Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AENIMUS - Dreamcatcher (Limited Edition LP) Nuclear Blast/Warner
'Dreamcatcher' ist die progressive, technical
Brutal-Death-Metal-Offenbarung dieses Monats. Nach
beinahe sechs intensiven Arbeitsjahren nach ihrem
Erstling 'Transcend Reality' erfolgt nun derer
Zweitling. Der kalifornische Fünfer schöpt aus vollen
Kontingenten, wie man im Fussball, Eishockey oder
anderen Teamsportarten so schön sagt. Ja, auch hier, der
berühmte Spruch: 'Gut Ding will Weile haben', in diesem
Falle, sehr gutes Ding, das 'Dreamcatcher'-Teilchen. 11
Songs von immens grosser, musikalischer Bandbreite,
einfach und komplex auf den Punkt gebracht. Ja, nicht
nur Stoff für besessene Musiker des oben genannten
Stilbereiches, sondern auch für solche Individuen, die
einfach gut gemachte, komplexe Mucke im metallischen
Bereich mögen. Da werden musikalische Momente im eben
genannten technisch-progressiven Death Metal mit
Extrakten aus dem Brutal-Death-Metal, dem Thrash-Metal,
dem Speed-Metal, dem Power-Metal, dem Symphonic-Metal,
dem Fusion (= Jazz-Rock), aber auch Klassik-Elementen
werden dabei hinzugemischt. Dream Theater meets Symphony
X meets Beyond Creation meets Revocation meets Soreption
meets Fates Warning meets Archspire meets Alan
Holdsworth meets everything. Und dennoch sehr
eigenständig unterwegs, will sagen, eine der wenigen
Bands, die ihren eigenen Stil kreiert haben, die man von
den ersten Klängen an sofort erkennt und das
Kopfschütteln, im englischen Sprachraum als 'Headbangen'
auch bekannt, beginnt. Komplexes Guitar-Riffing gepaart
mit Bassläufen und Drumpatterns sowie beinhartem,
gutturalen Gesang. Progressiv und technisch wären nicht
technisch und progressiv, wenn durch die Komplexivität
noch das Abstrakte, das Verspielte und Emotionale
hinzukommen würde. Abwechslung wird ebenfalls in grossen
Lettern durchwegs durchs Album angeprangert.
Arpeggierte, getappte, schnell wie melodiös gespielte
Gitarrensoli, gefüllt mit akustischen und
jazzig-rockigen, fusionartige, Momente. Beinhartes
Gitarrengewitter und präzises Riffing. Tieftonartige
Exzesse, ebenfalls in die jazzig-rockige und metallische
Offenbarung. Das ausufernde und extreme Drumming,
gepaart mit Blasts und feinen, akzentuierten Patterns,
speedigen und thrashigen Elementen. Der gutturale Gesang
kombiniert mit den feinen, cleanen Vocals, einfach eine
gesangliche Offernbarung. Ja, das Wort 'Offenbarung'
kommt in dieser Rezension einige Male vor, ist total
gerechtfertigt, denn es ist eine absolute musikalische
Offenbarung, eine unverbrauchte, groovige Angelegenheit
von genialer, metallischer Musik. Selbstredend und
-erklärend ein absolut geniales Cover-Artwork, gepaart
mit einer sehr druckvollen, sauberen und perfekten
Produktion. Der 'Dreamcatcher' von Aenimus hat mich voll
überzeugt und in den Bann gezogen. Ein weiteres
Highlight im noch jungen Metal-Jahr 2019. Masterclass!
Leopold
Punkte: 10 von 10
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KING DIAMOND - Songs For The
Dead LIVE (CD & 2 DVDs) Metal Blade/Sony Music
Eigentlich ist es schon
ein stattliches Wunder, zu dieser Zeit so ein
überzeugendes Live-Dokument von King Diamond in den
Händen halten zu können. Kim Bendix Petersen musste 2005
die gesundheitliche Reissleine ziehen, und eine Zeit
lang sah es nicht danach aus, als dass der ehemalige
Mercyful Fate Shouter je wieder ganz fit wird.
Glücklicherweise kam es anders und spätestens der 2016
miterlebte Hammerauftritt beim "Sweden Rock" Festival
untermauerte die Gewissheit, dass der King wieder
präsent ist und eigentlich nie besser war. Der
Falsett-Gesang als Markenzeichen kehrte mit voller Kraft
zurück und erzeugte Gänsehaut im Überfluss, da jeder
noch so markerschütternde Schrei ohne Fehl und Tadel
sass. Und spätestens seit Herr Peterson vor zwei Jahren
noch späte Vaterfreuden mit Söhnchen Byron (als Ode an
den verstorbenen Uriah Heep Sänger) erleben durfte, ist
der Mann mit sich im Reinen und körperlich absolut fit.
Mit «Songs Of The Dead» erhält der Fan nun die
Vollbedienung der letzten grossen Tour, wo nebst einigen
Musts wie «Eye Of The Witch», «Halloween» oder «Come
auch der Mercyful Fate Klassiker «Melissa»
berücksichtigt wurde. Der zweite Teil des Sets gehört
dann der Huldigung des kompletten «Abigail»-Albums von
1987. Besser geht eigentlich nicht, ausser der
Feststellung, dass selbst ein dreistündiger Monster-Set
längst nicht alles Relevante dieses Kult-Sängers
wiedergeben könnte. Die Audio-Tonträger (DCD und DLP)
enthalten die komplette Show von Philadelphia vom
25.11.2015 (Live at The Fillmore), während die Blu-ray
zusätzlich noch den gleichen Set vom Graspop Metal
Meeting am 17.06.2016 auffährt. Somit die totale
Fanbedienung, da nicht nur der Ton, sondern auch das
Bild von der Kamera-Führung her nichts zu wünschen übrig
lassen. Wer also dieser glanzvollen, wenn nicht
überhaupt besten Phase des Kings in der Gegenwart nicht
selber live beiwohnen konnte, darf sich «Songs For The
Dead LIVE» keinesfalls entgehen lassen! Long live the King!!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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RIVAL SONS - Feral Roots (2 LPs) Atlantic
Records/Universal Die Amis aus Long Beach
werden schon eine Weile als neue Super-Group gehandelt,
und spätestens seit dem Zweitling «Pressure & Time von
2011, wo mit dem hitlastigen Titelsong die legendären
Led Zeppelin anklingen, ohne anbiedernd zu wirken,
stehen die Zeichen auf Sturm. Dies nicht zuletzt auch
durch Support-Slots für AC/DC, Judas Priest oder Alice
Cooper. Im Zentrum der Band steht der extrovertierte
Frontmann Jay Buchanan, der alles verkörpert, was das
Rockstar-Gehabe mit sich bringt. Meine Erinnerungen an
die energetische Show vom "Sweden Rock" Festival 2017
auf der Festival Stage sind noch allgegenwärtig. Obwohl
der Auftritt bei vollem Tageslicht stattfand, war die
Wirkung der ganzen Band nicht minder gewaltig. Da man
stilistisch einfach Rockmusik dazu sagen kann, lässt
sich der Sound der Kalifornier kaum in eine Schablone
pressen. Das kommt nun vor allem beim neuen Album «Feral
Roots» zum Tragen, das acht Jahre nach «Pressure...»
schon erkennen lässt, wenn sich eine Band künstlerisch
weiter entwickelt hat, ohne die Wurzeln zu verleugnen.
Der erste Durchlauf vermittelte zunächst den Eindruck
einer unspektakulären Scheibe, aber mit jedem Umgang
mehr gibt dieses edle Teil seine ganze Klasse preis. Das
ungestüme Element der früheren Werke ist einer
musikalisch hochstehenden Gelassenheit gewichen, die
voll ins Schwarze trifft. Das fängt mit dem groovenden
Opener «Do Your Worst» an, wo sich gleich der ganze Raum
mit Musik füllt und die sanften Reminiszenzen an The
Cult wohlig klingen. In ähnlichem Fahrwasser bewegt sich
das fluffige «Sugar On The Bone», was sich daran
festmacht, dass Jay eine durchaus eine ähnliche
Gesangsstimme wie Ian Astbury besitzt. Nicht mehr so
"ungestüm" zu Werke gehen heisst natürlich nicht, dass
es nicht mehr rockt, im Gegenteil. Man höre sich dabei
das treibende «Back In The Woods» an. Das zu Beginn
indisch anmutende Intro zum Song «Look Away» mutiert
anschliessend wieder zu einem Bastard aus Rival Sons und
The Cult, was jedoch höchst reizvoll ist. Das Highlight
ist der halbballdeske Titelsong, der, wenn man an
«Forever Free» von W.A.S.P. denkt, glatt auch von
Blackie Lawless gesungen werden könnte. Rival Sons in
Reinkultur ist allerdings «Too Bad» und «Stood By Me»
trieft dermassen geil nach den Rolling Stones wie Alice
Cooper's «I'll Bite Your Face Off». Die Kunst besteht
freilich darin, die grossen Vorbilder zu ehren und nicht
nur billig nachzuäffen. Die insgesamt elf Songs weisen in
sich selber keinerlei Schwächen auf, lassen vielfältige
Vibes erkennen, die aber nach wie vor zu etwas Eigenem
zusammen geschmolzen wurden. «Feral Roots» ist ohne
Zweifel das bisherige Masterpiece der Amerikaner und
wird seine Güte auf allen Bühnen der Welt, ob klein oder
gross, bald freisetzen. Ganz stark! Rockslave
Punkte:
10 von 10
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AVANTASIA - Moonglow (2 LPs) Nuclear Blast/Warner
Tobias Sammets Avantasia melden sich mit ihrem
8. Studioalbum "Moonglow" zurück und werden ihre Fans
damit überraschen. Weniger Rock-Oper dafür opulent,
detailverliebt, melancholisch und vor allem persönlich,
ist es künstlerisch genauso herausragend wie das
faszinierende Cover-Artwork des renommierten
schwedischen Zeichners Alexander Jansson, das doch sehr
an Tim Burtons Schaffensstil erinnert. Über zwei Jahre
hat sich Tobias Sammet Zeit genommen, um neue Ideen zu
sammeln, in andere Welten einzutauchen, sein Innerstes
nach aussen zu kehren und mit "Moonglow" ein neues
Avantasia-Kapitel aufzuschlagen. Ohne Zeitdruck oder
Verpflichtungen (da zu der Zeit kein Plattenvertrag
bestand) und losgelöst von Zugeständnissen an den
Musikmarkt verbarrikadierte sich der Sänger und
Songwriter im eigens dafür gebauten "The Great
Mystery"-Studio und schrieb Tag und Nacht an dem neuen
Material, bis sich schliesslich elf Tracks zu einem
vollständigen Werk zusammenfügten, das "Mondglühen"
heisst und auch für den Künstler selbst neue
musikalische Massstäbe setzt. Es ist das
ausgeschmückteste und detailreichste Album mit definitiv
viel Liebe zum Detail. Keltische Elemente,
Worldmusic-Einflüsse, grosse Chöre, atmosphärische
Parts, Thrash-Elemente, klasse Gastgesangsbeiträge unter
anderem von Michael Kiske (Helloween), Ronnie Atkins
(Pretty Maids), Eric Martin (Mr. Big), Geoff Tate
(Original-Queensryche), Jorn Lande und Bob Catley
(Magnum) sowie neue Gäste wie Candice Night (Blackmore's
Night), Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Mille Petrozza
(Kreator) - und all das in den typischen Avantasia-Sound
eingepackt. Für "Moonglow" verwirklichte der Künstler
seine musikalischen Vorstellungen, bis die eigenen
Erwartungen erfüllt waren. Vorbei an allen Trends und
den Vorgaben der Musikindustrie, handgemacht und
persönlich entstanden epische 10-Minuten-Stücke neben
eingängigen Rocksongs. Mit "Moonglow" entstehen
Geschichten, Welten, Charaktere und Bilder, die mit
ihrer Vielschichtigkeit dafür sorgen, dass sich
Musikliebhaber auf eine Reise zwischen Realität, Traum,
Übermut und Melancholie begeben. Tobias Sammet hat diese
Kunst perfektioniert und liefert ein auch für ihn sehr
besonderes Werk ab. Grandios! Oliver H.
Punkte:
9.5 von 10
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OVERKILL - The Wings Of War (LP) Nuclear
Blast/Warner Bin ich bei Overkill objektiv?
Gewisse Leute würden hier laut «NEIN» schreien. Und ja,
vielleicht haben sie auch recht. Aber meine Lieben, wenn
ich sehe, mit welcher Wucht die Jungs um die beiden
Bandleader Bobby "Blitz" Ellsworth und D.D. Verni noch
immer aufs Gas drücken und das mit einer ansteckenden
Lebensfreude? Was will man mehr? Schon der Opener «Last
Man Standing» haut uns eine Thrash-Keule um die Ohren,
mit den entsprechenden US-Power Metal Elementen, dass es
eine wahre Freude ist. Ein ganz Grosser ist dabei erneut
Jason Bittner, der mit seiner Drumarbeit alles in Grund
und Boden stampft. Dazu kommen die spitzen Schreie von
Bobby und die Gitarrenparts von Dave Linsk sowie Derek
Tailer, die sich duellieren bis auf den letzten Tropfen
Blut. Und ihr wagt es mich als un-objektiv zu
titulieren? Okay, dann machen wir doch mit «Believe In
The Fight» weiter. Noch Fragen? Mit welcher Wucht und ja
auch Virtuosität hier gearbeitet wird, ist doch wie von
einem anderen Stern! Wie auch das galoppierende «Head Of
A Pin», das auch dank der noch immer sensationellen,
kreischenden Stimme von "Blitz" lebt. Oder das zum
Klassiker werden könnende «Bat Shit Crazy». Wie auch das
pfeilschnelle «Welcome To The Garden State». Und dann!!!
Ja dann!!! Packen Overkill auch ihre schleppenden Parts
wieder aus und lassen mit «Where Few Dare To Walk» einen
unglaublich kraftvollen Track auf uns los. Diese
typischen Black Sabbath Elemente kann keine andere
Truppe besser in ihren Sound verarbeiten als die Amis.
Mit dem Abrisskommando «Hole In My Soul» wird das 19.
Album der Jungs beendet. Okay, «The Wings Of War» ist
kein «Feel The Fire» geworden. Aber haben AC/DC jemals
wieder ein «Back In Black», Iron Maiden ein «The Number
Of The Beast» oder Flotsam And Jetsam ein «Doomsday For
The Deceiver» veröffentlicht? Eben. Overkill sind heute
noch immer eine der besten Thrash-Bands, die mit einem
tollen Gespür für Härte, Geschwindigkeit und Melodie
neue Tracks komponieren. Und! Sie werden dabei nicht
langweiliger. «The Wings Of War» ist ein absolut geiles
Werk mit einem extrem tollen Coverartwork geworden.
Warum keine Höchstnote? Weil dazu der ganz grosse Hit in
Form eines «Elimination», «Hello From The Gutter» oder
«In Union We Stand» fehlt. Trotzdem, danke Jungs dafür,
dass ihr noch immer allen zeigt, dass ihr auch nach fast
40 Jahren allen in den Arsch treten könnt, und dies mit
einem schelmischen Grinsen wie unheimlichen Spass in den
Backen! Und so ganz nebenbei: Wäre ich nicht objektiv,
hätte ich eine 12 statt eine 9.8 gegeben!
Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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ROTTING CHRIST - The Heretics
(White Vinyl LP)
Season of Mist/Irascible Wenn die inzwischen
hochgefeierten Griechen eine neue Scheibe rausbringen,
ist solides Material eigentlich vorprogrammiert. Die
einzige richtige Enttäuschung war wahrscheinlich die
riesige Sammlung die vor nicht allzu langer Zeit mit
ganz vielen Demos und Extras veröffentlicht wurde. Diese
taufte nämlich nur zu Sammlungszwecken. Ansonsten
präsentierten die Tolis-Brüder während ihrer langen
Karriere bislang stets qualitativ hochwertige
Publikationen. Mit "The Heretics" erhalten wir einen
würdigen Nachfolger zum 2016er-Album "Rituals". Der
atmosphärische Black Metal der Band klingt immer
vertraut, während gekonnt mit verschiedenen anderen
Genreelementen gespielt wird und stets neue, kleine aber
feine Experimente gewagt werden. Griechische Passagen
und teilweise musikalische Orientierung an
volkstümlicher Musik geben dem Sound der Athener noch
den gewissen Touch, den man bei anderen Bands vergebens
sucht. Ob dieses Album an den Vorgänger rankommt, weiss
ich nicht. Das Niveau ist vergleichbar, dieses mal
scheint die Dosierung der zusätzlichen Elemente ein
Wenig sanfter dosiert, was jedoch keineswegs ein
Nachteil sein sollte. Vertraut und dennoch neu, wie
jedes RC-Album ist auch dieser 13te Longplayer ein Muss
für die CD-Sammlung. Mehr Worte werden nicht benötigt.
Ein flüchtiges Reinhören müsste selbst Black
Metal-Verweigerer überzeugen. Für mich klar der
Monatsfavorit und einer der potentiellen
Jahresfavoriten. Mona
Punkte:
9.5 von 10
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KALEIKR - Heart Of Lead (CD) Debemur Morti
Productions "Heart Of Lead" steckt voller
Überraschungen. Und wenn ich das so sage, dann meine ich
es auch so. Beginnen wir nur mal beim Artwork des
Albumcovers; es ist farbig. Sehr farbig. Gar nicht
passend zum eigentlichen Klischee des isländischen Black
Metals. Aber lassen wir das Schubladisieren mal bei
Seite. Der erste Song "Beheld At Sunrise" beginnt ruhig
und sehr friedlich mit klar gespielten Klängen von
Klavier und Viola. Dann aber setzt auch der Rest der
Instrumente ein, und die Stimmung wird immer düsterer.
Aggressiv trifft den Nagel nicht so richtig auf den
Kopf, zumindest nicht gegen Aussen gerichtet. Die
Gefühle, die übermittelt werden, gehen eher Richtung
pure Melancholie und Selbsthass. Gemischt mit den
Klängen der Viola, die leise im Hintergrund zu hören
ist, erzeugt diese Mischung echt Gänsehaut! "The
Descent" behält diese brutale Stimmung über den ganzen
Song gleich bei und schafft so ein perfektes Gegenstück
zum nächsten Song "Of Unbearable Longing", welcher mit
leisem, aber gut platziertem Geklimper beginnt, um dann
in eine abwechslungsreiche Mischung aus rasenden Riffs,
blastenden Drums und melodiösen, herzzerreisenden Parts
überzugehen. "Internal Contractions" ist wieder etwas
trockener, gefasster. Hier sticht der Einsatz der Viola
dadurch nur noch mehr hervor und verleiht der
aufputschenden Melodie etwas Beruhigendes. Ich muss
zugeben, diese Jungs können wirklich etwas, was die
Liedzusammenstellung angeht. Der sechste Song trägt den
gleichen Namen wie das Album selber. "Heart Of Lead"
startet mit ruhigen Klängen der E-Gitarre, die so
verstärkt ist, dass es klingt, als ob die Melodien von
weit aus der Ferne kommen. Leiser Sprechgesang
unterstreichen diese melancholische Atmosphäre nur noch
mehr bis dann ein Umbruch kommt, die Instrumente mit
voller Wucht und kalter Wut einsetzen. Okay, ich
gestehe, dieses Album spricht mir total aus der Seele.
Ich bin begeistert von seiner abwechselnder Stimmung,
die aber dann im Gesamtbild immer die gleiche Message
herüberbringt; klassische, isländische Melancholie.
Genau so wie ich sie schätze und liebe. Einfach genial!
Zoé
Punkte:
9.5 von 10
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SONS OF MORPHEUS - The Wooden House Session
Czar Of Revelations Nach dem altbewährten
Motto: Alle guten Dinge sind drei, kommt das Basler Trio
Sons Of Morpheus zum dritten Mal mit einem Album um die
Ecke. Zeitloser und grenzenlos ausufernder Psychedelic
Blues Rock wird in einer Perfektion dargeboten, wie man
es sonst nur von einigen wenigen internationalen Acts
her gewohnt ist. Als grobe Anhaltspunkte könnten Kadavar
und Mastodon heran gezogen werden, aber bei Sons Of
Morpheus steckt von allem ein wenig mehr drin! Aber
jetzt mal der Reihe nach. "Doomed Coowboy" versetzt
einem rein instrumental in den Wilden Westen und ich
sehe mich schon dem Sonnenuntergang entgegen reiten! So
ist der Einstieg schon mal sehr originell und gelungen.
So darf es gerne weitergehen. Mit einem pumpenden Bass
empfängt uns "Looner", bevor es Gitarren-technisch in
die psychedelische Richtung abgeht! Und der Bass von
Lukas Kurmann pumpt und pumpt, dazu passt der
Hammer-Gesang von Manuel Bissig wie die Faust auf's
Auge! Natürlich wäre der Sound ohne das taktangebende
Druming von Rudy Kink nicht einmal die Hälfte wert! Man
merkt, wie gut das Trio aufeinander eingespielt ist, was
aufgrund diversen Touren nicht verwundert! Nach einem
Hit, ist vor einem Hit und so folgt mit "Paranoid
Reptiloid" das nächste Ausrufzeichen! Massiv wie sich
dieser Song auf der Gehirn-Festplatte einbrennt! Trotz
grossem Hitpotential, ist dieser Song herrlich
abgedreht! Ganz grosses Kino! Ruhig und mit einem
akustischen Intro, startet "Nowhere To Go" und nun wird
im Doom-Sumpf gewattet. Zum Schluss hin wird die
Schlagzahl nochmals erhöht. Was für geniale
Songschreiber Sons Of Morpheus sind, wird einem mit
"Sphere" ein weiteres Mal eindrücklich bewusst! Es ist
unmöglich, diesen Song wieder aus den Gehörgängen zu
bekommen, weil er sich für immer dort eingenistet hat!
Absolute Spitzenklasse! Leider folgt mit "Slave (Never
Ending Version) schon der letzte Track dieses
Hammeralbum's. Man wähnt sich als Zeuge einer endlosen
Jamsession und der Hauch von Woodstock liegt spürbar in
der Luft! Ich bin mir sicher, dass mir dieses geniale
Stück Musik noch lange Freude bereiten wird und deshalb
empfehle ich es allen Liebhaberinnen und Liebhabern, von
zeitloser und genial gespielter Rockmusik! Livemässig
sind Sons Of Morpheus in nächster Zeit öfters zu sehen
und die genauen Daten können auf www.sonsofmorpheus.com
nach gesehen werden!! Roolf
Punkte:
9.5 von 10
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DOWNFALL OF GAIA - Ethic Of Radical Finitude
(LP)
Metal Blade/Sony Die deutschen Grossmeister
in Sachen Post Black Metal bringen mit "Ethic Of Radical
Finitude" bereits ihr fünftes Machwerk auf den Markt,
und dieses Mal handelt es sich nicht um ein weiteres
Konzeptalbum, sondern die Songs klammern sich an dem
Leitmotiv, das Unzufriedenheit und die niemals
versiegende Gier heissen soll. Interessant, interessant,
was uns also erwarten soll! Leider wird der Auftakt mit
einem Intro, das eine Soundcollage darstellt, den
Erwartung in keiner Weise gerecht. Schon leicht genervt,
aber was jetzt folgt, ist Downfall Of Gaia in
Reinkultur, und diese Band zeigt ganz klar mit "The
Grotesque Illusion Of Being", was sie im Stande ist, zu
spielen. Tobende Wutausbrüche, die richtig brachial
sind, wechseln sich mit melodischen Parts so gekonnt ab,
dass das Wort Perfektion im Raume schwebt! Dazu kommt
noch der angepisste Gesang, der dem Sound von Downfall
Of Gaia ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Mit massig
Hymnen schleicht sich "We Pursue Of The Serpent Of Time"
in die Gehörgänge und ist trotz Schallgeschwindigkeit
von einer genialen Melodie besessen. Spätestens jetzt
ist klar, dass Downfall Of Gaia keine kleinen Brötchen
mehr backen, sondern zu den besten Bands dieses
Musikstiles gehören. Pfeilschnell düst "Guided Through A
Starless Night" vorbei, zumindest bis zum ersten Break!
