Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DESTRUCTION - Born To Perish (2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Meine Fresse, was für ein
weiteres Masterpiece in Sachen Thrash-Metal die
Urgesteine von Destruction mit ihrem 16. full-length
Album namens 'Born To Perish' an den Tag legen ...,
meine Fresse! Die mittlerweile zu einem Vierer
angewachsene Combo haut ja mächtig auf die gute, alte
Thrash-Keule, und zwar mit verdammt viel Frische,
Innovation und einfach geradewegs in den vorgeschobenen
Unterkiefer rein. 10 Songs, welche die typischen
Eigenschaften von allen Destruction-Veröffentlichungen
vereinen, mal etwas melodiöser und straighter, mal etwas
brutal thrashiger, dann wieder sehr speedig gehalten,
aber dennoch immer sehr groovig, moshend, gepaart mit
teils shreddigen und mehr melodiösen Soli, von beiden
Klampfenmeistern abwechselnd vorgetragen. Ja, das darf
man doch auch deutlich mal erwähnen und schreiben, dass
'Born To Perish' das reifste und technisch versierteste
Album der langen Bandgeschichte ist und Destruction den
Sitz im Thrash-Olymp für immer und ewig gewährt ist. Die
Songstrukturen sind abewechslungsreicher gestaltet
worden, ohne jedoch den berühmt-berüchtigt-bekannten
straighten Destruction-Thrash je vermissen zu lassen.
Ja, auch dieses aktuelle Line Up ist wohl das Beste, was
Destruction je hatte, eröffnet allen Musikern neue Welte
und genau diese hauen sie in die 10 Tracks rein, was
'Born To Perish' zu einem wahrhaftigen Thrash-Knaller
sondergleichen erschallen lässt, so wie der Phoenix sich
aus der Asche erhebt. Einerseits lassen Destruction auf
'Born To Perish' die guten alten Zeit aufleben,
andererseits vertonen sie gekonnt mit modernen,
thrashigen, powernden und speedigen Elementen ihren
Thrash-Metal in das neue Jahrtausend. Gewohnt shoutend,
tief und böse, lässt Schmier seine Stimmbänder heiss wie
Lava erglühen. Sein Bassspiel ist weiterentwickelter als
je zuvor, ergibt auf 'Born To Perish' die herrlichste
aller Vorlagen, will schreiben, verdammt solid und stets
groovend. Dasselbe gilt auch für die zwei
Klampfenmeister, einer nach dem deutschen
Reinheitsgebot, der andere nach dem schweizerischen
Reinheitsgebot. Mike's und Damir's Riffing ergänzen sich
perfekt, auch die solodesken Abwechslungen zwischen den
beiden Saitenhexern funktioniert reibungslos und lässt
qualitativ die Latte ebenso höher setzen als je zuvor.
Es wird straight gethrashed geriffelt und geraffelt, was
eine Freude ist und zu einer währen lässt. Die Soli
jagen sich, gegenseitig aufpushend, ineinander
hineinfliessend, geshreddert, auch wieder sehr melodiös,
arpeggiert, soliert, poliert und thrashiert. Zu guter
letzt noch Randy's exquisites und sehr
thrashig-speediges Drumming, mit viel Double-Bass,
jedoch auch mit viel Schmackes die moshenden, eher
schleppenden Parts dahergetragen. Es ist ein virtuoses
Drumming, jedoch stets den Groove haltend. Eine wiederum
hervorragende Produktion von V.O. Pulver, ein Master an
den Reglern und ein geniales Cover-Artwork, yep, die
Ruhmeshalle steht schon bereit für die Aufnahme, welches
den Destruction-Sound ganz klar vorweist. Für mich ein
sehr positives Destruction-Album, weil mit
überraschendem Songwriting aufgewartet wird, alle 10
Tracks Hammer-Thrasher sind und die Frische, mit der die
Songs dargethrashed werden. Thrash never dies!
Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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SACRED REICH – Awakening (Colored
LP) Metal Blade/Sony
23 Jahre ist es her, seit die Arizona-Thrasher
Sacred Reich ihr letztes Album «Heal» veröffentlichten.
Seit ein paar Jahren waren die Phoenix-Jungs immer
wieder auf europäischen Bühnen zu sehen, aber erst jetzt
wagen sie es erneut mit neuem Kraftfutter die Fans… Zu
begeistern! Genau. Als wäre es das Einfachste auf dieser
Welt, schöpfen der singende Bassist Phil Rind, der von
Machine Head zurückgekehrte Schlagzeuger Dave McClain
und die beiden Gitarristen Wiley Arnett und Joey
Radziwill aus ihrem alten Fundus an Genialität neue
Inspirationen und hauen mit dem Titeltrack als Opener
einen klasse Track raus. Wuchtig, mit den entsprechenden
Riffs versehen und keine Doublebassorgie, sondern mit
fettem Groove gesegnet, geht’s los. Es ist auch der
Gesang von Phil, der fernab eines Gekrächze ist, sondern
noch immer mit viel Kraft überzeugt. Mit mehr
Geschwindigkeit geht «Divide And Conquer» weiter. Dabei
ist die Soloarbeit einmal mehr eine Offenbarung. Es ist
noch immer dieses «Alt-Thrashige» welches Sacred Reich
irgendwo zwischen den alten Overkill und den alten
Testament eingliedert. Es scheint, dass die Herren durch
ihre Live-Shows Blut geleckt haben und sich auf das
beschränken, was sie immer stark gemacht hat. Nämlich
ihren eigenen, nicht kopierbaren Weg zu gehen. Wie auch
bei «Salvation», dem Abrisskommando «Manifest Reality»,
dem kleinen Hit «Killing Machine» (tolle Melodie), oder
dem Groover «Something To Believe» (hört euch diesen
Bass an!). Sacred Reich hat in meinen Augen das wohl
beste Album «ever» veröffentlicht, ist noch einen
Schritt weiter gegangen und hat das bis anhin beste Werk
«The American Way» mit filigranerer Technik, tolleren
Melodien und trotz allem einer unglaublichen Power
locker in den Schatten gestellt. Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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THE OFFERING - Home (2 LPs) Century Media/Sony
Yes, The Offering mit 'Home', ihrem ersten
full-length Longplayer, nach deren selbstbetitelter
Debut-EP 'The Offering'. Und ja, meine Lippen formen
sich zu einem feinen, fiesen und anerkennenden Grinsen
auf meine Fratze, die sich wie ein Tattoo in meine
Knochen langsam beginnt sich einzugraben. Weshalb? Ganz
einfach: The Offering besitzen die Kunst, gestandener
Power-, Speed-, Thrash-Metal mit heftigem Death-Metal zu
kombinieren, wie beispielsweise Into Eternity, jedoch
sind The Offering einen Tick thrashiger als eben
genannte Band. Die Virtuosität an allen Instrumenten
zeigt sich auf allen 8 Tracks und erinnert nebenbei auch
etwas Nevermore. Doch ganz klar, The Offering sind The
Offering, nämlich verdammt eigenständig und
unverwechselbar erkennbar. Auf den 8 Tracks wird
ordentlich gepowert, wie es schon lange nicht mehr
gehört. Das exzellente Songwriting, wo wirklich alles
bedient wird, die thrashigen, speedigen, powernden,
moshenden und straight deathigen Elementen, um nur
einige Songelemente des Dargebotenen zu benamseln,
sticht klar hervor, so tight, so straight und stets
druckvoll. Die beiden Gitarristen riffen sich wahrlich
die Seele vom Leib und steigern sich in den Soli in noch
nie dagewesene Momente, mal melodiös, mal arpeggiert,
mal shredmässig, mal einfach herrlich soliert. Der
Tieftöner soliert ebenfalls mit den beiden
Saitenvirtuosen gekonnt und bindet das Songkonstrukt
herrlich zusammen. Dadurch entsteht eine Soundwand par
excellence. Dann folgt noch der Drummer, der ebenfalls
ein absoluter Könner seines Faches ist, gepaart mit
meist doublebassigen Patterns zusammen mit einigen
Breaks, Blasts und dann eben die powervollen thrashigen
und speedigen Moshparts. Der Sangeskünstler zieht sein
ganzes Register, von seinem wundersamen Klargesang
wechselt er mühelos in den gutturalen, tiefen Gesang,
ohne Unterbruch. Die 8 Songs weisen somit alle
Silhoutten des Metals auf, bedingungslos. Klar, der
Sänger erinnert etwas an System Of A Down, jedoch bewegt
er sich nicht in dem allzu 'weinerlichen' Gesangsumfeld,
sondern er lässt sein Vibrato gekonnt einsetzen, ohne zu
übertreiben und somit macht es für die/den Zuhörer/-in
eine angenehme Reise in die Welt von The Offering. Ein
sehr geheimnisvolles Coverartwork, welches eben besagten
Sound auf 'Home' auch neugierig und interessant macht,
weist den klaren Weg. Ach ja, den Florida-Touch hört man
The Offering an, will schreiben, wenn an Bands aus
Florida wie Savatage, Iced Earth, Powersurge, Deicide,
Hate Eternal, Crimson Glory, Nocturnus, Resurrection,
Cynic, Atheist, Morbid Angel und Konsorten denkt, dann
weiss jedefrau bzw. jedermann, welche Power da auf einem
zukommt. Für mich ein absolutes Hammer-Debut, seinerzeit
schon mit der EP, nun wird nachgereicht, mit voller
Kelle und einfach hammermässig! Leopold
Punkte:
9.7 von 10
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SLIPKNOT – We Are Not Your Kind Roadrunner
Records/Warner Nach fünf Jahren ist es nun
endlich soweit! Die Nu-Metal-Titanen liefern mit ihrem
sechsten Studioalbum «We Are Not Your Kind» eine neue
Ladung des typischen und prägnanten Slipknot-Materials.
Mit «Unsainted», welches zuerst vorabveröffentlicht
wurde, liefern die Amerikaner den ersten Hit – ein
Track, der klar an die «.5: The Grey Chapter»-Zeiten
erinnert, ein Gemisch aus den harten, brutalen Klängen
mit prägnantem Schlagzeug und Taylors melodiösen
Clean-Gesang. «Birth Of The Cruel» fesselt von Anfang
an, baut sich auf und entpuppt sich als schwere, harte,
düstere Nummer. Die Schwere wird jedoch in «A Liar’s
Funeral» nochmals übertrumpft. Das sinnlich beginnende
Stück überrascht mit doomigen Elementen und hinterlässt
teils den Eindruck einer Hinrichtung. Als Gegensatz
stehen die schnellen, brachialen Tracks wie «Red Flag»
und «Orphan», an denen Fans der früheren Scheibe «Iowa»
definitiv Gefallen finden. Zudem verblüffen die
Maskenträger mit der fesselnden, Unbehagen
verursachenden Ballade «Spiders», dessen Refrain als
Ohrwurm hängenbleibt und in ihrem Verlauf mitreisst. All
in All – «We Are Not Your Kind» liefert für jeden etwas
und stellt eine Achterbahn durch alle möglichen
Slipknot-Styles dar, ohne sich selbst zu stark zu
kopieren. Zudem ist der Verlauf des Albums durch diverse
Outros sowie den kurzen, perfekt platzierten
Zwischenintros «Death Because of Death» und «What’s
Next» spannend und mitreissend gestaltet. Der letzte
Song «Solway Firth» stellt das Grande-Finale im
typischen Slipknot-Stil dar und schliesst mit dem Satz
“I’m counting all the killers“ den Rahmen des Albums,
denn dieser Satz wird als einziger im Intro «Insert
Coin» erwähnt. Nun, das absolute Masterpiece habe ich
hier jedoch noch gar nicht genannt, nämlich «Nero
Forte». Ein geiles Gitarrenriff leitet den Track ein;
die schnellen Strophen zwingen den Hörer, den Kopf dem
treibenden Rhythmus hinzugeben und der melodiöse Refrain
bleibt im Ohr hängen. Der Höhepunkt stellt jedoch die
Bridge dar, welche durch die Schlagzeugeinlagen stark an
eine Mischung aus «The Blister Exists» und
«Psychosocial» erinnern – einfach sensationell, anders
kann ich es nicht sagen. Auch wenn viele melodiöse Parts
auf dem Werk zu finden sind, ist dieses Album klar
härter als sein Vorgänger und beinhaltet eine gesunde
Mischung aus allem. Ich persönlich bin begeistert von
diesem sechsten Studioalbum und bin abermals der
Meinung, dass für jeden Fan, ob nun eher den alten oder
den neuen Alben zugehörig, etwas dabei ist.
Sina
Punkte:
9.5 von 10
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CATALYST - The Great Purpose Of The Lords
(CD)
Great Dane Records Aus Französien stammt der
Vierer, genauer gesagt aus Metz. Nun, wäre da nicht ein
nettes Reischen und Tripchen wert nach Metz, kombiniert
mit einem grandiosen Catalyst-Konzert und einem Ligue
1-Spiel von Metz? Mal richtig scharf überlegen ...
Richtig heftiger, brutaler Death-Metal schallt dem
Schreiberling entgegen, nicht beim ersten Track, denn
dieser entpuppt sich als mystisches Intro mit Ansage auf
die folgenden Tracks, und das, was meine musischen
Gehirnzellen schlussendlich bedienen, gefällt. Catalyst
zelebrieren auf ihrem ersten Longplayer namens 'The
Great Purpose Of The Lords' eine Mischung aus eben
Death-Metal und Einflüssen aus dem Black- als auch dem
Thrash-Metal. Ja, sie sind verspielt, der
Französien-Vierer, jedoch nicht so komplex technisiert
und progressiert, wie beispielsweise die Landsgenossen
von Fractal Universe oder eher die älteren Bands à la
Loudblast oder No Return. Dennoch tragen sie ihre 12
Songs mit Schmackes in die grosse, weite Welt hinaus,
und dies wohl bemerkt mit ihrem Erstling, zuvor gab's
'ne EP. Das ist richtig brutal goiler Stoff, der in dich
eindringt, gnadenlos, teils melodiös, groovend, in
akustisch-klassischer Version, wow. Nochmals, auch die
technisch-progressiv-ausgerichteten Death-Freaks kommen
hierbei auf die Kosten, wohl bemerkt, keine Frage, und
doch sind Catalyst sehr groovig, auch durch die
eingesetzten, sehr Thrash-lastigen Elementen in ihrem
Soundkonstrukt. Herrlich, was die auf 'The Great Purpose
Of The Lords' zusammen gezimmert haben. Und immer wieder
diese genialen Intermezzi zwischen den brutalen Tracks,
welche als Abwechslung sehr willkommen sind. Ja, wird
wohl nicht jedefrau bzw. jedermanns Sache sein, doch die
Genialität beinahe vollkommenen Songwritings blitzt
hierbei mächtig auf. Zwei Saitenhexer sind hier am
Werke, interessantes, durchdachtes, komplexes, leicht
eben technisches und progressives Riffing, welches
jedoch nicht ausufert, da gekonnt thrashige Riffs, auch
leicht blackige Chords, hinzugefügt werden. Die Soli
sind von absoluter Virtuosität, shreddermässig, akkurat,
arpeggiert, voluminös. Wiederum wird dem Tieftönner
seine musikalischen Freiheiten erlaubt, wiederum setzt
sich der Bass gekonnt virtuos den zwei Gitarren durch
und gestaltet eben besagten, speziellen Catalyst-Sound.
Ja, der Schlagwerker ist gewaltig am Drücken, will
schreiben, blastet brutal drauflos, ohne jedoch den
berühmt berüchtigen roten Faden zu verlieren. Auch
Doublebässe und extreme Rhythmuswechsel sind in seinem
Palmares vorhanden, somit werden auch durch das
abwechslungsreiche Drumming speedige und thrashige
Elemente hervorgekramt, die einfach kaum genialer wohl
intoniert werden können. Yep, der Gesang steckt auch in
den gutturalen Gefilden, jedoch mit abwechselnden
Shouts, Screams und Klargesang, auch im Chor, untermalt.
Auch die Produktion ist der Hammer, alles sehr druckvoll
und sauber. Die Ahnengalerie freut sich auf ein
weiteres, exzellentes Cover-Artwork und somit gesteht
sich der Schreiberling ein, dass 'The Great Purpose Of
The Lords' ein exzellentes, longplayerisches Debutwerk
von Catalyst geworden ist. Ja, die frankophonischen Gene
sind nicht nur in Montréal und Umgebung, der Provinz
Québec zu finden, nein, die sind auch gleich bei uns,
ennet der Grenze zu finden und selbstredend in unseren
heimischen Gefilden auch. Diese Metzler metzeln sich
ganz fantastisch gemetzelt in den Metzel-Olymp,
hellyeah! Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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SUICIDAL ANGELS - Years Of Aggression (LP)
NoiseArt Records Drei Jahre sind vergangen,
seit die Suicidal Angels mit ihrem letzten
Thrash-Wirbelsturm über die Metal-Landschaft fegten.
"Division Of Blood" hinterliess nichts als
Knochensplitter und sprengte, wie die unmittelbaren
Vorgänger, kompromisslos die Hirnschalen ihrer Hörer.
Zwei Jahre war das griechische Abrisskommando gnädig und
zog lediglich seine Konzertbesucher mit ins tosende
Inferno. Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Nick
Melissourgos bereitete die Songs vor, die in der Folge
in den Zero Gravity Studios in Athen sowie, im Falle des
Schlagzeugs, in den Soundlodge Studios in Papenburg
aufgenommen wurden. Der Sound ist krachend,
differenziert und klar. Die Songs sind gnadenlos,
treibend, wütend und vielseitig wie selten zuvor. Die
Suicidal Angels zeigen, wie facettenreich ein von
Kompromissen befreiter Thrash-Metal-Sturm 2019 zu
klingen hat: verspielt, detailreich und voller Energie
auf der einen Seite; brutal, hemmungslos und finster auf
der anderen. Es fällt leicht, das siebte Studioalbum in
die Diskographie einzuordnen, einen direkten Vergleich
zu ziehen, entpuppt sich aber schon in den ersten
Sekunden von "Years Of Aggression" als unmöglich. Die
"Angels" zeigen sich 2019 gezeichnet von der
Vergangenheit, bündeln ihre Trademarks aus einzigartigen
Riffs, fantastischen Soli und ergreifenden Melodien aber
eigenständig in neun monströse Songs, die sich
erbarmungslos im Langzeitgedächtnis festsetzen. "Years
Of Aggression" wird sich in ihrer Banddiskografie mit
einer frischen Leidenschaft und der geballten Wut aus 18
Jahren Band-Historie wunderbar einnisten. Auch lyrisch
kommen Suicidal Angels-Liebhaber voll auf ihre Kosten
und werden, neben neuen Inhalten, einige Themen
entdecken, die sich schon auf dem Vorgänger fanden. Der
Blick in die Lyrics lohnt sich ganz generell, denn Nick
Melissourgos betrachtet darin viele Aspekte des
aktuellen Weltgeschehens aus einer persönlichen
Perspektive. Das passende wie unverkennbare
Cover-Artwork wurde einmal mehr vom legendären Ed Repka
erstellt. Ein Must-Have-Release für jeden Thrash-Fan und
darüber hinaus! Oliver H.
Punkte:
9.5 von 10
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THE NEW ROSES - Nothing But Wild (CD) N. Records
Ganz ehrlich, mit den deutschen The New Roses
bekundete ich zuerst immer meine Probleme. Dies führte
zu langen Diskussionen mit Thom Blunier (Shakra), der
ein Fan der Band um den singenden Gitarristen Timmy
Rough ist. Erst mit dem dritten und letzten Album «One
More For The Road» entpuppte sich mir eine Band, die ich
mir näher anhören musste. Der Auftritt am «Sweden Rock
Festival» überzeugte mich dann vollends, so dass ich mir
The New Roses genauer anhörte. Das vierte Werk «Nothing
But Wild» enthält den Energie geladenen Hard Rock mit
leichten Blues-Einflüssen und speziell Songs wie «Down
By The River» (das kräftig Arsch tritt und mit einem
Hammer-Refrain ausgestattet ist! Hymne für die
Ewigkeit!), das durch den kräftigen/krächzenden Gesang
ausgestattete «Can't Stop Rock'n'Roll» oder das fett
startende und mit einem wilden Solo verfeinerte
«Soundtrack Of My Life» (so könnten heute Cinderella
klingen!) und der mit einer tollen Melodie ans Ohr
getragene Titeltrack lassen nichts anbrennen. Das feine
«The Bullet» geht unter die Haut und lebt von Tragik und
Hoffnung. Mit «Running Out Of Hearts» hat der Vierer
einen Hit geschaffen, wie man ihn nur selten schreibt.
