber eher nach
Coroner als nach etwas anderem an, und auch «A Colony Of
Liar Men» macht keine Gefangenen. Mit «Landscape 2 -
Waste Land» hält das Orchester dann doch noch Einzug und
wirkt als Instrumental zu langfädig. «Mindeater»
brettert hingegen wieder ordentlich und auch «The Hollow
Men» verkörpert Progressive Thrash Metal, keine Frage.
Den Kontrastpunkt schlechthin setzt hingegen das ruhige
«A Farewell To Eternity», während das überlange «When
All Hope Is Gone (wieder mit Orchester) den Bogen
überspannt. «Landscape 4 - Pleasant Ground» fällt als
weiteres Instrumental klar ab. So ist «Tales Of A Future
Past» mehr etwas für Prog-Nerds. Frühere Alben könnten
allerdings noch Überraschendes bieten, dass es womöglich
wieder zu entdecken gilt. Rockslave
Punkte:
7.3 von 10
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RETURN – V (Re-Release) AOR Heaven "V"
war, Nomen est Omen, das fünfte Album der Norweger
Return. Nun, zu derem 40 jährigem Jubiläum wird die
Scheibe wieder veröffentlicht. In den Achtzigern war die
Band neben Stage Dolls und vor allem TNT die Nr. 3 der
norwegischen Hard Rock-Exporte. Bereits das Debüt „To
The Top“ (1987) sorgte für positive Resonanzen. Ebenso
die folgenden Outputs „Attitudes“ (1988), „Straight
Doven The Line“ (1989) und „Fourplay“ (1991) bis eben
„V“, das 1992 erschien und sowas wie den Höhepunkt von
Return markierte. Den grossen Durchbruch konnten die
Jungs zwar nicht verbuchen. Diverse Achtungserfolge
können der Band aber durchaus attestiert werden.
Musikalisch macht man jedenfalls eine gute Figur. Dabei
ist man in der typischen Achtziger-Melodic-Szene
verwurzelt. Die Basis bildet traditionelle AOR-Mucke.
Leider tendiert man dabei nur sporadisch zu knackigem
Hard Rock, wie ihn die erwähnten TNT zelebrieren.
Vielmehr lässt man sich zu seichten Klängen hinreissen,
die oft wenig Substanz aufweisen. Das Ganze erinnert
immer mal wieder an aktuellere Gotthard. Auch die Stimme
von Sänger Knuth Erik Ostgard weist starke Parallelen
zum unvergesslichen Steve Lee auf. Somit ist Return
mindestens gesangstechnisch ein Highlight. Die Grenze zu
schnödem Hausfrauenrock wird aber ab und zu
überschritten, wenn auch nicht so oft wie von Gotthard.
Für Freunde des beschriebenen Stils durchaus
empfehlenswert. Chris C.
Punkte: keine Wertung
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ARKADO – Never Say Never (CD) AOR Heaven Arkado
trat erstmals bereits vor 37 Jahren in Erscheinung.
Bereits 1983 wurde die Band nämlich unter dem namen BB2
(Better Be Together) gegründet. Man brachte es damals
aber bloss auf eine Single. Fünf Jahre später war
bereits wieder Schluss mit Lustig. 35 Jahre später,
2018, fand die Truppe wieder zusammen. Gemäss
Labelinfoblatt schlossen sich der Formation einige neue
Mitglieder an und die Umbenennung in Arkado (die
umgekehrte Schreibweise der Schwedischen Heimat Ödakra)
folgte. Viel scheint man mit der Urformation nicht mehr
zu tun zu haben. Details werden aber, zumindest vom
Label, nicht bekanntgegeben. Auch die beteiligten
Musiker sind weitgehend unbekannt. Das alles ist aber
noch kein Hinweis auf die Qualität des
Melodic/AOR-Sounds der Formation. Jedenfalls legt sie
den ersten Longplayer zur Diskussion vor. Dabei hat man
durchaus ein paar gehaltvolle Tracks im Gepäck, die
durch versierte Melodien überzeugen. Ebenso ist eine
gewisse Abwechslung gewährleistet. Man bespielt gekonnt
das Terrain zwischen melodiösem Hard Rock und
gefühlvollen Balladen. Leider feht dem Album aber
weitgehendst die Ausstrahlung, das gewisse etwas. Man
bewegt sich also irgendwo unter ferner liefen. Um
nochmals auf das Label zu verweisen: Achtziger Scandi
Rock für Fans von Treat, Stagedolls und Europe.
Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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SAVAGE ANNIHILATION - Soumises à la procréation EP
(CD)
Xenokorp Mit 'Soumises à la procréation'
releasen die Franzosen Savage Annihilation eine sehr
interessante EP mit 6 Songs, welche so à la Cannibal
Corpse, Deicide, Suffocation, Dying Fetus, Morbid Angel
und Konsorten daherkommt. Hierbei handelt sich ebenfalls
um eine Zwei-Mann-Combo, eben aus Französien, da sie in
französischer Sprache sich guttural auslegen. Ehrlich
gesagt, die französische Sprache und die gutturalen
Sangeskünste, das passt verdammt gut, heilige Scheisse.
Und da Savage Annihilation ihr Songwritingkönnen
hervorragend unter Beweis stellen, wird die Kraft durch
'Soumises à la procréation' - was in etwa 'Der
Fortpflanzung unterwürfig' übersetzt heisst - und diese
Kraft der Post-Apokalypse setzen die Zwei in ihren
Death-Metal um. Meist tummeln sich Savage Annihilation
im Brutal-Death-Umfeld, will schreiben, viel Blasts,
viel heftiger Double-Bass, teils Grindcore, jeodch auch
teil groovige Hyper-Thrash-Speed-Attacken seitens des
Schlagwerkers. Seitens der Gitarre geht es riffend
rasend schnell, ja, flitzefingerisch zur Sache, nebst
groovigen Breaks und Riffs. Auch die solodesken
S(e)aiten werden aufgezogen, wo es dann doch melodiös ab
und an, zu- und hergeht. Der Bass gesellt sich zur
Gitarre, als auch zu den Drums hinzu, gibt die nötige
Power als Unterstützung und ist ausbalancierend zwischen
den besagten Instrumenten. Wie bereits geschrieben, in
französisch gehaltener, gutturaler Gesang, tief, jedoch
verständlich. Eine druckvolle, klare Produktion. Ein
gelungenes Cover-Artwork ziert diese EP erfolgreich.
