Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SENTIENT HORROR - Morbid Realms (CD) Testimony Records
Herrlicher Death-Metal, mit gelegentlichen
progressiv-technischen Ausflügen, jedoch sonst straight
thrashig deathend durch die 10 Tracks, gepackt in sehr
abwechslungsreiches Songwriting. Aus New Jersey stammen
Sentient Horror und lassen mit 'Morbid Realms' auch mal
andere Klänge aus New Jersey erschallen, als man sich
dies wohl eher gewohnt ist. Nun, es wird straight
gefrickelt und melodiös soliert wie arpeggiert. Der
Tieftöner ist nicht nur für die Untermalung des
Gesamtsoundes zuständig, nein, er frickelt gemeinsam mit
der Rhythmusgitarre durch die vertrakten Songelemente
mit einem klaren, satten Sound. Die Drums hämmern und
donnern, thrashen und deahten, double-bassen und blasten
ab und an, gekonnt durch die 10 Songs auf 'Morbid
Realms'. Die Vocals sind leicht growlend, jedoch
erinnern sie mich etwas an Jungle Rot, nämlich shoutend
und growlend gehalten. Interessante, moshig eingefügte
Parts wechseln sich ab mit den
Hochgeschwindigkeitselementen. Fans von Death, Jungle
Rot, Firespawn, Cannibal Corpse und Konsorten finden mit
'Morbid Realms' ihr persönliches Festmahl, hellyeah. Ein
herrliches Cover-Artwork sowie eine perfekte Produktion
runden dieses Happening namens 'Morbid Realms' gekonnt
ab. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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MILKING THE GOATMACHINE - From Slum To Slam-The Udder
Story (LP) NoiseArt Records Gelernt ist nun mal
gelernt. 17 Tracks voller Slum-Slam, von den Berlinern,
herrlichen Slams bis über zum astreinen Grindcore. Klar,
nebst ihrem Goatgrind bedienen sie sich auch den
Elementen des Death-Metals, Black-Metals und ab und an
auch leichten speedigen und thrashigen Elementen. Nun,
Milking The Goatmachine beweisen einmal mehr, wie
intelligent geschriebener Goatgrindcore, Slam, Death und
alle Ingredienzien klingen soll, denn die Abwechslung
macht's, schlussendlich. Klar, die Growls, welche zuweil
brutal und beinahe in Schweinequiek reingehen, stellen
ein weiteres Merkmal von Milking The Goatmachine dar.
Ja, und trotz des Goatgrind-Shreddens der Klampfen,
finden sich auf 'From Slum To Slam-The Udder Story' auch
kurze, prägnante Gitarrensoli. Geht doch! Der Tieftöner
wummert und untermalt ebenfalls die Wucht, welche hier
aus den Boxen quellt. Intelligente Drumpatterns, mal
grindend, mal blastend, mal double-bassend zeigen
ebenfalls die variantenreiche Darbietung der Milking The
Goatmachine klar auf. Ja, ich fühle mich zu 'Scum' von
Napalm Death zurückgefallen, im positiven Sinne, und
nebst der gezockten Mucke bezaubert mich auch sehr
gelungene Cover-Artwork, was mich mit einem süffisanten
Lächeln stehen lässt und demzufolge die sauber-brachiale
Produktion. Goatgrind forever, hellyeah! Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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MATTERHORN - Cross Cleasing (CD) Dying Victims
Productions Wie ein Komet sind Matterhorn, mit
ihrem Debut "Crass Cleasing", im letzten Jahr
eingeschlagen. Mit ihrem endgeilen Death Metal, mit
gewissen Spuren von alten Hellhammer/Celtic Frost in der
DNA, konnten mehr als nur überzeugen. So verwundert es
nicht, dass dieses Meisterwerk nochmals von Dying
Victims aufgelegt wird und der Zeitpunkt fällt
ausgezeichnet auf die gemeinsamen Tour zusammen mit
Bölzer. Als Zugabe werden noch zwei ausgezeichnete
Bonustracks geboten. Der erste Bonustrack "Bydying"
bietet pfeilschnellen Deathmetal in bester Celtic
Frost-Manier, der aber ganz klar keine Kopie darstellt,
sondern sehr eigenständig nach Matterhorn klingt!
Genialer Song! Irgendwie dissonant, aber sehr geil,
kommt "Clarity" aus den Boxen und zeigt Matterhorn von
einer relativ doomigen Seite! Aber auch diese Facette
von Matterhorn kann zu 100% überzeugen! Für alle, denen
Matterhorn noch kein Begriff ist, wird es höchste Zeit
dieses Album anzutesten! Den Käufern des Albums von
2018, zu denen auch ich gehöre, müssen entscheiden ob
diese genialen Bonustracks genügend Kaufanreiz bieten
oder nicht! Für mich stellt sich diese Frage nicht mehr,
denn ich habe mir die neue Scheibe längstens zugelegt!!
Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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RUNNING WILD – Crossing The
Blades (Vinyl-EP) Steamhammer/Musikvertrieb
Mit einer neuen EP
sticht Piratenoberhaupt Rock’n Rolf wieder in See. Dies
mit einer Kraft, die sich wieder sehen lassen darf. Dank
des letzten, wirklich sehr guten Albums «Rapid Foray»
und den sagenhaften Openair-Headliner-Auftritten ist
Running Wild wieder in aller Munde. Der Opener und
Titeltrack zugleich erinnert an die Zeit von «Pile Of
Skulls» und hat dank des Soloparts einen unglaublich
ergreifenden Moment. Alleine dies zeigt, dass das
Piratenschiff wieder mit erhobenem Mast sämtlichen
Stürmen Paroli bietet. «Crossing The Blades» ist im Mid
Tempo gehalten und weist einen geilen Chor auf. Das
schnellere und hymnische «Stargazer» wurde beim letzten
Wacken-Auftritt den ahnungslosen Besucher schon
vorgestellt. Auch hier ist es das Gesamtpaket, welches
überzeugt. Wie auch «Riding On The Wild Side», das als
Headbanger beste Werbung in eigener Sache macht. Die
ganz grosse Überraschung ist die KISS-Coverversion von
«Strutter». «Als ich vor einigen Monaten bei einem
Konzert der Abschiedstournee von KISS in Hannover war,
kamen mir sofort wieder Erinnerungen an meine Anfänge
als Musiker in den Sinn. KISS war der Grund, weshalb ich
1976 meine erste Band Granite Heart, den Vorläufer von
Running Wild, gründete. Damals fand ich besonders zwei
Nummern herausragend: «Deuce» und eben «Strutter». Bei
besagtem KISS-Konzert in Hannover konnte ich
feststellen, dass die Band «Strutter» nicht live spielt.
Deshalb habe ich mich entschieden, eine eigene Version
davon aufzunehmen, quasi als Hommage an meine
allerersten Idole, natürlich in typischer Running
Wild-Manier und mit ein wenig mehr Dampf als die
originale KISS-Fassung», gibt Rolf zu Protokoll, als
Grund für die Coverversion, die wohl die beste
Interpretation eines KISS-Tracks ist, die ich bis heute
hörte. Nichts da von einem zahnlosen «I Stole Your Love»
von Helloween, hier bei «Strutter» rockt Rolf, als gäbe
es kein Morgen. «Crossing The Blades» ist ein
fantastischer Vorgeschmack geworden auf das kommende
Album (Sommer 2020). Ja, auch wenn diese Songs keine
sind, die es auf «Death Or Glory», oder «Blazon Stone»
geschafft hätten... Aber wer die Zeit nach «Black Hand
Inn» genoss, wird an diesen vier Liedern seine helle
Freude haben. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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AGNOSTIC FRONT - Get Loud! (LP) Nuclear Blast/Warner
Still get loud after these years! 14 Tracks auf 'Get
Loud!' von einer der standfesten Säulen und
Mitbegründern der NYHC-Szene aus dem Big Apple. Zumal eh
kultiger und heftiger als die anderen Äpfel in
elektronischer Form. Originell und sich stets treu
bleibender als die 'Anderen' aus Cupertino. Hardcore,
NYHC-Hardcore, wie dieser nicht besser dargebracht
werden kann. Haben den Stellenwert wie Judas Priest,
Iron Maiden, Saxon, Raven, etc. im NWOBHM, so sind
Agnostic Front einer dieser Stellenwerte im NYHC, wie
Madball, Sick Of It All, The Abused, Biohazard oder
Pro-Pain, um etwelche Vergleiche ziehen zu dürfen.
Kennerinnen und Kenner dieser Szene ist dies wohl
einfach 'nur' Geschwafel, denn die wissen und kennen die
Geschichte. Klar, Ramones sollen nicht vergessen werden,
nur sind die doch eher im punkigen Bereich anzusiedeln,
da Agnostic Front eher der metallischen Fraktion
zuzuschreiben wäre. Nun, raus aus der Vergangenheit,
hinein in die Gegenwart. Metallische Rhythmusgitarren,
melodiöse, kurze, prägnante Soli (nicht in jedem Song
enthalten), etwas Thrash-Metal, etwas mehr
Punkeinflüsse, satter, klarer Tieftöner, treibende
Drums, Double-Bass-Attacken, etwas weinerliche,
jammernde, klar definierter Gesang (mit handfesten
Lyricshintergründen), punkige Chöre, ... der 14-Gänger
ist auf 'Get Loud!' angerichtet und macht Spass, einfach
Spass. Dazu kommt eine sehr gute Produktion und ein
herrliches Cover-Artwork. Ach ja, und mein Skateboard
zerrt mich schon an den Schnürsenkeln meiner
Skater-Sneakers ... Hardcore never dies as Agnostic
Front lives, hellyeah! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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KICKIN VALENTINA – Chaos In
Copenhagen (EP CD) Mighty Music
Ohhhhhh! Damit habe ich
nicht gerechnet. Ging mir der Vierer bis anhing gelinde
gesagt am Arsch vorbei, knallt dieser 4-Tracker ohne
Ende und hat mit Neusänger D.K. Revelle einen Shouter in
den Reihen, der locker an John Corabi erinnert. Genau da
sehe ich auch die neuen Tracks, die kleine Brüder von
«Long Way To Go» sein könnten. Dreckiger Hard Rock, der
ultrabrutal authentisch vorgetragen wird und man
förmlich das verschmutzt Motorenöl riecht und den Staub
auf den schwarzen Lederstiefel einatmet. So muss er
sein, der kernige Rock, der nach mehr schreit! Ob das
vorantreibende «Sweat», das rockige, leicht
schwerfällige «Shake Down», der Faustschlag «Easy Rider»
oder der am letztjährigen «Bang Your Head» eingespielte
Livetrack «Get Ready», es macht verdammt Spass, den
Jungs zu zuhören. Freuen wir uns auf das neue Album,
welches im Sommer 2020 erscheinen soll. Bessere Werbung
als mit «Chaos In Copenhagen» kann man nicht machen.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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FEN – The Dead Light (Gatefold Magenta
Vinyl) Prophecy Productions
Fen ist wohl eine der bekanntesten Bands aus England.
Benannt nach der Region «The Fens», in der die drei
Bandmitglieder aufwuchsen, lassen sie sich auch von der
Region beeinflussen, um die sich viele mysteriöse
Geschichten ranken. Seit der Gründung 2006 hat die Band
eine ganze Palette veröffentlicht: Demos, EPs, Splits
und insgesamt sechs Full-Length Alben. Fen spielt einen
sehr melodischen, schnellen Atmospheric Black Metal.
Vergleichbar mit dem Stil von Dawn Ray’d, Old Graves
oder Wiegedood. «Witness» ist ein wunderschönes Intro
für das Album, das nur mit einer echoen Gitarre anfängt,
dann alle Instrumente dazugewinnt, bis als allerletztes
die Vocals den Song abebben lassen. Das Ganze in einer
repetitiven Post-Rock Melodie. «The Dead Light (Part 1)»
kommt in einem sehr eigenen progressiven Black Metal
daher, der sich aber im Verlauf des Tracks in den
modernen Atmospheric BM verwandelt, welchen man von Fen
kennt. Selbiges gilt auch für «The Dead Light (Part 2)»,
welcher wohl mein Lieblingstrack des Albums wird. Dort
ist es direkt andersrum. Atmosphärischer Start und
progressives Ende. «Nebula» und «Labyrinthine Echoes»
sind ganz klassische Atmospheric-Stücke, während «Breath
Of Void» schon wieder sehr abwechslungsreich und
progressiv anmutet. «Exsanguination» macht als
zweitletzter Titel noch einen kleinen Stilwechsel in
Richtung Blackgaze. Er erinnert teilweise an Bands wie
Alcest oder Amesoeurs. Im letzten Song «Rendered In
Onyx» haben wir noch einmal alles vereint. Blackgaze am
Anfang, gefolgt von einem Atmospheric Part und am Ende
wieder etwas progressiv. Als Fazit kann man sagen: Das
ganze Album ist sehr abwechslungsreich und trotzdem
stimmig und zusammenhängend. Gerade diese progressiven
Stellen sind ungewohnt für Fen und man hört, dass sie
mit diesem Album etwas neues ausprobiert haben. Und es
funktioniert! Es hat mir richtig Spass gemacht, «The
Dead Light» durchzuhören. Die Scheibe landet sicher in
einer meiner Playlists. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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ICED EARTH – Alive In Athens
(5 LPs) Century Media/Sony
Ja ich weiss, ich
begebe mich jetzt gleich aufs Glatteis. Für viele ist
und bleibt «Alive In Athens» das beste Live-Album von
Iced Earth und wird auf die gleiche Stufe wie «Alive»
von Kiss, «Unleashed In The East» von Judas Priest und
«Live After Death» von Iron Maiden gehandelt. Aber wenn
ich mir spätere Live-Sternstunden von Iced Earth anhöre,
wie «Live In Ancient Kourion», bin ich der Meinung, dass
es noch besser geht. Klar, damals auf der «Something
Wicked This Way Comes» war die Truppe um Jon Schaffer
auf einem Höhenflug, der nicht aufzuhalten schien. Der
von vielen noch heute als der beste IE-Sänger verehrte
Matthew Barlow schwang seine rote Mähne, stand wie ein
möglicher Manowar-Sänger am Bühnenrand und schrie sich
die Lunge aus dem Körper. Die Stimmung im Publikum war
unglaublich und die Griechen feierten die Amis ab. Genau
dieses Zusammenspiel macht aus diesem Album etwas ganz
Wertvolles, zumal die Metal-Tracks damals genau den Nerv
einer Generation trafen, die schon bald zu einer
aussterbenden Spezies angehören sollten. – Grunge liess
grüssen – Wer sich nun dieses Live-Dokument als fünffach
Vinyl in den Schrank stellen lassen will, muss hier
zugreifen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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RED DEATH – Sickness Drive (Digipack) Century Media/Sony
Mit ihrem dritten Album geht der Vierer von Red
Death ins Rennen. Aus Washington stammt die
US-Thrash-Truppe, die durch die Stimme von DHD einen
Hardcore-liken Touch bekommt. Der Opener ist eher ein
schwerfälliger Track, bevor «Face The Pain» wie ein
Schlag ins Gesicht über den Hörer hereinbricht. Die
Gitarren riffen sich um die Wette und die
Rhythmussektion prügelt das Ganze in die Gehirnstuben
des Hörer. Irgendwie erinnert das Ganze an die Frühphase
von Sacred Reich. «Sword Without A Sheath» hat ein
Crossover-Feeling, das an die frühen Suicidal Tendencies
und Crumbsuckers erinnert und den Skatern neues
musikalisches Kraftfutter besorgt. Ein Knaller vor dem
Herrn ist «Path Of Disciple», das einerseits mit einem
unglaublichen Riff alles niedermäht und dank der
powervollen Rhythmen wie ein Panzerkommando alles aus
dem Weg räumt. Unglaublich, wie das Solo dem Ganzen ein
Flair gibt, als würde man ein völlig anderes Lied hören.
Das ruhig beginnende «(Refuse To Be) Bound By Chains»
steigert sich immer mehr und endet mit einem fetten
Riff. «Sickness Drive» ist ein Album geworden, das ich
so nicht erwartet habe und mich genau aus diesem Grund
völlig begeistert. So muss Crossover-Metal sein.
Authentisch, wütend, hart aber auch mit den
entsprechenden akustischen und melodischen Parts
(«Exhalation Of Decay»), die sich durch einen
schwerfälligen Part in einen schnellen Endspurt ändert.
Das Schöne am Ganzen ist, dass DHD trotz seines
aggressiven Organs immer mit einer gewissen Melodie
ausgestattet ist und den ganzen Schreipandas zeigt, was
ein wirklich aggressiver Shouter ausmacht! Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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BOMBUS - Vulture Culture (2 LPs) Century Media/Universal
Motörhead, aber in jung! So etwas in die Richtung schoss
mir durch den Kopf, als ich den ersten Hörversuch
startete. Mit der Zeit hat das Gefühl dann eher
abgenommen, aber der Druck, die Härte, das Rauhe und vor
allem die Ehrlichkeit, mit welcher auch Motörhead
zugange gewesen waren, kann man auch bei Bombus finden.
Ihr Heavy Rock/Metal ist durchzogen von
Bodenständigkeit, die Angepisstheit des Sängers nimmt
man ihm mit jedem rauhen Ton absolut ab. Dass er diese
Art zu singen tatsächlich auch für gefühlvolle Einlagen
verwenden kann, bezeugt spätestens der Track "Mama".
Irgendwie klingt es immer so, als hätte er ein Kratzen
im Hals, welches durch einen bevorstehenden Dammbruch im
Augenbereich entsteht. Generell lässt sich sagen, dass
die Tracks auf "Vulture Culture" zwar grooven, aber
dennoch nicht in den belanglosen Spassbereich abdriften,
sondern ernsthaft bestehen bleiben. Trocken, direkt und
eben ehrlich - so könnte man Bombus heutzutage
beschreiben. Knallt! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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CONTORSION – Thrash Metal Domination (EP CD)
Eigenvertrieb Freude herrscht bei so viel
Schweizer Metaldominanz! Auch die Aargauer Thrasher
Contorsion leisten noch einen musikalischen Beitrag, den
man mit gutem Gewissen unter den geschmückten Besen
legen kann. Mit ihrer neuen 6-Track EP „Thrash Metal
Domination“, bieten sie feinsten Bay Area Thrash Metal,
der manchen Fan in Verzückung versetzen wird. Stille
Nacht, heilige Nacht – nicht so im Contorsion-Lager! Im
Jahre 2004 hat die Band das Licht der Welt erblickt, und
nach nunmehr drei Longplayern versuchen die fünf Jungs
mit der vorliegenden EP einen Vorstoss ins Thrash
Metal-Dickicht. Die fünf neuen Songs, plus der neu
aufgenommene Live-Track „Thrash Metal Domination“ sind
eine Klasse für sich. Die EP ist perfekt arrangiert und
hat keinen Lückenfüller zu verzeichnen. Die Riffs sitzen
und die Groove-Tracks bringen alles Erdenkliche zum
Beben. Bei Sänger Marc Torretti ist stimmlich eine
Veränderung hörbar, die ihm noch mehr Eigenständigkeit
verleiht. Chuck Billy-Vergleiche sind sicher ein
Kompliment, aus einer Kopie herauszutreten ist aber auch
eine grosse Kunst. Auch das Coverartwork von Thomas
Mischler spricht Bände – man beachte das hübsche
Edelweiss. Dass die Bay Area für das Schaffen von
Contorsion als wichtigste Inspirationsquelle dient, ist
hörbar. Allerdings perfektionierten sie über die Jahre
ihr eigenes Songwriting und drücken der Struktur ihren
persönlichen Stempel auf. „Thrash Metal Domination“ ist
mit Sicherheit etwas vom Besten, was der Fünfer bis dato
erschaffen hat und schreit förmlich danach, von einer
breiteren Masse gehört zu werden. Es ist nun definitiv
an der Zeit, dass ein Label anbeisst und sich die Truppe
krallt. „Thrash Metal Domination“ ist ein echtes Brett
und deshalb eine absolute Kaufempfehlung. Oliver
H.
Punkte:
keine Wertung
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INFRINGEMENT – Alienism (LP) Crime Records
Aus Oslo, Norwegen wird uns wieder einmal mehr
fantastischer Progressive Rock, stark versehen mit
symphonischen Elementen, geliefert. Infringement
veröffentlichen mit «Alienism» ihr zweites Album.
Typisch für den Progy – das Album dauert ungefähr 40
Minuten, unregelmässig verteilt auf vier Lieder. Schon
hier muss gesagt werden, dass man die Tracks am Stück
gehört haben muss, um wirklich in den Bann ihrer Musik
gerissen zu werden. Uns wird hier melodischer Symphonic
Rock mit diversen Rhythmuswechsel, unerwarteten
Wendungen und energiereichen Motiven serviert.
Hochkomplexe Passagen stehen ganz simpel gehaltenen
gegenüber, die Energie sinkt und steigt, die erzeugten
Stimmungen wechseln mehr als in erster Linie erwartet.
Groovige Rhythmen führen die Melodien, welche ebenfalls
zwischen powerful, verträumt, melancholisch und
psychohaft abwechseln. Die Lead-Stimme bzw. Hauptmelodie
erhalten immer wieder andere Instrumente, was diese
Verworrenheit nochmals unterstreicht. Pink
Floyd-Einflüsse sind nicht zu überhören, geschweige denn
Dream Theater-Parallelen! Sobald der verworrene
Progressive-Stil erwacht, sind diverse Vergleiche mit
Dream Theater unvermeidbar. Insbesondere der vierte und
letzte Track «Delirium» ist eine siebzehn-minütige
Progy-Hymne, die mit ihrer Komplexität, Virtuosität und
Atmosphäre an die Titanen erinnert. Und natürlich – ein
solch geniales Album wird auch vom einmaligen
Genre-Vertreter Karl Groom (Threshold) höchstpersönlich
gemixt und gemastert. «Alienism» kann ich jedem
Progy-Fan nur empfehlen. Spannende Musikverläufe,
mitreissende Motive und tolle, oft unerwartete
Rhythmuswechsel definieren Infringements zweite Scheibe.
Sina
Punkte:
9.0 von 10
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YEAR OF THE COBRA - Ash And Dust (Gatefold
Silver Vinyl) Prophecy
Productions In meinen Augen ist Year Of The Cobra
eine der interessantesten Newcomerbands der letzten
Jahre. Dieses Duo, bestehend aus der charmanten
Bassistin und Sängerin Amy Tung Barrysmith und dem
Drummer Jon Barrysmith, beweist, eindrücklich und
nachhaltig, wie das Erzeugen von gewaltiger Atmosphäre
auch ohne Gitarre bestens funktioniert. Nach zwei EP's
und einem Langspieler, geht es mit "Ash And Dust" in die
zweite Runde. "The Battle Of White Mountain" gibt schon
mal die ungefähre Richtuung vor, wohin die Reise auf den
nachfolgenden Songs hin gehen könnte. Eindrücklich
reduzierter Doom der Spitzenklasse mit lieblichem Gesang
wird meisterhaft dargeboten. Der monumentale Sound von
"The Divine", der durch Mark und Bein geht, wird von
Amy's lieblichem Gesang einfach so pulverisiert! Punkig
geht es mit dem Titeltrack "Ash And Dust" ab und zeigt,
dass Year Of The Goat auch ohne Probleme in schnellere
Gefilde vorstossen können. "Demons" ist finster und
bedrohlich, zugleich aber auch Okkult Doom vom Feinsten!
Mit donnerndem Bass poltert "Into The Tray" los und wird
dann durch den lieblichen Gesang gekonnt in die
Schranken gewiesen! Auf "At The Edge" regiert der
knarzige Bass und tritt mit dem Gesang zum Zweikampf an.
Als Resultat gibt es keinen Gewinner, dafür zeitlos
schöne Musik! Geheimnisvoll zieht "Dark Swan" seine
Kreise und wächst zu einer weiteren grossartigen Hymne
an. Mit einer ruhigen Ballade namens "In Despair" endet
dieses stimmungsvolle Meisterwerk. Ein Album, das den
eindeutigen Beweis antritt, dass es nicht zwingend
Gitarren auf einem Metal-Album braucht!! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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OMOPHAGIA - 646965 (CD) Unique Leader Records
Ein weiteres Flagschiff unseres heimischen Death-Metals
in Form von Omophagia und deren Output namens '646965'
erblickt die Welt des Death-Metals, und wie, hellyeah!
10 Tracks gediegenen, technischen wie auch leicht
progressiven Death-Metals entert die Lauscher und lässt
wohl alle Death-Metallern düstere Herzen trotzdem vor
Freude rasen und hüpfen. Da wird grosses Kino geboten.