Mit diesen Tempovariationen wird für massig Abwechslung
gesorgt! Leider wird der Song gegen Ende hin endlos in
die Länge gezogen! Das die Würze in der Kürze liegt,
demonstriert "As Our Bones Break To The Dance" auf
eindrückliche Art und Weise. Endlich kommt der Kahn
wieder in reissende Gewässer und so gefallen mir
Downfall Of Gaia am besten! Mit "Of Withering Violent
Leaves" ist der grossartige Spuk leider auch schon
wieder vorbei. Nochmals werden alle Register gezogen,
und jetzt wird auch noch mit Atmosphäre Hühnerhaut
erzeugt! Ein geniales Album, das im strahlenden
Sonnenlicht glänzt und nur wegen dem Intro kurzzeitig im
Dunkeln tappt! Mit diesem Album können Downfall Of Gaia
ihre Spitzenposition weiter ausbauen, und aus diesem
Grund sollten all die Leute, die Downfall Of Gaia schon
gekannt haben, dieses Album unbedingt kaufen! Für alle
Anderen sind Downfall Of Gaia mein Geheimtipp dieses
Soundchecks! Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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YERÜSELEM - The Sublime (LP) Debemur Morti
Productions Mit Yerüselem hat sich Vindsval,
bekannt auch als Mastermind von Blut Aus Nord, ein neues
Betätigungsfeld zugelegt, und so lotet er zusammen mit
W.D. Feld die Grenzen aus. Geboten wird ein origineller
Mix aus Industrial, kaltem New Wave und Electronica!
Spätestens jetzt können alle Traditionalisten aufhören
weiterzulesen, denn ab hier wird zu neuen Ufern
aufgebrochen! Sehr elektronisch beginnt "The Sublime",
wird aber von einer genial gespielten Gitarre begleitet,
die der eiskalten Industrial-Musik ein wenig Wärme
einhaucht! Schon mal das erste Ausrufezeichen gesetzt!
Industrial pur und genau nach der geltenden
Industrienorm, so wird in "Autoimmunity" gearbeitet und
trotz des verstörenden Klangbildes hat auch dieser Song
das gewisse Etwas! Trotz Eintönigkeit, wie es sich für
Fabrikarbeit gehört, kommt keine Langeweile auf. Man
fühlt sich in eine kalte Fabrikhalle versetzt, in der
unter monotonem Lärm gearbeitet wird. Mit "Eternal" geht
es mehr in Richtung New Wave und auch diese Facette
steht Yerüselem gut zu Gesicht! Mystisch schleicht sich
"Sound Over Matter" in die Gehörmuschel und ist
eigentlich mehr Intro als Song! Flirrend elektronisch
und mit einer Soundcollage direkt aus einer Werkhalle,
kann "Joyless" für sich punkten. Ähnlich wie bei einigen
Veröffentlichungen von Blut Aus Nord, hat dieser Sound
gar nichts mehr mit Metal zu tun. Wem aber schon die
Soundexperimente von Blut Aus Nord aus früheren Zeiten
gefallen haben, der wird dieses Stück Industrial lieben!
Pumpend und absolut anorganisch, geht "Trinity" als
gelungenes Beispiel von vertonter Monotonie durch und
verbreitet eine düstere Stimmung. Wahrlich ein weiteres
Highlight! Mit "Babel" wird es synthetisch und nicht von
Menschenhand, so zieht dieser Song eine tiefe Furche in
die Hirnrinde! Als Folterinstrument wäre dieser Song
auch eine gute Wahl! Ganz grosses Fabrikhallen-Theater!
Spuren von Gitarren enthält "Reverso", auch wenn die
industriellen Klänge schnell wieder die Oberhand
gewinnen! Den Sänger hört man dezent aus der Tiefe der
Fabrikhalle. Eine geniale Soundcollage folgt nach der
anderen und alles ist von Maschinen erzeugt! Als Outro
darf "Textures Of Silence" herhalten und besinnlich ein
geniales Album, das nur so von Expermentierfreude
strotzt, beenden. Für mich sind Yerüselem die Entdeckung
dieses Soundchecks und ein Kauftipp meinerseits!
Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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WOLF COUNSEL - Destination Void Endless
Winter Gar nicht langsam im Veröffentlichen
von Alben, im Gegensatz zur dargebotenen Musik, sind
Wolf Counsel, und so ist mit "Destination Void" bereits
der fünfte Streich vollbracht. Mit feinstem Doom, der
klassischer nicht sein könnte, verwöhnen Wolf Counsel
unsere Ohren. Wie seine Vorgänger auch, wurde
"Destination Void" im Little Creek Studio unter der
Fittiche von V.O.Pulver aufgenommen und kann deshalb
auch produktionstechnisch glänzen. Das Doom-Hörspiel
beginnt mit "Nazarene", und vom ersten Ton an, wird
klassischer Doom geboten, der aber nicht allzu langsam
ist, sondern mit moderatem Tempo abdampft. Somit ist der
Einstieg schon mal geglückt. Mit "Nova" wird der Wind
aus den Segeln genommen, und eigentlich müsste dieser
Song "Lava" heissen, so zähflüssig kommt er aus den
Boxen gekrochen. Die Kadenz wird erhöht und das Resultat
nennt sich "Mother Of The Plagues"! Dieser Song ist
näher an der NWoBH dran und die Doom-Spuren sind nur
schwach zu vernehmen! Was speziell erwähnt werden muss,
ist die hervorragende Gitarrenarbeit und das knackige
Drumming! Der Abwechslung zuliebe gibt es mit "Men Of
Iron Men Of Smoke" einen ganz ruhigen Song zu hören.
Interessant, auch diese Seite von Wolf Counsel hat ihren
Reiz! Kirchenorgeln und Doom passen sehr gut zusammen,
deshalb bilden die Kirchenorgeln auf "Destination Void"
das Intro. Was nachher folgt, ist eine Demonstration von
genial gespieltem und flottem Doom. Natürlich hat der
Song auch schleppende Passagen feil zu bieten, also
eigentlich das Doom-Gesamtpaket! Herrlich sägend und im
NWoBH-Modus fräst sich "Tomorrow Never Knows" in die
Gehörgänge. Gespickt mit ganz ruhigen Passagen, ist
dieser Song sehr abwechslungsreich und ein weiteres
Highlight auf diesem Album. Die letzten zehn Minuten
werden von "Staring Into Oblivion" bestens genutzt, um
ein ganz starkes Album mit einem würdigen Schluss zu
versehen. Dieser Song pendelt sich im zähflüssigen
Bereich ein und zeigt Wolf Counsel abermals von ihrer
besten Seite! An alle Doomer unter euch: Unbedingt
reinhören oder noch besser gleich kaufen! Ein absolut
geniales Doom-Album, das auch den internationalen
Vergleich nicht scheuen muss! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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BEAST IN BLACK - From Hell With Love (2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Peino-Metal - das ist das
Genre, das Beast In Black mit ihrem zweiten Werk
erfunden haben. Und weil das neue Album dermassen
überzeugt, setzt sich das Quintett auch gleich die
Genre-Krone auf. Sie werden also quasi zu den "Kings Of
Peino-Metal"! "Peino" leite ich von "peinlich" ab. Das
wäre der Sound von Beast In Black auch, wenn das Ganze
nicht derart eingängig, geil gespielt und aufgenommen
wäre. Wer bei 80er-Pop, Kitsch und Synthies das Weite
sucht, wird diese "Extrem-Metal-Gruppe" schlicht hassen.
Wer aber eingängige Lieder mal mit mehr oder weniger
Heavy Metal-Gitarren mag, wird für Beast In Black sofort
einen Thron bauen wollen. Ich gehöre zu Letzteren und
feiere Lieder wie das Starter-Trio "Cry Out For A Hero",
"From Hell With Love" und "Sweet True Lies" ohne Ende
ab. Erstaunlich ist dabei, dass Beast In Black das
songwriterische Niveau über sämtliche elf Lieder halten
können. Rausschmeisser wie "Die By The Blade" (Achtung
massiver Keyboard und Madonna-Pop-Einsatz), die einzige
Ballade "Oceandeep" oder Abschädelnummer "No Surrender"
lassen keine Wünsche offen. Battle Beast-Gitarrist Anton
Kabanen hat nach seinem Ausstieg bei Battle Beast eine
mehr als ebenbürtige Gruppe zusammen gestellt und
präsentiert mit dem Griechen Yannis Papadopoulos einen
sehr starken Sänger mit äusserst variabler Stimme. "From
Hell With Love" löst bei mir Jubel, Bewunderung und
Glückshormone aus. Aber Achtung! Peino-Metal ist
Peino-Metal, und darum nur für ganz wenige Auserwählte
geeignet! Wer es nicht glaubt, dem sei ein Blindkauf
herzlich empfohlen. Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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NEED2DESTROY - Show (CD) Fastball Music
Nun noch eine teutonische Angriffswelle auf die
Gehörgänge unsererseits, aber diese Angriffswelle lasse
ich gerne ohne Gegenwehr durch. Aus der
ostwürttembergischen Provinz kommt der germanische
Vierer namens Need2Destroy und bringt sogleich mit
'Show' deren Erstling - nach der EP namens 'Genoma' -
mit, der musikalisch ebenfalls wie 'ne Bombe einschlägt.
Eben, eine gewollte Angriffswelle. 13 Tracks, die alle
Facetten des Metals vereinen, deshalb eben Crossover
genannt. Was, alle Facetten des Metals vereint? Ja,
richtig gelesen, Need2Destroy lassen alle musikalischen,
metallischen Mauern einstürzen und verschmelzen die
verschiedenen, metallischen Stilrichtungen zur 'Show',
der 'Show' von Need2Destroy, dem Crossover-Metal.
Widerspruch? Wohin denn, nein! Selbst wenn hauptsächlich
in spanischer Sprache gesungen, was ich sagen muss, sehr
gut zum Soundteppich von 'Show' passt. Gesungen, sogar
im Tenor, gepaart mit bis zu deathigen Shouts und
Growls. Dazwischen? Alle Facetten des Gesanges, gar
gerappt, einfach eben alles. Kann ich ja beinahe nicht
glauben? Ja, deshalb mindestens anhören und antesten,
wie immer, Kollega. Auch gitarrentechnisch wird da alles
abgerufen, was es so eben halt gibt. Mal rappend, mal
crossovernd, mal deathig, mal thrashig, mal einfach
heavy-metallisch, mal rockig, mal funkig und bluesig,
leicht jazzig, eben ... Crossover-Metal! Egal, ob
akustisch oder mit Distortion; egal, ob riffend oder
solierend. Der Tieftöner wird durch die vermischten
Sounds auch zu einem Leadinstrument, so wie alle
Instrumente bei Need2Destroy. Die Drums tänzeln nur so
flockig leicht durch den Crossover-Sound, wie schon
lange nicht mehr gehört, oder dann anleihend an
Infectious Grooves, dem
Funk-Crossover-Thrash-Metal-Projekt mit Mike Muir von
den Suicidal Tendencies. So, die Produktion ist
ebenfalls perfekt gelungen, sauber, druckvoll und
messerscharf hart. Das Coverartwork schlicht und doch
viel aussagend, einfach passend zum Sound auf 'Show',
reflektierend darf man getrost schreiben. Nun, an wen
richtet sich den 'Show'? Well, an alle Metallerinnen und
Metaller, gar sogar ausserhalb eben dieser imaginären
Mauern. Es ist Metal, aber mit Schmackes und viel
Weitsicht, grenzenlos und verbindend. Überrraschend
hervorragend gelungen und Need2Destroy sind ... nein,
sie sind live wohl eine Sensation und deshalb warten wir
gespannt auf die kommende Tour in unseren Gefilden.
Ansonsten wird wohl jemand hier eine Reise tun in
teutonischen Gefilden ... Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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STARBREAKER - Dysphoria (Gatefold LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Tony Harnell gehört noch
immer zu meinen absoluten Lieblingssängern. Das erste
Mal hörte ich ihn bei den norwegischen TNT schreien und
dem Album «Knights Of The New Thunder», eine
Jahrhundertscheibe, die bis heute von TNT selber nicht
mehr übertroffen wurde. Dass er mit Riot-Gitarrist Mark
Reale und Danger Danger Bassist Bruno Ravel und
Westworld eine fantastische Truppe an Laufen hatte,
wissen nur die Wenigsten. Was Tony ein bisschen in
seinem heldenhaften Glanz blasser erscheinen lässt, ist
das ewige Rein-Raus-Spiel bei TNT und dass er nur
kurzfristig bei Skid Row sang. Ja was denn und wo denn
nun? Nun, heisst «Dysphoria» und ist die dritte Scheibe
zusammen mit Starbreaker. Dieses Werk ist ein
melodisches Metal-Highlight, das mit dem kräftigen
Opener «Pure Evil» heftig startet und mit «Last
December» eine unter die Haut gehende Nummer vorweist. Eine
melodische Perle ist «My Heart Belongs To You». Der
Titelsong ein geiler Power-Track. «Fire Away» ein Hit,
wie man ihn von Tony kennt und «Starbreaker» ein
fetziger Abschluss. Ja genau, eine Cover-Version des
Judas Priest-Klassiker, die von Tony sensationell
gesungen und durch die hervorragende Gitarrenarbeit von
Magnus Karlsson (Primal Fear-Studiomusiker) unglaublich
abgerundet wird. Tony schreit noch immer wie ein junger
Gott, hat mit diesem Album ein weiteres, hervorragendes
Lebenszeichen abgegeben und gehört nach wie vor zu den
Highlights der noch lebenden Sänger. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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PORN - The Darkest of Human Desires ACT II (CD)
Echozone Gewohnt düster, gothisch und entführend
begrüssen schon die ersten Sekunden den gespannten
Hörer. Der Zweite Akt der Saga enttäuscht nicht. 50
Minuten nehme ich mir gerne, um meinen Ohren diese Form
der Pornographie zuzuführen. Schon die Vorgängeralben
wussten wie man die Ohren umgarnt, nichts anderes
erwarte ich von dieser Scheibe. Die französischen
Industrial-Metaller bedienen sich wie gewohnt auch an
Elementen der frühen Gothicbewegung und bekannt
klingenden, modernen Inputs. Den ersten Part der
Trilogie über die Erscheinung namens Mr. tranglers
lernten wir im Jahr 2017 kennen, der erste Akt wurde The
Ogre Inside benannt. noch im Dezember teaste uns die
Gruppierung mit einem richtig gut gelungenen Remix-Album
(Remixe des ersten Aktes). Nicht überraschend kommt die
Thematik dieses Longplayers, innerer Kampf und dunkle
Begierden, Unterdrückung des eigenen Willens durch die
Gesellschaft. Der industrielle Gothic Metal scheint das
innere Monster wahrlich zu entfesseln, therapiert den
Hörer mit einer Art Trance, wie sie schon auf den
Vorgängeralben vorgekommen ist. Persönliche
Kaufempfehlung! Gönn dir das Album, lehne Dich zurück
(vielleicht mit einem Glas Wein oder Stärkerem) und lass
die Reise in die Untiefen deiner versteckten Düsterheit
beginnen. Erster Kandidat für die Favoritenliste 2019.
Mona
Punkte:
9.0 von 10
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BLODHEMN - Mot Ein Evig Ruin Soulseller Records
Purer Black Metal dringt aus den Boxen, als das
dritte und neueste Album "Mot Ein Evig Ruin" der
norwegischen Band Blodhemn erklingt. Obwohl Band ja
relativ ist, denn eigentlich handelt es sich ja um ein
Einzelprojekt des Künstlers "Invisus", welcher einfach
live von vier anderen Musikern unterstützt wird. Das
Intro des Albums ist sehr interessant aufgebaut,
Schlagzeug und Bass leiten ein und werden dann von einem
Sprech-/Flüstergesang einer Frau unterstützt. Schwierig,
sich eine eigene Meinung darüber zu bilden, ist aber ein
cooler Auftakt in den zweiten Song "Det Gjekk Ein Faen".
Hier geht es schon wesentlich schneller zu und her und
die Lead- und Rhythmgitarre wechseln sich in einem
passenden Einklang ab. Natürlich nicht zu vergessen von
den verzweifelten, krächzenden Screams, welche das Ganze
komplettieren. "Dųgenikt" hört sich relativ ähnlich an
wie sein Vorgänger aber dafür sorgt dann der nächste
Song "Ųstfront" für einen Stimmungswechsel. Rhythmisch
gespielte Riffs leiten in das Lied ein und bleiben
während den ganzen fünfeinhalb Minuten präsent. Dieser
Song erscheint im Gegensatz zu den bisherigen schon
beinahe fröhlich, soweit das im Black Metal auch möglich
ist. Ein weiterer Exot des Albums ist "Uante Krefter I
Fra Nord", welches äusserst melodiöse Instrumentals
hervorbringt und dem Werk eine weitere metaphorische
Farbe auf seiner Palette beisteuert. Interessanterweise
haben die meisten Werke immer ein Lied, welches das
gesamte Album zusammenfasst: Das ist auch hier der Fall
mit dem letzten Song "Mot Midnat", welcher zu gleichen
Teilen aus schnellen und langsamer gespielten Teilen
besteht, eine gewisse Brutalität verkörpert und doch
durch seine melodiösen Parts eine leichte Weichheit
mitbringt. Der ideale Ausgleich eines Songs sowie eines
Albums, den ich mir wünsche; genial! Ach übrigens an
alle die ihrem Partner ein (trves) Valentinstaggeschenk
machen wollen: "Mot Ein Evig Ruin" erscheint am 15.
Februar. Einen Tag zu spät, ich weiss, aber der
Valentinstag besteht ja mittlerweilen ja eh nur noch aus
Kommerzwahnsinn ;-) Zoé Punkte:
9.0 von 10
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WITHIN TEMPTATION - Resist (LP&Digital Copy) Universal Music Group
Within Temptation schlagen nun endgültig einen neuen
Weg in ihrer Musikentwicklung ein. Die Symphonic /
Alternative Metal Band aus den Niederlanden liefern nun
nach 23 Jahren Karriere ihr siebtes Studioalbum. Sie
bleiben sich selbst trotz des Genrewandels treu - die
Dynamik und Energie in ihren Kompositionen nimmt nicht
ab. «Resist» lehnt stilmässig ihrem vorgängigen Album
«Hydra» an, es wird auf Elekto-Einflüsse gesetzt und die
Band distanziert sich von den pompösen
Symphonie-Einlagen. Der Opener «The Reckoning» bläst vom
Hocker und konfrontiert den Hörer mit einer epischen
Energie. Growl-Einlagen ergänzen die melodiöse
Gesangsstimme Sharon Den Adels und bilden ein neues
Gemisch aus dumpfer Härte und eingängiger Melodie.
Solche Knaller sind noch weitere enthalten - «Raise your
Banner» als drittes oder «Trophy Hunter» als Abschluss
liefern Schub und erfüllen mit der typischen Within
Temptation-Energie, aber eben mit der Kombination von
Techno-Effekten, die meiner Meinung nach nicht
"too-much" sind, sondern einen neuen Touch verleihen.
Neben den härteren Liedern sind viele eher ruhigere,
doch genauso erfüllende Tracks enthalten - als Beispiel
«In Vain» oder «Holy Ground». Letzteres geht schon fast
zu sehr in den kitschigen Pop hinein, was ein bisschen
schade ist. Aber ja, die «The Silent Force»-Zeiten sind
vorbei und mit «Resist» präsentieren uns die Band ihre
neueste Entwicklung. Der Stil ist wirklich schwierig zu
beschreiben - energiereich, eingängig und melancholisch
wären Begriffe, die die Musik Within Temptations treffen
könnten. Ich als langjähriger WT-Fan stehe sehr
gespalten zu «Resist», da diese neuen Elemente
gewöhnungsbedürftig sind. Wenn das Album ohne das Kennen
der Vorgänger betrachtet wird, sind ihre Kompositionen
sehr eigen und gehen unter die Haut. Ich denke, es ist
nun eine neue Ära angebrochen, die mit der alten nicht
verglichen werden soll, sondern die als eigenen Stil zu
betrachten ist. Eine Abwechslung von ruhigen, sinnlichen
Passagen und harten, schweren Parts wird auf jeden Fall
im Verlauf des Albums geliefert. Und was noch erwähnt
werden muss - Sharons Stimme ist voller Power und
dennoch sinnlich. Ich habe den Eindruck, dass sie sich
mit jedem Album verstärkt. Je mehr ich das Album höre,
umso besser gefällt es mir. Wer melodiöse epische Musik
hören möchte - gebt diesem Werk eine Chance! Sina
Punkte:
8.9 von 10
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HORNDAL - Remains (Colord LP) Prosthetic Records
Prosthetic Records präsentiert voller Stolz ihren
Neuzugang, nämlich die schwedischen Horndal mit ihrem
Debütalbum "Remains". Die Band gehört zu den Besten der
Skandinavischen Hardcore-Szene. Sie machen musikalisch
eigentlich immer einen Schritt vorwärts denn
stehenbleiben liegt dem Quartett nicht aber die wahre
Qualität liegt in ihrem Songwriting. Ihre Songs werden
so zu echten "fist to the face"-Hymnen. Mit "Remains"
erzählt der Vierer die wahre Horrorgeschichte über die
teuflische Zerstörung ihrer Heimatstadt Horndal in den
70er Jahren. Ihr Sound ist eine spezielle Mixtur aus
Hardcore mit etlichen Einflüssen, der markanteste davon
ist der klassische schwedische Death Metal. Bei vielen
Metal-Bands in der heutigen Zeit fehlt die Dynamik und
sie klingen oft monoton. Horndal schreiben visionäre
Tracks mit klaren Ideen, sie wissen wohin ihr Sound sie
bringen soll und dafür tun sie wirklich alles. Sie sind
innovativ, experimentierfreudig und haben einfach riesig
Spass bei dem, was sie tun. Aggressiv, wild und
wirbelsturmartig fegen die neun Songs den Staub von den
Boxen und machen in den Gehörgängen Platz für ein neues
Hörerlebnis. "Remains" ist laut, roh und voller
unbändiger Power. Ein Album, das ziemlich viel
Abwechslung und Unterhaltung bietet. Oliver H.
Punkte:
8.8 von 10
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MIKAEL ERLANDSSON - Capricorn Six (CD) AOR
Heaven/Non Stop Music Oha, der Sänger von The
Last Autumn's Dream, Mikael Erlandsson, kommt mit dem
sechsten Solowerk um die Ecke. Einmal mehr überzeugt der
Göteborger mit seiner Stimme, die einerseits sanft, aber
andererseits auch sehr kraftvoll erklingt. Zu hören auch
auf dem Opener «Eye Of The Hurricane». Wer seine
Stammband liebt, wird an seiner Solo-Scherbe nicht
vorbei kommen. Die Mischung aus melodischen Parts und
kräftigen Rock-Elementen überzeugt einmal mehr auf der
ganzen Linie. Auch wenn der melodische Teil («Why») ein
bisschen zu stark in den AOR driftet. Dafür rockt er mit
«Pain» wieder locker los, oder mit dem schon fast
bösartig gesungenen «Evil». Wow, wie sich Mikael da die
Stimme aus dem Körper schreit, ist schon ganz grosses
Kino. Wer sich gerade mit Liebeskummer abgibt, sollte
die Finger von «Had To Let You Go» lassen. Sehr grosse
Emotionen verarbeitet der Schwede in dieser Ballade.
