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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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PANZERFAUST – The Sun Of Perdition - Chapter II:
Render Unto Eden (Clear Vinyl LP) Eisenwald Diese vierköpfige
Gruppe aus Kanada ist definitiv kein unbeschriebenes
Blatt für mich, im Gegenteil, ich würde sogar behaupten,
dass sie ganz klar zu meine guilty pleasures gehören.
Gerade das 2019 erschienen «The Sun Of Perdition -
Chapter I: War, Horrid war» oder die 2016er EP «The
Lucifer Principle» sind einfach unglaubliche Bretter.
Insgesamt hat die Band seit der Gründung 2005 eine
Split, eine Single, drei EPs und fünf Studioalben auf
dem Kerbholz. Bei so einer Diskographie und
Bekanntheitsgrad gilt es natürlich auch, einen Ruf zu
bewahren, und glaubt mir, ihr werdet nicht enttäuscht
sein. Der erste Track «Promethean Fire» rollt mit einer
immer lauter werdenden Synthi und einer starken
Lead-Gitarre an, darauf folgen bald die übrigen
Instrumente, bis wir ein Orchester, haben das sich immer
weiter aufbaut. Die ersten Vocals kommen als
beschwörerisches Raunen daher. Solche Einspieler kennt
man gut von Bands wie Schammasch oder Firtan. Danach
bricht der eigentliche Sound hervor, und man würde in
diesem Moment live wahrscheinlich einfach weggeblasen
werden. Die tiefen, wütenden Growls, mit echo und
Chorbegleitung, geben dem ganzen die typische Tiefe, die
man von Panzerfaust kennt. Der Song holt immer wieder
Anlauf, um einen dann wie eine Welle weg zu spülen.
Gegen Ende gibt es noch einen Stilwechsel mit Clean
Vocals und um einiges sauberere Instrumentals. Dies
mündet erneut in einer Welle vom Sound, bei der es
niemandem möglich sein kann, still zu sitzen.
Eines meiner top 10 Alben, jetzt schon, und das war
Track 1. Der nächste Hammer ist «The Faustian Pact»,
welcher schon im Vorfeld als Single veröffentlicht
wurde. Hier erwartet uns kein grosses Intro, sondern
direkt ein fetter Soundteppich, der weniger melodiös als
der erste Titel einfach kompromisslos durchgeprügelt
wird und dabei nicht weniger kräftig wirkt, sondern die
Stimmung nur weiter aufheizt, sodass wir für
«Areopagitica» bereit, sind welcher mit Schlagzeug
beginnt und mit den anderen Instrumenten zusammen zwei
sich gegenseitig antwortende Vocals bereitstellt. Durch
das wechseln des Gesangs wechselt auch ständig die
Stimmung des Songs. Gegen Ende sind noch ein paar krasse
Riffs mit eingepackt, und auch das Schlagzeug tritt sehr
deutlich hervor. Auch der nächste Track wurde bereits im
Voraus als Single veröffentlicht. Am Anfang von «The
Snare Of The Fowler» erzählt uns ein Sprecher durch ein
altes Mikrofon von Korruption und Ungerechtigkeit, bevor
sich erneut eine unverkennbare Melodie in unseren
Gehörgang bohrt. Ab der Hälfte gewinnt der Track
unglaublich an Geschwindigkeit, bis es nur noch
Blastbeats hagelt. Danach ein Stopp, und wir haben ein
kleines Intro, was sich von Instrument zu Instrument
aufbaut und gleich wie zuvor in einer welle von Sound
mündet. Den Abschluss des Albums markiert «Pascal’s
Wager». Ganz ruhig spielt die Musik vor sich hin, ein
weiterer Einspieler von einer Rede im Hintergrund,
während alles anschwillt. Wir warten gespannt, bis der
Sprecher mit einem «thank you very much» seine rede
beendet. Danach die finale welle, Sound, der bei genug
Hochdrehen jede Bluetooth-Box sprengt. Eine einprägsame
Melodie mit allen Instrumenten am Anschlag schwillt bis
zum Maximum an und fällt dann zum Schluss zusammen, bis
nur noch eine Einzelne Gitarre spielt, die langsam
ausfadet. Ich bin schweissnass und höre mir das Album
jetzt noch so Lange an, bis ich es mir auf Platte
bestellen kann. Nehmt euch Zeit, es zu hören und
geniesst es, es lohnt sich. Simu
Punkte: 10 von 10
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THUNDERMOTHER – Heat Wave (Digipak) AFM
Records/Phonag Die Schwedinnen verstehen ganz
einfach ihr Handwerk. Speziell Filippa Nässil beweist
immer wieder ein gutes Näschen für den passenden Groove,
der irgendwo zwischen The Cult, AC/DC, alten D-A-D und
Dirty Looks liegt. Schon der Opener «Loud & Alive» tritt
gewaltig in die Eier und versprüht dermassen viel
Charme, dass man die Mädels einfach lieben muss. Mit
Sängerin Guernica Mancini und Schlagzeugerin Emlee
Johansson ist Filippa schon seit dem letzten Werk
«Thundermother» zusammen. Bassistin Majsan Lindberg hat
die letzten Konzerte mit den Ladys gespielt und einen
dermassen guten Eindruck hinterlassen, dass sie nun zum
festen Line-up gehört. Mit viel Blues unter den
Fingernägeln schlurft «Dog From Hell» um die Ecke,
während das leicht an «We Will Rock You» erinnernde
«Back in '76» mit viel Mitsingpotenzial überzeugt.
Motörhead dürfen auch nicht fehlen und überholen mit
«Into The Mud» frech auf der rechten Strassenseite. Mit
viel Gefühl geht «Sleep» unter die Haut und ist ein
würdiger Nachfolger zu «Fire In The Rain» vom letzten
Album. Mit unglaublich viel Freude in den Noten schiesst
«Driving In Style» aus allen Rohren. Der Mitsingkracher
ist hier auf den Namen «Free Ourselves» getauft, während
«Somebody Loves Me» dieses freche Grinsen in den Zeilen
und Noten hat und der Rausschmeisser «Bad Habits» erneut
für Stimmung sorgt. Die Mädels haben nochmals zugelegt
und überzeugen auf der ganzen Linie. Es macht einfach
unglaublichen Spass, dem "gute Laune Rock" von
Thundermother zuzuhören. Auch wenn der eine oder andere
Part an frühere Lieder erinnert, die Vier treten noch
immer unglaublich "Ass" und zeigen, dass Mädels nicht
schlechter rocken als ihre männlichen Kollegen. Im
Gegenteil, dieses Album muss zuerst von einer
arschtretenden Männer-Truppe übertroffen werden!
Tinu
Punkte:
9.7 von 10
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BLACK CROWN INITIATE - Violent Portraits Of Doomed
Escape (2 LPs) Century Media/Sony Der Fünfer
namens Black Crown Initiate aus Reading, Pennsylvania,
U.S.A., zeigt sein Können auf 'Violent Portraits Of
Doomed Escape', dem dritten Longplayer seit der Gründung
im Jahre 2013, nebst einer EP und sechs Singles.
Verschrieben hat sich das Five Pack dem progressiven
Death-Metal mit Schmackes auf 9 Tracks. Die zwei
Gitarren liefern sich ein 'Rededuell', also sicher mal
'Frage-Antwort-Spiel', nebst den Lamentis in Extremis,
will schreiben, da wird auf hochstehendem Niveau einfach
gekonnt und goil gefrickelt. Nebst herrlichen ruhigen
Momenten wird umgehend wird auf heftige Death-Attacken
gewechselt, yep, so wie halt der technisch-progressive
Death-Metal daherreitet. Mal akustisch, mal abstrakt und
algebraisch gefrickelt, herrliche Soli, unerwartete
Breaks. Der Bass steht den beiden Klampfen in nix nach,
sucht stetig seine 'Walking-Bass-Attacken', die auch
stets gefunden und hervorragend in die Songstruktur
eingebettet werden. Der Tieftöner setzt sich hörbar den
beiden Quetschbalken ab und untermalt deren komplexes
Riffing paarend, aber auch auf eigenen Pfaden wandelnd.
Der Drummer zieht sich ein Pattern nach dem anderen rein
und sprudelt es wieder in unsagbarem Tempo mit vielen
Feinheiten und Breaks in die Runde, in welchen dann sich
die anderen rumtoben dürfen. Blasts, Grindcore-Attacken,
einfach goile Double-Basses, getänzelte Becken-Patterns
und Tomb-Angriffe. Die Vocals wandeln vom Klargesang in
derbsten Growl-Shouts, wie ein Ping-Pong-Ball, jedoch
mit einer solchen Unregelmässigkeiten, will schreiben
eben Überraschungsmomenten, die imposanter nicht
dahergewalzt werden können. Eine sehr druckvoll und
klare Produktion sowei ein geniales Cover-Layout mit
erneutem Überraschungseffekt rundet diese dritte Scheibe
namens 'Violent Portraits Of Doomed Escape' perfekt ab.
Erinnert an Rivers Of Nihil, Opeth, Fallujah, Allegaeon,
Beyond Creation, Virvum und Konsorten. Anspieltipps?
Alle Songs, keine Frage. Doch um es etwas modaler zu
gestalten, wären da 'Invitation', 'Trauma Bondis', 'Holy
Silence' und 'Yeas In Frigid Light' zu erwähnen.
Leopold
Punkte:
9.6 von 10
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DEEP PURPLE - Whoosh! (Gatefold 2 LPs & DVD)
earMUSIC/Phonag Nach «inFinite», dem zwanzigsten
Studioalbum, das im Frühling 2017 erschien und der ab da
mit "The Long Goodbye"-Tour betitelten Live-Auftritte
sah es so aus, dass die britischen Hardrock-Ikonen Deep
Purple langsam aber sicher dem wohlverdienten Ruhestand
entgegen segeln. Dies umso mehr, als dass Drummer Ian
Paice ein paar Monate zuvor einen zum Glück nur leichten
Schlaganfall ohne Folgen erlitt. Doch erstens kommt es
anders und zweitens als man denkt! Da die Zusammenarbeit
mit Producer Bob Ezrin (KISS, Alice Cooper, Pink Floyd),
der die Band seit dem Album «NOW What?!» (2013) betreut,
auf gegenseitigen wie fruchtbaren Boden fiel, machte das
Ganze erst möglich. Diesmal, sprich zu «Whoosh!»,
stimmte die Chemie zwischen dem Rock-Dinosaurier und
ihrem Zeremonienmeister abermals. Bob wies seine
Schützlinge an, mit Musik und nicht Songs anzukommen. Da
bei den versierten Musikern eh vieles spontan, sprich
beim Jammen entsteht, lag es einmal mehr an Master
Ezrin, hieraus das beste Konzentrat zu erzeugen. Das
Resultat heisst sinngemäss «Whoosh!» und steht gemäss
Frontmann Ian Gillan auch dafür, wie schnell die letzten
fünf Jahrzehnte vergangen sind. An sich hätte das Teil
bereits im April veröffentlicht werden sollen, doch das
elende "Corona-Virus" machte auch hier einen Strich
durch die Rechnung. Nun ist die Frist aber angelaufen
und während ich das Glück hatte, schon einige Wochen
vorher über die Promo-Files zu verfügen, musste das
gemeine Volk auf die Zähne beissen. Wie bei den beiden
Vorgängern auch schon, gehen die Meinungen der Fans
auseinander, aber es war schon zum Vorneherein klar, was
einen erwarten wird. Ein weiteres solides Spätwerk einer
längst geerdeten Band, die niemandem mehr was beweisen
muss, sondern schon eine Weile nur noch das macht, was
ihr und nota bene ganz vielen Fans Freude bereitet.
Zu gesellschaftskritischen und zum Nachdenken
anregenden Texten wurden zwölf neue Songs (plus ein
Bonus-Track) kreiert, die musikalisch ganz im Zeichen
der aktuellen "Ezrin-Trilogie" stehen. «Whoosh!» setzt
dabei nahtlos beim Vorgänger «inFinite» an und besticht
mit wiederum grandiosen Melody-Lines, die perfekt auf
Ian Gillans Gesangsstimme getrimmt wurden. Derweil setzt
Gitarrist Steve Morse mit weniger Genudel als zu seinen
Anfängen weitere von Ezrin verordnete Massstäbe
bezüglich "weniger ist mehr" und über Tasten-Gott Don
Airey muss man eh keine Worte mehr verlieren. Bleibt
noch die Rhythm-Section Glover/Paice, die diesmal mit
einer der druckvollsten Album-Produktionen überhaupt
geehrt wird. Und ist «Whoosh!» jetzt das ultimativ
letzte Album? Die wunderbare Neueinspielung des
Instrumentals «And The Address», das 1968 das Debüt
«Shades Of Purple» eröffnete, könnte den sinnbildlichen
Kreis schliessen. Doch das glaube ich erst, wenn es
eines Tages Tatsache sein wird, und das wird untrennbar
damit verbunden sein, wenn Deep Purple keine Konzerte
mehr spielen werden. Wegen der Scheiss-Pandemie wurde
die laufende Tour um ein ganzes Jahr nach hinten
geschoben und verschafft der Band das erste Mal seit
über fünfzig Jahren monatelanges "Nichtstun", was Vor-
wie Nachteile hat. Ian Paice wird schon im Januar wieder
mit Purpendicular unterwegs sein, während Steve Morse
Zeit für weitere Gigs mit Flying Colors fände. Unser
"Schweizer" Roger Glover kann sich derweil um seine
schulpflichtigen Töchter kümmern, während Ian Gillan
wohl seine zweite Heimat Portugal für längere Zeit
aufsuchen wird. Bleibt noch Don Airey, der sich
womöglich wieder mit Carl Sentance (Nazareth, Ex-Krokus)
zusammen setzt und das nächste Solo-Album auf den
Schlitten stellt. Und "Whoosh!" ist Herbst 2021 und Deep
Purple wieder auf Tournee! Rockslave
Punkte:
9.5 von 10
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MAD MAX – Stormchild Rising (Blue Vinyl LP)
Steamhammer/Musikvertrieb Zu den ersten neuen
Bands, die ich entdeckte, gehörte auch die deutsche
Truppe Mad Max. Damals mit dem Album «Rollin‘ Thunder»
hatte Bandleader Michael Voss das richtige Gespür für
gute Melodien und fette Metal-Grooves. Mad Max lösten
sich auf und Vossi gründete Casanova. Zurück mit Mad Max
bläst der Vierer zum Sturm und haut mit dem Opener
«Hurricaned» einen Metal-Track erste Güteklasse aus den
Boxen. Gastsänger Ronnie Romero (Vandenberg, Rainbow,
ehemals CoreLeoni) ist wie bei allen anderen Alben auf
denen der Shouter zu hören ist, ein Gewinn der
Sonderklasse. «Talk To The Moon» kommt melodischer um
die Ecke, ist aber keine Casanova-Coverversion. Die hat
sich die Band mit «Take Her» ausgespart, ein alter Rough
Cutt-Evergreen, bei dem auch gleich die
RC-Originalstimme Paul Shortino zum Mikrofon greift. Ein
Killer-Track ist «Eyes Of Love» wie auch «Ladies And
Gentlemen», das gemässigter aus den Boxen klingt.
Michael versteht es noch immer, Songs zu komponieren,
die sich beim ersten Anhören sofort in den Gedankenstuben
festkrallen. Mit Doublebass Drums (Axel Kruse, ehemals Jaded
Heart) brettert «Rain Rain» aus den Speakern, das mit
einer feinen Gitarrenharmonie von «Gemini» abgelöst
wird. Schleppend erklingt «Kingdom Fall», das in «The
Blues Ain't No Stranger» mündet, bei dem
Stryper-Gitarrist Oz Fox Mad Max unter die Arme greift.
Man erinnere sich, Mad Max waren mit Stryper in den
achtziger Jahren auf Tour. «Stormchild Rising» ist eine
Scheibe geworden, die sich alle Hard Rock- und
Metal-Fans anhören sollten. Ganz grosses Kino, die
einmal mehr von den Qualitäten Michaels lebt und noch
immer mit viel Spielfreude rockt und rollt! Alleine der
Rausschmeisser «Busted» mit seinem "fiesen" und
"giftigen" Gesang überzeugt auf der ganzen Linie.
Tinu
Punkte: 9.5 von 10
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VORACIOUS SCOURGE - In Death (CD) Massacre
Records/Phonag 'In Death' ist das, mit 10 Tracks
versehene, Debutwerk des im Jahre 2017 gegründeten
Fünfers aus Baton Rouge, Louisiana, U.S.A., nebst einer
releasten EP und einem Split-Album, die
brachial-gepflegten Death-Metal intonieren. Und
Voracious Scourge machen dies ganz gekonnt und mit
vielen anderweitigen, musikalischen Einflüssen, will
schreiben es geht sowohl in die technical Death-Ecke,
als auch in die progressive Metal-Nische. Dann verknüpft
man das Elementare, den gestandenen, thrashigen
Death-Metal mit den Zutaten aus den besagten Einflüssen
und kredenzt 'In Death', was dann eine hervorragende
Prog-Tech-Death-Combo hervorzaubert mit einem sehr
interessanten und abwechslungsreichen Debutalbum. Nebst
dem ideellen Vergleich zu Atheist, Cynic, Pestilence,
Sinister, Suffocation, Pyrexia und Konsorten, ist der
sehr konstant hochstehende Death-Metal von Voracious
Scourge sehr autark unterwegs und benötigt mehrmaliges
Reinhören, denn da gibt's so viele Finessen und
Frickeleien, welche dann den Hörgenuss stets immer und
immer wieder steigert. Die beiden Gitarren sind stets
virtuos, mal solodesk, brutal im Riffing, harmonisch in
groovigen Parts. Der Bass füllt die tiefen Noten gekonnt
auf, harmoniert und soliert exzellent zu den beiden
Gitarren. Die Drums blasten, double-bassen stest tight,
straight und groovend durch die Songstrukturen, mal
abstrakte Patterns, dann einfach wieder mal gradlinig
und mit Breaks versetzte Täkte. Die Vocals sind tief im
gutturalen Bereich angesiedelt, wechseln gerne auch mal
in die tiefen, aggressiven Thrash-Shouts, so balancieren
die Gesangsakrobatiken stets dem Songwriting dienlichen
Linien und geben den Songs zusätlich noch die gewisse
Würze hinzu. Ein sehr gelungenes Album, welches mit
einem genialen Cover-Layout und eben der besagten
druckvollen und sauberen Produktion ein hervorragendes
Debutwerk abrundet. Anspieltipps sind da 'Voracious
Scourge', 'Defleshed Messiah', 'In Death' und 'Tank
Tread Evisceration'. Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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WILDERUN - Veil Of Imagination (2 LPs)
Century Media/Sony Wilderun aus Boston
präsentieren mit ihrem, zuerst in Eigenregie
veröffentlichten, Album "Veil Of Imagination" ihren
Einstand bei Century Media. Und da haben die Leute von
Century Media anscheinend die richtige Nase gehabt, denn
Wilderun sind der Burner! Die Interpretation von
amerikanischen Folk und die Beigabe von ordentlich Prog
Metal geht bei Wilderun bestens auf! Den Startschuss
übernimmt "The Unimaginable Zero Summer". Nach einem
gesprochenen Intro wird es ruhig und melancholisch. Die
akustische Gitarre übernimmt die Zügel und lenkt den
Gaul, mit grosszügiger Unterstützung märchenhafter
Chöre. Aber Wilderun können auch heftig, und so werden
die 14 Minuten des Songs sehr abwechslungsreich
gestaltet. Man fühlt sich wie der Protagonist in einem
Film. Ganz grosses Kino! "O Resolution" kommt auch
Breitbildformat und hört sich wie ein gelungener
Original Motion Picture Soundtrack an. Dieser Song
strotzt nur so von Prog Metal-Zutaten. Das die Musik so
einige Parallelen zu Opeth aufweist, spricht für die
Qualität von Wilderun. Mit dem ruhigen Gesang, wie in
einer Bar üblich, bekommt man es in "Sleeping
Ambassadors Of The Sun" zu tun. Dieser Song lädt zum
Träumen ein und ist eine vertonte Gute-Nacht-Geschichte.
Von Pianoklängen begleitet kommt "Scentless Core
(Budding)" ganz gemächlich in die Gänge. Mit dem
Einsetzen diverser verschiedener Instrumente gewinnt der
Song dann doch noch an Rasanz. Ganz schön dramatisch,
beginnt "The Tyranny Of Imagination" und geboten wird
ein neunminütiges Prog Metal-Opus mit Cleanvocals und
Growls gleichermassen! Und wie im Prog Metal üblich,
wird die ganze Bandbreite von leise zu laut, von zart zu
hart bewusst ausgereizt! Im Erzählstil kommt "When The
Fire And The Rose Were On" daher und ist sehr ruhig und
reduziert. Mit dem Einsetzen der Gitarre mutiert die
Ballade zur Halbballade. Ein sehr stimmiger Abschluss
eines in allen Belangen fantastischen Albums! Für Leute,
die Opeth zu ihrem Beuteschema zählen, sollten Wilderun
unbedingt antesten, denn sonst verpassen sie wirklich
etwas Geniales! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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VOLCANOVA - Radical Waves (LP) The Sign
Records Wenn die düstere Heavyness des Doom Rock
auf die Fuzz – Lastigkeit des Sludge und den groovenden
Boogie des Stoner Rock trifft, dann kommen dabei Bands
wie diese hier raus. Allerdings wird man mit dieser
Umschreibung dem isländischen Trio nicht wirklich
gerecht, zu kreativ, spritzig und vielfältig sind die
Songs, die es uns unter der lapidaren Bezeichnung
„Stoner/Desert Rock from Iceland“ verkaufen will. Man
sagt ja den Isländern nach, sie seien eigenartige
Gesellen. Das mag bloss das übliche Vorurteil sein, das
vielen Inselvölkern anhaftet, aber auch in diesem Fall
finde ich einen Funken positiver Wahrheit daran.