Leopold
Punkte: keine Wertung
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IRIST – Order Of The Mind (Colored LP) Nuclear Blast/Warner
Mit Irist hat Nuclear Blast eine neue Band aus den USA
am Start, die mit „Order Of The Mind“ ihr Debüt
vorstellen. Klingt nach Frischfleisch für den
Musikmarkt, und ja, das Album springt einem geradezu vor
Enthusiasmus ins Gesicht. Entsprechend intensiv kommt
auch der Opener „Eons“ daher. Ein treibender Rhythmus,
ein Gojira-artiger Refrain, der gekonnt das Tempo
rausnimmt, tiefgehende Shouts, dezent melodische
Gitarren und ein dynamischer Mittelteil. Das klingt
wirklich stark und macht echt Bock auf mehr „Order Of
The Mind“. Leider schafft es die Truppe aus Atlanta aber
nicht ganz, die Aufmerksamkeit weiter auf sich zu
ziehen. Die Musik gerät beim Hören in den Hintergrund,
und nach neun Songs weiss man nicht mehr, was man
bereits gehört hat. Das kann daran liegen, dass die
Jungs bereits alles in den Opener gepackt haben, was
ihren Sound ausmacht. Im Verlauf der Platte hört man
keine weiteren Facetten mehr, sondern nur noch Varianten
des bereits Gehörten. Ironischerweise kann „Order Of The
Mind“ vor allem dann punkten, wenn es nach Gojira
klingt. Das ist aber eher ein Kompliment für die
Franzosen, als für die Amerikaner. Im letzten Teil des
Albums lässt allerdings der Track „Harvester“ nochmals
aufhorchen, da er dynamisch anders funktioniert und zum
Schluss mit einem starken Riff überrascht. „Order Of The
Mind“ ist ein ordentliches Debüt, dem es jedoch an
Eigenständigkeit fehlt. Gojira-Fans können sicher mal
einen Irist-Hördurchgang wagen. Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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VOLTURIAN – Crimson (CD) Scarlet Records
Volturian aus Italien wurde von Sängerin Federica Lanna
(Sleeping Romance) und Komponist sowie Gitarrist
Federico Mondelli (Frozen Crown) gegründet. Sie stellten
sich der Herausforderung, Musik auf Basis von 90ern und
2000ern Metal, kombiniert mit 80er Pop zu gestalten. Als
Genre wird im Infosheet die Beschreibung «modern metal
with a twist of gothic chic» angegeben – besser kann es
nicht beschrieben werden. Komplettiert wird das Projekt
mit Drummer Alberto Mezzanotte (ebenfalls Frozen Crown)
und Bassist Massimiliano Rossi. «Crimson» ist eine
Mischung aus verträumtem Gesang und popigen Refrains mit
harten, teils vom Death Metal inspirierten Gitarrenriffs
sowie stark dominierenden elektronischen Elementen. Die
Musik macht Spass, ist abwechslungsreich und ist
spannend aufgebaut. Regelmässig sind Parallelen zu
Amaranthe und In Flames zu erkennen. Dynamische Melodien
überlagern sich, tolle Gitarrensoli sorgen für Kontrast
und das Schlagzeug treibt die Lieder an. Trotzdem
hinterlässt mir «Crimson» den Eindruck, als würden die
Refrains nicht hängen bleiben. Allgemein – die Melodien
und Motive sind super, da ist nichts auszusetzen, aber
es fehlt das gewisse Etwas. Das Album in einem Stück
durchzuhören vergnügt, im Nachhinein ist mir aber kein
Lied bis auf Track Nummer sechs aufgefallen, zu dem ich
zurückgehen wollte. Im Lied an sechster Stelle «In a
Heartbeat» hingegen ist zudem Leadsängerin Giada „Jade“
Etro (ebenfalls Frozen Crown) als Gast zu hören –
wahrscheinlich sticht es deshalb von den anderen hervor…
Eine energiereiche Bombe mit ratterndem Riff und
flippigem Techno-Motiv. An letzter Stelle in «Crimson»
ist «Fading Like A Flower» zu hören – ein Cover von
Roxette, welches cool umgesetzt wurde. Grundsätzlich ist
das neue Projekt rund um Frozen Crown toll aufgebaut und
macht Spass – bin gespannt, wie es weitergeht und ob ich
selber persönlich trotzdem den Zugang noch finde.
Sina
Punkte:
7.2 von 10
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AODON – 11069 (CD) Willowtrip Records
Es gab mal eine Zeit, da erhielt ich praktisch jeden
Monat irgendwelche Black Metal Scheiben aus Frankreich.
Noch immer mit dem Trauma des Französischunterrichts aus
der Oberstufe in den Knochen, wurde es schlussendlich
zur Tortour auch nur noch eine weitere Veröffentlichung
aus unserem Nachbarland zu begutachten. Lange war nun
Ruhe bis sich jetzt Aodon mit ihrem neusten Post- Black
Metal Werk sich auf meinen Schreibtisch schlich. Mit
einer gewissen Voreingenommenheit habe ich mich eher
widerwillig dem Werk zugewendet, wurde dabei aber schon
mal durch den Opener „Les Rayons“ positiv überrascht.
Blast, Tempowechsel und Melodie geben sich die Hand,
dazu etwas Rohkost und ein durchaus gutes Händchen für
Songwriting lassen mich aufhorchen. Folgende „L’oeuvre“
und „L’écho“ können dann jedoch nicht mehr so ganz mit
„Les Rayons“ mithalten, jedoch ist Aodon stets bemüht
durch die variablen Tempi in den Songs dem Zuhörer
Abwechslung zu bieten. Die Melodien welche Aodon dabei
ausschüttet gehen ins Ohr, können sich aber nicht derart
festbeissen, wie es beispielsweise bei Uada der Falls
ist und was die Sogwirkung anbelangt, nun auch hier
stehen die Franzosen gegenüber einer Band wie Forteresse
hinten an. Ich möchte aber „11069“ nicht schlechter
reden als es ist, das Album kann durchaus gute und
spannende Momente vorweisen und ist einiges besser als
was ich mir sonst aus Frankreich anhören musste. Wer
also gerne etwas Abwechslung und Melodien im Black Metal
mag, jedoch keine Lust auf hochpolierte und mit Bombast
zugekleisterte Werke hat, der darf gerne mal „11069“ von
Aodon eine Chance geben. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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PLEONEXIA - Virtute E Canoscenza (CD) Pure Underground
Records Italien überrascht immer mal wieder mit
ihrem musikalischen können, die Nation ist normalerweise
für Anderes bekannt. Der italienische Titel trügt EIN
wenig, die Texte sind nämlich auf Englisch.
Melodic/Heavy Metal passt, die Vocals empfinde ich
zunächst als ein Wenig gewöhnungsbedürftig, doch das
legt sich und ich muss sagen, dass der zweite Longplayer
überzeugt. Interessante Elemente die nicht ganz fremd,
aber auch nicht zu vertraut klingen, unterstreichen die
netten Riffs und auch wenn die knapp 60 Minuten gute
Laune es wert sind, glaube ich, dass mehr möglich ist.
Eine weitere Band, die mit ihrer nicht ganz alltäglichen
Interpretation des Genres durchaus mehr schaffen könnte.
Guter Start in die richtige Richtung würde ich sagen.
Hier und da zieht sich das Album ein Wenig, da muss noch
dran gearbeitet werden. Melodien und Riffs scheinen
etwas einfach, doch bekanntlich ist das meist Geniale
auch einfach. Nun, so weit mag ich nicht
hineinphilosophieren, klingen tut's jedenfalls. Ob man
als grosser Fan des Genres damit warm wird ist, aber
schwer einzuschätzen, daher Hörprobe machen. Persönlich
würde ich mir die Band wieder geben, wenn auch nicht
unbedingt zu oft, dafür ist mir der Sound noch zu wenig
ausgearbeitet. Oh, Fans von Keyboards kommen auf ihre
Kosten! Mona
Punkte:
7.0 von 10
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NEWMAN – Ignition (CD) AOR Heaven
Der Multiinstrumentalist Steve
Newman steht mit Ignition bereits zum zwölften Mal mit
einem neuen Longplayer auf der Matte. Nebst seinem Job
als Songwriter für andere Künstler widmet sich der Mann
seit 1998 seinem eigenen Projekt. Dabei resultiert immer
wieder ansprechender Melodic Rock. Wie üblich stammt
auch dieses Mal das Songmaterial, die Vocals, die
Gitrarren und die Keyboards von Mr. Newan himself. Die
musikalische Qualität ist dabei konstant gewährleistet.
