Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Sometimes The World
Ain't Enough Nuclear Blast/Warner Das
Jahr 2018 geizt nicht mit Releases von grossen wie
kleineren, aber bedeutsamen Bands! Nach Judas Priest und
Ghost sind auch The Night Flight Orchestra mit neuem
Material am Start, das die inzwischen ordentlich
angewachsene Fanbase nach dem letztjährigen Knaller
"Amber Galactic"! Bereits kurz nach dem fantastischen
Konzert am 18.12.2017 im Werk 21 vom Dynamo in Zürich
war zu erfahren, dass bereits neue Songs am Start seien
und es somit nicht mehr lange gehen werde, bis der
Nachfolger am Start sei. Und nun dauert es noch bis Ende
Monat, genauer bis zum 29.06.2018, und dann wird
"Sometimes The World Ain't Enough" die Durststrecke der
Fans beenden. Die Erwartungen schraubten sich gewaltig
in die Höhe, denn wenn das "Make it or break it"-Album
so stark wie "Amber Galactic" ist, befindet sich die
Messlatte für alles andere, das danach kommt, auf einem
enormen Level. Im Wissen darum war ich nervös wie sehr
gespannt zugleich, was mich mit dem Opener "This Time"
erwarten wird. Eingeleitet durch unverkennbare
rhythmische Vibes vom Deep Purple-Klassiker "Highway
Star" geht es keine Minute, bis sich auf dem Gesicht des
Rezensenten ein breites Grinsen festsetzt! Yel folks...,
this it it..., ein weiterer Knaller unserer Helden, und
was für einer, geil! Nach einem schon fast schockartigen
Erlebnis der positiven Art lechze ich nach mehr, und
erhalte es gleich in Form vom Miami Vice Pop-Rocker
"Turn To Miami" und auch hier, TNFO pur, inklusive der
längst prägenden Backing Vocals unserer beiden
Stewardessen Anna-Mia Bonde und Anna Brygård,
hammermässig! Mein Gott, was kommt noch alles?! Erstmal
End-70er Disco-Groove mit "Paralyzed" und weiteren
Melody-Refrains für die Ewigkeit und danach verbeugt
sich der Titeltrack vor den schwedischen Pop-Superstars
ABBA, während "Moments Of Thunder" vor allem Asia und
TOTO huldigt, und das in bewährter TNFO-Manier, einfach
nur geil.
Und die Formkurve bleibt
erfreulicherweise auch bei den weiteren Songs ganz oben.
Dass bei "Lovers In The Rain" zumindest ein Anflug von
Coldplay durch die Gänge weht, schadet nicht, da man mit
dem rhythmischen Grundgerüst der 80er in der Spur bleibt
und letztlich doch wieder mehr oder weniger bei ABBA
landet, herrlich! Und dann kommt er..., der erhoffte
Earcatcher: "Can't Be That Bad", gefolgt "Pretty Thing
Closing In", das Daft Punk nicht besser hingekriegt
hätten und Patrick Cowley (R.I.P.) als Gott der 80er
Disco-Klänge alle Ehre macht. Während hiermit einige
Leute womöglich Mühe bekunden, kriege ich eine Gänsehaut
nach der anderen, weil hier mir bestens vertraute Sounds
derart genial ineinander fliessen, die mich schon mein
ganzes Leben hindurch begleiten. Den Vogel schiesst
letztlich aber der Schlusstrack "The Last Of Independent
Romantics" mit 09:17 Minuten Spielzeit ab und lässt
umgehend Erinnerungen an "The Heather Reports"
aufkommen, den brillanten Longtrack von "Skyline
Whispers", dem zweiten Album aus dem Jahr 2015. Die
selbst auferlegten Hürden für die Band waren hoch, sehr
hoch sogar, aber "Sometimes The World Ain't Enough" ist
mehr als nur der würdige Nachfolger von "Amber Galactic"
und wird The Night Flight Orchestra mit Sicherheit noch
mehr Erfolg bescheren, als bisher schon erreicht wurde.
So gross die Freude zum bevorstehenden Konzert am
08.12.2018 in Zürich sein wird, so ist es nicht nur für
Frontmann Björn Strid nach dem mit mir geführten
Interview frustierend wie unverständlich zugleich, dass
TNFO heuer beim "Sweden Rock Festival" leider nicht
berücksichtigt wurden. Vor erst noch überwiegend
heimischem Publikum und der generellen Affiche des SRF
wäre ein Auftritt im Vorfeld des Album-Releases von
grosser Bedeutung gewesen. Dafür wird eine der aktuell
interessantesten Bands der Szene bei Metal Factory
uneingeschränkt wie verdient mit der Höchstnote bedacht!
Rockslave
Punkte:
10 von 10
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IMMORTAL - Northern Chaos Gods (LP) Nuclear
Blast/Warner Nach nun schon beinahe neun
Jahren und einigen Dramen mit Ex-Frontmann "Abbath"
legen Immortal mit ihrem neuen Album "Northern Chaos
Gods" los. Und wenn ich loslegen sage, dann meine ich es
auch so. Schon der erste Song, der den gleichen Namen
wie das Album selbst trägt, hat mich komplett vom Hocker
gehauen! Mit rasenden Gitarrenriffs, blastenden Drums
und heiseren Screams wird ihr neues Werk eingeläutet.
Man glaubt es kaum, dass nur zwei Männer hinter so viel
Technik und Können stehen. Dieses rasende Tempo ziehen
diese beiden Jungs durch das ganze erste Lied durch und
gleich weiter durch das Nächste: "Into Battle Ride".
Dann kommt die Nummer Drei "Gates to Blashyrkh" also die
Tore zu ihrer persönlichen Winterwelt. Verhältnismässig
ruhigere Klänge laden dazu ein, in diesen tobenden
Schneesturm einzutreten. Ich glaube, die Bezeichnung
Schneesturm passt ganz gut dazu, so eiskalt und doch
wunderschön. Immortal selbst sagt, dass dieses Album wie
die Band selber ist und wenn ich sage, dass Demonaz und
Horgh zwei nordische Chaosgötter sind, kann das wohl
kaum einer abstreiten. Ich gestehe, zu Beginn war ich
auch etwas kritisch gestimmt, was dieses
Zweimann-Projekt angeht weil Immortal für mich ohne
Abbath einfach nicht mehr richtig ins Bild gepasst hat.
Hätte es wohl auch nicht, wenn die Zwei auf dem genau
gleichen Stand weitergemacht hätten, wie dort wo sie mit
"All Shall Fall" einen weiteren Meilenstein gesetzt
haben. Immortal ist aber zurück in seine Wurzeln
gegangen, dorthin wo alles begonnen hat in den
Neunzigern. Und so schrieben sie "Northern Chaos Gods"
im Stil von altem Black Metal, bloss qualitativ enorm
besser. Meiner Meinung nach ist das ein richtig geiles
Album, welches wieder mal zeigt, dass Immortal es
einfach drauf hat, egal in welchen Umständen sie auch
gesteckt haben. Zoé
Punkte:
9.6 von 10
2. Meinung: Puhhh, was für ein Kontrast zu den
anderen Reviews, die mir in diesem Monat zugedacht
wurden! Doch da liegt natürlich keineswegs ein Fehler
vor, denn wer sich, wie meine Wenigkeit, stilistisch
tolerant, respektive breitgefächert zeigt, hat einfach
mehr vom Ganzen. Bei Immortal war/ist es allerdings so,
dass mich ihre Frühwerke, sprich die ersten vier Alben
zwischen 1992 und 1997 nach wie vor nicht ansprechen,
und das hat nicht nur etwas mit den damals
vergleichsweise grottenschlechten Produktionen was zu
tun. Die Wende kam spätestens 1999 mit «At The Heart Of
Winter», wo das unerlässliche blackmetallische
Grundgerüst mit griffigerem Riffing kombiniert wurde. Im
Jahr darauf erschien bereits der starke Nachfolger
«Damned In Black», der die Altfans zusehends verbrämte
und dafür aber viele neue Fans, darunter auch mich, dazu
gewonnen werden konnten. Die knarzige wie eigentümliche
Gesangsstimme von Leadsänger und Gitarrist Abbath wurde
darauf deutlich mehr wahr genommen als früher.
Unvergessen dabei das Openair-Konzert anlässlich der
Metal Days von 2002 in Pratteln. Mit «Sons Of Northern
Darkness» und dem neuen Deal bei Nuclear Blast befand
sich das lärmige Trio in einer absoluten Hochphase.
Danach riss der Faden aber, da es geschlagene sieben
Jahre dauerte, bis das leider nicht mehr so starke Werk
«All Shall Fall» veröffentlicht wurde. Doch es kam noch
schlimmer, denn die Band zerstritt sich und das führte
2015 zum Bruch. Während Abbath unter seinem Pseudonym
weiter machte und 2016 die erste selbstbetitelte
Solo-Scheibe raus haute, sind nun Harald Nævda alias
Demonaz (v/g) und Reidar Horghagen alias Horgh (d) mit
Immortal und «Northern Chaos Gods» erneut am Start. Die
Frage war nun natürlich, was sich mit dem Abgang von
Olve Eikemo verändern wurde. Die Antwort? Kaum was bis
gar nichts. Vielmehr sind wieder vermehrte Reminiszenzen
an die Vergangenheit auszumachen, sprich mehr Tempo und
weniger Breaks. Puristen jubeln womöglich dennoch nicht
zwingend, aber das neue Material wird dem einstig
zelebrierten Black Metal eher gerecht. Das gilt auch für
den Gesang von Demonaz, der halt viel austauschbarer als
der von Abbath klingt. «Gates To Blashyrkh» beweist
danach aber eindrücklich, dass Immortal Ausgabe 2018
nicht nur tumb auf die Glocke hauen wollen wie früher,
sondern ihre Mucke nach wie vor einem breiteren Publikum
zugänglich bleibt. Das bedeutet freilich auch, die
Wurzeln nicht zu verleugnen, und das machen Immortal
beileibe nicht. Das herrlich vorwärts treibende Monster
«Calles To Ice» würde ich mir allerdings lieber mit dem
altbekannten Geknarze anhören. Der Anteil der schnellen
wie groovigeren Parts hält sich soweit die Waage, was
«Northern Chaos Gods», nebst einer ansprechenden
Produktion gut zu Gesicht steht. Mal sehen und hören,
wie das wohl bald einmal auch live abgehen wird.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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RADWASTE - War Within Eigenvertrieb
Radioactive/Thrash Metal aus heimischen Lande, diesmal
präsentiert von den Aargauern Radwaste. Acht Jahre
warteten wir geduldig auf den Zweitling namens 'War
Within', war der Erstling namens 'Radwaste' im Jahre
2010 erschienen, da darf und kann man wohl sagen: "Was
lange währt, wird noch goiler!". 11 Tracks, welche
einfach schlichtweg der Hammer geworden sind, allesamt,
haben den Weg auf 'War Within' gefunden. O.K., 10 Tracks
mit dem Intro, 'War Within'. Radwaste aus Döttingen/AG,
sind in Persona namentlich Beat Bugmann (Guitars),
Fabian Treier (Bass), Dominik 'Bumi' Baumgartner (Drums)
und Daniel Jerosch (Vocals & Guitars). Nun, was spielen
Radwaste schon wieder? Eben, radioactiven Thrash Metal,
hellyeah! Noch nie was davon gehört? Na, dann wird's
allerhöchste Eisenbahn. Wie gesagt, gut Ding will Weile
haben, oder auf den brennenden Punkt gebracht, gut Ding
will goil sein, und das ist die Scheibe. Etwas vom
Genialsten, was der CH-Metal zu bieten hat. Was der
Vierer von Radwaste nun mit 'War Within' abliefert, ist
einfach der Hammer. Exzellentes Songwriting, goiles
Riffing, goile Soli, genialer Gesang, perfektes
Drumming, zuverlässige Bassläufe, da harmoniert einfach
alles, was man deutlich auch aus den Songs heraushört.
Klar, Thrash Metal ist die Basis von allem, nein, sorry,
Radioactive/Thrash Metal ist die Basis, man scheut sich
jedoch nicht, sehr viel weitere, metallische Einflüsse
zuzulassen, sei es im powermetallischen Bereich, im
speedigen Bereich, etwas gar im deathigen Bereich, im
Hard Rockerischen Bereich, ach was, es ist einfach
Radioactive/Thrash Metal mit vielen Einflüssen und
Variationen, deshalb macht es 'War Within' zu einer
ausserordentlich goilen Scheibe. Ein geniales
Cover-Artwork sowie die satte, perfekte, saubere
Produktion runden das Teilchen ab. Anspieltipps: 'War
Within' (Intro), 'The Purge', 'The Spirit That Denies',
'The Forbidden Fruit', 'Violent Delights', 'Lies That
Blind', 'Silent Scream', 'Neverending', 'Black Clouds',
'The Lamb' und 'Fair Winds'. Yep, alle 11 Songs,
inklusive dem Intro. Nun, zusammengefasst darf man
sagen, alle Songs bieten für jedefrau bzw. jedermann
etwas. 'In Union We Stand' sangen Overkill, nun leicht
abgeändert gilt für Radwase: 'In Metal-Union We Stand'.
Habe fertig. Leopold
Punkte:
9.8 von 10
2. Meinung: Nach dem sanften Gitarrenintro geht
mit "The Purge" erst einmal so richtig die Post ab!
Radwaste, eine aufstrebende Schweizer Band aus dem
Kanton Aargau, legt mit ihrer neuen Scheibe "War Within"
einen fulminanten Start hin. Ihr Stil ist eine
gnadenlose Mischung aus klassischem Heavy Metal und
radioaktiven Thrash-Einflüssen. Der Nachfolgetrack "The
Spirit That Denies" klopft nochmals eine Stufe härter
an, was durch die geniale Gitarrenarbeit von
Bugmann/Jerosch, die sehr viel Abwechslung und Melodie
bringt, gekonnt unterstützt wird. Der Gesang von
Frontmann Daniel Jerosch liegt irgendwo zwischen
Metallica's James Hetfield und Bullet For My Valentine's
Matthew Tuck, was noch kein Garant für guten Sound ist
aber im Fall Radwaste geht das Konzept voll auf. Das
Quartett bleibt während elf Songs ihrem musikalischen
Charakter treu, was zeitweise die Unterscheidung der
einzelnen Songs etwas schwierig macht. Aber gerade wenn
man versucht ist, nach "Violent Delights" und "Lies That
Blind" etwas abzuhängen, werfen die Jungs mit "Silent
Scream" einen interessanten, sechsminütigen
Monster-Brocken hin. Slow beginnend, sich stark
steigernd und in wirklicher Thrash Metal-Manier sich
entladend, um zum Schluss hin in wirrem Gitarrensolo ein
Ende zu finden. Einfach geiler Scheiss! Die Platte
schafft es sogar, sich in der zweiten Hälfte nochmals zu
steigern und mit "The Lamb" erneut einen echten
Metal-Kracher rauszuhauen. Einen würdigen Abgang macht
"War Within" mit dem balladesken "Fair Winds", das zwar
etwas langsamer als der Rest ausfällt, aber dennoch wie
eine monströse Druckwelle durch den Äther rollt. Coole
Band mit einer fetten Platte, die es zu hören gilt!
Oliver H. Punkte: 8.9
von 10
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KISSIN DYNAMITE - Ecstasy (Colored LP) Metal
Blade/Sony Mit dem letzten Werk war ich
nicht mehr so zufrieden. Die schwäbischen Kissin
Dynamite schipperten zu tief in den modernen Gewässern,
was der Gunst der Fans aber keinen Abbruch tat. Mit
"Ecstasy" kehren die Deutschen wieder auf ihren gewohnt
bekannten Weg zurück und gehen dabei internationaler
vor. Bedeutet Sänger Hannes Braun und seine Jungs haben
noch mehr Hitpotential in die Songs geschmissen und
klingen dabei aber weder nach Ausverkauf noch nach
Belanglosigkeit. Ein Track wie "You're Not Alone" hat
noch immer genügend Kraft und ist an Hitdichte kaum zu
überbieten. Wie auch "Somebody's Gotta Do It", das von
der Stimme, der kräftigen Gitarrenarbeit und dem alles
niederwälzenden Refrain lebt. Der schnelle Titelsong und
das balladeske "Still Around" überzeugen dabei
gleichermassen wie "Breaking The Silence", oder der
Oberhit "Wild Wind". Kissin Dynamite melden sich mit
einem verdammt starken Werk zurück, das allen hart
rockenden und schwer metallenen Fans gefallen wird.
Kompliment, hätte ich in der Form nicht erwartet...
Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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JUNGLE ROT - Jungle Rot (LP) Victory Records
Wow, was für ein Hammeralbum zum 25jährigen Bestehen von
Jungle Rot. Deshalb, man rechne nach Adam Riese, im
Jahre 1993 gegründet in Kenosha, Wisconsin. Wow, nach
all den Jahren immer noch so straight, brutal und
hammerhart unterwegs, wie goil ist denn das!" Eben! 10
Tracks haben sich auf 'Jungle Riot' eingefunden, da wird
gedeathed was das Zeugs hält, heilige Scheisse, ist das
goil! "Nana, nicht gleich ordinär werden", ..., "zur
Verteidigung, wenn ihr euch alle dieses goile Scheibchen
reinzieht, dann wisst ihr was ich damit sagen ... äh,
... schreiben wollte bzw. auch geschrieben habe. Da
kriegt man einfach nie genug davon, einfach voll in die
Fritte und wir grinsen immer noch dabei. Ehrlich gesagt,
ich hab' drei Tage lang Muskelkater nur vom Grinsen
danach gehabt. Somit sieht selbstredend das geschaffene
Palmares des US-Dreiers (mit Gastdrummer) genial aus. 9
Longplayers ['Skin The Living' (1996), 'Slaughter The
Weak' (1997), 'Dead And Buried' (2001), 'Fueled By Hate'
(2004), 'War Zone' (2006), 'What Horrors Await' (2009),
'Kill On Command' (2011), 'Terror Regime' (2013), 'Order
Shall Prevail' (2015) und eben 'Jungle Rot' (2018)], 4
Demos & EP's ['Ripp Of Your Face' (1995), 'Skin The
Living' (1995), 'Promo '97' (1997) und 'Darkness
Foretold' (1998, EP)], 2 Singles ['Rise Up And Revolt'
(2011), 'Speed Freak' (2015)] und 1 DVD/Video 'Live In
Germany' (2006), was ebenfalls selbstredend wie warme
Semmeln runtergegurgelt wird oder eben schmelzendes,
feines Glacé ... Ohkeh, Jungle Rot sind Dave Matrise
(Vocals, Guitars), James Genenz (Bass), Geoff Bub (Lead
Guitars, Vocals) und eben besagtem Drummer namens Jesse
Beahler, hellyeah. Die Vocals reichen von aggressivem
Growls über wütende Shouts and Screams, thrashigen
Vocals. Die Klampfen deathen meist in den Up-Tempi durch
die Songs, mit shreddenden Gitarrensoli, teils
thrashigen Riffs und 16-tel- wie auch
32-tel-Riffgewitter dominant in Szene gesetzt. Der
Tieftöner untermalt die bösen Death-Riffgewitter und
grooved dabei unwiderstehlich in bester Manier. Die
Drums sind stets treibend, doublebass-knallend, gewaltig
und bös. Die Produktion knallt dir einfach nochmals eine
Soundwand voll in die Fresse. Eine Wand, eine
unglaubliche Soundwand. Das Cover-Artwork ist ein
absolutes Topgemälde, will sagen, gleich zwei LP's
ordern, eine in die gutsituierte Plattensammlung, die
andere eingerahmt an die 'Wall Of Fame'. Das
Cover-Artwork stammt übrigens vom genialen Gyula
Havancsak. Ein Meisterwurf, wie auch dieses Album. Alle
10 Tracks sind Anspieltipps, d.h. 'Send Forth Oblivion',
'Delusional Denial', 'A Burning Cinder', 'Triggered',
'Fearmonger', 'Stay Dead', 'Glory For The Fallen',
'Pumped Full Of Lead', 'Twisted Mind' und 'Terrible
Certainty'. Stilistisch so à la Six Feet Under,
Obituary, Malevolent Creation, Slayer, Sodom,
Immolation, Solstice und Konsorten der Todesfraktionen.
Das nächste Highlight dieses Monats, und selbstredend
dieses Jahres im Death Metal. Jungle Rot rule!
Leopold
Punkte:
9.2 von 10
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ENTERING POLARIS - Godseed (CD) Freya Records
All-Star-Projekt das fünfhundertvierzigste. Der
belgische Gitarrist Tom Tee hat hier ein Symphonic/Prog
Metal-Scheibchen kreiert, das es aber in sich hat.
Zusammen mit Drummer Vincent Van Kerckhove, hat Tom eine
bunte Schar bekannter Sänger für sein Projekt gewinnen
können. So hört man bei den ersten beiden Nummern Henrik
Fevre von Anubis Gate am Mic, der einen tollen Job
hinlegt. Oder bei den flotten "Its A Good Day For
Burning Witches" und "Godspeed" Thomas Vikström von
Therion. Zwei ganz starke Nummern mit viel Melodie und
stark gesungenen Refrains. Balance Of Power-Shouter
Lance King veredelt die beiden nächsten Power Songs
"Clear Skies" und "A Song Of Distant Earth",
Hammer-Songs mit einem Dream Theater-Touch. Beim
Zweiten, ruhigen Song zeigt Lance viel Gefühl im Gesang,
eine wunderschöne Ballade. Bei "Paradise Reclaimed",
eine ganz tolle Nummer, teilen sich Thomas Vikström,
Serenity-Sänger Georg Neuhauser und Audrey Dandeville
von Irradiance den Gesang. Klasse gespielt, schnell,
ganz im Serenity-Stil brettert der Song drauflos,
unterstützt von einem Hammer-Gitarrenriff. Bei den
ruhigen Passagen kommt Audreys Stimme voll zur Geltung,
wunderschön. Ah ja, dann unverkennbar am Mic bei "The
Field Of Ghosts", Fabio Lione, der eine sehr starke
Leistung zeigt. Übrigens teilt sich Fabione hier den
Gesang mit Arno Menses von Subsignal. Beim
Abschliessenden "The Long Run" wird nochmals alles
gegeben Am Mic Fabio Leone, Arno Menses, Lance King
Thomas Vikström, und Henrik Fevre. Das hat fast
Ayreon-Feeling, der im Ganzen schon ab und zu
durchsickert. Tom hat hier wirklich ein
außergewöhnliches Album kreiert mit fantastischen
Sängern, immer die Melodie im Vordergrund. Und
musikalische sehr variabel und auf sehr hohem Niveau,
Respekt. Crazy Beat
Punkte:
9.2 von 10
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THE SEA WITHIN - The Sea Within (2CDs & 2 LPs)
InsideOut Music Hm, schon wieder eine neue
Prog-Supergroup? Die Idee kam von Flower Kings-Chef
Roine Stolt. Der hatte genaue Vorstellungen und holte
sich gleich Jonas Reingold und Daniel Gildenlow an Bord.
