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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SOILWORK - A Whisp Of The Atlantic (EP)
Nuclear Blast/Warner Die Schweden aus
Helsingborg, Skane, trumpfen ebenfalls mit einer EP auf
und es scheint so, dass durch den Lockdown und der
Angriff der Killerviren namens COVID-19, ein geklonter
SARS-Virus, dass die 12'- und EP-Welle grassiert. Doch
nichts für ungut, die 5 Tracks erreichen eine Spielzeit
von über 36 Minuten und somit steht uns hier eine EP in
LP-Version zur Verfügung. Und Soilwork frickeln auf 'A
Whisp Of The Atlantic' sehr frickelnd, progressiv und
abwechslungsreich herum, denn steht der Titeltrack mit
über 16 Minuten bereits in vollster Pracht der/dem
geneigten Zuhörer/in entgegen. Da wird alles
reingepackt, von Blasts über leichten Grindcore zu
Melodic-Death-Metal, ja bis zu leichten
progressiv-rockigen Elementen, welche die Genesis-, Yes-
und Pink Floyd-Ära aufleben lässt und nochmals und ja,
da werden selbst atmosphärisch-jazzige Elemente
miteingebaut, sehr progressiv. Der Schweden-Fünfer, der
ohne genannten Bassplayer auskommt, jedoch für meinen
Geschmack irgendwie doch bassadeske Elemente in den
Songs beinhaltet, ein gewisser Rasmus Ehrnborn in der
Auflistung beinhaltet, denn diese Bassläufe sind
Schmackes, da dieser sehr rein und unverzerrt
rüberwummert. Ein herrlicher Gegenpart zu den zwei
Gitarristen, die frohlockend solieren und riffen, ob in
distortioniertem Modus oder nicht, sobald Soilwork ins
tonal unverzerrte Momentum wechseln, die
jazzig-angehauchten, pink floyd-geschwängerten, goilen
Elemente hervorbringen, dann wird's echt groovig und
atmosphärisch. Stelle mir Soilwork vor mit einem
Fusion-Album (= Jazz-Rock), was denen auch gut bekommen
würde, denn hört euch die fünf Tracks - namentlich 'A
Whisp Of The Atlantic', 'Feverish', 'Desperado', 'Death
Diviner' und 'The Nothingness And The Devil' - an,
einfach Masterclass. Auch die Keyboards sind bestens
integriert in den herrlichen Soundteppich, machen eben
das Schmackes aus. Die Drums blasten, wirbeln,
double-bassen, grinden, speeden, thrashen und wiegeln
gemütlich in den groovigen Midtempo-Parts. Die Vocals
tänzeln vom Klargesang in den Growl, eine wahrhaftige
Opernaufführung gesanglicher Kunst und Könnens. Ja klar,
hier kommen auch Vergleiche zu Opeth, In Flames,
Darkane, Scar Symmetry und Arch Enemy in den Sinn,
dennoch tendieren Soilwork irgendwie mehr ins Deathige,
haben viel Death-Metal im Songwriting, ähnlich wie Arch
Enemy und Dark Tranquillity. Ein sehr metal-untypisches
Artwork, was jedoch wie die berühmte Faust auf's Auge
zum Soundteppich passt und eine Produktion, die einfach
alles abdeckt, von der Feinheit bis zum powervollen
Druck. Yep, deshalb werte ich diese 'full-length' EP/LP
mit 10 Punkten von 10, ein Hammerding. Punkt, Aus und
Fertig! Leopold
Punkte: 10 von 10
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DEPRAVITY - Grand Malevolence (CD)
Transcending Obscurity Records Der Fünfer aus
Down Under prügelt den zelebrierten Death-Metal erneut
in ungeahnten Höhen ... äh Tiefen des bekannten wie
unbekannten Universum. 'Grand Malevolence' ist das
zweite full-length Werk, mit 11 Tracks, nebst einer EP.
Seit 2016 in Perth, Western Australia, in die
Ruhmeshallen des Death-Metals einberufen, zelebrieren
Depravity interessanten, leicht technischen Death-Metal
mit vielen interessanten Breaks im Songwriting. Die
Gratwanderung zwischen sehr extremem und brutalem
Death-Metal sowie auch dem leicht, melodesken,
hymnenhaften Death-Metal ist sehr schmal, doch das
meistern Depravity mit einem fetten Grinsen. Nebst den
hyperschnellen Riff-an-Riff-Aneinanderreihens gilt hier
auch die Devise des gepflogenen, hyperschnellen
Solierens in die gute Stube, ja, ohne dabei den
Groove-Modus zu vergessen. Black-Metal-Geschrummel
gepaart mit thrashig, speedigen Riffanleihen, hin zu
blastenden Songteilen und eben des gekonnten Solierens.
Die Drums attackieren konstant, die Gitarren gehen mit,
die Patterns schwingen schwere Flügel und ziehen dabei
noch den Tieftöner mit ins Boot, welcher die
aufgebauschten, stürmischen Wellen gekonnt bricht und
eben eine harmonische Verbindung kredenziert, so dass
der tiefbös gutturale Gesang stolz emporschwingt und wie
konstantes Shrapnel in die Gehörgängen niederprasselt.
Ja, schwere und brutale Kost, doch einmalig. Die
hervorragend druckvolle Produktion, das ahnengalerische
Cover-Artwork runden eine Hammerproduktion ab.
Vergleiche zu Morbid Angel, Immolation, Suffocation,
Cannibal Corpse, Hate Eternal oder Incantation
verwundert hierbei nicht und Songs wie 'Trophies Of
Inhumanity', 'Grand Malevolence', 'The Coming Of The
Hammering', 'Ghosts In The Void' und 'Hallucination
Aflame', nebst den anderen sechs Songs, sind wahre
Highlights aus Down Under. Leopold
Punkte:
99 von 10
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CADAVER - Edder & Bile (CD) Nuclear
Blast/Warner Meine Fresse, wie goil ist die neue
Cadaver, ja, die ultimativen, einer der dienstältesten
Bands aus Norwegen, mit 'Edder & Bile', hellyeah? 10
Tracks voller Blasphemie und herrlichem, scharfem
Death-Metal. Das Duo um Anders Odden (Gesang, Gitarre,
Bass) und Dirk Verbeuren (Drums, Gesang) zelebriert
hochstehenden, 'old-school' Death-Metal, der wie in
einem exzellenten Kochbuch steht. Klar, 'Hilfe' kam so
von namhaften Mitwirkenden wie Kam Lee (Massacre) auf
'Feed The Pigs' und Jeff Becerra (Possessed) auf
''Circle Of Morbidity'. Doch ehrlich geschrieben und
gesagt, die anderen 8 Tracks auf 'Edder & Bile' fallen
deswegen nicht ab, im Gegenteil, die Pace wird auf allen
10 Songs gehalten, durchgehend. Die Drums wirbeln in den
Blasts, Grindcore-Attacken nur so extrem wild um sich,
dennoch wird ab und an mal die 'sanfte' Version einer
Double-Bass-Attacke herausgeholt. Auch wenn die Drums
sehr extrem daherpattern, es ist alles sehr goil
straight und groovig, kein 'wildes' Herumzappeln oder
die Suche nach dem Kompass. Nein, auch hier wieder: Voll
in die Fritten! Der Tieftöner ist klar und stets
groovend, pfeilschnell. Wie die Sechssaiter, riffig
richtig groovend und straight shreddernd, wie auch die
Soli, einfach herrliches Shrapnelgewitter. Die Vocals
pendeln zwischen extremem Thrash-Screaming und leichtem,
tief gutturalem und sehr bösem Gesange, ebenfalls gut
verständlich. Für mich die Rückkehr und Wiedergeburt
einer death-black-metallerischen Ikone mit 'Edder &
Bile'. Nun, das Duo aus Rade/Fredrikstad, Viken,
Norwegen, seit 1988 unterwegs, untermalt einmal mehr mit
ihrem vierten full-lenght Album, dass sie noch lange
nicht zum 'alten Eisen' gehören, im Gegenteil, da wird
gewaltig verteilt. Eine hervorragende, saubere
Produktion und ein Artwork zum Verweilen, ja, böse, sehr
böse. Songs zum Reinziehen? Alle, doch Tracks wie 'Years
Of Nothing', 'Feed The Pigs', 'Reborn', 'Circle Of
Morbidity' und 'Let Me Burn' erfreuten das schwarze
Herz. Deshalb ist der Vergleich zu Carcass, Old Funeral,
Obliteration und Deceased nicht von weit hergeholt.
Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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AZARATH - Saint Desecration (LP) Agonia
Records Nun, bleiben wir doch mal bei den etwas
'Neualteingesessenen', denn mit Azarath, dem Vierer aus
Tczew, Polen, established 1998, liefern ein ganz
formidables, siebtes full-length Album namens 'Saint
Desecration' ab, welche stilistisch zwischen dem Black-
und Death-Metal hin- und herpendelt, sowie sich den
Blasts und Grindcore bedient. 10 heftige Tracks haben
sich glücklicherweise auf 'Saint Desecration'
eingefunden, somit ist klar: Kein Platz für 'Wimps' und
'Sissis'. Mir gefällt's, denn es kommt einen vor, als
wären die Songs mit einem unendlichem Shrapnel gefüllt,
welche aus einer Stalinorgel Dich direkt in die
Oberkante-Unterlippe füllt ... Ohkeh, denke, unterhalb
der Oberlippe wird dann ein konstanter Durchzug
herrschen ..., solange die Lauscher und das Safthirn
heil bleiben. Auf jeden Fall fühlen sich die
Drumpatterns im Blast und Grindcore zuhause, gepaart mit
straighten Double-Bass-Attacken und ab und an leicht
geblockten (= gebremsten) Geschwindigkeitshemmer.
Dennoch wirbelt der Drummaster herrlich hinter seinem
Schlagwerch. Die Marschrichtung ist angerichtet, der
Tieftöner wummert klar und tief durch das geniale
Songwriting, gepaart mit den ultraschnellen Riffs sowie
solodesken Brutalattacken, einfach herrlich. Die Vocals
sind sowohl im gutturalen als auch im thrashigen
Extremschreien daheim, als auch stets verständlich
dargebracht. Die Produktion ist hammerhart, klar und das
Cover-Artwork schreit förmlich, um in die Ahnengalerie
aufgenommen zu werden, was auch soeben geschehen ist.
Songs zum Reinpfeifen wären eh alle, doch hier ein
minimales 'Mehr' für 'Let Them Burn', 'Reigning Over The
Death', 'Profanation', 'Sancta Dei Meretrix' und 'Life
Is Death, Death Is Life'. Nun, vergleichsmässig wären
Azarath mit Behemoth, Hate, Krisiun, Morbid Angel,
Deicide und Belphegor gleichzusetzen. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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DREAM THEATER – Distant Memories – Live in London
(Digipack 3 CDs & 2 Blu-rays) InsideOut Music/Sony
Diese Livescheibe hat eine grosse Bedeutung für
mich. Das Konzert dieser Tour in der Samsung Hall in
Zürich war mein zweitletztes Grosses, bevor die Welt in
den «langen Schlaf» für Grossveranstaltungen gegangen
ist. Das Live-Album wurde eine Woche später an zwei
Abenden im Londoner Apollo Hammersmith aufgenommen und
zeigt fast die gleiche Setliste wie in Zürich. Einzig
«Paralized» wurde anstelle von «Fall Into The Light»
gespielt. Ersteres wird jetzt aber als Bonus am Schluss
präsentiert. Der Konzertabend war für mich bereits
damals speziell, hat die Band doch mein absolutes Dream
Theater-Lieblingsalbum «Metropolis Part II, Scenes From
A Memory» in voller Länger aufgeführt. Dieses Werk
feiert heuer seinen 20-jährigen Geburtstag. Besonders
von der damals nachgereichten Live-Aufnahme «Live Scenes
From New York» kenne ich jeden einzelnen Ton. Etwas, was
ich nur von ganz wenigen Alben behaupten kann. Diese
Tatsache fiel mir bereits in der Samsung Hall auf.
Allerdings damals neutral, weil zwischen beiden
Auftritten viele Jahre vergangen sind, und man da
kleinste Änderungen in Kauf nimmt. Zumal es hier ja um
ein Live-Album geht, die auch wirklich live klingt. So
erwische mich mit bei der neuen Scheibe immer wieder,
wie ich gewisse Phrasierungen im Sound vermisse oder als
«schräg» oder «falsch» empfinde. Insgesamt überwiegt
aber die Freude, dass Dream Theater nicht nur dieses
Album nochmals in der ganzen Länge live aufgeführt
haben, sondern jetzt auch dieses Live-Werk raushauen.
Die Band spielt hier euphorisch, was das Publikum
dankbar annimmt. Zumal Dream Theater mit einem rund 55
Minütigen «Vorspiel» auf «Metropolis Part II, Scenes
From A Memory» einstimmen. Hier stammen vier von sechs
Lieder vom aktuellen Studioalbum "Distance Over Time".
Mit dem Konzertabschliessenden «At Wits End» sind es auf
diesem Live-Album gar total sieben. Und genau diese
Lieder alleine rechtfertigen den Kauf dieser 2 Stunden
und 40 Minuten umfassenden Live-Auslese. Kommt hinzu,
dass sich mit «A Nightmare To Remember» und «In The
Presence Of Enemies Pt. 1» zwei weitere grossartige
Lieder eingeschlichen haben. Einmal mehr darf man also
mit offenem Mund bewundern, wie John Petrucci seine
Gitarre «singen» lässt, wie er dabei geschmackvoll von
Keyboarder Jodan Rudess, Bassist John Myung und
Schlagzeuger Mike Mangini unterstützt wird und wie
Sänger James LaBrie den Liedern Leben einhaucht. Zu
letzterem noch folgendes: Ja, er ist musikalisch das
schwächste Bandmitglied, was man auf dieser Live-Scheibe
durch wohl ungewollt schräge Töne immer wieder hört.
ABER er ist neben Petruccis Gitarre DAS Element, das
hier Gefühle vermittelt. Und natürlich trommelt Mike
Mangini nicht gleich, wie sein Vorgänger. Diese beiden
Tatsachen sollte man beim Hören der drei Scheiben
akzeptieren. Ich rechne Dream Theater hoch an, dass sie
hier ein authentisches Live-Album veröffentlichen und
damit auch kleine Fehler und Unreinheiten beibehalten
haben. Wenn das eine Band mit diesem Ruf wagt, sollten
das eigentlich auch alle anderen können. Gerade deshalb
ist "Distant Memories – Live in London" ein Live-Werk,
an dem sich künftig viele Live-Alben messen sollten;
nicht, weil es perfekt ist, sondern ehrlich.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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AVATARIUM - An Evening With Avatarium Nuclear
Blast/Warner Schon die dritte Live-Scheibe in
meinem Dezember-Rezikörbchen, aber was für eine! Ist die
Rede von (Epic) Doom Metal, denkt man unweigerlich an
Candlemass, Sorcerer, Solitude Aeturnus, Atlantean Codex
oder DoomSword. All diesen grossartigen Bands fehlt aber
ein entscheidendes Detail, das Avatarium absolut
einzigartig dastehen lässt, und das ist die bezaubernde
Leadsängerin Jennie Ann-Smith! Nachdem ich die Band 2015
zum ersten Mal im Z7 sah und danach 2018 beim "Sweden
Rock Festival" noch einmal, hatte sie längst einen
weiteren Fan gewonnen. Grund dafür sind natürlich die
mehrheitlich grandiosen Songs, die nebst der Härte auch
mit rockigen Parts aufwarten und zumeist mit
hammermässigen Melody-Lines glänzen. Letzteres geht
dabei vor allem auf das Konto von Jennie Ann's
wunderbarer Gesangsstimme, die klar das Markenzeichen
der Schweden ist. Bekanntlich geht die Band auf den
ehemaligen Candlemass Bassisten Leif Edling zurück, der
jedoch schon länger, respektive gesundheitsbedingt im
Hintergrund agiert. 2013 gings los mit der bereits
überzeugenden EP «Moonhorse», gefolgt von vier
Longplayern und jeder ein Meisterwerk für sich! Die
aktuelle Scheibe «The Fire I Long For» erschien im
November 2019. Heuer im Januar, als sich die Pandemie in
China erst still und leise zusammenbraute, liessen
Avatarium ihr komplettes Konzert im altehrwürdigen
"Nalen" in Stockholm mitfilmen, um die Aufnahmen
anschliessend für einen geplanten Live-Film zu
verwenden. Selbstredend stand auch eine Tour an, die
bald, wie vieles andere auch, wegen Corona voll den Bach
runter ging. In der Folge stellte man das Konzert als
kostenpflichtigen Download (inklusive DVD-Cover) zur
Verfügung. Zum Glück entschied man sich abschliessend
für das Rundum-Paket und bringt nun auch die
Audio-Varianten an den Start. Müssig zu erwähnen, dass
man zu diesem grossartigen Sound in eine andere Welt
abtauchen und alles Drumherum vergessen kann. Ein Intro,
vierzehn Songs und zwei Kurzansprachen von Miss
Ann-Smith sorgen während gut eineinhalb Stunden für
wohltuende Unterhaltung. Eines meiner persönlichen
Jahreshighlights, das den gegenwärtigen Virus-Wahnsinn
wenigstens etwas erträglicher macht! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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ANTHENORA - Mirros And Screens (CD)
Punishment18 Records Mein Metallerherz jubelt.
Wie konnte diese Band bloss unbemerkt an mir
vorbeirauschen? In Anbetracht meines fortgeschrittenen
Alters sind selbst die zehn Jahre Auszeit, die AnthenorA
seit ihrem letzten Release „The Ghosts Of Iwo Jima“ aus
mir unbekannten Gründen hatten, keine Entschuldigung.
Aber wie heisst es so schön? Lieber spät als nie, und so
komme ich doch noch in den Genuss, mir die Musik dieser
tollen Band einzuverleiben. Und ich bin sehr positiv
überrascht, denn wo andernorts eine stilistische Nähe zu
Acts wie Iron Maiden, Running Wild, Accept oder gar
AC/DC (aber sonst geht’s noch gut?) herbeifantasiert
wird, höre ich aus den zehn Songs einen ganz anderen
Einfluss heraus. Ob dem tatsächlich so ist, oder ob es
sich dabei lediglich um mein subjektives Empfinden
handelt, weiss ich natürlich nicht. Aber Tatsache ist,
dass mich der melodiöse Power Metal von AnthenorA immer
wieder an die für mich unantastbaren Götter Fifth Angel
erinnert, und zwar gleichermassen instrumental wie auch
dank der exzellenten Gesangsleistung von Frontmann Luigi
"Gigi" Bonansea, der in Timbre und Gesangslinien oft an
Ted Pilot erinnert. Genau so muss Power Metal für mich
klingen, melodiös aber ohne happy Kinderliedmelodien,
ergreifend aber nie affektiert, gefühlvoll aber nie
kitschig, und natürlich immer mit extradicken Eiern bei
den Killerriffs. Das hier ist wieder mal ein klassischer
Fall von „let the music do the talking“. Wer dereinst
mit Bands wie den bereits erwähnten Fifth Angel oder
Obsession, Heir Apparent und Vicious Rumors gross
geworden ist, sollte hier unbedingt mal reinhören. Ach
was, kauft das Ding einfach, ihr werdet nicht enttäuscht
sein. Mirko B.
Punkte:
9.3 von 10
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SAINTED SINNERS – Unlocked & Reloaded (CD)
El Puerto Records Es sah fast so aus, als ob
Sainted Sinners das Zeitliche gesegnet hätten, auch wenn
Bandleader Frank Pané immer beteuerte, dass die Truppe
seit dem Ausstieg von Sänger David Reece nur auf Eis
liegt. Nun ist der Fünfer mit dem dritten Album zurück
und hat dank des völlig unterbewerteten Jack Meille
(Tygers Of Pan Tang) neuen Atem bekommen. Auch wenn
David und Jack stimmlich nicht so weit entfernt liegen,
so hat Jack mehr "Höhen" in seiner Stimme, während David
mit seinen auch mal "bluesigen" Vibes auf sich
aufmerksam machen konnte. Beide haben aber eine
unglaublich tolle Stimme und gefallen auf ihre Art bei
Sainted Sinners. Wie klingt die Truppe heute? Eigentlich
wie eine logische Weiterführung der beiden ersten
Scheiben. Vielleicht mit einer Spur Whitesnake («1987»)
mehr in den Noten als bisher, wie der Opener «Same Ol‘
Song» beweist. Dazu gesellen sich Parts, wie man sie von
Mr. Big kennt («Early Light Of Day») oder ein bisschen
Deep Purple («40 Years») und purer Rock'n'Roll («Stone
Cold Sober»). Mit wechselnden Tempi in den Tracks
halten die Jungs das Album spannend und haben in meinen
Ohren das bis dato beste Werk veröffentlicht.
Herausragend einmal mehr das Gitarrenspiel von Frank,
der mit tollen Riffs und solistischen Glanzleistungen
aufwartet. Dazu passt bestens das Keyboardspiel von
Ernesto Ghezzi, das dem kompletten Album einen fetten
"Classic Rock"-Stempel aufdrückt. Im Vergleich zu den
beiden Vorgängern, ist «Unlocked & Reloaded» vielleicht
eine Spur eingängiger geworden, was dem Ganzen aber ein
noch verlockenderes Flair verleiht. Rock-Fans sollten
sich diese Scheibe unbedingt anhören, denn Frank zeigt
auf den elf Tracks wiederum sein kompositorisches
Geschick. Anspieltipp: «Farewell To Kings», bei dem
Jack einmal mehr zeigt, welch begnadeter Shouter er ist.
Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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DORO – Magic Diamonds, Best Of Rock, Ballads & Rare
Treasures Rare Diamonds Productions
Was soll man zur Metal-Lady schlechthin noch
schreiben? Sie hat ihn ihren über 37 Jahren immer
Vollgas gegeben, mit Warlock die Welt im Sturm erobert
und als Solokünstlerin alle Stürme überlebt. Waren die
in einem Industrial-Gewand verpackt («Machine II
Machine»), mit Klassik garniert («Classic Diamonds»),
oder mit fast Country- und Blues-Elementen versehen
(«Angels Never Die»). Über allem thronte immer die
unbändige Liebe zur Musik und die noch viel grössere zu
ihren Fans. Balladen wie «Für Immer», «Love Me In
Black», «Fall For Me Again» oder die beiden leider in
der Versenkung verschwundenen «So Alone Together» und
«Last Day Of My Life» (was für eine Dramatik eingepackt
in einer staubigen Wild West-Stimmung!), waren immer
Höhepunkte eines jeden Albums oder jeden Konzertes.