Genregrenzen sind den drei Musikern offenbar unbekannt.
Mir ist jedenfalls noch nie ein sogenanntes
Stoner/Desert Rock – Album untergekommen, das dermassen
abwechslungsreich ist. Häufige, schon fast progressiv
anmutende Tempowechsel, eine unglaubliche Dynamik
zwischen knüppelharten Riffs und zerbrechlichen,
akustischen Klängen, kompositorisch gewagte Spagate
zwischen spassigem Kick Ass Rock ‘n‘ Roll,
unheilschwangerem Doom Rock und erhabener Epik,
mehrstimmige Chöre (alle drei Musiker sind an ihren
Instrumenten und am Mikro gleichermassen fit), das alles
macht diese einzigartige Band aus. Ich hätte nie
gedacht, dass es gelingen würde, vordergründig
gegensätzliche Genres wie Stoner Rock und Progressive
Rock miteinander zu vermählen, aber offensichtlich
funktioniert es doch, sofern man die jeweils richtige
Dosierung einhält. Insofern ist für mich Volcanova die
grosse Überraschung des Monates. Wenn man glaubt, in
Sachen Rock und Metal praktisch schon alles gehört zu
haben, kommt prompt eine neue Band daher und belehrt
einen eines besseren, und das erst noch ohne übertrieben
verkopftes, aufgesetzt dissonantes Geschwurbel, sondern
mit starken, gut ins Ohr gehenden Songs. Mirko B.
Punkte:
9.1 von 10
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HIGH SPIRIT - Hard To Stop (Blue Vinyl LP)
High Roller Records Amerikanischer Hard Rock in
Kombination mit Heavy Metal aus den 70ern/80ern,
inklusive melodischen, auflockernden Parts, hohem
Headbang-Faktor, Wiedererkennungswert beim Gesang (gut,
der ist mir ein wenig zu hoch, aber wem's gefällt -
Alleinstellungsmerkmal ist auf jeden Fall gegeben)...
Klingt alles super, doch, kann man sich definitiv geben.
Eine sogenannte 'obligatorische' Ballade findet man auf
"Hard To Stop" zum Glück nicht, da wäre die Gefahr eines
gewissen Kitsch-Faktors einfach zu hoch. Die ganze
Scheibe rockt und brettert fröhlich vor sich hin, guter
Sound für eine längere Fahrt über staubige, endlose
Highways. Ist allen Freunden von den erwähnten
Stilrichtungen sehr zu empfehlen, klar wird das Rad
nicht neu erfunden, aber hey: Wer kann das in der
heutigen Zeit schon noch? Also: Reingehört und
losgerockt wie zu Prä-Corona-Zeiten. Fetzt! Toby
S.
Punkte: 9.0 von 10
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DISAVOWED - Revocation Of The Fallen Brutal Mind
Holla, die headbangende Waldfee, da kommt eine richtig
hammergoile Druckwelle aus dem niederländischen Festland
auf die Schweizer Alpen zugeschmettert. Disavowed, eine
fünfköpfige Brutal Death-Combo aus Asmsterdam,
Niederlanden, im Jahre 2000 gegründet und feiern mit
'Revocation Of The Fallen' das 20-Jahr-Jubiläum.
'Revocation Of The Fallen' ist der dritte Longplayer,
nebst einer Single und einem Demo, gespickt mit 10
brutal-heftigsten Tracks. Eine satte, druckvolle, klare,
heftige Produktion mit einem für die Ahnengalerie
geschaffenen Cover-Artwork grinst einem da entgegen. Und
ja, die geneigte Zuhörerin und der geneigte Zuhörer wird
in keinem Ton enttäuscht werden, denn Disavowed hauen
einem, wie eine Tracht Prügel, extrem intonierten, lecht
technisch-progressiven, satten Brutal
Death-Metal-Schwall entgegen. Heftiges, brutales Riffing
gepaart mit technischer Frickelei, kurzen,
shred-mässigen Soli und Grindparts rasen von den beiden
Klampfisten durch das Album. Der Bassist spielt flockig
locker zu den beiden Klampfen die eigenen Linien, lässt
auch den Bass klar erschallen und so setzt sich dieser
gekonnt ab und fügt sich perfekt in das Songwriting
rein. Der Patternmeister zelebriert herrliche Breaks,
sattes Double-Bass und hyperschnelle, tighte Blasts und
Grindcorepatterns. Doch auch die schnellen, thrashigen
Momente fehlen hierbei nicht, somit wird es doch durch
aller Komplexität sehr groovig und nackenbrechend
intoniert. Der Gesang ist extrem guttural und doch stets
verständlich und brutal dargebracht. Anspieltipps? Auch
hier alle Songs! Ohkeh, also 'Egocentric Entity',
'Therapeutic Dissonance', Facing The Singularity' und
'The Process Of Comprehension' wären da so Ohrwürmer.
Vergleiche wäre da Suffocation, Dying Fetus, Nile, Hate
Eternal oder Origin zu nennen. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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OSI AND THE JUPITER – Appalachia (Colored
LP) Eisenwald
Wer Osi And The Jupiter bereits schon kennt, weiss auf
was er sich gefasst machen muss. Wer bisher noch nicht
von dem amerikanischen Musikprojekt gehört hat;
hinsetzen, anhören! «Appalachia» besteht aus drei Songs
welche von der Heimat der Künstler berichtet und dessen
Wege der Appalachen. «They Ride Through the Skies on
Horse Drawn Chariots» eröffnet das Werk voller
melodiösen und melancholischen Klängen, bei denen das
Cello besonders schön zur Geltung kommt. Komplett ohne
Gesang, rein nur instrumental gespielt ergibt sich eine
mystische Mischung, welche den Hörer mit sich reisst und
man sich hineinfühlen kann, wie es sich anfühlen muss
mitten in Ohio auf diesen Wegen zu gehen. Der zweite
Song trägt denselben Namen wie das Album selbst. Hier
kommt dann der Gesang zum Vorschein, begleitet von
akustischer Gitarre. Eine komplett neue Facette für das
Album. Last but not least: «The Binding Will of
Mountains». Hier führen OATJ zusammen, was in den
vorherigen Songs schon separat so schön hervorgekommen
ist. Berührende Instrumentals, fein gespielt zusammen
mit leisem und passend eingesetztem Gesang. Eine absolut
atmosphärische Stimmung, bei der mir die einzelnen Cello
Einsätze richtig Gänsehaut bereiten. Hammer! Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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ONSLAUGHT – Generation Antichrist
(Digipak) AFM
Records/Phonag Die Briten Onslaught sind
mittlerweile zu einer tragenden Säule der aktuellen
„Thrash Metal-Szene“ geworden, die für musikalische
Brillanz und Ausdauer stehen. Onslaught wurde 1983 in
Bristol, England von Nige Rockett (Gitarre) & Paul Hill
(Bass) gegründet. Beeinflusst von den
Hardcore-Punk-Bands der zweiten Generation und ihrer
Liebe zu Motörhead war die Band schon früh auf der Suche
nach einem metallischeren Sound und einem definierten,
eigenständigeren Stil. Jedes Mal, wenn die Truppe eine
neue Platte ankündigt, ist die Begeisterung bei Fans und
Kritikern rund um den Erdball gross. 2020 ist es endlich
wieder soweit. Angeführt von Gründungsmitglied Rockett
stehen Onslaught in den Startlöchern, um die Welt mit
einem der heftigsten Thrash-Metal-Alben der vergangenen
Jahre in Brand zu stecken: „Generation Antichrist“! Die
Band ist mit einer Menge Spass und einem gefüllten Sack
cooler Ideen ins Studio gegangen, um „Generation
Antichrist“ innerhalb kürzester Zeit einzuspielen.
Inspiriert durch eine Welt, die von Hass, Grössenwahn
und politischem Irrsinn geprägt ist, ist das zudem auch
der perfekte Zeitpunkt, um den neuen Sänger Dave Garnett
vorzustellen, der im letzten Jahr bei einigen Live-Shows
bewiesen hat, dass er fit genug für diesen Job ist.
"Strike Fast Strike Hard" eröffnet das Album mit einem
Peitschenhieb und ist bereits beim ersten Hören auf
einem Level mit Bandklassikern wie „Let There Be Death"
und „Chaos Is King“ - der Chorus hat eine echt punkige
Note! So geht es ungeschliffen und während neun Songs
weiter. „Generation Antichrist“ ist so verdammt roh, ein
wirklich unerbittliches Thrash-Album von Anfang bis
Ende, das ein weiteres Mal das Maximum aus allen
Musikern herausgeholt hat. 2020 ist es eindeutig an der
Zeit, dass Onslaught ihr Vermächtnis um ein weiteres
Juwel ergänzen und mit „Generation Antichrist“ das Biest
von der Kette lassen. Oder einfacher gesagt: Wer Metal
extrem und brutal mag, der wird dieses Album definitiv
lieben. Oliver H.
Punkte
9.0 von 10
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HYMN - Breach Us (LP) Frysisk Format Nach dem
sensationellen Debut "Perish" von 2017, geben Hymn mit
dem Album "Breach Us" endlich wieder ein Lebenszeichen
von sich. Mit verstörendem Sound gibt der Titeltrack
"Breach Us" gleich mal den Tarif durch! Geboten wird
derber Doom mit Sludge-Schlagseite. Minimalistisch kommt
die Band direkt auf den Punkt. Für übliche
Doom-Verhältnisse schon fast im Überschallbereich,
präsentiert sich mit "Exit Through Fire" ein weiterer
harter Brocken. Trotz immer wiederkehrender Riffs wird
es in den fast zehn Minuten Spieldauer zu keinem
Augenblick langweilig! Geil ist auch, wie sich der
Sänger die Seele aus dem Leibe schreit. In der Mitte
klingt der Song wie ein Automotor, der ins Stottern
geraten ist. Mit Stakkato-Getrommel und einem abartig
geilen Riff kommt "Crimson" gnadenlos aus den Boxen.
Nach furiosem Start wird zwischen epischem Doom und
rasanten Parts ausgewogen abgewechselt. Ein weiteres
Meisterstück aus der Klangfabrik von Hymn. Den längsten
Track namens "Can I Carry You" haben sich Hymn zum
Schluss aufgehoben. Geboten wird nun psychadelicher Doom
mit entrücktem Gesang. Sehr intensiver Song, der alles
andere als einfach zum Nebenbeihören ist. Das ist die
kauzige Seite von Hymn, die aber auch ihren Reiz hat.
Dieses Album von Hymn ist ein Must-Have für alle, die
Berge-verschiebenden Riffs in Endlosschlaufe und Drums,
die durch Mark und Bein gehen, etwas abgewinnen können!
Roolf
Punkte
9.0 von 10
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AGES – Uncrown (LP) Black Lodge Records
Es wird stürmisch, melodiös, brutal. Das neuste Werk von
der Schwedischen Melo-Black Metal Band Ages beginnt. Ich
bin immer wieder fasziniert, wie gewisse Bands die
Brücke zwischen Melodie und bestialischer Attitüde mit
so einer Genialität zusammenbauen. Uncrown hat viele
verschiedene Facetten, obwohl die Songs an sich immer
den gleichen Grundaufbau besitzen: krächzender
Schreigesang, vielfältige Gitarrenriffe und hämmernde
Drumms. Ein Song, welcher mir aber direkt in das Ohr
gesprungen ist, ist «Herolds Of Enslavement». Langsame
Gitarrenriffe leiten in den Song ein, der tiefe Gesang
natürlich nicht zu vergessen, aber was hier heraussticht
sind die, genau auf den richtigen Punkt eingesetzten
Breaks, welche den Rest der Instrumentals nur noch mehr
hervorscheinen lassen. Geil! Ein weiterer Favorit ist
auch «The Death Of King Of Olds». Begonnen mit rasenden
Gitarrenriffen und schreiendem Krächzgesang, hat der
Song auch einen ruhigen Mittelpart, welcher dem Album
einen weiteren Aspekt gibt. Ages haben es drauf, das
kann man definitiv zugeben. Genial komponiert und
gespielt mit einer solchen Vielfältigkeit, welche aber
auch nicht übertrieben ist. Einfach so, wie es muss.
Toll! Zoé
Punkte
9.0 von 10
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GAEREA – Limbo (Crystal Vinyl) Season of Mist/Irascible
Über diese Review freue ich mich ein bisschen, da wir es
mit einer Band aus Portugal zu tun haben, ein Land mit
wenigen wirklich bekannten Gruppen, wogegen dieses
Projekt wirklich vielversprechend aussieht, in nächster
zeit grossflächiger Fuss zu fassen. Die fünf Mitglieder
gründeten die Band 2016 und haben seit dem eine EP und
Zwei Studioalben auf den Markt gebracht. Das neuere
dieser beiden Alben werden wir hier etwas genauer
inspizieren. «To Ain» gibt den Ton für das Kommende gut
vor. Schwer und mächtig dröhnen die verzerrten Gitarren,
das Schlagzeug untermalt das Ganze und die wütenden
Vocals runden das Ding sauber ab. Für Fans von Mgla,
Uada, Schammasch und miţyrming ist hier definitiv was
dabei. Selbiges zählt für «Null», welches aber noch
etwas schneller und melodienreicher als der erste Track
ist. Auch «Glare» hat ein bedeutend schnelleres Tempo
und setzt sehr auf Blastbeats und viel Vocals.
«Conspiranoia» hingegen geht mehr in die ruhigere ebene
und hat einen fast schon ambienten, langsamen Sound,
welcher aber doch immer wieder seine epischen und
mächtigen Momente hat. «Urge» geht Vollgas rein und
fährt die stärksten Geschütze auf dem Album auf. Kraft
in der stimme und den Instrumenten, zusammen mit einer
rassigen Melodie und aggressiven Riffs gepaart. Den
Abschluss macht «Mare», welcher einen guten Mittelweg
findet zwischen schleppenden, schweren Parts und dann
immer wieder schnellere, wütendere Episoden. Das ganze
Album ist ein mächtiges Brett und weder so zum nebenbei
Hören noch für den Alltag gedacht. Mann muss sich
hinsetzen oder im Auto / Zug auf einer Langen Strecke
mal zeit nehmen und das Album richtig in sich aufnehmen.
Potenzial für ein neues legendäres Album des modernen
Black Metal ist auf jeden fall da. Simu
Punkte
9.0 von 10
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IGNEA – The Realms Of Fire And Death (CD)
Kadabra Music Nachdem sie 2015 ihren Bandnamen
von Parallax zu Ignea geändert haben, veröffentlichen
die Ukrainer nun ihr zweites Studioalbum «The Realms of
Fire and Death». Die (Alternative) Melodic Metal Band
produzieren ihren eigenen, geilen Sound. Elektro-,
Symphonic- und Folkelemente werden hier mit dumpfen,
schweren Riffen und wiederum hellen, melodiösen Melodien
kombiniert. Das Werk wirkt bei Gesamtbetrachtung düster
und melancholisch. Konstant wird zwischen brachialen
Riffs, Blastbeats sowie Breakdowns und ruhigen,
sinnlichen Parts gewechselt. Grundsätzlich spielen Ignea
Melodic Metal mit Death, Alternative und Progressiv
Metal-Einflüssen, die zu ihrem eigenen, individuellen
Stil führen. Oftmals sind orientalische Melodien zu
hören, die immer wieder für eine andere Stimmung sorgen.
Auch gesanglich wird geswitcht – Sängerin Helle
Bogdanova wechselt zwischen bösen Growls und
verträumten, eher tiefen Clean-Vocals. Somit entsteht
eine Energie, die durch die ständige Abwechslung nicht
nachlässt und für Spannung sorgt. Zudem ist «The Realms
of Fire and Death» ein Konzeptalbum, welches in drei
Hauptteile unterteilt wird. Jeder Teil, bestehend aus
drei Songs, erzählt eine eigene Geschichte, eine
Perspektive zum Thema Feuer und Tod (Fire and Death).
Und nicht nur musikalisch überrascht das Quintett immer
wieder aufs Neue. An zweiter Stelle verblüffen sie mit
einer auf Ukrainisch gesungenen Bombe namens «Чорне
Полум’я» (ausgesprochen «Chorne Polumia»), was der Band
abermals einen eigenen Touch verleiht. Dieses Lied ist
zudem als Bonus Track in Englisch vorhanden. Track
Nummer vier «Í Tokuni» ist ein Cover von Eivřr, welches
in färöisch gesungen und in Ignea’s Stil neu
interpretiert wurde. Zusammengefasst wird hier mit «The
Realms of Fire and Death» ein komplexes Werk in Musik
und Text geliefert – ein Spiel zwischen dunkel und hell,
schwer und leicht, brachial und verträumt. Speziell!
Sina
Punkte
9.0 von 10
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IRDORATH - The Final Sin (CD) Art Gates
Records 'The Final Sin', das fünfte Opus und der
neueste Longplayer aus dem Hause Irdorath ist ein
bestalisch-hammermässiger Black-Metal-Knaller mit
interessanten, thrashigen Elementen versetzt, welche so
an die 80er Zeiten à la Destruction, Kreator, Sodom und
Konsorten erinnert. Doch das Blackige überwiegt, denn da
setzt man auf die Spur von den schnelleren Bathory,
Immortal, aber auch à la Naglfar, Borknagar, Svart Crown
und Konsorten. 9 Tracks zieren 'The Final Sin', welches
die Kärtner, Austrianer, Irdorath von sich geben und
dies so richtig frisch in die Schnauze reingepresst.
Yep, flockig locker, ohne Zwang. Eine sehr satte
Produktion für den Kärtner Vierer auf den Teller
gezaubert, gepaart mit einem herrlichen Cover-Layout und
die Mucke passt so. Schwarzes Herz, was willst Du mehr?
Die beiden Gitarristen, davon ja der eine an den Growls,
riffen sich sehr thrashig durch den Black-Metal, mit
überraschenden Effekten, mal nur leicht distortioniert
zu erschallen, dann mit meldiös-herrlichen Soli zu
glänzen. Die Drums meist im konstant antreibenden
Double-Bass, gepaart mit Blasts, mit viel Groove,
Abwechslung und dann wieder bedienende Grindcore-Parts.
Der Tieftöner wummert herrlich zu den beiden Gitarren
und nährt zusätzlichen Boden. Die Vocals sind im
gutturalen, tieferen und böseren Bereich, abwechselnd
mit aggressiven Shouts. Hörbeispiele wären so
'Debaptized', 'Disgust Of Enlightenment', 'Shatterer Of
Worlds' und 'Chains Of Virtue'. Leopold
Punkte
9.0 von 10
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BLUES PILLS - Holy Moly! (LP Red & Gold) Nuclear
Blast/Warner Als die schwedisch amerikanisch
französische Freundschaft 2014 mit ihrem hammermässigen
und selbstbetitelten Debüt um die Ecke brauste, ging ein
regelrechter Ruck durch die Psychedelic Blues
Rock-Szene! Aushängeschild war und ist immer noch die
charismatische Leadsängerin Elin Larsson, und mit dem
inzwischen ehemaligen Wundergitarristen Dorian Sorriaux
hatte man einen jungen wie technisch sehr beschlagenen
Musiker im Line-up. Vor allem das Duo Larsson/Sorriaux
machte den primären Reiz dieser Combo aus, die
interessanterweise auch bei den Metalheads ein Stein im
Brett hat. Die livemässig sehr aktive Band umgab bald
ein kaum abzusprechender Hype, den man im Hause Nuclear
Blast natürlich mit Freude zur Kenntnis nahm. Der
hochkarätige Record-Deal verfehlte seine Wirkung in der
Folge nicht, und die Truppe war rasch in aller Munde.
Das unmittelbar nachgeschobene Live-Album (2015) fing
die Energie der Blues Pills optimal ein, und diese
mauserten sich, richtig eingeschliffen, zu einer
überragenden Live-Band. Das zweite Album «Lady In Gold»
(2016) erntete darauf die gleiche Anerkennung. Dass
nachher mit «Live in Paris» prompt das nächste
Live-Album folgte, deutete allerdings etwas darauf hin,
dass der vorläufige kreative Zenit wohl erreicht worden
war. Danach wurde es um das Quartett etwas ruhiger, und
als Gitarrist Dorian dann Ende 2018 überraschend seinen
Ausstieg bekannt gab, fragten sich nicht wenige, mich
eingeschlossen, ob es das nun gleich gewesen sei. War es
nicht, denn «Holy Moly!», das dritte Studio-Album, war
schon im Oktober 2019 in trockenen Tüchern. Dass es erst
jetzt, also fast ein Jahr später erscheint, trägt einen
triftigen wie äusserst aktuellen Grund: "Corona-Virus"!