Dreckig mit Öl und Staub unter den Fingernägeln erklingt
«As The Crow Flies», und mit Country in den Adern
überzeugt «Meet Me Half Way». «Glory Road» ist zum
Abschluss eine Hymne mit indianischem Flair, das man
nicht besser schreiben und spielen kann. Ja meine
Herren, ich hätte das nie gedacht, aber ihr habt hier
eine verdammt Perle veröffentlicht, die es lohnt, sich
ungehört zu kaufen. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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HIGH FIGHTER - Champain (Colored LP) Argonauta Records
Seit 2014 machen High Fighter aus Hamburg bereits
mächtig Lärm mit Sludge, und so steht mit "Champain" ihr
zweites Album im Regal. Den Reigen eröffnet "Before I
Disappear" mit zuerst ruhigen Tönen, aber dann bricht,
wie eine Urgewalt, das Schlagzeug, wie auch die Vocals,
über den Song herein und fertig ist es mit der Ruhe!
Tempomässig neigt man nicht zu
Geschwindigkeitsüberschreitungen, sondern trumpft mit
Groove und einer grossartigen Sängerin namens Mona
Miluski auf! Flotter wird es mit "Shine Equal Dark" und
der Song wird von einem zum anderen Break in
verschiedene Richtungen geschubst! Und dazu ein
Gitarrensolo, das nicht von dieser Welt zu sein scheint!
Fantastisch! Ein kurze Verschnaufpause wird mit
"Interlight" geboten. Genauso geht es mit "Dead Gift"
weiter, aber nur am Anfang, denn dann wird das volle
Brett geboten. Sehr abwechslungsreich, was in diesem
Song alles so dargeboten wird. "Another Cure" zündet
nach ruhigem Intro mit einem genialen Riff, und die
Sängerin keift sich die Seele aus dem Leib! Ein weiteres
Highlight stellt "Kozel" dar und High Fighter warten
abermals mit einem endlos genialen Riff auf! Ganz
grosses Kino! Was da in Sachen Rhythmik geboten wird,
ist ganz grosse Klasse. Mit einem Bassintro startet "I
Will Not", bis High Fighter wieder mit so einem
unbeschreiblichen Groove daherkommen, der einem den Kopf
automatisch mitbangen lässt! Die Gitarrensektion spielt
in der Champions League! Aber auch Drums und Bass sind
der selben Liga anzusiedeln! Bei "Interdark" passiert in
den knapp zwei Minuten nicht viel. In "When We Suffer"
kommt noch Anton Lisovoj von Downfall Of Gaia zu einem
Gastspiel. Dieser Song ist ein weiterer Volltreffer.
Mächtig trumpft "A Shrine" auf und ist ein richtiges
Groovemonster. Zum Schluss gibt es noch den Titeltrack
"Champain" auf die Ohren und auch dieser Song entpuppt
sich als weiteres Meisterstück! Ein geniales Album von
High Fighter und dieses Album ist für alle Sludge-Fans
ein Must-Have! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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THY ART IS MURDER - Human Target (LP) Nuclear
Blast/Warner Der Polizeistaat wird durch
privatisierte Gefängnisse unterstützt, wo auch kleine
Verbrecher jahrzehntelang in Zellen schmoren.
Pharmazeutika betäuben den Verstand. Die sozialen Medien
lenken jeden klaren Gedanken ab. Währenddessen geht der
Planet zugrunde und eine unausweichliche
Klimakatastrophe, die die gesamte Menschheit auslöschen
wird, rückt immer näher. Vor dieser Kulisse postmoderner
Dystopie, Chaos und Verwirrung, erscheint "Human
Target", das welterschütternde fünfte Album der Extreme
Metal Titanen Thy Art Is Murder. Australiens brutalster
und extremster kultureller Export seit George Millers
"Mad Max"-Filmreihe, machen Musik, die wie ein lautes
letztes Luftholen vor dem Fall in die sich ewig weiter
ausbreitende Leere wirkt. Ein blendendes Licht
nihilistischer Verzweiflung vor der ewigen Dunkelheit.
Mit ihrer Mischung aus authentischem, zerstörerischem
Death Metal mit tiefschwarzem Hass und einer Portion
knochenbrechender Brutalität treiben Thy Art Is Murder
die Gebrechen der Sterblichkeit und die Schmerzen
Sozio-politischen Traumas aus. Ihr anspruchsvoller
Blackened Death Metal hat schon Zuschauer überall auf
der Welt herausgefordert und inspiriert. Gitarrist und
Mitbegründer Sean Delander, Gitarrist/Texter Andy Marsh,
Sänger Chris "CJ" McMahon und Bassist Kevin Butler
heissen offiziell den neuen Schlagzeuger Jesse Beahler
in der Band für "Human Target" willkommen, der eine
groovige aber auch technische Herangehendweise in den
Prozess einbringt. Thy Art Is Murder wettern auch auf
ihrem neuen Werk, während zehn Songs weiterhin
unerbittlich gegen den Anti-Intellektualismus und die
Furcht vor Sterblichkeit in den Herzen von einigen der
Schlimmsten in der öffentlichen Politik. Im Gegensatz zu
ihren früheren Alben gibt es auf "Human Target" keinen
einzigen Song, der sich spezifisch mit organisierter
Religion oder dem Konzept von Gott beschäftigt. Klare
Kaufempfehlung! Oliver H.
Punkte:
9.2 von 10
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NARNIA - From Darkness To Light (Red Vinyl) Black Lodge
Records/Non Stop Music Es ist erstaunlich, mit
welcher Regelmässigkeit die schwedischen Heavy-Metaller
Narnia Alben auf höchstem Niveau veröffentlichen. "From
Darkness To Light" ist ein Top-Album ohne Wenn und Aber
- umindest musikalisch. Über die sehr christlichen Texte
darf man sich dagegen streiten. Ich selber kann mit
diesen nur wenig anfangen, akzeptiere sie aber, da ich
auch sonst teilweise irgendwelchen Blödsinn toleriere,
solange er nicht gewisse Grenzen überschreitet. Tatsache
ist, dass Christian Rivel-Liljegren und seine Gruppe
über ein kompositorisches Können verfügen, bei dem man
durchaus Hilfe von oben vermuten könnte. Dabei
beschränken sie sich nicht nur auf einen Musikstil,
sondern mixen Sleaze Rock mit Heavy- Power- und
Prog-Metal. Teilweise sind gar ein wenig Dream Theater
(z.B. bei "MNFST") raus zu hören. Die zehn Lieder sind
so angeordnet, dass nie Langeweile aufkommt. Ich bin
sicher, wenn die Band nicht ganz so offensichtlich über
ihre Liebe zum Heiligen Vater und zu Jesus singen würde,
wären sie mittlerweile grosse Weltstars. Savatage taten
dies zum Beispiel erfolgreich etwas verpackter.
Handkehrum würden sich die Schweden dann wohl selber
verraten und wäre nicht mehr fähig, Perlen wie "You Are
The Air That I Breathe", "The War That Tore The Land"
oder "I Will Follow" zu komponieren. "From Darkness To
Light" ist ein absolutes Spitzenalben. Legt eure
Scheuklappen gegenüber christlichen Metalbands ab und
geniesst es, so wie ihr es auch bei anderen
hochklassigen Bands tut. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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SHADOW'S FAR - Ninety-Nine Stonepath Records
Thrash Metal aus einem Schweizer Urkanton ist doch
eher eine Seltenheit. Wenn der Sound aber fett ist und
man vom letzten Werk "As Black Turns Red" geschlagene
zehn Jahre warten muss, bis es neues Material aus der
Urner-Metalschmiede gibt, dann läuft einem doch der
Speichel aus den Mundwinkeln. Für alle Fans des Fünfers
hat das Warten jetzt ein Ende, denn mit "Ninety-Nine"
stellen Shadow's Far zum 20-jährigen Jubiläum ihre neue
Platte mit elf furiosen Tracks vor. "99" ist
gleichzeitig auch der Name des Intros, welches zwar
etwas zäh ins Album führt, doch beim Losbrechen der
Gitarren wird schnell klar, woher der Wind weht. Der
Track "Propaganda" bestätigt nicht nur die Windrichtung
sondern sät einen regelrechten Alpensturm. Thrash Metal
mit klassischen Bay Area-Einflüssen macht sich im Raum
breit und lässt die Wände erzittern. In den Vocals sind
leichte Hardcore- bis Death Metal-Ansätze erkennbar, die
den Gesang von Roman Wettstein unverkennbar machen. Mit
"One Shot One Kill" schliesst sich der Sound eher dem
bedrohlichen Intro an, um sich dann richtig garstig in
einer "Du kotzt mich an"-Attitüde zu entladen. "Rebound
Of Greed" ist im Anschluss ein verdammter Nackenbrecher,
der live sicher ziemlichen Spass bereitet. Rampensau
Roman Wettstein brüllt sich durch das komplette Album,
während die Instrumentalisten Bruno Bomatter (Gitarre),
Serge Mattli (Gitarre), Remo Poletti (Drums) und Pascal
Trutmann (Bass) ihm den nötigen Boden dafür liefern. Als
wäre der Leibhaftige hinter ihren Seelen her, knüppeln
die Herren, was das Zeug hält, und bei "Headshot"
schöpft vor allem Schlagzeuger Poletti aus den Vollen.
Wenn es jemand nach all den Jahren schafft, die bekannte
Teufelsbrücke doch noch zum Einsturz zu bringen, dann
sind es mit Sicherheit Shadow's Far. Meine Anspieltipps
sind die halsbrecherischen Thrashfanfaren "I Will Spit
On Your Grave" und der finale Rausschmeisser "Turn The
Page". Mit "Ninety-Nine" lassen es Shadow's Far nach
zehn Jahren wieder monströs krachen. Hoffentlich dauert
es nicht wieder ein Jahrzehnt bis zur nächsten Scheibe.
Oliver H. Punkte:
9.1 von 10
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EQUILIBRIUM - Renegades (LP) Nuclear Blast/Warner
Wer sich eingehender mit den Epic-Metallern von
Equilibrium beschäftigt hat, konnte es wohl von den
Dächern rufen hören, dass etwas Neues auf einen zukommt.
Neues Line Up und besonders ein neues Bandlogo sind
oftmals Indizien für musikalische Veränderung. Bereits
beim letzten Album "Armageddon" standen die Zeichen auf
Fortschritt. Fortschritt ohne Entfremdung ist aber eine
hohe Kunst, die nicht viele Künstler beherrschen. Allzu
oft entfernt sich eine Band zu sehr von ihren Wurzeln
und verliert ihren Wiedererkennungswert. Das ist aus
Sicht der eingefleischten Fans, die der Band bis
"Erdentempel" die Treue gehalten haben, mit Sicherheit
jetzt passiert! Das mittlerweile sechste Album
"Renegades" läutet jetzt eine Zäsur ein, eine
Zeitenwende, wie es sie in diesem Genre selten zu hören
gab. Das konnte nur passieren, weil Bandgründer und
Gitarrist René Berthiaume seit Anfang an eine klare
Vision verfolgte. Eine Vision, die ihn seit mittlerweile
18 Jahren antreibt. "Renegades" schöpft dermassen aus
den Vollen, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Epischer, monumentaler Metal von beachtlicher Grösse ist
das, was Equilibrium hier zusammengezimmert haben,
wuchtig und modern produziert und angereichert mit
allerlei Zeitgeist. Da gibt es elektronische Elemente
ebenso wie grosse Soundtrack-Arrangements, rockige
Ausbrüche und auch einen überraschenden Rap-Part von den
Rapcore-Grobianen Butcher Sisters. Wer jetzt meckern
möchte, der hört am besten wirklich weg und beschäftigt
sich nur noch mit den alten Alben der Band. Der Schritt
von "Armageddon" zu "Renegades" mag ein wenig grösser
ausgefallen sein als sonst, die nordische Mythologie
oder die Welt der Sagen wurde mittlerweile von düsteren
persönlichen Themen, urbanen Legenden und
Untergangsszenarien ersetzt. Sprudelnd vor Energie,
angetrieben von einem neu entfachten Lodern und
vollgestopft mit wahnsinnig guten Melodien,
triumphierenden Refrains und jeder Menge dunkler
Energie, definieren Equilibrium den deutschen Epic Metal
neu. "Veränderung zuzulassen, anzunehmen oder gerade
auch selbst zu initiieren, ist nicht immer einfach", so
Berthiaume zur stilistischen Wandlung. Und auch wenn
René Berthiaume schon immer der Haupt-Songwriter und
grösste Ideengeber dieser Band war, so hat an dieser
kompromisslosen Wiedergeburt auch das neue Line Up der
Band seinen Anteil. Seit "Renegades" sind auch zwei neue
Mitglieder an Bord: Skar aus Norwegen für die Clean
Vocals und den Live-Bass sowie Skadi, die als Designerin
schon lange im Hintergrund aktiv ist und ab sofort live
Keyboard spielen wird. Letzten Endes spricht natürlich
auch der Albumtitel Klartext. "Renegades", die
Gesetzlosen, die Abtrünnigen, die letzte Gang der Stadt:
Equilibrium sind anders denn je, selbstbewusster denn je
und wichtiger denn je. Jetzt ist alles möglich, wenn man
es mag! Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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ROXY BLUE - Roxy Blue (CD) Frontiers Music /
Musikvertrieb Ende der Achtziger gab es jede
Menge Bands, die in der Sleazyszene Hollywoods
mitmischten und den grossen Durchbruch anstrebten. Eine
davon war Roxy Blue. Beheimatet war (und ist) die
Formation in Memphis, Tennessee. Warrant-Sänger Jani
Lane entdeckte die Band dort und holte sie nach L.A.
Geffen's Tom Zutaut nahm die Jungs unter seine Fittiche
bzw. unter Vertrag. Kein geringerer als Mike Clink
konnte als Produzent gewonnen werden. Dieser veredelte
wenige Jahre zuvor das Jahrhundert-Album "Appetite For
Destruction" von Guns'n'Roses. Beste Voraussetzungen
also für die Südstaatenjungs den Sprung an die Spitze zu
schaffen. "Want Some" ist dann auch eine Perle des
Sleazy, ging aber in der aufkeimenden Grunge-Welle
unverdienterweise sang- und klanglos unter. Nun, satte
27 Jahre später folgt auf Initiative von Frontiers Music
der selbstbetitelte Nachfolger. Kein leichtes
Unterfangen der Musiker um Sänger Todd Poole. Aller
Bedenken zum Trotz gelang dem Vierer ein zweites Mal ein
Hochkaräter. Man hat in den frühen Neunzigern angeknüpft
und macht dementsprechend keinen Hehl aus seiner
musikalischen Vergangenheit. Trotzdem adaptiert man
verschiedene moderne Aspekte des Rock'n'Roll. Vor allem
diverse Ideen des Industrial wurden homogen in die
Sleazy-Strukturen integriert. Was aber haarscharf gleich
geblieben ist, ist das ausgeprägte Gespür für äusserst
coole Tracks, jede Menge Hooks und eingängige Melodien.
Die knackig dreckige Instrumentalisierung bleibt dabei
kritiklos. Eine weitere Perle des Rock'n'Roll, dem aber
leider das gleiche Schicksal blühen könnte wie "Want
Some". Uneingeschränkte Kaufempfehlung für sämtliche
Freunde des gepflegten Hard Rock. Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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IVORY TOWER – Stronger (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb WOW! Nach acht Jahren
kehren die Deutschen Power Progressive Metaller Ivory
Tower mit neuem Sänger und neuer Musik zurück. Ein
starkes fünftes Album voller Energie, harten Riffen und
ausgefallenen Melodien, welches mit hoher Wucht auf den
Hörer einprasselt. Dirk Meyer (Rapid Angel) als neuer
Frontsänger erinnert mit seiner kraftvollen Stimme an
Henning Basse (Firewind, Mayan, Ex-Metalium) und passt
somit perfekt zur energiereichen Musik Ivory Towers.
Durch präzis eingesetzte Growls oder Flüstergesängen
wird eine tolle Abwechslung zu seiner intensiven
Clean-Voice geschaffen. Dies verleiht den epischen,
oftmals düsteren und harten Klängen den finalen Touch.
Die Musik prasselt mit jedem Track auf den Hörer ein und
überzeugt mit ihrer Härte jedes Mal aufs Neue.
Ergreifende Soli und tolle, eingängige Melodien
durchbrechen die dichte Power-Wolke, welche durchgehend
durch dumpfe Gitarrenriffe, treibendes Schlagzeug und
ein ergänzendes Keyboard erzeugt wird. So wird eine
Dynamik geschaffen, welche für mich unmöglich in Worte
zu fassen ist. Als Ausnahme auf «Stronger» gilt «Flight
Of The Dragon» an achter Stelle. Das Instrumental
durchbricht die Härte des Albums mit melancholischen
Akustikgitarren-Klängen, welche sich in einem kurzen,
sinnlichen Tanz verlieren. Der Track wirkt wie eine
Pause und bereitet den Hörer auf weitere Energie vor,
die sobald geliefert wird. «The Wolves You’ve Let In» an
letzter Stelle ist ein toller Abschluss des Werkes. Eine
eingängige Power-Ballade, welche mit einer sinnlichen
und ruhigen Gitarrenmelodie beginnt und sich immer
weiter steigert und entwickelt. Letztendlich ist
«Stronger» ein komplexes Power Metal Werk, welches durch
Progy-Elemente gespickt und ausgezeichnet wird. Ein
Album, welches überzeugt und den Hörer in seinen Bann
reisst – «Stronger» zieht definitiv bei mir ein.
Sina
Punkte:
9.0 von 10
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FAITHSEDGE - Bleed For Passion (CD) Scarlet Records
Ohalätz, jetzt kracht's aber aus den Boxen! Faith's Edge
rocken ohne Schnörkel direkt in die Gehörgänge und
bereiten mit "Back From This" direkt den Weg für ein
ordentlich knallendes Rockalbum. Irgendwie schimmern
immer wieder Bands wie AC/DC, Aerosmith, Scorpions, KISS
und Konsorten durch die Mucke, ohne dass man das Gefühl
bekommen könnte, es würde nur kopiert werden. Mit der
rockigen Stimme des Sängers (die beinahe etwas zu hoch
ausgefallen ist) lässt man guten, ehrlichen Hard Rock
mit einer Heavy- und Melodic-Schlagseite aufleben und
bewirkt ein wohlwollendes Kopfnicken des Rezensenten.
Wer auf Rockmusik steht, der sollte sich "Bleed For
Passion" unbedingt mal reinziehen. Knallt! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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DARK COLONY - Dark Colony NIC Prostata Records
Hellyeah, ein erfrischendes Debut aus heimischen Landen,
genauer gesagt aus dem Kanton Fribourg/Freiburg, aus
Tentlingen, einem Fünfer namens Dark Colony und dem eben
selbstbetitelten Debut 'Dark Colony'. 12 Tracks, die
einen sehr thrashigen Death-Metal-Einschlag aufweisen,
herrlich intoniert, frisch von der satanischen Leber
her. Da wird geshreddert, geblastet, gedeathed und vor
allem gethrashed, hellyeah. Und dieses Death-Teilchen
haut sowas in die Vollen, und das als Debutwerk, nein,
Debut-Opus-Werk. Es werden auch ganz feine technische
und gar progressive Details miteingebaut, ins gesamte
Songwriting, was selbstredend Anleihen an Pestilence,
Atheist, Suffocation, Deicide und Konsorten aufweist und
eben besagten Schreiberling hoch erfreuen lassen. Trotz
den doch vertrackten, progressiven Elementen ist 'Dark
Colony' eine sehr eingängige und einheitliche Scheibe
geworden, mit genügend death-moshigen Parts, will
schreiben, es wird nicht immer nur auf Vollgas gesetzt,
nein, es hat stets genügend Freiraum für eben die sehr
technischen Songelemente und -strukturen, so dass eben
dieses Debut sehr abwechslungsreich und einfach
'voll-in-die-Fresse'-mässig erfolgt. Interessante, teils
abstrakte, dann wieder wunderbar solierte, arpeggierte
und geshredderte Soli, ein Riffing das einfach
durchgezogen wird, immer schön leicht progressiv,
irgendwie so wie Coroner meets Pestilence, um einfach
ein paar musikalische Anhaltspunkte geben zu dürfen.
