Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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NORTHTALE - Welcome to Paradise (LP)
Nuclear Blast/Warner Wie sage ich immer? Ein
gutes Debutalbum herauszubringen ist verdammt schwer. Es
gibt so viele Bands mit denen man sich messen muss und
man muss sich gelinde gesagt, sich ein wenig den Arsch
aufreissen um etwas Innovatives zu schaffen. Aber diese
Weisheit in Verbindung mit NorthTale zu bringen ist
eigentlich ein tiefer Fall für mich, denn diese
schwedisch-amerikanische Formation zeigt uns wie es
geht! Das Fazit muss ich teilweise vornewegnehmen: Es
ist eines der besten Debutalben der letzten Jahre! Bevor
ich die Herren aber weiter in den Himmel lobe, lasst
euch gesagt sein, dass ich nicht voreingenommen bin. Das
Potential war aber ehrlich gesagt spürbar. Die relativ
neue Supergroup formierte sich aus fantastischen
Musikern, die teilweise auch schon mit anderen Bands
Erfolge feiern durften. Zuerst muss man da wohl Bill
Hudson erwähnen, den musikalischen Kopf und Ideengeber
der Band. Ja, da müsste es klingeln. Trans-Siberian
Orchestra? UDO? I am Morbid? Auch Gastauftritte bei Doro
dürften sich einigen Fans ins Gedächtnis gebrannt haben.
Zum grossen Glück für Ohren hat er Christian Eriksson
für sein Projekt gewinnen können. JA, das ist ein
weiterer grosser Name: Christian Eriksson. Ein wirklich
begabter Musiker welcher vielen als ehemaliger Twilight
Force Sänger bekannt sein dürfte. Nun, bis die Band sich
dazu entschlossen hat, ihn deutsch gesagt
rauszuschmeissen. Einen Mann mit einem solchen
Stimmorgan einfach zu feuern war zwar verdammt uncool,
doch ich muss sagen, dieses Projekt tut ihm gut! Auch
der Drummer Patrick Johansson ist nicht unbekannt.
W.A.S.P. und Yngwie Malmsteen führen ihn auf den Listen
ehemaliger Mitglieder. Nur Keyboarder Jimmy Pitts und
Bassist Mikael Planefeldt weisen (noch) etwas weniger
musikalische Erfahrung vor.
Wie ich mich vage aus
einem Interview erinnere, versprach uns Bill Hudson,
dass die Musiker wirklich handverlesen sind. Die Vision
für was erst später den Namen NorthTale bekam, gab es
schon länger. Ganz ursprünglich sollte Christian
Eriksson nur auf zwei Songs auf einem Soloalbum Hudson's
auftreten, doch kurz darauf gab es da diese Trennung und
das Projekt nahm Gestalt an. Der Name der Band wurde von
treuen Fans gewählt, welche das Projekt von Anfang an
unterstützten, ich weiss noch, da bat die Band ihre
Unterstützer via Facebook um Namen. Nun haben wir ein
paar Monate später den Erstling, eine Scheibe von 53
Minuten die mega einfahren. Texte, die zum Denken
anregen und motivieren, fantastische Vocals aber kein
hohes Pitchen der Stimme (wie damals bei Twilight
Force), Vocals, die einfach nur das gesamte Potential
ausschöpfen. Balsam für die Ohren, meine Freunde! Die
Ehrlichkeit, die Emotionen, die Authentizität dieser
Musik beschert der Band einen weiteren, fetten
Pluspunkt. Bis dato haben wir zwei Singleauskopplungen
und die Fangemeinde wächst täglich. Dies nicht zuletzt
dank der fantastischen und ungezwungen Kommunikation der
Band mit den Fans. Social Media haben eben doch auch
Gutes! Ich gebe ehrlich zu, damals habe ich aus reinem
Interesse angefangen, dem Projekt zu folgen und hätte
noch vor ein paar Monaten bei bestem Willen nicht
gedacht, dass das Debut so fantastisch, ja paradiesisch
werden kann. Welcome to Paradise passt da wie die Faust
auf's Auge. Ich war vor allem wegen meiner Sympathie zum
bodenständigen Christian und dem begabten Bill
interessiert. Aber hätte man mir zu Beginn des Projekts
gesagt, dass das Debut so wird, wie ich es jetzt zu
Ohren bekomme, hätte ich wahrscheinlich gedacht, dass
jemand die Fähigkeiten dieser Musiker dezent
überschätzt, kein Debut kann so gut sein. Tja, eben
doch. Mit der Zeit wuchs meine Sympathie zu diesen Typen
immer mehr und ich gebe zu, immer wie mehr dieses
sogenannten "Hypes" zu verspüren. Power und Heavy Metal
vom Feinsten, etwas Verträumtheit, etwas Melancholie,
ein Schuss Nachdenklichkeit und eine Prise Motivation.
Hymnen zum Mitsingen, typische Aufstellersongs und
gänsehauterregende Balladen, alles gut verpackt in einem
Album. Will man etwas mehr? Ich meine doch, nur noch
vorbestellen! Mona
Punkte:
10 von 10
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HEILUNG – Futha (Gatefold LP) Season of
Mist/Irascible Krächzender Sprechgesang
begrüsst die Hörer, mystisch, treibend und beinahe in
Trance versetzend. Heilung sind zurück! „Futha“ ist das
zweite Studioalbum der dänisch – deutschen Band. Wer die
drei Künstler und ihre Musik schon etwas länger kennt
weiss, dass sie sich mit der frühmittelalterlichen
Geschichte Nordeuropas beschäftigen und auch unter dem
Beschrieb „amplified history“ anzutreffen sind.
Musikalisch begleiteter Geschichtsunterricht? Yes
please! Ihr erstes Album „Ofnir“ war ein (laut ihren
eigenen Aussagen) sehr maskulines Werk. „Futha“ hingegen
ist das Gegenstück und setzt sich mit der weiblichen
Seite auseinander. „Norupo“ war der erste Song, der die
Band vor dem Albumrelease herausgebracht hat und
bestätigt all das Oben geschriebene. Sängerin Maria
bringt mit ihrer weichen und doch kräftigen Stimme eine
ruhige, entspannende Atmosphäre, welche dazu reizt
einfach in die Natur unter einen Baum zu sitzen und zu
geniessen, wie der Wind in den Haaren spielt. „Traust“
ist noch ruhiger als seine Vorgänger, reizt aber doch
definitiv durch seine simple Art, der Abwechslung von
Frauen- und Männergesang und auch nicht zu vergessen,
den unverkennbaren repetierenden Hintergrundvocals.
Natürlich bleibt der Stil dieses Werkes nicht bloss bei
der Weichheit und Schönheit sondern zeigt auch die
enorme Kraft, welche man sieht wenn man beispielsweise
eine Geburt miterlebt oder eine reissende Löwin sieht.
„Vapnatak“, ein alt nordisches Wort, welches das Ritual
beschreibt, seine Waffen zu erheben, ist auch der Titel
des nächsten Liedes. Unter einem rekonstruierten
Germanischen Schild aufgenommen hört man die
altdeutschen Worte eines Kriegers, mit den Geräuschen
der Schlacht im Hintergrund. Absoluter Gänsehauteffekt!
Mit einem fliessenden Übergang geht es weiter in
„Svanrand“, welches laut Heilung absolut komplett für
die weiblichen Kämpfer unter uns ist. „Schwanschild“
heisst der Titel auf Deutsch übersetzt und ist ein Gebet
an unsere holden Damen, die Wotansbräute und
Wächterinnen der Gefallenen, auch Walküren genannt. Der
Song beginnt mit kurzem Kriegergebrüll und verfällt dann
in einen Kanon artigen Gesang von Maria, jedoch kann man
es bei weitem nicht mit den vorherigen Liedern
vergleichen denn hier ist es viel putschender, lässt das
Blut aufkochen und mit dem krächzenden Männergesang im
Hintergrund wird ein wunderschöner Kontrast geschaffen,
wie die zwei Seiten des Mondes. Wie klingt wohl ein
Song, dessen Klänge mit echtem Eis erzeugt wurden.
„Elivagar“ zeigt uns, dass Heilung auch mit den
Elementen umzugehen weiss um den richtigen und gewollten
Soundeffekt hervorzubringen. Packend ist die ausgewogene
Mischung des Flüster-, Krächz- und Schreigesanges,
welche dieses Lied ausmacht, welches von den ewig
fliessenden, reissenden Wellen der Eisflüsse handelt
welche über die Leere des „Ginnungagap“ fliessen, ganz
zu Beginn der Entstehung. Der Abschluss von „Futha“ wird
von einem mitreissenden, in Trance versetzenden Song
gekrönt, der auf seine eigene Art und Weise gleichzeitig
einfeuert, wie auch beruhigt. Diese erweckende sowie
auch tiefenentspannende Mischung zieht sich auf über
zwölf Minuten hin, bis das Lied dann in einem ruhigen
Norwegischen Segen aus der Eisenzeit ausklingt.
Ich bin begeistert! Wo das Album in den Grundaspekten
seinem Vorgänger so ähnlich ist, sind die zwei Werke in
der Umsetzung doch total verschieden und absolut
wunderschön. Meine Empfehlung dazu: Gute Böxli, ein
Lagerfeuer und raus in die Natur! Zoé
Punkte:
9.7 von 10
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MAMMOTH STORM - Alruna (CD) Argonauta
Records Mammoth Storm aus Schweden, geben
mit "Alruna" ihren Einstand auf Argonauta Records,
nachdem das Debut noch bei Napalm Records erschienen
ist. Zeitlupen-Doom deluxe haben sich Mammoth Strom auf
ihre Fahne geschrieben und so kommt bei "Giants" keine
Hektik auf. Genialer Doom, der sehr solide gespielt ist
und ohne jeglichen Anflug von Langeweile dargeboten
wird. "Alruna" wird aus den doomigen Untiefen an die
Oberfläche gespült und biete eine weitere Lektion in
atmosphärischen Doom der Spitzenklasse! "Stores Of The
Dead" ist ein wenig flotter unterwegs, aber nicht
weniger bedrohlich. Hier ist Gänsehaut-Feeling
garantiert. Mammoth Strom sind wahre Meister im
Schreiben von überlangen Songs, ohne aber das Langeweile
aufkommen könnte und für das gebührt ihnen grosses Lob!
Dunkel und düster, kommt "Raven Void" angeflogen und
bietet genüssliche neun Minuten Spitzen-Doom. In diesem
Song passt einfach jedes Puzzleteilchen zum anderen und
das ergibt dann ein grossartiges Klangbild. Auch die
letzten neun Minuten dieses ausgezeichneten Albums haben
es in sich. Auf "Atra Mors" wird abermals der Göttin der
Langsamkeit gehuldigt und alle Hörerinnen und Hörer
dieses Albums sind spätestens jetzt im Banne der Göttin
der Langsamkeit! All diejenigen, denen es nicht langsam
genug sein kann, ist dieses Album wärmstens empfohlen!!
Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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BURNING GLOOM - Amygdala (CD) Argonauta
Records Burning Gloom aus Mailand, ehemals
bekannt als My Home On Trees, haben mit "Amygdala" ein
sensationelles Album im Gepäck. "The Tower I" wirbelt
richtig Wüstensand auf. Die Sängerin ist sehr gut bei
Stimme und passt perfekt in das Stoner Metal-Kostüm.
Richtig rockig geht "The Tower II" in die Vollen und
kann mit einem genialen Riff in Endlos-Schlaufe punkten.
Psychadelisch und hypnotisch, und sogar ohne
bewusstseinserweiternde Substanzen, schlägt "Eremite"
direkt eine Brücke nach Indien! Dieser Song wird fester
Bestandteil der nächsten Yoga-Sitzung! "Modern
Prometheus" bietet musikalische Feinkost mit betörendem
Gesang, der Burning Gloom aus dem unübersehbaren Heer
von Stoner-Bands heraus stechen lässt! Flott kommt
"Nightmares" direkt zur Sache und hier passt das Etikett
Stoner Metal überhaupt nicht. Aber was kümmert mich die
Bezeichnung, wenn so geile Musik herauskommt. Mit
"Warden" erkunden Burning Gloom, auf mystische und
geheimnisvolle Art, die unendliche Weite ihrer
Klanglandschaft. Im Schneckentempo kriecht "Beyond The
Wall" in die Gehörgänge und bietet feinsten Doom en
discretion an. Ein weiterer Volltreffer ist dieser Song
garantiert. Als Rausschmeisser präsentiert sich der
letzte und zugleich längste Song des Albums, namens
"Obsessive -Compulsive Disorder", von der doomigen Seite
und damit kein Sand ins Getriebe gerät, ist Laura
Mancini, die geniale Sängerin, besorgt. Unglaublich,
wozu sie in der Lage ist und wie sie mit ihrer Stimme
verschiedene Gefühle transportieren kann. Zum Ende hin
gibt es noch staubtrockenes Westernfeeling zu geniessen.
Ausgezeichnet und Burning Gloom stehen bei mir ganz weit
oben auf der Einkaufsliste!! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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THENIGHTTIMEPROJECT - Pale Season Debemur Morti
Productions/Irascibe Thenighttimeproject ist eine
schwedische Band um die beiden Normann-Brüder, die
früher mal in Diensten von Katatonia waren. Diese Band
fischen in verschiedenen Metal-Gewässern wie Dark-,
Gotic- und Modern-Metal. "Hound" wird vom Knistern einer
Vinyl-Scheibe begleitet und sobald der Sänger einsetzt,
grüssen HIM aus jeder Pore dieses Songs. Geiler
Dark-Metal wird auch mit "Rotting Eden" geboten und auch
in diesem Song ist der Spirit von HIM weit verbreitet.
Aber es handelt sich nicht um eine reine HIM-Kopie,
sondern Thenighttimeproject wissen sehr wohl ihre
Duftmarken zu setzen. Ein wahrlich melancholischer Hit
ist "Binary" und dieser entwickelt sich zu einem
veritablen Ohrwurm. War "Binary" süss, so ist "Final
Light" zuckersüss! Hier wird nicht mit Zuckerguss
gespart und ich höre immer mal wieder ein wenig Linkin
Park heraus. Sehr modern gibt sich "Embers", und war es
zu Beginn des Albums HIM, so sind es jetzt Linkin Park
die als Referenzpunkt hinhalten dürfen. Verträumt kommt
"Pale Season" aus den Boxen und auch wenn dieser Song
nicht vor Härte strotzt, so hat dieser Song gewaltiges
Hitpotential. Aus einer anderen Dimension, scheint "Anti
Meridian" zu kommen, denn man fühlt sich völlig
schwerelos, von der Erde, im All dahintreibend. Ein
weiterer Volltreffer! Endlos melancholisch, wird es mit
"Signal In The Sky" und in diesem Song gibt es einige
sehr gefühlvolle Momente, vor allem ab dem Zeitpunkt,
als das Mikro an die Gastsängerin weiter gereicht wird.
Als Outro darf "Meridian" den Schlusspunkt markieren.
Zum Runterfahren ist dieses Outro in Ordnung, aber für
mehr genügt es leider nicht. Ein Meisterstück, das ganz
viele verschiedene Stile unter einen Hut bringt und
absolut hörenswert ist!! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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SABATON - The Great War (History Edition
Gatefold LP) Nuclear Blast/Warner Wenn es
neues aus Schweden zu hören gibt, bin ich grundsätzlich
sofort an Ort und Stelle, besonders wenn es sich um eine
Band aus der Provinz Dalarna handelt. Diesmal geht es
konkret um keine geringeren als die möglicherweise schon
legendäre Swedish War Machine. Fünf Typen in
Camouflagehosen, mit viel Witz und ernsten Songthemen
machen die Heavy Metal Welt mit ihrem neunten
Studioalbum unsicher und nehmen uns mit auf Zeitreise.
Next Station: WORLD WAR I! Zwar hatte ich im Mai in der
Nuclear Blast Zentrale bereits die Ehre und das
Vergnügen, dem neuen Silberling zu lauschen (in Kombi
mit einem Interview mit Sänger Joakim Brodén -
nachzulesen in der Interviewsparte), doch jetzt durfte
ich mich endlich auch etwas genauer mit der Materie
auseinandersetzen und kann somit auch ein etwas
ausführlicheres Statement abgeben. Fangen wir mit dem
Gesamteindruck an, leider beginne ich mit einem
Negativpunkt: Die Länge! Man dürfte meinen, dass die
Würze in der Kürze liegt - aber in diesem Fall empfinde
ich das Album als definitiv zu kurz. Zumal das
Albumthema, der Erste Welktrieg, unendlich viel Material
bietet, welches Sabaton zu Lieder verarbeiten würden.
Dennoch bekommt das Album dafür keinen Abzug von mir.
Details könnt Ihr auch im Interview nachlesen, doch ich
erwähne es gerne kurz: Im Gespräch mit mir hat Joakim
die Problematik gewissermassen angesprochen und meinte,
er macht den Song lieber nicht, wenn nicht wirklich
alles stimmt. Songwriting mag im Pop-Business eine
einfache Sache sein, doch hier braucht es Material und
die Auseinandersetzung mit dem Thema. Dafür bin ich
Sabaton dankbar. Nur produzieren um zu produzieren, ist
nicht gut. Die 38 Minuten Spielzeit hinterlassen mich
(längentechnisch) leicht ungesättigt zurück, aber der
Inhalt ist schlussendlich das, was zählt. Dieser hat es,
wie auf allen Scheiben der sympathischen Schweden, in
sich. Nach langem Bitten der Fans gibt es nun endlich
ein Album über den Ersten Weltkrieg und das Album hört
sich an wie eine Achterbahn (waren übrigens Joakim's
Worte - treffender kann man es aber nicht formulieren).
Die einzelnen Lieder könnten unterschiedlicher nicht
sein. Die Vielfalt kann man bereits den 3 Singles recht
gut entnehmen. <<Fields of Verdun>> ist ein eher
typisches Sabaton-Lied mit vertrauten Elementen, <<The
Red Baron>> ein Song mit nicht überhörbaren
Hammond-Orgeln, erinnert lustigerweise etwas an Uriah
Heep's <<Easy Livin'>> (whatever!) und <<The Great
War>>, der Titeltrack, der die Erwartungen an einen
solchen fantastisch erfüllt - sogar teils übertrifft und
mit epischen Chören mühelos eine Gänsehaut zaubern kann.
Wie in den drei Singles, ist auf dem ganzen Album eine
deutliche Diversität herauszuhören. Eines der
Experimente schafft es. Der 10. Track hat sich und hat
sich direkt auf meine Top 3 des Albums katapultiert.
<<The End Of The War To End All Wars>> dürfte für so
manchen Hörer eine kleine Überraschung darstellen und
Gitarrensolo-Fans träumen lassen. Der finale Track ist
die komplette Überraschung (Wobei. Ist er das?). Unter
den Themen sind etwa die Schlacht um Verdun (erste
Singleauskopplung), Manfred von Richthofen aka Der Rote
Baron und Kämpfe um die Festung Osowiec (<<Attack of the
Dead Men>>). Eines dürfte allen klar sein, wie bei jedem
Sabaton-Album liegt der Fokus auf Geschichte und
hoffentlich rütteln die Jungs aus Falun immer noch so
viele Menschen auf wie früher. Man darf die Musik gerne
als Party-Metal abtun, wenn man dies denn will. Die
Konzerte sind eine wilde Party, daran gibt es keinen
Zweifel. Der textliche Inhalt jedoch begeistert seit
Jahren junge und alte Menschen für Geschichte. Sabaton
ist eine ernst zu nehmende Grösse im Business, auch wenn
manch einer dies nicht hören will. Diese neue Scheibe
gibt es in mehreren Ausführungen zu erwerben. Nebst
einer Standardversion gibt es auch die sogenannte
History Edition. Es ist dasselbe Album, vor jedem Song
gibt es aber noch ein gesprochenes Intro. Gönner des,
durch Patreon, finanzierten Sabaton History Channels
erhalten eine History Edition mit Intros, gesprochen von
Host Indy. Zudem gibt es natürlich auch Vinyl, Earbooks
und selbst eine (bereits ausverkaufte) Box-Set-Edition
gab es vorzubestellen. Darauf befindet sich ein Teil,
welchen ich leider noch nicht zu hören bekam, ein
Instrumental-Album. Selbst Schreiberlinge wie ich müssen
sich also manchmal für gewisses Material gedulden.
Empfehlung? Klar! Die Mischung aus Altem und Neuem macht
das Album sehr hörenswert. Ich wage es mich ein wenig
herauszulehnen und es stilistisch als "The Best of The
Last Stand " (2016) mit Elementen von Heroes, Primo
Victoria und Carolus Rex zu beschreiben. Alles in Allem
also ein fantastisches Album. Dennoch kann ich dem
Endprodukt nicht die Höchstnote verleihen. Bislang sind
für mich The Art of War und Carolus Rex die besten
Alben. Mal sehen, welche Songs es auf die Setlisten
schaffen werden, das neue Bühnenbild (siehe Review vom
Greenfield Festival) ist bereits sehr vielversprechend.
