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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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VANDENBERG – 2020 (Transparent Vinyl) Mascot Records/Musikvertrieb
Vandenberg habe ich als Truppe in Erinnerung, die
mit dem ersten beiden Scheiben («Vandenberg», «Heading
For The Storm») eher in der amerikanischen Rock-Schiene
unterwegs war und mit Survivor oder Loverboy gute
Sparringpartner hatte. Mit dem dritten Werk «Alibi»
wurde der Härtegrad in die Höhe geschoben. Damals lag
das «Problem» an der eher «softeren» Stimme von Bert
Heerink (damit will ich die Leistung nicht schmälern von
Bert), da die Lieder auf die Stimme des Holländers
zugeschnitten wurden. Das musikalische Ass war Gitarrist
Adrian Vandenberg, der wenig später von David Coverdale
zu Whitesnake geholt wurde und dort die Erfolge mit den
Scheiben «1987» und «Slip Of The Tongue» feierte. Adrian
gründet nach seiner Zeit bei der weissen Schlange
Vandenberg’s MoonKings, mit denen er zwei Studioalben
und eine Unplugged-Scheibe einspielte. Zwischen 2014 und
2019 ging‘s mit dieser Truppe schon einiges härter ans
Werk, als noch in den Anfangszeiten. Nun formierte sich
die Truppe wieder unter dem Namen Vandenberg, und was
der Vierer hier abliefert, ist eines der geilsten
Rockalben der letzten Jahre. Eindrücklich noch immer das
Gitarrenspiel von Adrian und unglaublich die Stimme vom
ehemaligen CoreLeoni-Sänger Ronnie Romero, der mit
seinem kräftigen Organ Lieder wie das Led
Zeppelin-artige «Hell And High Water» veredelt. Das in
die Offensive gehende «Shadows Of The Night» klingt wie
ein kleiner Bruder von «Burn» (Deep Purple mit David
Coverdale). «Freight Train» schlägt in die gleiche
Kerbe, während das halbballadeske «Let It Rain» ein Hit
ist, den Gotthard nur auf den ersten zwei Scheiben
schrieben. «Ride Like The Wind» überzeugt mit Adrians
Gitarrenspiel. «Shitstorm» besticht durch seine kräftige
Art, die dank dem Riff und der Stimme zu einem Hit
wurde, der seinesgleichen sucht. «Light Up The Sky»
erinnert vage und am ehesten an die Frühphase von
Vandenberg. Unter die Haut geht die Ballade «Burning
Heart», das aber eine Coverversion von... Vandenberg
ist. Das Original findet man auf dem Debütalbum. Hier
wird deutlich klar, wo die Unterschiede zwischen Bert
und Ronnie liegen und welchen Qualitätssprung der Song
dank Mister Romero macht. Das abwechslungsreiche
«Skyfall» beendet ein Album von Musikern, die ihr
Handwerk bestens verstehen und uns mit «2020» das
perfektes Hard Rock-Werk abliefern. So klingt zeitlose
Musik! Bleibt nur noch abzuklären, ob Trommler Brian
Tichy (ehemals Whitesnake, The Dead Daisies) und Bassist
Rudy Sarzo (ehemals Whitesnake, Dio, Quiet Riot) «nur»
nur Gastmusiker sind... Tinu
Punkte: 10 von 10
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SORCERER - Lamenting Of The Innocent (2 LPs, Ochre
Brown Vinyl) Metal Blade/Sony Drei full length
Alben in 32 Jahren hört sich nicht gerade nach einem
Leistungsausweis an, und wenn diese erst weit in den
2000ern erschienen sind, noch weniger. Doch wie sagt man
doch so schön: "better late than never!". Fakt ist, dass
die jahrzehntelange Dominanz in Sachen Doom Metal aus
Schweden, sprich Candlemass, nun definitiv vorbei ist,
spätestens seit dem grandiosen Zweitling «The Crowning
of The Fire King» von 2017. Mit diesem Hammer-Album im
Gepäck führte die Reise mitunter auch in unsere kleine
Schweiz, wo Sorcerer 2019 den allerersten CH-Auftritt
(!) bestritten und nur noch verbrannte Erde
hinterliessen. Die grundsätzlich positive Resonanz und
weitere Auftritte, wie zum Beispiel am BYH!!! 2019,
führten offenbar zur Aufnahme von weiteren Tätigkeiten,
sprich dem Schreiben neuer Songs. Das Resultat dieser
Bemühungen trägt den Titel «Lamenting Of The Innocent»
und läuft unter dem oft schicksalsbehafteten "make it or
break it!" Banner. Ein erster Durchlauf durch diesen
über einstündigen Sound-Monolith hindurch lässt jedoch
keinerlei Zweifel darüber aufkommen, dass Sorcerer noch
nie besser waren!
In der Rhythmik ist die DNA
der berühmten Landskollegen schon beim Opener «The
Hammer Of Witches» nicht zu überhören, aber trotz dem
düsteren Grundgerüst ist das Ganze mit mehr Melodiösität
durchsetzt, was schon den sackstarken Vorgänger
auszeichnete. Typisch zäher Lava-Doom folgt
anschliessend beim überlangen Titeltrack, der gleich zu
Beginn mit der genialen getragenen Bridge für die erste
fette Gänsehaut sorgt. Wenn man sich hierzu den Gesang
von Jennie-Ann Smith vorstellt, sind Avatarium nicht
weit weg davon. Genial ist auch die beeindruckende
Gitarrenarbeit von Kristian Niemann und Peter Hallgren
sowie der mehrstimmige Gesang, der wunderbar eingebettet
ist. Ganz zu schweigen davon, wie hammermässig geil die
Leadvocals von Anders Engberg so oder so klingen. Dass
es nicht nur mit der Brechstange geht, beweisen mitunter
«Where Spirits Die» und das vergleichsweise zarte
«Deliverance», wo nebst Guest Johan Langquist
(Candlemass) sogar eine Acoustic-Guitar als
Hauptinstrument und ein Cello (gespielt von Svante
Henryson) zu hören sind, was für ein Juwel, das auch
live ein Geheimtipp werden könnte! Zusammen mit der
Top-Produktion ist «Lamenting Of The Innocent» das neue
Referenzwerk in Sachen Epic Doom Metal! Rockslave
Punkte: 10 von 10
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OPERUS – Score of Nightmares (CD) Pride &
Joy Music Wow, einfach WOW! Die Epic Metal Band
Operus vereint Musiker aus dem Heavy Metal, der Klassik
und der Musical-Branche. So entsteht eine Kombination,
in der die Künstler ihr Wissen aus komplett
verschiedenen Genres miteinbringen und so einen
einzigartigen Metal-Stil entwickeln. Die sechsköpfige
Gruppe wurde bereits 2005 gegründet, hat jedoch erst
2015 ihre erste EP veröffentlicht und mit «Score of
Nightmares» kommt nun ihr zweites full-length
Studioalbum auf den Markt. Grundsätzlich klingt Operus
wie ein Heavy Metal-Musical – es werden treibende, harte
Riffe mit epischen Melodien und Einlagen, diversen
Tempo- und Stimmungswechseln sowie abwechslungsreichen
Gesangparts kombiniert. Es klingt, als wollen die
talentierten Musiker mit ihren Kompositionen eine
Geschichte erzählen – das macht die Scheibe doppelt
spannend. Die Lieder sind oftmals mehrstimmig aufgebaut,
was den Eindruck des Musicals abermals unterstreicht.
Choreinlagen spielen hierbei eine essenzielle Rolle –
sie begleiten die Hauptstimme oder bilden Gegenstimmen.
Oftmals bauen sich die Lieder so auf, dass letztendlich
verschiedene Gesangsstimmen verworren und doch präzise
übereinander gelagert werden. Dass David Michael Moote
am Mikrophon in der Vergangenheit unter anderem die
Hauptrollen in Jukebox Hero und Beauty & the Beast
gesungen hat, überrascht überhaupt nicht. Und
dementsprechend verblüfft er mit seiner hammer Stimme
immer wieder aufs Neue! Im ersten Moment klingt es nach
typischem Epic Metal, im nächsten erinnert der Gesang an
eine harte Version einer Hofnarr-Performance und
darauffolgend wird der Eindruck einer epischen,
tragischen Todesszene eines Musicals erzeugt. Damit
erweckt «Score of Nightmares» konstant die
Aufmerksamkeit des Hörers und die Scheibe wird effektiv
nie langweilig. Nach den ersten vier aufmüpfigen,
heroischen und unterhaltsamen Songs wird ein
herzerwärmender Wechsel eingelegt – «Echoes» ist ein
relativ kurzes Klavierstück, melancholisch und sinnlich,
welches abermals fasziniert und die klassische Seite
Operus’ hervorbringt. Das Motiv wird dann im epischen
«Where Falcons Fly» weitergesponnen. Das Album liefert
folgend einen Knaller nach dem anderen, einer härter als
der andere (plötzlich schiessen die Kanadier mit
Blastbeats hervor), einer besser als der andere. Ehrlich
– egal welche Worte ich in dieser Rezension verwende,
ich werde dem Stil Operus’ niemals gerecht. Das muss
gehört werden! Ob im Riffing, in den Gitarrensoli, den
Gesangsparts, den orchestralen Einlagen im Vorder- oder
Hintergrund oder den Rhythmen, auf allen Ebenen geht so
viel vor sich; das ist unglaublich. Also lass eines
gesagt sein – dieses Album ist nichts für Leute, die es
gerne simpel und direkt haben, das kann «Scores of
Nightmares» definitiv nicht bieten. Wer komplexe, harte,
unterhaltsame, symphonische und epische Musik liebt, ist
hier an der richtigen Adresse. «Scores of Nightmares»
kommt ohne Zweifel auf meine 2020 Top-10 Liste!
Sina
Punkte: 10 von 10
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FELLWARDEN - Wreathed In Mourncloud (CD) Eisenwald
Melodische Gitarrenklänge leiten in das neuste Album
von «Fellwarden» ein und begrüssen die Zuhörer. Bald
kommen auch die Drumms und atmosphärischer Gesang dazu
und machen das Ganze zu einer wogenden, mitreissenden
Mischung. Doch die Engländer können nicht nur böse und
brutal wie «A Premonotion» zeigt. Der Song ist ein
reines Instrumental mit mystischen Klängen, welche eine
ruhige Abwechslung zum vorherigen Schreigesang bietet.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie gewisse Künstler
die Mischung aus melodiös und brutal zusammen mit dem
krächzenden Gesang so einwandfrei hinbekommen. Und
Fellwarden gehören da definitiv dazu, was sie in «The
Elder Reckoning» nur allzu gut beweisen. Es geht weiter,
mit einer gesunden Mischung aus harten Gitarrenriffen,
Guturalgesang und Melodie. Obwohl das Album nur sieben
Songs zählt, toppen diese durch ihre Länge und Vielfalt.
Ich bin begeistert! Dieses Werk ist schon beinahe ein
Muss in der Sammlung von Melo-Black Liebhabern.
Zoé
Punkte:
9.5 von 10
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REECE – Cacophony Of Souls (CD) El Puerto Records
Ja, ich finde nach wie vor, dass David eine der
besten Stimmen hat im rockigen Metal, oder metallenen
Rock-Bereich. Was? Ihr glaubt mir nicht? Da hört euch
schnell den Opener «Chasing The Shadows» an. Diese
Stimme hat Kraft, diese Stimme beinhaltet Hingabe und
wenn Mister Reece nach dem Solo mit seiner tieferen
Stimme singt, bleibt kein Arm ohne Hühnerfell! Als ob
die letzte Tour zusammen mit U.D.O. seine Spuren
hinterlassen hat, haut uns der Amerikaner ein Album um
die Ohren, das selbst U.D.O. und Accept zuerst toppen
müssen. Neben David ist es das Spiel von Andy Susemihl,
dem ehemaligen Gitarristen von U.D.O. und Sinner. Was
der Deutsche alles aus seinen Saiten zaubert, ist nach
wie vor unglaublich. Virtuos und dennoch songdienlich
soliert und rifft sich Andy durch die zwölf Tracks.
Anspieltipp dazu: «Blood On Our Hands». Die Beiden
kennen sich von früheren Reece- und Bangalore
Choir-Scheiben. Das merkt man den Tracks an, denn mit
der stilistischen Vielfalt trumpfen die beiden gross
auf! Das getragene «Judgement Day», der rockige Hit
«Collective Anaesthesia», der mit einer tiefen Stimme
und an The 69 Eyes erinnernde Titeltrack, die
gefühlvolle Ballade «Another Life Another Time», das
Abrisskommando «Metal Voice», das leicht sphärische und
hymnenhafte «Over And Over», das positive und
hitverdächtige «A Perfect World», das Riff-Monster
«Bleed» und der über alles ragende Schlusspunkt mit «No
Disguise» zeigt David in einer nie zuvor erlebten
Stärke. Freunde von Sinner über Accept bis zu Judas
Priest müssen hier zugreifen. Eine unglaubliche Scheibe,
welche U.D.O. nicht besser hinbekommen hätte mit einer
Stimme, die nach wie vor unter die Haut geht und jedem
Metal-Fan die Freudentränen in die Augen schiessen
lässt. Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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DYNFARI – Myrkurs er þörf (LP) Code666 Records
Dynfari gehört definitiv zu den Aufsteiger-Bands aus
Island. Seit der Gründung 2010 veröffentlichten die vier
Mitglieder fünf Studio-Alben und gewannen laufend an
Aufmerksamkeit, und das auch zu Recht. Der
atmosphärische Black Metal der Gruppe ist einzigartig
und packend und sorgte dafür, dass die Band von einem
unbekannten Projekt zu einer der bekannteren
isländischen Bands heranwuchs. «Dauðans dimmu dagar»
stimmt uns mit einer atemberaubenden Melodie und
Atmosphäre in das Album ein und kommt dabei völlig ohne
Vocals aus. Der Track fängt von der ersten Minute erst
leise und dann mit einem Instrument nach dem anderen an
anzuschwellen, bis er in der Mitte seinen Höhepunkt
erreicht. «Langar nætur (í botnlausum spíralstiga)»
steigt direkt anschliessend voll ein und wird dabei von
sehr emotionalen Vocals begleitet und durch eine
stimmige Melodie und Riffs weitergetragen. Als nächstes
folgt der Titeltrack «Myrkurs er þörf», der ruhig
beginnt und einen mit einem Chorus aus Gitarre und
Stimme direkt packt und weiter in das Album mitnimmt.
Auch «Ég fálma gegnum tómið» beginnt ruhig und ist dabei
aber noch etwas langsamer und schwerer, darauf kommen
wieder die emotionalen Vocals, die den Song aufbrechen
und ihn mit einem unglaublichen Solo begleitet in eine
noch schwerere und melodischere Hälfte befördern. Gegen
Ende kommt nochmal ein Starkes Solo, welches direkt in
«Svefnlag» übergeht, der sogleich die Wogen glättet,
denn dieser besteht nur aus einer Gitarre die ganz leise
vor sich hin spielt und wie ein eigenes kleines Intro
für «Ég tortímdi sjálfum mér» wirkt. Dieser startet
sogleich mit einer verzerrten Gitarrennote und einer
tieftraurigen Stimme, danach stösst noch das Schlagzeug
und noch einige andere Vocals hinzu, was den Song erneut
unglaublich einzigartig und atmosphärisch macht.
«Peripheral Dreams» startet ebenfalls mit einer ruhigen
Gitarre, dies aber nicht lang, nach kurzer zeit bricht
der Song darüber ein und bläst uns volle Kanne Black
Metal entgegen mit Solstafir-gleichen Vocals und
schnellen Drums begleitet. Nach einem ruhigen Mittel-
und Schluss-Part geht es direkt in «Of Suicide And
Redemption» über, welches mit dem Bass beginnt und
langsam ein Instrument nach dem anderen hinzu gewinnt.
Der letzte Track ist noch einmal ein Querschnitt durch
das ganze Album und lebt von schnellen und langsamen,
melodischen und rohen Parts und von den verschiedensten
Stimmlagen, die in diesem Album verwendet wurden. Das
Album hat ein tolles Gesamtkonzept, ist in sich
abgestimmt und fährt eine unglaubliche Stimmung und
Atmosphäre auf. Definitiv ein Kandidat für meine
Playlist. Simu
Punkte: 9.5 von 10
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AURIUM – The Second Sun (CD) Art Gates
Records «The Second Sun» ist das dritte
Studioalbum der serbischen Symphonic Metal Band Aurium.
Der Bandname ist aus dem lateinischen Begriff «Tinnitus
Aurium», Fachbegriff für das allbekannte Ohrensausen
abgeleitet. Und ja, ein Tinnitus kann beim Anhören
auftreten, da dieses Album in voller Lautstärke angehört
werden soll! Aurium kombiniert harte Gitarrenriffs mit
dichten symphonischen Klangwolken, mehrstimmigen
Choreinlagen und fesselnden Tempowechsel. Sängerin
Dragica Maletica kommt mit ihrer kräftigen Sopranstimme
nahe an Tarja Turunen ran und allgemein sind oft
drastische Parallelen zu den älteren Nightwish-Zeiten zu
hören. Die symphonischen Akzentuierungen in den
instrumentalen Motiven erinnern an die älteren
Serenity-Alben. Es wird eine epische, düstere,
melancholische und dann wieder erleuchtende Atmosphäre
aufgebaut, in der man versinkt und die dich immer wieder
aufs Neue überrascht. «Leaden Skies» an zweiter Stelle
sticht mit seinem ergreifenden Motiv und hoher
Komplexität hervor – einer meiner persönlichen Favoriten
auf der Scheibe. Wenn man dann denkt, den einzigartigen
Stil Auriums nach den ersten drei Liedern durchschaut zu
haben, überrascht das Quintett mit Growl-Einlagen und
Blastbeats in Track Nummer vier «Dead Landscapes». Das
darauffolgende «Garbage Eater» reisst mit harten Heavy
Metal Riffs mit, baut sich in einer symphonisch
komplexen Klangwolke auf und verblüfft abermals. Das
Album kann nicht langweilig werden – jeder Track fesselt
mit neuen Stilelementen, sodass «The Second Sun» von A
bis Z den Hörer mit Energie, wundervollen Melodien und
harten Parts vollpumpt und sogleich die Lust nach mehr
erweckt. An achter Stelle tritt eine Powerballade, die
sich von ruhigen, verträumten Tönen immer mehr aufbaut
und in einem groovigen, harten Hit endet, der wiederum
einen einwandfreien Übergang zum melancholischen,
sentimentalen «Reminiscence» bietet. Ehrlich,
insbesondere in diesem Track sind die alten
Nightwish-Tage mit Tarja offensichtlich abgezeichnet.
Die Band ist ein Kandidat, um in der Symphonic Metal
Szene gross aufzusteigen und an die Seite der Titanen zu
treten. Jeder Fan von Nightwish, Xandria, Serenity,
Epica oder den alten Within Temptation-Scheiben sollte
sich dringend dieses Werk anhören. Ein
Symphonic-Metal-Meisterwerk, mehr kann hier nicht gesagt
werden. Sina
Punkte:
9.5 von 10
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FALCONER – From A Dying Ember (LP) Metal Blade/Sony
Die schwedischen Folk/Power-Metaller Falconer sorgen
mit ihrem neuen Album für eine riesige Überraschung. Gab
ich dem letzten Werk «Black Moon Rising» noch magere
sechs Punkte, weil mir alles zu schwammig und belanglos
klang, ist ihnen sechs Jahre danach ein wahrer Killer
gelungen. Die Pause hat in meinen Ohren sehr gut getan.
Denn die neuen elf Lieder sind jedes ein kleiner
Genie-Streich für sich. Dabei setzen Falconer auf
maximale Abwechslung. «Desert Dreams» schwankt zwischen
Folk-Metal und einem Refrain in bester Freedom
Call-Manier, «Reedem And Repent» wirkt dagegen schon
fast progressiv mit seinen Stimmungsschwankungen und
geht ein wenig Richtung Blind Guardian. In eine
Mittelalterfest kann man bei «Bland Sump Och Dy»
eintauchen. Es ist ein ruhiges Stück, das mit
verschiedenen Folkinstrumenten von einer Metalband
unterstützt wird. Das Instrumental «Gamets And A Glided
Rose» wirkt trotz seines fehlenden Gesangs sehr episch.