Auch der Tieftöner steht den beiden sehr virtuosen
Gitarren in Nichts nach, im Gegenteil, er schiebt seine
Lines wie ein Delta- oder Paraglider genau dazwischen
und setzt zudem seine ganz eigenen Akzente. Der Drummer
positioniert seine Paradiddles gekonnt in powervolles
Doublebass-Drumming, in vertrackte Elemente, in
astreinen Turbo-Blasts und auch in straighten,
thrashigen und speedigen Drum-Elementen. Der Gesang ist
guttural gehalten, jedoch jederzeit verständlich, brutal
und passend zum Songwriting. Ja, dieses Debut lässt
aufhorchen, zudem die Produktion hervorragend gelungen
ist, das Cover-Artwork ebenfalls bestens passt. Ein
richtig goiles Debutalbum, welches wohl alle
Deatherinnen und Deather vereinen mag. Hammerteil!
Leopold Punkte:
9.0 von 10
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CARNIFEX - World War X (Gold Vinyl) Nuclear Blast/Warner
Nun, wenn es verdammt nochmals einen hammergoilen
Deathcore gibt, dann kommt dieser von eben besagten
Carnifex, aus San Diego, California. Mit ihrem
mittlerweilen siebten Longplayer namens 'World War X'
hämmern und zimmern sie so jegliche Schublade zu einem
corigen Schrank zusammen. Was mich seit jeher immer
wieder umgehauen hat bei Carnifex, ist die Wucht in
ihren Songs, welche nichtmal durch die Produktion
verdeutlicht wird, nein, die Wucht des Songwritings und
ihren Interpretationen des Carnifex'schen Deathcore,
kombiniert mit Grindcore- und Blastattacken, welche ganz
bewusst und gekonnt eingesetzt werden, ohne dass der
rote Faden dabei verloren geht, will schreiben, jede
verdammte, einzelne Note ist nachvollziehbar. Nun, 9
herrliche Songs in bester Death-Metal-Manie, wobei klar
geschrieben werden soll, dass die Drums schon die Macht
an sich reissen, auf allen Songs, denn diese Virtuosität
und Varietät des Drumblastgrindcorepatterns darf und
kann sich wohl hören und sehen lassen, wie auch eines
Seinesgleichen wohl suchen und lange nicht finden. Etwas
Markantes ist mir auf 'World War X' aufgefallen, wo
Carnifex sich des noch Hymnenhaftigeren bedienen als je
zuvor, mit sogar leicht klassischen Anleihen und
Virtuosität. Es wird sehr wohl auf Abwechslung gesetzt
und es bedarf doch einer mehrmaligen Anhörung dieses
Opus, um den wohlverdienten Zugang und Triumph feiern zu
dürfen, denn ansonsten steigt niemand in die Schlacht,
um nur dabei sein zu wollen. Und genau das liefern
Carnifex dir in deine Gehörgänge, gnadenlos und ohne
weitere Fragen. Der Gesang ist im wohl bekannten
Growl-Genre zu finden, aber nicht nur, denn es wird auch
sehr viel geshoutet, nicht nur gegrowlt. Auch die
gutturale Aussprache ist bemerkenswert deutlich. Der
Ami-Fünfer zelebriert auch auf den Gitarren eine
wohlbediente Achterfahrt, und zwar im positiven Sinne
gedeicht. Die Soli sind, auch hierbei nicht auf allen
Songs zu finden, eine technisch, melodiöse und filigrane
Meisterleistung, gepaart mit stetig treibend-brutalem
Riffing in trauter Zweisamkeit. Ja, selbst der
tieftönerische Bösewicht steigt wie der Phoenix aus der
Asche aus den Songstrukturen empor, eigenständig
untermalend und treibend, böse wie das schwärzeste Loch.
Auf 'World War X' - was kein Konzeptalbum darstellt -
wird richtig böses, pompöses und grösses ... äh ...
grosses Kino geboten. Das Cover-Artwork des Scheibchens,
ja, gehört einfach in die Ruhmeshalle, ein ganz grosses
und gelungenes Gemälde. Ebenfalls die Produktion, klar,
wuchtig und sauber kommt diese daher und vielen kleinen,
feinen Überraschungen mehr auf den 9 Tracks ...; aber
wisst ihr was? Entdeckt und hört doch mal selber rein,
denn Carnifex präsentieren mit 'World War X' ein
wahrlich sauberes Masterpiece. Ach ja, Carnifex sind
Carnifex, jedoch vage Anhaltspunkte wären da zu nennen,
als Whitechapel, All Shall Perish, Job For A Cowboy oder
Thy Art Is Murder, jedoch saugt euch dieses Teilchen in
eure Gehörgänge und -windungen und entscheidet selbst
... Überraschungen nicht ausgeschlossen ... Parental
Advisory - Explicit Content - Fuckin' Hellyeah!
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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TCHORNOBOG - Tchornobog (Limited Red Vinyl Re-Release) Lupus Lounge
Tchornobog, was "Schwarzer
Gott" in der ukrainischen Sprache bedeutet, bringen mit
"Tchornobog" ihr bereits 2017 veröffentlichtes
Debütalbum erneut, als weltumspannende Veröffentlichung,
auf den Markt. Mit "The Vomiting Tchornobog (Slithering
Gods Of Cognitive Dissonance)" wird technischer Death
Metal geboten. Rasend schnelle Drums werden von filigran
gespielten Gitarren flankiert. Trotz viel Technik und
Geschwindigkeit groovt dieser Song ausnahmslos! Ein
monumentales Stück Death Metal, das in über 20 Minuten
keinen Hauch von Langeweile aufkommen lässt. Bei
"Hallucinatory Black Breath Of Possesion (Mountain-Eye
Amalgamation)" ist nicht nur der Songtitel ellenlang,
sondern auch der Song mit 12 Minuten selber. Geboten
wird rasend schneller Death Metal, der sich wie ein
Tornado über's Land bewegt. Sehr eigenständig und genial
gespielt! Langsam lassen es Tchornobog mit
"Non-Existence's Warmth (Infinite Natality Psychosis)"
angehen und so sind die ersten fünf Minuten eher eine
Art Intro. Aber in den nächsten neun Minuten geht es
dann schon mehr zur Sache und es ist fantastisch, wie
dieser Song über die lange Spieldauer wächst und wächst!
Die Tradition mit den Guiness-Buch der
Rekorde-verdächtigen Songtitel geht mit dem letzten
Songtitel "Here, At The Disposition Of Time (Inverting A
Solar Giant)" weiter. In 17 Minuten wird nochmals
atmosphärischer Death Metal der Spitzenklasse geboten!
Auch wenn dieses Album von Tchornobog nicht mehr
tauffrisch ist, so bietet es doch genialen Death Metal
und ist Pflicht-Stoff für alle Death Metal-Fans!
Roolf
Punkte:
keine Wertung
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GYZE - Asian Chaos (CD) Out Of Line Music
Frischer Sound aus dem Land der Aufgehenden Sonne. Die
Japanische Metalszene ist hierzulande noch fast zu
exotisch, dem einen oder anderen dürfte GYZE bereits ein
Begriff sein. Die Gruppierung um Ryoji Shinomoto durfte
schon zurecht viele Erfolge feiern und war auch schon
mit den finnischen Giganten Battle Beast auf Tour. Umso
mehr bin ich auf die 4 Scheibe gespannt. Das mysteriöse
und anregende Cover scheint was Grosses zu versprechen.
Dieses Album gibt mir als gespannter Hörerin gemäss den
relativ hohen Erwartungen alles, was man als Fan von
GYZE hören möchte. Starken, melodischen Death Metal mit
sehr traditionell klingenden Elementen. Eine echte
Freude für das Ohr. Präzision im Gitarrenspiel ist auch
auf diesem Album sehr markant und entführt die Ohren
gekonnt. Noch bevor ich das Album fertiggehört habe,
weiss ich, dass es eines meiner Jahresfavoriten sein
wird. Da bekommt man doch gleich Lust auf ein Konzert.
Zwischen den einzelnen Liedern gibt es dezente
stilistische Unterschiede die das Gesamtbild
interessanter gestalten. Für meinen persönlichen
Geschmack dürften die Japanischen Elemente hörbarer
sein, da waren die Herren etwas zurückhaltend. Alles in
Allem klare Kaufempfehlung! Mona
Punkte:
8.9 von 10
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TYTUS - Rain After Drought (CD) Fighter Records
Währenddem die Schweiz seit jeher völlig zurecht als
Land der metallischen Avantgarde gilt, war, ist und
bleibt Italien das Land der konservativen
Metal-Traditionalisten. Und eben diese sollten von nun
an hellhörig werden, wenn sie den Namen Tytus hören,
sofern sie mit den musikalischen Eckpfeilern des
Quartetts aus Triest klarkommen. Diese heissen in diesem
Fall vor allem Iron Maiden und Metallica, wobei auch
Einflüsse aus der Frühphase des US-Speed Metal
auszumachen sind. Beim messerscharfen Stakkatoriffing in
den schnellen Tracks und insbesondere beim Gesang lässt
sich der Einfluss der US Thrash Metal Pioniere kaum
abstreiten, denn auch die Arrangements der
entsprechenden Tracks ("Disobey", "The Invisible", "Move
On Over", "A Desolate Shell Of A Man") erinnern
streckenweise an die Frühwerke der vier Metal -
Millionäre. Als Gegenpart dazu fungiert in den etwas
langsameren Nummern das traumwandlerisch sichere Gespür
für zweistimmige Gitarrensoli von Iron Maiden, das die
zwei Saitenhexer von Tytus offenbar gründlich studiert
und verinnerlicht haben. Und das haben sie bis zu dem
Masse getan, dass sie es mit der Huldigung gen Murray /
Smith zuweilen etwas übertreiben, beispielsweise ist der
Anfang von "The Dark Wave" ziemlich stark bei "Aces
High" von Iron Maiden abgekupfert, was sich auch bei den
weiteren Doppelleads im Song fortsetzt. Aber im Fall von
Tytus ist das jetzt Rummeckern auf hohem Niveau, denn
"Rain After Drought" bietet jedem True Metal-Fan feinste
metallische Kost, die zudem noch kristallklar und mit
viel Durchschlagskraft produziert worden ist. Einzig mit
dem zweiteiligen Titelsong hab ich's nicht so (Teil eins
ist ein noch ganz gutes Instrumental, Teil zwei hingegen
eine eher beliebige Power Ballade, nicht so mein Ding),
aber davon abgesehen ist diese Scheibe ein solides Stück
Edelstahl, das wirklich ordentlich knallt. Für die
Gefolgschaft des wahren Glaubens absolut empfehlenswert!
Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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RIOT V - Live In Japan 2018 (Blu-ray & 2 CDs) AFM
Records/Musikvertrieb Wieso diese Band, die in
der Ursprungsformation schon seit 1976 existiert, nie
den grossen Durchbruch schaffte? Was Mark Reale, der
2012 viel zu früh starb, mit Riot erschaffte, liess
viele der angeblich ganz Grossen sehr blass aussehen.
Alben wie «Fire Down Under», «Thundersteel», «The
Privilege Of Power», «Nightbreaker», «Brethren Of The
Long House» oder «Sons Of Society» gehören noch immer
zum Besten, was es im Power Metal zu hören gibt. Nach
dem Ableben von Mark taufte sich die Truppe um Gitarrist
Mike Flyntz und Bassist Don Van Stavern in Riot V um und
scharrten Schlagzeuger Frank Gilchriest (ehemals Virgin
Steele) und Meistershouter Todd Michael Hall um sich und
ergänzte das Line Up mit dem Flitzefinger Nick Lee. So
blieben das virtuose Gitarrenspiel, die begnadeten
Doppel-Leads und der unglaubliche Gesang weiter von
Bestand. Mit den beiden Alben «Unleash The Fire» und
«Armour Of Light» liess der Fünfer nichts anbrennen und
ging unbeirrt seinen Weg weiter. Japan war immer ein
sehr loyales Pflaster für die Amis, und so ist es kein
Wunder, dass das neue Live-Werk (zu der es auch eine DVD
gibt) in Nippon aufgenommen wurde. Und! Die Band spielt
wie ein Orkan, schwindelerregend mit einer Stimme, die
seinesgleichen sucht. Ob es ältere Tracks sind oder
neuere spielt keine Rolle, die Truppe liefert ab. Klar
sind es dann Songs wie «Metal Soldiers», «Take Me Back»,
«Angel Eyes», «Metal Warrior», «Thundersteel», «Fight Of
Fall», «Flight Of The Warrior», «Johnny's Back», «Swords
And Tequila» oder «Warrior», die zeigen, welches
Potential die Truppe hat. Es sind auch die abwechselnden
Momente, welche Riot (V) nie langweilig werden lassen
und beweisen, welches Potential in der Truppe steckt.
Mit 23 Liedern, und es sind noch lange nicht alle Hits
gespielt (!), wird eine Doppel-CD veröffentlicht, die in
diesem Monat ein grosses Licht im ansonsten schattigen
Universum ist. Verpasst die Jungs nicht, wenn sie am 21.
August 2019 in Luzern (Schüür) spielen! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ENVENOMED - The Walking Shred (CD) El Puerto
Records Melodiöser, thrashgetriebener Heavy Metal
aus Australien?! Gibt es tatsächlich und die
dazugehörige Combo nennt sich Envenomed (was für ein
geiler Bandname!). Den ersten Kontakt hierzu hatte ich
vor Kurzem im Aarauer Radio-Studio bei unserer
Live-Sendung "Rock Lounge", wo «The Walking Shred»
entsprechend vorgestellt wurde. Da vorher nicht am Ohr
gehabt, war ich doch ziemlich angetan von dem, was da an
meine Lauscher drang. Thrash Metal im Geiste der
Altmeister Testament, Exodus, Overkill, Annihilator,
Death Angel, Slayer, Destruction und Konsorten kennt man
ja zur Genüge. Da nimmt man sich dann gerne auch mal
erfolgsmässig kleineren Bands wie Flotsam And Jetsam,
Heathen, Exhorder oder Xentrix an. In diese Kategorie
gehören Envenomed aktuell auch, respektive die kennt
hierzulande wohl kaum überhaupt jemand. In der Heimat
sieht das freilich anders aus, wo 2014 das Debüt «Evil
Unseen» grosse Beachtung erlangte. Dieser Status sollte
weiter ausgebaut werden, denn die Aussies drücken nicht
einfach tumb auf das Gaspedal. Das machen andere auch
nicht zwingend, aber die Truppe aus Down Under um
Anthony Mavrikis (v/g), Brendan Farrugia (g), Tom Nugara
(b) und John Price (d) implementieren dem erwarteten
Lärm reichlich melodiöse Vocals, teils auch mit Backing
Vocals versehen. Das lässt die Mucke insgesamt aus dem
grossen Haufen heraus ragen. Mindestens so viel, dass
man sich «The Walking Shred» nach einem ersten Durchlauf
umgehend nochmals anhört. «Rebellion» ist dabei eine der
mehrfach vorhandenen Abrissbirnen, die mächtig Staub
aufwirbeln und wenn es denn eben auch echter Thrash
(hier mit Vibes von Testament) sein soll, glänzt zum
Beispiel «Sacrifice»! Die Produktion ist zeitgemäss,
sprich die Gitarren schreddern mit opulent breitem
Klangbild, und genug "Wumms" besitzt das Teil auch, wenn
der Volume-Regler nach rechts gedreht wird. Hoffentlich
sieht man die Jungs bald mal irgendwo live auf einer
Bühne. Den geil gecoverten Lenny Kravitz Hit «Are You
Gonna My Way» als Bonus-Track könnte man diesen Monat
zudem gleich bei «Locked and Loaded» von The Dead
Daisies unterbringen. Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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HAMMERFALL - Dominion (CD) N. Records Man kann
über HammerFall denken, was und wie man will, aber sie
haben irgendwie den Metal damals 1997 mit «Glory To The
Brave» aus seinem Dornröschenschlag wachgeküsst. Und was
die Herren um Sänger Joacim Cans und Gitarrist Oscar
Dronjak seit dieser Zeit abliefern, hat Qualität.
Speziell seit 2008, als Pontus Norgren einstieg und dem
Trupp einen virtuoseren Anstrich verlieh. Was kann man
vom neuen Streich der Jungs erwarten? Logisch, Metal,
der seinen Ursprung unter anderem bei Accept findet und
sich auf «Dominion» im Titeltrack entlädt. Die fast
schon Manowar'sche Hymne «Testify» zeigt die Truppe mit
einer leichten Erneuerung. Die grosse Hymne ist das
schon am letzten «Sweden Rock» vorgestellte «(We Make)
Sweden Rock». Balladesk geht es weiter mit Piano und
«Second To One», welches sich dann logischerweise
steigert und durch die Riff-Hynme «Scars Of A
Generation» abgelöst wird. Weitere Hits sind «Dead By
Down» und «Bloodline», die beide mit tollen Riffs
ausgestattet sind. «Dominion» ist sicher nicht das beste
Album, welches die Schweden bisher veröffentlicht haben.
Da ändert auch die abschliessende Ballade «And Yet I
Smile» nichts daran, oder «Chain Of Command», welches
mit hohen Schreien versehen ist. Aber der neueste
Streich ist sicher auch kein schlechtes Werk. Das ist
dann wohl schlussendlich das grosse Problem einer Truppe
wie HammerFall, dass sie eben schon zu viele
hochkarätige Tracks veröffentlicht haben und an denen
gemessen werden. Würde es sich um ein Debütalbum
handeln, «Dominion» würde mit Höchstnoten überschwemmt.
Tinu
Punkte: 8.8 von 10
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PICTURE - Wings (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Die Niederlanden glänzen ja
im Bereich des Hardrock und Heavy Metal nicht mit
Dutzenden von bekannten Bands, obwohl bei
metal-archives.com über 2'400 von ihnen (!) gelistet
sind. Nebst Delain und Epica fallen mir da gerade noch
Vanderbuyst spontan ein, aber die haben sich 2015 ja
leider aufgelöst. Von Picture ist allerdings auch nur
noch die Rhythm Section mit Rinus Vreugdenhill (b) und
Laurens Bakker (d) übrig geblieben, bis vor drei Jahren
das Line-up des gleichnamigen Debüt-Albums (1980) mit
Ronald van Prooijen (v) und Jan Bechtum (g) wiederbelebt
werden konnte! Dass ich die Truppe, ergänzt um Appie de
Gelder (g) aber jemals und vor allem Songs wie «Eternal
Dark» von der gleichnamigen und einzigen LP (1983) die
ich besitze, doch noch live erleben kann, hätte ich nie
gedacht. Erstmals am Sweden Rock 2017 gesehen und
gehört, standen Picture heuer auch beim BYH!!!-Festival
in Balingen auf der Bühne und zeigten sich von ihrer
besten Seite. Obwohl ab 1985 bis 2012 fünf weitere Alben
erschienen sind, nahm ich keine Notiz mehr von dieser
Band. Nun schreiben wir das Jahr 2019 und seit der
Gründung der Band sind satte vier Dekaden vergangen. Wie
feiert man sowas nebst Live-Aktivitäten?! Genau, mit
einem neuen Studio-Album! Das nennt sich «Wings» und
soll dem altgedienten Haufen nochmals Flügel verleihen.
In der Schnittmenge zwischen Heavy Metal aus der guten
alten Zeit der NWOBHM und bestem Classic Rock lassen es
Picture, dessen Protagonisten sich altermässig alle in
den 60ern befinden, nochmals richtig krachen und
erinnern dabei von den Vibes her an Tygers Of Pan Tang.
Auf «Wings» stehen abwechslungsreiche zehn Songs, wo zum
Beispiel der Titeltrack durchaus Reminiszenzen an Uriah
Heep zulässt. Andererseits fallen beim schnellen «Is It
Real» ordentlich Späne zu Boden. Grundsätzlich ist das
Tempo eher gemässigt und die Chose groovt zumeist wie
Hölle. Man könnte das despektierlich "Gnadenbrot"
nennen, aber dafür ist das Material einfach zu gut und
die Zielgruppe wird nicht enttäuscht werden.
Rockslave
Punkte: 8.6 von 10
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AXXIS - Bang Your Head With Axxis
(Blu-Ray) Phonotraxx Es begab sich 2017 eine
Band auf Konzertreise. Eines ihrer Merkmale war, dass
sie jeweils eine Person aus dem Publikum auf die Bühne
nahmen, welche mitspielen durfte. Da sich immer wieder
betrunkene Ladys auf der Bühne verirrten, wollte der
Sänger diesem Umstand aus dem Weg gehen und lud am «Bang
Your Head»-Festival den kleinen Jakob auf die Bühne.