Mona
Punkte:
9.0 von 10
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MIRROR - Pyramid Of Terror (LP) Bad Omen Records
Eine erst 2015 gegründete Heavy Metal Band, die im neuen
Line-Up gar nur noch Zyprioten beherbergt?! Klingt im
ersten Moment reichlich schräg bis mitunter auf dem
Papier beängstigend, als ich den Namen Tasos "Tas"
Danazoglou las, der zwischen 2008 und 2012 als Bassist
in Diensten von Electric Wizard (!) stand. Der
Tattoo-Künstler, dessen Beruf auch in seinem krass
tätowierten Gesicht zur Schau gestellt wird, widmet sich
bei Mirror, ergänzt um Leadsänger Jimmy Mavromatis,
Drummer Daniel Georgiou und Gitarrist Nikolas Moutafis
einem stark an alte Iron Maiden angelehnten Pure Heavy
Metal Sound, der rein gar nichts mit zähflüssigem Doom
zu tun hat. «Pyramid Of Terror» ist nach dem
selbstbetitelten Debüt von 2015 der zweite Wurf von
Mirror. Obwohl Fronter Jimmy otpisch nicht mehr wie ein
Jungspund aussieht, klingen seine geilen Vocals glasklar
und erinnern mich vor allem im Midrange-Bereich immer
wieder an Todd Michael Hall (Riot V, Ex-Reverence). Die
stilistische Anlehnung an die frühen eisernen Jungfrauen
besteht erstmal nur zu Beginn und wird spätestens beim
Midtempo-Riffer «Master Of The Deep» um eine weitere
Facette erweitert, ehe es am Schluss fast nach Jap
Panzer klingt. Auch «Running From The Law» rockt amtlich
und treibt jedem True Metal Fan die Freudentränen in die
Augen. Es muss ja nicht immer «Breaking The Law»
skandiert werden! Je länger «Pyramid Of Terror» dreht,
desto mehr nimmt es einem den Ärmel hinein! Was für ein
klangliches Juwel, dessen Produktion die perfekte
Symbiose zwischen den alten Vibes und einem zeitgemässen
Sound bildet. Genial die unerwartete kurze Akustik
Guitar Bridge bei «Black Magic Tower», ehe "Tas Harris"
seinen Bass einmal mehr wie Onkel Steve bollern lässt.
Nebst der brillanten Instrumentierung ist es vor allem
Fronter Jimmy Mavromatis, der zum Beispiel auch beim
grandiosen Longtrack «Nitocris» sämtliche Register
zieht, einfach nur affentittengeil! «The Last Step Down»
steht zum Schluss nochmals für das, was Mirror ausmacht.
Für mich die Entdeckung der letzten Zeit schlechthin,
und diese Hammer-Truppe sehe ich jetzt schon bei Kissi
im Oltner Coq d'Or im Keller unten spielen. Hoffentlich
bald! Und was natürlich ebenso erfreut, ist die perfekte
LP-Spielzeit von 41 Minuten. So wie mitunter der
Titeltrack und nicht anders muss Vinyl heutzutage daher
kommen, herrlich! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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SWEET OBLIVION (feat Geoff Tate) – Sweet Oblivion
(CD) Frontiers Music/Musikvertrieb Ein Projekt
scheint Sweet Oblivion zu sein. Dem ehemalige
Queensryche-Sänger Geoff Tate wurden drei italienische
Musiker zur Seite gestellt. Der Grund scheint beim Hören
relativ einfach zu sein. Man versucht wahrscheinlich auf
diese Weise das angekratzte Image von Geoff, der mit
seiner eigenen Truppe (Operation: Mindcrime) viele Fans
vor den Kopf gestossen hat, wieder zu polieren. Die
Songs auf «Sweet Oblivion» klingen wie seine ehemalige
Band wohl tönen würde, hätten sie sich nach «Empire»
aufgelöst und man einen Neuanfang gewagt. Sehr
eingängliche Melodien, die gesegnet sind von der
Leistung des Sängers. Leicht verspielt, aber immer mit
dem Hang zu einem schnell mit singbaren Refrain («Sweet
Oblivion»). Dabei stechen das schnelle «A Recess From My
Fate», das dramatische «Transition» und das hymnische
«The Deceiver» heraus. Ja, es ist ein Statement eines
Sängers, der irgendwie gefangen zu sein scheint.
Einerseits in seiner Vergangenheit, die ihn erfolgreich
machte und andererseits in seiner Gegenwart, bei der es
sich keine Grenzen setzen will, die aber kaum jemand
interessiert. Es könnte der Weg zurück sein. Vielleicht
nicht zu Queensryche, aber vielleicht zu dem, was Mister
Tate immer auszeichnete. Es könnte aber auch nur ein
Lippenbekenntnis sein. Will sich Geoff wieder in den
Herzen seiner Fans etablieren, dann muss mit Sweet
Oblivion eine Tour her, die auch beweist, dass er wieder
«zurück» will. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
2.
Meinung: Ich könnte jetzt ins
Schwärmen kommen, wie absolut weltbewegend diese neue
Kooperation der beiden Prog-Metal-Masters Geoff Tate
(Ex-Queensryche-Sänger) und Simone Mularoni (DGM,
Gitarrist und Songwriter) klingt. Ich könnte darüber in
Freudentränen ausbrechen, wie das neue Projekt nach den
Queensryche der 80er-Jahre anmutet, oder wie hochstehend
das Gehörte ist. Ein 10-Punkte-Album ohne Wenn und Aber.
Ich könnte – aber ich tue es nicht. Wieso? Weil Sweet
Oblivion meinem Bewusstsein die Genialität dieses Album
erkennen lässt, mein Herz aber kalt lässt. Eine
schwierige Sache. Liegt es daran, dass das Ganze eher
nach einem bezahlten Auftrag als nach einer Band riecht?
Bleibt dadurch die Seele auf der Strecke? Oder sind es
die Melodien, die immer wieder sehr stark durch das
Überalbum Operation:Mindcrime inspiriert wurden? Der
Refrain des Titelstückes kommt mir zum Beispiel sehr
bekannt vor. Aber eigentlich ist es egal, woran es
liegt. Musik ist in erster Linie dann genial, wenn sie
den Hörer berührt. Dazu muss sie nicht mal besonders gut
gespielt sein. Hier passiert bei mir aber nichts. Wer
das bei Sweet Oblivion anders empfindet, dem gönne ich
das gerne. Ja, vielleicht ist Sweet Oblivion das
Prog-Album dieses Jahrzehntes. Ja, vielleicht reichen
hier 15mal Reinhören nicht, sondern es müssen 20mal
sein. Ja, vielleicht liege ich mit meiner Einschätzung
falsch. Aber für mich rauschen die zehn Titel mit seinen
47 Minuten vor sich hin, ohne was zu bewegen. Vielleicht
ist es ein tolles Album, für mich aber definitiv nur ein
durchschnittliches. Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
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GLASYA – Heaven’s Demise (CD) Pride & Joy
Music Glasyas Debutalbum «Heaven’s Demise»
verkörpert den pompösen und dramatischen Symphonic Metal
von seiner besten Seite. Harte, schwere Klänge mit teils
schnellen Rhythmen werden mit düsteren, verworrenen
orchestralen Einlagen kombiniert und bilden den Gegenpol
zur lieblichen, aber kräftigen Stimme der Frontsängerin
Eduarda Soeiro, die meist durch erhellende symphonische
Zusätze begleitet und ergänzt wird. Das Album spielt mit
der Dynamik, mit diversen erzeugten Stimmungen und
variiert stark in Tempo, Härte und in der Präsenz der
symphonischen Begleitungen. Es sind neben den
klassischen Einflüssen, die stark an Hans Zimmer
erinnern, ebenfalls progressive Elemente zu finden, die
den Verlauf der Musik nochmals komplexer und spannender
gestalten. «Ignis Sanctus», der zweite Track, weist
insbesondere diese düstere Soundtrack-Seite auf und
überwältigt den Hörer in seiner Komplexität und Varietät
(mein persönlicher Favorit). Oftmals haben mich die
Melodien und der Aufbau der Lieder an die alte
Nightwish-Zeit erinnert – insbesondere der eher ruhigere
Track «Birth Of An Angel», der eine sehr ähnliche
Dynamik und Energie ausstrahlt. Das Werk «Heaven’s
Demise» der Portugiesen ist total vielfältig aufgebaut,
denn jeder Track überrascht aufs Neue. Während der
vierte Track «Glasya» orientalisch angehaucht ist und
sich zu einem Duett entwickelt, überraschen «Eternal
Winter» oder «The Last Dying Sun» mit Growl-Einlagen,
welche die erzeugte Stimmung abermals beeinflussen und
das Gesamtwerk komplettieren. Die konstanten hohen
Frauentöne haben mich persönlich im Verlauf keineswegs
gestört, was sonst oftmals der Fall sein kann
(jedenfalls bei mir). Durch die grosse Abwechslung und
dadurch, dass der Fokus nicht auf den Vocals, sondern
unterschiedlich verteilt liegt, bleibt der Reiz des
opernhaften Gesangs in Kombination mit hartem Metal
bestehen. Ehrlich – ein Meisterwerk eines Debuts. Glasya
setzt sich mit «Heaven’s Demise» einen hohen Standard
und ich hoffe schwer, dass bald mehr Material der neuen
Symphonic-Virtuosen geliefert wird. Sina
Punkte:
9.0 von 10
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MATT MITCHELL & THE COLDHEARTS - Matt Mitchell & The
Coldhearts MMRecordingworks Ok, das habe ich
so nicht erwartet - dieser gute Herr, der offenbar bei
solchen Truppen wie Furyon und Colour Of Noise seine
Brötchen als Frontmann verdient hatte, bringt nun ein
eigenes Werk auf den Markt. Erinnert vom Sound her stark
an Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators, Joe
Bonamassa, ja stellenweise sogar an Kiss und an The
White Buffalo. Ich könnte hier noch weiter ausschweifen,
aber der Punkt ist: Matt Mitchell hat hier ein Werk
erschaffen, das stark im Fahrwasser von Künstlern
schippert, die wie er viel Wert auf Melodien, Emotionen
und ein starkes Songwriting legen. Sehr melodisch und
harmonisch geht man hierbei zu Werke, egal, ob es nun
die härteren oder die leiseren Tracks sind - nichts
wirkt überladen oder gar verkrampft, sondern auf eine
ehrliche Art und Weise dargelegt. Wie wenn man ein
ehrliches, offenes Gespräch mit jemandem führt, der
einem wichtig ist. Kann man schlecht beschreiben, muss
man gehört haben - wer auf bodenständige, solide Arbeit
steht, welche viel Gefühl transportiert, der sollte Matt
Mitchell auf jeden Fall sein Ohr leihen. Ihr dürftet es
nicht bereuen. Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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NEAL MORSE - Jesus Christ The Exorcist (3 LPS)
Frontiers Music/Musikvertrieb Unglaublich! Was
Multiinstrumentalist Neal Morse für ein Tempo vorlegt.
Da hat er erst Anfang dieses Jahres den starken
Doppeldecker "The Great Adventure" auf den Markt
geschmissen mit seiner Neal Mors Band. Dann schnell ins
Studio das neue Flying Colors Album aufnehmen und jetzt
rotiert der nächste Doppeldecker "Jesus Christ The
Exorcist“ in meinem CD-Schacht. Und mit dem
Instrumentalen "Overture" gibt’s gleich ein
Prog-Gewitter auf die Ohren, das seinesgleichen sucht.
Was mich total weggehauen hat, sind die Drums, die hier
fast auf Nick D`Virgilio und Mike Portnoy Niveau
gespielt werden. Die Überraschung ist der Drummer, kein
geringerer als der Neal Morse Band Gitarrist Eric
Gillette haut hier in die Kessel, unglaublich. Neu ist
auch, dass die Story hier von verschiedenen Sängern
präsentiert wird, die alle verschiedene Charakteren
spielen und singen. Die Hauptrolle von Jesus Christ
singt Ted Leonard von Spocks Beard. Auch mit dabei ist
Nick D`Virgilio und zur grossen Überraschung hält sich
Neal Morse sehr zurück mit Gesang und hat nur eine
Nebenrolle als Sänger. Auch noch mit dabei Basser Randy
George und Keyboarder Bill Hubauer. An der Lead Gitarre
Paul Bielatowicz. Die vielen Sänger halten das Ganze
sehr spannend und wenn die Jungs drauflos proggen wie
bei der 10 Minuten Nummer "Jesus Temtation" hüpft das
Proggie Herz. Und "Theres A Highway", eine lebendige
rockige Progrock Nummer mit starker Melodie, gefällt
nicht nur, sondern bleibt auch schnell im Gehör hängen.
Dem entgegen steht das bluesige "The Woman Of Seven
Devils", stark gesungen von Julie Harrison. Die folgende
Ballade "Free At Last", auch von Julie gesungen, einfach
nur wunderschön. Klasse diese musikalische Vielfalt auf
diesen 2 Rundlingen. Mit "Get Behind Me Satan" singt Ted
Leonard eine wirklich geile Hardrock-Nummer die voll
abgeht. Oder die 80er like Metal Nummer "He Must Go To
The Cross" einfach Hammer. Nur schon die Chöre sind
einfach nur geil. "Jerusalem" dagegen hat Musical
Charakter, mit all den starken Chören. Oder das
atmosphärische rockige "Gethsemane". Was für eine
Nummer. Julie kommt dann nochmals zum Zuge bei der
wunderschönen Klavierballade "Mary By The Tomb", hat
eine Hammerstimme die Frau. Also meiner Meinung nach ist
dieses Album extrem abwechslungsreich und verdient die
Bezeichnung "A Progressive Rock Opera" zu recht. 10
Jahre soll Neal daran gearbeitet haben und all die
fantastischen Musiker haben dazu beigetragen, dass dies
ein unvergessliches Hörerlebnis für verwöhnte Proggies
geworden ist. Absoluter Plichtkauf! Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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LORDI – Recordead Live-Sextourcism In Z7
(Pruple Vinyl) AFM Records/Musikvertrieb
Schade, dass mir nur die
Live-Songs, nicht aber die DVD vorliegt, denn Lordi ist
eine Truppe, die man SEHEN muss. Angeblich soll auf der
DVD nicht nur das Konzert aus dem helvetischen Z7 zu
sehen sein, sondern auch viel Bonusmaterial mit
Raritäten-Charakter. So beschränken wir aus auf die zwei
Stunden Live-Musik, die es in sich haben. Der Grund
wieso Lordi ihre Live-Scheibe in Pratteln aufnahmen, hat
damit zu tun, dass die Finnen in keiner anderen Lokation
so oft gespielt haben wie im Z7. Musikalisch sind die
Herren und die Dame noch immer irgendwo zwischen Kiss
und den achtziger Jahren von Alice Cooper anzusiedeln.
Die griffigen Riffs, die ab und zu leicht «spacigen» und
«disharmonischen» Keyboards passen perfekt zu den
stampfenden Rhythmen und der «gefährlichen» Stimme von
Mister Lordi. Die Stimmung ist unglaublich gut im Z7 und
nicht nur bei den Zugaben «Devil Is A Looser» und
logischerweise «Hard Rock Hallelujah», scheint es kein
Halten mehr zu geben. Es ist eine richtig schöne,
schaurige Metal-Party, welche dich schon alleine beim
Zuhören der Live-CDs mitreisst. Ganz grosses Kino, einer
Band, bei welcher der optische Aspekt immer ein ganz
wichtiger Part war und die sich nach dem überraschenden
Erfolg und Höhenflug durch den Gewinn am «Eurovision
Song Contest» nicht blenden liessen und heute wohl
erfolgreicher sind als damals. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DEATH BEFORE DISHONOR - Unfinished Business
(CD) Bridge 9 Hardcore aus Boston, Detroit,
U.S. of A., im moshig-thrashigen Bereich anzusiedeln,
established since 2000, und volle Faustbreite ins
Gesicht gehämmert, gnadenlos, brachial, brutal und
schnörkellos. Damit wäre schon alles geschrieben ...
Nein, Spass beiseite, da gibt's noch viel mehr, denn
mein Nacken neigt hierbei zu absolutem Headbangen.
Mittlerweile kriege ich doch tatsächlich nur schon mit
dem Gedanken an 'Unfinished Business', welches wohl
'finished' ist, Kater im Nacken. Das ist einfach
genialer, moshender, thrashig-crossover-hardcoriger
Metal as its finest, hellyeah. Mit sich breakenden
Momenten in die perfekte Ausgangsposition bringend, wie
ein Shrapnelregen auf Dich niedertrommelnd und rasselnd,
heilige Scheisse, Death Before Dishonor versprühen
soviel Spass und Mosh, da wird selbst Dein Skateboard
zum Stagediver. 8 Tracks, bei denen gewünscht wird, dass
diese nie enden und dank der Loopfunktion des jeweilig
gewählten Abspielgerätes wird diesem Wunsch auch
entsprochen. Da kommen einem Slayer als auch M.O.D.,
etwas Nuclear Assault, Madball, C.O.C., Prong, Biohazard
und Konsorten in den Sinn, doch Death Before Dishonor
komplettieren diese Sammlung, mehr als 'nur' eine
weitere thrashige Hardcoreband, nein, einer DIESER
Hardcorebands, hellyeah! Hat für jede und jeden etwas
auf Lager und dieses unfertige Business ist ein
definitiver, fertiggestellter, ausgereifter Faustschlag
inmitten Deiner Gehirngänge. Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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MERGING FLARE – Revolt Regime Ram It Down Records
Eigentlich wollte ja Ex-Stratovarius-Gitarrist Timo
Tolkki diesen Monat mit einem Solo-Album antreten, um
den Power-Metal zu retten. Da er dies aber trotzt
Star-Besetzung nicht schafft, übernehmen halt jüngere
und hungrigere Musiker dieses Zepter. Dazu gehören
Merging Flare, die wie Tolkki ebenfalls aus Finnland
stammen. Treibende Kraft hinter der Band ist Gitarrist
Kasperi Heikkinen, der vier Jahre sein Talent
U.D.O./Dirkschneider auslieh. Zurzeit ist er mit Beast
In Black auf Tour. Ihm und seinen Mitstreitern ist ein
äusserst abwechslungsreiches und kraftvolles Werk mit
neun Eigenkompositionen und einem Cover gelungen.
Einziges Manko dabei ist das zu oft im Hintergrund zu
hörende Keyboard, das dem Gesamtsound ein wenig an
Atmosphäre nimmt. An den richtigen Stellen eingesetzt,
macht das Tasteninstrument von Merging Flare durchaus
Sinn. Und dies obwohl die Band über keinen Keyboarder
verfügt. Die Finnen spannen auf Revolt Regime den Bogen
von poppigen 80er-Jahre inspiriertem Symphonic Metal
(The Abyss Of Time), zu Accept (Alliance In Deffiance)
zu den bereits erwähnten Stratovarius (Trailblazer). Das
schöne dabei: Merging Flare bleiben dabei immer sich
selber und klingen nie wie eine Kopie von irgendwas.
Viel dazu trägt Sänger Matias Palm dabei. Seine Stimme
kratzt immer und ist trotzdem melodisch. Das einzige was
jetzt noch fehlt, sind die grossen Hits, wie sie Beast
In Black produzieren. Wobei „Sin Against The Sinners“
knapp daran kratzt. Dafür klingt hier nichts an der
Grenze zum Kitsch. Wer die oben erwähnten Bands mag,
kann mit Merging Flare eigentlich nichts falsch machen.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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GLOBAL SCUM - Odium (CD) NRT-Records
Mit 'Odium' präsentiert uns der österreichische Musiker
und Multiinstrumentalist Manuel Harlander das Zweitwerk,
nach dem 2017 erschienen 'Hell Is Home', und entführt
uns in den Groove-Nu-Metal. 13 Songs hat er auf seinem
Zweitling 'Odium' in seinem musikalischen Projekt namens
Global Scum draufgepackt und das, was die/der geneigte/
Leser/in hierbei vorgesetzt bekommt, ist wahrlich ein
Schmaus, ein musikalischer Groovehammer sondergleichen.