Dazwischen spielen Falconer wieder geniale Lieder in der
Schnittmenge zwischen Riffgewitter und Folk, bevor sie
mit «Rejoice The Adorned» ganz ohne Schlagzeug, E-Bass
und E-Gitarre nur durch Gesang, Klavier und Streicher
einen Kontrapunkt setzen. So hält man Spannung auf einem
Album aufrecht! Danach darf es wieder ordentlich
krachen. Den Vogel schiesst aber «Thrust The Dagger
Deep» ab. Seine Mischung aus Doom, zähen Hammondorgel,
Folk, Heavy Metal und Prog ist schlicht einmalig.
Alleine dafür gebührt dem Album einen Sonderstatus in
jedem CD-Regal. Wer meint, dass nach zehn Lieder alles
gesagt ist, der irrt. Im Abschliessenden «Rapture»
werden zeitweise gar Black Metal-Elemente eingesetzt.
Das ganze Paket macht «From A Dying Ember» zum bisher
abwechslungsreichsten, eingängigsten und schlicht besten
Falconer-Album. Es sollte in der Szene einschlagen wie
ein Bombe und damit die normalen Brotjobs der Musiker
trotz Pandemie überflüssig machen. Man darf gespannt
sein. Roger W.
Punkte:
9.3 von 10
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HOUSE OF LORDS – New World – New Eyes Frontiers
Music/Musikvertrieb Noch immer geht mir das
letzte Interview mit HOL-Sänger James Christian unter
die Haut. Der damals an Krebs leidende Shouter
berichtete ergreifend von seiner Krankheit und dass er
hofft, bald das nächste Solo- und House Of Lords-Album
veröffentlichten zu können. In der Zwischenzeit wurden
«Craving» (Solo) und «Saint Of The Lost Souls» (HOL)
released. Mit «New World – New Eyes» steht nun der
nächste House Of Lord- Kracher in den Verkaufsregalen.
Mit feinen Country-Einflüssen startet der Titeltrack,
der mit tollen Chören ausgestattet noch immer die
Merkmale von HOL verkörpert. Kräftige Stimme, knackige
Riffs, fetter Rhythmusboden und das Ganze mit feinen
Melodien ergänzt. Sehr rockig und mit viel Hitpotential
und einer unglaublichen Lebensfreude gesegnet ist «One
More». Wie auch «The Both Of Us», eine Nummer, die vom
unglaublich treibenden und lockeren Schlagzeugspiel von
BJ Zampa lebt. Mit viel Schmackes kommt «We’re All That
We Got» um den Ecken geflogen, das mit seinem kernigen
Riff (Jimi Bell) sofort zündet und dank der nach wie vor
sehr kraftvollen und faszinieren Stimm von James zu
einem weiteren House Of Lords-Hit wird. Auch die
solistischen Momente von Jimi müssen lobende erwähnt
werden. Virtuos und dennoch songdienlich. Der absolute
Hardrock-Hit und kommende Klassiker ist «The Summit» mit
einem an Def Leppard erinnernden Chorus und flotter
Geschwindigkeit. Natürlich darf eine feine Ballade nicht
fehlen. Immerhin ist «Love Don’t Lie» noch immer einer
der grössten Hits der Amis. Auf dem neusten Streich
überzeugt «Perfectly (Just You And I)» mit viel Gefühl.
James hat mit seinen Jungs einmal mehr Qualität
abgeliefert und überzeugt von der ersten bis zur letzten
Sekunde. Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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STYGIAN CROWN - Stygian Crown (Gatefold LP) Cruz Del Sur Music
Stygian Crown, die seit 2018 im Geschäft sind, geben
mit dem gleichnamigen Album ihren Einstand. Das Intro
"The Hall Of The Two Truths" ist nichtssagend. Harsch
und doomig fängt es mit "Devour The Dead" eigentlich
erst richtig an und der Gesang von Melissa Pinion ist
sehr untypisch für diese Art von Musik. Das ist eher ein
eindringliches Wehklagen als Gesang! Episch wird es mit
"Up From The Depths" und die Geschwindigkeit bewegt sich
im Mid Tempo-Bereich. Dieser Song macht gehörig Freude,
vor allem, wenn er dann davon galoppiert und mit einem
geilen Gitarrensolo veredelt wird. Mysteriös und auch
geheimnisvoll wird die Stimmung bei "Through Divine
Rite" und man begibt sich in seichtere Gewässer. Die
Stimme von Melissa Pinion kommt in dieser Halbballade
aber um so besser zur Geltung. Majestätisch thront der
Gesang in "Flametongue" über allem, aber auch die Musik
ist nicht von schlechten Eltern! Wie beim Vorgänger,
wird die Spannung gekonnt über die ganze Spieldauer
gehalten. Gemütlich kommt "When Old Gods Die" in die
Gänge. Aber wenn der Donnergott sich entschieden hat,
dass er grollen will, dann nimmt auch dieses Spektakel
Gestalt an! So präsentieren Stygian Crown eine weitere
Hymne, die ausserdem noch mit einem Gitarrensolo glänzen
darf! Epic-Doom der Spitzenklasse bietet "Trampled Into
The Earth". Genial, wie geschickt Stygian Crown die
Geschwindigkeit variieren und so eine gewaltige
Abwechslung an den Tag legen! "Two Coins For The
Ferryman" darf dieses grossartige Album zum Ende
bringen. Dieser Song brennt sich sofort auf der
Festplatte des Gehirns ein und das vor allem wegen der
unvergesslichen Melodie, die dieser Song besitzt. Ein
absolutes Hammeralbum, das Stygian Crown hier abliefern
und dieses Debüt-Album ist ein Highlight in Sachen Epic
Doom im Jahre 2020! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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ACARASH - Descend To Purity (LP) Dark Essence Records
Die Band Acarash kommt aus Oslo und bringt mit "Descend
To Purity" ihr zweites Album unter die Leute. Geboten
wird eine spezielle Mischung aus Hard Rock und Black
Metal, so steht es zumindest im Beipackzettel des
Labels! Der Titeltrack "Descend To Purity" zieht sich
schleppend dahin und die Vocals weisen eine Black
Metal-DNA auf. Durch Breaks gewinnt der Song extrem an
Abwechslung. Traditioneller Black Metal im Mid
Tempo-Bereich wird von Acarash feil geboten. Mit einem
geilen Riff startet "Satanic Obsession" und wird richtig
rockig! Der Beipackzettel hat also nicht zuviel
versprochen. Geiler Song, der auch noch zusätzlich ein
klassisches Gitarrensolo bietet. Rockig und groovig geht
es mit "Desecrate Liberate" weiter und nur noch der
Gesang hat etwas mit Black Metal zu tun. Die Qualität
des Songs wird dadurch aber keinesfalls gemindert. Hier
werden die ausgetrampelten Pfade bewusst verlassen und
Acarash kochen ihr eigenes Süppchen. Doomig kommt "Goat,
Skull, Ritual Fire" aus der Hölle und präsentiert
Acarash wieder von einer anderen Seite. Es wird eine
unheimliche und düstere Atmosphäre erzeugt und man fühlt
sich aufgrund des hohen Düsterfaktors an frühe Black
Sabbath erinnert. "Below Ceremonial" zelebriert Black
Metal der norwegischen Prägung, und dieser Song macht
wirklich gute Laune. Mehr in die Rock-Richtung geht
"Three Knives" und vom garstigen Black Metal bleibt nur
noch etwas in der Form des Sängers übrig. Ein gewaltige
Stimmung wird aber auch so gekonnt erzeugt. "Steel
Hunter" macht mächtig Spass, das ist ein richtiger Hit
auf diesem Album. Die Lichter macht "Red Stone Betrayal"
aus und melancholisch schlängelt sich dieser Song über
die Runde. Nochmals werden sägende Riffs aufgefahren und
so eine beklemmende Atmosphäre erzeugt. Acarash ist mit
"Desecend To Purity" ein ganz geiles Album gelungen, und
dieses Album kann mit ganz vielen Facetten aufwarten!
Eindeutig der Geheimtipp des Monats meinerseits!
Roolf
Punkte: 9.1 von 10
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CREATURE - Ex Cathedra (CD) I, Voidhanger Records
Mit dem dritten Streich namens "Ex Cathedra" geben
sich die Franzosen von Creature die Ehre. Progressiver
Black Metal ohne Grenzen, heisst die wahre Bestimmung
von Creature. Sehr verwirrend nimmt dieses Album mit
"Fugue En Sol Mineur" seinen Anfang. Sehr orchestral,
aber in der Geschwindigkeit eines TGV's, gehen Creature
zu Werke. Gewisse Parallelen zu Fleshgod Apocalypse
lässt sich nicht von der Hand weisen. Der Song hat etwas
Erhabenes an sich. Furios geht es mit "zN5 mi" weiter
und es wird ein weiteres Opus in Sachen Orchestral/Black
Metal dargeboten. Wie der Sänger hingebungsvoll die
Texte in Französisch hinschmettert, passt ausgezeichnet
zur speziellen Musik. Stakkato-mässiges Riffing begrüsst
uns zu "L'Odyssée Hyperpropulsee" und nun wird es sehr,
sehr progressiv und aussergewöhnlich mit Bläsern und so!
Klassisch mit Klaviergeklimper steigt man sehr ruhig in
"Involution Expectations" ein, um dann eine gewaltige
Symphonie aus dem Hut zu zaubern. Für die
Blasmusik-Freunde unter euch ist auch in diesem Song
wieder etwas mit dabei. "Note Anticosmique" bietet ein
Instrumental mit einer sehr klassische Note von Creature
und erinnert stark an Rondo Veneziano. Futuristisch und
direkt aus dem Weltall scheint "Neo Habilis" zu kommen
und dieser Song geht ab wie eine Rakete, die auf
direktem Wege in die Umlauf-Bahn geschickt wird. Die
Stakkato-Riffs donnern mächtig und der Song könnte für
einen Film-Soundtrack verwendet werden. Wie der
Aufmarsch des Heeres nach der General-Mobilmachung hört
sich "Le Roi Zogue" an und man fragt sich, wo der Weg
zur Schlacht hinführt? Brutal ist der Song "La
Brièveté", der gnadenlos abgeht und das ohne Rücksicht
auf Verluste! Geil sind die gehauchten Vocals!
Dramatisch und mit Bläsern bläst "Atlantis" einem den
Marsch und die Stakkato-Riffs dürfen auch wieder zum
Einsatz kommen! Creature passen definitiv in keine
Schublade, und das macht die Geschichte umso
interessanter! An Abwechslung sind Creature fast nicht
zu überbieten, aber die Songs verlieren trotzdem nie den
roten Faden! Zum Schlussgang wird mit "Ethernellement"
ein sehr vielseitiger Song serviert und nochmals
überzeugen Creature abermals mit Qualität! Für Leute,
die auf der endlosen Suche nach dem Aussergewöhnlichen
sind, sollten Creature unbedingt ein oder besser zwei
Ohren leihen! Roolf
Punkte: 9.1 von 10
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SECRETS OF THE MOON - Black House (Gatefold LP) Lupus
Lounge/Prophecy Productions Shit... Nur schon der
Vorgänger "Sun" hat bei mir tiefe Spuren hinterlassen,
und jetzt kommt "Black House" um die Ecke - und haut
gleich nochmals in die selbe Kerbe, einfach noch etwas
deftiger. Black Metal spielen die Deutschen ja schon
länger nicht mehr beziehungsweise haben sich aus diesem
Genre herausgewühlt, "Sun" hat da auch klar aufgezeigt,
in welche Richtung es gehen könnte. Und wie es das tut!
Das neueste Werk versprüht immer noch eine unnahbare
Atmosphäre, die sich schwer greifen lässt, wie eine
Mischung aus Zorn, Wut, Trauer, Angst... Sucht euch
etwas aus. Dark/Gothic Rock könnte man jetzt als grobe
Stilrichtung angeben, Bands wie Lake Of Tears, Paradise
Lost zu "One Second"-Zeiten, [SOON], Shadowgarden und
ähnliche geben sich die Klinke in die Hand. Nehmt nur
mal "Veronica's Room", das versprüht richtig 69
Eyes-Feeling! Ich persönlich finde "Black House" zwar
nicht immer zugänglich, aber es versprüht eine ganz
eigene Atmosphäre, die, wenn sie einen mal gepackt hat,
nur schwer wieder loslässt. Fans der frühen Alben werden
weiterhin keine Freude an den Deutschen haben, das ist
klar. Aber dafür dürften sich nun einige neue einfinden.
Packend! Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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KENZINER – Phoenix (Limited LP) Pure
Steel Records Die Neoclassic / Progressive Power
Metal Band Kenziner kommt mit ihrem vierten Studioalbum
«Poenix» abermals zurück. Nach ihren ersten beiden
Scheiben haben die Finnen eine lange Pause von fünfzehn
Jahren eingelegt, nach der sie 2014 mit «The Last
Horizen» wieder durchstarteten. Seither gab es zwei
Wechsel im Line-up – mit «Pheonix» stellen sich Ariel
Perchuk am Keyboard und Peter «Zinny» Zalesky am
Mikrophon vor. Mit dieser neuen Zusammenstellung liefern
die Titanen ihres Genres abermals ein Werk aus Gold.
Voller Energie und Power, harten Riffs, verflochtenen
Bridges und komplexen Rhythmen schreiten die Tracks nur
so daher. Zinny begeistert mit seiner starken, kratzigen
Stimme und komplettiert die hochkomplexen Kompositionen.
Perchuk kann sein Können fabelhaft demonstrieren – die
Keyboardeinlagen kommen auch auf dieser Scheibe nicht zu
kurz. Diese erinnern oftmals an den Stil von Sonata
Arctica. Insbesondere Track Nummer fünf «The Mirror» ist
zu Beginn eine praktische Abwandlung von «Abandoned,
Pleased, Brainwashed, Exploited» und auch die Bridge
könnte eins zu eins von Sonata sein. Aber auch Einflüsse
von Stratovarius und Symphonic X sind unüberhörbar. Und
dennoch ist der Stil Kenziners einzigartig und
unverwechselbar. Das treibende Riff des Openers «Eye Of
Horus» macht sogleich Stimmung, die eingängigen Refrains
in «Tears of Destiny» oder «Poenix Rising» bleiben
gleich hängen und «Curse of the Pharao» hat seinen total
eigenen Touch. Mit minimalen symphonischen Elementen im
Hintergrund wird noch mehr Power erzeugt, die
Gitarrensoli ergreifen sofort in ihrer Virtuosität und
die Refrains möchte man am liebsten gleich mitsingen.
«Phoenix» fährt einen schmalen Pfad zwischen Power und
Progressive Metal – eine perfekte Mischung aus beidem
und somit ein Fall für Fans beider Genres! Kenziner
spielen zudem durch das ganze Album mit diversen
Stimmungen; mal sind es schöne, dann energiereiche, mal
düstere und melancholische und dann wieder straight
harte Melodien, die in Wechselwirkung aufeinanderprallen
und sich gegenseitig ergänzen. So bleibt «Phoenix»
durchgehend spannend, die Energie nimmt nicht ab und
doch wird’s nie langweilig oder fad. Abermals überzeugen
die Finnen und liefern ein fein ausgereiftes,
durchdachtes und ins Detail ausgefeiltes Album, welches
Spass macht und den Hörer mit Energie füllt. Sina
Punkte:
9.0 von 10
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SHRAPNEL - Palace For The Insane (LP) Candlelight
Records Was haben die mich schon mit ihrem
vorgängigen Album 'Raised On Decay' im 2017 schwer
beeindruckt, so räumen Shrapnel mit 'Palace For The
Insane' alle Bedenken beiseite und hauen mit ihrem
dritten Longplayer 'Palace For The Insane' voll in die
Fresse, gnadenlos. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz,
dass die dritte Scheibe entscheidet, ob eine Band viel
Erfolg oder wenig Erfolg haben wird. Bei Shrapnel aus
Norwich, United Kingdom, gegründet anno 2009, geht der
Daumen ganz klar nach oben, ohne Wenn und Aber. Denn
diesen genialen Thrash-Metal haben nur wenige Bands
intus. Klar, kommen Vergleiche zu Testament, Forbidden,
Exodus, Havok, etwas Megadeth und mit den weiteren,
britischen Bands à la Xentrix, Slammer, etwas Acid Reign
auf, doch Shrapnel legen sich genau in die Spalten, die
sich zwischen all' diesen Bands sich öffnen, will
schreiben: Hellyeah, gut gemacht! Was für eine
hammerharte, druckvolle Produktion! Was für ein
geniales, für die Ahnengalerie bestimmtes Coverartwork!
Die Gitarren thrashen sich kontinuierlich durch die
Songstrukturen, riffen sich stets groovend und
abwechselnd durch die Gitarrenbünde. Die Soli jagen sich
gegenseitig zur Höchstform auf, sowohl spielerisch als
auch technisch. Chapeau! Dabei zeigt sich wieder einmal
mehr: Lässt man sich Zeit beim Schreiben von neuen Songs
für ein kommendes Album, so strotzt das Songwriting nur
noch so vor Genialität, will schreiben: 'Palace For The
Insane'. Der Tieftöner tänzelt virtuos, teils mit
Walking-Bass-Anleihen, geschmeidig thrashend durch die
12 Tracks. Die Patterns des Schlagwerker lassen keinen
Zweifel zu, dass die Double-Bass-Attacken, die genialen
Mid-Tempo-Groove-Attacken und die allerlei anderen,
filigranen Spielereien, einfach hammermässig! Die Vocals
sind im tieferen, thrashigen Scream und Shout zu finden,
alles klar verständlich, einfach eine Hammerstimme. Tja,
Thrasher-Herz, was willst Du mehr? Eben: Shrapnel!
Anspieltipps? Alle! Von 'Might Of Cygnus' bis zu 'Palace
Of The Insane'. Mein Favorit? 'Salt The Earth'. So wird
Thrash-Metal niemals aussterben. Habe fertig und zwar
punktgenau, punktgenauer Ladung mit 10 Fausthieben voll
in die Fresse! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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SHOK PARIS - Full Metal Jacket (LP) No Remorse
Records Die beiden noch übrig gebliebenen
Ur-Members Vic Hix (v) und Ken Erb (g) glauben es wohl
selber nicht recht, dass ausgerechnet im
coronaverseuchten Jahr 2020 ein brandneues Shok Paris
Album das Licht der Welt erblickt. Die Amis aus Ohio
starteten ihre Karriere 1982 und brachten es bis zum
Split 1989 auf drei Alben, wovon vor allem «Steel And
Starlight» (1987) ein heller Stern am Power Metal Himmel
war. Warum der Truppe der grössere Erfolg verwehrt
blieb, gehört zu den unverständlichen Dramen des
Music-Busniness, von denen es noch unzählige mehr gibt.
Was jedoch frappant anmutet, ist die Gesangsstimme, die
der von Black Angels Fronter Ronnie Philipps sehr nahe
kommt, auch wenn dessen Vibrato etwas ausgeprägter ist.
Sonst muss man da aber schon genau hinhören, um die
beiden nicht zu verwechseln! Wenn man sich die
«Steel...» vorher rein zieht, werden auch gewisse
Erinnerungen an Warrior, sprich Parramore McCarthy wach,
und diese Kult-Combo hätte es damals ja auch voll drauf
gehabt, aber das ist eine andere Geschichte. Shok Paris
restaurierten ihr Band-Vehikel 2009, sprich ganze zwei
Dekaden später und mussten letztlich nochmals elf Jahre
dran hängen, damit wir an dieser Stelle «Full Metal
Jacket» rezensieren können, Wahnsinn! Doch das Warten
hat sich gelohnt, denn erstens sind die Vibes von Judas
Priest, Accept und Iron Maiden, die «Concrete Killers»
(1989) prägten, nicht mehr so offensichtlich. Wobei
Letztere sich beim Titeltrack und Opener zu Blaze
Baileys Zeiten empfehlen und beim Bassspiel wie -stil
grundsätzlich grüssen. Und eben..., würde Vic auf Tour
plötzlich Halsweh kriegen, kann er getrost Ron anrufen,
damit dieser für ihn einspringt. Die druckvolle wie
organische Produktion treibt die Songs von «Full Metal
Jacket» gnadenlos vor sich her und klingt gleichzeitig
derart transparent, dass man Shok Paris im eigenen zu
Hause spielen wähnt, grandios! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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VADER - Solitude In Madness (Gatefold LP) Nuclear Blast/Warner
Hellyeah, ein weiterer Death-Metal-Brocken mit einem
neuen Highlight namens 'Solitude In Madness'. Es ist die
Rede von keinem geringeren als Vader, den polnischen
Urmonster des Death-Metals, aus Olsztyn, welche seit
1983 konstant Album um Album veröffentlichen, sich immer
wieder neu erfinden und den Death-Metal stets konsequent
weiter entwickelt haben. 'Solitude In Madness' enthält
11 Tracks, die den Death-Metal zelebrieren. War schon
die vorangegangene EP 'Thy Messenger' ein Hammerteil, so
ist nun mittlerweile der 16. Longplayer namens 'Solitude
In Madness' die Kür. Geht ab brutal, mosht brutal,
deathed brutal, blasted brutal, ist einfach brutal goil.