Dazu kamen noch Marco Minnemann, Tom Brislin und Flying
Colors-Sänger Casey McPherson dazu. Des Weiteren kamen
noch Gastmusiker wie Jon Anderson, Jordan Rudess und Ron
Townsend dazu, letzterer brilliert beim Opener "Ashes Of
Dawn" mit einem klasse Sax-Solo, das den Song in eine
coole Jazz-Ecke leitet. Die Truppe arbeitet musikalisch
sehr variabel, oft total verspielt. Natürlich ganz stark
die Darbietungen von Casey McPherson, der hat einfach
eine geniale Stimme zu hören beim sehr atmosphärischen
"Goodbye", erinnert etwas an Spocks Beard. Das 14
Minuten Epos "Broken Cord" ein Hammersong mit Beatles-
und etwas Queen-Einflüssen. Wunderschöne
Gesangsmelodien, mit viel Gefühl gesungen, auch hier
deutlich Spocks Beard-Einflüsse zu hören und Yes. Beim
Abschließenden "The Hiding Truth" hört man Jordan Rudess
am Piano und auch hier glänzt Casey wieder mit viel
Gefühl am Gesang, tolle etwas ruhigere Prog Rock-Nummer.
Laut Roine Stolt sind alle Songs gemeinschaftliche
Kompositionen und da besteht doch die Hoffnung, dass es
sich hier um eine reale Band handelt und somit noch mit
weiteren Alben zu rechnen ist. Zu hoffen wäre das, denn
hier haben sich geniale Musiker vereint, die ein
wunderbares Prog Rock-Werk geschaffen haben. Übrigens
gibts noch eine Bonus-CD dazu mit zusätzlichen Songs,
das Yes-lastige "The Roaring Silence" plus noch drei
ebenfalls überaus spannende Nummern. Grosses Prog-Kino,
sehr empfehlenswert. Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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BEYOND THE KATAKOMB - Beyond The Katakomb (CD)
Black Lodge Records/Non Stop Music Ein neuer
Stern am Progressiv Metal-Himmel geht auf! Beyond The
Katakomb katapultieren sich mit ihrem selbstbetitelten
Debütalbum gleich ganz weit nach vorne. Das mag auf den
ersten Blick erstaunen. Ein genaueres Hinschauen
offenbart aber ein Konglomerat aus verschiedenen
erfahrenen Musikern. Keyboarder Matt Guillory spielte
bereits zusammen mit Dream Theater-Shouter James LaBrie,
Bassist Johan Niemand ist seit 2010 bei Evergrey,
Schlagzeuger Henrik Ohlsson ist Teil von Scar Symmetry
und Sänger L-G Persson kennt man von The Storyteller.
Einzig Gitarrist Daniel Palmqvist war bisher eher im
Hintergrund als Sessionmusiker tätig. Gute Musiker
garantieren aber noch kein tolles Album. Umso schöner,
dass das hier der Fall ist. Beyond The Katakom klingen
wie eine Mischung aus eingängigen, kurz gehaltenen
Symphony X und Pagans Mind. Die zwölf Lieder
überschreiten nie die 6.10 Minuten-Marke. Immer wieder
reichen gar vier Minuten, um ein Lied zu vollenden.
Weniger progressiv sind diese Nordmänner deswegen nicht.
Wer der Band böse will, kann ihr vorwerfen, dass sie zu
gezielt auf eingängige Refrains und Kompaktheit schielt.
Auch Power Metal hört man immer wieder raus.
Gleichzeitig mischt die Band den eher hohen Gesang mit
Gekeife und einer grossen Härte. Hier wird auf hohem
Niveau über die ganze Länge unterhalten, ohne dass je
Langeweile aufkommt. Und ja, auch ruhige Teile werden
eingebaut. Nur dauern die dann halt keine zehn Minuten,
sondern ziehen schon bald das Tempo wieder an. Wer sich
eingängigen Prog Metal auf höchstem Niveau wünscht,
kommt an diesem Album künftig nicht mehr vorbei.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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OBSEQVIES - The Horns Of My Wake Rain Without
End Productions Vom Label bescheiden als
neuer Stern am Drone/Doom-Firmament bezeichnet, liefern
Obseqvies mit "The Hours Of My Wake" ihr Debütalbum ab.
Mit drei überlangen Songs kommt so doch auf über 55
Minuten Musik! Dramatisch startet "I" mit symphonischen
Klängen, aber nur bis die Drums heftig einsetzen und die
Gitarren ihren dissonanten Senf dazu geben. Diese Art
der Musik sucht ihr ganzes Heil in der Langsamkeit und
in der Intensität. Man hat das beklemmende Gefühl, dass
diese Klänge direkt aus dem Höllenschlund entsprungen
sind! Genial, wie jedem Ton genügend Raum zur Entfaltung
geboten wird. Einfach nur genial und der ideale
Soundtrack zum Runterkommen. Und das über ganze 20
Minuten lang! Auf den ersten Streich folgt sogleich der
zweite Streich mit "II". Wesentlich düsterer kommen nun
Obseqvies aus der Gruft geschlichen. Es wird von Minute
zu Minute bedrohlicher und eine bedrohliche Atmosphäre
macht sich breit! Einfach nur atemberaubend schön, wie
sich dieser Song vom Ohr direkt in die Tiefen des
Gehirns windet! Spitzenmässig! Alle guten Ding sind drei
und so steht der dritte Track "III" seinen beiden
Vorgängern in nichts nach. Mit beschwörendem
Mönchsgesang wird gestartet, aber dann bringen garstige
Gitarren einem wieder zurück in die Realität! Auch in
diesem Song werden wieder Albtraum-Melodien en masse
geboten! Wirklich grosses Kino und für mich mein
persönliches Highlight des Monats! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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VERILUN - Through Fire... In The Sun
Sliptrick Records Das ungarische Duo Verilun
ist mit ihrem neuen Album "Through Fire... In The Sun"
am Start. Begonnen wird mit dem Intro "Montivagus", in
dem Verilun ihrer romantischen Ader fröhnen können. Mit
der Romantik ist es bei "Upon The Mountain" blitzartig
vorbei, denn jetzt wird edler und schnell gespielter
Black Metal geboten. Immer wieder tasten sich Verilun
verdächtig nahe an den Power Metal heran, vor allem was
die geilen Chöre betrifft. Power Metal in Reinkultur
wird mit "Untimely Born" meisterhaft gespielt, wenn auch
ein wenig schneller als gewöhnlich und mit einem
Black-Metaller am Mic! Im Sauseschritt geht es rasend
schnell mit "Seven Years And Seven Witches" weiter. Sehr
viel Power Metal in seiner DNA kann auch dieser Song
bieten und diese Mucke ist einfach nur geil! Auf welchen
Wanderweg führt uns "Wanderer"? Eher in einen düsteren
und dunklen Wald, in dem aber majestätische Melodien
erklingen! Die Black Metal-Wurzeln sind in diesem Song
sehr präsent. Was aber der Song "Gamma Binauris"
aussagen will, ist mir ein grosses Rätsel. Nerviges
CASIO-Geklimper, das vor allem eins ist: unnötig!
Tribalartiges Getrommel trommelt "The Garden" ein.
Kraftvoll und erhaben, so präsentiert sich dieser Song
von seiner besten Seite. Im zügigen Tempo rollt
"Something Other Than God" das Feld von hinten auf und
lässt keinen Stein auf dem Anderen. Aber dann folgt
wieder so ein gekonnt eingeflochtener und epischer Teil
und hebt diesen Song aufs nächste Niveau! Schnell geht
auch "Through Fire... In The Sun" zur Sache und zeigt
auch das Black Metal-Gesicht. Sie können Black Metal,
aber das ist Verilun viel zu wenig und so kommt noch
einmal eine Power Metal-Breitseite! Eine wirklich
gelungene und geniale Fusion zweier Stile, nur für
welche Zielgruppe? Den Power-Metallern wird das
Gekrächze sauer aufstossen und den Black-Metallern sind
die vielen epischen Einschübe zuviel des Guten! Egal,
denn mir gefällt diese explosive Mischung ausgezeichnet
gut! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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MR. BIG - Live From Milan (DCD & Blu-ray)
Frontiers Music/Musikvertrieb Die
sympathischen Amis um Frontmann Eric Martin mögen ihren
Höhenflug klar in den 90ern gehabt haben, aber die
letzten paar Alben seit der Reunion von 2009 bewegten
sich allesamt auf sehr hohem Niveau, und instrumental
gab und gibt es um die beiden Saitenvirtuosen Paul
Gilbert (g) und Billy Sheehan (b) eh gar nix rum zu
mosern. Dennoch gibt es aktuell Trauriges aus dem Mr.
Big Camp zu vermelden, denn heuer am 07.02.2018 verstarb
Drummer, Freund und Kollege Pat Torpey (R.I.P.) mit
gerade mal 64 Jahren an Parkinson. So wie Judas Priest
Ikone Glen Tipton auf der laufenden Tour gerade noch
Kraft für den songtechnisch nicht anstrengenden
Zugabeteil aufbringen kann, hat Pat diesen Kampf nach
mehreren Jahren seit Bekanntwerden der Diagnose leider
verloren. Somit ist die vorliegende Live-Nachlese der
«Defying Gravity» Tour aus Mailand, sprich Trezzo
d'Adda, 14.11.2017 (Frontiers Festival) das Vermächtnis
des viel zu früh verschiedenen Schlagzeugers, der schon
eine Weile durch Matt Starr (Ace Frehley, Burning Rain)
ersetzt wurde. Was audiomässig auf der DCD nicht
auszumachen ist, bietet die Blu-ray natürlich in
entsprechender Qualität. Man sieht und hört den guten
Pat ein letztes Mal bei einzelnen Einsätzen am Drum wie
perkussionsmässigen Einlagen. Die Setliste lässt dabei
keine Wünsche offen und bietet einmal mehr einen
Hitreigen aus neuem wie altem Qualitätsmaterial, der
sich gewaschen hat. Da die Truppe aus Los Angeles vor
allem in Japan längst den Superstar-Status innehat,
existieren in den Zwischenzeit einige offizielle
Live-Aufnahmen. Eric und seine Jungs waren seit 2014
fleissig am Touren und der sichtlich angeschlagene Pat
Torpey schlug sich wacker bis zum tragischen Ende durch.
Ich sah Mr. Big in Pratteln im Reunion-Jahr 2009, wo
noch alle Mitglieder voll im Saft waren. «Live From
Milan» gehört definitiv in jede gut sortierte
Tonträgersammlung eines Rock-Fans. Die Band wird, so wie
es scheint, mit Matt Starr weitermachen und so die
Erinnerung an Pat Torpey aufrecht erhalten.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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MICHAEL ROMEO - War Of The Worlds Pt. 1 (2LPs &
1 CD) Music Theories Recordings/Musikvertrieb
Aha, der Symphony X-Gitarrist Michael Romeo kommt hier
mit seinem ersten Solo-Werk "War Of The Worlds Pt. 1".
Was vermuten lässt das da bald noch ein "Pt. 2" folgen
dürfte in der Zukunft. Gestartet wir hier mit einem
Klassik unterlegten Power/Instrumental-Track, spannend.
Dann wird mit "Fear the Unknown" mal kräftig
losgebrettert. Sofort fällt die variable, sehr melodiöse
Stimme von Shouter Rick Castellano auf, Hammerstimme, na
ja wenn man gewohnt ist mit Russel Allen zusammen in
einer Band zu sein, muss da schon etwas fast
ebenbürtiges her. Klappt nicht ganz logischerweise, aber
ist ja auch beinahe unmöglich, besser als Russel zu
sein. "Black", ebenfalls eine tolle Power Metal-Nummer,
glänzt auch wieder mit einer starken Gesangsmelodie und
einem Hammer-Riff des Meisters. Cool auch das wieder
Klassisch untermalte "Fucking Robots", verspielt, mit
strangen Synthie-Sounds, fetten Keys und schlussendlich
ein geiles Riff und dazu eine sehr melodiöse
Gesangslinie, ganz grosser Song. Das acht Minuten lange
"Believe" auch sehr spannend, mit Stimmungs- und
Tempiwechseln und etwas Dream Theater-Feeling. "War
Machine" zeigt, wie ein spannendes Instrumental-Stück
klingen sollte, erinnert etwas an Rage in deren
klassischen Phase. Sehr spannendes Album, das uns da
Romeo vorlegt, braucht einige Durchläufe, bis man alles
entdeckt hat, was die einzelnen Tracks zu bieten haben.
Bitte schnell her mit "Pt.2"! Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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PARADISE LOST - Believe In Nothing (Remixed,
Remastered LP) Nuclear Blast/Warner Nach
knapp 17 Jahren haben sich die Kings of Sorrow dazu
entschieden, nebst "One Second" und "Host" nun auch noch
"Believe In Nothing" nochmals herauszubringen. Dabei hat
man nicht wie bei "One Second" nur wirklich minimale
Veränderungen (die ich damals nicht herauszuhören
vermochte) und wie bei "Host" eigentlich gar keine
Veränderungen vorgenommen, sondern quasi die Ursuppe
genommen, einiges herausgekippt, die Zutaten
nachgeschlagen, davon die härteren und schärferen
Versionen ausgewählt und das Ganze nochmals aufgekocht.
Das Grundgerüst ist dasselbe, hört man auch sofort, aber
die Gitarrenwände sind beispielsweise deutlich dreckiger
und krachender als beim Original. Auch wurde das
Drumming überarbeitet, und den Bass hört man nun auch
deutlich knarzen. Teilweise hat man sogar Verlängerungen
gewisser Passagen eingebaut, beispielsweise bei "Look At
Me Now" vor dem letzten Refrain, oder hat wie bei "Sell
It To The World" die Hülle mit einem Chor verändert, in
welcher nun das deutliche härtere Stück zum Tragen
kommt. Auch physikalisch hat man einiges getan, die
Hülle ist nun um einiges düsterer gestaltet als das
Original (wobei die CD selbst nach wie vor den selben
Aufdruck hat wie damals, auch das Booklet ist dasselbe).
Leider waren bei der Bemusterung des Rezensenten zwei
Tracks nicht dabei, welche aber bei jeder zu erstehenden
Version mit dabei sind: "Gone" und "Leave This Alone",
ursprünglich reine Bonustracks. Ich werde die
Labelfuzzies echt nie verstehen... Wie dem auch sei:
Selbst wer das Original von 2001 im Schrank stehen hat,
der könnte noch positiv überrascht werden ab dieser
Version von "Believe In Nothing", die gemäss Bandaussage
nun mehrheitlich genau so daherkommt, wie man es
ursprünglich geplant hatte. Ist es wert, erstanden zu
werden! Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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HAKEN - L-1VE (2CDs & 2 DVDs)
InsideOut Music Hier kommt das erste
offizielle Live Album der UK-Proggies aufgenommen am 13.
April 2017 im Melkweg in Amsterdam. das Set konzentriert
sich hauptsächlich auf die beiden letzten Alben
"Affinity" (2016) und "The Mountain" (2013). Zusätzlich
noch das 22 Minuten lange "Vision" und das ebenso lange
"Aquamedley". Die Truppe um Sänger Ross Jennings zeigt
sich in Bestform, alle Songs werden auf höchstem
musikalischen Niveau dargeboten. Ich mag es, wenn die
Briten musikalisch aufdrehen wie beim kurzen
Instrumental Part vom grandiosen "In Memoriam". Auch
sehr schön das ruhige atmosphärische "Red Giant", das
gegen Ende noch ordentlich Dampf macht. Oder das grosse
"Aquamedley", was für eine spannende Prog-Perle. Beginnt
als ruhige Klaviernummer mit melodiösem Gesang und
wechselt unzählige Male das Tempo und die Stimmung. Man
hört hier von Yes über Ayreon bis Dream Theater Anleihen
querbeet alles was der Prog-Fan liebt. Auch hier wieder
Top die Instrumental-Passagen, unglaublich das
Zusammenspiel der Briten. Es folgt die ganz ruhige
Klaviernummer "As Death Embraces" mit etwas
Porcupine-Feeling. Stark auch das schräge "Cockroach
King" mit kurzen Jazz Einlagen, cooler Track. Ebenfalls
grandios der 17-Minuten-Kracher "The Architect" -
unglaublich was die Jungs hier zusammenspielen, einfach
stark, das treibt jedem Proggie die Freudentränen in die
Augen. Zum Schluss steigert man sich nochmals mit dem
Mega-Song "Visions" 22 Minuten lang abheben in den Prog
Himmel. Ich kann da nur sagen WOW! Hammerstarke
Performance der Briten, was die zu ihrem 10-jährigen
Jubiläum hier abliefern, gehört eindeutig in den
Prog-Olymp. Ganz grosses Kino der Doppeldecker hier. Und
das Beste, das Ganze gibt's als Doppel-CD mit
Doppel-DVD-Version, sofort kaufen und ab in den Player.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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CHRONOSFEAR - Chronosfear (CD) Underground
Symphony Mit gewissen Anfagsschwerigkeiten
schaffte es die italienische Band 2017 endlich mit einem
stabilen Line Up im Sommer 2017 Material aufzunehmen.
Die Band existiert zwar als solche schon länger, doch
trotzdem kann man sie zu Newcomern zählen. Damals unter
anderem Namen wurde bloss gecovert. Die eigenen
Kompositionen lassen sich wirklich hören. Mit 55 Minuten
Material liefern die Herrschaften angenehmen Sound für
unsere Ohren. Nicht zu doll, aber auch nicht zu sanft.
Eine perfekte Mischung, die Symphonic/Power Metal-Fans
schätzen werden. Teilweise hört sich die Musik ein Wenig
wie ein Movie Score oder ein Musical - noch mehr
Sympathiepunkte! Die Kompositionen sind zwar nicht
wirklich eingängig, doch sie müssen es auch nicht sein.
Sowohl die Riffs wie auch die gesangliche Leistungen
entführen den Hörer in eine atemberaubende Fantasiewelt.
Augen zu, zurücklehnen und auf sich einwirken lassen ist
angesagt! Für mich persönlich einer der besten Newcomer
der letzten Jahre! Klare Kaufempfehlung! Mona M.
Punkte:
9.0 von 10
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DEVIN TOWNSEND PROJECT -
Ocean Machine (3CD - Live at the Ancient Roman Theatre
Plovdiv) InsideOut Music/Universal
Den musikalischen Genius von Devin Townsend
kann man kaum in Worte fassen! Was dieser irre wie
gleichzeitig megakreative Typ, der mit Jahrgang 1972
nota bene erst 46 Jahre alt ist, schon alles raus
gehauen hat, geht auf keine Kuhhaut. Sei es zu Beginn
der Karriere mitte der 90er völlig abgedrehter Sound mit
Strapping Young Lad oder Bombast Technical Progressive
Metal (je nachdem mehr oder weniger der einzelnen Stile)
bis hin zu gar lieblicheren Ambient-Tunes. Je nach
Stimmung lief das Ganze unter "Devin Townsend", "The
Devin Townsend Band", respektive eben "Devin Townsend
Project". Zum 20. Jubiläum des Albums «Ocean Machine:
Biomech», also dem Solo-Debüt des Kanadiers, wurde am
22.09.2017 im alten römischen Amphitheater in Plovdiv,
Bulgarien ein ganz spezielles Konzert abgehalten. Zum
einen wurde «Ocean Machine» komplett durchgespielt, doch
Zuvor zelebrierte der Ausnahmemusiker einen
selbstreflektierenden Trip durch alle Schaffensphasen,
der von seinen Fans (!) bestimmt wurde! Was für eine
Affiche!! Die Umsetzung dieses epischen Vorhabens, das
vom Orchester und Chor der Staatlichen Oper Plovdiv bei
passend kalter Witterung begleitet wurde, ich schlicht
genial und passt perfekt ins bisherige Palmares von Mr.
Townsend. Zudem war es ihm ein Anliegen, dass der
ehemalige Bassist John ‘Squid’ Harder mit von der Partie
ist. Ebenso ausladend liest sich das technisch
verwertete Prunkstück in der Version "Limited Deluxe
3CD/2DVD/Blu-Ray Artbook (mit Liner Notes von Devin und
einer exklusiven Dokumentation auf DVD 2 / Blu-Ray)".
