Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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HARDLINE - Life (LP) Frontiers Music/Musikvertrieb
Es hat kräftig rumort im Bandgefüge von Hardline. Noch
gerade Sänger Johnny Gioeli (logischerweise), Keyboarder
Alessandro Del Vecchio und Bassistin Anna Portalupi sind
übrig geblieben. Neu sind Marco Di Salvia (Schlagzeug)
und Mario Percudani (Gitarre). Dies hielt Bandleader
Johnny nicht davon ab, gleich mit dem Opener «Place To
Call Home» einen kleinen Hit zu veröffentlichen. Im
gleichen Schnittmuster, sprich Hit-Muster, geht es
weiter mit «Take A Change», welches wie sein Vorgänger
beweist, dass «Life» das Album geworden ist, welches am
nächsten beim sagenumwobenen Debütwerk «Double Eclipse»
steht. Die lockeren Melodien und Gitarrenparts, wie sie
bei «Helio's Sun» erklingen, sind noch immer das
Markenzeichen der Amis, die heute eigentlich eine
italienische Band mit amerikanischem Sänger ist. Im
Vergleich zu Axel Rudi Pell, wo Johnny noch singt, ist
Hardline eine musikalisch viel einfacher gestrickte
Truppe. Die aber deswegen nicht uninteressanter ist,
sondern sich dadurch viel schneller in den Gehörgängen
festkrallt. Es sind auch immer die Refrains, welche sich
wie bei «Out Of Time», oder «Handful Of Sand» als sehr
grosses Wiedererkennungsmerkmal entpuppen. Dabei lässt
Johnny schon mal den Turbo aufheulen und geht mit «Story
Of My Life» und viel PS in die Kurve. Dass der Shouter
zu den Besten seines Faches gehört, beweist er auch mit
der Queen-Coverversion «Who Wants To Live Forever». Dass
er sich auch balladeskeren Klängen widmet, ist klar. So
erstrahlen «My Friend» (Akustik-Stück), «This Love» und
«Page Of Your Life» (was für eine Wahnsinnsnummer!) mit
viel Herzschmerz und warmen Sonnenstrahlen. Mit «Life»
hat Johnny und sein Ensemble eine hervorragende Scheibe
veröffentlicht, die, wie schon erwähnt, nahe an die
Killer-Scheibe «Double Eclipse» heranreicht. Man darf
gespannt sein auf das Konzert im Z7. Tinu
Punkte:
9.7 von 10
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AMON AMARTH - Berserker (2 LPs) Metal Blade/Sony
Ausverkauf, Mainstream oder "alles schon gehört". So
oder so ähnlich kursierten bereits vor der
Veröffentlichung von Amon Amarth's elfter
Veröffentlichung "Berserker" die Gerüchte. Scheiss auf
Spekulationen! Was uns die Nordmänner hier musikalisch
um die Ohren watschen, ist einfach geil. Natürlich
spielt der Fünfer schon seit einigen Jahren keinen
traditionellen Melodic-Death mehr (wer das noch immer
als Kritikpunkt anbringen möchte), aber dies scheint
auch nicht der Plan von Amon Amarth zu sein, denn
unbeirrt schippert das Hegg'sche Wikingerschiff weiter
Richtung klassischem Heavy Metal in Kombination mit
fetten Growl-Vocals. Schon bei den ersten Tönen der
Platte ist Neues auszumachen. So startet etwa der Opener
"Fafner's Gold" mit einer Akustik-Gitarrenharmonie und
"Crack The Sky" (kommt bei "Ironside" nochmals vor)
gibt's einen Klargesang-Part - Elemente, die neu sind im
Hause der Skandinavier. Klar kommen auf "Berserker" auch
die altbekannten Sound-Fragmente vom Klampfen-Duo Johan
Söderberg und Olavi Mikkonen vor, die schliesslich den
Sound der Schweden seit Jahren prägen. Zudem frönen sie
immer wieder ihren geliebten Twin-Guitar-Duellen, und
dass sie dabei mehr nach Iron Maiden als nach Todesblei
klingen, scheint Teil des Konzepts zu sein. Mit "Skoll
And Hati" ist auch wieder ein Titel vertreten, der live
granatenmässig zünden könnte. Welchen Einfluss der neue
Drummer Jocke Wallgren und der Produzentenwechsel (Jay
Ruston statt der langjährige Andy Sneap) auf das
Quintett gehabt hat, lässt sich deutlich heraushören.