Ja, erinnert etwas an Machine Head, doch mit einer
gehörigen Portion deathigen Metals, und so folgen
umgehend auch Einflüsse, die beispielsweise Meshuggah
verwenden, denn es wird wohlweislich konstant geriffelt
und geraffelt, mal etwas heftiger, mal etwas melodiöser
gefrickelt, mal double-bass-lastig getrommelt, als auch
dann wieder moshend und mit einigen Breaks gestoppten
und eingegliederten Drumpatterns experimentiert. Der
Tieftöner hält konstant den Massstab hoch und ist das
perfekte Bindeglied zwischen den
groovend-deathig-thrashigen Riffs und den sehr
konstanten und treibenden Double-Bass-Patterns des
Schlagwerkes. Es gefällt, diese interessante Mischung,
ohne jetzt in ein bestimmtes Genre abzudriften, nein, es
ist Metal mit Schmackes und dem gewissen Etwas und es
grooved einfach höllisch. Ein perfektes Cover-Artwork,
welches auch teilweise die crossover und hardcorigen
Elemente hochleben lässt, so à la Biohazard
beispielsweise. Wenn das nun so weiter funktioniert,
dann freue ich mich bereits auf 2021 ... Hä? Ja, da wird
hoffentlich auch das Drittlingswerk released, denn
'Odium' als auch Global Scum grooven die Liga.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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JORN – Live On Death Road (2
CD & DVD) Frontiers Music/Musikvertrieb Auch
mit dieser Live-Scheibe kann der Norweger, das in meinen
Augen nach wie vor beste Live-Dokument «Live In America»
nicht übertreffen. Trotzdem ist «Life On Death Road» ein
sehr geiles Dokument geworden! Seinen 50. Geburtstag
feiert er schon mit einer tollen Box, die alle seine
Solo-Scherben beinhaltet. Nun folgt mit «Life On Death
Road» eine Doppel-Live-CD (und eine DVD), die am
Frontiers Rock Festival 2018 in Mailand aufgenommen
wurde. Unterstützt wird er dabei von Gitarrist Tore
Moren (der schon lange zu seiner Live-Truppe gehört),
Bassist Sid Ringsby, Schlagzeugerin Beata Polak (die bei
den letzten Songs von Francesco Jovino ersetzt wird) und
dem Mann der bei allen Frontiers-Geschichten seine Hände
im Spiel zu haben scheint, Keyboarder Alessandro Del
Vecchio. Auf zwei Scheiben spielt sich, der nach wie vor
grossartig singende Jorn, durch seine musikalische
Solo-Vergangenheit und lässt dabei auch wieder ein paar
Cover-Songs Platz. Nicht unbedingt gelungen ist dabei
«Ride Like The Wind», welches Saxon um einiges knackiger
vorgetragen haben. Dafür knallen Ozzys «Shot In The
Dark», Black Sabbaths «Mob Rules» und logischerweise
Dios «Rainbow In The Dark». Vielleicht hätte der Truppe
ein zweiter Gitarrist gut getan, aber auch so macht die
Truppe viel Freude. Denn mit seinen eigenen Nummern muss
er neben den gespielten Cover-Liedern nicht hinten
anstehen. «Traveller», «Blacksong», «Lonely Are The
Brave», «Stormcrow» und «Out To Every Nation» machen
dabei ebenso Freude. Muss man haben, denn hier wird mit
viel Hingabe musiziert und es macht unglaublichen Spass
den Songs zuzuhören. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DESTROYER OF LIGHT - Mors Aeterna (CD)
Argonauta Records Die aus Austin/Texas
stammenden, Destroyer Of Light, spielen mit "Mors
Aeterna" zum dritten Mal zum Tanze auf. Und zwar zum
Zeitlupen-Tanz wohl gemeint! "Overture Putrefactio" ist
ein kurzes, aber wohlklingendes Intro. Herrlich verzerrt
geht es mit "Dissolution" weiter und warum weiss ich
jetzt schon, dass das ein Hammeralbum sein könnte?! Hier
wird zweistimmig auf den Gitarren gefiddelt und der
Sänger veredelt das Gesamtprodukt mit seiner
Superstimme! Wie eine Walze, kommt "Afterlife" angerollt
und planiert jede Unebenheit aus. Langsam, gewaltig und
brachial! Spacig geht es auf dem unnötigen Zwischenspiel
"The Unknown" zu. Schnell vergessen und auf den nächsten
Song "Falling Star" freuen, denn der bietet Zeit zum
Relaxen an. So richtig tiefenentspannend! Einfach
gewaltig, was für ein Film im Kopfkino abläuft, während
dieser Hammersound läuft. Mystisch und sehr balladesk
startet "Burning Darkness", um sich dann in einen
unaufhaltsamen Lavastrom zu entwickeln. In diesem Song
wird ganz viel Gefühl verwurstet und zeigt die
Vielseitigkeit von Destroyer Of Light beeindruckend auf.
Wunderschönes Klavier-Geklimper bietet "Pralaya's Hymn".
Dissonanz ist im nächsten Song "Loving The Void" Trumpf
und die Frage sei erlaubt: Wie bekommt man einen so
nervenden Gitarrensound hin? In diesem Song
demonstrieren Destroyer Of Light ihre psychadelische
Seite. Für mich der schwächste Song dieses Albums. Ein
weiteres Zwischenspiel gibt es mit "Into The Abyss".
Düster wird es zum Schluss mit "Eternal Death" und man
wähnt sich in einem Horrorfilm. Würde es nicht so von
Intros und Zwischenspielen wimmeln, dann wäre dieses
Album mega, so ist es "nur" sehr gut! Das wird ein
verdammt teurer Monat für alle Doomsters!! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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CHAOS MAGIC (FEAT. CATERINA NIX) - Furyborn (CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb Wenn es um den bei
Brocelian beschriebenen "wake up"-Moment geht, können
Chaos Magic locker mithalten, denn der Opener «You Will
Breathe Again» bratzt mit einem kernigen Riff los, ehe
daraus ein rauer wie melodischer Rocksong erwächst, der
umgehend von der starken Gesangsstimme von Caterina Nix
getragen wird. Auf dem Debüt von «Chaos Magic» und mehr
(Frontiers-) Projekt als Band, wurde die Chilenin im
Wesentlichen von Ex-Stratovarious Six-Stringer Timo
Tolkki unterstützt. Die insgesamt zu ruhige Scheibe von
2015 ging trotz dem einen oder anderen rockigen Song
völlig unter, was letztlich nicht an den Fähigkeiten des
Finnen lag, und an Caterina ebenso wenig. Diese liess
sich zum Glück von diesen Umständen nicht unterkriegen
und zeigt nun mit dem zweiten Wurf «Furyborn», inklusive
einer komplett erneuerten Mannschaft, deutlich mehr
Biss. In der Schnittmenge zwischen Heavy Melodic Rock
und Symphonic Metal bewegt man sich stilistisch zwischen
den frühen Evanescence (mehr) und Delain (weniger).
Treffend wir dies durch den Titeltrack untermauert, wo
kein Geringerer als Tom Englund (Evergrey, Redemption)
für ein töftes Duett sorgt. Die fetten Gitarren von Jean
Paul Nasson reissen auch bei «Like Never Before» nicht
ab, geiles Guitar-Solo inklusive. Was für brillante
Gesangsstimme Miss Nix letztlich am Start hat, offenbart
jedoch die wunderbare Halbballade «Beware Of Silent
Waters (feat. Mistheria), die mir schon beim ersten
Anhören eine bemerkenswerte Gänsehaut beschert und
gleich zum klaren Album-Favoriten wird. Spätestens bei
Falling Again (feat. Nasson) ist klar, wo der Bartel den
Most holt. Wären die Keyboards deutlich giftiger und
lauter abgemischt, befände man sich beinahe bei Battle
Beast. Da dies aber zum Glück hier nicht der Fall ist,
wird man, wie bei Bravely Beautyful (feat. Ailyn
Gimenez), deutlich mehr an Delain erinnert. Bei «Throw
Me To The Wolves» könnte man neben Evanscence ebenso
Evergrey als Vergleich heran ziehen. Die stärksten
Momente von «Furyborn» sind aber bei den ruhigeren
Klängen, wie bei «I'd Give It All» angesiedelt, wo
Caterina die gesamte Genre-Konkurrenz locker in die
Tasche zu stecken vermag, ganz grosses Kino! Dass bei
«Path Of The Brave» mit Ronnie Romero Caterina's
Heimatland bestmöglich gewürdigt wird, beschert trotz
den Battle Beast Vibes ein prickelndes Duett, das wie
Arsch auf Eimer passt und eigentlich nach mehr Songs
dieser Traumpaar Konstellation schreit! Dass «My
Affliction» die Härte hinten raus weiter drosselt,
rundet den überzeugenden Zweitling «Furyborn», trotz dem
knackigen Rausschmeisser «I'm Your Cancer», als Ganzes
wohltuend ab. Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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ENTHRONED – Cold Black Suns (Silver Vinyl) Season
Of Mist Purer Black Metal hämmert aus den Boxen,
als das neuste Werk der belgischen Band Enthroned
erklingt. Mit „Cold Black Suns“ feiert die Band nun
bereits ihr elftes Album, welches sie seit dem 1993
aufgenommen haben. Leise vielversprechende Klänge leiten
in den ersten Song „Ophiusa“ ein, es wird auf jegliche
Vocals verzichtet, wenn man von dem Flüstern absieht.
Melodische Gitarrenriffs runden das Ganze ab, bis es
dann mit Geschrei in den zweiten Song „Hosanna Satana“
übergeht. Schnelligkeit und Brutalität stehen klar an
erster Stelle, was dann aber wieder mit melodiösen Riffs
ausgeglichen wird. Knackig und kurz bei bloss zwei ein
viertel Minuten. „Oneiros“ ist dafür beinahe drei Mal so
lang, hat einen langen Aufbau und verläuft sehr
abwechslungsreich, mal laut hämmernd, dann wieder leise
und fein. Auf diese Art und Weise geht es dann auch
weiter voran, es besteht eine faszinierende Diversität
zwischen Brutalität, Feinheit und den Unterschieden der
Geschwindigkeit. Dazu kommt noch der Krächzgesang des
Sängers, der das Ganze noch abrundet. Ein gelungenes
Werk, dessen Band ich auch definitiv mal live sehen
möchte um die Stimmung mitzuerleben. Cool! Zoé
Punkte: 8.8 von 10
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STEIGNYR - Myths Through The Shadows Of Freedom
(CD) Art Gates Records Ho, ho, ho, spanischer
Celtic-Death-Black-Pagan-Folk-Metal namens Steignyr,
einer 6er-Combo aus Barcelona, die sich eben besagten
Stilrichtungen eingeschworen haben und mit 'Myths
Through The Shadows Of Freedom' eine sehr interessante
und groovende Mischung aus diesen Elementen kreiert
haben, wo selbst speedige und thrashige Elemente nicht
zu kurz kommen. Bin sehr angetan von diesen 13 Tracks,
derer Songwriting sehr ausgefeilt ausgefallen ist und
klar, kommen da einem sogleich der Vergleich zum
letzten, aktuellen Eluveitie-Album in den Sinn, doch
sind Steignyr sehr eigenständig und wenn man sich so
besinnen mag, wäre eine Tour mit Eluveitie wohl der
Traum einer/eines jeder/n Anghängers/in besagter,
elementarischer Stilrichtung, ohne jedoch das vierte
Album schmälern zu wollen, im Gegenteil, das 'Myths
Through The Shadows Of Freedom' strotzt nur so von
genialen, songwriterischen Ideen und eben musikalischen
Könnens. Nebst femalen, cleanen Vocals dominieren
hauptsächlich die sehr guttural-tiefen Kehlenakrobatik,
fetten, metallischen Gitarren mit feinen Soli, untermalt
mit tragend-atmosphärischen Keyboard- und
Synthieklängen, einem treibenden Tieftöner und eben sehr
speedig-thrashig angehauchten Drumpatterns, so dass es
Steignyr sehr wohl gelingt, sich aus der Masse modern
wie ein Phönix aus der Asche zu erheben. Gepaart mit
einem sehr gelungenen Cover-Artwork ist das vierte Album
der Spanier ein Volltreffer. Fans mit Weitsicht werden
Gefallen an diesem Teil wohl auch finden, wie eben
gestandene Fans des
Celtic-Death-Thrash-Speed-Black-Pagan-Metals. Hab' ich
alles? Wohl glaub' schon. Sehr gelungen. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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ABBATH – Outstrider (Silver Vinyl) Season Of
Mist/Irascible Wer erinnert sich noch an das
Drama, als Frontmann „Abbath“ seine ehemalige Band
Immortal verliess um sein eigenes Projekt hochzuziehen.
Mittlerweilen ist das vier Jahre her und schon zwei neue
Alben `alt`. Das neuste Werk hört auf den Titel
„Outsrider“ und besteht im totalen aus neun Songs. „Calm
in Ire (of Hurricane)“ leitet in das Album ein,
akustische Gitarrenklänge beginnen, bis dann die
gewohnten Riffs mit dem noch bekannteren Krächzgesang
einsetzen. Rythmisch, melodisch, mitreissend geht es
voran und bieten den idealen Einstieg in das neue Album.
Noch fetziger wird es mit „The Artifex“, welches noch
schnellere Drummeinsätze und Gitarrenriffe mit sich
bringt, zum Ausgleich aber auch sehr melodiös
angehauchte Parts hat. Im gewohnten Stil von Abbath geht
es weiter bis zum Song „Land of Khem“ welches komplett
ruhig beginnt, dafür nachher aber doppelt Tee
einschenkt. Es ist brutaler gespielt wie auch gesungen,
hat aber auch wieder kurze ganz ruhig gespielte Teile.
Echt geil gemacht! Auf diese Art zieht es sich auch
weiter bis hin zum letzten Song „Pace till Death“. Na,
kommt euch der Titel bekannt vor? Richtig, Abbath hat
ein Cover eines Songs von der Band Bathory gemacht. Hier
wird einem bewusst, wie unterschiedlich Abbath`s Stil
doch zum klassischen Black Metal ist. Der Gesang
verändert sich zu einer Art, welche viel beissender
Klingt, alles ist nochmal schneller gespielt, echt cool
gemacht und es klingt auch auf keinen Fall irgendwie
billig. In meinem Fall präferiere ich den originalen
Abbath aber trotzdem. Das Album fetzt. Es haut rein,
lädt dazu ein seine Mähne im Takt zu schütteln aber es
stört mich trotzdem ein wenig, dass die Musiker sich so
treu geblieben sind. Ein Lied mit einem klitzekleinen
Stilumbruch hätte auch nicht geschadet. Und nein, das
Cover zählt nicht, ich will einen selbstgeschriebenen
Song. Zoé
Punkte: 8.7 von 10
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MORS SUBITA - Human Waste Collection (CD)
Out Of Line Music Mors Subita – eine Band, die
sich bereit macht, die Welt zu erobern. Eigentlich sind
die Skandinavier im Business nicht neu, denn bereits
drei Mal haben sie bisher angegriffen: „Human Waste
Compression“, „Degeneration“ und „Into The Pitchblack“
schlugen ein wie Bomben und waren zum Teil lange Zeit
vergriffen und speziell ausserhalb von Finnland schwer
zu bekommen. Dem wird nun abgeholfen: „Human Waste
Collection“ bietet alle drei Alben in einem 3-fach
Digipak, und zwei unveröffentlichte Bonustracks aus der
„Degeneration“-Zeit gibt es oben drauf. Damit bekommen
sowohl suchende Sammler wie auch Neueinsteiger die
absolute Volldröhnung! Melodic Death Metal und Modern
Thrash sind ihre Basis, Bands wie Soilwork oder Lamb Of
God gehören genauso zu ihrer DNA wie typisch finnische
Melodien. Nun ist ihr Gesamtwerk das erste Mal weltweit
erhältlich. Die Musiker zeigen generell gut ausgefeilte
Songs mit gutem, teils groovigen Riffing und lassen
dabei gerne Mal etwas Soilwork durchscheinen. Ebenso
erreicht man eine gute Mischung aus Härte und Melodik.
Der grösste Pluspunkt der Band ist aber der Hörspass:
Bei nahezu allen Titeln kann mitgenickt werden und man
verspürt die Lust, in den Mosh- oder Circlepit zu
springen und sein Metalhead Workout durchzuziehen. Fans
des modernen Melodic Death Metals sollten mal ein Ohr
auf Mors Subita werfen. Die Collection ist die Chance
sich die Diskographie einfach und kostengünstig
zuzulegen, besonders weil die Band nicht immer im
deutschsprachigen Raum vertrieben wurde und auch nicht
mehr alle Alben verfügbar sind. Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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PATTERN - SEEKING ANIMALS - Pattern Seeking Animals
(CD) InsideOut Music Hinter dieser Band steckt
Spocks Beard Produzent und Songwriter John Boegehold.
Viele gesammelte Ideen und Songs die nicht unbedingt zu
den Beards passten, hat John nun hier untergebracht. So
ist ein vielseitiges Prog Rock Album entstanden. Mit
dabei sind die Bärte Dave Meros am Bass, Ted Leonard,
Gesang und Gitarre. An den Drums Jimmy Keegan. John an
den Keys und Synthies. Raus stechen einerseits Teds
wunderbarer Gesang und dann Jimmys coole knackige Drums.
Natürlich bewegt sich die Band musikalisch oft in SB
Nähe, aber trotzdem mit Eigenständigkeit. Noch etwas
melodiöser geht man hier zu Werke, Songs wie das
wunderbare "The Same Mistakes Again" lebt von grossen
Melodien und zeigt das Ted schöne Gitarrensolis drauf
hat. Hervor sticht noch das rockige, zum Teil treibende
"No One Ever Died And Made Me King". Tolle Nummer mit
starkem Gesang und Jimmy in Bestform an den Kesseln. Dem
entgegen steht das ruhige, schöne "Fall Away". John hat
echt tolle Melodien geschrieben hier, auch gut zu hören
bei "These Are My Things", geht schnell ins Ohr der
Song. Man kann sagen, dass die Pattern hier bei diesem
Album den Prog Anteil nicht so ausleben wie die älteren
SB, aber das heisst nicht, es wäre langweilig hier
zuzuhören. Hier leben die Songs halt eben mehr von der
Melodie. Und trotzdem finden sich viele kleine
Spielereien in den einzelnen Tracks, die man entdecken
kann. Dieses Debüt hat viele grossartige Momente,
interessante Songs und sehr viele starke
Gesangsmelodien, bereichert von ebenso vielen Chören.
Laut John ist ja schon der Nachfolger in der Mache. Man
darf gespannt sein. Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
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SACRI MONTI - Waiting Room For The Magic Hour
(LP) Tee Pee Records Seit ihrem
selbstbetitelten Debüt, das nun auch schon vier Jahre
auf dem Buckel hat, gehören für mich die Kalifornier
Sacri Monti zu den authentischsten Vertretern des
Siebzigerjahre Rock Revivals. Man hat ihnen zwar schon
damals mangelnde Originalität attestiert, sie seien „die
Kopie einer Kopie einer Kopie…“, solche und ähnliche
„Komplimente“ hat man dem Fünfer zukommen lassen, aber
ich sehe das völlig anders. Sie gehören in meinen Augen
(und vor allem Ohren) zu den wenigen Bands, die nicht
alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen, sondern in
aller Konsequenz auch wirklich alte Schläuche dazu
verwenden. Will heissen, dass sie sich wirklich darum
bemühen, den alles andere als perfekten Sound von damals
zu reproduzieren, inklusive aller Unsauberkeiten,
Nebengeräuschen und übersteuerten Vocals. Zudem
orientieren sie sich kompositorisch an den ganz Grossen
jener Zeit, was doch ein Wagnis ist, denn den Spirit von
Ikonen wie Vanilla Fudge, Greenslade, King Crimson,
Kansas oder auch Amon Düül II wiederbeleben zu wollen,
ist schon eine Hausnummer. Aber wenn man es kann, so wie
es hier der Fall ist, soll man es ruhig machen. Denn
genau das macht den Reiz dieser Band für mich aus, die
Kombination aus latent progressivem Songwriting mit
sphärisch-verspielten Klangspielereien und ausufernden
Instrumentalpassagen, die phasenweise regelrecht furios
vorgetragen werden auf der einen Seite und dem typischen
rohen erdigen Sound von damals auf der anderen Seite.
Dass so ein Album durchaus seine Längen hat, liegt in
der Natur der Sache, aber hier geht es schliesslich
nicht ums easy listening sondern darum, mit all seinen
Sinnen in die musikalisch vielschichtige Welt einer
längst vergangenen Zeit einzutauchen. Aficionados der
musikalisch hart und gleichzeitig anspruchsvoll
rockenden Siebziger müssen hier einfach zuschlagen.
Mirko B.