Steve investiert hörbar viel Herzblut. Die Songs bleiben
aber im Mittelfeld hängen. Die Melodien sind auf breiter
Linie unspektakulär. Relevante Hooks bleiben aussen vor.
Eigentliche Ausfälle sind zwar nicht zu beklagen, aber
genauso wenig irgendetwas, das wirklich hängen bleibt.
Wie so viele Konkurrenzalben schlicht Mittelmass, das
aber keinem weh tut. Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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ELIXIR – Voyage Of The Eagle (LP) Dissonance
Productions Das sechste Album der «New Wave Of
British Heavy Metal»-Helden... Nun ja, die Wenigsten
mögen sich wohl an die Jungs erinnern. Nehmen wir nun
«Voyage Of The Eagle», so bietet uns der Fünfer kernigen
Heavy Rock mit Hitcharakter und tollen Chören. «Drink To
The Devil» ist ein guter Opener, der aufhorchen lässt,
mit dem Bewusstsein, dass die Jungs mit diesem Album
weder Judas Priest, noch Iron Maiden oder Saxon beerben
werden. Ja, es klingt gut. Punkt, aber nicht überragend
und man ist weit davon entfernt, ein «The Number Of The
Beast», «Wheels Of Steel» oder «British Steel»
geschrieben zu haben. Aber, um sich mal was Gutes zu
tun, liegt man mit Elixir sicher nicht falsch. Die Songs
klingen frisch und mit dem schleppenden «The Siren’s
Song» und den schrägen Chorgesängen nimmt man den Hörer
auf eine geschichtliche Reise mit. Abwechslung wird
grossgeschrieben, und wenn das schleppende «Sail On» vom
schnellen «Onward Through The Storm» abgelöst wird,
merkt man den Herren an, dass sie sich selber keine
Grenzen setzen wollen. Es sind zehn Jahre vergangen seit
dem letzten Werk, und vielleicht versucht ihr einfach
einer Truppe die Aufmerksamkeit zu geben, die sie
verdient. Reinhören, könnte den Traditionalisten sehr
gefallen. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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PORN - No Monsters In God's Eyes (Act III) Rubicon
Das Ende der musikalisch anturnenden Trilogie; die
französischen Industrialrocker sind mit dem letzten Akt
zurück. Die alte Gothicbewegung und moderne Elemente
verschmelzen wie gewohnt in eine düster-ansprechende
Welt, die den hörer gekonnt zu umgarnen und entführen
weiss. Im Vergleich zu den beiden früheren Alben der
Trilogie und auch dem Remix-Album wirkt der letzte Part
aber verhältnismässig leicht. Das empfinde ich beinahe
als störend. Gut, dass das Gesamtbild trotz Allem noch
atmosphärisch geblieben ist. Dieses Album muss man sich
mehrmas anhören, um damit warm zu werden, dann aber ist
man etwa auf dem selben Level wie mit den anderen Alben.
Trotz der Anfangsschwierigkeiten hört sich das Album
solide und im gleichen Setting produziert an. Auf dauer
aber dünkt es etwas weniger packend. Muss an der
ungewohnten Leichtigkeit liegen. Angenehm wie immer,
aber eher wie ein Sommerferiensound verglichen zum
Vorherigen - zumindest bei ein paar Passagen. Eine neue
Sanftigkeit verschmilzt mit dem Gewohnten und ist auf
jeden Fall interessant. Wie immer bei dieser Sorte Musik
muss es einem gefallen. Daher nur Fans des Gothic zu
empfehlen, dem Rest rate ich, eine Hörprobe zu machen.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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INTENSE – Songs Of A Broken Future (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Mit diesen Briten tu ich
mich schwer, obwohl die leicht progressiven
Power-Metal-Lieder eigentlich genau mein Ding wären. Das
Problem: Auch nach mehrfachem Hören bleibt mir nichts
hängen. Und das, obwohl Intense durchaus Melodien
verwenden, die bei genauer Betrachtung sehr eingängig
sein sollten. Die musikalische Klasse ist jederzeit
spürbar. Das nützt aber nichts, wenn da keine
Nachhaltigkeit vorhanden ist. Verwirrend ist zudem, dass
man oft einen Keyboard-Teppich mithört, obwohl die Band
offiziell über keinen Tastenmann verfügt. Dieses
Grundgedönse nimmt den Lieder aber einen grossen Teil
ihrer Kraft und ihrer Intensität. Vielleicht sind unter
dem Strich aber auch schlicht die Lieder zu schwach,
auch wenn immer wieder erhabene Momente durchschimmern.
"Songs Of A Broken Future" ist für mich deshalb eine
komisches Album. Vielleicht liegt dieser Umstand aber
auch an der musikalischen Nähe zu Iced Earth, die mich
(ebenfalls aus unerfindlichen Gründen) auf den meisten
Alben kalt lässt. Das vierte Album dieser Briten ist
objektiv gesehen alles andere als schlecht, subjektiv
gibt es aber noch gewaltig Luft nach oben. Wie gesagt,
eine komische Sache. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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SYMBOLIK – Emergence (CD) The Artisan Era
Laut Presseinfo ist die Band
Symbolik in Kalifornien ansässig und obwohl die Gründung
schon über 10 Jahre zurück liegt, haben die Amis kaum
ein Lebenszeichen vom Stapel gelassen. Nun soll sich
dies ändern und mit „Emergence“ stehen 40 Minuten
virtuoser Melodic Death Metal in den Startlöchern.
Inspiriert scheint die Band grundsätzlich von der
Klassischen Musik zu sein, denn was die Saitenfraktion
hier vom Stapel lässt erinnert des öfteren an dieses
Genre. Gewissen Parallelen zu Bands wie Fleshgod
Apocalypse sind nicht von der Hand zu weisen, wenngleich
Symbolik hier nahezu auf Bombast verzichtet und die
Tastenfraktion angenehm im Hintergrund arbeitet.
Blastgewitter trifft auf melodische „Frickel-Leads“, so
könnte man die 40 Minuten auf „Emergence“ umschreiben.
Einerseits durchaus eindrucksvoll was hier technisch
abgeliefert wird. Die Melodien sind gelungen, das
Schlagzeug peitscht nahezu jeden Song gnadenlos nach
vorne und es gibt kaum eine Verschnaufpause in diesem 40
minütigen Gewittersturm. Andererseits liegt auch hier
genau der Hund begraben, denn so ausgeklügelt und so
wahnsinnig die Leads sind, so temporeich das Schlagzeug
knüppelt, es wird immer selbiges Schema für jeden Song
verwendet. Dies führt zu gewissen Ermüdungserscheinungen
und irgendwann fragt man sich selber, ist das nun ein
anderer Song oder habe ich mir zehn Mal das selbe Stück
angehört. Von daher ist es nicht mal nötig, hier einen
spezifischen Song als Tipp zu erwähnen, denn egal
welchen dieser 10 Ergüsse ihr euch anhört, der Rest tönt
nicht sonderlich anderes. Natürlich diese Aussage trifft
nicht bloss auf diese Band zu, da gibt es tausende
Andere, welche an der selben „Krankheit“ leiden. Der
Effekt ist aber auch hier so, hört man sich die Scheibe
an, dann ist man durchaus begeistert, nur die
Begeisterung ist nicht sonderlich nachhaltig. Sieht man
von diesem Aspekt ab, liefert Symbolik mit „Emergence“
ein eindrucksvolles Werk ab.