Vader riffen sich konstant wie ein Minenpanzer vorwärts,
ein kultiges Riff folgt dem nächsten kultigen Riff. Es
ist ein herrliches Massaker von extremem Deathriffing,
ohne dabei die jeweils thrashigen Momenten zu vergessen.
Die Soli stehen auf einem sehr hohen Niveau, technisch
wie spielerisch und ja, die Soli sorgen für die
interessanten Breaks, denn die Riffs sind einfach
geradeaus und kompromisslos. Dasselbe gilt dem
Tieftöner, der diese musikalischen Finessen ohne zu
zögern mitmacht, sich in die frickelnden Gitarrenebenen
ebenfalls hinaufschwingt und solide mitmischelt.
Interessant ist, wie sauber und rein der Bass klingt und
dennoch, wie er eine unglaublich konstante Druckwelle
auslöst und auf dieser mitreitet, durch alle 11 Songs
auf 'Solitude In Madness'. Das Schlagwerk double-bassed
meist konstant ebenfalls auf diesem technisch sehr hohen
Niveau, reitet von einem Pattern zum anderen, wie auf
Schienen geführt. Ja, es wird auch geblastet, gegrindet
und die groovenden Mid-Tempo-Parts werden ebenfalls
gepflegt intoniert. Der Gesang kratzt nahe am
Gutturalen, doch sind es die tiefen, bösen,
thrashig-deathigen Shouts und Screams, selbstredend
allesamt sehr verständlich vorgetragen, welche den
Gesamtsound perfekt vollendet. Eine hervorragend
druckvolle und saubere Produktion rundet dieses
ehrwürdige 'Solitude In Madness' ab. Oh, beinahe
vergessen, dass kultige und ahnengalerienwürdige
Coverartwork. Vader sind in einem Atemzug mit Cannibal
Corpse, Nile, Morbid Angel, Suffocation, Deicide,
Immolation, Death, Malevolent Creation, Monstrosity,
Hate Eternal, Dying Fetus und weiteren Heroen dieses
Death-Metals zu erwähnen. Anspieltipps sind selbstredend
alle Songs, von 'Shock And Awe' bis zu 'Bones', denn da
death-thrashed jedes Teilchen ohne Wenn und Aber.
Masterpiece in Death-Metal! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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ORMSKRIK - Ormskrik (LP) Fysisk Format Ormskrik,
2015 entstanden, mit dem Debutalbum 'Ormskrik', auf
welchem leicht thrashig-speediger Black-Metal gehuldigt
wird. 11 Songs haben sich auf das Debut geschlichen und
sich festgekrallt und dieser leicht thrashige Black
macht alleweil ganz grosse Freude. Weshalb? Nun, es
lässt den blackigen Sound noch vielseitiger und eben
blackiger erschallen, denn die Thrashelemente brennen
sich fest, so dass genügend Platz und Energie für den
Black geschaffen wird, welcher selbstredend mit
blastenden Elementen zügig intoniert wird, teils auch
mit schnellen, hymnenhaften Passagen. Zudem ist
'Ormskrik' richtig goil produziert; klar, druckvoll,
sauber und einfach voll in die Fritte. Angelehnt an die
ersten Gehschritte im thrashigen Black à la Venom,
Bathory bis zur ersten Slayer-Scheibe oder den kultigen
Immortal, Destruction und Sodom. Aha, jetzt ist die
Richtung mal vage vorgegeben. Yep, denn die thrashigen
Parts zeichnen den traditionellen Black-Metal von
Ormskrik aus, brandmarken diesen regelrecht. Da wird
kurz, heftig und schnell in den Soli geshreddert, die
Mainriffs rasen im Hypertempo auf den Saiten, sofern es
eben keine thrashig-groovigen Riffs sind, denn die sind
eher im Mid-Tempo bzw. Nackenbrecherbereich anzusiedeln.
Der Tieftöner ist definitiv nicht in skandinavischer
Manier gesounded, will schreiben, dass dieser sehr rein
und klar rüberkommt. Die Drumpatterns reichen von eben
speedig, groovig, thrashigen Hauptmomenten, in
Abwechslung mit den blackigen, blastbeatenden Elementen,
ja sogar leicht grindcorig, in nochmaliger Abwechslung
mit den straighten Double-Bass-Pattern. Ja, die Vocals
erinnern etwas an The Black Dahlia Murder, doch
unabhängig davon, sind diese Stimmbänder in den Gegenden
von leicht gutturalem Gesang bis zu den 'dreckigen',
tiefen, hasserfüllten Screams und Shouts, wie diese oft
in den brutaleren Thrash-Metal-Bands eingesetzt werden,
zu finden. Abgerundet mit einem herrlichen Coverartwork
macht 'Ormskrik' einfach höllischen Spass. Anspieltipps
wären 'Destroyer Of Worlds', 'Descend To Madness' oder
'Hecatomb', doch sind alle Tracks potentielle
Anspieltipps. Black-Metal mit sehr grossem
Überraschungswert. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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VEGA – Grit Your Teeth (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Vega hat sich bei mir in den
letzten Jahren von einem Geheimtipp, zu einer richtig
geilen und beständigen Truppe gemausert. Die «pfeffrige»
Stimme von Nick Workman, die es immer wieder
fertigbringt dem Track eine tolle Melodie einzuhauchen
sowie die Gitarren von Marcus Thurston und Mikey Kew
bleiben auch auf «Grit Your Teeth» die Merkmale der
Engländer. Irgendwo zwischen Gun und Def Leppard rockt
sich das Sextett erneut gefühlvoll durch die elf Tracks.
Herausragend einmal mehr ein sich aufbauender Song wie
«(I Don’t Need) Perfection». Bewusst wird auch auf
dieser Scheibe das Keyboards passend den Tracks
untergeordnet eingestreut. So bleibt zum Beispiel der
Titelsong, ein hart rockender Moment, den man vage auch
mit den alten Skid Row vergleichen kann. «Man On A
Mission» ist ein rockiger, an KISS erinnernder Hit, der
förmlich vor Spielfreude tropft. Wie auf jedem Album,
hat es auf dem neusten Streich diese sich sofort ins
Gehört bohrenden Songs, die melodisch, aber mit genügend
Härte ausgestattet viel Freude bereiten. «This One’s For
You», «Save Me From Myself», und «How We Life» gehören
dazu und werten das Album zusätzlich auf. Wieso Vega
nicht schon lang in aller Munde sind, bleibt eines
dieser vielen Geheimnisse im Musikbusiness, das wie
immer die Ohren und Augen offen hält und lieber «One Hit
Wonder» produziert und dann gleich wieder fallen lässt.
Hier ist eine Truppe, die mittlerweile mit dem sechsten
Album immer eins veröffentlichte. QUALITÄT! Also liebe
Leserschaft, gebt dieser Truppe die Chance, die sie sich
verdient. Wer auf Def Leppard, Gun, Danger Danger,
Tangier oder einfach sensationellen Hardrock steht, muss
hier zugreifen! Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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VELKHANOS - The Wrath (CD) Art Gates Records
Kaum hat das Album begonnen, geht es schon richtig los,
die spanische Band Velkhanos haut so richtig auf den
Putz. Nach einem kurzen mystischen Intro dröhnen rasende
Gitarrenriffe los, Drums hämmern und es erklingt ein
tiefer Schreigesang. Als ob das noch nicht genug wäre,
setzt dann noch starker Frauengesang ein und es entsteht
eine brutale und doch extrem melodische Mischung. Vor
allem als dann eine ruhige, melodiöse Bridge erklingt,
ist alles an Abwechslung vorhanden, was es braucht um
einen Song vielfältig zu gestalten. Wir sind jetzt erst
beim ersten Song des Albums und ich bin schon hin und
weg. «Black Omen» zieht im gleichen Tempo weiter, man
hört auch hier verschiedene rein instrumentelle Breaks,
in welchen die Musiker zeigen, was sie draufhaben, hier
gibt es aber im Unterschied noch Chorgesang zu hören.
Echt cool! Ab diesem Punkt wird es nur noch brutaler,
die Gitarrenriffe werden schneller, der Gesang
dämonischer, man hört weinende Kinder, die weichen Parts
werden immer weniger. Obwohl der Frauengesang im Verlauf
des Albums immer wieder einsetzt wird es immer düsterer,
doch die helle Stimme setzt damit einen eigenen Akzent,
welcher diese beiden Gegenteile umso mehr hervorhebt.
Seinen Ausklang findet das Album dann wieder in einem
ruhigen Song. Komplett Gesangslos aber durchzogen von
einer einfachen Melodie schliesst «Capricho Arabe» das
Werk ab. Zoé
Punkte
9.0 von 10
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SODOMISERY - The Great Demise (LP) Testimony Records
Mit 'The Great Demise' folgt das Debutalbum, also der
erste Longplayer, der 2015 in Stockholm, Sverige,
gegründeten Sodomisery. Well, ist ganz goiler, leicht
blackiger Death-Metal, welchen Sodomisery zelebriert und
ja, sie klingen gar nicht 'skandinavisch'. Die
Produktion ist sehr sauber und druckvoll, die Growls
kommen eher dem amerikanischen Death-Genre zugute. Auch
sonst ist das Songwriting sehr nach dem 'über den
grossen Teich' angelehnt und so ist es kaum
verwunderlich, dass eher Grössen wie Immolation,
Malevolent Creation, Hate Eternal, etwas Morbid Angel
und Konsorten herhalten, für den Vergleich, wohl
bemerkt, denn Sodomisery verfolgen auf 'The Great
Demise' einen eigenen, konsequenten Weg. Zudem strotzt
das Debutalbum mit einem herrlichen Coverartwork, was
ebenfalls den Weg in die Ahnengalerie freipflastert. Die
beiden Gitarren deathen, was das Zeugs hält, will
schreiben, dass die Riffs stets schwer, leicht
thrashend, daherrasen, ab und an sich ins Blackadeske
verziehen, jedoch sogleich wieder sich in den Death
betten. Ja, hymnenhafte Sequenzen werden durchaus
kreiert, atmosphärisch-blackige Momente stets generiert.
Interessant kommt auch der Aspekt zum Tragen, dass die
Soli stets melodiös, filigran, gefrickelt, geshreddert
und einfach solide sind. Der Tieftöner trägt sauber
seine Bassläufe hinzu, mal virtuos, mal einfach groovend
und dem Songwriting dienlich, jedoch eben nicht
'skandinavisch' leicht punkig, hardcorig scheppernd. Die
Drums blasten, grindcoren, meist jedoch straight in
Double-Bass-Manier dahinpatternd. Doch bei den
melodiösen Momenten öffnen sich auch beim Schlagwerk die
Mid-Tempo-Passagen passend. Der Gesang kommt richtig
goil tief screamend und shoutend, leicht am Gutturalen
kratzend, doch stets verständlich. Alles in allem sind
die Stimmbänder eher im shoutenden, tiefen
Death-Metal-Voicing. Anspieltipps wären da 'Into The
Cold', 'Sacrifice', 'In The Void' oder 'Arise'. Goil!
Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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ILLUMISHADE – ECLYPTIC: Wake of Shadows
Eigenvertrieb Enter the world of Illumishade!
Diese Gesangsstimme ist gleich zu erkennen – Sängerin
Fabienne Erni und Gitarrist Jonas Wolf von Eluveitie
starten ein neues Projekt namens Illumishade. Hierbei
handelt es sich um Fabiennes Masterprojekt an der ZHdK
(Zürcher Hochschule der Künste). Zusammen mit Yannick
Urbanczik (Bass), Marc Friedrich (Drums) und Komponistin
Mirjam Schnedl (Synth & Orchestrations) wird ein
Konzeptalbum umgesetzt, welches uns eine neue magische
Welt vorstellt. Diese besagt, dass die Welt nur
existieren könne, wenn der magische Kristall nicht
zerstört werde. Um diesen zu schützen, werden aus den
fünf in der Magiewelt präsenten Völkerstämmen je einen
Schutzgott, die sogenannten Illumi (so werden ebenfalls
die fünf Musiker bezeichnet) aufgestellt – und um diese
Stämme sowie die Illumi geht es in diesem Album!
Musikalisch deckt das Werk die ganze Bandbreite zwischen
Rock und Symphonic Metal ab. Nicht nur inhaltlich,
sondern auch musikalisch taucht der Hörer sofort in eine
neue Welt ein und versinkt in den Melodien Illumishades.
Das Werk liefert alles – von harten Gitarrenriffs,
energiereichen Refrains zu sinnlichen, verträumten
Balladen und atmosphärischen Parts. Das Album wird mit
Streichern, Möwengeschrei, ritualhaften
Perkussionseinlagen und einer schönen Gitarrenmelodie in
«Passage Through the Cloud» eröffnet. Gleich wird im
Verlauf klar, wie komplex dieses Scheibe wirklich ist.
Denn der zweite Song «The Calling Winds» wirkt wiederum
so, als würde er die Stimmung mit einem schleppenden
Riff und sinnlichem Gesang für den folgenden
energiereichen Knaller «Tales of Time» aufbauen. Darin
ist ebenfalls Chrigel Glanzmann von Eluveitie zu hören –
spannend diese Kombo mal ausserhalb des Volk Metals zu
hören. Ab diesem Track ist die Welt Illumishade
vollkommen aufgebaut und präsent. Fortlaufend werden
atmosphärische, verträumte und harte Tracks geliefert,
die nicht einzeln, sondern zusammen als Ganzes
betrachtet werden sollen. Trotzdem muss hier noch gesagt
werden, dass an sechster Stelle die Ballade «What Have I
Become» speziell heraussticht und ergreift. ECLYPTIC:
Wake of Shadows ist musikalisch sowie thematisch eine
Reise auf allen Ebenen – es wird eine unwiderstehliche
Dynamik erzeugt. Fabienne Erni berührt mit ihrer
kräftigen schönen Stimme, mit der sie durchgehend
passend spielt und so den Hörer an ihren ausgedrückten
Emotionen teilhaben lässt. Bei jedem weiteren Durchhören
fallen neue Feinheiten auf und so durchkämmt man die
hergestellte Welt Illumishades in jedem kleinsten
Detail. Ein gelungenes Konzeptalbum, in welches
unbedingt abgetaucht werden sollte! Sina
Punkte: 8.8 von 10
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BLACK RAINBOWS - Cosmic Ritual Supertrip
(Colored LP) Heavy
Psych Sounds Records Was sich vor zwei Jahren mit
dem Vorgänger “Pandaemonium” bereits andeutete, wird
jetzt durch den achten Langdreher des römischen
Stoner/Psych-Trios Black Rainbows bestätigt: Die Band
hat endlich ihre volle Reife erreicht. Auf „Cosmic
Ritual Supertrip“ (der Titel ist dermassen klischeehaft,
dass er schon fast augenzwinkernd selbstironisch wirkt)
ziehen die drei Musiker sämtliche Register und reichern
ihren fuzzlastigen Stoner Rock mehr denn je mit
reichlich Elementen sämtlicher affiner Musikgenres an.
Mit dem flotten Opener „At Midnight You Cry“ setzt man
erst mal den ersten Stoner-Akzent, um unmittelbar danach
mit dem verdrogten Heavy Blues-Fiebertrip namens
„Universal Phase“ zu überraschen. „Radio 666“ bewegt
sich irgendwo zwischen Monster Magnet und Wolfmother,
„Isolation“ würde auch auf einem Danko Jones-Album eine
gute Figur machen, „Hypnotized By The Solenoid“ hingegen
ist lupenreiner Space Rock mit wirklich dicken Eiern,
während dem „Master Rocket Power Blast“ von Overkill
eingeprügelt eine Thrash-Granate allererster Güte
ergeben würde. Soviel Abwechslung auf gleichbleibend
hohem Energielevel macht einfach Spass, und ich kann
ohne zu erröten behaupten, dass die Jungs mit „Cosmic
Ritual Supertrip“ ihr bisher stärkstes Werk abgeliefert
haben. Wer sich mit Vorliebe im Stoner/Space/Heavy
Psych/Desert-Universum bewegt, kommt um diese
Veröffentlichung nicht herum. Mirko B.
Punkte: 8.8 von 10
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HAIL SPIRIT NOIR – Eden In Reverse (LP)
Agonia Records The Night Flight Orchestra wird
mittlerweile wohl den meisten bekannt sein. Die
Anlehnung an die Prog-Rock Grössen der 70er und 80er
Jahre verhalf der Band international zum Durchbruch und
lässt die Anzahl der Konzertbesucher ständig steigen.
Hail Spirit Noir wird dagegen wohl deutlich weniger
Leuten ein Begriff sein, zumal die Griechen mit den
Wurzeln im Black Metal auch weitaus weniger fleissig
neue Alben der breiten Öffentlichkeit präsentieren. Mit
„Eden In Reverse“ steht nun aber das neue Werk in den
Startlöchern und dies braucht sich definitiv nich zu
verstecken. Doch aufgepasst, während sich bei The Night
Flight Orchestra die Gute Laune manifestiert, ist Hail
Spirit Noir die Kehrseite. Der Psychodelic-Rock/Metal
mit teils heftiger experimenteller Ausprägung ist nicht
für einen fröhlichen Retro-Abend gedacht, sondern betont
die depressivere Seite der 70er und 80er Jahre. Auch
wenn von den Black Metal Wurzeln bei der Band fast
nichts mehr übrig blieb, so könnte man doch sagen, dass
zumindest die dunkle Atmosphäre den Sprung in die
Gegenwart geschafft hat. Stranger Things trifft auf den
Soundtrack von der Serie Timm Thaler und die Melancholie
von „L'été indien“, dies hinterlegt mit Gitarrensound
wird in die aktuelle Zeit transferiert. Was Hail Spirit
Noir erstaunlich im Griff hat ist die Ausgewogenheit
zwischen den Psychodelic- und Experimental Klängen
versus den Melodien, welche den Zuhörer bei Verstand
halten. Dies gleicht zwar teilweise einer Wanderung auf
einem schmalen Grat, doch „Eden In Reverse“ lässt den
Zuhörer nicht abstürzen, auch wenn manchmal die Balance
etwas verloren geht. Trotz der hohen Wertung sei aber
gesagt, „Eden In Reverse“ ist kein Album für die Masse,
dafür ist es teils zu abgedreht, doch genau wegen dem
auch sehr spannend und wenn man in den 70er und 80er
Jahren aufgewachsen ist, dann gleicht das Werk einem
faszinierenden Ausflug zurück in diese Zeit. Wer also
neben den neusten Opeth auch alte Pink Floy und Tiamat
Scheiben nebeneinander stehen hat, sich gerne in der
Melancholie von Katatonia wälzt und keine Probleme mit
Synth- und Experimentellen Klängen hat der sollte hier
unbedingt ein Auge auf „Eden In Reverse“ werfen. Als
Einstieg würde ich erst mal „Crossroads“ und „The First
Ape On New Earth“ empfehlen, diese sind auch gleich die
härtesten Nummern und bleibt dabei die Faszination
erhalten, geht weiter von „Incense Swirls“ über „Alien
Lip Reading“ bis zum finalen „Automata 1980“. Wem also
The Night Flight Orchestra schlicht zu nett sind, der
hat mit Hail Spirit Noir das passende Gegenstück
gefunden. R.K.
Punkte: 8.8 von 10
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LINED – Soulcrifice (CD) Art Gates Records Bei
Lined handelt es sich um eine fünfköpfige Death/Thrash
Metal-Band, die sich 2007 im Baskenland gegründet hat.
Die kreativen Köpfe Rubén (Drummer) und Andoni (Guitar)
haben 2009 ihr selbstbetiteltes Debütalbum rausgehauen,
nach dessen Veröffentlichung aber schnell Ruhe
einkehrte. Nach vielen Besetzungswechseln und Jahren der
harten Arbeit steht jetzt, 11 Jahre nach dem Debüt, ihr
Zweitling „Soulcrifice“ in den Startlöchern. Lined haben
die zehn Jahre wirklich gebraucht, um kreative
Killerriffs und solide Gitarrenmelodien zu schreiben.
Das Intro „Bad Omen“ und der Opener „Rotten Society“
geben einen guten Einblick in das Können der aktuellen
Besetzung. Die Gitarrenparts nehmen eine tragende Rolle
ein und dröhnen direkt nach vorne. Die verschiedenen
Melodiebögen verhelfen den Songs zu einer ganz eigenen
Dynamik und Dramatik. „Nowhere To Run“ ist so ein Song,
bei dem alle Elemente von Lineds Sound zusammen kommen.