Daneben rockte die Düsseldorferin oder bangte sich ihr
Metal-Herz warm. Logisch sind es auch die alten
Warlock-Hits wie «Metal Tango» (welche andere Band
traute sich solche Tango-Grooves in einen Song
einzubauen?), «Hellbound», «Burning The Witches», «Out
Of Control» oder das unsterbliche «All We Are», welche
immer den Konzertsaal zum Bersten brachen oder die
Duette zusammen mit Lemmy, Tarja Turunen, Udo
Dirkschneider oder auch Pete Steele. Ein sehr guter,
wenn auch nicht umfassender Überblick (dafür fehlen zu
viele zu gute Tracks), verschaffen diese drei CDs,
welche auch Coverversionen (Judas Priest «Breaking The
Law», Metallica «Nothing Else Matters», Dio «Egypt»)
beinhaltet, mit denen Frau Pesch immer ihren Idolen und
musikalischen Einflüssen Tribut zollte. So umfangreich
das Schaffen der Sängerin auch ist, so umwerfend diese
alles andere als lieblos zusammengestellte «Best Of»
ist, für alle Hits bietet auch diese mit 56 (!!!) Songs
umfassende Compilation nicht Platz genug für alle
ergreifenden Momente. Das Schöne an diesen drei CDs ist,
dass die anzuhörenden Tracks meistens in einer noch nicht
erhältlichen Version verewigt wurden. Da können sich viele
andere Künstler eine dicke Scheibe abschneiden und die
Fans sich ein schönes Weihnachtsgeschenk unter den
Tannenbaum legen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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KAUNIS KUOLEMATON - Syttyköön Toinen Aurinko
(CD) Noble Demon/Phonag Aus dem finnischen
Seenland kommen Kaunis Kuolematon mit ihrem dritten
Album "Syttyköön Toinen Aurinko" daher, um sich, mit
epischem Metal, den Weg ins Gehör zu verschaffen. So
wird mit dem Intro "Sub Idem Tempus" gefühlvoll das
Album eröffnet. Romantisches Gezupfe, das zum Träumen
verleitet. Mit dem Titeltrack "Syttyköön Toinen Aurinko"
geht es schwermütig weiter, aber mit harschem Gesang,
der für diesen Typus Musikus eher untypisch ist. Kaunis
Kuolematon beweisen, dass sich der Gesang in finnischer
Sprache bestens zu diesem Soundgebräu passt. Genial ist,
wie die Geschwindigkeit immer wieder variiert wird und
auf den Tempomat kann man getrost verzichten. Mit einem
mächtigen Riff zieht "Hautajaiset" ins Schlachtgetümmel
und jetzt fühlt sich der Sound nach Viking Metal an!
Sehr folkig beginnt "Mustavalkoinen" und wird zuerst von
Clean Vocals flankiert, um dann mit harschem Gesang und
einem monumentalen Riff aufzuwarten. Mit einem
Klavier-Intro startet "Kylmä Maa", um im weiteren
Verlauf zu einer epischen Hymne zu mutieren! Das ist
Epic Metal vom Feinsten. Genial ist, wie der Gesang
zwischen Gekeife und Gegrowle hin und her pendelt. Einen
weiterer romantischer Start bietet "Kuolevan Surun
Alla". Dieser Song macht mit Mid Tempo mächtig Dampf.
Die ruhigen Breaks geben dem Song sehr viel Abwechslung.
Romantik pur gibt es mit "Paha Ihminen" auf die Ohren
und man wähnt sich schon fast bei Nightwish. Nach
verhaltenem Beginn mutiert auch dieser Song zu einem
massiven Metal-Hammer, der das Eisen schmiedet, solange
es noch heiss ist! Glockenklarer Gesang eröffnet
"Särkynyt". Nachher ist aber Schwermut Trumpf und in
diesem Song kann eine gewisse Ähnlichkeit zu Paradise
Lost fest gestellt werden. Mit "Hyvästi" sagen Kaunis
Kuolematon auf Wiedersehen. Zum Schluss ziehen Kaunis
Kuolematon nochmals sämtliche Register und bieten einen
mächtigen Metal-Epos. Da ist Kaunis Kuolematon ein
episches Meisterstück gelungen, und es bleibt zu hoffen,
dass dieses Album auch die gebührende Aufmerksamkeit
bekommen wird! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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SCOUR - Black-EP (Digipack) Nuclear
Blast/Warner
Mit einer richtigen Supertruppe bekommt man es mit
Scour zu tun. Diese Band setzt sich aus den folgenden
Musikern zusammen: Philip H. Anselmo (Pantera,Down),
John Jarvis (Agoraphobic Nosebleed), Derek Engemann
(Philip Anselmo & The Illegals), Mark Kloeppel (Misery
Index) und Adam Jarvis (Pig Destroyer, Lock Up). Dieser
gesellige Haufen spielt harschen, rasend schnellen Black
Metal nach nordischer Rezeptur! Die "Black-EP" ist die
dritte Ton-Konserve, nach der "Grey-EP" und der
"Red-EP". So wirft einen "Doom" um 30 Jahre zurück und
das mit rasendem Black Metal, der sehr finster drein
schaut! Ein richtiges Donnerwetter gibt es mit "Nail"
auf die Mütze, und das in punkig kurzen 2 Minuten 29
Sekunden. Genial gespielt und durch den ruhigen
Mittelteil absolut abwechslungsreich dargeboten!
"Propaganda" schafft nicht einmal die 2-Minuten-Hürde!
Dafür ist Philip H. Anselmo stimmtechnisch in Hochform
und zeigt, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist!
Intensiv und voller Leidenschaft knüppelt sich "Flames"
ins Gedächtnis! Geheimnisvoll und gespenstisch startet
"Microbos" mit Klavierklängen, die direkt aus der Gruft
kommen. Das ist der Soundtrack zu einem Horror-Movie.
Sogar jetzt kommt man nicht zum Luft Holen, weil man
diese nämlich anhalten muss! Leider markiert "Subprime"
schon das Ende dieser sehr geilen EP von Scour! Kurz und
heftig zerstören Scour so ziemlich alles, was sich ihnen
in den Weg stellt! Auf diese EP gehört der Sticker: Muss
ich haben! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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LIZZY BORDEN – Best Of Lizzy Borden Part 2 Metal
Blade/Sony
Coole Idee der Schockrocker Lizzy Borden. Nach dem
letzten «Best Of» kommt nun der zweite Teil ans Tageslicht
und beinhaltet die letzten drei Studioscheiben «Deal
With The Devil» (2000), «Appointment With Death» (2007)
sowie «My Midnight Things» (2018) und würzt das Ganze mit
zwei Covertracks. Einmal durch Blue Oyster Cult
(«Burning For You») und zum Zweiten mit The Ramones
(«Pet Sematary»). Somit ergeben sich auch keine
Überschneidungen zum ersten «Best Of»-Teil. Lizzy hat
sich schon lange musikalisch freigeschwommen und macht
genau das, auf was er Spass und Bock hat. Das hört man
nicht nur dem Opener «My Midnight Things» an. Ob nun
Rock, Metal, klassische Elemente oder doch noch ein
bisschen Pop («Long may They Hunt Us»), das wie ein
Filmsoundtrack daherkommt, Lizzy kann es und verbreitet
immer Spass. Auch ein bisschen The 69 Eyes schimmert bei
«Under Your Skin» durch oder es wird mit «Lovin‘ You Is
Murder» ein toller US-Rock-Track vorgetragen. Schnell
wird’s bei «There Will Be Blood Tonight», während
moderne Tunes bei «We Only Come Out At Night» zu hören
sind. Mister Borden nimmt seine Musik und macht daraus
visuelle Teile, bei denen sich die eigene Vorstellung,
was uns der Künstler erzählen will, mit der Musik
verbindet. Diese Truppe wird nie zu den
Millionen-Sellers gehören. Dafür kann sie von sich
behaupten ihre künstlerischen Fähigkeiten perfekt
umzusetzen und jeden Morgen ihr Gesicht mit einem guten
Gewissen im Spiegel anzusehen. Nehmt Armored Saint,
Flotsam & Jetsam, Fifth Angel, Metal Church oder Helix.
Sie alle haben immer ihr Ding durchgezogen und beste
Unterhaltung geboten. Lizzy Borden gehört leider auch
dazu. Denn während da draussen «noch ein Bier»-Monster
ihr Unwesen treiben, bieten die genannten Truppen
richtige Songs und keine Fliessband-Produkte. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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KILLER BE KILLED – Reluctant Hero (Gatefold 2
LPs) Nuclear Blast/Warner Oftmals sind
sogenannte „All-Star-Projekte“ mit Vorbehalt zu
geniessen, da sie in vielen Fällen eine zwiespältige bis
überflüssige Angelegenheit darstellen. Häufig kranken
sie an kompositorischer Belanglosigkeit und beknackten
Bandnamen. Im schlimmsten Falle ist überdeutlich hörbar,
dass die Köpfe dahinter eher gestiegene
Lebenshaltungskosten ausgleichen mussten als ernsthaft
einer kreativen Lust zu folgen. Killer Be Killed
erfüllen zwar das Kriterium eines albernen Namens,
andere Vorurteile wären aber eine glatte Unterstellung.
Der namhafte Cast besteht aus Max Cavalera (Soulfly,
Ex-Sepultura), Greg Puciato (Ex-The Dillinger Escape
Plan), Mastodon-Bassist Troy Sanders und
Converge-Drummer Ben Koller. Das Killer Be Killed-Debüt
aus dem Jahre 2014 gehörte zum Besten, was Cavalera in
seiner seit einigen Jahren eher durchwachsenen
Diskografie zustande gebracht hat, obschon die Band wie
eine kurzlebige Angelegenheit wirkte. Der Stil der
Truppe orientiert sich zwar erkennbar an den Hauptbands
der vier Musiker, vermeidet aber das jeweils
Offensichtliche. Somit bietet „Reluctant Hero“
abwechslungsreiches und originelles Songmaterial, aus
dem trotz High-End-Produktion leuchtende Funken der
Spielfreude sprühen. Dass sich Cavalera, Puciato und
Sanders die Vocals teilen, macht das Album zusätzlich
spannender, da alle drei sehr gut zu den jeweils
zugewiesenen Parts passen. Daraus entstehen Songs, die
zum Besten gehören, was das Metalcore-, Modern
Metal-Genre seit Machine Head‘s „Unto The Locust“ oder
Trivium‘s „Shogun“ hervorgebracht hat. Spannenderweise
verfolgt jeder Song einen neuen Ansatz, sodass
Schema-F-Effekte zum Glück ausbleiben. Nicht nur
All-Star-Bands können sich bei Killer Be Killed etwas
abschauen. Elf Songs und kein richtiger Lückenfüller,
keine nervigen Soundsample-Tracks, keine
Reissbrettarbeit, keine kommerzielle Anbiederung – das
ist unter den gegebenen Vorzeichen keinesfalls
selbstverständlich. „Reluctant Hero“ ist ein Highlight
in seinem Bereich, weil es sich ganz ungeniert seine
eigene Nische schafft. So können und sollten Killer Be
Killed gern weitermachen. Oliver H.
Punkte: 9.0 von 10
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SÓLSTAFIR – Endless Twilight of Codependent Love
(Limited 2 MAble Vinyl) Season Of Mist/Irascible Bereits
25 Jahre gibt es die isländische Band Sólstafir nun
schon und zu ihrem Jubiläum haben die vier Künstler ein
neues Werk herausgebracht. «Endless Twilight of
Codependent Love» ist das siebte Album der Künstler und
wer die Isländer kennt, weiss auf was er sich gefasst
machen kann. Düsterer, melancholischer Rock n Roll
erklingt, wie gewohnt ist ein Grossteil auf Isländisch
gesungen. Das muss jedoch nicht heissen, dass der
Zuhörer die Bedeutung dieser Worte nicht verstehen kann,
denn Sólstafir können ihre Emotionen wie kein Anderer in
ihre Musik einbringen, so dass es nicht bloss ein Musik
hören, sondern gar ein Musik fühlen wird. Verzweiflung
schlägt dem Zuhörer entgegen, die Trauer einen Freund zu
verlieren, gemischt mit atemberaubenden Instrumentals,
welche mit ihrer simplen und doch so gekonnten Art
komplett vom Hocker hauen. Dazu kommt der
abwechslungsreiche Gesang, mal ähnelt es Sprechgesang,
dann wird es wieder melodischer, flüsternd und dann
wieder aus vollem Hals. Mich persönlich erinnert die
Musik von Sólstafir ja immer an die Natur von Island.
Absolut einzigartig, vielfältig auf so kleinem Raum,
melancholisch und einfach nur wunderschön! Die Musiker
bleiben ihrem Stil treu und jeder, der auch nur ein
kleines Bisschen mit der Band anfangen kann, wird auch
dieses Album lieben! Zoé
Punkte
9.0 von 10
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IRON SAVIOR – Skycrest (Gold Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Das elfte Album der
Hamburger Iron Savior ist nach wie vor... METAL PUR!
Klar gibt es immer ein bisschen Judas Priest zu hören,
aber dies in einem Mass, dass man nicht von einem
Plagiat spricht, sondern von fein eingestreuten Zutaten.
Ausserdem ist die Truppe eine Einheit, die es nicht
nötig hat zu klauen, denn dazu ist der Vierer eine zu
authentische Truppe mit einem zu eigenen Sound. Es ist
ebenso schade wie auch überraschend, dass es Iron Savior
bis jetzt nie zu den ganz Grossen geschafft haben und in
einem Atemzug mit Helloween und Gamma Ray genannt werden.
Aber jammern gehört nicht zum Vokabular des Vierers, und
so widmen wir uns dem neuen Streich der Truppe. Der
Opener und zugleich Titelsong überzeugt mit tollen
Gitarrenharmonien, die man in der Form früher von Blind
Guardian gehört hat, heute aber nur noch von Iron Savior
präsentiert bekommt. Mit «Our Time Has Come» (ja wann
denn endlich) kracht ein Doublebass Drum geschwängerter
Metal-Hit aus den Boxen, der durch tolle Vocals (Piet
Sielck) und hervorragende Gitarrenparts (Piet und
Joachim Küstner) begeistert. – Die Gitarrenparts sind
nach wie vor eine Geheimwaffe der Jungs – Das schwere
und majestätische «Hellbreaker», das vorantreibende und
fette «Souleater», das flotte «There Can Be Only One»,
das überholende «Silver Bullet», das rockige «Raise Your
Flag» (Hymne!) und die wundervolle Ballade «Ease Your
Pain» zeugen erneut von der kompositorischen Sicher- und
Lockerheit. Vielleicht ist der «Pathos» dieses Mal ein
bisschen mehr aus dem Mauseloch hervor gekrochen als auch
schon, aber ansonsten dominiert der bekannte Iron
Savior-Sound, welcher mit dem fantastischen «Ode To The
Brave» das Werk beendet. Freunde! Wer auf guten Metal
steht, der kommt an dieser Truppe nicht vorbei. Eine,
die auf der Bühne kein grosses Theater aufführt, sondern
einfach die Musik für sich sprechen lässt. Wie auch auf
«Skycrest»! Und würde dem Bass endlich mehr Platz
eingeräumt werden und dieser druckvoller aus den Boxen
knallen, dann wäre eine noch bessere Benotung möglich
gewesen. Ja, man geht ab und zu mit seinen Lieblingen zu
hart ins Gericht, aber wie gottesgleich würde diese
Scheibe klingen wenn Jan (Bass) noch mehr auftrumpfen
könnte und ihm die gleiche Dominanz geboten würde wie
Drums, Gesang und Gitarren... Tinu
Punkte
9.0 von 10
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MAJESTICA – A Christmas Carol (CD) Nuclear
Blast/Warner Nachdem die Symphonic Power Metal
Band Majestica letztes Jahr ihr Debut veröffentlicht
hat, überrascht sie ihre Fans nun mit einem ganz
besonderen Weihnachtsgeschenk. «A Christmas Carol»
liefert Weihnachtslieder in epischen, melodiösen und
aufmüpfigen Power Metal-Stil. Wie es der Albumtitel
schon andeutet, verarbeitet das Werk die
Weihnachtsgeschichte «A Christmas Carol» von Charles
Dickens. Das Album beginnt mit dem Titeltrack «A
Christmas Carol», einem kitschigen, weihnachtlichen
Orchestral, das am Eingangstor des Europaparks zur
Weihnachtszeit laufen könnte. Ehrlich, Kitsch ist das
Schlagwort hier. Das ganze Album erinnert an eine
Mischung aus Twilight Force, Disney und amerikanischen
Weihnachtsmusik-Klischees, verpackt in Majesticas
pompösen Power Metal. Durchgehend werden typische
Weihnachtslieder-Melodien (bspw. «Merry Christmas») oder
Melodien aus Disneyfilmen (bspw. «The Mob Song» aus The
Beauty And The Beast) in ihren Liedern verpackt. Unter
anderem damit wird ein Faden im Konzeptalbum
hergestellt. Zudem erscheint «A Christmas Carol» wie ein
unterhaltsames Metal-Musical, da die verschiedenen
Charakteren aus der Geschichte von verschiedenen Stimmen
und in verschiedenen Gesangsausdrücken (spielerisch,
erzählend, leidenschaftlich oder lächerlich) dargestellt
und durchgehend von den typischen Majestica-Chören
begleitet werden. Neben Leadsänger Tommy Johansson
(Sabaton), der abermals mit seiner unglaublichen Stimme
in seinen Bann zieht, sind auch die anderen
Bandmitglieder als Charaktere zu hören. Zudem sind
Gastsänger aus Hot Beef Injection und Veonity bei diesem
Musical dabei. Neben den schnellen, pompösen Knallern
wie «Ghost of Christmas Past» oder «Ghost of Christmas
Present» ist zudem eine eingängige, berührende Ballade
«The Joy of Christmas» enthalten. Der letzte Track «A
Majestic Christmas Theme» ist eine orchestrale
Zusammenfassung der vorherigen Lieder, welches das Album
eingängig und erfüllend abrundet. Ja, «A Christmas
Carol» ist purer Kitsch! Guter Kitsch! Das Album macht
eine Menge Spass und bringt Abwechslung in die
ausgelutschte Weihnachtsplaylist. Sind wir ehrlich -
insbesondere dieses Jahr kann die Weihnachtszeit etwas
Auftrieb und Kitsch ertragen – Majesticas
Weihnachts-Musical erreicht dies ohne Probleme.
Glockenspiel, pompöse Orchester, verzerrte Gitarren,
schöne Melodien und allbekannte Melodien mit
Majestica-Musik kombiniert – all dies ist hier zu
finden. Und hiermit wünsche ich Euch allen frohe (Power
Metal) Weihnachten! Sina
Punkte:
9.0 von 10
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ICED EARTH – Iced Earth – 30th Anniversary Edition
(LP) Century Media/Sony
Was soll man zu diesem Meisteralbum sagen? Tag um
Tag sog ich mir die neun Tracks des Debütalbums von Iced
Earth ein und war bei jedem Anhören noch ein bisschen
begeisterter. Schon mit dem Opener «Iced Earth» und den
sich abwechselnden schnellen und langsamen Momenten
entlud sich ein metallisches (Fege-) Feuerwerk, das es
in dieser Form selten gab. Die galoppierende
Rhythmusgitarre von Jon Schaffer sucht noch heute
Ihresgleichen und wird höchstens durch jene von
Rock'n'Rolf (Running Wild) in den Schatten gestellt. Die
solistischen Einlagen von Randall Shawver waren der
passende Deckel auf die Musik, bei der das Rhythmus-Team
Dave Abell (Bass) und Mike McGill (Drums) für den
vorantreibenden Druck sorgten. Ja, über Sänger Gene Adam
kann man geteilter Meinung sein, ich bin aber noch immer
überzeugt, dass ohne ihn dieses Werk niemals dermassen
packend und spannend ausgefallen wäre. Lieder wie
«Written On The Walls», «Colors» und «When The Night
Falls» sind US-Power Metal in seiner ureigensten und
reinsten Form. Wie auch das sich aufbauende «Curse The
Sky», das gespenstische und an Ozzy zu «Bark At The
Moon»-Zeiten erinnernde «Life And Death», das
Klassik-inspirierte und auf der Akustik-Gitarre
vorgetragene Instrumental «Solitude», wie das auch
gesangslose «Funeral» (mit einem unglaublichen Aufbau)
zeigen eine Truppe, die auf dem Sprung war, ganz Grosses
zu erreichen. Ohne diese Scheibe wären spätere
Höhepunkte wie «Dante’s Inferno», «A Question Of
Heaven», «Burning Times» oder «Blessed Are You» nicht
möglich gewesen. Und auch wenn zwei Alben später Mat
Barlow als der grosse Sangeskünstler abgefeiert wurde
(was ich bis heute nicht verstanden habe!), so hat Jon
zusammen mit Gene hier ein Werk für die Ewigkeit
veröffentlicht. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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VOIVOD - Lost Machine - Live (2 LPs) Century
Media/Sony
Beim Label Century Media gibt es eine richtige
Flutwelle von Live-Alben! So sind auch Voivod mit einem
Live-Album namens "Lost Machine -Live" am Start.
Aufgenommen wurde der Gig, für dieses Tondokument, in
ihrer kanadischen Heimat Québec. Witzig sind die
Song-Ansagen in französischer Sprache! Die Trackliste
umfasst sämtliche Schaffensperioden von Voivod, auch
wenn dem aktuellen Album ein wenig mehr Achtung geboten
wurde. Der Sound ist sehr gut und unterscheidet sich nur
minimal von einer Studio-Produktion. Was mich ein wenig
erstaunt, dass vom Album "Nothingface" gleich zwei Songs
enthalten sind, während vom vorletzten Album "Target
Earth" kein einziger Song den Weg auf dieses Live-Album
gefunden hat. Wer aber soll sich dieses Live-Album von
Voivod letztendlich zulegen? Für mich kommen da nur die
absoluten Die Hard-Fans, die einfach wirklich alles von
ihrer Lieblingsband haben müssen, und die Leute, die auf
diese Weise eine ihnen unbekannte Band entdecken
möchten, in Frage! Voivod haben mit diesem Live-Album
"Lost Machine -Live" ein stimmiges Zeugnis ihres
Schaffens abgegeben! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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PAIN OF SALVATION - The Perfect Element Pt.1
(Re-Release 3 LPs) InsideOut Music/Sony
Ich weiss noch, als ich
dieses dritte Werk der Schweden um Daniel Gildenlöw und
damals noch mit Bruder Kristoffer am Bass das erste Mal
gehört habe. Ich war ziemlich verwirrt und es brauchte
einige Durchläufe, um das Potential dieses Rundlings zu
erkennen und zu verstehen. Heute 20 Jahre später haben
Songs wie "In The Flash", das ruhige "Morning On Earth"
oder die geniale Prog-Nummer "Indoglossia" nichts von
ihrer Faszination verloren. Knallharte Metalnummern wie
"Ashes" treffen auf epische wie "In The Flesh", oder
eben auch ruhige Momente gibt’s genauso wie die
Longtracks namens "King Of Loss" oder der Titeltrack.
Daniel Gildenlöw verstand es hier, seine Fans zu
fordern, es braucht wirklich 10 Durchläufe, um dem
Meister und seinen zum Teil sehr anspruchsvollen,
verwirrenden musikalischen Ideen zu folgen. Kaum ist man
in einem Song drin, ändert der abrupt die Richtung. Ist
man aber mal in der Welt der Schweden drin, fühlt man
sich echt wohl darin. Den 12 Original-Nummern ist am
Schluss noch das Instrumentale "Epilogue" drangehängt
worden. Und als nette Zugabe für die Fans gibt’s noch
eine Bonus-CD mit zusätzlich 7 Songs, davon 4
Live-Songs: "Used", "Ashes", "Falling" und "The Perfect
Element". Wer dieses Album noch nicht hat, sollte sich
diese Prog-Perle unbedingt zulegen, aber viel Zeit
mitbringen, eben, die braucht's, um das Ganze
vollumfänglich zu begreifen. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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EXARSIS – Sentenced To Life (CD) MDD Records
Alleine anhand des Covers kann man erahnen, welche
Art von Musik die Griechen spielen. Vieles erinnert an
die Engländer von Xentrix, wenn man sich das Cover von
«Sentenced To Life» ansieht. Mit einem Gitarreninferno
startet «Another Betrayal» und man sieht sich an die
seligen Zeiten der wilden Hades erinnert. Dies auch
dank der Stimme von Nick Tragakis, der vieles von Alan
Tecchio hat. «The Truth Is No Defence» knallt mit einer
brutalen Geschwindigkeit um die Ecke, besitzt aber, wie schon
sein Vorgänger, ein unglaubliches Mass an melodischen
Momenten. Im gleichen Fahrwasser geht es weiter, und
auch wenn ich «Aiming The Eye», «Mouthtied», «One Last
Word», «Interplanetary Extermination» und «New War
Order» alle als verdammt starke Tracks einstufe, bin ich
über die Verschnaufpause in Form des Instrumental-Tracks
«The Drug», das an alte Running Wild-Instrumentals
erinnert und «... Against My Fears» sehr dankbar. Die
neun Lieder zünden sofort, gehen noch schneller in den
Kopf rein und verbleiben dort für immer und ewig. Wer
auf guten Thrash Metal und Speed Metal der neueren
Generation steht, sollte hier unbedingt reinhören.