Gekonnt wird zwischen brutalem, leicht
progressiv-technischen Death-Metals und melodiösen
Elementen gezockt, was ganz klar eine Weiterentwicklung
des omophagischen Death-Metals darstellt. Durchdachtes,
intelligentes Songwriting gepaart mit hochstehendem,
musikalischen Könnens trifft auf brutalen, technischen
Death-Metal mit Schmackes. Da wird gefrickelt,
geshreddert und gedeathed, gespickt mit vielen Wechseln
und Breaks. Die Soli kommen satt, präzis, sauber und
melodiös rüber. Der Tieftöner shreddert auch gekonnt
durch das durchdachte Gefrickel, eigenständig und zu den
zwei Klampfen hervorragend gepaart. Die Drums sind
höllisch präzis, genial blastend, double-bassig stets
nach vorne peitschend, straight und doch mit dem übrigen
Songwriting gekonnt vertrakt. Die Growls sind der
Hammer, selten so bös gutturale Stimmakrobatik gehört,
welche auch entzückt. Ein geniales Cover-Artwork rundet
gekonnt die musikalische Darbietung wie den lyrischen
Inhalt ab. Die Produktion ist druckvoll, sauber und sehr
gelungen. Ein Opus, Meisterwerk, für alle
Death-Metal-Freaks und solche, die es werden wollen, sei
hier ein paar vage Anhaltspunkte genannt, wie
beispielsweise Dying Fetus, Origin, Abysmal Dawn, Nile,
Voice Of Ruin und Konsorten. Hat mich verdammt schwer
überzeugt, dieses Meisterwerk namens '646965'. Auch
Helvetien besitzt schlagkräftige und überzeugende
Death-Metal-Bands, hellyeah! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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KAMCHATKA - Hoodoo Lightning (LP) Border Music
Unheiliger, unseliger Blitz und Donnerschlag! Das
Eröffnungsdoppel „Blues Science PT1 Thunder Rise 1“ und
„Blues Science PT2 Hoodoo Lightning 1“ des siebten
Kamtschatka-Albums, und zeitgleich dem ersten seit ihrer
vorübergehenden Bandpause im Jahr 2017, macht schon mal
keine Gefangenen. Und was lautstark angekündigt wird,
wird glücklicherweise in der Folge auch gehalten. Das
schwedische Megapower-Bluesrock Power Trio, anders kann
ich es einfach nicht ausdrücken, zeigt wie man verdammt
heavy spielen und aufnehmen kann, ohne dabei das Etikett
„Heavy Metal“ tragen zu müssen. Denn abgesehen von den
Tracks „Stay In The Wind“ (etwa ein Song zum Thema
Flatulenzen?) und „A Drifter’s Tale“ bewegt sich
wirklich alles auf hohem bis sehr hohem Energielevel,
und selbst die zwei genannten etwas abweichenden Songs
sind in diesem Kontext nicht wirklich schwächer, aber
einfach nicht ganz so „in your face“ wie die anderen. Zu
diesem Rundling habe ich ellenlange Reviews im Netz
gefunden, ich werde mich kurz fassen: Das Teil ist
einfach geil. Wer richtig heftigen, groovy Bluesrock mit
extradicken Eiern mag, kommt um dieses Album nicht
herum. Ich jedenfalls habe meine neuen Faves neben MC5,
Blue Cheer, Sir Lord Baltimore, The Muggs, Rival Sons,
Walter Trout, Philip Sayce & Co. gefunden. Mirko
B.
Punkte:
9.0 von 10
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ESOTERIC - A Pyrrhic Existence (2 CDs) Season Of
Mist/Irascible Schon fast 30 Jahre haben Esoteric
aus Birmingham auf dem Buckel und spielen endlos
genialen Doom. Mit dem siebten Album namens "A Pyrrhic
Existence" gibt es unglaubliche 98 Minuten, verteilt auf
zwei Cd's, auf die Ohren! Mit dem Monstertrack
"Descent", der 27 Minuten dauert, beginnt dieses
Doppelalbum. Dieser Track ist nicht nur in Sachen
Spieldauer ein wahres Monster, sondern auch in Sachen
Atmosphäre werden sämtliche Register gezogen. Genau so
muss mein Doom angerichtet werden. Auch wenn "Rotting In
Deteliction" nur etwas über 15 Minuten dauert, so ist
auch dieser Song ein monumentaler Brocken! Das ist kein
lieblicher Doom, sondern die hässliche Fratze des
Doom's. "Antim Yatra" ist ein hymnenhaftes Intermezzo,
das ohne Gesang auskommt. Einlullend startet "Consuming
Lies", um sich dann als ein weiterer Meilenstein von
genialem Doom heraus zustellen. Esoteric gelingt es
meisterhaft, in den überlangen Song die Spannung
aufrecht zu halten und zu keinem Moment Langeweile
aufkommen zu lassen. Verträumt kommt "Culmination" daher
geschwebt und scheint aus einer anderen Sphäre zu sein.
Aber nur für kurze Zeit, denn dann zeigen Esoteric die
kalte Schulter und die hässliche Fratze kommt wieder zum
Vorschein. Einfach herrlicher Weltuntergangs-Doom der
absoluten Spitzenklasse! Sensationell wie, innerhalb des
Songs, immer wieder die Richtung geändert wird! Die
letzten 15 Minuten gehören "Sick And Tired" und abermals
wird genialer Doom dargeboten. Genial welch eine
Atmosphäre erzeugt wird, der man sich unmöglich
entziehen kann! So schaffen es Esoteric mit "A Pyrrhic
Existence" eines der besten Doom-Alben des Jahrganges
2019 abzuliefern!! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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DVM SPIRO - MMXIX - In Frigidvm Lectvm (CD) My Kingdom
Music Über die Alpen kommen die Italiener von Dvm
Spiro und das mit Doom im Gepäck. Auf ihrem Debut
präsentieren Dvm Spiro vier überlange Songs. Den Beginn
macht "Infidia Metamorfosi" und kann mit verträumten und
melancholischem Doom aufwarten. Gewisse Ähnlichkeiten zu
frühen My Dying Bride und frühen Anathema sind nicht von
der Hand zu weisen. Nach und nach öffnen sich die Tore
zur Finsternis und fertig ist es mit anfänglicher
Lieblichkeit. Die Rezeptur bleibt auch bei "In Ermetica
Discesa" eingesetzt und so wird am Anfang auf der
Klaviatur der Gefühle gespielt, bis Gegrowle und
Gekeife, im Wechsel mit Operngesang, dem eine Ende
bereitet. An Abwechslung fehlt es Dvm Spiro definitiv
nicht und so vergehen die 13 Minuten wie im Fluge. Trotz
einer gewissen Garstigkeit, bleibt die Musikalität nie
auf der Strecke. Entgegen dem Titel "Dolce" beginnt
dieser Song alles andere als süss! Dissonant und
brachial, passen da besser als Beschreibung. Wie in den
Vorgängersongs schon, erzeugen die eingesetzten
Streicher für eine sehr unheimliche Atmosphäre. Wie
traurig die "Sinfonia Triste" wirklich ist, stellt sich
schon nach den ersten Höreindrücken heraus. Da wird zum
Schluss eine epochale Sinfonie purer vertonter
Melancholie präsentiert. Dieses Album stellt für alle
Fans ein wahres "Must Have" dar und ist sicher Highlight
in dieser Kategorie des Doom-Metals 2019!! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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MARILLION - With Friends from the Orchestra (2
LPs)
earMusic/Phonag Remastering und Re-Realeasing
sind Begriffe, die wir immer öfter antreffen; Bands
bringen frühere Alben in verbesserter Form, technisch
bearbeitet auf den Markt. Doch manche Bands nehmen die
Songs auch einfach neu auf und laden dazu ein Orchester
ein. Dies haben die Ausnahmeprogger von Marillion mit
dieser Scheibe gemacht und der Effekt ist traumhaft.
Ausgewählte Stücke von verschiedenen Alben, neuere und
ältere, wurden auf ein mit einem vielversprechenden
Cover verpacktes Album gebracht. Von der ersten Sekunde
an hört man die upgegradete Marillion-Qualität massiv
vom gewohnt hohen Niveau nach oben katapultiert. Eins A
Arbeit! Altbekannte Songs schaffen es mühelos einen von
ganz Neuem zu verzaubern. Besonders auffällig wird es
für meine Ohren bei Ocean Cloud, welches sowieso eines
meiner Lieblingsstücke der Engländer ist. Aber auch
Beyond You hört sich extrem frisch und zauberhaft an.
Trotz der neuen, orchestralen Untermalung scheinen die
Songs aber mehrheitlich gleich wie im Original gespielt
worden zu sein. Die Anpassungen im Bandspiel fallen kaum
auf, da muss man ein echter Diehard-Fan sein, um dies zu
erkennen. Egal ob gleich oder anders, das Orchester gibt
dem Ganzen eine komplett neue Dimension und für meinen
persönlichen Geschmack dürften die Herren jedes einzelne
Album so neu aufnehmen. Ein wahres Juwel für die
Musiksammlung und ein unverzichtbares Muss für jeden
einzelnen Marillionfan da draussen. Hört sich neu und
trotzdem nostalgisch vertraut an. Will man mehr? Nö,
ausser vielleicht die ganze Diskografie auf diese Art.
Danke Marillion! Mona
Punkte
9.0 von 10
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MOLLY HATCHET - Battleground (Live, 3 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb
Vier Dekaden nach dem Grosserfolg des zweiten Albums
«Flirting With Desaster» der amerikanischen Southern
Rock Ikonen Molly Hatchet ist aktuell kein einziges
Mitglied der Ur-Formation mehr übrig geblieben! Mehr
noch sind fünf von ihnen bereits verstorben! Zuletzt
Gitarrist Dave Hlubek, der im September 2017 verstarb.
Steve Holland (g), der 1984 die Band verliess, kehrte
als sechster Mann nie mehr zu der Truppe zurück, dessen
Geschicke der heutige Boss und Sechssaiter Bobby Ingram
seit 1987 lenkt und vor allem seit 1996 wieder permanent
aufgebaut hat. Mitverantwortlich für den neuen Schwung
war auch Frontmann Phil McCormack, der nächstes Jahr ein
Vierteljahrhundert Zugehörigkeit hätte feiern können.
Hätte, denn Phil starb in diesem Frühling mit gerade mal
58 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt und
hinterlässt eine Lücke, die nun von seinem Nachfolger
Jimmy Elkins (Bounty Hunter) ausgefüllt werden muss. Die
geschieht traditionsgemäss im Dezember, wenn Molly
Hatchet mitunter wieder im Z7, wie schon viele Jahr
zuvor, erneut zur Gala bitten. Als verfrühtes
Weihnachtsgeschenk haben die Amis, rechtzeitig zur
anstehenden Tour, ein brandneues Live-Album mit dem
Titel «Battleground» veröffentlicht. Die Aufnahmen
stammen von der "40th-Anniversary" Tour und beinhalten
Aufnahmen aus Pratteln ("hell yeah!"), Ludwigsburg und
den Staaten. Das Vermächtnis von Phil McCormack
begeistert nebst einer superben Produktion mit einer
dichtgedrängten Auswahl an den womöglich besten Songs
der Frühphase und Neuzeit, die je zusammen gefunden
haben. Einige der Lieder, die von Freunden und Fans
gewünscht wurden, seien bisher noch gar nie live
mitgeschnitten worden und erlangen nun die verdiente
Aufmerksamkeit für jetzt und alle Zeiten. Wer Southern
Rock generell mag und sich nicht immer nur Lynyrd
Skynyrd anhören will, respektive eh ein Fan von Molly
Hatchet ist, kommt keinesfalls an «Battleground» vorbei
und kann seine Helden ausserdem schon bald wieder auf
der Bühne live abrocken sehen! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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HIDEOUS DIVINITY - Simulacrum (2 LPs) Century Media/Sony
Da kommt 'ne gewaltige Brutal-Death-Metal-Lawine auf
euch zugerollt, verdammt warm einpacken. Die Römer
zelebrieren auf 'Simulacrum' 10 heftige Songs brutalstem
und einfallsreichstem Death-Metal, zumal es noch 2
Bonustracks dazu gibt, ein Machine Head- und
Mayhem-Cover. Heftige Blastparts wechseln sich im
Minutentakt mit Double-Bass-Attacken ab. Doch nur von
Geprügel-Attacken heimgesucht zu werden, nein, das ist
'Simulacrum' nicht, denn mit vielen Breaks, welche
tatsächlich an den richtigen Stellen im Songwriting
eingepflanzt wurden, öffnen Hideous Divinity Dimensionen
des gemässigten, thrashigen Death-Metals. Auch wenn die
Sechssaiter konstant riffen, Platz für filigrane und
melodiöse Soli und Arpeggi hat es immer. Auch der
Viersaiter findet seinen Platz auf 'Simulacrum', indem
er phantastisch zu den shreddenden Gitarren mitvibriert.
Ganz böse Growls runden den Gesamtsound von Hideous
Divinity ab, so dass eine wahre Death-Metal-Macht
entsteht. Ein sehr gelungenes Artwork sowie eben besagte
druckvolle und präzise Produktion runden diesen Output
hervorragend ab. Fans von Nile und Hate Eternal werden
hier ihre Freude musikalischen Ergusses finden.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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BLITZKRIEG – Loud And Proud (Vinyl-EP) Mighty Music
Diese EP beinhaltet einerseits Lieder vom letzten
Album «Judge Not» wie auch alternative Versionen der
Engländer. Der Titelsong stammt vom letzten Studiowerk
und zeigt, welche Kraft noch immer in den Jungs um
Sänger Brian Ross steckt. Schnörkelloser UK-Metal, der
irgendwo zwischen den alten Iron Maiden, Judas Priest
und Raven steckt. «Without You» kommt auch vom letzten
Studiostreich wie auch «Falling Into Darkness», das
durch eine orchestrale Version in neuem Glanz erstrahlt.
«Together (We Are Strong)» ist ein Bonustrack (Album
«Theater Of The Damned»), der nur in Japan erschienen
ist. Wie auch «After Dark» («Judge Not»). Am Schluss
erklingt noch Alice Cooper's «Schools Out». Das Schöne
an dieser EP ist, dass hier garantiert kein Füller zu
hören ist, sondern nur Klassematerial einer Band, die
leider nie die Aufmerksamkeit bekam, die ihr zustand.
Blitzkrieg ist «New Wave Of British Heavy Metal» in
Reinkultur. Authentisch dargeboten und mit einem Brian
in Hochform. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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PRONG - Age Of Defiance (Vinyl-EP)
Steamhammer/Musikvertrieb
Mit ihrem unverwechselbaren Crossover-Thrash-Metal
beehren uns die New Yorker Prong mit ihrer neuen EP 'Age
Of Defiance' und 5 Tracks darauf, welche 3 davon
Live-Aufnahmen sind. Nahtlos knüpfen sie an den letzten
Longplayer namens 'Zero Days' an und marschieren zu
recht stolz erhobenen Hauptes hinfort. Nun, auf 'Age Of
Defiance' lassen sie alles zusammenschmelzen, will
schreiben, da gibt's Songs à la Machine Head, dann
wiederum ein richtiger Thrashkracher à la Overkill und
Anthrax, auch Suicidal Tendencies-Gene lassen sich
heraushören. Dann gibt es wiederum Parallelen zu D.R.I.
und C.O.C., und dennoch ist es eben Prong, Prong-Style
as it's best. Kurz zusammengefasst: Dieses Ding sollte
in jeder gutsituierten Vinyl- und CD-Sammlung stehen.
Geniales Coverartwerk gepaart mit einer satten, klaren
Produktion. Ja, ist ebenfalls für's Skaten geeignet, mit
Gütestempel und -siegel. Einfach nur goil, hellyeah!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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BLAZE OF PERDITION – Transmution Of Sins 7" Metal
Blade/Sony
Melodiöse Gitarrenriffe erklingen, begleitet von
blastenden Drumms ergibt das eine hammermässige
Mischung, bis dann noch der Gesang dazu kommt und das
Gesamte abrundet. Bloss zwei Songs sind auf dem neuen 7“
zu hören, was als Auftakt zu dem, in 2020 erscheinenden,
Album dient. Erst heiss machen und dann auf den Rest
warten lassen? Well played… Der erste Song „Transmution
Of Sins“ bestreitet durch die Ausgeglichenheit der
Brutalität sowie der konstant bestehender Melodie.
Während sich die Takte auch gerne einmal wiederholen
sorgen die polnischen Musiker damit nicht für
Langeweile, sondern für wiederkehrenden Groove. Ein
qualvolles Stöhnen schliesst den ersten Song ab und
lässt den Hörer wunder, was als nächstes mit „Moonchild“
auf ihn zukommt. Und es wird düsterer. Leise, tief
gespielte Takte spielen im Hintergrund während eine
flüsternde Stimme zwei Mal „Moonchild“ sagt. Unser
Mondkind steht übrigens etwas auf Rock `n Roll, denn die
darauf folgenden Takte erinnern an eine tiefere, mit
Screams verpasste Version davon. Eins ist schonmal
sicher, es fetzt! Ausserdem ist das Lied leicht zu
erkennen, denn der Titel kommt gefühlt in jedem dritten
Satz vor. Aber abgesehen von der poetischen Textvielfalt
freue ich mich absolut, mehr von Blaze Of Perdition zu
hören. Zoé Punkte:
keine Wertung
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PIRATES IN BLACK – Pirates In Black Dr. Music
Records Wenn erfahrene Musiker es nochmals wissen
wollen, kann durchaus gute bis sehr gute Musik
rauskommen – das beweisen zurzeit Pirates In Black,
deren Heimhafen wohl irgendwo im Umland von Wuppertal
liegt. Beim selbstbetitelten Debütalbum klingt alles auf
dermassen hohem Niveau, dass man kaum von einem Newcomer
sprechen kann. Einziges Manko: der Bandname. In Zeiten
von Powerwolf, Alestorm und anderen Konzeptbands würde
ich bei „Pirates In Black“ eine Freibeuter-Truppe
erwarten, die sich nur diesem Thema verschrieben hat.
Die Wuppertaler verkleiden sich zwar für ihr Bandfoto,
die Texte sind aber deutlich vielfältiger und behandeln
Alltagsthemen wie Spielsucht, Obdachlosigkeit oder
mafiöse Schweigegelübte. Verpackt sind diese Lyrics in
eine spannende Musik, die sich irgendwo zwischen Hard
Rock und Heavy Metal einordnet. Dazu kommt ein Groove,
bei dem man sofort in den Bann gezogen wird. Pirates In
Black können schnell spielen, müssen aber nicht. Dazu
bauen sie auch mal Blues- und Country-Einflüsse ein.
Viel Wert legen sie auf Atmosphäre. Diese kommt gerade
bei den langsameren Stücken stark zum Tragen. Unter dem
Strich ist den vier Musikern wohl endlich das Album
gelungen, das in der Szene einschlagen könnte. Wer es
nicht glaubt – einfach reinhören. Für mich zählt
"Pirates In Black" zu den Top 10-Erstwerken im zu Ende
gehenden 2019. Roger W. Punkte:
8.9 von 10
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PRETTY MAIDS – Undress Your Madness (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Mit komischen Gefühlen höre
ich das neue Album des «danish dynamite». Seit bekannt
wurde, dass Sänger und Gründungsmitglied Ronnie Atkins
an Lungenkrebs erkrankte, geht das neue Werk des Fünfers
fast ein bisschen in den Hintergrund. Speziell noch,
wenn ich zu den Wenigen gehöre, welche den Vorgänger
«Kingmaker» nichts als den Überflieger sehe wie alle
anderen. Dieses «moderne», ja leicht «melancholische»
passt mir überhaupt nicht. Einem, der mit dieser Truppe
gross wurde und jede Phase durchlebt, oder durchlitten
hatte. Einer, der mit der EP, als er sie zum ersten Mal
hörte, kaum glauben konnte, was aus Dänemark abgeliefert
wurde und mit dem ersten richtigen Album «Red, Hot And
Heavy» noch heute Tränen in den Augen hat, wenn er den
Titelsong oder «Back To Back», «Waitin For The Time»,
«Battle Of Pride» und «A Place In The Night» hört. Doch
wenden wir uns dem neuesten Streich zu. Gewohnt «modern»
geht es mit dem Opener «Serpentine» ins Rennen, welcher
vom Melodic-Hammer «Firesoul Fly» abgelöst wird. Einem
Track, der locker auch auf ein Album wie «Carpe Diem»
(noch heute völlig unterbewertet!), «Anything Worth
Doing is Worth Overdoing», oder «Spooked» gepasst hätte.
Der Titelsong ist ein typischer PM-Track, der von der
Abwechslung zwischen soft und heftig lebt und mit einem
sehr geilen Solo abgerundet wird. «Runaway World» hat
dieses aufbauende und positiv aus dem pessimistischen
heraustretende Flair. «If You Want Peace (Prepare For
War)» lebt vom Riff und geht heftig ins Rennen, wie man
es von Pretty Maids kennt. Melodiös ist «Shadowlands»,
das ins heftige, wütende «Black Thunder» übergeht. Für
mich das absolute Highlight auf «Undress Your Madness».
Mit Gefühl und «Strenght Of A Rose» und einen erneut
tollen Gitarrenspiel von Ken Hammer wird diese Scheibe
beendet. Fazit: Die Fans von «Kingmaker» werden hier
ebenso ihr Kraftfutter finden wie auch die Anhänger der
Zeit zwischen 1990 und 2000. Die Die-Harder der
Frühphase werden hier mehrmals reinhören müssen, um sich
sicher zu sein, dass man Pretty Maids noch nicht
abschreiben muss. ABER! Auf der Bühne sind die Jungs
noch immer eine Macht. Hoffen wir einfach, dass Ronnie
den Krebs besiegt und wir Pretty Maids schon bald wieder
auf Tour sehen können. Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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LAST HOPE - Peacemaker (CD) Coretex/Cargo
Hardcore aus Sofia, der bulgarischen Hauptstadt, in Form
von Last Hope und namens 'Peacemaker', mit 10 Tracks,
purem, satten, leicht metallischen Hardcores, ergo so
wie beispielsweise Pro-Pain, Agnostic Front und
Konsorten. Auch hierbei wird herrlich gezockt, und ja,
Last Hope sind doch etwas metallischer als Agnostic
Front, erinnern mich eher an M.O.D. und S.O.D., und
begeistern mich, denn auch hier werden Urgewalten
freigesetzt, so dass die vier Wheels meines Skateboards
tatsächlich ins Glühen kommen. Na ja, wenigstens etwas
Licht im Dunkeln, dank Last Hope. 'Peacemaker' rollt wie
eine satte Lawine in die Gehörgänge rein, setzt sich
fest wie ein Anglerhaken und lässt dich stagediven und
pogen. Satte, hardcore-metalisierte Gitarren, ein
klarer, satter und klappernder Bass, treibende,
fliegende, double-bass-lastige und straighte Drums,
tiefe, screamende Vocals. Skaterherz, was willst du
mehr? Ein starkes und perfektes Cover-Layout sowie eine
sehr gute Produktion runden diesen Hardcore-Event
perfekt ab. Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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PRAYING MANTIS - Keep It Alive (CD&DVD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Das Live-Album der britischen Hard-Rocker wurde in
Mailand aufgenommen beim Frontiers Rock Festival. Die
Aufnahme ist gut und auch die Songs rocken. Die Brüder
und Bandgründer Tino und Chris Troy machen ihre Sache
gut, sind ja auch schon seit 1975 mit Praying Mantis
unterwegs. John Cuijpers hat eine coole Rock-Stimme und
singt sich souverän durch die zehn Tracks. Nummern wie
"Highway" oder auch "Believable" sind tolle, melodiöse
Rock-Songs. Zeitlos und einfach geil. Wenn man bedenkt,
dass die Jungs zusammen mit Maiden die dienstältesten
Bands der NWOBHM sind. Und dass die beiden Ex-Maiden
Paul DiAnno und Dennis Stratton auch schon im Line Up
der Mantis waren, ist auch noch spannend. Ich mag die
Musik der Briten, weil sie eben zeitlos ist, viele coole
Gitarrenriffs und Twin Soli hat, starke Gesangslinien
prägend dazu noch die Musik. Und trotzdem klingt das
Ganze vielseitig, so hat man bei "Mantis Anthem" sogar
einen ordentlichen Asia-Touch. Auch noch sehr schön, die
Ballade "Dream On", die mit tollen Chören glänzt. Mögt
ihr Zeitlosen, guten Hard Rock der britischen Art? Gute
Songs mit viel Melodie? Dann könnt ihr bei diesem
starken Live-Album bedenkenlos zugreifen. Crazy
Beat
Punkte:
keine Wertung
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ARTILLERY – In The Trash (Colored Re-Release LP) Mighty Music
Ein zweiter Streich mit Uralt-Aufnahmen kommt von den
Dänen um die Ecke geflogen. Ja man kann darüber
streiten, ob solche Demo-Geschichten Sinn machen, in
einem eh schon völlig überfluteten (in letzter Zeit mit
kaum mehr Glanzlichtern gesäten) Markt. Aber wenn es aus
einer Zeit kommt, in welcher der Metal gerade begann zu
laufen, dann macht es unglaublichen Spass, diesem
unbekümmerten, gradlinigen und durchaus noch
entwicklungsfähigen Sound zu zuhören. «In The Trash»
beinhaltet Lieder aus der Zeit zwischen 1982 und 1986.
Der leicht «komisch» anmutende Gesang von Per Onik, bei
dem man nicht sicher sein kann, wie nüchtern diese
Versionen eingesungen wurden, hat schon einen richtig
kultigen Anstrich. Was hier aber schon zu hören ist und
später die Band charakterisierte, ist die Gitarrenfront
um Bandleader Michael Stützer. Ebenso, dass sich
Artillery in keine Schublade stecken lassen, dafür hier
ein bisschen «klauen» und da ein bisschen «verfeinern».