Eine Mischung aus Trauer und Hoffnung, wie man sie heute
nur noch selten zu hören bekommt. Mit viel Hitpotenzial
rockt Mister Erlandsson dann mit «Break Another Heart»
weiter, wie auch bei «Ok». «Capricorn Six» ist sicher
kein 10-Punkte Album, aber sicher eines, das man sich
immer wieder gerne anhört. Schwedischer Hardrock mit
einem leichten Hang zum AOR. Wem dies gefällt, muss hier
zugreifen! Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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FERNDAL - Singularitäten (CD) Einheit Produktion
Wie Black Metal mit Cello funktionieren soll, wollen
Ferndal mit ihrem zweiten Album "Singularitäten"
demonstrieren. Die Bandbreite von melancholischer
Erhabenheit bis zur düsteren Aggression soll in den
Klangwelten von Ferndal voll ausgeschöpft werden. So
startet das Album mit einem Intro, das den treffenden
Namen "Intro" hat. Schon wird klar, dass mit den Cellos
gekonnt auf der Klaviatur der dunklen Gefühlen gespielt
werden kann. Von Melancholie weist auf "Weltenbrand"
nichts mehr hin, denn ab sofort hat der Meister Black
Metal die Zügel in der Hand. Dieser Song besitzt trotz
der Garstigkeit eine klassische Seele. Die Mischung
zwischen ruhigen und hektischen Passagen ist ausgewogen
und perfekt abgestimmt. Verzweifelte Celloklänge stimmen
"Bringer der Leere" an. Nach besinnlichem Start wird
gewaltig auf die Tube gedrückt, und so funktioniert das
Zusammenspiel zwischen Black Metal und klassischem
Cello-Spiel ausgezeichnet! Man hört die Cellos deutlich
und sie können sich im Gesamtsound bestens behaupten!
"Sternenlicht" bringt zwar nichts Neues mit sich, aber
die ausgewogene Mischung zwischen hart und zart kann
auch hier erneut überzeugen. Mit diesen Wechselbädern
der Gefühle ist eine grosse Abwechslung garantiert, und
so ist Langeweile ein Fremdwort! Die einzige Frage, die
sich stellt, ist, wie die Black-Metaller zu den
ausufernden Ausflügen in die klassische Musik stehen?!
So ist der nächste Song "Klavierquintett in E-Moll
(Mother North)" Klassik pur und mit der Dauer von über 8
Minuten definitiv zu viel des Guten! "Die Verlorenen"
setzt auf Atmosphäre und kommt sehr ruhig daher. Auch in
diesem Song ist der klassische Touch omnipräsent! Stark
finde ich Ferndal in der wütigen und rasenden Version,
nur sind leider diese Momente eher rar gestreut! Das
Gekeife ist Hammer und der Klargesang geht in Ordnung.
Ziemlich zügig treibt "Siebter Gesang" voran, nur leider
wird auch hier wieder, nach kurzer Zeit, aufs Bremspedal
gedrückt und die Dynamik verabschiedet sich sogleich.
Unheimlich Spass machen Ferndal mit "Serenades", denn
jetzt heisst es Vollgas voraus! Trotz Klassik-Intermezzo
trommelt sich der Drummer um seinen Verstand. Für mich
der beste Song dieses Albums. Den besinnlichen Ausklang
stellt "Distanz" dar und zeigt Ferndal nochmals von der
ganz ruhigen Seite. Ein sehr abwechslungsreiches Album,
das für die Leute, die keine Berührungsängste mit
klassicher Musik haben, sehr interessant sein könnte!
Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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TORA TORA - Bastards Of Beale (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Frontiers Music haben erneut
eine Truppe ausgegraben. Tora Tora! Wer erinnert sich
noch an die Band aus Memphis? Eine Combo, die zwischen
1989 und 1992 mit «Surprise Attack» und «Wild America»
zwei tolle, hart rockende Werke veröffentlichte. Auch
heute noch ist es der bluesige Hardrock, den man als
eine trockenere und rockendere Version von Great White
ansehen kann, welche dem Hörer um die Ohren gehauen
wird. Also, alle Retro-Mucker sollten hier genau
hinhören. Da sind die wahren Helden aus den Achtzigern,
welche dem damaligen Hair Metal den Kampf ansagten und
durch die Grunge-Ära ebenso dem Tod geweiht waren . Aber,
sie sind wieder da und die Stimme von Anthony Corder hat
nichts von ihrem Charme verloren, wie auch Gitarrist
Keith Douglas nichts von seinem Können eingebüsst hat.
«Giants Fall», «Everbright», «Silent The Sirens» und
«Lights Up The River» definieren ziemlich genau den
Sound der Amis. Tora Tora sollten sich all jene anhören,
welche sich in letzter Zeit mit kernigem Hardrock und
einer Prise siebziger Jahre angefreundet haben. Denn
genau dort hat der Vierer seine Werkstatt aufgebaut.
Unbedingt antesten! Tinu
Punkte: 8.7 von 10
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THORNBRIDGE - Theatrical Masterpiece (LP) Massacre
Records/Musikvertrieb Das zweite Album
«Theatrical Masterpiece» der Power Metal Band
Thornbridge geht unter die Haut und reisst mit.
Thematisch verarbeiten die Musiker die Zeiten der
Hexenverfolgungen im Spätmittelalter und die damals
dazugehörende Folter und Unterdrückung der Bevölkerung.
Das Thema wiederspiegelt sich jedoch nur in den Texten,
in der Musik ist nicht viel dieser dunklen und brutalen
Zeit zu hören. Dies, weil die Musik durchzogen ist von
melodiösen Gitarrenriffs und powerreichen Soli. Klar,
auch dumpfe und harte Parts dürfen nicht fehlen, aber
meistens werden diese beiden Elemente hervorragend
kombiniert - im Hintergrund sorgen die Rhythmusgitarren
und die Drums für Schub und Härte, während die
Leadgitarre oder der Gesang für die eingängige Melodien
verantwortlich sind. Die eingängigen heroischen Refrains
sind durch Chöre unterstützt - typisch Power Metal. Es
passt aber perfekt als Kontrast zu den energiereichen
solo gesungenen Strophen, die Spannung erzeugen und
hervorragend in die eher simplen Refrains überführen. Es
wurde komplett auf ein ruhiges Lied verzichtet. Trotzdem
wirkt «Theatrical Masterpiece» keineswegs monoton, denn
die Lieder variieren ständig im Rhythmus. Jeder Track
hat seinen eigenen Charakter und jede Melodie fährt
erneut unter die Haut. So entsteht ein Gesamtwerk, das
wirklich als Masterpiece bezeichnet werden kann. Zudem
muss noch gesagt werden, dass die verschiedenen
Gitarrensoli das Können der Gitarristen perfekt zeigen -
sie reissen mit und passen fantastisch zum
Gesamtkonstrukt. Mir persönlich werden die meisten Power
Metal-Alben im Verlauf langweilig. Aber Thornbridge hat
mich definitiv mit ihrem zweiten Studioalbum überzeugt
und ich würde es jedem empfehlen, der heroisch epische
Melodien sowie viel Schub und Power im Ohr haben möchte.
Sina
Punkte: 8.6 von 10
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VANIR - Allfather (LP) Mighty Music Die
dänischen Vikinger von Vanir sind zurück! Seit ihrer
Gründung 2009 hat die Truppe bereits vier Longplayer
rausgehauen, und nun steht sie mit dem fünften Werk
"Allfather" in den Startlöchern. Es ist kein Geheimnis
mehr, dass Vanir der geilste dänische Act in Sachen
Viking Metal ist. Ihr Sound wird beeinflusst von Folk
bis Death mit einer satten Prise Black Metal. Mit
"Allfather" kreierte die Band wieder ein tödliches
Brett, das den Fokus scharf auf Melodien und brutale
Riffs legt. Somit schliessen sie den Graben zu Bands wie
Ammon Amarth, Immortal oder Ensiferum und können sich
einer neuen Fanschar sicher sein. Ihre Lyrics handeln
von nordischer Mythologie und historischen Sagen, die
teils in Englisch und teils in Dänisch eingesungen sind.
Ob Valhallas Hallen oder deutsche Schlachtfelder -
Vanirs Musik macht keine Kompromisse und kennt auch
keine Grenzen. Es ist schlichtweg eine Fusion zwischen
Vergangenheit und Neuzeit, eingehüllt in einem harten
melodischen Soundkleid. "Allfather" ist aber auch in
erster Linie eine Hommage an den alten dänischen König
Svend Tveskęg. Die Band hat sich in den vergangenen
Jahren bei etlichen Festivals in Norwegen, Schweden und
auch Deutschland einen Ruf als makelloser Liveact
erspielt. Reinhören lohnt sich! Oliver H.
Punkte: 8.6 von 10
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THRONUM VRONDOR - Ichor (The Rebellion) (LP) Pulverised
Records Bombastisch, symphonisch,
black-metallisch. Der Drittling des belgischen Trios
hier mal kurz umschrieben. Hat mich seit dem ersten
Anhören magisch in den Band gesogen, mein Blut habe ich
für 'Ichor (The Rebellion)' hergegeben und bin nicht
enttäuscht worden. Sehr hervorragend geschriebenes
Black-Opus aus belgischen Landen. 9 Songs säumen diese
Rebellion und einer ist bombastischer und symphonischer
als der andere. Nein, nicht so symphonisch wie Dimmu
Borgir. Vielleich ist symphonisch etwas die unkorrekte
Bezeichnung für Thronum Vrondor, eher atmosphärisch und
mystisch? Oder dann alle drei Bezeichnung zusammen
geschmolzen? Ja, das würde perfekt passen. Es ist
teilweise gar progressiver, experimentieller und
technisch sehr versierter Black-Metal, welches man auf
dem Drittling hier serviert. Ja, Black-Metal ist das
Elementare, man bezieht aber auch Elemente und Zutaten
aus dem Doom- und Death-Metal. Klar, es gibt massenweise
Blastelemente und -attacken im Songwriting, dennoch
nicht nur. Man öffnet die Pforten zur Hölle auch im
Midtempo-Bereich, wo man sehr bombastisch werkelt, wo
man Mystik, Atmosphäre und Symphony miteinander
verschmelzt, wie seinerzeit auf 'Blood, Fire, Death' von
Bathory. Ja, viele rümpfen jetzt die Nase, ja, weit
hergeholt, aber wenn ihr dann das Antesten von 'Ichor
(The Rebellion)' hinter euch gelassen habt, dann
versteht ihr mich, was ich damit ausdrücken möchte.
Die Gitarre ist nicht unbedingt nur mit
Black-Metal-Riffs bestückt, denn diese kommt sehr klar
und druckvoll rüber, hat auch viele Riffs aus dem
Death-Metal-Ofen. Ja, sie ist teilweise melodiös, gar
solodesk unterwegs, aber immer mit dem nötigen Respekt
dem Black-Metal huldigend. Der Bass reiht sich wunderbar
in die Struktur mitein und wird auch als Leadinstrument
so bespielt, was einerseits dem Soundteppich dienlich
ist, andererseits ganz neue Facetten im Black-Metal
eröffnet. Die Drums sind meist blastend,
doublebass-lastig, aber können durchaus sehr groovend
und treibend daherreiten. Die Vocals sind teils guttural
gehalten, teils shoutend, eher im tieferen, nicht
unbedingt keifender Art, wie sie im Black-Metal oft
eingesetzt werden, ja, eben total passend zum
Gesamtsound. Auch die Produktion kommt sehr druckvoll
und sauber rüber, gepaart mit einem interessant
gestalteten Cover-Artwork, welche die Diversifizität von
Thronum Vrondor klar hervorbringt und auch die leichten
progressiven und technisch versierten Elemente und
Zutaten hervorzeigen. Ein sehr interessantes
Black-Metal-Album. Das ungeschriebene Gesetz im Metal
besagt ja, dass jeweils die dritte Scheibe entscheidend
ist bzw. sei für eine Band. Nun, wenn dies so zutreffen
sollte, sei bzw. ist Thronum Vrondor eine hervorragende
Zukunft satanischen Wirkens vorausgesagt und
zugeschanzt, denn mit 'Ichor (The Rebellion)' ist den
Belgiern ein hervorragendes Werk gelungen, was eindeutig
Lust und gieriges Verlangen nach mehr in einem schreien
lässt. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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MAESTUS - Deliquesce (LP) code666 Die
amerikanische Band Maestus haben sich mit ihrem zweiten
Album "Deliquesce" dem Doom mit blackmetallischem
Gekeife verschrieben. Vier Songs mit einer Spieldauer
von über 50 Minuten werden geboten. So beginnen Maestus
mit dem gleichnamigen Titeltrack "Deliquesce", und man
begibt sich in die untiefen Klanguniversen des Doom
Metal. Typisch für diese Art von Doom ist, dass in dem
einen Song eigentlich mehrere Songparts stecken, die
auch unterschiedlich sind. Leider wirkt dann der Song
überhaupt nicht wie aus einem Guss! Dunkel und
bedrückend, bricht mit "Black Oake" ein neues Zeitalter
an und lässt den vorangegangenen Song rasch vergessen.
Das Gekeife trägt ebenfalls zum Gelingen dieses Songs
bei! In diesem Song hat die Langweile nichts verloren
und es wird einfach nur geile Musik geboten! Mit "The
Impotence Of Hope" wird es romantisch und gefühlvoll!
Dieser Song lässt einem in eine zauberhafte Traumwelt
eintauchen. Ein wirklich geiles Stück Doom! Zum Gekeife
gibt es auch Klargesang und was nun besser zum Song
passt, ist absolute Geschmackssache! Mit "Knell Of
Solemnity" leben Maestus nochmals ihre tiefschwarze und
romantische Ader aus. Nach Klargesang und Gekeife, kommt
noch Gegrowle dazu! Und dieses Gegrowle ist auch das
Highlight dieses Song's. Dieses Album legt, nach
zerfahrenen Start bis zum epochalen Ende, eine
kontinuirliche Steigerung an den Tag, und deshalb
sollten die Doom-Jünger unbedingt in dieses Album von
Maestus reinhören! Roolf
Punkte: 8.6 von 10
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TRAUMA - As The World Dies (LP) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Wie Flotsam And Jetsam
logischerweise immer die Band sein werden, wo Jason
Newsted (Ex-Metallica) in seinen jungen Jahren gespielt
hat, sind Trauma die Combo, wo dessen Ex-Member Cliff
Burton (R.I.P.) seine ersten Duftmarken gesetzt hat,
wenn auch tonträgermässig nur auf dem ersten Demo von
1982, bevor er zu Metallica stiess. Sein Nachfolger
wurde damals Lucas Advicula und 1984 erschien die
Debütscheibe, die auch heute noch verehrt wird. Der
speedige Power Metal liess zumindest teilweise erahnen,
in welcher Weise Cliff so zu sagen im nachfolgenden
Geiste gewisse Inputs bei Hetfield & Co. einbrachte.
Während Metallica bald darauf wie ein Zäpfchen abgingen,
versanken Trauma in gleicher Weise wieder in der
Versenkung. Es sollte bis 2015 dauern, ehe mit «Rapture
And Wrath» der Versuch unternommen wurde, ein paar
Rest-Krümelchen des grossen Kuchens abzubekommen. Die
Resonanz war eher bescheiden, obwohl die mit eher
gemässigterem Tempo eingespielten Songs den Vibe des
klassischen US-Metals locker transportieren konnten.
Vier Jahre nach dem Comeback sind nun die beiden
Ur-Members Donnie Hillier (v) und Kris Gustofson (d)
wieder am Start und haben sich hierzu Joe Fraulob (g,
Ex-Danzig), Steve Robello (g, Ex-Dublin Death Patrol)
sowie Bassist Greg Christian (Ex-Testament) mit ins Boot
geholt. «As The World Dies» lässt mit seiner
zeitgemässen Produktion ordentlich die Tassen im Schrank
klappern, die thrashigen Einflüsse im bisherigen
Trauma-Sound passen optimal und lassen Vergleiche zu den
wiedererstarkten Flotsam And Jetsam zu. Erstaunlich
auch, wie gut Donnie Hillier noch bei Stimme ist. Da
sind eigentlich keine Abnützungs-erscheinungen
feststellbar. Wie denn auch mit dieser Bandgeschichte,
aber nach so langer Zeit noch so abliefern zu können,
verdient auf jeden Fall ordentlichen Respekt. Trauma in
der Ausgabe 2019 sind stärker denn je, überzeugen nach
wie vor mit ihren Roots, die tempomässig wiederum
variabel gehalten werden und so, respektive mit leicht
neuen Einflüssen, ein sehr rundes wie
abwechslungsreiches Album hervor bringen. Wer auf
US-Metal steht, sollte den Jungs eine neue Chance
mittels Aufmerksamkeit und Support gewähren.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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ALMOST HUMAN - XS2XTC (CD) Fastball Music Uhei,
was kommt da auf mich zu? Es klingt nach einer Art
Metalcore, dann wiederum nach Heavy Rock, mit
symphonisch angehauchten Einsprengseln, Schreigesang,
Klargesang, Geflüster, treibenden Beats in modernem
Gewand, einem roh klingenden Grundgerüst mit melodischen
Ausreissern und düsterer Atmosphäre - jepp, gekauft! Die
Truppe von Almost Human bedient sich generell ein wenig
überall bei dem, was ihnen gefällt, und vermischen das
zu einer eigenständigen Mixtur. Klingt auf der einen
Seite wie ein ordentlicher Schlag in die Kauleiste, auf
der anderen Seite aber auch subtil, beinahe bedrohlich.
Ist echt noch schwierig, zu beschreiben, wie sich
"XS2XTC" anhört bzw anfühlt. Da schimmern in jedem Song
ganz eigene Strukturen durch, ohne den roten Grundfaden
zu verlieren. Vergleichbare Bands aufzulisten ist
praktisch nicht möglich, aber dem Versuch zuliebe würde
ich spontan sagen, dass Static-X, Mudvayne, Papa Roach
zu "Hollywood Whore"-Zeiten, In This Moment, Rev Theory,
Sons Of Texas... Ach fuck, sucht euch selber etwas aus.
Punkt ist: Aufgrund der Professionalität, der
Abwechslung, der Konsistenz in der Qualität sowie dem
Groove kann ich Almost Human nur empfehlen, wer auf
moderneren Rock/Metal-Sound steht und eine ehrliche
Attitüde zu schätzen weiss, der dürfte seine Freude an
diesem Output haben - nicht zuletzt deswegen, da sich
Almost Human stellenweise selbst nicht allzu ernst
nehmen. Ein grosses Dankeschön geht ans Label Fastball
Music Records, welche mir ein physisches Exemplar
anstelle schnöder MP3-Dateien haben zukommen lassen.
Merci! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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GHOST SHIP OCTAVIUS - Delirium (LP) Mighty Music
Mögt ihr Pain Of Salvation, Nevermore und Kamelot?
Gut dann seid ihr hier mit den Amis Ghost Ship Octavius
genau richtig. Anspruchsvoller Power Prog Metal mit dem
ehemaligen God Forbid-Gitarristen Matthew Wicklund und
Ex-Nevermore-Drummer Van Williams. Die Mischung aus
harten Klängen und schönen Melodien gefallen gut und
sind gut zu hören bei spannenden Tracks wie "Ocean Of
Memories" Schön gesungen und tolle Chöre findet man
hier. "Saturnine" dann brachial hart und treibend
trotzdem wird die Melodie hier nicht vergessen, starke
Mischung. Dem entgegen steht das coole "Delirium"
beginnend mit schönem Solo und Westerngitarre, das in
einen Metalsong mündet mit Doublebass-Drums und geilem
Gitarrenriff. In dieselbe musikalische Kerbe schlägt
dann auch "Ghost In The Well" ganz starke Gitarren
prägen diesen Song. Bei "Edge Of Time" zeigt auch
Shouter Adon Fanion seine stimmliche Vielfalt, einen
wirklich tollen Sänger haben sich die Amis hier
geangelt. Passt hervorragend zur Musik und setzt sich
toll in Szene. Bei solch starken Prog-Nummern drücken
dann ab und zu schon mal Dream Theater durch. "Far
Below" erinnert dann hin und wieder an Pain Of
Salvation. Der Abschluss Song "Burn This Ladder" zeigt
dann nochmals die große musikalisch Vielseitigkeit der
Amis. Eine Symbiose oben genannter Bands, perfekt
verschmolzen in einem 7 Minuten langen Prog-Song, eine
herrliche Nummer. Im Ganzen ein sehr hörenswertes Album,
unbedingt anchecken. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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NEBULA - Charged (Re-Release
LP)
Heavy Psych Sounds Records
Neben der
Veröffentlichung von bisher unveröffentlichtem Material,
wurde letzten Monat die Neuauflage des zweiten Nebula -
Langdrehers "Charged" angekündigt, und schon fuzzt und
rockt sich das Teil durch meine Gehörgänge. Nachdem die
Scheibe im fernen 2001 auf die Fans losgelassen worden
war, verliess Tieftöner Mark Abshire (Ex-Fu Manchu) das
Trio um sich erst wieder bei dessen Wiederbelebung im
Jahr 2018 anzuschliessen. Warum ich dies scheinbar
völlig zusammenhangslos erwähne? Weil es für mich nicht
nachvollziehbar ist, dass man eine Band nach einem
dermassen geilen Albums verlassen kann. Was Charged
ausmacht, ist die Vielfalt. Nicht dass wir uns
missverstehen, ich meine nicht Vielfalt im progressiven
Sinn, davon sind wir hier weit entfernt. Vielmehr ist es
so, dass die Songs zwar relativ geradlinig und trotz
sporadischer Ausflüge in kosmische Sphären ("All The
Way") geerdet klingen, aber absolut kein Song ähnelt dem
anderen. Gemäss der guten, alten Led Zeppelin - Schule
halten sich auf "Charged" akustische Geschichten ("This
One"), Bluesiges ("Travelin" Man's Blues") und coole
Rocker mit richtig dicken Klöten (eigentlich der ganze
Rest) einigermassen die Waage, und trotzdem klingt die
Scheibe nicht zerfranst und ziellos. Der Kitt, der das
ganze stilistische Sammelsurium zusammenhält, ist wenig
überraschend der leicht schräge Sprechgesang von
Gitarrist Eddie Glass, der seine eigene, ganz
sympathische "I-don't-give-a-fuck" - Attitüde versprüht.
Eigentlich ist es für mich völlig unverständlich, dass
diese Band damals ein Geheimtipp in der Stoner / Space /
Desert Rock Szene geblieben ist, denn gemessen an den
Releases einiger grösserer Szeneikonen von damals, ich
will jetzt keine Namen nennen, hätten Nebula voll
durchstarten sollen. Aber wie es so ist, kann man das
Rad der Zeit nicht zurückdrehen, sondern nur hoffen,
dass die Band im gerade aktuellen zweiten Anlauf jene
Lorbeeren einheimsen kann, die sie sich verdient hat.
Man kann übrigens buntes Vinyl zwar toll finden, aber
holt euch trotzdem die CD, denn nur darauf werdet ihr
die zwei Bonustracks "Giant" (Demoversion) und "Cosmic
Egg" finden. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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STONE BLUE ELECTRIC - Speaking Volumes (LP) OMN Label
Services Hier kommen vier Herren aus Finnland,
Helsinki, und beschallen unsre Ohren mit starkem Heavy
Rock / Hardrock. Schon der rockige Opener "Generation
Snowflake" gefällt beim ersten Anhören. Crunchige
Gitarren, rauer Gesang und treibende Drums, so muss das
sein. In dieselbe Kerbe schlägt das folgende "GYDIAR",
cool, rockig und sehr melodiös. Lebendige Drums und ein
toller Mitsing-Refrain. Dann folgt das etwas ruhigere
"Is Pose Its A Shame". klasse die musikalische
Vielseitigkeit der Finnen. "Every Picture Tells A Story"
geht dann etwas in Richtung Volbeat, Bad Religion und
Green Day. Sänger Patrik Eriksson gefällt mit seiner
rauen Stimme und bringt die nötige Würze in die Songs.
Ganz geil ist "Screaming At The Disco" bleibt sofort im
Gehirn hängen, schaut euch mal das coole Video dazu an
auf youtube. "Hey Sue" klingt sehr melodiös und hat
ebenfalls einen hohen Mitsing-Charakter, starke Nummer.