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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KATLA - Allt þetta helvítis myrkur (2 White Viyl LPs)
Prophecy Productions Eine Band benannt nach dem
gefürchtesten Isländischen Vulkan, das klingt doch mal
vielversprechend… «Allt þetta helvítis myrkur» ist das
zweite Album der isländischen Band und zudem das neue
Projekt von Ex-Solstafir Drummer Guðmundur «Gummi» Óli
Pálmason. Ja, eigentlich will ich neue Projekte nicht an
den Vorgeschichten ihrer Künstler aufhängen, aber hier
muss man einfach hervorheben, in welcher genialen
Ähnlichkeit die zwei stehen. Damit will ich natürlich
auf keinen Fall sagen, dass Katla einen billigen
Abklatsch von Solstafir ist, denn diese beiden Projekte
unterscheiden sich grundlegend. Das verbindende Glied
hier stellt die Atmosphäre der Musik selber dar; düster,
melancholisch und doch wunderschön. Was hier jedoch
anzufügen ist, ist dass Katla in viel brutalere Ebenen
abtaucht was den Gesang betrifft mit dem krächzenden,
rauen Schreigesang. Guturalgesang ist jedoch nicht das
Einzige was die Isländer mit ihrer Stimme tun können,
denn auch Cleangesang haben sie absolut auf dem Kasten.
So ergibt sich eine unglaublich abwechslungsreiche
Mischung. Kein Song ist so wie der andere, und doch wird
es nicht zu unterschiedlich, denn es entwickelt sich zu
einer Vielfältigkeit, bei der man in jedem Song neue
Facetten der Band erkennt. Ob das nun raue Gitarrenriffe
gemischt mit feinem Gesang sind, ein kompletter
Instrumental Song, langsame Schlagzeugtakte mit
atmosphärischen Gitarrenklängen oder Krächzgesang, es
ist alles dabei. Ich kann dieses Album absolut empfehlen
und jeder der ein Fan von melodiöser, atmosphärischer
Musik ist wird dieses Werk lieben. Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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HATEBREED - Weight Of The False Self (LP)
Nuclear Blast/Warner Der mittlerweile sehr
metallische und geerdete Hardcore beziehungsweisse
Crossover der amerikanischen Ikone namens Hatebreed
erscheint faustdick auf 'Weight Of The False Self', dem
mittlerweile neunten full-length Album, mit 12 wütenden,
sehr schweren, hardcorerischen und crossoverischen
Tracks, der aus Bridgeport, Connecticut, stammenden
Fünfer-Formation. Hatebreed setzen auf 'Weight Of The
False Self' eindeutig auf Riffgewitter, da setzt es ein
Wölkchen nach dem anderen ab, als Regenwolke, welche
dann prasselnd auf das Griffbrett der beiden Gitarristen
niederprasselt. Auch hier wird weniger auf die
solodesken Momente gesetzt, doch die wenigen Anleihen
lassen sich auf jeden Fall raushören und stehen am
richtigen Moment der Songs auf dem Teller. Der Tieftöner
ebenfalls erdet die ganze Chose, da dieser relativ klar,
unverzerrt daherrollt, die Bühne frei macht für den
groovenden Schlagwerker, der gekonnt und bewusst stets
in den Midtempi-Parts meist verharrt und so diese
Groove-Granaten und -Attacken vollends garantiert. So
tragen die wütenden und bösen Shouts und Screams von
Jamey Jasta hervorragend, klar vorgetragen und stets
frontschweinisch in die lechzende und ausgehungerte
Masse reingepresst. Kein Wunder reiht sich hier ein
Moshpit-Song nach dem anderen ein, denn hier werden die
Nackenmuskeln und wohl auch die anderen Knochen gestählt
und gesund in Bewegung gehalten. Die Produktion
ebenfalls brutal hart und klar auf die digitalen wie
vinylartigen Rillen gepresst. Mich überzeugt stets die
rohe, in sauberes Songwriting, gepackte, musikalische
Gewalt, Wut und Intonation von Hatebreed, denn
ausgelaugt kommen Hatebreed nicht daher, im Gegenteil,
verdammt scharf und hungrig reissen sie mit 'Weight Of
The False Self' eine Orgie nach der anderen auf und
schliessen diese zum nächsten Höhepunkt. Das Artwork ist
passend gestaltet zum dargebrachten Sound auf ebenda
genannten Longplayer. Alle 12 Tracks kriechen daher und
lassen die Orgie hochleben, doch Songs wie 'Cling To
Life', 'Instinctive (Slaughterlust)', 'Let Them All
Rot', 'This I Earned', 'Dig Your Way Out' und 'Invoking
Dominance' lassen die Moshpits etwas höher schlagen, und
ja, etwas groovigen Death-Metal scheint auch im
letztgenannten Songs miteingeflossen sein. Ein
Mosphit-Orgienfest, welche Fans von Cro-Mags, etwas
Crowbar, etwas gar Demolition Hammer ein konstantes,
leicht in den Mundwinkeln zuckendes Grinsen hervorrufen.
Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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BLIND GURADIAN – Imaginations From The Other Side
– 25th Anniversary Edition (2 Pictue Dics) Nuclear
Blast/Warner
Es war das fünfte Album der
Krefelder und auch der Durchbruch für das damalige
Quartett. Hansi (Gesang, Bass), Marcus (Gitarre), André
(Gitarre) und Thomen (Schlagzeug) hatten nach dem Erfolg
von «Somewhere Far Beyond» und dem Hit «The Bard’s Song»
einen nicht zu unterschätzenden Druck und
veröffentlichten mit «Imaginations From The Other Side»
ein unglaublich stimmiges und packendes Werk, das durch
Schnelligkeit («I’m Alive», «The Script For My Requiem»,
«Born In A Mourning Hall»), balladesken und
mittelalterlichen Tönen («A Past And Future Secret»),
Hymnisches mit Lagerfeuerromantik («Modred’s Song»),
Hits wie man sie nur einmal schreibt («Bright Eyes») und
majestätische Momente («And The Story Ends») lebte. Dazu
die typischen Guardian-Mitgröhl-Refrains und man wusste,
welche Truppe sich bald zu den ganz Grossen zählen
konnte. Nun, 25 Jahre später erscheint das Album in
einer Sonderedition. Enthalten eine Liveaufnahme des
kompletten Albums, dazu das komplette Werk als remixte
und remasterte Version plus des Uriah Heep-Klassikers
«The Wizzard» und das Ganze nochmals als Instrumental-
und oder Demoversionen. Diese Scheibe sollte jeder
Metal-Fan in seiner Sammlung stehen haben. Was die Jungs
nach «Imaginations From The Other Side»
veröffentlichten, war in meinen Ohren zu überladen und
zu verspielt. Kein anderes Werk konnte mehr an der Magie
von «Imaginations» kratzen, und somit bleibt diese
Scheibe unerreicht und als Werk vollkommen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SODOM – Genesis XIX (2 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb Sodom haben sich mit den
Alben, welche in der Besetzung Tom Angelripper (Gesang,
Bass), Bernemann (Gitarre) und Bobby/Makka (Schlagzeug)
eingespielt wurden, einen unglaublich hohen Stellenwert
erspielt. Mit jeder Scheibe von «‘Till Death Do Us
United» bis zu «Decision Day» wurde noch eine höhere
Stufe genommen und liess das Trio für mich zu den
mächtigsten der «fabulous four» (Destruction, Kreator,
Sodom, Tankard) aufsteigen. Der grösste Wurf gelang Tom
noch vor dieser Zeit, als 1989 «Agent Orange» in die
Charts einstieg und viele überraschte Gesichter
zurückliess. Mit den letzten beiden EPs «Sacred Warpath»
und «Partisan» zeigte die zum Quartett aufgestockte
Band, wo der Weg hingehen sollte. Weg von dem vom
Slayer inspirierten Sound und hin wieder zu den eher
"rumpligen" Klängen der Frühzeit (1985 - 1986). Nachdem
überraschenderweise Husky ausstieg, musste mit Toni
Merkel ein neuer Schlagzeuger gefunden werden. Dank ihm
klingt einiges wieder wie früher, aber trotzdem mit viel
Tightness. Das Gitarrengespann Frank Blackfire (war
schon bei Sodom und dann auch bei Kreator) und Yorck
Segatz ergänzt sich in seinem Spiel sehr gut, und wenn
Tracks wie der Titelsong, «Glock’n Roll», «Dehumanizer»,
dem unglaublich geilen, da langsamer gespielten «Occult
Perpetrator» und «Friendly Fire» hört, fühlt man sich in
die alten Sodom-Tage zurückversetzt. Mit «Nicht mehr
mein Land» geht Tom zuerst schwerfällig und dann punkig
zur Sache und lässt seiner kritischen Art, Texte zu
komponieren, freien Lauf. Auch wenn mir die letzten
Studio-Scheiben besser gefielen, haben Tom und seine
Truppe mit «Genesis XIX» ein wirklich tolles Album
abgeliefert, das sicherlich die alten «Vibes»
beinhaltet, aber deswegen nicht "altbacken" klingt.
Zudem eines, bei dem ich mich ertappe, wie ich nach dem
Anhören die alten Sodom-Scheiben aus dem Regal hole und
mit einem Schmunzeln Tracks wie «The Saw Is The Law»,
«Ausgebombt», «Remember The Fallen», «Christ Passion»,
«Sodomy & Lust» oder «Outbreak Of Evil» geniesse...
Tinu
Punkte: 8.8 von 10
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SARVEKAS – Of Atavistic Fury & Visions (Vinyl EP)
Soulseller Records
Diese Zweiergruppe aus dem
Süden Finnlands ist mir bisher komplett unbekannt.
Alles, was ich weiss, ist, dass sie seit 2018 existieren
und uns nun eine neue EP vor die Füsse knallen. Ich bin
gespannt, was dieses skandinavische Black Metal-Projekt
für uns bereits hält. Und das ist so einiges. Die Band
überrascht mit einem rohen und vor allem in den
letzteren Tracks trotzdem melodischen Sound. Wütend und
kraftvoll treibt sich das Album voran und erinnert mich
dabei an absolute Klassiker des rohen Black Metal wie
Sargeist oder Gehenna. Gerade für Fans letzteren würde
ich diese Gruppe hier sehr empfehlen. Auch die
Eintönigkeit, die der Raw Black Metal manchmal mit sich
bringt, wird hier gekonnt umgangen und mit verschiedenen
Riffs und Vocals gespielt. Für alle, die old school
Black Metal mögen, ist das reinhören in dieses Album
Pflicht. Simu
Punkte:
keine Wertung
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CATS IN SPACE – Atlantis (Digipack) Harmony
Factory/Cargo Records Bereits zum vierten Mal
nimmt uns die britische Combo Cats In Space auf eine
Reise zurück in die Siebziger mit. Wie schon in der
Vergangenheit können die Weltraumkatzen auch dieses Mal
Akzente setzen, was bei der anhaltenden
Veröffentlichungsflut alles andere als
selbstverständlich ist. Nun, das Ganze als Classic
Rock-Aufguss abzutun wäre grundlegend falsch. Die Band
schafft es, verschiedene musikalische Aspekte homogen zu
einem individuellen Stil mit hohem Wiedererkennungswert
zu kombinieren. Dabei schöpft man aus dem Fundus der
Vergangenheit der Musiker. Es fallen so illustre Namen
wie Asia, Robin Trower, Ian Gillan, Bad Company und
Sweet. Dem auf klassischem Siebziger Hard Rock
aufgebauten Sound fügt man mit AOR- und Glam-Komponenten
konkrete Zutaten bei. Es resultiert ein vielschichtiges
Gesamtbild, das konstant spannend bleibt. Konkret
präsentiert man opulentes Songmaterial mit Substanz und
Charisma, individuellen Hooks und eingängigen
Strukturen. Aber auch die satte Instrumentalisierung mit
voluminösen Vocals, intensiven Background-Vocals und
satten Gitarren- und Pianoklängen bleibt kritikfrei. Das
Ganze kommt den Glanztaten von Cheap Trick und vorallem
Queen schon gefährlich nahe. Ganz grosses Kino, das uns
da die Jungs von der Insel vorsetzen. Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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THE DEVIANT - Rotting Dreams Of Carrion (Green
Vinyl LP) Soulseller Records Aus Norwegen,
genauer geschrieben aus Stavanger, Rogaland, stammt das
Trio von The Deviant, seit 2003 in aktiver Form
unterwegs und veöffentlicht mit 'Rotting Dreams Of
Carrion' ein ebenso formidables wie auch deren dritten
full-length Gassenhauer. 8 Tracks in feinster
Black-Metal-Manier rollt hier in unsere Gehörgänge und
setzt sich fest. Im ersten Moment kommen hierbei
sogleich Immortal, etwas Dimmu Borgir, Mayhem, Gehenna,
Bathory, Necrophobic und 1349 in den Sinn, um einen
ersten Vergleich zu kreieren. Nun, es wird auf jeden
Fall nicht im 08/15-Stil geblacked, denn man setzt auf
'Rotting Dreams Of Carrion' auch auf Groove und leicht
angehauchten, anfangs 80er intonierten
Thrash-Black-Metal, was The Deviant sehr gut und
wohlwollend zu stehen kommt. Die Gitarren riffen sich
konstant durch das Black-Metal-Gewitter, mal
hyperschnell, dann auch mal im groovenden Mid-Tempo. Ja,
solodeske Ausflüge sind shreddermässig gesät, passt zum
Riffing, was dieses komplett und dies bei weitem
wettmacht, denn die Soli sind auch sehr melodiös
getragen. Auch die Blast- und Grindattacken stehen hier
beiseite, nebst dem obligaten Double-Bass, den betonten
Ride-Attacken. Der Bass ist ebenfalls nicht zu
verachten, denn dieser ebnet dem Quetschbalken
hervorragende Möglichkeiten zum Solieren und erdet den
gezockten Black-Metal perfekt. Die Vocals kratzen am
Gutturalen, haben jedoch auch die shoutend-screamenden
Elementen des Black-Metals in den Stimmbändern. Eine
sehr druckvolle, saubere Produktion, ein passendes
Artwork runden 'Dreams Of Carrion' gekonnt ab. Songs wie
'Son Of Dawn', 'It Has A Name', das untypische 'Iron
Vultures' und 'Martyrdom' sind das berühmte Salz in der
Suppe. Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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TRIP6 – Spit (CD) Dark Star Records
Was kann man zu einer Band sagen, deren Promo-Abteilung
null Material zum rezensierenden Album gelegt hat?
Erstens haben sich die Amerikaner einen speziellen Namen
ausgesucht. Trip6 bedeutet aus dem Englischen übersetzt:
Schilddrüsenrezeptor-interagierendes Protein 6 ist ein
Protein, das beim Menschen vom TRIP6-Gen kodiert wird.
Trip6 ist eine fünfköpfige Truppe, die sich dem Hard
Rock und Heavy Metal verschrieben hat. Die Band ist aus
der ehemaligen Formation Vulgar entstanden, die
hierzulande keine grossen Wellen geschlagen hat.
Jedenfalls startete die Besatzung mit Drummer Vic
„Vulgar“ Pedraza, Bassist Kevin Munster und
Leadgitarrist Sam Mustafalic. Vervollständigt wurde das
Line Up mit Zweitgitarrist Al Amey (2017) und Sänger
Nate DeVan (2018). Zu ihren grössten Einflüssen zählen
Black Sabbath, Slayer, Pantera oder Motörhead, um nur
einige zu nennen. Das Ganze wird vom Fünfer durch den
Wolf gejagt und heraus kommt ein unglaublicher Sound.
Diesen präsentieren sie auf ihrem Debüt, das kurz und
bündig „Spit“ heisst. Moderner Sound mit einem Touch
Old-School-Metal. Während zehn Songs präsentieren die
Jungs aus Chicago ihre Vorstellung von Metal. Das lässt
sich auf jeden Fall hören. Groovende Parts, treffen auf
brettharte Gitarren und abwechslungsreiche Vocals. Auf
der Tour mit Steve Grimmet haben sie wertvolle
Erfahrungen gesammelt und konnten bereits einiges an
positivem Feedback einstreichen. Die Musik von Trip6 ist
mit Sicherheit nicht neu und auch nicht besonders
innovativ. Jedoch rauscht es ganz gewaltig in den Ohren
und macht einfach Spass. Manchmal muss guter Sound eben
nicht technisch hochstehend und kompliziert sein.
Oliver H.
Punkte: 8.8 von 10
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PHASE REVERSE – Phase IV Genocide (Neon Orange
Vinyl) ROAR! Rock Of Angels Records
Griechenland überzeugt wieder einmal mit einer Heavy
Metal-Band, die das Potenzial hat, ganz gross zu werden.
Auf ihrem vierten Album präsentieren Phase Reverse einen
gelungenen Mix aus Southern Rock und Heavy Metal. Das
kling derart frisch und druckvoll, dass es eine wahre
Freude ist, zuzuhören. Dabei dringen die
Country-Elemente erst ab der zweiten Hälfte der zehn
Lieder so richtig durch. Vorher ist es vor allem harter
moderner Heavy Metal, dessen Songwriting aber ebenfalls
aufhorchen lässt. Vorzeitig aufgeben tut man deshalb
nicht. Richtig spannend wird es ab «Delete». Hier hat
man gar das Gefühl, zeitweise gar ein Banjo zu hören.
Dazu kommt eine Stimme, die kratzend und melodisch
gleichzeitig ist und damit den Sound der Band ideal
abrundet. Es macht schlicht Spass, sich "Phase IV
Genocide" anzuhören. Die volle Tanzwucht dürfte diese
Musik vor allem live erzeugen. Hoffen wir deshalb, dass
dieser Pandemie-Shit möglichst bald vorüber ist und wir
diese Griechen mal in der Schweiz erleben dürfen. Bis
dann, sei dieses Album wärmstes empfohlen. Denn hier hat
man zehn Lieder, auf die viele Bands neidisch wären,
wüssten sie davon. Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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GAMA BOMB – Sea Savage (LP) Prosthetic
Records Gama Bomb kehren 2020 mit einem
apokalyptischen Seefahrer-Album namens „Sea Savage“
zurück und sorgen damit für den Soundtrack zu
Jahresende. Alle Old-School-Metaller dürfen sich über
viktorianisch angehauchte Horror- und Heldengeschichten
à la Moby Dick freuen. Die Platte, und ich meine
wirklich die LP, ist im Theaterstil des 19. Jahrhunderts
angelehnt. Es gibt einen ersten (Seite A) und einen
zweiten Akt (Seite B). Die Mannschaft der „S.S. Gama
Bomb“ begibt sich auf die Suche nach einem lebendigen
Yeti, findet jedoch nur den Wahnsinn auf hoher See. Muss
man mögen, wenn einem aber die Texte eher egal sind,
kann man sich stets auf das Musikalische konzentrieren.
Das Album wurde vom Lead-Gitarrist Domo Dixon während
den Sommermonaten in London und Warschau auf
Originalequipment der Achtziger produziert, um den
typischen Old-School-Vibe zu erhalten. Inspiriert wird
die Band durch Judas Priest, Iron Maiden und Accept.
Trotzdem ist „Sea Savage“ ein ganz anderes Biest als die
Vorgängeralben. Das Album ist das erste seit dem Weggang
von Langzeitdrummer Paul Caffrey. Mit James Stewart
(Vader, Decapitated) hat jetzt aber ein Mann die Stöcke
in der Hand, der dem Gama Bomb-Sound, die nötige
technische Raffinesse verleiht. Ausserdem kam der
ehemalige Gitarrist Luke Graham für einen Beitrag zum
Song „Rusty Jaw“ zurück. Für das „Sea
Savage“-Coverartwork hat die Band erneut mit Graham
Humphreys (A Nightmare On Elm Street, Evil Dead)
zusammengearbeitet, der Gama Bomb auch das Maskottchen
gestaltet hat. Die zwölf Titel haben es in sich und
sorgen für jede Menge Classic-Thrash. Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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FORTÍÐ - World Serpent (Gatefold LP)
Prophecy Productions Fortið, die isländische
Viking/Black Metal Band, gibt es nun schon seit 18
Jahren und «World Serpent» ist das sechste Album,
welches die Künstler in dieser Zeitspanne herausbringen.
Das Werk überrascht angenehm durch seine Vielfältigkeit.
Ob rasende Gitarrenriffe, hämmernde Drumms,
wohlklingender Gesang und ruhige melodiöse
Zwischenparts, es ist für jedermanns Geschmack etwas
dabei. Für mich persönlich sticht «Son Of A Barren Land»
besonders heraus, welcher eine ausgewogene Mischung aus
Krächz- und Cleangesang mit sich bringt. Begonnen mit
einem ruhigen Einstieg, wiegt sich der Sound immer mehr
hoch, wird immer schneller und intensiver. Unterbrochen
von melodiösem Cleangesang stechen so die härteren Parts
viel stärker hervor, was einen unglaublichen und
genialen Kontrast gibt. Hammer Song! Es geht weiter in
diesem melodiös-brutalen Stil, absolut genial
aufeinander abgestimmt. Man hört richtig, dass diese
beiden Künstler sich seit 2002 mit ihrem Talent
auseinandergesetzt haben und auf ein Level
perfektioniert haben, dass man unbedingt mal gehört
haben muss. Meiner Meinung nach dürfte dieses Album
jedoch noch eine kleine Spur mehr Krächzgesang haben,
denn das gibt immer noch ein gewisses Extra dazu.
Zoé
Punkte: 8.7 von 10
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WOMBBATH - Tales Of Madness (CD)
Transcending Obscurity Records Der schwere
Schweden-Deather Wombbath aus Sala, Västmanland,
Schweden, der seit 1990 unterwegs ist und heuer das
30jährige feiert, reicht mit 'Tales Of Madness' das
mittlerweile fünfte full-length Album mit 8 Tracks nach.
Und noch was, ja, das ist bestens bekannter
Schweden-Death, der auch bei Bands wie Entombed,
Unleashed, Grave, Dismember, Lik und Konsorten
traditionell gepflegt und ausgeworfen wird. Herrlich,
wie unverbraucht und frisch Wombbath hier losdeathen.
Nebst herrlichen Blasts und eben dem 'lüpfigen'
Humppa-Death, was wohlweislich nicht als negativ
gewertet werten darf, denn Wombbath ziehen hier ihre
Kreise, stecken das Revier ab und ... eben, et voilà!
Die Drums triolisieren leicht im groovigen
Death'n'Röll-Stil, gepaart mit
Double-Bass-Teppichlegerattacken. Die Gitarren sind
gewohnt stark verzerrt, überdistortioniert und dennoch
klar intoniert, was selbstredend auch eine Kunst ist und
erstmal gemacht werden soll, ohne einen undefinierbaren
Soundteppich zu kreieren. Da wird klar gerifft und auch
konstant soliert, mal melodiös, mal einfach heftig
runtergeshreddert. Der Tieftöner gesellt sich zu den
Gitarren hin, auch sehr verzerrt, doch ab und an hört
man den Bass auch klar heraus. Die Drums double-bassen,
blasten, grinden, thrashen etwas leicht und vor allem
speeden wie auch grooven sie herrlich durch die
Songkonstrukte. Die Vocals sind herrlich bös guttural
gehalten, teils verständlich, teils ein extrem tiefes
Gemurmel in gutturaler Version, dennoch bestens passend
zum gesamten Sound. Ein sehr farbig und brutal
gestaltes, geniales Cover-Artwork ziert diesen
Fünftling. Die Produktion ist druckvoll und sauber.