Wer es etwas bescheidener und nur die Musik mag, wird
auch mit 3 CDs glücklich werden. Ganz zu schweigen der
Hinweis, dass Sound und Bild natürlich hammermässig
rüber kommen, und interesssant ausserdem die Tatsache,
dass die Fans mit «Stormbending», «Failure» und «Higher»
einen Viertel von "By Request" ab dem letzten
Project-Studioalbum «Transcendence» (2016) auswählten
und alles andere nur noch zum Solo- und "Townsend Band"
Bereich gehört. Für Townsend-Nerds und Progger, die es
mitunter auch heftiger mögen, gibt es nur eines:
zuschlagen und geniessen! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FIRTAN - Okeanos (CD) AOP Records
Pagan/Black Metal aus Lörrach, Baden-Württemberg, gleich
'ennet' der Grenze zur Eidgenossenschaft. Der Vierer,
bestehend aus Phillip Thienger (Guitars, Vocals), Oliver
König (Bass), David Kempf (Drums) und C.S. (Guitars),
treibt seit dem Jahre anno 2010 im Fahrwasser besagter
Stilrichtung und veröffentlichen mit 'Okeanos' ihren
zweiten Longplayer, nach 'Niedergang' (2014,
Longplayer), 'Innenwelt' (2016, EP) und 'Wogen der
Trauer' (2013, EP), wie man auch umgehend bemerkt, wird
in deutscher Sprache getextet und gesungen bzw.
gegrowlt. Sehr atmosphärisch-getragener, paganistischer
Black Metal, mit vielen Abwechslungen im Songwriting,
wie der Wellengang des wilden Meeres. Sehr durchdachte 6
Songs, sehr gut produziert, kraftvoll in Szene gesetzt,
gepaart mit einem sehr mystisch gehaltenen und
gelungenen Cover-Artwork. Nun, die Abwechslung wird bei
Firtan stets gepflegt und hochgehalten, was der/dem
Zuhörer/in den Flug in die Gezeiten der Soundstilistik
problemlos ermöglicht und eben auch stets interessant
gehalten und vorgetragen wird. Die deutsche Sprache
fleischt sich sehr gut in den atmosphärischen Black
Metal hinein, Phillip's Gesang ist nicht unbedingt
typischer Black, sondern eher im Death zuhause, was
ebenfalls ein interessantes Fensterchen des Turmes sich
öffnen lässt. Er growlt, schreit, singt im Klargesang,
hat gesprochene Zeilen, kurzum, die ganze Bandbreite ist
vertreten. Phillip's und C.S.' Gitarrenarbeit harmoniert
bestens miteinander, mal in akustischer Version, dann
jedoch wieder gewohnt distortionbehangen im
Black/Death-Genre, gepaart mit interessanten
Soliduellen, Melodieläufen. Oliver's Bassarbeit ist
ebenfalls perfekt intoniert, zu den Gitarren begleitend,
dann wiederum zu den Drums begleitend und selbstredend
auch im solistischen Fahrwasser daheim. David's drumming
ist stets variantenreich, gespickt mit interessanten
Paradiddles, Breaks, um dann sogleich straigth ins
Doublebass zu wechseln, leicht 'tänzelnd' und rhythmisch
beitragend zum Gesamtsoundteppich, der hier gewoben
worden ist. Ein kleines Highlight im Juli, darf man
getrost sagen. Stilistisch absolut eigenständig, so à la
vielleicht Rotting Christ. Anspieltipps wären alle 6
Tracks, d.h. 'Seegang', 'Tag verweil', 'Nacht verweil',
'Purpur', 'Uferlos' und 'Siebente, letzte Einsamkeit'.
Firtan is uprising, absoluter Höhepunkt im Juli, eine
Scheibe, die in jeder Stilrichtung Fans finden wird,
problemlos. Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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DECLINE OF THE I - Escape (2LPs) Agonia Records
Mit "Escape", dem dritten Album von Decline Of The I,
beenden die Black-Metaller ihre Trilogie über den
französischen Philosophen und Chirurgen Henri Laborit,
der sich auch einen Namen mit Hirnstudien macht. Diese
Band besteht aus altbekannten Mitgliedern von namhaften
Bands wie Merrimack, Temple Of Baal, Anus Mundi, Eibon
und Drowning. Der Start mit "Disruption" ist schon mal
sehr vielversprechend. Immer wieder werden Dialoge auf
französisch eingeschoben, die wie vertonter Wahnsinn
klingen! Die Gangart der Musik ist von ruhigerer Natur,
aber mit sehr viel Atmosphäre garniert und als
Gesamtpaket sehr interessant. Flirrend und dissonant
fegt "Enslaved By Existence" wie ein Sturm übers Land.
Sehr geil! Zu einem Mittelalter-Epos würde der finstere
Song bestens als Soundtrack passen! Das ist wahnsinnig
genial! "Organless Body" beginnt verstörend, bis eine
eindrückliche Albtraum-Melodie einsetzt. Der Gesang
nützt das ganze Programm, von Flüstern bis hin zu
verzweifeltem Gekreische, aus. Mit eindringlichem
Schwirren kommt "Hurtements En Favour De FKM" in die
Gänge, bis er so richtig abgeht. Gekonnt werden immer
wieder ruhige Parts, zusammen mit den gesprochenen
Dialogen, ins Gesamtbild eingeflochten. Mit "Negentropy
(Fertility Souvereign)" wird Überzeit generiert und es
gelingt Decline Of The I spielend, den Spannungsbogen
über die lange Spieldauer aufrecht zu halten.
Abwechslung wird gekonnt dargeboten. Auch der
Schlusstrack "Je Pense Donc Je Fuis" ist von der langen
Sorte und bietet von Atmosphäre über puren
Gesangs-Wahnsinn die ganze Palette. Ein wirklich
gelungenes Album, das allen Black Metallern empfohlen
ist, die gerne zu neuen Ufern aufbrechen! Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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DYECREST - Are You Not Entertained? Inverse
Records Die finnische Band, gegründet im Jahre
1993, veröffentlichten ihr Debüt aber erst 2004, gingen
irgendwann getrennte Wege, kamen wieder zusammen und
stehen jetzt wieder da mit dem neuen Album "Are You Not
Entertained?". Das beginnt mit einem tollen Melodic
Metal-Song. Getragen von einer starken Gesangsmelodie
punkten die Finnen gleich ordentlich. So geht's auch
gleich weiter mit "Red Alert", ein treibender,
lebendiger Track mit viel Melodie, fetten Chören und
ordentlich Dampf. Treibende Drums und coole Gitarren.
Man musiziert irgendwo zwischen Rage und Avantasia. Hört
euch die tollen Twin-Gitarren an beim Brecher "The Stage
is Set". Hier gefällt mir besonders die Zusammenarbeit
zwischen Drums und Gitarren. "No Fear", eine Nummer mit
geilen Doublebass-Attacken und wechselnden Tempi
erinnert schon an Blind Guardian, wirklich interessante
Nummer. "First Born Angel" könnte glatt auf einem
Avantasia-Album stehen und lebt von gewaltigen, fetten
Chören schönen Gitarren-Melodien und starken Riffs, eine
wahrlich grosse Metal-Nummer. Der Titeltrack geht wieder
in Richtung Rage, eine tolle Abgehnummer. Man kann
dieses Album so oft hören wie man will, es gibt nur
Top-Songs, alle elf Nummern und die kurze atmosphärische
Klaviernummer am Ende dieses starken Werkes hauen rein
auf hohem Niveau. Die Finnen haben hier ein wirklich
vielseitiges, zeitloses Melodic Metal-Album geschaffen.
Hier lohnt es sich auf jeden Fall reinzuhören.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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CRAFT - White Noise And Black Metal (White Vinyl)
Season Of Mist/Irascible Craft, deren letztes
Album so in Verruf stand, schlagen nun zurück!
Melodische Riffs begrüssen die Hörer und laden dazu ein,
in die Welt von "White Noise And Black Metal"
abzutauchen. Der rhythmische Song "Again" bewegt dazu
mit seinem Kopf im Takt zu Headbangen und die heiseren
Screams des Sängers geben dem Lied den letzten Schliff.
Die beiden Gitarren sind das ganze Album über sehr
dominant, was ich sehr geil finde, denn ich liebe
melodischen Black Metal! Dazu kommt der eher monotone
Gesang von Nox, welcher das exakte Gegenstück zu den
genialen Melodien liefert. Da haben diese Schweden
wirklich was hingelegt! "Crimson" ist beinahe ein reines
Instrumental, abgesehen von einer kurzen Stelle, wo der
Sänger flüstert, was die letzte Prise Salz darstellt. In
den meisten Alben anderer Bands wünsche ich mir ein
reines Instrumental, um einen kurzen Atmosphärenwechsel
zu erleben, doch bei "White Noise And Black Metal" wäre
genau das Gegenteil auch mal cool gewesen, denn
"Crimson" geht beinahe etwas unter in den sonst schon so
instrumental überwiegenden Liedern. Meiner Meinung nach
haben Craft diesen Albumtitel sehr gut gewählt, denn man
hört nicht den 'typischen' Black Metal-Lärm, sondern man
kann es wirklich als weisser oder heller Lärm
bezeichnen, durch die extrem saubere und gekonnte
Spielweise. Zoé
Punkte:
8.9 von 10
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JASON CHARLES MILLER - In The Wasteland (CD)
Century Media/Sony Was auf dem Cover auf den
ersten Blick wie ein MSG (Michael Schenker Group) Logo
aussieht, entpuppt sich beim zweiten Hinschauen und
besonders beim Reinhören als waschechter Country Outlaw
Rockkracher. Jason Charles Miller, ebenfalls Sänger und
Gitarrist der Industrial Band Godhead, lässt auf seinem
dritten Studioalbum "In The Wasteland" mehr den harten
Kerl raushängen als noch bei seinen beiden Vorgängern.
Wer jetzt denkt, dass es sich dabei um einen weiteren
Kid Rock-Verschnitt handelt, der irrt gewaltig. J.C.
Miller degradiert seinen Genre-Kontrahenten um Längen
und lässt ihn seinen Staub fressen. Ich weiss nicht, an
was es liegt, aber JCM's Sound wirkt dreckig ehrlich und
man glaubt ihm, dass er ist was er verkörpert. "In The
Wasteland" beinhaltet 11 Scheunen niederbrennende Songs,
gespickt mit Rock'n'Roll, der dich in die nächste Kirche
treibt, um deine persönlichen Dämonen auf eine harte
Probe zu stellen. Die Texte handeln unter anderem von
Liebe, Tod und Herzschmerz, Sünde und Vergebung sowie
Predigern zwischen Himmel und Hölle. Ein echter Outlaw
eben. "In The Wasteland" wird getragen durch königliche
Prominenz aus dem Country- und Rockolymp. Drummer Kenny
Aronoff (John Mellencamp, Chickenfoot) trifft
Gastmusiker Rickey Medlocke (Lynyrd Skynyrd), Peter Keys
(George Clinton, Lynyrd Skynyrd), Brenda Lee Eager
(Stevie Wonder, Diana Ross), Charlie Starr (Blackberry
Smoke), Dug Pinnick (King's X) und Cowboy Eddie Long
(Jamey Johnson). Das Album ist ein echtes Machtwerk für
ruhigere Stunden am Lagerfeuer, aber dennoch druckvoll
und mit einer Power die mitreisst. A real american bad
ass from hell! Oliver H.
Punkte:
8.9 von 10
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GUILD OF AGES - Rise (Blue Transparted Vinyl)
Escape Music/Non Stop Music Sie sind noch immer
einer der besten Rock-Bands mit einem Hang zur
Melancholie. Guild Of Ages, die bekannt wurden als CITA
(Caugh In The Act) rockt mit "Rise" wieder die Bude und
lässt die Gitarrensaiten glühen. "Deep In Heaven"
überzeugt mit Melodie, packenden Momenten und tollem
Refrain. So, wie wir es von GOA gewöhnt sind.
Herausragend einmal mehr die Stimme von Anthony
Trujillo, der dank der Wärme in seinen Stimmbändern
immer ein Garant für Qualität ist. Es sind nicht nur die
melodischen Parts, sondern auch die metallenen Elemente,
die ein Stück wie "Awaken" ergänzen und somit "Rise"
immer abwechslungsreich halten. Mit "Love Rules All",
einem flotten Rocker, dem schnellen "I Will Keep
Burning" oder dem balladesken "Hearts Collide" hat der
Vierer genügend tolles Material in den eigenen Reihen,
so dass man von einem wirklich hörenswerten Album
sprechen kann. Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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BETWEEN THE BURIED AND ME - Automata II (LP)
Sumerian Records/Warner Dass Between The Buried
And Me gerne mal mit Konzeptalben um sich schmeissen,
ist keine generelle Überraschung mehr. Diesmal hat sich
die Band jedoch entschlossen, "Automata" in zwei Teile
zu gliedern, wobei "Automata I" bereits im März dieses
Jahres erschien und zu meinem Ärgernis nie auf meinem
Schreibtisch gelandet ist. "Automata II" kommt nun
diesen Sommer, umfasst 4 Songs (wobei "Glide" nur ein
kurzes Zwischenspiel ist) und knapp 35 Minuten feinsten
Prog Metal. Während auf "Automata I" BTBAM wieder etwas
mehr zurück geblickt haben auf ältere Zeiten und
komplexere Strukturen, so ist "Automata II" im Gegensatz
überraschend leichtfüssig und zugänglich, man muss dies
aber immer noch im Kontext sehen, dass wir hier über
Between The Buried And Me sprechen. Sprich "Automata II"
tendiert mehr Richtung "Coma Ecliptic" mit einem teils
kräftigen Schuss "Colors", ist dabei aber mit Abstand
nicht so ein schwerfälliger Koloss wie "The Parallax II:
Future Sequence". Ich würde sogar mein Sitzleder darauf
verwetten, dass beim Abspielen der ersten 30 Sekunden
von "The Grid" jeder auf Dream Theater tippen würde,
doch seid beruhigt, BTBAM sind noch immer total
eigenständig und dröhnen munter und verrückt durch die
Gehörgänge. Wenn wir schon bei verrückt sind, dann muss
hier gleich "Voice Of Trespass" erwähnt werden, dieses
verspielte Stück, wo man zwischendurch das Gefühl hat,
man sitzt mitten in einer Jam-Session, ist der absolute
Höhepunkt der Scheibe und einer der spassigsten Songs,
welche die Band je geschrieben haben, zumindest die
erste Hälfte. Auch das 13 Minuten dauernde "The
Proverbial Bellow" ist BTBAM Prog Metal der Extraklasse,
und auch wenn der Song nicht an "Ants Of The Sky" oder
"White Walls" der "Colors" Scheibe heran mag, so
überzeugt er voll und ganz. Ich persönlich bin der
Meinung, dass "Automata II" gegenüber "Automata I"
nochmals eine Steigerung ist und unbedingt in jede Prog
Metal-Sammlung gehört. R.K.
Punkte:
8.8 von 10
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SICK‘N‘BEAUTIFUL – Element of Sex (CD) Dr. Music
Records Sick N‘ Beautiful sind eine echte
Naturgewalt! Die Freakshow from Outer Space produziert
fast schon tanzbaren, interstellaren Groove Metal mit
einem Hauch Cybergoth sowie frechem Punk Rock.
Vergleichen könnte man die schräge Kombo wohl am ehesten
mit Rob Zombie, Halestorm, oder auch der Rockröhre
Juliette Lewis. Sick N‘ Beautiful geben auf alle Fälle
Vollgas und liefern einen Silberling ab, der einfach nur
Spass macht – mitreissend, tanzbar, freakig und vor
allem rockig! Die Band geht voll in ihrer Rolle als
Alien-Zirkus auf, nicht nur optisch, sondern auch in
ihrer Musik. Highlights sind der Industrial-Stampfer
“Megalomaniacal“, das ultra eingängige HeXxX (The
Element of Sex)“, das wie ein Cover von Kissin Dynamit
klingt und das rassige “Slam!“ (mit hörbarem
Ausrufezeichen!). Sick N‘ Beautiful ist quasi die sexy
Version von Lordi mit ihren
Alien-/Steampunk-/Cyber-Outfits. Klar wird mit dem
Klischee “Sex Sells“ gespielt, doch Frontröhre Herma hat
echt was drauf und ihr rauer Gesang sorgt für absoluten
Wiedererkennungswert. Fazit: Dieser Silberling macht
einfach nur Spass. Eine wahre Freakshow, nicht nur fürs
Auge, sondern auch fürs Ohr – und doch sorgen Sick N‘
Beautiful für Entertainment pur ohne je wirklich in den
Kitsch abzudriften. Mitreissende Ohrwürmer, rockige
Industrialnummern und hemmungslose Power über die
gesamten 41 Minuten Spielzeit verteilt – was will man
mehr? Patricia H.
Punkte:
8.8 von 10
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WYTCH HAZEL - II Sojourn (LP) Bad Omen Records
Das sind dann die Momente, die ich wirklich
geniessen kann. Wytch Hazel aus Grossbritannien legen
rund zwei Jahre nach Erscheinen ihres mit Achtungserfolg
gekrönten Debüts "Prelude" nach. Mastermind, Sänger und
Gitarrist Colin Hendra liess dabei schon im Vorfeld
verlauten, auf der neuen Scheibe werde man die Folk -
Anteile deutlich reduzieren und verstärkt Hard Rock -
Klänge im Fahrwasser von Bands wie Wishbone Ash, Judas
Priest und Thin Lizzy einbringen. Das kann ich
vollumfänglich bestätigen. "II Sojourn" wird jeden
Liebhaber epischer Klänge erfreuen, wobei es die Briten
mit der Opulenz nicht übertreiben. Die dezenten Chöre
kommen von der Band selbst, auf die Dienste eines
Tasteninstruments wird äusserst selten zurückgegriffen,
und affektierter Kitsch in Wort und Klang scheint dieser
Band gänzlich fremd zu sein. Stattdessen punktet das
Quartett mit einem geschickten Händchen für schöne
Melodien und mit dem warmen, souligen Organ von Colin
Hendra, der in seinem Timbre ein ganz kleines Bisschen
Peter Gabriel mitbringt. Ich kann mich einfach des
Eindrucks nicht erwehren, dass diese Scheibe dadurch
eine positive Energie ausstrahlt, gegen die man kaum
ankämpfen kann und auch nicht sollte. Und allen
Meckerern, die monieren, Wytch Hazel würden altbacken
klingen, kann ich nur empfehlen, sich gefälligst nicht
mit Sachen befassen, von denen sie nichts verstehen. "II
Sojourn" ist ein heroischer Trip ein paar Jahrhunderte
zurück in die britische Geschichte mit viel Herz und
einer grossen Liebe fürs musikalische Detail. Es würde
mich nicht verwundern, wenn sich Colin Hendra beim
Schreiben der Songs mit Minnesang beschäftigt hätte. Man
hört es dem Album zwar nicht direkt an, aber irgendwie
schwingen die Vibes des ritualisierten Liebesgesangs
ständig mit, ohne allerdings den Songs dabei auch nur
einen Funken Power zu nehmen. Wer auf guten,
anspruchsvollen Hard Rock steht, der sich jenseits aller
"Sex Drugs & Rock'n'Roll"-Klischees bewegt, sollte
dieser Truppe unbedingt sein Gehör leihen. Mirko
B.
Punkte:
8.8 von 10
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BLACK FAST - Spectre Of Ruin (LP) EOne
Keine einzige Clean-Vocal Passage, keine Schnörkel,
nichts mit orchestralen Intros oder sonstigen
ausgeklügelten Breaks findet sich auf Black Fast's
drittem Album "Spectre Of Ruin". Von Anfang bis Ende ein
gradliniges Thrash Metal-Feuerwerk, das gewaltig Zunder
bietet. Das Quartett aus Missouri mischt gekonnt
technisch ausgeklügelten Thrash mit stellenweise
schrägen Tönen aus der Moderne. Seit der
Veröffentlichung ihres Debüts "Starving Out The Light"
(2013) und dem Zweitling "Terms Of Surrender" (2015)
läuft Black Fast's unerbittlicher Feldzug, die Massen zu
erobern. Bands wie Overkill, Voivod, Goatwhore oder
Rivers Of Nihil haben die musikalische Power von Black
Fast für sich entdeckt und mit ihnen die Bühne geteilt.
Der Opener "Cloak Of Lies" steht Pate für das
grossartige Schaffen der Band. Mit der Kraft und
Geschwindigkeit einer Lokomotive peitschen die Riffs
unerbittlich und aggressiv auf einen ein. Tracks wie
"Mist Of Ruin", "Famine Angel", "Scarecrow And Spectre"
und "Phantom I Am" bestechen dabei auch immer wieder mit
gigantischen Gitarrensoli und auch lyrisch haben die
Jungs einiges zu bieten. "Temple Of Leviathan" öffnet
Tür und Tor, um in die zeitlose Mythologie und ihrer
Geschichten einzutauchen. "Spectre Of Ruin" ist über das
Ganze gesehen ein echter Killer, der die destruktive
Kraft des Neo-Thrash gepaart mit progressivem Death
Metal in bester Manier demonstriert. Der Sound spiegelt
den Untergang der Gesellschaft wider und die Botschaft
von Black Fast ist einfach und klar. Heul den Mond an,
erhebe die Faust und schüttel deine Mähne, als gäbe es
kein Morgen. Amen! Oliver H.
Punkte:
8.7 von 10
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DROWNED - 7th (CD) Greyhaze Records '7th',
genau, der siebte Longplayer dieses brasilianischen
Fünfers im thrashig-deathigen Metalstyle, jedoch mit
vielen anderen metallischen Stilen angereichert und
verziert, will sagen, eine interessante Mischung bzw.
Vermischung von Stilen und Schubladen, ein intelligentes
und abwechslungsreiches Songwriting, welches diese
Scheibe zu einem absoluten Hörgenuss entwickelt lässt.
Aber Vorsicht, denn es benötigt mehrere Hörversuche, um
den Zugang zu finden. Aber hat man den mal gefunden,
dann zieht die Mucke von Drowned einen voll in den Bann
... bei mir hat's anscheinend geklappt ... im positiven
Sinne gedacht und getextet. Nun, 11 Songs haben es auf
'7th' geschafft, welches von Beto Loureiro (Drums),
Fernando Lima (Vocals), Marcos Amorim (Guitars), Rafael
Porto (Guitars, danach auf den Viersaiter gewechselt,
sprich: Bass) und Kerley Ribeiro (Guitars). Seit 1994
sind Drowned unterwegs, gegründet in Belo Horizonte im
brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Das
veröffentlichte Palmares darf sich selbstredend auch
sehen lassen, mit einem Demo 'Where Dark And Light
Divide ...' (1998), zwei EPs namens 'Back From Hell'
(2002) und 'By The Evil Alive ...' (2006), einem
Live-Album 'Butchery Age Live' (2008), einer Split
'Chaos Skinner / Bones Out' (2010, mit Necroskinner),
einer Compilation 'Box Of Bones' (2009) und eben sieben
Longplayers, die wären 'Bonegrinder' (2001), Butchery
Age' (2003), 'By The Grace Of Evil' (2004),
'Bio-Violence' (2006), 'Belligerent - Part Two: Death
And Greed Are United' (2011), gefolgt von 'Belligerent -
Part One: The Killing State Of Art' (2012, na ja, die
Zeit und Parts mal anders aufgerollt ...) und eben dem
'7th', welches hier zur Rezension steht.