So erging es ja tausenden von weiteren Bands, ganz zu
schweigen von wegen allen abgesagten Konzerten rund um
den ganzen Globus. Die Blues Pills rocken nun aber
dennoch weiter, und dazu hat sich Bassist Zach Anderson
erstmal den Posten des riffmüden Vorgängers gekrallt,
und Neuzugang Kristoffer Schander bedient seither die
tiefen Töne. Die neue Konstellation scheint ebenso zu
funktionieren, weist tendenziell gar etwas mehr Drive
als vorher auf und erinnert immer wieder mal an die
ehemaligen Tour-Mates von Pristine aus Norwegen. Dass
die Geschichte der Blues Pills künftig weiter
geschrieben wird, bedingt nun aber zwingend, dass es
live endlich wieder weiter geht! Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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HUMAVOID - Lidless Noble Demon Nun, jetzt
bin ich noch hellhöriger als vorhin, bei Humavoid und
'Lidless'. Die Sinne sind dupliziert und geschärft, denn
was die vier Finnen bzw. eine Finnin und drei Finnen,
aus Espoo stammend, seit 2013 so auf die Waagschale
werfen, ist einmaliger Tech-Prog-Death-Metal mit female
Vocals. Holy Moly, da wird heftig getänzelt auf den 10
Tracks vom Zweitling 'Lidless'. Zwischen dem Erstling
'Faster Forward' gabs noch eine EP und drei Singles,
also untätig waren Humavoid nicht und wenn man die
Komplexität auf 'Lidless' folgt, dann weiss man auch,
dass solches Songwriting nicht von heute auf morgen
geschrieben wird, denn Rom wurde ja auch nicht an einem
Tage erbaut, ergo. Nun, erinnert etwas, um einen
Vergleich generieren zu dürfen, Meshuggah gepaart mit
Mekong Delta und eine Prise Target, sowie etwas von
Animals As Leaders. Yep, auch jazzige Element fliessen
gekonnt in den Humavoid-Sound, denn dieser ist einmalig,
oh und etwas Klassik kommt auch noch hinzu. Nun,
Meshuggah mit Jazz und Klassik zu verbinden, yep, geht,
und zwar in einer eigenständigen Form namens 'Lidless'.
Die Gitarre rifft sich wie ein Salvador Dalì-Werk durch
die Songs, mal wirr, mal groovig, mal deathig, mal
jazzig und klassisch angehaucht, mal mit akustischen
Momenten, mal mit industrialem Metal gepaart, mal mit
kurzen, shred-mässigen Soli und Läufen intoniert, doch
hauptsächlich wird mit schwerem Death-Metal-Geschütz
aufgefahren. Der Tieftöner setzt gekonnt seine 'Walking
Bass-Läufe', so wird der jazzige und fusionale Moment
hoch gehalten. Gekontert wird dies vom Drummer, der mit
vielen Breaks, komplex-abstrakten Patterns, satten
Double-Basses, Breaks und Fill-Ins, groovigen Momenten
untermalt und unterstützt. Die Sängerin zieht ihr ganzes
Können, sowohl an den Vocals, als auch am Keyboard. Aus
dem Keyboard zaubert sie herrliche klassische Momente,
doch auch skurrile Science-Fiction-Momente kommen zum
Tragen, welche die atmosphärischen Momente ranzoomen.
Ihr Gesang pendelt zwischen Klargesang und extremen
Growls, welche in Richtung seinerzeit von Angela Gossow
gehen, als sie bei Arch Enemy noch das Mikrofon schwang.
Eine sehr gute, klare, druckvolle Produktion und ein
Cover-Artwork, was schmunzeln lässt und doch auf die
Abstraktivität des Sounds schliessen lässt. Anspieltipps
auch hier alle Songs, doch 'What You Hide',
'Undercurrent', 'Fortune For Demise' und 'Drywall
Cracks' lassen Ohrsensoren noch etwas hellhöriger
werden. Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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VEONITY – Sorrows (CD) Scarlet Records In den
letzten Jahren habe ich ausserhalb der CD-Kritiken vor
allem die Alben von Bands aus den 70er- und 80er-Jahren
für mich entdeckt. Umso schöner, dass mich für einmal
wieder eine Power Metal-Band äusserst positiv
überraschen kann. Ich mag diese Musik also immer noch,
die doch wesentlich zu meiner Metall-Sozialisierung
beigetragen hat. Wieso gerade Veonity dieses alte
Gefühl herauf beschwören können, ist schwer zu sagen.
Denn eigentlich spielen diese Schweden einen ganz
gewöhnlichen Power Metal in der Schnittmenge von
Stratovarius und Sonata Arctica. Wie deren Vorbilder,
fügen auch Veonity ihrem Stil noch ein wenig Prog Metal
bei, dazu kommen übergrosse Refrains und ein wenig Pop –
und schon hat man brauchbare Lieder, die dann noch mit
einer guten, druckvollen Produktion aufgenommen wurden.
Wirklich neu und innovativ ist diese Musik nicht. Aber
sie überzeugt mit einem gestrafften Songwriting und mit
ihrer Unbekümmertheit. Wer es nicht glaubt, der höre mal
in «Where The Memories Used To Grow» rein. Das ist
bester Power Metal. Dazu leisten sich Veonity keinen
einzigen Füller. Hier wirkt jedes Lied relevant. Wahre
Freude kommt auf, wenn es bei «Free Again» schon fast
punkig nach vorne drescht. Manche mögen das kitschig
empfinden, auf mich wirkt es erfrischend naiv. Dabei
könnte man meinen, dass es sich bei Veonity um eine
junge Band handelt. Das ist aber nicht der Fall. Sie
wurde 2013 gegründet. «Sorrows» ist jetzt bereits ihr
viertes Album. Damit ist ihnen nun ein kleiner
Jahreshöhepunkt gelungen. Wer die Ohren von den alten
Stratovarius noch nicht genug voll hat, wird dieses
Album lieben. Schön, dass es noch solche Bands gibt.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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LIONHEART - The Reality Of Miracles (LP)
Metalville/Musikvertrieb Wenn man auf die
offizielle Homepage der Briten geht, steht folgendes
geschrieben: "Comprising current and former members of
Iron Maiden, UFO, Michael Schenker Group, Shy"! Das
klingt ja schon mal vielversprechend, und es ist im
Rückblick echt ein Jammer, dass die Band, die in den
80ern immerhin als Support von Whitesnake und Def
Leppard unterwegs war, es nicht zu mehr Ruhm wie die
Landskollegen Kollegen von Magnum, Thunder oder FM
brachten. Fakt ist auf jeden Fall, dass 1984 mit «Hot
Tonight» ein töftes Debüt erschien und es nachher aus
verschiedenen Gründen bis 2017 (!) dauerte, ehe der
Zweitling «Second Nature» wieder aufhorchen liess.
Weitere Details in diesem Zusammenhang trug unsere
Juliane in ihrer Rezi für MF vor just drei Jahren sauber
zusammen. Im gleichen Jahr traten Lionheart ja am
"Sweden Rock" Festival auf, wo sie auf der Rockklassiker
Stage einen ganz ordentlichen Set hinlegten. Dass
Thunder dabei auf der Festival Stage aufliefen,
verdeutlichte allerdings den Klassenunterschied an Ort
und Stelle. Nichtsdestotrotz wissen Dennis Stratton (g),
Steve Mann (g), Rocky Newton (b), Clive Edwards (d) und
Lee Small (v) sehr wohl, wie man geile Mucke macht.
Diese Erkenntnis liefert das neue Album «The Reality Of
Miracles» schon nach dem ersten Durchlauf und reiht sich
somit optimal in die bestehende Diskographie ein. Nach
dem Intro («Salvation») legt der Opener «Thine Is The
Kingdom» gleich mit starken Reminiszenzen an Magnum
opulent vor. Mitunter ein Markenzeichen sind dabei die
prächtigen Backing-Vocals, die den eh schon genialen
Gesang von Lee vorzüglich ergänzen. Die Tempovarianz
wird unter anderem durch den balladesken Titeltrack und
den polternden Double Bass-Drum Stampfer «Five Tribes»
treffend charakterisiert. Die toll ausgearbeiteten
Melodylines versetzen Genre-Freaks während knapp einer
Stunde Spielzeit in Jubelstimmung. Lionheart verstehen
ihr Handwerk ohne Zweifel. Man höre sich hierbei bloss
mal den griffigen Melodic-Rocker «The First Man» an, der
eigentlich für alles steht, was die Band damals
initiierte wie letztlich aktuell ausmacht.
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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ROMUVOS – The Baltic Crusade Dangus Records/SAOL
Heute gibt es musikalische Geschichtsstunde, denn
das neuste Werk von RomuvoS handelt von den Kreuzzügen
im litauischen Baltikum. Die Musik lädt ein, sich einen
Becher Met zu holen und ihn hoch zu schwingen, zu lachen
und zu tanzen. Euphorisch, energiegeladen, kriegerisch.
Natürlich gibt es auch kurze melancholischere Einsätze,
denn im Krieg trägt auch viel Leid. Rein instrumental
erinnert es an eine Mittelalterband, jedoch mit
E-Gitarre Einflüssen. Dazu der tiefe Gesang des Sängers
und meiner Meinung nach hätte man die Geschichte dieser
Zeit nicht besser in Klänge umsetzen können. Heroische
Musik, tief aus dem Herzen von Litauen. Echt geil
gemacht und gut vertont. Der einzige Minuspunkt den ich
verteilen kann ist, dass das Album nicht in der Schweiz
veröffentlicht wird. Kann ich nicht nachvollziehen.
Zoé
Punkte:
keine Wertung
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DIESEL MACHINE – Evolve (CD)
Metalville/Musikvertrieb Ein
gelungenes Comeback nach geschlagenen 20 Jahren ist eine
tolle Sache! Diesel Machine wurden Mitte der 90er von
ehemaligen Musikern der L.A. Heavies World In Pain und
Eleventh Hour gegründet. Ihr Sound war und ist stets dem
harten Groove Metal zuzuordnen. Die Band, bestehend aus
AJ Cavalier (Gesang), Patrick Lachman (Gitarre), Rich
Gonzales (Bass) und Shane Gaalaas (Schlagzeug) wurde mit
Szenegrössen wie Pantera, Crowbar oder Machine Head
verglichen. Das bisher einzige reguläre Studioalbum
„Torture Test“ wurde von Fans und Kritikern
gleichermassen begeistert aufgenommen und hat sich bis
heute seinen absoluten Kultstatus bewahrt. Die
kompromisslose Mischung aus messerscharfen Riffs,
Hammer-Rhythmen sowie Hardcore-Gesang traf voll den
Zeitgeist und hat nach wie vor nichts an Kraft und
Aktualität verloren. Während der Arbeit am zweiten Album
erlitt Bassist Rich Gonzales im Sommer 2002 einen
beinahe tödlichen Motorradunfall. Dies bremste die
Truppe hochgradig aus und die einzelnen Mitglieder
schlugen neue musikalische Wege ein. Obwohl über die
Jahre auf der ganzen Welt verstreut, blieb die
Verbindung zwischen den Mitgliedern von Diesel Machine
ungebrochen. So nahm schliesslich das neue Album
„Evolve“ Stück für Stück Gestalt an. Über die Jahre
fanden drei verschiedene Sessions in Gaalaas‚ Studio in
L.A. statt, die durch Aufnahmen in den jeweiligen
Heimatstudios von Lachman und Cavalier ergänzt wurden.
„Evolve“ zelebriert weiter den Diesel Machine typischen,
energischen, kompromisslosen Extrem-Metal. Das Album ist
ein Statement, und der Geist des Trotzes und der
Beharrlichkeit kommt auch in den Texten laut und
deutlich zum Ausdruck. Haut rein! Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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LONELY ROBOT - Feelings Arae Good (2 LPs) InsideOut Music
John Mitchel veröffentlicht nun schon das vierte Album
mit Lonely Robot. Unglaublich, was John alles tut.
Spielt er doch bei Arena, Kino, Frost, It Bites und
Lonely Robot. Des Weiteren arbeitet er noch als
Produzent und Mixer. Musikalisch erfrischt uns John mit
modernem, eher ruhigem Prog Rock. Oft erinnert seine
Stimme und auch die Musik an Ray Wilson. Gefühlvoller
Gesang wie beim schönen, aber trotzdem rockigen "Life Is
Sine Wave". Natürlich glänzt John auch auf diesem
Rundling mit vielen gefühlvollen, fliegenden
Gitarren-Soli, wie man sie kennt und liebt von ihm. Auch
Toto-Anleihen findet man hier, man höre "Armour For My
Heart" an. Lonely Robot haben bei all ihren Songs immer
eine Spur Melancholie drin. Genau das gefällt und man
lässt sich von diesen Songs gerne wegtragen in die Welt
der Briten. Das Ganze ist sehr entspannend für den
Zuhörer. Ach ja, übrigens hat John das Album selber
geschrieben, aufgenommen, produziert, gemixt und
gemastert. Und er hat bis auf die Drums auch alle
Instrumente selber gespielt. Nur Drummer Craig Blundell
war mit dabei im Studio. Anspielt-Tipp ist das
wunderschöne "The Silen Life", das übrigens am Ende des
Albums nochmals dargeboten wird als eine orchestrale
Version. Stark, das neue Album von Lonely Robot,
durchgehend spannend und sehr hörenswert, man ist sich
ja von John Mitchel auch nichts anderes gewohnt.
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
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VOLTURYON - Xenogenesis (CD) ViciSolum
Productions Yep, ein schwedischer Fünfer namens
Volturyon, aus Borlänge, Dalarna, seit 2006 in aktiver
Position und mit dem bereits vierten Longplayer namens
'Xenogenesis', die nicht unbedingt 'skandinavisch'
klingen, sondern sich eher an den US-amerikanischen
Death-Metal orientieren. 11 Tracks soliden Death-Metals
greifen sich unsere Hirngewinde. Sehr brutale Growls und
Shouts, stets verständlich, erzeugt gar ein wenig
aggressive N.Y.C.Hardcore-Stimmung. Doch keine Angst, es
bleibt im gutturalen Bereich, im tiefstelligen Segment.
Das Gefrickel der beiden Gitarristen greift heftig,
prallt heftig in den Death-Metal rein, welche durch
teilweise melodiöse Soli und Harmonielinien aufgelockert
werden und eben auch aufzeigt, wie intelligentes
Songwriting funktioniert. Der Bassist steuert mit einem
klaren, leicht wummernden Tieftöner herrlich den Weg in
den brutalen Death-Metal. Die Drums pattern heftig
blastend, ja gar grindcorend, den Weg in die schwarze
Glückseligkeit, da wird straight mit heftigstem
Double-Bass gepflastert, um dann stets öffnend in den
Groove reinzutänzeln, um sogleich dann wieder blastend
hefti zu zuschlagen. Die Produktion ist ebenfalls heftig
druckvoll und klar ausgefallen und das geniale
Cover-Artwork, welches bereits einen Platz in der
Ahnengalerie sich sichern konnte, gibt dem Sound ein
wahrhaftig herrliches Bild ab. Nun, ideell vergleichbar
geht es so à la Cannibal Corpse, Dying Fetus, The Black
Dahlia Murder, Soreption, Spawn Of Possession, Deicide,
Suffocation und Konsorten. Goile Anspieltipps wären da
'World Pandemic', 'Mother', 'Moirs From The Morgue',
'Catharsis' und 'Rancid Messiah'. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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FALL OF MESSIAH - Senicarne (LP) Holy Roar Records
Die französischen Post-Hardcorler von Fall Of Messiah
hauen mit "Senicarne" ihr viertes Album raus. Der
Albumtitel ist schon mal sehr zweideutig. So bedeutet
"Senicarne" auf Lateinisch "Altes Fleisch" und rückwärts
gelesen "Enracines", was auf Französisch "Wurzeln"
bedeutet. Nach dem Wortspiel wollen wir uns jetzt aber
der Musik widmen. Eine rhythmische Wundertüte stellt "La
Republique Du Vide" mit hypernervösem Getrommel und
gefühlvollem Gitarrenspiel dar. Und so steuert dieser
Sound-Katamaran von heftigem Wellengang in ruhigere und
seichtere Gewässer. Chaotisch und verträumt, aber
disharmonisch geht es mit "Contreforts" weiter und an
reichlich Abwechslung wird zu keinem Moment gespart! Mal
rasant und heftig, dann wieder relaxt und sinnlich, so
wird die gesamte Bandbreite abgedeckt. Als Sahnehäubchen
obendrauf, gibt es den Sänger, der sich mit allen
Leibeskräften die Seele aus dem Körper schreit.
"Riveloup" ist klar strukturiert, trägt aber trotzdem
eine unbändige Unruhe in sich. So wird die Spannung
gekonnt hoch gehalten und man ist im steten Ungewissen,
was als nächstes folgen wird. Geheimnisvoll wird "Vertes
Vignes" mit einem Solo auf der akustischen Gitarre zum
Leben erweckt und wird dann vom genialen Drummer
tatkräftig unterstützt. Sehr geil, nur ist der Sänger
mit seinem Rumgebrülle so richtig fehl am Platz. Rein
instrumental gesehen wäre dieser Song eine wahre
Offenbarung! "Young Pines" ist ein weiteres Wechselbad
von zart bis hart. Der ganze Song wird sehr intensiv
gezockt und ist mit zahlreichen Songideen gespickt. Mit
viel Rhythmik ist auch "Atlantique" gesegnet und lädt
zum Träumen ein. Wirklich hervorragend gespielt, wenn
auch der Song ganz weit weg vom Metal ist und Prog Rock
pur darstellt. Ein kurzes Zwischenspiel stellt "Sand
Mountain" dar und ist tiefenentspannt. Wie ein
gewaltiges Gewitter zieht "Sequoia" auf, aber wenn sich
das Gewitter verzogen hat, wird es jazzig und der Song
plätschert vor sich hin. Zum Schluss wird es aber
nochmals heftig. "The Loneliest Whale In The World" ist
nicht nur einsam, sondern auch der letzte Track dieses
progressiven, fast-instrumentalen Album. Nochmals bieten
Fall Of Messiah ein wunderschönes Stück Musik zum
Geniessen an. Leute, die auf Post bzw. Prog Metal
stehen, sollten sich diesen Happen feinster Musik auf
keinen Fall entgehen lassen! Roolf
Punkte: 8.6 von 10
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THE VICE - White Teeth Rebellion (Digipak) Noble Demon
Der flotte, schwedische Dreier von The Vice bringen mit
"White Teeth Rebellion" ihr zweites Album raus. Mit dem
dissonanten Intro "Tremors" wird der offizielle
Startschuss für dieses Album gegeben. Groovig und
zugleich rockig mit einer dezenten 69 Eyes-Note sind die
Anhaltspunkte für "A Barren State". Die Jungs spielen
eine geile Mucke, die mehr Hard Rock als Heavy Metal
ist. Der Titeltrack "White Teeth Rebellion" ist ein
endlos-geiler Groover, der ganz einfach nur sehr viel
Spass macht. Die Mischung von Dark Metal-artigen Vocals
und dem rockigen Gesamtsound fügt sich nahtlos zusammen.
Mit verhaltenem Tempo startet "Empty Hall" und ist schon
sehr tiefenentspannt, wird aber von hervorragender
Gitarrenarbeit gekrönt. Kurz und bündig, kommt "Run To
Seed" angerannt und ist ebenfalls auf der groovigen
Seite anzutreffen. Als ein gewaltiges Riffmonster stellt
sich "Cradle And To Ease" heraus und fabriziert
unheimlich viel gute Laune! Das ist Sound zum am Strand
easy Rumcruisen! Dämonisch wirds mit "To Each His Own"
und von den Vocals her, könnte es sich um eine Kopie von
The 69 Eyes handeln. Dazu wird in diesem Song sehr viel
Atmosphäre erzeugt. Eine perfekte Symbiose zwischen
genialem Sound und dämonischem Gesang wird mit
"Antizeit" geboten. Dieser Song geht nicht so direkt ins
Ohr und braucht ein paar Durchläufe, bis er so richtig
zündet! Einen genialen Rocksong namens "Deluge" gibt es
zum Abschluss noch zu hören. The Vice hauen ein
sackstarkes Album raus, das nicht mit Härtegraden
punktet, sondern mit zeitlosen, groovigen Rocksongs!
Roolf
Punkte: 8.6 von 10
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JUDICATOR – Let There Be Nothing (LP)
Prosthetic Records Mit dem fünften Studioalbum
«Let There Be Nothing» wird uns True Power Metal in
seiner bombastischen Form vorgestellt. Judicator haben
in ihren vorherigen Alben mit einer Ausnahme diverse
geschichtliche Themen behandelt – von Napoléon Bonaparte
über Frederick der Grosse bis hin zu den Kreuzzügen. Nun
folgt das nächste Konzeptalbum – «Let There Be Nothing»
thematisiert den Byzantiner General Belisarius, sein
Leben und wie er Territorien Roms zurückerobert hat.
Dies wird in Kombination von spannenden Lyrics und der
passenden harten, energiereichen und melodiösen Musik
umgesetzt. Judicator spielen mit der Abwechslung und
abrupten Wechseln, womit die Geschichtserzählung umso
lebhafter und greifbarer wird. Das Werk wird von
diversen Stimmungs- und Tempowechsel durchzogen – die
Mischung aus emotionalem und kräftigem Gesang, düsteren
und melodiösen Riffen und verschiedenen Dynamiken
verleihen dem Werk Spannung und Energie. Es wird eine
epische, melodische Atmosphäre gebildet, die weder
kitschig noch überheroisch wirkt, sondern durch die
vielen eher düsteren und insbesondere melancholischen
Melodien in Kombination mit Tempo und virtuosen Soli
eine eigene Dynamik erzeugt. Von den acht Tracks sind
fünf von überdurchschnittlicher Länge, was ihnen viel
Spielraum für die diversen Wechsel, Stimmungen und Power
verleiht. Der Power Metal, den Judicator produzieren,
ist durchzogen von progressiven Einlagen, was das Werk
spannend und komplex gestaltet. Zudem wird Sänger John
Yelland regelmässig von Chören oder mehrstimmigen
Backing-Vocals ergänzt (erinnert teilweise an Seventh
Wonder), was Pointen setzt in den Tracks und für mehr
Abwechslung sorgt. «Let There Be Nothing» ist ein
tolles, spannendes und komplexes Album, das fesselt und
mitreisst.