R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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SLOWBURN – Rock'n'Roll Rats (LP) Fighter Records
Bei einem solchen Albumtitel
muss ich zwangsweise an Nitrogods denken. Der
Unterschied zu den Deutschen ist, dass Slowburn eine
Spur metallischer ins Rennen gehen und dabei auch
Affinitäten zu Enforcer ans Tageslicht kommen. JC
Warrior schreit sich schön durch die Tracks, überzeugt
aber auch in den mittleren Regionen mit seiner Stimme.
Es ist diese Mischung aus Sleaze Metal (Dangerous Toys)
und neuem, traditionellen Metal (Enforcer, Skull Fist,
Night Demon), welche diese Truppe von anderen Bands
abhebt. Klar ist noch nicht alles Gold was gespielt
wird, und die Spanier haben sicher noch Luft nach oben.
Aber interessant ist es, was das Quintett darbietet. Was
Slowburn aber gut zu Gesichte stehen würde, wenn man das
Tempo stärker variieren würde. So wie schwedischen
Bullet, die vor nichts Halt machen. Einfach auch mal die
Doublebass losschicken und vorbahnen. Anspieltipp:
«Vigilantes». Traditionalisten sollten hier mal
reinhören.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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THE SONIC DAWN - Enter The Mirage
Heavy Psych Sounds Records Die drei schwedischen
Blumenkinder machen auf “Enter The Mirage” konsequent da
weiter, wo sie auf dem letztjährigen Output „Eclipse“
aufgehört haben, und zwar noch psychedelischer, noch
entspannter und noch sanftmütiger. In einem Statement
erklärte jüngst Sänger / Gitarrist Emil Bureau “Zuerst
habe ich meinen Vater verloren, dann meinen Job und
schlussendlich auch den Willen, der Diener für etwas zu
sein, das nicht Frieden, Liebe und Freiheit ist“. Na
dann herzliches Beileid, damit erklärt sich dann wohl
auch die kompromisslose Peace and Love – Stimmung,
welche dieser Langdreher von der ersten bis zur letzten
Sekunde verbreitet. The Sonic Dawn sind mehr denn je auf
jene musikalischen Vorreiter geeicht, welche sich anno
dazumal bestenfalls einen halben Härtegrad über
Szeneikonen wie Herman’s Hermits, Donovan oder The Byrds
befanden. Muss längst nicht jedem gefallen, ist auch
nicht unbedingt mein Ding, aber punkto authentischer
Umsetzung szenetypischer Stil- und Soundelemente und
glaubwürdiger Wiederbelebung einer längst vergangenen
musikalischen Epoche ist „Enter The Mirage“ ein
absolutes Meisterstück. Wem Truppen wie Kadavar, Orchid
und sogar Greta Van Fleet einfach viel zu hart sind,
greift hier bedenkenlos blind zu. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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HYBORIAN – Volume II
(LP) Season Of
Mist/Irascible
Das US-Powertrio Hyborian setzt
mit „Volume II“ zum zweiten Rundumschlag unter der
„Season Of Mist“-Flagge an und führt die Geschichte des
„Travellers“ in ihren Fantasy-Metal-Tracks fort. Kurze
Einführung für alle, die bisher mit klassischer Fantasy
im Heavy Metal nichts am Hut hatten: Das „Hyborische
Zeitalter“ ist eine fiktive, etwa 12‘000-jährige
Erdzeit. Conan der Barbar ist in ihr zu Hause und auch
Hyborian nehmen diese Welt als Sprungbrett für ihren
Fantasy- und Sci-Fi-Kosmos. Schon bei „Volume I“ (2018)
geisterte eine Figur namens „The Traveller“ umher. Auf
„Volume II“ erlebt dieser Typ nun das Ende des
Universums, und entsprechend monumental gehen Hyborian
ans Werk. Ihr Muskelspiel wird oft mit High On Fire,
Mastodon und Baroness verglichen wird, was durchaus Sinn
ergibt: Hier galoppieren drei Schwertschwinger direkt in
den schweren Lehmboden des Heavy Metal hinein. Hyborian
schauen weder links noch rechts, denn sie wollen nur
eins - sägen. Anfangs macht das bei „Driven By Hunger“
und „Stormbound“ noch Spass. Mit dem Fortschreiten der
Spielzeit zeigt die Platte jedoch erste Schwächen. Die
uninspirierte Blende von „Planet Destructor“, das mit
öden Riffs angedickte „Sanctuary“ oder die völlig
überfordert klingenden Vocals von Frontmann Martin Bush
in „Expanse“. Nur um einige zu nennen! Nun denn,
„Dicke-Eier-Sound“ à la Manowar in Ehren, aber bei der
Truppe ist echt noch Raum für Originalität. Fun-Fact:
Wem dies aber schon gefällt und wer noch tiefer in die
Geschichte des Travellers einsteigen möchte: Sänger Bush
hat mit „The Traveller – A Hyborian Tale“ ein
224-seitiges Begleitbuch zu Papier gebracht.
Oliver H.
Punkte:
6.9 von 10
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THERAPY? – Greatest Hits (2020 Versions - LP) Marshall
Records Mir war bis zum Eintrudeln des
Promomaterials gar nicht klar, dass es das nordirische
Trio Therapy? noch gibt. Der Dreier kam bei mir damals
mit „Nowhere“ aufs Radar, verschwand aber so schnell
wieder im Nichts, wie er gekommen war. Scheinbar haben
die Alternative-Rocker aber die letzten zwei Dekaden
irgendwie überstanden, und als Dankeschön ihren 12
grössten Klassikern (bis 1998) ein neues Soundgewand
verpasst. Als erstes habe ich mir ihren Durchbruchs-Hit
„Nowhere“ als Direktvergleich zur Brust genommen.
„Nowhere“ stand damals zusammen mit Green Day’s „Basket
Case“ in direkter Konkurrenz, allerdings hatte die Band
im Laufe ihrer Karriere Pech mit Besetzungswechseln und
Plattenfirmen, sodass sie bald weit abgeschlagen waren.
In Sachen Energie und Stimme kann meines Erachtens die
2020-Version mit dem „Original“ nicht mithalten. So
musste ich später feststellen, trifft das auch für die
alten Gassenhauer „Teethgrinder“, „Screamager“ oder
„Opal Mantra“ zu. Über die gesamte Scheibe hinweg lässt
sich feststellen, dass mit einem „Greatest Hits“-Album
bei den Fans viele nostalgische Gefühle erzeugt werden.