Songs wie 'Brutal Mights', 'Lavatory Suicide Remains',
'Unholy Madness', 'Save Your Last Breath To Scream' und
'The Fleshly Existence Of Man' sind einen gepflegten
Lauscher wert. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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ROCK-OUT - Stand Together (LP, White Vinyl)
Eigenvertrieb Was braucht es im denkwürdigen Jahr
2020 nebst einem neuen wie überraschend guten AC/DC
Studio-Album, den kompositorisch serbelnden Airbourne,
den langsam sterbenden '77 und den längst verblichenen
Vanderbuyst? Genau, nichts anderes als eine geballte
Ladung an frischem Schweizer Hardrock, der sich aber
sowas von gewaschen hat! Die Protagonisten nennen sich
simpel aber effektiv Rock-Out, stammen aus dem schönen
Emmental, sprich der Gemeinde Lützelflüh und legen im
Durchschnitt gerade mal um die zwanzig Jahre aufs
Parkett! Als regelmässiger Besucher des kultigen "ICE
ROCK" Festivals in Wasen i. E. sah ich die Jungs
erstmals 2018 abrocken, und schon da vermochten sie mich
voll zu überzeugen! Geboten wird vor allem schmissiger
Hardrock, angeführt von der rasiermesserscharfen
Gesangsstimme von Leadsänger/Leadgitarrist Florian
"Flopsi" Badertscher, der kongenial von Luca "Lücu"
Feller (Bass), Severin "Seve" Held (Guitars) und David
"Dave" Bärtschi (Drums) flankiert wird. Die junge
aufstrebende Band zeigt sich erstaunlich versiert, was
auf das Konto von schon zahlreichen Live-Auftritten
geht. Wie geil Rock-Out zu rocken vermögen, offenbart
bereits der kernige Opener «Hard Rock'n'Roll Tonight»
der buchstäblich gleich mit der Türe ins Haus fällt.
Dazu die variablen Vocals von Flopsi, der sich in allen
Lagen wohl fühlt und bei Bedarf ordentlich auf die Tube
drückt.
Dazu haut er, zusammen mit Sidekick Seve,
fette Riffs und filigrane Soli im Laufschritt heraus. So
und nicht anders muss das kesseln, und wenn man dereinst
mal Fussballstadien bespielen will, braucht es
Mitsing-Potenzial, das vom Titeltrack locker abgedeckt
wird. «Miss You» deutet anschliessend schon vom Titel
her an, dass nun leisere Töne folgen, und auch diese
Klippe umschiffen Rock-Out mehr als gekonnt. Was Flopsi
hier gesanglich erneut abliefert, ist schlicht und
einfach nur sackstark. Die wahre Stärke des jungen
Schweizer Quartetts liegt jedoch darin, frisch von der
Leber los zu rocken. Das Rad wird an dieser Stelle
selbstredend nicht neu erfunden, aber das optimal
geschnürte Paket, bestehend aus hochstehendem
Songwriting, gepaart mit diesen Mörder-Vocals und
beherzter Instrumentierung ergeben genau das was es
braucht, um einerseits das Feuer auf der Bühne entfachen
und andererseits das Publikum mitreissen zu können.
«Stand Together» gehört mit Sicherheit zu den besseren
heimischen Rockscheiben der letzten Jahre. Chris "Dö
Röhr" von Rohr (Krokus) muss sich bezüglich des
Nachwuchses keine Sorgen mehr machen und kann nun
definitiv in Würde abtreten! Die Zukunft gehört klar der
Jugend, die mitunter Rock-Out heisst. Fans von
handgemachter Rockmusik mit Schmackes und Tiefgang
dürfen sich die zeitgemäss produzierte Scheibe (auf
Vinyl) nicht entgehen lassen! Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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FOREIGN – The Symphony Of The Wandering Jew Part II
(CD) Pride & Joy Music Dieses
Prog-Metal-Projekt braucht Zeit, um die beim Hörer zu
zünden – und das trotz hochwertiger Besetzung.
Keyboarder Ivan Jacquin hat Sänger wie zum Beispiel Zack
Stevens (Circle II Circle, Savatage), Andy Kuntz (Vanden
Plas) oder Tom Englund (Evergrey) zusammengeführt, um
seine musikalischen Visionen umzusetzen. Dazu kommt eine
Herrschaft von Instrumentalisten, wobei vor allem der
Name Mike LePont (Symphony X) bekannt ist. Toll hier
ist, dass die Harfen und Streicher nicht ab Band kommen,
sondern von grossartigen Musikern eingespielt wurden.
Zusammen haben sie ein vielfältiges Werk geschaffen, das
Heavy Metal, Folk, Klassik, Symphonic Metal und Prog
miteinander verbindet. Anders, als es der Titel
vielleicht vermuten lässt, wird hier nicht die
Geschichte von Jesus vertont. Erzählt wird, wie ein
armer jüdischer Mann von Jesus zur Unsterblichkeit
verflucht wird. Der Protagonist begibt sich nun auf eine
Zeitreise, in der er unter anderem Wikinger, Christoph
Kolumbus oder Nostradamus begegnet. Das Konzept wirkt
für mich auf den ersten Blick etwas wirr. Aber was
soll's. Es lässt dem Komponist zumindest maximale
Freiheit, was die musikalische Ausrichtung angeht. Und
diese nutzt er voll aus. Oft endet das aber in ruhigeren
Liedern, bei denen ich mir etwas mehr Kraft wünsche.
Schade auch, dass die jeweiligen Sänger nur kurz für ein
oder zwei Lieder auftauchen und dann nicht mehr zu hören
sind. Hier wünschte ich mir eine grössere Konstante, die
das Album etwas mehr zusammen halten würde.
Lustigerweise klingt das von Thomas Englund gesungene
«Mysteries To Come» wie eine Mischung aus Trans-Siberian
Orchestra und Rage feat. Lingua Mortis. Es gehört zu den
vielen guten Liedern, die dieses Werk zu etwas
Besonderes machen. Das mit eine der weiblichen Stimme zu
sehr piepst und daher Widerstreben auslöst, sei nur am
Rande erwähnt, da die Dame bald schon nicht mehr zu
hören ist. Ivan Jacquin wandelt hier durchaus auf den
Pfaden von Ayreon und Avantasia, verpasst aber knapp
deren Niveau. Wer diesem Werk aber mehrere Chancen gibt,
merkt immer mehr, was der Erschaffer damit eigentlich
aussagen wollte. Wer die Musik der erwähnten Sänger und
Bands mag, der wird wohl auch an diesem Werk Freude
habe. Ich selber schwanke zwischen reinem Respekt und
Hochachtung her. Eine faire Bewertung liegt deshalb wohl
zwischen 7.5 von 9 Punkten. Also belassen wir es bei
8.5. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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VOLBEAT – Rewind, Replay, Rebound:
Live in Deutschland (3 LPs) Vertigo/Universal Music
Es erfüllt den Hörer schon ein
wenig mit Wehmut und Melancholie, das Geräusch einer
ekstatischen Menschenmenge zu hören, die der Ankunft
ihrer musikalischen Heroen entgegenfiebert. Der
Mitschnitt der erfolgreichen und meist ausverkauften
"Rewind - Replay - Rebound“-Tournee wurde vor knapp
13.000 Fans in Deutschland mitgeschnitten. Eine
Entscheidung, die Frontmann Michael Poulsen mit der
langen und tiefen Verbundenheit zwischen Volbeat und
ihren Fans in Deutschland begründet. Dafür haben sich
Poulsen, Lead-Gitarrist Rob Caggiano, Bassist Kaspar
Boye Larsen und Schlagzeuger Jon Larsen eine Setlist
zusammengestellt, die neben der kurzen Johnny
Cash-Hommage „Ring Of Fire“ sage und schreibe 26 Songs
von allen bisher erschienen sieben Studio-Alben umfasst.
Die Band zog ihr Ding an diesem Abend wirklich mit einer
beinahe unwirklichen Präzision durch. Kaum ein schiefer
Ton findet sich auf den Scheiben und Michael Poulsen
präsentiert sich in bestechender gesanglicher Form. Die
Fans können die Scheibe geniessen, denn sie bekommen
genau das, wofür sie bezahlen. Nun kann man an dieser
Stelle sicherlich lange und vortrefflich darüber
streiten, ob die Band mittlerweile nicht musikalisch zu
sehr auf Nummer Sicher geht und das erfolgreiche Konzept
vielleicht schon etwas überstrapaziert hat.
Geschmackssache! Mittlerweile gibt es leicht
hochpolierten Metal, mit Country- und Punk-Einflüssen,
sowie immer noch einer ganzen Menge Strassen-Attitüde
und zahllosen Mitsing-Hymnen. Da gerade alle Konzerte
ausfallen, bietet sich dieser Mitschnitt geradezu an, in
das Live-Feeling einzutauchen. Das Album erscheint neben
dem mittlerweile üblichen Download auch als Dreier-LP,
Doppel-CD und für alle, die das aktuelle Album „Rewind –
Replay - Rebound“ noch nicht im Schrank haben, als
Doppel-CD mit dem jüngsten Studio-Album und einer
Best-of-Auswahl von „Live in Deutschland“. Oliver
H.
Punkte:
keine Wertung
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BLACK STONE CHERRY - The Human Condition (LP)
Mascot Records/Musikvertrieb Fuck nochmals, diese
Jungs will ich endlich live sehen, wenn es denn wieder
möglich ist! Ich bin ihnen immer mal wieder über den Weg
gelaufen, sei es auf Youtube als Vorschlag, in
eingängigen Musikzeitschriften oder sonst wo. Leider,
und das muss man effektiv so sagen, habe ich die
Karriere nie vollständig verfolgt, sondern immer nur so
etappenweise. Grosser Fehler. Nun, besser spät als nie.
"The Human Condition" ist ein etwas moderner klingender
musikalischer Schritt des Quartetts, und ja, leider
konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ab
und an eine gewisse Ähnlichkeit zu Nickelback zu hören
war - zu den moderneren Zeiten, versteht sich. Aber
abgesehen davon bleiben sich Black Stone Cherry treu und
rocken sich nach wie vor tight den Arsch ab, machen
allerdings auch vor obligaten Balladen nicht halt. Das
ist für mich persönlich jetzt etwas, das nicht zwingend
hätte sein müssen, geht aber völlig in Ordnung.
Allerdings konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren,
dass die Blues-Anteile, welche bis anhin einen doch
recht grossen Einfluss in den Sound hatten,
zurückgeschraubt worden sind. Um wie viel, lässt sich
schwer eruieren, aber sie fehlen, wenn man sich darauf
achtet - nicht vollständig, klar, aber gerade genug,
dass es auffällt. Ist für mich jetzt persönlich schade,
anderen mag dies nicht so auffallen. Anyway: Black Stone
Cherry haben ein modernes Album abgeliefert, das ganz
klar nach ihnen klingt und im Grunde genommen nach wie
vor den ursprünglichen Spirit beinhaltet - mir
persönlich ist die Angelegenheit jedoch schon etwas zu
modern gehalten. Doch dies möge jeder für sich selbst
entscheiden, rocken tut die Scheibe auf jeden Fall. Geht
ab! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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PSYCROPTIC - The Watcher Of All
(12" Maxi - Smoked CLear Vinyl) Agonia Records
Eine Maxi der tasmanischen
Teufel namens Psycroptic liegt uns mit 'The Watcher Of
All' vor, nebst dem Titeltrack noch mit dem zweiten Song
namens 'A Fragile Existence' vor. Bekannt geworden sind
ja Psycroptic, die seit 1999 in West Hobart, Tasmanien,
Australien, herumwildern durch die vertrakten
Songstrukturen à la Decapitated, Necrophagist, Spawn Of
Possession und Konsorten in ihren Songs. Auf dem zweiten
Song ist dies sehr deutlich zu vernehmen, der erste
Track ist gar etwas progressiv und ungewohnt für
Psycroptic, aber damit zeigen sie uns auf, wie
phantastisch kreativ sie auf 'The Watcher Of All' sind.
Zwei Songs, die wohl nicht unterschiedlicher sein können
und nun auch aufzeigen, wie abwechslungsreich dieser
tasmanische Teufel sein kann. Da zieren Drumpatterns von
beinahe 'gemütlich' groovigem Tempi gegenüber Blasts,
voll gespicktem Technical Death, gepaart mit Grindcore,
Double-Bass und weiteren Angriffen zu buche, denn die
Gitarrenfraktion ist ebenfalls angepasst angetreten,
immer irgendwie frickelnd, dennoch mi kurzen,
shreddermässigen Soliattacken, doch es wird auch
monumental und atmosphärisch gepflegt gerifft, nebst
eben dem technischen Teil der Songelementen. Ja,
teilweise klingen Psycroptic hierbei speedig und
thrashig. Der Bass wummert adrett und präzis zu den
Klampfen und dem Schlagwerk, die Vocals sind brutal
guttural gehahlten, ja beinahe verzweifelt gegrowlt,
passt jedoch voll auf's Auge, zum Gesamtwerk. Eine
fette, klare Produktion mit einem sehr genialen
Coverartwork rundet dieses Scheibchen ab, welches auch
als 12' erscheinen wird. Tja, that's all folks und lasst
es teuflisch Psycropticsieren. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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WITCHWOOD - Before The Winter (2 LPs) Jolly
Roger Records/Non Stop Music Diese Scheibe ist
für mich zugegebenermassen eine angenehme Überraschung.
Dass Italien schon lange nicht mehr das Land ist, in dem
gefühlt jede zweite Band mit Bombast und Pathos
überladenen, süsslich-kitschigen Hollywood Metal spielt,
ist mir schon lange klar, aber mit einem dermassen
detailverliebten Classic Rock-Album dieses Formates
hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Getreu dem in
den frühen Siebzigern geläufigen Usus, grasen die sechs
Musiker dabei auf verschiedenen Wiesen, was aus dem
dritten Output von Witchwood (bis 2014 firmierten sie
noch unter dem quasi-Zungenbrecher Buttered Bacon
Biscuits, herzlichen Glückwunsch zum dringend
notwendigen Namenswechsel) ein spannendes Potpourri aus
(Hard) Rock, Folk Rock und Prog Rock mit gelegentlichen,
sehr dezenten Funk- und Soul-Einschüben macht. Die
Bands, denen die sechs Vintage-Enthusiasten dabei die
Ehre erweisen, lesen sich wie das Who is Who der
Rock-Geschichte. Im Sound von Witchwood, in dem
selbstverständlich auch Hammondorgel, Synthesizer und
Querflöte ihren angestammten Platz haben, findet man die
genetischen Fingerabdrücke von Deep Purple, Blue Öyster
Cult, Jethro Tull und vor allem Uriah Heep. Letzterer
Vergleich ergibt sich auch aus der Stimme von
Goldkehlchen Riccardo "Ricky" Dal Pane. Er mag zwar
nicht dessen beeindruckenden Stimmumfang haben, aber vom
Timbre her erinnert er immer wieder an John Lawton, der
von 1976 bis 1979 bei den britischen Rock-Göttern in
Lohn und Brot stand. Dementsprechend variantenreich und
anspruchsvoll sind die Songs, welche trotz ihrer
partiellen Länge und der stilistischen Vielfalt nie in
Zerfahrenheit abdriften. Dies ist dem Umstand zu
verdanken, dass sie den Pfad der erdigen, zeitlosen
Rockmusik nie wirklich verlassen, sondern nur immer
wieder ein paar Schritte abseits des Weges wagen. Der
Classic Rock – Liebhaber findet auf diesem Album alles,
was sein Herz erwärmt, kompetent umgesetzt von einer
Band, die das Erbe behutsam und respektvoll behandelt.
Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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ARRAYAN PATH - The Marble Gates To Apeiron (CD)
Pitch Black Records Ein wenig härter als der
Vorgänger präsentiert sich der achte Silberling sehr
stark und ist möglicherweise einer der besseren Melodic
Releases dieses Jahres. Obschon wir es nicht mit einem
Konzeptalbum zu tun haben, ist ein Thema etwas wie ein
roter Faden: die Natur des Menschen und wie sie sich in
den Jahren entwickelte. Daher wurde das Album auch quasi
aufgeteilt. Je drei Songs für die Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Die Konkreten Themen der
einzelnen Songs scheinen voneinander abzuweichen, doch
im Groben setzt sich alles schön in den Oberbegriff
Menschheit zusammen. Musikalisch stark und überzeugend
dargestellt. Epic/Power Metal? Die Bezeichnung passt.
Schon beim Vorgänger entdeckte ich viel Potenzial.
Dieses Jahr definitiv eine der besseren
Veröffentlichungen. Die Balance zwischen wunderbarem
Gesang, soliden Riffs und ausgewogenen symphonischen
Einlagen ist perfekt und macht Lust auf mehr. Bedarf
einer grossen Bühnenshow! Vielleicht, wenn die
China-Grippe vorbei ist. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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ROB MORATTI – Paragon (CD) AOR Heaven
Der Kanadier Rob Moratti konnte in den ersten Jahres des
Jahrtausends auf vier Alben von Final Frontiers durchs
Band für Aufsehen in der Melodic/AOR-Gemeinde sorgen. In
der Folge wurde er von seinen Landsleuten Saga als
Ersatz von Original Vocalist Michael Sadler rekrutiert.
Es resultierte dabei 2009 das Top-Album „The Human
Condition“. Da M. Sadler zurückkehrte, widmete sich der
gute Rob seiner Solokarriere. Mit „Paragon“ wird nun
bereits das vierte Werk in die Plattenregale gestellt.
Einmal mehr beweist der Mann, dass er zu den absolut
besten Sängern des genannten Genres zu zählen ist. Der
Umfang und die Kraft seiner Stimme ist schlichtweg
grandios. Aber auch in Bezug auf das Songwriting
versteht er sein Handwerk. Feinste Harmonien und
spannend arangierte Melodien lassen das Herz jedes
Melodic-Fans höher schlagen. Vor allem bezüglich Drive
und Hooklines hebt sich Rob deutlich vom so oft gehörten
AOR-Einheitsbrei ab. Einmal mehr hat er sein Album auch
selber produziert, gemischt und gemastert. Auch da
stellt er sein Können positiv unter Beweis. Saga- und
Final Frontiers-, aber auch Journey-Fans sollten sich
den Namen Moratti unbedingt auf die Einkaufsliste
schreiben. Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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IRON MAIDEN – Nights Of The
Dead, Legacy Of The Beast, Live In Mexico (3 LPs)
Parlaphone/Warner
Legenden sind dann am stärksten,
wenn sie ihre alten Tracks spielen. Insbesondere, wenn
sie Iron Maiden heissen und mit den ersten sechs Alben,
in meinen Augen, unsterbliche Klassiker
veröffentlichten. Ja, ich gehöre nicht zu den Fans der
Maiden-Werke ab «Brave New World», da gefallen mir «No
Prayer For The Dying» oder «The X Factor» um einiges
besser. Wenn die Truppe um Bassist Steve Harris auf Tour
geht und sich den alten Liedern annimmt, dann geht auch
meine Eddie-Sonne wieder auf. Das vorliegende
Doppel-Live-Album umfasst elf Tracks aus meiner
Lieblingszeit, wird von sechs weiteren ergänzt und hat
mit dem besten Maiden-Tracks aller Zeiten, «Flight Of
Icarus», den Höhepunkt für immer verewigt. Es ist neben
den unglaublichen Bassläufen von Steve und dem einmal
mehr packenden Schlagzeugspiel von Nicko, das
Gitarrenspiel von Adrian, welches das Gesamtbild
abrundet. Logisch schreit sich Bruce die Seele aus
seinem Leib, und das Publikum trägt die Band durch das
ganze Konzert (die Reaktionen sind bestens eingefangen
worden). Gut zu hören bei «Where Eagles Dare». Etwas
holprig klingt «2 Minutes To Midnight», dafür überzeugen
das völlig unterbewertete «The Clansman» (aus der
Blaze-Phase), «The Trooper», «Revelations» (endlich
wieder im Set!), «The Number Of The Beast», «Hallowed Be
Thy Name» und «Run To The Hills». Wie erwartet, entpuppt
sich «Fear Of The Dark», nur in meinen Augen, als
völliger Rohrkrepierer. Wenn das Sextett die Songs
spielt, die man sich von ihnen wünscht, dann wird jedes
Konzert zu einem Erlebnis. Die grosse Kluft zwischen
Kult-Tracks und «nice to hear»-Songs wird zwischen den
bereits erwähnten und den neueren Momenten («The
Wicker Man», «The Greater Good Of God») schnell spürbar.
Iron Maiden waren lange eine meiner Lieblingsbands, bis
sie sich mit den letzten Scheiben selber ins Abseits
manövrierte. Höre ich mir zweidrittel des vorliegenden
Live-Albums an, glänzen meine Augen, beim Rest kann man
gut den Weg zum Kühlschrank antreten. Trotzdem schade, dass
es keine DVD zu diesen Live-CDs gibt, die Shows zu
diesen Konzerten waren unglaublich toll. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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PERIPHERY - Live In London (Colored LP)
Century Media/Sony In Zeiten, in denen Live-Gigs
von Bands sehr rar gesät sind, nimmt die
Veröffentlichung von Live-Alben schon fast inflationäre
Ausmasse an. So sind auch Periphery eine der Bands, die
mit einem Live-Album die Gegend unsicher macht. Mit
"Live In London" wird vor allem eine Retrospektive von
den letzten beiden Alben "III: Select Difficulty" und
"IV: Hail Stan" geboten. So sind von den zehn Songs auf
dem Live-Album doch deren acht von den beiden letzten
Alben. Das Album "Periphery II" ist mit "Scarlet"
vertreten, und das Album "Juggernaut: Alpha" gibt sich
mit "Psychosphere" die Ehre. Aufgenommen wurde das Album
am 15. November 2019 und, wie der Titel unschwer erraten
lässt, natürlich in London. Die Musiker können sich in
Bestform präsentieren, und so greifen die Elemente von
Prog und Metalcore, wie Zahnräder, ineinander! Was, vom
ersten Ton an, auffällt, ist die Qualität der Aufnahme,
die einer Studioaufnahme sehr nahe kommt. Einzig durch
einige Jubelgeschreie, wird man daran erinnert, dass es
sich bei diesem Tondokument um eine Liveaufnahme
handelt. Als Resümee kann fest gehalten werden, dass
dieses Live-Album vor allem für Komplettisten und Leute,
die noch nichts von Periphery haben, zu empfehlen ist!
Nicht unerwähnt sollte auch sein, dass mit "Live In
London" über 70 Minuten Musik geboten wird, also Value
For Money! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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KATATONIA - Dead Air (Live
CD&DVD) Peaceville Records
Es erreicht uns eine weiteres
Livealbum die geheiligten Odinhalle des MetalFactory's
mit den experimentierfreudigen Schweden aus Stockholm
namens Katatonia, welche mittlerweile auch schon seit 30
Jahren, im 2021, unterwegs sind und mit 'Dead Air' ein
20-Song starkes Album, welches im Mai 2020, während des
Lockdowns, recorded worden ist. 'Dead Air' ist wohl ein
sehr passendes Titelchen für die leicht progressiven
Katatonia, welche durch Ihr bisheriges Schaffen führen
und mit drei Songs vom 2020er Album 'City Burials' -
namentlich 'Lacquer', 'Behind The Blood' und 'The Winter
Of Our Passing' - zusätzlich glänzen. Ja, Vergleiche zu
Opeth, My Dying Bride, Anathema und Paradise Lost sind
nicht von der Hand zu weisen, denn allesamt befinden
sich in ähnlichem Fahrwasser zuhause. Und ja, die sehr
kraftvollen, klaren Gesangslinien von Jonas Renke kommen
zum atmosphärischen, schwebenden, leicht Stoner
Rock-getränkten, Gothic-Alternative-Doom-Death-Metal,
mit einem sehr prägnanten, progressiven Einschlag und
ja, man hört gar folkige Elemente heraus, so dass ich
als Schreiberling klar aufzeigen darf, wie unabhängig
und progressiv Katatonia regieren. Die Gitarren riffen
sich lavamässig schwer durch die Songs, mal heavy und
doomig verzerrt, danach wieder sich akustisch unverzerrt
öffnend. Der Tieftöner kommt klar und untermalend zur
Geltung und treibt mit den Drumpatterns stets vorwärts,
in welchen dann die schlagwerkersichen Künste voll zur
Blüte mutieren und frei wirbeln und so die ruhigeren
Momenten klar zur Geltung bringen können. Und eben, der
Klargesang, der mal weinerlich, klagend, rhetorisch
hinterfragend und shoutend daherschreitet.