Sina
Punkte: 8.6 von 10
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ASTRALBORNE - Eternity's End (LP) Prosthetic
Records Das Trio aus Toledo, Ohio, U.S.A.,
schiebt mit 'Eternity's End' ein fulminantes Debutalbum
in die Menge, wenn bedenkt wird, dass Astralborne als
Sideproject von Jayson Cessna und Derik Smith (beide
Hammer Horde) auf Paul Fuzinski (Blood Of The Prophets)
trafen. Nach ein paar Jams wurde Astralborne im Jahre
2018 ins Leben gerufen und im 2020 erfolgt nun das 11
Tracks starke Debut namens 'Eternity's End'.
Soundtechnisch sind Astralborne im Melodic Death-Metal
angesiedelt, mit leichtem Hang zu Viking-Metal, etwas
progressive-technical Metal inklusive, gepaart mit
speedigen und thrashigen Anleiehen, nebst dem
death-metallischen Grundstock. Yo, nebst grindigen und
blastigen Attacken, folgen auch viele melodiöse Parts,
die bis in die doomigen und power-metallischen Genres
reichen, gepaart mit akustischen Einstreuseln, ohne das
Hymnenhafte nicht zu vernachlässigen. Yo, Abwechslung in
der Geschwindigkeitsabteilung wird ebenfalls
hochgehoben, mal eben leicht doomig und dann sogleich in
die Blasts rüberwandern, speedig und thrashig und dann
richtig bös deathig, ohne jedoch die Melodien zu
vernachlässigen. Melodiöse Soli und Melodien vom
Saitenhexer, gepaart mit kräftigen, deathigen Riffs
sowie ab und an blackadeske Anleihen. Der Tieftöner
variert herrlich gepaart zur Klampfe. Der Patternsetzer
(Drummer) wirbelt gehörig mit den Double-Basses, Blasts,
speedigen Thrash-Patterns. Die tiefen, growligen, wie
auch verständlichen Shouts komplettieren 'Eternity's
End'. Eine klare, satte Produktion sowie ein
hymnenhaftes Coverartwork schliessen dieses
hervorragende Debut ab. Vergleichbar mit den älteren In
Flames, Kalmah, Dethklok oder auch etwas von Amon
Amarth. Anspieltipps wären da 'Paragon Amiss',
'Architect Of Suffering' und 'The Obliterators'.
Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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VICIOUS RUMORS – Celebration Decay (Red
Vinyl 2 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb Vicious Rumors sind so
etwas wie die ewigen Verlierer im traditionellen
US Power Metal. Zusammen mit Armored Saint, Metal Church
und Savatage stand ihr Stern sehr hoch am metallischen
Firmament. So hoch, dass die Jungs mit Atlantic einen
Major-Deal im Rücken hatten, der ihnen den Weg öffnete,
zu den Grossen aufzusteigen. Mit den Alben «Digital
Dictator», «Vicious Rumors» und «Welcome To The Ball»
schien der Plan aufzugehen. Doch auch ihnen wurde die
Grunge-Welle zum Verhängnis, und nach dem nicht von
allen Fans mit Wohlwollen aufgenommenen «Word Of Mouth»
und dem viel zu frühen Tod (1995) von Meistersänger Carl
Albert hing das Leben von Vicious Rumors an einem
seidenen Faden. Das desillusionierte «Something Burning»
läutete eine musikalische Suche ein, die sich bis 2006
mit «Warball» nicht beenden lassen wollte. Unzählige
Zweitgitarristen, neben Mainman Geoff Thorpe (Gitarre)
und Larry Howe (Drums), und zig Sänger kamen und gingen.
Stellte sich eine einem stabilen Line-up ähnelnde
Bandsituation ein, war sie aber auch schon wieder
Geschichte. Das Quintett fand nie mehr den Weg zurück zu
einstigen Grosstaten, und so überraschte es auch nicht,
dass die Truppe mit dem 30-jährigen Jubiläum zu «Digital
Dictator» statt der geplanten 20 Shows dann deren 108
Gigs spielte. Es sind und bleiben die alten Kracher,
welche die Truppe noch immer über Wasser halten. Daran
wird auch «Celebration Decay» nichts ändern. Selbst
nicht mit Liedern wie der galoppierenden
Doublebass-Drum Nummer «Arrival Of Desolution», die auch dank
des neuen Sängers Nick Courtney herausragend vorgetragen
wird. Eigentlich ist es schon fast ein Trauerspiel, wenn
man sich die neuen Tracks mit der Stimme von Carl Albert
vorstellt, reicht das Songmaterial locker an die
grandiosen Tracks von «Digital Dictator» und «Welcome To
The Ball» heran. Aber ein Carl ist und bleibt ein
Jahrhundertsänger, den man nicht so einfach ersetzen
kann. «Death Eternal» und «Collision Course Disaster»
besitzen ein unglaubliches Potenzial, aber eine Combo wie
Vicious Rumors, mit dieser musikalischen Vergangenheit,
haben sich die Latte selber verdammt hoch gelegt. Da
müsste endlich wieder ein Sänger ins Bandgefüge kommen,
der dem Ganzen mit "melodischer" Stimme das bestimmte
"Etwas" verleiht, und da dürfen "modernere" Parts keinen
Platz haben. Wären VR ein Newcomer, wäre diese Scheibe
etwas ganz Tolles. So aber ein nur weiterer Versuch, an die
alten Glanzzeiten anzuknüpfen... Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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MESSIAH – Fatal Grotesque Symbols
- Darken Universe (Colored EP) High Roller Records
Mit Acts wie Hellhammer/Celtic
Frost und Coroner war die Schweiz schon früh ein
äusserst guter Nährboden für Extreme Metal. Messiah
gründeten sich im Jahre 1984, um nach fünf mehr oder
weniger erfolgreichen Studioalben 1995 für unbestimmte
Zeit von der Bildfläche zu verschwinden. Vor einigen
Jahren wurden erste Lebenszeichen spürbar und Messiah
starteten in der klassischen Besetzung mit Andy Kaina
(Vocals), Steve Karrer (Drums), Patrick Hersche (Bass)
und Bandgründer Brögi an der Gitarre eine Re-Union.
Ursprünglich wollte man nur ein wenig Spass haben und
seine Fans in der Schweiz beglücken. 26 Jahre nach dem
letzten Studioalbum folgt mit „Fracmont“ (alter Name des
„Pilatus“, Berg nahe Luzern) jetzt das Comeback von
Messiah auf High Roller Records. Um die Wartezeit auf
den Longplayer zu verkürzen, erscheint mit „Fatal
Grotesque Symbols – Darken Universe“ eine EP mit drei
Stücken, die nicht auf „Fracmont“ zu finden sein werden.
Im Studio wurden zwei alte Stücke noch einmal neu
aufgenommen, und zwar „Space Invaders“ vom Debüt „Hymn
To Abramelin“ (1986) und den Titelsong des Zweitlings
„Extreme Cold Weather“ (1987). Der Titelsong der EP
„Fatal Grotesque Symbols – Darken Universe“ passt
hervorragend zu den alten Songs, das Riffing erinnert
zeitweilig an „Enjoy Yourself“ vom Album „Extreme Cold
Weather“, auch ist der Solo-Part eher chaotisch und geht
zurück zu Messiah‘s frühen Tagen. Modern und technisch
hochstehend präsentiert sich die Band den alten Fans,
wobei mit „Fracmont“ auch wieder viele neue dazu kommen
dürften. Bis dahin ist aber noch ein wenig Geduld
gefragt, denn dieses erscheint dann anfangs September
2020. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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AVATAR - Hunter Gatherer (LP & CD) Century Media/Sony
Avatar ist eine Band, bei welcher man immer noch recht
hohe Erwartungen hat. Nach den genialen ersten Platten
ging es aber dann recht abwärts, weshalb ich auf diese
Scheibe nun besonders gespannt war. Zu meiner
Erleichterung scheint es wieder einen grossen Aufschwung
gegeben zu haben. Fast wieder auf der alten Höhe und
definitiv sehr schlagfertig präsentiert sich der achte
Longplayer der Göteborger Metalgiganten. Wie gewohnt
erwartet den Hörer eine Mischung an geilen Growls und
spezifischem Gesang, welches den Frontmann Johannes
Eckerström so unverwechselbar macht. 45 Minuten solides
Gitarrengehämmer, anturnenden Vocals und
vielversprechende Songtitel. Das ist Metal! Die Herren
haben alle Ihre Stärken ausgepackt und das Gesamtbild
präsentiert sich (endlich wieder) ansprechend. Was genau
auf den letzten beiden Alben schiefgelaufen ist, kann
ich nicht sagen, aber es freut mich tierisch, dass die
alten Avatar wieder zurück ist. Die dezent mit Elementen
anderer Genres gespickte Variante des Melodic Death
Metal überrascht uns zwar nicht mit Neuem (mit Ausnahme
der unerwarteten Ballade Gun), aber dafür untermauern
die Schweden ihre grössten Fähigkeiten. Als Kritikpunkt
könnte man die Massentauglichkeit dieser Scheibe nennen,
denn sie hört sich zu leicht für solch „schwere“ Musik.
Kitschig ist dennoch nichts. Schrill, fast schon
horrormässig und endlich wieder richtig düster, so mag
man Avatar. Im direkten Vergleich mit den älteren Alben
gibt es aber noch etwas Leere, die hätte gefüllt werden
können. Nichtsdestotrotz sind die Jungs um gesangliches
Multitalent Mr. Düsterer Harlekin auf dem besten Weg,
ihren alten Glanz wieder zu erlangen. Daher klare
Kaufempfehlung. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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ARCTIC RAIN – The One (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Melodischer Hard Rock, der
die Muttermilch von Talisman, Toto, Journey und
Foreigner schlürfte und mit dem Baby-Brei von Mr. Big
und Treat verfeinert wurde, das bietet «The One» von
Arctic Rain. Die Schweden gefallen mit musikalischen
Geschick und einer ausgewogenen Balance zwischen Gitarre
(dominanter) und Keyboard (devoter). Mit «Friends» und
«Night After Night» kommen diese Merkmale stark ans
Tageslicht und servieren dem Hörer flüssigen und gut
verdaulichen Hard Rock. Mit feinen und filigranen
solistischen Momenten von Gitarrist Magnus Berglund und
der packenden Stimme von Tobias Jonsson ist schon die
halbe Miete eingefahren. Was der Band sicher noch fehlt,
ist die eigene Identität, da vieles noch nach dieser
oder jener Truppe klingt. Aber als Erstling darf sich
«The One» sehen lassen. Mit «Lift Me Up», der
Halbballade «The One» und «Take Me To Your Heart» hat
der Fünfer sehr gutes Material veröffentlicht, das Lust
auf MEHR macht. Melodic-Fans können hier bedenkenlos
zugreifen. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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NUG - Alter Ego (CD) Willowtrip Records Post
Metal haben sich Nug aus der Ukraine auf die Fahne
gesprayt und das Album dazu hört auf den Namen "Alter
Ego". Mit dem Intro "The Birth" wird dieses Album per
Kaiserschnitt geboren, und dieses Album sagt leider so
gar nichts aus! Heftiger wird's mit "Beast", einem Song
mit vielen verschiedenen Facetten. So ist das geile
Gitarrenspiel und der mehrstimmige Gesang speziell zu
erwähnen. Natürlich ist auch das Getrommel nicht von
schlechten Eltern. In den sieben Minuten kommt keine
Langeweile auf, denn es wird sehr viel Abwechslung
geboten. Mit einem unglaublichen Flow ist "Psyche"
ausgestattet, und in diesen drei Minuten wächst der Song
über sich hinaus zu einem eindrücklichen Groovemonster
heran! Das hat mit Post Metal nichts am Hut, dafür geht
das in die Richtung Metalcore, aber die Bezeichnung ist
nebensächlich, wenn die Musik am Schluss einfach nur
genial ist! "Shores" beginnt ruhig und wirkt schon fast
andächtig. Aber nur am Anfang, denn dann werden massive
Soundwände in die Höhe getürmt! Dieser Song ist ein
weiteres Highlight von Nug auf diesem Album. Die
ausgewogene Mischung von hart bis zart bietet die
gewünschte Abwechslung in diesem Song. Auf der haushohen
Groove-Welle surft "Eleven" elegant dahin und eine
weitere Demonstration von Nug, wie man gekonnt Songs
schreibt, die auch mal länger dauern. Aus dem
Höllenschlund des Sängers kommt "Dorian", und es wird
richtig finster und düster. Brachial walzt dieser Song
über alles hinweg. Durch die eingestreuten Breaks, mit
gefühlvollem Gitarrenspiel, wird der Spannungsbogen voll
angespannt und die Abwechslung wird somit garantiert.
"Radiance" kann mit diversen irrwitzigen Breaks
aufwarten, ist aber sonst eher auf der dissonanten Seite
anzutreffen. Herrliche Klänge eröffnen den Song "Night
Shine", der dieses hervorragende Album beenden darf.
Wieder wird gekonnt mit verschiedenen Härtegraden
gespielt. Nug haben mit diesem Album ein richtiges Pfund
rausgehauen und sind für mich der Geheimtipp dieses
Monats! Roolf
Punkte: 8.5 von 10
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FORTÉ – Stranger Than Fiction
(Re-Release CD) Divebomb Records
1992, die Erde lag im
musikalischen Kollaps und wurde durch Grunge verseucht.
Alle trugen Holzfällerhemden und drückten sich alles
Illegale durch die Venen, das sich bei Drei nicht selber
verpulverisierte. In dieser Zeit nützen einige
Metal-Bands die nicht vorhandene Gunst der Stunde und
versuchten, sich im Underground einen Namen zu
erspielen. Mystik waren so eine Band, wie auch Forté. Während
sich Mystik mehr im US Power Metal tummelten, liessen Forté
immer wieder thrashige Elemente einfliessen. Das
Quartett lebte von der kräftigen Stimme von James Randel
und dem verspielten Gitarrenspiel von Jeff Scott. Nicht
zu vergessen, die richtig verrückten Bassparts von Rev
Jones, der später auch mit Black Symphony auf sich
aufmerksam machte. Forté zündeten ein wahres Meistermerk
an "wilden" Melodien, das am besten mit dem Titelsong
zeigt, zu was die Truppe fähig ist. Wer Bands zwischen
Iron Maiden und Pantera liebt, sollte sich unbedingt mit
dem Album beschäftigen. Die stetigen Rhythmuswechsel und
die wechselnden emotionalen Momente, wie bei «The
Promise», stehen nach wie vor für fantastischen Metal,
der leider im falschen Zeitpunkt das Licht der Welt
erblickte. Als Bonustracks sind «Dementia By Design» vom
«Metal Massacre XI»-Sampler und «Digitator» von «Molten
Metal Monsters Vol. 1» zu hören. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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THE CHEATS - Cussin‘, Crying ‚N‘ Carrying On
(Digipak)
Flying Dolphin Faszinierend, echt faszinierend -
diese Truppe aus Pittsburgh hat's tatsächlich geschafft,
dass ich während dem Hören plötzlich Bock auf ein
richtig abgefucktes Punk-Konzert bekommen habe - Bier,
klebriger Boden, Schweiss, Mohawks in allen
Regenbogenfarben, zerrissene Jeans und abgefickte
Lederkutten... das und noch viel mehr, einfach alles
inklusive. Viel mehr muss man dazu nicht sagen. Klar,
The Cheats sind weder besonders innovativ oder haben
zigtausende Melodien in ihre Songs eingebaut - dafür
sind sie authentisch as fuck, und das ist doch, was im
Punk unter anderem so hoch geschätzt wird. Oder nicht?
Also: Plündert den örtlichen Biervorrat, ab an den See
oder sonst wohin und laut The Cheats aus den Boxen eines
alten Ghettoblasters gedröhnt. Prost! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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ALEYNMORD – The Blinding Light (LP) AOP Records
Mit der in 2018 erfolgten Gründung der Band ist dieses
Projekt noch relativ jung. Somit haben wir es mit «The
Blinding Light» auch gleich mit dem ersten Album der
beiden aus Oregon stammenden Musikern zu tun. Ein erstes
Album kann eine grosse rolle in der Entwicklung einer
band spielen, und da mir hier ein Atmospheric / Post
Black Metal-Album mit Neo Folk-Einflüssen versprochen
wird, bin ich um so gespannter, es nun zum ersten Mal zu
hören. Wir beginnen mit «Spores Of Possession», welches
mit Raben und mystischen klängen beginnt, welche
sogleich von einem viel versprechenden Riff und
Schlagzeug unterbrochen wird. Dazu kommen noch die
kreischenden, wehklagenden Vocals und die
ohrwurmtaugliche Melodie. Gegen Ende flacht der Track ab
und plötzlich haben wir auch noch eine ruhigeren,
akustischeren Teil. Ganz am Schluss noch ein Starkes
Solo und der Übergang zum nächsten Titel «Wounded
Monolith», hier hören wir zum Beginn Wellenrauschen und
so etwas wie Ketten oder Schlüssel klirren. Dazu ein
Flüstern und ein Wehklagen. Diesmal wird die aufkommende
E-Gitarre noch durch eine akustische begleitet, und als
die Drums noch dazu kommen, hat man erste eine sehr
ruhige Melodie, die aber schnell an Tempo gewinnt und
auch die klagenden Vocals wieder aufnimmt. Ziemlich
genau in der Mitte bricht der Titel ab, und wir hören
erneut einen Akustik-Part, hier noch mir Clean Vocals
Hinterlegt. Gegen Ende kommen wir wieder etwas in den
Black Metal-Bereich und schliessen wie vorher mit einem
hammermässigen Solo ab. Als nächstes kommt der
Titeltrack «The Blinding Light», welcher mit tiefem
Dröhnen und knarzendem Holz anfängt und auch weiterhin
sehr ruhig und vor allem instrumental bleibt. Der Track
besteht mehr oder weniger nur aus sich abwechselnden
Gitarren und Synthies. Auch der letzte Song «Poetry Of
Marrow And Rot» startet akustisch und geht dann aber
atmosphärischen Black Metal mit den selbigen,
kreischenden Vocals über, die wir schon von zuvor
kennen. Gegen Ende wird erneut abgeflacht und clean und
akustisch gespielt, bevor mit einem erneuten Aufbrausen
und eine markerschütterndem Schrei das Album beendet
wird. Die ganze Platte ist (vor allem für ein erstes
Album) sehr stark und lässt auf Weiteres in dieser
Richtung hoffen. Die Atmosphäre ist da, aber die Tracks
noch etwa zu vorhersehbar. Im Grossen und Ganzen aber
ganz klar ein gelungenes Album. Simu
Punkte: 8.5 von 10
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ASSIGNMENT - Reflections (Digipak) Massacre Records/Phonag
4 Jahre nach "Closing The Circle" melden sich die
Proggies mit ihrem neuen fünften Album Namens
"Reflections" zurück. Neu an Board ist Drummer Michael
Kolar, der auch schon bei Victor Smolski getrommelt hat.
Eröffnet wird der Rundling mit dem dramatischen
Instrumental-Song "Trilogia Balkanica" und legt damit
die Messlatte schon ziemlich hoch. Darauf folgt das
schnelle, wütende, von Doublebass getriebene "Mercyful
Angel". Und so geht’s auch gleich weiter mit
"Obsession", alles auf musikalisch sehr hohem Niveau.
Präzise gespielte Attacken und Breaks, führen durch den
wilden Track. Erst beim folgenden "Corporate Men" nimmt
man den Fuss etwas vom Gaspedal. Aber auch hier poltern
die Doublebass Parts aus den Boxen. Irgendwie erinnert
mich Shouter Diego Valdez immer wieder an Ronnie James
Dio, sein kräftiges Organ bereichert die einzelnen Songs
enorm, echt coole Stimme. Ganz gut gefällt auch
"Endlessly" hier teilt sich Diego den Gesang mit der
Inner Stream-Sängerin Ines Vera Ortiz. Klasse
Prog-Nummer. Nach dem 8 Minuten langen "Silent Nation"
bracht man erst mal ne Pause, um das ganze Werk etwas zu
verarbeiten. Krass geil, was die Deutschen hier
abliefern. Ein wirklich spannendes Prog Metal-Album, das
einige Durchläufe braucht, um vollends begriffen zu
werden. Aber nach jedem Durchlauf entfaltet sich das
Ganze mehr und mehr, und man kann "Reflections"
uneingeschränkt geniessen.
Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
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SEPTICFLESH - Infernus Sinfonica
MMXIX (Live CD & Blu-ray) Season Of Mist/Irascible
Wir schreiben das Jahr 2019, es ist der 02. Februar, wir
sind im Teatro Metropólitan, in Mexico City. 'Infernus
Sinfonica MMXIX' wird geboren, von den griechischen
Masters namens Septic Flesh, aus Athen, Griechenland,
welche seit 1990 konstant, mit Unterbruch im Jahre 2003
bis 2007, ihren symphonischen Death-Metal zelebrieren.