Für all diejenigen, die die grossen Anfänge der
Punk/Alternative-Welle der 90er in Europa erleben
möchten, dürfen hier blind zugreifen. Besonders die
erste Hälfte der „2020 Versions“ machen eine recht gute
Figur und geben einen Hauch des Spirits, aus den
Anfängen der Band wieder. Der Rest ist für meinen
Geschmack eher gewöhnungsbedürftig. Am besten bildet
sich aber jeder sein eigenes Urteil, denn Geschmäcker
sind ja bekanntlich verschieden. Oliver H.
Punkte: keine Wertung
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BLUTBAD – Alcohodyssey (CD) Argonauta Records
Diese Italiener haben offensichtlich zwei herausragende
Leidenschaften: Alkohol und Science Fiction. Das war
aufgrund des Albumtitels auch nicht wirklich schwierig
zu erraten, und trotzdem hat mich die Band irgendwie
überrascht, denn sie hat drei Gesichter. Da wäre erstens
mal das spassige, welches sich im Opener „Lost In Space“
und im Rauswerfer „Arcade Mood“ schonungslos offenbart.
Zwei Nummern im billigsten Achtzigerjahre Elektropop –
Stil, so schlecht und schäbig in den Effekten mit extra
viel Fiep und Piep, dass sie schon wieder gut sind,
Kraftwerk für Arme in Reinkultur sozusagen. Aber dass
das genau die Absicht der Truppe war, versteht sich von
selbst, ausserdem zieht sich diese humorige Facette wie
ein roter Faden durch die ganze Platte. Oder will jemand
allen Ernstes behaupten, ein Songtitel wie
beispielsweise „Alcohodyssey Part.1 – The Space
Adventures Of The Hopshunters“ deute auf einen
sozialkritischen Inhalt hin? Dann haben wir die eher
verschrobene Seite von Blutbad (den etwas deplatzierten
Namen haben sie übrigens aus irgendeiner Netflix – Serie
übernommen), welche sich in Songs wie „Space Tramps“, „I
Want To Believe“ oder „Flash Goldon“ zeigt, in denen die
Band versucht, eher spacerockig und latent mysteriös zu
klingen, was ihr ehrlich gesagt nicht wirklich gelingt.
Schliesslich treffen wir auf „Alcohodyssey“ noch auf
jenes Gesicht, das mir bei diesem Quartett als das
ehrlichste und glaubwürdigste erscheint. Die Band kommt
ursprünglich aus dem Hardcore, und genau hier sind die
besten Songs der Scheibe angesiedelt. Mit ordentlich
Gas, Gangshouts und rotzigem Punk knallen Songs wie „Die
Alone“, „Sunday Of Living Dead“, „Steam Road“ oder
„Alcohodyssey Part.2 – The Great Escape From Bikini
Planet“ aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist.
Diese und wirklich nur diese Tracks machen richtig Spass
und ordentlich Laune. Wieso nicht ausschliesslich so,
meine Herren? Ihr könntet es ja, es liegt in euren
Händen. Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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DYNAZTY – The Dark Delight (Digipak) AFM
Records/Musikvertrieb Eine Truppe, die ansonsten
Joe Lynn Turner begleitet und somit aus Klasse-Musiker
besteht, sollte bei mir offene Türen einrennen. Denn
wenn man Abend für Abend die grossen Hits des Hard Rock
(Deep Purple, Rainbow, Twisted Sister) zockt, dann
sollte das Rezept von guten Rocksongs ins Blut
übergehen. Wie aber schon bei den Vorgängeralben finde
ich auch beim siebten Werk den Zugang nicht. Da helfen
auch keine Malmsteen-liken Gitarrensoli wie beim Opener
«Presence Of Mind» nichts, denn die auf moderne Härte
getrimmten Tracks verfehlen bei mir völlig die Wirkung.
Selbst wenn der Fünfer bei «Paradise Of The Architect»
mit einem coolen Strophen-Part zu gefallen weiss, oder
das leicht schottische «The Man And The Elements» (der
einzig wirklich tolle Track) das Bein zum wippen bringt,
sobald der Refrain einsetzt, fühle ich mich eher bei
einer Symphonic-Band wieder statt einer Metal-Truppe.
Das scheint auch das Problem zu sein, dass Dynazty nicht
wissen, in welchem Gewässer sie nun die Enten füttern
wollen. Oder liegt es daran, dass ich für einen solchen
Sound zu alt werde? Handwerklich wird alles sehr gut
vorgetragen. Aber am Ende des Albums erinnere ich mich
an kein Stück. Ja, es kann ganz gut sein, dass ich mich
den Schweden gegenüber unfair verhalte. Aber wenn jede
noch so interessante Struktur («Heartless Madness») sich
im Keim selber aufhängt und erstickt, bleibt am Ende des
Tages nicht viel übrig. Wer auf modernen Hard Rock mit
starken symphonischen Momenten steht, wird sicher an
diesem Album Gefallen finden. Ich für meinen Teil höre
mir lieber eine alte Rainbow-Scheibe an und erfreue mich
an den grundsätzlich einfachen Songstrukturen und den
packenden Melodien. Tinu
Punkte:
6.7 von 10
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OBSIDIAN BLACK – Change The World (EP)
Eigenvertrieb Aus der Ostschweiz kommen die Jungs
von Obsidian Black. Ihre Einflüsse nennen sich Saxon,
Iron Maiden und Judas Priest. Authentischer Hard Rock,
klassischer Prägung, aber neuzeitlich vertont, soll das
Ganze tönen. Aha. Dann wollen wir doch mal hören, was
das Quintett zu bieten hat. Klingt ja schon mal
verheissungsvoll. Höre ich mir den ersten Song an,
erinnert mich «Psychonomic System» eher an eine
Light-Version von Lilian Axe. Klingt recht gut. Das
bedeutend flottere «Change The World» hat gute Ansätze,
aber in meinen Ohren liegt das «Problem» bei Sänger Marc
Premonti, der in der Bio als bemerkenswerte Stimme
angepriesen wird. Die Erwartungen, welche mit dem Riff
bei «Dragons Return» gesetzt werden, fallen in sich
zusammen, als der Gesang einsetzt. Ich weiss, man sollte
speziell einheimischen Truppen positiv gegenüber
eingestellt sein. Aber wenn ich eine Band höre, wie
Harem Scarem, oder Fifth Angel, dann werden bei diesen
Bands einfach qualitativ bessere Songs geboten. Ob man
sich einen Gefallen macht, den eigenen Sound von
Obsidian Black mit den ganz Grossen des «New Wave Of
Heavy Metal» zu «vergleichen», darf durchaus diskutiert
werden. Auch der in der Bio zitierte Ohrwurmcharakter
suche ich vergebens... Aber kommen wir zum Fazit. Ich
habe schon viele schlechtere Truppen gehört. Als
Einstieg ist «Change The World» sicher eine gute EP
geworden. Aber die Konkurrenz ist in der heutigen Zeit
massiv gross. Haltet durch, Jungs, und überrascht mich
mit einer weiteren Scheibe, denn Ansätze, um etwas
äusserst Spannendes zu kreieren, sind durchaus
vorhanden. Tinu
Punkte: keine Wertung
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LETHAL STEEL - Running From The Dawn (LP/Red Vinyl)
High Roller Records/Musikvertrieb Oldschool Heavy
Metal erfreut sich in der letzten Zeit einem spürbaren,
wenn auch kleinen Revival, das zunehmend vor allem die
Vinyl-Freunde jubeln lässt. Lethal Steel klingen genau
so, wie tausende Bands anfangs der 80er klangen, die
sich an Wochenenden die Trommelfelle in modrigen Kellern
zerschossen und von einer Karriere träumten. Die junge
Band stammt aus Schweden, brachte 2012 das erste Demo
mit einer Auflage von 50 Stk. heraus. Der Weg hin zur
aktuellen ersten EP war verhältnismässig lange, was
zahlreichen Besetzungswechseln geschuldet ist. Nun hat
sich offenbar ein stabiles Line-up zusammen gefunden,
das Songs performt, die ganz auf die Vocals von