Zum Schluss gibt`s noch eine ruhige Akustische Nummer
die gegen Ende mit einem wunderschönen Keyboard-Part zum
Schweben einlädt. Und beendet ein wahrlich spannendes,
abwechslungsreiches, Album. Ganz gross das Debüt hier
der Finnen, absolut und uneingeschränkt zu empfehlen,
tolle Mucke. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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CRYSTAL LAKE - Helix (CD) Sharptone Records/Warner
Wow, was für eine Überraschung, welche uns der
Fünfer aus der japanischen Hauptstadt namens Tokyo bzw.
Edo, mit ihrem Fünftling namens 'Helix' anliefern.
Grindcorelastiger Metalcore gepaart mit deathigen und
posthardcorigen Elementen. 12 Songs haben auf dem
Fünftling Platz gefunden, und diese hauen einem mit den
ersten Tönen das Samuraischwert wie ein Damoklesschwert
über die headbangenden Häuptern der geneigten
Gefolgschaft und allen anderen Neulingen. Welcome to
"Helix"! Hardcore gepaart mit Metal ergibt Metalcore,
Death-Metal gepaart mit Posthardcore ergibt
Death-Postcore. Metalcore gepaart mit Death-Postcore
ergibt ... Crystal Lake. Logisch, oder etwa nicht?
Verdammt logisch, ohne Widerrede bitte! Klar, der
amerikanische Touch ist nicht von der Hand zu weisen,
doch eben die Zutaten, welche die Japaner zu ihrem Sound
machen, genau die machen es aus, denn da wird viel
experimentiert und zwar im positiven Sinne. So ist der
Sound stets abwechslungsreich. So erscheint es wenig
überraschend, wenn man als Anhaltspunkt Bands wie In
Flames, Veil Of Maya, After The Burial oder Crossfaith,
eine andere geniale Band aus Japan, nennt. Ja, selbst
etwaige Soundeinflüsse von Rammstein, Prong und
Konsorten können und dürfen genannt werden, da diese
auch den gehörten Soundfiles standhalten. Nun, die
Gitarrenarbeit ist ausserordentlich sauber, druckvoll
und präzise gehalten, die Melodylines passen ins
Soundkonstrukt. Der Bass unterstreicht das saubere,
druckvolle Riffing stets mit feinen Läufen und oft mit
allgemeiner Untermalung, besonders bei den akustisch
gehaltenen Momenten, so dass die Melodylines der
gesaiteten Quetschbalken noch intensiver rüberkommen.
Das Drumming ist mal blastend, dann grindcorend, dann
doublebassig, stets groovend. In den ruhigen Momenten
ebenfalls untermalend, sich etwas gekonnt zurücknehmend.
Der Gesang ist mal klar growlend, dann wiederum in
klaren Gesang sich wechselnd, mal erzählend, mal wütend
shoutend, wie in einem Theaterstück gehalten. Ein
wundervoll gestaltetes Coverartwork rundet diese
gelungene Produktion wie diesen ebenfalls gelungenen
Release ab. Ganz neue Töne aus dem Land der
untergehenden Sonne, doch diese Sonne von Crystal Lake,
ist konstant emporsteigend. Ein weiterer, interessanter
Lichtblick am metallischen Firmament. Leopold
Punkte: 8.2 von 10
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THE QUILL - The Quill &
Silver Haze (Re-Release, LP&CD)
Metalville/Musikvertrieb
Re-Releases haftet in
der jüngeren Vergangenheit nicht selten der schale
Nachgeschmack reiner Abzocke an. Die Kuh wird bis zum
Erbrechen gemolken, und solange das Geschäft offenbar
als Trittbrettfahrer des eigenen (Vinyl-) Hypes
funktioniert, wird das bis Peak so weiter gehen, ehe es
dann wohl wieder rasant der Berg runter geht. In diesem
Umfeld muten reine CD-Wiederveröffentlichungen noch
absurder an, doch es gibt noch Leute in der Szene, die
erstens über diesen Dingen stehen und zweitens gibt es
durchaus einige Scheiben, die aus verschiedenen Gründen
wieder ans Tageslicht zurück gezerrt werden müssen. Dazu
gehören mit Sicherheit die weiteren Re-Issues von den
schwedischen Stoner-Rockern The Quill, dessen Mucke
aktuell, respektive stilistisch nicht mehr ganz on top
ist, aber qualitativ einfach zu gut ist, um in der
Versenkung zu schmoren. Nach dem letzten und starken
Neuwerk «Born From Fire» 2017 gingen Metalville nun hin
und verpassten zuerst im letzten Herbst «Voodoo Caravan»
von 2002 und «Hooray! It's A Deathtrip» (2003) einen
neuen Anstrich. Nach der Neuauflage von «Silver Haze»
(1999) im Januar folgt nun Rücksprung zum
gleichbetitelten Debüt von 1995, das dermassen frisch
daher kommt, dass man(n) gar nicht glauben kann, wie alt
diese geile Mucke mittlerweile schon ist. Die frühen The
Quill verbanden den Spirit des damaligen Stoner Rocks,
zu dem natürlich Black Sabbath die DNA geliefert haben,
mit Hammond Organ Sound und nicht so tief runter
gestimmten Klampfen wie andere Combos damals und später.
In der Zeit, respektive 1996 kamen mir ja unter anderem
Spiritual Beggars mit ihrem genialen Zweitling «Another
Way To Shine» unter, die sich mit den Jahren ja eher in
die Richtung entwickelten, die The Quill zu Beginn
verfolgten. Dass in den 2000ern (mit Unterbruch) noch
der ehemalige Beggars-Bassist Roger Nilsson mitmischt,
erklärt gewisse Gemeinsamkeiten auf dem Fusse. Wer des
Stones Rocks noch nicht überdrüssig geworden ist, sollte
sich The Quill nicht nur grundsätzlich einverleiben,
sondern speziell den Backkatalog würdigen, der es
wirklich in sich trägt! Bei dieser Gelegenheit kann man
sich dann ja auch gleich wieder um Spiritual Beggars
bemühen, die ebenso mehrere Spitzenalben abgeliefert
haben, die es echt verdienen, dass sie weder Patina noch
Staub ansetzen. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SPIRITS OF FIRE - Spirits Of Fire (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Frontiers Music sind dafür
bekannt, dass sie immer wieder Projekte ins Leben rufen,
die dann leider auch das bleiben, was sie sind.
Nämlich Projekte statt eine Truppe, die man kontinuierlich
aufbaut. So geschehen auch mit Spirits Of Fire. Die
Truppe besteht aus Sänger Tim «Ripper» Owens, bekannt
durch seine Teilnahme bei Judas Priest und Iced Earth.
Gitarrist Chris Caffery kennt man von Savatage, Bassist
Steve DiGiorgio neuerdings von Testament und
Schlagzeuger Mark Zonder von Fates Warning. Was darf man
somit erwarten? Sicherlich nicht eine Hardrock-Truppe,
sondern lupenreinen US-Power Metal. Jetzt besteht aber
das Problem, dass die Herren alle in Bands spielten,
welche Klassiker in ihrem Bereich veröffentlichten und
sie damals nicht zu den Hauptsongschreibern gehörten.
Fazit: Man sollte sich die Scheibe "vorsichtig" anhören.
Die Herren sind alles fantastische Musiker, keine Frage.
Aber werden sie ihr Können auch in Songs umwandeln
können? Auf jeden Fall hat der Vierer ein Werk
abgeliefert, das auch mal etwas langsamer aus den Boxen
dröhnt («Temple Of The Soul») oder mit fett
durchgetretenen Doublebass Drumes aufwartet («All Comes
Together», «Stand And Fight»), schwerfällig mit viel
Virtuosität erklingt («Spirits Of Fire», «Never To
Return») oder bei den Melodiebögen sogar fast bei Judas
Priests «Turbo» klaut («It's Everywhere»). Mit der
Ballade «Alone In The Darkness» sind vage
Savatage-Elemente zu vernehmen. Die Scheibe hat einiges zu
verkünden, aber am Songmaterial müsste man noch
Verfeinerungen vornehmen. Am Ende des Tages hat der
Vierer dennoch ein vielfältiges und interessantes Werk
abgeliefert, das man sich durchaus anhören kann.
Tinu
Punkte: 8.2 von 10
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SKRAECKOEDLAN - Earth (LP) Fuzzorama Records Die
Band mit dem unaussprechlichen Namen (steht irgendwie
für "Godzilla" auf Schwedisch) zockt nach eigenen
Angaben "Fuzzience-Fiction Rock" mit schwedischen
Lyrics. Stimmt absolut, wenn man noch den eindeutig
progressiven Approach erwähnt, der auf dem dritten
Longplayer des Quartetts deutlich zum Vorschein kommt.
Gut gemacht meine Herren kann ich da nur sagen, denn der
Zuwachs an musikalischem Anspruch steht der nach dem
Abgang von Bassist / Sänger Tim Ångström zum Trio
geschrumpften Band sehr gut. Seit besagtem Abgang
übernimmt Robert Lamu (ehemals an der Gitarre) das
Doppelmandat und meistert dies mit Bravour. Vom Stil her
erinnern mich Skraeckoedlanan immer wieder an ihre
Labelmates Truckfighters, die sich momentan eine
unbefristete Auszeit gönnen. Schlecht für die
Letztgenannten aber gut für die hier besprochenen
Prog-Fuzzer, denn die aufs Wartegleis abgeschobenen Fans
werden die angebotene Alternative dankbar annehmen. Die
Klangreichweite welche die Band anbietet ist enorm und
reicht von lieblich verträumten Melodien und Soundscapes
bis hin zu wirklich harten Riffgewittern, die allerdings
nie ins Brachiale abrutschen, sondern immer kontrolliert
und dosiert klingen, und somit keinen störenden Kontrast
zu den filigraneren Passagen darstellen. "Earth" (auf
dem Cover steht das schwedische Pendent "Eorže" drauf)
klingt danach, wovon es handelt, Mammuts, Monster mit
Tentakeln, Cthulhu, H.P. Lovecraft etc. Man kann sich
bei solchen Themen überreissen, aber hier haben die drei
ein gutes Händchen dafür bewiesen, Sagen, Mythen und
abstruse Fantastereien musikalisch glaubwürdig
umzusetzen, ohne dabei entweder in verkopfte,
pseudointellektuelle Frickelei oder billiges Hollywood
Fantasy Theater abzudriften. Insofern bietet "Earth"
musikalischen Anspruch ohne dabei zu überfordern,
empfehlenswert! Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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ELECTROCUTION - Psychonolatry (CD) GoreGoreCords
Schwere Kost im positiven Sinne. Der vierte
Longplayer, neben zwei weiteren EPs, folgt nun mit
'Psychonolatry' vom italienischen Fünfer nach
fünfjähriger Abstinenz zum letzten Release.
Electrocution ist eine Institution im italienischen
Death-Metal-Bereich, mittlerweile, denn seit über 25
Jahren zelebrieren sie ihren Death-Metal, welche
Anleihen zu Morbid Angel, Arch Enemy, Benedection,
Carcass und Konsorten aufweisen. Aber nur aufweisen,
denn wie auch bei allen anderen, sind dies genannte
Einflüsse, um dem zelebrierten Death-Metal eine Kontur
zu geben. 11 Songs zieren das bisher dato reifste Werk
namens 'Psychonolatry'. Da wird frickelnder Death-Metal
mit thrashigen Einflüssen geboten, gepaart
selbstschreibend mit blastenden Elementen, aber auch
teils midtempo-lastigen Parts. Die Gitarren riffen in
leichtem florida-deathigen Touch durch die Songs,
untermalt mit melodiösen und schnellen, shreddenden
Gitarrensoli. Akustische und ruhigere Momente werden
auch eingebaut, dabei erscheint wiederum die Bassarbeit
stechend markant heraus, obwohl dieser wiederum
interessante Laufarbeiten aufweist. Die Drums blasten,
thrashen, deathen, speeden und double-bassen was das
Zeugs hält, unverfroren, geradewegs in die Krypten des
Undergrounds. Die Vocals growlen in verständlicher Weise
brutal zum Gesamtsound, zweitweise auch einfach brutal
tief shoutend. Die Produktion ist satt, bretterhart und
sauber geraten. Das Coverartwork passt hervorragend zum
Sound, denn der thrash-metallige Touch ist darauf zu
spüren. Ein gefundenes Fressen für alle Death-Thrasher
from Hell! Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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ROSY VISTA - Unbelievable (2
LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb
Die aus Hannover stammende
Frauentruppe Rosy Vista veröffentlichte 1985 eine
5-Track-EP. Das Aufsehen damals entstand eher durch
die Tatsache, dass sich hier vier Frauen an Musik
versuchten, denn an dem Gespielten. Die Songs damals
waren okay, aber sicher nicht dazu vorgesehen, die Welt
zu revolutionieren. Knapp 34 Jahre später erscheint nun
die erste offizielle Platte der Ladys. Noch immer ist
Sängerin Andrea Schwarz an vorderster Front und wird
durch ihre langjährigen Begleiterinnen Anca Graterol
(Gitarre) und Marina Hlubek (Drums) unterstützt. Neu im
Bandgefüge ist Bassistin Angela Mann. Die zwölf Songs
bestehen aus den fünf Liedern der damals erschienen EP (alle
neu eingespielt), einer Coverversion von Steppenwolfs
«Born To Be Wild» und sechs neuen Tracks. Den Hardrock
der Damen kann man sich durchaus geben, speziell die
bekannten Lieder «Tables Are Turned», «Rocking Through
The Night» und «Until I'm Satisfied», wie auch die
neueren Songs «Master Of Control», «Poor Rosy» und
«Change My Mind». So schlecht, wie die Ladys immer
gemacht werden, sind sie garantiert nicht, im Gegenteil!
Klar, den grossen Hit haben sie (noch) nicht geschrieben
und es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Truppe
bestätigen wird. Hierzu braucht es eine Tour, mit der man
sich den Namen Rosy Vista merken kann. Wer auf guten
Hardrock steht, kann hier bedenkenlos rein hören. Selbst
das längst totgespielte «Born To Be Wild» erfährt in der
Version der Deutschen eine echte Frischzellenkur. Also,
Scheuklappen weg und gebt Rosy Vista eine faire Chance.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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TO THE RATS AND WOLVES - Cheap
Love (Boxset, LP & 2 CDs) Arising Empire/Warner
"Cheap Love" ist zu 100% To The
Rats And Wolves, lässt die Band aus Essen verlauten, die
in den vergangenen sechs Jahren einen beachtlichen
Aufstieg aus dem deutschen Underground hingelegt hat.
Ihr energetischer Mix aus elektronischen Elementen und
moderner, zeitgenössischer Heavyness ist einzigartig in
der heutigen Musiklandschaft, und ihr neues Album
profitiert von ihrer absoluten DIY-Attitüde. Die Jungs
haben sich dieses Mal um jeden Aspekt selbst gekümmert
und keinerlei Einflüsse von aussen zugelassen. Dadurch
ist die Platte bodenständiger und erwachsener und hat
ein Quäntchen von der genannten Heavyness abgelegt, im
gleichen Atemzug jedoch eine Menge mehr Gefühl und
Emotion entwickelt. Trotz dieser hörbaren Änderungen ist
"Cheap Love" kein Weichspüleralbum geworden, denn TTRW
zeigen eindrucksvoll, dass sie noch immer Riffs durch
ihre Venen pumpen können. Der eröffnende Titeltrack zum
Beispiel, verkörpert so ziemlich alles, wofür die Band
immer stand und hält sich mit Party Vibes, tanzbaren
Beats und Aggressivität nicht zurück. Der Song ist eine
Fusion aus alten und neuen musikalischen Elementen und
geht einfach richtig ab. Alles in allem ist "Cheap Love"
ein Album voller grossartiger Stimmungen, echten
Gefühlen und heftigen Momenten - vor allem aber ist
"Cheap Love" ein ehrliches Album geworden. Oliver
H.
Punkte:
8.0 von 10
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HEY ZEUS - X Argonatua Records
Ach du Scheisse, da kommt was
ganz Altes aus den Boxen! Klingt wie Deep Purple,
vermischt mit The White Stripes (ja, die haben effektiv
alt klingende Elemente in ihrem Sound, trotz aller
Moderne), Beatles, Black Sabbath, The Lions... Das
könnte noch eine lange Liste mit sehr verschiedenen
Namen werden, deswegen lasse ich diese Widersprüche so
einfach mal stehen. Hey Zeus spielen ohne jegliche
Schnörkel oder Firlefanz ihren klassisch angehauchten
Hard/Heavy Rock, mit einem Sänger, der klingt, als würde
er aus der Vergangenheit in die Gegenwart singen. Auch
der Sound als solches ist eher etwas dumpf gehalten, was
auch dieses 'alte' Gefühl erzeugt. Perfekter Sound für
eine Ausfahrt mit dem Motorrad in den Frühling (wenn er
denn mal kommt). Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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BLACK MASS - Warlust Iron
Shield Records
Das amerikanische
Fun-Thrash-Crossover-Trio hämmert uns mit 'Warlust'
ihren Zweitling sowie 10 Songs pfannenfertig gemosht um
die Ohren. Thrash-Metal mit einem gesunden und riesigen
Fun-Factor, will schreiben, speedig, eben thrashig -
logischwerweise - und gemoshed. Dabei scheuen sie sich
nicht, auch mal etwas punkige, hardcorige,
rock'n'rollige und sonstige Einflüsse mitzunehmen, in
die Tracks einzupacken und gut geschüttelt auf die
Gehörgänge aller Aufnahmewilligen einprasseln zu lassen.
Da etwas Motörhead, da etwas Anvil, etwas Venom, etwas
Municipal Waste, etwas Prong, etwas M.O.D., etwas ...
von allem. Keine Bange, auch Black Mass haben den Weg
gewählt, eigenständig zu bleiben. Man frönt sich eben
dem schnellen, schörkellosen Thrash-Metal mit Schmackes
zu, der stete moshige Parts beinhaltet. Mmh, goile
Party-Mucke. Gitarren-Riff-Gewitter, wie sägende,
zahnscharfe Scheiben die zu Frisbees' mutieren, jeden
Head köpft und den Rumpf headbangen lässt. Kurze,
prägnante, raffelnde, teils melodiöse Soli summieren die
Gitarrenarbeit. Der bekannte Tieftöner untermalt die
sechssaitige Arbeit, tanzt jedoch tänzelnd ab und an aus
der Reihe und macht den Mosh zum Experiment. Die
Drumarbeit speeded, moshed und thrashed flockig locker
so vom Hocker und treibt den Crossover-Thrash wundervoll
in besagte Dimensionen. Der Gesang ist leicht punkig,
meist thrashig shoutend und klar verständlich. Das
Coverartwork passt zum crossoverigen Thrash-Metal und
die Produktion stimmt auch, passt, druckvoll, klar und
mit punktgenauer Landung. Nun, dieses Scheibchen darf in
keiner Partysammlung fehlen, nebst selbstschreibend in
einer angesehenen Thrash-Crossover-Sammlung. Also, party
on und hellyeah! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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HEART - Live In Atlantic City
(CD & Blu-ray)
ear Music/Phonag Das 2006 aufgenommene Konzert
der Wilson-Schwestern wird nun endlich Weltweit
veröffentlicht. Sofort fällt auf, dass Ann Wilson in Top
Form ist. Gut zu hören bei "Bebe La Strange" das
zusammen mit Dave Navarro gespielt wird. Genauso wie das
funkige "Straight On" und das starke "Crazy On You" Die
Band ist in Höchstform. Ebenfalls sehr hörenswert sind
das rockige "Even It Up" und das Zeppelin-Cover
"Rock`n`Roll" mit der hübschen Gretchen Wilson, die sich
den Gesang mit Ann teilt. Ein weiteres Highlight die
Wilson-Schwestern performen zusammen mit Alice In Chains
deren Hits "The Rooster" und "Would?", zusammen mit Duff
McKagan. Seit vielen Jahren liebe ich die Hammerballade
"Alone", die hier natürlich nicht fehlen darf. Und wenn
Ann diesen Song zusammen mit Carrie Underwood singt, ist
Gänsehaut garantiert. "Alone" hat nichts von seiner
Faszination verloren. Das Heart grosse Led Zeppelin-Fans
sind, weiss ja wohl jeder, der die Musik der
Wilson-Schwestern kennt, und so kommt es, dass immer
wieder Songs von Zep in ihrem Live-Set auftauchen wie
hier das geile "Misty Mountain Hop", klasse gespielt.
Zum Schluss gibt's noch das wunderschöne "Dreamboat
Annie" und na klar "Barracuda", bei dem alle Gäste mit
auf der Bühne sind und mitspielen, ein würdiges Ende für
ein ganz tolles Live-Album. Übrigens dem Album liegt
noch eine Blu-ray des Konzertes bei, tolle Beigabe,
sehenswert. Sehr Schade nur, dass sich Heart in Europa
live so rar machen. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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INGLORIOUS - Ride To Nowhere (LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Die Briten wurden schon fast
etwas voreilig als legitime Nachfolger von Whitesnake
gehandelt. Als 2016 das wirklich sackstarke
selbstbetitelte Debüt erschien, erhielt der geneigte Fan
so zu sagen das europäische Gegenstück zu den The Dead
Daisies. Nebst dem fetten Sound brilliert dabei vor
allem Frontmann Nathan James mit seiner prägnanten
Gesangsstimme und drückte dem Ganzen bisher seinen
Stempel auf. Bereits 2017 präsentierte die italienische
Music-Scuderia "Frontiers Music" den Nachfolger mit dem
simplen Titel «II». Die Erwartungen schraubten sich nach
der Steilvorlage im Vorjahr bereits in
schwindelerregende Höhe. Das Resultat konnte sich ebenso
hören und sehen lassen. Der Groove war immer noch
vorhanden, und dass die Jungs das auch locker auf die
Bühne bringen, konnte man mitunter letztes Jahr am
"Sweden Rock" Festival erleben. Doch dann passierte im
Herbst 2018 halt das, was an sich nichts Weltbewegendes
darstellt, für eine Band jedoch tiefgreifende Folgen
haben kann. Die Rede ist vom Abgang von gleich drei
Bandmitgliedern, nachdem zuvor schon Wil Taylor als
einer der Ur-Gitarristen durch Drew Love ersetzt wurde.
Letzterer ist somit nur am aktuellen Studio-Album
beteiligt. Das "make it or break" Ding Nummer drei wurde
also noch von der alten Crew eingespielt. Der Opener
«Where Are You Now» erfüllt die hohen Ansprüche
mühelos, und auch «Freak Show» trumpft mit dem gleich
bollernden Basssound wie zuvor, haut schön einen drauf.
«Never Alone» als Ballade taugt ebenso und etwas weiter
hinten groovt «Time To Go» in altbewährter Manier,
während die Halbballade «I Don't Know You» echte
Emotionen freisetzt. Somit alles gut?! Jein, denn «Ride
To Nowhere» braucht ein paar Anläufe, um richtig in die
Gänge zu kommen. Wer sich darauf einlässt, wird den
Zugang mitunter über den nach wie vor geilen Sound
finden, aber das Debüt und einiges des Nachfolgers
bleibt wegen des leicht düstereren Touchs für mich
unerreicht. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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KORPIKLAANI - Beer Beer (Tour Edition) Nuclear
Blast/Warner Die finnischen Folk Metal-Superstars
Korpiklaani haben ihr aktuelles Studioalbum "Kulkija"
(Wanderer) bereits 2018 veröffentlicht. Ehe die Band
dieses auf ihrer umfangreichen Wayfarers & Warriors Tour
2019 vorstellen wird, wird sie eine besondere
Tour-Edition des Werks auf den Markt bringen, die neben
den regulären Tracks mit der "Beer Beer"-CD aufwartet,
die lediglich physisch erhältlich sein wird. Der Inhalt
ist schnell erklärt: 14 verschiedene Versionen des
titelgebenden Korpiklaani-Songs, zu denen unter anderem
Christopher Bowes (Alestorm), Steve "Zetro" Souza
(Exodus), Andreas "Gerre" Geremia (Tankard), Jesper
Anastasiadis (Turisas), Trollfest und viele weitere
befreundete Musiker und Bands ihren Teil beigetragen
haben. So ist es schlussendlich eine grossangelegte
Bierkampagne geworden, die in 14 Sprachen zu hören ist.