Der Vierer, der bekannt ist für den atmosphärischen,
imposanten, brachialen und bombastischen Symphonic
Death-Metal, zelebriert nun diesen Event, mit dem
mexikanischen 'Symphonic Experience Orchestra', dem
mexikanischen 'Enharmonía Voalis Choir' und dem
mexikanischen 'National University of Mexico Chilrden's
and Youth Choir', ergo eine mexikanisch-griechische
Freundschaft. Über 100 Musikerinnen und Musiker waren an
diesem Event beteiligt und es ist eine
Machtdemonstration von Septic Flesh geworden, denn wäre
es ein Studioalbum, ja, es bekäme von mir die
Höchstnote, verdientermassen. Wieso? Zieht es euch rein,
dann wisst ihr wieso, sowohl als Live-Scheibe wie auch
Live-BlueRay-DVD. Blastende, double-bass-artige Drums,
groovig, variantenreich, abgespinnt auf die orchestralen
Instrumente, dominante Drums. Der Bass wummert
herrgöttlich über jegliche Götterdämmerungen. Der
Quetschbalken shreddert und rifft sich bombastisch durch
die Songs, ab und an ein kurzes, heftiges Soli, ab und
an in akustischer Version. Die Vocals sind brutal
geshoutet, erheben sich brutaler als jeglicher, tiefster
Growl, denn die Vocals sind im gutturalen Bereich
angesiedelt, ab und an wechseln sie in den wütenden,
aggressiven, thrashigen Shout, was eine weitere
heroische Stimmung heraufbeschwört. Die Live-Produktion
ist hervorragend, es ist tatsächlich so, als wäre man
damals selbst im mexikanischen Pulk gewesen. Eine
schlichte und doch markante, graphische Arbeit ziert das
Cover. Anspieltipps? Alle, denn es wäre schade, einer
dieser 15 Tracks aus dem Kontext zu reissen, die wären
als 'Martyr', 'Persepolis', 'Prototype', und, und, und.
Vergleiche wären da, anhaltsmässig wohlbemerkt, Dimmu
Borgir, Behemoth, Fleshgod Apocalypse, Rotting Christ,
Therion, Samael und Konsorten. Ein wahres
Live-Vergnügen, welches ich mir sicher nicht entgehen
lassen werde. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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GRUMPYNATORS – Still Alive
(LP)
Mighty Music
Mit Volbeat hat die Formation
Grumpynators gleich zwei relevante Gemeinsamkeiten.
Beide Bands sind in Dänemark beheimatet und musikalisch
klingt man beinahe identisch. Kein Wunder also nennt
sich Volbeat's Michael Poulsen „Longtime Fan“. Nun,
falsch ist das natürlich nicht, im Gegenteil,
Volbeat-Fans haben somit eine fast ebenbürtige
Alternative. Grumpynators stellen mit „Still Alive“ ihr
drittes Werk zur Diskussion. Wie gehabt bringt man die
Backgrounds der vier Musiker zusammen. Nämlich
Rockabilly, Heavy Metal und Hard Rock. Es resultiert ein
Mix aus Stray Cats, Motörhead und Social Distortion,
theoretisch wenigstens. In der Praxis klingt man eben
wie Volbeat, man kann es drehen und wenden wie man will.
Nichts desto trotz hat man aber eben auch starkes
Songmaterial verfasst. Durchs Band werden flotte
Melodien mit eingängigen Strukturen kombiniert. Daneben
beweist man auch die Fähigkeit, Energie zu
transportieren und dem, mit Pop-Appeal durchsetzten,
Sound einen intensiven Groove zu verpassen. Wer den
beschriebenen Sound mag und sich nicht durch den wenig
coolen Namen verunsichern lässt, macht mit „Still Alive“
wenig falsch. Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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SHARPTOOTH - Transitional Forms
(Colored LP) Pure Noise Records
Sharptooth ist eine
US-amerikanische Hardcore, Punk, Metalcore Band aus
Baltimore, Maryland, welche in unveränderter Form seit
2014 als Fünfer-Combo, vier Jungs und das Mädel am
Mikrofon, unterwegs ist. Mit 'Transitoinal Forms', deren
10 Tracks, bringen Sharptooth ihren zweiten Longplayer,
nach dem Debut 'Clever Girl'. Doch Sharptooth releasten
zwischenzeitlich, seit dem Bestehen, zwei EP's, zwei
Singles und eben sechs Videos. Soundmässig tendieren sie
in die Cro-Mags, Prong, COC und Konsortenecke. Auf
'Transitional Forms' hört man dann doch schon die leicht
thrashigen, doch steten hardcorigen und
crossoverlastigen Metalinjektionen heraus. Stets auf
Groove, Aggressivität und Straightness bedacht, bedienen
sie die 10 Tracks in die Gehörgänge. Roh, direkt,
unverbraucht, frisch und brutal hämmern sich die Songs
in dein Gehirn, wie wenn man selbst auf dem eletkrischen
Stuhl sitzen würde. Die Vocals sind bösartig aggressiv
shoutend, kitzelnd an der gutturalen Gesangeskunst. Mal
weniger extrem, mal mit Sprechshouts untermalend, jedoch
so à la Angela Gossow shoutend und kitzelnd growlend, um
dann in astreinem Klargesang zu wechseln. Die
Drumpatterns rasseln wie Ketten nicht nach, sondern vor,
die Wucht ist gelegt, stets groovend, breakend und
straight auch mal double-bassend und stets wild
wirbelnd, so à la 'Animal' aus der Muppet Show. Die
beiden Klampfen riffen sich brutal schwer und dann
wieder heftig schnell durch die Riffs, stets mit
leichten Melodielinien und kurzen Shreds untermalend.
Der Tieftöner ist mit typischem
N.Y.C.-Crossover-Bassattitüden bestückt, will schreiben,
der Bass wummert herrlich tief und klar zu den Gitarren
und dem Schlagwerker dazu. Anspieltipps wären da wie
folgt: 'The Gray', 'Mean Brain', 'The Southern Strategy'
und 'M.P.D.B'. Ein cooles Artwork weist den Weg, die
fette Produktion rundet dieses Werk gekonnt ab.
Leopold
Punkte:
8.2 von 10
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NONEXIST – Like The Fearless
Hunter (CD) Mighty Music
Nonexist wurde im Jahr 2000
gegründet, nachdem sich Johan Reinholdz mit seiner
anderen Band Andromeda gerade einen Deal mit WAR
gesichert hatte. Für den Job am Mikro konnte Ex-Arch
Enemy/Furbowl/Carnage-Sänger Johan Liiva rekrutiert und
die Drums mit Dark Funeral/Defleshed-Schlagzeuger Matte
Modin besetzt werden. Mit kaum mehr als den Dreck unter
ihren Nägeln enterten die Jungs die Abyss Studios im
November 2001 und spielten die Tracks fürs Debüt „Deus
Deceptor“ ein. Kurz nach der Veröffentlichung gingen die
Mitglieder wieder ihrer eigenen Wege. Erst 2011 kehrte
Johan Liiva wieder zur Band zurück und im Dezember 2012
spielten Nonexist ihren allerersten Gig überhaupt am
„Tundra Festival“ im schwedischen Göteborg. Es folgte
noch ein Album, bis Liiva schliesslich 2015 definitiv
das Handtuch warf. Jetzt ist die Truppe wieder komplett
mit den Faithful Darkness-Mitgliedern Johan Aldgĺrd und
Joakim Strandberg. Frischer Wind tut bekanntlich gut,
und „Like The Fearless Hunter“ besticht mit moderner
Death Metal-Attitüde, ohne jedoch nur in dieser zu
verweilen. Die Scheibe beinhaltet auch krachende Mid
Tempo-Tracks “Together We Shall Burn”, melodische
Thrasher-Hymnen “Strictly Sadistic Intent”,
hyperschnelle Hardcore/Punk-gewürzte Nummern “Litany Of
Poison” sowie düstere Progressive-Einlagen “Emerging
From A World Below”. Sogar ein instrumentales
Geschredder “Fear Corrodes The Soul” hat den Weg auf die
Platte gefunden. Abwechslung pur! Das Album ist auch
gespickt mit diversen Gästen: Mikael Stanne, Rogga
Petersson, Chris Amott und Markus Johnsson, um nur
einige zu nennen. Oliver H.
Punkte:
8.2 von 10
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THE MERCURY CIRCLES - The Dawn Of
Vitriol (EP - 12" Maxi) Noble Demon
Mercury Circle ist eine finnische Dark Metal-Band, die
mit "The Dawn Of Vitriol" ihre Debut-EP auf den
umkämpften Markt schleudern. "Oil Of Vitriol" beginnt
gemächlich und man fühlt sich in einem Sci-Fi-Film.
Eigentlich ist dieser Song nur ein längeres Intro. Sehr
mysthisch wird es mit "The Beauty Of Agony". Die Musik
lässt sich als Dark Metal mit elektronischer
Unterstützung bezeichnen. Richtig geil gespielt und als
Referenzpunkt könnten auch Depeche Mode in rockiger
Version herbeigezogen werden. Elektronisch geht es mit
"Black Flags" weiter und die Synthies dürfen nun so
richtig warmlaufen und zum Einsatz kommen. Dramatischer
ist "The Last Fall" aufgebaut und ist ein Song, der auf
Atmosphäre aufgebaut wird. Ein Song, der mächtig
Stimmung macht. "New Dawn" ist zum Schluss ein weiteres
Highlight dieser ausgezeichneten EP. Für mich gehen
Mercury Circle als Dark Wave durch und ist allen, die
elektronische Musik mögen, wärmstens empfohlen. Einziger
Wermutstropfen ist, dass diese EP nur vier Songs hat!!
Roolf
Punkte:
keine Wertung
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THE STRIDES - Out Of The Blues
Sliptrick Records
Schweden können auch anders,
hier kommt das Debüt-Album von The Strides. Ihr mögt Led
zeppelin, Slade, Rival Sons und The Who? dann mögt ihr
auch die Musik der Schweden. Neun rockige, bluesige,
melancholische Tracks, die an eben oben erwähnte Bands
erinnern. Verspielt wie das an Zep erinnernde "Move On"
gefallen ebenso wie das bluesrockige "Closer To The
Sun". In die gleiche Kerbe schlägt das etwas mehr
bluesige "Whole Lotta Lovin", starke Nummer mit tollem
Guitar Slide-Solo. Der Retro-Sound der Schweden hat
Biss, Blues, Rock und erinnert an die guten alten 70er,
als die Musik noch wild und zum Glück noch nicht so
überproduziert war. Echt, ehrlich und gerade in die
Fresse. Gut zu hören bei Nummern wie "Bag Full Of Bones"
und "Rock`n`Roll Star". Aber auch bei ruhigeren Tönen
überzeugen die Nordländer. Hört euch nur das schöne
"Dandelion" an. Eine mit akustischer Gitarre gespielte
Led Zeppelin "like" Nummer, hier singt Sänger Victor
Gustafsson mit sehr viel Gefühl. Und mit "Hellhound
Blues" taucht man musikalisch sogar etwas in die 60er
ab, da kommt sogar ab und zu The Doors-Feeling auf,
klasse gespielt. Und so legen die Schweden hier ein
interessantes Debüt vor, das ein Stück musikalische
Vergangenheit in die Gegenwart transportiert. Starkes
Album. Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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RAVENED – From The Depths (Deluxe CD) Jono Music Wer an
Metal und Schweden denkt, kommt gedanklich an Death
Metal nicht vorbei. Bei Bands wie At The Gates, Dark
Tranquillity oder In Flames wurde das Genre etwas
melodischer und zum Teil sogar durch Keyboards getragen.
Genau in diese Kategorie gehören auch die Jünglinge von
Ravened. In der Stadt Jönköping zu Hause, beschlossen
die fünf jungen Herren (alle zwischen 19 und 24 Jahre
alt), sich zusammenzutun, um zwei Jahre später mit ihrem
Debüt „From The Depths“ etliche Trommelfelle zu
massieren. Musikalisch beginnt die Platte sehr
atmosphärisch mit einem eher ruhigen Gitarrenpart, der
das erste wirkliche Lied „Foul Deeds“ einleitet. Im
Anschluss eine ordentliche Portion Blastbeats, die mit
reichlich Groove bestückt wurde, dass die
Genrebezeichnung etwas aufgeweicht wird. Gesanglich
bewegt sich der Sänger irgendwo zwischen Randy Blythe
(Lamb Of God), Dez Fafara (Devildriver) und Rainer
Nygĺrd (Diablo). Abwechslung birgt zusätzlich der eher
im Mid Tempo gehaltene Track „Denial“, der es schafft,
das Album in zwei annähernd gleiche Parts zu teilen.
Durch das eingesetzte Solo sorgt die Axtfraktion für
zusätzlichen Hörspass. Zu „Stridsugglan“ kann man sich
sogar die Wall Of Death, die bei einem Live-Konzert
abgeht, lebhaft vor dem inneren Auge vorstellen. Hier
kristallisiert sich die Spielfreude der Saitenfolterer
besonders gut heraus. Harte Riffs, schnelle Drumparts
und vereinzelte Soli sind das Standardpaket, das
grundsätzlich bei jedem Track zu finden ist. Stimmig,
aber dennoch fehlt teilweise der Charakter! Ravened
haben mit „Into The Depths“ ein absolut starkes Album
auf den Markt gebracht, dem jedoch hie und da etwas
Eigenständiges, das i-Tüpfelchen, fehlt. Ganz klar ein
solides Debüt der Schweden, dessen vollständiges
Potential sich mit zunehmendem Alter und zunehmender
Anzahl Platten noch entfalten kann. Oliver H.
Punkte:
8.1 von 10
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REDEMPTION – Alive in Color
(Digipak 2 CDs & Blu-ray) AFM Records
Die führende Progressive Metal Band Redemption aus
Kalifornien besteht seit 2000 und hat bereits sieben
Studioalben veröffentlicht. Mit «Alive in Color»
publizieren die Prog-Virtuosen nun ihr zweites
Live-Album in Kombination mit einer Live-DVD. Das
Konzert wurde am ProgPower Festival in den USA
aufgenommen, wo sie 2018 als Headliner auftraten. Die
Setlist wurde auf zwei CD’s aufgeteilt und besteht im
Gesamten aus 14 Tracks, wobei «Threads» zweimal
vorhanden ist, einmal mit Ray Alder und einmal mit dem
ehemaligen Sänger Tom Englund als Gastmusiker. Zudem
spielt Chris Poland (ex-Megadeth), der schon in diversen
Studioalben von Redemption mitgewirkt hat, in «Indulge
In Color» sowie im Megadeth-Cover «Peace Sells (But
Who's Buying)» mit. Der Sound ist genial abgemischt –
die einzelnen Einheiten der Songs kommen zur Geltung,
die Instrumente sind ausgeglichen, die Aufnahmen sind
klar und die Energie, die Redemption live an den Tag
legen, wird direkt übermittelt. Auch die Setlist ist
super gewählt. Das Konzert ist abwechslungsreich und
ausgeglichen; ein Hit nach dem anderen wird geliefert
und die Prog-Genies verblüffen abermals aufs Neue mit
ihrer Genialität. Für Leute, die Redemption noch nicht
kennen, ist «Alive in Color» übrigens eine super
Einstiegsplatte, da genau zusammengefasst wird, was
Redemption und ihr Stil ausmachen. Diese Live-CD macht
gleich Lust auf mehr Material – was gut ist, denn bald
soll das achte Studioalbum kommen. Bis dahin erfüllt
«Alive in Color» jeden Prog-Fan mit Freude und Energie.
Wer auf Dream Theater steht und Redemption noch nicht
kennt, der muss sich dieses Live-Album reinziehen!
Sina
Punkte:
keine Wertung
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RAMOS – My Many Sides
(CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Josh Ramos ist vielen vielleicht
noch bekannt durch seine Mitarbeit bei Hardline. Aber
auch mit Two Fires hat der Virtuose sein musikalisches
Geschick unter Beweis gestellt. Zusammen mit vielen
namhaften Sängern wie Eric Martin (Mr. Big), Terry
Illous (XYZ, ehemals Great White), Danny Vaughn
(Tyketto), Tony Harnell (TNT), Harry Hess (Harem
Scarem), Tony Milles (Shy) und Joe Retta (Heaven &
Earth) spielt sich der Gitarrist durch melodischen Hard
Rock, der seine Anleihen bei Rainbow, Mr. Big, Lynch
Mob oder Tangier hat. Logisch steht bei diesem Album
die Gitarre im Mittelpunkt, und Josh rifft und soliert
sich mit viel Hingabe und blutigen, Rock'n'Roll
abgewetzten Fingern durch die Tracks. Dabei ist er eher
beim Blues Rock verwurzelt denn beim AOR und sollte
somit den Classic-Rock Fans ein breites Grinsen auf das
Gesicht zaubern. Das Instrumental «Ceremony» geht tief
unter die Haut und erinnert von der Spielart her an Joe
Satriani. Mit einer fetzigen Spielweise überzeugt Mister
Ramos bei «All Over Now» und lässt dabei alle Facetten
des harten Rocks aufblühen. Ein tolles Album, dem aber
der Hit fehlt und bei dem man merkt, dass dies eher ein
Solo-Werk oder ein Projekt ist und somit das Bandfeeling
vermissen lässt. Trotzdem bietet das Album genügend
Material, das man bedenkenlos antesten kann. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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MANTICORA – To Live To Kill To
- Live (CD) ViciSolum Productions
Die dänischen
Heavy-Thrash-Prog-Metaller Manticora überzeugen mit
ihrem Zweitwerk nach dem Neustart von 2018. War für mich
der Vorgänger «To Kill To Live To Kill» ein
unzugänglicher Dauerlärm, dem ich mit viel gutem Willen
noch sechs Punkte geben konnte, ist das nun bei seinem
Nachfolger ganz anders. Konzeptionell hängen die beiden
Alben eng aneinander. Das verrät bereits der sehr
ähnliche Titel. Musikalisch macht es bei mir nun
plötzlich klick. Die wilde Mischung aus Heavy Metal,
Thrash, ja gar Death- und Black Metal-Attacken fliesst
logisch ineinander und mündet oft in episch
anmutenden Refrains. Sänger Lars Larsen überzeugt mit
seiner melancholischen Stimme und hält das Ganze
zusammen. Dazu kommen Gitarren-Soli, die immer mit ihren
Melodien in erster Linie dem Song dienen und keinen
Selbstzweck darstellen. Dass die Band mit dem fast 15
minütigen «Katana – The Moths And The Dragonflies» das
Album eröffnet, zeugt von Mut. Es macht aber Sinn,
gehört dieses Monumentalwerk zum Besten, was das Album
zu bieten hat. Anschliessend leiten sie mit einem
wunderschönen kurzen Instrumental in den Rest dieser CD
über. Auch da halten sie an den bekannten stilistischen
Elementen fest. Doomig langsam und düster wird es bei
«The Eyes Of The Killer». Der Rest klingt auf hohem
Niveau immer etwas ähnlich, weshalb die wirklichen
Aha-Momente mit der Zeit etwas fehlen. Da wäre weniger
wohl mehr gewesen. Anderseits gibt es wirklich keinen
Qualitätsverlust. Gerade das kleine Instrumental gegen
Schluss und das kurze Hörspiel erinnern noch einmal an
das Konzept dieses Albums. Der siebenminütige Abschluss
«Katana – Beheaded» lässt dann nochmals aufhorchen.
Manticora übertreffen sich mit diesem Album selbst. Es
attestiert der Band eine hohe Musikalität. Wer harten,
progressiven Metal mit Anleihen zum Power Metal mag,
wird mit diesem Album bestens bedient. Ich bin positiv
überrascht, auch wenn trotz aller Ambitionen der Musiker
noch Luft nach oben besteht. Um das zu ändern, müsste
mich das Album auf der ganzen Länge von 63 Minuten
restlos überzeugen. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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MORSE PORTNOY GEORGE - Cover To Cover Anthology Vol 1
- 3 (3 LPs) InsideOut Music Neal Morse, der wohl
aktivste Prog-Workaholic auf diesem Planeten, arbeitet
gerade an seinem neuesten Werk "Sola Gratia" das im
September erscheint und haut so nebenbei noch das dritte
"Cover To Cover"-Album raus mit Freund Portnoy, der ja
nicht minder beschäftigt ist. Das Ganze gibt’s auch
gleichzeitig als Anthology Part 1 bis 3. Waren doch
schon Part eins und zwei toll interpretierte Alben, wird
das hier im dritten Teil konsequent weitergeführt.
Gestartet wird Part 3 mit dem Yes-Song "No Opportunity
Necessary No Expierence Needed", das auch gleich von Jon
Davison eingesungen wurde. Auch das folgende "Hymn 43"
von Jethro Tull, sehr starker Song von Portnoy gesungen.