Das Stück startet relativ gemächlich mit düsteren
Gitarrenparts, die sich unter Drum-Salven zum ersten
Refrain hocharbeiten. Von da an wechseln sich dunkle,
thrashige Momente mit Blastbeat-Attacken ab und
harmonische Gitarrenlicks geben dem Song den Rest an
Qualität. Die Produktion von „Soulcrifice“ ist satt und
druckvoll und sollte eigentlich alte Fans sowie
Frischlinge gleichermassen glücklich machen. Lined ist
auch nach einer durstvollen Dekade ein musikalischer
Nackenbrecher gelungen. Oliver H.
Punkte: 8.8 von 10
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EISREGEN - Leblos (Gatefold Red Vinyl) Massacre Records Nun,
Eisregen muss man wohl kaum noch jemandem vorstellen.
Die Thüringer Todesmaschine walzt seit längerer Zeit
durch die Botanik und brachte zumindest früher
regelmässig Eltern und die deutsche BPJS, heute BPJM,
zur Verzweiflung. Was hat es da nicht alles an
Vorurteilen, Bannsprüchen und Indexierungen gegeben. Das
Ganze hat sich mit der Zeit etwas gelegt, allerdings
sind Eisregen nach wie vor ihrer Linie treu geblieben
und verbinden extremeren Metal mit bösen Melodien und
noch böseren Texten. Sänger/Schreihals Blutkehle wütet
noch angepisster als auf den Vorgängern, während die
Melodie-Fraktion beinahe noch virtuoser zu Werke geht
als zuvor. Mehr muss man da echt nicht sagen, ich
persönlich lasse da lieber Eisregen für sich selber
sprechen. Doch vorsicht, der Inhalt der Texte ist echt
brutal. Verstörend! Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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TUPLE – Wooden Box (CD) AOR Heaven Tuple ist der
Spitzname des Finnen Tommi Salmela. Der Mann konnte
vorallem als Sänger von Tarot und Lazy Bonez auf sich
aufmerksam machen, war aber auch an diversen weiteren
Projekten und Bands beteiligt. Nun wird der gute Tuple
mit einem Soloalbum vorstellig. Als Partner holte er
seinen alten Freund Riitis mit ins Boot, der die
Gitarre, Keyboards und Loops beisteuerte und zudem
sämtliche, auf Tuples Leben basierende, Songs verfasste.
Musikalisch bewegt sich der Vocalist in seinem
angestammten Umfeld. Das bedeutet, unter dem Banner des
Melodic vereint er knackigen Hard Rock und satten Heavy
Metal. Dabei wurde der Sound sehr voluminös und
kraftvoll umgesetzt. Die Songs besitzen ausgesprochen
viel Drive. Das Material besticht praktisch durchs Band
durch hohe Eingängikeit. Diverse Refrains gehen umgehend
ins Ohr und vermögen sich dort auch zu halten.
Musikalisch wurde die Scheibe glücklicherweise sehr
gitarrenlastig initiert. Das Keyboard dient als passende
Ergänzung zur Sechsaitigen, und so resultiert der Sound
im melodiösen Bombast-Metal. Ein Soloalbum eines kaum
bekannten Sängers kann selten Akzente setzen. Hier
verhält es sich anders. Tuple hat eine starke Scheibe
fabriziert, der zwingend eine Chance gegeben werden
muss. Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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HORNWOOD FELL - Cursed Thoughts (CD) Kadabara Music
Heftiger, straighter Black-Metal mit tiefen Screams
and Shouts schallt uns auf 'Cursed Thoughts' entgegen,
den zwei Brüdern Basili, namentlich Andrea und Marco.
Yep, italienischer, double-bass-heftiger Black aus
Lazio, Italia. Heftig-goile Produktion, klar, druckvoll.
Das Coverartwork ist hierzu sehr avantgardistisch
gehalten, zum Gehörten. Erinnert mich zeitweise etwas an
die letzten Sarcofago, etwas Dimmu Borgir, Immortal,
aber auch ab und an etwas Bathory und Venom sind
herauszuhören. Nun, 13 Tracks haben sich auf 'Cursed
Thoughts', dem bereits siebten Longplayer seit der
Gründung anno 2013. Ist Andrea für das Schlagwerk
zuständig, so übernimmt Marco den Tieftöner, die Lead- &
Ryhthmguitars als auch die herrlichen Vocals.
Intelligenter Black-Metal, der sich nicht scheut, seine
Ingredienzien auch aus dem Death-, Thrash-, Speed-Metal
zu holen, um eben den siebten Longplayer heftig
ausfallen zu lassen, diesen mit interessantem
Songwriting zu versehen und eine wahrlich 'versteckte'
Perle zu kreieren. Die Drums sind varianten- und
abwechslungsreich gepatterned, mal blastend oder gar
grindcorig daherreitend, mal straight
double-bass-attackierend, mal wild wirbelnd thrashig und
speedig, jedoch stets groovend, mit Hinzunahmen des
variantenreichen Beckenspiels sehr eigen. Die Gitarren
riffen sich rasend im Hispeed-Tempo durch die Songs,
gepaart mit ab und an deathigen Groovemomenten, dann
wieder sehr langsame und schwere Riffgewitter. Die Soli
sind meist shreddernd, hingegen die Melodylines sehr
kontrastproduktiv zu den schweren Riffs. Der Tieftöner
passt sich diesem frickelnden Riffgewitter an, sticht
klar zu den Gitarren heraus, nicht scheppernd wie im
skandinavischen Black meist intoniert, sondern sauber
und untermalend, das perfekte Bindeglied zwischen den
Drums und der Gitarren. Die Vocals sind einfach
einmalig, passen hervorragend zum Black, nicht zu hoch,
schön mittelmässig tief, einplatziert in die
Songstrukturen von 'Cursed Thoughts'. Anspieltipps wären
da 'Magnetic Horror', 'The Spiritual Dawn', 'The Spirits
Of The Dead', 'The Lake' oder 'The Valley Of Unrest'.
Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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BARISHI - Old Smoke (CD) Season Of Mist/Irascible
Sehr schleppend, nicht unbedingt doomig, eher
zähfliessend greift der progressiv angehauchte Metal,
auf einer Weise wäre es, vor allem durch die Soundwucht,
ein powervoller Metal, ergo: progressiver Power-Metal,
mit durch den in den leicht gutturalen Gängen gehaltenen
Vocals astreiner Death-Metal, was uns die US-Amerikaner
von Barishi mit 'Old Smoke', den vierten Longplayer der
Bandgeschichte, seit der Gründung im Jahre 2012, uns
daherfliessen lassen. So, nein, kein längster Startsatz
einer Rezession, sondern das musikalisch Dargebotene in
Hörform, yep. Es haben sich 6 Tracks auf den Viertling
gut positionert. Soundtechnisch erinnert es mich etwas
auch an Confessor, Cynic (in den Space-Momenten),
Atheist (in den Samba-Momenten), Opeth oder Howling
Sycamore. Im ersten Anflug des Zuhörens und Entdeckens
von 'Old Smoke' sind mir teil leicht stonersche und
alternativsche Noten aufgefallen und je mehr ich mich in
dieses Scheibchen reinknie, desto mehr fällt mir auf,
speziell spieltechnisch, die Tendenz, zu den bereits
deathigen Sangeskünsten, zu eben besagtem Death-Metal.
Ja, endlich, hier gibt's herrliche, solodeske Ausflüge
und Momente, technisch auf einem hohen Niveau, sauber
intoniert. Doch nebst dem frickelnden Etwas ist das sehr
interessante, progressive, leicht technische Riffing
etwas vom Eindrücklichsten, was sich in den Gehörgängen
sich problemlos einnistet. Variantenreiches Frickeln mit
Elementen aus dem progressiven Power-, Speed-, Thrash-,
leichtem Doom- und eben besagtem Death-Metal. Der
Tieftöner stammt soundakustisch aus dem eher
stonerschen, alternativen Eckchen, passt sich jedoch
sehr virtuos in die Songstrukturen ein und gibt dem
Gesamtsound eben besagten Wiedererkennungswert. Die
Drumpatterns wechseln von langsamen, doomigen Patterns
zu progressivem, double-basslastigen wie auch
blastbeatenden Momenten, gepaart mit leicht vertrakten
und doch straighten, groovenden Mid-Tempo-Parts. Die
Vocals erinnern nun eben etwas auch an Coroner, Cynic
und Atheist, da diese guttural gehalten sind, zumindest
meist, oder dann eben den verrauchten, thrashigen Shout
enthalten. Nicht vergessen, Barishi sind ein Trio. Das
Coverartwork ziert diese weitreichende, progressive
Spannweite, von Confessor über Opeth zu Atheist.
Anspieltipps wären da 'Blood Aurora', 'The Longhunter'
oder 'Entombed In Gold Forver'. Trotz vermeintlicher
'EP-Form' (= Songanzahli) ist 'Old Smoke' ein
full-length Longplayer mit 49:47 Minuten geworden.
Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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AVERSIO HUMANITATIS – Behold The Silent Dwellers
(CD)
Debemur Morti Productions Das Vier-Mann-Projekt.
mit dem wir es hier zu tun haben, wurde 2010 in Madrid,
Spanien gegründet und hat seit dem zwei Studioalben,
zwei Splits und eine EP veröffentlicht. Der Sound ist
schnell und wütend und grenzt sich nicht gross vom
typischen Klang des Second Wave Black Metal ab, wie wir
ihn kennen. Track Nummer eins ist «The Weaver Of
Tendos», welcher ohne intro zurechtkommt und direkt voll
mit schnellen Drums und harten Riffs durchstartet. Nur
in der Mitte des Songs gibt es eine kleine, melodische
Pause, bevor wir mit ganzer Kraft weiterfahren in den
nächsten Track «The Presence In The Mist». Dieser
verläuft etwas Langsamer und schleppt sich, begleitet
von Klagenden Vocals, weiter durch das Album. «The
Sculptor Of Thoughts» legt mit dem Tempo wieder einen
drauf und hat dabei noch eine sehr einprägsamen Melodie
am Start. Auch die Vocals werden hier etwas rauer und
wütender. Selbiges zählt auch für «The Wanderer Of
Abstract Paths», welcher einen sehr mächtigen Sound
fährt und eine starke Atmosphäre erschafft. Gerade gegen
Ende des Songs ist der ein echtes Brett. Mein Favorit
des Albums mit Sicherheit «The Watcher In The Walls».
Der schlägt in die gleiche Kerbe wie der erste Track und
führt uns somit fliessend weiter zum Abschluss: «The
Scribe Of Dust». Hier hört man nochmals alles, was das
Album vereint. Tempo, Melodic-Parts, klagende und
kraftvolle Vocals, alles mit dabei. Das Album ist ein
schönes Gesamtkonzept und birgt viel Abwechslung dafür,
dass es nur sechs Tracks lang ist. Ich werde es mir noch
einige Male durchhören, um festzustellen, ob es auch
langzeitig spannend bleibt, aber laut meiner ersten
Einschätzung haben wir mit «Behold The Silent Dwellers»
eine solide Scheibe in der Hand. Simu
Punkte: 8.5 von 10
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ANUBIS GATE - Covered In Colors Nightmare Records
Die ist ein komplettes
Cover-Album. Thematisch aufgeteilt in 5 Parts. Als 1.
"Starters Still Life In Mobile Homes" von Japan, "Red"
von King Krimson und "Plantage" von Under Byen. Man muss
dazu sagen, dass alle Sengs umarrangiert worden sind,
zum Teil echt krass. Das zeigt das Können und die
Vielseitigkeit der Dänen, die nun schon 20 Jahre in der
Prog-Szene mitmischen. Part 2. "The Jazz Metal Lounge"
beinhaltet ebenfalls 3 Songs. "Experiment" von Voivod,
krass geil gespielt. "Cromazone" von Mike Stern und
"Glamour Profession" von Steely Dan. Part 3. "The
Beautiful Ones". Hier versucht man es an "Entangled" von
Genesis und "Atlas" von Coldplay. Der Genesis-Song isz
übrigens sehr gut gelungen, das Feeling perfekt
eingefangen. Dann folgt der "Eighties Corner" mit Mike
Oldfields "To France", eine wunderschöne Nummer, perfekt
umgesetzt. Dann "Fade To Grey" von Visage, war ich ja
erst sehr skeptisch. Ich fand das Stück in der 80ern
schon scheisse. Aber was die Dänen da draus gemacht
haben ist echt ok. vor allem, wenn die Doublebass
einsetzen. Und dann S.A.T.O von Ozzy, ganz starke Nummer
der Dänen. Dann der 5. Part, das ist ja mal eine
spannende Mischung, Slayers "Aggressive Perfector",
"Back In Black" von Angus und co und zum Abschluss noch
die Beatles-Nummer "Strawberry Fields Forever". Alle
drei Songs sind komplett umarangiert. "Back In Black"
kaum wiedererkennbar, einfach klasse und 8 Minuten lang
mit Synthie-Parts und Pink Floyd-Einlagen. Ich muss
sagen, was Anubis Gate hier bieten ist grosses Kino.
zwar alles Covers, aber zum grossen Teil so verändert,
dass die fast als eigene Songs durchgehen. Unbedingt
anchecken das Teil. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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THE OTHER - Haunted (Gatefold Splatter Vinyl) Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb Was habe ich nicht
schon alles zu dieser Truppe geschrieben, und eigentlich
war ich immer begeistert von den Deutschen, die
auszogen, mittels Horror-Punk die Friedhöfe dieser Welt
zu erobern. Allerdings hat es sich in der letzten Zeit
auch gezeigt, dass die Mucke hier
Abnützungserscheinungen aufweist. Nicht wirklich
schlimm, aber genug, damit man sich die Frage stellt:
Wird das nächste Album wieder so wie das vorhergehende,
oder verändert man sich? Nun, der Zugang eines zweiten
Gitarristen hat damals bei "Fear Itself" anno 2015 hat
eine zusätzliche Heavyness mit eingebracht. Das
Grundrezept blieb dasselbe. Wie schon bei meiner
Rezension zur letzten Scheibe "Casket Case" angemerkt,
ist das ganze Zeug zwar echt geil, aber eben, es gibt
Ermüdungserscheinungen. Nun, prinzipiell könnte ich das
jetzt auch bei "Haunted" so stehen lassen. Wir haben
zwar immer noch sehr guten Horror-mässigen Punk, einen
echt genialen Sänger, der perfekt passt, entsprechende
Thematiken, Melodien und Rhythmen passen super.
Vielleicht werde ich auch einfach langsam zu alt, habe
zu viel gesehen und gehört, als dass mich "Haunted" noch
aus den Stiefeln hauen könnte. Deshalb überlasse ich es
den Neugierigen, den Kennern, wem auch immer, sich
selbst ein Urteil zu bilden. Aber eines muss gesagt
sein: Schlecht ist die Scheibe auf gar keinen Fall!
Schrecklich gut! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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SUBSIGNAL - A Song For The
Homeless (CD) Gentle Art Of Music
Eins vorweg, der 28. März 2019
im Club "Das Rind" In Rüsselsheim muss wirklich magisch
gewesen sein. Alle 12 Songs strotzen nur so vor
Spielfreude. Das eingespielte Team um Shouter Arno
Menses zeigt sich in Bestform und agiert als ein
eingespieltes Team. Man glänzt mit grosser Musikalischer
Vielfältigkeit. Nach dem härteren Startsong
"Touchstones" geht’s erst richtig los und Song für Song
fesselt den Zuhörer auf ein neues. Erstes Highlight das
geniale "The Bells Of Lyonesse", hier bei diesem sehr
melodiösem Refrain zeigt Arno, was er doch für ein
grossartiger, gefühlvoller Sänger ist, das ist grosses
Prog-Kino. Auch "The Sea" kommt sehr verspielt, so wie
es nur Subsignal hinkriegen. Und hier hört man mal
wieder, was Markus Steffen für ein fantastischer
Gitarrist ist. Aber das weiss jeder echte Proggie ja
schon seit Sieges Even. Markus kombiniert wie kein
zweiter harte und melodiöse Klänge auf seinen 6 Saiten.
Auch hier zaubert der Deutsche wieder viele magische
Momente aus seiner Gitarre. Aber auch seine Mitstreiter
Ralf Schwager (Bass), Dirk Brand (Drums) und Markus
Maichel an den Keys tragen einen grossen Teil zu diesem
überragenden Live-Werk bei. Hört euch nur mal das
verspielte "Walking With Ghosts" an, dann versteht ihr,
was ich meine. Vom letzten Album ist auch "La Muerte"
mit dabei, eine wahrlich spannende Prog-Nummer. Zum
Schluss gibt’s noch "Paraiso" und das unverzichtbare
"Paradigm" auf die Ohren, die beiden beenden ein
beeindruckendes, magisches, wunderbares Prog-Konzert mit
einer fantastischen Band, muss man einfach haben.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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CUTTIN' EDGE – Face Down (LP) Rebellion/Cargo
«Play it loud and drink some beer» heisst es im ersten
Lied dieses Debütalbums. Also etwa übersetzt «Dreht
diese Musik auf Laut und trinkt einige Biere dazu».
Diese Aussage ist dermassen passend für dieses Werk,
dass sich eigentlich alle weiteren Worte erübrigen. Das
ist euch zu billig? Ihr wollt mehr Informationen? Na
gut... Cuttin' Edge kommen aus der schottischen
Hauptstadt Edinburgh. 2018 gegründet setzen sie jetzt
mit «Face Down» ein erstes riesiges Ausrufezeichen.
Darin schicken sie sich an, die legitimen Nachfolger von
Motörhead zu werden. Aber Achtung: Sowie Airbourne keine
reine Kopie von AC/DC sind, sind es auch Cuttin Edge
nicht von Lemmys Truppe. Die Schotten packen ihrem rohen
Rock'n'Roll noch eine gehörige Portion Punkrock drauf.
Im Promozettel steht was von The Exploited. Ich selber
höre noch die Sex Pistols und The Ramones raus. Das
alles wird unterstützt durch einen druckvollen Sound,
der keine Gefangenen macht. Dass das Spiel nicht
100-Prozent exakt ist, gehört in diesem Genre zum guten
Ton und führt noch zu mehr Energie. «Face Down» ist pure
Power, die keine Gefangenen macht. Gut so. Cuttin Edge
wollen mit ihrem Debutalbum keine Popband sein, die
allen Leuten gefällt. Sie transportieren die Ästhetik
des Gefallenen, des Bauarbeiters und des Stahlarbeiters
und nicht diejenige des Hypsters oder Bankangestellten.
Damit werden sie die kantigen Herzen von Anhänger der
oben beschriebenen Bands im Sturm erobern. Hoffen wir,
dass die Schotten nach der Pandemie die Chance erhalten,
auf zahlreichen Festival zu spielen. Dort wird ihnen
Ruhm und Ehre gewiss sein. Wer es nicht glaubt, der höre
doch in folgende Lieder rein: «Only The Strong», «Play
It Loud» oder «Accident Emergency». Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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WITHERING SURFACE – Meet Your Maker (LP) Mighty Music
Der schwedische
Melodic/Death Metal hatte Mitte der 90er Jahre seinen
Durchbruch mit Bands wie In Flames, At The Gates oder
Dark Tranquility. Im Nachbarland Dänemark bündelten
derweil ein paar Jungs ihre Energien im Örtchen Næstved
und galten ab 1994 als die Begründer des dänischen
Melodic/Death Metal. Bis zu ihrer „Auflösung“ 2005
konnte Withering Surface vier Alben und einige EPs ihr
Schaffen nennen. Die Pause von fünf Jahren ist der
Truppe um Michael H. Andersen gut bekommen und mit „Meet
Your Maker“ geben sie diesen Sommer ihr Comeback.