Nun, da
treffen sich traditioneller Heavy Metal mit
neuzeitlichen Metal-Elementen, vereinen sich zu einer
eher melodiösen Thrash/Death Metal-Attacke so im Stile
von Bolt Thrower, Amorphis, Anthrax, Nevermore, Arch
Enemy, um einige, sehr vage Anhaltspunkte geben zu
dürfen, denn Drowned haben über all die Jahre eben ihren
eigenständigen Sound kreiert. Nun, die Drums sind meist
im doublebassigen Stile gehalten, kombiniert mit
groovigen, moshigen und death-thrashigen Parts, die
beiden Sechssaiter kommen sägend gerifft daher, mit
Breaks, mit Shred-Attacken, jedoch immer mit Hang zur
Melodie, sei es Guitar-Twin-Melodien, melodiöse Soli,
Lines, jedoch sich stets abwechselnd und ergänzend. Der
Bass füllt die Lücken im Soundteppich auf und tanzt ab
und an auch mal soloistisch aus der Reihe, teils gar
leicht funkig - yep, das gibt dem Track 'Murder, Sex,
Hate And More ...' einen sehr progressiven Touch, ohne
dabei den berühmten, roten Faden zu verlieren - und der
Gesang ist dann wiederum sehr typisch thrashig gehalten,
mal wütend, mal screamend, mal moshend, ab und an leicht
deathig. Die Produktion ist sehr gut gelungen, klar,
powernd, sauber und das ganze wurde mit einem sehr - im
ersten Augenblick des Sehens - schlichten Cover-Artwork
versehen, doch bei genauerem Betrachten entdeckt man die
feinen Silouetten im Hintergrund, welches wie ein
Spinnennetz sich geformt hat. Genauso wie ein
Spinnennetz lässt einem Drowned nicht mehr los.
Anspieltipps wären da eben 'Murder, Sex, Hate And More
...', 'Violent March Of Chaos', 'Elitist Heaven Ruled By
Devil', 'KRH317' und 'Ministry Of National Inquisition'.
Brasilian Death/Thrash mit Niveau und Abwechslung.
Leopold
Punkte:
8.7 von 10
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SATAN - The Doomsday Clock
(EP) Metal Blade/Sony
Mit einer neuen Single biegt der englische
Satan um die Ecke. Zwei Songs ballert uns die Truppe um
Sänger Brian Ross um die Ohren. Zusammen mit den
ehemaligen Skyclad-Muckern Steve Ramsey (Gitarre) und
Graeme English (Bass) ist der Titeltrack eine schnelle
Nummer, die von der Gitarrenarbeit lebt und, wie auch
beim folgenden "Catacombs", mit filigranen Gitarrenparts
überzeugt. Brian schreit sich noch immer die Seele aus
dem Körper und seine Screams kommen auf den Punkt. Wer
auf tollen "New Wave Of British Heavy Metal" steht, wird
an dieser Single nicht vorbeikommen, denn reiner kann
man traditionellen Metal nicht spielen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MONO INC. - Welcome To Hell (2 LPPs)
NoCut/Muskvertrieb Mono Inc. ist aus der Dark
Rock Szene nicht mehr wegzudenken. Die Deutschen sind
eine der aktivsten Bands überhaupt – Jedes Jahr gibt es
mindestens einen neuen Silberling! Die angekündigte
Pause nach der letzten Tour ist für die Fangemeinde kaum
spürbar, haben die Hamburger doch schon wieder ein neues
Album und eine neue Tournee am Start. Und doch scheinen
diese 6 Monate separat auf Reisen Mono Inc. gut getan zu
haben – Es weht definitiv ein frischer Wind! “Welcome To
Hell“ kommt als Doppel-CD Set daher, wobei auf CD2 die
selben Songs wie auf CD1 sind, nur eben mit einem
Kammerorchester aufgenommen. Während auf der ersten
Scheibe der Sound der Dark Rocker deutlich düsterer und
härter als auf vorangegangenen Werken daherkommt, wirken
die Kompositionen mit dem Orchester sehr viel opulenter
und doch ausgereifter als alles Bisherige. Mono Inc.
neigte schon immer ein wenig dazu, ihre Songs gnadenlos
zu überladen und hier, wo man quasi den direkten
Vergleich hat zwischen den verschiedenen Varianten,
wirkt es sogar ganz extrem so. CD2 wirkt eher ruhig und
die einzelnen Melodien, Komponenten und Lyrics haben
viel mehr Freiraum um sich zu entfalten und zu wirken.
Von den Originalversionen wird man teilweise fast schon
erschlagen, so viele Soundeffekte wurden da drauf
gepackt. Hilft nicht, dass der Mix ein wenig zu viel
Gewicht auf Bass und Percussion legt… Thematisch führen
uns die Dark Rocker in eine schwarze Zeit zurück, in der
die Pest in Hamburg wütete. Eins der Highlights ist der
Opener “The Heart Of The Raven“, der den sehr
melancholischen und düsteren Grundton des Albums gleich
zu Anfang auf den Punkt bringt. Man sieht vor dem
inneren Auge, wie die Pestdoktoren in ihren grusligen
Rabenmasken wie überirdische Unheilsboten durch die
Sterbenden staken. Adlige oder Bauern, Mütter oder
Kinder – Gevatter Tod hält unter allen Schichten reiche
Ernte. Die Ballade “Risk It All“ stellt quasi einen
Silberstreif am Horizont dar – Eine zarte Liebe blüht
auf in den Zeiten von Krankheit und Tod. Eine Liebe, die
morgen schon vorbei sein kann, weil alles vergänglich
ist. Und doch ist sie es wert, daran fest zu halten und
sich an das Leben zu klammern. Grosses Kino! Für “A
Vagabond‘s Life“ konnte Eric Fish von Subway To Sally
gewonnen werden, der hier als Gastsänger und Flötist
fungiert. Er verleiht diesem musikalischen Ausflug in
die Düstere Geschichte noch etwas mehr Tiefgang. In dem
Lied geht es darum, wie ein Mob von Bürgern einen
Vagabunden lyncht – sie fürchten keine Konsequenzen,
denn wer sollte schon Fragen über diese arme verlorene
Seele stellen? Die Geschichte endet mit “When the Raven
Dies Tonight“ - ein sehr passendes und doch morbides
Ende, das Ende der Hoffnung. Der Pestdoktor ist
mutterseelenallein und wartet auf den Tod… Fazit: Ein
wunderbar morbides Album, tatsächlich eins der besten
von Mono Inc. seit Langem. Mir persönlich hätten die
Orchester-Versionen gereicht, sind sie doch fast immer
deutlich besser oder zumindest spezieller als die
Originale. Einzige Ausnahme: “Reign of Rats“. Hier ist
auch die “normale“ Version äusserst ungewöhnlich für
Mono Inc.-Standards, doch der morbide Touch steht den
Hamburgern tatsächlich erstaunlich gut! Ein wunderbares,
rundes Konzeptalbum. Patricia H.
Punkte: 8.6 von 10
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JEAN BEAUVOIR - Rock Masterpieces Vol. 1 (Compilation
CD) AOR Heaven/Non Stop Music Nichts Neues aus
dem Haus von Jean Beauvoir, sondern eine
Zusammenstellung seiner Karriere, die selbst nicht vor
der Voodoo X-Zeit halt macht und mit "Voodoo Queen"
einen schon fast in Vergessenheit geratenen Track hat.
Daneben tummeln sich viele Hits aus seiner Solo-Zeit,
aber auch von Crown Of Thorns. Der dunkelhäutige Sänger,
der durch seinen weissen Irokesenschnitt bekannt wurde,
hatte immer ein feines Gespür für tolle Melodien. So
sind und bleiben "Dying For Love", "Feel The Heat",
"Heartbeat", "The Awakening", "Hike It Up" oder "Secret
Jesus" tolle Rockperlen, die durch die schon fast
schwülstige Nummer "Missing The Young Days" ergänzt
wird. Wer auf tolle Rockhymnen steht, die durch eine kräftige
Stimme vorgetragen werden, kann hier nichts falsch
machen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DARE - Out Of The Silence II
(Re-Recorded CD) Legend Records
Das Debütalbum des ehemaligen
Thin Lizzy-Keyboarders Darren Wharton wird
wiederveröffentlicht. Wer bis jetzt noch nicht in den
Genuss dieses Meisterwerkes gekommen ist, sollte nun
schleunigst zugreifen. Sei es der Opener "Abandon" oder
der Hit "Into The Fire", hier stören die Keyboards
nicht, denn durch die Stimme von Darren und der
packenden Gitarrenarbeit passet alles besten zusammen
und lässt logischerweise an eine melodischere Thin
Lizzy-Zeit erinnern. Eine Ballade wie "Nothing Is
Stronger Than Love" geht noch heute unter die Haut und
lässt Gänsehautfeeling aufkommen. Hier versteht ein
Klassemusiker sich mit tollen Melodien und packenden
Refrains in die Herzen der Menschen zu spielen, und auch
wenn man kein Melodic-Fan ist, wird man sich über die
tolle Handarbeit erfreuen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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GRAHAM BONNET BAND - Meanwhile, Back In The Garage
(2LPs) Frontiers Records/Musikvertrieb Jetzt
aber! Endlich eine Scheibe, die man sich von Anfang bis
Schluss anhören kann. Hier spielen alte Cracks auf und
haben mit dem ehemaligen Rainbow- und heutigen Michael
Schenker Fest-Shouter Graham Bonnet einen Meister seines
Faches in den eigenen Reihen. Er versucht sich auch erst
gar nicht neu zu erfinden, sondern schippert bewusst in
seiner musikalischen Vergangenheit und überzeugt mit
guten Rock-Songs, die geprägt sind von Melodien, sofort
mitsingbaren Refrains und tollem Handwerk. Gesanglich
steigt Graham noch immer in höhere Regionen und findet
aber auch in den tieferen Parts seine Meisterleistung.
"The Hotel", "Incest Outcest U.S.A.", "We Don't Need
Another Hero", "Past Lives" und "Heading Toward The
Light" sind sehr geile Rocktracks, die Spass machen. Wer
auf traditionellen (englischen) Hard Rock steht, kommt
an dieser Scheibe nicht vorbei! Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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MARDUK - Viktoria (LP) Century Media/Sony
Die allzu bekannten Sirenen erklingen und stimmen mit
"Werwolf" in das vierte Album der schwedischen Black
Metal Band ein. Der Titel des ersten Songs lässt sich
einfach merken, denn der Text besteht aus 80% nur
daraus, abwechslungsweise vom Sänger gekrächzt oder von
einer Schar Kinder gerufen. Eine ungewohnte Mischung,
die auf den Rest des Albums wundern lässt. "Viktoria"
ist in demselben rassigen Tempo gespielt, wie man es nur
zu gut von Marduk kennt und auch mit den lyrischen
Inhalten bleiben die vier Schweden sich weiterhin treu.
So handeln sich die Texte beispielsweise um den Juni
`44, Blutlust oder den deutschen Panzer Tiger I. Im
letzteren zeigen sie auch wieder einmal ihre Doom
angehauchte Seite, sowie auch in "Silent Night". Marduk
ist sich selbst mit diesem Werk treu geblieben, wenn sie
ein Buch wären, wäre "Viktoria" bloss ein weiteres
Kapitel und nicht eine eigene Geschichte. Mit anderen
Worten: Für Marduk-Liebhaber ist dies ein weiteres
Schmuckstück für die Sammlung, aber diejenigen, die sich
eine kleine Umentwicklung erhofft haben, müssen sich
noch etwas gedulden. Insgesamt ist "Viktoria" ein cooles
Album und ich finde es toll, dass Marduk seinen Stil
immer beibehält, aber andererseits wäre ich auch
neugierig auf etwas Anderes, Neues, was alle überraschen
würde. Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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CARNAL DECAY - When Pushes Comes
To Shove (EP) Rising Nemesis Records
Mit 'When Pushes Comes To Shove'
präsentiert uns der Brutal/Death-Vierer Carnal Decay aus
dem Kanton Zürich, gegründet in Hütten im Jahre 2002,
eine 3-Track-EP morbiden und gutturalen Ergusses. Nach
zwei Demos 'Carnal Decay' (2003), 'Promo 2016' (2016),
einer Split 'Grotesque First Action' (2006, mit
Prejudice und Infant Bile), vier Longplayers 'Carnal
Pleasures' (2006), 'Chopping Off The Head' (2008), 'On
Top Of The Food Chain' (2011) und 'You Owe You Pay'
(2017), einer EP namens 'Grotesque First Action' (2013,
auf welchem die drei Tracks von der Split zu finden
sind) sowie nun eben besagtem 'When Pushes Comes To
Shove', liest sich dieses Palmares so richtig fliessend
durch, seit der Bandgründung. Ach ja, Carnal Decay, das
sind Michael Kern (Vocals), Isabelle Iten (Guitars),
Nasar Skripitskij (Bass) sowie Sebastian Mantel (Drums).
Der Opener namens 'When Pushes Comes To Shove' ist ein
zäher, brutal düsterer, brutaler Track, der sich langsam
stetig steigert bis zum brutalen, doublebassigen
Death-Track. 'Food For Thought' beginnt mit blastenden
Drums und zieht ebenfalls brutal schnell durch,
sicherlich für mich der schnellste und brutal-goilste
Death-Track auf besagter EP, obwohl auch 'We All Bleed
Red' diesen Titel einheimsen könnte. Fängt ebenfalls mit
blastend-horrenden Drums in Hypergeschwindigkeit an,
brutal, schnell, hämmernd. Ebenfalls sind alle drei
Songs mit intelligentem Songwriting bestückt, so dass
Überraschungen in den Tracks garantiert sind, sei es mit
Breaks, abstrakten Rhythmuswechsel oder dann mit
spielerischen und technischen Finessen. Somit sind Track
2 + 3 also absolut die schnelleren Tracks auf 'When
Pushes Comes To Shove'. Sebastian's variierendes
Drumsspiel ist perfekt für den brutalen Death Metal von
Carnal Decay, mal blastend, mal double-bass-treibend,
mal aber auch einfach groovig. Nasar's Bassspiel ergänzt
die Symbiose von Drums und Gitarre, so dass Isabelle's
Gitarrenarbeit voll zur Geltung kommt, die feinen,
riffigen Parts kombiniert mit spielerischen Feinheiten
und Überraschungsmomenten, welche auf allen drei Tracks
zu finden sind. Michael's Growls sind ebenfalls einfach
der Hammer, brutal tief und doch verständlich, wütende
Fetzen an die Meute verteilend, welche wie ein
Bombenhagel niederrasselt. Die Produktion ist
hammermässig fett gelungen, da fliesst der Sound wie
eine Wand aus den Boxen raus. Ein absolut
hammermässiges, derbgoiles Cover-Artwork rundet diesen
'kleinen' Silberling positiv ab. Soundmässig so à la
Dying Fetus, Cryptopsy, Aborted, Pighead und Konsorten
unterwegs, um einen vagen Vergleich und Anhaltspunkt
gewähren zu dürfen. Doch zieht euch, zu dieser EP, mal
auch einen Live-Gig dieser Combo rein, so werdet ihr den
Begriff von 'Brutalität' neu definieren. Ich hatte
bereits mehrmals die Ehre und bin nun geflashed und
infiziert mit Carnal Decay. Ein weiteres, nennenswertes,
eidgenössisch brutal-zertifiziertes Eigengewächs im
Brutal/Death Metal. Hellyeah! Leopold
Punkte:
keine Wertung
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BURIAL INVOCATION - Abiogenesis (LP) Dark Descent
Records Das erste vollständige Album der nach
kurzer Auszeit wieder aktiven Türken umfasst vier neue
Songs zwischen achteinhalb und zwölf Minuten plus ein
chilliges, zweieinhalbminütiges Outro mit Akustikgitarre
und Cello. Aber der wirklich exotische Teil an Burial
Invocation ist nicht ihre eigentliche Herkunft Ankara,
sondern die Tatsache, dass ihre Musik nach 90er Jahre
Death Metal aus Finnland tönt. Und das noch ziemlich
akkurat. Denn eigentlich nicht passende Riffwechsel
werden nonchalant mit einem roten Faden verknüpft,
unübliche Rhythmen werden bauchgeführt auf den Groove
gezogen und über eigentliche Killerriffs (für die andere
Bands töten würden) tolle Soli gespielt. Adramelech,
Seance und alte Morbid Angel lassen grüssen. Dazu
amtlich Druck aus dem Bassbereich und eine ehrliche,
homogene Lo-Fi Produktion machen "Abiogenesis" zu einem
Album welches über die gesamte Spielzeit von 41 Minuten
massig Laune macht und dir trotz viel Abwechslung in den
Songstrukturen wie aus einem Guss positiv schwer in den
Nacken springt. Überraschung des Jahres, unbedingt
reinhören! Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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HATCHET - Dying To Exist Combat Records/EMP Label
Group US/Thrash Metal, der aber eher an den
europäischen Standard erinnert und quervergleich zu
Kreator (Gitarre) und Destruction (Gesang) zieht. Auch
wenn ich kein Freund der neueren Thrash-Bands bin, muss
ich den Amis zugestehen, dass sie ihr Zeugs wirklich gut
und mit viel Hingabe spielen. Speziell die Gitarrenparts
wissen zu überzeugen, sowohl im Riffing, wie auch bei
den Soli. Die Rhythmusmaschinerie poltert mit viel
Energie los und macht keine Gefangenen. Auch gesanglich
spricht einiges für die Band, da nicht nur gebrüllt,
sondern eher gekreischt wird mit einem kleinen Hang zum
cleanen Gesang. Sollte man sich anhören, denn die Jungs
haben einiges zu bieten! Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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CAYNE – Beyond the Scars (Digipack) Graviton Music
Services Cayne hat eine schwierige Geschichte
hinter sich, doch trotz der vielen Narben haben sich die
Italiener wieder und wieder aufgerappelt und
präsentieren nun nach langer Abwesenheit von der Bühne
ein tiefschürfendes Album mit Charakter. CAYNE wurde
1999 von den Gitarristen Claudio Leo und Raffaele
Zagaria gegründet, die 1994 bereits bei der Gründung von
Lacuna Coil ihre Finger mit im Spiel hatten. 2001
brachten die Italiener schliesslich ihr Debütalbum “Old
Faded Pictures“ heraus. Doch dann kam 10 Jahre lang erst
mal nichts mehr von Cayne. 2011 folgte dann die EP
“Addicted“ sowie eine Tour mit den Kollegen von Lacuna
Coil. Inspiriert vom Erfolg der Live-Auftritte folgte
2013 das selbstbetitelte Album “Cayne“, dessen
Veröffentlichung jedoch vom Tod des Gitarristen und
Mitgründers Claudio Leo überschattet wurde. Nach
anfänglicher Arbeitwut, um Leos Gedächtnis zu würdigen,
wurde es wiederum still um die Kombo. Doch nun meldet
sich die Band mit frischem Blut und frischem Sound
zurück. Solider und melodiöser Rock, der stellenweise an
Gotthard oder auch die Scorpions erinnert, speziell die
wunderbare Stimme von Sänger Giordano. Aussergewöhnlich
ist auch der Einsatz der Geige, die dem ganzen einen
epischen Charakter verleiht. Doch die Italiener
experimentieren auch mit dem Einsatz von Elektronischen
Elementen, wobei der Synthie raffiniert und sehr dezent
eingesetzt wird. Fazit: Schöner und solider Hardrock,
der das beste aus Old School Rock und modernen Elementen
auf sich vereint. Schöne und teilweise fast schon
dramatische Inszenierung, speziell durch die Streicher,
heben diese Band von der breiten Masse ab.
Patricia H.
Punkte: 8.5 von 10
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MINDREAPER - Mirror Construction (... A Disordered
World) (CD) Black Sunset 'Mirror Construction
(... A Disordered World)' ist nun der zweite Longplayer
der Teutonen von Mindreaper. Nach 'Human Edge (... To
The Abyss)' (2012), 'Absolute Zero' (2009, EP), 'Fatal
Melodies' (2006, Demo) und 'Demo 2015' (2015) des
deutschen Vierers in Persona Sebastian Rehbein (Vocals),
Marcel Bangert (Guitars), Christian Schoenke (Bass) und
Manuel Nozulak (Drums, Vocals). Gegründet im Jahre 2001
in Lauterbach/Alsfeld (Hessen), danach nach Wetzlar
(Hessen) umgezogen. 10 Tracks befinden sich auf dem
Zweitling der Hessener und dieses überzeugt vollendend.
Gespielt wird gepflegter, thrashiger Death Metal mit
Schmackes und Melodie. Keine Angst, es wird nicht 'zu
melodiös', aber mit den Melodien kreieren Mindreaper
viel Abwechslung. Sebastian's Gesangsorgan ist
mörderische brutal tief und doch verständlich, eine der
goilsten Growlstimmen im Genre. Marcel's Gitarrenarbeit
ist virtuos, melodiös, mit catchigem Riffing im eben
besagten Thrash/Death-Genre, womit man stets den Groove,
eingängige Hooks und Death-Parts serviert bekommt.