Soundtechnisch hört man das Livealbum, klar, die Meute -
sprich: das Publikum - fehlt, aber nichtsdestotrotz, das
ist eines der vielseitigsten Livealben, welche mir zu
Ohren gereicht worden ist und ich daran teilhaben darf.
Die Lauscher sind gerichtet, so wie passend auf dem
Cover-Artwork dargestellt. 20 Tracks voller Melancholie,
zwischen doomig-deathiger Härte und melancholischer,
atmosphärischer Art des Nichtverzerrens, ja, das passt
so. Alle Songs passen ins Beuteschema, keiner der Tracks
fällt irgendwie ab, und nebst den bereits erwähnten drei
neuen Songs wären dazu zu nennen als 'Soils Song',
'Deliberation', 'Forsaker', 'July' und 'Behind The
Blood'. Reinziehen und bestialisch geniessen.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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AKHLYS – Melinoë (Digipack) Debemur Morti
Productions Diese dreiköpfige Gruppe aus Colorado
ist den meisten wahrscheinlich durch ihr 2015er-Album
«The Dreaming 1» bekannt, welches in der Black
Metal-Szene mit grossem Erfolg eingeschlagen hat.
Selbiges war das zweite Studioalbum der Band. Das erste
wurde 2009 bei der Gründung der Band veröffentlicht, und
das Dritte ist dasjenige, das wir hier vor uns haben.
Dieses beginnt mit «Somniloquy», welches uns ziemlich
einfach erklärt, wie das Album klingen soll. Das Ganze
hat eine unvergleichliche Wucht und steht den
vergangenen Alben in nichts nach. Auch «Pnigalion»
verläuft mit den schnellen Blast Beats, den verzerrten
Gitarren und breiten Vocals in etwa gleich. «Succubare»
ist ein kurzes Interlude, das aus Rauschen, Geflüster
und Synthies besteht. «Ephialtes» verläuft ebenfalls
nach dem gleichen Schema wie die ersten beiden Tracks,
obwohl hierbei das Schlagzeug eindeutig mehr in den
Vordergrund gerückt wird. Den Abschluss macht
«Incibatio», das nochmals die Kraft des ganzen Albums
vereint. Die ganze Platte hat eine Wucht und eine Power,
die für Fans vom Schammasch, The Great Old Ones und
Regarde Les Hommes Tomber definitiv ein Reinhören wert
ist. Das Ganze könnte nach mir noch etwas mehr
Abwechslung ertragen, aber abgesehen davon ist das Album
der Hammer. Simu
Punkte: 8.5 von 10
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HJELVIK – Welcome To Hel (LP) Nuclear
Blast/Warner Der frühere Frontmann, Songschreiber
und Mitbegründer der norwegischen Party-Rocker
Kvelertak, Erlend Hjelvik, hat sich 2018 von seinen
ehemaligen Bandmitgliedern getrennt und zwei Jahre Zeit
genommen, um seine Rückkehr vorzubereiten. Nun steht er
in den Startlöchern, um mit seinem Solo-Projekt Hjelvik
und dem fulminanten Debüt-Album „Welcome To Hel“
durchzustarten. Im Gegensatz zu seiner alten Band,
mischen sich nicht ganz so viele Musikstile. „Welcome To
Hel“ ist insgesamt deutlich weniger hektisch als jene
Kvelertak-Scheiben, denen Erlend seine Stimme lieh. Das
heisst allerdings nicht, dass Hjelvik irgendwelche
Ambient-Klänge oder melodischen Akustiksongs spielen
würden. Vielmehr regiert hier der oftmals stampfende
Viking (Heavy) Metal. Dieser bewegt sich oft im
groovenden Mid Tempo („The Power Ballad Of Freyr“,
„Kveduluv“, „Glory Of Hel“), das jedoch immer wieder
durch Up Tempo-Passagen mit jeder Menge Power
aufgelockert wird („Ironwood“). Gelegentlich werden
Hjelvik auch mal episch mit „The North Tsar“ oder
driften sogar in Richtung Power Metal ab wie bei
„Necromance“. Besonders Letzteres dürfte manchem Fan von
Erlends früheren Platten nicht zwingend zusagen. Dadurch
kommen aber auch Freunde geradliniger Tracks auf ihre
Kosten, etwa wenn „Father War“ im Stile alter Amon
Amarth stumpf voranstampft und dabei alles umpflügt, was
ihm in den Weg kommt. Ein möglicher Kritikpunkt an
Hjelvik könnte der Gesang sein, der doch recht
gleichförmig daherkommt. Man kann zumindest anmerken,
dass man auf „Welcome To Hel“ ausser Geschrei und
heiserem Sprechgesang wenig Stimmvarianz zu hören
bekommt. Abgesehen von „Necromance“, da ist tatsächlich
guter melodischer Gesang zu hören. Diese Kritikpunkte
fallen aber nur bedingt ins Gewicht, da „Welcome To Hel“
mit seiner unbändigen Energie über Vieles hinwegtröstet
und die Vocals des namengebenden Frontmanns eine lässige
Coolness verströmen, die man einfach mögen muss. Somit
ist dem guten Mann ein weiteres richtig unterhaltsames
Album gelungen. Hoffentlich kann die Band das Potential
von „Welcome To Hel“ beim nächsten Album noch weiter
ausbauen. Oliver H.
Punkte:
8.5 von 10
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INHUMAN - Contra (Purple Vinyl) Anna Matter
Records Aus Portugal kommen immer wieder gute bis
sehr gute Bands hervor, man nehme nur als Beispiels
Moonspell oder Heavenwood. Inhuman sind jetzt offenbar
Mister Moonspell, Fernando Ribeiro himself, aufgefallen,
so dass er die Jungs gleich bei seinem Label unter die
Fittiche genommen hat. Was heisst das nun für den
geneigten Hörer? Inhuman spielen eine Mischung aus
Amorphis, Heavenwood, etwas Mörk Gryning, Moonspell,
Rotting Christ oder auch Lake Of Tears. Stellenweise
schimmern auch Anleihen an Grossmeister wie Paradise
Lost oder Tiamat durch. Interessant ist die Mischung als
solches sowieso: Im Prinzip kann man von Gothic Metal
der späteren Prägung sprechen (und nein, Nightwish oder
Within Temptation sind KEIN Gothic Metal, sondern Opera
oder Symphonic Metal), aber es finden sich immer wieder
Einsprengsel schwarzmetallischer Natur, wie man sie
beispielsweise von Dimmu Borgir her kennt. Also alles in
düsterem Butter? Nein, nicht ganz - wie so oft ist auch
hier bei Inhuman der Sänger das entscheidende Bisschen.
Er gibt sich wirklich Mühe und kann auch eine gute
Bandbreite vorweisen, aber zwischendurch wirkt sein
Schreigesang zu monoton, gut zu hören beim ersten Track
"Chaotic Nothing". Wenn er jedoch clean singt oder
growlt, dann klingt die Chose schon wieder anders, viel
besser. Das mag sich jetzt nach Haarspalterei anhören,
aber für mich ist der Sänger mitentscheidend bei Wohl
oder Wehe. Wenn man sich dieser Tatsache jedoch bewusst
ist, kann man sich einer Band zuwenden, welche zumindest
versucht, dem ausgelutschten Genre Gothic Metal noch die
eine oder andere Kante abzugewinnen. Und nur schon dafür
gebührt den Portugiesen einen gewissen Respekt. Gefällt!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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FROZEN SOUL - Crypt Of Ice
(LP) Century Media/Sony
Well, mit 'Crypt Of Ice'
beackern die texanischen Frozen Soul aus Fort Worth den
schweren, beinahe hätte ich Bolt Thrower-geschwängerten
Death-Metal geschrieben - hellyeah, I did it - Boden und
werfen uns mit 10 Tracks ihren ersten full-length
Longplayer zum Frasse vor. Yep, zugebissen und
gemalzeitet. Der Sound ist tatsächlich mit dem von
unseren englischen Ideenlieferanten namens Bolt Thrower
am Ehesten und Besten umschrieben. Aber halt, es geht
hier nicht ums copy/paste', denn die texanische
Fünferwalze lässt den schweren Walzendeathsound
weiterentwickelt in unsere Gedärme eingliedern und
grooved richtig bös. Wenn jeweils die Drums ins
bombastische Doulbe-Bass eintauchen, wenn die Patterns
die triolisierten Pfade betreten, dann wird's bös
groovig. Nebst dem Groove kommt dann auch der Blast und
die einfachen, langsameren Parts gehörig zur Geltung,
auch deshalb, weil die Gitarren sehr tief gestimmt
daherrollen, der Bass klar und noch einen Gang tiefer
erscheint. Nein, es sind nicht unbedingt doomige
Riffgewitter die hier aufgrollen, es ist die Schwere des
Death-Metals, welche herausragt. Leider sind solodeske
Ausflüge der Riffmaster etwas Mangelware, doch die
Schwere dominiert diese Mangelware wieder wech. Sowohl
gepaart mit den sehr tiefen Growls, welche diese
soundtechnische Lawine nochmals eine Erdgezeitenstufe
tiefer erklingen lassen. Ein passendes Artwork, eine
sehr lawinenmässig rollende und klare Produktion runden
'Cryp Of Ice' als ein formidables Debutalbum ab. Songs
wie 'Crypt Of Ice' als Titeltrack, 'Merciless', 'Arctic
Stranglehold', 'Encasd In Ice' und 'Gravedigger' bringen
die Kohle sicher ans trockene Ende. Eben, Bolt Thrower,
Cerebral Rot, Obituary und Torture Rack dienen als
Vergleiche problemlos her und zeigen auf, dass dieser
schwere Death-Metal eine weitere Chance zum Überleben
erhalten hat. Leopold
Punkte:
8.5 von 10
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MIKE TRAMP -Trampthology Target
Music
Der ehemalige White Lion-Sänger
Mike Tramp hat definitiv eine der besten und
gefühlvollsten Stimme im Rock, Hard Rock-Bereich. Und
dazu hat seine Stimme einen sehr hohen
Wiedererkennungswert. Jeder Rock-Fan kennt seine
Hammerballade "When The Children Cry". Und jeder hatte
dabei Gänsehaut, und das lag vor allem an Tramps Stimme.
Nun feiert der gebürtige Däne ausser seinem 60.
Geburtstag am 14. Januar 21 auch sein 25-jähriges
Solo-Karriere-Jubiläum. Dazu veröffentlicht Tramp eine
20 Song beinhaltende CD bzw. Doppel-LP, wobei mit "Aint
Done Yet", " Take Me Away", "Every Time" und "I`ll Never
Be Young Again" vier brandneue Songs den Weg aufs Album
gefunden haben. Diese Songs fügen sich gut ein in Tramps
ältere Tracks. Darauf findet man so klasse Songs wie das
sehr melodiöse "Mr. Death" oder den Opener "Give It All
You Got", einfach zeitlos geil. Mike zeigt hier, dass er
auch ohne White Lion-Musiker klasse Songs schreiben
kann. Hört euch nur das neue "Aint Done Yet" an.
Unglaublich, wie Gefühlvoll Mike hier singt, ein
wirklich wunderschöner Track. Und seine Stimme hat
nichts verloren von seiner Faszination und Wärme.
"Trampthology" nimmt den Zuhörer mit auf eine wunderbare
musikalische Reise in die Welt eines außergewöhnlichen
Sängers und seiner traumhaft schönen Songs. Crazy
Beat
Punkte:
keine Wertung
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NO RETURN - Live-XXX (CD)
Mighty Music
Die Death Thrash Metaller aus
Paris sind auch schon über drei Dekaden unterwegs und
dürften unter ihren Fans den entsprechenden Stellenwert
aufweisen. Insgesamt zehn Studioalben haben die
Franzosen seit dem Debüt «Psychological Torment» (1990)
veröffentlicht, und trotzdem ist bei mir von ihnen
bisher nichts hängen geblieben. Das hat vor allem damit
zu tun, dass ich Death Metal vergleichsweise erst viel
später für mich entdeckt habe, und dies dann erst noch
beschränkt auf einige wenige Combos wie Bolt Thrower,
Six Feet Under, Legion Of The Damned oder Grave. Die
Kombination von Death mit Thrash liegt nahe, und das ist
etwas, was No Return auf offensichtlich ziemlich gut
beherrschen. Die vorletzte Scheibe «Fearless Walk To
Rise» (2015) hinterliess in der Szene mächtig Eindruck,
und so wurde die Truppe just in dem Jahr mit einem
Auftritt beim "Hellfest" in Clisson (F) belohnt. Nebst
in der Heimat waren sie mitunter zusammen mit Arch
Enemy, Samael, Napalm Death, Sepultura, Coroner oder
Motörhead unterwegs, aber zum Beispiel beim "Bang Your
Head" Festival in Balingen (D) standen sie hingegen noch
nie auf der Matte. Zum 30-jährigen Jubiläum, was auch
den Titel «Live-XXX» erklärt, schenkt sich der lärmige
Fünfer die erste Livescheibe der Karriere, die im
vergangenen Dezember im heimatlichen St. Quentin (F)
aufgenommen wurde. Dies war gleichzeitig auch das
"Abschiedsgeschenk von Shouter Mivk "Mick" Caesare alias
Michaël Rignanese, der heuer durch den zurückgekehrten
Steeve "Zuul" Petit ersetzt wurde. «Live-XXX» bietet
eine chronologisch umfassende Retrospektive des
bisherigen Schaffens dieser überaus talentierten Band,
dessen zahlreiche Wechsel im Line-up wohl verhinderten,
dass man als eingeschworene Einheit den gemeinsamen
Erfolg anpeilt und letztlich findet. Fans dieser
Stilrichtung kommen hier jedoch auf jeden Fall voll auf
ihre Kosten und werden mit einem fetten wie überaus
groovigen Brett belohnt. Frech überdies, wie zu Beginn
von «Civil War» das Kriegsgeböller von Metallicas
Classic «One» kurz, aber unüberhörbar geklaut wird.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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LUNATIC SOUL - Through Shaded
Woods (Gatefold LP) KScope/Irascible
Das dritte Werk des Polen
Mariusz Duda geht in die Folk-Musik-Richtung. Und zwar
Skandinavien und Osteuropa. Und Mariusz bietet hier echt
tolle Stücke an, 6 auf CD 1 und drei Bonustracks auf CD
2. Mit "Transition 2" sogar ein Longtrack, der fast 28
Minuten dauert. Eröffnet wird das Album von dem
astreinen Folksong "Navvie". dazu Mariusz warme
gefühlvolle Stimme. Ein Song zum Zurücklehnen und
Geniessen. Mit "The Passage" geht’s in dieselbe
Richtung. Duda hat auf diesem Rundling auch wieder alle
Instrumente selber eingespielt. Und er hat ein Händchen
für gute, gefühlvolle Songs, die den Zuhörer in seine
wunderschöne musikalische Welt entführen. Das knapp 10
Minuten lange "Summoning Dance", eine Mischung aus
ruhigeren Rush, Eloy und etwas Shadow Gallery gefällt
außerordentlich gut. Auch sehr schön das gefühlvolle,
sehr ruhige "The Fountain", Akustische Gitarre und
Klavier ergänzen den zerbrechlichen Gesang. Dem entgegen
steht der instrumentale, etwas härtere Titeltrack, sehr
spannend. Den ersten Bonus-Song "Vyraj" würde ich als
verspielter leicht elektronisch bezeichnen. Ebenso den
2. "Hylophobia". Und das fast halbstündige "Transition2"
sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Also
unbedingt die 2-CD-Version bestellen. Und so ist das
neue Album von Mariusz Duda sicher das stimmungsvollste
seiner drei Lunatic Soul-Alben. Sehr emotional und
packend zugleich. Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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RAVE THE REQVIEM – Stigmata Itch
(CD) Out Of Line Music
«Stigmata Itch» ist das vierte
Studioalbum der seit 2011 bestehenden schwedischen Band
Rave The Reqviem (RTR). Sie in ein Genre zu
kategorisieren ist leichter gesagt als getan, denn hier
werden diverse Stilrichtungen raffiniert miteinander
kombiniert. RTR produzieren Industrial Metal mit
dominanten symphonischen, poppigen Einflüssen sowie
Spuren aus dem Metalcore-, Techno- und teilweise
Dupstep-Bereich. Durchgehend werden Stimmungswechsel
eingebaut, die der Musik einen unvorhersehbaren Verlauf
und tolle Abwechslung verleihen. Die schweren, dumpfen
Gitarrenriffs treten teilweise brachial alleine, dann
kombiniert mit Elektro-Elementen auf, wobei der
musikalische Ausdruck zwischen düster, chaotisch oder
aufmüpfig variiert. Gleichzeitig sind epische
orchestrale Passagen zu hören, die entweder als Gegenpol
oder als Erweiterung zu den Elektro-Motiven fungieren
und so regelmässig für Überraschung sorgen. Der Rote
Faden wird in «Stigmata Itch» durch die eingängigen
Refrains gebildet, die im Ohr hängenbleiben und für
Stimmung sorgen. Mit diesem Werk stellen die Schweden
zusätzlich ihre neue Sängerin Jennie Ford («The Sister
Svperior») vor, die im Vergleich zur vorherigen
Vocalistin eine zärtlichere und dennoch energiereiche
Stimme besitzt. Auch ihre Stimme wird in den Kontrast
der abwechslungsreichen Musik gestellt. Die Frontwoman
wird regelmässig mit Growls, epischen Chören sowie mit
Effekten verzerrten Vocals (die teilweise wie ein
Roboter klingen) ergänzt. Das energiereiche Album wird
durch das mehrstimmige Intro «Oh, The Joy!» und das
orchestrale, Soundtrack-mässige Outro «He Cometh Forth
Like A Flower» umrahmt. All in All ist «Stigmata Itch»
ein spannendes, powerreiches Album, das beim mehrmaligen
Durchhören durch die verschiedenen Details immer wieder
für Überraschung sorgt und gute Stimmung verbreitet.
Sina
Punkte:
8.0 von 10
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SILENT SKIES – Satellites
(Gatefold Black&White Vinyl) Sweet
Lemon/Musikvertrieb
Die schwedische Prog/Heavy
Metal-Band Evergrey sorgte schon immer für eine düstere
Stimmung. Ihr Sänger und Songwriter Tom S. Englund setzt
dieser Ausrichtung mit dem Alleingang Silent Skies noch
einen drauf. Wobei er hier eigentlich nicht alleine ist.
Sehr grossen Anteil an Silent Skies hat Pianist Vikram
Shankar. Zusammen haben die beiden ein melancholisches
und ruhiges Werk komponiert, das mit Heavy Metal nur am
Rande in Berührung kommt. Die Verbindung ist vor allem
über Englunds Stimme da. Wer will, kann auch in der
Intensität einen Link zur unserer geliebten Musik sehen,
oder natürlich auch über die Piano-Balladen, die immer
wieder auf Alben unseres Genres auftauchen. ABER
schneidende Gitarren, laute Bässe und ein treibendes
Schlagzeug sind hier definitiv nicht zu finden. Wer
damit leben kann, Englund nur von Klavier, Streicher und
gelegentlichen von weiteren Soundspielereien unterstützt
zu hören, wird mit "Satellites" mehr als glücklich. Das
Songwriting erschliesst sich einem denn auch erst nach
und nach. Die grossen Hits sind hier definitiv nicht zu
finden. Dafür Atmosphäre, Atmosphäre und Atmosphäre,
getragen durch eine Stimme, die in sich gleichzeitig
Hoffnung und Verzweiflung vereint. Manchmal wünsche ich
mir dabei, dass das Soundgerüst trotz ihrer minimalen
Instrumentalisierung noch weiter reduziert geworden
wäre. Zehn Lieder sind auf "Satellites" zu finden. Mit
«Here Comes The Rain Again» hat sich auch eine neu
interpretierte Cover-Version eingeschlichen. Dieses Lied
hatte, laut Promoschreiben, schon immer grossen Einfluss
auf Englund die Art, wie der Schwede Lieder schrieb. Für
reine Heavy Metal-Fans ist dieses Werk eine
Herausforderung, die nach spätestens 15 Minuten zu Frust
führen kann. Wer aber diese andere Seite von Englund
entdecken möchte, für den kann "Satellites" zur
Offenbarung werden. Ich selber schwanke zwischen diesen
beiden Polen. Denn einerseits ist das Songwriting stark
und der Ausdruck riesig – auf die Dauer fehlt mir aber
dann doch etwas. "Satellites" ist ein Album für dunkle
Abendstunden oder lange Auto- oder Bahnfahrten durch den
Nebel oder durch verschneite Landschaften. Es passt
deshalb perfekt für das Ende eines Jahres, in dem die
Meisten ihre gemachten Pläne stark überarbeiten und
immer wieder neue Hoffnung schöpfen mussten. Roger
W.
Punkte:
8.0 von 10
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SIX FOOT SIX – End Of All
(CD) Scarlet Records
Was passiert, wenn Manowar und
Sabaton eine Nacht durchzechen, sie am folgenden Mittag
durch die Sonne geblendet aufwachen, so wie sie die
Metal-Götter schufen, und neun Monate später das
uneheliche Kind das Licht der Welt erblickt? Der Name
wäre Six Foot Six. Hier wird das metallische Pathos
gepaart mit Bier-Refrains. Alles in ein schönes
Metal-Gewand verpackt, bei dem die Chöre über allem
stehen. Hört man bei «In God We Trust» noch einen Schuss
Powerwolf, ist man sich schlussendlich nicht mehr
sicher, wer nun der Vater des Kleinen ist. Ich bin mir
sicher, diese Scheibe wird seine Freunde finden, denn
wenn Beast In Black Gelenkschmerzen bekommen und nicht
mehr in diesem Hyper-Speed spielen können, dann werden
Tracks wie «Blood Will Out» zu hören sein. Ja, Six Foot
Six haben sehr viel richtig gemacht, aber packen mich
überhaupt nicht. Kennt Ihr das Gefühl, dass eine Truppe
gefallen sollte, aber der berühmte Funken nicht rüber
springt? Neben Sabaton, Beast In Black und Powerwolf kommt
bei mir eine weitere Truppe dazu... Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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REBEL (FEAT. JOHN LAWTON) -
Stargazer Metalapolis Records/Phonag
Ich mochte oder besser "kannte" John Lawton schon seit
den 70ern, aber nicht von Lucifer's Friend, sondern den
Les Humphries Singers her, wo er unzählige Hits und
Songs der berühmtesten Gospel-Rockband eingesungen hat.
Dies aber einige Zeit, ohne ihn wirklich zu erkennen.