Der traditionelle Metal der Frühachtziger («Day Of
Doom») erklingt dabei ebenso wie schwerfällige Riffs
(der erste Teil von «All For You», «We Are The Dead»),
oder knallharter Trash («Bitch»). Mit dem Tempowechsel
von «The Challenge» erreicht man ein Celtic Frost
artiges Level. Artillery erklingt hier eigentlich so,
wie man sie heute noch kennt. Hart aber herzlich. Mit
Melodie und Härte. Mit Geschwindigkeit und Lava-artigen
Sounds. Richtige Abrisskommandos sind der Titeltrack,
«Hey Woman» und «Let There Be Sin». Klar ist der Sound,
da Demo-Versionen, nicht immer auf Top-Niveau. Trotzdem
ist «In The Trash» ein richtig tolles Album geworden,
welches die Entstehungsgeschichte der Dänen sehr gut
wiederbelebt. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NEVARIA – Finally Free (CD) Dr. Music
Records «Finally Free» ist das Debutalbum der
Symphonic Metal Band Nevaria aus Bayern – ein
abwechslungsreiches Werk mit viel Power, emotionalen
Melodien und fesselnden Rhythmen. Tanja Schneiders
(Ex-Dawn of Destiny) weiche und dennoch kräftige Stimme
geht unter die Haut und komplettiert die komplexe, teils
epische und facettenreiche Musik Nevarias. Die Tracks
bauen sich individuell auf und erzeugen Spannung durch
unvorhersehbare Melodieentwicklungen und
Rhythmuswechsel. Es wird eine Energie erzeugt, die in
den Bann zieht. «Finally Free» durchzuhören ist wie eine
Flussfahrt – mal wird es schnell (bis hin zu kurzen
Blastbeats), heavy und fordernd, dann wieder ruhig,
sinnlich, emotional. Mal ist die Musik dumpf, schwer und
düster, dann wieder rührend, erhellend. Mit den
orchestralen Einlagen wird super gespielt, mal sind sie
präsenter, dann fallen sie wieder ganz weg. Die Gitarren
liefern tolle Riffe sowie virtuose Soli, die tolle
Übergänge darstellen. Das dynamische Schlagzeug führt
die Musik und gibt den ansonsten schon komplexen
Kompositionen den finalen, genialen Schliff. Zudem wird
nicht nur in Tempo, Härte und Epik Abwechslung
geschaffen, sondern ebenfalls durch passend platzierte
Screams / Rufe des Keyboarders Markus Spiethaler, u.a.
in «Leaving You». Nicht nur in den instrumentalen
Angelegenheiten überzeugt Nevaria sofort, auch ihre
Lyrics gehen ein und thematisieren diverse Probleme des
Menschen, immer aus der Sicht des Betroffenen. Beispiele
hierfür sind die Sujets Tod / Einsamkeit, Krankheit,
Misshandlung und Sehnsucht. Die Texte werden von der
Musik super unterstrichen und so entsteht ein
Zusammenspiel, welches uns die Inhalte wörtlich
näherbringt, aber auch durch die Musik fühlen lässt. Ein
super Debut, ich freue mich auf mehr! Sina
Punkte: 8.8 von 10
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OATH OF CRUELTY - Summary Execution At Dawn (LP) Dark
Descent Records Nach zwei Demos und der '14er EP
"Hellish Decimation" liefert das old school
Death/Thrash-Geschwader aus Texas endlich sein erstes
Album ab. Finstere Männer mit Patronengurten,
mittelalterliche Abscheulichkeitenthematik und eine
gelungene Coverversion von Merciless' "Denied Birth"
sollten die Marschrichtung offenbaren. Da Oath Of
Cruelty dabei aber bei allem Rumpelfaktor scheisstight
daher kommen, leicht hektisches aber feistes Riffing und
einen prägnanten Schlagzeuger ihr eigen nennen und das
verhallte Gekrächze asselig cool ist, möchte man nach
den äusserst kurzweiligen 33 Minuten am liebsten der
Inquisition beitreten. Latentes Sodom-worshipping
gepaart mit amerikanischer Präzision und einem epischen
Grundtenor verleihen Songs wie "Pounding Hooves of
Shrapnel" oder "Stabbing Forth with Invincible
Damnation" zudem vortrefflichsten Airfisting- und
Nackenbrechercharakter. Selten war Bösartigkeit derart
unterhaltsam, reinhören! Hardy
Punkte: 8.8 von 10
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THE VIBES - The World Is Yours (LP, White Vinyl)
Lux Noise Records Das Schweizer Trio aus Aarau
lärmt schon seit 2004 ab Tonträger zusammen, bringt mit
«The World Is Yours» das mittlerweile respektable
sechste Album heraus und frönt immer noch dreckigem
Rock'n'Roll mit Reminiszenzen an die Ramones und
natürlich Motörhead. Unvergessen dabei auf immer und
ewig der geniale Support-Gig für Lemmy & Co. am
21.10.2011 im verkleinerten Hallenstadion in Zürich.
Dies vor allem auch deswegen, weil sich der Headliner an
diesem Abend nicht durchsetzen konnte und einen der
schwächsten Auftritte auf Schweizer Boden ablieferte.
Nicht so The Vibes, die ihre einmalige Chance witterten
und diese auch wahr nahmen. In den folgenden Jahren
verlor ich dann die Truppe mehr oder weniger aus den
Augen, da ich sie auch nicht mehr live sah. Eigentlich
schade bis mithin gar unverzeihlich, aber halt Tatsache.
In der Zwischenzeit machten Kollegen von The Gloria Volt
oder Jack Slamer von sich reden. Spätestens mit «The
World Is Yours», wo nicht nur simpel im Geiste der zuvor
genannten Heroes gerödelt wird, sondern zum Beispiel der
flotte Retro-Rocker «Behind The Blue Sky» das Gesamtbild
wohltuend bereichert, ist es zwingend an der Zeit, dass
die Öffentlichkeit wieder oder jetzt erst recht Notiz
von dieser geilen Combo nimmt, die sich vor allem auf
der Bühne wohl fühlt und immer zu hundert Prozent
abliefert. Doch bereits die oberfett produzierte Scheibe
bereitet Spass ohne Ende und schreit nach infernalischer
Lautstärke, wo wir dann wieder bei den Motörköppen
wären. Und der hammermässige Groover «Nowhere To Hide»
steckt gleich das ganze aktuelle und oberschwache neue
Album von Airbourne lockerst in die Tasche! Mit «Random
Symphony», dem längsten Song auf dem Album, beweist das
Aargauer Trio zudem, dass man durchaus auch
Airplay-Qualitäten besitzt (auch wenn dieser Song kaum
bei unseren Mainstream-Sendern laufen wird!) und die
Hammond Orgel Parts zaubern mir eh ein Dauerlächeln auf
das Gesicht. Während «Outta Time» erneut die
Anfangstage, respektive sich auf den lärmigen Kern der
Band besinnt, setzt der Titeltrack zum Schluss ein
weiteres Ausrufezeichen. Keine Ahnung, warum bei mir der
Faden mit The Vibes gerissen ist, aber nun heisst es
zuerst mal her mit dem Vinyl, und dann gibt es gemäss
dem treffenden Titel der neuen Langrille kein Halten
mehr! Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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MIR ZUR FEIER - Mir zur Feier (CD) Noizgate Records
Also, eines muss man dieser Truppe lassen: Das, was sie
da erschaffen haben, ist effektiv etwas Spezielles.
Deutsche Poesie haben ja schon mehrere Truppen im
Schwarzkittel-Sektor gebracht (z.B. Das Ich),
Horror-Atmosphäre auch (The Other), Melodic/Death Metal
sowieso - aber mit einer Sängerin, die zwischen Growls,
Klargesang, Erzählung und Theatralik wandelt (ich schau
dich an, The Vision Bleak!), das dürfte es nicht so
häufig geben. Gut so! Allerdings muss auch klar gesagt
sein: Diese Art von Musik ist vermutlich nur was für
Fans von erweitertem Metal-Bewusstsein sein dürfte,
sprich solche, welche gerne über den Tellerrand schauen
und sich von dort kopfüber ins Ungewisse stürzen.
Beschreibung nicht wirklich machbar, vergleichbare Bands
sowieso nicht (ausser die genannten sehr vagen
Referenzen) - hört es euch an, und lasst euch von der
wirklich exzeptionellen Sängerin einfangen. Vor allem
bei den Growls braucht sie sich nicht vor sogenannten
Grössen wie Angela Gossow (Ex-Arch Enemy) oder Tetjana
Schmajljuk (Jinjer) zu verstecken. Zusätzlich noch ein
dickes Dankeschön, dass ich eine richtige CD zum
Rezensieren erhalten habe! Interessant! Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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ISENORDAL - Shores Of Mourning (LP) Prophecy Productions
Die aus Seattle kommenden Isnordal sind schon seit 2013
aktiv. Auf ihrer Habenseite können sie zwei Alben
verbuchen und werden hier mit ihrem dritten Album
"Shores Of Mourning" vorstellig. Der Titeltrack "Shores
Of Mourning" kriecht langsam vorwärts und einzig das
harsche Gekeife stört die liebliche Stimmung! Diese
liebliche Atmosphäre wird aber mit weiblichen und
elfenhaftem Gesang wieder hergestellt! Folkig und
spukig, schleicht sich "Of Wingend Fire And Crawling
Shadow" an und bietet hochmelodischen Black Metal.
Bezaubernd beginnt "Pyres At Nightfall" mit Streichern
und könnte zugleich der Soundtrack von einem bitterbösen
Märchen sein. In zwei Teilen ist dieser Song aufgeteilt:
Teil 1 hat einen klassischen Hintergrund, während Teil 2
mit ordentlichem Black Metal auffährt. "To Tear The Veil
Of Dreams" ist anfänglich sehr romantisch, um mit
zunehmender Spieldauer immer herber und derber zu
werden. Die Melodie geht aber trotzdem nie flöten. "A
Gallows Prayer" ist Romantik pur und trifft direkt ins
Herz! Aber Vorsicht, denn nach diesem verträumten
Anfang, wird schwarzmetallisch um die Wette geprügelt,
ohne aber vom hochmelodischen Pfad abzukommen. Die
Tradition vom einlullenden Start wird auch beim letzten
Song "Cleansing Rites" beibehalten. Man ist schon kurz
vor dem Wegdösen und was passiert? Einfach rein gar
nichts! Wer auf melodischen, aber trotzdem sehr
schnellen Black Metal steht, sollte diesem Album
unbedingt mal seine beiden Lauscher leihen!! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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LUCA SELITTO – The Voice Within (CD) Pride & Joy Music
Wer auf altes Yngwie Malmsteen-, Stratovarius-,
sowie Royal Hunt-Material steht, und die Gitarrenhexer
Vinnie Moore, Tony MacAlpine und Jason Becker liebt,
wird an dem Solowerk des italienischen Gitarristen Luca
Selitto nicht vorbeikommen. Mit den Musiker Göran Edman,
Svante Henryson und Patrick Johansson, die alle schon
bei Yngwie spielten, sind ein paar Mucker zu hören,
welche den Sound von Luca perfekt intonieren. Ja, die
Tracks sind schnell, ja es wird schwindelerregend
gefiedelt und wenn man sich den Opener «Second To None»
anhört, fühlt man sich zurückbefördert in die frühen
achtziger Jahre. «Land Of The Vikings» geht eine Spur
gemässigter ans Werk, hat aber genau dieses
Malmsteen-Feeling von «I Am A Viking», hier aber
schneller vorgetragen. Solistisch lässt der Italiener
nichts anbrennen und hat mit dem Instrumental-Track
«Etude» seinen grossen Moment. Melodisch geht’s mit
«What If» weiter, das in den Doublebass-Klopfer «Shadows
Of Love» mündet. Rockig ist «Into The Light» und die
beiden ohne Gesang vorgetragenen «Tearful Goodbye»
(Hammer balladeske Töne mit unglaublichem Akustik-Solo
(Flamenco)!) und «The Champion’s Code», mit hymnischen
Momente, wie sie alte Symphony X-Momente ausstrahlen,
beenden ein wirklich interessantes und technisch
hochstehendes Album. Tinu
Punkte: 8.6 von 10
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THRASHFIRE – Into The Armageddon (CD) Xtreem Music
Für das im Jahr 2006 in der Türkei gegründete Trio
Thrashfire ist der Name Programm. Es zelebriert heftig
knallenden Thrash Metal. Nach ihrem Debütalbum „Thrash
Burned The Hell“ von 2011 bringen sie nun acht Jahre
später ihren Zweitling „Into The Armageddon“ heraus. Mit
dem Opener „Pure Devastating Necromancy“ wird ohne
Vorwarnung drauflos gedrescht und die Laufrichtung
klargemacht. Schreihals Burak keift schön bissig ins
Mikro und wütet sich durch alle zehn Songs. Seine
blackmetallisch angehauchte Stimme fügt sich nahtlos in
das bestialische Inferno ein. Nebenbei quält er noch
gekonnt seine Axt und entlockt ihr zackige,
messerscharfe Killer-Riffs, welche das Thrash-verliebte
Herz höher schlagen lassen. Seine beiden Mitstreiter
stehen ihm in nichts nach. Donnernde Schlagzeug-Salven
sorgen für ordentlichen Wumms und dröhnen druckvoll aus
den Boxen. Es rumpelt und scheppert gewaltig! Tief
stampfende Bassläufe und treibende Rhythmen erzeugen
aggressive Power und heizen das Geschehen weiter an. Das
Album bietet zwar durchwegs keine allzu grossen
Überraschungen, da sich die Songstrukturen doch sehr
ähneln. Nichtsdestotrotz bekommt man solide Mucke auf
die Lauscher und kann, sofern man es denn möchte, nach
Herzenslust bangen. Oliver H.
Punkte: 8.6 von 10
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CORONATUS – The Eminence Of Nature (2 CDs Digipack)
Massacre Records/Musikvertrieb Die deutsche
Symphonic / Folk Metal Band Coronatus veröffentlicht
nach zwanzig Jahren Bestehen ihr neuntes Studioalbum.
Damit wird uns eine neue Stunde von kompliziertem,
durchdringendem und epischem Metal vom Feinsten
zugänglich gemacht. «The Eminence Of Nature» behandelt
in neun Tracks das Thema der Natur – vorwiegend die
Natur im Norden, aber auch den Klimaschutz sowie die
Natur des Menschen. Der Hörer wird als allererstes mit
dem Message-reichen Opener «No Planet B», welcher voller
Power steckt, geweckt. Die Geige ist hier, wie auch in
anderen Liedern oder Passagen mit eingängigen,
mitreissenden Motiven stilprägend. Da die Nummer zwei
«Midsommar» starke Irish-Einflüsse aufweist, dominiert
anfangs der Folk-Stil doch ziemlich stark. Im Verlauf
jedoch werden immer mehr orchestrale Passagen
hinzugezogen und so entsteht ein sehr interessantes
Gemisch mit den symphonischen Elementen. Die drei
Vocalists ergänzen sich super. Mareike ist für die
rockigen, kräftigen Passagen zuständig, während
Katharina die hohen Sopran-Parts übernimmt. Zu diesem
tollen Duo kommt Teddy Nadj hinzu, der auf diesem Album
klar mehr zum Zug kommt. Unter anderem singt er in
«Midsommar» die Hauptstimme und definiert «Echo of
Souls» zu einem wunderschönen, sinnlichen Duett. Dem
Trio darf der Chor auch nicht fehlen – ich denke, nun
ist schon am Beispiel des Gesangs ersichtlich, die
facettenreich dieses Werk ist. In den anderen Kategorien
ist es nicht anders. Allgemein bedienen sich Coronatus
diverser Stilrichtungen und -eindrücken, um dieses
neunte Studioalbum zu kreieren. Von wirklich harten
symphonischen Parts (in Richtung Mayan), über Pirate /
Viking Metal, zu irisch angehauchten Liedern und
psychedelischen Eindrücken – um nur einen Teil der
Komponenten in «The Eminence Of Nature» zu nennen. Auch
hier haben wir einen Symphonic Metal-Knaller. Ein
spannendes, abwechslungsreiches und komplexes Werk,
welches diverse unerwartete Wechsel beinhaltet und dabei
immer wieder überrascht und verblüfft. Sina
Punkte: 8.6 von 10
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CRYSTAL EYES – Starbourne Traveler Massacre
Records/Musikvertrieb 3/4-Stunden hervorragende
Unterhaltung bieten uns die Schweden Crystal Eyes mit
ihrem achten Album. Dieses fällt durch eine druckvolle
Produktion und ein Songwriting auf, das sich auch vor
grösseren Szene-Namen nicht verstecken muss. Positiv ist
auch die stilistische Vielfalt, die uns Crystal Eyes
hier präsentieren. Oft dominiert hier Helloween’scher
Power Metal, ohne dass man dabei in die Nähe einer Kopie
kommt. Das ganze wird aufgelockert durch Judas
Priest'scher Heavy Metal, Riff Metal und einen guten
Schuss Hard Rock. Die zehn Lieder stampfen mal hymnisch,
mal eingängig durch die Gegend. Abstriche gibt es keine.
Spannend ist, dass Sänger Mikael Dahl teilweise an Fredi
Volvo von den Winterthurer Gloria Volt erinnert. Und
das, obwohl bei letzteren eher Rock’n’Roll denn Heavy
Metal regiert. Die Texte sind deutlich weniger
klischeehaft, als dass sie beim oberflächlichen Hören
vielleicht den Eindruck machen. So handelt zum Beispiel
"In The Empire Of Saints" von einem an Krebs gestorbenen
Kollegen der Band. "Starbourne Traveler" ist jedem Heavy
Metal-Fan wärmstens zu empfehlen. Nur schade, dass sich
die Schweden live ziemlich rarmachen. Umso schöner, dass
sie mit diesem feinen Album punkten können. Roger
W.
Punkte: 8.5 von 10
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ARTILLERY – Deadly Relics (Re-Issue
Colored LP)
Mighty Music «Deadly Relics» ist kein neues
Werk, sondern eine Zusammenstellung alter (Demo-) Songs
der dänischen Thrash-Helden. Basierend auf den beiden
Demos «Shellshock», «Deeds Of Darkness» und der
Demoversion von «Fear Of Darkness», welches der Band
dank Sänger Flemming Ronsdorf den Plattenvertrag mit
Neat Records einbrachte. Es ist schon erstaunlich was
ein Shouter alles bewirken kann, ohne dabei jetzt die
Leistung von Carsten Lohmann schmälern zu wollen, aber
die Aggressivität, welche von Flemming ausgeht ist schon
unglaublich. Während damals, Mitte der achtziger Jahre,
alle dem Bay Area Thrash hinterher hechelten, ging
Artillery fast ein bisschen unter. Selbst die Deutschen
von Kreator, Destruction oder Sodom wurden öfters
genannt, als die Dänen, was in meinen Ohren sehr, sehr
schade ist, denn die Jungs um Gitarrist Michael Stützer
hatten doch eine ordentliche Exodus-Schlagseite, die
wirklich Spass macht. Dazu gesellten sich bei «Deeds Of
Darkness», das von der Schwere schon fast an
Candlemass-, oder frühere Mercyful Fate-Songs
heranreichte, ein unglaublich vielfältiger Sound. Das
war sehr wahrscheinlich auch für Artillery das grosse
Problem, dass sie eben nicht nur knüppelten, sondern
auch mal mit gedrosseltem Tempo («Too Late To Regret»)
loslegten. «Deadly Relics» zeigt eine Truppe, welche
unbekümmert spielt, mit jugendlichem Leichtsinn ihren
Helden, oder musikalischen Vorbildern (Iron Maiden,
Venom, Slayer, Tank, Mercyful Fate) nacheifert und dabei
eine ureigene Identität an den Tag legt.
Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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GREEN LUNG - Free The Witch (LP) Kozmik Artifacktz
Mit Songtiteln wie „Free The Witch“ oder „Lady Lucifer“
und einem Albumcover, das dezent mit henochischen
Schriftzeichen verziert ist, rennt man bei mir schon mal
eine offene Tür ein. Ziemlich genau acht Monate nach
Erscheinen ihres Debüts „Woodland Rites“ reichen die
Londoner Heavy Psych Rocker mit Hang zu ökologischer
Lebensführung und politisch korrektem Okkultismus diese
Fünf-Track-EP nach. Dieser kleine sarkastische
Seitenhieb musste einfach sein, weil ich die plakative
Verknüpfung von Musik und Politik grundsätzlich ablehne.
Aber ebenso musste die eingangs angedeutete Sympathie
für diese Band sein, denn die Songs auf dieser EP sind
wirklich stark. Die eingefleischten Fans werden es schon
wissen, dieser Fünftracker ist nicht neu, das Ding
erschien bereits im Februar 2018, allerdings meines
Wissens nur digital oder als Kassette und ohne den hier
enthaltenen fünften Song mit dem romantischen Titel
„When The Axe Comes Down“. Jetzt also auch auf CD, und
dazu kann ich nur sagen, wer das Debüt mochte, wird
diese EP lieben. Hier zeigen Green Lung, was wirklich in
ihnen steckt, nämlich okkult angehauchter Stoner/Heavy
Psych Rock, der einerseits in seinen vielschichtigen
Kompositionen sehr atmosphärisch daher kommt,
andererseits in den richtigen Momenten richtig brutal
aus den Boxen knallt und dabei immer groovy bleibt. Und
darüber thront wie üblich der saubere, kontemplative
Gesang von Tom Templar. Natürlich vermisst man auf
dieser Scheibe die später hinzugewonnenen Orgelklänge
von Keyboarder John Wright, aber gemessen an der
Gesamtqualität des Rundlings ist dies ein
vernachlässigbares Detail, ohne natürlich den später
stattfindenden Input des Tastenmagiers schmälern zu
wollen. Ich hoffe, dass sich das Quintett auf dem
nächsten Longplayer wieder etwas mehr an dieser EP
orientiert, denn in meinen Ohren hat „Free The Witch“ im
direkten Vergleich mit dem später erschienenen Debüt
eindeutig die Nase vorn. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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THE DARK ELEMENT - Songs The Night Sings (2 LPs)
Frontiers Music/Musikvertrieb Tja, einen besseren
Vergleich als in diesem Monat gibt es zum Thema
Nightwish und ihrer Ex-Chanteuse Anette Olzon nicht,
denn mit «Songs The Night Sings» steht der zweite
Silberling der Kooperation zwischen Gitarrist und
Producer Jani Liimatainen sowie Anette in den
Startlöchern. Dabei muss sich das neue Teil der harten
Konkurrenz des brillanten selbstbetitelten Debüts von
2017 stellen, das meine musikalischen Geschmacksnerven
im Sturm eroberte, und dieser Zustand hält immer noch
an. Somit stiegen die Erwartungen an das Folgewerk in
schwindelerregende Höhen und lassen eine echte Spannung
aufkommen. Wie schon beim Debüt, hat Jani seinem
Goldkehlchen wieder hochmelodische Songs auf den Leib
geschrieben, und auch das hört sich umgehend so an, wie
man es eigentlich gerne aus der Feder von Nightwish-Boss
Tuomas Holopainen gewünscht hätte. Das Potenzial, das
Anette vorher nur bedingt zeigen konnte, ist nun
definitiv bei The Dark Element untergebracht worden.
Dafür steht der Opener «Not Your Monster» zu 100%, bevor
der Titeltrack jedem Nightwish-Fan eine fette Gänsehaut
beschert, denn so müssten sie eigentlich heute immer
noch klingen, die finnischen Wegbereiter dieses Genres!
Damit wiederhole ich mich in den Aussagen, die ich schon
vor zwei Jahren beim Debüt abgegeben habe, doch es ist
genau so, und wenn man zudem weiss, dass Jani die frühen
Jahre von Sonata Arctica bis zum Album «Unia» (2007)
mitunter prägte, erklärt es sich gleichzeitig, warum
auch diese einstige Hammer-Combo nun eher wie ein
leckgeschlagener Tanker zum Spielball der rauen See des
Musicbusiness wurde. Trotzdem kocht auch unser Herr
Liimatainen nur mit Wasser, und es ist halt nie leicht,
permanent auf dem gleichen Niveau abliefern zu können.