Punkte: 8.7 von 10
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BULLET – Live (2 CDs)
Steamhammer/SPV Die Stärke der schwedischen
Bullet liegt klar auf der Bühne. Und diese wird auf
diesem Doppel-Live-Album bestens eingefangen. Es sind
diese Killer-Riffs, gepaart mit den vielen Melodien und
einer wuchtigen Rhythmusabteilung, welche sofort in die
Beine und das Metal-Herz gehen. Dazu der krächzende
Gesang von Hell Hofer und alles hat seine
Daseinsberechtigung. Es ist die Energie, die dich wie
ein wilder Gepard anspringt und dich für die kommenden
Minuten nicht mehr loslässt. Dabei fällt kaum ein Song
ab, hat aber seine herausragenden Momente mit «Turn It
Loud», « Dusk Till Dawn», «Hammer Down», «Fuel To The
Fire» und «Bite The Bullet». Wer auf AC/DC meets Accept
meets Judas Priest steht, wird an dem Fünfer nicht
vorbeikommen, und dies nicht nur weil das Live-Feeling
und die Publikums-Resonanzen bestens eingefangen wurden.
Ein hammerstarkes Werk einer sehr geilen Truppe.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TONY MILLS – Beyond The Law (CD) Battlegod
Productions Der Engländer Tony Mills hat sich in
erster Linie als Frontmann von Shy einen Namen gemacht.
Doch einerseits erscheint nun mit „ Beyond The Law“
bereits sein sechstes Soloalbum, andererseits hat er
auch schon bei einer Vielzahl von Bands und Projekten
mitgewirkt. TNT, Siam, China Blue, Serpentine, State of
Rock und Docker's Guild und einige mehr zählten schon zu
seinen Betätigungsfeldern. Auch auf diesem Output widmed
sich der Vocalakrobat dem melodiösen Hardrock, wie er in
schon mit Shy erfolgreich zelebriert hat. Als
musikalische Mitstreiter und Co-Songwriter konnten Tommy
Denander (Guitars, Keys), Pete Newdeck (Drums, Backing
Vocals) und Parick McKenna (Piano) gewonnen werden. Vor
allem mit dem ehemaligen Alice Cooper Gitarristen T.
Denander ist eine hohe Qualität pauschal garantiert. Das
Songmaterial hat dementsprechend Substanz und
Nachhaltigkeit. Tolle Melodien und jede Menge Hooks.
Das, durch mehrere Gastmusiker verstärkte, Quartet hat
fast alles richtig gemacht. Dass die ganz grossen
Refrains aussen vor bleiben, ist dann auch der einzige
Kritikpunkt. Gesangstechnisch macht Tony einmal mehr
eine ausgezeichnete Figur. Seine satten Vocals besitzen
Charisma und vor allem Wiedererkennungswert. In
Kombination mit den versierten Klängen der Sechsaitigen
und der starken Tracks resultiert ein hohes Mass an
Potential zum Erfolg, zumindest in der Melodic Szene.
Leider erreichte uns erst kürzlich die schockierende
Nachricht einer Krebserkrankung von Tony. Gemäss seinen
Angaben ist die operative Entfernung eines Tumors nicht
möglich. „Beyond The Law“ soll somit sein letztes Album
sein. Auf diesem Weg wünschen wir Tony alles nur
erdenklich Gute und hoffen trotz allem auf eine
Genesung. Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
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HAVAMAL - Tales From Yggdrasil (CD) At Gates
Records Helvete satana, Death-Metal aus
Skandinavien, genauer gesagt aus der schwedischen
Hauptstadt Stockholm, ein Vierer namens Havamal mit
einem sehr beindruckenden Debutwerk. 9 Songs voller
Melodie, blackadesken Einflüssen, melodisch-deathigen
Elementen, welche durchaus auch mit interessanten heavy-
und power-metallischen Elementen angereichert werden und
dadurch beinahe eine In Flames- oder gar
Hammerfall-mässige Dimensionen, speziell durch die
eingesetzten, leichten orchestralisch-untermalten
Keyboard- und Synthie-Einsätzen. Voilà, es scheint so,
dass zurzeit viel auf Vielseitigkeit, unbegrenzten,
musikalischen Möglichkeiten, Verknüpfungen jeglich
erdenklicher Stilrichtungen gesetzt wird. Beispielsweise
sind Havamal auch sehr grooviger, straighter und dadurch
mit dem gutturalen Gesang, den teilweise sehr melodiösen
Soli als auch den hymnenhaften Songstrukturen, als manch
anderer Act in diesem abgesteckten Metier. Einerseits
lobenswert, andererseits lässt es den Fan wohl durch ein
extremes Wechselbad der Gefühle und Emotionen tragen,
was selbstredend die Musik ja meist auch auslöst. Gut
so, denn das setzen Havamal auf 'Tales From Yggdrasil'
perfekt und gekonnt um. Da gibt's blackadeske
Shredlines, eben besagtes Riffing in melodiös-deathiger
Manier, treibende Double-Basses, welche sowohl im Power-
als auch Speed-Metal problemlos ihre Heimat auch finden
würden, ein Tieftöner, welcher die Kombination der
Drumpatterns mit den Gitarrenläufen perfekt intoniert
und die Growls eben auch sehr düster und tief wirken
lassen. Ein wohl sehr gelungener Einstand der nordischen
'Venezianer'. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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MoLD – Horrors (LP) GMR Music Diese
Aufnahmen standen ursprünglich unter keinem guten Stern.
Zunächst schaffte es Sänger / Gitarrist Johan Liljeberg,
seinen Marhall Amp während einer Aufnahmesession in
Brand zu stecken, was der Band eine mehrwöchige
Zwangspause bescherte. Da ein Unglück bekannter Weise
selten alleine kommt, spülte einige Zeit später irgend
so ein Vollpfosten in den oberen Stockwerken des
Gebäudes Handtücher das Klo herunter, just als ungefähr
das halbe Album bereits im Kasten war. Die Folge war
eine Überschwemmung im Kellerstudio, und die Band konnte
wieder von vorne beginnen, denn die Aufnahmen waren
futsch. Dementsprechend klingt jetzt das Debüt dieser
schwedischen Band. Selbst reiht man sich zwar unter das
nichts- und gleichzeitig allessagende Label Hard Rock
ein, aber der Grundtenor der Songs ist eher düster –
bluesig und lässt einen spüren, wie angepisst und
dezidiert die Musiker beim zweiten Anlauf gewesen sein
müssen. Das erklärt dann aber auch wieder die Tatsache,
wieso sich das Quartett nicht bloss darauf beschränkt,
kernigen Heavy Rock mal mit Passagen aus dem Dark Blues,
mal mit Schwenkern in Richtung Classic Rock zu
verfeinern. Man ist variabel genug und tritt auch mal
gerne aufs Gaspedal. Motörhead dürfen da freilich nicht
fehlen („Iron Fist“ wurde hier in „Long Shiny Knives“
umbenannt, die Inspiration ist jedenfalls mehr als
offensichtlich), „Roadkill“ könnte ebenso gut aus der
Feder des jungen Ted Nugent stammen, in „Mischief and
Disbelief“ wagt man sich in jene Sümpfe, durch die sonst
Zakk Wylde gerne mit seinen schweren Stiefel stampft,
und das finale „Rock ‘n‘ Roll Monster“ erinnert wieder
mal daran, dass Status Quo einst eine amtlich Arsch
tretende Rockband waren. Alles in allem ist der Band
somit ein mehr als nur gelungener Einstand gelungen.
„Horrors“ hat sowohl intensive, atmosphärische Momente
als auch cool groovende Tracks, die Laune und Durst
machen. Beide Daumen zeigen nach oben. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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THE TRIGGER - The Time Of Miracles (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb Harte Kost aus
Serbien, gefällig? Tja, warum denn auch nicht. Die 2005
gegründete Band liefert mit Ihrem neuen Baby eine sehr
interessante Mischung aus rauen und untypischen Vocals
und genretypischen Spielereien. Diese zwei Zutaten
verfeinern den bereits ordentlichen Cocktail aus
Alternative und Heavy Metal und wir erhalten eine echt
interessante Scheibe, die man sich als Musikfan geben
sollte. Dies ist möglicherweise eines jener Alben, die
ihre Wirkung erst nach ein paar Mal hören entfalten -
dafür aber richtig! Die Truppe um Milena Brankovic gibt
ordentlich Gas und es würde mich nicht verwundern, wenn
die Bekanntheit auch hierzulande demnächst steigen
würde. Dies wäre auf jeden Fall sehr verdient. Übrigens
ist es das englischsprachige Debüt der Gruppe als
Belgrad. Pluspunkte bekommt das Album zudem von mir für
die Thematik: das Zerfallen und Verfaulen der
Gesellschaft sowie die Schwächen der Menschheit. Keine
leichte Kost und viele verstehen dies sowieso nicht.
Meine Kaufempfehlung haben Milena & co. definitiv!
Mona
Punkte: 8.5 von 10
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LACRIMAS PROFUNDERE - Bleeding The Stars (LP)
Steamhammer/Musikvertrieb Hmm... Nach dem ersten
Video zu "Father Of Fate" plus ein wenig Recherche war
ich zunächst sehr skeptisch. Klingt ja alles sehr schön,
der neue Sänger singt in sehr ähnlichen Gefilden wie
seine Vorgänger, nur mit dem Unterschied, dass er die
Growls auch wieder mit einbringt - ganz so, wie zu
Anfangszeiten. Das ist zwar super, jedoch bei den
cleanen Passagen war er mir zu 'seicht', zu
nichtssagend. Dieser Eindruck konnte zwar nun, nachdem
alle Tracks endlich vorliegen, zwar revidiert werden,
jedoch werde ich persönlich das Gefühl nicht los, dass
sich der gute Herr noch nicht vollständig einbringen
konnte. Ist aber irgendwie immer so, wenn man sich in
ein bestehendes Gefüge einbringen muss. Gut, momentan
ist man nur noch zu dritt unterwegs, da man mit der
Neuausrichtung mit vermehrtem Doom-Schwerpunkt (halt wie
zu Anfangsbzeiten) viele Bandmembers vergraulte, wie es
aussieht. Nun, wie dem auch sei: "Bleeding The Stars"
ist ein Bastard aus Gothic Rock, Doom-Anleihen und
generell den Trademarks, welche Lacrimas Profundere
ausmachen. Eigentlich nix wirklich Neues, aber man merkt
das Verschieben des Fokuses deutlich raus, wenn man sich
etwas mit dem Album befasst. Ist nicht ganz einfach zu
verdauen, und zwischendurch könnte man sich denken, dass
etwas mehr Abwechslung oder eine noch stärkere
Fokussierung auf den Bereich Doom gutgetan hätte - aber
das ist jetzt meckern auf hohem Niveau. Wer Gothic Rock
auch nur ansatzweise mag, der sollte sich diese Platte
unbedingt reinziehen! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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INTROITUS - Shadows (CD)
Bad Elephant Music Hört man sich zum ersten Mal
"Shadows" an, fällt als erstes sofort die schöne warme
Stimme von Sängerin Anna Jobs Bender auf. Und dann die
die Musik. Man beginnt mit einem wunderbaren Progrock
Song "Belong". Atmosphärische Sounds bereichert von
starken Gitarren und Key Solis. Das gefällt schon beim
ersten Anhören. Also Progrock, aber sehr zugänglich, wie
bei Arena, Pendragon, oder IQ. Das 9 Minuten lange
"Shadows" geht in etwa in die gleiche Richtung.
Fliegende Gitarrensolis wie sie Nick Barrett von
Pendragon spielt, wechseln mit ruhigen sphärischen
Klängen. Schöne Gesangsmelodien ergänzt durch schnellere
Passagen, also ein richtig guter Prog-Song. Oder das
vielseitige Instrumentale "Beyond Fantasy", herrlich
zuzuhören. Der Höhepunkt dann das 13 Minuten lange
"Desperation". Wunderbar wie schön Anna hier singt, der
ruhig beginnende Song nimmt dann mit der Zeit ordentlich
Fahrt auf mit tollen Prog Parts, total verspielt, aber
immer nur soweit um dem Gesang noch genug Raum zu
lassen. Das Ganze bleibt bis zum Schluss spannend. Oder
hört euch die coole Prog-Nummer "Figures" an, genau so
muss das proggen und rocken. Dann das ruhige etwas
poppige "My Hero" ist eine schöne Abwechslung und wieder
sehr gefühlvoll gesungen von Anna. Die Schweden erzählen
selbst, dass ihre Musik stark beeinflusst ist vom
UK-Progrock, und genau das hört man auch. Wem also
Pendragon, Arena uns Co gefällt, wird auch an der Musik
der Schweden seine Freude haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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LEATHER – Shock Waves-30
Years Heavy (Vinyl) Pure Steel Records
Auf LP erscheint dieser
Solo-Ausflug der Chastain-Sängerin Leather Leone.
Klassischer US-Metal mit vielen und dominierenden
Gitarren wird hier präsentiert. Geprägt wird das Ganze
logischerweise durch die starke Stimme der Shouterin.
Dabei kommen ruhigere Parts («The Battlefield Of Life»
beim Intro) ebenso zum Einsatz, wie auch Doublebass
dominierende Stücke (Titelsong). Eigentlich hätte eine
solche Scheibe damals 1989 zu den erfolgreichsten Alben
des Metals zählen sollen. Aber wie so oft im Leben, ist
nicht alles, das auf den ersten Blick umwerfend ist,
auch für die Massen kompatibel. Darum gibt hier der
Lady, wenn auch verspätet, die nötige Aufmerksamkeit und
lauscht den wirklich tollen Metaltracks und dieser
fantastischen Stimme. Mit den beiden Bonustracks
«Diamonds Are For Real» (in einer Demo-Version, hier
singt Leather noch unglaublicher!) und «Catastrophic
Heaven» in einer Live-Version, sind zwei weitere Tracks
zu hören, die das Werk bestens abrunden.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HALLS OF OBLIVION – Endtime Poetry (CD)
Metalapolis Records/Phonag Anders als ihr Name
vielleicht vermuten lässt, werden Halls Of Oblivion mit
ihrem neuen Werk „Endtime Poetry“ definitiv im
Gedächtnis bleiben. Tief in den düsteren „Hallen des
Vergessens“ wird eine zarte Melodie, ein geflüstertes
Wort auf einmal zu einer tosenden Komposition aus
brutalen Riffs und brachialen Worten. Schonungslos und
ehrlich warten innerhalb fiktiver Mauern die Abgründe
der menschlichen Seele auf den Zuhörer. Inneres
Aufgewühltsein sucht sich aggressiv und verzweifelt
seinen Weg durch Schweigen und Vergessen, verschafft
sich durchdringend Gehör. Was die vier Herren in den
neun Songs erschaffen haben, ist ein grausames,
leidvolles Ambiente. Der Vierer spricht Themen an, die
gerne verborgen werden und doch nicht vergessen werden
sollten. Dabei stellen sie ihr musikalisches Können und
Gespür für die Feinheiten des Melodic Death Metals unter
Beweis. Einflüsse aus dem Black- und Doom Metal ergänzen
den Einsatz von Synthesizern für eine besondere
Atmosphäre. Seit ihrer Gründung 2007 konnte die Truppe
persönliche und gemeinsame Erfahrungen sammeln und ihren
Stil weiter verfeinern. Immer deutlicher kristallisierte
sich heraus, was 2014 endgültig Gestalt annahm:
Geruhsamer als Melodic Death Metal, melodischer als
Black Metal, harmonischer als Death Metal - und doch
genauso vielschichtig, anmutig und erbarmungslos wie
unser Dasein. Schöpferisch tätig sind in erster Linie
Sänger und Rhythmusgitarrist Sebastian Ruf, der die
Worte in schwarzmetallischer Manier erklingen lässt, und
Leadgitarrist Marcel Welte, der melancholische Melodien
damit gekonnt in Einklang bringt. Markus Kristen kümmert
sich um die Aufnahmen und liefert am Bass das so
wichtige wummernde Gerüst für die Songs, während Markus
Weber an den Drums für den letzten kreativen Schliff
sorgt. Die langjährigen Freunde sind ein eingespieltes
Team, das bereit ist, weit über die Decken der Hallen
hinaus bekannt zu werden. Produziert wurde das Album von
den Mindead Recken Benjamin Hölle und Timo Fielker.
Letzterer übernahm bei „Walking Dead“ und „Last Glance
Of The Sun“ die Guestvocals. Tretet ein in die Hallen
des Vergessens und begebt euch auf eine unvergessliche
musikalische Reise! Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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MOONLIGHT HAZE – De Rerum Natura (CD)
Scarlet Records «De Rerum Natura» hat es
definitiv in sich. Das Debutalbum der Power Symphonic
Metal Band Moonlight Haze aus Italien reisst in seiner
Vielfältigkeit mit und überrascht mit diversen
Stileinflüssen, welche das Werk abwechslungsreich und
spannend wirken lassen. Es wird ein Gemisch aus schönen,
sinnlichen und energiereichen Melodien mit dumpfem
Rattern der Gitarren und Rhythmen sichergestellt,
welches die Dynamik des Werkes auszeichnen. Heroische,
erhellende Refrains stehen im Zentrum der Musik
Moonlight Haze’s, die in den einzelnen Tracks auf
unterschiedliche Art und Weise eingeleitet werden. Zudem
wird oftmals mit einem Zusammenspiel von Leadvocals und
Chören gearbeitet, was den Stil u.a. so heroisch und
episch macht. Sängerin Chiara Tricarico spielt mit ihrer
Stimme und setzt diese passend ein – sie variiert
zwischen hohem, lieblichem Gesang und eher tiefen,
kratzigen Tönen, was dem Werk eine weitere Abwechslung
liefert. Zudem überrascht das Debutalbum mit
Gastauftritten der uns gut bekannten Vocalists Mark
Jansen (Epica, MaYaN) sowie Laura Macri (MaYaN), die
u.a. den fünften Track «Time» noch mehr aus dem
Gesamtwerk herausstechen lassen, als er sonst schon
wäre. Dieses Lied verblüfft mit einer Streichermelodie,
welche rasant in schnelle Rhythmen und dumpfes
Gitarrenrattern übergeht und sich in eine tolle,
verworrene Kombination entwickelt. Chöre unterstützen
die starke Opernstimme Lauras, die einen Gegenpol zur
Leadsängerin Chiara bildet und Mark verleiht mit seinen
Growls dem virtuosen Lied den letzten Schliff. Die
Komplexität, die insbesondere in diesem Track
ersichtlich ist und da ihren Höhepunkt erreicht, ist
ebenfalls in den anderen Liedern auf «De Rerum Natura»
leitend und prägend. Die Nummer sechs «Dark Corners Of
Myself» überrascht mit einem eher asiatisch wirkenden
Motiv, welches in den fesselnden und komplizierten Track
überführt und diesen leitet. Das Lied bietet eine Reise
durch diverse, auch unterwartete Musikgenres. Ich habe
wirklich praktisch nichts auszusetzen an diesem
Debutalbum – es ist spannend, energiereich, komplex und
überraschend. Weiter so! Sina
Punkte: 8.5 von 10
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THERMATE - Redshift City (CD) Argonauta
Records In Sachen Stoner / Doom heute neue
Akzente zu setzen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit,
erweist sich doch das selbst gewählte Korsett als
ziemlich eng und die musikalisch affine Konkurrenz als
immens gross. Dennoch schaffen es die Finnen mich mit
ihrem Debüt angenehm zu überraschen. Ganze sieben Jahre
und zwei EPs hat es bis hierhin gedauert, womöglich ist
das mit ein Grund dafür, dass das Quintett aus Kuopio
dermassen rund, kompakt und innerhalb der gegebenen
Grenzen immer noch innovativ klingt. Dabei ist die
geheime Formel, welche die fünf Musikusse anwenden,
eigentlich überhaupt nicht geheim. Im Gegenteil, als
selbst grosse Bands noch abseits vom ganzen Business –
Bullshit mehr oder weniger unbekümmert drauflos
musizieren konnten, gehörte die Anwendung der Formel,
die da lautet „künstlerische Freiheit“, zum Tageswerk.
Genau das tun die fünf Finnen, raus aus dem sicheren
Schablonendenken, rein ins risikobehaftete Vergnügen.
Der sehr Fuzz – lastige Gitarrensound, der satt
angezerrte Bass und das tonnenschwere Eingangsriff
schieben die Band zunächst ganz klar in die Stoner –
Ecke, aber mit zunehmender Spielzeit offenbart sich der
Thermate Signature – Sound in all seinen Facetten.