Frischer, inspirierter und spielfreudiger klingt
"Berserker" als noch die letzten Scheiben. Über die
gesamte Diskographie gesehen schafft es die hier
vorgestellte Scheibe zwar nicht, die Glanzzeiten von
2002 bis 2008 zu überstrahlen, schafft aber zweifelsohne
den eindrucksvollen Anschluss. Amon Amarth haben sich
musikalisch weiterentwickelt, ohne dabei ihre Wurzeln zu
vergessen. Während zwölf Songs gibt es auf "Berserker"
viel zu entdecken, abzufeiern und zu "headbangen" - denn
der Hüne Hegg und seine Mannen haben ihre stärkste
Platte seit mehr als zehn Jahren abgeliefert. Hörner
hoch und Äxte in den Wind! Oliver H.
Punkte:
9.5 von 10
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RIOT CITY - Burn The Night (LP) No Remorse Records
Riot City? Ja die Kanadier gehen als gute Nachfolger von
Riot durch und überzeugen mit tollen Songs, die den
klassischen Metal aus den Staaten aufleben lassen und
mit Sänger Cale Savy einen geilen Shouter haben, der die
Screams fantastisch aus sich rausschreit. Daneben sind
es die Gitarren, welche das Bild dominieren. «Warrior Of
Time» überzeugt von der ersten Sekunde und macht einfach
Spass. Nimmt man Riot City als Vergleich zu Pulver, dann
trennen diese beiden Combos Welten! Alleine die
Gitarrenarbeit macht um ein Vielfaches mehr Spass. Es
sind genau diese Riffs und der passende Rhythmus, der
sofort das Blut in Wallung bringt und dem Metal-Head ein
breites Grinsen mit dem Stahlamboss ins Gesicht schlägt.
Der Speed-Bolzen «Burn The Night» gefällt nicht nur
durch das durchgetretene Gaspedal, sondern auch wegen
den geshouteten Refrains. Klugerweise geht der
Folgetrack «In The Dark» runter von der Geschwindigkeit.
Somit hält man das Album spannend. «Live Fast» ist dann
ein Banger vor dem Herrn, der auch Judas Priest gut zu
Gesicht gestanden hätte, oder aus einer früheren
Exciter-Scheibe stammen könnte. Doublebass ohne Ende
gibt es bei «The Hunter», die durch einen sanften,
balladesken und emotionalen Part unterbrochen werden.
Das Riffbrett heisst auf diesem Album «Steel Rider» und
«329» ist ein Hit, den nur ganz wenige Truppen
schrieben. «Burn The Night» ist ein Album geworden, das
allen Riot-, Lizzy Borden-, Malice-, Judas Priest- und
Exciter-Fans das Wasser im Mund zusammenfliessen lässt.