Christian's Tieftöner growlt ebenfalls sehr tief im
Duell mit Sebastian's gutturalem Gesang. Manuel's
drumming treibt den thrashigen Aspekt stets voran,
ergänzt mit virtuosem Spiel auch die deathigen Elemente
in das Songwriting. Abgerundet wird 'Mirror Construction
(... A Disordered World)' mit einer satten, klaren,
fetten Produktion und einem genialen Cover-Artwork
(Björn Goosses von KIllustration). Stilistisch an
Soilwork, Entombed, etwas Dimmu Borgir
(atmosphärisch-mystischen Momente), Morgoth und
ähnlichen Bands. Anspieltipps wären da mal 'Bulls Eye',
'Stillborn God', 'Passage To Extinction', 'Torch's Fall'
oder 'Story Of Rejection'. Alles in allem, ein verdammt
gelungener Zweitling voller Abwechslung und Intensität.
Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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EVERSIN - Armageddon Genesi (CD) My Kingdom Music
'Armageddon Genesi', der vierte Longplayer des
italienischen Vierers aus Agrigento, Sicilia, welche
seit 2008 unter eben besagtem Namen Eversin unterwegs
sind, hatten sie von 2000-2008 als Fuoco Fatuo
[Power/Thrash Metal, zwei Demos 'Tenebra's Dream'
(2001), '... Of Light And Dark' (2004), 'Our Elegy'
(2006, Longplayer)] bereits musikalisches Land betreten.
Mit Eversin beschreiten Ignazio Nicastor (Bass), Angelo
Ferrante (Vocals), Giangabriele Lo Pilato (Guitars) und
Danilo Ficicchia (Drums) nun Post/Groove/Thrash Metal,
und zwar sehr goilen, groovenden, moshenden Thrash Metal
mit leicht deathigen Anleihen, leicht
NY-Hardcore-mässigen Anleihen, aber immer stets
mosh-groovig. Nun, mit Eversin haben sie 'Divina
Distopia' (2010), 'Tears On The Face Of God' (2012),
'Trinity: The Annihilation' (2015) und 'Flagellum Dei'
(2016, EP) herausgebracht und eben mit 'Armageddon
Genesi' den vierten Streich veröffentlicht. 9 Songs
haben sich auf den Weg zu diesem Silberling gemacht und
den Platz darauf auch gefunden. Ignazio's Bassspiel ist
sehr groovend, besitzt einen eigenen Basssound, will
sagen, den hört man perfekt heraus. Giangabriele's
Gitarrenpflege rattert von einem Riffgewitter in den
nächsten Sturm rein, solide, gepaart mit melodiösen
Soli. Angelo's Vocals kommen eher im brutaleren Segment
des Thrash-Segments zu liegen, stets wütend, auch etwas
NY-hardcorelastig, erinnert etwas auch an Sepultura und
Korzus, aber stets eigenständig und -willig. Danilo's
stetes nach vorne treibenden Drums, mal eben typisch
New-Metal-groovend, im 'Jump-Style', doublebass-treibend
ergänzt den Eversin-Metal. Die Produktion kommt fett,
druckvoll, sauber rüber, gepaart mit einem genialen
Cover-Artwork, welches die Rohheit des Eversin-Metals
perfekt transformiert. Soundmässig wären Eversin so im
Fahrwasser von Grip Inc., Sepultura, Korzus, etwas
Slayer einzuordnen. Anspieltipps wären 'Soulgrinder',
'Havoc Supreme', 'Armageddon Genesi' oder 'Legions'. Ein
Album mit vielen Facetten, jedoch kompakt zur Einheit
gestaltet. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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ÁRSTÍÐIR – Nivalis (2 LPs) Seasn Of
Mist/Irascible ÁRSTÍÐIR kommen aus Island – da
fällt es schwer, keine Vergleiche zu den Landsmännern
SÓLSTAFIR oder auch SIGUR RÓS zu ziehen. Tatsächlich
haben diese Bands hörbar ähnliche Wurzeln, doch hat sich
jede Kombo in eine ganz eigene Richtung entwickelt und
ihre ganz eigene Nische gefunden. ÁRSTÍÐIR hat diese
ur-eigene, leicht sphärische, unergründlich zauberhafte
Grundstimmung Islands genommen und sie mit Progressive
Rock, Indie Folk sowie einer Prise Neo-Classic Pop
gewürzt. Das Ergebnis ist eine sehr melodiöse, sanfte
Musik, die eine Plattform bietet für die freie
Entfaltung der verschiedenen Instrumente. Besonders den
Streichern wird viel Freiraum eingeräumt, was wundervoll
harmoniert mit den angenehmen Stimmen des Trios. Die
Band selbst vergleicht sich gerne mit RADIOHEAD - und
tatsächlich hat die Musik der Isländer was von der
Dynamik und der Harmonie der Briten, doch der Charakter
bleibt unverkennbar Inselskandinavisch. In diesen
Silberling ist hörbar viel Herzblut und Leidenschaft
eingeflossen – es gibt unzählige kleine Details zu
entdecken, welche dem Album eine langanhaltende Spannung
verleihen sodass auch nach mehrmaligem Hören keine
Langeweile aufkommt. Highlights sind der Opener “While
This Way“, das wunderschöne, isländische “Þar sem enginn
fer (sjálfviljugur)“ sowie der letzte Track “Passion“,
der tatsächlich sehr viel Leidenschaft ausdrückt. Leider
sind die einzelnen Tracks sehr kurz (im Durchschnitt
gerade mal 3.5 Minuten) – dabei wäre das Songwiriting
solide genug für weitaus längere Tracks und so manchem
Titel hätte etwas mehr Zeit sich zu entwickeln gut
getan. Die Übergänge sind mitunter ein wenig holprig,
was sehr schade ist und diesen Effekt noch zusätzlich
unterstreicht. Fazit: “Nivalis“ ist eher ruhig und
melancholisch; wer nach Heavy Metal fahndet, sucht hier
vergeblich. Doch das Album zaubert eine einzigartige,
fantasievolle Stimmung und die vielen Gastmusiker sorgen
für ein sattes Klangbild. Wer auf isländische Musik
steht, kann hier gar nichts falsch machen!
Patricia H.
Punkte: 8.3 von 10
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COLD SNAP - All Our Sins (CD) Arising
Empire/Warner Das Chaos nahm im Frühling 2003
seinen Anfang und mit "All Our Sins" steht 15 Jahre
später bereits der vierte Longplayer der Kroaten von
Cold Snap am Start. Wie schon bei den Vorgängeralben
wurden musikalisch keine Experimente gemacht und mit Tue
Madsen ein Gott in Sachen Produktion (Heaven Shall Burn,
Sick Of It All, Kataklysm, Mesuggah etc.) engagiert. Der
markanteste Unterschied zu älteren Cold Snap-Alben
besteht vor allem darin, dass die neue Platte ziemlich
direkt und mehr "in your face" daherkommt, wie es die
Mitglieder der Band gerne ausdrücken. Und obwohl es auch
moderner als vorherige Alben ist, und frischen Wind in
ihren Sound bringt, ist es härter als je zuvor. Die
stärkste Veränderung macht sich jedoch in der Spielweise
von Gitarren und Schlagzeug bemerkbar, die vom
klassischen Nu Metal nun eher in die Groove Metal-Ecke
fielen, sowie darin, dass auf "All Our Sins" deutlich
mehr Screams und Growl-Vocals zu finden sind, was sie
der Tatsache zu verdanken haben, nun zwei Sänger an Bord
zu haben. Die Songs des vorliegenden Albums
thematisieren vielfältige Geschichten aus der
Perspektive der Bandmitglieder. Cold Snap's Musik ist
wie ein Schlag ins Gesicht. Ihre unverkennbare Note
Heavyness und eine Vitalität, die die Band trotz des
ausgefeilten Stils, der sie vom ersten Hören an so
vertraut macht, frisch und innovativ klingen lässt, ist
ihr wahres Talent. Der ansteckende Sound der Band
gepaart mit einer Live-Show, die sie auf der Hauptbühne
eines jeden grossen Festivals bequem zu Hause sein
lässt, zeigen deutlich, dass man von dieser Band noch
viel hören wird - und sie machen auch nicht den
Anschein, diese fortschreitende Entwicklung in naher
Zukunft zu stoppen! Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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BURY TOMORROW - Black Flame (LP) Music For
Nations/Sony Music Metalcore steht als Sub-Genre
schon länger in der Kritik, da es nicht mehr viele Bands
gibt, die diese Sparte wirklich positiv hochleben
lassen. Allerdings verbirgt sich unter Ramsch auch hie
und da wieder eine Perle. So eine ist Bury Tomorrow! Das
Quintett aus dem englischen Southampton rudert stets
unter der Führung der Gebrüder Daniel (Vocals) und Davyd
(Bass) Winter Bates über dem Unrat und fördert wirklich
qualitativ geiles Material zu Tage. Ergänzt wird die
Crew durch Adam Jackson (Drums), Kristan Dawson
(Gitarre) und Jason Cameron (Gitarre). Mit "Black Flame"
werfen sie bereits ihr fünftes Studioalbum auf den
weltweiten Musikmarkt. Die 10 Songs begeistern mit
harten Riffs, atmosphärischen Breakdowns und einem
gelungenen Mix aus Clean- und Rough-Vocals. Bury
Tomorrow präsentieren sich auf "Black Flame" härter und
ungezügelter als die meisten Genre-Kollegen und bewegen
sich somit mehr in der Spur von Thy Art Is Murder oder
Parkway Drive. Jedenfalls beflügeln ihre melodischen
Chöre, die donnernden Schlagzeugsalven und die
ausgeklügelten Gitarrenriffs die Anhängerschaft aufs
Neuste und teilweise lassen sie auch eine Prise
Industrial einfliessen. Die Tracks sind kurzweilig und
gehen runter wie Öl, einzig der Titel "Overcast" ist
verlangsamt und fällt somit auch länger aus als die
anderen. Im Ganzen gesehen ist "Black Flame" ein
grossartiges Album geworden, das Bury Tomorrow als
Metalcore-Titanen bestätigt und ihnen den Platz in der
Metal-Industrie sichert. Oliver H.
Punkte: 8.2 von 10
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THE BROKEN HORIZON - Desolation (CD) Art Gates
Records Metalcore kombiniert mit deathigen
Elementen aus Spanien, genauer gesagt aus Pamplona.
Zugleich ist es auch das Debütalbum, 'Desolation' vom
spanischen Fünfer, bestehend aus Pupilas (Vocals), Odei
(Guitars), Alex (Guitars), Jun (Bass) und Raúl (Drums).
2015 zeigte man sich erstmals der Öffentlichkeit,
präsentierte sogleich auch die Debut-EP 'Prologue'
(2015). Melodiöser und doch ziemlich harter
Metal/Deathcore. 11 Songs sind auf 'Desolation'.
Pupilas' Gesang ist im gutturalen Bereich, dennoch
kombiniert er zugleich hardcorelastige Vocals eben mit
den Growls, sehr tief, verständlich. Odei's und Alex'
Gitarrenarbeit ist brutal rifflastiger Core,
metallischer Deathcore mit melodiösen, prägnanten Soli,
Melodiebögen, sich jedoch stets ergänzend und
unterstützend. Jun's Bassarbeit ist extravagant, perfekt
in das Songwriting einordnend. Raúl's Drums bearbeiten
die Felle durch, treibend, groovend, reibend, powernd,
doublebass-like, sich stets in den Songs einzuordnend.
Ein sehr gelungenes Cover-Artwork ziert den ersten,
vollen Longplayer von The Broken Horizon, passend zum
Namen und den Textthematiken. Die Produktion ist
druckvoll, sauber gehalten. Anspieltipps wären da
'Romantic Song', 'Miss Ladark', 'Deep Pression',
'Nothing Gleaming' oder 'Rotten Blood'. Deathiger
Metalcore mit interessanten Perspektiven. Leopold
Punkte: 8.2 von 10
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ATROCITY - Okkult II (LP)
Massacre Records/Musikvertrieb
Längere Zeit war es ruhig um
Atrocity, und es schien so, dass die gesamte
Aufmerksamkeit der Herren um Alexander Krull auf der
Zweit-Formation Leaves Eyes liegt, wohl auch weil diese
mehr Schotter in die Kriegskasse spült. Auch war
Atrocity in den 30 Jahren Bestehen immer mal wieder eher
experimenteller unterwegs ("Calling The Rain") oder
feierte die grössten Erfolge mit den 80er-Jahre Cover
Alben "Werk 80" und "Werk 80 II". Umso überraschender
ist nun, dass "Okkult II" wieder eine totale Abrissbirne
ist, welche die Death Metal-Wurzeln der früheren Tage
einfängt und in ein neues, zeitgemässes Gewand kleidet.
Treibende Riffs, Blastbeats und eine herrlich finstere
Atmosphäre breiten sich auf "Okkult II" aus, wobei so
ganz die Finger von Symphonic-Elementen konnte die Band
nicht lassen. Doch glücklicherweise sind hier die Chöre
nicht dominant oder omnipräsent und wirken mehr
unterstützend im Hintergrund, kein Vergleich also wie es
aktuell Dimmu Borgir treiben. Der Fokus liegt deutlich
auf wütendem Death Metal, und dies ist herrlich
erfrischend und erfreuend, auch wenn natürlich das Rad
dabei nicht neu erfunden wird. Es scheint fast so, als
wollten die nicht mehr ganz so jungendlich Herren es der
Welt nochmals zeigen, und dies ist durchaus geglückt,
davon überzeugen könnt ihr euch mit den Songs: "All Men
Must Die", "Devil's Covenant" oder "Bloodshed And
Triumph". Daumen hoch also für Atrocity mit "Okkult II",
das abgesehen von den musikalischen Qualitäten auch mit
einer sehr guten Produktion aufwarten kann. Einziger
Kritikpunkt ist der Aspekt, dass alle Songs der im 2017
veröffentlichten E.P. "Masters Of Darkness" hier
nochmals verwendet werden, da hätte ich mir doch ein
wenig mehr neues Material erwartet und kein Recycling.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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WHEEL - The Divide (EP) (CD)
Umbrella Artist Productions Wheel ... Wer? Wheel!
An English Man in ... Helsinki, not New York. Also ein
helsinkisch-britisches Joint-Venture, mit James
Lascelles (Vocals, Guitars, der britische Teil des
Joint-Venture's), Saku Mattila (Lead Guitar), Mikko
Määttä (Bass) und Santeri Saksala (Drums), die
helsinkischen bzw. finnischen Parts des Joint-Ventures.
Nun, soundtechnisch vermischen sie melodiösen Metal mit
Hard Rockischen, new-metallischen, leicht progressiven,
leicht deathigen, leicht Meshuggah-angehauchten
Elementen, also will schreiben, sehr vielseitig und
teilweise auch gewöhnungsbedürftigen Kombination. Will
aber nicht sagen, dass es den Weg in die vielumworbenenn
Gehörgänge nicht schafft, im Gegenteil, auch hier ist
mehrmaliges Anhören eine wahre Offenbarung. Nach der EP
'The Path' 2017 folgt eben nun mit 'The Divide' die
zweite EP. Seit der Gründung im Jahre 2015 machen der
Vierer nun diesen abstrakt-progressiven Soundteppich,
welcher einfach nicht zu schubladisieren ist, was
einerseits musikalisch gesehen Freiheit bedeutet,
andererseits mich, in der Ausführung des Schreiberlings,
etwas in die Bedrouille bringt, denn wie soll ich all
diese verschiedenen, musikalischen Stile umschreiben, um
es euch allen, werte Leserinnen und Leser, schmackhaft
machen?
Einerseits geht es um neue Bands zu
entdecken, was bei Wheel nun absolut gegeben ist,
andererseits versucht man allenfällige Enttäuschungen
nach etwas Gehörtem zu umgehen. Von der musikalischen
Machart her kann ich blind eine 10 von 10 geben, und
doch bleibe ich bei den 8.1 von 10, denn hört es euch an
und entscheidet dann, ob es sich gelohnt hat ... oder
eben halt nicht. Nun, die Virtuosität aller vier Musiker
ist hier auf 'The Divide' vollends gegeben,
hammermässig. James' Gesang ist stark, kraft- wie auch
druckvoll, sowohl die harten Vocals, als auch die klaren
Gesangslinien. James' wie auch Saku's Gitarrenarbeit ist
einmalig, die harten Riffs kombiniert mit diesen
filigranen, melodiösen und ausdrucksstarken Soli ist
einfach ein absolut musikalischer Hochgenuss. Mikko's
Bassarbeit steht den anderen in nichts nach, reiht sich
perfekt in den Gesamtsound ein und hat ebenfalls die
solistischen Tendenzen wie Sakku's Leadgitarre.
Santeri's variantenreiches Drumming überzeugt von A-Z,
treibend, mal doublebass-lastig, dann wieder eher
rockend, abstrackt wie Meshuggah, und doch wieder immer
sehr groovend. Die Produktion ist der Hammer, druckvoll,
rein, sauber, hammermässig. Das Cover-Artwork ist so
avantgardistisch wie der Soundteppich von Wheel, passt
also perfekt. Anspieltipps: 'Please (Radio Edition)',
'Pyre', 'It's Over Now' und 'Please (Album Version)'.
Stilistisch wie gesagt, von Tool, Opeth, Meshuggah,
Steven Wilson, Karnivool und alle anderen, similaren
Bands und noch mehr, ist einfach alles vorhanden. Ich
hab 'The Divide' nun mehrmals angehört, jedesmal
gefällt's mir besser und besser, entdecke immer mehr
Details ... Ach was, wisst ihr was? Auch wenn es eine EP
ist, die ist mir eine 10 wert, definitiv, basta. Warum?
Einfach zu goil um wahr zu sein, alles absolute
Klassemusiker! Yep, hab' mich nun entschieden!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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CRYONIC TEMPLE - Deliverance (CD)
Scarlet Records
Endlich Neues von den
sympathischen Schweden! Lange liess das neue Album auf
sich warten und der Release wurde auch verschoben. Somit
waren auch die Erwartungen an den neuesten Longplayer
entsprechend gross. Das Warten wird aber auf den ersten
Blick leider nicht ganz auf die erhoffte Art und Weise
belohnt. Trotz dem bekannten, soliden Sound fehlt das
Feuer, welches auf dem Vorgänger zu hören war. Die
Meodic/Heavy Metal-Truppe um Sänger Mattias Lilja gibt
natürlich alles, doch wirklich warm kann ich mit dem
einstündigen Produkt nicht werden. Musik, die aus der
schwedischen Region Dalarna kommt, ist weltweit
geschätzt, die Provinz scheint eine echte Goldquelle auf
der musikalischen Karte darzustellen. Lag es am
Sängerwechsel welcher letztes Jahr das Feuer der Band
entfachte? Oder war die Aufmachung zu magisch, um sie
nochmals so hinzukriegen? Nüchtern betrachtet und auf
Vergleiche verzichtend komme ich auf eine gute Note,
denn die Herrschaften können Spielen! Die Mischung aus
altbekannten Elementen des Klassischen Heavy Metal und
der neueren Einflüsse ist eingängig und lässt sich
hören. Manchmal erkennt man die wahre Schönheit der
Musik nicht beim ersten Hören. So erkenne ich sie bei
diesem Album tatsächlich erst beim dritten Hören.
Halleuja! Ganz klar nochmals überzeugt worden, braucht
man nur noch auf eine Tour hoffen. Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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EPICA vs. Attack on Titan (CD)
Nuclear Blast/Warner
Ein zunächst für Japan geplantes
Projekt wird nun dank Nuclear Bast auch hierzulande
vertrieben und dürfte nicht nur Japan-Fans überzeugen.
Scheinbar ursprünglich von Epica inspiriert, schrieb die
japanische Band Linked Horizon die Songs zur Anime
"Attack on Titan", welche lange vorher schon zu sehr
beliebten Manga-Reihen gehörte. Epica schrieb die Songs
dann um, damit sie stillistisch mehr zu ihnen passen und
veröffentlichte das Abum in Japan. Auch hielten sie ein
einziges Konzert in Tokio. Dass es aber auch ausserhalb
Japans viele Anime-Fans gibt, ist kein Geheimnis. Dies
muss die Band oder ihr Label bemerkt haben. Lieber
später als gar nicht, oder? Das fast etwas zu kurz
gehaltene, aber dennoch sehr gelungene Spezialalbum
packt! Wie man es sich von Epica gewohnt ist, wird man
auch bei dieser Scheibe in eine eigene Welt gezogen. Gut
40 Minuten lang werden wir gekonnt entführt. Ein echtes
Fest für die Ohren und Sinne. Die altbekannte Perfektion
der niederändischen Symphonic Metal-Giganten wird auch
auf dieser Platte bewiesen und die Rückkehr ins Hier und
Jetzt ist beinahe etwas schmerzhaft. Ich bin bestimmt
nicht die einzige, die sich mehr Projekte dieser Art
erhofft und/oder erwünscht. Das Album ist definitiv ein
Knaller, welchen man sich nicht entgehen lassen darf.
Lange Rede, kurzer Sinn: Kauft die CD, liebe Leute!
Mona M.
Punkte:
8.0 von 10
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FEAR OF DOMINATION - Metanoia (2
CDs) Out Of Line Music
Interessant, was eine
Shouterin/Screamerin alles bewirken kann. War bisher
keine Dame zusätzlich hinter dem Mikro tätig, so ändert
sich dies offenbar mit diesem Output. Zeitweilig
erinnern mich Fear Of Domination an The Agonist (nach
Alissa, versteht sich), In This Moment oder Clandestine.
Alles Bands, die irgendwie einzigartig sind und deren
Frontfrauen genau zu wissen scheinen, wie man ordentlich
die Lunge und Stimmbänder malträtiert. Teilweise könnte
man auch böse sein und behaupten, Fear Of Domination
sind quasi Epica mit richtigen Growls und Screams, also
die erwachsenere Version der Trällerkapelle. Eventuell
könnte man auch Cripper hinzuziehen, der Vergleich wäre
auch nicht schlecht. "Metanoia" überrascht auf jeden
Fall im positiven Sinne mit der stimmlichen Abwechslung
zwischen weiblichen und männlichen
Growls/Screams/Shouts, der Sound ist moderner Metal mit
sachte Horror- und etlichen Bombast-Anteilen. So
individuell das Konzept auch ist, so nutzt es sich
leider über die Länge des Albums etwas ab. Woran dies
genau liegt, kann ich leider nicht wirklich ausmachen.