Dieser beinhaltet neben den zu erwartenden Elementen
auch überraschende Einsprengsel aus der Hoch – Zeit des
Classic – und Art Rock, was den betreffenden Songs
(„Godspeed“, „Soliloquy“, „Greener Pastures“) ein
ungeahntes Plus an Dynamik, Spannung und Körper
verleiht. Und trotz all dem klingt „Redshift City“
schlüssig, wie aus einem Guss und nicht zerfranst oder
orientierungslos, einerseits weil rifftechnisch Tony
Iommi fast ständig präsent ist, andererseits weil
Frontmann Arthur Thure mit seiner warmen, bluesigen
Stimme das Ganze stabil zusammenhält. Diese Scheibe ist
ein gutes Beispiel dafür, wie man Tiefgang und Power
schlüssig miteinander kombiniert, so dass sie sich
optimal ergänzen. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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WORMWOOD – Nattarvet (LP) Black Lodge
Records Ihr mögt Bands wie Moonsorrow, Thyrfing
und Manegarm, ihr braucht nicht die Brutalität sondern
wollt Atmosphäre und nordische Melodien, nun dann
solltet ihr unbedingt Wormwood euer Gehör schenken. Die
Schweden liefern mit ihrem zweiten Werk ein Füllhorn an
zeitloser Klasse ab, dessen Wurzeln bis Bathory zurück
reichen. Melodic Black Metal liefert zwar die Grundlage
auf „Nattarvet“ doch tauchen die Jungs auch mal gerne in
ruhigere akustische und atmosphärische Parts ab, so
fühlt man sich nicht bloss nur als Zuhörer sondern es
ist mehr so als würde man in eine nordische Geschichte
eintauchen. Denke dies ist die grosse Stärke welche
Wormwood hier praktizieren, sie entführen euch
musikalisch in eine andere Welt, die mal rau und
lebensfeindlich und dann doch wieder wunderschön sein
kann. Voraussetzung ist natürlich, dass man hier nicht
erwartet 08/15 Hits vor den Latz geknallt und das
übliche Strophe/Refrain Schema geliefert zu bekommen,
denn damit hat die Band nichts am Hut. Es geht auf dem
Werk nicht um einzelne Songs, sondern das
Gesamtkunstwerk. Wer mal einen Fuss in diese Welt
stellen möchte kann dies mit „Arctic Light“ oder „The
Isolationist“ gerne tun, nur benötigt ihr Zeit dazu denn
„The Isolationist“ dauert fast zwölf Minuten.
„Nattarvet“ ist also definitiv kein Fast Food, sondern
eine willkommne Abwechslung zu der heutigen
schnelllebigen Zeit und ich kann euch nur empfehlen
nehmt sie euch und lasst eure Seele in die Tiefen von
„Nattarvet“ abtauchen. Wer bereits ein Anhänger der
anfangs genannten Bands ist, der kann hier schon fast
blind zugreifen, würde mich ehrlich gesagt erstaunen,
wenn ihr dies bereuen würdet. R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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NAD SYLVAN - The Regal Bastard (Gatefold 2 LPs
& CD) InsideOut Music Nach "Courting The
Window" 2015, "The Bride Said No" 2017, folgt nun der
Dritte und letzte Teil der Vampir Trilogie des Steve
Hackett Tour Sängers. Laut eigenen Angaben ist es das
ruhigste der drei Alben, weniger schwere Riffs. Es geht
mehr in Richtung Progrock, Pop mit etwas Soul. Natürlich
gibt es wieder viele Genesis Momente, gut zu hören beim
spannenden "Gahu". Das hätte Peter Gabriel auch nicht
besser hingekriegt. Etwas moderner klingt das nicht
minder spannende "Woha". Hier, wie bei anderen sechs
Tracks, bedient mal wieder Nick D`Virgilio die Drums,
die sich wie überall wo er mitzockt, hervorragend zu den
Songs passen. Meiner Meinung nach immer noch einer der
begnadetsten Prog-Drummer auf diesem Planeten. Am Bass
hört man hier meistens Jonas Reingold und ab und zu Tony
Levin. Die Gitarre übernimmt meistens Nad persönlich.
Das 12 Minuten lange Titelstück erinnert dann wieder
sehr an Peter Gabriel Genesis, ein wunderbares Stück und
sicher das Highlight des Albums. Sehr verspielt,
unterstützt wird Nad hier am Mikro von Sängerin Tania
Doko. Wie variabel Nads Stimme ist kann man gut hören
beim ruhigen "Leave Me On These Waters", das zu träumen
einlädt. "Honey I`m Home" auch eine herrliche Prog
Nummer bei der Meister Steve Hackett persönlich die
Gitarre spielt. Das ruhigere etwas poppige "Diva Times"
glänzt mit einer klasse Gesangsmelodie. Ausklingen lässt
man das Album mit einer ruhigen gefühlvollen
Akustik-Gitarren-Ballade, unterstützt von einem
wunderbaren Keyteppich, ein wahrlich würdiges Ende für
dieses interessante Album. Genesis und Nad Sylvan Fans
werden ihre Freude an diesem Rundling haben. Crazy
Beat
Punkte: 8.4 von 10
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GOV'T MULE - Bring On The
Music - Live at The Capitol Theatre Provogue
Records/Musikvertrieb
Der quasi Allmann
Brothers Band – Ableger Gov’t Mule kann zwar schon ein
paar Livealben auf der Habenseite für sich verbuchen,
aber zum 25-jährigen Bandjubiläum darf man durchaus
nochmal mit einer Livenachlese aufwarten, zumal diesmal
wirklich geklotzt wird. Man hat die Wahl aus einem 2-CD
/ 2-DVD-Deluxe-Paket (CD und DVD enthalten vollständig
getrennte Tracks und Bonusvideos von "Soulshine" und
"Travelling Tune"), zwei separaten Doppel-Vinyl-Paketen,
einem digitalen Download, einer Blu-ray Disc und einem
2-CD-Paket (mit Audio aus dem Film). Die opulente
Diskographie von Gov’t Mule zu überblicken ist eine
Kunst für sich, aber soweit ich es aufgrund der
Tracklist einschätzen kann, bekommt man hier einen
ziemlich repräsentativen Rückblick auf die gesamte
Karriere der Truppe, sofern man sich für den Erwerb
eines dementsprechend umfangreichen Pakets entscheidet.
Und eine unumstössliche Tatsache zeigt sich mit „Bring
On The Music - Live at The Capitol Theatre“ wieder mal
in aller Klarheit: Gov’t Mule ist eine geborene
Live-Band. Mögen die Studio-Outputs des Vierers noch so
wertig sein, erst auf der Bühne bekommen die Tracks so
richtig saftiges Muskelfleisch an die Knochen, zumal sie
in den Liveversionen oft in geradezu furiose Jams
explodieren. Schade nur, dass mir die DVDs nicht auch
noch vorliegen, sondern nur deren Audiospuren. Ich kann
mir durchaus vorstellen, dass die visuelle Umsetzung der
zwei Gigs vom 27. und 28. April 2018 im Capitol Theater
in Port Chester durchaus ein Augenschmaus sein werden,
entstanden sie doch unter der Fuchtel des renommierten
Musikfotografen und Regisseurs Danny Clinch (Pearl Jam,
Bruce Springsteen, Foo Fighters, Phish). Für Fans und
Alles-von-der-Band-haben-Müsser ein klarer Pflichtkauf,
für alle anderen ein toller Einstieg in die exquisite
Kunst dieser tollen Rockband. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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MUDFACE – Awaken To A Different Sun [EP] Art Gates
Records Die Truppe aus San Francisco hat es dem
Zuhörer von Anfang an nicht einfach gemacht. Mudface
haben von Album zu Album abgedrehter geklungen. Für das
neueste Werk „Awaken To A Different Sun“ ist die
Gretchenfrage daher, ob es dem Quintett rund um Vokalist
Chris Dinsmore gelungen ist, in Sachen verquerer Sounds
noch einen draufzusetzen. Absolut! Die gut drei Jahre
seit dem letzten Longplayer „The Bane Of Existence“
scheint die Truppe genutzt zu haben, ob jegliche
Genregrenzen innerhalb der fünf brandneuen Tracks
niederzureissen und Musik zu kreieren die sowohl
zugänglich ist, aber dennoch viel mehr disharmonisch
klingt. Schon der Opener „End Of My Rope“ passt perfekt
zu dieser These, kommt die Nummer doch wie ein auf Punk
getrimmter Old School Bay-Area-Thrash-Song daher, der
obendrein mit einer amtlichen Motörhead-Schlagseite
ausgestattet wurde. Als Vergleich lässt sich hier am
ehesten das leider nur kurzlebige, von Death
Angel-Fronter Mark Osegueda angeführte Unternehmen All
Time Highs! erwähnen, das auf ähnliche Weise durch die
Bay wirbelte. Der bis dato wohl heftigste Track von
Mudface kommt als moderner Thrash-Track mit einer
Ministry-artigen, maschinellen Schlagseite aus den Boxen
und sorgt quasi für eine musikalische Ohrfeige kurz vor
Schluss. In der Live-Umsetzung sollte „Warhorse“ für
akuten Mosh-Pit-Alarm und fliegende Leiber sorgen.
Hammer! Wem abgedrehter Thrash in allen möglichen
Facetten zusagt, wird hier definitiv glücklich werden!
Oliver H.
Punkte: 8.4 von 10
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CIRKUS PRÜTZ – White Jazz – Black Magic (LP)
Metalville Was für ein merkwürdiger Name. Die
Erklärung ist aber simpel. Der Bassist und Kopf der
Schwedischen Band hört auf den Namen Jerry Prütz.
Gemeinsam mit Sänger und Gitarrist Christian Carlsson,
Gitarrist Franco Santunione und Schlagzeuger Per Kohlus
wurde das Projekt lanciert. Die vier Protagonisten
widmen sich dem bluesgeschwängerten Rock, den sie mit
jeder Menge Leidenschaft und viel Phatos zelebrieren.
Vor dem geistigen Auge erscheint eine verrauchte
Kellerkneipe in Nashville, Tennessee, wo Blues und Rock
mit einer Prise Country zu einer Einheit verschmelzen.
Dabei behält der harte Rock aber konstant die Oberhand.
Vor allem Sänger Ch. Carlsson macht dabei eine
ausgezeichnete Figur. Seine satte, markante Stimme passt
haarscharf zu den voluminösen Gitarren von F.
Santunione. Dem Einen oder Anderen wird der Mann
übrigens auch als Frontmann von The Quill ein Begriff
sein, wobei da aber deutlich härter zu Werke gegangen
wird. Auch in Sachen Produktion erfüllt die Formation
die Ansprüche auf Qualität. Umgesetzt wurde diese
Aufgabe von Sechseiter F. Santunione. Zu guter letzt
hält auch das Songmaterial jeglicher Kritik stand. Die
tollen Tracks mit Substanz überzeugen auf breiter Linie
durch Nachhaltigkeit. Wer sich für Stevie Ray Vaughan,
die frühen ZZ Top oder Tito and Tarantula begeistert,
wird mit "White Jazz – Black Magic" viel Spass haben.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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HARPYIE – Aurora (CD) Metalville Records
Das fünfte Studioalbum namens «Aurora» der deutschen
Folk Rock / Metal Band Harpyie zieht mit sinnlichen,
eingängigen Melodien und Power in seinen Bann.
Mystische, eingängige Motive, meist von der Geige oder
beispielsweise mit Harfenklängen vorgestellt und
weiterentwickelt, durchziehen das Werk und lassen den
Hörer in Gedanken versinken. Die Melodien werden mit dem
erzeugten Bass durch die tiefen Gitarren- und
Bassklänge, sowie durch die schwere Perkussion
unterstrichen und bilden eine dichte Wolke an Energie,
die packt und fesselt. Die Texte, gesungen von Aello,
sind verbildlicht und metaphorisch aufgebaut, was die
mystische und heroische Musik unterstützt und ein tolles
Gemisch erzeugt. Seine Stimme überzeugt sofort –
natürlich schön und energiereich. Zudem überrascht Marco
Matijevic von Manntra in «Seemann Ahoi» mit einem
Gastauftritt und «Inferno» wird zusätzlich mit
Chorgesängen von ‘Familie Herde’ unterstützt – beide
Kombinationen passen super. Freunde von In Extremo und
insbesondere Saltatio Mortis sollten diesen Musiker eine
Chance geben. Und für diejenigen, denen Harpyie ein
Begriff ist – «Aurora» wird euch sicher nicht
enttäuschen. Jede weitere Beschreibung wäre an diesem
Punkt überflüssig. Ein eingängiges Album, welches zum
Träumen veranlasst und eine grossartige Energie
ausstrahlt. Sina
Punkte: 8.2 von 10
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NTH ASCENSION - Stranger Than Fiction Metatronic
Records Dies ist das dritte Werk der Proggies aus
England. Mit dabei Ten-Keyboarder Darrel Treece Birch.
Man beginnt musikalisch instrumental und sehr ruhig, mit
einem wunderschönen Gitarrensolo, passend "The Opening"
genannt. Mit "True Identity" härter und sogar mit
Doublebass Einlagen. Michael Alan Taylors Stimme ist am
Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Das gibt sich aber
dann mit der Zeit. Man mag dann die eigenständige Stimme
mehr und mehr. Ist schon sehr eigen die Progrock Musik
der Briten, aber das macht’s auch aus. Die Jungs selber
beschreiben ihre musikalischen Einflüsse als eine
Mischung von Marillion, Genesis, Dream Theater, Pink
Floyd, Rush und der Senational Alex Harvey Band.
Verspielt mit melodiösen Gitarren-Solis, oft treibenden
Drums und Key Teppichen. Und tatsächlich findet man beim
Song "Reconciled" starke Rush Einflüsse, toller
Prog-Rock-Song. Oft klingen die Briten atmosphärisch, da
hört man dann schon Pink Floyd Anleihen. Gerade "The
Gathering" ist so ein Beispiel. Da wird der Zuhörer
einfach weggetragen, einfach herrlich. "Journeys End"
dann eher wieder schwerfällig und doch von den Drums
klasse angetrieben und musikalisch einfach gehalten. Am
Ende gibt’s noch das wunderbare 18 Minuten lange "Sound
To Light". Und obwohl man sicher einige Einflüsse oben
genannten Bands raushören kann, klingen die Briten
eigenständig, was eben auch an Taylors Stimme liegt.
"Stranger Than Fiction" ist jedenfalls ein Album zum
geniessen, zurücklehnen und abtauchen in die fiktive
musikalische Welt der Engländer. Starkes Album.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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DARKTHRONE - Old Star (LP)
Peaceville Records
Das norwegische Duo mit ihrem
bereits 18. Longplayer namens 'Old Star', welches seinem
Namen volle Ehre macht, will schreiben, da wird sich auf
die Anfänge der Darkthrone-Saga sich besonnen und mit
einem sehr druckvollen, sauberen Sound der bekannte und
stets eingeforderte Black-Metal mit leichten doomigen
und deathigen Anleihen zelebriert. 6 Tracks haben sich
auf dem beinahe 40-minütigen 'Old Star' eingefunden,
abgerundet mit einem sehr gelungenen Artwork, welches
die musikalische Bandbreite von Darkthrone bestens
darstellt und wiedergibt. Ja, je mehr man sich in 'Old
Star' vertieft und reinhört, desto breiter wird das
Grinsen, den hier wird wahrlich gepflegter und moderner
Black-Metal zelebriert, ohne dabei sich den düsteren
Wurzeln der Anfangstage sich zu entledigen, im
Gegenteil, es wird fleissig alles emsig schön düster und
eben auch groovend aneinandergereiht und geknüpft, dass
sich einem sein Black-Metal-Herz vor Freude kaum wieder
erkennen lässt und eine Hüpfburg bzw. ein Trampolin zu
einem nicht erwähnenswerten 'Hüpfchenort' verkommen
lässt. Ja, der Black-Metal-Thron ist Darkthrone wohl
ganz sicher nie mehr wegzunehmen, denn mit 'Old Star'
haben sie sich in den schwarzen Olymp sich für immer und
ewig definitiv eingeschrieben. Freunde von Bathory,
Gorgoroth, Celtic Frost, Carnage, Venom und vielen mehr
werden ihr wohl bestialischstes Grinsen aufsetzen und
solche, die es versuchen möchten, werden hierbei die
wohl beste Möglichkeit besitzen, um es auszuprobieren.
Der Thron im Namen verpflichtet. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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CRITICAL MESS - Man Made Machine
Made Man (CD) Metalville
Mit 'Man Made Machine Made Man'
erscheint ebenfalls der Zweitling des hannoveranischen
Fünfers Critical Mess, deathiger und thrashiger als der
Vorgänger namens 'Human Pray', will schreiben, da ist
viel Neues und Bewährtes investiert worden, richtig
goile thrashig-deathige Mucke auf 11 Songs draufgepackt,
die weder Thrash- noch Death-Freaks irgendwas vermissen
lassen. Brutale female Growls, einfach der Hammer,
blastende und thrashig-treibende Drums, der Tieftöner
wummert in den wunderbarsten Gefilden des Tieftones, die
beiden Saitenfrickler haben freie Bahn und riffen als
auch solieren wild gestikulierend sich von Song zu Song,
wie Tarzan, der soeben sich die nietenbehangenen Lianen
greift und wild headbangend so von Song zu Song sich
moshend angelt. Ein goiles Coverartwork rundet dieses
leuchtende Highlight im Metal-Dschungel gekonnt ab.
Stilistisch selbstredend sehr eigenständig, brachial,
mit leichten, technischen Einflüssen à la Sinsaenum,
Hatesphere, dann wieder straight as hell à la Cannibal
Corpse, Suffocation oder auch Six Feet Under, letzter
genannter Einfluss vor allem durch die unbändige Power
und Druck, den 'Man Made Machine Made Man' erzeugt.
Reinziehen und tarzanesk Mitmoshen. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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3TƎETH - Metawar (2 LPs) Century Media/Sony
Industrial Metal aus dem Golden State?
Hereinspaziert! Die 2013 formierte Gruppe aus L.A.
zeigt, wie Industrial klingen muss und schafft es innert
Sekunden, mich zu überzeugen. Mit insgesamt 46 Minuten
Spielzeit liefert die Band um Alexis Mincolla ein Album
von Durchschnittslänge, beim Hören dünkt es einen aber
wesentlich kürzer, denn bekanntlich schafft es ein guter
Sound, einen die Zeit vergessen zu lassen. Der Sound
bietet alles von sorgfältig eingesetzten Synths über
präzise, brachiale Riffs. Der Name dürfte manchen
Rammsteinfans auch bekannt vorkommen, die deutschen
Giganten haben 3TƎETH als Vorband für ihren
Silvesterauftritt 2018 in Mexico eingeladen. Na wenn das
kein gute Referenz ist! Die Brachialität wird teilweise
sehr gekonnt durch relativ sanfte Vocals gebrochen,
mehrheitlich bekommt der Hörer aber den typischen Klang
des Industrial Metals zu hören, den er sich erhofft.
Darkwave und typische Gothic-Klänge finden aber
ebenfalls ihren Weg in das Endergebnis, welches sich
wirklich hören lässt. Die anregende Mischung macht
dieses Album zu einem Juli-Favoriten. Für Fans von
Combichrist und Rammstein bestimmt einen Versuch wert.
Mona
Punkte:
8.1 von 10
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HOLY TIDE - Aquila (CD) My Kingdom Music
Wenn im Info-Blatt sowas wie "Holy Tide is an
International Metal Supergroup" steht, dann ist erstmal
und natürlich aus jahrelanger Erfahrung heraus eine
tüchtige Portion Skepsis angebracht! Lassen sich die
Zweifel, vor allem durch die Mucke und nicht zwingend
die Namen, zerstreuen, dann umso besser! Dennoch mal die
Musiker im Voraus, als da wären Mastermind und Bassist
Joe Caputo (b), Drummer Michael Brush (Sirenia, Magic
Kingdom), Leadsänger Fábio Caldeira (Maestrick) und
Gitarrist Gustavo Scaranelo (Higher). Letztere zwei
stammen aus Brasilien, während die zuerst erwähnten
Herren Italien und das United Kingdom vertreten. Soweit
so gut, zumindest was das eingangs erwähnte Wort
"International" angeht. Auf «Aquila», dem full lenght
Debüt dieser Combo, sind ausserdem noch eine ganze Latte
an Guests vertreten, die hierzu ihren musikalischen
Obolus hinterlassen haben. Wichtig daraus zu erwähnen
sind Tilo Wolff (Lacrimosa), der beim Song «Lamentation»
gesanglich mittut sowie Tasten-Master Don Airey (Deep
Purple, Ex-Jede Menge), der bei «The Shepherd's Stone»
seine Hammond in bewährter Art und Weise zum Einsatz
bringt. Weiter spielte ein gewisser Kris Laurent alle
Gitarren des Albums im Studio ein und kümmerte sich um
die Arrangements. Nach dem orchestralen Intro «Creation
- The Divine Design», das klanglich da liegt, wo sich
auch Tuomas Holopainen (Nightwish) wohl fühlt, erwartet
man hin zum eigentlichen Opener «Exodus» einen nahtlosen
Übergang, was erstaunlicherweise aber durch einen
Fade-Out zunichte gemacht wird. Was danach an mein Ohr
dringt, klingt wie eine metallisierte Version von...,
Achtung..., MUSE! Das liegt vor allem im mehrstimmigen
Gesang begründet und hört sich dennoch interessant an.