«Songs The Night Sings» ist wiederum stark ausgefallen,
insgesamt einen Tick härter als der Erstling, aber unter
dem Strich fehlen ein paar zwingendere Melodik-Walzen,
respektive einprägsame Melody-Lines und teils, wie zum
Beispiel bei «Get Out Of My Head», kommen mir die Battle
Beast-Synthies eine Spur zu heftig daher. Trotzdem bin
ich überzeugt, dass der Zweitling von The Dark Element
nach mehrmaligem Anhören noch kräftig wachsen kann, ja
wird, und 2021 folgt dann hoffentlich der Killer in Form
von Album Nummer drei! Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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MORTUARY - The Autophagous Reign (CD) Xenokorp Records
Ich bin wahrlich kein Freund des Thrash. Aber
würzt mir schneidende Riffs mit Death, Grind und etwas
Hardcore, dann siehts gleich anders aus. Frankreichs
Mortuary feiern dieses Jahr just ihr 30-jähriges(!) und
hauen ohne Alterserscheinungen mit "The Autophagous
Reign" einen richtigen Hassbatzen raus. Und sich selbst
zum Jubiläum derart zu beschenken, dürfte wohl das
bisherige Highlight ihrer langen Karriere sein. Hier ist
nämlich alles fett: die Kompositionen, das Tempo, der
Drive, die moderne Produktion (Hertz Studio) und wohl
auch der Geburtstagskuchen. Die drückenden,
messerscharfen Riffs und das ewig treibende Schlagzeug
bieten einen massiven Grundstock auf dem sich das
brutale, dunkle Brüllen austoben kann. Hier gibts kaum
Verschnaufpausen. Und obwohl das Gaspedal fast
kontinuierlich durch das Bodenblech getreten wird,
schaffen Mortuary mit vielen kleinen Details gerade
genug Abwechslung, dass diese brachiale
Dreiviertelstunde ohne Ermüdungserscheinungen, aber
dafür mit gefährlich erhöhtem Puls endet. Bangerfutter
von reinster Güte, reinhören, ça déchire! Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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BATTLESWORD – And Death Cometh Upon Us
(CD) Black
Sunset/MDD Bei der Melodic/Death-Truppe
Battlesword läuft es seit der Rückkehr 2016 musikalisch
richtig rund. Erst das Comeback-Album „Banners Of
Destruction“, jetzt die Jubiläumsplatte „And Death
Cometh Upon Us“ zum 20sten Bandgeburtstag. Trotz der
Erfolge hatte die Band in den letzten Jahren mit
Belegungswechseln zu kämpfen. So haben mit Christian
Schmitz und Micha Klingen gleich zwei neue Mitglieder
die Posten an den Äxten inne. Wer jetzt aber ängstigt,
dass die musikalischen Stärken von „Banners Of
Destruction“ passé sind, kann an dieser Stelle
durchatmen. Nach dem Intro „Into Battle“ gibt es mit
„Bloodmorning“ eine waschechte Melo-Death-Dampfwalze
irgendwo zwischen Amon Amarth und Dark Tranquillity auf
die Lauscher. Während der nächsten 40 Minuten fördert
der Fünfer jede Menge Death-Metal-Volltreffer zu Tage,
wobei vor allem „Through Thy Shadows“ und „The Lion And
The Eagle“ als Highlights hängengeblieben sind. Als
kleinkarierter Kritiker kann man sich fragen, warum die
Jungs das Beste für den Schluss aufgehoben haben. Das
grandiose „Once“ trumpft hier mit feinsten
Gitarrenmelodien auf, die nicht selten an die
Glanzzeiten von In Flames der Neunziger erinnern,
während der epische Rausschmeisser „At Night They Feast“
sogar einen Blick in Richtung Black Metal risikiert und
so noch einmal ganz neue Facetten zum Sound hinzufügt.
Es sind also auf dem neuen Silberling auch einige
frische Ansätze zu hören, die zwischen den klassischen
Schwedenstahl-Riffs der Platte eine ganz eigene Note
verleihen. Nicht zuletzt liegt das wahrscheinlich auch
am etwas trockeneren Gitarrensound, der „And Death
Cometh Upon Us“ sehr wohl wieder aus dem Amon
Amarth-Fahrwasser herauskatapultiert. „And Death Cometh
Upon Us“ ist genau das Album geworden, das man sich vom
Quintett vom Niederrhein erhofft hat. Die tragenden
Stärken von „Banners“ werden beibehalten, während dank
neuem Soundgewand und einiger schöner Einspielungen über
den Genre-Tellerrand hinaus eine deutliche
Weiterentwicklung zu hören ist. Interessierte sollten
sich die Scheibe zur Abwechslung einmal von hinten nach
vorne anhören, denn „And Death Cometh Upon Us“ zündet
wirklich so richtig auf letzter Strecke! Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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NIGHTBEARER - Tales Of Sorcery And Death (LP) Testimony
Records Ein weiterer Act aus Nordrhein-Westfalen
in der Gestalt als Nightbearer mit 'Tales Of Sorcery And
Death'. Zelebriert wird Death-Metal im skandinavischen
Style, und dies machen sie exzellent. Zuerst dachte ich
tatsächlich an eine skandinavische Kombo, das zeigt, wie
sie gekonnt ihre Wurzeln 'gen Norden transponiert haben.
10 fulminante Tracks sind auf 'Tales Of Sorcery And
Death' zu finden, die vehement und energisch vorgetragen
werden, will schreiben, auf der Überholspur, und dies
steht Nightbearer verdammt gut. Da kommen mir direkt
Zeiten zu den Erstlingen von Entombed, Dismember,
Unleashed und Konsorten in den Sinn, jedoch möchte ich
ganz klar darauf hinweisen, dass Nightbearer wiederum
sehr eigen daherkommen. Ja, soundtechnisch ist der
Vergleich zu den Skandinaviern nicht abzusprechen,
definitiv. Jedoch kommen die rhythmischen Klampfen etwas
klarer und druckvoller rüber, die Soli sind sehr
melodiös und variantenreich dahergebracht, der Bass
wummert nicht so extrem, sondern ist ebenfalls mit einem
klaren, satten Sound ausgestattet. Die Drums kommen
double-bass-mässig im skandinavischen Style daher, stets
treibend. Die Snare sticht mit einem sehr speziellen,
helleren Klang hervor. Die Growls sind sehr tief,
dennoch verständlich. Die Produktion kommt sauber und
druckvoll rüber, das Artwork ist ein weiteres Highlight
von 'Tales Of Sorcery And Death'. Sehr guter Einstand.
Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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GHOSTREAPER – Straight Out Of Hell (CD) Pride & Joy
Music Bei Ghostreaper handelt es sich um ein
Metalprojekt, initiert von Mikk Hollenberg, hauptamtlich
Gitarrist der Düsseldorfer Formation Voodoma. Mikk, der
sich mit Nachnamen auch Doomsday nennt, hat dazu ein
Wild West Epos geschrieben. Das bedeutet, sämtliche
Songs, Texte und die Musik stammen von ihm. Zusätzlich
hat er das Album produziert, sowie Gitarren, Bass und
Keyboards eingespielt. Für den Gesang hat der Mann zehn
Sänger und Sängerinnen aus zehn verschiedenen Nationen
rekrutiert. Dabei sind auch metaluntypische Länder wie
Venezuela, Türkei, Algerien, Estland oder die Ukraine
vertreten. Grosse Namen sind zwar keine dabei, trotzdem
glänzt „Straight Out Of Hell“ mit einem unglaublichen
Potenzial stimmgewaltiger Gesangsleistungen. Aus
Schweizer Sicht ist übrigens Diane „Lee“ Bulzari,
Frontfrau der Tessiner Combo Lost Journey, mit an Bord.
Der von Voodoma praktizierte Musikstil, Dark Metal mit
Gothic-Anreicherung, wurde dabei nur in den Grundzügen
adaptiert. Mikk hat für sein Projekt klassischen Metal
mit einem epischen Grundtenor versehen und mit
progressiven Elementen gespickt. So ist eine Scheibe
entstanden, die verschiedene Stile stimmig unter einen
Hut bringt. Erzählt wird dabei die Geschichte einer
Bande von Outlaws eben zur Zeit des wilden Westens.
Passend dazu wird die Musik mit Banjo, Piano und
Harmonika, aber auch mit Trompete und Cello ergänzt.
Starke Songs und ein ausgefeiltes Songwriting sind
weitere Aspekte, die auf der Habenseite von Ghostreaper
stehen. Hinter ähnlich gelagerten Formationen wie
Avantasia oder Ayreon muss sich der Herr Hollenberg also
keineswegs verstecken. Respekt! Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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CHARLENE BERETAH - Ram
(Vinyl-EP)
Division Records
Eine weitere EP,
diesmal aus unserem heimischen Lande, 5 Tracks schwer,
so schwer, wie der düster-doomig-blackig-gehaltene
Gesamtsound. Etwas 70iger mit den übersteuerten, uralten
Amps, wo man lavamässig die verkappte Distortion
rausströmen hört, gepaart auch mit dem sehr verzerrten
Tieftöner, den beinahe screamenden, leicht
growlig-angehauchten Vocals, den doomig-double-bassendem
Schlagwerk, schwere, heavy Kost. Und dennoch sehr
eigenständig und eigenwillig daherbrodelnd, ohne in die
Gefahr zu laufen, dass es minder bösartig wird. Leiche
Punkanleihen, nebst eben den doomigen und blackigen
Parts, sind ebenfalls auszumachen. Das Wechselspiel
zwischen dem Doom und den blackigen Elementen wird
gekonnt zelebriert und somit hat auch dieses Scheibchen
die Überraschungen für Zuhörende bereit. Heftig-powernde
Produktion mit einem passend-melancholischem
Coverartwerk, welches die Symbiose des Dooms als auch
des Black-Metals hervorragend darstellt. Reinhören, da
sehr eigenständig, vage vergleichsweise à la Celtic
Frost, Hellhammer, das Charlene Beretah's Ram.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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VOID VATOR - Stranded (CD) Ripple Music Die Amis
wissen halt schon, wie man rockt. Die Tracks auf dieser
Scheibe sind allesamt Kracher, die ohne Schnörkel oder
Firlefanz daherkommen. Auch ist keine Ballade dabei.
Amtlich geht man zu Werke und klingt zwischendurch wie
Staind zu ihren härteren Zeiten, dann schleichen sich
Airbourne ein, auch Motörhead oder Black Label Scoiety
können durchaus erkannt werden. Braucht keine weiteren
worte, wer Rockmusik der härteren Gangart mag, wird mit
"Stranded" sicherlich glücklich werden. Fetzt!
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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THE OLD DEAD TREE - The End EP (CD%LP) Season Of
Mist/Irascible Ho, ho, ho, wie
symphonisch-melancholisch erscheint hier der Opus 'The
End' von Franzosen aus Paris namens The Old Dead Tree? 5
Songs haben den Weg auf die EP namens 'The End'
gefunden, die allesamt sehr melancholisch,
atmosphärisch, symphonisch, eben hauptsächlich
Gothic-Death-Metal, denn nebst klaren Vocals kommen auch
Growls vor und beide gesanglichen Varianten haben ihre
Berechtigung. Nebst filigran vorgetragenen
Melodielinien, steht auch ein straightes, leicht
progressives und verschachteltes Rhythmuswerk zur Seite.
Sehr intelligentes und weitreichendes Songwriting wird
da auf 'The End' zelebriert. Die Drums sind nicht nur
auf Tempo getrimmt, nein, die Drums tragen die
vorherrschende Atmosphäre und Melancholie gekonnt mit,
wie auch der Tieföner mit den ab und an gezogenen
Walking-Bass-Lines und den eingesetzten Keyboards bzw.
Synthesizer. Abwechslung wird hier gross geschrieben.
Nebst den vertrakten Songs werden auch progressive
Elemente hinzugezogen, welche sich auch auf dem sehr
gelungenen Cover-Artwork zeigen. Die Produktion ist sehr
sauber und druckvoll gestaltet. Als vage Anhaltspunkte
dürfen sowohl Bands wie The Foreshadowing, Lake Of
Tears, Opeth und dergleichen hinhalten, doch die beste
Variante ist, sich mal eine Hörprobe gönnen.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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TYKETTO – Strenght In Numbers Live (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Zum 25-jährigen Jubiläum
ging Wundersänger Danny Vaughn und seine
Tyketto-Begleitmannschaft auf Tour und spielte das
komplette «Strenght In Numbers»-Album. Das Gute und
Spannende ist, dass die Reihenfolge vom Studioalbum
nicht eingehalten wird, sondern die Tracks wahlweise
gespielt werden und durch den unveröffentlichten Track
«Wait Forever» ergänzt wird. Gesanglich ist Danny einmal
mehr auf der absoluten Höhe und somit eine Wunderwaffe.
Soundtechnisch gut eingefangen und von einer tollen Band
präsentiert kann sich der Hörer nochmals die damals
abgefeierten Tracks anhören und eine Zeitreise unter die
Flügel nehmen, die sich Hören und Sehen lassen kann.
Dabei gibt es ruhigere Momente wie «Catch My Fall» oder
rockigere Parts mit «Ain’t That Love», wie man sie von
The Quireboys kennt und liebt. Grossartig ist der
Titelsong. Schade nur, dass man als Zugabe nicht
«Forever Young» vom Debütalbum spielte. Ansonsten ein
cooles Werk. Tinu
Punkte: keine Wertung
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RUPHUS - Let Your Light Shine (Re-Release LP) Karisma
Records Die ist das Dritte Werk der norwegischen
Band. Erschienen 1976. Hier findet man wieder die
Sängerin Gudny Aspas am Mikro. Auch dieses Album
zelebriert wieder quirligen, progressiven symphonischen
Jazz Rock. Schon gut zu hören beim Opener "Sha Bah Wah",
das sind auch so die einzigen Worte, die Gundy hierzu
singt. Ich glaube, das nennt man Scatgesang. Die kurze
Klavier-Nummer "Nordlys" bringt kurz Ruhe ins Album.
"Corner" dann fast poppig in der ersten Hälfte, bevor es
dann leicht jazzig wird, das Ganze rein Instrumental.
Mit "Second Corner" geht es dann wieder ab in die
Prog/Jazz-Ecke, sehr verspielt mit lebendigen Drums,
ebenfalls Instrumental mit dominanten Synthies. In "Let
Your Light Shine" kommt dann wieder Gundy zum Zug. Hier
zeigt sie ihre variable Stimme, behauptet sich gegen die
Synthie-Parts, passt alles sehr gut zusammen. Hier
gefällt die Dynamik, das dauernde Auf und Ab der
einzelnen Parts, zeigt das musikalische Können der
Norweger. Zum Schluss gibt’s mit dem 10-Minuten-Song
"Brain Boogie" noch gehörig was auf die verwöhnten
Ohren. Eine tolle Reise durch den auf hohem Niveau
gespielten Prog Jazz. Ein wahrlich spannendes
Musikalisches Abenteuer. Ganz starke Mucke aus den
Siebzigern. So versierte, verspielte Bands sind heute
selten zu finden. Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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BLOOD INCANTATION - Hidden History Of The Human Race
(CD)
Century Media/Sony So, hier kommen die Denveraner
mit 'Hidden History Of The Human Race', 4 Tracks, welche
im thrashigen Death-Metal sich beheimatet fühlen, jedoch
sind progressive und technische Hochwertigkeiten stets
auszumachen in den Songs. Da wird hervorragend soliert,
arpeggiert und desweiteren, da wird herrlich komplex
gerhythmet, leicht pharaonisch soliert, atmosphärisch
Sphären heraufbeschworen, beinahe leicht fusionierend
gebassert, geblastete Drumparts kombiniert mit heftigem
Double-Bass, teppichlegend, tief und brutal gegrowlt.
Das gewählte Cover-Artwork passt ebenso, wie die satte,
saubere Produktion von 'Hidden History Of The Human
Race'. Da geht's schon in die Richtung à la Nile, Morbid
Angel, Atheist, Death und Konsorten. Hammerscheibe mit
vielen Überraschungen. Leopold
Punkte: keine Wertung
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MATS KARLSSON – The Time Optimist (LP) MK Music/Sound
Pollution Einigen Alben merkt man nach wenigen
Sekunden an, dass hier Musiker am Werk sind, die nicht
erst gestern die Gitarre von ihren Eltern geschenkt
bekommen haben. Mats Karlsson? Moment?! Da war doch mal
was? Genau, Mats gehört der legendären, schwedischen 220
Volt-Truppe an. Wer erinnert sich nicht an Tracks wie
«Firewall», «Child Or Beast», «Power Games», «Mind Over
Muscle», «The Harder They Come», «Beat Of The Heart»,
«Before You Go», «Private Queen», oder «Shotgun Sally»?
Ja, das sind Jungenderinnerungen, die man nicht missen
will und mit denen man nicht nur die Pubertät um einiges
lockerer über die Bühne brachte. Mats geht auf «The Time
Optimist» aber bedeutend rockiger, bluesiger und ab und
zu souliger («Day Dreamer») ins Rennen und lässt an die
220 Volt-Vergangenheit nur sehr selten einen Gedanken
aufblitzen. Spielerisch lässt Mister Karlsson nichts
anbrennen und überzeugt auf der ganzen Linie. Dabei
spielt der Schwede sehr locker, aber mit einer
unglaublichen Spielfreude auf und rockt mit viel Freude
in den Finger («Real Gone», «Stop The World», «Function
Over Fashion»). Ein richtige geiles Rockalbum, das mit
einer unbekümmerten Spielfreude («The Other Side Of
Love») beendet wird. Unbedingt antesten! Tinu
Punkte: 8.4 von 10
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THE MURDER OF MY SWEET – Brave Tin World (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb Für das fünfte
Studioalbum «Brave Tin World» der Cinematic / Symphonic
Hard Rock / Metal Band The Murder of My Sweet empfehle
ich, die Augen zu schliessen, zuzuhören und sich der
Musik hingeben. Zu hören sind emotionale Melodien und
epische Begleitungen, die jedoch ziemlich auf dem Boden
bleiben und nicht überdimensional werden. Es ist
spannend, wie unterschiedlich die Eindrücke und
Stimmungen sind, die mit den einzelnen Liedern erzeugt
werden. Einige Male erinnerten die Melodien und deren
musikalische Gestaltung, beispielsweise im Refrain von
«Head of the snake», an die eher kitschigen und
erfüllenden Disney-Soundtracks. Teils sind ebenfalls
groovige, treibende Rhythmen zu finden, die fesseln und
mitreissen. Im Kontrast dazu stehen sehr expressive,
tiefsinnige und melancholische Motive. Diese werden
durch die zum Nachdenken anregenden Liedtexte
unterstrichen. Aus dieser wechselseitigen Wirkung
resultiert eine schöne Dynamik, die sich durch das ganze
Album durchzieht – weshalb ich zuvor das entspannte
Hören mit geschlossenen Augen empfohlen hatte, um genau
diese Wirkungen erleben und fassen zu können. Die
orchestralen Einlagen, insbesondere die Streicher, sind
durchgehend zu finden, jedoch mit unterschiedlicher
Intensität. Im ersten Moment werden sie dominierend und
unterstreichend, im nächsten sind nur leise Geigentöne
im Hintergrund zu hören. Angelica Rylin komplettiert die
tollen Kompositionen mit ihrer hellen, starken und
wohltuenden Stimme. Egal, welche Stimmung im Lied
übermittelt werden soll, sie formt ihre Töne passend und
fügt den letzten, essenziellen Touch dazu. Die Schweden
haben mit «Brave Tin World» eine tolle Scheibe kreiert,
die klar ihrem Vorgänger folgt. Die dauernde Abwechslung
zwischen diversen Elementen und Eindrücken in einem doch
eher ruhigen Kontext definiert die Kompositionen auf
«Brave Tin World». Sina
Punkte: 8.2 von 10
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THE FLOWER KINGS - Waiting For Miracles (2 LPs
& 2 CDs) InsideOut
Music "Manifesto Of An Alchemist", das unter
Roine Stolt`s Flowerkings veröffentlicht wurde, ist
gerade mal ein Jahr her da folgt nun das Doppelalbum
"Waiting For Miracles" nun wieder unter dem Namen The
Flower Kings". Mit dabei wie immer Jonas Reingold am
Bass und wieder mit dabei am Gesang Hasse Fröberg. Nicht
mit dabei erstaunlicherweise Thomas Bodin. Musikalisch
tobt sich die Band im gewohnt im Retro Prog aus. Die
Songs hier sind im Ganzen spannend und besser als noch
bei den Vorgängeralben. Viele Yes parallelen der neueren
Phase findet man immer wieder bei den 15 neuen Tracks.
Lange Gitarrensolis wie beim 10 Minuten Kracher
"Miracles For America". Fröberg singt hier klasse,
unüberhörbar mit Yes Charakter ala Trevor Horn und
Benoit David. Hie und da streif man auch AOR Gefilde wie
bei "Vertigo", ist aber ok, bringt Abwechslung in das
Ganze. Auch ganz ruhige Songs wie "The Bridge" gefallen
sehr vor allem das lange Solo von Stolt am Ende, ganz
stark. Besonders das Instrumentale "Ascending To The
Stars" Hammer wie die Band hier mit der Dynamik spielt,
könnte glatt ne Filmusik für einen Fantasy Film sein,
sehr anspruchsvoll. "The Rebel Circus" ebenfalls ein
Instrumental Song, kommt als starker Prog Song, einfach
nur zum geniessen und wegtragen lassen. Das fünf Minuten
lange "Spirals" schlägt in etwa dieselbe Kerbe. "Waiting
For Miracles" ist ein tolles Album, braucht aber seine
Zeit bis es voll zündet, ein paar Durchläufe müsst ihr
schon überstehen. Ein Gewinn ist sicher die zusätzliche
Stimme von Fröberg, der das Ganze aufwertet. Welcome
Back Flower Kings. Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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CARL DIXON – Unbroken
(CD) AOR
Heaven/Non Stop Music
Der Kanadier Carl Dixon stand
als Sänger und Gitarrist von Coney Hatch, in der ersten
Hälfte der Achtziger, kurz vor dem Durchbruch. Übliche
Businessquerelen verhinderten dies. Drei hervorragende
Alben fanden leider nicht die Beachtung, die sie
verdient hätten. Carl fokussierte sich in der Folge auf
das Komponieren für andere Künstler. Später war er aber
auch Member von The Guess Who und April Wine. Doch auch
diese Geschichten verliefen im Sande. Seit 2013 ist der
Mann nun wieder mit Coney Hatch aktiv. Dazwischen
erschienen aber auch immer wieder hochqualitative
Soloalben des Musikers, mit „Unbroken“ bereits das
Vierte. Erstmals arbeitete er mit dem deutschen
Gitarristen, Produzenten und Songwriter Robert Böbel
zusammen, der durch seine Band Frontline kein
Unbekannter ist. Durch diese interessante Kollaboration
entstanden einerseits starke Songs, die der
herausragenden Stimme von Carl jederzeit gerecht werden,
andererseits bietet die Scheibe sämtliche typischen
Trademarks des melodiösen Hard Rock. Einprägsame Hooks
und starke Melodien sind die Norm. Aber auch die
versierte Instrumentalisierung und nicht zuletzt die
knackige Produktion können kritiklos bestehen. Tolles
Album, dem einzig das eine oder andere Highlight fehlt.
Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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VAMPYROMORPHA - Herzog (CD) MDD
Mit dem Album "Herzog"
präsentieren Vampyromorpha ihr zweites Album. Der Start
ist mit "Darkness Whore" schon mal vielversprechend. So
gibt es Dark Metal mit viel Drive und noch mehr Groove
auf die Ohren. "The Dead Walks Home Alone At Night"
groovt ohne Ende und ist an Coolness nur schwer zu
überbieten. Mit "Deadlier Than Dracula" haben
Vampyromorpha einen Song im Programm, der auch auf einem
The 69 Eyes-Album nicht fehl am Platze wäre. Ein
fröhlicher Groover ist "Cannibal Musical", der einfach
nur viel Spass macht. Mit einem Bass-Intro wird "The
Thirsty Dead" eingeläutet, um nachher wieder mit viel
Groove abzurocken! "Waiting And Die" hat eine starke
Voleat-Schlagseite, was aber definitiv für diesen geilen
Song spricht! Mit der bewährten Rezeptur von
Vampyromorpha, die Groove, Groove und nochmals Groove
heisst, ist auch "Witchlicker" gemixt und hat auch einen
erhöhten Spassfaktor! Verrückt ist "Vampyremadness"
nicht wirklich, dafür gibt es auch zum Schluss nochmals
einen Hammersong geboten. Dieses Album von Vampyromorpha
ist ein richtiger Aufsteller und verbreitet nichts als
gute Stimmung! Für Fans von Volbeat und The 69 Eyes ist
dieses Album absolut empfehlenswert!! Roolf
Punkte:
8.2 von 10
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HOUSE OF SHAKIRA – Radiocarbon
(LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb
House Of Shakira ist eine
Schwedische Melodic-Band aus Stockholm, die bereits seit
beginn der Neunziger aktiv ist. Nur schon diese lange
Zeitspanne und die entsprechende Ausbeute von neun
Longplayern, inklusive dem nun aktuellen „Radiocarbon“,
sprechen für diese Formation. Obwohl die Band
herkunftgemäss grundsätzlich skandinavischen Melodic
Rock auf ihrer Fahne stehen hat, orientiert sie sich
auch an US-amerikanischen Hard Rock-Acts wie Danger
Danger oder Firehouse. Dieser Mix aus knackigem Hard
Rock und melodiösen Aspekten machen den Sound von House
Of Shakira zeitlos und entfernen antiquarische Apspekte.
Nun stellt man entsprechend ein weiteres, qualitativ
hochstehendes Werk ins Regal, das Genrevergleichen
jederzeit standhält. Mit tollen Vocals und groovigen
Gitarrenklängen hält man die Songs konstant auf hohem
Level. Das Songmaterial beeinhaltet keinerlei effektive
Schwächen, kann aber auch nicht durch konkrete
Highlights glänzen. Obwohl man konsequent seinem Stil
treu bleibt und dabei eigentlich nichts wirklich falsch
macht, kann die Scheibe in der anhaltenden Flut von
Veröffentlichungen leicht (und ungerechtfertigt)
übersehen werden. Classic Rock und Melodic-Fans sollten
dies keinesfalls zulassen, sprich machen nichts falsch,
wenn sie „Radiocarbon“ käuflich erwerben. Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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HORRIZON - World of Pain (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Melodic/Death aus
Deutschland? Es sind normalerweise eher andere Nationen,
die einem bei diesem Genre in den Sinn kommen. Die
Kaufempfehlung möchte ich hier gerne vornewegnehmen. das
quasi Konzeptalbum handelt vom Alltäglichen, was uns
Schmerzen bereitet. Die lange Produktionszeit
(angefangen hat die Band bereits im Jahr 2015) hat sich
jedoch ausgezahlt. Die Qualität der Musik und das Gespür
für diese Sorte Metal steht den allgemein bekannteren
Genre-Grössen in nichts nach. Direkte Vergleiche wären
nicht angebracht. Wer dieses Genre mag, wird die
Inspirationen schon raushören. Dennoch wirkt die Musik
nicht kopiert oder zu sehr inspiriert. Sie ist eigen,
bewegt sich aber trotzdem auf den üblichen Pfaden.