Die Idee ist lustig und für Sammler und Liebhaber sicher
auch ein Leckerbissen. Dem normalen Hörer aber geht der
Song vermutlich schon ab der fünften Version tierisch
auf den Sack, denn abgesehen von der Sprache sind die
Songs, bis auf ein paar Ausnahmen, ziemlich identisch.
Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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INSANITY ALERT - 666-Pack
(Crystal Clear LP)
Season Of Mist/Irascible
Hola, 21 Songs auf '666-Pack',
dem Drittling der Österreicher von Insanity Alert. Da
gewisse Tonträger eine Maximalzahl an möglichen
Aufnahmen vorgeben, kann man sich als gewiefte/r
Kenner/in der Metalszene sich vorstellen, dass die Songs
recht kurz und heftig einem entgegen geschmettert
werden. Dies ist korrekterweise der Fall. Was sagt uns
das? Das gab's doch schon? Ja, man erinnere sich an
'Scum' von Napalm Death, 'Stormtroopers Of Death' von
S.O.D., 'U.S.A. For M.O.D.' von M.O.D., und so weiter,
und so fort. Nun, auf '666-Pack' wird uns gestandener
Fun-Party-Thrash-Crossover präsentiert. Somit geht man
mit den genannten Exponaten einher, bis vielleicht
soundmässig von Napalm Death. Ja, partymässiger
Fun-Crossover-Thrash-Metal, welcher durch das geniale
Cover-Artwork perfekt dargestellt wird und die
druckvolle, saubere Produktion diesen Output gekonnt in
die Regale stellt. Der Vierer serviert uns kostbares
Gerstensäftchen in Form eines musikalischen Humpens. Der
Gesang shoutet sich durch die Tracks im Stile des im
Crossover-Thrash-Bereiches verwendeten Gesanges, aber
auch gewisse Anleihen in den Hardcore-Corner sind nicht
von den Stimmbändern zu weisen. Die Gitarrenriffs
moshen, thrashen, crossovern durch die kurzen Songs, mal
shreddernd, mal laut solierend, mal einfach nur
headbangend. Begleitet wird der Sechssaiter vom
Viersaiter, der tiefen Version eines Quetschbalkens,
wunderbar ergänzend und treibend. Zu guter letzt treibt
der Kesseltreiber ... äh ... die Drums mal moshend,
thrashend, doublebass-mässig patternd die ganze Schose
von hinten her an. Wie auch die amerikanischen Kollegen
von Black Mass, gibt's hier volles
Party-Crossover-Thrash-Brett. Mmh, eine Tour zusammen
mit denen in unseren Gefilden, wow, da wär' die Party am
Knallen und Metallern. Was für eine explosive Mischung.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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CHAOSEUM - First Step To Hell
Eigenvertrieb Obwohl das Album schon länger
veröffentlicht ist, möchte ich hier noch meinen Senf zu
«First Step To Hell» geben. Chaoseum ist eine
vierköpfige Schweizer Band, die 2018 gegründet wurde und
mit diesem Album in ihre gemeinsame Karriere einsteigen.
Ich persönlich würde ihren Stil als Power Metal
bezeichnen, eindeutig ist es jedoch auf keinen Fall.
Eines ist jedoch klar - die Band liefert Energie und
Schub! Schnelle treibende Rhythmen, düstere sowie
melodiöse Gitarreneinlagen und mitreissender harter
Frauengesang bilden die Grundlage der Musik Chaoseums.
Ehrlich, Lola van Loo als Frontwoman hat's definitiv
drauf. Ihre dominante kratzige Stimme verleiht der Musik
einen prägenden Touch. Jedoch liefert die Band
zusätzliche Abwechslung mit "growlenden" Einlagen, die
präzise und passend im Album gewählt wurden. Ein
perfektes Beispiel hierfür ist «First Step To Hell», in
dem die Growl-Parts höchst präsent sind. Auch sie als
Frontwoman liefert Gutturalgesang vom feinsten - also
zusammengefasst wechseln die Vocals vom einen Extrem ins
andere. Das Werk ist wirklich schwierig zu beschreiben.
Dumpfe, schwere Einlagen stehen im Kontrast zu
sinnlichen, melodiösen Motiven; straighter purer Metal
steht im Kontrast zu divers verzierten Parts, z.B. durch
orchestralen Einflüsse im siebten Track «New Dawn»,
einem schönen reinen Instumental. Was kann ich noch
anderes sagen? Das Album überzeugt und stellt einen ganz
eigenen Stil dar, was Chaoseum einen perfekten Start
bietet und ihnen eine einzigartige Note verleiht. Eine
Kritik habe ich noch - das Coverartwork passt meiner
Meinung nach nicht wirklich zur gelieferten Musik. Für
das horrormässige, düstere, abstrakte Bild sind ihre
Kompositionen zu melodiös und eingängig. Auch wenn die
durchzogene Stimmung durch das Album eher dunkel und
schwer ist, überliefert das Albumcover einen anderen,
fast schon fälschlichen Eindruck. Ansonsten - reinhören
und entdecken. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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M.I.GOD. - Specters On Parade
(Digipak)
Fastball Music
Kein einfaches Album
präsentieren die deutschen Prog-Metaller M.I.GOD mit
ihrem Zweitwerk. 21 Lieder (die Band spricht von 13
Stücken plus sieben Intro-Scenes) bietet «Specters On
Parade». Entsprechend vielseitig und schräg klingt es
teilweise. Es sei ein musikalisches Drama, Thriller,
Horror und Mystery zugleich, schreibt die Band. Rund
fünf Jahre arbeitete die Truppe daran. Dabei scheint ein
wenig der Fokus auf das Gesamtwerk verloren gegangen zu
sein. Es sei denn, man braucht ebenfalls fünf Jahre, um
das Konzept des Werkes zu verinnerlichen. Wer sich Zeit
nimmt für dieses Werk, findet immer wieder eingängige
Melodien, harte Gitarren und ab und zu Überraschendes.
Das ganze Album an einem Stück anzuhören wird allerdings
zur Geduldsprobe. Wer es in Häppchen wagt, stösst auf
Melodien, die im Ohr teilweise nachhallen. M.I.GOD.
wollen mit «Specters On Parade» nicht jedem gefallen,
und kreieren sich ein ganz spezielles musikalisches
Gemälde. Dieses ist beim Anhören rauszuspüren, auch wenn
man nicht ins Konzept hineingerissen wird. Wer sich
gewohnt ist, einem Album mehrere Chancen zu geben und
zudem Prog-Metal mag, wird hier mit einer tollen Scheibe
belohnt. Wem es aber schnell zu kompliziert wird, ist
hier an der falschen Adresse. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER
SPACE - All These Fiendish Things
(Colored LP) Schlitzer Pepi
Records
Haha, Horror Punk, wie man ihn
von The Other, Kitty In A Casket und Konsorten kennt.
Die Mucke ist sehr energetisch, der Sänger macht seinen
Job echt gut, singt kraftvoll und glaubwürdig durch die
Songs. Allzu viel mehr muss man dazu auch nicht mehr
sagen, die Thematiken sind bekannt (und werden immer
wieder durch entsprechende Einsprengsel untermalt) und
werden dementsprechend augenzwinkernd untermalt. Wo bei
The Other immer noch eine Spur ernsthaftigkeit
mitschwingt und man sich nie sicher sein kann, ob das
jetzt nun ernst gemeint ist oder nicht, kann man bei den
Zombies hier generell rein von Spass in den Backen
sprechen. Wem Lordi zu kommerziell sind, der dürfte mit
"All These Fiendish Things" seine wahre Freude haben.
Nett sind immer wieder auftauchende Assoziationen an
bekannte Horro-Filme, wie beispielsweise Chucky die
Mörderpuppe. Klingt wirklich gut und macht Laune auf
einen nächtlichen Besuch auf dem Friedhof. Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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WEST BOUND - Volume I (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
Was für ein Hammersong als
Opener für den Erstling des Sechsers aus sunny Los
Angeles, CA, U.S.A., welche goile hardrockerische Power
da rüberkommt. Und dies zieht sich wohl wahrlich durch
alle 11 Tracks auf dem Debut, einfach mal 'Volume I'
genannt. Warum auch nicht? Denn die Mucke stimmt von
A-Z. Hardrock, satter powervoller Hardrock, gemixt mit
einem Schuss Heavy-Metal und melodischem Power-Metal.
Dabei kommt der Groove, grossartige Hooklines, eine
gesunde Portion Melodie nie zu kurz. Ob es sich hierbei
um gnadenlos treibende Hardrocker oder balladesk
angehauchte Songs sind, man ist nie zu verwegen und
verlegen, sich nicht dem zu 'schmachtenden' oder gar
'sülzigem' Genre des Hardrocks zuzuwenden. Nein, da wird
stets mit verstaubten Cowboystiefel gegen getreten,
stets mit gesunder Hardrockhärte entgegen gewirkt. Nun,
die 11 Songs sind wohl wörtlich dem Shouter
zugeschrieben, denn sein Stimmbänder fühlen sich in
allen Songs zuhause, ein wortwörtliches Goldkehlchen,
darf man gekonnt schreiben. Auch die beiden Gitarren
geben mächtig Gas, riffen das gesamte Hardrockspektrum
auf die sechs Saiten runter. Herrliche Gitarrensoli,
überraschende Licks in den balladesken Momenten. Der
Tieftöner blubbert wie ein V8 in den Niederungen und
zementiert die hardrockige Wucht. Die Drums treiben mal
doublebassend, stets groovend, mal versiert zu den
balladesken und mal einfach straight zu den rockigen
Momenten. Die Keyboards setzen Akzente wie in guten,
alten Uriah Heep- und Deep Purple-Zeiten, mal den Sound
unterstützend, mal etwas dominanter in den balladesken
Momenten, jedoch nie in Form der Übernutzung. Erinnert
so, um Anhaltspunkte geben zu dürfen, à la Badlands,
Jake E. Lee, Steelheart, Bonham, Dokken, Lynch Mob, L.A.
Guns, Ratt, Bruce Dickinson, Alice Cooper, Pretty Maids,
etc. Nun, ein interessantes Hardrock-Debut, wovon alle
Musiker ihre Instrumente hervorragend beherrschen.
'Never Surrender', 'The Traveler', 'Roll The Bones' oder
'No Room For Sympathy' Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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SAOR - Forgotten Paths (LP)
Avantgarde Music
Seit der Gründung im Jahr 2013
steht für den SAOR-Kopf Andy Marshall thematisch stets
seine Heimat Schottland im Fokus. Der Mann hinter dem
Folk-Black-Metal-Projekt, gibt mit seinem kommenden
vierten Album "Forgotten Paths" erneut Einblick in seine
Seelenwelt. Der düstere Mix aus atmosphärischem Black
Metal, Celtic Folk und traditioneller schottischer Musik
ergibt ein Ganzes, das einfach in diese raue Landschaft
passt. SAOR kennt keine Grenzen, wenn es ums
Experimentieren geht. So ist es dann auch kein Wunder,
dass die Platte 40 Minuten lang geworden ist, die sich
jedoch nur auf vier Nummern verteilen. Während der
letzten zwei Jahre wurde hart am neuen Material
gearbeitet und immer wieder daran rumgefeilt. Eine Horde
talentierter Studiomusiker hat Marshall bei seinem
Projekt tatkräftig unterstützt, und auch
Alcest-Mastermind Stéphane "Neige" hat einem Track seine
Gaststimme geliehen. "Forgotten Paths" verspricht ein
Album zu sein, das sich mit keinem anderen vergleichen
lässt. Klingt irgendwie hochgestochen, hat aber auch
realistischen Charakter, denn "Forgotten Paths" ist
keine leichte Kost und schon gar nicht für Einsteiger
gedacht. Die Platte braucht Zeit, Raum und Zuhörer, die
jeglichem Musikstil gegenüber offen sind. Oliver
H.
Punkte:
7.9 von 10
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CALCINED - Discipline (CD) Great
Dane Records
Salut, les Romands! Aus dem
fribourgischen Bulle grüssen Calcined mit ihrem
Zweitling 'Discipline' - will schreiben dem zweiten
Longplayer - mit ihrem unverwüstlichen und
unverkennbaren brutalen Death-Metal den geneigten
Zuhörer - pardon, die geneigte Zuhörerin - besagter
Stilrichtung. 9 Songs in formschönstem
Brutal-Death-Metal geistern dem Schreiberling durch die
satanischen Gehörgänge. Auf besagtem, vollgepackten,
longplayerischen Zweitwerk verfeinerte man den
blastenden, grindcorigen, brutalen Death-Metal nochmals
und geht beinahe schon in die napaldeathig-desken
Gefilde hinein. Schnell, hart, grindcorig und direkt
wird auf 'Discipline' gebolzt. Für mich gehören Calcined
zu den härtesten Metal-Acts in der Eidgenossenschaft.
Anhängerinnen und Anhänger des wahrlich sehr extremen
grindcorigen und blastenden Todesbleimetals werden hier
den 'Tanz der Teufel' tanzen. Erstaunlich saubere,
druckvolle und klare Produktion dieses sehr vertrackten
Brutal-Extreme-Death-Metals. Die Klampfe rattert die
Noten rauf und runter, riffen in ultrafähiger
Geschwindigkeit klar und deutlich durch die
Songstrukturen. Unterstützt wird die Klampfe mit dem
sehr dominanten und sauber heraushörbarem Tieftöner,
welcher mal unterstützend und oft seinen eigenen Wege
... äh ... Läufe verfolgt, was Calcined eben
unterscheidet von anderen Bands in besagtem Genre. Die
Drums pflegen die blastenden, grindcorigen,
doublebass-lastigen Momente des extremen Metals, jedoch
stets treibend und groovend. Die Growls sind bös, ja,
sehr böse und doch zeitweise verständlich. Untermalt
werden diese durch ab und an einsetzende thrashige
Shouts, welche sehr gut zum grindcore-lastigen
Death-Metal passen. Ein mystisch gehaltenes Coverartwork
zeigt die Stil- und Gangrichtung auf 'Discipline' ganz
klar an. Dieses extreme eidgenössische 'Discipline' hat
nun soeben die Duftmarke gesetzt. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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SYRENCE - Freedom In Fire
(Digipak)
Fastball Music
Die ist das Debüt-Album der
Stuttgarter Band Syrence, die ihren neuen Rundling mit
der Hardrock-Nummer "Freedom In Fire" eröffnen. Das
Ganze klingt frisch und macht Spass beim Anhören. Auch
das folgende "Living On The Run" gefällt mit tollem
Mitsing-Refrain und vor allem die beiden Gitarren
spielen starke Melodien und Soli, ergänzen sich
fabelhaft und man findet sich oft in den 80ern wieder,
musikalisch. Etwas ältere Priest und Thin Lizzy finden
sich oft wieder in der Musik der Stuttgarter. Der Sound
ist nie überproduziert, klingt klar etwas trocken,
genauso soll es sein bei dieser Art von Musik. Auch das
abwechslungsreiche, durch Tempo und Rhythmuswechsel
spannend gehaltene "Fozzy`s Song" eines der Highlights,
gefällt außerordentlich gut. Oder das flotte "Adicted",
auch sehr stark. Natürlich darf auch die obligatorische
Ballade nicht fehlen, "Symphony" genannt. Schöne Nummer,
die mit einem längeren Gitarrensolo glänzt. Bei einigen
Songs kann man auch hie und da etwas ältere Domain
raushören. Syrence spielen hier zeitlosen guten
Hardrock, der zwar in den 80ern beheimatet ist, aber
perfekt in die Gegenwart transportiert wird. Es macht
echt Spass, die Musik der Stuttgarter zu geniessen,
erinnert halt eben auch ein wenig an die guten alten
Hardrock-Zeiten. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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EUCLIDEAN - Quad Erat Faciendum
(LP)
Division Records
Aus dem beschaulichen Neuenburg
kommen Euclidean und bringen ihr Album "Quad Erat
Faciendum" nach digitalem Release jetzt auch noch in
physischer Form auf den Markt. Mit "Increatus" wird in
die postmetalische Richtung musiziert. Als angenehme
Background-Musik würde ich diesen Song einstufen, der
aber auch noch alle Richtungen offen lässt, wohin die
Reise gehen soll! Etwas heftiger geht es mit "Numbers
Hold Sovereignty" weiter. Ein wirklich langer Song, der
leider vor sich hin plätschert und rar an Highlights
ist! Auch ist der Gesamtsound alles andere als
brilliant, sondern übersteuert und nervt gewaltig!
Dissonant und noisig, schleicht sich "Superstitio"
direkt in die Gehörgange und zeichnet sich durch die
Endlosschleifen aus! Mit diesem Instrumental wird einem
wirklich bis auf die Zahnwurzel gefühlt! Post Noise
Metal in Reinkultur! Ähnlich noisig werden die
Gehörgänge mit "As He Reached The Divine" sandgestrahlt,
und jetzt meldet sich auch der Sänger wieder zu Worte,
das gibt als Resultat eine minimale Abwechslung! Die
nächste Haltestelle heisst "Obstinatio" auf unserer
Reise durchs Post Metal-Universum! In diesem Song wird
wieder die Zauberformel namens Endlosschleife angewandt,
denn auch hier gilt: Stetige Wiederholgung höhlt jedes
Massiv! Der Sound mag durchaus zu gefallen, nur wird mit
der Songlänge masslos übertrieben, was einen Abzug in
der B-Note nach sich zieht! Die Ereignisse überstürzen
sich auch bei "And God Bred Chaos" nicht wirklich. Kein
schlechter Song, dem aber leider der
Wiedererkennungswert abgeht, was bei der Überlänge aber
auch kein Wunder ist. Reduziert und genauso dissonant,
beginnt das Instrumental "Religio", das gefällig vor
sich hin tönt. Zum Schluss kommt eine zweite Version von
"Numbers Held Sovereignity", die in 15 Minuten nochmals
alle Facetten zeigen kann, für die Euclidean stehen.
Leider fehlt dem Album das gewisse Etwas, um sich von
anderen Post Metal-Bands abzusetzen! Liebhaber, die
gerne dissonanten und noisigen Post Metal mögen, sollten
trotzdem dieser Band eine Chance geben und mal rein
hören! Roolf
Punkte:
7.8 von 10
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MORILD - Så kom mųrket...
(LP)
Indisciplinarian
Dänischer Black Metal, gegründet
im Jahr 2016, verbindet den klassischen Black Metal mit
dem modernen einfach in guter Aufnahmequalität. So würde
ich das Erstgeborene von Morild in einem Satz
beschreiben. Aber selbstverständlich gibt es das Ganze
auch noch in Ausführlich. Der erste Song "Så kom mųrket
og tog mig på ordet" beginnt mit einem episch klingenden
Chor im Hintergrund, welcher effektiv einen totalen
Gegensatz zum später einsetzenden Schreigesang wirft.
"En sort sky af minder" bringt dafür den klassischen
Black Metal, wie man ihn kennt, perfekt hervor, mit den
rasenden Gitarren und dem verzweifelten, hohen Screams
des Sängers. Der Einzige Unterschied ist, dass sich die
Musik in den Boxen nicht überschlägt. Eine interessante
Abwechslung bringt aber der kurze Unterbruch, wo die
Gitarren klar und fein spielen mit dem hasserfüllten
Gesang, der hier im Hintergrund steht. Okay ich
korrigiere meine erste Aussage, einige DSBM Einflüsse
sind auch noch darauf zu hören. Der dritte Song "I
afgųrende stunder", beginnt zur Abwechslung komplett
ruhig und bleibt auch so, zumindest im Gegensatz zum
Rest des Albums. Auch hier hält sich der Gesang stets
präsent aber doch im Hintergrund gehalten und sorgt so
für eine kalte, melancholische, depressive Stimmung. Der
Exot dieses Werkes versteckt sich im fünften Song "Jeg
håber det forsvinder med lyset", einem kompletten
Instrumental, in dem das Quintett auf die gewohnte
Brutalität verzichtet hat. Ein richtig fröhliches Lied,
wenn man das Gesamtbild des Albums betrachtet. Dafür,
dass es ihr erstes Werk ist, ist es echt gut gelungen.
Ich bin gespannt, was da alles sonst noch so kommen wird
in den nächsten Jahren, denn diese Band hat Potential,
nicht zuletzt, weil sie sich nicht nur auf eine Richtung
des Black Metals fixiert, sondern gern über ein
erweitertes Spektrum verfügt. Zoé
Punkte:
7.8 von 10
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DIABOLICAL – Eclipse
(Red Vinyl) Indie
Recordings/Irascible
Die Schweden geistern ja nun
auch schon ein paar Jahre durch den Untergrund, ob sich
dies mit „Eclipse“ wirklich ändern wird, wage ich zwar
zu bezweifeln, doch soll diese Einschätzung nicht den
Respekt schmälern, denn „Ecplise“ ist ein sehr
abwechslungsreiches Death Metal-Album geworden, welches
weit über den Tellerrand hinaus schaut. Dazu gehört auch
ein fetter Chor, der sich gleich schon beim Opener „We
Are Diabolical“ gekonnt in Szene setzt. Selbst wenn die
ersten Takte an Dimmu Borgir erinnern, so macht
Diabolical nicht den Fehler und kleistert „Eclipse“ mit
Bombast komplett zu. Abgesehen vom den symphonischen
Klängen gibt es viel Melodie, clean Vocals und
Tempowechsel, dies wird Death Metal-Puristen die
Fingernägel nach hinten rollen lassen, doch wer offen
ist für variable Klänge, der bekommt Einiges geboten.
Highlight und zugleich das härteste Stück „Failure“,
weckt mit seinem dezenten Black Metal-Einschlag gar
Erinnerungen an Keep Of Kalessin, während „Requiem“ mehr
Richtung Opeth schielt. Dagegen wirken die im Tempo
gedrosselten „Betryal“ und „Inception“ eher langweilig,
wobei „Inception“ wenigstens im Chorus mit einer
eingängigen Melodie punkten kann. Der ganz grosse Wurf
ist Diabolical mit „Eclipse“ meines Erachtens zwar nicht
gelungen, dazu fehlen dem Werk die bekannten letzten 10
Prozent und der absolute Killer-Song, doch ich habe
durchaus schon massiv langweiligere Scheiben gehört. Wer
sich gerne in die Ecke Septicflesh stellt, der sollte
„Eclipse“ von Diabolical unbedingt mal sein Gehör
schenken, vielleicht sogar auf der gemeinsamen
Europa-Tour diesen Frühling. R.K.
Punkte:
7.8 von 10
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IMPERIA - Flames Of Eternity (LP) Massacre
Records/Musikvertrieb Imperia dürfte mittlerweile
den meisten Gothic/Symphonic Metal-Fans ein Begriff
sein. Nach rund 15 Jahren Bandgeschichte ohne
Line-Up-Wechsel hört man hier deutlich, dass ein gut
eingespieltes Team am Werk ist. Unbestrittener
Mittelpunkt dürfte dabei die opernhafte Stimme von
Helena Iren Michaelsen sein, die früher bei Trail Of
Tears und Sahara Dust (Heute bekannt als Epica) am
Mikrofon war. Ansonsten bedient sich die Band munter an
den Klischees des Female Fronted Symphonic Metals -
Manche Tracks könnten genauso gut aus dem Portfolio von
Within Temptation stammen (z.B. «Beauty Within»). Mit
«The Ocean» bringen Imperia eine Ode an den orientalisch
angehauchten Metal, der an Bands wie Epica oder Orphaned
Land erinnert. Natürlich gibt es in ihrem Repertoire
auch Tracks, die in Richtung Nightwish tendieren, wie
beispielsweise «My Guardian Angel». Positiv gesehen
könnte man sagen, Imperia picken sich von allem das
Beste heraus. Kritiker würden sagen, dass sie mehr
kopieren als ihren eigenen Stil weiter zu entwickeln.