«Chains Of Enoch» poltert danach mehr im Symphonic Power
Metal Korsett. Bereits ab hier bekundet man etwas Mühe,
eine treffende Stilschublade zu finden, da die Mucke von
Holy Tide ungezügelt und ohne Scheuklappen durch den
Musikkosmos düst. Da von Arrangements die Rede war, kann
davon ausgegangen werden, dass die Orchester-Parts
echten Instrumenten entstammen, was das Ganze
entsprechend aufwertet. Die Art und Weise des Gesangs
bewegt sich jedoch weiterhin spürbar im Fahrwasser von
MUSE. Bei «Curse And Ecstasy» lässt Mr. Caputo seinen
Bass eingangs erklingen, bevor es mit flottem Galopp
weiter geht und zum Schluss des Songs gar eine Trompete
für das Schluss-Bouquet sorgt! Sind Holy Tide nun die
angepriesene Super-Group?! Das sieht nach fast siebzig
Minuten Spielzeit wohl jeder etwas anders. Ich rücke vor
allem die knackige Produktion in den Vordergrund und
empfehle den MUSE-Fans, hier mal rein zu hören.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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TRAUMER – History (CD)
ROAR! Rock Of Angels Records
Aus Brasilien stammt Traumer und
erinnert an Angra meets Stratovarius meets Helloween
(mit Michael Kiske) meets frühen Edguy. Speziell Sänger
Guilherme Hirose überzeugt, der eine Stimme irgendwo
zwischen Kiske und dem leider viel zu früh verstorbenen
André Matos (Angra) hat. Mit dem dritten Album bewegt
sich der Fünfer zwar auf sehr interessanten Spuren, aber
irgendwo bleibt man dann eben doch hinter den grossen
Vorbildern zurück. Das liegt auch daran, dass die Band
(noch) nicht weiss in welches Fahrwasser sie sich
bewegen will. Mehr in die Power-Metal-Richtung, oder
dann doch eher in die progressiven Welten. Interessant
aber sind «Innocence», «Seize The Day» und das unter die
Haut gehende «Turn back The Night». Grundsätzlich gut
gemachter melodischer Speed-Metal, der aber, wie schon
erwähnt, an die grossen Glanztaten nicht heranreicht.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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GRAHAM BONNET BAND – Live In Tokyo
2017 (2 CDs) Frontiers Music/Musikvertrieb
Der ehemalige Rainbow-, Impellitteri- und MSG-Sänger ist
gerade in seinen gefühlten x-ten Frühling. Nicht nur,
weil er mit seiner Solo-Truppe unterwegs ist, sondern
auch seine alte Combo Alcatrazz wiederbelebt hat. Nein.
Er singt auch noch beim Michael Schenker Fest mit. Von
seiner Stimme hat der Shouter kaum was eingebüsst und
dies mit seinen 72 Jahren bleibt nur lobenswert. Hier
liegt ein neues Live-Album vor, welches 2017 in Tokio
aufgenommen wurde. Das Set unterscheidet sich durch eine
leicht veränderte Setliste im Vergleich zu «Here Comes
The Night». Die Reihenfolge der Tracks wurde getauscht
und ein paar andere Lieder integriert. Die eingefangene
Stimmung aus Japan ist um einiges grösser, als jede des
Frontiers-Auftritts in Italien. Über allem ragt erneut
die Stimme von Graham, der aus seiner grossen und
eindrücklichen Vergangenheit schöpfen kann und dabei
nicht nur die Rainbow-Vergangenheit zu überzeugen weiss.
Klar sind es «All Night Long», «Since You’ve Been Gone»,
«Eyes Of The World» und «Lost In Hollywood» welche die
grössten Resonanzen bekommen. Aber auch seine
MSG-Vergangenheit («Samurai», «Dancer», «Desert Song»),
oder seine Zeit beim Impellitteri («Stand In Line»)
gefällt, wie auch seine Alcatrazz-Momente. Herausragend
auch die musikalische Leistung seiner Begleitband.
Keyboarder Jimmy Waldo, Gitarrist Conrado Pesinato,
Schlagzeuger Mark Benquchea und Bassistin Beth-Ami
Heavenstone, die gnadenlos abliefern, so dass es eine
Freude ist. Freunde von guter Rock-Musik kommen an
diesem Live-Album nicht vorbei! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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HOLLOW HAZE – Between Wild
Landscapes And Deep Blues Seas Frontiers
Music/Musikvertrieb
Gegründet wurde Hollow Haze 2003
und veröffentlichte bis anhin sechs Alben. 2015 brach
die Truppe kurzzeitig auseinander, um nun mit dem
neusten Streich wieder auf sich aufmerksam zu machen.
Melodischer, leicht pompöser Metal spielt der Vierer und
erinnert dabei an Stratovarius. Wobei die Klasse, weil
eine Spur eingängiger und metallischer, von Strato nicht
erreicht wird. Ich frage mich die ganze Zeit was mich an
diesem Album stört, denn eigentlich hat es alles, was
ein gutes Werk ausmacht. Ist es der feine Versuch,
sprich die Mischung aus filigranen Momente und ganz
feinen theatralischen Momenten, der bei mir irgendwie
sauer aufstösst? Oder dann doch eher diese «moderneren»
Momente bei «It’s Always Dark Before The Dawn»? Die
Jungs versuchen eine sehr abwechslungsreiche Scheibe zu
kreieren. Was ihnen auch sehr gut gelingt. Denn «The
Upside Down» und «Behind The Wall» sind richtig geile
Nummern geworden, die sich sofort in den Gehirnwindungen
festkrallen. Aber irgendwie will diese Scheibe dann doch
nicht. Komisch. Macht euch selber einen Eindruck! Das
Werk hat sehr tolle Momente und wer sich Musik zwischen
Nightwish, Stratovarius und den neuen Kamelot anhört,
kann hier nichts falsch machen. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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BALLS GONE WILD – High Roller
(White Vinyl LP & CD) Metalville
Ursprünglich wurde Balls Gone
Wild in Köln gegründet. Was als reines Spassprojekt
begann, entwickelte sich zu einer gehaltvollen
Rock'N'Roll Band. Die aktuellen Members sind nebenbei
alle auch in anderen Formationen aktiv. Sänger / Bassist
Vince van Roth bei Perzonal War, Gitarrist Tom Voltage
bei Nitrovolt und Drummer Dommy Lee bei Architects Of
Chaoz. Offensichtlich wurden dabei diverse Ansätze
übernommen und zu einem scharfen Gebräu
zusammengemischt. Nun, die Geschichte ist natürlich
nicht neu, doch immer wieder gut, vor allem wenn das
Resultat so energetisch und schweisstreibend ausfällt
wie „High Roller“. Man schielt dezent, aber konsequent
Richtung der grossen Bands im Bereich des dreckigen,
rifforientierten Hard Rocks: AC/DC und Motörhead. Diese
Einflüsse sind nicht von der Hand zu weisen, man
vermeidet aber zu kopieren. Erstaunlicherweise schafft
man es dabei seine eigene Nische zu finden. Das
Songmaterial des Powertrios ist ebenfalls nicht ohne.
Zuhauf geradlinige Melodien, die den Weg direkt in die
Gehörgänge finden werden von fetten Gitarrenriffs
getragen und von dreckigen Vocals abgerundet. Es wird
uns auf dem Album feinster, abwechslungsreicher Kick Ass
Rock'N'Roll geboten, dem es schlussendlich aber an
Identität mangelt um nachhaltige Akzente zu setzen.
Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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ELUSION – Singularity (CD)
Art Gates Records
Das Quartett Elusion aus Belgien
veröffentlicht nun, nachdem sie 2017 die Bühne mit
Welicoruss und Xandria geteilt haben, ihr Debutalbum
«Singularity». Die Symphonic Metal Band überzeugt mit
energiereichen Melodien, die von der Härte des Metals
mal mehr, mal weniger eingerahmt werden. Die
Vorabveröffentlichung «The Strive» hinterlässt einen
treffenden Eindruck, was die Gruppe zu bieten hat. Ein
tolles orchestrales Motiv, welches sich im
energiereichen Metal weiterentwickelt, emotionaler und
powerreicher Gesang, der manchmal mit Scream-Einlagen
ergänzt wird und ein Refrain, der fesselt. In der Bridge
finden sich Blastbeats in Kombination mit
Gutturalgesang, was eine tolle Abwechslung einbringt.
Zudem schaffen Elusion in den Vocals zusätzlich
Variation, denn Sängerin Evy wird in gut gewählten
Melodien durch den männlichen Gesang Domingos
unterstützt, was ein tolles Duett bildet. Beispielsweise
in Nummer vier «Lovelorn» ist dies der Fall, die als
powerreicher, sinnlicher und melodiöser Track
beschrieben werden kann. Das eher düstere
«Reconciliation Of Opposites» sticht aus dem Album
heraus, denn ein orientalisches Motiv dominiert diesen
Song, der von dumpfen Gitarrenklängen und treibenden
Drums vorangetrieben wird. Die eher langsamen
Gesangsmelodien (abermals ein Duett), sowie ein
träumerischer, ruhiger Zwischenpart bilden den Kontrast
dazu – ein fesselnder, toller Track, der den Metal
hervorhebt. Nur der letzte Track «The Strive ?Spankraght
Remix?» ist total überflüssig und unnötig. Hier haben
sie eine Techno-Version der zuvor erwähnten ersten
Vorabveröffentlichung dazugegeben, der aus simplen
Elektro-Beats und Vocals, die Effekten unterliegen,
besteht. Ansonsten ist es ein tolles Album – melodiös
und treibend, von orchestralen Einflüssen geleitet und
dennoch von harten Tönen dominiert. Und dass sich
Elusion die Stage mit Xandria geteilt hat, passt
wirklich gut. Gelungenes Debut. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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THE NOCTAMBULANT – The Cold And
Formless Deep (CD) Art Gates Records
Den Herren aus Jacksonville
(Florida) scheint die Sonne definitiv nicht aus dem
Allerwertesten und statt fröhliche Hippie-Kacke gibt es
frostigen Melodic Black Metal nordischer Prägung
serviert, der es grundsätzlich sehr gut schafft Melodie
und Härte zu vereinen. Als Einflüsse nennt die Band
unter andrem Watain, Dissection, Venom und Celtic Frost,
was nicht mal so daneben gegriffen ist, zumal auch nicht
dauernd auf das Gaspedal getreten und krampfhaft
versucht wird möglichst schnell durch die 43 Minuten zu
brettern. Ein Highlight auf „The Cold And Formless Deep“
ist der Song „Morietur Solus“, der mit seiner
Geschwindigkeit und melodischen Riffing auch etwas an
die Norweger von Mistur erinnert oder der Titeltrack,
welcher als Doppelpaucken-Walze mit einem höllischen
Groove alles vernichtet was sich in den Weg stellt.
Abgesehen von Eröffnungsknüppler „Peste“, zügeln die
Jungs bei den Songs „Valkyrie“ und „Bloodhunt“ ihr Tempo
und lassen die Melodien wirken, welche sich sofort im
Ohr festbeissen. „Evil Calling“ der mit über 7 Minuten
der längste Song und im Midtempo durch die Gedärme
fliesst, ist jedoch in meinen Augen der schwächste Song
auf der Scheibe, da dieser nie so richtig vom Fleck
kommt und an die Dynamik und den Fluss der anderen
Tracks nicht heranreicht. Die etwas verwaschene
Produktion verpasst „The Cold And Formless Deep“ noch
den gewissen Retro-Anstrich was zusätzlichen Charme
generiert, jedoch gehen dabei etwas die Feinheiten
unter. Natürlich könnte man den Amis fehlende
Eigenständigkeit unterstellen und dass das Werk zu wenig
eine eisige Atmosphäre versprüht, doch die Songs welche
hier abgeliefert werden sind einfach zu gut, machen
höllischen Spass und treten in den Arsch. Was will man
mehr? R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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N.M.A. - N.M.A. (LP)
Eigenvertrieb
Hier mal ganz was Eigenständiges
und Eidgenössisches aus heimischem Lande, aus Zürich
genauer gesagt, nämlich Fun-Thrash von N.M.A., einem
Trio mit femalen Vocals. Auf ihrem Debut 'N.M.A.' werden
9 Songs mit thrashigen, rock'n'rolligen, leicht
hardcorelastigen, melodic-deathigen und weiteren
Stilrichtungen präsentiert, vermischt, experimentiert
und legt N.M.A. sogleich deren eigenständigen Sound auf
den Laib tättowiert. Auch hier wird Vielseitigkeit gross
geschrieben, es wird gerne und gut experimentiert,
fette, metallische Gitarrenriffs mit feinen, melodiösen
Lines und Soli gepaart, mit treibenden, moshenden Drums,
einem Tieftöner mit Schmackes und kernigen Vocals,
welche einem sofort bleiben und in seine Gehirnrinde
reingedrückt wird, ins Langzeitgedächtnis, wohl bemerkt.
Durch besagte Vermischung der verschiedenen
Stilrichtungen macht es N.M.A. für Fans sowohl von
Motörhead als auch Machine Head oder gar Ministry
möglich, sich diesem musikalischen Erguss hinzugeben und
sich diesem zu frönen. Ein gelungenes Debut und es wird
wohl Zeit, diese Band auch mal livehaftig zu Gemüte zu
führen. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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BILLY SHERWOOD - Citizen: In The
Next Life (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Dies ist die Fortsetzung des 2015 erschienenen Albums
"Citizen" des Yes Musikers. Die Geschichte ist eine
Zeitreise handelt von bekannten Persönlichkeiten wie
Adolf Hitler, Stephen Hawking, Wyatt Earp, Christopher
Columbus und Mata Hari. Diesmal hat Billy alle
Instrumente selbst eingespielt und tobt sich natürlich
musikalisch im meist ruhigeren Progrock Gefilde aus.
Seine klare Stimme passt hervorragend zu dieser Musik.
Oft mit viel Chören bereichert, klingt das Ganze kompakt
und fliessend. Billy hat ein Gespür für schöne
Gesangsmelodien und die stehen auch immer in
Vordergrund. Erstaunlich nicht nur, dass er die
Instrumente selber spielt, er kann das auch wirklich,
die Drums passen zum Rest und harmonieren hervorragend
zu Bass, Keys und Gitarre. Tolle Leistung des gebürtigen
Amerikaners. Songs wie "Skywriter" bleiben schnell
hängen und laden ein zum Mitsingen. Oder das rockige "We
Shall Ride Again" eine coole Progrock Nummer, auch sehr
gut. Natürlich finden sich auf diesem Rundling immer
wieder Parallelen zu Yes, aber auch andere Einflüsse
kann man hier geniessen, Billy agiert hier recht
vielseitig. Der Musiker erfindet hier sicher nichts
neues, aber trotzdem macht es Spass sich die 10 Prog
Nummern anzuhören, alles natürlich mit britischem
Einschlag, ist ja klar, und das ist auch gut so.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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OF FIRE - Dräparen (CD)
Art Gates Records Erneuter schwerer, schwedischer
Death-Metal aus dem Venedig des Nordens, will schreiben
Stockholm, dieses Mal von Of Fire, einem Fünfer, der
sogenannter Death'n'Roll zelebriert, gemäss Biographie.
Also, das 'Death' kann ich unterschreiben, das "'n'Roll"
steht wohl eher in Anbetracht zu Entombed A.D., dann bin
ich damit einverstanden. O.K., da werden schon
röck'n'röllige Elemente miteingebaut, dennoch überwiegt
der Death-Metal ganz klar und die Richtung geht wohl
eher 'ältere' Entombed (ohne A.D.), Dismember, Grave,
Hypocrisy, Unleashed, Carnage und Konsorten, ... O.K.,
leichte motörheadische Einflüsse wären auch noch
auszumachen, geb' ich unverblümt zu, so dass es auch mit
der Wortwal zu einem Death'n'Roll reicht. Hauptsächlich
wird 'old-schooliger' Death-Metal der 'alten,
skandinavischen' Machart zelebriert, gepaart mit eben
sehr dumpfem Gitarrensound und doch einigen,
blastadesken Drumattacken, einem wummernden Bass und
sehr tiefen, bösen Growls und eben ab und an
röck'n'rölligen Soli und Riffs. Fun wird hierbei
hochgeschrieben, selbst im tragischreichen, düsteren
Death-Metal, jedoch genau diese Kombination lässt eben
'Dräparen', der dritte Longplayer von Of Fire, zu einem
angereicherten, musikalischen Genuss aufsteigen. Fans
von Entombed und Entombed A.D. oder den Dismember zu
Anfangszeiten werden hierbei ihre helle und düstere
Freude finden, denn 'Dräparen' (= übersetzt 'Töter') ist
doch eher eine Reminiszenz an 8 Tracks deathigen
Ursprunges, eben old-schooligem, schwedischem
Death-Metal. Freude herrscht! Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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DEATH SS - Rock ‘n’ Roll Armageddon (Digipack)
High Roller Records/Musikvertrieb Als
rebellischer Heranwachsender war ich irgendwie immer auf
der Suche nach musikalischen Extremen, auch wenn sich
das Extreme oft nur auf das Optische beschränkte. So
landete ich Mitte der Siebziger bei Kiss, danach kam
eine räudige Punk-Phase, von der ich mich aber recht
schnell zu Gunsten von Motörhead, Exciter, Venom,
Mercyful Fate, Deicide, Celtic Frost, Nasty Savage,
Voivod und dergleichen abwandte. Insofern mutet es mir
heute noch seltsam an, dass ich Death SS nie auf dem
Radar hatte, obwohl ich schon damals mehr und mehr in
die doomige und okkult angehauchte Ecke rutschte und mir
der Haufen um Steve Sylvester eigentlich schon längst
ein Begriff war. Umso angenehmer ist jetzt die
Überraschung, die mir dieser Rundling beschert. So wie
sich Sylvester (und sein ehemaliger Sidekick Paul Chain)
von den Urvätern des Shock Rock inspiriert fühlten
(Screamin‘ Jay Hawkins, Screaming Lord Sutch, Arthur
Brown, Alice Cooper), so sehr stand diese italienische
Undergroundband für Acts Pate, die später, viel später
als die 1977 gegründete Combo mit den von ihr
initiierten Trademarks Erfolge feierten und immer noch
feiern. „Wer hat’s erfunden?“ würde jetzt der kleine
Spiesser im kultigen Werbeclip des Schweizer
Kräuterzuckerherstellers provokativ fragen. Na Death SS,
logisch oder? Ihr mögt Wednesday 13, Lordi, Rammstein,
Marilyn Manson, The 69 Eyes, The Sisters Of Mercy oder
Ghost? Dann findet ihr hier das Original. Das Original,
dem zwar der Einfluss auf die entsprechende Szene zu
verdanken ist, das aber sein undankbares Schicksal mit
vielen anderen Originalen teilt, und zwar jenes der
zahlreichen Schüler, die den Meister (kommerziell)
inzwischen bei weitem überholen. Vor diesem Hintergrund
muss ich zwar eingestehen, dass das (ursprünglich in
Eigenregie schon letztes Jahr erstmals erschienene)
Album fast etwas anachronistisch wirkt, aber
gleichzeitig macht es in seiner stilistischen Vielfalt
trotz seiner Länge (55:38 Minuten) enorm viel Spass und
langweilt keinen Moment lang. Hier bekommt ihr besten
Horror Rock im metallischen Gewand mit zahlreichen
Querverweisen zu artverwandten Genres und zudem noch ein
politisch höchst unkorrektes Intro zu „The Fourth
Reich“, das wahrscheinlich selbst einem hartgesottenen
Haufen wie Laibach zu heiss wäre. Einzig der
Spaghetti-Western – Abstecher „The Glory Of The Hawk“
hätte nicht wirklich sein müssen, das ist mir dann doch
ein zu krasser Stilbruch im gesamten Kontext. Davon
abgesehen ist „Rock ‘n’ Roll Armageddon“ ein bestens
unterhaltendes Horror Rock Album einer Band, die es nach
satten 42 Jahren Aktivität nochmal wissen will. Antesten
das Ding! Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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MORGENSTERN - Mechamorphose
(CD) Eigenvertrieb Huch, Schweizer Rammstein?
Könnte spannend werden. Die Band aus Lugano spielt
extrem vertraut klingenden Industrial Metal und Neue
Deutsche Härte, die Orientierung an Rammstein liegt auf
der Hand. Ein recht gelungenes Debütalbum, muss ich
sagen. Ganz nach den grossen Vorbild aus Berlin fehlen
auch bei unserem heimischen Äquivalent die Kontroversen
nicht. Sterbehilfe, sexuelle Sucht und Tragödien. Von
der Band so vermarktet, 100% korrekt. Irritierend finde
ich allerdings, dass ich quasi Rammstein höre... aber
eben doch nicht. Eine recht gelungene Kopie, ohne dies
abwertend zu meinen. Als NDH- und Rammsteinfan ist
dieses Album ganz klar ein muss, allerdings kann ich
nicht garantieren, dass sich ein jeder Rammsteinfan
damit auch wirklich anfreunden kann. Es ist nunmal
fast-Rammstein, aber nur das. Dies dürfte manche
verwirren. Nichtsdestotrotz, gutes Debüt und weiter so!