Teilweise sind die Songs speedy, andere Mid Tempo, was
für eine gute, ausgewogene Mischung sorgt. Das Growling
des Frontmannes Martin Gerloff empfinde ich als
besonders angenehm, untermalt wird es von überzeugendem
Gitarrenspiel. Kein Instrument dominiert, teilweise
vielleicht etwas schade, beim einen oder anderen Song
fände ich dies jetzt eine passende Besonderheit. Alles
in allem stufe ich "World Of Pain" als solide ein.
Übrigens ein interessanter kleiner Fakt: Andy Gillion
(Mors Principium Est) hat "Reborn" geschrieben und
eingespielt. Knapp 50 Minuten Qualität für die Ohren,
meine Damen und Herren. Kann mit gutem Gewissen auch
ohne Vorhören gekauft werden! Mona
Punkte:
8.0 von 10
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BURNING WITCHES - Wings Of Steel (EP, Limited
Edition) Nuclear Blast/Warner Im Vorfeld
der nach wie vor wichtigen dritten, sprich "make it or
break it" full lenght Scheibe werfen Burning Witches
ihren Fans einen ersten Lauschhappen in Form einer EP
vor die Füsse. Nachdem die ehemalige Front-Hexe Seraina
Telli auf ihrem Besen davon geflogen ist, liefert nun
ihre Nachfolgerin Laura Guldemond, gestählt durch einige
Konzerte in den letzten Monaten, ihr Debüt auf Tonträger
ab. «Wings Of Steel» macht dabei keine Gefangenen und
bratzt mit voller Wucht in die gute Stube. Zu Beginn
geht der Song voll auf die Zwölf und lässt wiederum ein
paar Vibes von Ziehvater Schmier (Destruction) erkennen,
bis die Tempiwechsel den typischen Witches-Sound
offenbaren, der in dieser Art vor allem auch bei
«Executed» nachzuhören ist. Laura macht dabei eine gute
Figur und vermag die abrupt entstandene Lücke ihrer
Vorgängerin adäquat auszufüllen. Die drei Live-Tracks
«Executed», «Open Mind» und «Hexenhammer», heuer
aufgenommen in Wacken, überraschen nebst der kompakten
Performance mit einem ordentlich fetten Sound. Wer sich
hiervon das eine oder andere Video auf YouTube anschaut,
wird womöglich überrascht sein, welche Resonanz die
Witches dabei erzeugten! Was nun nach der ganzen
Aufbauarbeit seit 2015 zwingend folgen muss, ist nichts
anderes als ein granatengeiles neues Album, das den
erfolgreich gelegten Flächenbrand mit weiterer Nahrung
versorgt und die Hexen höher fliegen lässt als je zuvor!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SUNS OF TUNDRA - Murmuration
(CD)
Bad Elephant Music
2003 gegründet, präsentieren die
Briten hier ihr viertes Album "Mumuration". Geboten wird
Prog Rock mit Alternative-Einflüssen. Toll produziertes
Album, klarer Sound mit viel Druck und einer klaren
Stimme, die an Arjen Lucassen persönlich erinnert. Also
gute Aussichten für ein starkes Album. Und genau das ist
"Murmuration" auch geworden. Zum Teil Kraftvolle Songs
mit viel Melodie und fetten Gitarrensoli. Sehr verspielt
wie "Each Of Us", oder auch das etwas härtere
"Sunflower". Die Vielfallt der Songs ist gross und hält
das Album spannend, was das etwas gemächlichere "Four
Corners" zeigt. Hier hört man den Siebziger-Prog sehr
gut raus, schön am Gesang gut zu hören. Dann das
treibende, rockige "Echo Of An Angel", getrieben von
dominanten Drums und Bass-Elementen, dazu das Black
Sabbath-artige Riff, ergibt einen starken Rock-Song. Mit
"Survive Just Fine" kommt ziemlich schwerfällig und
etwas melancholisch, monoton, toller Gegensatz zu den
anderen Tracks. Die Briten warten hier mit einem
starken, eigenständigen Album auf, das einige Durchläufe
braucht, um ganz entdeckt zu werden, macht aber echt
Spass. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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HEAVY PETTIN – Lettin’
Loose / Rock Ain’t Dead / The Big Bang (Re-Release
CDs)
Burnt Out Wreckords via Cherry Red Records
Wer ab und zu meine
Reviews liest, weiss dass ich den UK-Bands, welche nach
30 Jahren ihr Debütalbum abliefern, aber damals in den
Achtziger ein grosser Hoffnungsträger waren, selten gut
gesonnen bin. Das hat einen Grund! Der heisst Heavy
Pettin, stammt aus Schottland und hat zumindest mit den
ersten beiden Alben ganz einfach Musikgeschichte
geschrieben. In meinen Augen waren diese beiden Scheiben
sogar besser als alles, was Def Leppard, Saxon, Judas
Priest und Iron Maiden ablieferten. Wer sich einmal das
Debüt-Album anhört, der weiss, wovon ich spreche. Die
geniale Art, wie der Fünfer auf «Lettin‘ Loose»
musizierte, sucht seinesgleichen! Die Gitarren sägen
ohne Ende, die Rhythmussektion drückt, als gäbe es kein
Morgen und mit Sänger Steve Hayman gewinnt man jeden
Nachwuchswettbewerb. Trotz all der Härte jonglierten die
Jungs dermassen geschickt mit den Melodien, dass sofort
der Funke zündete und man sich dem Charme nicht mehr
entziehen konnte. Beispiele? Jeder Song von «Lettin‘
Loose», oder «In And Out Of Love», «Broken Heart», «Love
On The Run» (erinnert ans Debüt von Def Leppard), «Love
Times Love» (was für eine Hymne), «Victims Of The Night»
(schnell und packend), «Rock Me» (hart und heftig) oder
die beiden Klassiker für die Ewigkeit, «Devil In Her
Eyes» und «Hell Is Beautiful». Wer dieses Album nicht
kennt, hat definitiv eine hell leuchtende Glanzstunde
verpasst (das musste selbst unser Rockslave schon
einsehen!). Mit dem zweiten Album liessen sich Steve und
seinen Jungs zu sehr von der damals gerade aufkommenden
Produktionshysterie (Def Leppard lassen grüssen)
beeinflussen und der Sound ging in eine melodischere
Richtung. Aber noch immer sind es Tracks wie der
Titelsong, das gefühlvolle «Sole Survivor», das
mitreissende «China Boy» (mit «Pour Some Sugar On
Me»-Referenzen), der Rocker «Lost In Love», das heftige
«Northwinds», das verträumte und rockige «Angel», die
Ballade «Dream Time» und der Partykracher «Throw A
Party» machen keine Gefangen und überzeugen vom Anfang
bis am Schluss. «The Big Bang» wurde dann noch eine Spur
melodischer, fällt im Vergleich zu den beiden anderen
aber ab. Dies auch, weil die Herren schon fast in
US-artigen Filmsoundtracks abdriften, wie bei «Romeo».
Die Chöre kommen hier noch mehr in den Mittelpunkt.
Rockig wird es mit «This Is America», «Don’t Call It
Love» und «Rock You Endlessly». Mit «Lettin‘ Loose» und
«Rock Ain’t Dead» hat Heavy Pettin Rockgeschichte
geschrieben und gehören zu den ganz Grossen. Also hört
mir auf mit irgendwelchen Truppen, die es nach 30 Jahren
endlich wissen wollen. Solange die Songs nicht
ansatzweise so gut sind, wie die von Heavy Pettin, lasst
es sein! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HAZEMAZE - Hymns Of The Dead
(CD)
Ripple Music
Eigentlich ganz cool was das
schwedische Trio uns da um die Ohren haut. Lasst euch
auf alle Fälle keinesfalls davon täuschen, dass das
zweite Album von Hazemaze mit „Shadow in the Night“ eher
verhalten anfängt und auch mit dem nachfolgenden „Morbid
Lust“ (könnte direkt der Titel eines Venom Songs sein…)
nicht wirklich Fahrt annimmt. Ab dem dritten Titel
„Thrill Seeker“ kann ich definitiv Entwarnung geben,
denn spätestens da scheinen die drei Nordlichter endlich
Betriebstemperatur erreicht zu haben. Und die äussert
sich, indem das Trio ganz einfach ordentlich Krach
macht. Aber bitte jetzt den letzten Satz nicht falsch
verstehen, diese Band ist fest verwurzelt in der
Schnittmenge zwischen Doom – und Stoner Rock und hat mit
extremeren Spielarten des Metal absolut nichts am Hut.
Der Krach den die Truppe erzeugt, manifestiert sich
einzig und alleine durch die Art des Spielens,
hochenergetisch, ungezügelt und fokussiert. Und wie bei
so manch anderen Bands, die sich gleichermassen
leidenschaftlich mit Marihuana wie mit Muerte befassen,
ist natürlich auch hier das obligatorische Iommi –
Element vorhanden, allerdings immer sehr diskret und nie
zu offensichtlich oder gar aufdringlich. Die grösste
Parallele zu den ganz frühen Black Sabbath findet sich
eigentlich in der sehr basischen Produktion dieses
Albums. Alles klingt recht roh und unmittelbar, Overdubs
sind eher die Ausnahme als die Regel, die eingesetzten
Riffs gehören dabei zu den Basics des Doom und gewinnen
aber gerade durch diese ihnen innewohnenden Einfachheit
an Durchschlagskraft. Nicht zu finster, dafür unheimlich
groovy und wie eingangs erwähnt recht cool dieses Ding,
reinhören! Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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RPWL - Live From Outer Space (Limited 2 Red/White
Vinyl) Gentle Art Of Music
Yogi Lang, Kalle Wallner und Band kommen hier mit ihrem
nächsten Live-Output CD, DVD, BluRay. Als erstens spielt
man das gesamte "Tales From Outer Space"-Album am Stück.
Auch live funktionieren die Stücke sehr gut, obwohl es
oft ein Risiko darstellt, ein ganzes Studio Album live
zu spielen, aber hier eben funktioniert es. Das liegt
sicher auch daran, dass alle sieben Tracks einfach nur
geil sind. "Welcome To The Freak Show", genauso wie das
wunderschöne "Light Of The World", was für ein
unglaublicher Song. Hier zeigt auch Kalle Wallner
wieder, was für brilliante, gefühlvolle Soli er spielen
kann. Oder das Hitverdächtige "What I Really Need". Sehr
starke Pop/Rock-Nummer, hier stimmt einfach alles, die
Gesangsmelodie, die Gitarre. Immer wieder zeigt Yogi
sein Gespür für Songs, denen sich der Zuhörer einfach
nicht entziehen kann. Auch die 10-Minuten-Nummer "Give
Birth To The Sun", einfach nur Hammer. Nach "Far Away
From Home" geht’s dann weiter mit einem Best
Of-Programm, gestartet mit dem grossartigen "Hole In The
Sky". Einfach wegtragen lassen und geniessen. Oder das 9
Minuten lange "Sleep", einfach klasse. Es folgen noch
"Masters Of War" und "Trying To Kiss The Sun". Danach
noch das unverzichtbare "Roses", das Yogi genauso gut
singt wie Ray Wilson auf dem Studiowerk. Abgeschlossen
wird dieser gelungene Gig von "Unchain The Earth". RPWL
sind einfach eine unglaublich starke Band. Live genauso
wie auf CD oder DVD. Natürlich wird im Sound der
Deutschen immer der Geist von Pink Floyd mitschweben.
Aber das ist total ok, so lebt die Musik dieser
fantastischen Band in der Musik von RPWL weiter. Danke
Yogi für die vielen unglaublich schönen Songs, die du
geschrieben hast für uns Fans und für RPWL. Crazy
Beat
Punkte: keine Wertung
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CREST OF DARKNESS – The God Of
Flesh (CD) My Kingdom Musik
Mit Crest Of Darkness haben wir
es mit echten Black Metal-Veteranen aus Norwegen zu tun.
Die dreiköpfige Band hat seit ihrer Gründung 1996 zwei
EPs und acht Alben veröffentlicht. Das neueste Stück der
Black/Death-Legenden wollen wir uns hier etwas genauer
anschauen. "The God Of Flesh" ist ein ganz klassisches
Black/Death-Album mit allem, was dazugehört. Das Album
startet direkt mit dem gleichnamigen Track «The God of
Flesh». Dieser beginnt schwer und steigert sich dann mit
der Zeit in der Beschleunigung. Am Ende des ersten Songs
haben wir die Geschwindigkeit und Härte erreicht, die
sich durch die nächsten drei Tracks weiterzieht. Diese
erinnern etwas an frühe Behemoth-Alben, auch wenn Crest
Of Darkness noch einiges an Tempo und Brutalität
drauflegen. Hatten Track 3 «Endless Night» und Track 4
«The spawn Of Seth» schon ihre melodischen Stellen, gibt
uns die Band mit dem fünften Lied «Forgotten» ein
melodisches Synthi-Gedröhn mit einem leisen Weinen im
Hintergrund. Hier wird uns klar gemacht: Diese Album
will eine Geschichte erzählen. Der nächste Track
«Euthanasia» startet fast schon mit einem Thrash-Riff
und nimmt wieder die Geschwindigkeit der vorherigen
Songs auf. «Blood» hingegen schraubt das Tempo etwas
runter, wird dabei aber nicht weniger hart. Das gleiche
lässt sich auch über den zweitletzten Song «Godless Evil
Eyes» sagen. Das Ende macht «Salvation In Hell», bei dem
jedes Instrument nochmals hervorgehoben wird und einen
eigenen Part bekommt. Vor allem auf das Bass-Solo ist zu
achten, dieses ist episch! Mein Lieblingssong des Albums
ist definitiv der dritte, «Endless Night». Er bringt
alles mit, was man von einem Black/Death Track erwarten
kann. Generell ist das Album sehr ausgewogen und
vollständig. Auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100%
trifft, ist es ohne frage ein gutes Gesamtpaket.
Simu
Punkte:
8.0 von 10
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THE PINEAPPLE THIEF - Hold
Your Fire (live LP) KScope/Irascible Aha,
noch ein weiteres Live-Album der Briten, nachdem bereits
2017 eins veröffentlicht wurde. Im Grunde spielt man
hier fast nur Songs vom letzten Studio-Album
"Dissolution", in abgeänderter Reihenfolge und "3000
Days" vom "Something Is Missing"-Album. Songs wie "Far
Below" mit Rush-Touch oder die 10-Minuten-Nummer "White
Mist" sind wahre Hörerlebnisse. Auch das grandiose "Shed
A Light" packt den Zuhörer. Ihr spezieller
Melancholischer Art Rock ist hervorragend vorgetragen,
einwandfrei die Songs, die Dynamik stimmt, einfach
alles. Nur fragt man sich, sind zwei Live-Alben so
schnell nacheinander Sinnvoll? Eigentlich nicht, und ich
denke, das hier ist wohl nur ein Album für Die Hard Fans
oder solche, die das 2017er-Album nicht gekauft haben.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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YOGI LANG - A Way Out Of Here
(CD&DVD)
Gentle Art Of Music
Neun Jahre nach seinem Debüt
Solo Album "No Decoder" legt nun Yogi Lang mit "A Way
Out Of Here" nach. Gestartet wird mit "Move On",
treibend rockig, bevor es ruhig und atmosphärisch wird.
Das wechselt so ein paar Mal, ein typischer Yogi
Lang-Song eben. 9 Minuten lang wird man weggetragen von
der wunderbaren Musik des Deutschen. Erst von einem
Synthie-Solo, dann folgt ein klasse Gitarrensolo, zum
Schluss ein fetter Chor im Refrain. Mit den Mädels Conny
Kreitmeier und Bine Heller, die auf diesem Werk des
Öfteren die Gelegen haben, ihre tollen Stimmen in die
Tracks einzubringen. Auch gut, das Pink Floyd-artige,
rockige "A Way Out Of Here". Yogi hat einfach ein Gespür
für tolle Songs. Oder hört euch das starke "Freedom Of
The Day" an, bei dem kein geringerer als Pink Floyd /
David Gilmour-Bassist Guy Pratt am Song mitgeschrieben
hat und auch den Bass bedient. Hammer Melodie mit viel
PF-Feeling. Das gleiche erzielt das atmosphärische
"Shine On Me", alles wunderschöne Lieder. Dann wird’s
mit "Love Is All Around" wieder rockig, tolle
Abwechslung zu den eher ruhigen Tracks. Yogi achtet hier
sehr darauf, dass der Song als Ganzes wirkt, gibt den
anderen Instrumenten genügend Raum, was man auch immer
wieder hört an den wunderschönen Gitarrensoli, gespielt
von Torsten Weber. 2 Soli steuert übrigen noch Kalle
Wallner bei. Der RPWL-Frontmann beglückt uns hier mit
einem gefühlvollen, sehr melodiösen Art Rock-Album.
Einfach zum Zurücklehnen, Entspannen und Geniessen,
echt schöne Songs. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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BASK - III (Blue
Vinyl) Season Of
Mist/Irascible
"Three Wide Feet" klingt voll
psychedelisch Stoner-mässig aus den Boxen. Die Band
jetzt aber auf diese musikalische Ebene zu fixieren wäre
total falsch. Spielt die Combo doch in verschiedenen
musikalischen Bereichen. Ist doch "Stone Eyed" eine
coole, moderne Rock-Nummer. Das ruhigere, etwas
geheimnisvolle "Rid Of You" geht eher in eine
Pop/Rock-Richtung, meiner Meinung nach eines der
Highlights des Rundlings. Wunderschön verspielte Nummer,
bei der man mit Gefühl die Dynamik spielen lasst.
Untermauert von einem grossartigen Gesang. Mit "Noble
Daughters I" streift man Southern Rock-Gefilde,
ebenfalls klasse umgesetzt. In die gleiche Richtung geht
der Schlusssong "Maiden Mother Crone". Ebenfalls ein
grossartiger Song mit viel Gefühl gespielt. Und das man
hier noch ein Banjo in den Song eingebaut hat, gibt dem
Track noch das ganz spezielle Extra, Hammersong.
Speziell, was die Männer aus North Carolina hier dem
Zuhörer bieten. Sehr abwechslungsreich, spannend.
Irgendwie anders, aber trotzdem sehr hörenswert,
unbedingt mal reinhören. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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MOSAIC – Secret Ambrosian Fire
(LP)
Eisenwald
Folklore aus Thüringen, gemischt
mit Metal. Das klingt doch mal interessant. Das erste
Lied „Am Teufelsacker“ beginnt ruhig, Klänge einer
Drehleier mischen sich mit Kindeslachen, Marschtrommeln
und klarem Gesang. Schon etwas lauter wird es dann mit
„Brimstone Blossoms“. Hier überzeugen melancholische
Gitarrenklänge mit verzweifeltem Schrei-, sowie
Sprechgesang. Aber richtig düster wird es erst in
„Cloven Fires“ hier kommt die Metal Seite des Albums
hervor, schnelle Riffs und krächzender Guturalgesang
verändern die ganze Stimmung zu etwas Brutalem. Und
obwohl die drei, zuvor aufgezählten, Stilrichtungen
immer wieder kommen und sich teils auch vermischen fällt
es mir schwer, das Ganze unter einen Hut zu bringen. Auf
eine Art ist es ganz toll, dass dieses Werk so
vielfältig ist, aber auf eine andere Art erinnert es
mich an ein Puzzle, bei welchem die Teile nicht wirklich
zusammenpassen. Musikalisch besteht es auf jeden Fall,
jedoch fehlt es mir noch an der Zusammensetzung.
Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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SCARLETH - Vortex (CD) Rockshot
Records
Die female fronted Melodic Metal
Formation aus Donetsk, Ukraine meldet sich mit ihrem
dritten Longplayer zurück und sofort wird klar, dass die
hierzulande noch recht unbekannte Band das Potential
dazu hat, das Genre ziemlich aufzumischen. Die
Einflüsse, die auf "Vortex" zusammentreffen, sind
unterschiedlich. Symphonic, Prog, Power, Gothic, alles
verschmilzt zu einem aufregenden Gesamtbild, welches
Lust auf mehr macht. Der Sound ist erstaunlich leicht,
ist aber eindeutig Metal. Die begabte Frontfrau
Ekaterina Kapshuk verzaubert und entführt mit ihrer
angenehmen Stimme und der Zuhörer landet in einer
dunklen, verspielten Welt. Hört sich irgendwie nach
einer Geschichte an. Die gute Dosierung an Synthies
bringt zu Allem noch etwas Spaceiges in die überzeugende
Mischung. Die 46 Minuten Spielzeit vergehen somit wie im
Fluge, denn die Elemente kommen in jedem Song in einer
anderen Form daher. Mal ein verspieltes Piano, mal mehr
Synthies und dann einfach nur Gitarren. Abwechslung ist
gegeben, so wird es nicht langweilig. Klare
kaufempfehlung für alle Freunde des Prog, Symphonic und
Melodic Metal. Kick-Ass pur, jedoch nicht aufdringlich.
Darf man sich auf jeden Fall gönnen und was mich
besonders freut, ist die Tatsache, dass mir jetzt nichts
Abgeschautes auffällt. Mir gefällt's, gerne auch mal
live! Mona
Punkte:
8.0 von 10
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DIABOLIC NIGHT - Beyond The
Realm (LP) High Roller Records Mit dem Intro
sind es 9 Songs, die sich auf 'Beyond The Realm'
eingefunden haben. Nun, Diabolic Night aus
Nordrhein-Westfalen zelebrieren einen blackigen
Speed-Metal, welcher mit vielen Einflüssen aus dem
NWOBHM gemischt wird. Doch auch erinnert 'Beyond The
Realm' an die frühesten Werke von Sodom, Destruction
oder auch Kreataor, um einen Vergleich zu erlangen. Doch
es wird beileibe nicht nur blackig gespeedet, nein, es
wird der gute, alte Heavy-Metal zelebriert, mit
power-metallischen Anleihen gepaart. 'Bonanza'-Style
würde da ein sehr guter Freund grinsend beifügen, wobei
er nicht unrecht hat, denn das 'Galoppieren' wird
ehrenhaft gepflegt. Sehr ausgefeiltes Songwriting, schön
verzerrte Gitarren, welche mich öfters an Running Wild
und Warrant erinnern, heavy-metallische-hymnenhafte
Soli, ein wummernder, treuer Bass, ebenfalls teils wild
gestikulierend, treibend-rumpelnde und doulbe-bassige
Drums, leicht thrashiger Scream, welcher mich etwas an
die guten, alten Venom-Tage erinnern. Ein geniales
Coverartwerk sowie eine sehr saubere Produktion runden
'Beyond The Realm' ab. Ein Scheibchen sowohl für
traditionsbewusste Heavy-Metaller als auch für Thrasher
und eventuell gar für nostalgische Black-Metaller.