Dieser war davon so überwältigt, dass er den Inhalt
einer Mineralwasserflasche in einem Zug leerte, weil die
Fans ihm regelrecht aus den Händen gefressen haben und
wenigen Minuten später auch seinen Mageninhalt den Weg
wieder auf der Bühne landete. Die Band Axxis hat diese
nun auf der mir vorliegenden Blu-Ray in Bild und Ton
festgehalten. Es ist aber nicht nur die
«ich-lass-mir-dies-nochmals-durch-den-Kopf-gehen»-Aktion,
welche diese Blu-Ray kaufenswert macht, sondern auch der
Umstand, dass Axxis nach wie vor eine der besten
Live-Bands sind. Einerseits, weil sie unheimlich viele
Hits im Repertoire haben und andererseits, weil Sänger
Bernhard Weiss ganz einfach ein absoluter Top-Performer
ist, der jedes Publikum knackt. Sei es selbst mit
Aktionen, welche bei anderen Truppen völlig lächerlich
erscheinen. Axxis hat seit dem Moment, als sie mit dem
ersten Album «Kingdom Of The Night» und der
Support-Tour, bei der sie Abend für Abend den Headliner
Black Sabbath an die Wand spielten, bis zum heutigen Tag
nichts von ihrer Faszination verloren, sondern
begeistern noch immer von der ersten bis zur letzten
Sekunde. Dieses Ton- und Bildwerk muss gekauft werden.
Denn hier passt alles zusammen, wird spielerisch
einwandfrei dargeboten und kommt aus dem Herzen und der
Seele jedes einzelnen Musikers. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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IN COLD BLOOD - Legion Of Angels (LP) Fast Break!
Cleveland's Hardcore-Vierer mit ihrem neuen Album namens
'Legions Of Angels', welches richtig schön brutal
hardcorig daherschreitet, beinahe leicht deathmetallisch
düster. 9 Songs voller straighten, thrashigen,
hardcorigen und moshenden Metals. Seit der Gründung im
Jahre 1988 jagen sie nun querfeldein auf der irdischen
Welt umher und wie auch beim Wein, je älter, desto
besser, so halten es In Cold Blood mit 'Legion Of
Angels'. Unglaublich, wie geniale Rhythmuswechsel sich
da paaren mit der ungebrochenen Brutalität ihres
Soundteppichs. Ja, sie zelebrieren den brutalen,
straighten Hardcore mit vielen moshigen, thrashigen und
leicht 'old-school'-deathigen Part und werden so zeitlos
und wirken dem zurzeit eher melodiösem Hardcore kräftig
entgegen, worauf sie auch auf doomige und schleppende
Parts nicht verzichten und einfach kraftvoll
dahertreten. Klar, auch melodiöse Momente,
beispielsweise in den kurzen, prägnanten Soli oder
Melodiebögen, jedoch auch in cleanen Passagen, lassen
deshalb ihren Gesamtsound so mächtig und dominant
erscheinen, was eine wahre Freude ist. Das ist
ursprünglicher Hardcore, ja beinahe
'old-school'-Hardcore, aber im positiven Sinne gedacht
und genau dieser erzeugt positive Hühnerhaut, mit
kleinen, spitzigen Nieten an den stehenden Härchen. Der
Gesang kommt shoutend, beinahe zitierend, daher, brutal,
tief, bösartig und schimpfend. Die Klampfen sind schwer,
böse, schleppend, thrashend im Riffing, melodiös in den
Soli, eine Soundwand sondergleichen. Der Tieftöner
gliedert sich in den Gesamtsound hinein und wummert
solide zu den Klampfen, zum Gesang und zu den Drums. Ja,
der Trommler, das ist ein virtuoses Kerlchen, wie die
Saitenhexer. Stets treibt er moshend, schwer, doomig, ab
und an double-bassend die Soundlawine vorwärts wie eine
Planierraupe, wie ein schwerer Panzer, der alles
überrollt. Soundmässig erinnert es mich zeitweise etwas
an Crowbar, nur sind In Cold Blood nicht so doomig,
sondern eher auch Richtung Biohazard marschierend, um
den nächsten Eckpfeiler zu setzen. Es ist eine wahre
Freude, endlich wieder mal urchigen Hardcore zu hören,
da dieser zu selten dargebracht wird. Das Coverartwork
spricht die geballte Soundlawine von 'Legion Of Angels',
nebst auf den Albumtitel hinweisend, dar, die Produktion
ist eine absolute Machtdemonstration. Ja, ein wahres
Meisterwerk im Hardcore, welches auch andere Gesinnte
wohl sehr ansprechen wird und mag. Auch hier, der gute,
alte, brutale, 'old-schoolige' Hardcore wird dank In
Cold Blood nie aussterben. Check it out! Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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TARCHON FIST - Apocalypse (CD) Pride & Joy Music
Im Herbst 2009 beehrten uns Tarchon Fist als
Support-Band von Tokyo Blade im Z7 in Pratteln. Danach
verschwanden die Italiener wieder von der Bildfläche,
obwohl sie in den letzten Jahren nicht etwa untätig
gewesen wären. Zudem gab es über den Gitarristen und
ehemaligen Mainman Luciano Tattini eine Verbindung zur
Band Rain, die 2017 und in anderer Besetzung als Support
von W.A.S.P. ebenfalls im Z7 aufmarschierten. Tarchon
Fist unterscheiden sich stilistisch allerdings dahin
gehend, dass man mehr nach Iron Maiden zu Zeiten von
«Brave New World» klingt, während Rain im Fahrwasser von
Mr. Lawless & Co. herum schippern. Gewichtige Änderung
bei Tarchon Fist ist der Leadsänger. Auf Luigi
Sangermano folgte ab 2010 Mirco Ramondo, der, wie sein
Vorgänger, gesanglich ebenso deutlich auf den Spuren von
Bruce Dickinson wandelt. Das hört man auf «Apolcalypse»
auf Schritt und Tritt, und während man sich in vielen
anderen Fällen deswegen kaum mehr mit so einer Combo
beschäftigen würde, sieht das hier anders aus. Abgesehen
vom unbrauchbaren «Prologue To Apocalypse» als Opener
hämmern die Italos einen knackigen Song nach dem anderen
heraus. Die Produktion ist so richtig oldschool, aber
nicht flach und würde auch Steve Harris bestimmt
gefallen. Überhaupt würde das abwechslungsreiche
Material den Eisernen Jungfrauen ziemlich gut zu Gesicht
stehen. Das bekannte und kurz eingestreute Accept-Zitat
bei «Last Human Strength» bereichert das eigene und
absolut überzeugende Material. Ebenso gelungen sind
hinten raus die hardrockig anmutenden Tracks «Sky
Rider», wo tolle Backing-Vocals aufblitzen, das groovige
«Titan Of The Forest» und das vorwärts galoppierende
«Razor From The Absyss . «Apolcalypse» ist gemäss den
vorliegenden Infos ein Konzeptalbum, was sich aber
höchstens von den Lyrics her ergibt, wenn überhaupt.
Unter dem Strich verbleibt nach der abschliessenden
Halbballade «My Destiny» eine überraschend gute Scheibe.
Nur schade, dass der missratene Opener eine durchaus
mögliche Höchstwertung verhindert! Rockslave
Punkte: 8.6 von 10
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SPREAD EAGLE - Subway To The Stars (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Von 1989 bis 1995 war Spread
Eagle schon aktiv und glänzte mit Sänger Ray West. Schon
damals an Bord, Bassist Rob De Luca, der in den letzten
Jahren bei UFO in Erscheinung trat. Neu im Bandgefüge
Rik De Luca (Schlagzeug) und Ziv Shalev (Gitarre). Was
geblieben ist, dass die Jungs mit ihrem Sound schwer
einzuordnen sind, aber am ehesten noch mit dem zweiten
und vage dem dritten Album von Skid Row in Verbindung
gebracht werden können. Noch heute sind es die
Gitarren-Riffs und der Gesang, welcher das Gesamtbild
von den Adlern prägen. Nach wie vor sind es keine
Tracks, die sofort ins Ohr gehen, sondern eine gewisse
Zeit brauchen, bis sie sich ins Gehört gefräst haben.
Genau das macht die Truppe so einmalig, aber auch auf
eine gewisse Art und Weise sperrig. Tracks wie «Sound Of
Speed» und das mit Geigen startende «Dead Air» sind
einfach Klassesongs, die es in sich haben. Klar verirren
sich Skid Row bei «Grand Scam», dafür ist «More Wolf
Than Lamb» ein Track, bei der keine andere Truppe Pate
stehen könnte. Gebt Lieder wie «Antisocial Butterfly»
die nötige Zeit, und ihr werdet in eine Welt eintauchen
können, die ihr nie mehr missen möchtet. «Gutter Rhymes
For Valentines» sollte als Anspieltipp dienen und Spread
Eagle den Weg in die Hard Rock-Stuben ebnen. Zumindest
aber mit der Akustikballade «Solitaire». Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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SINHERESY - Out Of Connection
(CD)
Scarlet Records Sehr modern klingen die Italiener
Sinheresy auf ihrem dritten Album. Dabei haben sie an
ihrem bewährten Konzept festgehalten. Der Lead-Gesang
von Sängerin Cecilia Petrini trifft auf denjenigen von
Stefano Sain und spielt anschliessend alle Varianten
durch - vom kompletten Duett bis zu Einzelgesang, der im
Refrain durch den jeweils anderen ergänzt wird. Dazu
kommt eine wummernde Basis, die oft über einen
Elektrobeat brettert. Dies ist Heavy Metal mit Druck,
der keine Gefangenen macht. Das Ganze endet meist ihn
Refrains mit Ohrwurmqualität und eignet sich
hervorragend zum Headbangen. Wer hier ständig nach
Gitarren-Soli sucht, ist fehl am Platz. Sinheresy haben
ihre Ideen gestrafft und geben dem Gitarrenhelden nur
bei wenigen Liedern Platz, sich in den Mittelpunkt zu
stellen. Dagegen regieren Melodien und der Wille, mit
diesem Album den Sprung in eine höhere Bekanntheitsliga
zu schaffen. Das Potential ist auf diesem Album durchaus
vorhanden. Zumal der Gesang von Stefano Sain, in den
melancholischen Momenten, an Volbeat erinnert. Sinheresy
schaffen es, mit "Out Of Connection" endgültig aus dem
Schatten ihrer frühen Vorbilder zu treten. Wer die volle
Wucht mit Frauen- und Männergesang ohne grossen
Schnickschnack in einem elektronischen Gewand sucht, ist
hier genau richtig. Zwar werden die Ohren mit
zunehmender Länge des Albums etwas müde. Sinheresy
schaffen es aber gerade noch rechtzeitig über die
Ziellinie, bevor man eine andere CD reinschieben möchte.
Mit diesem Album könnten die Italiener viel erreichen.
Es wäre ihnen gegönnt. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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MIRRORPLAIN - Lost In Paradise
Fastball Music Interessant, was man da so zu
hören bekommt. Irgendwie erinnert mich der Sound der
Deutschen an eine Mischung aus Rev Theory, The New
Black, Disturbed und Greyy Monday. Der Sänger besitzt
ein sehr wandlungsfähiges Organ, das sich bestens der
Stimmung eines jeden Tracks anzupassen weiss. Auch hört
man sehr gut den 'Dreck' aus seiner Stimme, da steckt
noch Charakter dahinter! Die Songs bewegen sich allesamt
in unterschiedlichen Fahrwassern, mal rockt man
ordentlich durch die Botanik, dann schlögt man wiederum
ruhigere, akustische Töne an, wechselt innerhalb der
Stücke von einer Seite zur nächsten etc. Langeweile
kommt mit "Lost In Paradise" auf jeden Fall nicht auf,
ich persönlich kann die Scheibe nur weiter empfehlen.
Rockt! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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WORMED - Metaportal (EP CD)
Season Of Mist/Irascible
Hier mal eine 4-Track
EP einer ebenfalls genialen, spanischen
Brutal-Technical-Death-Metal-Combo namens Wormed mit
'Metaportal', welche sich dem 'Sci-Fi-Technical-Death'
verschrieben hat. Nun, ... nein, keinen Aliens, keine
grüne Ausserirdische haben mich beim Schreiben dieser
Zeilen assistiert oder gar sich in meine Gehirnrinde
reingepflanzt, ist alles neutral - so wie immer -
entstanden. Nun, die einen werden es
Sci-Fi-Technical-Death-Metal, die anderen irgendwie
Math-Technical-Death-Metal, was auch immer. Wormed hat
in der Vergangenheit bereits drei full-length Longplayer
released, schauen wir 'Metaportal' als Tapas an, für
kommende Ergüsse. Wormed sind eine Vierer-Combo aus
Madrid, welche einen ziemlich vertrackten und
verschachtelten Brutal-Death-Metal zelebriert, mit
vielen Rhythmuswechseln, Breaks und doch wird straighter
Death-Metal dargebracht. Textlich gehen sie sehr wohl in
die Sci-Fi-Ecke, somit ist der
Brutal-Sci-Fi-Technical-Death-Metal wohl gerechtfertigt,
da Wormed es stets immer wieder versuchen, ebenso die
Sci-Fi-Elemente, welche die bzw. der eine oder andere
aus Filmen kennt, in den Soundteppich hineinzuweben, was
auch stets gelingt und somit macht sich 'Metaportal'
drauf und dran, sehr eigenwillig und eigenständig zu
sein, mit atmoshpärischen Universumselementen, gepaart
mit geknüppeltem, straighten, brutalen Death-Metal. Es
ist auf jeden Fall eine sehr interessante Kombination,
so ähnlich in etwa wie Cryptopsy, Malignancy, Disgorge,
Goratory, Vomit Remnants oder Despondency, um einige
Anhaltspunkte geben zu dürfen. Es wird viel geblastet
und mit Doublebasses versehen, seitens des Trommlers,
jedoch auch viele Breaks miteinfliessend, ab und an sehr
groovige, leider auch kurze Passagen. Die Gitarre rifft
sich brutal und sägend schnell durch die Songs, Soli
sind Mangelware, will schreiben, es gibt keine auf
'Metaportal'. Klar, könnte man schreiben, dass die
Blastparts eigentliche Soli darstellen, jedoch könnte
man hierbei eben auch dann kontern, dass ja
Gitarrenriffs eigentliche Soli sind. Patt-Situation,
nicht? Wenn von Soli geschrieben wird, seitens des
Schreiberlings, dann sind es wahrlich Soli, man könnte
schreiben Songs in einem Song. Anyway, der Tieftöner
assistiert herrlich zu der Gitarre, untermalt auch mit
einigen Basslines einen gewissen solodesken Anflug, was
das Songwriting sehr interessant scheinen lässt, ja
beinahe schon jazzige Momente aufkommen lässt, mit einem
'Lead-Bass'. Der Gesang ist verdammt teuflisch tief
guttural und sowas von bösartig, dennoch sind einige
klare Wortfragemente daraus zu entnehmen. Ja, es ist
einer der extremsten, gutturalen Stimmen, welche ich je
gehört habe. Das Coverartwork passt perfekt zum
Sci-Fi-Stil, die Produktion ist hammerhart und
druckvoll. Brutaler Death-Metal mit
Grindcore-/Blast-Attacken und einem Hang von
ausserirdischen Texten kombiniert. Guttural brutal!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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CHILDREN OF THE SÜN - Flowers (LP) The Sign Records
Bandname und Albumtitel liessen mich erst mal
erschaudern, und als ich dann noch die Bandpics sah,
schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken. Der optische
Mix aus Kelly Family und Jesus-Freaks liess bei mir die
schlimmsten Befürchtungen aufkommen, die in etwa so
aussahen, dass ich mich mit Songs zu befassen hätte, die
essentielle Themen wie "Weltfrieden", "selbstlose
Toleranz", "freie Liebe" und "Gratisdrogen für alle"
thematisieren, das Ganze natürlich vorgetragen in
grösstenteils akustischem Gewand und mit einem
extrem-Vibrato Gesang im Stil von Joan Baez. Aber bevor
ich meine biographisch bedingte Abneigung gegen Hippies
und ihre "Ideale" Überhand nehmen liess, habe ich mir
dann doch noch offenen Ohres und Herzens das Debüt des
schwedischen Oktetts aufmerksam angehört, und das sogar
mehrere Male hintereinander. Und siehe da, keine meiner
Befürchtungen ist eingetreten, ganz im Gegenteil. Zwar
orientiert sich die Truppe an den unsterblichen Ikonen
jener Zeit wie zum Beispiel Janis Joplin, aber den
grösseren Einfluss hatten wohl einerseits Bands, welche
den mehrstimmigen Harmoniegasang bis zur Vollkommenheit
zelebrierten (Crosby, Stills, Nash and Young, The Mamas
and the Papas, Simon and Garfunkel, Jefferson Airplane),
und anderseits Bands wie Led Zeppelin oder The Allmann
Brothers Band, die schon früh zeigten, wo der (Southern)
Rock-Hammer hängt. Insofern klingen Children Of The Sün
gar nicht so hippieesk, wie sie aussehen, vielmehr
schaffen sie das Kunststück, den damaligen Sound in
einer absolut frischen, modernen Version zu
reproduzieren. Handwerklich absolut einwandfrei
eingespielt und kompositorisch spannend sowie dynamisch
arrangiert brillieren die Songs durch den fast durchweg
mehrstimmigen Gesang (neben der Hauptamtlichen Sängerin
Josefina Berglund Ekholm sorgen Ottilia Berglund Ekholm
und Wilma Ås im Hintergrund für fette Chöre) und dem
Wechselspiel aus filigranen und rockig-flotten Passagen.
Und gerade diesen Mut zur Vielfalt hätte die Band noch
etwas ausreizen sollen, denn nach gerade mal 34 Minuten
ist der Zauber schon vorüber, was ich in Anbetracht des
musikalischen Potentials, das die acht Musiker hier
unter Beweis stellen, als arg kurz empfinde. Vielleicht
das nächste Mal, aber was hier dennoch zweifellos
bleibt, ist ein sehr starkes Debüt, das wahrscheinlich
Classic Rock-Fans mehr ansprechen wird als die
Retro-Fraktion, denn verstaubt oder altbacken klingt
hier genau gar nichts. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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AVIANA - Epicenter (CD) Arising Empire/Warner
Nach dem Durchbruch in der skandinavischen Metal-Szene
mit ihrem 2017 erschienenen Debüt "Polarize" sind die
Metalcore-Jünger von Aviana wieder zurück mit neuer
Stärke und veröffentlichen ihr zweites Studioalbum
"Epicenter". Nach der Trennung von ihrem vorherigen
Sänger präsentiert nun der Fünfer das Debüt von
Frontmann und Vokalist Joel Holmqvist (Ex-Walking With
Strangers, Oceans Red). Inspiriert vom 90s Nu-Metal und
gemischt mit einem makellosen Mix aus progressiven
Leadgitarren als Basis, beschwört dieser eine moderne
Ära von gewaltigen Breakdowns in einem Grossteil ihrer
Songs hervor. Während ihr Vorgängeralbum "Polarize" eher
der progressiven Seite des Metalcore und der Djent-Szene
der letzten Jahre entstammt, hat die Band mit ihrem
aktuellen Album "Epicenter" eine modernere Richtung
eingeschlagen ohne den unverkennbaren Vibe aufzugeben.
Härter als je zuvor geben uns die Schweden mit ihrer
neuen Single "Heavy Feather" davon eine Kostprobe,
nachdem auch schon die erste Single ihres Debütalbums,
"Solar", in zwei Jahren seit ihrem Release schon
2,000,000 mal allein auf Spotify gestreamt wurde. Auch
wenn Aviana bisher nur um die 35 Live-Shows verbuchen
können, zählen dazu Shows in Grossbritannien und Europa
als Support der japanischen Metalcore-Überflieger
Crystal Lake, sowie Auftritte auf Festivals. Die zwölf
Tracks auf "Epicenter" bieten also dem hartgesottenen
Metalcore-Feinschmecker eine geballte Ladung Musik auf
die Ohren. Der Sound der Skandinavier braucht dennoch
etwas Offenheit für Experimentelles, da dieser Teil ein
fester Bestandteil ihres Sounds ausmacht. Hirn aus,
Ohren auf, rein damit! Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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MYLINGAR - Döda Själar (LP) Amor Fati Productions
Wooow, da fällt jemand aber gerne mit der Tür ins Haus.