Frontmann Viktor Gustafsson zugeschnitten sind. Mit «Ge
Allt» wurde zudem ein Song bewusst mit schwedischen
Lyrics aufgenommen, die nach eigener Einschätzung auf
Englisch nicht die gleichen Vibes hätten. Vier Songs
sind nicht gerade viel Holz, und darum lässt die Varianz
etwas zu wünschen übrig. Technisch sind Jungs
beschlagen, keine Frage und die Resonanz unter den Fans
ist defintiv vorhanden. Wenn man sich zum Beispiel das
Original oder den Re-Release von The Brats als
Vorgängerband von Mercyful Fate anhört oder sich aktuell
andere Combos wie Ambush, AirRaid oder in diesem Monat
auch Cloven Hoof genehmigt, weiss um den Reiz, den diese
Stilecke nach wie vor ausmacht. Mir sind die Jungs von
Lethal Steel mit «Running From The Dawn» allerdings zu
oldschoolig und die Produktion einfach zu flach für
meinen Geschmack. Rockslave
Punkte: 6.6 von 10
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PALACE – Reject The System (CD) Massacre
RecordsMusikvertrieb Es ist das achte Album der
deutschen Truppe. Die letzten drei Scheiben wurden von
mir besprochen und konnten mich dabei nur teilweise
begeistern. Zumindest weiss aber der Opener «Force Of
Steel» von «Reject The System» zu gefallen. Die etwas
härtere Ausrichtung steht den Jungs um Sänger Harald
Piller gut zu Gesicht. Auch mit dem folgenden
«Soulseeker» treffen die Musiker eher meinen Geschmack,
als mit den Vorgängerscheiben. Mit «Final Call Of
Destruction» kommt aber das alte Leid zum Tragen, da man
mit einem eher belanglosen Track das Album füllt. Ab
diesem Song merkt man auch die limitierte Stimme von
Harald, die sicherlich passend zum Metal-Sound
teutonischer Prägung ist, aber die Tracks dabei nicht
aus einem gewissen Mittelmass herausreissen können, wie
das sonst Udo Dirkschneider (U.D.O.) oder Chris
Boltendahl (Grave Digger) locker fertigbringen. Wer auf
Truppe wie Paragon oder Stormwarrior steht, kann hier
bedenkenlos zugreifen. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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HASSWUT - Atomkrieg (CD) Art Gates Records Mehr
Elektro- und Dance als Metal, aber mit ein paar harten
Riffs vermischt passt das schon. Es wirkt aber wie jedes
andere Musikprojekt welches als Instrumental super, die
Vocals machen so ziemlich Vieles kaputt - zumindest am
Anfang. Mit jeden weiteren Song sind die Vocals
erträglicher. Ob ich mich jetzt bloss daran gewöhnt habe
oder ob es besser geworden ist mit jedem Song, kann ich
aber nicht beruteilen. Die knapp 40 Minuten ziehen sich
ein Wenig in die Länge. Gut, dass das Instrumentale in
jedem einzelnen Song überzeugt, so ist es am Ende recht
erträglich gewesen und selbst mit dem Vocals kann man
sich zu guter Letzt ein Wenig anfreunden. Nicht
jedermanns Sache, das steht fest. Klare Empfehlung für
Gruftis, ansonsten eher nicht so. Die Elemente sind sehr
genretypisch, etwas Elektro, etwas Dance, harte Riffs
und ein NDH-Vibe ist gelungen. Alles in Allem OK und
ganz easy, jedoch nicht besonders umhauend. Mona
Punkte: 6.5 von 10
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MYTH OF I - Myth Of I (CD) The Artisan Era Wie
es aussieht, haben die 4 Musiker in Berklee Musik
studiert. Die Jungs aus Boston legen hier ein
Instrumentales Prog Metal-Album vor, das technisch auf
sehr hohem Niveau stattfindet. "The Illustrator" rumpelt
ganz schön aus dem Boxen. Ab und zu machen die Herren
eine kurze Verschnaufpause, dargeboten durch ruhige
Passagen. Dann geht’s weiter mit fetten, tief gestimmten
Gitarren, ergänzt durch hochgeschwindigkeits-Soli,
Doublebass-Drums und krassen Tempowechsel. Also eben
eine Prog Metal-Lehrstunde, was die Instrumente angeht.
Man geniesst dann die etwas ruhigeren Parts wie im
Mittelteil von "Obsidian Vale". Oft hört man auch
Strukturen, die man von Dream Theater kennt bei deren
Instrumental-Parts. Aber ja, ich weiss, das musste ja
kommen, fehlt halt auch hier mal wieder der Gesang. Ich
denke, den "normalen" Prog Metal-Fan wird dieses Album
nach einer Weile langweilen. Ist halt so, dass bei
solchen Alben nichts hängenbleibt. Grandios gespielt,
echt, auch solche Nummern wie "Kodama" mit ordentlich
Jazz-Einflüssen, absolut Oberklasse. Aber ein ganzes
Album voll, das ist echt zu viel des Guten. Es zeigt
halt mal wieder, dass es nicht ausreicht, ein Instrument
zu studieren und zu beherrschen. Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10
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INFERNAL ANGELS – Devourer Of God From The Void
(CD) My
Kingdom Music Die italienischen Black Metaller
feiern ihren 18. Geburtstag mit einem neuen Album:
«Devourer Of God From The Void». Es wird gehämmert,
Krächzgesang dröhnt aus den Lautsprechern und Gitarren
schreissen, was sie nur können. Nur, Black Metal hin
oder her, mit der Aufnahmequalität kann ich mich nicht
anfreunden. Mittlerweilen gibt es echt genug gute
Möglichkeiten, damit es nicht mehr klingt, als ob das
Album in einem Schuhkarton mit einem alten Laptop
aufgenommen wurde. Vor allem, wenn ja ein gewisses
Können da ist. Die Musik verändert sich manchmal zu
etwas melodiöserem, dann wird es wieder brutaler. Auf
elf Songs zieht sich diese Mische, jedoch kann ich mich
einfach nicht dazu bewegen, diese Soundqualität zu
überhören und zu ignorieren. Für mich persönlich ist es
einfach ein absolut störender Makel, welcher absolut
nicht sein müsste. Selber reinhören und ein Bild machen,
wer eher auf diese Musik steht, aber ganz im Ernst, bei
Burzum ist es ja noch einigermassen cool zu klingen,
weil es einfach einen Teil der Black Metal Geschichte
ist, aber dieses ewige Nachmachen ist doch mittlerweile
einfach lahm geworden. Zoé
Punkte: 6.5 von 10
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THE HEADLINES - Warpaint (Digipak) Metalville Die
Schweden um die Sängerin Kerry Bomb veröffentlichen mit
"Warpaint" ein Album, das sich irgendwie nirgends so
recht einschubladisieren lässt. Am ehesten noch Punk
Rock der seichteren Schule, irgendwie im Blondie-Style,
dazu etwas Blink 182 oder Green Day (die neueren
Scheiben, nicht die alten, die waren voll in Ordnung),
und fertig ist die 'Revolution'. Anführungs- und
Schlusszeichen deshalb, weil ich der Band diese Attitüde
nicht wirklich abkaufen kann (haha, Punk und abkaufen -
den Wortwitz merk ich mir). Anyway, ordentlich ist es ja
schon, was man hier auf "Warpaint" spielt, und es ist
auch voll in Ordnung - halt einfach sehr seicht,
irgendwie ohne Tiefgang, so rauschen die Songs an einem
vorbei. Reicht vollkommen aus als Hintergrundbeschallung
beim nächsten Barbeque. Dümpelt. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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BRANT BJORK - Brant Bjork (LP) Heavy Psych Sounds
Records Nach dem letztjährigen Beinahe –
Rohrkrepierer “Jacoozzi” ist die kalifornische Desert
Rock – Ikone scheinbar zur Einsicht gekommen, dass sich
fertig ausgearbeitete Songs halt immer noch besser
verkaufen als eine Ansammlung halbgarer instrumentaler
Improvisationen. Allerdings wird auch das 13.