Leopoldchüttelte
Hirnmasse! Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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UNE MISÈRE – Sermon
(Gatefold, Black&Gold Splatter Vinyl) Nuclear
Blast/Warner
Die Isländer von Une Misère
hauen ihren Erstling „Sermon“ unters Volk und nein dabei
handelt es sich nicht um ein weiteres Pagan/Viking/Folk
Album, sondern „Sermon“ wird mir hier als Blackened
Hardcore gepaart mit aggressivem Metal angepriesen. Als
Einflüsse könnte man Pantera, Machine Head, Lamb Of God,
Biohazard und Unearth nennen, dazu gesellen sich teils
auch Blastbeats welche sich dann wohl auf das Blackened
beziehen und ja auch Freunde von Breakdowns kommen
natürlich nicht zu kurz. Also eine muntere Mischung,
welche nur ein Ziel hat, euch tüchtig in den Arsch zu
treten. Dieses Ziel sollte „Sermon“ auch erreichen, denn
die grosse Stärke ist schlicht die Energie, welche die
Songs in sich tragen und die auch spielend auf den
Zuhörer überspringt, was auch durch die fette Produktion
unterstützt wird. Auch wenn die Band nicht aus einem
Füllhorn der Eigenständigkeit schöpft, so ist dieses
Erstlingswerk durchaus sehr gut gelungen und kann mit
seiner jugendlichen Frische punkten. Es ist schon fast
erstaunlich, auf welch hohem Niveau die Jungs hier
agieren und so manche 08/15 Metalcore Kapelle mit
Leichtigkeit ausstechen können. Klar „Sermon“ wird nicht
derart einschlagen wie einst das Debüt von Machine Head
und ich würde auch nicht behaupten, dass die Band hier
absolute Genre-Klassiker erschaffen hat doch es steckt
jede Menge Durchschlagskraft in den Songs. Es erinnert
mich so ein wenig an das Debüt von The Sorrrow:
„Blessings From A Blackenend Sky“, weniger vom Sound
sonder mehr vom Spirit der darin steckte, denn auch
damals hatte The Sorrow diese Wut und Energie im Bauch,
welche aus jedem Riff tropfte und anschliessend auf
keinem der Nachfolger jemals wieder erreicht wurde,
hoffe dieses Schicksal bleibt den Isländern für die
Zukunft erspart. Zur Probe könnt ihr gerne mal „Fallen
Eyes“, „Failures“ und „Overlooked / Disregarded“ euren
Lauschern zugänglich machen, wenn das Wasser dabei im
Munde zusammenläuft, dann schnappt euch dieses fette
Stück. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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PHIL CAMPBELL - Old Lions Still
Roar (LP) Nuclear Blast/Warner Wenn mindestens
ein Teil der Erdenbewohner bald Weihnachten feiert und
sich das alte Jahr dem Ende zuneigt, sind bereits
unglaubliche vier Jahre vergangen, seit uns der
unverwüstliche wie unersetzliche Motörhead-Boss Lemmy
Kilmister (R.I.P.) verlassen hat. Während dieser nun, wo
auch immer, zusammen mit Fast Eddie Clarke und Philty
Animal Taylor den Himmel oder eher die Hölle nie mehr
zur Ruhe kommen lässt, mussten sich seine ehemaligen
Bandmates Phil Campbell (g) und Mikkey Dee (d) neu
ausrichten. Während Mikkey bekanntlich den
Karriere-Spätherbst der Scorpions mit seinem
Power-Drumming aufpeppt, hat Phil, zusammen mit seinen
drei Söhnen, die Band Phil Campbell And The Bastard Sons
aus der Taufe gehoben, wo man soundmässig auf den Spuren
der ruhmreichen Vergangenheit wandelt. Nun hatte der
Papa aber offensichtlich Lust, eine Solo-Scheibe raus zu
hauen, die den coolen Titel «Old Lions Still Roar»
trägt. Der bezieht sich offenbar nicht nur auf ihn
selber, sondern bestimmt auch auf die zahlreichen
Guest-Sänger, wie Rob Halford, Alice Cooper, Danko Jones
oder Dee Snider. Die Ideen zu diesem stilistisch sehr
abwechslungsreichen Album schlummerten seit 1999 in
Phils Kopf herum und konnten nun erst nach dem Ende von
Motörhead umgesetzt werden. Der Opener «Rocking Chair»,
mit Leon Stanford an den Vocals, beginnt leise,
respektive akustisch, bevor «Straight Up» mit Rob
Halford und unterstützt durch Phils Söhne Tyla sowie
Dane rockigere Klänge anschlägt. Bei «Faith In Fire»
bollert es derweil ordentlich, während Ben Ward von
Orange Goblin vorzüglich dazu shoutet. Auch «Swing It»
mit Alice Cooper rockt und geht gut ins Ohr, bevor das
fluffige wie grandiose «Left For The Dead», mit Mark
King von Level 42 (!) am Bass, den absolut perfekten
Wochenend-Einstieg markiert und gleichzeitig das ganze
Wembley-Stadion mit Vibes der Gunners auf ihrem Zenit in
Ekstase versetzen könnte, millimeterhohe Gänsehaut
inklusive! Die saugeilen Leadvocals übernahm hier
übrigens Nev MacDonald von Skin. Und während «Walk The
Talk» wie «Dancing Dogs» unter Umständen auch auf einem
der späteren Alben von Motörhead hätten landen können,
schiesst Phil mit «These Old Boots», veredelt durch den
fantastischen Dee Snider (Ex-Twisted Sister) am Mikro,
einen Stadion-Rocker erster Güte aus der Hüfte! Hinten
raus folgen nochmals gemässigtere Tunes, wobei «Tears
From A Glass Eye», nur mit Piano und Akustik-Gitarre
untermalt, den ungewohnt ruhigen Schlusspunkt zu einem
typischen Solo-Album ohne Einschränkungen setzt, wo
jedermann und jederfrau seine, respektive ihre
individuellen Lieblingstracks raus picken kann.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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SYZTEM 7 - Evolving Mighty
Music Interessanter Blend aus Seattle? Mit Syztem
7 ganz bestimmt! Ein Genre ist schwer zu bestimmen,
aufgrund zahlreicher Elemente sage ich grob Alternative.
Dieser besondere Alternative bringt einen ganz frischen
Wind mit sich. Der Hard Rock, welcher als Basis dient,
ist kaum als solcher wahrzunehmen, denn es kommt eine
grosse Menge an Einflüsse hinzu die in eine neuartige,
jedoch trotzdem altvertraute Mischung zusammenschmelzen.
Ein grosser Einfluss ist meiner Meinung nach neben dem
über-präsenten Elektro auch der Prog, doch ebenso
unverkennbar ist der starke Industrial-Touch. Der am
Schluss experimentelle Sound stammt eindeutig von einer
bunt durchmischten Gruppe. Genau die Mischung
verschiedener musikalischen Hintergründe der
Bandmitglieder macht es aus und die Tatsache, dass die
Herren schon mit Rob Zombie und Marilyn Manson touren
durften, spricht für sich. Fans aller möglichen Genres
drüften sich für dieses leider recht kurz geratene Werk
begeistern, was sich sicherlich als Vorteil erweisen
wird. Je mehr potentielles Publikum, desto eher die
Chance auf die Bekanntheit - und die wäre sehr verdient!
Ein kleines Manko vielleicht - nebst der erschreckend
kurzen Spieldauer von 34 Minuten - ist die Einfachheit
mancher Songs. Die könnten leider fast schon als Pop
durchgehen. Ansonsten aber gibt's nichts zu meckern!
Klare Kaufempfehlung. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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RORCAL - Muladona (LP) Hummus
Records Laut Beipackzettel des Labels, spielen
Rorcal auf ihrem fünften Album "Muladona" eine Mischung
aus Doom/Drone/Black Metal. Mit wirrem Geflimmer und
gesprochenem Intro, startet "This Is How I Came To
Associate Drowning With Tenderness". Dieses Hörspiel
wird mit klirrenden Geräuschen, die direkt aus der
Fabrik kommen, aufgelockert. Das erste Fragezeichen ist
bei mir schon mal gesetzt. "She Drained You Of Your
Innocence And You Poisoned Her With It" ist Industrial
pur mit schwarzmetallischem Gekeife! Der Schluss ist
rasend schnell und macht neugierig, auf das was noch
kommt! Im Überschalltempo und mit Spuren von Industrial,
geht es mit "I'd Done My Duty To My Mother And Father.
And More Than That I'd Found Love" in die nächste Runde.
Wenn Rorcal Vollgas geben, dann finde ich sie richtig
gut. Geschickt werden Breaks, als Verschnaufpause
dienend, ins Gesamtbild eingestreut. Rohes Geballer
ziert auch "A Sea Of False Smiles Hiding Murder Jealousy
And Revenge" und es artet sogar in totales Chaos aus.
Trotz unheimlicher Brachialität, verliert der Song nie
den roten Faden. Der Sprecher darf bei "Carnation Were
Not The Smell Of Death. They Were The Smell Of Desire"
nochmals ran, aber nur bis das Überfall-Kommando zum
Einsatz kommt und Erinnerungen an Anaal Nathrakh wach
werden. "The Only Constant In This World Is Blackness Of
The Human Heart" geht wieder mehr in die Industrial-Ecke
und ist oraginisiertes Chaos vom Feinsten. Die
gesprochenen Passagen sind nicht so mein Geschmack. Mit
"I Was The Muladona's Seventh Tale" kommt der Sprecher
schon wieder zum Einsatz, aber nach zwei Minuten ist
Schluss mit dem Sprecher und so wird zum Schluss
nochmals richtig geknüppelt! Für Fans von Anaal Nathrakh
ist dieses Album sicher interessant! Mir hat es leider
zuviel gesprochene Passagen, die wie ein lahmes Hörspiel
rüberkommen!! Roolf
Punkte:
8.0 von 10
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TRAITOR – Decade Of Revival (Compilation
Boxset, CD&DVD) Violent
Creek Records Die Ära des Balinger
Thrash-Kommandos Traitor begann 2009 nach verschiedenen
Spassprojekten. Die ersten Demo-Veröffentlichungen
„Thrash Metal Victory“ und „Inclination To Aggression“
ernteten im Untergrund grosse Zustimmung. Im Aufwind der
positiven Kritik entstand schliesslich ihr Debüt „Thrash
Command“, das 2012 erschien und dem Titel alle Ehre
machte. In der Schnittmenge von Bay Area und deutschem
Thrash angesiedelt, lassen Schlagzeuger Andreas Mozer
und seine Jungs ein Sperrfeuer an rasiermesserscharfen
Riffs los. Ende 2013 komplettierte Matthias Koch als
neuer Gitarrist das Line Up und verpasste Traitor mit
seinem brutalen Sound noch mal einen saftigen Tritt in
den Hintern. Mozer ist nebst dem Drumming auch für die
bissig fauchenden Vocals verantwortlich. Durch unzählige
Shows haben die Schwaben bewiesen, dass sie alles andere
als eine Eintagsfliege sind. Was liegt 2019 also näher
als zum zehnten Geburtstag und als grosses Dankeschön an
die treuen Fans, einen Rückblick auf ein Jahrzehnt
Traitor, in Form einer Box zu veröffentlichen? „Decade
Of Revival“ beinhaltet Liveaufnahmen vom Rock Hard
Festival 2018, bei dem die Truppe von den Lesern des
Magazins als „Best Newcomer“ gewählt wurde. Ebenso
enthalten ist eine Live-DVD, die den Auftritt am
legendären Wacken Open Air 2018 dokumentiert. Als
i-Tüpfelchen legt das Thrash-Kommando noch vier
brandneue, bisher unveröffentlichte Songs obendrauf. Wer
seinen Weihnachtszettel also noch nicht geschrieben hat,
sollte schleunigst damit anfangen, denn die limitierten
Boxen werden schneller vergriffen sein, als der Mozer
seine Doublebass treten kann. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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VIOLETTE – Notre Essence
Eigenvertrieb Auch im französisch sprechenden
Teil der Schweiz wird ganz schön Krawall gemacht. Die
aus dem Berner Jura stammende Kombo „Violette“ hat sich
2008 gegründet und nach fünf Jahren ihr Debüt „A Taste
Of Violette“ veröffentlicht. Nach etlichen Auftritten
gab der damalige Sänger seinen Austritt, was die Band
enorm zurückwarf. Erst mit dem neuen Mann am Mikro Dave
Brossard konnte die Arbeit an neuem Material wieder
aufgenommen werden. 2019 ist es soweit und Violette
präsentieren mit „Notre Essence“ ihren zweiten
Silberling. Die erste Überraschung der Platte war, dass
sie wirklich auch in Französisch eingesungen ist. Die
elf Songs sind abwechslungsreich und enthalten
Variationen diverser Genres bereit. Ihre Musik ist am
ehesten dem Post Metal zuzuschreiben und wird
beeinflusst von Bands wie Cult Of Luna, Mastodon oder
Callisto. Die Screams von Dave sind solide und auch der
Klargesang passt qualitativ gut. Die Gitarrenriffs sind
oft aggressiv und auch die Mitstreiter am Bass und am
Schlagzeug sind Könner ihres Fachs. Besonders auffällig
sind aber die Melodien, die über das Album hinweg eine
grosse Melancholie versprühen. Dies gibt der Platte eine
einzigartige Note, einen Mantel, der die Hörer umhüllt.
Wer also offen genug für eine düstere Französischstunde
ist, sollte sich den neuesten Streich aus dem Hause
Violette unbedingt anhören. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL -
Very Uncertain Times (LP) Rise Above Records Drei
Jahre nach Erscheinen des vielerorts beachteten
Vorgängers „Keep It Greasy!“ reichen die schrägen Briten
mit „Very Uncertain Times“ endlich nach. Ich muss
zugeben, dass mich meine damalige Euphorie für diese
Band diesmal nicht so schnell und unmittelbar packt wie
damals. Das mag am etwas unglücklichen Start in Form des
eher unspektakulären Openers „Very Uncertain Times“
liegen, der anstatt in von diesem Trio gewohnter Manier
frech und rotzig drauflos zu rocken eher gemächlich vor
sich dahinplätschert. Aber in der zweiten Hälfte zeigt
der Track dann plötzlich, in welche Richtung es diesmal
geht. Offenbar trauen sich Sir Cloudesley Shovell
diesmal mehr Experimentierfreude zu. Dominierten auf dem
Vorgänger noch vorwiegend der Spass und der Rotz, prägen
diesmal eine dezente psychedelische Schlagseite und die
Liebe zu ausgedehnten Jam Sessions das Geschehen. Nicht
dass die Band jetzt plötzlich auf den Pfaden der alten
Pink Floyd wandeln würde, das wäre dann schon ein
unverzeihlich radikaler Stilbruch. Eher ist es so, dass
die Songs weniger gradlinig und dafür etwas ausufernder
sind als früher. Der gelungenen Mischung aus Proto Metal
und Bluesrock ist eine ordentliche Portion Psych Rock
hinzugefügt worden, aber ohne dabei zu abgehoben zu
klingen. „Mr. Freedom“ beispielsweise ist wohl einer der
besten Songs, den Hawkwind nie gespielt haben, als ihr
Bassist noch Lemmy hiess. Man kann also durchaus
anfangen in höheren Sphären zu schweben, ohne dabei die
eigenen Rock ’n‘ Roll Wurzeln leugnen zu müssen. Die
Scheibe braucht ein paar Anläufe, bis man sie ins Herz
schliessen kann, aber diese Zeitinvestition lohnt sich
durchaus, vor allem für Retro Freaks und Heavy Psych
Fans. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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REVEL IN FLESH - The Hour Of
Avenger (LP) War Anthem Records Diesmal ist
Baden-Württemberg an der Reihe, und zwar mit Revel In
Flesh und deren Werk namens 'The Hour Of Avenger'. 11
Songs haben sich auf 'The Hour Of Avenger' eingefunden.
Auch Revel In Flesh richten sich etwas an die
skandinavischen Deather, doch gelingt es ihnen, eine
Symbiose aus skandinavischen wie eben teutonischem
Death-Metal zu kreieren. Auch blackadeske Elemente
finden den Weg gekonnt auf das Album. Vor allem die
schnelleren Elemente stehen Revel In Flesh sehr gut,
denn dann ziehen sie machtvoll auf und davon. Melodiöse
Soli in Kombination mit straightem Riffing, den
double-bass-mässigen Attacken seitens des Drums, den
satten Tieftönerelementen und den tiefen und bösen
Growls wächst hier eine wahrhaftige Stunde der Rächer
heran. Ein sehr gelungenes Coverartwerk wie eben auch
die satte, powervolle Produktion lässt 'The Hour Of
Avenger' zu einem gelungenen Werke zusammenschweissen.
Anhaltspunkte wären da so Bands wie Hypocrisy,
Fleshcrawl, Vomitory, Entombed oder Dismember.
Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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CARONTE - Wolves Of Thelema (LP) Ván Records
Vor zwei Jahren schlossen die
italienischen Okkult Metaller mit “Yoni” eine Trilogie
ab, die sich mit den schamanischen Aspekten von Aleister
Crowleys Wirken beschäftigte, und ich fragte mich
damals, wohin die musikalische Reise nach Abschluss
dieses Kapitels führen würde. Jetzt liegt uns die
Antwort in Form von „Wolfes Of Thelema“ vor. Nun, mir
scheint nicht, dass sich die Band thematisch grossartig
verändert hätte, dafür aber musikalisch umso mehr. Durch
Hinzunahme von Orgeln und Keyboards, eingespielt durch
den italienischen Black Metal / Dark Art Musiker Selvas
(aka Luca Del Re), verzeichnet die eh schon stimmige
Musik des Quartetts ein beachtliches Plus an
atmosphärischer Dichte und schaurigen Stimmungen.
Dadurch verschiebt sich der Sound auch deutlich in
Richtung Gothic Rock bzw. Metal, Namen wie Lake of
Tears, Paradise Lost oder Moonspell schiessen einem
unweigerlich durch den Kopf. Was jedoch Caronte von
diesen musikalisch ähnlich angesiedelten Bands
unterscheidet, ist der okkulte Unterbau des Ganzen, den
sie offensichtlich sehr ernst nehmen und der somit die
eigentliche Basis des eigenen musikalischen Schaffens
bildet. Absoluter Höhepunkt der Scheibe ist das Duo
„Amalantrah Sonata“ (relativ langes, sehr
stimmungsvolles instrumentales Intro) und „Quantum
Ecclesia”, die gelungene Vertonung eines fünfminütigen
Wechselbades zwischen Pomp und Horror, Kathedrale und
Friedhof. Genau solche Glanztaten zeichnen diese Band
aus und heben sie von ihrem beileibe nicht schlechten
Frühwerk ab. Somit haben wir hier eine durchaus
gelungene Kurskorrektur der Okkult Metaller aus Parma.
Wem bei Bands wie Bloody Hammers, Jess And The Ancient
Ones oder Year Of The Goat der Sabber aus dem Mund
läuft, sollte hier unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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GRAVE PLEASURES - Doomsday Roadburn Century
Media/Sony
Mit einem Live-Mitschnitt vom
legendären Roadburn Festival 2018 beglücken uns Grave
Pleasures. Nach nur drei Alben, kommen Grave Pleasures
jetzt schon mit einem Live-Album um die Ecke.
Erstaunlicher Weise wurde vom Debut "Dreamcrash" kein
einziger Song berücksichtigt, dafür kommen das Album
"Climax", noch unter dem Namen Beastmilk veröffentlicht,
und das aktuelle Album "Motherblood" zum Zuge. Als
Zugabe gibt es noch zwei unveröffentlichte Songs. Der
erste Bonustrack "Cold War Funeral" ist eine langsame
Hymne, die vorallem vom ausdrucksstarken Gesang von Mat
"Kvohst" McNerney lebt. Der zweite Bonustrack hört auf
den Namen "Genocidal Crush" und ist mehr Dark Wave als
Metal! Ob diese beiden Bonustracks als Kaufanreiz
genügen, muss jeder für sich selber entscheiden, aber
man bekommt als Gegenwert ein authentisches
Liveerlebnis, das leider komplett auf bewegte Bilder
verzichtet, geboten!! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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INFINITAS – Infernum (CD) Eigenvertrieb Reise,
Reise, Seemann, reise! Jeder tut’s auf seine Weise... so
sangen es bereits Rammstein, und nun 15 Jahre später
schickt die Schweizer Metalformation Infinitas ihren
Protagonisten auf die grosse Tour der menschlichen
Qualen. Die Muotathaler Melodic-Metaller schreiben auf
„Infernum“ das nächste Kapitel ihrer Geschichte, das
inhaltlich nahtlos am Debüt „Civitas Interitus“ von 2017
anknüpft. Inhaltlich stehen dem Probanden drei Wege aus
der Hölle (Dämonen, düstere Aspekte) zur Auswahl, wobei
sich „Infernum“ bewusst nur auf einen konzentriert. Der
Sound von Infinitas ist schwer zuzuordnen, denn er
verfügt über ein grosses Klangspektrum. Stütze und
prägendstes Element ist nebst Gitarre und Schlagzeug
sicher die Violine von Savannah Childers. Sollte die
Stimme auch als Instrument gewertet werden, führt auch
kein Weg an Andrea Bölls Röhre vorbei. Einmal sanft und
klar, fast schon opernhaft, dann wieder garstige Screams
und Growls. Sie reizt ihre gesanglichen Möglichkeiten
vollends bis an die Grenzen aus – was vielleicht an
manchen Stellen etwas über das Ziel hinausschiesst.
Ansonsten ist die Musik abwechslungsreich, stellenweise
mit einem progressiven Schuss gewürzt, was das Ganze
durchaus interessanter macht. Treibende Riffs wechseln
sich gekonnt mit rhythmischen Teilen ab, hymnische
Refrains tanzen mit elfenhaften Gesangslinien. Als Gast
gibt sich Eluveitie-Fronter Chrigel Glanzmann beim Song
„Tiamat“ die Ehre. Für meinen Geschmack etwas
gewöhnungsbedürftig sind die in Dialekt vorgetragenen
Zwischensequenzen. Als Highlights der Scheibe können
aber mit Sicherheit die diversen „Preludes“ verbucht
werden, die instrumental einfach nur wunderschön sind
und viel Gefühl transportieren. Der Titel „Lilith“
hingegen zeigt vermutlich am besten die musikalische
Bandbreite der Innerschweizer. Während neun Minuten
werden alle klanglichen Register gezogen. Alles in allem
ist Infinitas ein bemerkenswertes Album gelungen, das
auf eine enorme Weiterentwicklung seit „Civitas
Interitus“ blicken kann. Einige „na ja“-Passagen sind
auf der Platte zwar vorhanden, die aber mit liebevoll
gestalteten Booklets und stimmigem Artwork wieder
ausgeglichen werden. Sicher eine Band mit Potential,
deren letzte Takte noch nicht geschrieben stehen.
Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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LINDEMANN
- F&M (CD in
Deluxe Hardcover) Vertigo/Universal
Englisch mit starkem Akzent,
perfekte Instrumentals und
geil-perverse Texte. DAS ist
Lindemann für mich. Zwei Genies
sondergleichen: Poet Till
Lindemann und
Hypocrisy-Mastermind Peter
Tägtgren. Der
Pain-Rammstein-Verschnitt
überzeugte 2015 auf allen
Ebenen. Das Resultat war
bombastisch, und entsprechend
hoch waren somit auch die
Erwartungen an die neue Scheibe.
Mit der Single "Mathematik" fing
mein Unmut aber bereits an. Klar
ist, dass das Zusammenwirken mit
Deutschrapper Haftbefehl
(*würg*) der zusätzlichen
Provokation dienen sollte. Was
den textlichen Inhalt angeht,
nun, da möchte ich keinen
Kommentar zu abgeben. Gefühlte
tausend Mal wird das F-Wort
gebraucht und es gab natürlich
ein gekonnt geschmackloses
Musikvideo. Kann man machen,
muss nicht sein.
Nichtsdestotrotz war ich offen
auf weitere neue Songs und
hoffte, dass der Wechsel zu
Deutsch nur Haftbefehl "zu
verdanken" war. Leider weit
verfehlt. Vielversprechende
Titel liessen mich gespannt.
Fangen wir mit dem Besten am
ganzen Album an, den
Instrumentals: Eins - Fucking -
A, der Stil ist unverkennbar
Tägtgren und der Typ versteht
sein Fach! Ein Fest für die
Ohren! Dennoch ist es keine
(direkte) Kopie von Pain oder
Hypocrisy. Aber die Lyrics /
Vocals bringen ein grosses
"Manko" mit sich, welches das
neue Werk des talentierten Duos
etwas runterschmettert: die
Texte sind Deutsch. Es ist zwar
nur meine persönliche Meinung,
aber genau der starke Akzent des
Ausnahmekünstlers und
Textstellen wie "Your giant
boobs are just wunderbar"
machten das erste Album ja eben
genau zu dem, was es war und
unterschied das Nebenprojekt
Lindemann von Hauptband
Rammstein. Dieses besondere
Etwas ging hiermit verloren. Für
mich, und das ist wirklich nur
meine persönliche Meinung, ist
das ein Fail seinesgleichen. Das
Ziel eines Nebenprojekts sollte
ja die die Abgrenzung vom
Hauptprojekt sein. Ganz im
Rammstein-Stil sind die Titel
und die Texte. Ich habe mir eine
Lindemann-Scheibe eingeworfen,
da will ich nicht Rammstein
hören. Doch genau das passiert
hier, zumindest, was die Texte
angeht. Mit jedem weiteren Song
erwacht meine Hoffnung von
Neuem, denn die Instrumentals
hauen ordentlich rein.
Musikalisch betrachtet gibt es
keinen Grund zu meckern. Die
Sache mit den Texten.
Lindemann=Rammstein, aber die
Sprache macht es eben aus. Ich
bin möglicherweise versteift.
Deal with it. Mich persönlich
überzeugt das Album als
Gesamtes, nicht jedoch als
Lindemann-Album konkret. Die
Kombination dieser Stimme und
dieser Instrumente ist sexy,
aber bitte auf Englisch. Lieder
über Schlaf, Gummifetisch und
Knebel wie auch Unterschiede der
Geschlechter passt und erfüllt
alle Erwartungen. Irgendwie
hören sich Tills perversionen
und Fetische auf Englisch
ansprechender an. Kann auch an
mir liegen. Aus diesem Grund
habe ich einen Abzug gegeben.
Aber nur deshalb. Alles andere
Top, und wer Rammstein, Pain und
Hypocrisy liebt, wird
erstklassig bedient. Mona
Punkte:
7.5 von 10
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NIGHTWISH - Decades / Live in Buenos Aires
(CD&Blu-ray) Nuclear Blast/Warner "Nein, nicht
schon wieder!" seufzte ich beim Erblicken dieser
anstehenden Review. Nightwish habe ich als Band nach der
Ära mit Anette Olzon längst begraben, weil einerseits
die einstige Qualität der Songs nachgelassen hat,
Ex-Drummer Jukka Nevalainen definitiv nicht mehr zurück
kehren wird und ich halt mit Floor Jansen nicht klar
komme. Doch man soll bekanntlich nie nie sagen, und
darum lasse ich mich nun mit möglichst geöffnetem Visier
auf «Live in Buenos Aires» ein. Das erste Augen-,
respektive Ohrenmerk ist nach dem aktuellen Slayer
Live-Debakel sogleich auf den Sound gerichtet, der nach
dem Intro «Swanheart», respektive den ersten Takten von
«End Of All Hope», erstmal keinen Grund zur Sorge
bereitet, wobei hier Molly Hatchet in diesem Monat
diesbezüglich die Nase klar vorn haben. «Live in Buenos
Aires» wurde, wie es der Titel schon verrät, 2018 in
Argentinien während der "Decades: World Tour"
mitgeschnitten. Im November gleichen Jahres kam dann ja
auch Zürich am 22.11.2018 zum Handkuss. Die Fanbase in
Südamerika ist bekannterweise schon seit Jahren eine
sichere Bank der finnischen Epic Symphonic Metaller. Der
normalerweise überschäumende Jubel des Publikums ist auf
dieser Aufnahme vergleichsweise leiser gemischt worden,
was primär sicher besser ist als umgekehrt. So wird der
Fokus auf die Performance der Band gelegt, um nicht
plötzlich nur noch die legendären Fussball-Gesänge zu
hören, die dann zum Beispiel am Ende von «Come Cover Me»
und «Elvenpath» dennoch auftauchen. Wenn man sich nun
die Setliste anschaut, stellt man fest, dass von den
zwanzig gespielten Songs, ergänzt um das Intro, satte
vierzehn davon von den ersten fünf Alben (!) stammen,
und somit den Zeitraum zwischen 1997 und 2004 abdecken.