Geplant gewesen wären Festival-Auftritte am „Copenhell“
und „Metal Magic“ aber wegen der Corona-Bestimmungen
wird sich die Band etwas anderes einfallen lassen
müssen, um ihre Rückkehr zu feiern. „Meet Your Maker“
beinhaltet neun brandneue Songs, die alle auf heisse
Ohren warten. Gemischt und gemastert wurde die Scheibe
von Jacob Hansen in den Hansen Studios. Die Songideen
stammen teilweise noch aus dem Archiv des 1997
entstandenen Debütalbums „Scarlet Silhouettes“,
allerdings neu aufgearbeitet mit der Energie, der
Technik und dem aktuellen Zeitgeist der Band. So kommen
Withering Surface’s Songs anno 2020 frisch und druckvoll
daher, wie bereits die Vorab-Single „Leaves In The
Stream“ eindrucksvoll bewies. Aggression wie beim Stück
„Alone“, etwas progressive Würze à la „Meet Your Maker“
oder die „Ballade“ „I’ll Soon Be Gone“ runden die Platte
melo-death-mässig geschmackvoll ab! Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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NORTHIWIND – History (LP&CD) No Remorse Records
Nach 33 Jahren veröffentlichen die Griechen ihr drittes
Album. Eine Truppe, die 1982 mit «Northcomin’» und 1987
mit «Mythology» ans Tageslicht trat. Dass der Vierer
somit nicht Nu Metal spielt dürfte klar sein. Sofort
fällt die angenehme Stimme von Dimosthenis Dovas auf,
die eine gewisse Schärfe hat, mit vielen tollen Screams
den Hörer aufmerksam macht und sonst in mittleren
Tonlagen shoutet. Musikalisch ist das Ganze
logischerweise von den alten Helden geprägt. Hier stehen
aber eher die neueren Uriah Heep sowie Black Sabbath zu
Toni Martin-Zeiten als Vergleich. Bei «King Alexander
The Third» schimmert sogar ein kleines bisschen die
alten Rainbow mit Ronnie James Dio durch. Und bevor
jetzt alle sich die Scheibe kaufen und mich dann
verdammen, dass die Qualität längst nicht bei diesen
Truppen ist - denen sei gesagt, dass dies Vergleiche
sind. Denn bei all dem kommt eine grosse Portion
Eigenständigkeit mit, welche die griechische Mentalität
ans Tageslicht bringt. Bei «Soldier’s Pay» ist es das
«New Wave Of British Heavy Metal»-Flair, das sofort an
alte Tygers Of Pan Tang, Diamond Head, oder Blitzkrieg
erinnert. Wer sich bei den erwähnten Bands zuhause
fühlte, sollte ich «History» unbedingt einmal anhören.
Auch, weil der Speedbolzen «Pyrrhos The Eagle» dem eh
schon abwechslungsreichen Album noch die Krone aufsetzt.
Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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LOUISE LEMÓN - Devil (LP) Creating Evil Art
`Schwedischer Death Gospel`, ich habe mich ja schon in
dieses Album verliebt, als ich nur den Titel des Genres
gelesen habe. Die Sängerin Louise Lemón bringt mit ihrer
klaren und ruhigen Stimme eine absolut melancholische
Atmosphäre hervor, begleitet von melodischen, passend
eingesetzten Instrumentals. Auf fünf Songs verteilt
zeigt dir Musikerin ihr Können, mal etwas feiner und
weicher, dann wieder klangvoller. Das ganze Album ist
von einer tiefen Melancholie und Sehnsucht geprägt, zum
Teil auf eine tieftraurige Weise, dann wieder auf die
Art, dass es an Fernweh erinnert. Fünf Songs mit einer
Gesamtspielzeit von knapp etwas über 15 Minuten sind mir
hier aber zu kurz, denn kaum geniesst man den Song so
richtig, ist er auch schon zu Ende. Und doch möchte ich
gerne mehr von Louise Lemón hören, denn sie hat echt im
Griff, was sie da tut. Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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STINKY – Of Lost Things (LP) M-Theory Audio
Stinky ist eine Female-Fronted Hardcore-Band aus dem
französischen Nantes. Während der Name vielleicht auf
einige kurios wirken mag, lässt ihr Sound keine Fragen
offen. Beeinflusst wurde die 2010 gegründete Truppe von
Bands wie Comeback Kid, Bane oder Miles Away. Die Musik
ist eine perfekte Mischung zwischen melodischem Hardcore
Punk mit einem Schuss Metal. Durch diese Verschmelzung
schafft der Fünfer den Spagat zwischen purer Energy und
Aggression. Nach zwei veröffentlichten Alben steht nun
mit „Of Lost Things“ die dritte Platte der Franzosen in
den Regalen. Die 11 Songs kommen grösstenteils im
schnellen Tempo daher und sind deshalb der perfekte
Soundtrack zum Moshen! Die charismatische Claire brüllt
sich auf „Of Lost Things“ sprichwörtlich den Leib aus
der Seele, und auch der immer wieder eingesetzte
Backgroundgesang trägt dazu bei, dass die Songs alles
andere als weichgespült sind. Die meist harten
Gitarrenriffs werden immer wieder mit melodischen
Passagen untermalt, sodass Stinky auf den Tracks nicht
zu eintönig klingen. Auch die Aufnahmequalität trägt
ihren Teil dazu bei, dass Stinky mit der vorliegenden
Scheibe ein ziemliches Hardcore-Brett abliefern, ohne
dabei das Rad neu zu erfinden. Wenn man etwas an den
„Stinkern“ bemängeln müsste, wäre es vermutlich die
Tatsache, dass der Trupp keinen wirklichen
Wiedererkennungswert bieten kann. Oft fühlt man sich an
andere Kombos dieses Genres erinnert, was aber
schlussendlich fürs Soundgefühl scheissegal ist, denn
wenn’s reinhaut, haut’s einfach rein! Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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VAMPIRE - Rex (LP) Century Media/Sony Aus
Göteborg, Schweden, folgen Vampire dem Pfad des etwas
angehauchten thrash-deathigen Metals mit 'Rex', dem
dritten Longplayer, seit der Gründung im Jahre 2011.
Dazwischen hängen jedoch jede Menge Singles und eine EP
wie auch einen Split-Output mit Miasmal, nebst den zwei
anderen Longplayers. 10 Songs säumen den Weg von 'Rex',
welche ebenfalls den umfassenden Ideenreichtum von
Vampire darlegt. Nun, die Faibles von Vampire sind klar
im thrashigen Death-Metal zu finden, will schreiben so à
la Possessed, Celtic Frost, Slayer, Autopsy, Dissection,
Repulsion oder alte Kreator. Die Riffs setzen einen
wahrlich in diese genannten Anfangstage zurück, teils
sogar speedige Elemente werden eingepfercht. Die
Gitarren sind sowohl rhythmisch als auch soloistisch
sehr melodiös unterwegs, eher mehr im thrashigen Metal
daheim, als im deathigen Bereich. Der Tieftöner wummert
rein und sehr dominant, was dem Gesamtsound ebenfalls
einen eigenständigen Stempel aufdrückt, ja, zeitweise
soliert der Bass irgendwie gar mit den beiden Gitarren
um die Wette. Interessant. Die Drums speeden, thrashen
und grooven mit den anderen Instrumente um die Wette,
stets straight, bis ab und an die Mid-Tempo-Parts, die
hymnenhaften Melodien angesetzt werden, um dann sogleich
in eben meist Double-Bass-Attacken rüber zu gleiten. Die
Vocals screamen und shouten stets verständlich in den
'kratzenden' Bereichen, was aber dem Sound sehr gut tut,
denn dieser wird dadurch noch gereifter und
'old-schooliger'. Die Produktion ist etwas an diese Zeit
angepasst worden, jedoch mit den heutigen Standards
hervorragend umgesetzt. Das Coverartwork passt ebenfalls
in die Ahnengalerie, einfach herrlich. Anspieltipps sind
'Inspiritus', 'Pandemoni' oder 'Anima'. Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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PATTERN SEEKING ANIMALS - Prehensile Tales (3
LPs)
InsideOut Music Es ist noch nicht mal ganz ein
Jahr vergangen seit dem Debüt und schon schieben die
Proggies aus USA den nächsten Longplayer nach namens
"Prehensile Tales". Auch hier behalten die Musiker ihre
besondere verspielte Art, Musik zu spielen, bei. Alles
klingt so locker und total nach Spass. Natürlich können
Basser Dave Meros und Ted Leonard und auch Ex-Spocks
Beard-Trommler Jimmy Keegan nicht ihre SB-Wurzeln
verbergen. Nur gehen die Jungs musikalisch etwas
breitgefächerter zu Werke. Da gibt’s schon mal auch Sax,
Trompeten, Flöte, Violine und Cello-Klänge zu hören.
Fast poppig startet man mit "Raining Hard In Heaven".
Aber natürlich schwenkt man bald in einen lupenreinen
Prog-Song. Auch "Here In My Autumn" und "Elegant
Vampires" sind einfach super coole Songs. Jimmys Drums
sind so „fucking tight“ und Dave Meros ist einfach ein
genialer Basser, sein einmaliges Spiel und der röhrende
Bass hat einen grossen Wiedererkennungswert. "Why Don't
We Run" klingt dann etwas anders, modern und mit vielen
anderen musikalischen Einflüssen, Hammersong, das hätte
nun wirklich nicht zu SB gepasst. Dann das Herzstück des
Albums, das 17 Minuten lange "Lifeboat". Eine sehr
spannende, variable Nummer, die die Spannung durch den
ganzen Song aufrecht zu erhalten vermag. Hey, genau so
macht man Prog-Long-Tracks. Die PSA haben hier natürlich
Einflüsse der grossen Genesis, Yes und auch etwas
älteren Marillion, aber das ist vollkommen ok. Ted sorgt
ja unter anderem mit seinem tollen Gesang für genügend
Eigenständigkeit. Den Jungs ist auf jeden Fall ein
starkes, sehr variables Prog Rock-Werk gelungen, das
unglaublich Spass macht. Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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HORISONT - Sudden Death (Gatefold LP) Century Media/Sony
Mutig sind sie ja, die fünf Jungs aus Göteborg, denn der
musikalische Wandel, den sie seit Erscheinen des Debüts
„Tva Sidor Av Horisonten“ (2009) kontinuierlich und
konsequent vollzogen haben, hätte durchaus auch mächtig
in die Hose gehen können. Standen früher knarzig-holzige
Gitarren und eine ab und an ordentlich polternde
Rhythmussektion im Vordergrund, dominieren heute
endgültig Tastenklänge das Geschehen, welche zwar die
Twin-Guitars nicht vollends ablösen, diese aber um
einiges diskreter klingen lassen. Glücklicherweise
gelingt es der Band (wieder einmal) das vermeintliche
Minus an Härte durch ein ordentliches Plus an
kompositorischer Raffinesse zu kompensieren. In diesem
Fall bedeutet das, dass man fleissig alles zitiert, was
in Sachen AOR und Stadionrock in den Siebzigern und
frühen Achtzigern die Nase vorn hatte, ohne es dabei
profan zu kopieren. Was höre ich da nicht alles raus,
was damals unverrückbar auf dem Rock-Olymp weilte. ELO,
Foreigner, Meat Loaf, Journey, Asia... sie alle haben
ihre unverkennbaren Spuren bei den fünf Schweden
hinterlassen, in „Gråa Dagar“ verneigt sich die Truppe
sogar vor den Beatles. Und wenn die Band in den leider
mittlerweile viel zu seltenen Prog-Einschüben die
Retro-Synthies aufheulen lässt, dann kann ich guten
Gewissens noch Yes auf ihre eh schon exquisite Liste der
Inspirationsquellen nehmen. Natürlich hat das alles mit
Hard Rock im eigentlichen Sinn nichts mehr zu tun, dafür
aber umso mehr mit zeitloser, klassischer Rockmusik,
welche auch in dieser modernen Neuinterpretation den
Test of Time bestehen wird. Mirko B.
Punkte: 8.3 von 10
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MAGICK TOUCH – Heads Have Got To Rock'n'Roll
(CD) Edged
Circle Nach zwei Longplayern und einer EP steht
das norwegische Trio Magick Touch mit einem weiteren
Album in den Startlöchern. Mit „Heads Have Got To
Rock'n'Roll“ geht die Band einerseits den
eingeschlagenen Weg konsequent weiter, anderseits
konnten sie das schon hohe Level noch dezent steigern.
Die Jungs bewegen sich im Classic Rock-Umfeld, lassen
sich aber nicht so einfach einordnen. Die frühen
Achtziger stechen dabei deutlich hervor. Man kombiniert
Hard Rock- und Heavy Metal-Elemente verschiedener
Stilrichtungen zu einem individuellen, eigenen, aber
nicht wirklich neuen Sound. Vom Label werden als
musikalische Anhaltspunkte Judas Priest, Saxon und
Rainbow ins Spiel gebracht. Als Ergänzung kann Thin
Lizzy und Def Leppard durchaus Sinn machen. Das
bedeutet, musikalisch stehen knackige Gitarrenriffs im
Vordergrund und bilden das Fundament. Darauf aufgebaut
werden gehaltvolle Tracks mit viel Substanz. Geradlinige
Melodien und eingängige Songstrukturen sind nicht die
Ausnahme. Was höchstens fehlt, ist der durchgehend rote
Faden. Das heisst aber auch, dass das Spektrum breit und
damit die Abwechslung gross ist. Somit ist von groovigem
Hard Rock über Stadionrock bis NWOBHM alles vorhanden.
Das Rad erfindet Magick Touch definitiv nicht neu, wer
aber auf charismatischen Hard Rock und Heavy Metal
steht, kann den Nordmännern durchaus eine Chance geben.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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HAKEN - Virus (3 LPs) InsideOut Music Schon
irgendwie strange, im Juni ein Album auf den Markt zu
bringen mit dem Namen "Virus". Dabei ist dies nur die
Fortsetzung der Vorgänger Album "Vector". Los geht’s mit
der modernen, harten Prog-Nummer "Prosthetic" volles
Rohr, böse und tief. "Invasion" klingt zwar auch modern
aber weniger brachial, mehr technisch. "Carousel" lebt
vom Auf und Ab der Härte und dem Tempo, krasse Nummer.
Die folgenden "The Strain" und "Canary Yellow" schlagen
in etwa in dieselbe musikalische Kerbe. Dann folgt das
fünfteilige "Messiah Complex", der vielleicht
anspruchsvollste Track von Haken überhaupt. Hier
durchlebt die Band alle nur möglichen Stile des
anspruchsvollen Prog Metal. Ist beim ersten Durchhören
nicht gleich nachvollziehbar, aber nach einigen
Durchläufen macht dieses Epos dann richtig Spass. Die
Jungs aus London haben es ja dem Zuhörer noch nie leicht
gemacht ihre Musik zu verstehen, das trifft auch auf
"Virus" zu. Haken sind sehr kreativ was ihre Musik
betrifft, und wer den Zugang zu den Briten mal gefunden
hat, wird seine Freude an der komplexen Musik der
Proggies haben. Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
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EXIT – Traces Of Human Existence (CD) Art Gates Records
Arrrgh! Knüppelhart rumpelt es im Karton der
Innerschweizer aus Sursee. Die Eidgenossen, die bereits
seit 1995 gemeinsam ihr Unwesen treiben, liefern auf
ihrem fünften Longplayer „Traces Of Human Existence“,
Death und Thrash Metal der progressiven Sorte ab. Neben
harten Riffs und Blastbeats bekommen wir nämlich auch
akustische Intermezzi, einige klare Gesangspassagen und
unzählige Tempowechsel serviert. Besonders der Gesang
rundet ihren Sound ab, der auf den Vorgängeralben
zeitweise Anlass zur Kritik gab. Diesbezüglich sehe ich
auf „Traces Of Human Existence“ keinen Grund. Die Jungs
scheinen ihre Aufgaben gemacht zu haben und sind über
die Jahre personell wie musikalisch zu einer Einheit
herangereift. Die Mischung macht’s ja bekanntlich aus
und die ist durchaus vorhanden. Trotz Progressivität
geht der rote Faden nicht verloren. Exit sind vier
technisch versierte Musiker, die nicht den gängigen
Trends nacheifern und ihr eigenes Ding machen. Bands
dieser Art sind in der weiten Welt des Einheitsbreis,
ein gefundenes Fressen! Hört rein! Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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BLEED FROM WITHIN - Fracture
(2 LPs)
Century Media/Sony
Seit 2005 treiben die Schotten
aus Glasgow das Unwesen im melodiösen Death-Metal,
Metal- und Deathcore und veröffentlichen mit 'Fracture'
den bereits fünften Longplayer mit 10 Songs, welche die
vorher genannten Stilrichtungen voll abdecken, ohne Wenn
und Aber. Nun, so einfach machen es Bleed From Within es
doch nicht, denn wie eine gut zubereitete Suppe wissen
die Schotten ganz genau, was 'Fracture' beigemengt
werden soll, so dass es eine kräftige Angelegenheit
wird. Et voilà, das haben sie auch geschafft. Welche
Zutaten wurden denn noch hinzufügt? Well, auf der Basis
des leicht technischen, metallischeren Deathcore wurden
Elemente des Thrash-, etwas Speed- und Power-, sowohl
auch astreiner Death-Metal hinzugefügt. Ja, auch die
soundtechnischen Spielereien, welche oftmals Platz im
Metal- und Deathcore zu finden sind, wurden ebenfalls
beigefügt. So ist ein sehr grooviges,
abwechslungsreiches, meliodös wie leicht deathiges und
gar thrashig-hardcoriges Album geworden, das 'Fracture'.
Ideal für das Home-Training gedacht, speziell auch für
die Region um die Nackenmuskeln. So sind Vergleiche zu
God Forbid, The Black Dahlia Murder, Caliban, Heaven
Shall Burn, The Haunted, Devil Driver, Divine Heresy
oder Sylosis nicht fehl am Platze, und dennoch
überzeugen Bleed From Within mit Eigenständigkeit und
vor allem einer sehr speziell generierten Wucht. Auch
hier gibt's wieder was für Frickelfans, mal etwas
heftige, dann wieder sehr melodiöse, mal etwas längere,
aber auch kurze Soli pflastern den Weg. Gerifft wird
auch ganz anständig und stets groovend, egal ob es nun
die ruhigen Momente in den Songs oder die heftigen
Ausbrüche im Songwriting darstellen. Die zwei Gitarren
ergänzen sich perfekt, die Eine mal verspielt, die
Andere einfach groovend, die Eine mal ultrahart, die
Andere dann mit Melody-Lines untermalend. Der Tieftöner
ergänzt diese beiden Spielattacken mal untermalend, dann
eine dritte Stimme kreierend. Die Drumpatterns reichen
von Blastbeats bis speedigen Attacken, von Thrashmongern
à la Slayer zu einfach groovigen Momenten à la God
Forbid. Mit wirbelnden Sticks und straighten, corigen
Spieltechniken wird auch der N.Y.-Hardcore stets
hochgehalten. Die Vocals sind meist shoutend und
screamend, sehr dem N.Y.-Hardcore verbunden. Doch geht
es ab und an in die gutturale Welt der Sangeskunst, dann
wieder auch sehr in ruhigeren Stimmgebiete, will
schreiben, die Abwechslung ist und wird auch hierbei
gross geschrieben. Ein geniales Artwork, die rote Farbe
ist einfach stark, sowie die sehr druckvolle Produktion
rundet 'Fracture' erfolgreich ab. Anspieltipps wären da
'Pathfinder', 'Into Nothing', 'Night Crossing', 'Ascend'
oder 'A Depth That No One Dares'. Leopold
Punkte:
8.2 von 10
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SHAMAN ELEPHANT - Wide Awake but
Still Asleep (LP) Karisma Records
Diese norwegische Band ist
wieder mal ein exemplarisches Beispiel dafür, wie man
meine Wenigkeit mit Musik geistig und intellektuell
überfordern kann. Einerseits finde ich den deutlich
progressiven Ansatz von Shaman Elephant absolut
grossartig, erinnert er mich doch in seinen stellenweise
recht heftigen Ausbrüchen an diverse Artrock-Glanztaten
der Siebzigerjahre, ich denke hierbei in erster Linie an
Yes. Andererseits sind Shaman Elephant in ihrer
Stilvielfalt dermassen offenherzig, dass ich beim
Anhören des Albums oft nicht mehr wusste, was Vorne und
Hinten ist. Da trifft traditioneller Progressive Rock
auf Alternative Rock auf Psychedelic Rock auf Classic
Rock auf... Einer der Songs trägt den Titel „Steely
Dan“. Wer das Songmaterial der gleichnamigen
Fusion-Giganten aus den Siebzigerjahren kennt, kann sich
vorstellen, wie die vier jungen Burschen über
Genregrenzen denken. Aber es ist absolut okay, sie
lassen ihrer Kreativität den ganzen nötigen Freiraum und
kreieren damit spannende Songs mit Anspruch und viel
Dynamik. Das muss man nicht verstehen, das muss einem
auch nicht zwingend gefallen, aber würdigen sollte man
es trotzdem. Als klarer Sieger meines Herzens flitzt das
hypnotische Schlusslicht “Strange Illusions” über die
Ziellinie. Es ist erstaunlich, wie es die vier jungen
Kerle scheinbar mühelos schaffen, Led Zeppelin-Vibes mit
vertrackt-progressiven Rhythmen und der Sound-Opulenz
des Shoegaze zu kombinieren. Wer sowas fertig bringt,
verdient es gehört zu werden. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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MAGNUS KARLSSON’S FREE FALL – We
Are The Night (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Magnus wurde bekannt durch seine
Mitarbeit bei Primal Fear, aber auch seine Truppen, wie
Free Fall und The Ferrymen, oder Projekten wie
Starbreaker, Allen/Lande, Place Vendome, plus
Kiske/Somerville. Ja, der Schwede ist ein gerngesehener
Songwriter und Gitarrist, der mit seinem virtuosen
Spiel, immer wieder vage an Yngwie Malmsteen und John
Norum erinnert. Beim dritten Free Fall-Werk bekommt er
gesangliche Unterstützung von Dino Jelusick (Animal
Drive, Dirty Shirley), Renan Zonta (Electric Mob, hab
ich es nicht geschrieben, beim Review von Electric
Mob?!), Noora (Battle Beast), Tony Martin und Ronnie
Romero (Vandenberg, ehemals CoreLeoni). Eigentlich ist
dieses Werk einmal mehr ein Zusammenwürfeln von
Musikern, welche bei Frontiers Music unter Vertrag sind.