Studioalbum des bärtigen Althippies bestenfalls seine
eingefleischten Fans begeistern, denn abgesehen von ein
paar etwas griffigeren Songs („Jungle In The Sound“,
„Mary (You’re Such A Lady)“, „Cleaning Out The Ashtray“)
herrscht auf „Brant Bjork“ eher so etwas wie entspannte
Langeweile, wobei selbst die genannten Ausnahmen vor
älteren Bjork – Kompositionen allesamt verblassen. Der
Grund hierfür liegt im extrem basischen Songwriting. Die
meisten Songs bestehen mehr oder weniger aus einem
einzigen Riff, das in Endlosschleife runtergespult wird,
wozu dann der Meister mit meist samtig weicher Stimme
seine Weisheiten vom Stapel lässt. Da hat der Gute im
Verlauf seiner musikalischen Vita wirklich schon
Spannenderes und Nahrhafteres geliefert. Setzt bei ihm
so etwas wie Altersmilde ein, oder macht er einfach nur
noch das, worauf er gerade Bock hat? Wobei, hat er
jemals etwas anderes gemacht? Wie auch immer, Brant
Bjork – Neulingen kann ich guten Gewissens die unter dem
„BRANT BJORK AND THE LOW DESERT PUNK BAND – Banner
erschienenen „Black Power Flower“ und „Tao Of The Devil“
empfehlen, gleiches gilt für die Re-Releases seiner
Sologänge „Tres Dias“ und „Local Angel“. „Brant Bjork“
hingegen ist eher etwas für absolut hartgesottene,
schmerzfreie Bjork – Nerds. Mirko B.
Punkte: 6.3 von 10
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DICTATOR SHIP - Your Favorites (CD) The Sign Records
Joa doch, ganz nett, was da aus den Boxen kommt.
Quasi Rock'n'Roll mit 60er-Anleihen und einem Sänger,
der seine Sache auch ganz ordentlich macht. Nicht
spektakulär oder richtig mitreissend, aber als
Hintergrundbeschallung kann diese Scheibe von Dictator
Ship allemal taugen. Mehr muss ich dazu nicht wirklich
schreiben, völlig ok. Mittelmass. Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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LUNAR - Eidolon (CD) Divebomb Records Die im
2013 gegründeten Proggies aus Sacramento, Kalifornien,
legen und hier ihr zweites Werk "Eidolon" vor, Zwei
Jahre nach ihrem Debüt-Album "Theogony". Recht komplex,
was die Amis hier loslassen. Hört man sich das 10
Minuten lange "The Cycle Starts Again" an, ist es sehr
schwer, eine Struktur zu finden. Ein verwirrender Anfang
mündet in einen Bass-Part und dann in eine treibende
Prog-Nummer ein. Irgendwie passt da der Gesang nicht zum
Rest des Songs. Danach geht’s in einen längeren
Instrumentalpart über, der irgendwann von Growls
weitergeführt wird und abrupt in einen ruhigen
Akustik-Gitarrenpart wechselt. Puh, musikalisch sehr
unüberschaubar, auch bei mehrmaligem Anhören. Das
bessert sich zum Glück beim folgenden "Redeemer", auch
hier wechseln sich Gesang mit Growl-Parts, aber das
klingt nach einem Song mit Struktur. "Comfort" dann
etwas ruhiger im Gesamten, ganz guter Song mit teilweise
starker Gesangsmelodie. Ganz entspannt das folgende
"Potion", das von der akustischen Gitarre und einer
coolen Basslinie lebt. Nur die Gesangsmelodie passt
irgendwie nicht zur Musik. Das Schlusslied, das mit
vielen Dream Theater-Einflüssen kommt, ist eigentlich
ein cooler Prog Metal-Song, aber auch hier habe ich Mühe
mit dem Gesang, das passt einfach nicht zusammen, ausser
vielleicht beim Refrain. Also liebe Proggies, hört euch
da erst mal durch, bevor ihr das Teil kauft. Crazy
Beat
Punkte:
5.9 von 10
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GRINDPAD – Violence (CD) Iron Shield Records
Also, um das vielleicht nochmals klar zu stellen. Ich
liebe den Thrash aus der Bay Area der ersten Stunde,
aber auch Overkill oder Sacred Reich über alles.
Forbidden gehören dabei ebenso zu meinen Helden, wie
Evildead, die beide leider zu Unrecht in Vergessenheit
gerieten. Ich mag auch den deutschen Thrash Metal von
Sodom, Kreator, oder Destruction. ABER! Mit purem
Geholze hatte ich immer meine Mühe. Da spreche ich nicht
von Suicidal Tendencies! Sondern von solchen Truppen wie
Grindpad, die mit Geschwindigkeit und röchelndem
Schreigesang auf sich aufmerksam machen wollen. Mag ja
toll klingen, aber was die Holländer hier abliefern, ist
pure (und stupide) Aggressivität. Klar werden hier im
Mosh-Pit die Knochen fliegen. Logisch treibt dieser
Sound die Fans an und lässt die Halswirbel bangen. Aber
mit Ausnahme von «The Knife Is Sharper Than Ever» und
«Mature Love», bei dem die Geschwindigkeit runter
geschraubt wird, bleibt bei mir kaum was hängen. Wer
aber für die nächste Mosh-Party noch was Neues braucht,
der sollte sich Grindpad anhören. Den anderen seien die
wahren Helden, wie Exodus, Death Angel, Testament, oder
die oben erwähnten Truppen empfohlen. Wenn‘s denn derber
sein muss, auch Dark Angel. Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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LUCIFER STAR MACHINE - Devil's Breath (LP) The Sign
Records Hmm... Also schlecht ist es ja nicht, was
die Deutschen hier fabrizieren. Quasi eine Form von
Rock'n'Roll in Kombo mit Punk. Zumindest in der ersten
Hälfte des Albums kommt gar nix Anderes auf den Teller,
mal mit Ausschnitten aus Filmen zu Beginn unterlegt, mal
direkt losbretternd. Dann aber werden vermehrt
Blues-Einflüsse eingeführt, und bei diesen Stellen wird
die Melange interessant. Ist leider nicht allzu häufig
der Fall, und richtiges Blues/Western-Feeling kommt erst
mit dem letzten, titelgebenden Track zum Zuge. Dieser
Song ist auch der interessanteste des ganzen Albums,
zeigt er Lucifer Star Machine von einer ganz anderen
Seite wie sonst. Ich würde die sache jetzt eher als
'durchwachsen' und 'ohne richtigen roten Faden'
beschreiben, wer auf die oben genannten Stichworte
abfährt, kann sich dieses Scheibchen ja mal anhören.