Einzelne Tracks fetzen absolut, aber im Gesamten
angehören verliert es einfach an 'Fetzigkeit', an
Schwung. Egal - Fazit: Moderner Metal mit einem
kraftvollen Duo am Mikro, das sich ordentlich durch die
Botanik schreit. Passt! Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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CORPUS DELICTI - Break Everything
(CD) Blood Rite
Und ein weiteres,
eidgenössisches Thrash Metal-Gewitter am Horizont namens
Corpus Delicti aus Berg/TG. Der Vierer wurde im Jahre
2013 gegründet und besteht in aktuellem Line Up aus
Simon Bommeli (Drums), Manuel Ehrisman (Guitars),
Tiziano Iannuzzo (Guitars) und Sileno Püntener (Bass,
Vocals). 7 Tracks haben sich auf das Debüt 'Break
Everything' bewegt, welche allesamt eben dem gehuldigten
Thrash-Metal zugesteckt werden können. Wenn man die
Produktion betrachtet wie auch das Cover-Artwork, dann
schliesst man daraus, welcher zeitlichen Thrash-Epoche
der Vierer huldigt. Die Produktion ist gelungen, das
Cover-Artwork ebenfalls und sticht wohl aus der Masse
heraus und führt die/den Zuhörer/in direkt in die
Thrash-Zone. Die Drums sind meist doublebass-mässig
gehalten, eben mosh-thrashend, mit all den
dazugehörenden Paradiddles und Parts. Die Gitarren sägen
in typischer Thrash-Manier durch die 7 Songs, mal
moshend, mal speedig, mal einfach nur schnell thrashend,
addiert mit kurzen, feinen Soli, mal melodiös oder dann
recht thrashig-shreddend. Der Bass wummert im Einklang
zu den beiden Klampfen durch die Songs, perfekt paarend
zu den treibenden Drums. Der Gesang ist im typischen
Thrash-Style gehalten, mal shoutend, mal screamend, mal
wütend zelebrierend. Alles in allem ein gelungenes
Debütwerk. Erinnert stilistisch, um wie gewohnt
Anhaltspunkte zu präsentieren, so à la Kreator,
Destruction, etwas ältere Anthrax, Metallica, Megadeth,
Havoc, etwas Hirax, Slayer und Konsorten. Stets mit
Melodie eingepacktes, thrashiges Songwriting.
Anspieltipps wären da 'War', 'Blinded By Rage' oder das
groovige 'Choose Your Grave'. Ein gelungenes,
eigenständiges Debutalbum, welches sich lohnt, auch mal
live reinzuziehen. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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SCHUBERT IN ROCK - Commander Of
Pain Pure Steel Records/Musikvertrieb
In meinem Leben als Metaller bin
ich dreimal über die österreichische Metal Combo No Bros
gestolpert. Zum ersten Mal im Zürcher Volkshaus, als die
Truppe für Saxon eröffnete, als diese gerade unterwegs
waren um ihren neuesten Wurf "Power And The Glory" zu
promoten, das muss so um 1983 gewesen sein. Das zweite
Mal 1986, als der Racer X - Meilenstein "Street Lethal"
erschien und ich erstaunt feststellen musste, dass
darauf der No Bros-Drummer Harry Gschoesser für die
wirklich tollen Drums verantwortlich war. Das dritte Mal
ist jetzt. No Bros-Gitarrist und Mastermind Klaus
Schubert geht mit seinem All Star-Projekt "Schubert In
Rock" in die zweite Runde. Wurden beim Vorgänger noch
alte No Bros - Schoten von befreundeten Musikern und
Sängern neu interpretiert, handelt es sich diesmal um
brandneues Material, dem Leute wie Marc Storace
(Krokus), Don Airey (Deep Purple), Jennifer Batten
(Michael Jackson, Jeff Beck), Carl Sentance (Nazareth,
Ex-Persian Risk), Jeff Scott Soto (Sons Of Apollo,
Journey, Talisman, Trans Siberian Orchestra), Doogie
White (Rainbow, Yngwie J. Malmsteen), Michael Vescera
(Obsession, Loudness, Yngwie J. Malmsteen) und Dan
McCafferty (Ex-Nazareth) ihren jeweiligen Stempel
aufdrücken. Performance und Songwriting lassen
eigentlich kaum Wünsche offen, hier ist eine illustre,
routinierte Musikergesellschaft tätig, die weiss, wie es
in diesem Business läuft. So kommt es dann auch, dass
Songs kredenzt werden, die man irgendwo in der
umfangreichen Schnittmenge zwischen Deep Purple,
Rainbow, Whitesnake und Black Sabbath mit Tony Martin
ansiedeln kann. Einen kleinen Haken, oder besser gesagt
zwei, hat das Album dann doch. Erstens sind die bei den
einzelnen Tracks involvierten Musiker dermassen
stilprägend und charakteristisch, dass das Ganze fast zu
inhomogen und zerfahren wirkt. Man hat das Gefühl, sich
eine "Label Best Of" verschiedener Bands anzuhören und
nicht das Produkt ein und desselben Projekts. Zweitens
sind nicht alle Songs optimal auf jeden Sänger
zugeschnitten, das trifft insbesondere auf die zwei
Nummern mit Dan McCafferty zu. Wenn da schon fast
Dirkschneider - mässige Krächzvocals auf Songmaterial
trifft, das durchaus auf einer neuen Rainbow-Scheibe
Platz hätte, dann klingt das in meinen Ohren irgendwie
nicht richtig. Diesem Mann hätte man ein paar coole
Rock'n'Roll Songs der guten, alten Nazareth - Schule auf
den Leib schneidern müssen. Aber Achtung, das hier ist
jetzt ganz klar Jammern auf richtig hohem Niveau. Der
Mann macht seinen Job sehr gut, Klaus Schubert liefert
zusammen mit seiner Band eine solide Arbeit ab, und
insgesamt gefällt mir dieses Album sehr gut,
Melodic/Heavy Rock at its best, nicht mehr und nicht
weniger. Freunde all jener Bands, in denen Don Airey,
Jeff Scott Soto und Doogie White jemals tätig waren,
sollten hier unbedingt mal reinhören. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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TWO OF A KIND - Rise (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Mit den beiden Sängerinnen Anita
Craenmehr und Esther Brouns hat die Melodic-Truppe Two
Of A Kind eine kleine Geheimwaffe an Bord. Musikalisch
ist die Truppe irgendwo zwischen alten Vixen und Robin
Beck beheimatet. Die Band erfindet die Musik sicher
nicht neu, bietet aber lockeren Hard Rock, der sich
keine Grenzen setzt und trotzdem immer schön mit einem
roten Faden versehen ist. "Wheel Of Life" oder "Here Is
The Now" machen dabei ebenso Laune mit treibenden
Rhythmen wie das ruhige "Naked" oder der kleine Hit
"Higher". Den Gitarren wird der gleiche Raum zugestanden
wie auch den Keyboards, und mit kleinen
Hammondorgeleinsätzen kommen auch die Alt-Rocker auf
ihre Kosten. "Rise" ist ein interessantes Album
geworden, das man sich als Melodic-Fan unbedingt anhören
sollte. Tinu
Punkte:
7.9 von 10
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NOT MY MASTER - Disobey Extreme
Metal Music
Texas Fucking Metal aus El Paso,
eben Texas, vom 4-Piece-Metallianer Not My Master. Chris
Kidwell (Vocals), Chelo Styes (Guitar), Charlie Gonzalez
(Drums) und Rudy Barajas (Bass) frönen dem Devil Metal
seit der Reformation im Jahre 2016. Auf 'Disobey' haben
sie 7 Songs gepackt, die in das
Extreme-Groove-Metal-Genre gezogen werden kann. 7 Songs,
deren Songwriting gepickt mit Southern-, Groove-, New-,
Extreme- und anderweitigen Metal-Elementen ist. Eben, so
wie sich Texas landschaftlich darstellen, genauso
grooven Not My Master durch die Lande. Treibende,
groovende, moshende, thrash-deathende Drums donnern
durch die Tracks wie eine zusammengetriebene, wilde
Kuhhorde, treibender, wummernder, klarer Bass, leicht
hardcorig angehaucht, riffende, thrashende, moshende,
groovende Klampfenlaute, gepaart mit kurzen, shreddenden
Soli, sägenden Melodieläufen und einem sehr aggressiven,
leicht gutturalen, sehr hardcorelastigem Gesang, wütend,
schreiend, einfach ganz böse. Abwechslung wird beim
Vierer auch gross geschrieben, so ähnlich wie Pantera
seinerzeit und somit hätten wir hier einen interessanten
Soundvergleich. Man war schon mit Nile, Soulfly, Master,
Rotting Christ auf Tour, aber auch mit den L.A. Guns, so
um die ganze Bandbreite wie auch Spektrum von Not My
Master darlegen zu können. Nun, die Produktion ist satt,
druckvoll und sauber geworden, man wählte auch ein
hammerstarkes Cover-Artwork, welches wahrlich die
Stilistik der Band hervorhebt. Anspieltipps wären
'Morning Star', 'Revenge' oder 'Consume'. Interessantes
Machwerk eine wiederauferstandenen Combo aus den Weiten
des texanischen Weidelandes. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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LUNATIC SOUL - Under The Fragmented Sky (LP)
KScope/Irascible Riverside-Fans werden sicher
wissen, dass es sich bei Lunatic Soul um das
Solo-Projekt von Mariusz Duda handelt. Mit sehr ruhigen
Tönen experimentiert der Pole hier bei diesem 8
Track-Album. Das geht schon teilweise in Richtung
Meditative Songs. Das kurze mit akustischer Gitarre
getragene "Sorrow" ist wirklich wunderschön. Der
Titeltrack dann, die erste Nummer mit richtigem Gesang,
ein Track, wieder getragen von akustischer Gitarre und
dem gefühlvollen Gesang von Duda, wunderschön, lädt zum
Träumen ein. "Shadows" dann wieder eher meditativ, sehr
entspannend, erinnert mich etwas an ruhige Momente der
Deutschen RPWL. Man könnte sich hier voll Yogi Lang`s
Stimme vorstellen, die gut sich hier gut einfügen ließe.
Das Gemisch aus ruhigen Synthie-Klängen und Gitarren
wird hier wirklich klasse zelebriert von Duda. Und bei
"The Art Of Repairing" kommt sogar etwas
Kraftwerk-Feeling auf, toll gemacht. Zum Schluss dann
ein "richtiger" Song sogar mit Drums. "Untamed" ist eine
wunderschöne Ballade, atmosphärisch mit beruhigendem,
sehr angenehmem Gesang. Tolles Album, das wohl nicht
jedem gefallen dürfte, aber Riverside-Fans werden es
mögen. Und wer es mal wirklich ruhig mag, wird auch
seine Freude haben an "Under The Fragmented Sky".
Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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STREET DOGS - Stand For Something
Or Die For Nothing (CD) Century Media/Sony
Die Bostoner Punk-Rocker Street
Dogs treiben schon seit 16 Jahren ihr Unwesen und
verbreiten einmal mehr ihre gesellschaftskritischen
Botschaften. Mit dem Albumtitel "Stand For Something Or
Die For Nothing" bleiben sie sich und ihrer Gesinnung
absolut treu, was den Jungs sicher nicht schwer fällt,
da sie auch schon über Jahre ihrer Heimat Boston treu
ergeben sind. Sie singen, was sie leben und leben, was
sie singen! Der Sound des Quintetts ist relativ schnell
erklärt. Klassischer Bostoner Punk Rock mit Ausschlägen
in Richtung Street Punk, Oi! oder stellenweise auch Pop.
Die Stimme von Sänger Mike McColgan ist für meinen
Geschmack etwas zu soft und dürfte zumindest bei einigen
Titeln etwas kratziger ausfallen. Fast noch wichtiger
als der Sound sind aber die Botschaften der Street Dogs.
Der schleichende "Untergang" der Vereinigten Staaten von
Amerika macht ihnen ernsthaft zu schaffen und mit Tracks
wie "Other Ones", "Angels Calling", "Working Class
Heroes" und "Never Above You, Never Below You" verleihen
sie diesem Gefühl massiv Ausdruck. Die Gruppe scheut
keine Konfrontationen und spricht alles offen und direkt
aus. Diese Echtheit ist auch für den Hörer spürbar, was
die schlichte Einfachheit der Musik positiv aufwertet.
Fans der Street Dogs oder auch der "Murphys" werden mit
dem elf Song bestückten Silberling bestimmt auf ihre
Kosten kommen und die eine oder andere neue Hymne gegen
Korruption oder soziale Verwahrlosung finden. Die Zeit
dafür ist ganz sicher reif! Oliver H.
Punkte:
7.6 von 10
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HIDDEN INTENT - Fear, Pray, Demise
(CD) Scarlet Records
Irgendwo zwischen der Musik von
Gurd, thrashigen Metallica und Slayer siedeln sich die
Australier Hidden Intent an. Thrash Maniacs werden wohl
noch tausende andere Bands raus hören. Egal, denn
Tatsache ist, dass das zweite reguläre Album der
Australier keine Gefangenen macht. Es gefällt vor allem
durch seine Rohheit. So rumpelt und überschlägt der
Bass, dass es eine wahre Freude ist. Hidden Intent
kennen sich zudem mit Dynamik aus. So wird der fast
Speed Metallische Thrash Metal immer wieder mit
langsameren Stellen unterbrochen. Im Zentrum stehen aber
die Riffs. Und von diesen gibt es auf diesem Album
Massenweise. Dazu gesellen sich geschmackvolle
Gitarrensoli, die dem Sound weiter nach vorne preschen.
"Fear, Pray, Demise" ist sicher kein zweites "Raining
Blood", aber ein ambitioniertes Thrash Metal-Album, das
in der Szene seine Liebhaber finden wird. Die Hingabe
und Leidenschaft zu dieser Musik ist jederzeit
herauszuhören. Und das ist mehr, als es die Punktezahl
vielleicht zu vermitteln mag. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK SPACE RIDERS - Amoretum Vol. 2 (LP) Black
Space Records/Cargo Records Die haben's ja eilig!
Es ist kaum ein halbes Jahr her, dass "Amoretum Vol. 1"
erschienen ist, da schieben die Münsteraner Black Star
Riders schon den Nachfolger nach. Haben wir es hier etwa
mit dem unsäglichen, durch Metallica bekannt gewordenen
"Load / Re-Load - Syndrom" zu tun, also mit dem
schnellen Nachreichen halbgarer Ausschussware aus dem
Fundus der letzten Studiosession? Mitnichten, auch auf
der neuen Scheibe wird die Band ihrer nicht ganz frei
von Selbstironie seienden Selbsteinschätzung "New Wave
of Heavy Psychedelic Space Rock" mehr als gerecht und
besticht durch Spielwitz und Furchtlosigkeit. Ich meine,
es ist schon fast dreist, das Album mit einer schon
geradezu brachialen Nummer wie "Before My Eyes" zu
eröffnen, und danach mit
"LoveLoveLoveLoveLoveLoveLoveLoveLove! (Break The
Pattern Of Fear)" und "Assimilating Love" den Post/Punk
raushängen zu lassen, nur um dann plötzlich das Ruder
abrupt rumzureissen und mit "In Our Garden" wieder mal
Tom Waits zu huldigen. Und in diesem Sinne geht es
munter weiter, jeder, aber wirklich jeder Song ist eine
Überraschung, keiner ähnelt dem anderen, das ganze Album
ist eine siebzigminütige Wundertüte, bei der man nicht
weiss, was als nächstes rauskommt. Und das ist gut so,
denn nur auf diese Weise kann man über die volle
Spiellänge die Spannung und das Interesse
aufrechterhalten. Die Black Star Riders haben sich
offensichtlich darauf spezialisiert, dass sie das tun,
indem sie gekonnt in den verschiedensten Stilen
hemmungslos herumwildern, da kann es heftig riffen,
rotzig punken, abgespaced herumwabern, wavemässig
tanzbar pumpen, sie fühlen sich einfach auf allen
Spielwiesen wohl. Und bei aller Ernsthaftigkeit, die sie
uns vorzugaukeln versuchen, werde ich den Eindruck nicht
los, dass sie alles, was sie tun, mit einer dezenten
Portion Humor würzen. Bestes Beispiel hierfür ist das
irgendwo zwischen irischem Folk/Punk und Type O
Negative-Tiefgründigkeit angesiedelte "Sláinte (Salud
dinero amor)" (womit auch gleich der ganze Text
abgedeckt ist). Muss man etwas verrückt sein, um diese
Band gut zu finden? Nicht unbedingt, aber es kann
hilfreich sein. Muss man im Umkehrschluss etwas verrückt
sein, um bei dieser Band mitzumischen? Zweifellos. Nur
für scheuklappenlose Zeitgenossen geniessbar!
Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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ELVENSTORM - The Conjuring (CD) Massacre
Records/Muskvertrieb Die Franzosen Elvenstorm
sind grosse Fans der neuen Iron Maiden. Nicht anders ist
es zu erklären, dass gewisse Stücke an die ausladenderen
Werke der Briten erinnern. Daneben dringen immer wieder
frühe Helloween durch. Elvenstorm wissen also, wie man
Heavy Metal irgendwo zwischen klassisch angehaucht und
speedig kreiert. Die hohe Stimme zur Musik nervt ab und
zu mit ihrem angestrengten Gepresse, aber nicht immer.
Hört man da ein wenig weg, sind durchaus auch
HammerFall-Einflüsse auszumachen. Wobei gerade der
Einstieg fast schon eintönig nach vorne springt. Gut,
dass Elvenstorm mit zunehmender Spieldauer immer mehr
auf Dynamik setzen. Das tut dem Album ungemein gut und
hebt es gleich ein wenig aus der Masse heraus. Als
Höhepunkt entpuppt sich das Wahnsinns Instrumental
"Stellar Descension". Alles Weitere ist von der
jeweiligen Laune beim Hören abhängig. Insgesamt ist mir
auch nach zweiwöchiger Dauerbeschallung nichts hängen
geblieben. Dabei musizieren die Franzosen auf hohem
musikalischem Niveau. Wer Power Metal mag, kann hier
nicht viel falsch machen. Die nächsten Szene-Könige sind
Elvenstorm aber definitiv nicht. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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LUCIFER - Lucifer II (2LPs) Century Media/Sony
Auf dem analog zum Erstling
schlicht "Lucifer II" betitelten Nachfolger gibt sich
die Band um Zeremonienmeisterin Johanna Sadonis
gereifter und offener als erwartet. Der eröffnende
"Uriah Heep - Memorial Groove" des Openers "California
Son" (ich sag nur "Easy Livin") kündigt es schon an, die
Truppe schielt auf dem zweiten Longplayer deutlich über
den Occult Rock - Tellerrand hinaus und widmet sich
teilweise den Klängen des Classic Rock. Liegt es etwa
daran, dass vor rund anderthalb Jahren Nicke Andersson
(Ex-Entombed, Ex-The Hellacopters, Imperial State
Electric, falls es die Band noch gibt) als Drummer und
Co-Songwriter eingestiegen ist? Schon möglich. Fakt ist,
dass zu den gewohnten, leicht doomig eingefärbten
Klängen ein paar Tunes hinzugekommen sind, die Lucifer
eine bisher nicht dagewesene Lässigkeit verleihen. Neben
dem bereits erwähnten "California Son" stehen "Phoenix"
und vor allem der Hammertrack "Dancing With Mr.D" für
die neu gewonnene Coolness der Band. Der Rest ist
gewohnt gutes Lucifer - Futter, an dem sich die Fans
wieder werden sattfressen können. Ich kann jedenfalls
keine Abnahme in der Gesamtqualität des Dargebotenen
feststellen, hätte mich ehrlich gesagt auch sehr
überrascht. "Lucifer II" ist noch nicht der Überflieger
der Band, befindet sich aber mit dem Debüt absolut auf
Augenhöhe, was von Nachhaltigkeit zeugt und gleichzeitig
auf eine Steigerung hoffen lässt. Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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LIZZY BORDEN - My Midnight Things (LP) Metal
Blade/Sony
Auf dieses Album war ich
sehr gespannt. Vergingen seit dem letzten Longplayer
doch elf Jahre. Aber! Das Schöne ist, dass Namensgeber
Lizzy Borden nichts von seinem Charisma einbüsste (dies
macht zumindest der Start den Anschein). Der eröffnende
Titeltrack beherbergt alle wichtigen Elemente, die ein
toller LB-Track ausmacht. Ein charismatischer Refrain,
ein tolles Riff, eine bodenständige Rhythmusmaschinerie,
leicht gespenstische Keyboards und der packende Gesang
vom Meister. Die Truppe bietet hier noch immer tollen
US-Metal und es zeigt sich, dass die Amis nichts
verlernt haben. Auch das folgende "Obsessed With You"
zeigt, dass die Herren noch immer gekonnt mit ruhigeren
und schnelleren Parts "spielen" können. Allerdings
beschleicht mich mit den folgenden "Long May They Hunt
Us" und "The Scar Across My Heart" ein leicht ungutes
Gefühl. Stagnation wäre das falsche Wort, aber irgendwie
fehlt der zündende Funke. Auch mit "A Stranger To Love"
ändert sich das Bild nicht. Das Problem liegt in den
oftmals sehr ähnlichen Gesangsparts. Etwas, das man so
von Lizzy nicht gewohnt ist. Mit "The Perfect Poison"
kriegt man aber wieder die Kurve und der leicht
theatralische Metal (nicht zu vergleichen mit Rhapsody)
biegt auf der Überholspur ein. Die aber mit dem modern
gehaltenen "Our Love Is God" erneut verlassen wird.