- Fehlt nur noch Alessandro Del Vecchio. - Sorry, aber
so langsam werden diese «Projekte» ermüdend und auch
wenn das musikalische Können der Musiker vorhanden ist,
weniger ist mehr und Mann könnte sich derweilen mehr auf
seine Stammcombos kümmern… Kommen wir zu «We Are The
Night», ein Album, das mit melodischem Metal
ausgestattet ist, den hymnischen Part nicht vermissen
lässt und auch immer ein bisschen in der klassischen
Musik eintaucht. Das leidige Thema ist, dass die Songs
grundsätzlich verdammt gut sind, aber leider nach dem
Hören kaum was hängen bleibt. Tausend Mal gehört, aber
die Identität geht völlig baden und am Ende der zwölf
Tracks erinnert man sich kaum an was. Ausser, dass es
viele tolle Sänger zu hören gab und der Gitarrist uns
schwindlig gespielt hat. Übrigens ist der Gitarrist auch
noch Trommler, Keyboarder und Bassist… Hört euch mal die
beste Nummer «One By One» (dank dem einmal mehr
unglaublichen Gesang von Ronnie) an. Ansonsten können
hier Battle Beats-, Sabaton, oder Beast In Black-Fans
ein Ohr voll riskieren, denn hier könnte das Klientel
für «We Are The Night» sein. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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DARK ARENA – Alien Factor (Re-Release LP) Pure Steel
Records
Pure Steel Records hat
dieses Werk von 2006 der amerikanischen progressiven
Heavy-Metaller wieder ausgegraben. Der Anlass ist kein
erfreulicher: Gitarrist Paul Konjicija ist im letzten
Jahr verstorben. Gegründet wurde die Band 1994. Zehn
Jahre später stiess der Gitarrist dazu. Mit ihm
veröffentlichten die Amerikaner zwischen 2006 und 2012
drei Alben. Offiziell aufgelöst wurde die Gruppe seither
nie, weitere Werke gab es seither aber nicht mehr.
Gleichzeitig mit Konijcija stiess Sänger Juan Ricardo
zur Band, der seine Stimme unter anderem auch Ritual
leiht. Jetzt kommt es also zur Wiederveröffentlichung
dieser eigenwilligen Musik. Sie überzeugt mit einer
speziellen Mischung aus Heavy Metal, Thrash Metal,
symphonischen Klängen und Prog Metal. Die Wechsel
erfolgen oft abrupt und erzeugen eine Atmosphäre, die
man beim Anblick eines schönen und lieb dreinschauenden
Hundes empfindet, der plötzlich anfängt zu bellen und im
nächsten Moment sich wieder lammfromm streicheln lässt.
Diese Kauzigkeit mach Alien Factor zu etwas Speziellem.
Dies führt zu einem ehrfürchtigen respektvollem
Innehalten, selbst dann, wenn man mit dem Sound
eigentlich nur wenig abgewinnen kann. Eine
Wiederveröffentlichung von «Alien Factor» macht deshalb
Sinn. Hier geht es schlicht um Kunst und nicht um das
grosse Massenprodukt, das auf Biegen und Brechen jedem
gefallen will. Wer sperrigen rifflastigen Prog Metal
mag, sollte deshalb unbedingt in dieses Album reinhören.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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ELECTRIC MOB – Discharge
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Zuerst dachte ich an neues
Projekt vom Mats Levén, aber die kraftvolle Stimme
gehört zum Brasilianer Renan Zonta. - Und wer jetzt
gleich denkt, dass man hier einen weiteren
Klasse-Sänger, wie Dino Jelusick (Animal Drive), in
kommenden Frontiers-Projekten singen hören wird… -
Electric Mob sind stilistisch mit Country, Blues und
ganz viel traditionellem Hardrock gesegnet. Dabei ist es
nicht nur das kräftige Organ von Renan, sondern auch die
Brett-Gitarre von Ben Hur Auwarter, der mit seinen Riffs
immer wieder an Richie Kotzen erinnert. Somit kommen
Traditionalisten des Hard Rocks bei dieser Scheibe auf
ihre Kosten und werden Lieder wie «King‘s Ale», «Far
Off», die wunderschöne, swingende Ballade «Your Ghost»,
das flotte «Upside Down» und das schmissige «Brand New
Rope» abfeiern. Es hat aber auch einen kleinen «Stinker»
dabei. Mit «Gypsy Touch» verirrt man sich zu sehr in
funkigen Elementen wie damals Extreme. Das Album wird
seine Freunde finden, spezielle die Fans von Animal
Drive, oder Dirty Shirley werden sich angesprochen
fühlen. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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AVERSIONS CROWN - Hell Will Come For Us All
(CD)
Nuclear Blast/Warner Das vierte Studioalbum der
Australier Aversions Crown mit 9 Tracks beseelt. Seit
2009 beackern Aversions Crown den Death-Metal-Acker, mal
mit mehr Black-Metal, dann wieder mit etwas mehr
Deathcore um schlussendlich den klassischen Death-Metal
durchdrücken zu lassen. Ihr Metal wird als 'technischer
Deathcore' beschrieben, da doch Paralellen zu Cattle
Decapitation, Thy Art Is Murder, etwas Rings Of Saturn
und Abiotic auszumachen sind. Der Gesamtsound klingt
sehr modern, auch die Produktion von 'Hell Will Come For
Us All'. Jongliert wird zwischen Blastbeasts, vertrakten
und technischen Spielmomenten, als auch mit melodiösem
Riffing, welches einerseits eben durch satte Riffs als
auch durch sehr nervöses Frickeln untermalt wird.
Interessant ist, dass es zwei Gitarristen, jedoch keinen
Bassisten bei Aversions Crown neuestem Output 'Hell Will
Come For Us All' gibt, jedoch holen sich Aversions Crown
live durch Gastbassisten den Tieftönereffekt. Wieso
fällt dies auf dem neuen Album nicht so extrem auf, dass
ein/e Bassist/in nicht mit von der Partie ist? Well,
einfach zu beantworten, denn die beiden Gitarristen
operieren mit je 8-Saitern am offenen Herzen. Will
schreiben, so à la Animals As Leaders, die ja mit
ebenfalls zwei Gitarren, also 8-Saitern, und einem
Drummer unterwegs sind. Aha, aber doch wieder zum
Release zurück. Die Tracks sind sehr atmosphärisch
gehalten, pompös und powervoll, beinahe schon
theatralisch, will damit schreiben opernmässig, schwer
und wuchtig. Bombastisches Riffing, gepaart mit einigen
technischen Fricklingmomenten, ein doppeltes
Gitarrengewitter, welches ab und an Harmonieläufe
generiert, jedoch nur sehr seltene, solodeske Momente
hinzaubert. Blastbeats, wuchtige Double-Bass-Attacken,
gepaart mit leicht doomigen Anliehen, danach wieder
groovende und straighte Drumpatterns. Die Growls sind
verständlich, sehr tiefer gutturaler Gesang. Abgerundet
wird dieser Release durch ein sehr gelungenes und zum
Gesamtsound passendes Artwork von Eliran Kantor.
Anspieltipps wären da 'Born In The Gutter', 'Paradigm',
'Hymn Of Annihilation' oder 'Sorrow Never Sleeps'.
Technical Deathcore from Australia. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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JAZZ SABBATH - Jazz Sabbath
(LP)
Blacklake Records
Der Skandal könnte nicht grösser
sein. Jazz Sabbath wurden im fernen Jahr 1968 im Zuge
der sich anbahnenden britischen Jazz – Welle gegründet.
Schon sehr bald hatte man genügend Songs für ein
vollwertiges Album zusammengetragen, die dann auch flugs
aufgenommen wurden, doch ein Herzinfarkt streckte den
Pianisten und Bandleader Milton Keanes vorerst nieder,
und die geplante Albumveröffentlichung, welche für
Freitag den 13. Februar 1970 geplant war, wurde auf
unbestimmte Zeit verschoben. Als Milton im September
1970 endlich aus der Hospitalisierung entlassen wurde,
musste er entsetzt feststellen, dass eine vierköpfige
Kombo aus Birmingham, die sich auf absolut unverschämte
Art und Weise sogar noch erdreistete, sich „Black
Sabbath“ zu nennen, fünf der sieben Songs geklaut hatte
und sie in so genannten „metallischen“ Versionen auf
ihren beiden ersten Alben veröffentlicht hatte. Die zwei
restlichen Jazz Sabbath-Standards „Changes“ und
„Children Of The Grave“ wurden von der skrupellosen Band
ebenfalls geklaut und auf zwei später erscheinenden
Alben in kaum wiederzuerkennenden Fassungen
veröffentlicht. Vergeblich versuchte damals Milton
Keanes, diesem ruchlosen Haufen langhaariger Proleten
aus Birmingham das niederträchtige Handwerk zu legen.
Die damalige Plattenfirma, Rusty Bedsprings, existierte
mittlerweile nicht mehr, der Labelboss sass im Gefängnis
und ein verheerendes Feuer, das sich später als
Brandstiftung zum Zweck eines Versicherungsbetrugs
erweisen sollte, hatte sämtliche Bestände der Debüt –
Erstpressung auf Vinyl zerstört. Es ist dem schieren
Zufall zu verdanken, dass im späten Jahr 2019 die
Mastertapes der Recording Sessions entdeckt wurden, so
dass jetzt das Jazz Sabbath – Debüt in remasterter
Version endlich erscheinen kann. Klingt unglaublich?
Steht aber so auf der Homepage von Jazz Sabbath, und
wenn ihr daran zweifelt, dann schaut euch auf Youtube
die Dokumentation „Jazz Sabbath - the documentary“ an.
Die Beweise sind erdrückend, das ist die Wahrheit! Und
für all jene, die ihr Leben immer noch ohne Aluhut und
Verschwörungstheorien bestreiten können, stellt dieses
Album die durch Milton Keanes (aka Adam Wakeman, Sohn
von Rick Wakeman) plus Mitmusiker genial-witzige Art
dar, Black Sabbath – Klassiker in lässig swingenden
Jazz-Fusion – Versionen zu interpretieren, die sich nur
so nahe wie nötig an den Originalen orientieren, das
Ganze eingepackt in eine originelle Story, welche in
ihrer verdrehten Absurdität nur dem typisch britischen
Humor entspringen kann. Musik ist Geschmackssache, Jazz
ist nicht mein Ding, aber die Idee dahinter und die
astreine musikalische Umsetzung verdienen einfach zwei
fette Bonuspunkte, reinhören! Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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MASTER MASSIVE - Black Feathers On Their Graves (CD)
ViciSolum Productions Ausgehend von der Anzahl
Tracks, nämlich nur deren drei (!) könnte man glatt
davon ausgehen, dass es sich hier nur um eine EP
handelt, doch dem ist nicht so. Die gesamte Spieldauer
des zweiten Longplayers von Master Massive beträgt etwas
mehr als 33 Minuten. Das dürfte ruhig etwas mehr sein,
aber wir erinnern uns, dass Slayers Masterpiece «Reign
In Blood» (1986) mit zehn Songs exakt auf 28:59 Minuten
kam. Und um nochmals mit Zahlen um sich zu werfen, sei
hierzu der Hinweis auf den Opener und Titeltrack «Black
Feathers On Their Graves» gegeben, der mit 18:15 Minuten
gleich eine ganze LP-Seite beansprucht. Das riecht
schwer nach einem langfädigen Epos und doch bringen es
die Schweden hin, hier keine Langeweile aufkommen zu
lassen. Der grundsätzlich von einer Hammond
unterwanderte Metal-Sound klingt dabei eher nach den
80ern als nach den 70ern und erinnert teilweise an die
leider verblichenen Österreicher Stigmata alias Stigmata
IV alias Stygma IV. Dies mitunter auch, weil der neue
Frontmann Marcus Karlsson sich etwas nach Ritchie
Krenmaier anhört. «Pictures In The Sand» (11:04 Min.)
könnte dann teilweise und wenn von Dan Swanö (Edge Of
Sanity) eingesungen, auch auf dessen Killer-Album
«Moontower» (1998) stehen. Zumindest vermitteln das
einige Hammond-Parts. Hinten raus lassen sich auch
Sequenzen ausmachen, die durchaus dem Progressive Metal
zuzurechnen sind. «Castles In The Air» als kürzester
Track (3:59 Min.) setzt dann den deutlichsten Marker in
Richtung Stigmata und man wird nach den beiden
Longtracks richtiggehend davon überrascht, dass die
Scheibe abrupt zu Ende ist. Noch ein Song mehr auf
diesem Level hätte «Black Feathers On Their Graves» gut
zu Gesicht gestanden. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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VILE CREATURE - Glory, Glory!
Apathy Took Helm! (CD) Prostetic Records
Ihren Einstand bei Prostetic
Records gaben Vile Creature mit "Preservation Rituals
2015-2018" und haben mich positiv überrascht. Laut
schreiend startet "Harbringer Of Nothing" und da ist
schon von Beginn weg klar: Das ist keine Musik für
romantische Zweisamkeiten! Schwermütig und im
reduzierten Zeitlupentempo schleicht dieser Song an uns
vorbei! Die konstanten Schreie gehen durch Mark und
Bein! "When The Path Is Unclear" kommt aus den
unheimlichen Tiefen und ist mit sehr spärlichem
Instrumenteneinsatz ausgestattet! Das heisere Gekrächze
macht die Sache auch nicht leicht verdaulicher! Hat
etwas Beruhigendes und Meditatives zugleich. Sehr
reduziert geht auch dieser Song erst nach elf Minuten
ins Ziel. Manchmal schimmert Sunno)) durch! Dissonanz
ist ein allgegenwärtiger Begleiter bei "You Who Has
Never Slept". Nicht mehr ganz so düster wie die beiden
Vorgänger, aber immer noch sehr zermürbend! Ein
richtiger Hit in der Welt von Vile Creature! Bis jetzt
ist diese Album sehr geil, was aber danach folgt, ist
leider sehr verstörend! Andächtig wird in die heilige
Messe namens "Glory,Glory!" mit Kirchenchorgesängen
gestartet und daran ändert sich im ganzen Song auch
nichts mehr! Wer hätte schon mit einem andächtigen
Gospelsong auf diesem Album gerechnet? Vielleicht wollen
Vile Creature so um Vergebung für den vorgängig
produzierten Krach bitten?! Anscheinend sind alle Sünden
getilgt, denn mit "Apathy Took Helm" wird wieder gehörig
Krach fabriziert, auch wenn sich noch einige Spuren von
Gospel im Sound eingenistet haben. Auch dieser Song ist
ein zäher Brocken, wird aber zum Schluss wieder mit
Kirchenchorgesängen aufgelockert. Dieses Album von Vile
Creature ist sehr anstrengend und die erste Hälfte ist
einfach nur genial, was man leider von der zweiten Häfte
nicht sagen kann! Krachfetischten, die bei Sunno)) so
richtig auf Betriebstemperatur kommen, sollten dieses
Album unbedingt antesten! Roolf
Punkte:
7.9 von 10
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(16) - Dream Squasher (LP) Relapse Records Die
Amis von (16) melden sich nach vier Jahren mit dem
achten Album "Dream Squasher" zurück. Noisig und herb
ist der Einstand mit "Candy In Spanish". Neu werden die
Leadvocals von Bobby Ferry übernommen, der vorher nur im
Background mitsingen durfte. Die sägenden Riffs waren
und sind immer noch ein Markenzeichen von (16). "Me And
The Dog Die Together" ist ebenfalls rüpelhaft bis in die
Haarspitzen und besticht durch brutales Riffing. Trotz
der Brutalität grooven die Riffs aber ohne Ende. Ruhiger
lässt es "Sadlands" angehen, und der hypnotischen
Wirkung kann man sich fast nicht entziehen! Das geht
schon in die Richtung Psychedelic Rock. Das stimmige
Gitarren-Solo fügt sich wie ein fehlendes Puzzle-Teil
ins Gesamtbild ein. Auch diese Seite von (16) hat
unbestritten ihre Reize. Mit "Harvester Of Fabrication"
wird langsam und brachial zu Werke gegangen. Der Gesang
ist passend zum noisigen Sound masslos verzerrt! Doomig
kommt mit "Acid Tongue" wieder eine andere Facette von
(16) ans Licht, und auch im Zeitlupentempo beweisen
(16), dass man brutal und zerstörerisch sein kann. Das
fühlt sich so an, wie wenn man zwischen zwei Mühlsteine
geraten wäre! "Agora (Killed By A Mountain Lion)"
beginnt zwar leise, aber wartet dann mit einer
gewaltigen Anzahl von Riffs auf! Kurz und heftig, geht
"Ride The Waves" über die Bühne. An der Brutalität
mangelt es nicht, aber leider an der Abwechslung schon.
Eine Felswand an Riffs erwartet uns in "Summer Of 96"!
Dieser Song groovt sehr gleichförmig dahin und kann
leider keinen bleibenden Eindruck im Gedächtnis
hinterlassen. Das gilt leider auch für die anderen
Songs! Gut gespielt und stumpf ist Trumpf, aber was
wirklich fehlt, ist die Abwechslung! "Screw Unto Others"
ist ein Song, der groovt und zugleich mit einer
nervenden Dissonanz aufwarten kann. Dieser Song hat
geniale Momente, aber leider auch solche, die zum
Vergessen sind. Der letzte Track hört auf den Namen
"Kissing The Choir-Boy" und nochmals werden alle
möglichen Riffs ausgepackt. Diesem Album, das keineswegs
schlecht ist, fehlt einfach die Abwechslung und so hört
man gefühlt immer wieder den selben Song! Roolf
Punkte:
7.9 von 10
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JESSICA WOLFF - Para Dice (CD) Metalapolis
Records/Phonag Wer Ende 2018 ein Konzert von
Treat besucht hat (unter anderem in der Hall Of Fame in
Wetzikon am 09.11.2018) kam neben Dark Sky auch in den
Genuss von Jessica Wolff. Die Finnin, die ausser einer
talentierten Sängerin auch noch Schauspielerin,
respektive Stuntfrau ist und sich ausserdem mit Kung-Fu
fit hält sowie einen Python als Haustier hält (!),
bringt mit «Para Dice» ihr drittes Studioalbum an den
Start. während auf den ersten beiden Alben gefälliger
wie zumeist melodischer Pop-Rock geboten wurde, bratzen
die Gitarren auf der neuen Scheibe spürbar mehr. Bei
entsprechender Lautstärke können nicht festsitzende
Fensterscheiben, zum Beispiel beim Opener «Ella's Song»
sowie bei «Fight Forever», «Superhero», «Demons» oder
«Take Me Away», locker zum Vibrieren gebracht werden.