Dann gibt man den Bowie-Klassiker "Life On Mars" zu
Besten, herrlich, wie Neal das singt. Auch Gerry
Rafferty`s "Baker Street", einfach nur Klasse, toll
gesungen von Portnoy und Morse. Oder den Ringo
Star-Klassiker "It Don`t Come Easy", herrlich zum
Zuhören. Die drei verstehen es wirklich, Songs zu
Covern, nahe am Original, aber trotzdem die eigene Note
einzubringen. Man merkt, dass die Herren musikalisch in
den 70gern verwurzelt sind. Vom poppigen "Baby Blue",
Badfinger, bis zum King Crimson-Prog-Song "One More Red
Nightmare", das Spektrum ist breit. Aber auch moderneres
wie Lenny Kravitz`s "Let Love Rule" kommt gut. Aber am
besten gefällt mir immer noch "Crazy Horse" von den
Osmonds von Cover 2 Cover Album (Part 2). Jedenfalls
haben die drei hier viele starke Covers im Repertoire.
Wer noch die ersten beiden Werke noch nicht hat, sollte
unbedingt die Anthology kaufen. Macht Spass das Teil!
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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VELVET VIPER - From Over Yonder (Gatefold Clear
Vinyl, Re-Release) VELVET VIPER - Pilgrimage
(Gatefold LP, Blue Vinyl, Re-Release) Massacre
Records/Phonag Eigentlich war das schon lange
überfällig, dass die beiden ersten und "echten" Zed Yago
Scheiben nochmals aufgelegt werden. Dass dies aktuell
unter dem Banner von Velvet Viper stattfindet, ist
bekanntlich dem Umstand geschuldet, dass Leadsängerin
Jutta Weinhold nicht über die Rechte am alten Bandnamen
verfügt. Dies führte ab 1991 unweigerlich dazu, dass der
urtümliche wie bis heute unerreichte Dramatic Metal mit
der Nachfolge-Combo Velvet Viper weiter geführt wurde,
zumindest für weitere zwei Alben in den 90ern. «From
Over Yonder» (1988) jagt mir indes beim Anhören auch
heute noch stets einen wohligen Schauer über den Rücken,
und wenn Jutti zu «Stay The Course», meinem absoluten
Lieblingstrack ansetzt, ist immer eine fette Gänsehaut
garantiert. Der Nachfolger «Pilgrimage» (1989) vermochte
das kompositorische Level leider nicht mehr zu halten,
ohne dabei als Stinker durchgehen zu müssen. Diese
Scharte wurde danach durch die beiden erneut brillanten
Velvet Viper Scheiben von 1991 und 1992 locker
ausgewetzt. Im Zuge dessen, dass Jutta Weinhold ihre
Band spätestens mit dem starken Comeback-Album «Respice
Finem» ab 2018 wieder richtig in Gang brachte und der
Nachfolger «The Pale Man Is Holding A Broken Heart» im
letzten Herbst gar noch einen drauf setzte, schliesst
der Re-Release der beiden Frühwerke eine Lücke bei all
jenen Metalheads, die die Blütezeit von Zed Yago, aus
welchem Grund auch immer, verpasst haben. Der Versuch zu
«Respice Finem» auch nur einen Gig bei uns zu kriegen
schlug leider fehl. Eine absolute Schande, denn unsere
Jutti, die im kommenden Herbst 73 Jahre (!) alt wird,
befindet sich stimmlich nach wie vor in bester Form,
auch was die alten Klassiker betrifft! Vorzüglich
gelungen ist auch das Remastering, das die
Fensterscheiben zum Erzittern bringt. Davon profitieren
auch vier Velvet Viper Tracks des Debüts, die als
Bonus-Tracks bei der «Pilgrimage» angehängt wurden,
während bei der «FOY» zwei kultige Live-Aufnahmen von
1989 und vor allem die persönliche Ode an den 2018
verstorbenen Freund und Drummer Claus Reinholdt alias
"Bubi, der Schmied" eine Herzensangelegenheit
ausdrücken. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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DREAMS OF AVALON – Beyond The
Dream (CD) Metalville/Musikvertrieb
Den Namen dieses Soloprojekts
würde ich mit Symphonic Metal assoziieren. Auf dem
Debütalbum von Dreams Of Avalon ist aber 80er-Hard Rock
zu hören, der teilweise Brücken zum Melodic Metal und
Glam Metal schlägt. Natürlich ist auch eine grosse
Portion AOR auszumachen. Dazu kommen Keyboards, die vor
35 Jahren modern waren und seit kurzem wieder entdeckt
werden. Der schwedische Astral Doors-Gitarrist Joachim
Nordlund schreitet damit in eine ähnliche Richtung wie
seine Landsleute von The Night Flight Orchestra.
Nordlund hat sich hier dem Gesang, den Tastenklängen,
dem Bass und der Gitarre angenommen. Neben ein paar
Gastbeiträgen an den Keyboards hat er nur das Schlagzeug
in fremde Hände gelassen. Das alles sorgt für eine
fröhliche Sommerstimmung, die wohl die beste Wirkung von
einer richtigen Band gespielt auf einem Sommer Open-Air
am frühen Abend entfalten würde. Da dies zurzeit nicht
möglich ist, darf man sich gerne mit dieser CD
anfreunden. Das Sonwriting ist durchaus hochwertig und
wird von Hördurchgang zu Hördurchgang besser. Nach der
Hälfte läuft es sich allerdings etwas aus, auch wenn es
keinen hörbaren Qualitätsverlust gibt. Die Ohren sind
dann aber durch die Tastenklänge etwas zugekleistert.
Zudem verfügt Nordlund über eine Stimme, die mit der
Zeit etwas beginnt zu nerven. Wer aber poppigen
80er-Jahre Hard Rock / Heavy Metal mag, kann mit diesem
Album nicht viel falsch machen. Und wer bei der reinen
Erwähnung dieses Namens bereits das Weite sucht, wird
auch mit diesem Album nicht warm. «Beyond The Dream» ist
dennoch ein gutes Album, welches durchaus das Potenzial
besitzt, zumindest für einige Hörer zur Offenbarung
zu werden. Das ist es für mich aber nicht. Wer
sich mit modern produziertem wie keyboardlastigem
Pop-Metal anfreunden kann, ist hier sicher gut bedient.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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NIGHT LASER – Power To Power (Red Marble
Vinyl & Digital Copy) Out Of Line Music
Nach dem Debüt „Fight For The
Night“ (2014) und dem Nachfolger „Laserhead“ (2017)
steht die Hamburger Band Night Laser mit „Power To
Power“ zum dritten Mal in den Startlöchern. Einmal mehr
zelebrieren die vier Hanseaten astreinen achtziger Glam
Metal und wurden auch schon als deutsche Antwort auf
Steel Panther betitelt. Das beginnt schon bei der
optischen Erscheinung der Jungs. Von Cowboy Boots über
Leder und Nieten bis zu Kajal-modifizierten Augen,
authentischer gehts nicht mehr. Musikalisch sind
genannte Querverweise wie Mötley Crüe und W.A.S.P. aber
mit Vorsicht zu geniessen. Die ebenfalls erwähnten
HammerFall entsprechen da eher der Realität, und um
Parallelen zu Anthrax und Tankard zu erkennen, braucht
es schon sehr viel Phantasie. Die Formation hat aber
ansprechendes Songmaterial, mindestens teilweise, in
petto. Der Fokus wird dabei auf eingängige Melodien
gelegt. Leider fehlen aber die entsprechenden
Songstrukturen, die den relevanten Memory-Effekt
erzeugen, die Tracks wirken arg konstruiert. Wer der
Aussage den Sunset Strip nach Hamburg geholt zu haben
Glauben schenkt, könnte enttäuscht werden. Dazu fehlt
auch die vom damaligen Zeitgeist initiierte Fuck
You-Attitüde. Trotz aller Kritik brilliert das Quartett
durch Charisma und der offensichtlichen Investition von
jeder Menge Herzblut. Energie und Groove werden bei
Night Laser stark gewichtet, und das macht das
musikalische Manko wieder wett. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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STORMZONE – Ignite The Machine (LP)
Metalopolis Records/Phonag
Die Nordiren Stormzone besinnen
sich wieder auf ihre Vergangenheit. Zumindest beim
Bonustrack «This Is Heavy Metal» huldigen sie Texten,
denen sie, laut Promoschreiben, seit 2017 abgeschworen
hatten. Damals beschlossen sie, künftig Lieder ohne die
gängigen Heavy Metal-Klischees zu schreiben. Das ist
aber nicht weiter schlimm. Als Schlusspunkt nach elf
Liedern passt dieses Stück als toller Abschluss. Vorher
wird man mit kraftvollem, abwechslungsreichem Heavy
Metal verwöhnt. Dieser wurde satt eingespielt und
schafft spielend den Spagat zwischen Härte und
Eingängigkeit. «Ignite The Machine» wirkt zuerst etwas
belanglos, wird aber schnell zur gern gehörten
Hintergrundmusik. Live könnten diese Lieder gar vom
Hocker reissen. Auf dem Album dagegen fallen sie nicht
weiter aus dem Rahmen. Schön auch, dass die Band darauf
achtet, in der Hälfte des Albums mit dem ungewöhnlichen
und epischen «Nothing To Fear» einen Gegenpunkt zu den
restlichen Liedern zu schaffen. Der Rest bewegt sich im
melodischen Heavy Metal, der einen entfernten Hang zum
Power Metal und zum Rock'n'Roll aufweist. Damit offenbaren
Stormzone zwar keinen Jahreshöhepunkt, aber ein Album,
das jedem Metaller gefallen dürfte, ohne dass man gleich
Aha-Momente wie zum Beispiel beim letzten Judas
Priest-Album hat. Stormzone bestätigen hier aber ihren
Ruf als gute, jedoch nicht hervorragende Heavy Metal-Band.
Wer diese Art von Musik mag, kann mit diesem Album
trotzdem nichts falsch machen. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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REPULSIVE VISION - Necrovictology
(CD) Emanzipation Productions
Wow, schon die ersten
gespielten, schnellen Töne versprechen da ein
thrashig-deathiges Bollwerk und ja, erinnert mich so an
Bands wie Invocator, Cancer, Sadus, Jungle Rot, No Raza,
Carcass, Bolt Thrower, Benediction, auch etwas an Slayer
und Dark Angel und weiteren Konsorten, einfach straight
in die Schnauze reinfahren, abladen bis Obergrenze
Unterlippe, dann satt und gezielt faustieren und
schlucken das Zeugs. Repulsive Vision, aus
Barrow-in-Furness, Cumbria, England, U.K., servieren uns
mit 'Necrovictology' volles Death-Rohr in die
Gehörgänge, gradlinig, schmerzlos und einfach stets
vorwärts getrieben. Der englische Vierer ist seit 2010
in der richtigen Bahn unterwegs und weist, nebst dem
neuen Album, einen weiteren Longplayer sowie eine EP
aus. 'Necrovictology' hat 13 Tracks, und ich schreibe
euch, es ist wie eine gut geölte Stanzmaschine, welche
dich konstant den Weg durch die schmalen Stanzungen
jagt. Ein herrlich wummernder, treibender Bass. Ein
herrlich thrash-deathiger, riffende Gitarre mit
shred-artigen Soli à la old-school Slayer. Ein herrlich
double-bassiges, groovendes, ab und an leicht
blastendes, speedig-thrashig-deathiges Schlagzeug und
herrliche, thrashige und deathige Vocals, welche sich
auf den Linien des Growls und thrashigen Shouts sich
wandelt. Eine saubere, heftige Produktion sowie ein
herrliches Artwork schliessen diesen Release erfolgreich
ab. Ah ja, Anspieltipps, die da wären 'Draconian
Reprisals', 'Blind Loyality', 'A Lifetime Of Suffering
Deserved' und 'Other Than Divine - Repulsive Vision'.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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MENTALIST – Freedom Of Speech (CD) Pride & Joy Music
Wer sich fragt, was der
ehemalige Blind Guardian Schlagzeuger Thomen Stauch
macht, wird bei Mentalist fündig. Es ist das nach wie
vor souveräne Schlagzeugspiel von Thomen, das bei
Mentalist heraus sticht. Zu hören sind melodischere
Parts, die irgendwo zwischen Stratovarius und älteren
Blind Guardian angesiedelt werden können. Für ein
Debüt-Album klingt das Material schon sehr "erwachsen"
und kann durchaus überzeugen. Auch dank der Stimme von
Rob Lundgren. Ob die Jungs dabei balladesk ins Rennen
gehen wie bei «Whispering Winds» (die Geheimwaffe von
Mentalist), mit Geschwindigkeit («Digital Mind»),
hymnisch («Your Throne»), metallisch («Devil's Game»)
oder monumental («Run Benjamin»), sie lassen aufhorchen.
Klar, dass man mit dem Debüt-Album (noch) nicht bei den
ganz Grossen mitspielen kann, aber sollte sich diese
Truppe festigen und Durchhaltewillen zeigen, dann könnte
sich hier etwas ganz Grosses offenbaren. Drücken wir den
Jungs die Daumen, dass sie sich nicht vom Musikbusiness
entmutigen lassen und vielleicht bald auf einer Tour
halten können, was sie auf diesem Tonträger versprechen.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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PURTENANCE - Buried Incarnation (LP) Xtreem
Music
Aus Nokia, Irkanmaa, Finnland
stammen Purtenance (ab 1991), da die früher mal
Purtenance Avulsion (von 1989-1991) hiessen, und
veröffentlichen mit 'Buried Incarnation' ihren vierten
Longplayer, nebst diversen Singles, EP's und einer
Box-Set. Zelebriert wird Death-Metal, mit einer
Reminiszenz an den old-schooligen Death-Metal, der auch
mal die schweren, doomigen Parts beinhaltete. Ja, so wie
etwa Entombed, Dismember, Funebre, Immolation,
ABhorrence, Depravitiy und Konsorten, will schreiben,
einfach alles im finnischen Style, hellyeah. Und aus dem
doomigen heraus wird in den treibend-groovigen, immer
noch schweren Death-Metal gewechselt. Ja, auch die
Produktion klingt etwas aus dieser Zeit, macht jedoch
den Sound von Purtenance nur noch sympathischer. 9
Tracks haben es auf das neue Album geschafft, die sehr
abwechslungsreich, will schreiben, vom doomigen Moment
zum double-bass-lastigen Death-Metal das Spektrum
beinhalten. Die beiden Gitarren riffen sich mal
zähflüssig wie Lava durch die Songstrukturen, danach
wird wieder mal schneller geraffelt, mit Breaks
vermischt. Solide Soli, mal melodiös, mal einfach
Slayer-like geshreddet. Der Tieftöner ist klar hörbar,
hat einen satten, tiefen Sound und passt zur Gesamtwelle
von 'Buried Incarnation'. Zudem ist der Bassist noch der
Mainshouter und seine gutturalen Shouts sind ebenfalls
sehr tief, leicht zähflüssig gehalten. Der Schlagwerker
intoniert gekonnt die doomigen, zähflüssigen und
schleppenden Patterns mit den schnellen,
speedig-thrashigen Double-Basses, als auch mit sehr
groovigen, leicht blackigen Parts. Das Cover-Artwork ist
jetzt schon Kult, sehr old-schoolig und passend zum
Sound. Tipps wären da 'The Malicious Moon', 'Shrouded
Vision Of Afterlife', 'Dark Womb Of Nothingness' und
'Burial Secrecy'. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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GÖSTA BERLINGS SAGA - Konkret Musik (2 LPs) InsideOut
Music Vor einem Monat veröffentlichten die
Schweden ihr ausschließlich digital zu erwerbendes
Live-Album "Artefacts". Nun folgt schon der nächste
Rundling mit Namen "Konkret Musik". Geboten werden hier
12 Instrumental-Nummern, die wie schon auf dem
Live-Album zu hören waren stark elektronisch geprägt
sind. Der Opener "Släpad" erinnert fern an Kraftwerk,
nur die Drums klingen echter. Das folgende "Vinsta
Guldklocka" geht ähnliche Wege, nur mit Prog-Einflüssen
und etwas Yes in der Musik. Ich weiss, dass klingt
strange, tut die Musik aber auch. Man hört hier dann
doch immer wieder Kraftwerk-Einflüsse, nur etwas, wie
soll ich das nur erklären, lebendiger würde ich das
nennen. Mit mehr Dynamik in der Musik. "Close To Home"
hat was von Jean Michel Jarre, ganz klar. Schnellere
Nummern wie der Titeltrack tendieren dann eher wieder
Richtung Yes, ohne Gesang halt. Tja und da sind auch
plötzlich noch Eloy-Klänge zu hören, in "To Never
Return", klasse diese Vielseitigkeit. Natürlich hört man
ab und zu auch Pink Floyd-Töne, ist ja fast logisch.
Ganz cool find ich die Omega / Zeppelin-Einflüsse bei
"Förbifart Stockholm", sowas hab ich ja noch nie gehört.
Also nach dem eher mageren Live-Album, bin ich hier dann
schon sehr positiv überrascht, wie Vielseitig die
Schweden hier zu Werke gehen. Hört doch einfach mal
rein, aber bitte Zuhause und in aller Ruhe. Crazy
Beat
Punkte:
7.9 von 10
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TÖXIC DEATH - Sepulchral Demons
(CD) High Roller Records
Aus Sandnes, Rogaland, Norwegen,
stammt der Fünfer namens Töxic Death und schreibt seit
2003 die metallischen Geschichten, unter anderem auch
mit dem neuen Album namens 'Sepulchral Demons', auf
welchem gepflegter, blackiger Thrash-Metal wiedergegeben
wird, und dies auf 7 Tracks. Es ist wohlweislich nicht
von der Hand zu weisen, dass für die musikalische
Inspiration, was eben ein Vergleich auch darstellt, die
Recken von Sepultura, Slayer, Razor, Destruction, Sodom,
Kreator, Deathhammer und weitere Initialgeber
hergehalten haben. Klar, die Produktion ist zeitgemass
klar und druckvoll gelungen, das Cover-Artwork macht
einen Spagat zwischen dem 'Old-School' und der Neuzeit.
Da wird auch dementsprechend sepultura- und
slayer-mässig soliert, gefrickelt wird schnell, und zwar
im blackadesken Thrash-Metal, wobei doch das
'blackadesk' unter Umständen in Klammern stehen darf.
Speedig und thrashig gehaltene, sowie auch
double-bass-likige Patterns aus der Schlagzeugerseite
her dröhnend, stets vorwärtstreibend, wie in den 'guten,
alten' Thrash-Tagen zurückversetzt. Der Tieftöner
rasselt gewaltig am Nagelarmband, treibt stets mit
klarem Basssound die Songstrukturen stets
vorwärtsgerichtet. Die Vocals erinnern eher an das
ursprüngliche Thrashgeshoute als an blackadeske oder gar
deathige Stimmbandtrainings. Ach ja, es gibt ja nicht
unbedingt viele Thrash-Bands, die kurze Blasts ebenfalls
in ihr Repertoire hinzugefügt haben, oder irre ich mich
da etwa? Und so ist der Bezug zum Black-Metal ja
irgendwie auch noch gerettet. Hörtipps wären da
'Malicious Assassin' (mit dem Blastpart), 'Undead
Vengeance' und 'Savage Nights'. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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THYRANT – Katabasis
(CD) Indie
Recordings
Schon fast kitschig liest sich
der Beschrieb der Gründung, der 2015 ins Leben gerufenen
Band Thyrant die ihr Zusammenfinden als Freundschaft,
glückliche Umstände und zur rechten Zeit am richtigen
Ort sein beschreibt. 2017 erfolgte das Release des
Debütwerks mit Namen „What We Left Behind“. Mit
„Katabasis“ folgt nun also der zweite Streich der
Spanier. Auf die Muscheln gibt es einen gewaltigen Mix
aus Death, Black und einen Schuss Doom. „Face The
Thyrant“ ist gleich zu Beginn stimmlich ganz schwarz
gefärbt, die Gitarren dazu sind eher doomlastig und nach
knapp vier Minuten springt die Nummer nach einer
Klargesangeinlage in Richtung Death/Black. Ein ganz
schön wilder Ritt, der aber nicht uninteressant klingt.
„Dunes Of Desolation“ kommt etwas gradliniger aus den
Boxen, und mit „Chapter I Shipwreck“ wurde ein leicht
doomig klingendes instrumentales Interlude eingeschoben.
Es wird nicht das letzte des Albums sein. Der
Rausschmeisser geht das erstmals ein wenig anders und
eröffnet mit einer akustischen Gitarre und Klargesang.