Ich mag Imperia eigentlich, und doch habe ich sie selten
auf dem Schrirm, einfach, weil sie zu wenig eigene
Persönlichkeit mitbringen, um wirklich aus der breiten
Masse der Bands in diesem Genre herauszustechen. Fazit:
«Flames Of Eternity» ist wie auch schon seine Vorgänger
objektiv ein sehr gelungenes Album. Songwriting, Gesang,
Lyrics, Instrumente - Ich habe eigentlich nichts zu
meckern. Und doch bleibt kaum etwas hängen - kein
Ohrwurm, der mich immer wieder zurücktreibt, kein Moment
bei dem ich sage: «Ah, genau DAFÜR liebe ich diese
Band!». Ich mag die Band, ich mag das Album. Aber es
reisst mich einfach nicht wirklich mit. Reinhören lohnt
sich aber auf alle Fälle! Patricia H.
Punkte:
7.7 von 10
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HEROD - Sombre Dessein (2
LPs) Pelagic
Records
Mit 'Sombre Dessein' erfolgt ein
weiteres eidgenössisches Metalprodukt und rasselt in die
Regale gut sortierter Shops. 7 Tracks zeichnen 'Sombre
Dessein' aus, gepaart mit einem interessant, beinahe
post-apokalyptischen Coverartwork, welches perfekt zum
dargebotenen Songstruktut von Herod passt. Da trifft
sich Doom, Stoner, Sludge mit deathigen Anleihen zu
einem Kontext. Wie die meisten Bands aus heimischer
Produktion, wagen sich auch Herod an musikalischen
Experimenten, welche man von Bands aus besagter
Stilrichtungen eher nicht erwarten dürfte. Deshalb
erscheint 'Sombre Dessein' auch hierbei mit einem
avantgardistischen Touch, wie seinerzeit 'Into The
Pandemonium' von Celtic Frost. Nun, 'Sombre Dessein' ist
nicht so extrem avantgardistisch wie genanntes Album von
Celtic Frost. Dennoch ist die Experimentierfreudigkeit
besagter Herren, genanntem Vierer namens Herod,
unverkennbar. Die Vocals sind mal extrem growlend und
shoutend, wie im Death-Metal allseits bekannt,
andersweitig haben auch cleane Vocals den Weg auf dieses
Album gefunden. Die Drums sind treiben, doublebassend,
punkig, hardcorig, doomig, stoner-slushend gehalten. Der
Tieftöner wummert passend zum Soundfragment, ergänzend
zum Gitarrensound, mal begleitend, mal autark. Die
Gitarren riffen mal schwer doomend, mal deathig, mal
schrummelnd, aber auch in akustischer Form durch die
Songs. Mal melodiös, mal mit kurzen, prägnanten Soli.
Der Soundteppich ist teilweise auch sehr psychopatisch
gestaltet, mit vielen Breaks. Die Produktion ist satt,
etwas dumpf, aber sehr druckvoll. 'Sombre Dessein' ist
ein leicht psycho-avantgardistisches Soundwerk, welches
viele soundtechnischen Elemente miteinander verbindet
und so neue Sphären öffnet. Herod beschreiten stets neue
Pfade, lasst es euch servieren. Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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RHAPSODY OF FIRE - The Eighth
Mountain (Gatefold 2 Clear Blue LPs) AFM Records/Musikvertrieb
Mit "The Eighth Mountain"
starten die italienischen Rhapsody Of Fire eine neue,
von Roby De Micheli und Alex Staropoli unter dem Banner
"Nephlins Empire Saga" entwickelten Geschichte.
Musikalisch bleibt dagegen alles in gewohnten Bahnen.
Sänger Giacomo Voli durfte nach der Best Of von 2017
jetzt sein erstes reguläres Rhapsody Of Fire einsingen.
Allerdings sind die stimmlichen Unterschiede zu seinem
langjährigen Vorgänger Fabio Leone dermassen klein, dass
man diese nur als grosser Fan der Gruppe wahrnimmt. Als
Gelegenheitshörer fällt diese Tatsache nicht weiter auf.
Geblieben ist auch das Songwriting, das auf hohem Niveau
abwechslungsreich vor sich herklingt. "Herklingt"
deshalb, weil mir auch nach zwei Wochen Dauerbeschallung
praktisch nichts hängen bleibt. Und somit sind wir beim
Grundproblem der letzten Rhapsody Of Fire-Scheiben
angelangt. Es klingt zwar bei genauem Hinhören alles
fantastisch gut gespielt, progressiv und dufte - aber
reissen kann die Band für mich nichts. Wer es anders
sieht: toll, schön, herzliche Gratulation. Habt Freude
an dramatischen Liedern wie «White Wizard», «March
Against The Tyrant» oder am zehnminütigen «Tales Of A
Heros Fate». Mir aber sagt dieses Album zu wenig. Die
Punktezahl ist denn auch eine reine Mutmassung. Wer Alex
Staropolis-Version von Rhapsody mag, kann bedenkenlos
zugreifen. Neulingen sei aber ein langsames Herantasten
empfohlen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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FIND ME - Angels In Blue (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Und noch eine "Band" aus dem
Hause Frontiers, die diesen Monat mit der dritten
Scheibe den Ritterschlag holen oder den Kopf verlieren
will. Einst einer der zahlreichen Visionen von Präsident
Serafino Perugino entsprungen, hat sich die Mucke unter
der Federführung von Daniel Flores (Issa) und Robbie
LaBlanc (Blanc Faces) zu einem Genre-Highlight
entwickelt. Das bereits vor sechs Jahren veröffentlichte
Debüt «Wings Of Love» liess mitunter die grandiosen
Giant wieder aufleben und etwas später kamen auf dieser
Welle One Desire mit ihrem genialen Erstling um die Ecke
geflitzt. Nebst der nötigen Qualität der Songs ist es
vor allem die hämmermässige Gesangsstimme von Robbie,
die FIND ME aus der dicht besiedelten Stilecke heraus
ragen lassen. Das gefundene Rezept ging auch beim
Nachfolger «Dark Angel» (2015) weitestgehend auf, wo
sich das erwartete Niveau halten konnte. Nun sind vier
Jahre ins Land gezogen, bis der mit Spannung erwartete
Drittling beweisen kann, ob er sich mit den beiden
Vorgängern messen lässt. Der Opener «No Tears in
Paradise» setzt zumindest nahtlos da an, wo sich das
bisherige Material eingenistet hat, heisst Melodisches
im Überfluss, das durch die wiederum markige
Gesangsstimme von Mr. LaBlanc einmal mehr veredelt wird.
Der Keyboard-Sound ist allerdings dominanter, und das
lässt bereits die ersten Sorgenfalten im Gesicht
entstehen. Das nachfolgende «Chain Of Love» ist eher
guter Durchschnitt und «True Believer» segelt vor allem
dank LaBlanc härter am Wind. Das töfte Solo von Michael
Palace setzt hier allerdings den nötigen Markstein. Die
Halbballade «One Last Kiss» erfüllt einerseits die
Genre-Vorgaben locker und bewegt sich andererseits aber
nahe an der Plüschgrenze. Besser kommt «Show Me What
You'd Died For» daher, und der Grund dafür ist schnell
gefunden, weil hier der Key- respektive Pianosound wie
früher leiser gefahren wird. Das grosse Manko von
«Angels In Blue» ist aber das Fehlen von einem oder
mehreren Killer-Songs mit Widerhaken. So kann man
eigentlich hin skippen wo man will, es klingt fast immer
gleich. Genre-Fans werden das Teil trotzdem lieben und
gerne zu den zwei anderen CDs hinstellen.
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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FESTERDAY - iihtallan (LP)
Season Of Mist/Irascible
Wie man räudigen Death Metal gut
abkocht führen uns diese finnischen Altmeister vor. Vor
30 Jahren gegründet (nach drei Demos aufgelöst, danach
bei ..and Oceans oder Havoc Unit Lärm gemacht und seit
2015 wieder aktiv) knallen dir Festerday soliden old
school Death Metal frühneunziger Prägung um die Ohren.
Und "iithallan" punktet zwar nicht mit musikalischer
Revolution aber einem Siech voll "typisch" finnischen
Grooveriffs, einem angezerrten, pumpenden Bass und
diesem bestimmten, treibenden Minimalistikdrumming zu
welchem du schlichtweg nicht nicht-bangen kannst. Dazu
ein Sänger welcher problemlos zwischen angepisstem
Elchgeröhre und einem jungen Tompa (At The Gates)
variiert und diesem warm produzierten Album ein weiteres
passendes Mosaiksteinchen hinzufügt. Wer auf nordischen,
groovegeführten Death Metal mit Rock'n'Roll-Eiern der
Marke early Entombed oder entspannten Total Devastation
steht, könnte mit Festerday 2019 einen adäquaten
Lückenfüller entdecken. Reinhören empfohlen! Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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FM - The Italian Job (Live,
CD/DVD) Frontiers Music/Musikvertrieb Seit
mitunter einigen Jahren findet jeweils im Frühling im
italienischen Trezzo d'Adda das so zu sagen
betriebseigene Festival der Firma "Frontiers Music"
statt. Die Idee, da jeweils laufend die besten oder
gerade angesagten Pferde im Stall live zu präsentieren,
hat sich längst etabliert. Was liegt also näher, als
ausgewählte Konzerte bei Bedarf und dies trotz der schon
länger anhaltenden Tonträger-Absatzflaute aufzunehmen
sowie nachhaltig für die Nachwelt bereit zu stellen?!
Das hat den Fans in der letzten Zeit einige Trouvaillen
beschert, darunter von Mr. Big, Quiet Riot, Tyketto,
Steelheart oder der Graham Bonnet Band. Nun stossen die
britischen Hardrocker FM, die spätestens seit 2008
wieder zurück im Geschäft sind, dazu. Die letzten
Studioalben waren ja ganz in Ordnung, und man mag der
Truppe den späteren Erfolg oder sagen wir mal die
Anerkennung im Herbst der Karriere auf jeden Fall
gönnen. Allerdings ist die Mucke gegenüber den Kollegen
von Thunder oder Y&T insgesamt doch eher zahm, aber wer
es etwas gemächlicher mag, ist hier gut aufgehoben. Fans
von mehr Schmackes haben ja eine breite Palette an
valablen Alternativen zur Hand, die für Abhilfe sorgen,
wenn einem bei «The Italian Job» allenfalls das Gesicht
einschläft. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SKULLCLUB - Smękhugger (LP) Mighty
Music
Hier ist der Name Programm - Die
Dänen schwingen den Rock-Prügel nämlich erbarmungslos
und die Musik geht direkt in den Schädel. Harter Punk
Rock wird gepaart mit melodischem Sing-Along-Folk. Die
Mischung ist durchaus interessant, wirkt mitunter aber
etwas gar roh und ungeschliffen. Wobei genau das auch
ein bisschen den Charme der Truppe ausmacht. Ein
ungeschliffener Diamant? Da scheiden sich die Geister.
Am ehesten vergleichbar sind Skullclub jedenfalls mit
Bands wie Korpiklaani oder Alestorm - wobei mich manche
Momente an Volbeat, manche aber auch an Ska-P erinnern.
Viele unterschiedliche Einflüsse also! Das macht den Mix
mitunter aber auch etwas nervös und unbalanciert.
«Smękhugger» ist das zweite Full Length Album der Band,
wobei es mit 43 Minuten Spielzeit ganz schön kurz
geraten ist. Allerdings muss man dem Album zu Gute
halten, dass es über die gesamte Länge abwechslungsreich
und unterhaltsam ist. Skullclub drücken jedem einzelnen
Track ihren unverwechselbaren Stempel auf. Die meisten
Lyrics sind in Dänisch, was sie ebenfalls nochmals von
der breiten Masse abhebt. Fazit: Wer auf mitreissenden
Folk mit Punk-Attitüde steht, gerne zu Korpiklaani
headbangt und mit Alestorm mitgröhlt (oder umgekehrt),
der sollte hier mal reinhören. Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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ARTILLERY - Terror Squand
(Re-Release Digipak) Dissonance Productions 1987, also
zwei Jahre nach dem Debüt, schossen die Dänen aus allen
Rohren. Die Songs waren mit einem deutlich roteren Faden
versehen und man merkte den Jungs die Weiterentwicklung
an. Speziell die Gitarren knallten nochmals gehöriger
aus den Boxen und auch Sänger Flemming versuchte sich
mit seinen "Gesangslinien" mehr an den Tracks zu
orientieren. Ähnlich wie Kreator mit «Coma Of Souls»
gehen Artillery auch hier einen bedachteren Weg, ohne
dabei die Geschwindigkeit zurück zu schrauben oder die
Härte zu dezimieren. Spannend wird es auf diesem Album,
wenn die Herren mit mehr Black Sabbath Schwere und
weniger Speed ans Werk gehen. Wie beim Titelsong, der
eine ungemeine Kraft entwickelt und dem Thrash völlig
neues Leben verleiht. So ist es dann auch «At War With
Science», das neben «Terror Squand» am meisten überzeugt
und der Rest verschwindet eher, da vieles zu
gleichförmig klingt. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ASCHEREGEN - Untot (CD) Pure Underground Records
Die Deutsch-Heavy-Metaller Ascheregen machen einem
das Reviewen nicht einfach. Denn einerseits schreie und
schreibe ich immer nach Innovation - und dann werden die
kreativen Bands trotzdem abgekanzelt. Dieses Debütalbum
offenbart jedoch grosses Potenzial. Dieses wird aber noch nicht
vollständig ausgeschöpft. Positiv ist das Songwriting,
das erste gute bis sehr gute Lieder hervorbringt und
über die 13 Lieder der Langeweile keine Chancen einräumt.
Hier wird mal episch, fast powermetallisch gerockt, dann
wieder eher Heavy Metal gespielt oder Hard Rock- und
Industrial Metal-Elemente rein gebracht. Die deutschen
Texten sind fern von irgendwelchen Sex, Drugs and
Rock'n'Roll-Klischees, sondern philosophisch angehaucht.
Diese besitzen mal weniger, mal mehr offensichtlichen
Tiefgang. Zudem ist es toll, mal die Texte im Heavy
Metal ohne Konzentration zu verstehen. Somit hätten wir
eigentlich ein 9 Punkte-Plus-Album - hätten wir! Wäre da
nicht der Gesang. Denn dieser schwächt die vielen
positiven Ansätze merklich. Ascheregen gelingt es auf
«Untot» noch nicht, den deutschen Gesang so in ihren
Heavy Metal zu integrieren, dass es super bis geil
klingt. Im Gegenteil: In der jetzigen Form nervt er vor
allem. Ascheregen hätten dieses Manko mit vertrautem
englischem Gesang sehr einfach lösen können. Dass sie
das nicht getan haben, ist ihnen trotzdem hoch anzurechnen. Von
daher ist zu hoffen, dass sie weiterhin ausprobieren und
schleifen, bis sie eine Formel für Heavy Metal mit
deutschem Gesang gefunden haben, die funktioniert. Es
wird aber wahrscheinlich nicht reichen, nur die etwas
rumpligen Reime zu glätten. Vielmehr müssen Klang und
Ausdruck mit der Musik abgestimmt werden. Dass es
funktionieren kann, beweisen Bands im Mittelalter-,
Industrial-, Alternative- und Gothic-Metal bereits.
Ascheregen traue ich zu, dass sie dies im
Heavy-/Power-Metal schaffen. Zumindest haben die
Deutschen jetzt schon etwas erreicht, was andere Bands
während ihrem gesamten Bestehen nicht geschafft haben: Sie
klingen einzigartig - und das ist wirklich
bemerkenswert. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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TUG OF WAR - Soulfire (CD) Escape
Music/Non STop Music
Das klingt alles ganz gut, was
uns Tug Of War hier vor den Latz knallen. Hardrock mit
vielen melodischen Momenten, der schon fast etwas eines
Filmsoundtracks hat. Tommy Denander, der von vielen
Hardrock-Platten her bekannt ist, verwirklicht sich hier
wieder einmal mehr. Klingt handwerklich alles sehr gut,
aber für einmal leider auch zu aufgesetzt. Stimmlich
überzeugt B.K. Morrison, der mit seiner Stimme perfekt
in den siebziger- und achtziger Jahre-Sound passt. Hätte
auch bei Survivor eine gute Figur abgegeben, wenn sie einen
kompletten Soundtrack zu "Rocky" hätten schreiben müssen.
Wem Survivor zu wenig rocken, der kann sich an der Joan
Jett-Nummer «Fade To Black» erfreuen. Jedenfalls ist das
Ganze toll produziert und hinterlässt einen guten
Eindruck. Tinu
Punkte:
7.4 von 10
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DBA - The Sky Is Falling
(Digipak)
Metalville
Da haben sich drei ältere Herren
zusammengetan, um ein weiteres Projekt zu verwirklichen,
es gibt ja inzwischen sooo viele, dass man schon lange
die Übersicht verloren hat. Aber das ist eine andere
Geschichte. Hier haben sich der Gitarrist Rick
Derringer, Basser Tim Bogart und Drummer Carmine Appice
zusammengefunden und dieses Album geschaffen. Den Gesang
haben die drei unter sich aufgeteilt. Die beiden ersten
Songs, die Ami Rock-Nummer "Blood From A Stone" und das
flotte "The Sky Is Falling" mit einen ordentlichen Van
Halen-Touch werden ganz ok von Derringer gesungen. Die
nächsten drei Nummern singt dann Carmine Appice. Das
rockige "Grey Day", die Funk-Nummer "Everybody`s Comin"
mit tollen Groove-Drums. Und "Bye Bye Baby" eine echt
coole Nummer die an Extreme erinnert, klasse gespielte
Gitarre hier. "Telling Me Lies" erinnert mich an späte
Deep Purple mit Glenn Hughes und Tommy Bolin, starke
Nummer. Auch noch sehr hörenswert die coole Blues-Nummer
"Alone Now", das haben die Herren echt drauf. Dann
gibt's da noch das acht Minuten lange "Rhapsody In
Blue", eine Instrumental-Nummer, ganz gut, bei der sich
die drei musikalisch voll austoben können. Danach gibt's
noch eine Live Version vom The McCoys-Cover "Hang On
Sloopy", die ganz gut gelungen ist. Und zum Schluss noch
eine Live-Version von "Rock`n`Roll Hoochie Coo" von Rick
Derringer aus dem Jahre 1973. Alles in allem ein gutes,
abwechslungsreiches Rock-Album. Nichts Weltbewegendes,
aber doch zeitlos und hörenswert. Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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LUCER - Ghost Town (Blue
Vinyl) Mighty Music
Lucer - das ist leichter,
eingängiger Pop-Rock aus Dänemark. Hier werden besonders
Fans von The Struts, Liam Gallagher und The Dandy
Warhols begeistert sein. Es sind viele tolle Songs
dabei, die schnell Ohrwurm-Charakter annehmen - aber im
Grossen und Ganzen ist es etwas seicht geraten. Sänger
und Bassist Lasse hat allerdings eine sehr angenehme
Stimme, und so sei ihm der poppige Einschlag gerne
verziehen. Die Lyrics sind leider mehrheitlich ziemlich
lahm bis kitschig: Sehr repetitiv und allzu oft wird auf
ausgelutschte Klischees zurückgegriffen. Grossartige
Melodien stehen hier klar im Vordergrund, wobei die
Instrumentierung eher zurückhaltend eingesetzt wird -
manchmal ist weniger halt eben doch mehr! Highlights
sind der Opener «Indestructable», der Titeltrack «Ghost
Town» sowie das unglaublich eingängige «Killer». Fazit:
Wer Lust auf etwas leichtere Kost verspürt, der ist mit
diesem Album sicherlich gut bedient. Solider Pop-Rock,
der Freude macht. Patricia H.
Punkte:
7.4 von 10
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DEAD WITCHES - The Final Exorcism
(Limited Edition Colored LP)
Heavy Psych Sounds Records
Mag ja sein, dass die britische
Combo Dead Witches nach Electric Wizard klingt. Aber das
ist ja nun wirklich keine Überraschung, schwingt doch
Ex-Electric Wizard-Drummer Mark Greening bei diesen
Doomstern die Stöcke. Auf dem 2017 erschienenen Erstling
"Ouija" stand noch Virginia Monti am Mikrofon, ihres
Zeichens Frontfrau von Psychedelic Witchcraft und wohl
eines der beliebtesten Pin Up-Girls der gesamten
Doomszene. Auf der neuen Scheibe ist nun die Londonerin
Soozi Chameleone zu hören, welche neben dem ebenfalls
neu hinzugekommenen Oliver Irongiant (Grave Lines, Sea
Bastard) an der Gitarre einen wirklich amtlichen Job
abliefert. Dead Witches klingen genauso, wie ich mir
okkult angehauchten Doom Rock vorstelle. Gitarre und
Bass mit ordentlich Zerrung, donnernd perkussive Drums,
die gerne auch mal flotter agieren und dazu ein Gesang,
der sich irgendwo zwischen evozierender Beschwörung und
aggressivem Todeszauber hin und her bewegt, ohne dabei
die Grenze zum weinerlich - melancholischen Gejammer
auch nur zu streifen. Das Ganze zu guter Letzt natürlich
nicht zu sauber eingespielt und analog aufgenommen, so
wie es die guten, alten Saint Vitus gelehrt haben. Somit
ist eigentlich schon ziemlich genau beschrieben, was auf
"The Final Exorcism" abgeht, wenig überraschender aber
powervoll dargebotener Doom Rock der guten alten Schule,
frei von Experimenten und stilistischen Abweichungen.
Einzig "When Do The Dead See The Sun" tanzt
diesbezüglich im negative Sinn aus der Reihe, 1:38
Minuten vertonte Langeweile, welche aber im Sinne eines
kurzen Intermezzos glücklicherweise nicht schwer zu
Buche schlägt. Der Text besteht übrigens aus insgesamt
zwölf Sätzen, acht dieser zwölf Sätze sind wiederum
einfach der Songtitel, das entspricht zwei Dritteln oder
66,6% der verwendeten Sätze, aber dies nur am Rande
bemerkt. Wer erst mal zur Sicherheit reinhören will, dem
empfehle ich den abschliessenden Longtrack "Fear The
Priest". Da holt die Truppe wirklich alles aus sich raus
und sorgt für rund neuneinhalb Minuten andauernde Doom -
Powerkost der Klasse "Ultraheavy". Für Traditionalisten
ist diese Scheibe auf alle Fälle eine lohnende
Investition, und im Übrigen wird das Debüt "Ouija"
ebenfalls über Heavy Psych Sounds Records zeitgleich zu
"The Final Exorcism" neu veröffentlicht, haltet also
eure Geldbörsen bereit. Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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DAMNATION'S HAMMER - Unseen
Planets, Deadly Spheres (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb
Düstere dumpfe Klänge werden mit
dem zweiten Album der britischen Heavy Metal Band
Damnation's Hammer geliefert. Die vierköpfige Gruppe
lässt sich jedoch in ihrem Stil nicht einschränken -
Heavy Metal ist nur als Überbegriff gedacht. Auf der
neuen Scheibe sind starke Einflüsse von Doom- sowie von
Thrash-Elementen zu hören, was eine total spannende
Kombination darstellt. Oftmals beginnen die Lieder auf
«Unseen Planets, Deadly Spheres» langsam, schwer,
"doomig" und steigern sich im Tempo im Verlauf der
Musik. Das baut eine gewisse Spannung auf, welche in die
brachialen Melodien, wenn man diese als Melodien
bezeichnen kann, hineinführen. Der vierte Track «Hammers
Of War» ist ein perfektes Beispiel dafür. Hier muss ich
auch sagen, dass der Titel perfekt gewählt ist, denn der
Rhythmus und die Härte zusammen erinnern an schwere
Schläge eines Hammers - richtig toll. Zudem hat
Damnation's Hammer eine düstere Sphäre erschaffen, die
sich durch das ganze Album durchzieht. Das siebte Lied
«Gates Of The Necronomicon» ist mir persönlich aus den
meist ähnlich klingenden Songs aufgefallen, denn es
beginnt ruhig und zeigt einen unter die Haut gehenden
Verlauf auf. Zwischen den schweren Riffen werden
Passagen eingebaut, die den Fokus auf das rhythmische
Schlagzeug gelegt haben und die brachialen Gitarren in
den Hintergrund versetzen - dies passiert sonst
praktisch nie im gesamten Album. So entsteht im ganzen
Konstrukt eine ergreifende Abwechslung. Diese ist aber
leider auch fast die einzige - wie schon erwähnt sind
die Songs durch die durchzogene Härte und durch das
Fehlen an melodiösen Passagen ähnlich aufgebaut. Das
Album sollte meiner Meinung nach als Ganzes angeschaut
werden, denn die einzelnen Lieder sind wie nicht
voneinander getrennt anschaubar. Die Stimme Prestons
unterstreicht diese Behauptung nochmals, denn sein
Gesang variiert durch das ganze Werk nicht. Seine Vocals
gehen durch seine nicht eindeutig beschreibbare
Gesangsart unter die Haut. Er geht eher in Richtung
Sprechgesang mit seiner kratzigen tiefen Stimme, die
teils schon fast wie verzerrte Growl-Einlagen klingen -
sehr spannend und doch teils durch die fehlende
Variation mühsam. Musikalisch ist «Unseen Planets,
Deadly Spheres» zusammengefasst voller dunkler Energie
und Schwere, was mir persönlich sehr gefällt. Dennoch
fehlt mir das gewisse Etwas. Sina
Punkte:
7.2 von 10
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DESERTED FEAR - Drowned By
Humanity (LP) Century Media/Sony
Viertes Album, gleiches Rezept.