Teilweise werde ich stimmlich an die junge Avril Lavigne
erinnert. Ein lieblicher Song wie «Love Me Like You
Never Did Before» (vom Vorgänger-Album «Grounded»,
2017), der auf Spotify bisher über eine halbe Million
mal abgespielt wurde, findet sich auf der "make it or
break it" Scheibe allerdings nicht. Die insgesamt zehn
Songs gehen, bis auf das poppiger gehaltene «The Sunny
Side Of The Bay» mit vergleichsweise ordentlich Drive
über die Ziellinie. Live dürfte das Ganze dann noch eine
Kante härter daher kommen. Wer die Musik von Jessica
Wolff bereits kennt, dürfte ob dem Härtezuwachs ziemlich
überrascht sein. Die druckvolle Produktion sorgt dabei
für zusätzlichen Schub. «Para Dice» besitzt, bewusst
oder unbewusst, durchaus Stadion Rock Potenzial. Dennoch
ist die Luft in der Oberliga mittlerweile reichlich dünn
geworden, und grössere Erfolge werden sich deshalb kaum
mehr einstellen lassen. Rockslave
Punkte:
7.8 von 10
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BLACK ORCHID EMPIRE – Semaphore
(CD)
Long Branch Records/Musikvertrieb
Das Trio Black Orchid Empire
meldet sich mit zukunftsweisendem Rocksound zurück. Sie
verbinden brutale Wildheit mit intensiver melodischer
Schönheit und erschaffen damit eingängige Musik voller
unvergesslicher Momente. Technisch anspruchsvolle und
komplexe Grooves mischen sich mit gigantischen
Mitsingchören und haben der Band bereits eine weit
verbreitete Fangemeinde eingebracht. Black Orchid Empire
ist eine überaus fleissige Live-Band, die bereits
ausgiebig durch Europa und Grossbritannien getourt ist.
Über ausverkaufte Shows mit Skunk Anansie oder Ravenface
und diverse Festival-Auftritte erspielte sich die Band
ihren Ruf als grossartige Live-Truppe, die man für die
Zukunft unbedingt auf dem Radar haben sollte. Bereits
für die Vorgängeralben „Archetype“ und „Yugen“ konnte
das Rock-Trio hervorragende Kritiken einfahren und mehr
als eine Million Streams erzielen. Mit dem nun neu
vorliegenden Sci-Fi-Konzeptalbum „Semaphore“ blicken
Black Orchid Empire während 13 Tracks in die Zukunft und
verschieben munter weiter musikalische Grenzen. Wer also
Gefallen an abwechslungsreichem Rock findet, sollte sich
unbedingt die Scheibe von Paul Visser (Vocals, Guitar),
David Ferguson (Bass, Vocals) und Billy Freedom (Drums)
reinziehen. Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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CRYODEATH - Slaves Of Time Eigenvertrieb
Die beiden Eidgenossen aus Solothurn zelebrieren mit
'Slaves Of Time', nach deren Erstling 'Path Of Decay'
und zwei früheren Singles ('Come Whatever May' und
'Greed'), seit ihrer Gründung im Jahr 2018, ihren sehr
eigenständigen, melodischen Death-Metal mit modernen,
avantgardistischen Avancen durch die 10 Tracks. Sehr
sauber produzierte Songs zieren 'Slave Of Time', gepaart
mit einem sehr mystischen, in scharfem Grünstich
gehaltenen Artwork. Klar ist auch, bei einem Duo werden
die Positionen aufgeteilt, so versteht sich von selbst,
dass Dennis Graumann das Programming vornimmt (Drums,
Bass), da er die Vocals und die Gitarre zusätzlich
bearbeitet, wie auch dann Thomas Ischi die Leadgitarre
bearbeitet und für das Cover-Artwork verantwortlich
zeigt. Die Gitarren riffen sich stetig in die Hirnzellen
rein, mal etwas thrashiger, mal melodiöser, mal
speediger, mal straighter Metal, ohne jedoch den
melodischen, deathigen Background jemals zu
vernachlässigen. Ja, es wird auch ordentlich geshreddert
und gefrickelt, oft untermalt mit einigen Melody-Lines,
was den Vergleich zu Opeth, etwas Samael oder In Flames
auflammen lässt und eben den besagten leicht
avantgardistischen und melodiösen Touch auslöst. Auch
leichte Folk-Metal-Momente finden sich auf 'Slaves Of
Time' und ebenfalls 'untypische' Death-Metal-Momente, so
ist der Zweitling von Cryodeath sehr abwechslungsreich.
Durch das gekonnte Programming der Drums, des
eingespielten Bass erhalten Cryodeath eine konstante
Rhythmussektion, auf der sich auch die Virtuosität
konstant aufbauen lässt. Der Gesang ist deathig-rauchend
gehalten, weniger im gutturalen Bereich, sondern eher im
rauchig-shoutenden Stimmlevel zuhause ist, doch auch
cleane Vocals sind zu hören, was deutlich zeigt, wie
abwechslungsreich Cryodeath harmonieren. Anspieltipps
wären 'Figure', 'Waiting For An Answer' oder 'Scorched
Ground'. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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UNANIMATED - Ancient God Of Evil
(Re-Release LP) Century Media/Sony
Mit 'Ancient God Of Evil'
erscheint ein Re-Release des 1995er-Albums der Schweden,
aus Stockholm, gegründet 1988, namens Unanimated. Die 9
Songs des Debuts erklingen dementsprechend
'old-schoolig', will schreiben, die Produktion
seinerzeit ist durchwegs zu hören. Klar, bei Re-Releases
wird immer etwas gemastert, doch hier auf 'Ancient God
Of Evil' ist behutsam vorgegangen worden. Das
Coverartwork, sofern das Original verwendet wird, ist
auch heutzutage noch aktuell. Gepflegt wird schneller,
etwas melodiöser Black-Metal mit etwas deathigen und
thrashigen Einflüssen, was seinerzeit, anno 1995,
'Standard' gewesen ist und heutezutage mit den tausend
neuen, verschiedenen Stilrichtungen, nicht verstecken
muss. Im Gegenteil, dies ist meist eben der Unterschied,
welcher 'die gute, alte Zeit' aufleben lässt. Der
letzte, aktuelle Release von Unanimated war die EP
'Annihilation' im 2018, nach einer neunjährigen Pause.
Well, auf 'Ancient God Of Evil' wird meist deathig mit
leichten Black-Metal-Einflüssen gehämmert, gepaart mit
melodiösen Soli. Bei den blackigen Parts wird stets
gewaltig im Hypertempo gebolzt, was dafür die
deathig-thrashigen Parts zum absoluten Death-Groove
veranlasst. Der Tieftöner wälzt sich virtuos, unisono
und doch wieder zu den Gitarren hingezogen, durch die
Tracks des zweiten, longplayerischen Outputs. Die Drums
double-bassen meist, rasen in den blackigen Momenten in
Schallgeschwindigkeit durch die Notenmasse, um dann bei
den melodiösen und ruhigeren Momenten, meist bei den
Gitarrensoli, zu wirbeln und die Patterns hierzu zu
öffnen, zumal leichte blastende Ansätze zu vernehmen
sind. Die Vocals screamen und shouten, sind fernab des
heutig bekannten Growls, sondern sind eher der
'krächzenden' Sangeskunst zu vermachen. Anspieltipps
wären 'Oceans Of Time', 'Dead Calm' oder 'Die Alone'.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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CHRIS ROSANDER – King Of Hearts
(CD)
AOR Heaven
Wer denkt, AOR/Melodic- und
Westcoast-Mucke ist etwas von „in die Jahre gekommene
Musiker“, wird hier eines besseren belehrt. Der Schwede
Christian Rosander ist nämlich gerade mal 22 Jahre jung.
Als Multiinstrumentalist und Songwriter arbeitete er
bereits mit diversen Musikern zusammen, wobei aber keine
grossen Namen darunter sind. Nichts desto trotz
veröffentlicht er nun bereits ein erstes Soloalbum.
Klar, dass er dazu sämtliche Songs selber verfasst hat.
Aber auch die gesamte musikalische Umsetzung, ausser dem
Bass, hat er selber übernommen. Drums und Percussion
stammen dabei aber aus dem Computer. Seine musikalischen
Einflüsse sind, nach eigenen Aussagen, unter anderem
Toto, H.E.A.T. und Chicago, in deren Fahrwasser dann
auch der Sound von „King Of Hearts“ angesiedelt ist. In
seiner Ausbildung widmete sich der Musiker
Jazz-Standards, die er nun dezent einfliessen lässt. All
in all besticht die Scheibe durch ein hohes
Qualitätslevel, was die musikalische Umsetzung
anbetrifft. Da muss man dem guten Chris nichts
vormachen, obwohl er nicht auf jahre- oder gar
jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen kann. Aber auch
die Songs sind grundsätzlich nicht schlecht. Die
Individualität und die Kreativität bleiben dabei aber
leider weitgehends auf der Strecke. Hooks und Meldien,
die durch Wiedererkennungswert glänzen, sind rar. So
bleibt die Scheibe nur für explizite Genre-Fans
interessant. Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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COLOSSAL REX – Bloodletting Eigenvertrieb
Alternative Rock und Grunge sind nicht gerade meine
Lieblinge, dennoch hat es mir dieses Schweizer Trio, das
gemäss Eigenbeschrieb genau diesen Musikstilen frönt,
irgendwie angetan. Wobei ich präzisieren muss, dass
diese Band so schweizerisch auch nicht ist. Sänger /
Gitarrist David Bayless ist US-Amerikaner, Bassist Pippo
de Tommaso ist gebürtiger Italiener und die Wurzeln von
Drummer Stephen James Mc Cabe liegen in Nordirland. Ist
aber eigentlich auch egal, die Jungs sind vermutlich
alle drei in der Schweiz wohnhaft und machen echt coole
Mucke, das ist es, was am Ende des Tages zählt. Mal
können sie richtig tight rocken wie im eröffnenden
„Seer“, mal tauchen sie tief ein in die Welt des Proto –
Doomrock wie im anschliessenden „Pull The Stone“, um
dann mit bluesigen Klängen an den Trip Rock von
Steppenwolf zu erinnern („Down The Street“, „Warpaint“,
„Pinball“). Kurz: Colossal Rex verorten sich zwar selbst
in den eher zeitgemässen, modernen Rock – Klängen, haben
aber offensichtlich nicht vergessen, woher laute
Gitarrenmusik ursprünglich herkommt. Das ist selbst dann
der Fall, wenn sie wirklich alternativ und Grunge-mässig
klingen, denn auch in diesen Tracks lassen sie nicht
jene Coolness missen, die dereinst vielen Grunge –
Ikonen in ihrem vertonten Selbstzweifel-Overkill völlig
abgegangen ist. Das Album ist auf den üblichen Kanälen
als digitaler Download erhältlich, zudem kann man es auf
der Homepage der Band streamen, man kauft also nicht die
Katze im Sack. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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GOBLINS BLADE – Of Angels And Snakes
(Digipack) Massacre
Records Das erste Werk von Goblins Blade bietet
sympathischen, klassischen druckvollen Heavy Metal, der
besonders die Herzen von Iron Maiden-Fans schneller
schlagen lässt. Einziges grosses Manko für mich: Die
Stimme von Florian Reimann. Der Sänger orientiert sich
offensichtlich an Bruce Dickinson. Dumm nur, wenn er
dabei Frequenzen erwischt, die mir ein Grauen auslösen.
Da dies bei mir aber auch teilweise beim Original
vorkommt, soll diese Tatsache niemand aufhalten, ein Ohr
zu riskieren. Denn objektiv betrachtet macht Reimann
seine Sache tadellos. Subjektiv geht er mir bereits nach
wenigen Minuten ziemlich auf den Seckel und das
Durchhören aller Lieder wird zu einer Qual. Reisse ich
mich aber zusammen, finde ich auf diesem Debut-Album
gute Lieder, an denen es grundsätzlich nichts
auszusetzen gibt. Liebhaber von klassischem Heavy Metal
könnten hier sogar grossen Gefallen finden. Man hört den
Musikern die Erfahrung an, die sie in den letzten 20
Jahren in Bands wie Sacred Steel, Chinchilla oder My
Darkest Hate gesammelt haben. Das mündet in einem
Szene-Album, das nie den Anspruch erweckt, innovativ
oder eigenständig sein zu wollen. Im Zentrum stehen das
Gitarren-Riff, der wummernde Bass und mal weniger
schnelle und mal langsamere Lieder, die auch gerne in
Richtung Thrash Metal Ausflüge macht. Grosse Ohrwürmer
sind für mich nicht auszumachen, das könnte bei mir aber
auch am «Sänger-Problem» liegen. Als Einstieg bietet
sich der Titelsong an, der eindeutig zum Besten gehört,
was dieses Album zu bieten hat. Der grosse Wurf wird
Goblins Blade mit ihrem Debüt nicht gelingen. Vielleicht
gewinnen sie aber ein paar Fans. Dies sei ihnen herzlich
gegönnt. «Of Angels And Snakes» sollte aber vor dem Kauf
unbedingt angetestet werden. Denn es hat das Potenzial,
beim Hörer eine grosse Bandbreite an Gefühlen
auszulösen: Von totaler Ablehnung bis respektvollem
Hören. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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MOONLIGHT HAZE - Lunaris
(CD)
Scarlet Records
Irgendwie scheint es der
Symphonic Metal den Italienern angetan zu haben, denn
viele vielversprechende Projekte kommen aus dem
stiefelförmigen Land. Nach dem recht erfolgreichen Debüt
startet die talentierte Gruppe um Frontfrau Chiara
Tricarico mit dem zweiten Longplayer durch. Dieses
vermischt elektronische und sogar folkloristische
Elemente in ein entspannendes Ganzes. Sopran und Metal
ist eine bewährte Mischung und wie so oft bei anderen
Bands, wird uns auch hier bewiesen, dass sie zeitlos
ist. Fantasievoll, verspielt, auch mal italienisch zur
Abwechslung. 51 Minuten Zauber für die Ohren, solid von
der ersten bis zur letzten Sekunde. Mona
Punkte:
7.0 von 10
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RAVENLIGHT - Project Genesis
(Digipack)
Novus Records
Auf ein erfolgreiches Debüt und
eine vielleicht sogar noch erfolgreichere EP folgende
Scheibe wird uns hiermit aus Irland gesandt. Sanft und
leicht hört sich Rebecca Feeney's Gesang an, auch die
Instrumente sind gut dosiert und Project Genesis schafft
es mühelos auf meine Favoritenliste für dieses Jahr. Von
A bis Z gut überlegt und geradezu verzaubernd, so kann
man es kurz fassen. Hier wurde auf Experimente
verzichtet und das kommt dem Gesamtbild gut. Was
besonders anspricht, ist die Leichtigkeit des Sounds.
Ungezwungen und mit einer Natürlichkeit scheint alles
ganz von alleine und ohne Mühe zu entstehen. Auch in der
Länge ist das Werk gut bemessen: Standardlänge von 45
Minuten. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Durch die
Sanftheit ist der Sound beinahe entspannend und auch
etwas entführend.Während des Hörens alles bestens.
jedoch scheint nicht viel haften geblieben zu sein. Ist
also erstaunlicherweise nur im Moment des Hörens etwas
Besonderes. Finde ich schade. Schön wars aber trotzdem.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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PALE DIVINE - Consequence Of Time
(CD)
Cruz Del Sur Music
Der Vierer aus Pennsylvania kann
sich mit 25 Jahren auf dem Buckel getrost zum erlauchten
Kreis der Underground-Veteranen zählen. Und obwohl ich
diesen ganzen Underground-Geschichten durchaus
freundlich gesinnt bin, werde ich aus dieser Band
irgendwie nicht schlau. Zum einen verwirrt mich die
Tatsache etwas, dass der Haufen unter dem allgemein
klingenden Label „Heavy Metal“ firmiert, was doch eine
Marschrichtung in Richtung klassische Klänge der Marke
Judas Priest, Accept, Jag Panzer, Bullet und Konsorten
suggeriert, man sich aber beim Anhören der Scheibe mit
einem Sammelsurium aus Doom Rock, kauzigem Epic Metal
und ganz coolem Heavy Rock an der Grenze zum Bluesrock
konfrontiert sieht. Zum anderen verfügt die Band über
zwei singende Gitarristen, die stimmlich dermassen weit
voneinander entfernt sind, dass man in Zusammenhang mit
dem vorher genannten Punkt ständig meint, auf dieser
Veröffentlichung seien mehrere Bands vertreten. Das
Kaufargument, der Langdreher sei für Fans von The
Obsessed, Pentagram und ähnlich gelagerten Truppen
geeignet, kann ich zwar nachvollziehen und sogar auch
unterschreiben, denn Parallelen sind durchaus vorhanden.
Aber irgendwo fehlt mir hier am Ende des Tages doch die
klare Linie, mit der ich die Verbindung zu dieser Band
herstellen kann. Klingt in meinen Ohren nicht schlecht,
aber das war’s dann auch schon. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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RE-ARMED – Ignis Aeternum
(CD) Black Lions Record
Die Finnen von Re-Armed waren
bis anhin vermehrt im Neo-Thrash Bereich aktiv und wenn
auch auf dem Vorgänger „The Era Of Precarity“ (2016)
gewisse Weichen gesellt wurden, so sind die Herren auf
„“Ignis Aeternum“ einen Schritt weiter gegangen und
haben einen hörbaren Kurswechsel eingelegt. Die einst
dominierenden Thrash-Riffs haben den Rückzug angetreten
und überlassen dem „Tasten-Kleister“ die Offensive.
Symphonic Klänge aus der Konserve vermischt mit Melodic
Death Metal ist nun auf „Ignis Aeternum“ angesagt, der
sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Children Of
Bodom, Nothgard und Bloodred Hourglass ansiedelt. Ob nun
der Kurswechsel die Band populärer machen wird, muss
sich erst noch zeigen. Es wird mehr Melodie geboten als
früher, dies meist bei einem sehr hohen Tempo und
grundsätzlich ist dies nicht mal so übel anzuhören, doch
teilweise nervt mich persönlich der Konserven-Kleister,
da dieser einfach zu künstlich, ja fast schon erzwungen
wirkt. Würde jetzt nicht behaupten das Keyboard sei so
penetrant wie einst auf alten Crematory Scheiben,
trotzdem verleiht dieser Aspekt dem Werk teilweise eine
kitschige Schlagseite. Nennen wir mal „Ignis Aeternum“
zuckersüss, denn trotz all der Tempo-Attacken tut das
Werk nicht wirklich weh, die Songs verschmelzen zart mit
der Ohrmuschel und die Melodien zünden sofort in der
Hirnrinde. Auch bemüht sich Re-Armed mittels
Tempowechsel die Sache abwechslungsreich zu gestalten,
was grundsätzlich gut gelingt, würde jetzt jedoch nicht
soweit gehen und „Ignis Aeternum“ als progressiv
deklarieren. Was dem Werk fehlt sind einerseits ein- bis
zwei absolute Übersongs und andererseits einfach die
„Eier“, wenn ich dies mal so vulgär ausdrücken darf.
Fans alter Scheiben der Band, sollten zwingend erst mal
ein Ohr riskieren und entscheiden, ob die Neuausrichtung
von Re-Armed noch ihr Ding ist. Wer von Melodic Death
Metal angereichert mit Kasten-Kleister nicht genug
bekommen kann, Melodien lieber mag als die nackte
Gewalt, der sollte sich mal „Beyond The Horizon“,
„Voyager“ und „Built To Last“ einen ersten Eindruck
verschaffen können. R.K.
Punkte:
6.8 von 10
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TIA CARRERA - Tried And True (CD) Small Stone Records
Tia Carrera aus Austin, Texas ist ein seit 1999
instrumental agierendes Stoner Rock/Heavy Psych-Trio,
das sich auf ellenlange Improvisationen und wilde Jams
spezialisiert hat. Was sich als Grundkonzept zunächst
reizvoll anhört – bereits der Opener „Layback“ hört sich
an wie ein Jimi Hendrix, der auf der Bühne völlig
entfesselt nicht mehr aufhören kann zu solieren – nutzt
sich leider in meinen Ohren relativ schnell ab. Zwei,
drei Songs hintereinander sind absolut okay, danach
flaut allerdings die Aufmerksamkeit relativ schnell ab,
da das Konzept irgendwie immer das gleiche ist und es
danach relativ schwierig ist, einen Song vom anderen zu
unterscheiden. Zudem, wenn sich ein vollwertiger Song
(„Zen And The Art Of The Thunderstorm“) anhört wie eine
Band, die sich vor der gemeinsamen Probe warmspielt,
dann fällt es mir schwer, den Sinn dahinter zu erfassen.
Immerhin schaffen es die Jungs, durch diskrete
Reminiszenzen (Hendrix, Black Sabbath, Ten Years After)
für eine gewisse Abwechslung zu sorgen. Irgendwie geil,
aber gleichzeitig auch irgendwie anstrengend.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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GÖSTA BERLINGS SAGA - Artefacts Live InsideOut
Music Die schwedischen Progressive
Rock-Instrumentalisten veröffentlichen heute ein
besonderes, ausschließlich digitales Live-Album mit dem
Titel "Artefacts - Live". Im Dezember 2018 spielten die
Schweden ein einzigartiges Konzert in ihrer Heimatstadt
Stockholm. Im Södra Theater führten sie ihr neuestes
Album "ET EX" in seiner Gesamtheit, plus ein paar ältere
Stücke, vor einem sitzenden Publikum auf. Verschiedene
Gäste begleiteten die Band auf der Bühne, und alles
wurde gefilmt und aufgezeichnet. Die instrumentale Musik
bewegt sich Stilistisch vor allem in Elektro-Berreich,
mit Retro Prog-Einflüssen. Songs wie das voll
elektronische "Square 5" sind schon sehr
gewöhnungsbedürftig. Wobei dann "Artefact" zwar immer
noch elektronisch daherkommt, aber fast Pink
Floyd-artige Synthies und Gitarren beinhaltet.