Nach gut zwei Minuten wird es doomig, gesanglich gibt es
Klargesang, kreischend schwarze Beiträge, wie auch
knurrendes Todesblei. Über die ganze Albumlänge gesehen
bieten Thyrant keine leichte Kost. Das spanische
Exportprodukt ist ein recht sperriges Werk, das einen
grossen Anteil Schwarzmetal zu bieten hat, aber auch
intensive Ausflüge in Richtung Doom unternimmt. Der
Sound der Scheibe ist druckvoll und satt produziert und
kommt mehr als sauber rüber. Genregrenzgänger zwischen
Black und Doom, welche auch kein Problem mit weiteren
Genres wie Death oder Thrash haben, sollten unbedingt
ein Ohr riskieren. Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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GREYHAWK – Keepers Of The Flame
(LP) Fighter Records
Nach ihrer 2018 veröffentlichten
EP «Ride Out» liefert die True Heavy Metal Band Greyhawk
ihr erstes full-length Album «Keepers Of The Flame». Das
aus den USA kommende Quintett produziert packenden,
melodiösen Heavy Metal mit treibenden Riffen,
ausgefallenen Soli und energiereichem Gesang. Zu Beginn,
beim ersten Track «Frozen Star» nach dem epischen
Keyboard-Intro «Gates of Time» schockiert das Mixing
etwas, denn die Musik würde mit dem rasanten
Gitarrenmotiv und den schnellen Rhythmen vom Hocker
hauen, und doch kommt die Energie nicht richtig zur
Geltung. Es wirkt, als würde ein Schleier auf der Musik
liegen, der alles etwas dämpft. Dies fällt jedoch in den
folgenden Songs nicht mehr auf bzw. es wirkt, als werde
das Mixing im Verlaufe des Albums immer besser. Nicht
nur das – «Keepers Of The Flame» überzeugt und
überrascht mit jedem Track mehr und mehr. In den
Gitarrenriffs sind Einflüsse von DIO, Accept und Manilla
Road zu erkennen. Diese werden mit den sporadisch
eingesetzten Chören und epischen, dynamischen Einlagen
mit Manowar-Eindrücken kombiniert. Zusätzlich erinnert
das Album durchgehend, sobald ein Gitarrensolo einsetzt,
an Yngwie Malmsteen. Dieser Eindruck wird an sechster
Stelle mit «R.X.R.O» nochmals unterstrichen, denn hier
liefern Greyhawk ein packendes, reissendes Instrumental
durchzogen von raffinierten, virtuosen Soli. Somit
kombinieren die Amerikaner verschiedene Stile zu einem
abwechslungsreichen, powerreichen und melodiösen
Gemisch, das für Greyhawk steht. Taylor am Mikrophon
überzeugt mit seiner kräftigen, vielseitigen Stimme und
komplettiert mit den Lyrics das Bild, dass Greyhawk
trotz den unterschiedlichen, vielseitigen
Genre-Einflüssen geraden True Metal kreieren. Ja, hier
muss gesagt werden, dass Greyhawk etwas kitschig wirken
können… was bei dieser Kombination auch keine
Überraschung sein sollte. Derjenige oder diejenige,
der/die jedoch auf diese aufgestellte, lebhafte und
teils heldenhaft wirkende Musik steht, der/die sollte
diesem Debut eine Chance geben. «Keepers Of The Flame»
überzeugt mit harten, ausgefallenen, epischen,
dynamischen und treibenden Melodien. Die melodiösen
Refrains packen und die Energie, die im Verlauf des
Albums hergestellt wird, lässt nicht ab. Sina
Punkte:
7.8 von 10
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IN MOURNING - Monolith
(Re-Release Digipak) Agonia Records
Hier ein interessanter Re-Release aus dem Jahre 2010 des
schwedischen Fünfers aus Falun, Dalarna, die
mittlerweile seit 20 Jahren unterwegs sind und
interessant gestalteten und geformten Death-Metal
zelebrieren. War zur Gründungszeiten eher der
Gothic-Metal das Musikreich, so sammelte und tendierte
man dann in die Richtung des melodisch-progressiven
Death-Metal, welches In Mourning und 'Monolith' sehr gut
zu stehen kommt. Als Vergleiche können ruhig Opeth,
Barren Earth, Insomnium oder auch Dark Trnaquillity
herhalten. Man formte wohl das Gothic in das Doomige
rein, oder besser geschrieben, wurde transformiert, denn
zeitweise sind noch kurze Gothic-Elemente rauszuhören. 8
Tracks, wie seinerzeit auf dem Original, sonst wär's
wohl kein Re-Release, der Logik entsprechend. Und, oh
ja, progressive sind In Mourning alleweil. Satte,
thrash-deathige Quetschbalken, herrliche Melodielinien,
hervorragende Soli runden die Saitenkraftwerke ab. Die
Drums kommen heftig, treibend, double-bass-lastig, mit
einigen Breaks verhangen und dennoch sehr groovig daher.
Der Bass lässt die Saiten stets nach vorne treibend, mit
einem satten, skandinavisch sehr untypischen Sound, was
jedoch der Kompaktheit der Songs zugute kommt. Der
Gesang ist im tiefen, gutturalen Bereich zuhause, stets
böse und brutal geshoutet. Ein herrliches Cover-Artwork,
was alles zum Albumtitel und der Wucht des Soundes
aussagt und eine sehr gelungene Produktion, welche noch
etwas druckvoller und böser rüberkommt. Songs, wie 'The
Poet And The Painter Of souls', 'Debris', 'Pale Eye
Revelation' und 'For You To Know' wären was als
Hörstichprobe. Ach ja, 'Monolith' war das Zweitwerk von
In Mourning und schon damals wussten die Jungs, was sie
können und in welche Richtung eingeschlagen werden soll.
Gut so! Leopold
Punkte:
keine Wertung
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PRINS SVART - Under Jord (CD) Musica Ex Machina
Aus den offiziellen Infosheets der Plattenfirmen
erhält der Rezensent mehr oder weniger Infos zum jeweils
vorliegenden Album. Bei Prins Svart aus Schweden stach
mir noch ein interessantes Detail ins Auge, das ich
bisher entweder übersah oder nicht immer gleich wahr
genommen habe. Die Rede ist von der Zielgruppe, und da
steht tatsächlich: "(Male, 35-60, Sweden)". Das mutet
schon etwas seltsam an, da damit erstens das weibliche
Geschlecht generell übelst diskriminert wird und
zweitens nur Schweden im angegebenen Altersrange gemeint
sind! Was soll ich somit also noch gross darüber
schreiben?! Doch die Rubriken "Sound Like: Free, Led
Zeppelin, Deep Purple, Porcupine Tree, Rainbow und
Thĺström" sowie die "Tag Words: Classic Rock with
Swedish lyrics" bringen mich (als Schweizer) wieder
zurück ins Geschäft! «Under Jord» ist nach dem
selbstbetitelten Debüt von 2018 und dem Nachfolger «Inte
Här För Att Stanna» (2019) das dritte Album der
zusammengewürfelten Truppe um Gitarrist Henrik Bergqvist
(The Poodles), Bassist Tomas Thorberg (Berggren Kerslake
Band, Snakes In Paradise) und Drummer Sebastian Sippola
(Ex-Grand Magus, Southfork). Während auf dem neuen Album
mit Mats Levén (Skyblood, Ex-Candlemass), Hĺkan Hemlin
(Nordman), Janne Ĺström (Medborgarna, Sĺ ska det lĺta)
und Matti Alfonzetti (Skintrade) gleich vier Gastsänger
auflaufen, war bei den beiden ersten Alben ein gewisser
Stefan Berggren (Berggren Kerslake Band, Snakes In
Paradise, The Company Of Snakes) an Bord. Somit dürfte
klar sein, nach was sich Prins Svart anhören. Die
schwedischen Texte sind sicher nicht allen genehm, aber
wer schon mal am "Sweden Rock"- Festival war, wo Prins
Svart interessanterweise noch nie im Billing standen,
aber gut dahin passen würden, kommt locker damit klar.
Einzelne Keyboard-Passagen werden übrigens von Rickard
Nilsson (Avatarium) beigesteuert. Und was die Zielgruppe
angeht, einfach ignorieren! Die coole Mucke von Prins
Svart, inklusive einer Live-Version von «The Green
Manalishi», hingegen nicht. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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LIONVILLE – Magic Is Alive
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Das vierte Album von Lionville
rockt in Fahrwasser von Journey und Revolution Saints.
Das Ganze noch mit Survivor, Giant und Richard Marx
gewürzt und fertig ist die Formel des Erfolges. AOR-Fans
werden hier den elf Songs mit Tränen in den Augen
zuhören und bei rockigen Momenten wie bei «Runaway»,
«Every Little Thing Leads Back To You», «Living With The
Truth» und dem Titelsong können sich auch
Classic Rock Fans mehr als ein Ohr voll verwöhnen lassen.
Mit Saga und Bad English können Lionville auch in
Verbindung gebracht werden, und so stören die
Bläser-Momente kaum. Interessante Scheibe einer
talentierten Truppe. Reinschnuppern ist
Pflichtsache. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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ROME – The Lone Furrow
(LP&CD) Tysol Music Group
Zugegeben, das neuste Album der
Band Rome beginnt ziemlich geil mit mystischen
Instrumentals, einigen Naturklängen im Hintergrund und
kratzendem Sprechgesang. Es leitet düster in das Werk
ein und lässt auf Grosses hoffen. Im gleichen Takt geht
es weiter, bloss mit klarem Gesang, was dem Album einen
etwas fröhlicheren Aspekt verleiht. Ein Song, welcher
mir sehr gefällt ist «Ächtung, Baby», bei dem auch noch
Gastmusiker Alan Averill (Primordial) auftritt. Der
ganze Liedaufbau ist sehr friedlich und ruhig, einfach
richtig chillig. Ein Lied, dass man auf einer langen
Autofahrt anhören kann. In The Lone Furrow treten aber
noch andere Gastmusiker auf, wie beispielsweise Nergal
(Behemoth, Me And That Man). Nergal trägt seinen Beitrag
in «The Angry Cup» bei und das ist für mich der Punkt,
wo das Album kippt und immer schlechter wird. Auch wenn
ich persönlich nicht mit Nergals Persönlichkeit
einverstanden bin, kann ich ehrlich sagen, dass er, wenn
es um das Musikalische geht, eigentlich echt was
draufhat. Und dann kommt ein Song, welcher wütende Tasse
heisst. Okay. Auch vom musikalischen völlig
danebengegriffen, denn in der zweiten Hälfte wird es
einfach zu einem billigen Behemoth Abklatsch mit
vermeintlich dämonischen Murmelgesang und etwas
bedrohlicherem Hintergrundsound. Wie gesagt, wütende
Tasse. Vielleicht passt es ja im Endeffekt doch ganz
toll mit dem Titel zusammen. In diesem Stil geht es dann
eine Weile weiter, das Instrumentale harmoniert nicht
wirklich mit dem Gesang und klingt im Endeffekt dann
halt immer irgendwie gleich. «The Lay Of Iria» beginnt
dann wieder sehr interessant mit Klavierklängen,
durchzogen von tiefem Sprechgesang. Auch hier gibt es
einen Gastmusiker, nämlich J.J. (Harakiri For The Sky).
Eine absolut benötigte und willkommene Abwechslung zu
den vorherigen Songs. Mein persönlicher Lichtblick des
Albums. The Lone Furrow hat ein paar geile Songs drauf,
aber für mich lohnt es sich nicht, mir das ganze Album
zu anzutun, bloss um immer wieder von diesen paar
Liedern hin und her zu springen. Zoé
Punkte:
7.5 von 10
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CURRENTS – The Way it Ends
(Blue White Vinyl LP)
SharpTone Records/Warner
Eine weitere Core-Band die ihr
Glück versucht? Das verfluchte Genre. Bei den meisten
ist alles nett, aber leider hat man es schon 1001 Mal
gehört. Dieses Genre ist nicht einfach, rauszustechen
braucht viel. Bei diesen Amis weht eine etwas frischere
Brise, denn immer wieder scheint ein Wenig Neuheit
durch, der altbekannte Pfad wurde aber mehrheitlich brav
verfolgt. Die 39 Minuten ziehen sich gegen Ende zwar ein
klein Wenig in die Länge, aber allgemein hinterlässt die
Scheibe einen guten Gesamteindruck. Schade haben sich
die Jungs aus Connecticut nicht noch etwas mehr getraut,
denn ich höre Chancen raus, etwas mehr vom allgemeinen,
repetitiven Core herauszustechen. Der dritte Longplayer
und die fünfte Produktion insgesamt wirkt mit jedem
Hören etwas anders. Positive Überraschung. Mehr Mut
hätte nicht geschadet, aber wenigstens hört man etwas
Frisches und nicht nur das Altbekannte. I like it! Die
Growls/Screams wirken teils sogar gefühlvoll – grosses
Plus von mir an dieser Stelle. Der Djent gibt dem Ganzen
noch eine Prise des gewissen Etwas. Die nächsten Parkway
Drive werden sie vielleicht nicht, aber in meine
Sammlung wandert die Scheibe ganz bestimmt. So muss
Core! Mona
Punkte:
7.5 von 10
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CANEDY – Warrior (LP) Sleaszy Rider
Records
Carl Canedy ist mit seiner Truppe The
Rodsbekannt geworden. Zudem war er auf den Alben
des ehemaligen Riot-Sängers Rhett Forrester zu hören,
wie auch auf dem ersten Demo von Manowar. Die Hauptband
des Trommlers, The Rods, war nicht mit viel Erfolg
bedacht. Das lag sicherlich nicht an der Musik, sondern
eher daran, dass die Jungs mit ihrem erdigen Metal nie die
Aufmerksamkeit erlangten, die ihnen zustand. Auf
«Warrior» bietet der Ami soliden US-Metal, dem aber
irgendwie die Power von Metal Church fehlt oder das
packende Element von Riot. Mit Tracks wie dem schnellen
«Lies», dem verspielten «3rd Times A Charm», dem leicht
schleppenden «In This Sign» und dem flotten «Out For
Blood» ist hörenswertes Material zu vernehmen, das
die US-Metal Fraktion sicherlich aufhorchen lässt. Auch
das melodische «Attia» besitzt seine Momente. Aber an Ende
des Albums bleibt die Gewissheit, dass, wenn The Rods
mit ihrem Killer-Werk «Let Them Eat Metal» nicht zu
Starruhm gelangten, dies mit «Warrior» noch weniger
passieren wird. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK ROSE MAZE – Same
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Rosa Laricchiuta stammt aus
Montreal und veröffentlicht hier ihr selbstbetiteltes
Debüt-Werk. Rockig, auf Hit getrimmt und mit der nötigen
Härte versehen bewegt sich die Lady auf den Spuren von
Saraya, ohne aber den Qualitätslevel von Sandy S. zu
erreichen. Deswegen ist «Black Rose Maze» jedoch kein
schlechtes Album geworden. Dazu gefällt das kräftige
«Let Me Be Me» zu gut und «Look At Me Now» besticht
durch eine aufdrängende Lady, zu der man beim Anhören des
Tracks aufschauen muss. Wie auch «Let Me Go» oder das
mit Rockabilly angereicherte «Only You». Die Produktion
von Alessandro Del Vecchio ist allseits bekannt und
nimmt dem Album allerdings ein bisschen den
Überraschungseffekt. Mit Klavier-Klängen und modernen
Elementen wird die Scheibe ihre Käufer finden, auch wenn
der Traditionalist sich mit den Klängen eher schwer tun
wird. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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BRING OUT YOUR DEAD - Bring Out Your Dead (CD) Art
Gates Records Irgendwie altbekannt aber trotzdem
Frisch präsentieren sich die Spanier mit ihrem doch
recht gelungenen Debüt. Langweilig wird es nicht, auf
dem ausgestampften Pfad erkennt man immer wieder etwas
Neues. Leider aber wird es Stellenweise fast schon
chaotisch, denn die verschiedenen Elemente wurden auch
mal etwas übermütig zusammengeworfen. Ein Bisschen
weniger hätte nicht geschadet. Der Sound ist
ansprechend, wirkt aber gleichzeitig recht überladen,
denn es kommen dezente Einflüsse aus gefühlt 20 Genres
zusammen. Ganz klar in die Kategorie Alternative
einzustufen, wirkt alles aber recht konsistent. Trotz
dass sehr viele typische und gefühlt zum tausendsten Mal
wiederholte Elemente unverkennbar sind, ermüdet die
etwas zu gut gemeinte Mischung aber nicht wirklich. Für
Alternative Fans bestimmt eine Überlegung wert. Bei mir
wandert das Album in die Sammlung. Mona
Punkte:
7.5 von 10
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STARBLIND – Black Bubbling Ooze (CD)
Pure Steel Records
Der Aufstieg von Starblind ist
beachtlich. Gab ich den Alben der schwedischen Iron
Maiden-Fans zwei und dann fünf Punkte, reicht es diesmal
bereits für 7.5 - Es fallen mir vier Thesen ein, woran
das liegen könnte: 1. Ein veränderter Hörgeschmack von
mir. 2. Eine deutliche Steigerung der Qualität des
Songwritings der Band. 3. Eine klare Verbesserung des
Sängers. 4. Die Kürze des Albums, denn dieses ist
anstelle von 48 und 52 Minuten nur 35 Minuten lang. Das
reicht aber schon, um endlich mal zu überzeugen. Und
diese Kürze macht die zum Teil ziemlich schrillen Töne
des Sängers ertragbar. Diese besitzen besonders dann ein
"spezielles" Timbre, wenn er sich in den Höhen versucht.
Etwas, das er auch künftig gar nicht, oder nur selten,
machen sollte. Ansonsten ist bei den Schweden vieles
beim Alten geblieben. Noch immer huldigen sie ihren
Metal-Göttern Iron Maiden mit eigenen Liedern, ohne
dabei wirklich Akzente setzen zu können. Das müssen sie
auch nicht, denn die Lieder besitzen mittlerweile eine
Klasse, die sich wirklich hören lässt. Am besten waren
Starblind für mich schon immer dann, wenn mal auf Gesang
verzichtet wurde. Gerade die Doppellead-Gitarren
schmeicheln den Ohren, dass es eine wahre Freude ist.
Dazu kommen erstmals ein paar kleine Hits. Auch schön,
dass die Schweden bei «Crystal Tears» ein wenig Tempo
raus nehmen und zeigen, dass sie auch die epischen Iron
Maiden gut adaptieren können. Wer den eindeutigsten
Vergleich will, höre mal in «The Man Of The Crowd» rein.
So lange es das Original gibt, braucht diese Band aber
eigentlich niemand. Mittlerweile erschaffen sie immerhin
einige relevante Lieder. Führen sie die gezeigte
Qualitätssteigerung weiter, dürften bereits beim
nächsten Album über neun Punkte drin liegen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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PSYCHLONA - Venus Skytrip (CD) Ripple Music
Bandname, Album- sowie Songtitel sind Programm.
Psychlona gehören in meinen Ohren zu den feineren
Vertretern des modernen, zeitgemässen Space Rock.
Konkret bedeutet das: Kauzig und verschroben ja, aber in
einem Mass, das nicht bloss den Selbstzweck erfüllt und
mit der Zeit nur noch auf den Sack geht. Schon der
Opener „Blast Off“ zeigt, dass man sich ob der
Wichtigkeit des treibenden Grooves sehr wohl bewusst ist
und dementsprechend die ganzen Effekte und Ausflüge in
lila wabernde Universen stets songdienlich, sparsam und
gezielt einsetzt. Des Weiteren greift man hin und wieder
auch gerne in die stilistische Mottenkiste, und reichert
den eigenen Sound mit Elementen an, die man eher aus dem
Doom –, Stoner – und sogar Blues Rock kennt („10‘000
Volts“, „Resin“). Aber damit man nicht Gefahr läuft vor
lauter Gradlinigkeit gar in den musikalischen Mainstream
abzurutschen (wovon die Truppe faktisch immer noch
Lichtjahre entfernt ist), hat man als Abschluss mit „The
Owl“ einen Track draufgepackt, der den Zuhörer
schleppend und Fuzz-lastig satte neun Minuten lang in
die unendlichen Weiten des Universums entführt. Coole,
kraftvolle Scheibe, die ich jedem wärmstens ans Herz
legen kann, der das Frühwerk von Monster Magnet für
essentiell hält. Mirko B.
Punkte:
7.4 von 10
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VALKYRIE – Fear (LP) Relapse Records/Non Stop Music
Was dem unwissenden Schreiberling zunächst wie eine
Ansammlung von leicht progressiv angehauchten Kadavar –
Outtakes anmutet, was nicht zuletzt dem leicht nöligen
Gesang der Gebrüder Pete und Jake Adams geschuldet ist,
entpuppt sich bei näherem Hinsehen und Hinhören als
viertes Album eines Virginia – Vierers im Kreuzfeuer
zwischen Retro –, Desert –, und altmodischem Doom Rock.
Wobei bei letztgenanntem Genre die Erwartungen nicht zu
hoch angesetzt werden sollten, denn alles in allem ist
am Ende des Tages der Rundling bei weitem nicht so
düster wie der Titel suggerieren mag. Viel mehr höre ich
aus den Songs eine innere Verbundenheit mit den eher
Hippie-esken Rockklängen der frühen und mittleren
Siebzigerjahre heraus, was der Scheibe trotz der
vorherrschenden Moll – Tonart eine insgesamt positive
Ausstrahlung verleiht. „Fear“ ist zudem wieder mal ein
gutes Beispiel dafür, dass gewisse Alben einfach mehrere
Anläufe brauchen, bis sie sich in Ohr und Hirn endlich
richtig entfalten. Wer also gerne in musikalischer
Nostalgie schwelgt, sollte hier unbedingt mal ein Ohr
riskieren. Als Anspieltipps kann ich den herrlich
vielschichtigen, mit einigen Hooks gesegneten Grower
„Afraid To Live“ sowie das epische „Loveblind“ nennen.
Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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BRIMSTONE COVEN - The Woes Of A Mortal Earth
(LP)
Ripple Music Um als Band heutzutage bestehen zu
können, sind Alleinstellungsmerkmale wichtiger denn je.
Der Markt ist überfüllt, die Konkurrenz geradezu
erdrückend, und die Zeiten sind dermassen schnelllebig
und hektisch, dass es schwierig ist, die Aufmerksamkeit
der Hörer über einen längeren Zeitraum hinweg auf sich
zu ziehen. Brimstone Coven aus West Virginia versuchen
es, indem sie die melancholische Schwere des melodischen
Doom mit der harmonischen Raffinesse von Pink Floyd
kombinieren. Das ist ein interessanter Ansatz, der sogar
ganz gut funktioniert, denn vor allem beim mehrheitlich
zweistimmigen Gesang vermag mich das Trio zu überzeugen.