Mona
Punkte:
keine Wertung
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GORILLA – Treecreeper (CD) Heavy Psych
Sounds Records
Der Vergleich stammt
zugegebenermassen nicht von mir, aber da man dieses
Powetrio wirklich nicht besser beschreiben kann,
übernehme ich ihn in seiner Kernaussage unverändert:
Wenn sich Motörhead (Kilmister, Clarke und Taylor)
zusammen mit Blue Cheer und Saint Vitus in einem Raum
treffen um etwas herumzulärmen, dann wird der daraus
resultierende Krach genau so klingen wie diese Scheibe.
Und ich meine natürlich Krach im positiven Sinne, urig,
archaisch, unvollkommen roh und zeitweise reichlich
entrückt. Gorilla stammen aus dem Fundus der britischen
Stonerszene der Neunziger, haben es allerdings nie
wirklich über den Status eines Geheimtipps
hinausgeschafft. Eigentlich schade, aber gleichwohl gut
so, denn dadurch ist sich die Truppe absolut treu
geblieben. Satte 12 Jahre nach dem letzten Longplayer
„Rock Our Souls“ zeigen uns die drei Musiker (liebe
Gender – Hysteriker, ich bin mir sehr wohl bewusst
darüber, dass hier eine Frau den Bass bedient aber
politisch korrekte Schreibweisen wie „Musiker*in“ sind
mir einfach zu blöd), wie unglaublich frisch und
spritzig derart anachronistischer Sound klingen kann,
wenn er nur über die nötige Portion Energie und
Unbekümmertheit verfügt. Egal ob sie nun gerade doomig,
psychedelisch oder Blues – bis Hard Rockig unterwegs
ist, die Band groovt wie Hölle und vermittelt jederzeit
jene „I don’t give a shit“ – Attitüde, die man als ewig
gestriger, hart malochender Underground – Act einfach
haben muss um zu überleben. „Treecreeper“ lege ich all
jenen wärmstens ans Herz, die bezüglich Siebzigerjahre –
Sounds eher auf räudigen, lärmigen und stets leicht
verdrogten Stoff obskurer Truppen wie Dust, Blue Cheer,
Captain Beyond oder Sir Lord Baltimore stehen.
Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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RHAPSODY (TURILLI / LIONE) - Zero
Gravity (Rebirth And Evolution) LP Nuclear
Blast/Warner
Der Rhapsody-Witz geht in die
gefühlt 1000-Runde. An den
„Abschiedskonzerten“-Konzerten im letzten Jahr fehlte
unter anderem Mitgründer und Keyboarder Alex Staropoli.
Dieser musiziert weiterhin unter dem ursprünglichen
Rhapsody Of Fire-Banner. Bei der erwähnten 20th
Anniversary Farewell Tour waren neben Gitarrist Luca
Turlli auch andere ehemalige Rhapsody-Mitglieder dabei,
darunter Sänger Fabio Lione, der sich plötzlich von
Staropoli verabschiedet hatte. Die aktuelle
Rhapsody-Scheibe wurde nun von dieser
„Abschiedstournee-Gruppe“ eingespielt. Was wie ein
schlechter Scherz wirkt, bringt durchaus brauchbare
Musik hervor. Ich selber bevorzuge in der Regel die
etwas rauere Version von Turilli gegenüber derjenigen
von Staropoli. Entsprechend klingt auch Zero Gravity
trotz all seiner symphonischen Elemente immer wie ein
Metal-Album. Was diesmal aber komplett fehlt sind
Lieder, die einem im Gehör unweigerlich hängen bleiben.
Höre ich genau hin, sind tolle, abwechslungsreiche
Melodien zu vernehmen, die auf hohem Niveau eingespielt
wurden. Höre ich aber ein wenig weg, bleibt noch ein
angenehmes Rauschen. Vielleicht taugt dieses Album aber
schlicht nicht für den verbreiteten mp3-Player, sondern
braucht eine richtig teure Anlage. Damit könnte sich
seine Wirkung entfalten. Wer weiss. Handkehrum klingen
die grossen Hits auch in komprimierter Form immer noch
grossartig. Ein schwieriges Unterfangen. Zero Gravity
ist bei weitem kein schlechtes Werk. Es fehlen ihm aber
die magischen Momente. Wer etwas rohen und trotzdem
überproduzierten Hollywood-Metal mag, kann hier nicht
viel falsch machen. Wer aber diese Sache mit mehr Ironie
und Mut zur Innovation haben möchte, ist mit der neuen
GloryHammer-CD schlicht besser bedient. Der
Rhapsody-Witz geht also weiter. Und bringt am Laufmeter
brauchbare Musik heraus, die das Prädikat „Herausragend“
leider in gleicher Regelmässigkeit weit umgeht.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SCHATTENMANN – Epidemie
(Digipack) AFM Records/Musikvertrieb
Schattenmann hat sich der Neuen
Deutschen Härte verschrieben und war schon mit grossen
Namen wie Megaherz, Hämatom und Unzucht auf der Bühne.
Die Band betritt nicht gerade Neuland, denn Sänger Frank
Herzig war früher bei Stahlmann mit dabei. Entsprechend
klingt die Kombo auch zum verwechseln ähnlich. Leider
muss man sagen, dass Schattenmann das Rad nicht
unbedingt neu erfinden. Gerade die ersten paar Tracks
des Silberlings hat man so oder in ähnlicher Weise
gefühlt schon tausendmal gehört. Auch die Hymne
«Schwarz=Religion» wirkt irgendwie schon ziemlich
ausgelutscht. Allerdings sind auch ein paar richtig gute
Tracks mit dabei: «Schlag für Schlag» ist ein echter
Ohrwurm und auch zwei Balladen sorgen für echtes
Gänsehautfeeling: Das traurige «Ruf der Engel» und das
richtig tolle «Nadel und Faden». Tatsächlich ist die
zweite Hälfte des Silberlings deutlich kreativer und
origineller. Das Album hat ein paar witzige Momente, wie
zum Beispiel das nicht ganz ernst gemeinte «Darkroom»
und auch ein paar sehr tanzbare Tracks wie das
synthie-lastige «Gewissen». Fazit: Ein ganz
unterhaltsames NDH-Album, aber irgendwie will es nicht
so richtig zünden. Schattenmann bezeichnen ihre Musik
als «NDH 2.0», aber eigentlich wirkt es eher wie
«Stahlmann 2.0» - klingt doch alles sehr vertraut…
Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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CARNAL TOMB - Abhorrent
Veneration (LP) Testimony Records
Aus der teutonischen Hauptstadt
Berlin zieht uns sehr düsterer Black-Metal mit viel
deathigen Elementen entgegen, mit sehr tiefen,
gutturalen Vocals, gesamthaft gesehen Black-Death an die
skandinavischen Vorreiter gehalten. 7 Songs zieren den
Zweitling namens 'Abhorrent Veneration' des Berliner
Vierers und bringt uns einerseits die old-schooligen
Zeiten als auch die Moderne in trauter Zweisamkeit
näher, ohne jetzt nur abkupfernd erscheinen zu wollen,
nein, da wird eine Mischung aus musikalischen Vorlieben
gepaart mit interessanten, verschachtelten, modernen
Songstrukturen aus allen Registern gezogen. Es wird viel
auf groovende Elemente aufgebaut, welche dann herrlich
frickelnd ausgearbeitet werden, die Gratwanderung
zwischen dem Element Black-Metal und dem anderen Ende
Death-Metal ist stets wie ein aufbrausender, wilder
Ozean, ein Meer von akustischen Wellen, ein Teufelstanz
auf der Krone der Schöpfung, stets mit düsteren,
schweren und auch blastenden wie melodiösen Wolkennebel
umgarnt und umhangen. Es ist kein stetes, blastlastiges
Geknüppel, nein, es ist sehr odeon-mässiges
Dargebotenes, mit viel Abwechslung, ein stets
aufbrausender wie anhaltender Wellengang, der die
Abwechslungsfähigkeit und Stärke von Carnal Tomb stets
in den wehenden Fahnenklängen zelebriert und darlegt.
Zeitweise beinahe doomige Elemente à la Candlemass,
gepaart mit den old-schooligen Elementen aus Dismember-
und Entombed-Anfängen. Variantenreicher leicht
doomig-blastender, gefrickelter Death-Metal mit einer
anständigen Lackportion des Black-Metals. Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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METALIAN – Vortex (CD) High Roller
Records/Musikvertrieb Die Kanadier Metalian
bieten auf ihrem dritten Album guten Heavy Metal im
Fahrwasser von Judas Priest. Der Gesang ist knapp
ertragbar und das Songwriting stark bis sehr stark. Mit
acht Liedern in 31 Minuten laufen die Kanadier nicht
Gefahr zu langweilen. Die Voraussetzungen für ein
überragendes Album wären also gegeben. Leider versagen
sie bei sich selber. Besonders negativ wirkt sich die
Rhythmus-Gitarre aus. Hört man genau zu, erkennt man
schneidende, nach vorne stürmende Riffs, die sich in die
Köpfe einbohren und dort nicht mehr raus wollen. Diese
werden aber so von den Gitarristen kraftlos und
schlampig dahin geschrummelt, dass man den Gitarristen
am liebsten sofort auswechseln oder ihn zum Üben
verdonnern würde. Wer es genau hören will, der achte auf
den Prologue als Einstieg des Albums. Vielleicht ist
dieses leicht punkige Flair aber auch gewollt. Zumal
auch die Leadgitarre zum Teil eine Spur danebenhaut. Wer
darüber hinweghören kann, kriegt hier eine solide
klassische Heavy Metal-Platte mit tollen Gitarren-Soli
und einem rock’n’rolligen Flair. Live könnte die Sache
gar für Furore sorgen. Fragt sich, was man höher
bewerten soll? Gutes Songwriting oder gute Musiker? Für
mich muss schlussendlich beides stimmen. Deshalb gibt es
eine Note, die durchaus höher ausfallen hätte können.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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DAMIM – A Fine Game Of Nil
(LP) Czar Of Crickets
Noch selten war es so schwer,
etwas über eine Band herauszufinden. Das Promomaterial
in Bild und Ton war überwältigend aber Infos zur Band
gibt es weder ausführlich auf ihrer Homepage noch auf
einem anderen Profil. Was ich aber weiss, teile ich an
der Stelle gerne. Die Londoner Death Thrash-Metal
Berserker Damim (mit Nathanael Underwood, Ex-Akercocke)
machen jetzt mit Apocalyptic Witchcraft Recordings
gemeinsame Sache, um ihr neues Album mit dem Titel „A
Fine Game Of Nil“ zu präsentieren. Es beinhaltet neun
Songs, die einmal thrashiger, dann wieder Death Metal
lastiger daherkommen. Die Platte wurde von Neil Kernon
(Cannibal Corpse, Judas Priest, Nevermore usw.)
abgemischt, beinhaltet Gastauftritte von Ilia
(Indesinence/Binah/Necromaniac) & Louis Coates
(Agonyst). Angeblich ist die Band bei „A Fine Game Of
Nil“ keine Kompromisse eingegangen und hat sich für alle
Kompositionen und für die Produktion genügend Zeit
genommen, um schliesslich eines ihrer bisher
anspruchsvollsten Werke zu schaffen. Das vorliegende
Werk ist bereits der dritte Longplayer ihrer Karriere,
die doch seit mindestens 2005 Bestand hat. Neil Kernon,
der bereits mit Acts wie Nile („Annihilation Of The
Wicked“), Nevermore („The Politics Of Ecstasy“) und
Judas Priest („Unleashed In The East“)
zusammenarbeitete, übernahm auch dieses Projekt, was
schliesslich zu einem phänomenalen Resultat führte.
Vervollständigt wird der Vierer übrigens durch Flow
Toulman (Schlagzeug), Faust Perez (Bass) und Edd Amos
(Gitarre). Am besten überzeugt ihr euch selbst von den
Qualitäten der Engländer, denn über Geschmack lässt sich
bekanntlich nicht streiten. Oliver H.
Punkte:
7.1 von 10
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MOTIONLESS IN WHITE – Disguise (CD)
Roadrunenr Records/Warner Motionless in White
orientieren sich an den Klassikern des
Metalcore/Alternative Metals. Der Silberling nimmt den
Hörer mit auf eine Rundreise durch die verschiedenen
Spielarten des Genres, denn die Amerikaner variieren
ihren Schwerpunkt gefühlt mit jedem Track. Der Opener
«Disguise» hat was von den Genre-Pionieren Linkin Park.
Zum Teil liegt der Fokus aber auch mehr auf (Hard-)Core,
wie in «Thoughts & Prayers», das sehr an Slipknot
erinnert. Dann wieder geht es mehr Richtung
düster-poppigem Stadium-Rock à la Imagine Dragons mit
«Legacy». Tracks wie «Broadcasting From Beyond the
Grave: Death Inc.» könnte man glatt als «Horror-Metal»
bezeichnen, der an Kombos wie Marilyn Manson oder auch
NIN angelehnt ist. Doch Motionless in White kehren immer
wieder zurück zu der eher melodiöseren Spielart wie sie
z.B. Breaking Benjamin pflegen. Frontmann Chris
"Motionless" Cerulli klingt übrigens auch sehr ähnlich
wie Benjamin Burnley. Allen Tracks gemein sind eher
aufwändige Gitarrenriffs und grösstenteils dezent
eingesetzte Synthies sowie konstant sattes Songwriting.
Motionless in White sind ungeheuer abwechslungsreich.
Doch gerade weil sie von einem Einfluss zum nächsten
springen, fehlt ihnen irgendwie die eigene Identität die
ihren Sound unverwechselbar machen würde. Fazit:
Motionless in White sind sowas wie die Chamäleons des
Metalcores/Alternative Metals. Von allem und jedem ist
etwas mit dabei, der Charakter variiert mit jedem Track.
Das macht sie leider aber auch etwas beliebig, weil man
irgendwie alles «schon mal gehört» hat. Das Album ist
wirklich spannend und macht von Anfang bis Ende Spass,
aber leider bleibt nichts so wirklich hängen...
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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FRIJGARD – Chapter Zero Art Gates Records
Die einheimischen Krieger von Frijgard gehen in die
dritte Länge, hat etwas gedauert, aber womöglich lag
dies auch am Besetzungswechsel, alter Sänger raus, der
Mann am Bass nun am Mikro und neuer Gitarrist rein.
Auswirkungen auf das Schaffen hatte dies insofern, dass
„Chapter Zero“ mehr Gewicht auf traditionellen Heavy
Metal legt, wobei die schwarzen Wurzeln nicht gänzlich
zur Seite gelegt wurden, denn ansonsten wäre das Werk
kaum bei mir auf dem Schreibtisch gelandet. Bedeutet
aber auch, dass „Chapter Zero“ grösstenteils im Mid
Tempo seine Krallen ausstreckt, was
Geschwindigkeits-Puristen kaum schmecken wird und um es
gleich vorweg zu nehmen, ich würde behaupten, Frijgard
haben hier eine grosse Chance vertan. Als Beispiel
möchte ich den Opener „Blazing Ark“ anbringen, der
unglaublich stark eröffnet. Die ersten drei Minuten des
Songs machen mich richtig heiss auf den „Scheiss“, es
wird kontinuierlich Spannung aufgebaut und ich warte auf
die Wut, den Befreiungsschlag, den Ausbruch der
Emotionen, doch stattdessen verpufft die Energie bis
endlich bei Minute Sechs der Knüppel aus dem Sack
genommen wird, doch dann ist es irgendwie zu spät und
aus dem auftürmenden Sturm ist nicht viel mehr als ein
Windzug geworden. „Blurry Horizon“ macht im Gegensatz zu
„Blazing Ark“ von Anfang an klar, dass man stampfend
durch das Unterholz seine Kreise zieht und dies gelingt
ganz gut und kann teils eine sehr gute Dynamik zwischen
Riffing und der Rhythmus-Fraktion aufbauen. „Falling
Stars“ lebt aus seinem Wechselspiel zwischen dem Heavy-
und Blackmetal, doch auch bei diesem Hybriden werde ich
irgendwie das Gefühl nicht los, dass die Handbremse
nicht wirklich komplett gelöst ist. Sehr gelungen ist
jedoch das sanftere „Crimson Skies“, welches mit seinen
Leads überzeugen kann und „Aftermath“, welches einen
sehr atmosphärischen Mittelteil hat der wirklich stark
ist. Frijgard gelingt dieser Spagat aus Heavy- und
Blackmetal leider nur bedingt, sprich ich finde viele
Stellen, welche zu überzeugen wissen, jedoch auch immer
wieder Momente wo die Sache nicht so richtig ineinander
passt und dies teils im selben Song. Die verpasste
Chance liegt in meinen Augen im Songwriting und nicht
etwa an den musikalischen Qualitäten oder an Mangel an
Ideen, sondern ich denke aus dieser gewählten
heterogenen Ausgangsbasis eine homogene Klanglandschaft
zu erschaffen, welche den Heavy- und Blackmetal wie aus
einem Guss und fliessend ineinander ertönen lässt, an
dem sollte der nötige Feinschliff noch geübt werden.
Schlecht ist jedoch „Chapter Zero“ keinesfalls und es
wäre wirklich schade, wenn man dem Werk nicht zumindest
mal ein Ohr voll gönnen würde. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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WOLF PRAYER - Echoes Of The Second
Sun (CD) Barhill Records
Auch wenn immer wieder
Riffkanonaden losbrechen, lässt es sich nicht von der
Hand weisen, dass es das deutsche Trio gerne gemächlich,
verträumt und atmosphärisch mag. Ihren schlicht Fuzz
Rock benannten Stil verweben sie konsequent mit
Stilelementen, welche eher aus dem Universum der
psychedelischen Musik stammen und nur sehr punktuell
durch noisige Ausbrüche und hart groovende Passagen aus
der Welt des Stoner Rock durchbrochen werden. Bildlich
ausgedrückt haben wir es hier eher mit der Batik
T-Shirt- und geblümte Schlaghosenträgerfraktion zu tun
als mit bärtigen, tätowierten Waldschraten in ranzigen
Wildlederklamotten. Aber die Rechnung geht auf, der
musikalische Trip zurück in die Zeit, in der grosse
Teile der Jugend allen Ernstes daran glaubten, sie
könnten die Welt retten indem sie sich mit allerlei
psychoaktiven Substanzen zudröhnen, ist von der
angenehmen Sorte. Die drei Jungs verstehen es eben
Spannungsbögen aufzubauen und mit dem Minimum an
Instrumentarium schöne stimmungsvolle Klanglandschaften
aufzubauen. Einziger Wermutstropfen ist der eher
eintönige Gesang von Gitarrist Jan, aber da die
Instrumentalpassagen im gewählten Genre eh das Geschehen
dominieren und er mit Vorliebe seine Gitarre auf
zuweilen sehr subtile und filigrane Weise für sich
sprechen lässt, fällt dieser kleine Makel nicht
sonderlich ins Gewicht. Gemessen an internationalen
Standards Ist „Echoes Of The Second Sun“ nicht
essentiell, aber die Jungs bewegen sich dennoch souverän
auf ihrer Blumenwiese und werden mit ihren
stimmungsvollen Tracks viele Freunde finden, da habe ich
keinen Zweifel. Für Fans von…? Ich würde sagen, alles
was sich irgendwo zwischen Camel, Hawkwind und Kyuss am
wohlsten fühlt. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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MOON FAR AWAY – Athanor Eurasia (Clear Vinyl)
Prophecy Productions Folklore aus den Tiefen
Russlands, klingt doch gut. Die Band Moon Far Away
existiert schon seit geraumen 25 Jahren und in diesem
Werk geht es um die musikalische Verbindung von Osten
und Westen. Das Album beginnt ruhig, ein reines
Instrumental mit etwas Geschepper im Hintergrund. Es
verrät den Zuhörern noch nicht besonders viel, lässt
aber auf mehr hoffen. Weiter geht es mit dem Song „The
Blank Flag Of Europe“, welcher mit den ruhigen Klängen
einer Flöte beginnt, die sich dann auch durch das ganze
Lied durchziehen. Der Stimme des Sängers begeistert
mich, es klingt ähnlich wie eine weniger melancholische
Version von Johnny Cash. Zusammen mit dem Frauengesang,
der zweitweise einsetzt entsteht eine ruhige,
wohltönende Mischung. Dies ist dann vorläufig auch der
einzige auf Englisch geschriebene Song, weiter geht es
in der Muttersprache. Typische Folklore begleitet von
der klangvollen Stimme der Sängerin, jedoch fällt nach
ein paar Songs auf, dass die Melodien sehr wiederkehrend
sind. Das sollte ja eigentlich kein Problem sein, denn
der Sinn dieses Genres ist es ja zu einem grossen Teil,
dass die Lieder in den Ohren hängen bleiben und man nach
Lust und Laune mitsingen kann. Für das gehören für mich
jedoch auch einige ansprechende Texte dazu, die man,
solange man kein russisch spricht, halt einfach nicht
erkennt. Schade, dass die Sprachbarriere hier so stark
auffällt. „The Blueberry Song“ ist dann wieder auf
Englisch geschrieben, wie auch seine Vorgänger sehr
ruhig von der Art her und sehr fein, schon beinahe
elfenhaft gesungen. „Athanor Eurasia“ ist ein sehr
ruhiges, entspannendes Album. Man hört ganz klar die
Erfahrung der Musiker heraus und ein weiterer Pluspunkt
ist für mich die wunderschöne Harmonie der Stimmen.