„Döda Själar“ beginnt rasant, dröhnend und brutal. Ab
der ersten Sekunde. Die schwedische Band gehört dem
Genre Blackened Death Metal an und haut gerne auf den
Putz. Animalische Growls gehören zum Programm sowie auch
rasende Gitarrenriffe, blastende Drumms was dann alles
zusammen eine absolut bestialische und explosive
Mischung ergibt. Geil!Beim dritten Song „Offret“ wird
den Hörern ein etwas ruhigerer Anfang vergönnt, jedoch
lassen Mylingar dafür später im Verlauf des Songs
doppelt die Sau raus. Wem roher, grausamer Blackened
Death Metal gefällt ist hier genau richtig, denn das
Album geht genau so weiter wie es begonnen hat. Pure
Brutalität! Zoé
Punkte: 8.2 von 10
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THOBBE ENGLUND - Hail to the
Priest (Digipack) Metalville
Der blonde Schwede ist den
meisten bestimmt als ehemaliger Sabaton-Gitarrist
bekannt sein. Das fünfte Studioalbum ist aber etwas
anders. Bereits auf den Vorgängern zeigte der
Gitarrenheld sein Können und die Musik variierte in
verschiedenen Stilrichtungen, Thorbjörn Englund hat sich
ausgetobt und von Rock über Filmmusik alles abgedeckt.
Die Abwechslung in den Kompositionen empfand ich als
besonders ansprechend. Schliesslich schien auf den
letzten beiden Scheiben eine Richtung gewählt worden zu
sein. Dieser neue, am 2. August erschienene Silberling
aber ist ein Coveralbum, ein Tribut an seine Metalgötter
Judas Priest, die klar hörbar seine eigene Musik
beeinflussten. Kann man machen. Auch für
Nicht-Priest-Fans dürfte dieses Album interessant sein.
Ein Mix aus bekannteren und weniger bekannten Judas
Priest Songs, der sich super hören lässt und die
markanten Vocals des sympathischen Frontmannes. Braucht
man mehr? Eigentlich nicht. Es fällt mir schwer, das
Album als solches zu bewerten, da es ja eigentlich
bereits altbekannte Lieder sind, die neu interpretiert
wurden. Mir gefällts, Priest Fans dürften verschiedene
Meinungen haben (von wegen Cover sind blöd, mimimi).
Persönlich finde ich die neuen Versionen, die top
umgesetzt wurden, sehr angenehm zum Hören. Auch am
Zusammenspiel mit den restlichen Bandmitgliedern gibt es
nichts auszusetzen. Darf man sich mit Vergnügen antun!
Mona
Punkte:
8.1 von 10
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FREEDOM CALL - M.E.T.A.L. (2
LPs & CD)
Steamhammer/Musikvertrieb
Die Happy-Metaller Freedom Call
präsentieren sich mit ihrem zehnten Album sehr
selbstbewusst. Der Titel hält dann auch, was er
verspricht. Denn hier gibt es tatsächlich ein paar
grandiose Heavy Metal-Lieder zu hören. Das könnte sogar
das ganze Album betreffen. Könnte - weil es Bandleader
Chris Bay und seine Truppe diesmal leider nicht schafft,
den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten. Oder mit
anderen Worten: Spätestens im letzten Drittel erwischt
man sich, nach jedem Lied zu hoffen, dass dies jetzt das
Letzte gewesen ist. Die Ohren sind schlicht voll. Das
ist schade. Gerade auch, wenn man an das grandiose
Solo-Album von Bay denkt, das von Anfang bis zum Ende
restlos überzeugte. Der Bandleader wüsste also, wie es
geht. Konzentrieren wir uns aber auf den ersten Teil des
Albums, das gleich mehrere künftige Live-Klassiker
beinhaltet. Der Titelsong ist eine stampfende Hymne, wie
sie keiner in der Metal-Welt besser hätte schreiben
können. Klar wiederspiegeln die Texte hier den
Manowar-Baukasten. Das ist aber so was von egal. Mit
"111 - The Number Of The Angels" startet die CD mit
einer typischen Freedom Call-Nummer, dem das grandiose
"Spirit Of Deadalus" folgt. So müssen diese Deutschen
klingen. Klassischen Happy Metal präsentieren sie mit
"The Ace Of The Unicorn", bevor sie zu "Sail Away"
nochmals mächtig stampfen. Beim eigentlichen sehr
typischen "Fly With Us" machen langsam meine Ohren
schlapp. Bevor sie danach endgültig kapitulieren und
nochmals beim abschliessenden "Sole Survivor" kurz
aufhorchen. "M.E.TA.L." ist bei weitem kein schlechtes
Album. Und auch Lieder wie "Ronin" oder "Days Of Glory"
haben ihre Berechtigung. Der Spannungsbogen konnte hier
aber nicht gehalten werden. Das macht aber nichts. Denn
die wahre Stärke von Freedom Call liegt bei den
Konzerten. Diesbezüglich darf man gespannt sein, ob sie
trotz neuen Personen an Leadgitarre und Bass (immerhin
die Hälfte der Besetzung) das alte Niveau halten können.
Da Chris Bay bisher aber bisher jeden Besetzungswechsel
unbeschadet überstanden hat, mach ich mir auch hier
nicht allzu grosse Sorgen. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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HATRIOT - From Days Unto Darkness
(Digipack)
Massacre Records/Musikvertrieb
Das dritte Album der Bay
Area-Thrasher Hatriot steht in den Startlöchern, und was
ich nie zu glauben wagte, es ist das Beste geworden.
Dies, obschon Steve «Zetro» Sousa sein Mikrofon nahm, um
sich wieder bei Exodus in Szene zu setzen. Ersetzt wurde
er von seinem Sohn Cody, der mit der gleichen
Aggressivität und brüllenden Attitüde ans Werk geht und
nebenbei noch Bass spielt. Der Opener «One Less Hell»
hätte locker auch auf «Fabulous Disaster» von Exodus
stehen können. Die Rhythmusarbeit von Nick Souza
(Schlagzeug) und Cody (Bass) zerstört alles, was sich
ihnen in den Weg stellt. Rhythmusgitarrist Kevin
Paterson und Leadgitarrist Kosta Varvatakis spielen
unglaublich tight und virtuos und machen beim
angesprochenen «One Less Hell» auch nicht vor
akustischen Parts und Doppel-Leads halt. Mit dem
Doublebass-Knaller und Hassbrocken «Daze Into Darkness»
und dem an neuere Destruction erinnernden «Carnival Of
Execution» liefert der Vierer bestes Thrash-Futter ab.
Ob das Growlen bei «Carnival Of Execution» allerdings
nötig gewesen wäre? Das schwindelerregende «World Flesh
Devil» gehört zu den weiteren Höhepunkten wie auch «In
The Mind Of The Mad», welches zum Glück das Tempo
drosselt. Der beste Track ist «Delete», der das
Potential zum Hit hat. Was aber Hatriot, wie allen
anderen neueren Thrash-Bands, die Luft zum atmen nimmt?
Dass sie keine Hits schreiben, wie dies Overkill, Death
Angel, Testament, Anthrax, Megadeth oder Slayer taten.
So bleibt ein «From Days Unto Darkness» ein cooles
Album, das aber im direkten Vergleich zu den Grossen
(noch) nicht bestehen kann. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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SACRILEGE - The Court Of The
Insane (CD) Pure Steel Records
Als die NWOBHM das Festland
überrollte, hatte man es nicht leicht als
durchschnittlicher jugendlicher Metalhead. Die knapp
bemessene Kohle reichte nicht einmal dafür aus, sich
alle essentiellen Frühwerke der damaligen Speerspitze
(Iron Maiden, Saxon, Motörhead, Judas Priest) zuzulegen,
da blieben die Outputs der Vertreter aus der zweiten
Reihe (Raven, Samson, Tank & Co.) meistens
gezwungenermassen auf der Strecke bzw. im Plattenladen.
Noch schlechter erging es den Bands aus der vermeintlich
dritten Reihe (Savage, Chateaux, Jaguar etc.), deren
Veröffentlichungen erst einige Zeit später parallel zur
sich verbesserten Liquidität für uns erschwinglich
wurden. So kann man heute auch die Briten Sacrilege
durchaus als etwas vom Pech gebeutelte Veteranen jener
Zeit und letztgenannter Kategorie betrachten.
Nichtsdestotrotz beweist die Truppe rund um Sänger /
Rhythmusgitarrist / Mastermind Bill Beadle echte
Kämpfernatur mit Nehmerqualitäten und veröffentlicht mit
"The Court Of The Insane" das siebte Full Length Album
in der immerhin 37 Jahre währenden Bandkarriere. Die
Selbstverortung der Band als Mix aus Black Sabbath und
Judas Priest kann man mit gebotener Vorsicht stehen
lassen, denn die meisten Songs sind an und für sich
schon finster gehalten, aber unterm Strich steckt da
sehr viel mehr Metal drin als Doom. Und das ist auch gut
so, denn die pfundig produzierten (geiler Basssound!),
grösstenteils im gepflegten Mit Tempo agierenden Tracks
machen durchaus Spass und laden ein zu einer Zeitreise
zurück in eine abenteuerliche Epoche der
Aufbruchsstimmung. Schade ist nur, dass es die Band mit
der Albumlänge von 55 Minuten etwas zu gut gemeint hat.
Das Eröffnungsquartett "Celestial City", "Lies", "The
Court Of The Insane" und "Bring Out Your Dead" ist schon
mal ein ganz ordentlicher Einstieg, beste NWOBHM - Kost,
wie der geschmackssichere und traditionsbewusste
Kuttenträger sie sich wünscht, danach fällt das
Energielevel in der Mitte der Scheibe allerdings etwas
ab und erreicht erst mit dem flotten "Silence" und dem
gradlinigen, herrlich stumpfen "Ride Free" zurück zum
gewohnten Mass, zwei Songs weniger wäre in diesem Fall
mehr gewesen. Aber ich möchte jetzt auch nicht zu streng
bewerten, denn wirklich schlechte oder belanglose Tracks
finden sich auf "The Court Of The Insane" keine, zumal
das einzigartige, voluminöse und warme Timbre von Bill
Beadle der Band wirklich ein Alleinstellungsmerkmal
verleiht. Für echte Traditionalisten ist dieser
Langdreher eigentlich ein Pflichtkauf, und alle anderen
True Metal-Fans könnten damit ihren kulturellen Horizont
etwas erweitern. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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AUREOLE – Alunar (LP) Lupus Lounge
Melancholische, langsame Klänge ertönen aus den Boxen,
als der erste Song des Albums „Alunar“ erklingt. Ganze
zehn Minuten geht dieses Stück, wird jedoch keineswegs
langweilig, sondern entfaltet sich und seine Wirkung
immer mehr, abgerundet von dumpfem Schreigesang im
Hintergrund. Der nächste Song verhält sich etwas
weicher, heller nicht ganz so düster wie sein Vorgänger.
Auch hier findet man eine ausgeglichene Mischung an
dröhnenden Gitarrenriffen, zielbewusst eingesetzten
Drumm Einsätzen und absoluter Melancholie. Der Höhepunkt
kommt kurz vor dem Ende des Albums beim Song „Crusade of
NGC 5128“, wo das Zusammenspiel von Gitarre und Gesang
eine immer verzweifeltere Stimmung hervorholen, was dem
Werk ganz klar eine neue Fassade gibt. Mit einem sehr
ruhigen Ausklang wird das Album dann beendet. An einem
regnerischen Tag, im besten Fall gewittert es noch ein
wenig ist dieses Album perfekt. Es eignet sich auch sehr
gut als Hintergrundsound durch seine konstante Art.
Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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DOLL SKIN – Love Is Dead And We
Killed Her (CD) Hopeless Records
Das zweite full-length Album des
Rock-Quartetts Doll Skin aus Arizona wiederspiegelt
diverse einschneidende, teils traumatische Ereignisse,
die die vier Frauen erlebt haben. Mit ihrer Musik und
ihren Worten wollen sie die Emotionen des Erlebten
wiedergeben und denjenigen eine Stimme geben, die sich
so fühlen, als hätten sie keine. «Love Is Dead And We
Killed Her» ist ein energiereiches Rock-Album, welches
ebenfalls alternative Einwirkungen sowie Einflüsse aus
dem Punk sowie Pop Rock beinhaltet. Sydney am Mikrophon
überzeugt mit ihrer kräftigen, kratzigen und dennoch
auch lieblichen Stimme und kann somit die gewünschten
Emotionen überzeugend ausdrücken. Doll Skin überrascht
mit groovigen Riffen, treibenden Rhythmen und
aufmüpfigen Melodien, welche teils im Gegensatz zu
melancholischen, ruhigen und einfachen Passagen stehen.
Die Refrains sind meistens eher simple gestaltet mit
einer einfachen Melodie, die schnell hängen bleibt.
Rundum wird abwechslungsreich gespielt – nachdenkliche
Clean Gesänge gegen verzweifelte Schreie, coole Soli und
tolle Rhythmen. Zudem werden oft Zwischenrufe und
Background-Zweitstimmen der anderen drei freaky-girls
gehört. Ein cooles Album, welches für (Punk) Rock-Fans
definitiv interessant sein könnte, sowie für Leute, die
auf ausgeflippte junge Frauen mit verschiedenen
Haarfarben abfahren ;-). Sina
Punkte:
8.0 von 10
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THUNDERFUCK & THE DEADLY ROMANTICS - Dirty Sleazy
Rock'n'Roll Cargo Records UK Die Kanadier
Thunderfuck & The Deadly Romantics präsentieren uns mit
"Dirty Sleazy Rock'n'Roll" ein cooles Album, das voll
und ganz hält, was es durch den Titel verspricht. Die
Band selber beschreibt ihren Sound als eine Mischung aus
Ramones und AC/DC, mit ein bisschen Guns'n'Roses und
Steel Panther. Damit wird kurz und bündig der Sound der
Jungs definiert. Man brilliert mit feinstem Kick Ass RNR
mit jeder Menge Drive. Auch das Songmaterial tendiert in
die Richtung der genannten Acts, will heissen man
brilliert mit einem hohen Mass an Eingängigkeit. In der
Schnittmenge dieser Ansätze tun sich Parallelen zu Hanoi
Rocks auf, obwohl der Glam-Faktor bei TTDR deutlich
geringer ausfällt als bei den finnischen Sleazy
Pionieren. Auch optisch kann man Michael Monroe und co.
in keinster Weise das Wasser reichen. Musikalisch, aber
eben auch durch das Image und die optischen Faktoren,
passt man viel mehr in die Bikerszene. Einen bitteren
Beigeschmack wird durch eine gewisse Aufgesetztheit
verursacht. Zwischendurch ein "Fuck" im Text ist
jederzeit legitim. Bei den Kanadieren summiert sich dies
aber, was irgendwann mal zuviel des Guten ist. Über den
Namen des Sängers, bzw. der Band, muss entsprechend
ebenfalls nicht weiter diskutiert werden. "Dirty Sleazy
Rock'n'Roll" ist sicher ein gutes Album, ob man die Band
als Ganzes durch die genannten Argumente nun als cool
oder eben uncool einstuft, muss jeder selber
entscheiden. Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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THE DRIPPERS - Action Rock (LP) The Sign Records
Die Schweden hauen hier ordentlich rein, dreckig und
laut. Man hört hier viel Motörhead-Krach. Man höre sich
in Ruhe mal "Bottled Blues" an. Ace Of Spades lässt
grüssen. Die Jungs selber nennen ihre Musik "High Energy
Rock`n`Roll", Na ja kann man gelten lassen. Elf dreckige
Rock-Nummern blasten hier durch die Boxen und verblasen
auch den letzten Rest Staub aus denselben. Der Opener
"Ain't No Shangri La" tut dies in nur gerade mal 1
Minute und 25 Sekunden. Ganz in alter Punk-Manier, kurz
und bündig. Lemmy hätte es sicher gefreut, diese Band zu
kennen. Auch "Feldmans Exit" klingt nach ihm, hart und
deutlich. Ein geiles Riff jagt das nächste, untermauert
vom lauten, dreckigen Gesang. Passt doch alles bestens
zusammen. Auch "White Light" rockt wie Sau. Die Songs
haben eine gewaltige Energie, voll auf die Fresse eben.
Alle elf Tracks sind einfach geile Rock`n`Roll-Nummern,
drücken ohne Ende und machen einfach Spass anzuhören.
Mehr gibt's hier nicht zu sagen. Ach ja doch,
affengeiles Cover! Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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SLOW ORDER - Eternal Fire (CD) Argonauta Records
Stoner Rock und Sludge Metal bilden beim Powertrio
aus Bologna lediglich das musikalische Fundament, denn
der Überbau lässt sich durchaus eher im Heavy Metal
ansiedeln, irgendwo in der Schnittmenge zwischen
Tradition und Moderne. Dass das Ganze obendrein noch
ganz ohne Gesang auskommt und dennoch wirklich gut
funktioniert, spricht für das handwerkliche Geschick der
involvierten Musiker. Dies impliziert selbstredend Mut
zu viel Dynamik, Vielschichtigkeit und wenn nötig auch
zu einem gewissen Mass an Sperrigkeit. Damit können Slow
Order durchaus dienen, was dann Songs wie "Serpent's
Son" oder "Kanavar" einen leichten progressiven Anstrich
verleiht, der durchaus ansprechend ist. Insofern ist es
doch recht erstaunlich, was die drei Italiener alles an
Ideen in diese acht Nummern bzw. 34 Minuten Spielzeit
hineingepackt haben. Was ich bei anderen Truppen, die
ebenfalls mit einem Auge immer wieder in die progressive
Ecke schielen, als zu knapp monieren würde, empfinde ich
in diesem Fall als gerade richtig, gerade weil mit dem
Gesang eine eigentlich wichtige Facette fehlt und es
somit gar nicht so einfach ist, dennoch Songs zu
schreiben, die durchgehend interessant genug sind, um
aus dem Hörer einen Zuhörer machen. Insofern hat das
Trio die Mission erfüllt und der Symbiose aus Stoner und
Metal neue Akzente hinzugefügt, ohne dabei den
musikalischen Bogen zu überspannen. Für Karma To Burn -
Jünger dürfte dieser Output eh interessant sein, aber
auch Fans von Sleep oder Electric Wizard dürfen durchaus
ein Ohr riskieren. Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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CRYSTAL BALL - 2020 (2 Best-Of
CDs))
Massacre Records/Musikvertrieb So muss es sein.
Ein kräftiger Jodler, Alphörner, Kuhglocken und das
Gemuhe, was will der Helvetier mehr? Vielleicht ein
Album von Crystal Ball, die seit 20 Jahren kräftig
rocken und nach einem kurzen Break nun wieder die
Groupies zum Schwärmen bringen. Die Schweizer um
Gitarrist Scott Leach wurden für mich mit der Zeit zu
einer zweigeteilten Geschichte. Einerseits erlebte ich
den Aufstieg, damals zuerst noch unter dem Bandnamen
Cherrie Pie und später als Crystal Ball und den damit
verbunden sehr tolle Liedern, die hier zum Teil auf der
ersten CD von «2020» neu eingespielt wurden. Dabei ist
der akustische Part bei «HELLvetia» eine extrem feine
Ergänzung. Aber man merkt auch sofort, dass diese Lieder
nicht für die Stimme von Steven Mageney geschrieben
wurden. Frappant auch zu hören bei den eher schwachen
Interpretationen von «Lay Down The Law» und «Dance With
The Devil». Andererseits sind es die Tracks von CD 2,
welche aus der zweiten Schaffensphase stehen und die
Band so präsentieren, wie sie heute sind und irgendwie
die alten Tracks nichts ins Heute transportieren können,
weil eine andere Truppe am spielen ist. Was der Fünfer
fabriziert, wird weiterhin seine Fans finden und ganz
ehrlich, sie sind weit weg vom Prädikat «schlecht».
Wahrscheinlich habe ich mir einfach zu viel erhofft,
oder gewünscht, von den Neueinspielungen. Aber an denen
aus der Frühphase sind sie gescheitert. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BY THE SPIRITS – Visions (CD) Eisenwald Lass
dich hinreissen von ruhigen Gitarrenklängen und tiefem,
melodischen Gesang. „Visions“ ist das neuste Projekt des
polnischen Folk Projektes By The Spirits. Mit diesem
Soloprojekt will Künstler Michal Krawczuk die Verbindung
zwischen dem Menschen und der Natur, sowie dem ganzen
Spirit dahinter aufzeigen. Mystische Klänge leiten in
das Album ein als der Song „My Sun“ beginnt. Die
Akustikgitarre natürlich nicht zu vergessen, welche
durch das ganze Album zu hören ist. Ab und zu verzichtet
der Künstler auf sämtliche zusätzliche Geräusche, es ist
bloss die harmonierende Mischung von Gesang und Gitarre
zu hören. Manchmal etwas schneller gespielt, dann wieder
langsamer, jedoch fehlt mir wirklich ein `Ausbruch` aus
dieser wohligen Atmosphäre. Nicht falsch verstehen,
jedes Lied klingt absolut gut und hat einen tollen
Spirit aber meiner Meinung nach hat die Stimme des
Künstlers noch viel mehr Potential, als er hier zum
Vorschein bringt. Er könnte es sich durchaus leisten bei
einem Song etwas aus seiner Fassung zu kommen, etwas
lauter zu werden und so dem Werk noch eine etwas andere
Seite zu verleihen. Aber Meinungen sind ja
bekanntlicherweise verschieden, deshalb; unbedingt
selber reinhören, es lohnt sich auf jeden Fall.