Schwedisch geprägter Death Metal der "poppig deutschen"
Sorte. Fett (über)produziert, auf dicke Hose getrimmt
und sämtliche coolen Clichés (Breitbeinigkeit,
DIY-/Halt-die-Augen-offen-Attitüde, Kumpelband)
bedienend. Die musikalischen Einflüsse von Grave oder
Asphyx lasse ich gelten, die produzierte Aura empfinde
ich aber aufgrund des potent rundgeschliffenen
Gesamteindrucks eher Kapellen wie In Flames oder
Ektomorf zugehörend. Sie machen alles richtig,
schlüssige Songs mit gutem Flow, schwer groovenden Riffs
und passenden Soli. Dazu gibt es angenehme Growls welche
den Spirit der einzelnen Lieder unterstützen sowie viel
Liebe zum Detail wenn es um Videoproduktionen,
Artworkgestaltung oder allgemeiner Selbstdarstellung
geht. Ich bin geschäftlich beeindruckt von soviel
Selbstinitiative. Und da Deserted Fear ihre Formel durch
den aktuellen Erfolg gleich selbst bestätigen, liegt es
mir wirklich fern ihnen für die Zukunft Schlechtes zu
wünschen. Nichts desto Trotz, "mein" Death Metal verfügt
über Zähne, Klauen und verschiedenste
Körperfüssigkeiten. "Drowned By Humanity" verschafft mir
jedoch eher Gelüste auf Bier, Kebap und einen
italienischen Rennauspuff für meinen Puch Maxi. Live und
mit ein paar Drinks im Gesicht würde ich ziemlich sicher
mit dem Arsch wackeln, aber auf Platte... Reinhören!
Hardy
Punkte:
7.0 von 10
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CORRODED - Bitter (2 LPs) Despotz
Records/Cargo
Hmmm... Heavy Rock in moderner
Ausrichtung, ob das gut kommt? Im Falle von Corroded
kann man dies gerne mit einem Kopfnicken bestätigen,
denn die Band gibt sich zwar betont heavy, flechtet aber
die moderneren Elemente gut ein, so dass ein
harmonisches Ganzes entsteht. Erinnert irgendwie an
Gloomball, vermischt mit White Zombie. Das einzige, was
ich jetzt wirklich bemängeln kann, ist die doch sehr
glattgebügelte musikalische Leistung. Klingt teilweise
wie Machinae Supremacy. Andererseits wiederum zockt man
beinahe hymnisch anmutenden Rock/Metal. Klar ist, dass
sich Corroded nicht unbedingt auf ein bestimmtes Konzept
ausgerichtet haben, die Grundrichtung bleibt dieselbe,
aber das Drumherum ist jedesmal wieder anders. Anders
aber wie bei anderen Bands vermisse ich persönlich doch
eine etwas konzentriertere Richtung, will sagen: Eine
Spezialisierung oder zumindest mehr von einer Richtung
hätte dem Sound noch besser zu Gesicht gestanden. So ist
"Bitter" zwar sehr schön, aber auch etwas anstrengend.
Muss man selber gehört haben, um dies beurteilen zu
können. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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RAVAGER - Thrashletics (CD) Iron
Shield Records
Wild, wilder, oder ungezügelter.
Das sind die Deutschen von Ravager. Frei nach dem Motto:
Wir mähen alles nieder, was sich uns in den Weg stellt,
donnern die Herren über den Zuhörer los. Dabei sind es die
Riffs, die aufhorchen lassen, die aber immer wieder
durch die zunehmende Geschwindigkeit an Glanz verlieren.
Es klingt ja ganz gut, aber mit dem neuen Album von
Overkill in den Ohren kackt jede Band bei mir ab. Man
muss den Jungen immerhin attestieren, dass sie versuchen,
Härte mit einer gewissen Melodie zu verbinden und dabei
auch schon mal an Sacred Reich erinnern. Extrem gelungen
finde ich «Dysphoria», das Testament, Kreator und
Destruction in Erinnerung ruft. Ansonsten regiert durchgehend die
gleiche Geschwindigkeit, was dem Album doch einen
gewissen langatmigen Touch verleiht. Da ändern gewisse
Breaks auch nichts («Dead Future»), denn der Grundspeed
bleibt oftmals gleich. Hier haben andere Truppen oftmals
bessere Ideen und halten somit das Ganze spannender. Ja
und Thrash muss ja nicht ein athletischer Sport sein,
sondern darf durchaus aus mal ein bisschen gemässigter
angegangen werden. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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ALTARAGE - The Approaching Roar
(Silver Vinyl)
Season Of Mist/Irascible
Spanischer Black-Metal mit
deathigen Einflüssen, old-school-mässig gehalten. 'The
Approaching Roar' ist der Drittling von Altarage. 9
Tracks, welche meist in hypermässigen Grindcoreblasts
über die Bühne huschen, sehr düster und schwammig
recorded. Der Vierer aus Bilbao pflegt den blastenden
Black-Metal mit deathigen Einschüben, ohne Firlefranz,
ohne unnötigen Beilagen, also stetig auf der
Überholspur, wie auf deutschen Autobahnen, selbstredend
und -schreibend auf den, mittlerweilen nur noch
teilweise, bestehenden 'Freie Fahrt'-Abschnitten. Klar,
es ist menschenmöglich eben unmöglich, ein stetes
Grindcoreblasting mit Songs zwischen drei und fünf
Minuten konstant durchzuziehen. Ab und an werden dann
auch doomige Elemente, stark gebremste, metallische
Einschübe mit berücksichtigt. Beinahe würde ich sagen,
dass auch noisige Elemente auf 'The Approaching Roar'
den Weg gefunden haben, nein, ich schreib' es sogar.
Durch die sehr spezielle Produktion, eben sehr düster,
roh, dreckig und eben sehr schwer, da kommt nun doch
diese satanisch-angehauchte Emotion seitens des
Schreiberlings empor. Ja, das Doomige findet vor allem
Anklang in den über sechs- bis sieben-, acht-minütigen
Songs. Das atmosphärische Düstere findet eben in
besagten Momenten des Doom-Black-Blast-Metal den
geeigneten, bös-fruchtbaren Boden. Bekannte,
soloistische Gitarrendarbietungen sind Mangelware auf
diesem Album, doch gewisse, seltene Melodieöffnungen
sind zu erkennen und erhören. Dennoch hält die
dämonische Düsterheit diesem Werk die Treue. Die Riffs
sind sehr schwer, sehr schnell, sehr dumpf gehalten. Der
Tieftöner wummert genüsslich zu den schweren
Gitarrenriffs hinzu. Die Drums sind sehr mächtig
gehalten, grindcorig und blastend gespielt, schwerfällig
und 'traurig' in den doomigen Momenten. Die gutturalen
Vocals sind ebenfalls sehr im tiefen Bassbereich
angesagt, durchwegs sehr böse, ohne Wenn und Aber. Das
Coverartwork ist interessant zum Gehörten gestaltet. Die
Produktion lässt mögliche Wünsche offen, dennoch passt
es hingegen wieder zum dunklen, schweren, blastenden,
doomenden und düsteren Soundteppich. Altarage für
Black-Metaller, die auch doomige, deathige, grindcorige
und noisy Elementen nicht verabscheuen. Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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FUELED BY FEAR - This Forsaken
Place (EP) Ashburn Production Die
eidgenössischen Hardcorer vom Dienst mit einer
brandneuen EP namens 'The Forsaken Place'. Der Fünfer
konnte und durfte am 26.01.2019 in der Met-Bar,
Lenzburg, mit Chelsea Deadbeat Combo und Homewards,
begutachtet werden. Und wie! Denn da präsentierten
Fueled By Fear ihren bombastischen Hardcore/Crossover.
Vorweg: Es war keine Release-Party von 'This Forsaken
Place', aber was noch nicht gewesen ist, könnte ja noch
werden ... 5 Tracks finden sich auf dieser EP - Ein
Album (= Longplayer) hat gemäss den Richtlinien
mindestens 5 Stücke oder eine Spielzeit von mehr als 23
Minuten; und das hat 'This Forsaken Place' zwar mit den
Stücken, jedoch die Spielzeit ist weniger (= 21min25sec)
- mit neuen Songs, welche noch etwas brutaler,
straighter, grooviger und härter geworden sind, als
bereits bekannt. Einflüsse sind erkennbar aus der New
York Hardcore-Szene, sowie thrashigen Elementen, will
schreiben, so à la Biohazard, Stuck Mojo, etwas Prong,
etwas C.O.C., D.R.I., M.O.D., etwas S.O.D., etwas
Slayer, so als Anhaltspunkte. Gerifft wird hammerhart
und stets groovend, Melodylines untermalend, kurze,
shreddende Soli. Der Tieftöner ergänzt perfekt die
beiden Klampfen, ebenfalls knüppeldick und hammerhart.
Die Drumarbeit zeichnet sich ebenfalls durch Groove,
Mosh-Parts und vielen Doublebass-Attacken aus. Der
Gesang shoutet extrem und ebenfalls hart, im bekannten
Stile des Hardcore, Thrash oder auch Crossover. Ein ganz
gelungenes Coverartwork sowie die hervorragende, harte
und saubere Produktion runden diese EP gekonnt ab und
machen Lust auf mehr, auf viel mehr. Geduldig wird der
Schreiberling auf einen neuen Longplayer warten, denn
nachdem er dieses Scheibchen mit den 5 Tracks rauf und
runter gehört hat, läuft ihm bereits der Sabber aus den
Mundwinkeln herunter. Dieses Teilchen spricht sowohl
gestandene Thrasher, als auch Crossover- und
Hardcore-Fans an. Für viele Metaller beider Geschlechter
viel goiles Metalmaterial. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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CRITICAL DEFIANCE - Misconception
(CD)
Unspeakable Axe Records
Chile und Thrash Metal? Klar,
man hat ja Critical Defiance. Interessant nur, dass man
die Jungs mit den frühen achtziger Jahren der Bay Area
vergleicht, beziehungsweise deren Bands!? Da haben die
Jungs eher bei alten Kreator und Destruction abgeschaut
und spielen den Zuhörer mit solitischen Ausflügen
schwindlig. Ein richtiger Hasswürfel ist die Scheibe
geworden, auch dank der Stimme des Sängers. Okay, ein
grosse Schlagseite Slayer ist allgegenwärtig und die
pure Wut, Ablehnung und angepisste Attitüde merkt man
den Herren richtig an. ABER, das haben Slayer viel
besser und Sacred Reich um einiges cleverer umgesetzt.
Trotzdem muss man den Jungs attestieren, dass sie einen
gelungen Einstand abgegeben haben. Wer auf wilden Thrash
Metal steht, muss sich diese Scheibe zumindest mal anhören.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DROTTNAR - Monolith (CD) Endtime
Productions
Drottnar ist eine christliche
Black Metal Band aus Norwegen, die seit 1996 existiert.
An alle, die denken, dass das ganze etwas
wiedersprüchlich klingt; jap so hab ich auch
reingeschaut als ich es bei meinen Recherchen gelesen
habe. "Monolith" ist das dritte Album, welches die Band
während ihrer bisherigen Karriere hervorgebracht hat,
und es beginnt mit rauschenden, aber eher langsam
gespielten Gitarrenriffs, dafür haut dann der zweite
Song "Funeral Of Funerals" richtig rein. Mit krächzendem
Gesang und rhythmischen Instrumentals wird für richtig
`fetzige` Stimmung gesorgt. Vorallem der Refrain bleibt
durch seine melodiös gestalteten Gitarrenriffs im Ohr
hängen, gefällt mir. "Aphelion" ist dagegen schon etwas
düsterer, die Riffs sind schneller gespielt und die
Melodien weniger markant. In diesem Stil geht es dann
auch gleich weiter bis der Song "Ophir" beginnt. Er ist
ruhig und kurz. Auf seiner knappen Minute ist bloss
einfaches, leicht gruseliges Geklimper auf der E-Gitarre
zu hören. "Nihilords" beginnt dafür wieder mit
rhythmischen Riffs und ganz am Anfang meint man sogar,
Gesangseinlagen zu hören, welche an eine abgeschwächte
Form von Dani Filths Screams erinnern. Über den Rest des
Liedes kann man aber das gleiche sagen, wie über das
ganze Album; er besitzt wiederkehrende, melodiöse Parts,
die Geschwindigkeit bleibt in einem gleichen Rhythmus
und der Gesang klingt zugleich bestialisch wie auch
human. Es ist eine interessante Mischung, welche
Stimmung macht. Für eine längere Autofahrt an ein
Festival bestens geeignet, aber doch würde ich es sonst
vermutlich nicht von selber hören, da mir einfach das
Gewisse etwas fehlt. Zoé
Punkte:
7.0 von 10
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BREATHE ATLANTIS - Soulmade
(CD)
Arising Empire/Warner Gefühlvoll und sanft in der
zugeführten Härte behandeln Breathe Atlantis unsere
Ohren mit nicht ganz so typischem Alternative. Wenn
sanftere Musik, dann warum nicht eigentlich diese
Scheibe. Allgemein angenehm, dezent aber mit
wohldosierten, härteren Parts, hört sich die Scheibe
wirklich gut. Leider aber fehlt mir wieder einmal das
gewisse Etwas, ein WOW, eine Gänsehaut. Somit driftet
das sanfte Hörvergnügen rasant in die Kategorie "für
Zwischendurch, evtl. für eine Hochzeit". Es liegt wohl
an der zarten Natur dieser Sorte Musik, dass sie selten
wie eine Bombe einschlagen kann. Ein Tacken mehr Power
würde der Gruppe sicherlich nicht schaden. Für die
sanften Persönlichkeiten und die, die auch Softeis
geniessen können, definitiv eine Empfehlung. Mona
Punkte:
keine Wertung
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ARTILLERY - Fear Of Tomorrow
(Re-Release Digipak) Dissonance Productions 1985 wurde
diese Scheibe der dänischen Thrash-Metaller
veröffentlicht. Damals klang alles noch eine Spur
"dilettantischer", passte aber perfekt in die damalige
Zeit. Denn Artillery lagen mit ihrem Sound zwischen den
konfusen Startversuchen von Kreator und Sodom sowie den
verspielten Anfangstagen von Testament. Was den Fans
besonders gefiel, waren die messerscharfen Riffs, die
wie eine Kreissäge durch Butter gingen. Dafür war der
Gesang von Flemming Rönsdorf für viele sehr
gewöhnungsbedürftig. Trotzdem oder vielleicht gerade
deswegen hat das Debüt von Artillery mit seiner
verspielten Art genau den Weg in die Herzen der Thrasher
gefunden, auch wenn der grosse Erfolg bisher (leider) immer
ausgeblieben ist. Anspieltipps sind «Show Your Hate», das
schleppend beginnende «King Thy Name Is Slayer», «Deeds
Of Darkness» und der Titelsong. Aber seien wir ehrlich.
Im Vergleich zu den Debütalben der damaligen US-Helden
wie Overkills «Feel The Fire», Megadeths «Killing Is My
Business», Slayers «Show No Mercy» oder Testaments «The
Legacy» steht «Fear Of Tomorrow» ziemlich weit hinten
an. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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THE MOTH GATHERER - Esoteric Oppression (LP) Agonia
Records Meine Güte, wie geil würde diese Band
klingen, wenn sie einen echten Sänger anstelle eines
Schreihalses hätte. Das waren Anno Dunnemals so meine
Gedanken, als ich mich mit den Frühwerken von Paradise
Lost und My Dying Bride konfrontiert sah. Und heute?
Sehe ich das immer noch genauso. Scheinbar ist es so,
dass gewisse Bands nicht aus den vergangenen Fehlern
anderer gelernt haben und sozusagen die Sünden ihrer
Väter wiederholen. Denn wie auf den ersten Lebenszeigen
der oben genannten Truppen, trifft auf dem dritten The
Moth Gatherer - Longplayer teils brachiale, teils
doomige, teils melancholische aber immer sehr
atmosphärische Musik, die die Seele wirklich zu berühren
vermag, auf deplatzierten Brüllgesang, der die akribisch
aufgebaute elegische Stimmung jedes Mal zu verderben
weiss, und das gründlich. Es gibt zwar durchaus Momente,
in denen das Gebelle von Gitarrist Victor Wegeborn genau
das Richtige ist, und zwar immer dann, wenn die vier
Schweden ihren selbstgewählten "Post Rock" und "Post
Metal" (habe dieses ganze "Post Irgendwas" - Gelaber nie
wirklich kapiert) beiseitelassen und in Richtung
breaklastigen Sludge abdriften. Nur ist es halt so, dass
diese heftigen Momente eher die Ausnahme bilden und die
Tracks im Grossen und Ganzen von einer schweren,
erhabenen Atmosphäre leben, welche durch den
treffsicheren Einsatz von weiblichen Vocals, Keyboards
und sonstigen Klangeffekten aus der Welt der
elektronischen Tasteninstrumente noch verstärkt wird,
und genau da empfinde ich dieses Gebrülle als störend.
Das stete Wechselspiel zwischen hart und herzlich sorgt
selbstredend für viel Spannung und Dynamik in den teils
wirklich sperrigen und dennoch angenehm progressiv
ausgerichteten Kompositionen. Auch wenn die Band durch
den anvisierten Stilmix nicht wirklich fassbar ist, ist
für mich rein musikalisch somit alles im Lot, denn die
Trauer und die Verzweiflung, welche die fünf langen
Songs vermitteln, wirken wirklich authentisch und
keinesfalls aufgesetzt. Aber eben, wie geil würde diese
Band klingen, wenn sie einen echten Sänger anstelle
eines Schreihalses hätte? Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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STEEL RAISER - Accacio (CD) Iron
Shield Records Es gibt Alben, bei denen
eineinhalb bis zwei Wochen schlecht ausreichen, um sich
über eine CD eine Meinung zu bilden. Ein gutes Beispiel
dafür ist das vierte Werk der italienischen Steel
Raiser. Nach dem ersten Anhören war da eine kraftvolle
Musik mit groben Ecken und Kanten auszumachen, der aber
jegliche Ohrwürmer und Feinheiten fehlten. Lässt man dem
Album aber etwas Zeit, wird immer offensichtlicher, was
Steel Raiser sein wollen: Nämlich ein ungeschliffener
Diamant. Oder mit anderen Worten: Das ist purer Heavy
Metal. Sänger Alfonso Giordano klingt dabei sehr extrem
und sollte aus verschiedenen anderen Stimmen
herauszuhören sein. Ein gewisser "Nervfaktor" ist zu
erahnen, stellt sich aber bei mir nicht ein. Und die
Lieder? Diese sind schön arrangiert, lassen nichts an
Intensität vermissen und überraschen mit einem
Stratovarius-artigen Keyboard. Dieses wird aber sparsam
und auch nicht in jedem Lied eingesetzt. Trotz einer
Ballade unter den elf Liedern wirkt hier alles auf
Power getrimmt. Was aber zum Aufstieg in höhere Liegen
fehlt, sind die Hits. Hier ist alles schön anzuhören und
gut gespielt. Das nützt aber wenig, wenn nur wenig
hängen bleibt. Können Steel Raiser dieses Mankos künftig
nicht ausmerzen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als
mit aussergewöhnlichen Konzerten zu punkten. Das Album
selber ist aber eher etwas von Liebhabern für Liebhaber,
denen das Rohe am Herzen liegt. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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EXITWOUNDS - Visions Sharptone
Records/Warner Hach, Metalcore! Welch ein
spannendes Genre. Die Spanne zwischen genial und "Na ja"
ist sehr lang. Dieses Werk dauert 20 Minuten und trotz
der bescheidenen Länge ist dies gut bemessen. Mehr wäre
definitiv zu viel. Trotz hörbarem Potential fehlt es den
Jungs aus Indianapolis noch am gewissen Etwas, aber
trotzdem schafft die Band es, ein solides Album zu
präsentieren, welches überzeugt. Ein bisschen Paradox
ist es schon. Das Klima des Albums, um es mal so zu
nennen, ist auf den Punkt getroffen. Die Atmosphäre
reisst einen mit, beinahe meditatives Kopfwippen stimmt
den Klängen zu. Ein überraschend guter... äh, "Short
player" muss man eigentlich sagen. Jedem Core-Fan
wärmstens zu empfehlen und möglicherweise auch den
Metal-Neulingen, die noch nach ihrem Lieblingsgenre
suchen. Diese Band ist es sicherlich wert, weiter
verfolgt zu werden, ich kann mir gut vorstellen, dass da
noch Einiges im Core-Bereich abgehen wird mit denen.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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LACERATION - Remnants
(Compilation) Unspeakable Axe Records Was für
eine arschgoile Death-Thrash-Granate ist denn das hier?
Ja, ich weiss, es ist eine Compilation, aber was für
eine! Interessanterweise existieren die Kalifornier von
Laceration wieder, nach einem kurzen Unterbrüchen. Der
U.S.-Vierer frönt dem 'old-school'-mässigen
Death-Thrash-Genre, so à la Suffocation, Demolition
Hammer, Solstice, Deicide, Cannibal Corpse, Death und
Konsorten. Ja, ich weiss, was haben den die Deather von
Deicide, Cannibal Corpse, etc. im Death-Thrash zu
suchen? Hallo? Hört euch mal die Mucke von denen an, da
ist sogar sehr viel Thrash vorhanden, und zwar im
positiven Sinne. Bekanntlich ist der Spagat zwischen
'old school' Death-Metal und Thrash-Metal nicht alle
Welt und sehr eng miteinander verknüpft,
glücklicherweise. Kommen wir doch wieder zum Thema
'Remnants' von Laceration zurück. 10 Tracks ihres
bisherigen Schaffens, erschienen in diversen Forman als
EP-, Demos- oder Split-Releases, jedoch nie als
Longplayer. Somit könnte man direkt schreiben, dass mit
'Remnants', auch wenn eine Compilation, auf eine Art und
Weise der erste Longplayer von Laceration released
worden ist. Die Gitarren riffen sich herrlich in alter
und frischer Manier durch die Tracks, mal deathig und
mal thrashig, stets groovend und straight, gepaart mit
herrlichen Soli, Arpeggi, Tappings und melodiösen
Läufen. Auch der Tieftöner passt sich diesem Muster an,
mal thrashig, mal deathig, aber stets hörbar groovend.
Die Drums doublebassen oft, dann mal wieder so schön
thrashig leicht blastend à la Demolition Hammer und
Solstice, dann wieder deathig moshend und groovend. Der
Gesang ist eher im thrashigen Bereich anzusiedeln,
shoutend, wütend, tief, dennoch verständlich, leicht
growlend. Auch da werden Erinnerungen an Demolition
Hammer, Death und Solstice wach gehalten, jedoch ohne
diese genannten Einflüsse einfach zu kopieren. Nein, da
wird in Eigenmanier und -regie kräftig gedeath-thrashed.