Trotzdem fehlt für mich das gewisse Etwas, damit es sich
lohnt es mehrfach zu hören. Zoé
Punkte:
7.0 von 10
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TIMO TOLKKI'S AVALON – Return To
Eden (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Was auf den ersten Blick
hervorragend aussieht, entpuppt sich schnell zur
mittelgrossen Enttäuschung. Aber der Reihe nach.
Ex-Stratovarius-Kopf Timo Tolkki hat zusammen mit
italienischen Musikern ein Album in der Schnittmenge
zwischen Power- und Symphonic-Metal aufgenommen. Den
Gesang liefen Szenegrössen wie Todd Michael Hall (Riot
V), Anneke Van Giersbergen (Ex-The Gathering),
Mariangela Demurtas (Tristania, Ardours), Zachary
Stevens (Ex-Savatage, Circle II Circle) und Eduard
Hovinga (Ex-Elegy). Diese machen meist einen tollen Job,
versagen aber teilweise mit unnötigem Vibrato. Tolkkis
Idee war es wohl, seinem Ex-Schützling Tobias Sammet
nachzueifern und eine eigene Avantasia-Version
rauszuhauen. Leider reicht dieses Album nie an die
intensiven Lieder des Originals heran. Vielmehr dümpeln
die meisten Lieder hier nett vor sich hin. Der letzte
Wille ist schlicht nicht zu spüren. Und so verbleiben
die zwölf Lieder im belanglosem Mittelmass. Das ist
schade. Denn die Genialität des Meisters, der einst ein
Klassikeralbum wie Stratovarius Infinite erschaffen
hatte, blitzt hier nur in seltenen Momenten durch. Und
wenn ich als grosser Savatage-Fan erst beim gefühlt
vierten Lied merke, dass hier deren Ex-Sänger Zack
Stevens mitsingt, spricht das Bände. Hier wäre definitiv
mehr drin gelegen. Wer die Scheibe aufgrund der
Besetzung antesten möchte, kann dies gerne tun. Ich sehe
diese CD aber bereits jetzt im Ausverkauf-Ständer
stehen. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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BEYOND INFINITY - Welcome To
Infinity (CD) Art Gates Records
9 Songs und ein melodiöses
Intro, sehr hymnenhafte Strukturen, Black-Metal gepaart
mit melodic-deathigen, modern metallischen, leichten
powerdesken, speedigen und thrashigen wie auch
hardcorerischen Einflüssen präsentieren uns der
Linzer-Vierer mit ihrem Debutalbum 'Welcome To
Infinity'. Auch nach mehrmaligen Anhören, Reinhören,
Raushören bin ich hin- und hergerissen, von derer
Vielseitigkeit einerseits, andererseits sind die
Lauscher an der Arbeit, das musikalisch Gehörte in ein
verständliches Ganzes umzusetzen, zu übersetzen, was
mittlerweile mehr oder weniger vortrefflich klappt. Was
will die geneigte Leserschaft nun unter Beyond Infinity
damit verstehen wollen? Well, es ist wie eine
musikalische Achterfahrt. Wir beginnen diesen Trip mit
etwas Hardrock, gehen sogleich in den Melodic-Death
rüber, dann wird sogleich auch mal herrlich gefrickelt,
sehr melodiös, gepaart mit ultragrowlenden Vocals, die
partout in cleanen Gesang rüberwachsen, sehr knackig
gespielten, traditionellen Metal, welcher sogleich
erneut in blackadesken, beinahe leichten Blast
rüberwandert, um dann in power-metallischer, leicht
speedig-thrashiger Hymnenhaftigkeit mal zu einem
weiteren Höhepunkt zu gelangen. Hä? Yep! Und so geht's
bei praktisch jedem Song rauf und runter, von
Stilrichtung zu Stilrichtung, was einerseits lobenswert
ist, andererseits auch ein mehrmaliges, tiefes Reinhören
abverlangt, um den berühmt-berüchtigten roten Faden
nicht zu verlieren ... Zum Glück ist Anschnallpflicht
auf der Achterbahn ... Nein, keine negative Rezession,
meine geneigten Metallerinnen und Metaller, es ist ein
verdammt, musikalisch bunter Kuchen, den uns hier Beyond
Infinity zukommen lässt und uns mit 'Welcome To
Infinity' in die Welt der Kombination, wie beim
Skifahren die Abfahrts- und Slalomrennen in der
Kombination zusammen gefasst, uns dargeboten wird. Ein
spielerisch und musikalischer Hochgenuss, denn da wird
alles in den Topf geworfen, da kommen sogleich Bands wie
Dimmu Borgir, Bullet For My Valentine, Trivium, In
Flames, Soilwork, Opeth und Konsorten in die Gehirngänge
geschossen, was einerseits nicht von weit her geholt
ist, andererseits vage wohl daran erinnern mag. Nun,
sehr viel Potential mit viel Weitsicht und metallischem
Geiste in die 10 Tracks verarbeitet. Antesten ist hier
oberste Priorität. Leopold
Punkte:
7.0 von 10
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KVINNA - This Is Türborock (CD) Argonauta
Records Jo, ganz nett, wie die Deutschen (rein
vom Bandnamen her hätte ich jetzt auf was
Skandinavisches getippt, so kann man sich täuschen) von
Anfang an losbrettern. Dann ein kurzer Blick in die
Laufzeiten der Songs: Da bewegt man sich gerne unterhalb
der 2-Minuten-Grenze, der längste Track ist 3,5 Minuten
lang. Da kommt Punk-Feeling auf, irgendwie. Aber nicht
nur deswegen, auch aufgrund der hektischen Art und
Weise, wie die Lieder aufgebaut sind, unkompliziert,
schnell, direkt in die Fresse - kann man mögen, muss man
aber nicht. Die Jungs geben sich auf jeden Fall Mühe,
und die Chose klingt auch ganz ordentlich, keine Frage -
ich persönlich stelle mir einfach die Frage, wen man mit
dieser Mischung aus Punk, Grunge, Fuzz und Desert
ansprechen will. Zudem habe ich aufgrund dieser Kürze
der Tracks Mühe, mich darin einzufinden, denn sobald ich
mal einen Faden gefunden zu haben glaube, ist schon der
nächste Song am Start. Mal sehen, ob man beim nächsten
Album wieder so hektisch zur Sache gehen wird.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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RED DEAD ROADKILL - Sweet Songs Of Anguish
(Re-Release CD) Fastball Music/Non Stop Music
Nun, da bin ich jetzt doch recht
hin und her gerissen - auf der einen Seite würde ich
diese Scheibe gerne in den virtuellen Shredder stopfen,
weil diese Ansammlung an vorhersehbaren, glattgebügelten
Chartsongs mich in keinster Weise aus den Socken hauen,
sondern eher enervieren würde. Wenn man Pop-fähige Rock-
und Metalmusik machen will, kann man sich bei Def
Leppard anschauen, wie dies gemacht wird. Dazu kommt die
süsslich-klebrige Stimme der (mittlerweile ehemaligen)
Sängerin RADD, die mir persönlich zu wenig Rauheit
besitzt, um authentisch rüberzukommen. Das haben andere
Frontfrauen wie beispielsweise Elizabeth Andrews
(Frantic Amber), Vicky Psarakis (The Agonist), Klara
Force (Crucified Barbara) oder Sara Strömmer (Fear Of
Domination) besser drauf, viel besser. Da helfen auch
die zwischendurch eingestreuten Growls nicht mehr
wirklich viel. Allerdings, und dieses Lob gebührt dem
Label, habe ich ein echtes Digipack vor mir liegen -
keine schnöden, seelenlosen MP3-Files, wie das ja leider
bei den meisten Labelfuzzies der Fall ist, die sich
einen Dreck um Musik scheren, solange sie sich gut
verkauft. Zudem, um wieder zur Musik zurückzukehren, hat
der Sound schon einen gewissen Reiz. Ich meine, da wird
gerockt und gerifft, dass es eine echte Freude ist. Auch
für Abwechslung ist sowohl musikalisch wie auch textlich
gesorgt, alles kein Problem. Ich persönlich störe mich
einfach daran, dass diese Scheibe eben viel zu glatt
und, ja, vorhersehbar daherkommt. Mehr Dreck, mehr
Rauheit, mehr Authentizität, das würde ich benötigen, um
eine höhere Wertung vergeben zu können. So bleibt es bei
einem 'hat sich bemüht'. Schade eigentlich, da wäre mehr
möglich gewesen. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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BLIND CROSS – Merciless Time Pure Steel Records
Die aus Deutschland stammende Heavy / Power Metal
Band Blind Cross veröffentlicht mit «Merciless Time» ihr
Debutalbum. Damit startet der Sunless Sky und Wretch
Sänger Juan Ricardo sein drittes Projekt. Dies zusammen
mit Mathias Hörold und Andy Korte, welche beide bei
Double Action aktiv sind, sowie mit Rocco Stellmacher
(Gorgons Eyes), der für die Kompositionen und die
Produktion des Werks verantwortlich war. Das Album wird
mit «The Hammer And The Nail» durch ein powerreiches
Riff und treibenden Rhythmen ehrlich und direkt
eingeleitet. Der Track hinterlässt einen ersten Eindruck
ihres Stils, der als geradlinig, eher simpel und locker
beschrieben werden kann. Durch «Merciless Time» sind
durchgehend energiereiche Gitarrenriffe mit tollen,
melodiösen Soli zu finden, die in dieser Kombination
einfach dem typischen Heavy-Metal entsprechen, so wie
man ihn eben kennt. Einzeln angesehen sind die
instrumentalen Einlagen fesselnd und überzeugend. Im
Gesamtwerk jedoch wirken die einzelnen Songs im Verlaufe
eher monoton und alle sehr ähnlich. Juan Ricardo bringt
mit seinem eher hohen und leicht nasalen Gesang den
entscheidenden Touch mit, der dem Hörer entsprechen
muss, denn der ist doch ziemlich speziell. Insbesondere,
weil die Gesangsmelodien teils ziemlich verwirrend bzw.
kompliziert ausfallen und teils nicht ganz ersichtlich
wird, ob er wirklich singt, oder eher ruft bzw.
Sprechgesang einsetzt – es wirkt oftmals wie ein
Gemisch. Mir persönlich gefällt diese Art leider
überhaupt nicht und zusammen mit der zuvor erwähnten
Monotonie finde ich den Verlauf des Albums leider etwas
schwach, obwohl der Musikstil vielversprechend wirkt.
Als Ausnahme möchte ich den dritten Track «Blind Nation»
noch erwähnen, der ruhig beginnt, sich aufbaut und ein
fesselndes, melodiöses Riff präsentiert, welches in
Kontrast zu schweren, dumpfen Gitarreneinlagen gestellt
wird. Die Bridge ist spannend gestaltet, da die
verschiedenen Motive miteinander in Kombination gesetzt
und weiterentwickelt werden. Das Werk «Merciless Time»
als Gesamtes hat mich leider nicht wirklich überzeugt.
Ich denke aber, dass es musikalisch sicher etwas zu
bieten hat und Fans von Ricardo, seinem Gesangsstil und
simplem Heavy Metal durchaus Gefallen an dieser Scheibe
finden. Unbedingt zuerst reinhören! Sina
Punkte: 6.0 von 10
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THEATRE OF TRAGEDY – Remixed (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Der Titel sagt eigentlich
schon, was einen hier erwartet: Songs von Theatre of
Tragedy, remixed und neu aufbereitet von diversen Bands
aus den unterschiedlichsten Genres. Das Ergebnis ist
sehr durchwachsen und lässt sich so leicht in keine
Schublade stecken. Die Norweger waren in den 90ern
prägend und machten den beliebten Beauty and the
Beast-Stil, also weiblicher Klargesang und männliches
Growling, erst salonfähig. 2010 gab die Truppe dann ihre
Trennung bekannt. Auf «Remixed» erleben einige ihrer
grössten Hits in völlig neuem Gewand ein Comeback. Für
dieses Projekt konnten Künstler wie «Das Ich», «Icon Of
Coil» und «VNV Nation» und viele andere gewonnen werden.
Gothic, Elektro, Extreme Metal, Dark Wave, Future Pop –
die Bandbreite ist riesig. Manche dieser Paarungen
vertragen sich hervorragend, andere sind eher unheilige
Bastarde. Ich frage mich allerdings, wer genau die
Zielgruppe dieses Silberlings sein soll. Theatre Of
Tragedy Fans müssen damit leben, dass einige ihrer
Lieblinge verändert, verhunzt und vergewaltigt werden.
Fans der anderen Künstler müssen mit der teilweise eher
poppigen Grundstruktur der ToT-Songs Vorlieb nehmen.
Fazit: Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass dieses
Album nur was für Experimentierfreudige ist. Hier kommen
so viele Einflüsse zusammen, dass es für breitgefächerte
Musikliebhaber ein wahres Fest ist. Wer hingegen einem
bestimmten Genre treu ist, der könnte mit diesem Remix
etwas überfordert sein. Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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BROCELIAN - Guardians Of Brocéliande (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Es gibt gewisse Scheiben,
die gleich mit dem jeweiligen Opener von null auf
hundert losbollern, heisst, wer sich schlaftrunken auf
das Sofa fläzt, die neue CD von Brocelian einlegt, auf
"Play" drückt und dabei die eingestellte Lautstärke
nicht beachtet, kann unvermittelt sein blaues Wunder
erleben! Anders, respektive kurz formuliert ist man dann
gleich hellwach! Dies findet deshalb Erwähnung, weil das
eigentlich auch gleich den "Höhepunkt" von «Guardians Of
Brocéliande», der zweiten Scheibe, markiert. Klingt
hart, aber das Thema female fronted Symphonic Metal
bewegt sich mittlerweile auf ziemlich breitgetretenen
wie ausgelatschten Pfaden. Schon das Debüt «Lifelines»
von 2014 ging komplett unter, sprich über diese Band aus
München sind bisher keinerlei Archiv-Daten entstanden,
was schon genug aussagt. Obwohl Frontfrau Susan
Notohamiprodjo über eine tolle Gesangsstimme verfügt und
das Teil von Alexander Krull (Leaves' Eyes, Atrocity)
knackig produziert wurde, kann das Songwriting gegenüber
den Stars in diesem Genre zu keiner Zeit konkurrieren,
geschweige bestehen. Der textliche Inhalt, der auf der
Artus-Sage basiert, gibt als Film-Epos bedeutend mehr
her. Genre-Fans können sich ja trotzdem ein Ohr voll
gönnen, um sich selber eine Meinung zu bilden. Bei den
eher mageren 37 Minuten Spielzeit ohne Widerhaken-Effekt
stellt sich einem so oder so die Frage, ob die Ideen
frühzeitig komplett ausgegangen sind. Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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HELLSCREAM – Hate Machine (CD) Pure Steel
Records Der Name Hellscream klingt doch im Metal
Business recht vielversprechend und man ist automatisch
gespannt, was hier bald auf die Ohren schlägt. Was aber
von Sänger Norman Skinner (ebenfalls bekannt von
Tramontane, Machine Called Man, Dire Peril und Imagika)
und Gitarrist Dave Garcia vom Stapel rollt, ist doch
auch für Hartgesottene eher gewöhnungsbedürftig.
Stimmlich liegt der Sound irgendwo bei Judas Priest, was
ja eigentlich ein Kompliment darstellt. Das Gesamtbild
ist aber irgendwie nicht stimmig. Das selbsternannte
Ziel des Quintetts ist es, mit ihrem zweiten Langeisen
„Hate Machine“ Freunde des wahren Heavy Metal zu
Freudentränen zu rühren. Ob ihnen das auch wirklich
gelingt, muss jeder für sich selber beantworten. Leider
schaffen die Jungs mit keinem der zwölf Songs auch nur
annähernd ein Gefühl der Freude bei mir zu wecken.
Hellscream zelebrieren US-Metal wie man ihn seit den
Neunzigerjahren kennt aber der Funke will einfach nicht
überspringen. Einzig der Kracher „Payback!“ macht im
Ansatz wirklich Spass, weil er einfach straight und
direkt die Boxen entstaubt. Ansonsten gehören Hellscream
aus meiner Sicht zur Gruppe der Suchenden – auf der
Suche nach ihrem Sound. Oliver H.
Punkte:
5.5 von 10
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THIS GIFT IS A CURSE - A Throne Of Ash (Gold Vinyl)
Season Of Mist/Irascibe Mit Album Nummer drei
präsentieren sich This Gift Is A Curse, die aus Schweden
kommen. Was da geboten ist, ist nichts für Leute mit
schwachen Nerven, denn dieses Album namens "A Throne Of
Ash" ist dermassen schlecht produziert, dass man latent
Tinitus gefährdet ist. Das Instrumental "Haema" macht
mit Industrial-artigem Krach den Anfang. Mit Chaos geht
es in "Blood Is My Harvest" weiter und das Ganze ist mit
einem ungeniessbaren Sound versehen. Den Knüppel lassen
This Curse Is A Curse mit "Gate Dweller" aus dem Sack
und dieser Song rauscht im dissonanten Überschalltempo
nur so vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu
hinterlassen. Wie eine Lawine kommt "Monuments For Dead
Gods" den Hang hinab und hinterlässt eine Schneise der
Verwüstung. Bedrohlich Richtung Endzeit nimmt uns
"Wolvking" ins Epizentrum des Chaos mit. An die
Schmerzgrenze des Aushaltbaren führt uns "I Am
Katharsis" und die Hoffnung, dass der Song bald vorüber
ist, stirbt bekanntlich am Schluss. Noise, Noise und
nochmals Noise regiert zum Schluss in "In Your Black
Hole" und leider ist auch dieser Song nur
undifferenzierter Krach. This Gift Is A Curse liefern
mit diesem Album die Arschbombe des Monats. Vorsicht:
Absolut ungeniessbar!! Roolf
Punkte:
5.0 von 10
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HOCICO – Artificial Extinction Out Of Line Music
Hocico aus Mexiko haben sich der düsteren Seite des
Industrial verschrieben. Ein Mischung aus Dark'n'Bass
und Aggrotech, prädestiniert für Cybergoth-Dancefloors.
«Artificial Extinction» soll eine Art akustisches
Mahnmal sein – denn die Menschheit treibt sich in ihrer
blinden Konsumsucht selbst in den Ruin und an den Rand
der Ausrottung. Die Musik ist brachial, dreckig und
elektrisierend – aber leider auch hoffnungslos überladen
und teilweise mässig abgemischt. Mit «Blinded Race»
liefern Hocico überraschenderweise eine Art Hommage an
das Ur-Gestein Vangelis ab, mit endzeitlich anmutenden
Synthie-Säulen und fast schon sphärischen Klangwelten.
Doch diese introspektiven Momente bleiben leider die
Ausnahme. Hocico sind wütend und aggressiv und hauen der
Welt diese ziellose Rage mit geballter Synthie-Power um
die Ohren. Der «Gesang» – eine Art geflüsterte,
verzerrte Scream-Vocals – ist mehr als nur
gewöhnungsbedürftig und kratzt erbarmungslos an den
Gehörnerven. Wie Fingernägel über eine Wandtafel...
Unterlegt ist das Ganze mit stampfenden Beats, die nur
wenig Abwechslung zulassen und fast schon hypnotisierend
wirken in ihrer Monotonie. Und natürlich die
obligatorischen Synthie-Gewitter. Eine endlose
Aneinanderreihung davon… Fazit: Ich denke die Labels
Dark'n'Bass und Aggrotech sagen alles über dieses Album
aus, was man wissen muss. Die Mexikaner bedienen hier
eine eher kleine Nische... Patricia H.
Punkte:
4.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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