"Capercaillie Lammergeyer Cassowary & Repeat" klingt
dann wieder chaotisch und sehr Elektronisch. "Brus Fran
Stan" eine extrem ruhige Nummer nur mit einer cleanen
elektrischen Gitarre gespielt. Das folgende "Fundament"
geht in die gleiche Richtung, nur dank den Gitarren in
die Prog Rock-Richtung. So ist das Album stark von
Elektronic Sound geprägt mit hie und da tollen
Gitarren-Einschüben. Sicher nicht jedermanns Sache, also
bitte vor dem Kauf reinhören. Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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BLACK CORONA – The Mission (CD) Art Gates
Records Zugegeben, der Bandname liess mich erst
mal in Anbetracht der jüngsten Ereignisse schmunzeln,
doch die Innsbrucker haben mit dem Virus grundsätzlich
nichts zu tun und nach der Gründung im Jahre 2017 geht
man nun mit *The Mission“ zum ersten Mal über die volle
Länge ins Rennen. Geboten wird grundsätzlich eine
Mischung aus Melodic Death- und Groove Metal, der sich
meistens im Mitdempo zu Hause fühlt. Schwergewicht wird
mehr auf Melodie als auf Brutalität gesetzt, da sticht
nach dem flotten Opener „Sweet Shadow“ besonders „Areas“
und „Backdraft“ hervor. Auch „Resolution“ welches
(endlich mal) mit schnellerem Tempo beginnt und dann
besonders im Hinteren Teil der Saitenfron mehr Spielraum
lässt, selber Aufbau auch bei den Schlusslichtern
„Apatheon“ und „The Night Eternal“ welche besonders zum
Schluss hin wirklich interessant werden. Mit dem
Titeltrack „The Mission“ werde ich jedoch nicht wirklich
warm, der dümpelt mir schlicht zu sehr vor sich hin. Nun
ja Black Corona sind noch nicht auf dem Level von At The
Gates oder Machine Head angelangt, da fehlt mir
einerseits die Dynamik und auch die Durchschlagskraft.
Klar man hört dem Output an, dass hier nicht Millionen
für die Produktion zur Verfügung standen, was ich jedoch
nicht negativ bewerten möchte, denn mir ist es lieber
eine Underground Produktion zu hören, wo die Musiker mit
Herzblut zu Werke gehen, als ein durchgerechneter
Hochglanz-Erguss, wo es grundsätzlich nur um die Kröten
geht. „The Mission“ ist ein erstes Lebenszeichen,
welches man so stehen lassen kann, ich hoffe jedoch,
dass zukünftig das Songwriting noch etwas mehr an
Spannung, Druck und Reife gewinnt, denn die Konkurrenz
schläft auch in diesem Sub-Genre nicht. R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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SHE BITES – Joyride (CD) Pride & Joy Music Die
Berliner Sängerin und Schauspielerin Melanie Stahlkopf
veröffentlicht ein Album, das Fans von Roxette, Fiona
oder Robin Beck gefallen dürfte. Mit einer rockigen
Stimme singt sie über «Demons», dem «Joyride», ihren
Gemütszustand mit «She Is On Fire», über das «Heartbreak
Hotel» und dass sie «Dance For You». Nett gemachter Hard
Rock, der dem Mainstream-Publikum gefallen wird, den
Fans härterer Rockklänge aber nur ein zufriedenes
Grinsen abverlangen wird. Klar kann man sich dieses
Album bei einer Cabrio-Fahrt mit einer im Lederminirock
bekleideten Lady vorstellen, die noch immer Bon Jovi für
den härtesten Rocker des Universum hält. Dieses sind
dann aber auch die Mädels, welche bei einem Mr. Big-
oder Scorpions-Konzert auf die Balladen warten und sich
bei den härteren Songs auf dem Klo den Lidschatten
nachziehen. Ich bin ganz einfach das falsche Klientel
für solche Lieder, die sicherlich nicht so sanft wie
diejenigen des amerikanischen AOR klingen, aber auch
nicht den englischen FM-Hard Rock bedrängen werden.
Anhören und sich selber ein Urteil bilden. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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ROAD WARRIOR – Mach II (LP) Gates Of Hell Records
Die australischen Road Warrior setzen den auf dem
Debütalbum eingeschlagenen Weg auf ihrem Zweitwerk
konsequent fort. Sie bieten auch heuer einen
progressiven sperrigen Heavy Metal, der wohl Kunst sein
soll. Das kann gefallen, muss es aber nicht zwingend.
Zumal der Gesang sehr eintönig und mit viel Hall als
weiteres Instrument die acht Lieder eher versaut als
veredelt. Nicht auszudenken, wenn die Melodie-Führung
anstelle des Sängers eine Gitarren übernommen hätte.
Dann könnte «Mach II» gar als Originell angesehen
werden. So aber werden auf diesem Album jeglichen
Anspruch auf Gefühle unterdrückt. Und genau das sollte
Musik doch eigentlich in die heimische Stube
transportieren. Die Kompositionen sind durchaus
eigenwillig, abwechslungsreich und immer mit einem Hang
zum Doom. Wer diese Verzweiflung in der Musik sucht,
wird hier fündig. Zudem merkt man, dass die Musiker ihre
Instrumente beherrschen, ohne dass sie bei mir damit
etwas auslösen. Da helfen auch klassische Gitarren-Soli
nichts mehr. Schade. Denn das Potenzial der Gruppe ist
deutlich erkennbar. Gelingt es ihnen künftig, ihre
Stärken voll auszuspielen, könnte daraus mehr als ein
flüchtiger Szenetipp entstehen. Dafür müsste aber das
Gesamtkonzept radikal geändert werden. In dieser Form
kann ich aber leider keine Kaufempfehlung aussprechen.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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SVEN GALI – 3 (EP) RFL Records 1992,
inmitten der vermaledeiten und völlig unnötigen
Grunge-Phase, veröffentlichte die kanadische Truppen
Sven Gali ein Debütalbum, das mit dem Debüt-Werk von
Skid Row verglichen werden konnte. Auch wenn die
Hitdichte bei Sven Gali nicht im gleichen Ausmass
vorhanden war, aber alleine der Opener «Under The
Influence» war ein Feuerwerk eines Tracks, den man
damals kaum mehr zu hören bekam. Schon mit dem zweiten
Album «In Wire» schlug der Fünfer einen Weg ein, der
dank Mittuns durch Mitglieder von Blind Melon und
Candlebox, starke Grunge-Einflüsse erkennen liess. Was
folgte, war der Bruch der Truppe 1996. Mit der neuen EP
klingt die Band wie eine Mischung aus den beiden
veröffentlichten Alben, was leider dazu führt, dass man
zwischen allen möglichen Stühlen und Bänken fällt. Sehr
schade, denn Sänger Dave Waneless hat noch immer diese
fette, leicht kreischende und dich anspringende Stimme,
die bestens zu Tracks wie denjenigen von Skid Row passen
würde. So ist «3» ein Album geworden, das Freunde von
leichten Industrial-liken Klängen und dem Erbe des
Grunge sicher gefallen wird. Alleine der Abschlusssong
«Hurt» reicht meinen Ohren nicht aus, den Jungs eine
bessere Benotung zu geben... Tinu
Punkte: keine Wertung
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RAVENSCRY - 100 (CD) Independent Release
Melodisch liegt den Italienern sehr. Nicht seit gestern,
bestimmt für lange. Eine weitere italienische Gruppe die
das gewisse Etwas zu haben scheint. Relativ mitreissend
gespielt und ansprechend gesungen, die 41 Minuten
vergehen schnell. Keine grossen Experimente, da hätte
sich die Band etwas mehr trauen können. Der Sound hat
das Potential, etwas deftiger zu sein ohne überzeichnet
zu wirken. Da aber eher scheu gearbeitet worden ist,
bleibt wenig haften. Das Album ist von Anfang bis zum
Schluss angenehm zu hören, doch nach dem Durchhören
scheint das am Anfang vermutete, gewisse Etwas
verschwunden zu sein. Sehr schade. Alles richtig gemacht
aber ohne Zahn. Hoffentlich beim nächsten Mal besser.
Wer es aber gerne melodisch mag wird bestimmt gut
bedient und während des Hörens ist es definitiv nicht
schlecht. Mona
Punkte: 6.0 von 10
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BLUT - Hermeneutics AUSR Eher untypisch, da
eine Interpretation des Tarot, präsentiert uns die
Italienisch-Schweizerische Gothic-Gruppe, präsentiert
uns Blut ein eher in den Elektrorock ausschweifende
Auslegung der 22 Grossen Arkana. Ein Song pro Karte,
wird jedes Thema ordentlich behandelt. Das Konzept finde
ich sehr interessant und dafür gibt es schon mal etwas
Sympathie. Die Ausführung scheint musikalisch solide,
stimmlich aber weniger umwerfend. Die Überzeugung fehlt
in den Stimmen und das zieht für mich das Gesamtbild
ziemlich runter. Die verschiedenen Gesangsarten
vermischt verleihen aber dem Ganzen etwas Vielfalt, was
sich wiederum positiv auswirkt. Alles in Allem fehlt dem
Ganzen etwas Substanz. Wirklich packend scheint mir
diese Scheibe daher nicht. Einmalig oder zweimalig eine
Freude, ohne bleibenden Effekt. Mona
Punkte: 6.0 von 10
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THE SPACE OCTOPUS - Tomorrow We'll Be Gone (CD) Art
Gates Records So leid es mir auch tut, das zu
konstatieren, aber: Ich bin auch nach mehrmaligem Hören
dieser Scheibe einfach nicht warm geworden mit dem
Weltraum-Oktopus. Ich meine, wir haben da sehr gute
Ansätze, wie beispielsweise einen engagierten, rauh
singenden Vokalisten, Instrumentalisten, die ihren Job
gut machen, und zahlreiche Abwechslungen. Und dennoch,
mir erschliesst sich dieses Gemisch einfach nicht. Ist
es Heavy Rock? Art Rock? Grunge? Alternative? Verdrogte
Hippie-Mucke? Echt, ich kann mir keinen Reim darauf
machen. Ergo: Hört selber rein, und entscheidet für euch
selbst, ob euch diese Mucke zusagt oder nicht.
Fragwürdig. Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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WINTERFYLLETH – The Reckoning Dawn (2
LPs) Candlelight
Records Ich verfolge diese Fünfköpfigen Gruppe
schon eine Weile, und ihre Musik hat mich immer schon
beeindruckt. Die Band wurde 2007 in den UK gegründet und
hat sei dem einige Splits, Singles, Compilations, ein
Live Album und sieben Studioalben veröffentlicht. Der
Sound bewegt sich sehr zwischen Klassischem Folk und
rohem, schnellem Black Metal. Ich weiss, dass ich mit
solchen Bemerkungen immer etwas aus der Reihe tanze,
aber es ist halt leider wahr, dass es sich Winterfylleth
mit einigen Aktionen, die klar auf eine nationalistische
Gesinnung hindeuten, deutlich bei mir verscherzt haben,
obwohl ich die Band über Jahre auf Grund ihrer Musik
sehr geliebt habe. Aber konzentrieren wir uns hier mal
auf den Sound. Wir beginnen mit «Misdeeds Of Faith»,
welches sehr hart und roh beginnt und im Verlauf des
Songs noch einen Hintergrund-Chorus aufbaut. Danach
kommt ein fliessender übergang zu «A Hostile Fate (The
Wayfarer Pt. 4)», welches mit einem kurzen Riff startet
und danach ebenfalls in der gleichen, schnellen Manier
weiterläuft. «Absolved In Fire» ist die erste kleine
Abwechslung. Der Track beginnt mit einem zweiminütigen
Akustik-Stück, darauf folgt ein gestrecktes Gitarrenriff
und der Track geht wieder auf die gewohnt brutale Art
weiter. Als nächstes kommt der Titeltrack «The Reckoning
Dawn», welcher wirder identisch mit dem ersten beiden
Tracks durchfetzt bis auf einige melodische Solo-Parts,
die so ab der Hälfte auftauchen. «A Greatness Undone»
schlägt wieder in die exakt gleiche Kerbe. Auch hier hat
man in der Mitte ein Solo zur Auflockerung und der Rest
ist einfach totales Durchgeblaste. Eine Willkommene
Abwechslung birgt dafür «Betwixt Two Crowns» welcher ein
kurzer, instrumental Akustik-Track ist. «Yielding The
March Law» und «In Darkness Begotten» sind dafür wieder
absolut identisch ohne grosse Tiefe. Das ganze Album hat
leider die Angewohnheit, dass man es durchhört und nie
genau weiss, bei welchem Song man gerade ist, da sich
der grösste Teil davon sehr gleich anfühlt. Für mich
fühlt es sich an, als hätten Winterfylleth viel von
ihrer früheren Tiefe verloren und wären dabei etwas in
die Monotonie gerutscht. Ich denke dabei an Alben wie
«The Dark Hereafter», welches mich damals von Anfang bis
Ende verzaubert hat. Simu
Punkte:
5.0 von 10
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CURSE THE SON - Excruciation (LP) Ripple Music
Massiv überverzerrte Sounds erklingen aus meinen Boxen,
repetitiv, irgendwie einlullend - Curse The Son spielen
eine Art von Grunge beeinflusstem Doom/Stoner Metal mit
Fuzz-Anleihen und weinerlichem, klagendem Gesang.
erinnert stellenweise frappierend an Nirvana oder Alice
In Chains. Das wäre an sich ja noch ok, aber das Problem
hierbei besteht darin, dass sich die Soundstrukturen nie
wirklich voneinander unterscheiden. Abgesehen vom
Titeltrack oder "Devil Doctor Blues" (mit der im
Trackitel erwähnten musikalischen Stilrichtung, was echt
geil ist). Somit ist "Excruciation" eher was für
Afficionados der erwähnten Stilrichtungen, mich
persönlich haut das jetzt effektiv nicht aus den
Stiefeln. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Nicht
zwingend notwendig. Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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DANZIG – Danzig Sings Elvis (Digipack) Cleopatra Records
Wie geht man ein Album an, das bereits im Vorfeld
vernichtende Kritiken eingefahren hat? Schwierig! Was
sicherlich „Schinken-Glenn“ nicht abzusprechen ist, dass
er sich als „Evil Elvis“ mit den Misfits und während
seinen ersten vier Soloalben unsterblich gemacht hat.
Nach 1994 kam allerdings kaum mehr Brauchbares. Mit
„Danzig Sings Elvis“ hat sich der Sänger nun einen
langjährigen Herzenswunsch erfüllt. Wer jetzt mit einem
Coverhit-Album des Kings gerechnet hat, wird schwer
enttäuscht. Er interpretiert lieber 14 Nummern aus der
zweiten Reihe neu. Lediglich der Priscilla-Trennungssong
„Always On My Mind“ (bekannt geworden durch die Pet Shop
Boys) und „Fever“ dürfte auch nicht eingefleischten
Elvis-Fans vielleicht bekannt sein. Gegen diese Tatsache
allein ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden aber die
Platte ist wirklich lausig und schlecht gemacht. Der
Gesang ist schief, der Sound ist höhenlastig, drucklos
und in so viel Hall gepackt, dass man meinen könnte,
Danzig habe etwas zu verbergen. Dass er erneut das Album
nahezu allein ohne Band eingespielt hat, lässt einen
auch fassungslos zurück, denn das hat bekanntlich schon
1985 auf der Misfits-Compilation „Legacy of Brutality“
nicht funktioniert. Ein aussergewöhnlicher Sänger und
Frontmann ist eben leider noch kein toller Musiker.
Glenn Danzig hätte während der Corona-Krise auch einfach
besser „zuhause bleiben“ sollen! Oliver H.
Punkte:
4.0 von 10
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NEIGE MORTE – IIII (LP) Division Records Neige
Morte wurde 2009 in Lyon, Frankreich gegründet. Der Name
bedeutet übrigens soviel wie «Toter Schnee», wenn man
ihn ins Deutsche übersetzt. Das Trio Tourt mit ihrem Mix
aus Black und Death Metal immer mal wieder durch die
Welt und veröffentlicht dabei alle paar Jahre mal wieder
ein Album. Dadurch ist bereits eine Split und vier Alben
entstanden, von welchen wir das Neueste hier vorliegen
haben. Das Intro ist praktisch non-existent, und das
meine ich nicht so, dass es direkt los geht, sondern im
Gegenteil. «The Call» ist nämlich nicht wirklich ein
Track. Was wir hier hören gleicht eher einem
rhythmischen Mikrofon-Knacken. Interessanterweise fühlt
sich der Übergang zu «Hlcst» trotzdem fliessenden an, da
die Drums den Rhythmus gleich übernehmen. Der Track an
sich wechselt ständig Instrumente und Höhen und Tiefen,
begleitet von einer wehklagenden Stimme. Erinnert mich
etwas an ein Orchester mit dem ganzen Auf und Ab. «Svart
Hål» fängt genau gleich an und wird in der zweiten
Hälfte noch merkwürdiger da dort nur noch ein leicht
verzerrter Bass und leise Drums zu hören sind. «And
Beyond» hört sich dafür an wie eine Kassette, die zu oft
gespielt wurde. Man hört durch dichtes Rauschen irgendwo
eine Gitarre raus, und das war es dann auch. «Lämna Inga
Spår» ist eine endlose Spirale aus einem Riff und einer
Schlagzeug-Abfolge mit erneuter Begleitung dieser
Klagenden Stimme. «Ice Age» packt wieder das gute alte
Mikrofon-Knacken aus, und sogar das dichte Rauschen hat
einen Gastauftritt. Der Titeltrack «IIII» hört sich
ehrlich gesagt an, als hätte man einen alten
Gorgoroth-Track genommen, über ein Walkie Talkie
abgespielt und die Kassette davon danach noch 500 mal
durchgerödelt. Besser kann ich es nicht zusammenfassen.
Das ganze ist ein Arthouse-Film von eine Album und
entweder ein verzweifelter versuch, Künstlerisch zu
wirken, oder eine versteckte Kritik an irgendwas,
irgendwo. Ich kann damit auf jeden fall gar nichts
anfangen. Simu
Punkte:
4.0 von 10
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REVENGE – Strike.Smother.Dehumanize (LP) Season of
Mist/Irascibe Die Black / Death-Gruppe Revenge,
die von einigen auch als Chaos/Black Metal betitelt
wird, gründete sich 2000 in Kanada und hat seit dem
nicht die Füsse stillgehalten. Drei Splits, vier EPs und
ganze sechs Alben hat die dreiköpfige Band bereits
hervorgebracht. Auch wenn die Band sich nie wirklich
öffentlich dazu geäussert hat, gibt’s es mehrere
Indizien dafür, dass sie Stark am rechten Rand der Black
Metal-Szene schwimmen. Der Sound der band ist absolut
zerstörerisch. Da gibt’s keine Melodie, keine Höhen und
Tiefen, die Band ist eine Kettensäge. Und so läuft es
auch wieder in diesem Album. Also Tiefe sucht man hier
vergebens. Der erste Track ist «Reaper Abyss (Real
Rain)». Der hat kein Intro und nix, da geht es einfach
drauf los, direkt durch «Reign Power (Above All Born)»,
«Oath Violater», «Salvation Smothered (Genocide Of
Flock)» und so weiter und so fort, wie sie nicht alle
heissen. Ich glaube, das Prinzip habt ihr verstanden.
Das Album ist pures Rauschen. Schlimmer als jede
Marduk-Platte und in etwa so wie bei 120 auf der
Autobahn das Fenster öffnen. Keine Tiefe, keinen
Verlauf, kein Roter Faden, kein Gerüst, und sonst
einfach nur Epilepsie an jeglichen Instrumenten. Ich
würde es fast als unvergleichbar stumpf bezeichnen. Wenn
sich jemand gerne ein Loch in den Gehörgang bohren
lässt, dann kann ich das Album auf jeden fall empfehlen,
für alles anderen wähle ich lieber das Autofenster, das
erfrischt wenigstens noch etwas. Simu
Punkte:
1.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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