Fazit: "My Midnight Things" ist eine zwiespältige
Angelegenheit geworden, die Licht aber auch Schatten
hat. Von einer Truppe, die mit Alben wie "Love You To
Pieces", "Menace To Society", "Visual Lies" oder dem
Überwerk "Master Of Disguise" die Metalwelt prägte, darf
man mehr erwarten. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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GIOELI-CASTRONOVO - Set The World On Fire (Gatefold
LP) Frontiers Music/Musikvertrieb Kenner wie
Musik-Fans wissen natürlich, dass hier nach dem
92er-Debüt von Hardline nach über einem
Vierteljahrhundert zwei hochkarätige Namen wieder
zusammengefunden haben. Johnny Gioeli (Axel Rudi Pell,
Hardline) und Deen Castronovo (The Dead Daisies,
Revolution Saints) stehen als Sänger/Musiker somit beide
seit je her uneingeschränkt für hochstehende
Genre-Mucke. Dass das Ganze unter der Flagge von
Frontiers läuft, überrascht dabei kaum mehr jemand, wie
auch nicht, dass hier mehrheitlich Melodic Rock mit der
nötigen Prise Schmackes versehen wurde. So fällt der
Opener und gleichzeitig Titeltrack wirklich gleich mit
der Türe ins Haus. Interessanterweise ist der Anteil der
gemässigteren Tunes letztlich überdurchschnittlich, was
aber auch nur im Auge des Betrachters, respektive dem
Ohr des Rezensenten liegen kann. Leider gibt es
mittlerweile einige solcher sicher nicht schlechten,
unter dem Strich aber nicht sehr innovativen
Veröffentlichungen. Die Cover-Version von «Need You
Now», im Original von Lady Antebellum (mit über 240
Millionen Views bei YouTube!), ist sicher gelungen, aber
zu sülzig für eine Rockband. Dank der undiskutabel
starken Gesangsleistungen von Johnny und Deen versinkt
«Set The World On Fire» nicht ganz im Meer der
Belanglosigkeiten. Eingespielt wurde die Scheibe mit der
"Frontiers Hausband" um Alessandro Del Vecchio
(Keyboards, Backing vocals), Mario Percudani (Guitars)
und Nik Mazzucconi (Bass). Mir enthält das Ganze
insgesamt einfach zu wenig packende Hooks, sprich
wirklich gute Songs wie «Fall Like An Angel», die ich
mir auch künftig anhören will. Ob das aber reicht, um
hier wirklich was zu reissen, was man nicht schon von
Hardline oder Axel Rudi Pell her kennt, wird sich
weisen. Stimmlich passen die einstigen Band-Buddies ohne
Zweifel gut zueinander. Fazit ist jedoch, dass ich mir
die Herren Gioeli und Castronovo aktuell eigentlich
lieber in ihren angestammten, respektive besseren Bands
rein ziehe. AOR-Fans, die in diesem Monat Clif Magness
auch mögen, können hier jedoch blind zugreifen.
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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AXEGRINDER - Satori (LP) Rise Above Records
Mit einem langweiligen Intro steigen Axegrinder in
den Ring um den Kampf des unnötigsten Intros! So kann es
nur noch besser werden. und so zeigt die Band aus London
mit "Halo (Snakes For The Breeding)" schon ganz ein
anderes Gesicht. Geboten wird Düster-Metal mit typisch
britischer Note. Nicht von der Hand zu weisen ist die
Nähe zu Acts wie Amebix und Tau Cross. Im gemächlichen
Laufschritt geht es mit "Rain" weiter. Der punkige
Gesang ist sehr stimmig! Nur könnte der Song mehr
Dynamik und Drive gebrauchen. Die Höhepunkte in den
Songs muss man mit der Lupe suchen, so auch bei "The
Unthinkable". Für mich nimmt das schon Ausmasse von Easy
Listening an und mit "Over" kommt sogar noch eine
Ballade hinzu. Heftiger präsentiert sich "The Hurting".
Leider ist es fast nicht möglich, die einzelnen Songs
voneinander zu unterscheiden und ohne Pause wäre das
ganze Album ein überlanger Song! Ereignislos geht es mit
"Satori" weiter und wird auch mit "Under The Sun" nicht
besser. In diesen beiden Songs suchen dann Axegrinder
ihr Heil in der Überlänge. Leider gelingt es ihnen
nicht. über diese lange Spieldauer relevant zu bleiben.
Hinzu kommt noch, dass Axegrinder nicht wirklich im
Metal verwurzelt sind. Roolf
Punkte:
7.2 von 10
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DESTINIA - Metal Souls (CD) Frontiers
Records/Musikvertrieb Ronnie Romero (CoreLeoni,
Lords Of Black), Marco Mendoza (The Dead Daisies) und
Tommy Aldridge (Whitesnake) haben sich mit dem
japanischen Gitarristen Nozomu Wakai zusammen gefunden.
Auf den Spuren von Yngwie Malmsteen nudelt sich Nozomu
den Wolf, erreich aber selten das Feeling und die
Qualität von Yngwie. Dafür überzeugen die
Rhythmussektion und Ronnie mit seinem Gesang. Destinia
wird aber wie so vieles bei Frontiers Records ein
Projekt bleiben, das sicher mit coolen Tracks zu
gefallen weiss, aber leider auch nicht über einen
Achtungserfolg hinauskommen wird. Dazu klingt zu vieles
nach Ring Of Fire. Ob man sich damit einen Gefallen tut?
Gute Musiker ergeben noch kein Album voller Highlights,
auch wenn handwerklich alles nach viel Qualität klingt.
Ob sich die Herren aber jemals zusammen im Studio
trafen, wage ich zu bezweifeln. Tinu
Punkte:
7.2 von 10
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NULL'O'ZERO - Instructions To
Dominate ROAR! Rock Of Angels Records
Beeindruckend, was die Griechen
in letzter Zeit für eine Bilanz in Sachen Heavy
Metal-Veröffentlichungen an den Tag legen. "Instructions
To Dominate" ist auch schon das zweite abendfüllende
Werk der Athener Null'O'Zero. Gegründet wurde die Truppe
2012 von Sänger Geo Sinner (George Patsouris), Gitarrist
Elias Andritsos, Gitarrist Aggelos Kokorogiannis,
Bassist George Del und Schlagzeuger Lefteris Moros, um
aggressiven Metal mit technischem Einfluss und
melodischen Riffs zu spielen. Damit wollten sie
Vorbildern wie Megadeth, Symphony X, Death oder
Metallica huldigen, nur um einige zu nennen. Heraus kam
nebst einem ansprechenden Coverartwork zwar kein neues
Metallica-Album, aber eine ganz knusprige und
eigenständige Metalplatte. Eröffnungsnummer und zugleich
Titeltrack "Instructions To Dominate" hat ordentlich
Druck und groovt ganz gewaltig. Auch die restlichen neun
Songs leben von einer ordentlichen Portion Metal-Power,
wobei "Face Down The World" und "Until The End Of Life"
als solide Powerballaden durchgehen könnten. Einziger
Wehrmutstropfen ist die Spielzeit der Songs, die
zwischen fünf und sieben Minuten doch teilweise ganz
schön lang wirken, da es im Detail dann wirklich an
Abwechslung fehlt und etwas wie Monotonie aufkommt.
Trotzdem ist "Instructions To Dominate" ein solides
Rockalbum geworden. Harte, aggressive Songs, die dennoch
Platz für ohrwurmartige Melodien haben. Ein jeder sollte
sich darüber selbst ein Urteil bilden. Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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YAWNING MAN - The Revolt Against
Tired Noises (LP) Heavy Psych Sounds Records
Wer zu seinen musikalischen
Einflüssen stilistisch dermassen unterschiedliche
Geschichten wie Bauhaus, Adam and The Ants, Discharge,
Hellhammer, Bow Wow Wow, Echo And The Bunnymen, Southern
Death Cult, Joy Division und Killing Joke zählt, dann
neigt man schnell dazu, ein zerfahrenes Etwas zu
erwarten, das weder Hand noch Fuss hat. Aber es ist eher
das Gegenteil der Fall, "The Revolt Against Tired
Noises" ist eine richtig runde Sache geworden, welche
allerdings - dieser Einwand sei mir erlaubt - viel eher
die Gene sehr filigran - verspielter Spock's Beard und
Genesis in sich trägt, gepaart mit dem einzigartigen
Gitarrenstil des Solokünstlers Steve Morse als wirkliche
Ähnlichkeiten mit den oben genannten Bands aufzuweisen.
Auf ihrer sechsten Scheibe in 32 Jahren Bandgeschichte
geben sich die Kalifornier gewohnt sphärisch und
verträumt. Auf ihre ganz eigene Art schaffen sie es, mit
einem aufs Wesentliche reduzierten Instrumentarium sehr
stimmungsvolle Klangerlebnisse zu erschaffen, welche
trotz der eher minimalistischen Auslegung eine gewisse
Opulenz ausstrahlen. Im Wesentlichen sind die meist
instrumental gehaltenen Tracks recht laid back, zuweilen
gar meditativ, dennoch schaffen es die drei Musiker
durch dynamische Wechsel immer wieder Spannungsbögen und
unwiderstehliche Hooklines einzubauen. Und zumindest mit
der Neuauflage des deutlich härteren Tracks "Catamaran",
den sie ursprünglich vor dreissig Jahren aufgenommen
hatte und der auf dem 1995er Kyuss - Output "And The
Circus Leaves Town" sogar zu Cover - Ehren gekommen war,
beweist die Band, dass sie einst auch anders konnte und
heute durchaus noch könnte, wenn sie nur wollte. Aber
ich denke, bei den Herren hat sich gegen den
jugendlichen Tatendrang eine gewisse Altersmilde
durchgesetzt, die sich in einem geschmackvollen,
subtilen Spiel manifestiert, was vor allem den Prog
Rock-Fans auf unserem Globus Freude bereiten dürfte.
Schmuckes Ding, gefällt mir! Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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THE MOONSHINE BRAND - On The Waves
Of Time Burning Wax Productions
Der dezent angezerrte Bass am
Anfang des Openers "Menace To Society" kündigt es schon
an, hier ist ein Powertrio am Werk, das weiss wie man
rockt und allfällige Soundlöcher restlos zustopft. Die
Bielefelder The Moonshine Brand zocken auf ihrer ersten
Langrille (2017 erschien ihre Debüt - EP "Welcome To
Gypsy Town") herrlich bluesigen Psych Rock der
klassischsten Art, was natürlich die ganze Bandbreite
von zart bis hart mit einschliesst. Und gerade diese
ausgewogene Mischung aus flotteren Rockern ("Menace To
Society", "Free Your Mind", "Delusion" und die Deep
Purple-Reminiszenz "Wasted With You (No Time For The
Blues)") und eher bedächtigen Slow- und Bluestracks
macht dieses Album durch die damit einhergehende Dynamik
so hörenswert. Zudem machen die Drei nicht den Fehler,
ihr aufs absolute Minimum reduziertes Instrumentarium
durch Overdubs künstlich aufzublasen. Das Einzige, was
ich diesbezüglich hin und wieder wahrnehmen kann, ist
eine dezent und punktuell eingesetzte Hammond-Orgel und
sporadisch eine gedubbte Gitarre, ansonsten gibt man
sich puritanisch dem ursprünglichen Evangelium der
Rockmusik hin und verzichtet stoisch auf unnötige
Gimmicks. Sehr geerdete Angelegenheit also, welche eine
breitere Palette von Leuten ansprechen dürfte, von Blues
Rock - Enthusiasten über die Stoner Rock und Heavy Psych
- Fraktion bin hin zu den, logisch, eingefleischten
Retro Rock - Fans. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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KORMAK - Faerenus (CD)
Rockshots Records
Die italienischen Newcomer
Kormak haben soeben einen weltweiten Vertrag mit
Rockshots Records unterzeichnet und spielen für ihr Land
schon fast typischen, harten Folk Metal. Während der
Opener "Amon" noch eher ein akustisch unterstütztes
Gemurmel und Gebrabbel ist, geht es im Anschluss mit
"March Of Demise" ganz schön heftig her. Fette Riffs und
ein knackiges Drumming tragen den Song durch die Zeit.
Die Screams sind passend und perfekt eingesetzt. Der
opernhaft einsetzende Gesang ihrer Fronterin Zaira de
Candia wirkt im Gegenzug etwas dünn, vermag aber das
Gesamtbild bis dahin nicht zu trüben, da ansonsten alles
stimmt. Bei den weiteren Songs ist dann leider nicht nur
mehr Lob angesagt, denn dort wo zumindest die Operette
Stimme überwiegt, geht es dem Hörer doch an die
Substanz. Glücklicherweise hält sich die Sammlung derer
in Grenzen und Sängerin Zaira kann in den anderen
Stücken zeigen was sie kann. Sei dies einmal rockig oder
bei epischen Balladen beinahe elfenhaft. Es passt und
vermittelt eine authentische Stimmung. Wieder etwas
schwieriger fällt der Song "The Hermit" aus, da er nach
vier Minuten eigentlich ein gutes Ende erreicht hat aber
mit Stille bis zur zehnten Minute fortfährt, um dort
kurz Sirenen einzuspielen, dann wieder in Stille zu
verharren und einfach zu kompliziert zur Mitte eines
Albums hin. Macht keinen Sinn! Der Titeltrack startet
leise und verspielt, nimmt dann gehörig an Fahrt auf und
ist zum Schluss der härteste und beste Track des Albums.
Der Schlusssong ist dann ein Björk ähnliches Gebilde,
untermalt mit Spieluhr oder Xylophon, das auch eher
besondere Zuwendung braucht. "Faerenus" ist ein Album,
das sicher einen guten Einblick ins künftige Schaffen
von Kormak bietet, die aber ihren Stil gefühlsmässig
noch nicht ganz gefunden haben. Im Ansatz gut, aber
sicher noch ausbaufähig. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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NECRYTIS - Dread En Ruin (CD)
Pure Steel Records/Musikvertrieb
Sechs Lieder und knapp 50
Minuten Spielzeit sind die Eckdaten des Zweitwerkes von
Necrytis. Der Promozettel beschreibt den Musikstil als
Mischung Fates Warning, Queensryche, frühen Def Leppard
und Jethro Tull. Ich selber höre nur die beiden erst
genannten Bands raus. Denn Necrytis spielen klar
schrägen Heavy Metal, der oft sehr traurig klingt.
Beeindruckend ist hier, dass es sich um ein Werk eines
Duos handelt, das ausser den Keyboards alles selber
eingespielt hat. Da sind Toby Knapp, an der Lead- und
Rhythmus-Gitarre und am Bass, und Schlagzeuger und
Sänger Shane Wacaster. An letztem werden sich die
Geister scheiden. Ist der instrumentale Teil über alle
Zweifel erhaben und kreiert wahre Kunst, muss der
weinerliche Gesang nicht jedermanns Sache sein. Bei mir
macht er die Musik eher schlechter als besser. Das ist
aber reine Geschmacksache. Unter dem Strich ist Dread En
Ruin pure Kunst, die musikalische Bilder heraufbeschwört
und so dem Fan einige tolle Minuten beschert.
Massentauglich ist das aber definitiv nicht. Muss es
aber auch sein. Wer etwas schrägen Prog mag, ist hier an
der richtigen Adresse. Rein Hard Rock- oder Heavy
Metal-Hörer können sich das Reinhören also sparen.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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TAD MOROSE - Chapter X (CD) GMR
Music
Auch mit dem neuesten Werk
überzeugen mich die Jungs aus Bollnäs nicht. Die
Schweden haben eine sehr treue Fanbasis, welche diesen
schwedischen Metal über alles liebt. Mir fehlt aber der
Sänger, der mit seiner Stimme die Lieder veredelt. Auch
die schweren Gitarrenparts (teils runter gestimmte
Saiten) lassen mich nicht vor Freude im Dreieck
springen. Die 14 Lieder sind alle gekonnt gespielt und
mit dem schnellen und verspielten "Deprived Of Life",
dem bangbaren "I Am Night" und dem schwerfälligen
"Leviathan Rise" erklingen tolle Tracks, die aber weder
an das Hitpotential von HammerFall heranreichen noch an
die Härte von Morgana Lefay. So plätschert das Werk an
mir vorbei, hinterlässt kaum Spuren und ich verstehe
erneut, wieso ich keine Scheibe der Jungs in meinem
Schrank stehen habe. Dies ist aber meine persönliche
Meinung. Macht euch euer eigenes Bild. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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THE AGONY SCENE - Tormentor (LP)
Interloop Records
Im Infoblättchen wird als
Einfluss auch At The Gates genannt - kann man so
stehenlassen, merkt man vor allem bei "The Ascent And
Decline" sehr gut. Eigentlich wäre der ganze Sound von
The Agony Scene ziemlich ähnlich wie derjenige der
Schweden, wenn nur der Gesang/das Gekeife etwas
individueller wäre. An Tomas Lindberg kommt man auch
schlecht heran, der Typ 'singt' echt einzigartig. Item:
Es ist das Gekeife/Geschreie, welches es mir verwehrt,
die Scheibe genauer anzuhören. Es wirkt auf die Dauer
einfach ermüdend, und es erdrückt die Rhythmus- und
Melodiefraktion. Wer auf brachialeren Metal steht,
welcher seine Wurzeln in der Götheborger Szene zu haben
scheint, der ist mit "Tormentor" gut bedient. Toby
S.
Punkte:
7.0 von 10
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CLIF MAGNESS - Lucky Dog (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Der erste Gedanke beim Lesen des
Namens war, dass der Knabe mit Vornamen wohl eher Cliff
heissen müsste. Dem ist aber nicht so, und wer den
Werdegang von Clif Magness als Musiker und Produzent
seit den 90ern allenfalls kennt, wird auf diverse
Szenegrössen wie Steve Perry oder Joe Bonamassa stossen,
um mal die zu nennen, die unseren Lesern bekannt sein
dürften. Nicht unwesentlich war zudem sein Beitrag zur
Karriere einer gewissen Avril Lavigne. Fast ein
Vierteljahrhundert nach seinem Solo-Debüt mit dem
sinnigen Titel «Solo» ist Clif nun mit dem zweiten
Solo-Werk am Start und hat hierzu mit Frontiers Music
den Klassen-Primus im Rücken. Im Fahrwasser von Journey,
TOTO, W.E.T. und dem seichteren Material von Def Leppard
hat Mr. Magness ein gernetypisches AOR-Album
eingespielt, wo der ordentlich rockende Opener «Ain't No
Way» nur durch die beschissene mp3-Qualität des
Promo-Materials ausgebremst wird. Auch «Don't Look Now»
kann überzeugen, während mit «Unbroken» bereits die
erste Halbballade an den Start geht und sich wohltuend
aufs Gemüt auswirkt. Ein Gefühl, das bei «Nobody But
You» seine Fortsetzung findet. Mit «Shout» kehren
rockige Klänge zurück, die inklusive dem flinken
Gitarren-Solo den nötigen Kontrast zum insgesamt
mehrheitlich seichten Material setzt. Als Fahrstuhlmusik
darf man die Songs auf «Lucky Dog» nicht bezeichnen,
aber unter dem Strich glänzt vor allem die blitzsaubere
Produktion. Wem Eclipse, H.E.A.T., Ammunition und
Konsorten zu hart sind, erhält mit Clif Magness eine
überaus passende Alternative. Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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LUKE GASSER - The Judas Tree (CD)
Blue Rose Records
Das Obwaldner Multitalent ist
extrem umtriebig, das ist inzwischen hinlänglich
bekannt. Lassen wir mal all seine anderen künstlerischen
Aktivitäten aussen vor und konzentrieren uns auf die
Musik, dann sprechen fünf Outputs in fünf Jahren eine
deutliche Sprache. Allerdings kann ich mich nicht gegen
den Eindruck wehren, dass er als Autor, Filmemacher,
Musiker etc. ständig mit dermassen vielen Projekten
gleichzeitig beschäftigt ist, dass er irgendwie alles
"nebenbei" macht, was sich dann auch auf dieser Scheibe
manifestiert. Verglichen mit den früheren
Veröffentlichungen liefert Luke Gasser mit "The Judas
Tree" gleichbleibende Qualität ab, also erdige, solide
Rocksongs, öfters gerne auch im akustischen Gewand,
irgendwo in der Schnittmenge zwischen härteren Rolling
Stones und erträglichem Bob Dylan. Das ist ja an und für
sich schon mal eine solide Referenz, nur sind dem
Workaholic in kreativer Hinsicht diesmal etwas die
Pferde durchgegangen. Ein Doppelalbum respektive eine CD
mit 18 Songs vollzustopfen und es somit auf satte 72
Minuten Spielzeit aufzublasen, kann man durchaus machen,
aber dann reicht die oben erwähnte "gleichbleibende
Qualität" bei relativ simplen, straighten Rocksongs
einfach nicht mehr aus, um den Hörer an der Stange zu
halten. Da hätte ich mir eher einen gekürzten,
gestrafften Rundling gewünscht, der sich auf die pure
"Gasser - Essenz" beschränkt, stattdessen haben wir nun
eine Scheibe, die unter ihrer Überlänge leidet. Fans
wird es egal sein, und Supportslots mit Grössen wie
Nazareth, Doro oder Tri State Corner hat der Mann auch
nicht einfach so geschenkt bekommen, nichtsdestotrotz
ist mir die Dichte an Fillern auf "The Judas Tree"
einfach zu hoch, um mich vom Hocker zu hauen.
Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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ANCIENT LIGHTS - Ancient Lights (2LPs) Ritual
Productions Nach dreizehn Jahren rumjammen haben
sich Ancient Lights ein Herz gefasst und ihr Debut
eingespielt. Und zwar hat sich soviel Material
angesammelt, dass es zu einem Doppelalbum gereicht hat.