Irgendwann um das Heep-Album «Firefly» (1977) herum
dämmerte es mir dann langsam, wenn Mastermind Les
Humphries jeweils auf dem «Live in Concert» Doppelalbum
von 1971 beim Ike & Tina Turner Song «River Deep -
Mountain High» den Mann mit der grossen Stimme
ankündigt: "John Lawton"! Seither sind viele Monde auf-
und niedergegangen, und der gute John machte nach seiner
Zeit bei Uriah Heep unter anderem wieder bei den
Freunden von Luzifer (1981) auch solo weiter. Die Sache
mit Rebel entstand 1982 spontan, sprich als der deutsche
Gitarrist Tommy Clauss den damals gerade in Deutschland
weilenden Sänger einfach anrief und fragte, ob er Lust
hätte, die anstehende Scheibe von Rebel zu produzieren.
Tommy war das Glück hold und weil der Original-Sänger
das Ganze nicht auf die Reihe kriegte, übernahm John die
Vocals auch gleich selber. Einen Monat später waren die
Aufnahmen von «Stargazer» im Kasten. Da die zuständige
Record Company in Sachen Promo aber leider versagte,
ging der hoffnungsvolle Stern gar nicht erst auf, und
die Band war bald darauf wieder Geschichte. Fast vierzig
Jahre später wird dieser coolen Scheibe zum Glück wieder
und durch das Remastering von Jacky Lehmann (Saxon, Biff
Byford) spürbar neues Leben eingehaucht. Fans von Uriah
Heep, Deep Purple, Rainbow und ZAR (wo sich John's und
Tommy's Wege 1990 wieder kreuzten), werden an
«Stargazer» sicher Gefallen finden. Nebst dem
ausdrucksstarken Gitarren-Spiel von Tommy und dem töften
Songwriting profitieren die insgesamt acht Songs vor
allem von Mr. Lawton's wiederum starkem Gesang. Gut, hat
man diese Aufnahmen wieder ans Tageslicht zurück
gezerrt. Vielleicht erfahren diese nun so, wenn auch
spät, aber völlig verdient die Aufmerksamkeit der
Zielgruppe. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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THE SMASHING PUMPKINS - Cyr
(2 LPs) Sumerian Records
'Cyr', das lang erwartete elfte
Studioalbum der US-Amerikaner aus Chicago, welche den
gepflegten Alternative-Rock pflegen. Und ja, 20 Tracks
finden sich auf 'Cyr', welches nur so vor Progressivität
und Genialheit strotzt. Ja, die Warterei hat sich
definitiv gelohnt, nicht nur für die Fans, sondern auch
für die Bandmembers, die namentlich aus Billy Corgan,
Jimmy Chamberlin, James Iha und Jeff Schroeder sich
zusammensetzen auf 'Cyr', die mit Hinzunahme von viel
Ambient, Electronic und eben Alternative, wohl
tendierend und remembered an Grössen wie Depeche Mode,
aber auch Muse, Oasis und Konsorten, welche durch die
Hinzunahme von New Wave-Elementen nochmals etwas
verstärkt wird. Auch der Gesang von Billy Corgan hat
sich gewandelt, denn dieser kommt nun sehr den Songs
zugeschneidet daher, nicht geschliffen, einfach
gekonnter und besser. Gab es einige Musikliebhaber
weiblichen und männlichen Geschlechtes, die sich nicht
so anfreunden konnten mit Billy's Stimmbändern, so ist
diese Perversion - für die Betroffenen und Genannten -
nun wech vom Tisch, will schreiben, seine Stimme hat
Klasse erhalten. Doch auch die anderen Mitmusiker lassen
sich von diese Klasse mitziehen und entführen den The
Smashing Pumpkins-Fan in ungeahnte Höhen,
Abwechslungsreichtum, in interessante
Songwriterstrukturen. Klar, den Begriff 'Rock' muss auch
etwas weniger fett geschrieben werden, denn The Smashing
Pumpkins haben sich weiterentwickelt, in positivem
Sinne, auch wenn sie sich etwas mehr vom Rock
verabschiedet haben, so steht das Songwriting immer noch
mit viel Klasse im guten Rufe. Es wird mehr mit
Keyboards und Synthesizer, wie im New Wave gepflegt und
gewohnt, und deshalb kommen eben für 'Cyr' Vergleiche zu
Depeche Mode konstant zum Tragen, ohne dass The Smashing
Pumpkins gar zu einem Plagiat verfallen würden, nein,
denn da sind Depeche Mode doch etwas mehr mit Gothic
bekleckert, als eben The Smashing Pumpkins. Nun, nebst
dem Synthesizer-Teppich, den monotonen, straighten und
groovigen Drums, einem untermalenden Bass, untermalenden
Gitarrenriffs, meist in unverzerrtem Soundkleid, kurzen
Fill-Ins, welche sich bereits solodesk angehaucht
daherreiten und eben Billy Corgan's sanftmütige, nicht
mehr weinerliche Stimme, Klargesang, welche mit sich und
der Welt im Reinen ist und fühlt. Die Produktion ist
hervorragend, klar und strukturiert. Das Coverartwork
zeigt der/dem Musikliebhaber/in den Weg in den
Songwriting-Olymp. Ja, es mag etwas befremdet wirken,
The Smashing Pumpkins, speziell eben 'Cyr', in eine
Metalrezession reinzunehmen, dennoch bin ich der
Überzeugung, dass sie mit 'Cyr' eben auch neue Fans
dazugewinnen können, und auch sollen, selbstredend. Ja,
ab und an hört man das eine oder andere verzerrte
Gitarrenriff heraus, doch ist 'Cyr' ein sehr
abwechslungsreiches, herovrragendes Album geworden. Nun,
alle 20 Tracks sind hier drauf genial und eigenständig,
dennoch sind beispielsweise 'Ramona', 'Anno Satana',
'Cyr', 'Wyttch', 'Wrath', 'Purple Blood', 'Adrennalynne'
und 'Minerva' eine Lauscher voll wert. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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SHORES OF NULL - Beyond The Shores
(On Death And Dying) Spikerot Records
Ach du Scheisse - ein einziger
Song, eine gute halbe Stunde lang, das ist also das
neueste Werk von Shores Of Null. Kann man machen, muss
man aber nicht. Aber ich sag euch eins: So derb
gebeutelt war ich die letzten Male bei Songs von Ghost
Brigade oder Memory Driven. Da wechseln sich langsame
mit schnellen Parts ab, cleaner Gesang wandelt sich in
Growling, Harmonien entstehen und sterben alsbald
wieder... Echt, viele Bands würden aus diesem einen
Track ein ganzes Album, wenn nicht gleich zwei oder drei
hervorbringen. Nicht so Shores Of Null. Wer die Zeit und
Musse mitbringt, sich in den unterschiedlichen Gestade
des Doom einzufinden, der sei hiermit willkommen. Den
meisten Metallern dürfte diese Form der musikalischen
Kunst nichts sagen. Geschmackssache! Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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SULPHUR SUN - Placodermic
Heraldry EP Total Dissonance Worship
Aus heimischen Gefilden, genauer
gesagt aus Bern, stammen Sulphur Sun, welche mit
'Placodermic Heraldry' die zweite EP, nebst eben
'Bioluminescence', der ersten EP und einer Single namens
'Vitreous' veröffentlichen. Zwei Tracks namens 'The
Temple Of Dunkleosteus' und 'Trilobite Thief', welche
dem progressiven Death-Metal mit leichten, dissonanten
Elementen, zuzuordnen sind. Ja, die Spannbreite reicht
von den Eidgenossen von Virvum bis zu Celtic Frost,
Tryptikon und Hellhammer. Jedoch verwenden Sulphur Sun
auch Slam-Passagen, welche die zwei Tracks sehr
interessant aufleuchten lassen. Zurzeit sind Sulphur Sun
als Trio, hat doch Mister Dallas-Toller Wade (Narcotic
Wasteland, ex-Nile) in die Gitarrensaiten eingegriffen
und ein wahrhaftiges Riffgewitter mit Shredsoli par
excellence eingespielt, zu den treibenden, blastenden,
grindenden, slammenden, thrashenden Drumpatterns, dem
wirbelnden und solodesken Tieftöner und den extremen
Noise-Growls sowie dem Gesang die nötige Aromatik
begestreut. So ist auch ein weiterer Vergleich zu
Narcotic Wasteland und Nile nicht an den langen Haaren
herbeigezogen und darf daher auch standhalten. Ein
Cover-Artwork für die Ahnengalerie sowie eine
hervorragende, druckvolle Produktion runden dieses
Edelteil ab. Progressive-Death aus heimischer Produktion
vom Feinsten. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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IGNITOR – The Golden Age Of Black
Magick (CD) Metal on Metal Records
Ignitor..., da schrieb ich doch
schon mal was..., genau! Jason McMaster, der ehemalige
Dangerous Toys-Shouter, schreit sich seit 2008 bei
Ignitor seine Stimmbänder heiser. Die aus Austin
stammende Truppe begeistert mit klassischen
Metal-Tracks, die immer ein bisschen beim Rock fischen und
sich derer Rezepte bedienen («Countess Apollyon»,
«Tonight We Ride»). Der schleppende Titeltrack fliesst
wie zähflüssige Lava in das schnelle «Hell Shall Be Your
Home», und somit bleibt immer eine gewisse Abwechslung
im Spiel. Klar leben die Tracks von der kräftigen Stimme
von Jason, der auch schon bei Watchtower sang. Daneben
sind es die Riffs, welche auf sich aufmerksam machen und
dem siebten Album von Ignitor viel Leben einhauchen. Das
Rad wird weder neu erfunden noch komfortabler
gepolstert, sondern kommt einem räudigen Kläffer gleich,
der sein Revier verteidigt. Gutes Album, dem man eine
Chance geben sollte. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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LORD OF THE LOST – Fears
(Anniversary Edition 2020 - 2 LPs) Out Of Line Music
Das Debutalbum «Fears» der Dark
Rock/Metal Band Lord Of The Lost (LOTF) wird dieses Jahr
zehn Jahre alt. Dies wird mit einer Anniversary-Edition
gefeiert, die zusätzlich zwei neue Songs «The Eyes Of
Love Are Blind – Part I» und «The Eyes Of Love Are Blind
– Part II» sowie vier Demo-Versionen aus 2008
bereithält. Mit «Fears» wurden unter anderem die
LOTL-Hits wie «Dry The Rain», «Prologue» oder «Break
Your Heart» geboren. Ihr Dark Rock Stil setzt sich aus
Industrial- und Gothic-Elementen zusammen, wobei eine
total eigene Mischung entsteht. Lord Of The Lost
erschaffen in ihrer Musik eine schwermütige,
melancholische und dennoch schöne und verträumte
Stimmung. Frontman und Head der Band «The Lord» Chris
Harms zieht mit seiner sinnlichen und doch starken
Stimme in den Bann. Die sich immer ändernde Stimmung im
Album wird durch die Abwechslung und teilweise durch
Überlagerungen von verträumten Clean-Gesang sowie tiefen
Growls und hohen Screams unterstützt. Zudem wird oftmals
mit zusätzlichen Effekten auf der Stimme gearbeitet,
wobei der Gesang explizit an den von Marilyn Manson
erinnert. Die zähen Gitarrenriffs, die Elektro-Elemente
und die ständigen Wechsel zwischen hart und ruhig
zeichnen ihre Kompositionen aus. Man könnte ihre Musik
mit einer Mischung aus den lieblichen Atmosphären von
Mono Inc. und den dumpfen, schweren und doch groovigen
Eigenschaften von Deathstars beschreiben. Die beiden
neuen Lieder passen super in das bestehende Debutalbum.
Das sich aufbauende «Part I» ist ein eher ruhigeres,
atmosphärisches und bedrückendes Lied, das mit seinen
fast acht Minuten die Hörerschaft in sich abtauchen
lässt und mit einem wunderschönen Piano-Outro in den
«Part II» überführt. Dieser wiederum bildet einen
krönenden neuen Abschluss (ausgenommen der vier
Demo-Versionen) des zehnjährigen Albums «Fears».
Ebenfalls schwermütig, jedoch mit sinnlichen, schönen
Melodien versetzt, wird die Stimmung aus «Part I»
gewandelt und somit ein zweiteiliges, berührendes Stück
erschaffen, das gehört werden muss. Die Demo-Versionen
von «My Deepest Fear», «Never Forgive», «To Die For» und
«The Measure Of All Things» sind insbesondere deswegen
interessant anzuhören, weil diese den Beginn der heute
führenden Band ihres Stils markierten. «Fears» ist nach
wie vor eine tolle Scheibe, die mit zwei eingängigen
Songs sowie spannenden Demo-Versionen ergänzt wurde.
Sina
Punkte:
keine Wertung
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WARPATH – Innocence Lost - 30
Years Of Warpath (CD) Massacre Records
30 Jahre Bandgeschichte, wow,
das ist eine lange Zeit. Im Fall der Hamburger Warpath
leider eben nicht durchgehend. Im Jahre 1991 brachten
sie eine Demo-Scheibe heraus, liessen dann bis 1996, mit
vier Alben, so richtig die Sau raus, um sich dann 1998
aufzulösen. Stille im Hause Warpath. 2015 rappelte man
sich wieder auf, brachte 2017 und 2019 ebenfalls neues
Material heraus und nun eben diese Compilation. Sie
beinhaltet elf massive und alles zerstörende
Thrash-Kracher, darunter der neue und bis dato
unveröffentlichte Song „Innocence Lost“ (aufgenommen vom
neuen und aktuellen Warpath Line Up), einer anderen
Version von „God Is Dead“ sowie der Originalaufnahme des
Venom-Covers „Black Metal“ das mit Gastvocals von Cronos
(Venom) und Sabina Classen (Holy Moses) gespickt ist. So
zumindest der O-Ton des Labels. Die Band schafft somit
einen guten Überblick über ihr Schaffen und konzentriert
sich nicht nur auf die alten Alben. Es ist mehr oder
weniger von allen Alben etwas dabei. Die Platte startet
gerade mit neuem Material, das erstmals vom Neuen, Roman
Spinka, eingespielt wurde. „Innocence Lost“ ist ein
typischer Warpath-Song. „Reborn“ ist ebenfalls ein
fettes Ding. Wuchtig und druckvoll kommt der Thrash aus
den Boxen geknattert, der zügig vorgetragen wird und
absolut Laune macht. Das Remastering hat sich definitiv
gelohnt, die Songs knallen durch den Äther. Einziges
Manko ist, dass es nur einen neuen Song gibt. Ansonsten
handelt es sich um eine gute Auswahl. Wer die Band nicht
kennt oder nicht alle Alben besitzt, sollte sich
„Innocence Lost - 30 Years Of Warpath“ unbedingt zur
Brust nehmen. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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STAN BUSH – Dare To Dream
(CD) Cargo Records UK
Stan wurde bekannt durch seine
Filmmusik («Transformers») oder auch durch «Love Don’t
Lie», welches mit House Of Lords zum Hit wurde. Mister
Bush ist seinen Wurzeln treu geblieben und komponiert
noch heute gefühlvollen Melodic Rock, der seine
Schublade zwischen Journey und Survivor findet. Das Gute
an Stan ist, dass er der Gitarre immer genügend
Spielraum lässt und sie nie durch "klebrigsüsse"
Keyboards zukleistert. Mit «The 80‘s» fühlt man sich ein
paar Jahrzehnte zurückversetzt, in welcher Epoche mit
Loverboy und Foreigner Bands die Charts anführten, die
auch rockten. Die Mischung aus Ballade («Live And
Breath»), rockigen Momenten («Heat Of Attack») und
flotten Parts («Dream Big») runden das Album sehr gut
ab. Mit der nach wie vor tollen Stimme von Stan hat der
singende Gitarrist erneut ein cooles Melodic Rock-Album
abgeliefert. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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LAZARUS DREAM - Alive (CD)
Pride & Joy Music Der Opener "Dawn Of Time" ist
beim ersten Anhören etwas gewöhnungsbedürftig. Der Song
beginnt mit Drums und Synthie-Klängen, geht dann in ein
Metal-Riff über, um dann mit einem sehr melodiösen
Refrain-Gesang weiter, das verwirrt etwas, gefällt dann
aber bei jedem Durchgang mehr und entpuppt sich als
starker Song mit einem sehr langen, interessanten
Gitarrensolo. Das folgende "House Of Cards", eine flotte
Hard Rock-Nummer, ebenfalls sehr melodiös. Auch sehr
schön das stampfende "Wings Of An Eagle", es scheint,
als legen die Herren Markus Pfeffer (Gitarre, Bass,
keyboard) und Sänger Carsten Schulz viel Wert auf
Melodien, was ihnen auch sehr gut gelingt. Gastmusiker
und Sinner-Drummer Markus Kullmann vervollständigt das
Trio. Das AOR-lastige "Listen" erinnert etwas an Oliver
Hartmann. Eines der Highlights ist das über 7 Minuten
lange "Fleshburn". Klingt zeitweise etwas orientalisch
und hat eine sehr starke Songstruktur. Von
Doublebass-Attacken über ein tolles Gitarrensolo bis das
am Schluss kommende Flötensolo, einfach ein klasse
Track. Auch das an Queensryche erinnernde "The Healing
Echoes" ist ein toller Song. Auch sehr gut das spannende
"Visions And Sins", klingt sehr atmosphärisch und glänzt
mit Chören, Gesangsmelodien und einem geilen
Gitarrensolo. Überhaupt ist Pfeffer ein
aussergewöhnlicher Gitarrist, der hier bei allen Songs
mit tollen Soli glänzt. Auch gut zu hören bei der Up
Tempo-Nummer "Steam". Schulz und Pfeffer haben hier 13
wirklich spannende Songs geschrieben, immer mit
Hauptgewicht auf der Gesangsmelodie, und genau das macht
"Alive" aus, sehr hörenswert. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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SUIDAKRA – Lupine Essence
(Re-Release LP) MDD Records
Nach 23 Jahren haben die
deutschen Musiker Suidakra beschlossen, ihr Debütalbum
zu Re-Releasen. Schon einmal vorab, man hört natürlich
definitiv, was für massive Fortschritte Tonstudios seit
1997 gemacht haben. So kann man die vorherigen Tracks
mit den neu aufgenommenen kaum vergleichen, denn nur
schon die Abmischung der verschiedenen Instrumente hat
sich massiv verbessert, ganz zu schweigen die
Tonqualität selbst! Das Album «Lupine Essence» ist schon
damals ein melodiöses, leichtfüssiges Werk gewesen, was
seinem Genre Celtic Metal alle Ehre macht. Jetzt jedoch,
mit den wiederaufgenommenen Songs in einer Zeitspanne
von 2007-2020 hört man diese Vielfältigkeit von zarten
Klängen und dunklem Gesang noch viel klarer, die
verschiedenen Facetten kommen viel klarer und intensiver
hervor. Absolut interessant, die Veränderung einer
Musikgruppe über eine so lange Zeitspanne beobachten zu
können. Zoé
Punkte:
keine Wertung
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MONO INC. – Melodies In Black (2
CDs - Balladen-Compilation) NoCut/Musikvertrieb
Nach zwanzig Jahren Karriere und
elf Studioalben, wobei das letzte «The Book Of Fire»
erst kürzlich erschienen ist, erstellen die Dark Rock
Spezialisten Mono Inc. eine Balladen-Compilation, wobei
alle Balladen durch die ganze Diskographie
zusammengestellt wurden. Mono Inc. aus Hamburg sind für
ihre atmosphärischen, schönen und doch melancholischen
Lieder und insbesondere für ihr Händchen für Balladen
bekannt. Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass sich
die Compilation über zwei CDs mit über zwei Stunden
ruhige Mono Inc.-Stimmung zieht. Von den gesamthaft 34
Liedern, ist eine brandneue Klavierballade namens
«Scared» zu hören. Der Track hebt sich meiner Meinung
nach nicht von den anderen Balladen ab, doch passt sie
gut in den Verlauf und berührt, wie die meisten Balladen
von Mono Inc., das Herz. Die Lieder «Life Hates You»,
«Just Because I Love You» und «An Klaren Tagen» sind in
der sogenannten Black Version enthalten, das heisst
komplett neu im Studio aufgenommen, wobei «An Klaren
Tagen» als Duett mit Schlagzeugerin Katha Mia produziert
wurde. Die Tracks sind so zusammengestellt, dass ein
schöner, reiner Verlauf entsteht und die Hörerschaft in
die ruhigen, sinnlichen Melodien versinken kann. Die
Zusammensetzung aus den schon zu Beginn als Balladen
veröffentlichten Liedern mit Piano-Versionen oder
Symphonic-Versionen verleiht dem Verlauf des Albums eine
eigene Note. «Melodies In Black» eignet sich gut um
zurückzulehnen, zu sich zu kommen und zu entspannen. Es
entsteht eine eigene, herzerwärmende Dynamik, die in den
Bann zieht, zum Nachdenken anregt und sicher das eine
oder andere Schmunzeln auf die Lippen zaubert.
Sina
Punkte:
keine Wertung
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VÖLUR - Death Cult
(Silver VinylI Prophecy Productions
Aus Kanada kommt das Trio von
Völur und setzt schon bei den Instrumenten der drei
Musiker, die sich an Bass, Schlagzeug und Geige austoben
dürfen, auf Einzigartigkeit. So ist bei "Inviolate
Grove" vor allem die Dissonanz, die die Zügel fest in
den Händen hält. Geboten wird sehr langsamer und
melancholischer Doom, der durch den grossflächigen
Einsatz der Geige sehr eigenständig daherkommt. Wenn man
auf das Instrument Geige steht, dann flasht einen dieser
Song bestimmt gewaltig. Drone-mässig startet "Dead Moon"
und kann mit einer Geige, die tieftraurige Töne
ausspuckt, aufwarten! Das könnte der Soundtrack zu einer
Totenmesse sein! Erstaunlich ist, dass sich der Sound,
ohne Gesang, wesentlich intensiver anfühlt. Leider
setzt, zum Schluss hin, dann doch noch der Gesang ein
und vernichtet die grossartige Atmosphäre im Nu! Eine
sehr experimentelle Geige stimmt "Freyjan Death Cult"
ein, und dieses Soundgebräu ist wirklich nichts für
schwache Nerven! Da stehen einem, falls noch vorhanden,
sämtliche Haare zu Berge, so schräg und dissonant werden
aus der Geige Töne hinausgepresst! Als Versöhnung gibt
es danach dafür Gospelgesänge. Die böse Geige hat aber
ihr Tageswerk noch nicht beendet, und so werden meine
Ohren weiter in die Mangel genommen! Leider kann dieser
Song nicht über die lange Spieldauer überzeugen und
wirkt an vielen Stellen sehr langatmig! Melodramatisch
begrüsst "Reverend Queen" seine Hörer. Mit sehr
atmosphärischem und klassischem Gesang zieht dieser Song
tiefe Furchen ins Gedächtnis und präsentiert Völur in
Bestform. Dieser Schlussakt ist zugleich auch das
Highlight auf diesem Album. In diesem Song wird die
Geige sehr songdienlich eingesetzt, und so ist das
Resultat top. Von vier Songs können drei Songs wirklich
überzeugen, aber der Song "Freyjan Death Cult" ist ein
Totalausfall! Freunde von speziellem und zugleich
melancholischem Doom sollten Völur mit diesem Album eine
Chance geben! Roolf
Punkte:
7.6 von 10
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XENO – Sojourn (CD) Art
Gates Records
Eigentlich mag ich Bands nicht
in Schubladen stecken, wenn es um die Frage „klingt wie“
geht. Trotzdem ist es mit einem Progressive-Death
jonglierenden Album, wie dem mir vorliegenden Zweitwerk
„Sojourn“, der Niederländer Xeno fast unmöglich, dabei
den Namen Opeth (früher) nicht zu erwähnen. Nach Aussage
des Pressetextes spielen die Herren um Ruben Willemsen
schlicht Modern Metal, die sich einfach die Rosinen aus
dem Umfeld des modernen Prog herauspicken. Aber durch
das Gleichgewicht zwischen den feinfühligeren Passagen
und der Death-Materie kommt es eben im Kopf zur oben
genannten Kombination. Bei genauerem Hinhören gestalten
sich die Möglichkeiten für prominentes Namedropping aber
noch deutlich weitläufiger. Hört selbst! Die härteren
Momente drücken jedenfalls definitiv nach vorne,
schnüren dem Hörer aber nicht gleich die Luft ab.