Zoé
Punkte:
7.8 von 10
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SCARLET REBELS - Show Your Colors (LP) ROAR! ROck Of
Angels Records Ich nehme jetzt mal an, das diese
Jungs Briten sind, weil Gitarrist Simon Townshend der
Neffe von Pete Townshend ist, der ja wie wir alle wissen
der legendäre WHO-Gitarrist ist. Geboten wird hier
klassischer, zeitloser Melodic Rock. Und Wayne Doyle
trägt mit seiner sehr melodiösen Stimme einen grossen
Teil dazu bei. 14 knackige Rocksongs, alle in der 3 bis
4 Minuten Länge erwartet den Zuhörer. Es macht echt
Spass, den fünf Briten zuzuhören, geile Riffs, melodiöse
Gesangsmelodien, hier stimmt die Mischung. Egal ob das
treibende "Heads In The Ground" das gemächliche "Part Of
Me, die Gottard-ähnliche, wunderschöne Ballade
"Returning Light" oder einfach nur die starke
Rock-Nummer "No One Else To Blame". Alle Nummern bleiben
nach einigen Durchläufen im Ohr hängen, und das ist ja
immer ein gutes Zeichen. Ja, die Mucke der Briten ist
sicher nix Neues, so wie die Herren um Shouter Wayne das
Ganze aber hier präsentieren, muss man echt sagen: Das
Teil rockt und macht Spass! "Show Your Colors" ist echt
ne geile Scheibe, reinhören sehr empfohlen. Crazy
Beat
Punkte:
7.8 von 10
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THE PRICE – A Second Chance To
Rise (Digipack) Graviton Music Services Marco Barusso
(Heavy Metal Kids) präsentiert uns mit «A Second Chance
To Rise» sein Solo-Projekt der etwas speziellen Art. Ein
Werk, welches von diversen Musikern gespielt und
gesungen wird. Er präsentiert uns zwölf Lieder, welche
zusammengefasst als Alternative Rock zu bezeichnen sind
– die einen etwas härter, die andern eher soft. Der Name
«The Price» bezeichnet das Subjekt im Gesamtwerk. Ob
menschliche Beziehungen oder zum Leben gehörende
Hindernisse betreffend – jede Entscheidung, jede
Handlung des Menschen im Leben hat einen Preis. Jedes
Lied behandelt dieses Thema in einem anderen Kontext.
Die Liste der mitwirkenden Musiker ist lang, was das
Werk durchaus spannend gestaltet, denn so unterscheiden
sich die einzelnen Tracks nicht nur im Stil, sondern
auch im Gesang und Schwerpunkt. Dennoch sind Guido Carli
am Schlagzeug sowie Axel Capurro und Amergo Vitiello an
der Gitarre und am Mikrophon im live-line up verankert.
Die Kompositionen sind interessant durchzuhören – es
werden diverse Stimmungen und Eindrücke durch Tempo- und
Härteunterschiede erzeugt, vom typischen Radio-Rock bis
hin zu Metal-Riffen ist alles vorhanden. Die Lyrics,
durch schöne, melancholische Melodien unterstützt,
lassen den Hörer in Gedanken eintauchen. Ein tolles
Konzept! Sina
Punkte:
keine Wertung
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TWILIGHT FORCE - Dawn Of The
Dragonstar (2 LPs) Nuclear Blast/Warner
Die Symphonic-Metaller Twilight
Force aus der Sabaton-Stadt Falun haben für ihr drittes
Album nicht nur ihrem Drachen auf dem Album-Cover einen
neuen Anstrich gegeben. Bereits diese Massnahme deutet
aber eine Besserung an. War er auf dem Vorgänger noch
kitschig im glänzenden violett, und somit Lego für
Mädchen tauglich, strahlt er jetzt in olivgrün.
Verbessert hat sich aber auch die Musik. Diese knallt
plötzlich und verfügt über schöne Power Metal-Melodien.
Der Wechsel am Mikrofon scheint den Schweden gut getan
zu haben. Wieso sie den Neuen allerdings als "Allyon"
bezeichnen, ist für mich Schleierhaft. Hinter dem Namen
versteckt sich der Italiener Alessandro Conti, der
bereits die Lione/Conti-Scheibe und von 2012 bis 2016
sämtliche Alben von Luca Turilllis Rhapsody eingesungen
hatte. Bei Twilight Force darf er nun stilistisch
dasselbe tun, wie bei den anderen Bands zuvor. Für den
Mann ist es also nichts Neues, und für Twilight Force
stellt er einen sicheren Wert dar. Dabei haben sie
songwriterisch einen grossen Schritt nach vorne gemacht.
Noch immer spielen sie kitschigen
Hollywood-Power-Symponic-Metal. Dieser schafft es, über
weite Dauer zu unterhalten, ohne dass Langeweile
aufkommt. Die riesigen Hits finde ich zwar hier nicht,
aber durchaus gute Lieder. Wer diese Art von Musik mag,
kann deshalb gerne ein Ohr riskieren. Der Weisheit
letzter Schluss ist zwar auch "Dawn Of The Dragonstar"
nicht, Power Metal-Fans kommen aber auf ihre Kosten.
Musste ich beim Vorgänger noch eine 6 ziehen, reicht es
diesmal sogar für eine 7.5. Steigern sie sich in diesem
Tempo weiter, steht uns bald Grosses bevor. Zumindest
schliessen sie locker zu ihren Rhapsody-Vorbildern auf.
Dies ist aber aufgrund der aktuellen, etwas
durchschnittlichen Alben auch nicht so schwierig.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SILENCE IN THE SNOW - Levitation
Chamber (Gatefold LP) Prophecy Productions
Wer schon immer die vergangenen
Zeiten wieder aufleben lassen wollte, in welchen
ruhigere, düstere und elektronische Sounds zum
Grundprogramm eines jeden Schwarzkittels gehörten - der
kann das mittels "Levitation Chamber" nun zumindest
teilweise nachholen. Die Grundinspiration von Bands wie
The Cure oder den Sisters Of Mercy ist unüberhörbar,
jedoch mischen Silence In The Snow noch eine Prise
Post-Atmosphäre mit hinein. So wirkt das Album nun eher
wie eine Hintergrundberieselung eines Gothic-Clibs, in
welchem man eher diskutieren denn tanzen möchte. Man
schwebt quasi davon. Metaller werden wohl einen weiten
Bogen um dieses Album machen, Rocker sowieso, aber
Grufties dürften sich hierfür wohl erwärmen können.
Interessant, aber nicht jedermann's Sache.
Geschmackssache halt. Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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BATUSHKA – Hospodi (2 LPs) Metal Blade/Sony
„Hospodi“ ist das zweite Album der polnischen Band
Batushka. Die, im Jahr 2015, bekannt gewordene Band hat
sich für ihr neustes Werk jedoch etwas ganz spezielles
überlegt: Die Aufnahmen sollten möglichst naturgetreu
bleiben, wie bei einem Live-Auftritt. Deshalb
verzichteten sie auf jegliche digitale Zusätze oder
Hilfsmittel. Toll, nicht wahr? „Hospodi“, altslawisch
für `Gott` enthält eine konstante Steigerung. Hier bitte
wörtlich nehmen, denn der Sound, welcher vom Stil
relativ konstant bleibt, steigert sich in seiner Art
immer weiter hoch. Das Ganze, angehaucht vom Musikstil
der orthodoxen Kirche, verkörpert eine brutal,
tragödische, düstere Version der musikalischen Religion.
Batushka will mit den reissenden Gitarrenklängen, den
krächzenden Schreien und dem gespenstischen Chorgesang
all das in einem verpacken: Die Rituale einer
Totenmesse. Und während man fortlaufend denkt, das Album
sei an seinem Höhepunkt angekommen, legen die Polen noch
einen drauf. Übrigens, an alle die vom Zelebrieren des
Todes begeistert sind, die Metal Band hat ein passendes
Extra für die Liveauftritte bereit. Ich zitiere: ,,Ihr
werdet eine Totenmesse mitsamt Begräbnisriten erleben -
urtümlich, traurig und bitter!“ Zoé
Punkte:
7.5 von 10
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ILLDISPOSED – Reveal Your Soul For
The Dead (CD) Massacre Records/Musikvertrieb
Zu den Dänen muss ich wohl nicht
mehr viel sagen, denn wer nicht erst seit gestern
Todesstahl einverleibt, der müsste schon mal über ein
Werk der Jungs gestolpert sein. Auch Faulheit kann man
der Truppe kaum unterstellen, denn mit „Reveal Your Soul
For The Dead“ wird das 15. Studioalbum vorgelegt, und
ich war doch sehr gespannt darauf, da der Vorgänger
„Grey Sky Over Black Town“ (2016) durchaus nicht von
schlechten Eltern war, und Illdisposed zeigten damals
sogar, dass sie im höheren Tempobereich mit etwas Black
Metal-Einflüssen umgehen können. Nun, bei „Reveal Your
Soul For The Dead“ ist dies wieder Schnee von gestern,
sprich was auf dem Vorgänger Einzug fand, wurde über
Bord geworfen und man wandelt wieder auf altbekannten
Mid Tempo-Pfaden durch die Eingeweide. Somit alles
wieder beim Alten und das Werk ist weder innovativ noch
hat es grosse Überraschungen zu bieten. Am ehesten ist
zu erwähnen, dass die Herren auf „Reveal Your Soul For
The Dead“ auch etwas Platz für Melodien lassen, so
könnte ich mir vorstellen, dass besonders die Songs
„This Is Our Calling For The End“ und „What Will I
Become?“ sogar auf Anklang bei Freunden älterer Amon
Amarth-Scheiben finden könnten. Sicherlich auch
erwähnenswert „With Hate“ und „… For The Dead“, diese
herrlich groovenden Dampfwalzen stehen repräsentativ für
den Death Metal, den man von den Dänen gewohnt ist. Mix
und Mastering der Scheibe wurde in die Hände von Dan
Swanö gelegt, der es schafft, die Energie von
Illdisposed auf den Hörer zu übertragen, doch auch dies
ändert wenig daran, dass die Scheibe kein Füllhorn neuer
Ideen symbolisiert. Fans der Band dürfen aber getrost
zuschlagen, denn Illdisposed zeigen auch 2019, dass sie
sich einen Dreck um irgendwelche Trends scheren und ihr
Ding gnadenlos durchziehen. R.K.
Punkte:
7.5 von 10
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THE DEAD DAISIES - Locked And
Loaded (2 LPs) Spitfire Music/Musikvertrieb
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis so ein
Album erscheint. The Dead Daisis brillieren ja
bekanntlich nicht nur mit sackstarkem eigenem Material,
sondern besitzen ausserdem die eher rare Gabe, aus
kultigen Klassikern der Rock-Geschichte gar noch
deutlich mehr raus zu holen. Beste Beispiele dafür sind
«Midnight Moses» (im Original von The Sensational Alex
Harvey Band) oder «The Fortunate Son» (im Original von
Creedence Clearwater Revival). Längst haben sich diese
Perlen im Live-Set festgekrallt, und man wäre als Fan
echt enttäuscht, darauf verzichten zu müssen. So sind
auf «Locked And Loaded» alle Coverversionen vereint, die
auf den bisherigen vier Studioalben untergebracht
wurden. Darüber hinaus erhält man so die Gelegenheit,
alle Musiker zu hören, die einerseits zum aktuellen
Line-up gehören und andererseits den Stempel "Ex-The
Dead Daises" tragen: Doug Aldrich (g), Jackie Barnes
(d), Deen Castronovo (d), John Corabi (v/g), Richard
Fortus (g), David Lowy (g), Marco Mendoza (b), Dizzy
Reed (keyb), Jon Stevens (v) und Brian Tichy (d). Wer eh
schon alle Daisies-Alben bei sich im Regal stehen hat,
findet womöglich Gefallen am Vinyl, wobei hier von der
Belegung her eine einzelne LP völlig ausgereicht hätte!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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DROWN - Unsleep (Blue Re-Release
LP)
Lupus Lounge Das Album "Unsleep" wurde bereits
2014 unter dem Bandnamen Slow veröffentlicht und erfährt
jetzt einen Re-Release unter dem neuen Bandnamen Drown.
Der Inhalt ist aber leider immer noch der gleiche, auch
wenn das Etikett gewechselt hat. Meditativ zieht "Stem"
seine doomartigen Bahnen und der Gesang klingt wie bei
einer Unterwasser-Aufnahme. Dieser Song lässt sich durch
nichts aus der Ruhe bringen, ausser, dass er von ruhig
zu ganz ruhig wechselt. In die selbe Kerbe haut auch
"Unsleep", ein Song, bei dem man seine innere Ruhe
finden kann. Nach dem ersten Drittel folgt ein fieser
Überfall, der einem jede Yoga-Übung zunichte macht. Aber
trotz finsterem Gepolter ist der Sound nicht mehr als
eine diffuse Geräusch-Kulisse. "Kuril Kamchatka" bringt
Fabrikhallen-Flair in die heimischen Stuben, und das
Ganze ist sehr Industrial-mässig aufgebaut. Nach der
ersten Hälfte wandelt man wieder auf der
Meditationsschiene! Fahrstuhl-Musik vom Feinsten bietet
"Kermadec", und wer bis jetzt noch nicht tiefenentspannt
ist, dem kann von dieser Stelle auch nicht mehr geholfen
werden! Und das trotz einiger schiefer Töne! "Mariana"
bringt diese leibhaftige Geräuschkulisse von einem Album
zu Ende. Nochmals wird der Geräuschteppich ausgerollt
und sämtliche Standarts runtergespielt. Ob dieses Album
zwingend nochmals auf den Markt geschmissen werden
musste, stellt sich die Frage? Die Liebhaber von
dissonantem Sound können Drown gerne mal antesten!
Roolf
Punkte:
keine Wertung
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PHOBIA - Generation Coward (Colored LP) Willowtip Records
Wer kennt Phobia? Auch diesesmal machte ich mich auf
die Suche nach Phobia und ward fündig geworden. Phobia
stammen aus Orange County, California, und sind seit
1990 grindcoremässig unterwegs. Der Vierer released,
wenn ich korrekt gezählt habe, mit 'Generation Coward'
bereits den 11. Output ihrer langen Karriere und lassen
es auf diesem gewaltig erbeben und erschüttern. 13
Tracks haben den Weg auf 'Generation Coward' gefunden,
in typischem Grindcore-Stil, leicht deathig, leicht
thrashig, leicht hardcorig. Die Drums blasten durchwegs,
sehr gezielt und bewusst, nicht ausufernd, sondern gut
strukturiert. Zudem trommelt es ab und an sehr straight
moshend in den Songs, um ebenfalls mit einigen Breaks
und Rhythmuswechseln das Ganze aufzulockern. Die
Klampfen riffeln sich nur so durch die 13 Songs, ab und
an ein kurzes Soli auf den etwas 'längeren' Songs,
ansonsten sind die Tracks doch sehr kurz gehalten, um
jeweils +/- 1 Minute. Yep, das ist Grindcore, wie man es
auch kennt von Napalm Death, Brutal Truth oder
Terrorizer. Doch Phobia haben den amerikanischen Stil in
ihrem Grindcore beibehalten, will schreiben, dass der
Soundteppich sehr deathig gehalten wird. Auch setzt man
einige gesprochene Aufnahmen mit in die Songs hinein, um
dann brutal-gewalttätig das Gesagte musikalisch zu
untermalen. Der Tieftöner wummert herrlich pendelt
zwischen den Klampfen und dem Schlagwerk hin und her,
erinnert etwas an Dan Lilker's Bass bei Nuclear Assault,
Brutal Truth und S.O.D. (Stormtroopers Of Death), was
ebenfalls den Sound von Phobia und auf dem Album
'Generation Coward' prägt. Die Vocals sind eher wohl
hardcorig gehalten, will schreiben, eher im shoutenden
Bereich, ab und an leicht guttural gehalten. Das
Coverartwork zeigt die brutale Machart klar auf, die
Produktion steuert mit ihrer Wucht das Seinige bei. Ja,
es ist extremer Grindcore, den Phobia auf 'Generation
Coward' zelebrieren und ich denke auch, dass hier wohl
die Die-Hard-Fans zugreifen können und dürfen, dennoch
dürfen und sollen sich Soundliebhaberinnen und -haber
anderer Stile hier mal sich ranwagen, denn Phobia zeigen
auf, wie extreme Mucke - und vor allem gut gemachte -
Mucke geht. Grindblast! Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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BASTARD GRAVE - Diorama Of Human
Suffering (CD) Pulverised Records
Uffa, nicht Uffe, da scheppert's
noch gewaltiger old-schoolige Notenstränge in die
Gehörgänge sowie den Gehirnverwindungen. Jo, back in
1990 bzw. 1991, als je erst Entombed und danach
Dismember ihre Erstlinge auf die Erdbewohnerinnen und
-bewohner niederschmettern liessen. Jo, das sind hörbar
eindeutig die intensivsten Erörterungen auf 'Diorama Of
Human Suffering', dem Zweitling des schwedischen Fünfers
aus Helsingborg. Etwas flotter und flockiger als die
beiden genannten Beeinflussercombos laufen die Bastard
Grave's richtig heiss auf den 9 Tracks. Genau der Spirit
der Erstlinge von Entombed 'Left Hand Path' und
Dismember 'Like An Everflowing Stream', genau dieser
Spirit, ohne jetzt die genannten Bands einfach zu
kopieren, nein, genau dieser diabolische Spirit findet
sich auf eben besagtem Werk namens 'Diorama Of Human
Suffering'. Jo, und was noch? Mmh, das war's schon,
irgendwie, jedoch eben auch sehr charmeurisierend, eben,
..., das mit dem schwedischen old school Death-Metal.
Der Gesang orientiert sich eben doch sehr an L. G.