Mystisch wird mit "Decaying Lotus" das Marathon-Hören
begonnen. Sehr experimentell wird man in ein klangliches
Parallel-Univerum entführt. Das ist der optimale
Soundtrack für Meditation und Yoga, ohne ablenkenden
Gesang! Sehr dissonant beginnt "Temple Ghost" und geht
somit in Richtung Drone, so schimmern auch SunnO)) als
Inspiration durch. Dieser Track, der mit Gebrummel
anstelle von richtigem Gesang auskommt, gefällt mir
richtig gut. In ruhigen Gewässern treibt "War Of
Attrition" von dannen. Leider bleiben erwähnenswerte
Höhepunkte in diesem Song aus. Mit "Orichalcum Eater"
wird das Tempo von Super-Slowmo auf Slowmo erhöht. Drone
Ahoi heisst es anschliessend mit "Asakar Dasa" und das
sind zugleich die besten Momente von "Ancient Lights".
"Against Nature" ist wieder von der ganz ruhigen Sorte
und gehört in die belanglose Kategorie. Eine rund
16-minütige Soundcollage bekommt man mit diesem Song
präsentiert und leider hinterlässt dieser Song keine
Spuren! Ohne Pause wäre "Miasmacuatum" die nahtlose
Fortsetzung des Vorgängers. In diesem Song geht es ruhig
und unaufgeregt vor sich. Ein weiterer Monstertrack
stellt "Fallow Year" dar, der leider auch keine
bleibende Erinnerungen zurück lässt. Einer Jamsession
ähnlich, wird einfach vor sich hin musiziert! Der
Knarzfaktor und das Tempo werden mit "Vessel Of
Inevitability" leicht rauf gefahren, ohne aber
Höhepunkte zu generieren. Der dissonante Bogen wird mit
"Slow Breath" bis zum Anschlag durch gespannt. Leider
gibt es auf diesem Album erheblich mehr Schatten als
Licht! Roolf
Punkte: 6.8 von 10
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MARK DEUTROM - Brief Sensuality & Western Violence
(2LPs) Seasons Of Mist/Irascible Ja, jetzt
wird es wirklich ganz speziell. Einigen von euch dürfte
Mark Deutrom aus seiner Zeit als Bassist der Melvins
bekannt sein (1993 bis 1998), aber das Herz des
Gitarristen, Sound Engineers, Songwriters und
Komponisten schlägt offensichtlich für ganz andere
Sounds. "Brief Sensuality & Western Violence" ist eine
Ansammlung extrem experimenteller Ausflüge in die Welt
der Klangcollagen, schrägen Kompositionen zwischen
Alternative Rock und Doom sowie schon fast meditativen
Klängen, in denen sich liebliche Pink Floyd - Momente
mit dem genialen Wahnsinn eines Frank Zappa vereinen.
Mit Rockmusik hat das Ganze hier natürlich nur am Rande
etwas zu tun, und man braucht wirklich ein hohes Mass an
Toleranz, um sich die Scheibe unbeschadet am Stück
einzuverleiben. Glücklicherweise hat der Mann den Groove
immer noch im Blut, was er mit einer Nummer wie der Funk
Rock-Grosstat "Miniskirt" eindrücklich beweist. Dennoch
überwiegt letztendlich Marks ruhige, dunkle und
experimentelle Seite, was diesen Output zum absoluten
Nischenprodukt für ein sehr spezialisiertes Publikum
macht. Ich bin geneigt zu sagen, man liebt oder man
hasst ihn, aber da ich ein lieber Kerl bin, versuche ich
diese sehr schräge Angelegenheit einigermassen fair zu
benoten. Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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MONOLITH GROWS! - Black And Supersonic (CD)
Burning Wax Productions Man kann den
eigenwilligen Mix aus Stoner Rock, Heavy Psych und
Grunge der Italiener Monolith Grows! interessant finden
oder auch einfach nur seltsam oder gar eher schwer
verdaulich. Fakt ist, ich kann mir dieses Album weder
schönhören noch schönsaufen. Für meinen Geschmack
wildern die vier Ragazzi einfach etwas zu ungehemmt in
den verschiedenen Jagdterritorien rum, was den Songs die
unangenehme Eigenschaft der Partialität verleiht. Will
heissen, die eine oder andere Idee funktioniert wirklich
gut, das eine oder andere Riff knallt richtig gut rein
und handwerklich leisten sich die Jungs absolut keine
Patzer, aber die Songs wirken aufgrund der
allgegenwärtigen Schwenker in Richtung Grunge der
schrägen Sorte in sich nicht schlüssig. Einen guten
Groove sollte man einfach nicht unterbrechen, nur um zu
demonstrieren, dass man lieber im Seattle der Neunziger
gelebt hätte. Schade um die wirklich guten Ansätze, aber
diese Band ist wirklich nur etwas für Menschen, die
immer noch dem unsäglichen Trend nachtrauern, der vor
rund dreissig Jahren den Schlabberlook in Musik und Mode
zur neuen Religion deklarierte. Auch wenn Monolith
Grows! für eine Grunge - Band eigentlich viel zu sauber
klingen, ist die Patenschaft von Nirvana, Pearl Jam &
Co. unüberhörbar, somit kann ich diese Truppe nur
absoluten Liebhabern des Genres empfehlen. Mirko
B.
Punkte: 6.1 von 10
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BAD WOLVES - Disobey (CD) Eleven Seven Music
Irgendwie gibt mir diese Band nichts. Sorry wenn ich
gleich so einsteige, aber es ist nunmal einfach so. Klar
wissen die fünf Herren, wie sie spielen müssen, und
abgemischt ist die Sache ja auch ganz gut - einfach viel
zu sauber, zu steril und ohne 'Dreck' in meinen Ohren.
Musikalisch bewegt man sich auf einer Gratwanderung
zwischen Bands wie Static-X, White Zombie, Mudvayne und
Sons Of Texas. Das heisst neumodisch klingender Metal
mit vielen Breaks, teils tiefergestimmten Gitarren,
Screams, Shouts und Growls. Alles einfach zu viel für
mich, viel zu viel. Keine erkennbare rote Linie, kein
Konzept, einfach nur Gewüte pur. Kann man mögen. Wer
"Disobey" mag, kann meiner Wertung gerne ein oder zwei
Punkte hinzufügen. Wie gesagt, schlecht ist es ganz und
gar nicht, einfach nicht meins. Ahja: Das
Cranberries-Cover "Zombie" hätte man besser nicht
gemacht - solche Klassiker belässt man so, wie sie sind!
Toby S.
Punkte:
5.8 von 10
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FREE FROM SIN - II (CD) Pride & Joy Music
Mit Einflüssen von Rainbow (ja), Deep Purple (ja), Judas
Priest (was?) und Iron Maiden (hä?) wird die zweite
Scheibe von Free From Sin angepriesen. Einiges klingt
wirklich verlockend, fällt aber mit zunehmender
Spieldauer wieder ab. So bleibt ein gut rockendes Album,
das schon fast als kleines Highlight durchgeht in einem
Monat, der wirklich noch schlechter war als sein
Vorgänger. "Deceiver" rockt ganz toll nach vorne, bleibt
aber der einzige richtige Höhepunkt auf diesem Album.
Mit dem "Burn"-artigen Riff und einem schrägen Sänger
bleibt dieser Track ein Aufblühen. Mehr auch nicht.
Tinu
Punkte:
5.8 von 10
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ARMORY - The Search High Roller Records
Schwedischer Heavy Metal hat nicht erst seit HammerFall
seine Fans im Universum gefunden. Dass es aber auch bei
den Nordländern Licht und Schatten gibt, beweist Armory.
Der Sound wirkt zu weilen sehr "wild" gespielt, ohne
dabei mit einem roten Faden zu glänzten. Als wolle man
neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, ohne mit dem
richtigen Timing zu glänzen, schludert man sich durch
die zehn Tracks. Zu viel Gas und zu wenig Emotionen,
beziehungsweise Abwechslung machen "The Search" zu einer
richtigen Suche. Daran ändert auch der Gesang von
Konstapel nichts, der sehr monoton kreischt. Ambush
spielen in einer anderen Liga. Ob Armory jemals dahin
kommen? Tinu
Punkte:
5.2 von 10
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DIAMANTE - Coming In Hot (CD) Eleven Seven Music
Eine Million YouTube-Streams bescherten der 21
jährigen Rock-Göre Diamante ein "Coming In Hot". Nun ja,
hält nun dieser Wahnsinn auch in der Metal-Welt Einzug?
Völlig belangloser, moderner Metal erklingt auf diesem
Werk. Mit elektronischer Härte und griffigen Refrains
versucht die Lady mit einem hörenswerten Album zu
punkten. Aiaiai! Ich werde echt zu alt für diesen
Scheiss. Wo bleiben die Riffs? Wo die Melodien? Wo der
packende Moment? Sorry, aber wird das diesen Monat noch
was mit einem tollen Produkt? Tinu
Punkte:
5.2 von 10
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WHILE SHE SLEEPS - You Are We
(Special Edition CD) Arising Empire/Warner Die
Metalcore-Band While She Sleeps aus dem britischen
Sheffield veröffentlicht nach gut einem Jahr ihr letztes
Album "You Are We" als Special Edition. Warum? Keine
Ahnung! Wer einen ersten Eindruck über die ersten elf
Tracks des hier vorliegenden Werks erhalten möchte, ist
herzlich dazu eingeladen, meinen Review-Beitrag vom Mai
2017 zu lesen. Dieser ist aktuell und entspricht auch
noch meiner heutigen Ansicht. Werfen wir aber doch mal
einen Blick auf das "Special-Material". Nun, diese
Geschichte ist schnell erzählt und ziemlich
enttäuschend. Bonustracks? Fehlanzeige! Neues Material?
Nein! Zu hören gibt es Demos in logischerweise
minderwertiger Qualität, drei verschiedene Versionen des
Songs "Feel" und elektronisch übersättigte
Alternativversionen aktueller Tracks des bestehenden
Albums. Was war der Gedanke hinter dieser
Veröffentlichung? Ohne die Band irgendwie in Verruf
bringen zu wollen, aber rein um den Fans eine Freude zu
machen, wird diese Zusammenstellung kaum erfolgt sein.
Der Schlusssong "Lost Ideas" ist vermutlich die Antwort
auf all diese Fragen. Lange Rede, kurzer Sinn: Das
Original ist immer noch top, die Special Edition dagegen
ein Flop! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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CO-OP - Co-Op Ellefson Music Productions
Sänger Dash Cooper ist der Sohn von Legende Alice
Cooper. Bürgt eigentlich für Qualität, was man von Co-Op
leider nicht behaupten kann. Moderner Hard Rock, der
durch die Unterstützung von Vater Alice und Joe Perry
(Aerosmith) auch nicht besser wird. Klar, die moderne
Fraktion wird sicher ihren Gefallen finden. Aber die
Mixtur aus Zakk Wylde und Nickelback weist keine Hits
auf. Diese moderne Härt mit der passenden Melancholie
lässt den Spass vermissen, welcher Hard Rock
grundsätzlich ans Tageslicht führt. Nicht meine
Baustelle, denn das machen The Dead Daisies oder The New
Roses um einiges besser! Tinu
Punkte:
5.2 von 10
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ZEAL & ARDOR - Stranger Fruit Radicalis Das
Basler Projekt hat aktuell weltumspannendes
Nitroglycerin in den Adern und wird wohl auch mit dem
gerade erschienenen zweiten Album nicht selten als der
momentan heisseste Scheiss angepriesen werden. Ich
wünsche Ihnen, dass sie diesen Höhenflug wohlig
auskosten können. Denn Gospel, Blues und Sklavensongs
mit einer blackmetallisch ausgerichteten Härte zu
vermischen und das ganze noch nerdig-cool zu
präsentieren betritt neue Pfade und trifft
offensichtlich den Crossover-Zahn der breiten Masse.
Dass Zeal & Ardor ihre Musik zudem in ein modernes,
fettes Breitbildklanggewand verpacken erhöht natürlich
das allgemeine Wohlbefinden weiter und ist wie gemacht
für grössere Bühnen. Das Ergebis ihres bisherigen
Schaffens sind plus/minus 20 grosse Festivals sowie
jeweils eine Nordamerika- und Europatournee bis Ende
Jahr, chapeau. Die Kontrapunkte des Albums sind jedoch
erstens die drei Totalausfall-Interludien "The hermit",
"Fool" und "Solve", welche auf mich wie drittklassige
elektronische Klänge auf Ur-Tron Basis wirken und mir
den zuvor eh schon mühsam aufgebauten Musiktrip
abwürgen, uncool. Zweitens sind Zeal & Ardor trotz
einiger aufhorchenden Passagen in ihrer Grundnatur
maximal wochenendmetallisch. Denn nur gute Stimmen
reichen mir nicht aus um Längen im Songwriting,
langatmig arrangierte Kompositionen und einer allgemein
als gehemmt wahrgenommenen Studenten-Atmosphäre
plötzlich als gute Musik zu bezeichnen. Unter dem Strich
kann ich "Stranger Fruit" als bestenfalls gut gemacht
und innovativ gestaltet präsentieren, aber irgendwie
auch zäh wie Kaugummi wirkend und nicht ganz fertig
gedacht erscheinend. Meine persönlichen Anspieltipps
sind "Don't you dare" und "You ain't coming back", der
Rest erscheint mir (noch) unvollendet(er) und lässt mich
unangenehm fahrig werden. Cooles Konzept, aber es fehlen
mir definitiv ein paar weitere Schippen glühende
Schwarzkohle auf dem Baumwollhaufen. Reinhören soll wer
frischen Wind braucht. Hardy
Punkte:
5.0 von 10
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AL ARD - Al Ard (CD) Code 666 Okay, ich
gestehe, ich werde nicht warm mit diesem Album. "Al Ard"
ist das erste Werk der gleichnamigen Band, welche im
Genre Industrial/Black Metal tätig ist, aber ihren Sound
gerne noch mit Dubstep spickt. Industrial/Black Metal an
sich ist ja echt geil, wie Bands wie Anaal Nathrakh oder
Mysticum beweisen. Aber selbst eine solche Band klingt
nicht mehr gut, wenn man sie mit Skrillex vermischt. An
sich ist es immer eine gute Idee, so unterschiedliche
Genres zu vermischen, aber vor allem junge Bands sollten
sich zu solchen Wagnissen immer noch eine Drittmeinung
einholen, nicht, dass es dann wie ein verrückter Toaster
klingt. Doch nun zurück zum eigentlichen Album. Das
erste Lied "Nero", was wohl als Intro dienen soll, trotz
seiner betrachtlichen Länge von viereinhalb Minuten,
besteht aus Kindergesang und einer Frau, die mit
verzweifelter Stimme etwas auf Italienisch aufsagt und
erinnert insgesamt an einen schlechten Horror-Science
Fiction-Film. Der Rest von "Al Ard" ist aber zum Glück
etwas mehr musikalisch geprägt, wenn man das so sagen
kann. Die Band spielt zumindest. Ich zitiere: "Das
klingt ja so, als ob man ein Black Metal-Album einem
Verrückten in die Hand gedrückt hätte, der gerne Dubstep
hört." Und so zieht es sich dann auch durch das ganze
Werk durch. Ich persönlich würde das Ganze mit dem
Dubstep nochmals überdenken, da es mir wirklich etwas zu
extrem klingt, aber wer weiss, vielleicht sind diese
Italiener einfach ihrer Zeit voraus und in fünf Jahren
wird das DIE Musikrichtung sein. Zoé
Punkte:
5.0 von 10
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MELODIUS DEITE – Episode III: The Archangels And The
Olympians Spiritual Beast Melodius Deite ist
eine ziemlich international angehauchte Band. Die
Gründungsmitglieder stammen alle aus Thailand, während
der neue Sänger Lean Van Ranna aus Brasilien kommt,
unterschrieben haben sie bei einem europäischen Label
und auch die Gastmusiker sind überall auf der Welt
angesiedelt. Musikalisch erwartet den Hörer hier
Symphonic Progressive Power Metal, wobei sich die
einzelnen Tracks mitunter stark unterscheiden. Es gibt
entweder wirklich gut oder echt grausam, in der Mitte
bewegt sich leider nicht viel… Grundsätzlich gesagt ist
von allem ein bisschen zu viel da. Nervöser Double Bass,
sich überschlagende Gitarren und zwischendurch quäkt
noch ein Keyboard rein. Richtig gruslig wird es jedoch
erst, wenn zusätzlich richtig tief in die Effektkiste
gegriffen wird, zum Beispiel für das verstörende
Progressive-Monster “Genesis of the 13 Olympians“, das
ein bisschen wie der Soundtrack zu einem Low-Budget
Horrorfilm klingt. Tatsächlich einer der schlimmsten
Tracks, die ich je gehört habe. Vor allem die lispelnde
Erzählstimme ist der Todesstoss für dieses Opus. Wenn
man diesen Fehlgriff sowie die beiden Opener ausser Acht
lässt, gibt es ein paar schöne Momente. Doch sind die
leider gnadenlos in der Unterzahl. Sänger Lean Van Ranna
reisst das Ganze etwas raus, aber das reicht leider
einfach nicht. Fazit: Seltsame Mischung aus solidem
Powermetal und richtig schrägem Sound. Das Album scheint
irgendwie nicht so richtig zu wissen in welche Richtung
es gehen soll… Ich bin hin und her gerissen, drum nehm
ich mal die goldene Mitte. Patricia H.
Punkte:
5.0 von 10
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BARROS - More Humanity Please? Rockshots Records
Meine Güte: Verdammt nochmals, sind wir wirklich
wieder in der Zeit angelangt, in welcher jeder, der ein
Instrument richtig in der Hand hält, auch eine CD
einspielen darf? Barros stammt aus Portugal und ist
garantiert kein musikalischer Christian Ronaldo. Selbst
eine einfache Harmonie disharmonisiert die Truppe mit
vollem Elan. Nach vier Songs ist bei mir Schicht im
Schacht. Meine Güte, was zum Geier soll das. Schlecht
vorgetragener Hard Rock und das einzige was ins Auge
trifft ist, dass ich nach mehr "Humanity" schreie?
Tinu
Punkte:
4.0 von 10
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LIKE A STORM - Catacombs Century Media/Sony
Was war ich damals angetan von "Inside The Fire" -
die gesamte Attitüde, der Wechselgesang, das
Didgeridoo... einfach alles hat mir an Like A Storm
damals gefallen, und so war ich dementsprechend gespannt
auf den neuen Output. Und, man kann es sich vielleicht
anhand meiner Schreibweise sich denken, was bin ich
ernüchtert. Die drei Gebrüder Brooks sowie der offenbar
nicht mit ihnen verwandte Schlagzeuger haben es
tatsächlich geschafft, ihren damals rockigen, dreckigen
Sound in etwas zu verwandeln, das einfach nur noch
elektronisch blubbernd erklingt. Klar, die Gitarren
braten nach wie vor, aber sie sind derb in den
Hintergrund geraten, genauso wie das Drumming - im
Vordergrund stehen elektronische Effekte sowie der
Sänger. Weiterentwicklungen sind nicht zwingend
schlecht, aber gewisse Kurven sind als Aussenstehender
echt schwer nachvollziehbar. Und dass man um jeden Preis
modern klingen will, werde ich persönlich auch nie
verstehen. Anyway: Like A Storm haben bei mir mit
"Catacombs" so ziemlich alle Pluspunkte verspielt und
durch den modernen Reisswolf gedreht, die sie bei mir
hatten. Wer auf modernen, glaqttgebügelten und 'ach so
bösen' Heavy Rock mit 'düsterer' Attitüde steht, ist
hier gut bedient. Ich bediene mich lieber an einem
weiteren Bier. Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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AETERNITAS - Tales of the Grotesque Massacre
Records/Musikvertrieb
Vielversprechend,
bombastisch, episch, aber dennoch nicht so ganz
überzeugend. So muss ich das doch sehr interessante Werk
leider beurteilen. Wie geht das überhaupt? Nun, wie man
so schön sagt, verderben zu viele Köche den Brei. Man
nehme viele gute, starke Elemente, so viele, dass die
Mischung dann überquillt. Was sich eigentlich recht
angenehm anhört, ermüdet gleichzeitig ein bisschen, denn
so sehr die verschiedenen tollen Riffs und Soli, super
durchdachten Melodien und wohldosierten Vocals
zusammenpassen, sie konkurrenzieren auf eine skurrile
Weise. Hast du einen Minirock an, so lass den tiefen
Ausschnitt. Mit jedem Lied wirkt die gut gemeinte
Mischung... anstrengend, fast wird alles ein Wenig
nervig. Ein totales Paradoxon, denn es gibt so viele
tolle Elemente. Ich bin hin und hergerissen, denn das
Album der talentierten deutschen Gothic Metal-Gruppe ist
sehr schön, aufregend und durchdacht. Aber zu viel
Schnickschnack wirkt sich eben doch sehr negativ auf das
Ergebnis aus. Trotz Allem kann ich es Symphonic
Metal-Fans empfehlen. Eine finale Note kann ich dem
Album aber nicht geben. Mona M.
Punkte:
keine Wertung
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CARDILLAC COMPLEX - SOmething Will Remain Echozone
Ach du Scheisse - nee, das kann nicht sein. Ich
dachte bisher, dass das Genre Dark Rock soweit
ausgelutscht ist, dass selbst eine Profinutte nix mehr
daran ändern kann. Da habe ich mich wohl getäuscht - wie
ging das gleich nochmal? Man nehme eine Blaupause einer
damals erfolgreichen Truppe, in dem vorliegenden Falle
wohl Dreadful Shadows und deren Nachfolger Zeraphine,
drehe den Kitschfaktor auf, dafür den Rock-Faktor
zurück, und füge noch einen Sänger hinzu, der noch
langweiliger ist als Ville Valium (ja, das gibt's!). Ich
kann es echt nicht anders beschreiben, denn der Sound
der Deutschen ist dermassen vorherseh- und austauschbar,
nicht mal auf ein langweiliges Casio-Keyboard hat man
verzichtet. Mehr muss ich echt sagen - wem die Sisters
Of Mercy, The Cascades oder eben die Dreadful Shadows zu
hart waren, der findet hiermit eine mit Perwoll
weichgespülte Variante. Something will remain? Ausser
Brechreiz? Näh! Toby S.
Punkte:
1.5 von 10
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