Unterdessen umgarnen die ruhigeren, landschaftsmalerisch
anmutenden Parts regelrecht, sie gleiten samtig wie
Seide in die Gehörgänge hinein und laden ein zum
Verweilen. Klar, kleinere Baustellen hat „Sojourn“ auch
vorzuweisen aber die Stärke überwiegt definitiv auf der
Platte. So sind ein paar songschreiberische
Aufräumarbeiten, bei dem was die Jungs sonst abliefern,
das geringste Problem sein. Insgesamt erfreut die
Qualität von „Sojourn“ wirklich, auch dass die Band, die
zumindest ihrem Eintrag auf den „Metal Archives“
zufolge, noch nicht im unübersichtlichen Masse in der
Szene genetzwerkelt hat. Ob hier aber schlussendlich
einer dieser sprichwörtlichen Rohdiamanten vorliegt, der
eventuell zu einem echten, funkelnden Diamanten
geschliffen werden kann, wird allerdings nur die Zeit
zeigen. Oliver H.
Punkte:
7.6 von 10
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NOMINON - Yesterdeath (Best
Of - LP) Emanzipation Productions
Old-School-Death aus Schweden,
genauer gesagt aus Jonköping, vom Vierer namens Nominon,
welche ihre Compilation 'Yesterdeath' tauften - ein
wahrlich passender Titel - und sogleich hört man das
leicht aniquierte Staubschäumchen auf den Songs, welcher
als straighter Death-Metal mit Blastattacken so à la
Unleashed, Dismember, Incantantion und Malevolent
Creation ansprechen dürfen. Erstaunlich, die Tracks
reichen von den Jahren bis 2003 bis in die Nahe
Gegenwart, obschon Nominon seit dem Jahr 1993 aktiv sind
und einen beinahe Schweden-untypischen Death-Metal
betreiben, der eben den nebst extremen Blast- und
Grindcore-Attacken auch eben den floridianischem
Groove-Death-Metal mit leicht thrashigen Elementen
beinhalten, mit sehr frickelnden, solodesken Ausflüge.
12 Tracks sind auf 'Yesterdeath' zu finden, davon zwei
Livetracks - namentlich 'Hordes Of Flies' und 'Condemned
The Dead' - die auch deutlich aufzeigen, welche
Produktionen und Aufnahmen damals gegeben hat und auch
verwendet wurden. Will schreiben, man hört den Songs die
Jahre an, will aber nicht schreiben, dass Nominon mit
'Yesterdeath' einen 'alten', abgestandenen Aufguss
releasen, im Gegenteil, die Produktion und das Mixing
rollen frisch daher, mit selbstedend passendem
Cover-Artwork, und lassen es somit neuzeitlich
hervorragend krachen. Die Gitarren riffen sich
death-blackadesk durch die Songs, stets mit melodiös
geshredderten Soli und Tempiwechsel durch die Songs. Der
Bass ist eben nicht extremst verzerrt, nein, der ist
klar und druckvoll und unverzerrt, so dass er die
Gitarrenarbeit wie auch die Drums perfekt mitharmoniert.
Die Drums blasten und grinden, deathen und blackspeeden
sich durch das leicht vertrakte Songwriting,
double-bassen und mid-tempisieren groovend und schnell
durch die Notenläufe. Der Gesang ist tief guttural
gehalten, tief, bös und sehr kratzend screamend. Somit
mutiert sich nun 'Yesterdeath' zu einer beachtlichen
historischen Auflistung und Präsentation Nominon'sens
Schaffens. Und dies macht verdammt viel Spass und lässt
neue Fans zulaufen, ganz bestimmt. Songs wie 'Rigor
Mortis', 'Of Ancient Craft', 'Release In Death',
'Invocations' und 'Blaspheming The Dead' krallen sich
die Death-Krone vom Thron und setzen diese mit ebenfalls
breitestem Grinsen auf. Historisch neuzeitlich.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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MAGIC DANCE – Remnants (CD)
Frontiers Music/Phonag
Richtig cooler Hardrock kommt
aus Long Island. Magic Dance biegen mit internationalem
Standard um die Ecke, der von der ersten Sekunde
aufhorchen lässt und mit Sänger/Gitarrist Jon Siejka
einen kleinen Alleinherrscher in den eigenen Reihen stehen
hat. Schon «Oh No» überzeugt mit flotten Elementen, die
eingepackt sind in ein rockiges Kissen und mitreissenden
Refrains. «Cut Me Deep» ist ein weiterer flotter Moment.
Man kann dem Werk vorwerfen, dass sich die Songs oft ähneln.
Hier liegt die Wurzel des Übels wohl darin, dass sich Jon
selten helfen lässt und wenn, dann von unterschiedlichen
Gitarristen (Solos) oder diversen Bassisten. Das Gute
bei solchen "Solo-Scheiben" hingegen ist, dass die Songs einen
einheitlichen Level ausweisen, während das Problem das
erwähnte "Monotone" sein kann. Auch wenn die bestens aus
den achtziger Jahren stammende Rocknummer «Change Your
Life» getragen wird vom Keyboard, der Cabrio-Track «I’m
Still Holding On», das an Loverboy, Night Ranger und
Journey erinnernde «Changes» und das poppige «Til Your
Last Breath» richtig Laune machen, an den grossen Werken
des Hardrocks oder auch des AOR-Sounds schleicht
«Remnants» nicht vorbei. Auch nicht mit dem Hit
«Restless Night». Trotzdem ein interessantes Werk, das
man sich durchaus anhören kann. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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LUCID DREAMING - The Chronicles Pt. III (CD)
STF Records Elvenpath-Bassist Till Oberbossel
führt sein Lucid Dreaming-Nebenprojekt in die dritte
Runde. Hier verfolgt er das gleiche Konzept wie Tobias
Sammet mit Avantasia, setzt aber nicht auf bekannte
Sänger, sondern auf solche aus dem metallischen
Untergrund. Das Konzept ist symphatisch, seine Gäste
sind es ebenfalls. So kann man unter anderem die Sänger
Jvo Julmy (Ex-Emerald), Sven D'Anna (Wizard) und Tann
(Ironsword) hören. Das Ergebnis klingt deutlich heavyer
als Avantasia, aber auch deutlich chaotischer. Die
Produktion rumpelt, dass es eine wahre Freude ist. Von
Hochglanzproduktion keine Spur. Man merkt die Liebe zum
Projekt in jeder Sekunde. Leider reicht das alles noch
nicht für ein hervorragendes Album. Dafür sind die
Lieder einfach zu schwach. Das war auch bereits beim
ersten Teil der Fall, und hat sich leider nicht
geändert. Ob da eine aufwändigere und sauberere
Produktion mehr rausholen hätte können? Zumal mit Uwe
Lullis (Gitarrist von Accept, Ex-Grave Digger) kein
Unbekannter an den Reglern wirkte. Vielleicht sind es
aber auch die hohen Männerschreie, die bei mir eine
gewisse Abneigung auslösen. Das ist bei mir schliesslich
auch bei Wizard der Fall. Oberbossel geht kompositorisch
sehr abwechslungsreich ans Werk. Setzt mal auf Speed-,
dann wieder auf Heavy Metal, sorgt für ruhige Stellen
und lässt für die Melodieführung auch nur mal eine
Gitarre «sprechen». Unter dem Strich löst das bei mir
zwar wohlwollen, aber keine Begeisterung aus. Wer die
kleine Alternative zu Avantasia kennenlernen möchte, ist
mit diesem Album aber sehr gut bedient. Zumal das
Promoschreiben den Nagel für einmal auf den Kopf trifft:
«Weniger Keyboards, weniger Schmalz, mehr Metal!»
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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DARWIN - DarWin2: A Frozen War
(CD) Origin Of Species LLC
Gut anderthalb Jahre nach dem
Debüt veröffentlicht der geheimnisvolle Gitarrist Namens
DarWin sein zweites Werk. Mit Simon Phillips an den
Drums und Matt Bissonette am Bass. Dazu gesellen sich
einige Gäste wie Derek Sherinian, Billy Sheehan, Guthrie
Govan und einige mehr. Beachtlich ist die stilistische
Vielfalt, von Prog Metal über Hard Rock zu AOR und bis
hin zu poppigen Klängen. Das Ganze dauert knapp 31
Minuten. Ganz gut gefällt die Rock-Nummer "Future
History", hier harmoniert die Gitarre mit dem
Yes-artigen Gesang sehr gut. Oder das ruhig beginnende,
spannende "Eternal Life", das sich zu einem treibenden
Rocker aufbaut. Angeführt von einem klasse, langen
Gitarrensolo, das von einem coolen Synthie-Solo
weitergeführt wird, um dann wieder ruhig zu enden,
klasse Song. Der Titeltrack erinnert etwas an Asia und
Yes, eine Prog Rock-Nummer, nicht zu kompliziert, leicht
verdaulich, die gegen Ende Fahrt aufnimmt. Das
abschliessende "Another Year" dann eher eine eingängige
Pop Rock-Nummer mit der Sängerin Koko Rhodes am Mic. Die
musikalische Vielfältigkeit des Albums machen die 31
Minuten spannend. "A Frozen War" ist jetzt nix grosses
Neues, aber durchaus hörenswert. Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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THE BURDEN REMAINS - fluid Tertium Non Dolur
Records Das neue Album von The Burden Remains
hört auf den Namen "fluid", und mal schauen, ob wirklich
alles im Fluss ist! Parallel zum ambitionierten Album
gibt es noch ein begleitendes Filmdokument dazu, und
zusammen ergibt das dann ein Gesamtkunstwerk. Heftig
steigt man mit "Aus isch teil" ins Album ein, und wie im
Post Metal an der Tagesordnung üblich, werden diverse
Breaks eingestreut. Gesungen wird in Mundart, was diesem
Album einen Hauch von Exotik verleiht. Dieser Song
bleibt so hektisch wie eine nervende Fliege, die einem
unablässlich um den Kopf schwirrt. "I de Fluet verhaut"
beginnt mit stoischer Ruhe und kann mit einer
unheimlichen Atmosphäre aufwarten. Wie ein aufbrausender
Sturm gebärdet sich "Uuf- und undergaa" am Anfang, um
dann in ein laues Lüftchen überzugehen. The Burden
Remains spielen gekonnt mit harten und zarten Elementen.
So durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle. Dieses
ewige Hin und Her lässt aber am Ende den roten Faden
vermissen. So werden nicht passende Teile vermeintlich
passend gemacht, was aber nicht immer gelingt. Der
einsetzende Synthesizer macht das Klanggebilde noch
verstörender. Mit "Am Ufer vo mim Wäse" geht es in
Richtung Voivod, wenn auch mit sehr vielen
elektronischen Soundelementen. In diesem Song werden
sehr viele Ideen verbraten. Nur wäre in diesem Song
weniger definitiv mehr! In welche Richtung soll
"Flussabwärts" gehen? Vom geilen Riffing sicher eher
aufwärts. Dieser Song ist im Vergleich, zu seinen
direkten Vorgängern, schon fast eingängig! Dieser Song
kommt übrigens ohne Gesang aus. "Fremdi Gstaade" kann
mit einem massiven Groove überzeugen. Nur rauben die
langsamen Parts dem Song seine ganze Energie! Das
meditative Glockenspiel haut mich auch nicht vom Hocker!
Mit "Gfrores Meer" wird nochmals die Ruhe zelebriert und
anstelle von Gesang setzt man jetzt auf rausgebrüllte
Spoken Words! Diese Album scheitert an seiner
Überambitioniertheit, und für mich wäre an diversen
Stellen weniger viel mehr! Roolf
Punkte:
7.5 von 10
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AUTOPSY - Live In Chicago (CD)
Peaceville Records
Well, well, das zweite Livealbum
ever released von den U.S. of A. - goil wär' ja U.S. of
A. ... utopsy, hellyeah - anyway, weg von den
Wortspielen, zurück zum dargebotenen Notenspiel. 1987 in
Oakland, California, gegründet, dürfen Autopsy zurecht
als Urgesteine im Death-Metal zählen und sein, und ja,
endlich, 'Live In Chicago' das zweite Livealbum ihres
eindrücklichen Palmares, denn das erste Livealbum namens
'Dead As Fuck - Live In '91 + '93' im Jahre 2004, war
eine Compilation sozusagen von Live-Aufnahmen mit 19
Songs - gegenüber 18 Tracks auf 'Live In Chicago' - die
Songs 1-8 sind von der 'Tortured Monas Of Agony'
(Double-7"), die Songs 11-19 sind von der 'Live From The
Grave' (Bootleg-LP), Songs 9+10 sind vom selben Live-Gig
wie 'Tortured Moans Of Agony'. So, kommen wir nun zu den
18 Tracks auf 'Live In Chicago' von Autopsy, welche eine
kurze Einführung in deren Schaffenswesen bis zum
heutigen Tage aufzeigt. Und diese Scheibe ist wahrlich
live, denn du hörst die Crowd mitgrölen, ja ziehst diese
Scheibe rein, so fühlst du dich live an der Show in
Chicago. Der 4-Piecer rollt wie ein gut geölte
Death-Metal-Lawine daher, in gewohnter Autopsy-Manier,
will schreiben und sagen, dass nebst den schnelleren
Tracks eben auch die leicht doomigen und schwerfälligen
Momente ebenfalls nicht zu kurz kommen. Schweres,
monotones Riffing, mal doomig mal in Slayer-Manier, ja,
man hört den Thrash-Metal raus, das waren halt die
Zeiten, Ende der 1980er und anfangs den 1990er. Die
Drumpatterns rollen und rumpeln straight daher, mal
doublebass-lastig, mal doomig schwer, mal einfach
thrashig und corig straight forward. Der Tieftöner hält
zum 6-Saiter perfekt die Stange, rumpelt ebenfalls
herrlich daher und eben der 6-Saiter ist mit dumpfem und
tiefgestimmtem Sound riffig präsent, pariert mit kurzen,
shredmässigen Soli die schwere und tief behangene
Wolkendecke auf. Der Gesang ist im tiefem, thrashigem
Shout zuhause, kratzt ab und an am Gutturalen, doch
stets verständlich. Die Produktion ist gelungen,
druckvoll, das Live-Momentum konnte übernommen werden,
ganz goil, und das herrliche, typische
Autopsy-Coverartwork passt zu 'Live In Chicago'.
Anspieltipps? Alle Songs, das Teil sollte in einem Zuge
durchgehört werden, denn da kommt das Live-Feeling eben
zur Geltung. O.K., Songs wie 'Fleshcrawl',
'Disemboweled', 'Maggots In The Mirror' sind nun mal
Klassiker, wie alle anderen Tracks auch, sei es nun die
neueren Tracks oder eben halt die 'old-schooligen'
Tracks. Nun, Freunde von Obituary, Incantation, Asphyx,
Bolt Thrower, Pungent Stench, Entombed oder Dismember
sind hierbei gut bedient, ansonsten Hörtest ist stets
ein guter Plan, um sich dieses Teilchen zu gönnen.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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IRON MASK – Master Of Masters (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Mehr Iron Maiden, dafür
weniger Ingwie Malmsteen – so kann man das neue Album
des belgischen Gitarristen Dushan Petrossa
zusammenfassen. Die Band ist ein Nebenprojekt seiner
regulären Gruppe Magic Kingdom und ist am Bass und
Schlagzeug seit langer Zeit in der gleichen Besetzung.
Beim Gesang geht der allgemeine Verschleiss weiter.
Heuer darf sich Mike Lembrouck der internationalen
Metalgemeinde präsentieren. Der sieht aufgrund seiner
Justin Bieber-Frisur zwar alles andere als metallisch
aus, überzeugt aber mit einer Stimme, die irgendwo
zwischen Rhapsody Of Fires Fabio Lione und Crystal Balls
Steven Mageney liegt. Hat sich der Junge mit dem
Schicksal seiner Vorgänger befasst, wird er wohl bei
Iron Mask kein Dauerengagement erwarten, sondern diese
Plattform als Sprungbrett für höhere Taten nutzen.
Lebrouck hat eindeutig Talent. Das trifft natürlich auch
auf den Rest der Band zu, der es laut Promogeschreibe
für dieses Album gelungen ist, das «beste Material aller
Zeiten» zu schreiben. Dass solche Aussagen zum noch
genaueren Hinhören animieren und die Band damit ein
gewisses Risiko eingeht, scheint im eigenen Grössenwahn
unterzugehen. Ja, "Master Of Masters" klingt über weite
Strecken stark, teilweise gar hervorragend - es besitzt
aber auch seine Längen (besonders in der zweiten Hälfte
der zwölf Lieder). Dies führt in einigen Momenten dazu,
dass man das Album gar nicht zu Ende hört, und damit den
wirklich starken Titelsong am Ende der CD verpasst. Wenn
das «beste Material aller Zeiten» also nicht ausreicht,
um Leute mit einer grossen Liebe für diese Art von Musik
bis zum Schluss durchhalten zu lassen, ist da definitiv
der Wurm drin. Iron Mask scheitern deshalb an ihrem
eigenen Anspruch. Und das ist schade, besitzen doch
viele der zwölf Lieder einen ganz eigenen Charme. Ob mal
Power-, Symphonic-, Neoklassischen- oder Heavy Metal –
Iron Mask beherrschen ihr Handwerk. Lustig auch, dass
«One Against All» nicht nur stimmlich sondern auch
musikalisch an Crystal Ball erinnert. Wer weitere
Abspieltipps sucht, findet sie in «Revolution Rise» oder
«Never Kiss The Ring». Wer ein gutes, aber nicht
überragendes Heavy Metal-Album sucht, findet hier das
passende Werk. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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TIEFROT – Rabenherz
STF-Records
TiefRot, von Sängern Becky Gaber
und Gitarrist/Keyboarder Wieland Hofmeister gegründet,
setzen ihren Plan, jedes Jahr ein neues Album zu
veröffentlichen, erfolgreich um. Mit «Rabenherz» kommt
nun das dritte Studioalbum auf den Markt, in dem
zusätzlich das nun vollständige Line-Up der Band
erstmals präsentiert wird. Das Quintett produziert eine
Mischung aus Gothic und Industrial Rock sowie Neuer
Deutscher Härte, womit ihr eigener, auf den ersten Blick
ziemlich chaotischer Stil entsteht. Elektro-Effekte,
Streicher-Elemente sowie groovige Rhythmen durchziehen
das Album und prägen die unvorhersehbaren Verläufe der
Lieder mit. Die Stimmung ist durchgehend düster und
frech. Frech einerseits, weil Sängerin Becky mit ihrer
einzigartigen, eher tiefen und kratzigen Stimme die
Vocals auf den Punkt bringt, andererseits aufgrund der
Lyrics, die durchgehend das (Raben-)Herz auf
verschiedene Weisen thematisieren und die Aussagen
direkt auf den Punkt bringen. Themen wie das Herz unter
den sieben Todsünden, das verletzte und unantastbare
Herz sowie die Emotionen in einer Freundschaft werden in
den deutschen Texten verarbeitet, wobei die Texte düster
und auf Konfrontation aus ausgelegt sind. Tiefe
Gitarrenriffe prägen die Musik genauso wie die
regelmässigen Chor- oder Mehrstimmigen Passagen oder die
Abwechslung zwischen Cleangesang und Screams mit. Die
Liedverläufe sind wie gesagt oftmals unvorhersehbar.
Dies liegt daran, dass TiefRot immer wieder mit
komplexen, dissonanten oder allgemeinen unerwarteten
Passagen die Lieder fortsetzen. Dies wird u.a. mit
speziellen Stimmungs- und Tempowechseln, mit plötzlichem
Sprechgesang sowie komplizierten Melodien und Rhythmen
erreicht. Dies führt dazu, dass die Lieder teilweise
chaotisch und hektisch wirken können. Ich persönlich
finde «Rabenherz» ein hochinteressantes Werk, das in
seiner Komplexität und in seinem ganz eigenen Charakter
strahlt. Dennoch ist es sehr speziell, weshalb Reinhören
vor dem Kauf empfohlen wird. Sina
Punkte:
7.3 von 10
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EAST TEMPLE AVENUE – Both Sides Of
Midnight (CD) AOR Heaven
Die Melodic/AOR-Band East Temple
Avenue wurden vom australischen Gitarristen, Komponisten
und Produzenten Darren Philipps ins Leben gerufen. Der
Konstellation liegt eine interessante, wenn auch sehr
befremdende Tatsache zugrunde. Die sechs Musiker weilten
nämlich noch nie im selben Raum. Technik sei Dank
konnten die Australier, Schweden und Amerikaner trotzdem
ein Album fabrizieren. Die Erfahrung in diversen mehr
oder weniger namhaften Formationen der Protagonisten ist
dem Debüt von ETA definitiv anzuhören. Zwischen
knackigen Hard Rock-Nummern und Herzschmerz-Balladen
erfüllen sie sämtliche Trademarks des klassischen AOR.
Vor allem Sänger Robbie LaBlanc trägt mit seiner
kraftvollen Stimme einiges zum Gelingen des Unternehmens
bei. Die Songs glänzen einerseits mit viel Drive und
Intensität, anderseits bleiben sie leider aber mit wenig
Ausdruckskraft und Wiedererkennungswert grösstenteils
irgendwo unter „ferner liefen“ hängen. Das gekünstelte
Retortenimage haftet dem Projekt an und verhindert mit
Sicherheit mehr Individualität. Es tut zwar nicht weh,
aber der Spirit fehlt. Rein musikalisch gibt's zwar
nichts zu meckern, es ist offensichtlich, dass da Profis
am Werk sind, denen man nicht viel vorzumachen braucht.