Für mich, trotz als Compilation herausgebracht, ein
weiteres Highlight musikalisch-metallischen Ergusses im
2019. Death-Thrash as it's best! Leopold
Punkte:
keine Wertung
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JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE - Mama Said Rock Is Dead
(3 LPs) Steamhammer/SPV
Dass Steel Panther irgendwann
einmal ihre Nachahmer finden würden, war klar. Hier ist
der erste davon. John Diva, dessen Mutter eine
schwerarbeitende, als Groupie in den Backstageräumen der
grossen US-Stars zu findende Frau war, hat Mister Diva
den Einstieg ins Rockbusiness erleichtert. Van Halen
sind bei den Rockets Of Love ebenso gegenwärtig wie
damals bei Steel Panther. Lieder wie «Lolita», das
schwerfällige «Rock'n'Roll Heaven», das flotte «Wild
Life», das gefährliche «Toxic» und «Rocket Of Love»
können Spass verbreiten. ABER! Während Steel Panther
wenigstens noch Hits schrieben, ist hier vieles nur auf
einem Image aufgebaut. Das wird sicherlich fruchten, da
bin ich mir sicher, aber John kommt mit seinen Songs,
die von Country über Blues bis zum Hard Rock alles
beheimaten, nicht an die grossen Helden an. Junge! Du
hast doch alle gesehen, zusammen mit deiner Mam! Hast du
ihnen nicht abgeschaut, wie man tolle Tracks schreibt?
Selbst Pretty Boy Floyd und Tuff haben mehr Hitpotenzial
in den Poren. Sorry, aber muss man denn jeden Trend
ausschlachten? Klingt interessant, aber wer mit so viel
Brimborium angekündet wird, der sollte auch mit dem
Songwriting mehr bieten können. Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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FEVER 333 - Strenght In Numbe333rs
(CD)
Roadrunner Records/Warner
Letlive sind tot - lang lebe
Fever 333. Es hat bekanntlich nicht lange gedauert, bis
sich Fronter Jason Butler nach dem Ende seiner alten
Kombo mit einem neuen Projekt befasst hat. Nur drei
Monate nach dessen Ableben gebar er Fever 333. Das 333
im Bandnamen steht für die drei "C" von Community,
Charity und Change. Eine Crossover-Band mit derartigen
Ambitionen gab es vor vielen Jahren schon mal, und der
Vergleich mit Rage Against The Machine wird auch seit
dem 1. Tag von Fever 333 immer wieder gerne ins Feld
geführt. Zu Butler gesellen sich noch der ehemalige The
Chariot-Axtschwinger Stephen Harrison sowie Night
Verses-Drummer Aric Improta. Nach der EP "Made An
America" hauen nun Fever 333 ihr Langspieldebüt
"Strength In Numb333rs" raus. Die Platte kommt
glücklicherweise deftiger und abwechslungsreicher daher
als es die Songs auf der EP erwarten lassen würden.
Butler singt und brüllt sich gekonnt durch seine
bewährten Tonlagen, während Harrison und Improta mit
Riffs und Patterns ihren Part zur auf Hochglanz
getrimmten Revolution beisteuern. Ob man mit derart
glattgebügelter Musik allerdings die gewünschte
Revolution anzetteln kann, bleibt fraglich. Was Fever
333 da fabrizieren wird, im Volksmund "Rapcore" genannt
und ist im Prinzip nichts anderes als Rock mit HipHop-
und Rap Einflüssen - je nach Song mal mehr, mal weniger.
Ich würde den Sound nicht direkt als ordinär bezeichnen,
aber das Gesamtpaket Fever 333 definiert sich Grossteils
aus der Politisierung der Band und Jason Butlers
Fähigkeiten am Mikro, denn wenn auch Schlagzeug, Gitarre
und Bass (wahrscheinlich vom Band, da es keinen
Bassisten gibt) vorkommen, so sind sie dennoch als
Ganzes zu wenig im Einsatz. Über die zehn Songs hinweg
lassen sich immer wieder kleine Highlights entdecken, an
einer Revolution jedoch schrammt die Platte meilenweit
vorbei. Oliver H.
Punkte:
6.8 von 10
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THE SONIC DAWN - Eclipse (LP) Heavy Psych Sounds
Records Die dänischen Psych / Retro Rocker geben
sich auf ihrem dritten Album ganz schön laid back, aber,
und das ist der entscheidende Punkt, sie lassen dabei
keinen Augenblick lang ihre ganz spezielle, lässige
Coolness missen. Der Opener ?Forever 1969? sagt
eigentlich schon alles über dieses Trio aus, im Titel
selbst wie auch musikalisch, denn die Verwurzelung in
den ausgehenden Sechzigern könnte kaum tiefer sein.
Offensichtlich haben sich die drei irgendwo im
Spannungsfeld zwischen Savoy Brown, Amboy Dukes und Pink
Floyd zu ganz frühen David Gilmour-Zeiten eingependelt,
die musikalischen Parallelen zu diesen Perlen der
modernen Populärmusik sind definitiv nicht von der Hand
zu weisen, und das ist gut so. Einzig die knietiefe
Verneigung vor Chris Isaaks "Wicked Game" (gecovert von
u.a. HIM) namens "The Stranger" hätten sie sich sparen
können, da ist mir die Inspiration einfach zu
offensichtlich und man kommt dabei der Grenze zum
Plagiat gefährlich nahe, ähnliches gilt im Übrigen für
die Pink Floyd - Erinnerungsnummer "On The Edge Of Our
Time". Und warum ausgerechnet der obercoole Rocker "No
Chaser" gerade mal 1:34 Minuten dauert, wird sich mir
wohl nie erschliessen. Dabei hätten sie solch deutliche
Querverweise eigentlich gar nicht nötig, denn sie sind
durchaus in der Lage, eigenständig klingende Psxchedelic
Rock - Juwelen aus dem Ärmel zu schütteln, hört euch nur
mal "To Change Who We Are" an. Aber sei's drum, die
Jungs schwimmen eindeutig mit aller Konsequenz gegen den
Strom und zeigen allen selbsternannten Neuhippies, wo
der mit Blumen verzierte Hammer hängt, denn für
entspannte Augenblicke in patchouligeschwängerter
Atmosphäre und lavalampenbeleuchteter Umgebung bietet
"Eclipse" den ultimativen Soundtrack. Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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BLOOD RED SAINTS - Pulse AOR Heaven/Non Stop Music
Das dritte Album der Briten von Blood Red Saints? Okay,
es soll melodischer Rock sein, aber dazu hantieren die
Herren mit zu viel (zu) modernen Sounds, welche dem
Ganzen einen "komischen" Glanz verleihen. Etwas
überspitzt gesagt, als würde Bon Jovi mit
Rammstein-Sounds experimentieren. Da erinnert mich
vieles an W.A.S.P. «Kill! Fuck! Die!», ein Werk, das
eigentlich tolle Songs besass, aber eine zu
Industrial-artige Produktion. Man kann den Tracks auch
die Luft zum Atmen nehmen, was hier bei «Pulse»
definitiv passiert. Muss es denn immer dieser kalte
Sound sein, der guten Tracks das Leben einfriert?
«Invincible» wäre eigentlich ein toller Song, der aber
auch an der Produktion scheitert. Nicht, dass sie
schlecht ist, aber definitiv nicht zum Lied passt. Ganz
ehrlich, so macht das Anhören eines Albums keinen Spass.
Das habe ich schon damals bei meinen Helden von W.A.S.P.
bemängelt, und davon bringt mich auch niemand ab.
Schimpft mich altbacken, aber Lieder sollen doch auch
Emotionen vermitteln?! Doch in der heutigen
Social Media Zeit passt das halt bestens hinein. Keine
Gefühle zeigen und sich hinter einer Fassade verstecken.
Sorry Jungs, aber das ist nichts! Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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HEXVESSEL - All Tree (LP) Century Media/Sony Die
in Finnland gegründete Psychedelic Forest Folk Rock Band
Hexvessel veröffentlichen ihr viertes Studioalbum «All
Tree» unter Former Mat "Kvohst" McNerney. Das sinnliche
und berauschende Album lässt den Hörer in schöne
Landschaften eintauchen. Der Fokus liegt auf schönen
Akustikgitarren-Melodien, dazu greifbare Geigenmelodien,
die der Musik einen Feinschliff verpassen und
verträumtem Gesang. "Psychedelic" ist eine passende
Beschreibung - in welche Richtung sich die Musik
Hexvessels entwickelt, ist in jedem ihrer Lieder unklar.
Die erzeugte Stimmung ist emotional und dennoch brüchig
- diverse Empfindungen werden hervorgerufen, die sich
teils wieder ausstechen. Von schönen Melodien, die Glück
und Zufriedenheit erzeugen, wechselt es oft zu innerem
Zwiespalt und eigener Hinterfragung. Oftmals,
beispielsweise im dritten Track «Old Tree» oder im
siebten Titel «A Sylvan Sign», erinnerte mich die Musik
durch die dominante Akustikgitarre an die typische
Lagerfeuer-Stimmung im Wald. Das im letzteren Lied
eingeschleuste Vogelgezwitscher unterstreicht diesen
Eindruck nochmals. Dazu muss ich sagen, dass mich das
Lied vom Gesang und der allgemeinen Atmosphäre an «Us
and Them» von Pink Floyd erinnert hat - was den
psychedelischen Inhalt nochmals deutlich hervorruft.
Jedoch muss ich allgemein sagen, dass die Lieder nicht
hängenbleiben. Ich persönlich denke, dass das Album zur
Entspannung ganz gut sein kann, aber wirklich
einschlagen oder fesseln kann es nicht. Hexvessel
kopieren sich manchmal selbst bzw. die Lieder klingen
teils ziemlich ähnlich - dadurch erscheint auch leider
«All Tree» eher monoton. Musikalisch vertreten sie das
Genre super. Aber bisschen mehr Abwechslung im
Musikaufbau wäre von Vorteil. Dennoch tut's das Album
als Hintergrundmusik beim Entspannen oder Nachdenken.
Sina
Punkte: 6.5 von 10
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SEBASTIEN - Behind The World (EP)
Pride & Joy Music Nur ein Jahr nach dem
hervorragenden «Art Of Creation»-Album veröffentlichen
die Tschechischen Power Metaller eine EP mit vier
Liedern. Diese hinterlässt beim Metal-Fan einige
Fragezeichen. Nicht, dass das starke Songwriting
schwächer geworden ist. Im Gegenteil, sämtliche Lieder
müssen den internationalen Vergleich nicht scheuen. Hier
sind Leute mit grossem Talent am Werk. Für Verwirrung
sorgt dagegen die Produktion. Was eigentlich wie Heavy
Metal klingen sollte, wurde derart poppig produziert,
dass die vorhandenen aggressiven Gitarren fast nicht
mehr zu hören sind. Klingt der Titelsong noch wie Rage
zu «XIII»-Zeiten, wurden dem darauf folgenden «Fight For
Love» sämtliche Zähne gezogen. Dass es auch anders geht,
beweisen diesen Monat die Peino-Metaller Beast In Black,
deren Sänger auch auf dieser EP bei «Fight For Love» zu
hören ist. Bei Beast In Black ist bei aller
Pop-Affinität aber noch Metal auszumachen. Dieser Anteil
wird auf dem jetzigen Kleinwerk auf ein maximales
Minimum reduziert. Schade! Denn das Songwriting ist, wie
gesagt, mehr als hörenswert. Bleibt zu hoffen, dass
diese EP nicht die Marschrichtung für folgende Alben
vorgibt. Sollte das so sein, wird vom bisher hart
erarbeiteten guten Ruf bald nicht mehr viel übrig
bleiben. Und das wäre definitiv ein grosser Verlust.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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LUMBAR -The First And Last Days Of
Unwelcome (Re-Release LP) Argonauta Records
Dieser wüste Doombrocken erschien erstmals 2013 unter
dem Southern Lord Banner und wird jetzt über Argonauta
Records nochmal veröffentlicht, mit neuem Artwork,
selbstverständlich in limitierter, bunter Vinyl-Auflage
aber zum ersten Mal auch als CD. Die Story hinter der
Musik ist eigentlich eine recht traurige. Mastermind und
Multiinstrumentalist Aaron Edge (Ramprasad / Bible Black
Tyrant / Rote Hexe / Iamthethorn / Roareth / Phemüt),
schrieb die sieben Songs übers Wochenende, woraufhin
Mike Scheidt (Yob) und Tad Doyle (Brothers of the Sonic
Cloth / TAD) den finsteren Lyrics von Edge ihre Stimmen
liehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde bei Edge Multiple
Sklerose diagnostiziert, was nicht nur ihn und
schlussendlich dieses x-te kurzlebige Projekt zerriss,
sondern auch seine Ehe. Insofern ist die Neuauflage von
"The First And Last Days Of Unwelcome" für Aaron Edge
nichts anderes als die Rückblende auf diese eine tief
einschneidende Wende in seinem Leben. Dementsprechend
klingt die Scheibe auch. Die schlicht als "Day One" bis
"Day Seven" betitelten und durchnummerierten Songs, die
mit einer Durchschnittslänge von 3:30 Minuten für Doom -
Verhältnisse ungewöhnlich kurz ausgefallen sind,
vermitteln ausschliesslich tiefsten Pessimismus und
nicht enden wollenden Schmerz, musikalisch umgesetzt
mittels schleppendem Tempo, höllisch tiefen Gitarren und
einem wüst verzerrten Bass. Hinzu kommen die Beiträge
von Scheidt und Doyle - ein Sänger bzw. ein Screamer -
die mit ihrer kranken Gesangsperformance dem Ganzen die
Krone aufsetzen. Meins ist das nicht wirklich, denn ganz
ehrlich, die meisten Songs sind nichts anderes als eine
einigermassen strukturierte, im Loopmodus agierende
Geräuschkulisse mit Geschrei oder Geflüster. Da ist mir
dann sogar noch der oft von mir belächelte "Wohlfühl -
Doom" lieber, und das will was heissen. Von dieser
Neuveröffentlichung sollten Menschen, die zu
Selbstzweifel, Schwermut und Lebensangst neigen, die
Finger lassen. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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TOURNIQUET - Gazing At Medusa (CD) Pathetic Records
Die hierzulande wohl etwas unbekannte Metalband aus Los
Angeles lädt schon in den ersten paar Sekunden mit
spannendem Intro ein. 45 Minuten lang ist das neunte
Studioalbum und meine Gefühle sind gemischt. Es scheint
mir, als hätte ich das alles schon mal gehört und
dennoch höre ich gerne weiter. Manchmal ist Altbekanntes
eben doch nicht so schlecht und es tut den Ohren gut.
Mit der Zeit fehlt aber schon ein WOW-Effekt, was den
ansonsten positiven Gesamteindruck verblassen lässt. Die
angenehme Mischung aus soliden, wenn auch nicht extrem
innovativ wirkenden Riffs und stärkem Gesang regen
dennoch den "Headbang-Muskel" an. Nichtsdestotrotz, bin
ich nicht komplett überzeugt. Alles in Allem leider ein
weiteres Album ohne bleibenden Effekt. Fans von
klassischen Heavy Metal dürften jedoch viel Freude an
der Scheibe finden, auch wenn es anregenderes Material
da draussen gibt. Die Gitarren scheinen das Album etwas
zu retten. Mona
Punkte: 6.0 von 10
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PALISADES - Erase The Pain (LP) Rise Records
Post-Hardcore, eine merkwürdige Bezeichnung für diese
doch recht auffällige Mischung aus Metalcore und Pop.
Kann natürlich sein, dass ich mich zu wenig auskenne,
aber die Atmosphäre entspricht eher einem Mix Bring Me
The Horizon zur Zeit ihres Stilwandels mit teils guten,
aber teils auch einfach durchschnittlichen Pop-Vocals.
Alles in Allem ganz netter Sound, welcher jedoch keinen
bleibenden Effekt hinterlässt und (zugegebenermassen
etwas oberflächlich betrachtet) sehr substanzlos wirkt.
Schade, könnte doch recht interessant sein, Potential
ist nämlich klar hörbar. 33 Minuten scheinen eine gute
Länge zu sein, mehr wäre zu viel des Guten, da das der
Hörer nicht wirklich gepackt wird und sich diese halbe
Stunde sehr in die Länge zieht. Wie so viele Alben
dieses Genres kann ich es bloss als "nette Abwechslung"
kategorisieren. Der Sound geht trotz drohender Andeutung
von Langeweile nicht auf den Keks, da das Zusammenspiel
es schafft, die Ohren zu umschmeicheln. Gerade noch
gerettet. Genre-Anfängern bestimmt zu empfehlen.
Mona
Punkte:
6.0 von 10
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DAWN OF ASHES – The Crypt Injection II (Non Serviam)
Metropolis Records Zugegeben ich bin weder
ein Anhänger noch ein Experte der düsteren
Tanzschuppen-Musik, von daher ist meine Meinung eher
subjektiv als objektiv, was diese
Electro/Industrial-Metal-Klänge anbelangt. Da mir daher
die Band bislang am Popo vorbei ging, war ich doch
erstaunt, dass „The Crypt Injection II (Non Serviam)“
bereits Album Nummer 10 der L.A.-Düstertruppe ist, somit
scheint es doch einige Seelen zu geben, welche zu
stampfenden Beats ihr Tanzbein schwingen. Um die Klänge
zu beschreiben, würde ich sagen, es wird versucht, eine
Atmosphäre zu erschaffen, wie es Samael auf „Passage“
vorgelebt haben, dazu mischen sich ein paar Fear
Factory-Riffs und natürlich viel Electro- und
Synthklänge. Nach einem brauchbaren Intro sind es
besonders „Reborn In Fire“ und „The Serpents Of Eden“,
die ordentlich einheizen, zumal bei diesen Songs der
Metal-Anteil noch hörbar ist, während beim weiteren
Verlauf mehr Gewicht auf die Electro-Schiene gelegt
wird. Schade eigentlich, denn besonders bei einem
Songtitel wie „The Spirit Of Anger“ hätte ich eigentlich
mehr Aggressivität erwartet als nur sich wiederholende
elektronische Zutaten. Zwar kann sich die düstere
Atmosphäre über die gesamte Spielzeit behaupten, und
auch die Produktion ist gut gelungen, nur flacht für
mich das Album nach dem feurigen Start zu sehr nach
hinten hin ab. Dies mag durchaus meinem Geschmack
geschuldet sein und daher kann ich definitiv nur raten,
weniger auf meine Wertung acht zu geben, als selber mal
ein Ohr zu riskieren. Wer gerne sein Leben auf der
schwarzen Hüpfburg verbringt und noch jung im Saft ist,
der könnte von Dawn Of Ashes durchaus begeistert sein.
R.K.
Punkte:
6.0 von 10
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OPPROBRIUM - The Fallen Entities (CD) High
Roller Records Alte Hasen kennen die Band noch
unter dem Namen Incubus, welche in den späten
80ern/frühen 90ern mit ihren Alben "Serpent Temptation"
und "Beyond The Unknown" einigen Bekanntheitsgrad in der
Sparte "Amerikanischer Death/Thrash" erlangt hat. Die
beiden Howard-Brüder Francis (git/vox/bass) und Moyses
(drums) legen uns nun im Duobetrieb (und dem beinahe
schon bewährten Zehnjahrestakt) ein neues Album vor.
Zuhause aufgenommen und von Patrick W. Engel gemastert,
bieten Opprobium 30jährigen, leicht sperrigen
Südstaaten-DeathThrash in furztrockener
Proberaumqualität an. Acht Songs mit Groovefaktor 5%,
Riffschiebereien und gutklassigem Kartoffeldrumming 55%
und leicht abgelenkt wirkendem, angedeathtem Geheisere
weil sich der Sänger gleichzeitig auf die Gitarre
konzentrieren muss 40%. Pluspunkt ist die gnadenlose
Ehrlichkeit dieser Aufnahme, denn viele Bands könnten
sich durch "The Fallen Entities" wieder einmal vor Augen
führen wie sie eigentlich vom Zuschauerraum aus tönen.
Eine stabile Scheibe mit nostalgischem Flair aber auch
zu naivem Songwriting, als dass man dazu eine ehrliche
Faust ballen könnte. Für Ultra-Nostalgiker,
Riff-Nachspieler und Professionelle Demos-Fans.
Reinhören. Hardy
Punkte:
5.0 von 10
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RIBOZYME - Argute (CD) Indie Recordings/Irascible
Ganz nett, was die Leute von Ribozyme da von sich
geben - leider aber irgendwie auch nicht mehr. Hard Rock
mit einem Sänger in den höheren Stimmlagen. Kennt man,
ist nix Neues. Klar, man spielt ganz gut, die Produktion
stimmt auch (ist einfach extrem leise), es stimmt
prinzipiell alles - aber für mich persönlich steckt da
zu wenig Seele dahinter. Kann man sich anhören, muss man
aber nicht. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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TEMPESTARII – Temple Of Skies Mercenary Musik
Von Namen hätte ich erst blind auf Finnland getippt,
doch diese Atmospheric Black Metal-Truppe stammt doch
tatsächlich aus Idaho. Diese Tatsache macht jedoch
leider die Musik nicht besser, auch wenn man hier so was
wie einen „Exotenbonus“ geltend machen könnte, so ist
das Werk ein zelebrieren der Langeweile. Hat man sich
den Opener „Holy Dread“ einverleibt, der grundsätzlich
nicht mal so übel ist, so bieten die folgenden vier
Songs kaum noch Überraschungen. Da nützt auch die wie
üblich in diesem Subgenre teils mehr als 10 Minuten
Spielzeit eines Songs wenig. Gerade wenn ein Song so
lange dauert, erwarte ich gewisse Spannung und Ideen,
welche mich an die Musik fesseln, doch leider plätschern
die Klänge oftmals nur so vor sich hin und es bleibt
kaum was haften. Wenn ich mir parallel dazu Bands anhöre
wie Forteresse, Uada oder Mgla, dann verliert sich
Tempestarii schlicht in der Belanglosigkeit. Der Black
Metal, welcher hier auf „Temple Of Skies“ vorgelegt
wird, ist Stangenware, Melodien, welche sich im Hirn
verankern, gibt es kaum und wirklich Atmosphäre kommt
höchst selten mal auf. Schade, aber vielleicht klappt es
ja beim nächsten Versuch besser. R.K.
Punkte:
3.5 von 10
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PAPA ROACH - Who Do You Trust? Eleven Seven Music
Mann oh Mann - Ich war ja schon vom Vorgänger
"Crooked Teeth" nicht allzu begeistert, aber "Who Do You
Trust?" schlägt sogar diese Enttäuschung. Zumindest aus
meiner Sicht. Papa Roach haben sich, abgesehen von ganz
wenigen Ausnahmen, komplett von ihren musikalischen
Wurzeln und Trademarks entfernt und spielen nun eine Art
sehr modernen, weichgespülten Soft Rock mit sehr vielen
elektronischen Einsprengseln, Soundcollagen und
Ambient/Post-ähnlichen Einflüssen. Alles sehr steril,
eben modern, ohne jegliche Ecken und Kanten. Klar,
einzelne Ausreisser gibt es ("I Suffer Well", der Anfang
von "Maniac", Teile von "Renegade", die allerdings auch
von Marilyn Manson stammen könnten) - hmm, jetzt, da ich
es mir nochmals überlege: Jepp, der gute Brian Warner
scheint grossen Einfluss auf Papa Roach gehabt zu haben,
denn er scheint immer wieder aus der, ähm, Musik hervor
zu grinsen. Nun, man kann Papa Roach zugute halten, dass
man sich nicht auf eine bestimmte Musikrichtung
versteift, sondern immer wieder was Anderes macht. Ist
prinzipiell auch super, aber man kann auch zu weit weg
wandern... Wie dem auch sei: Kann man sich antun, aber
man sollte einfach immer bedenken, dass Papa Roach
eindeutig nicht mehr so klingen wie ano dunnemals.
Modern, seicht, ohne Ecken und Kanten, einfach ziemlich
heftig belanglos. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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