Ohne diesen wäre Brimstone Coven nüchtern betrachtet
lediglich eine von vielen anderen okkult angehauchten
Doom Rock-Bands, zwar qualitativ absolut hochstehend
aber eben kaum aus der Masse herausstechend. Insofern
machen es die Jungs genau richtig. Sie holen
instrumental und gesanglich alles raus, was bei einem
Trio möglich ist, und verpacken es in zwar elegische,
aber gleichzeitig sehr angenehme Melodien, so dass das
Album eine ganz eigene, wohlige Wärme ausstrahlt. Etwas
blumig und rührselig ausgedrückt: „The Woes Of A Mortal
Earth“ ist eine Scheibe, die man nicht bloss hören –
sondern geradezu fühlen kann. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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SLOMOSA – Slomosa (LP) Apollon
Records
Dürfen Japaner Whisky
herstellen? Darf ein Iraner Alphorn – Bläser sein?
Dürfen Frauen im Sägemehl zum Hosenlupf antreten? Dürfen
Norweger Desert Rock spielen? Fragen über Fragen, die
schon Generationen von Menschen gespalten, Familien
entzweit, ja gar teilweise zu bürgerkriegsähnlichen
Zuständen geführt haben, die ich aber dennoch alle
eigentlich mit „Ja“ beantworten kann. Wobei, Moment mal,
Norweger und Desert Rock? Diese Frage haben sich Slomosa
aus Bergen wahrscheinlich auch mal gestellt, und sind
dabei zum Schluss gekommen, dass sie wohl doch eher
waschechten Tundra Rock spielen. Dieser klingt aber
dermassen authentisch, überhitzt und staubtrocken, dass
wir uns weder um die Legitimation noch um die
Bezeichnung weiter den Kopf zerbrechen müssen. Irgendwo
zwischen Queens Of The Stone Age und Red Fang
angesiedelt grooven sich die Vier lässig durch acht
Songs, die so manchen Desert Rock – Enthusiasten wieder
mal daran erinnern dürften, dass es sich auch 25 Jahre
nach dem Ende von Kyuss immer noch lohnt, weiterzuleben
und weiter nach guter Musik zu suchen. Nur die etwas
monotonen, teilweise stark an den typischen Seventies –
Punk – Gesangslinien angelehnten Vocals erweisen sich
mit der Zeit als etwas ermüdend, aber das ist
schlussendlich auch nur Geschmackssache. Ich empfehle
jedem Wochenend – Wüstensohn eindringlich eine Hörprobe.
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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VENOM - Sons Of Satan (2 LP Splatter Vinyl) BMG
Letztes Jahr im Frühling erschien mit «In Nomine
Satanas» das ultimative Box-Set von Venom mit allen
Veröffentlichungen zwischen 1981 («Welcome To Hell») und
1986 («Eine kleine Nachtmusik - Live»), ergänzt um eine
7"-Single und den ersten Demos ab 1979 bis 1983 («Sons
Of Satan»). Da dieses edle Teil preislich noch
ordentlich einschenkt, konnten sich Die-Hard Fans die
ersten Gehversuche der drei Höllenhunde aus Newcastle
nur hierüber rein ziehen. Da die Kuh offenbar noch nicht
genug gemolken wurde, wird das Ganze nun gleich
nochmals, sprich separat, auf die Menschheit los
gelassen. Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass
hierzu eine echte Nachfrage bestand, aber egal, wenn man
damit noch ein paar Scheinchen mehr generieren kann. Die
Doppel-LP mit einer totalen Spielzeit von 71 Minuten
kommt natürlich als Splatter Vinyl daher. Wenn schon,
denn schon. Das Hörvergnügen der ersten fünf Tracks von
1979, die sich von wegen «Church Hall Rehearsals» auch
so anhören, ist allerdings höchst bescheiden und bewegt
sich auf ziemlich mauem Bootleg-Niveau. Das restliche
Material klingt dann wenigstens annehmbar. Interessant
ist hierbei noch die Tatsache, dass die Demos im
Gegensatz zu den offiziellen Album-Aufnahmen
mehrheitlich in breiterem Stereo aufgenommen wurden.
Dies klang den drei Rabauken dann wohl zu wenig "evil",
und darum wurde, zum Beispiel gut bei «Angel Dust» nach
zu hören, ein wesentlich rumpligeres Brett gefahren.
Insofern geben diese 80er-Demos tatsächlich was her, und
man mag unschwer erahnen, dass der Kult, den Cronos
(v/b), Mantas (g) und Abbadon (d) danach entfachten, so
nicht möglich gewesen wäre. Ob man sich das nun noch
zusätzlich zu den alten Original-Alben hinzu stellen,
respektive in die persönliche Playliste aufnehmen will,
sollte ab Track sechs ein Ohr voll nehmen.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FORTUNE – The Gun's Still Smokin' - Live
(2 CDs) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Aus Los Angeles stammen
Fortune, die schon Ende der siebziger Jahre auf sich
aufmerksam gemacht haben. Eine leichte musikalische
Verwandtschaft mit Night Ranger ist nicht von der Hand
zu weisen, auch wenn Fortune niemals die Härte und die
Gitarren-Duelle des Nachtrangers ans Tageslicht brachten.
Wer auf melodischen Hard Rock mit Keyboards
steht, kann hier trotzdem bedenkenlos zugreifen. Denn die Jungs
verstehen auch nach über vierzig Jahren ihr Handwerk noch
immer. Hier erklingen die Lieder in einer
Live-Version, welche mächtig und mit viel Hingabe
gespielt werden und jeden rockigen AOR-Fan begeistern
werden. Wer die Jungs noch nicht kennt, hat die
Möglichkeit, in Hits wie «Bad Blood», «What A Fool I've
Been», «Through The Fire» und «Dearborn Street»
einzutauchen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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REASONS BEHIND – Project M.I.S.T.
(CD)
Scarlet Records
Sehr gelungener Einstieg, recht
misslungener Abgang. Das zweite Album von Reasons Behinf
beginnt vielversprechend, man fühlt sich durch die gut
eingesetzten elektronischen Parts sofort in eine
Science-Fiction-Szenerie entführt. Doch dann kommt die
Ernüchterung. Durchschnittlich kreative Vocals killen
die Stimmung. Songwriting genial, aber nur bei der
Musik. Leider ziehen für mich der einfallslos
rüberkommende Gesang alles ziemlich nach unten.
Wahrscheinlich ist genau diese Problematik der Grund für
manch eines Female-Fronted-Verweigerers schlechte
Meinung über Bands, in welchen Frauen den Ton angeben.
Nun, fair enough, diesmal macht es Sinn. Stimme?
Vorhanden. Talent? Möglicherweise auch. Doch ich höre
nur Vocals, die keinen anzusprechen vermögen. Fast schon
langweilig kommt der Gesang rüber, als würde ich die
Mainstreamradio-Hitparade hören, wo alles gleich klingt.
Genau um mir dies nicht anhören zu müssen, höre ich ja
Rock und Metal. Leider ein Fehlschlag. Daher auch 3
Punkte Abzug, die Vocals verschlechtern das ansonsten
makellose, musikalische Gesamtwerk. An manchen Stellen
wirkt es besser, doch das Album als Ganzes ist so nicht
zu retten. Für die tollen Instrumentals möchte ich der
Band aber keine schlechte Endnote geben. Von A-Z
durchdacht und effektiv. Mona
Punkte:
7.0 von 10
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STONEBIRDS - Collapse And Fail (CD) Ripple Music
Tjaha, die Frenchies mal wieder. Was haben wir denn
heute? Aha, Sludge in Verbindung mit Stoner und Doom...
Ok, warum nicht, kann man machen. Ist ja auch nicht nur
Gerödel, sondern versprüht ab und zu nettes
Endzeit-Feeling, womit wir beim Faktor 'Post' angekommen
wären. Schwer, walzend, zwischendurch beinahe hymnisch,
so kann man die Soundcollage beschreiben. Erinnert mich
zwischendurch an Ghost Brigade oder Kursk. Nuja, wie dem
auch sei: Für Freunde der gepflegten Schwere dürften
Stonebirds definitiv eine Bereicherung darstellen -
negativ aus dem Rahmen fällt einfach der Gesang, welcher
arg im Hintergrund agiert. Könnte gewollt sein, finde
ich persönlich jetzt einfach nicht so prickelnd.
Erdrückend! Toby S.
Punkte:
6.5 von 10
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ATTAXE – 20 Years The Hard Way (CD) Pure
Steel Records
Die US-Heavy Metal Band aus Ohio, veröffentlichten
zwischen 1986 und 1990 diverse Demos, die nun in der
Kompilation «20 Years The Hard Way» fast komplett
zusammengefasst werden. Die «20 Years» beziehen sich auf
die im Jubiläumsjahr 2006 Independent-Veröffentlichung.
Fast fünfzehn Jahre später wird nun die Kompilation
durch Pure Steel Records remastered und
wiederpubliziert. Attaxe sind wahrhaftige Vertreter des
typischen und hochgeschätzten Heavy Metals der 80er
Jahre – ratternde Rhythmen, simple und greifende Riffs,
treibendes Schlagzeug und ausgefallene Gitarrensoli
kennzeichnen die Musik. Plausible Vergleiche,
insbesondere bei den Gitarrenriffen, wären hier Accept,
Iron Maiden und Def Leppard – 80er Jahre Titanen eben.
Juan Ricardo (Blind Cross, Ritual, Sunless Sky, Wretch,
Dark Arena» passt mit seiner hohen, kräftigen Stimme
einwandfrei ins Konzept. Die fünfzehn Songs werden immer
wieder von anderen Musikern gespielt, da Attaxe im
Verlauf ihrer Karriere diverse Memberwechsel an den
Instrumenten hatten. Hier meine Meinung – die
Kompilation ist gut, ihre Lieder sind musikalisch stark
und solide. Jedoch stechen die Tracks nicht aus der
Menge heraus… Dafür fehlt ihnen die individuelle Marke
und der Wiedererkennungswert. Sina
Punkte:
keine Wertung
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IMPERIAL TRIUMPHANT - Alphaville (Gatefold 2 LPs &
Poster) Century
Media/Sony Aus New York kommen Imperial
Triumphant mit ihrem vierten Album "Alphaville" über den
grossen Teich geschwappt. Mit Avantgarde/Black Metal
wollen Imperial Triumphant eine Duftmarke setzen. Mal
hören, ob ihnen das auch so gelingen wird. Bedrohlich
beginnt "Rotted Futures" und man fühlt sich verlassen in
einer dunklen Gruft. Horrorfilm-mässig wird gehörig
Atmosphäre verströmt. Vorhang auf, willkommen im
Avantgarde/Black Metal-Theater! Jazzig und total konfus
wird es mit "Excelsior". Dieser Song hat eine starke
Math Core-Duftnote. Diese Musik von Imperial Triumphant
braucht wirklich Nerven wie Drahtseile! Ein bisschen
strukturierter ist dann "City Swine", aber auch dieser
Song ist noch sehr speziell, aufgrund des
Tribal-Getrommels und dem oberschrägen Klaviergeklimper!
Das ist Avantgrade in Überdosis! Absolut abgedreht und
dissonant, das sind die Merkmale von "Atomic Age". Hier
findet ein regelrechter Wettbewerb statt: Wie schräg und
konfus ist es möglich, sich in einem Song auszudrücken?
Leider ist das Endprodukt weder geniessbar noch wirklich
anhörbar! Mit easy Pianogeklimper wird auf "Transmission
To Mercury" eingestimmt. Zum jazzigen Gesamtbild mag
auch das Saxofon bestens passen, aber im Metal-Kosmos
ist das wohl nicht die übliche Instrumentenwahl. Nach
zwei Minuten wird man kräftig durchgerüttelt und
Imperial Triumphant gehen plötzlich ab wie ein Zäpfchen!
Ein weitere Kombination, die den Rahmen merklich
sprengt. Ein wenig viel Disharmonie gefällig? Dann wäre
"Alphaville" als Appetizer bestens geeignet! Fast nicht
aushaltbar ist dieser Song, denn er ist so schräg und
dissonant in einem. Weniger chaotisch geht es auf "The
Greater Good" zu und her. In den ruhigen Passagen kann
eine entfernte Ähnlichkeit zu Voivod festgestellt
werden. Aber leider greift auch in diesem Song, ab einem
gewissen Punkt, der Wahnsinn wieder wahllos um sich!
Rette sich wer kann! Der ruhige Ausklang hilft einem,
die Synapsen wieder zu ordnen und kräftig
durchzuschnaufen! Das Voivod-Cover "Experiment" ist
sicher das Highlight dieses Albums, was ja auch schon
eine Menge aussagt! Mit "Happy Home" ist der Spuk dann
zum Glück vorbei und dieser Song ist ein weiteres Cover,
in diesem Fall von The Residents. Wenn ihr ungebetene
Gäste zum Gehen veranlassen wollt, dann ist dieses Album
von Imperial Triumphant genau die richtige Waffe dazu!
Roolf
Punkte: 6.0 von 10
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ENTARTUNG – Maleficae Artes (CD) Dunkelheit
Produktionen Entartung ist eine Band, die sich
laut den drei aus Limburg, Hesse (Deutschland),
stammenden Mitglieder musikalisch an der Atmosphäre des
90er Jahre Black Metal Orientiert. Die Gruppe existiert
seit 2011 und hat mit der hier vor uns liegenden Platte
zusammen vier Studio-Alben veröffentlicht. Lyrisch
orientiert sich das aktuelle Album an «The Darker
chapters Of Human History», eine Thematik, die dank
unseres grenzenlosen Intellektes wohl niemals
ausgeschöpft sein wird. Mit anderen Worten, lieber Musik
interessierter Leser: Wann auch immer du das liest, es
wird für ewig aktuell sein. Aber genug Schwarzmalerei
und mehr schwarzer Metal! Los geht’s! Und wie es los
geht. «Tower Of Silence» ist nämlich alles andere als
silent und schheppert uns gleich Blastbeats, fette Riffs
und harte Vocals um die Ohren. In der zweiten Hälfte
wird es zwar etwas melodischer, aber trotzdem wird hier
knapp zehn Minuten durchgehämmert. «Bortfoerd» beginnt
da schon um einiges ruhiger mit seiner Akustik-Gitarre,
aber auch deren Spielzeit ist begrenzt und bald schon
kommen wir wieder in härtere Gefilde. Der Track ist
trotzdem um einiges atmosphärischer und nahe am Folk
angesiedelt. So direkt höre ich einige Parallelen zu
Agalloch und Windir. Auch «Un Ciel Bourbeux Et Noir»
kommt mit akustischen Instrumenten und flüsternden
Vocals daher und zieht selbiges aber komplett durch,
eine schöne kleine Pause vor dem nächsten Track «Circle
Of Suffering», welcher direkt mit rituellen Melodien
Marke Rotting Christ anrückt. Schnell kommt aber wieder
der Wechsel zu einer fantastisch packenden Melodie,
welche in der Mitte des Tracks eine kurze Pause einlegt,
um danach noch schneller und härter zu werden. «Aufruhr»
ist als Abschluss ein Querschnitt durch das ganze Album.
Es hat schnellere und langsamere, harte und melodische,
rohe und akustische Parts, die sich schön nacheinander
abwechseln. Das Album an sich macht zwar Spass zum
Hören, ist aber sehr ungeordnet und man hat wie keinen
Roten Faden durch das Ganze. Die Band hat Potential und
einige sehr gute Tracks, aber für meinen Geschmack fehlt
es noch etwas an Gesamtstruktur. Simu
Punkte:
6.0 von 10
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PETER CARLSOHN'S THE RISE - Out Of The Blue
(CD) Jono
Music Der Schwede Peter Carlsohn bewegt sich in
einer Welt, die mir bis jetzt fremd war und auch
weiterhin fremd bleiben wird. Immerhin seit Mitte der
Siebzigerjahre unterwegs, kann er sein Mitwirken als
Bassist verschiedener mehr oder weniger christlich
geprägter (Hard) Rockbands wie Jerusalem, XT und Rune
Edvardsen & Red Band auf seiner Sollseite verbuchen. Mit
diesen hat er mit schöner Regelmässigkeit so exotische
Destinationen wie Afrika, Pakistan, Israel, Indien,
Indonesien, Myanmar und Nepal beackert, natürlich gerne
in Zusammenhang mit lokalen Entwicklungsprojekten und,
wenn man schon da ist, der Verkündung der frohen
Botschaft. Bereits 2004 erschien mit der Band The Rise
das Album „Bluezone“, und dieses hier, welches sowohl im
Bandnamen wie auch im Albumtitel ganz klar auf jenes
Werk verweist, kann man durchaus als dessen Nachfolger
betrachten. Allerdings wird diesmal mit Nachdruck darauf
gepocht, dass „Out Of The Blue“ Carlsohns erstes
Soloalbum ist, zeichnet er sich doch verantwortlich für
Bass, Gesang, Songwriting und Arrangements. Musikalisch
bewegt sich das Ganze auf wenig überraschendem Terrain.
Handwerklich absolut gekonnt, aber zeitgleich sehr
gesittet umgesetzter Rock bis Hard Rock, der dank häufig
eingesetzter Hammond in den besten Momenten ganz fern an
Whitesnake erinnert, fungiert als Transportmittel für
spirituelle Texte und leidenschaftliche
Glaubensbekenntnisse, die in ihrer konstant überspitzten
Inbrunst mit der Zeit nur noch nerven. Besagte Texte
sind dabei dermassen plakativ und simpel gehalten, dass
das geneigte Publikum an den Auftritten schon nach dem
ersten Hören mitsingen kann, was wohl auch die Absicht
des Erfinders ist („Sing the song all night long, sing
the song one more time, sing it loud and let the song be
heard…” – Sing The Song, “You are my life, you are my
way, you are the light on my path…” – You Are My Life,
“And I sing gloria, and I sing to you, and I sing
gloria, sing a hymn to you…” – Gloria). Dementsprechend
haftet der Geschichte ein deutlich wahrnehmbarer Hauch
von Konfirmanden – Band an, was den Sound in unseren
Gefilden eher ZDF Fernsehgarten – kompatibel macht, als
dass es ihn in die Clubs und Hallen der europäischen
Rock – und Metal Szene hievt. Jedem das seine, meins ist
das hier definitiv nicht, die Kombination aus
glattgebügelten Rock und sehr übertrieben wirkender
Spiritualität erscheint mir einfach als zu aufgesetzt
und kalkuliert. Mirko B.
Punkte:
5.7 von 10
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MOSH-PIT JUSTICE – The Fifth Of Doom Iron Shields
Records Bulgarischen Thrash Metal präsentiert das
Trio von Mosh-Pit Justice (geiler Bandname!). Sänger
Georgy schreit sich durch die acht Songs, ist voller
Hass und revolutionären Handlungen gefüllt und raubt
dabei der Truppe den lebensnotwendigen Sauerstoff zum
Leben. Es wird geknüppelt, es wird geprügelt und jede
Melodie bereits im Ansatz gekillt. Aus dem Alter bin ich raus,
dass ich alles nur scheisse finde und muss ehrlich
sagen, dass neben den tollen Gitarrenparts kaum was
hängen bleibt. Für jüngere Hörer vielleicht der nächste
Schwanengesang, um sich im Mosh-Pit die Schulter
auszukugeln. Aber dann höre ich mir doch lieber die
alten Helden (ja, ich weiss, jüngere Thrash-Bands haben
es bei mir unglaublich schwer) an. Die verstehen es
wenigstens, richtige Songs zu schreiben. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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THEOSOPHY – Towers Of Dark Patheon Sliptrick
Records Theosophy ist wohl eine der bekannteren
Bands der russischen Black Metal-Szene und das auch
zurecht. Die vier Mitglieder der Gruppe haben seit der
Gründung 2004 bereits eine Demo, eine Single, ein
Split-Album und fünf Studioalben veröffentlicht. Was mir
direkt an der Scheibe auffällt, sind die kurzen Songs.
Mit acht Titeln kommt das Album trotzdem nur auf knappe
40 Minuten. Ob hier die Würze wirklich in der Kürze
liegt, gilt es herauszufinden. Wir beginnen gleich mit
dem Titeltrack «Towers Of Dark Patheon», welcher
klassisch mit einem Instrumental-Intro beginnt und
später von den Vocals begleitet wird. Selbige sind etwas
gefühls- und ausdruckslos, aber ansonsten ganz
klassisch. Selbiges gilt leider für den Grossteil der
Songs auf dem Album. Von der Melodie über die
Instrumente, die Blastbeats und Riffs sind meiner
Meinung nach alle mehr oder weniger Standard. Der dritte
Song «When Thuner Reigns» fällt durch das enorme Tempo
etwas aus der Reihe und «Old Stone In The Woods» hat ein
paar echt beeindruckende Soli zu bieten. Bei letzten
Track sieht man meiner Meinung nach am meisten
Emotionen. «From Eternity To Past» schafft es fast, eine
Atmosphäre aufzubauen, wird aber ebenfalls durch die
Eintönigkeit hart gebremst. Das Album wäre in den frühen
90ern Möglicherweise eine absolute Neuheit gewesen, aber
hier scheint es nur wie: ‘speise einem Musikcomputer 500
Black Metal-Alben ein und schau, was er produziert’.
Simu
Punkte:
3.0 von 10
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