Vom aktuellen Album «Endless Forms Most Beautiful»
(2015) sind somit nur «Élan» und «The Greatest Show On
Earth» vertreten. Das war wohl auch beabsichtigt so, da
die Tour ja unter dem Banner "Decades" lief. Dieser
Zeitraum bis zum Album «Once» geht studiomässig ja ganz
auf das Konto von Tarja Turunen, und letztlich ist es
nur eine Frage des persönlichen Geschmackes. Technisch
hat es Floor Jansen ohne Zweifel drauf, doch so wie ich
Tarja solo ebenso nichts abgewinnen kann, flashen mich
die aktuellen Nightwish definitiv nicht mehr. Da bleibe
ich genremässig lieber bei The Dark Element, sprich
Anette Olzon und Delain hängen. Fans von Nightwish 3.0
können jedoch bedenkenlos zugreifen, zumal die Aufnahme
den heutigen Anforderungen klar genügt. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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STORMBURNER – Shadow Rising
(LP)
Massacre Records/Musikvertrieb
Pure Steel Records macht seinem
Namen wieder einmal alle Ehre
und veröffentlicht ein Album
einer Band, welches im
Untergrund für Verzücken sorgen
wird. Die grosse Masse wird
dieses Album aber kalt lassen.
Denn extrem hoher Gesang und
ständiges Geschrei sind selbst
dann nicht jedermanns Ding, wenn
es mit kraftvollem Heavy Metal
unterlegt wird. Muss es auch
nicht. Was dieses schwedische
Quintett auf ihrem Debütalbum
veröffentlicht, ist durchaus
wertig. Die Band weiss, was sie
will. Live könnte diese Musik
besonders gut an den
einschlägigen Szene-Festivals
funktionieren, sofern sie auch
optisch leidenschaftlich
vorgetragen wird. Da könnten
Stormburner denn auch den
Unterschied zu den vielen
ähnlich klingenden Gruppen
machen. Auf CD geht für mich das
Ganze in der Masse ähnlicher
Produktionen unter. Man darf
also gespannt sein, was aus
diesen Schweden noch werden
wird. Vorerst dürfte dieses
Debüt aber ausschliesslich für
beinharte True- und Heavy
Metal-Fans spannend sein, die
wirklich alles besitzen möchten,
was in diesem Genre
veröffentlicht wird. Roger
W.
Punkte:
7.5 von 10
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THE HYDDEN - Vagabond Songs
(LP)
Metalville
Puh, echt jetzt - wie soll man
das Konglomerat beschreiben, welches hier aufgetischt
wird? Art Rock? Grunge? Rock? Pop?! Nun, am ehesten
erinnert mich persönlich die Sache an Bands wie The
White Stripes, Memory Driven (ohne den
Post-Instrumental-Touch) oder Placebo, wenn man so will.
Allerdings sind das nur vage Anhaltspunkte, denn The
Hydden mischen da ihre ganz eigene Herangehensweise
darunter, was immer wieder an Experimental-Sounds
erinnert. Fetzt und rockt, keine Frage, aber einen roten
Faden muss man hier nicht suchen wollen. Die Qualität
stimmt, keine Frage, und wer einen Sänger in höheren
Lagen mag, der ist sowieso gut bedient. Kein
Schnellfrass, mehr etwas für Rock-Connaisseure oder
solche, die sich dafür halten. Speziell! Abschliessend
ein grosses Merci, dass ich eine richtige Scheibe zur
Rezension bekam! Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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EDGE OF PARADISE – Universe
(CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Die aus den USA kommende Band
Edge of Paradise kombiniert in ihren Synthis
symphonische Elemente mit einem modernen Touch. Damit
sind Elektro- und Industrial-Einflüsse in den
energiereichen Kompositionen des Quintetts gemeint. Das
dritte full-length Album «Universe» wirkt nach den
ersten Tracks durch die ergreifenden Gitarrenriffe und
treibenden Rhythmen sowie dem emotionalen Gesang
Margarita Monets voller Power und Kraft. Die durch die
Melodien und verschiedenen Tempi erzeugte Stimmung ist
abwechslungsreich – von kräftigen Melodien, über ruhige
Passagen bis hin zu düsteren, schweren Elementen – das
Album liefert alles. Meinem Eindruck nach nehmen die
Elektro-Einflüsse im Verlauf des Albums immer mehr zu
und dominieren teils ziemlich stark – sie sind genial
kombiniert und verpassen der ansonsten schon kräftig
erzeugten Energie nochmals einen Schub. Je mehr ich ihre
Musik höre, umso mehr steigt mein Interesse an der Musik
bzw. dem Instrumental. Dave Bates und David Ruiz an den
Gitarren, Vanya Kapetanovic am Bass und Jimmy Lee am
Schlagzeug zusammen in einer Einheit verblüffen bei
genauerem Hinhören immer mehr und was im Hintergrund der
Vocals abgeht, ist komplexer, als es im ersten Moment
scheint. Und da entsteht mein Problem… Durch den Verlauf
des Albums fällt immer wieder auf, dass die Vocals
Monets einen enormen Raum einnehmen. Oftmals ist es so,
dass sobald sich die Bridge wirklich toll entwickelt,
die Stimme Monets wieder dazu stosst. Hiermit möchte ich
nicht sagen, dass ihr Gesang nicht gut sei oder die
Kombination nicht stimmen würde, im Gegenteil. Ihre
Vocals sind abwechslungsreich, sie kann passend mit dem
Druck auf ihrer Stimme variieren und treibt mit ihrer
Kraft die Musik noch mehr an. Ich hätte mir einfach mehr
Freiraum für ihre instrumentalen Kompositionen
gewünscht, sodass die tollen Motive mehr aufgebaut,
weiterentwickelt und spezialisiert werden könnten. Mein
innerer Wunsch wird am Schluss des Werkes «Universe»
doch noch leicht erfüllt. Der zehnte und letzte Track
«Burn The Sun» ist ein reines Instrumental, in dem die
Musiker die Sau rauslassen, komplexe und verworrene
Gitarrensoli, eines schneller als das andere,
präsentiert werden und somit ein toller Abschluss zu
finden ist. Abschliessend ist zu sagen, dass das dritte
Studioalbum von Edge of Paradise definitiv was zu bieten
hat, es aber meiner Meinung nach mehrmaliges Anhören
braucht, um die Musik fassen und sich mit ihr anfreunden
zu können. Speziell, energiereich und kräftig, doch mit
Spielraum nach oben. Sina
Punkte:
7.5 von 10
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POWER THEORY – Force Of Will
(CD)
Pure Steel Records
Die Amerikaner Power Theory
zeigen auf ihrem vierten Album eindrücklich, dass ein
hervorragender Sänger den Unterschied machen kann.
Wurden elf der zwölf Power-/Heavy Metal-Lieder von
Originalsänger Jim Rutherford veredelt, ist es bei
„Spitting Fire“ Piet Sielck von Iron Savior. Und ja,
dieses Lied hebt sich aus der Masse heraus. Auch wenn
sich kompositorisch nur wenig vom Rest unterscheidet.
Und da sind wir wieder bei der Rolle des Sängers. Jim
Rutherford macht aber seine Sache ordentlich. Er singt
songdienlich und vermeidet zum Glück allzu hohe Töne. Er
Unterstützt das Riffgewitter, das teilweise ein wenig an
Iced Earth erinnert. Kraft und Melodien werden hier
super miteinander verbunden. Allerdings bleibt auch nach
einem einwöchigen Sturmhören nicht viel hängen.
Eigentlich schade. Denn Power Theory variieren auch mal
das Tempo. Es muss also nicht immer nach vorne breschen.
Live könnte vor allem der gnadenlose Groove überzeugen.
Unter dem Strich bleibt ein durchschnittliches
Szene-Album, dass es wohl nicht schaffen wird, zu den
Grossen aufzusteigen. Wer trotzdem ein Ohr riskieren
möchte, ist herzlich eingeladen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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HORRIFIED - Sentinel (Mini-LP)
Testimony Records
Eine halbe Stunde reicht aus um
die kuriose Schönheit von Horrified's epischem Death
Metal zu ergründen. Fünf verspielte Songs plus ein
Interlude zeigen dir wie lebendig, abwechslungsreich und
durchdacht heftige Mucke doch sein kann. Die Jungs aus
Newcastle upon Tyne existieren seit 2012, haben bereits
drei Alben im Sack und liefern nach einer Live-EP (2015)
ein weiteres meiner bevorzugten Aufnahmeformate ab. Ich
persönlich liebe diese EP-Kracher, denn die Bands
sortieren ihr Material (meistens) viel strenger aus, das
Ergebnis ist (meistens) der Kern, der Saft und die
Essenz ihres aktuellen Schaffens ohne mit halbgarem
Füllmaterial vernünftige Albumlänge erreichen zu müssen.
"Sentinel" könnte locker aus den 90ern stammen, denn die
Bandbreite von cool melodisch bis wackerem Drehmoment
mit den Twingitarrenläufen und dem konterkarierenden
Riffing erinnert an die Spätphase von Death oder der
Frühphase von At The Gates und Cynic. Als Zückerchen
gibts phänomenale Bassläufe der Marke Steve DiGiorgio
oder Roger Patterson welche für diese Wertung locker
nochmal einen Punkt dazu addieren. Am hellen, heiseren
Brüllen werden sich jedoch die Geister scheiden, ich
konnte mich aber schnell damit arrangieren, erinnert es
mich doch an manche nordeuropäische Band aus der
goldenen Aufbruchphase. Die Produktion ist dazu nicht
überragend, aber mit Abstrichen homogen und rückt
sämtliche Instrumente ins verdiente Licht. Cooles Teil,
reinhören! Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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NORMA JEAN - All Hail (CD) Solid
State Records
Norma Jean, eine Kombo aus
Douglasville, welche sich dem christlichen Metalcore
bzw. Mathcore verschrieben hat. 14 Songs sind auf deren
heftigen Output namens 'All Hail' zu finden, die in
einer sehr christlichen Hassform rüberkommen.
Nesselsetzen hin oder her, dies ist eine Beschreibung,
welche einem sogleich in den Sinn kommt, wenn man sich
'All Hail' zur Gemüte führt. Heftige Core-Attacken,
sowohl mit den Sechs- als auch mit dem Viersaiter
donnern hier runter. Die Drumpatterns tun das Ihrige
ebenfalls dazu, da ebenfalls heftig eingeprügelt. Die
Vocals stehen all den Instrumenten in Nichts nach,
ebenfalls sehr heftig und wütend gestikulierend. Oft
werden Norma Jean auch mit Coalesce, ältere Zao oder
auch Converge verglichen, um einen Anhaltspunkt geben zu
dürfen. Das Coverartwerk ist sehr gelungen und lädt zum
Sinnieren ein. Die Produktion steht der Mucke ebenfalls
in Nichts nach, will schreiben, ebenfalls sehr heftig
und druckvoll. Norma Jean zeigen auf, dass auch
christlich angehauchte Kombos mal heftig dürfen und
können. Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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OSI AND THE JUPITER – Nordlige
Rúnaskog (Marble Vinyl) Eisenwald
Osi and the Jupiter sind mit
ihrer Gründung in 2016 eine relativ junge Band. Sie
haben bereits drei Alben veröffentlicht, von denen das
aktuellste wohl das bekanntesten sein wird. Gerade in
den letzten Monaten war die Band wegen des Albums in
aller Munde. Die beiden Künstler hinter Osi And The
Jupiter sagen von sich selbst, dass sie mit dieser,
hauptsächlich akustischen, Musik eine Verbindung mit der
Natur und alten Mythologien herstellen möchten. Die
Musik lässt sich gut als moderner Pagan Folk beschreiben
und passt gut in eine Reihe von Bands wie Wardruna oder
Heilung. Das Album beginnt mit «Fjörgyn» und damit
erstmal sehr leise. Leichte Waldgeräusche und eine Geige
heissen uns willkommen. Das Lied erinnert fast schon an
mongolische Geigenmusik. Der nächste Song «Lœradr» fängt
ebenfalls mit einer Geige an, es kommen aber bald auch
andere akustische Instrumente sowie Schlagzeug und
beschwörende Vocals hinzu. So schön der Track auch ist,
er könnte eins zu eins von einem Warduna-Album stammen.
«Dødelig Fartoy» ist eine Mischung zwischen Dungen Synth
und akustischem Atmospheric BM im Stile von Agalloch. In
«Much wisdom Is Such Grief» haben wir wieder die Geigen
und eine Gitarre, die fast schon klänge der klassischen
Musik anstimmen, obwohl immer noch ein bisschen Agalloch
mitschwingt. Der nächste Song «Ettr Storman» spielt sehr
mit Kehlkopfgesang und Chören, er erinnert damit sehr an
neuere Veröffentlichungen von Heilung. Im weiteren
Verlauf des Albums haben wir ein ständiges Hin und Her
zwischen Liedern, die fast alleine durch die Geige
geleitet werden und Liedern, die sich mit Vocals und
Drums im bekannten Spektrum der oben genannten Bands
bewegen. «Nordlige Eik Tre» besteht praktisch nur aus
der Geige, «Grå Hest» ist wieder auf der anderen Seite
des beschrieben Spektrums, genau wie «Det Hører Til
Skogen». Eine kleine Abwechslung erleben wir mit
«Galdrafödr» welches mit der Konzentration auf Stimme,
ein Instrument und Naturgeräusche extrem wie das «Sword
Song»-Album der Band Skyforger klingt. Der letzte Song
«The White Elk» fängt mit einer Geige an, lässt aber im
Verlauf wieder alle Instrumente, Vocals und Geräusche
der Wälder teilhaben. Das Lied klingt schlussendlich
fast mehr nach Neofolk als nach dem Wardruna-Stil, den
wir kennen. Osi And The Jupiter haben nicht vieles neu
erfunden, aber sehr viel richtig gemacht. Das Album zu
hören ist erholsam und atmosphärisch, es ist stimmig und
fühlt sich an wie ein einsamer Waldspaziergang in den
Bergen. Simu
Punkte:
7.5 von 10
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RAINBOWS ARE FREE - Head Pains (LP) Argonauta Records
Zum dritten Mal, lassen Rainbows Are Free, mit "Head
Pains", von sich hören. Rainbows Are Free, die aus
Oklahoma kommen, spielen psychadelischen Doom Rock. "The
Sound Inside" geht schon mal in diese Richtung und
scheint aus der Zeit gefallen zu sein, denn solche Musik
wurde auch in den 70iger Jahren gespielt. "Electricity
On Wax" rockt gut ab und mit diesem Sound wären Rainbows
Are Free gern gesehene Gäste in jedem Clublokal des
örtlichen MC`s! Dieser Song hat ein wenig von Danzig in
den Knochen. Geheimnisvoll kommt "Shapeshifter" daher
und entwickelt sich dann in der Folge zu einem
reinrassigen Stoner-Rocksong. Leider gestaltet sich der
Song ein wenig blass und eintönig. Weiter geht es mit
"Covered In Dawn", der die Tradition der
Danzig-Ähnlichkeit weiter aufrecht hält. Wie Rainbow Are
Free aber den Song präsentieren, ist ein wenig
hüftsteif! "Lady Of The Wood/Psychonaut" ist eine
gefühlvolle Ballade, die sowas von auf die Tränendrüse
drückt! Direkt aus der Wüste, scheint der Stoner
Rocksong "Nile Song" zu kommen und ziellos wie auch
improvisiert wirkt. Groovig wird es mit "A Penny's
Worth" und in diesem Song werden Erinnerungen an
Aerosmith wach. "Eunice" ist Meditation pur und ist
anstelle eines Rausschmeissers, eher ein
Beruhigungsmittel. Dieser unspektakuläre Schluss passt
bestens zu dem Album von Rainbows Are Free, das zwar
handwerklich in Ordnung ist, aber leider auch nicht viel
mehr!! Roolf
Punkte:
7.4 von 10
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WORK OF ART – Exhibits (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Das schwedische Trio Work Of
Art veröffentlicht das dritte Album. Gitarrist Robert
Sall ist vielleicht einigen noch bekannt als Mitglied
von W.E.T., dem Projekt mit Sänger Jeff Scott Soto und
Eclipse-Sänger/Gitarrist Erik Martensson. Work Of Art
ist eine melodische Truppe, die sich beim amerikanischen
AOR-Sound anlehnt. Dabei sind es Sänger Lars Säfsund und
die melodischen Refrains, welche sofort ins Ohr gehen
und in den achtziger Jahren auch bei den softeren Parts
von Night Ranger (Erinnerungen an «The Secret Of My
Success» aus dem Album «Big Life») gut angekommen wären.
Für meine Ohren ist das Ganze eine Spur zu unrockig.
Mehr Gitarren und riffiger, dann kann ich mir durchaus
ein solches Album anhören. Was aber nicht bedeuten muss,
dass «Exhibits» schlecht geworden ist. Dafür sind die
Tracks («Gotta Get Out», «If I Could Fly», «What You
Want From Me») zu gut. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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NOCTEM – The Black Consecration (CD) Art Gates Records
Wenn man an spanischen Black Metal (oder genauer
«Blackened Death Metal») denkt, kommt man sehr schnell
auf den Namen Noctem. Die fünfköpfige Band aus Valencia
ist seit 2001 aktiv und hat seit dem zwei Demos und fünf
Alben veröffentlicht. Der Sound erinnert teilweise an
Mgla oder Uada, obwohl Noctem oft ein etwas schnelleres
Tempo spielen. Als erstes haben wir direkt den
Albumtitel «The Black consecration», der relativ schnell
mit Blast Beats und verzerrten Gitarren beginnt. Dies
zieht sich weiter durch das Album, obwohl schon im
zweiten Song «Sulphur» die E-Klampfe einen Solopart
bekommt und im darauffolgenden «Uprising Of The
Impenitents» sogar eine akustische Gitarre ihren Platz
hat. «Coven» ist wieder ein sehr schneller Track, in dem
hauptsächlich die Leadgitarre und das Schlagzeug zur
Geltung kommen. Generell kann man sagen, dass das
Schlagzeug das ganze Album durch sehr präsent ist und
fast das meistbetonte Instrument, dies passt perfekt in
den sehr Blastbeat-lastigen Stil von Noctem. Das Tempo
zieht sich durch die letzten vier Songs weiter, obwohl
«All That Now Belongs To The Earth», «Let That Is Dead
Sleep Forever» und «Court Of The Dying Flesh» alle im
letzten drittel eine langsamere, schwere Passage
bekommen. Der letzte Song «Dichotomy Of Malignancy» gibt
noch einmal richtig Gas und blasted bis auf ein, zwei
langsamere Passagen wortwörtlich durch. Schlussendlich
muss man sagen, dass das Album gar nicht schlecht ist,
für meinen Geschmack aber etwas eintönig und
abwechslungsarm. Simu
Punkte:
7.0 von 10
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YOUR HIGHNESS - Your Highness
(LP)
Hoogheid Records
Wenn man im Netz nach dem
Begriff 'your highness' sucht, findet man zuallererst
den Film mit ebendiesem Namen. Nun, mit Fantasy-Klamauk
haben diese Jungs aber wahrlich nichts am Hut, eher mit
bodenständiger, harter Rockmusik, die gerne in den
Heavy-Bereich abdriftet, angereichert mit Doom und
Sludge-Elementen sowie einem Sänger oder besser gesagt
Schreihals, der sich anständig und meistens gut
verständlich durch die Tracks röhrt. Das ist zwar alles
sehr cool, bewirkt aber auf die Dauer, dass man anfängt,
abzuschalten. Dabei wäre instrumental sehr viel zu
gewinnen, aber dieses doch relativ eintönige Geröhre
macht das alles mehrheitlich zunichte. Etwas mehr
Abwechslung beim Gesang, und wir sprechen von einer
deutlich höheren Wertung! Kratzt. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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STORMWARRIOR – Norseman (Blue Vinyl) Massacre
Records/Musikvertrieb Die norddeutschen
Speed-Metaller haben in den letzten fünf Jahren nichts
gelernt. War bereits der Vorgänger „Thunder & Steele“
von 2014 ein ansprechendes Genre-Album, dem aber sehr
schnell die Luft raus ging, trifft das auch beim neuen
Werk zu. Aber eigentlich gilt diese Feststellung für
alle mir bekannten Werke der Norddeutschen. Die
Konsequenz, mit der sie ihre Vision ihrer Musik
verfolgen, verdient aber auch Bewunderung. Stormwarrior
klingen nach wie vor wie Helloween zu Zeiten ihres
ersten Album „Walls Of Jericho“. Nur, und da liegt der
Teufel versteckt, deutlich schlechter. "Norseman" ist
deswegen aber nicht ein totaler Abkacker. Ich würde
sogar behaupten, dass die Melodien diesmal sogar noch
ein wenig griffiger sind als früher. Nur werden diese
unter einem ewig gleich klingenden Soundkleid
zugekleistert. So wird die eigentlich vorhandene Dynamik
gleich wieder zunichte geschreddert. Für wen schnelle
Gitarren-Soli das Nonplusultra sind, darf gerne ein Ohr
riskieren. Aber auch da gibt es mit Dragonforce eine
Band, die ähnliches mit einem schlicht zwingenderen
Songwirting verbindet. Ich habe absolut nichts
Persönliches gegen das norddeutsche Quintett. Die
beschriebenen Gründe nehmen mir aber die Lust an der
Musik von Stormwarrior. Spannend wäre, dasselbe Album in
einer transparenteren Abmischung zu hören. In der
vorliegenden Form kann ich aber beim besten Willen keine
Kaufempfehlung aussprechen. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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THE DEVIL WEARS PRADA - The Act (CD) Solid State
Records Bei der Genrebezeichnung dieser Band
musste ich zweimal hinsehen: christlicher Metalcore. OK,
why not, aber schon der "fancy" Bandname lässt mich
befürchten, was da auf mich wartet. Das Albumcover
selber schaut besser aus, als es dieses Werk verdient
hätte. Zu recht angenehmen Instrumentals kommen extrem
abgemüht klingende Vocals, welche die Qualität dieses
Hörerlebnisses massiv runterziehen. Der Fluch des
Genres, jedes Mal dasselbe. Screams und Growls sind geil
- aber nicht, wenn es nach Schmerzen klingt wie in
diesem Fall. Die cleanen Vocals erinnern bei dieser
Gruppierung zu stark an die typischen Pop-Vocals aus
Radiohits, und mir scheint es, als wollte die Band auch
den Mainstream ein Wenig ansprechen. Das kann meiner
Meinung nur nach hinten losgehen. Dabei wären die
Instrumentals ja beinahe als gefühlsvoll zu beschreiben
und definitiv gelungen. Headbangfaktor ist vorhanden,
und das Gesamtbild präsentiert sich trotz der grossen
Mankos erstaunlicherweise gut. Alles in Allem braucht
diese Scheibe wohl schon ein paar Durchgänge, bis man
deren wahre Schönheit erkennt. Die Albumlänge von 46
Minuten ist OK, dürfte auch etwas weniger sein. Hin- und
hergerissen bin ich bei den Vocals, der Rest ist guter
Metalcore, welcher sich absolut geil hören lässt. Je
öfter ich dem Album lausche, desto mehr gefällt es mir
also, und somit bekommt die Scheibe trotz allem noch ein
positives Fazit. Mona
Punkte:
7.0 von 10
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KEEN HUE – Heydays (Re-Release CD) AOR Heaven/Non
Stop Music 1978 trafen sich die Herren zum
ersten Bandmeeting und gründeten Keen Hue. Wer? Genau
diese Frage stellte ich mir auch. Keine Ahnung wer oder
was die Truppe ist. Was auf «Heydays» zu hören ist, sind
Tracks aus der Zeit von 1981 bis 1989, die mit einem
zeitgemässeren Sound versehen wurden. Bedeutet guter
Hard Rock mit sehr vielen Chören, der irgendwo zwischen
Europe, Treat, Night Ranger und W.E.T. liegt. Ob die
Lieder aber diesen Qualitätslevel erreichen, das muss
jeder für sich selber entscheiden. Ab und zu liegt
Sänger Lars-Ake Nilsson mit seiner Stimme in der Nähe
von Tommy Heart (Soul Doctor, Fair Warning), was dem
Ganzen schon wieder einen sehr sympathischen Anstrich
verleiht. Als Anspieltipps kann man «Stay Around»,
«Crossfire», das rockige «Gimme Love» und das wehmütige
«Wasted Time» angeben. Der Hard Rock von Keen Hue hätte
in den achtziger sicher seine Freunde gefunden. Dass er
nicht überlebt hat und nun wiederbelebt wird, hat seine
Gründe und die hört man den Tracks auch an. Hier spricht
man eben nicht von einer Band wie Madison, die
fantastische Lieder komponierte und trotzdem unterging,
sondern von Tracks, die sicherlich gut klingen, aber im
Falle von Keen Hue einfach zu wenig hängen bleibt.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DENIZEN - High Winds Preacher
Argonauta Records
Das erste was an der neuen
Platte der französischen Stoner auffällt, ist die
gefühlte Länge derselben. Zwar schlägt sie mit lediglich
etwas über 46 Minuten nicht wirklich über die Stränge,
aber diese übersättigte Dreiviertelstunde kam mir
trotzdem vor wie eine halbe Ewigkeit. Der Hauptgrund
dafür ist in erster Linie die Wandlungsfähigkeit der
vier Franzosen, welche die Gehirnwindungen durchaus mehr
fordert, als einem lieb ist. Bezüglich Stoner Rock
Trademarks haben sie ihre Hausaufgaben zwar eh gemacht,
denn die sind alle vorhanden, aber davon abgesehen
kommen all diese kleinen Überraschungen dazu, mit denen
man auf so einem Longplayer nicht unbedingt rechnet. Vor
allem Frontmann Fabien Aletto sorgt für das eine oder
andere Aha-Erlebnis. Dass er nicht unbedingt der beste
Sänger der Welt ist, gesegnet mit einem
ausdrucksstarken, kräftigen Organ, weiss er
wahrscheinlich selber. Dennoch schafft er es, seine
Stimme dermassen variabel zu verändern, dass ich anfangs
dachte, hier seien mehrere Sänger am Werk. Die
Treffsicherheit der Töne ist dann allerdings wieder ein
Thema für sich. Ähnliches gilt für die
Instrumentalfraktion, welche sich stilistisch
offensichtlich nicht festzulegen mag und somit mal
punkige Einflüsse einfliessen lässt, mal sehr doomig
klingt, hin und wieder verträumte Space Rock Trips wagt
und in ihren besten Momenten die unantastbaren Cathedral
zitiert, als diese mit Glanztaten wie „The Ethereal
Mirror“, „The Carnival Bizarre“ und „Supernatural Birth
Machine“ brillierten. Dennoch bleibt ein fader
Beigeschmack, denn gelegentlich wagt sich das Quartett
auf den Pfad des dissonanten Alternative Rock, und dann
wird es mir einfach definitiv zu schräg, was gepaart mit
dem schlussendlich doch zu wenig kräftigen Gesang „High
Winds Preacher“ auf den Rang des guten Durchschnitts
hievt, und das ist jene Zone, in der unzählige
eigentlich gute Bands in der Masse untergehen. Ich
hoffe, den vier Jungs hier bleibt dieses Schicksal
erspart. Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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MISERY LOVES CO. – Zero (2 Red Vinyl LPs) Black Lodge Records/Non
Stop Music Misery Loves Co. - sie waren Teil
einer grossen Szene. Ihr Name fiel im selben Atemzug wie
Fear Factory, Nine Inch Nails oder Ministry und ihr
Album „Your Vision Was Never Mine To Share“ war eine
gern gehörte Platte. Kurze Zeit später lösten sich die
Schweden auf und gerieten in Vergessenheit. 19 Jahre
später fühlten sich Patrik Wiren und seinen Mannen
vermutlich motiviert genug, um ihr Comeback
bekanntzugeben und mit „Zero“ ein neues Album
anzukündigen. Der Sound der zehn Tracks ist zeitgemäss
und der Abwechslungsreichtum ist durch die Bank weg
hoch. Leider fehlt anhand der Fülle verschiedenster
Akzente zum einen der rote Faden, zum anderen die
Durchschlagskraft, womit sich das 2000er-Album oder auch
dessen Vorgänger „Not Like Them“ auszeichneten. Von
Gothic und Alternative über Progressive und Death bis
hin zum Thrash sowie Elektro, man wird beinahe von den
verschiedenen Eindrücken erschlagen. Für sich genommen
gehören Songs wie „A Little Something“, „Dead Streets“
oder auch „Waiting Room“ sicher zu den Highlights auf
der Comeback-Scheibe, können jedoch der „grossen Zeit“
der 90er nicht das Wasser reichen. Diesem Vergleich muss
sich die Band auch nach so vielen Jahren Abstinenz
stellen, denn das Comeback-Album kann nicht losgelöst
von der damaligen Zeit betrachtet werden. Was die Truppe
aber definitiv als Pluspunkt für sich verbuchen kann,
ist die dunkle und fast schon beklemmende Atmosphäre,
die sie auf dem aktuellen Silberling präsentieren. Ein
Reinfall ist „Zero“ nicht geworden, jedoch vom grossen
Überraschungscoup kann auch nicht gesprochen werden. Wer
weiss, vielleicht kommt der industrielle Schwedenzug ja
live noch einmal so richtig ins Rollen. Oliver H.