Petrov, jedoch ohne diesen pietätslos zu klonen, so ist
der gutturale Stimmerzeuger deutlich verständlicher als
eben genanntes Beinah-Ebenbild. Die beiden
Doppel-Quetschbalkentöner zieren sich in keinster Weise
vor den gutturalen Gesangseinlagen, nein, da wird in
bester, schwedischer Death-Metal-Tradition gerifft und
ab und an auch leicht mit melodiösem Touch soliert,
jedoch auch wieder nicht bei jedem Track, und dennoch
ergeben die interessanten Songkonstruktionen einen ganz
speziellen Spirit her, dieser von den Fans besagter
Bands längst herbeigesehnt worden sind. Und nun, da
wären wir, ihr im Herzen gestandenen old school Vikinger
und Vikingerinnen. Ebenfalls scheppert der besagte
Tieftöner wunderbar im blutgetränkten Fahrwasser der
beiden riffenden Herren mit, ja, es ist eine Bassistin,
die exakt weiss, wie man den schwedischen Spirit auf die
Basssaiten gekleistert bekommt, yep, und das soll meine
Verneigung davor sein. Ja, auch der Drummer ist eher
weniger im Blastbereich zu finden, was eben besagter
Stilrichtung ebenfalls nochmals eine Portion Authentität
entgegenbringt. Schwere, treibende Doublebass-Attacken,
leichte thrashige Elemente und Patterns beinhaltend,
schwingt er sich durch die Songs empor. Auch das Artwork
von 'Diorama Of Human Suffering' erhält einen
interessanten Cadaver- und Carnage-Touch, yep, erinnert
mich da spontan an die beiden hervorragenden Scheibchen,
seinerzeit. Die Produktion bringt das Seinige dazu, um
besagten schwedischen Spirit mit wehenden Fahnen hoch in
den Wind gestellt und gehalten. Fazitaktisch, auch hier
werden Death-Metal-Freaks ihre Freudentänze unaufhörlich
ausüben, alle anderen Freaks des Metals: Ein Antesten
sei empfohlen. Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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BALEFUL ABYSS - Death Propaganda (CD) Black Sunset/MDD
Propaganda for old school Death Metal? Aus Sinsheim,
Germanien? Yep, dem ist so. Die dritte Propaganda-Welle
rollt daher, will schreiben, das 'Death Propaganda' ist
das dritte, vollumfängliche Werk des Vierers, nebst
einer weiteren, vorangegangenen EP. Na, wer kennt noch
die Band Zombieslut? Et voilà, here we go und landen bei
Baleful Abyss. Wow, soviel Europa in einem Sätzchen aus
den Alpen heraus geschrien. Des passt doch wie der
Deckel auf den Pott. So, genug schweinerünstig und
schlabbernd gelabbert, gehen wir ans Angemachte. Was
wird uns auf 'Death Propaganda' nun serviert, welche
Schlachtplatte ist da im Angebot? Well, da wird
kräftiger, düsterer, brutaler old school Death-Metal
serviert, 12 Tracks, inklusive einem passenden Intro, so
à la Six Feet Under, Cannibal Corpse, Autopsy, Entombed,
Carnage, Cadaver und Konsorten, ja, um einige, vage
Anhaltspunkte geben zu dürfen. Auf alle Fälle schweben
die Stimmbänder in tiefen, gutturalen Schluchten. Ab und
an ein thrashiger Shout, doch es wird meistens dem
tiefen, gutturalen Sangeskult gefrönt, bis eben auf
besagte Ausnahmen. Nun, der Kesseltreiber - will
schreiben der Patternkreatör, also der Drummer -
doubel-basselt wunderbar in schwedischer old school
Death-Metal-Manier durch die Songs, findet jedoch stets
die Handbremse, um eben auch die doomigen, beinahe schon
zeitlich stehenden Momente zu forcieren, gepaart mit
kleinen, feinen und extremen Rhythmuswechsel. Und ja,
wenn versucht wird, Blasts zu finden, ja, wenn man
richtig tief sucht, findet man diese auch, ansatzweise
nur jedoch, was eben diesem Album auch sehr gut bekommt,
denn es wird hierbei auf die alten Double-Blast,
hauptsächlich, gesetzt, welche man eben aus
thrashig-deathigen Versionen von einst kennt und wieder
erkennt. Yep, es sind zwei 666-Saitenmalträtierer am
Werk, yep, richtig erraten, die geraten haben, es
handelt sich hierbei um den guttural bösartigen Shouter.
Gut so, denn man hört die Kraft der zwei Saitenherzen
tiefsinnig und einander vertraut im Gleichschritt durch
die Hölle marschierend, mit markanten Death-Riffs,
welche tatsächlich an die gute, alte Zeit erinnert, will
schreiben, es ist authentischer old school Death-Metal,
fragelos konsequent. Klar, geshreddert und soliert wird
auch, jedoch nur kurz, dafür wild und nicht bei allen
Tracks. Der satanische Tieftöner durchtränkt den Kelch
voller Blut mit festigender Masse und sticht trotz den
tief gestimmten zwei Oberklampfen klar, scheppernd,
brummend und treibend ebenfalls heraus, was dem Sound
auf 'Death Propaganda' sehr wohl bekommt. Nun, es nicht
unbedingt etwas Neues, was uns Baleful Abyss da
entgegenschmettern, jedoch so was von Unbekümmertheit,
Lockerheit, ja Spass, auch wenn's düsterer, satanischer
Spass ist, aber genau dieser Fun wird allen 12 Tracks
zelebriert, inklusive dem Intro, was mir nach wie vor
ein Schmunzeln auf meine blutunterlaufenen Lippen
schwingt. Ja, auch das Artwork auf 'Death Propaganda'
passt, der Sound ist ebenfalls etwas antiquiert, jedoch
nicht minder schlecht, als die hochgezüchteten
Produktionen. Yep, korrekt, ich habe mich soeben vom
Charme des old school Death-Metal bezirzen lassen. Nun,
antesten heisst hier die Devise, denn für
Death-Metal-Freaks ist es ein Festmahl, für alle anderen
Metal-Freaks - weiblicher und männlicher Statur - ist's
eine Hörprobe auf alle Fälle wert. Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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REDSCALE - Feed Them To The Lions (LP) Karma Conspiracy
Records Die Deutschen von Redscale produzieren
eine Art Stoner/Heavy Rock, welcher durch Bands wie
Monster Magnet, Truckfighter, Crowbar und Clutch erneute
Berühmtheit erlangte. Ging ja damals in der Grunge-Welle
alles irgendwie n bisschen unter. Dafür wird jetzt
wieder der Wüstenstaub aufgewirbelt, und mittels einer
sehr charakterstarken, kratzig-röhrigen Stimme gut
untermalt. Muss man gar nicht mehr viel dazu sagen, Fans
besagter Bands und Stilrichtungen sollten sich "Feed
Them To The Lions" unbedingt mal reinziehen. Fetzt!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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METH. - Mother Of Red Light (CD) Prosthetic Records
Ups, das ist ja richtig noisy und sehr
experimentiell, was uns Meth. mit ihrem Album 'Mother Of
Red Light' darbieten, ja geht gar ins industrial rein.
Nun, Meth. ist ein Sechser-Projekt aus Chicago, IL, die
mit 'Mother Of Red Light' ihren dritten Output, jedoch
ihren ersten Longplayer mit 9 Songs veröffentlichen.
Vorher hatten sie zwei EP's released, auf Tape,
wohlbemerkt, was bei mir gewisse nostalgische Momente
aufkommen lassen und ich mich nach dieser Rezension
meinen Tapes mal widmen werde. Ja, ich habe noch ein
Tapegerät von einer japanischen Marke, welche drei
Stimmgabeln im Emblem hat, mit Blechblasinstrumente
begonnen hatte, jedoch heutzutage eher mit der
Produktion von Zweirädern bekannt ist. Nichts
destotrotz, Meth. frönen dem
Noise-Industrial-Exerimental-Metal. Was, gibt's diese
Soundrichtung noch nicht? Na denn, well done, Meth.,
neue Soundrichtung kreiert. Obwohl auch hierbei sehr
vertrackt und gewöhnungsbedürftig, kommen Meth.
eindeutig straighter und grooviger rüber als
beispielsweise die Engländer von Deadthrone. O.K., kann
vielleicht nicht miteinander verglichen werden,
soundmässig zumindest, jedoch von der Betrachtung des
Songwritings her alleweil, denn Meth. verstehen es
ebenfalls gekonnt wie Deadthrone, eine eigenständige und
doch sehr eigenwillige Kunst der Musik darzustellen und
zu präsentieren. Ja, Meth. ist brutal, ist extrem,
unterhaltend, mit vielen eigenwilligen, künstlerischen
Enspeisungen so à la Laibach und Konsorten, sehr
abstrakt und mit vielen Noise-Elementen versetzt. Je
länger ich 'Mother Of Red Light' mir reinziehe, desto
mehr gefällt's mir, auch wenn es immer noch sehr, sehr
gewöhnungsbedürftig ist. Vielleicht sind mir die
blastenden und deathigen Elemente die Höhepunkte, welche
ich einfach passend und goil in diesem Experiment
heraushöre. Die Gitarren kommen einerseits sehr
grindcorig, deathig und noisy rüber, andererseits
experimentieren sie mit cleanen, abstrakten
Soundfragmenten auf interessante Weise die Gehörgänge
des Schreiberlings. Die Drums sind ebenfalls grindcorig,
blastend, schleppend, doomig und abstrakt gehalten, mit
vielen, kleinen Breaks, jedoch stets groovend gehalten.
Der Bass wummert sich und schlängelt sich so durch die
düsteren und dumpfen Soundteile hindurch, wie sich der
Colorado River durch den Grand Canyon windet, wirbelt
und sich in das Sandgestein hineinfrisst. Die Vocals
sind einerseits leicht guttural gehalten, meist jedoch
im shoutenden Level, wie es im Thrash-Metal und Hardcore
so vorkommen. Auch diese Stimmbänder winden sich wie
glühende Lava durch die Songfragmente, so schleppend wie
doomig eben sein kann und doch gliedern sie sich in das
ganze Experiment und Songkonstrukt hervorragend ein. Ein
abstraktes Coverartwork, welches die musikalische
Offenbarung bestens darstellt. Auch die Produktion kommt
sauber und druckvoll rüber, somit erhält dieser
Experimental-Noise-Core-Metal eine klare Handschrift.
Nun, eine Hörprobe wird hierbei empfohlen, obwohl es
mehrere Anläufe benötigt, um den Zugang zu 'Mother Of
Red Light' zu erlangen, doch es lohnt sich alleweil.
Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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HERE LIES MAN - No Ground To Walk
Upon (2 LPs) RidingEasy Records
"Same procedure as every year"
bei den Afrobeat-Maniacs aus Los Angeles, was so viel
bedeutet, dass sich verglichen mit dem letztjährigen
Output "You Will Know Nothing" auf der diesjährigen,
dritten Scheibe "No Ground To Walk Upon" weder
kompositorisch noch aufnahmetechnisch wirklich viel
verändert hat. Die einzigartige Kombination aus
afrikanischen Rhythmen (die perkussive Drum-Arbeit von
Geoff Mann ist wieder mal erste Sahne), verhältnismässig
harten Riffs, dem charakteristisch karg eingesetzten
Gesang und dem ewig präsenten Element der stoischen
Repetition macht auch aus diesem Langdreher (sofern man
das bei 26 Minuten Spielzeit überhaupt so sagen darf)
wieder ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Der
einzige, feine Unterschied, den ich zum Vorgänger
ausmachen kann, ist das Gefühl, dass sich das Quartett
diesmal noch psychedelischer gibt und sich noch mehr
darum bemüht hat, den Songs jene typischen Film Noir -
Vibes zu verleihen, die beim Anhören eine ganz spezielle
Atmosphäre erzeugen. So klingt dann das ganze Album wie
ein Original-Soundtrack für einen fiktiven Krimi aus den
frühen Siebzigerjahren, und vor dem geistigen Auge sieht
man förmlich jene typischen, in blassen Farben
gehaltenen und leicht unscharfen Filmsequenzen, mit
denen mancher von uns noch aufgewachsen ist. Natürlich
ist das hier Musik für Liebhaber, eine harte Variante
von World Music, die lange nicht jeder goutiert. Aber es
hat einfach etwas Spezielles, und den Zweiflern kann ich
nur empfehlen, sich von dieser Truppe das eine oder
andere Live-Video auf Youtube reinzuziehen. Wer auch nur
einen Funken Rhythmusgefühl besitzt, wird sich dem
Zauber dieses ausgeprägt perkussiven Sounds auf Dauer
nicht entziehen können. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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ARDOURS – Last Place On Earth
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Ardours ist das neue Unterfangen
der Vocalistin Mariangela Demurtas (Tristania) und des
Produzenten sowie Musikers Kris Laurent, welche beide
aus Sardinien kommen und sich schon 2015
zusammengeschlossen haben. Das Alternative Gothic
Rock/Metal Projekt gibt Mariangela die Möglichkeit, sich
voll und ganz zu entfalten und ihr Herzblut zu
investieren. Dies ist in der Musik klar zu erkennen –
die Lieder werden mit Wärme und Leidenschaft gesungen
und sinnlich, emotional komponiert. Der alternative Stil
wird insbesondere durch die typische Verwendung von
Elektro-Einlagen unterstrichen, welche sich durch das
ganze Werk schlängeln. Die Stimmung, welche erzeugt
wird, wirkt durch das ganze Album eher ruhig, auch wenn
die Rhythmen manchmal schneller werden. Nostalgisch,
träumerisch und melancholisch klingen die Melodien
daher, die Musik baut sich auf und bildet einen breiten
Rahmen für den emotionalen Gesang. Der Hörer verliert
sich in einer Wolke und gibt sich den rührenden Klängen
hin. Jedoch muss hier gesagt werden, dass denjenigen,
die gerne abwechslungsreiche Musik hören, «Last Place On
Earth» wahrscheinlich langweilig wird. Auch wenn
schnellere Tracks, beispielsweise «Design», vorhanden
sind, entpuppen sich die meisten Lieder als
Power-Balladen, was im Verlauf etwas monoton erscheinen
kann. Eingängige, glänzende Melodien schön und gut – die
Energie ist irgendwann raus und es zieht sich in eine
Konstante, aus der die Musik nicht ausbrechen kann.
Dennoch, «Last Place On Earth» ist ein Album, welches
beim Zurücklehnen durchaus eingehen und durchdringen
kann und musikalisch toll aufgebaut ist. Sina
Punkte:
7.0 von 10
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FRETLESS - Damnation (CD) Pure
Steel Records
Das Beste bei diesem Album kommt
am Anfang. Die schwedischen Heavy-Metaller Fretless
haben ein grandioses Intro geschaffen, dem ein super
Riff folgt, das mit einer zähen Hammond-Orgel unterlegt
wird. Sobald der Gesang einsetzt, wird es allerdings
garstig. Denn die Stimme krächzt die Töne derart raus,
dass man versucht, nicht genau hinzuhören. Kratziger
Gesang gehört aber nun mal zu dieser Musikstilrichtung.
Von daher kann es auch sein, dass jetzt einfach dieser
Gesang mir nicht zusagt. Heavy Metal-Freunde dürfen also
aber hier gerne weiterlesen, oder, da ihr eh bereits im
Internet surft, ein Ohr riskieren. Nach den ersten
Nummern folgen elf weitere, die im Heavy Metal und Hard
Rock wildern. Fretless bemühen sich dabei nicht um
Eigenständigkeit, sondern basteln sich aus bekannten
Melodien eigene gute Lieder. Nicht mehr, und nicht
weniger. Das Ganze verfügt über Druck und könnte auch
live was reissen. Wäre es ein Album ohne Gesang oder ein
anderer Sänger am Werk, würde meine Note wohl besser
ausfallen. So aber driftet für mich "Damnation" bald in
leicht nervende Hintergrundmusik ab. Zumal die
Textzeilen zum Teil sehr holprig gesungen werden und man
sich immer wieder bemüht, noch rasch den ganzen Text
zwischen die Takte zu pressen. Hier wünsche ich mir bei
einem weiteren Album mehr Sorgfalt. Wer Heavy Metal mit
Ecken und Kanten sucht, kann hier gerne eine Ohr
riskieren. Wer nur noch Alben mit Klassiker-Potenzial
kauft, kann sich dieses Geld getrost sparen. Roger
W.
Punkte:
7.0 von 10
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VOLBEAT – Rewind, Replay, Rebound
(Gatefold, 2 LPs)
Universal Music
Rückbesinnung, noch mal
überdenken und wieder angreifen, so in etwa könnte man
den Titel des mittlerweile siebten Studioalbums der
dänischen Erfolgstruppe Volbeat interpretieren. Seit dem
Debütalbum „The Strength - The Sound - The Songs“ (2005)
ging es für die Herren um Michael Poulsen stetig auf der
Erfolgsleiter bergauf. Mittlerweile ist das mit etlichen
Awards und dem Echo ausgezeichnete Quartett Dänemarks
erfolgsreichster Musikexport. „Rewind, Replay, Rebound“
ist ausserdem das erste Album für Neu-Basser Kasper Boye
Larson, der seit 2016 in der Band spielt. Ist der
neueste Streich aus dem Hause Volbeat also der geglückte
Spagat zwischen Kommerz und Authentizität? Mit Songs wie
dem Opener „Last Day Under The Sun“, der auch schon als
Single ausgekoppelt wurde, bekommen erst einmal die
Mainstream Fans neues Futter, bevor „Pelvis On Fire“ für
Fans der ersten Stunde ein versöhnlicher Rocker sein
dürfte. Mehr kerniges Material wird auf Songs wie den
härteren Rock ’n‘ Roll Nummern „Die To Live“ - mit
Gastsänger Neil Farlon (Clutch), „Sorry Sack Of Bones“
oder „Cheapside Sloggers“, mit einem schicken Solo von
Gary Holt (Slayer, Exodus) serviert. Viele Songs bewegen
sich aber auch im Midtempo Bereich, die zu eher
belanglosen Nummern verkommen wie zum Beispiel „Maybe I
Believe“, „The Awakening Of Bonnie Parker“ oder auch
„Cloud 9?. Natürlich bekommen auch die Stadiongänger und
Fans von „For Evigt“ mit „When We Were Kids“ und „7:24“
(das ist die Uhrzeit der Geburt von Poulsens Tochter)
zwei seichte Nummern im Breitwandsound spendiert. Auf
der Special Edition gibt es neben verschiedenen
Demoversionen noch zwei non-Album-Tracks, wie dem
wirklich coolen Rocker „Immortal, But Destructible“ und
einem leider weiteren Midtemposong „Under The Influence“
zu hören. Volbeat haben ihren ureigenen Sound auf
„Rewind - Replay - Rebound“ weiter kultiviert und
dürften auch auf der kommenden Tour keine Probleme
haben, die grossen Stadien wieder zu füllen. Für mich
ist es kein besonders gutes, ja schon fast ein
langweiliges Album, das aber zumindest mit ein paar
coolen Feinheiten punkten kann, wie dem hämmernden Honky
Tonky Klavier im Jerry Lee Lewis Stil bei „Die To Live“,
dem breiteren Einsatz des Harlem Gospel Chors und der
Background Sängerin Mia Mia. Ansonsten Volbeat eben. Man
mag sie oder eben nicht! Oliver H.
Punkte:
6.8 von 10
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SOLEIL MOON - Warrior (CD) Frontiers
Music / Musikvertrieb
Soleil Moon existieren bereits
seit 20 Jahren. Mit "Warrior" erscheint aber erst deren
drittes Album. Nur schon aufgrund dieser Tatsache ist
das Prädikat Projekt sinnvoller, als Soleil Moon als
Band zu bezeichnen. Wie dem auch sei, Kopf der Formation
ist Sänger Larry King. Einziger konstanter Mitstreiter
ist Keyboarder John Blasucci. Als Gastgitarrist wird
Michael Thompson genannt. Da wird's interessant, da L.
King auch Sänger der Michael Thompson Band ist. Kurz
gesagt zwei Acts, gleicher Sänger, gleicher Gitrarrist,
vertauschte Rollen beim Songwriting. Somit bleibt auch
der Stil derselbe. Man ist im klassischen AOR zu Hause.
Soleil Moon haben zusätzlich einen deutlichen West
Coast-Einschlag. Daher hält sich der Rock-Faktor in
Grenzen. Zweifellos sind exzellente Musiker am Werk, die
ihr Handwerk verstehen. Songtechnisch hat man aber nur
bedingt etwas zu bieten. Melodien mit
Wiedererkennungspotenzial, Hooks, die einen hellhörig
werden lassen, Refrains, die zum Mitsingen animieren,
alles vorhanden, aber leider nur sehr sporadisch.
"Warrior" ist als Hintergrundmusik, wo und wann auch
immer, bestens geeignet und verusacht keinerlei
Schmerzen. AOR kann aber einfach qualitativ
hochstehender sein. Journey, Survivor und viele andere
haben das schon bewiesen. Soleil Moon bleiben aber
leider irgendwo im hinteren Mittelfeld hängen.
Chris C.