Ansonsten würde ich doch eher sagen: für Kenner der
Materie. Speziell. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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GREAT ELECTRIC QUEST - Live At Freak Valley
(CD) Ripple
Music Live-Aufnahmen ohne Bildmaterial? Macht in
den seltensten Fällen wirklich Sinn. Dass es sich
hierbei nicht um ein Versehen des Labels handelt, dass
wir lediglich akustisch der Darbietung lauschen dürfen,
spricht nicht unbedingt für die Band. Bei gewissen
Truppen machen die Aufnahmen Sinn, wenn man sich
wirklich gut in die Stimmung hineinversetzen kann - aber
hierbei lautet mein Fazit: eher nicht. Minutenlanges
Trommelsolo? Ebenso lange Gitarrenspielereien? Nun gut,
wer's mag - aber die Coverversionen hätte man sich
(wieder einmal) sparen können, "Victim Of Changes" und
"Highway Star" stellen unverzeihliche Patzer dar, vor
allem letztgenenannter Song. Anyway: Wer es
experimenteller mag, sowohl in Sachen Rockmucke wie auch
andersweitig, der kann sich Great Electric Quest ja mal
geben. Nicht mein Bier. Toby S.
Punkte: keine Wertung
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MASS HYSTERIA - Best Of & Live At Hellfest Out of
Line Music Mehr als drei Stunden Mass Hysteria.
Muss das sein? Für Fans bestimmt, für mich etwas
übertrieben, soviel vorneweg. Die französische
Metalgrösse, die für ihre vielen Wandlungen in der
dortigen Szene bekannt zu sein scheint, bringt mit dem
neuen Label eine Monsterveröffentlichung raus, die nach
meinem Gusto etwas gar zu gross ist. Während viele
international erfolgreiche, französische Bands
mindestens einen Anteil ihrer grossen Songs auf Englisch
schrieb, findet man bei Mass Hysteria nur Songs in der
eigenen Sprache auf dem Release. Nun, wem's gefällt.
Etwas besser als normal gesprochen klingt die Sprache in
Verbindung mit harter Musik jedenfalls und die
Kombination macht sie beinahe angenehm. Auf Dauer aber
ist es anstrengend, diese Sprache und Metal ist trotz
Allem eine Kombination, die man mögen muss und auch eine
Mischung, die nicht immer klappt. Rein musikalisch
betrachtet macht die Band aus Paris nicht viel anders
als andere Heavy Metal- und Industrial-Bands da
draussen, ich erkenne kein Alleinstellungsmerkmal. Hört
sich super an, ist aber nichts Besonderes. Die Sprache
wird das Speziellste daran sein. Das "Best Of" ist ein
Pendel, welches sich zwischen "geil" und "ermüdend"
bewegt. Fazit: nur für wahre Fans, sonst mühsam. Wäre
mindestens die Hälfte der Songs auf Englisch oder würde
es sich um Instrumentals handeln, wäre mein
Gesamteindruck besser. Die "Live At Hellfest"-Aufnahmen
machen da schon mehr Stimmung, wird aber möglicherwiese
auch am #stayathome und Konzertverbot liegen.
Konzertentzug? Anwesend. Nun, alles in allem ganz OK,
aber kein Muss für die Sammlung, ausser, man ist
wirklich ein grosser Fan der Band oder sogar der
Sprache. War nett, muss aber nicht sein. Mona
Punkte: keine Wertung
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DOUBLE EXPERIENCE - Alignments Drakkar
Entertainment Irgendwie kamen mir beim Hören
dieser Scheibe ständig Skillet in den Sinn. Während
diese Truppe aber immerhin ein oder zwei Songs in Petto
hatten, die pro Scheibe herausstachen, ist dies bei
Double Experience nicht der Fall. Jeder Track dümpelt in
ungefähr demselben Fahrwasser vor sich hin, tut
niemandem weh und ist dermassen unspektakulär, dass jede
Radiostation danach sabbern wird. Kurzum: Belangloser
'moderner' Soft Rock, austauschbar weil zigtausendmal
irgendwo schon gehört. Braucht vermutlich niemand.
Zeitverschwendung. Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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BLIND CHANNEL - Violent Pop Out of Line Music
Gefährliches Terrain, sehr sogar. Der core-ig
angehauchte Sound kommt zunächst nichtmal zur Geltung,
denn begrüsst werden wir duch Sprechgesang. Schlechter
Start, sorry. Auch später wird es nicht viel besser.
Ganz, als würde man versuchen, Metalcore für das
Mainstreamradio tauglich zu machen. Ich präsentiere: Pop
Core. Eher ein Fall für die EMO-Bewegung als für Metal.
Hin und wieder hört man ein interessantes Element, eine
gelungene Passage, aber ansonsten ist es in der Tat
"Violent Pop". Ohne Namen zu nennen, mir fällt ein Zitat
eines befreundeten Musikers ein: "Metalcore? Ich hatte
nie Probleme mit meinen Eltern." Seine Meinung zum
ganzen Genre basiert wohl auf solchen Produktionen, und
ich kann ihm nicht verübeln, dass da eine solche Meinung
zustande kam. Es ist ein merkwürdiger Sound, den muss
man mögen. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass
Core-Kids und Emos einen Gefallen daran finden werden.
Zu sehr auf Mainstream ausgerichtet, aber teils etwas
düster, eine Art Evil Twin von Amaranthe (jaja,
Bandvergleiche gehören sich nicht, 'tschuldigung,
konnt's mir nicht verklemmen und ich weiss, dass die
Hälfte der Metalgemeinde Amaranthe anbetet. I don't give
a f*). Kurz umschrieben ist dieses Album eine massive
Enttäuschung und Verschwendung von Musikern die Ihre
Instrumente im Griff haben und was Anständiges mit
anstellen könnten. Gut, dass diese "Musik" nur 37 meiner
Zeit geraubt hat. Ein zweites Durchhören ist nicht nötig
und bringt nichts. Wer auf Core steht, kann sich seine
eigene Meinung bilden. Wenn ich Bock auf Pop habe,
gibts genügend gute Künstler (ja, die gibt es!). Das
ist Radiomist vom Feinsten. Braucht in der Metalwelt
nichts zu suchen. Einzig schade um die teilweise gut
gelungenen Instrumentalparts, die man anders verpackt
verdammt gut hätte verwenden können. Scheint aber das
"Konzept" dieser fragwürdigen Scheibe zu sein. Ich
stimme klar mit NEIN. Um mich vom Gehörten zu erholen,
muss ich mir jetzt ein deftiges Album raussuchen.
Mona
Punkte:
3.0 von 10
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