Punkte:
6.7 von 10
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A NEW TOMORROW – Universe (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Ein neues Morgen wird
musikalisch umgesetzt. Man nimmt die Foo Fighters, Alter
Bridge und Green Day und bekommt A New Tomorrow? Ja
eigentlich schon. Somit für mich eine mehr als nur
unspektakuläre Truppe. Ja, es ist handwerklich alles gut
umgesetzt, die Produktion knallt, die modernen Einflüsse
lassen nicht auf sich warten, aber am Ende des Tages
bleibt von der Musik in meinen Ohren wenig hangen. ABER,
ein alter Sack, wie ich es bin, kann nur so etwas
schreiben. Den jüngeren Fans wird dieses Album sicher
gefallen. Zumindest, wenn sie die oben stehenden Truppen
sich gerne auf Spotify anhören, denn kaufen werden sie
sich dieses Album garantiert nicht. So hat sich alles
verändert im Musikbusiness. Es ist wie alles andere
auch, austausch- und wegwerfbar geworden und wer hinter
einem Song steckt, ist eh unwichtig. A New Tomrorrow?
Dann bleibe ich doch lieber bei The Good Old Days.
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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STERBHAUS – Krampusnacht (Vinyl-EP) Killhead
Die Leitung des Mattschulhauses
in Wil SG hat endlich erkannt, dass die Songs: „Go Tell
It On The Mountain“, „Fröhliche Weihnachten überall“ und
„S grööschte Gschänk“ das absolute Böse verkörpern und
diese glücklicherweise aus dem Repertoire der
Adventsfeier gestrichen. Kinder müssen vor solch
extremen Werken geschützt werden, denke dem stimmen wir
alle zu, nur die Frage bleibt natürlich, mit welchen
pädagogisch wertvollen Beiträgen kann mann diese nun
ersetzten? Vielleicht sollte der Nachwuchs was von
Slayer, Marduk oder Endstille performen, doch da tritt
Sterbhaus mit ihrer E.P. „Krampusnacht“ auf den Plan.
Als hätte es das Label den Braten gerochen, wurde diese
E.P, welche schon vor drei Jahren als rein digitales
Vergnügen die Weihnachtszeit versüsste nun neu auf CD
und Vinyl gepresst. In Wil wird man es als Zeichen des
Himmels sehen, dass hier genau drei Songs offeriert
werden, welche den heimischen Tannenbaum zur spontanen
Selbstentzündung animieren und wie geschaffen sind um
besorgte Eltern zu besänftigen. Nun ja „“Santa Claus in
Satans Claws“ ist zwar ein Instrumental, doch immerhin
hört man zwischen den kreischenden Gitarren auch ein
paar Kirchenglocken. Highlight auf der Scheibe ist der
Midtempo-Stampfer „Christmas With The Devil“ und ich bin
überzeugt davon, dieser Song wird in Wil das Publikum
von den Stühlen reissen, vielleicht sollte da nur das
Gitarren- durch ein Flötensolo ersetzt werden. Der
Titelsong „Krampusnacht“ beinhaltet dann sogar noch
einen kurzen Einschub von dem Klassiker „In der Halle
des Bergkönigs“ welcher in bestem Thrash- und Blackmetal
Gewand besonders die Akademiker-Eltern ansprechen wird.
Aufatmen in Will, die Adventsfeier ist dank Sterbhaus
gerettet, in der restlichen Schweiz darf man sich
fragen, ob solch eine Veröffentlichung wirklich
sonderlich viel Sinn macht, oder ob man nicht lieber auf
die altbekannten Horror-Songs zurückgreifen will, welche
das Abendland seit Jahrhunderten zu Weihnachten in Angst
und Schrecken hüllen. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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SIGN X – Like A Fire (CD) Pride & Joy Music Sign X
hiess früher Chalice, welche bereits sieben CDs
veröffentlichten. In einem sehr ähnlichen Fahrwasser
geht Sign X weiter. Sprich die Jungs spielen melodischen
Hard Rock mit gross aufspielenden Keyboards. Chalice
gefielen mir recht gut, aber bei Sign X sind es diese
Keyboards und Hammondorgel, welchen den Gitarren kaum
Platz lassen und den Sound zu stark in eine leicht
progressive Welt drückt. Dies mag ein bisschen negativ
klingen, wird aber Freunde von Vanden Plas anlocken. Ob
man mit ruhigeren Parts («Rain») startet und dann rockt,
oder schon fast orchestral («Shine» - erinnert an neuere
Uriah Heep) aufspielt, man drückt den Songs immer noch
eine Note auf, die ab und an zu viel sein kann. Beim
Titelsong klaut man schon fast frech bei den englischen
Helden (Uriah Heep)... Nun ja… Ich bleibe lieber bei
Uriah Heep oder Chalice. Sicher ein interessantes Album,
aber in meinen Ohren hätte es Sign X gut getan, wenn man
weniger auf «Bombast» baut und mehr ans Rocken denkt.
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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IZENGARD – Angel Heart (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Die Symphonic / Classic
Rock Band IzenGard veröffentlicht mit «Angel Heart» ihr
Debutalbum. Welche Richtung die Briten gerne einschlagen
möchten, ist durchaus herauszuhören. Es soll eine
Bandbreite zwischen sinnlichen, melancholischen
Elementen und energievollen, treibenden Motiven
abgedeckt werden – dies setzen sie auch um. «Angel
Heart» ist eine Achterbahn, wenn die verschiedenen
erzeugten Stimmungen und Eindrücke betrachtet werden. In
den schnelleren Songs ist ein klarer Boden des Classic
Rock zu hören, auf den mit Streicher-Motiven,
Orchestralen Einlagen und ausgefallenen Soli aufgebaut
wird. Ihre Lyrics gehen IzenGard klar auf die poetische
Ebene, was kombiniert mit der Musik eine tolle Mischung
erzeugt. Die ruhigeren Einlagen und Songs sind
verträumt, teils melancholisch und oft eher simpel
gehalten, was seinen eigenen, positiven bzw. definierten
Effekt hat. Grundsätzlich sind ihre Kompositionen gut,
ihr Stil ist heraushörbar und gewissermassen definiert.
Mein Eindruck ist jedoch, dass die Musik oberflächlich
bleibt; durch das ganze Album hatte ich das Gefühl, es
fehle etwas. Ian Ainsworth als Leadsänger bringt eine
tolle, kräftige und einzigartige Stimme mit – aber er
könnte mehr! Die zweistimmig, mit Keyboarderin Alison
Tietze, gesungenen Einlagen passen super, dennoch
stechen sie nicht heraus und bilden kein
Überraschungsmoment. Die tollen Streichermotive und
Gitarrenriffs (beispielsweise in «She Comes Alive» oder
«Angel Heart») sind genial, aber dennoch bleibt nichts
hängen oder erfüllt den Hörer ganz, sie bleiben wie
gesagt oberflächlich. Und die schönen, ruhigen Passagen
sowie insbesondere die Ballade «Love Never Dies» sind
tolle Konzepte und wirklich schön, aber teils leider
fast schon langweilig, weil die Melodien doch nicht
durchdringen. Soviel zu meinem Eindruck von «Angel
Heart». Das Debut ist ein tolles Konzept, IzenGard zeigt
ihr Potential und ihren Stil deutlich. Ich hoffe sehr,
dass die Briten sich entwickeln und ihre Ideen besser
umsetzen können. Dennoch ein gutes Debutalbum.
Sina
Punkte: 6.0 von 10
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TERMINUS - A Single Point Of Light (CD) Cruz Del Sur
Music Dieses Album kann nerven! Und davon vor
allem die nölende Stimme von James Baettie. Vielleicht
liegt es aber auch schlicht an den Melodien, die der
nordirische Multiinstrumentalist David Gillespie seinem
einzigen Mitstreiter vorgegeben hat. Diese sind oft
langgezogen, langfädig und äusserst eintönig. Das kann
man bei den ersten beiden Liedern noch als Kunst
verstehen, verliert aber sehr schnell seinen Reiz. Die
Kompositionen bewegen sich im unteren Durchschnitt, sind
anständig druckvoll aufgenommen und beweisen ein
gewisses Händchen und eine Vision des Nordiren. Nur
bewirkt bei mir dieser sphärische Speed Metal nicht mehr
als ein Gähnen. Es fehlen die packenden Elemente, die
schiere Riffgewalt und der Wille, hier wirklich was zu
erreichen. Vielleicht bin ich aber auch schlicht die
falsche Person für diese Art des Metal. Zu Gute halten
kann man Terminus, dass sie versuchen, eigene Wege zu
gehen. Finden sie jetzt noch eine Form dazu, die dem
Ganzen gerecht wird, sehe ich ein gewisses Potenzial.
Dieses Album ist aber für mich schlicht verzichtbar.
Roger W.
Punkte:
6.0 von 10
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THE END A.D. – Badlands (CD) Fastball Music
Holla die Waldfee! The End A.D. ist eine Female Fronted
Hardcore-Truppe aus den Staaten, an der sich die Geister
scheiden. Stilistisch bewegen die vier sich auf
sicheren, aber auch schon ausgetretenen Pfaden. Die für
Hardcore typischen Beats mit kurzen Riffs, in
Kombination mit Punk-Attitüde, sind cool, aber alles
andere als neu. Auf „Badlands“ werden zehn melodisch
saubere Songs serviert. Die Tracks an sich sind deftig
und drücken doch schön nach vorne ab, aber! Die Stimme
von Frontfrau Ami Friend bietet wenig Überzeugendes.
Alles klingt irgendwie gleich und ähnlich und was mir
persönlich Leid tut sagen zu müssen – die Stimme nervt.
Die Shouts kommen mit der schrillen Stimme einfach zu
stark rüber. Bei „Junkie Logic“ gibt es etwas sanftere
Vocalparts, die aber allesamt nach oben verrissen
werden. Auch bei „Bitch Magnet“ treten in den höheren
Tonlagen noch mal echte Schwächen zu Tage. Rein
gesangstechnisch macht sie ihren Job sicher gut, doch
will es mir hier wohl nicht mehr gelingen, konstruktive
Kritik anzubringen. Deshalb an dieser Stelle: Sound und
Coverartwork grundsätzlich top, Gesang leider flop.
Macht euch am besten selber ein Bild. Oliver H.
Punkte:
5.8 von 10
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LEGENDRY – The Wizard And The Tower Keep
(Silver Vinyl) High
Roller Records Zurück zum Absender zur
Neumischung - würde man dieses Werk am liebsten
schicken. Denn was diese Epic-Metaller aus Pittsburgh,
Pennsylvania, auf ihrem dritten Album bieten, hat zwar
musikalisch Hand und Fuss, klingt aber wie eine
schlechte Proberaum-Aufnahme. Mit allem Respekt: Das
kriegt man heute auch mit kleinem Budget deutlich besser
hin. Das hier beleidigt eigentlich meine Ohren. Aber
vielleicht ist dieser Sound von der Band auch gezielt
gesucht. Die sieben Lieder klingen, als wären sie durch
einen Wattefilter aufgenommen worden. Der Gesang und das
Schlagzeugen wirken dumpf und mit viel zu viel Hall. Bei
anderen Bands klingen schlecht aufgenommene
Live-Bonustracks so, aber nicht das ganze Album. Wären
jetzt die Kompositionen noch schlecht, sähe ich bei den
Amerikanern überhaupt keine Zukunft. Die sieben Lieder
trumpfen aber mit viel Abwechslung zwischen Heavy Metal,
Doom und ein wenig Deep Purple. Teilweise schimmern Iron
Maiden und alte Thrash Metal-Bands hervor, bevor es
wieder verträumt klingt. Die Band selber gibt Manilla
Road als wichtige Inspirationsquelle an. Das textliche
Konzept basiert auf einem Kurzroman von Bandgründer und
Gitarrist Vidarr und erzählt die Geschichte selber in
der richtigen Reihenfolge. Wie gesagt, musikalisch ist
an The Wizard And The Tower Keep nicht auszusetzen. Zwar
sind die Lieder alles andere als hervorragend, aber
mindestens guter Durchschnitt. Wäre jetzt die Produktion
noch klarer und knackiger, würde mein Urteil deutlich
positiver ausfallen. Roger W.
Punkte:
5.5 von 10
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MORTEM ATRA – A Dark Lament (CD) Pitch Black Records
Als 1991 Paradise Lost das Album „Gothic“
veröffentlichten hätte wohl niemand gedacht, dass genau
dieses Werk schussendlich ein ganzes Subgenre definieren
würde. Mitte- bis Ende der Neunziger Jahre war es der
ganz „heisse Scheiss“ finstere Klänge und
Deathmetal-Growls mit weiblichen Vocals zu versüssen.
Bands mit diesem „Beauty and The Beast“ Konzept schossen
wie Pilze aus dem Boden und fluteten die CD-Regale. Doch
wie üblich bei solch einem Trend, nur die Starken
überleben, welche dann nach und nach auf die Symphonic
Schiene aufgesprungen sind, während der traditionelle
Gothic Metal kaum mehr Beachtung fand und nun in der
Gegenwart ein Leben voller Entbehrungen fristet. Das
Debüt-Album „A Dark Lament“ von den Zyprioten Mortem
Atra versetzt mich beim Anhören genau wieder in diese
Blütezeit des Gothic Metal ende 90er Jahre zurück. Nur
ist die Band einfach 20 Jahre zu spät, die Riffs wirken
angestaubt, der penetrante Tasten-Kleister nervt, die
Growls reissen kein Gebäude ein und einzig die zarten
weiblichen Vocals können etwas punkten. Grösste Schwäche
ist aber das Songwriting selber, denn kennt man all die
Ergüsse aus den 90er so bietet „A Dark Lament“ kaum
Überraschungen und wirkt wie gewohnte „Stangenware“ aus
der damaligen Zeit. Auch vermisse ich grosse Melodien
und eine Atmosphäre welche mich in ihren Bann ziehen
kann. Im Vergleich zu Bands wie Draconian liegen hier
einfach Welten dazwischen. Wer sich dennoch gerne einen
Retro-Tripp leisten möchte, dem kann ich die Songs „The
Puppet“, „Mirror“ und „Harmful Obsession“ ans Herz
legen. R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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WITCH TRAIL - The Sun Has Left The Hill (CD) Consouling
Sound Witch Trail aus Belgien bringen mit "The
Sun Has Left The Hill" ihr zweites Album raus und das
hat es wahrlich in sich...! "Sinking" ist ein verhalltes
Irgendwas und klingt nach einer 08/15 Post Black
Metal-Band. Aber im Fall von Witch Trail ist der Mix
dermassen schlecht, dass man schnell die Lust am Zuhören
verliert! Auch "Watcher" ist sehr undifferenziert und
anstelle von Atmosphäre, wird eine undefinierbare
Geräuschkulisse geboten. Ruhig beginnt "Stupor" und ist
wenigstens nicht so konfus wie seine Vorgänger. In die
Reihe von ganz speziellen Songs, darf sich auch "Lucid"
einreihen, denn Witchtrail gehen ein weiteres Mal, mit
diesem Song, an die Grenze des Aushaltbaren! Sicher
nichts für schwache Nerven, aber genial um ungebetene
Gäste heimzuschicken! In "Silent Running" kenne ich
mich, als erprobter Läufer, nicht aus und so ist dieser
Song die pure Verzweiflung! "Afloat" ist eine riesige
Krachbombe, die einem einfach nur auf die Nerven geht!
Zum Glück werden die Nerven mit "Residue" zum letzten
Mal beansprucht und dieses grausame Schauspiel hat
endlich ein Ende! Wer nicht einen Nervenzusammenbruch
riskieren möchte, sollte unbedingt die Finger von diesem
Album lassen!! Roolf
Punkte:
5.0 von 10
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ARKONA – Age Of Capricorn Debemur Morti Prductions
Arkona, die Klassiker aus Polen, bereichern uns
diesen Winter mit einem neuen Album. Nach 6 Studioalben,
5 Splits, etlichen Demos, EP und Compilations meldet
sich die vierköpfige Band erneut zurück. Arkona zählt
offiziell zur Second & Third Wave of Black Metal und
betiteln sich selber als «Polens erste und beste Black
Metal Band». Da muss ich den Herrschaften leider (aus
meiner Sicht) etwas widersprechen. Das mit «der ersten»
ist schwer zu be- und wiederlegen, das mit «der besten»
eher weniger. Ich persönlich fand das 2016
veröffentlichte Album «Lunaris» noch am besten. Der Rest
ist, auch wenn er definitiv in der Second Wave of BM
verankert ist, die ich sehr liebe, eher etwas eintönig.
Man hat halt nichts neues erfunden. Aber nun, ohne hier
grosse Vorbehalte zu schüren, zum Sound des Albums.
«Stellar Infero» gibt uns einen ganz klassischen Third
Wave of Black Metal Start mit einem längeren, dröhnendem
Intro mit satanischem Gemurmel, dann relativ abrupt
schnelle Gitarrenriffs und Blast Beats. Gegen Ende wird
der Song recht melodisch, was sich direkt weiter durch
«Alone Among Wolves» zieht. Generell erinnert das Album
sehr an den neueren Stil von Nargaroth. Danach kommt
«Age Of Capricorn» um die Ecke und somit der, von mir
aus gesehen, beste Song des ganzen Albums. Schnell und
brutal am Anfang, gefolgt von einem soliden mittleren
Part. Leider nimmt es danach nicht mehr zu, die letzten
drei Songs klingen alle relativ gleich und lassen einen
nach dem Album etwas leer zurück. Das Hörerlebnis
verbessert sich zwar nach einigem durchhören, aber ein
wirklicher Brenner ist das Album nicht. Arkona bleiben
damit ihrer Linie treu, verändern nicht viel und
erfinden halt somit auch das Rad nicht neu. Dass wir
hier noch kurz über die Lyrics gesprochen haben: Hier
passiert auch nichts Neues. Arkona sind nicht wegen
nichts in der Grauzone und eng mit der NSBM-Szene
verknüpft. Um was es sich die Message der Band dreht,
kann man sich also denken. Simu
Punkte:
3.5 von 10
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MONO Void - Reflections Ambulance Recordings
Hmm... das ist jetzt echt nicht ganz einfach. Mono
Void spielen eine Art Dark/Wave Rock, aber mit
eindeutiger Schlagseite Richtung Cyber oder Space Rock
(nicht zwingend in der Instrumentalisierung, mehr in der
Gesamtatmosphäre). Da der Sänger sich in einem eng
abgesteckten Feld bewegt, bewirkt dies, dass die monoton
wirkende Orchestrierung zwar Schwarzkittel auf
entsprechenden Tanzflächen erfreuen dürfte, aber Rocker
oder Metalheads dürften hieran keinen Gefallen finden.
Gibt mir persönlich jetzt gar nix. Kennersache.
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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BEAST OF DAMNATION – Dawn Of The Beast. Black
Sunset/MDD Beast of Damnation ist eine Band mit
einer langen Geschichte. Vor elf Jahren schloss sich
Ex–Debauchery- und Demptamentum-Gitarrist & Sänger
Heinze mit Ex–Belphegor-Drummer Thomasz zusammen. Seit
damals erschienen zwei Demos und eine EP. 2019 beglücken
uns die beiden Künstler nun endlich mit einem
full-length Album. Die Band orientiert sich nach eigener
Aussage sowohl am early, old school Black Metal wie
Venom oder Mercyful Fate, als auch an einigen Bands des
Second Wave of Black Metals wie z.B. Mayhem oder
Emperor. Die Beschreibung des Sounds passt recht gut,
auch wenn er an keine der oben genannten Bands ran
kommt. Die ersten beiden Songs sind sehr in der First
Wave verankert, vom Stil her mit den ersten Paar Bathory
Alben vergleichbar. Der Rest des Albums findet aber
absolut im Underground Sound der Early Second Wave of
Black Metal statt. Das Highlight dieses Albums findet
man in der Mitte, der sechste Song „Battle Rage“ ist
sehr stimmig und brutal zugleich. Die letzten Songs des
Albums bewegen sich eher im Black/Death Metal oder
Blackened Death, was vor allem an den Vocals gut
erkennbar ist. Meiner Meinung nach würde sich das Album
in einem soliden Mittelfeld bewegen, wenn da nicht die
Texte wären… Stumpfer und einfallsloser wird es nicht.
Nach Angaben der Band verkörpern sie den „Real Satanic
Black Metal im ursprünglichen Sinne“. Was das mit Songs
wie „Crush Gothic Faggot Scum“ zu tun hat, weiss
niemand. Sowas ist meiner Meinung nach etwas peinlich.
Simu
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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