Punkte:
6.8 von 10
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GREEN ORACLE - Green Oracle (CD) Argonauta Records
Mit schon fast Pink Floyd-esker Entrücktheit ("Shine
On You Crazy Diamond Pt. 1" lässt herzlich grüssen)
startet die musikalische Reise, zu der uns dieses
toskanische Psych / Doom / Stoner Trio auf ihrem Debüt
einlädt. Und diese Reise sollte man nicht unbedingt
nüchtern antreten, denn die drei Tracks mit einer
Durchschnittslänge von jeweils knapp 20 Minuten wirken
am besten, wenn man das rationale Denken vorübergehend
ausschaltet. Die drei Songs, treffenderweise "Please",
"Do", "Hallucinogens" betitelt, mäandern sich fast
durchgehend instrumental gehalten und augenscheinlich
strukturlos durch das wabernde Universum der
psychedelischen Musik. Wenn die menschliche Stimme mal
zum Einsatz kommt, dann ausschliesslich als weiteres
Instrument inmitten der ganzen opulenten
Klanglandschaften, im Sinne eines zusätzlichen
Soundeffektes. Aber ihr wird dann im Mittelteil von "Do"
dann doch noch etwas mehr Raum zur Entfaltung gelassen,
was dann in einem stammesmässigen Gesang mündet. Doch
wer jetzt meint, die Musik von Green Oracle lade
ausschliesslich zum Träumen und Schweben auf
regenbogenbunten Wolken ein, der täuscht sich, denn die
eben genannte Nummer endet in einem entfesselten,
tonnenschweren Riff-Inferno, und nach diesem
Strickmuster funktionieren auch die anderen beiden
Songs. Beim ausgeprägt starken Jamcharakter der drei
Tracks, die speziell beim Einsatz exotischer Instrumente
(z.B. Didgeridoo) bzw. weiblicher Vocals schon beinahe
in fernöstliche Meditationsmusik abdriften, darf man
sich schon fragen, wieviel des Ganzen geplant war und
wieviel in spontanen Studiojams entstanden ist. Aber ob
geplant oder nicht, für Genrefans (Karma To Burn mit
stark psychedelischer Schlagseite) dürfte "Green Oracle"
eine interessante Angelegenheit sein. Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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LICENCE - N.2.O.2.R. (LP) Metalapolis Records/Phonag
Aus Ludwigsburg stammt Licence. Nach «Licence 2 Rock»
kommt nun «Never 2 Old 2 Rock» ans Tageslicht und
verbindet Vater Steam Thiess (Gitarre) und Tochter Jacky
Coke (Gesang) in einer Truppe. Der Sound ist dann auch
geprägt von den achtziger Jahren und beinhaltet harten
Rock mit sleazigen Parts. Speziell die Stimme von Jacky
erinner etwas an Sister Sin und Skew Siskin, und
irgendwo dazwischen findet sich auch der Sound wieder
von Licence. Das klingt alles ganz gut und macht Spass,
aber kommt an den tollen Hits nicht vorbei. Weder der
angepriesene Hit «Hot4Ever», noch das schnelle «Hell
Freeze Over», oder «Lound'n'Proud». Mit der Zeit wird
auch klar, woran es liegt. An der monotonen Stimme der
kratzbürstigen Shouterin. Das ändert sich auch nicht mit
dem Pat Benatar-Cover «Hit Me With Your Best Shot». Hier
treten die gesanglichen «Mängel» ganz stark ans
Tageslicht. «N.2.O.2.R.» ist sicher kein schlechtes
Werk, aber garantiert auch eines, das von vielen
übertrumpft wird. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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DEADTHRONE - Premonition (CD) Arising Empire/Warner
Jetzt werden meine feinfühligen Gehörhärchen mächtig auf
die Probe gestellt. Ja, Deadthrone sind wohl sehr
speziell, einerseits sehr neue Wege beschreitend im
Metal, will schreiben im Modern Metal, Metalcore,
andererseits zelebrieren die vier Musiker aus Manchester
recht eigenwilligen Metalcore mit Modern
Metal-Einflüssen. Aha, der Schreiberling drehte sich
soeben im Kreise ... Yep, geb' ich zu, und genau so
geht's mir immer noch mit den 12 Songs auf dem ersten,
longplayerischen Album namens 'Premonition',
vorausgehend releasten Deadthrone eine EP. Nun gut, wir
stellen uns diesem Teilchen in voller Montur, lassen den
Metalcore-Shrapnel auf unsere Rüstung prallen und gucken
etwas ratlos aus den Augenschlitzen des Helmes in die
soeben entdeckte und eroberte Welt von Deadthrone. Nun,
erinnert mich zeitweise an die japanische
'Weiss-ich-was'-Idol-Band bzw. -Projekt namens
BabyMetal, denn auch hier gibt es die unüberhörbaren,
teils sehr 'poppigen' Einflüsse. Klar, es gibt auch den
leichten, gutturalen Gesang, gepaart mit eben dem sehr
poppig gehaltenen Klargesang. Irgendwie verträgt sich
das mit meinen Gehörhärchen nicht, es reibt, wirkt
disharmonisch und doch wendet sich das Blatt und die
harmonischen Aspekte kommen ebenfalls aus allen
bekannten und unbekannten Löchern herausgekrochen. Wie
aus verschiedenen redaktionellen Publikationen zu
entnehmen, werden Deadthrone hoch gehandelt, was jedoch
meinen Aspekt und meine Ansicht nicht betrüben lassen,
denn wie stets immer ehrlich geschrieben, ist
'Premonition' ein heisser Tanz zwischen brutalem
Metalcore, Modern Metal und eben der sehr kommerziellen
Popmusik, gar leichten Trance- und Ambient-Elementen. Es
ist wohlwollend und lobenswert zu bezeichnen, wenn
versucht wird, verschiedenartige Stilrichtungen zu
vermischen und in eine Einheit zu verpacken.
Wohlweislich, Deadthrone sind unverkennbar sehr
eigenständig, obwohl die/der eine oder andere Kenner/in
und Anhänger/in dieses Genres jetzt schreiben würde,
dass dies dem nicht so sei. Nun gut, glücklicherweise
ist Musik Geschmacksache, denn wenn wir was mögen,
verfolgen wir diese Bands bzw. die Künstler, wenn wir
was nicht allzu sehr mögen, hellyeah, dann müssen und
dürfen wir diese Bands bzw. Künstler nicht weiter
verfolgen. Differenziert ausgedrückt, wenn ich etwas
nicht unbedingt mag, dann heisst das nicht, dass es
schlecht ist, wohlbemerkt, sondern dass ich trotz
mehrmaligen Anhörens den Zugang zum releasten Produkt
nicht finden konnte. Ja, das passiert mir sehr selten.
Nun, ist es mir hierbei, bei 'Premonition' passiert?
Final kann ich schreiben, dass ich es immer noch nicht
weiss, denn ich werde immer noch kräfteraubend hin- und
hergerissen. Nun, die Mucke kann vielseitiger nicht
sein, das Songwriting ist wohl durchdacht, ja, selbst
Hitpotential ist vorhanden. Die Gitarren knallen heftig
und brutal einerseits, andererseits sind die Gitarren
wieder sehr atmosphärisch tragend und wohlwollend
gestimmt. Durch den Einsatz von Keyboards und
Synthesizer entsteht hierbei leichte Ambient- und
Trance-lastige Momente, welche eben besagte 'poppigen'
Elemente sehr zum Tragen erscheinen und erschallen
lassen. Die Drums bollern ebenfalls druckvoll und
gewaltig daher, können von der einen Sekunde zur anderen
Zeiteinteilung wie eine Elfe zum Schwanensee tanzen und
schweben. Der Tieftöner ist die Verbindung zum ganzen
Musikkonstrukt namens Deadthrone und könnte problemlos
in der Augsburger Puppenkiste mitpüppeln. Nun, alle 12
Tracks auf 'Premonition' sind sehr eigenständige
Kompositionen, perfekt produziert und sehr atmosphärisch
und variantenreich gehalten. Als Anhaltspunkt wären da
die Australier von Parkway Drive zu nennen, ansatzweise,
um einen musikalischen Vergleich hergeben zu dürfen. Nun
gut, glücklicherweise ist und bleibt Musik
Geschmacksache. Punkt. Fertig. Aus. Leopold
Punkte: 6.5 von 10
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BESVÄRJELSEN - Frost (EP Vinyl) Blues Funeral Recordings
Das schwedische Quintett widmet
sich voller Inbrunst der eher schwülstigen Variante des
Doom Rock, will heissen die Band verwendet wohlbekannte
Pattern und vermengt diese mit einer guten Portion
Harmonie, ohne dabei die beklemmende Zweckbestimmung der
Musik aus den Augen zu verlieren. Der beschwörende
Gesang von Frontfrau Lea Amling Alazam, der mit einer
leicht souligen Note regelrecht gesegnet ist, rückt die
Truppe dabei in die Nähe von musikalisch ähnlich
gelagerten Verwandten wie The Oath bzw. Lucifer, Jex
Thoth oder Sabbath Assembly. Schade nur, dass
Besvärjelsen mit "When We Fall" und "All Things Break"
ausgerechnet die zwei besten Songs gleich am Anfang der
EP verheizen, denn bei den darauf folgenden Songs "In
The Dark" und "Human Habits" macht sich bei mir dann
doch so etwas wie gepflegte Langeweile breit, mit
Betonung auf "gepflegt" wohlgemerkt, dennoch ist es
bedauerlich, dass die Band gleich zu Beginn fast ihr
ganzes Pulver verschiesst. Glücklicherweise reisst der
finale, stimmungsvolle Doom - Brocken "Past In Haze" das
Ruder noch einmal herum, so dass "Frost" doch noch ein
würdiges, pechschwarzes Grande Finale findet. Unterm
Strich ein solides Werk, das Mystik und Eleganz auf
dezent unheimliche Töne treffen lässt und dadurch
durchaus zum Träumen in patchouligeschwängerter Luft bei
Kerzenlicht und Rotwein einlädt. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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DIRTY RATS - Rock N Roll (CD) Sliptrick Records
Wie es aussieht, touren die Dirty Rats schon guten
dreißig Jahren durch die verrauchten Clubs und Bars in
Australien. Nun präsentieren uns die Jungs ihr
Debüt-Album. Neun Rock`n`Roll-Tracks, kurz und bündig
zwischen drei und vier Minuten. Auf den Spuren von Rose
Tattoo, aber nicht ganz so dreckig. Ich denke, live geht
das mehr ab, als es hier auf CD rüberkommt. Geboten wird
eine solide Gitarrenarbeit mit ordentlichen Riffs,
simplen Bass-Lines und treibenden Drums. Der Gesang ist
mit der Zeit etwas öde. Mir fehlen hier die
Gesangsmelodien, die hängenbleiben. Die Songs im Ganzen
sind beileibe nicht schlecht, aber alles irgendwo schon
mal gehört. Also die perfekten Songs für verrauchte
Clubs und Bikerpartys. Was raussticht ist das alte Bay
City Rollers-Cover "Yesterdays Hero" echt gut gelungen.
Ich hätte mir mehr solche Gesangslinien gewünscht. Fans
der alten AC/DC, Rose Tattoo und ZZ Top könne aber ruhig
mal reinhören hier, ich denke, ihr werdet Freude haben
an der Mucke der Australier. Crazy Beat
Punkte: 6.4 von 10
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OUT OF ORDER - Facing The Ruin MDD Records
Eine Band, welche seit 1991 bis zum heutigen Tag drei
Alben herausbrachte, wird entweder für arbeitsscheu
gehalten oder ist hauptsächlich im Untergrund unterwegs.
Für Out Of Order, einen metallischen Fünfer aus
Deutschland, gilt Letzteres. Laut der Bandpromo liefert
die Band 80s Bay Area Thrash mit einer guten Portion
Melodie. Dies kam nun kürzlich, verpackt in Form des
Longplayers "Facing The Ruin" auf den Markt. Die
Beschreibung passt auch einigermassen, obwohl ich mir
natürlich die grosse Frage stelle, welche Bucht in der
süddeutschen Heimat des Quintetts Out Of Order wohl
gemeint sein könnte. Thrashig ist der Sound definitiv,
allerdings höre ich keine deutlich angepriesenen
Melodienbögen heraus, was ich echt schade finde. Die
Gitarrenarbeit ist solide, ebenso das Geknüppel an den
Drums und die Songs im Allgemeinen ziehen gut nach
vorne. Ab und an sind in den Songs auch bemerkenswerte
"was war das denn"-Momente zu finden. Einer davon wenn
in "The Sniper" ein Interview mit Chris Kyle (einem
ehemaligen Navy Seal-Scharfschützen) eingestreut wird.
Allerdings sollten diese Momente für mich doch lieber
von Sound her kommen und nicht von irgendwelchen
Samples. Somit bleiben das die einzigen durchweg
überraschenden Eindrücke. Die Arbeit am Mikro überzeugt
mich nicht wirklich, aber mit Sängern und ihrer Stimme
habe ich oft so meine persönlichen Probleme. Vielleicht
hat die Stimme einfach zu wenig eigenen Charakter, oder
besser zu wenige Alleinstellungsmerkmale. Es wäre übel
zu sagen, dass es grosse Schwächen am Gesang gäbe.
Trotzdem reisst es mich nicht mit. Unterstützung an
vorderster Front gibt es noch in Form von Liv Kristine,
die Gastvocals für den Song "On The Rise" beisteuerte.
Alles in Allem bleibt "Facing The Ruin" eine
Veröffentlichung von vielen. Ohne grosse Schwächen aber
auch ohne wirklich merkliche Höhepunkte. Zumindest ist
das Album damit in guter Gesellschaft vieler anderer
Bands. Oliver H.
Punkte: 6.0 von 10
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DOMINATION INC. – Memoir 414 (Colored LP)
Steamhammer/Musikvertrieb Wie wir ja alle wissen,
hat auch der Thrash Metal über all die Jahre so seine
Entwicklungen durchgemacht. Grob könnte man den Thrash
so quasi in zwei Lager aufteilen, da haben wir auf der
einen Seite Bands wie Death Angel, Testament, Exodus und
Kreator; auf der anderen Seite Pantera, Machine Head und
Lamb Of God. Während die Erstgenannten noch eher die
traditionellen Wurzeln zelebrieren (wobei teils auch in
modernem Gewand), stehen die zweitgenannten Bands mehr
für eine Art „Neuinterpretation“ oder einfach
ausgedrückt Neo-Thrash oder Groove Metal. Die Griechen
von Domination Inc. versuchen nun hier auf ihrem zweiten
Langeisen „Memoir 414“, einen Spagat zwischen Tradition
und Moderne zu schlagen, dies jedoch nur mit mässigem
Erfolg. Dabei beginnt die Scheibe äusserst stark mit
„Cutting Edge“, ein Song, der mühelos auch auf einer
neueren Testament-Platte hätte stehen können und in mir
die Hoffnung nährte, hier ein wahres Brett serviert zu
bekommen. Doch der Anfang ist manchmal auch das Ende,
denn diese komprimierte Energie, welche „Cutting Edge“
aufbaute, verpufft beim folgenden „Day VIII Deus’
Ignorance“ im Nichts. Einerseits, weil das Tempo
drastisch bei dem Song gedrosselt wurde, und
andererseits jegliche Dynamik fehlt. Es ist ja schön und
gut, geht der Song über 9 Minuten und orientiert sich
schwergewichtig an Machine Head, doch müsste da
deutliche mehr Abwechslung und Spannung generiert
werden, um an die Taten der Vorbilder heranzukommen, so
bleibt von dem Song nicht viel mehr übrig als gepflegte
Langeweile. Wenn wir schon bei Machine Head sind, so
versucht Domination Inc. mit „Dark City“ einen Klon zu
erzeugen, der grundsätzlich nicht schlecht ertönt,
jedoch auch hier nicht die Klasse der Amis besitzt.
„Dehumanized“ ist dann wieder vermehrt auf der
klassischen Thrash-Schiene unterwegs und ist endlich
wieder ein Lichtblick, jedoch wurde das Ende des Songs
schlicht vergeigt. Mit „The Eye“ und „Culling“ retten
die Griechen schlussendlich „Memoir 414“ vor dem
Absinken in den belanglosen Durchschnitt, besonders
„Culling“ ist eine Granate und kann sogar der starken
Opener „Cutting Edge“ noch übertrumpfen. Der Abschluss
„Love Me Forever“ fällt erneut in die Kategorie Machine
Head / Lamb Of God und ist schlicht wieder total
belanglos. Was ich euch damit sagen will, „Memoir 414“
hat zwar seine Stärken, aber genau so viele Schwächen.
Am stärksten wirkt die Scheibe dann, wenn die Griechen
vermehrt den alten Thrash-Pfaden folgen, sobald es in
die Neuzeit abdriftet, scheint die Sache zu sehr
verkrampft und überraschungsarm. Wären alle 9 Nummern
auf dem Niveau von „Cutting Edge“, „The Eye“ und
„Culling“, dann wäre „Memoir 414“ ein wahres Freudenfest
geworden, so bleibt nur die Hoffnung, dass es beim
nächsten Mal besser wird. R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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METUSA - Volltreffer (CD) Metalville
Ach herrje, kennst du dieses
Gefühl, wenn du ein Album mit einem netten Cover in den
Fingern hältst, die Musik lässt dich aber einfach
verwirrt und sprachlos dastehen? So ging es mir mit
diesem Kandidaten. Durch das Label als Folk Punk
eingestuft, na bitte. Positiv zu bewerten muss man auf
jeden Fall den Einsatz vieler interessanter Instrumente,
etwa der Nyckelharpa und der Mandoline, aber auch die
Tatsache, dass sich die Band in keine Schublade stecken
lässt. Leider bin ich wohl die falsche Person um diese
Sorte Musik zu bewerten. Wird auf Deutsch gesungen, so
bin ich besonders heikel und die Vocals erscheinen mir
sehr abgemüht. Mit einer anderen Stimme und weniger
gezwungen wirkender Gesangslinie könnte ich
wahrscheinlich mehr Gefallen an den Songs finden.
Musikalisch gefällt mir das Spiel nämlich recht gut.
Leider hinterlässt dieses Album bei mir keinen
bleibenden Effekt und ich frage mich, ob es ohne den
Gesang nicht viel geiler wäre. Mona
Punkte:
keine Wertung
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THIEF - Map Of Lost Keys (LP) Prophecy Productions
Thief ist das Kind von Dylan Neal, der sich sonst
seine Zeit mit Botanist vertreibt. "Vesper" gibt schon
mal einen Vorgeschmack auf das, was noch folgen wird.
Angefangen beim Einsatz einer speziellen Flöte über
elektronisches Geflirre bis hin zu gebetsartigen Spoken
Words ist so ziemlich alles mit dabei, was nichts mit
Metal zu tun hat. Industrial-mässig geht es mit "Frost
Breath" unspektakulär weiter. Dieser Sound ist wirklich
schwer verdaulich. "Pyromancy" ist so elektrifizierend,
dass einem sämtliche Haare zu Berge stehen! New Wave aus
den 80er Jahren wird geboten und wäre als
Foltersoundtrack sicher keine schlechte Wahl! Mit
"Desert Djinn" kommen die Gregorianischen Chöre zum
Einsatz und dieser Song ist einfach nicht mehr als
Popmusik. Techno gibt es dafür mit "Holy Regicide", und
Thief huldigen nun The Prodigy. Aber leider ohne deren
Originalität zu erreichen. Dramatisch flimmert "With
Love, From Nihil" am Firmament, und dieser Song könnte
als Soundtrack eines B-Movies glatt durchgehen!
Fahrstuhl-Musik wird mit "Unsafe" geboten. Zur
Entspannung sicher nicht schlecht. Sphärisch kommt
"Gouging Out A Cave In Empty Sky" direkt aus dem All zu
uns auf die Erde. Speziell und entrückt, so tönt dann
dieser Song! "Without A Master" ist nochmals New Wave in
Reinkultur. Leider sind die Originale um Welten besser
als dieser lauwarme Aufguss von Thief. Eine verzichtbare
Soundcollage stellt "Spirit Box" dar. Zum Glück kommt
mit "Spirit Archery" das Ende in greifbare Nähe!
Nochmals wird unspektakulärer New Wave zum Schluss von
Thief geboten. Warnung an alle Metaller: Enthält keine
Spuren von Metal und kann elektrische Allergien
verursachen! Roolf
Punkte:
5.0 von 10
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REPENT - Condemned To Fail (CD) High Roller Records
Deutscher Thrash der zweiten Garde. Dies sehr rumplig
und chaotisch gespielt. Nicht zu vergleichen mit
Destruction, Kreator, Sodom oder Tankard. Es wird
geprügelt, Melodien sucht man vergebens (ja, die gibt's
auch bei Slayer!) und neben all den anderen Truppen aus
diesem Bereich geht Repent völlig unter. Da nützen auch
die Maiden-liken Doppel-Leads bei «Wimpreaper» nichts,
es bleibt am Schluss kaum was - sorry gar nichts -
hängen. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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HELVETETS PORT - From Life To Death (CD) High Roller
Records Wieder eine Truppe, die versucht, aus der
Masse herauszustechen, und dies mit ägyptischem Flair
und Cover. Interessant erklingt das akustische Intro zu
«The Invincible», aber sobald Sänger Witchfinder ins
Geschehen eingreift, gehen bei mir die Lichter aus. In
solchen Momenten wünsche ich mir echt die alten Zeiten
zurück. Damals war alles eine Entdeckung der positiven
Art. Hier eine, von der man sich wünscht, sie nicht
gemacht zu haben. Sorry, nach fünf von 14 Tracks ist bei
mir der Geduldsfaden gerissen - da geht gar nichts mehr.
Der Iron Maiden-artige Metal mit Pharaonen getränkt ist
sicher eine schöne Idee, bloss die Umsetzung ist leider
sehr dürftig. Tinu
Punkte:
4.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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