Höchstens für explizite Achtziger-Melodic-Fans
interessant. Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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AMERICAN TEARS - Free Angel
Express (DCD) Deko Entertainment
Ob es an der gegenwärtig
wütenden Planet-Seuche Corona liegt, dass eine Band, die
zwischen 1974 und 1977 drei Alben veröffentlichte, nach
über vier Dekaden, das heisst 2018 erstmal wieder aus
dem Dornröschenschlaf erwacht (!) und nun das vierte
Album am Start hat?! Man weiss es nicht. Mastermind Mark
Mangold ist hier als Tastenmeister auf jeden Fall die
treibende Kraft und hat mit Drummer Alex Landenburg
(Stratovarius, Kamelot, Rhapsody, Cyhra) einen
erfahrenen Musiker an Bord geholt. Der Rest der Truppe
besteht aus Guests wie Barry Sparks (UFO, Dokken), Doug
Howard (Touch, Utopia, Edgar Winter Band) und Charlie
Calv (Angel, Shotgun Symphony). Der Opener
«Sledgehammered» und der Nachfolger «Set It On Fire»
triefen nur so vor 70er/80er-Synthies, erinnern immer
wieder mal auch an Zucchero in den 90ern, Rockets (80er)
oder die Klangmeister von Tangerine Dream. Der
Titeltrack «Free Angel Express-Resist-Outta Here» lässt
dann dem Ganzen während zehneinhalb Minuten vor allem
Mr. Mangold freien Lauf. Etwas selbstverliebtes
Musizieren ohne Scheuklappen, inklusive jazzige
Sprengsel («Blue Rondo»). Dann auch Hammond-Parts à la
Deep Purple («Can't Get Satisfied»). Wenn der Gesang wie
hier einsetzt, kommts deutlich griffiger als nur
instrumental daher. «Free Angel Express» wirkt auf den
ersten Blick etwas wild zusammengestellt, was aber für
Freunde von alten Keyboard-Sounds, Piano und Hammond
dennoch ansprechend sein kann. Die Produktion ist auf
jeden Fall zeitgemäss und lässt nichts anbrennen, und
insgesamt vierzehn Songs ergeben bei 83 Minuten
Spielzeit natürlich eine DCD. Der Song «Woke» weist
zumindest zu Beginn das Potenzial auf, einen echten
Favoriten abzugeben, doch die leider missratene Bridge
in der Mitte verhindert dies, bevor das Thema hinten
raus mit weiteren Reminiszenzen an Tangerine Dream
wieder aufgenommen wird. Bei «So Glow» schaut auch Jean
Michel Jarre erneut zur Türe herein, der ja mitunter zu
den ersten Künstlern gehörte, auf die solche Klänge
grundsätzlich zurück gehen. Der wiederum jazzig
unterwanderte instrumentale Rauschmeisser «Tusk (Blood
On The Ivory») zeigt aber letztlich, angereichert mit
ansprechenden Cover-Artwork unmissverständlich auf, dass
diese Scheibe wohl eher was für Nerds wie ältere
Semester meiner Generation ist. Rockslave
Punkte:
7.2 von 10
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DIRTY SOUND MAGNET - Live Alert
Humus Records
Das Powertrio aus Fribourg
zementiert einmal mehr den Ruf, den schweizerische
Rockbands im Ausland geniessen, sofern ihre
Stossrichtung nicht Radiotauglichkeit und möglichst viel
Airplay anvisiert. Kauzig, eigen, streckenweise recht
schräg aber (gerade deswegen?) stets spannend klingen
die Songs, welche die Jungs Corona-bedingt sehr
kompetent im Mai des laufenden Jahres im eigenen
Proberaum aufgenommen haben. Und bevor die ersten
Soundfetischisten jetzt gleich aufheulen, sei es mir
erlaubt zu sagen, dass es hier klangtechnisch absolut
nichts zu bemängeln gibt. Die Nummern bewegen sich im
Spannungsfeld zwischen Psychedelic – und Blues Rock,
lassen die Grosstaten der entsprechenden Ikonen immer
wieder durchschimmern, wodurch sich eine unheimlich
grosse und effiziente Dynamik irgendwo zwischen
bedächtigen Klängen und wilden Jams, zwischen
Traumwandeln und zügellosem Rocken ergibt.
Dementsprechend geschickt hat man die zwei Bonustracks
ans Ende des Albums platziert. In sehr eigenwilliger Art
und Weise hat man „Black Dog“ von Led Zeppelin und „Have
A Cigar“ von Pink Floyd interpretiert, was dadurch nicht
nur den eigenen Wiedererkennungswert, sondern auch den
aufrichtigen Respekt für die Originalversionen
unterstreicht. Alles in allem eine spannende
Angelegenheit, wie bereits gesagt eben typisch
schweizerisch, unkonventionell aber gut. Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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LYKANTROPI - Tales To Be Told (Red Vinyl)
Despotz Records Die schwedischen Blumenkinder
sind Meister ihres Fachs, daran besteht für mich nicht
der geringste Zweifel. Wenn es darum geht, den
harmoniegeschwängerten Sound zu reproduzieren, dem am
Ende der Sechzigerjahre Szenegötter wie Crosby, Stills,
Nash and Young oder The Mamas And The Papas frönten,
dann kann den sechs Schweden kaum jemand das Wasser
reichen. Dass Lykantropi diesbezüglich ihre Hausaufgaben
gründlich gemacht haben, manifestiert sich einerseits im
stets gesittet, aber zielgerichtet eingesetzten
Instrumentarium und andererseits im wieder einmal
wundervoll umgesetzten, mehrstimmigen Gesang, der genau
so klingt wie jener, der dereinst von der amerikanischen
Westküste aus die Welt eroberte. Somit alles wie gehabt?
Nicht ganz, würde ich sagen. Im Unterschied zu ihren
vorherigen Releases sind die Songs diesmal länger
ausgefallen. Ruhigeren Passagen, in denen immer wieder
gerne die Flöte zum Tragen kommt, gönnt man diesmal
deutlich mehr Platz als bis anhin, was für den einen
oder anderen epischen Moment sorgt aber zeitgleich auch
für gewisse Längen, an die man sich erst mal gewöhnen
muss. Vor diesem Hintergrund sehe ich „Tales To Be Told“
somit eher als lupenreines Album für beinharte Fans denn
als Platte für den eher generischen Vintage-Liebhaber.
Da allerdings kein Stilbruch im eigentlichen Sinne
vollzogen worden ist, befindet sich diese Scheibe immer
noch problemlos auf Augenhöhe mit den vorherigen
Veröffentlichungen der Hippiesound-Gralshüter. Wer sich
in Sachen Populärmusik gerne ein halbes Jahrhundert
zurück in die Zeit begibt, macht hier bei zumindest
einer Hörprobe bestimmt nichts falsch. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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SDI – Sign Of The Wicked
(Re-Release CD) MDD Records
1988 erschien das Album der
deutschen SDI. Purer Speed Metal, wie er damals gern
angehört wurde, ist auf «Sign Of The Wicked» zu hören.
Klar sind die alten Helloween und Rage auszumachen, wenn
man sich den Einstieg «Coming Again» oder «Megamosh»
anhört. Dafür kommt der Titelsong zähflüssig und langsam
aus den Boxen. Aber schon mit dem vierten Track
«Alcohol» wird klar, wieso SDI den Sprung zu den Grossen
nicht geschafft haben. Das Songmaterial war sicherlich gut,
aber zum damaligen Zeitpunkt gab es zu viele Truppen,
die einfach besser waren. Zudem klingen die
Gitarrenriffs mit der Zeit zu "identisch" und helfen
nicht, das Album abwechslungsreich zu gestalten. Die
Ballade «One More Time» tut das Übrige dazu, dass man
sich nicht sicher ist, ob mehr der alkoholgesteuerte Spass zu
stark im Vordergrund stand anstatt das Komponieren.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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UNRULY CHILD – Our Glass House (CD) Frontiers
Music/Phonag
Wer im Glashaus sitzt, sollte
nicht mit Steinen werfen… Auch wenn «Our Glass House»
wieder mehr in die Richtung geht, welche ich von Unruly
Child zu Beginn ihrer Karriere liebte, bleibt das
Quintett hinter seinen Möglichkeiten. Und dies mit
solchen Spitzenmusikern wie Jay Schellen (Drums), Tony
Franklin (Bass) und Bruce Gowdy (Gitarre). Ganz zu
schweigen von Sängerin Marcie Free. Verdammt, wieso
macht diese Truppe nicht mehr aus ihrer Ausgangslage?.
Von einem solchen Starensemble erwarte ich zumindest
einen Hammer, wie damals von Hurricane, Bad Moon Rising,
oder Lion. Immerhin ein Lichtblick ist das rockige «Say
What You Want», das rockig um die Ecke biegt. Vielleicht
scheitert «Our Glass House» einmal mehr an meinen
immensen Erwartungen, aber von einer solchen Truppe…
Alles klingt nach "easy playing", aber leider nicht nach
geilen Momenten. AOR-Fans und seichte Rockfans dürfen
hier trotzdem problemlos rein hören. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DODENKROCHT – The Dying All (CD) Auric
Records Dass ich von diesem Projekt noch nie
etwas gehört habe erschreckt mich angesichts der
Diskographie und Geschichte der Band fast schon etwas.
Das Projekt wurde 2004 als Ein-Mann-Projekt gegründet
und ist mittlerweile zu einer fünfköpfigen Band
herangewachsen. Eine Demo, eine Single, eine EP und vier
Studioalben haben die Holländer bereits veröffentlicht,
das aktuellste der Alben nehmen wir etwas unter die
Lupe. Wir beginnen mit einem ganz klassischen Intro,
welches mit Trommeln aus der Tiefe, Synthies und
Flüstern eine Grundstimmung aufbaut. Mit dem nächsten
Song «God Never Spoke» wird ein langsamer, düsterer
Black Metal angestimmt, der sehr roh klingt, aber
trotzdem eine melodische, moderne Note mit sich bringt.
Im Verlauf des Albums wird die Melodie immer mal wieder
mit Chören oder weiteren Synthies untermalt. Die
Atmosphäre bleibt jedoch roh und bedrückend, was sich
vor allem in Songs wie «And The Abyss Was Silent» oder
dem Titeltrack «The Dying All» wiederspiegelt. Dieses
Album ist empfehlenswert für Freunde des simplen, rohen
und eher langsamen Black Metal. Auch Fans des Funeral
Doom ist ein Reinhören empfohlen. Auch wenn hier nichts
neu erfunden wurde, ist die Platte doch ein stabiles
Stück Black Metal. Simu
Punkte:
7.0 von 10
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PALACE – Rock And Roll Radio (CD) Frontiers
Music/Phonag
Diese Palace ist nicht mit den
gleichnamigen Deutschen zu verwechseln. Hier tummelt
sich der schwedische Multiinstrumentalist Michael Palace
und veröffentlicht ein reinrassiges AOR-Rock-Album,
welches Loverboy-, Night Ranger- (zu «Secret Of My
Success»), Robin George-, Pride Of Lions- und
Survivor-Fans unbedingt hören sollten. Während der
eröffnende Titelsong noch eher dahinplätschert überzeugt
das folgende «Castaway» schon mehr. Licht und Schatten
wechselt sich ab, auch wenn die Stimme von Michael immer
über allem steht und den Tracks seine eigene Note
aufdrückt. Eine Produktion mit mehr Schmackes hätte den
Liedern nicht geschadet. Als Anspieltipps sind «Origin
Of Love» und «She’s So Original» genannt. Ansonsten ein
Werk, welches in den Achtziger als Filmsoundtrack seine
Möglichkeit gehabt hätte. Heute aber wohl eher
untergehen wird.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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SQUEALER – Insanity (CD)
Pride & Joy Music
Squealer ist eine alte
Szenengrösse in Deutschland, die aber nie den Durchbruch
schaffte. Nicht nur, dass Mike Terrana (ehemals Rage,
Axel Rudi Pell, Malmsteen) mittrommelte, sondern auch
Tobias Exxel (heute in Diensten von Edguy) und Andy
Allendörfer (Gründer von AFM Records) waren
Bandmitglieder. Hört man sich «Black Rain» an, bei dem
Bernhard Weiss (Axxis) und Zak Stevens (Circle To
Circle) mitsingen, bemerkt man das eigentliche Geschick,
welches Squealer beim Komponieren ans Tageslicht bringen.
Die Ballade geht wirklich unter die Haut, ist aber
leider die einzige Nummer, welche wirklich aus den zehn
Tracks heraussticht. Daneben sind viele gute Momente zu
hören, die aber das Level nicht halten können.
«Insanity» ist noch die einzige Nummer, welche von
Anfang bis zum Schluss überzeugen kann. Der Power Metal
geht im Vergleich zu anderen Bands unter und vielleicht
hätte es der Scheibe gut getan, wenn man die "wilden"
Parts gezügelt, sich auf einen musikalischen Stil
fokussiert und somit dem Album mehr "Tiefe"
verliehen hätte. Auch mit diesem Werk werden die Jungs
nicht ans grosse Geld kommen, aber zumindest
sollten sich Metaller, die sich auch gerne Thrash Metal
anhören, mit «Insanity» vertraut machen. Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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AVERLANCHE - Life’s Phenomenon
(2 CDs) Concorde Music Company
Augenverdreh-Moment incoming:
Ein weiterer Debüt-Flop einer potenten Band. Nein, ich
meine nicht, die Musik sei schlecht. Ganz und gar nicht.
Tatsächlich hört sich die Scheibe angenehm, aber wie bei
so vielen neuen Bands fehlt das gewisse Etwas, welches
die Band von der Masse abhebt. Dies ist beinahe mein
Dauer-Kritikpunkt bei jedem Debüt. Aber als Hörer eines
Genres will man doch etwas Neues zu Ohren bekommen.
Technisch, musikalisch und gesanglich alles korrekt
gemacht. Sanft, nicht unbedingt schlecht deshalb. Von
den versprochenen "catchy Songs" fehlt aber weit und
breit jede Spur. Angenehm? Ja, aber fast zu
unaufdringlich spielt die Scheibe vor sich hin. Klingt
nett, aber haut nicht um. Beinahe Relaxmusik für mich.
Es fehlt nicht am Talent, aber das Album vermag nicht,
zu überzeugen. Alles schon irgendwie mal gehört, nur
etwas abgewandelt. Nett, schön, aber sehr unspektakulär.
Für Fans der sanfteren Art des Metals absolut
empfehlenswert. Mona
Punkte:
6.5 von 10
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SHRINES OF DYING LIGHT – Sadness
Eigenvertrieb
Die Aargauer Shrines Of Dying
Light sind meines Erachtens noch nicht ganz dort
angekommen, wo sie hingehören. Was dem Rezensenten
gefällt, ist die tiefe, sonore Stimme von Chefideologe
Julian Rossdeutsch, welche insbesondere in den
Growlparts ihre volle Kraft entfaltet. Ebenso gelungen
ist der musikalische Mix aus Moonspell zu ihrer
Goth-Phase, Paradise Lost und einem kleinen Bisschen
Type O Negative. Und genau diese exquisite
Zusammensetzung der Inspirationen ist auch der
Knackpunkt. Die vier Jungs sind mir im direkten
Vergleich zu den genannten Bands einfach noch nicht
wagemutig genug. Fast jeder Song folgt dem gleichen
Schema: Das Grundthema wird durchgehend wiederholt, und
die einzig wahrnehmbare Dynamik ist die, dass man es mal
leiser, mal lauter und heftiger gestaltet. Dies gepaart
mit der Tatsache, dass in wiederum fast allen Songs das
letzte Wort gewisser Textzeilen echohaft wiederholt
wird, führt mit der Zeit unweigerlich zur Ermüdung. Erst
in den letzten zwei Tracks, dem auf Deutsch
eingesungenen Doombrocken „Farblos“ und dem
beschwörenden „Solitude“, zeigt die Band, dass noch sehr
viel mehr in ihr steckt. Deshalb mein gut gemeinter Rat:
Vergesst bei künftigen Kompositionen das Doom-Dogma der
Endlosschleife und setzt stattdessen auf mehr
unkonventionelle Abwechslung, denn die letzten beiden
Nummern beweisen mir, dass ihr das richtig gut könnt.
Mirko B.
Punkte:
6.5 von 10
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MINDLESS SINNER - Master Of Evil (LP) Pure Steel
Records
Die Truppe aus Linköping (S)
startete 1981 unter dem Bandnamen Purple Haze, ehe man
über Genocide und Mindless schliesslich den Weg zu
Mindless Sinner fand. Erst im Januar des Corona-Jahres
2020 wurde mit «Poltergeist» ein brandneues Album, nota
bene erst der vierte Longplayer, veröffentlicht, der vor
allem Fans von ungekünsteltem Heavy Metal ansprechen
dürfte. Trotz ansprechender Instrumentierung, ordentlich
fetter Produktion und den fraglos sehr überzeugenden
Leadvocals von Bengt Christer Göransson hat es bisher
jedoch nicht zu höheren Weihen gereicht. Hört man sich
vor allem die neue Mucke aufmerksam an, weiss man bald,
warum Stilbrüder wie Judas Priest, Iron Maiden oder
Saxon schon zu der Zeit weit voraus waren, als Mindless
Sinner 1983 ihre erste EP «Master Of Evil» auf die
Menschheit losliessen. Im Infoblatt steht "Die EP
«Master Of Evil» ist für jede 80er Metal-Sammlung
unverzichtbar." Sowas schürt natürlich die Erwartungen,
die aber aus Erfahrung bewusst tief gehalten werden. Der
erste Durchlauf der Zitat "vier kultigen Lieder"
bestätigt dann einmal mehr, dass der Wille sicher da war
und Mr. Göransson schon in jungen Jahren spürbares
Potenzial aufwies. Die Anfänge klangen dann entsprechend
auch nach Judas Priest (mehr), Iron Maiden (weniger)
oder zum Beispiel den frühen Def Leppard. Letztere
hatten aber schon von Anfang an Songs am Start, die
gleich hängen blieben! Man denke da an «Getcha Rocks
Off» oder den Killer-Track "The Overture" (1979), die
anschliessend als «Overture» und «Rocks Off» auf dem
legendären Debüt «On Through The Night» (1980) landeten.
Der Rest ist Geschichte. Das Frühwerk von Mindless
Sinner hinterlässt hingegen keine allzu grossen
Glücksgefühle, und das Ganze riecht simpel nach
Geldmaschine. Nicht, dass einige alte Trouvaillen und
dabei vor allem alter geiler US-Metal Shit durchaus eine
zweite wie letzte Chance verdient haben, noch ein paar
zusätzliche Käufer zu finden. Ob da die EP «Master Of
Evil», angereichert mit fünf Demo-Songs von 1983,
"unverzichtbar" ist, müssen Puristen dieser Genre-Ecke
mit sich selber ausmachen. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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THEATRE OF TRAGEDY - Musique (20 Anniversary Edition
- 2 LPs)) AFM Records/Musikvertrieb Mit der
Neuauflage des 20 Jahre alten Werkes bekommt der Fan des
Gothic-Sounds mächtig was auf die Ohren. Von Jacob
Hansen remastered, klingt auf jeden Fall scharf. Die
Mucke wirkt etwas industriell und entführt in die
Atmosphäre der frühen Gothiczeiten. Das lange nicht
verfügbare Album kommt in der Neuveröffentlichung mit
einer LP-Option (inkl. einer bisher unveröffentlichten
Version aus dem Jahr 2000 und zwei weiteren Tracks). Die
norwegischen Pioniere des Genres präsentieren sich gut,
die Musik wirkt heute nicht wirklich archaisch. Was aber
etwas enttäuscht, ist die fehlende Form. Das Ganze wirkt
sehr wenig mitreissend oder entführend. Sollte der
Gothic-Sound nicht etwas entführend sein? Vielleicht ist
die Mischung mit Industrial und Electro nicht die
korrekte Kombination. Solide, aber nicht extrem
ansprechend. Die Gruppierung hat die Kompetenzen, hört
man aber nur bedingt auf dieser Scheibe. Ist angenehm.
That's it. Mona
Punkte:
keine Wertung
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THE MAGIK WAY - Il Rinato My Kingdom Music
Ich habe mir die Scheibe der italienischen Okkultisten
angehört, und jetzt prangt ein grosses Fragezeichen auf
meiner Stirn. Rituelle, okkulte Musik nennen sie ihr
Genre, damit bin ich absolut einverstanden. Aber diese
Scheibe ist gelinde gesagt speziell. Kurz und knapp
ausgedrückt handelt es sich bei „Il Rinato“ („Der
Wiedergeborene“) um dunkle, okkulte Lyrik, vorgetragen
in italienischem Sprechgesang, begleitet von Schlagzeug,
Bass, akustischer und kaum verzerrter elektrischer
Gitarre und sonstigem echtem sowie virtuellem
Instrumentarium. Mit dem Ganzen zielt die Truppe rund um
Maestro und Multiinstrumentalist Nequam darauf ab,
rituelle Stimmungen und finstere Atmosphären zu
kreieren. Das schaffen sie durchaus auch, sofern man
sich nicht an der italienischen Sprache stört, was bei
mir nun mal der Fall ist. Sobald meine zweite
Muttersprache ins Spiel kommt, muss ich unweigerlich an
das ganze Cantautore-Zeugs denken (Angelo Branduardi,
Fabrizio de André, Lucio Dalla & Co.), und schon ist die
unheilschwangere Stimmung hinüber. Wer sich also
okkulten Dark Rock in italienischer Sprache problemlos
vorstellen kann, sollte hier unbedingt mal reinhören.
Für konservativ eingestellte Metal-Spiesser wie mich ist
das hier hingegen gar nichts. Mirko B.
Punkte:
6.0 von 10
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ANGEL - A Woman's Diary - The Hidden Chapter
(Compilation CD) Massacre Records/Phonag Nach
"Chapter I" und "Chapter II" von A Woman's Diary bringt
die Imperia-Frontdame nun akustische Arrangements, und
hier hat Helena Iren Michaelsen die Möglichkeit, die
klassische Gesangsausbilding hörbar zu machen.
Coverversionen, z.B. von "Hallelujah" (Leonard Cohen)
oder "Don't Let Daddy Kiss Me" (Motörhead) füllen das
Album fast gänzlich. Helen pickt die Songs nicht nach
Genre, sondern wie sie zu ihr passen und kann sie
mühelos zu ihren eigenen machen. Gesamthaft ist das
Album aber sehr mühsam zu hören. Trotz der verschiedenen
Klangfarben der Stimme und der Power wirkt diese Platte
fast langweilig. Während die Vorgänger schon relativ
wenig Metal waren und nur einige Songs die Härte mit
sich brachten, ist hier von Metal nichts hörbar. Klar,
ist ja akustisch. Aber trifft wohl nicht eines jeden
Metalheads Geschmack. Für mich ist kaum ein Song
markant, höchstens noch "Memories" (Cats Musical) hat
noch eine Wirkung. Doch ich freue mich, wenn das Album
zu Ende gespielt wurde, da ich mich weder emotional noch
körperlich von der Musik mitgerissen fühle. Sehr schade,
dieses Projekt überzeugt schlichtweg nicht. Beim
Vorgänger war ich trotz des relativ kleinen Metalanteils
definitiv mehr überzeugt. Für Fans der grossartigen
Stimme und Leute, die auch andere Genres als Metal
lieben, könnte sich das Album als das Wahre erweisen.
Mona
Punkte:
keine Wertung
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PERSUADER – Necromancy Frontiers Music/Phonag
Das fünfte Album der schwedischen Power Metaller
Persuader beeindruckt mich auf die gleiche Art und
Weise, wie die vier Vorgänger… Nicht im Geringsten!
Speed-Geholze mit Hansi Kürsch-Gedenk-Gesang (Blind
Guardian), als würde ich von einem D-Zug überrollt
werden, bei dem ich mich frage: "Wieso liege ich
überhaupt auf den Gleisen, wenn ich doch gar nie am
Bahnhof stand"?. Die rollenden Double-Bass Drums sind dabei
ebenso keine Bereicherung, wie die auf Teufel komm raus
erzwungene Power, welche die Truppe krampfhaft zu erzeugen
versucht. Sorry, wieder einmal fehlen die Songs, auch
wenn handwerklich alles sauber gespielt ist, aber dies
macht noch lange keinen tollen Refrain oder eine
wiedererkennbare Melodie aus. Wem’s gefällt… Ich schalte
nach vier von sieben Tracks aus… Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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IMHA TARIKAT – Sterneberster (Violet Vinyl)
Prophecy Productions Dieses Drei-Mann-Projekt aus
Deutschland ist mit seiner Gründung 2017 noch jung.
Nichts desto trotz haben sie sich mit ihrer Faszination
für die Kraft des Kosmischen und ihrer rohen Musik einen
Namen gemacht. Von ihnen zu hören gibt es bereits eine
Demo, eine EP und hiermit das zweite Studioalbum. Das
Album folgt einem klaren Prinzip. Und zwar: alles auf
Vollgas. Auch einigen Merkmalen des First Wave Black
Metal, vor allem die Stimme, lassen sich in diesem Album
feststellen. Hauptsächlich aber hat man hier ein
durchgehendes Dröhnen aus Blast Beats, schnellen Riffs
und generell eine pausenlose Geräuschkulisse. Leider
sorgt dieser Sound auch dafür, dass ich keines der
Lieder auseinander halten konnte, ausser das Outro, das
aus reiner Klaviermusik besteht, hatte ich keine
Merkmale, an denen ich mich festhalten konnte. Die Musik
an sich hat eine interessante Note, aber das Album fühlt
sich konzeptlos und nicht wirklich nach einem roten
Faden an. Simu
Punkte:
5.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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