Ich bin beeindruckt und hätte nicht gedacht, dass es
eine junge Band fertig bringt, mich dermassen zu
überzeugen! Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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FRACTAL UNIVERSE - Rhizomes Of Insanity
(LP) Metal
Blade/Sony Hat sich das amerikanisch-kultige
Label nun die Dienste der französischen
progressiv-technischen Death-Metaller von Fractal
Universe an Land ziehen könnnen. Sehr gut. Denn der
Vierer aus Nancy zelebriert auf dem dritten Album, dem
zweiten, vollständigen Longplayer, namens 'Rhizomes Of
Insanity' absolute Vielseitigkeit und Frickelheit par
excellence. 10 Tracks genialsten Songwritings, sehr
hochstehenden, musikalischen Fähigkeiten und Könnens,
welche nicht nur die Freaks aus dem
progressiv-technischen Death-Metal-Bereich ansprechen,
sondern sehr viel Raum, sehr viel Eigenständigkeit, sehr
viel Spielraum auch für andere, stilistischen Einflüsse
lässt. Will schreiben, dass 'Rhizomes Of Insanity' ein
exzellentes, variantenreiches Metal-Album, hauptsächlich
dem technisch-progressiven Death-Metal gehuldigt,
geworden ist. Extremes, freakiges und eben verdammt
progressives Songwriting, welche einfach mit jedem Song
eine eigene Geschichte erzählt, die sich schlussendlich
zu den 10 Songs zusammenfliessen lassen und dieses Werk
zu einem einmaligen Hörerlebnis wirken lassen. Ja, es
ist keine einfache Kost, welches uns Fractal Universe
auf 'Rhizomes Of Insanity' präsentieren. Ja, es braucht
ein mehrmaliges Reinhören, um den absoluten Genuss via
den Ohrmuscheln in sich hinein saugen zu lassen. Wie
schon die beiden Vorgängeralben jeweils ein lyrisches
Konzept beinhalteten, so hat es auch mit dem dritten
Longplayer dieselbe Masche, diesmal ein Konzept über die
Gedankenexperimente in Bezug auf Wahnsinn. So komplex,
abstrakt die Songs wirken, so passend erklingen diese zu
besagtem Thema. Es wird gegrowlt, gepaart mit
geflüstertem, gesprochenen und klarem Gesang untermalt.
Es wird geblastet, in Kombination mit teils heftigen
Prog-Death-Anleihen, jedoch auch cleanen, ruhigen,
akustischen Momenten, eben, Geschichten erzählend. Auch
die Soli sind einfach extravagant gestaltet und
gespielt, mal in etwas melodiöseren Tonabfolgen, dann
wieder klassisch shreddend und arpeggiert dargeboten.
Die Produktion ist erste Sahne, druckvoll, rein und
brutal. Das Cover-Artwork zeigt den bildlich
dargestellten Wahnsinn perfekt dar, welcher durch die
Lyrik und das konzeptionelle Songwriting dargebracht
wird. Für Fans von Cynic, Obscura, Gorod und Konsorten.
Ein hochdotiertes, musikalisches Meisterwerk, nicht nur
im progressiv-technischen Death-Metal.
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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TESLA - Shock (Limited Edition, LP) Universal
Music Die kalifornische Hardrock-Institution,
deren Debüt-Album «Mechanical Resonance» (1986) mit
«Modern Day Cowboy» bereits eine erfolgreiche Single
abwarf und der Scheibe von den Verkäufen her Platin
(über 1 Million abgesetzte Exemplare, das waren noch
Zeiten!) bescherte, ist nach 33 Jahren Karriere immer
noch am Start. Bis auf Gitarrist Dave Rude, der 2006
Tommy Skeoch ersetzte, ist nach wie vor das gleiche
Lineup zusammen, was bemerkens- wie erwähnungswert ist.
Des Weiteren sprangen Tesla seit ihren Anfängen nicht
auf den Glam Rock und Hair Metal Zug auf, sondern
zockten bluesgetränkten Hardrock, unablässig voran
getrieben durch die geile Reibeisen-Stimme von Frontmann
Jeff Keith. Trotzdem gelten Tesla seit 1989 als die
Wegbereiter von Unplugged-Shows, die im Jahr darauf mit
der legendären Scheibe «Five Man Acoustical Jam» gekrönt
wurden. In den 90ern frass das grassierende
Grunge-Fieber auch Tesla auf, die nach dem Album «Bust A
Nut» (1994) erst wieder eine ganze Dekade später einen
neuen Anlauf nahmen. Für Aufsehen sorgten 2007 die
Cover-Alben «Real To Reel» und «Real To Reel 2». Nach
dem verheerenden Studiobrand von 2010 dauerte es dann
wieder eine Weile, bis sich die Truppe ein weiteres Mal
aufgerappelt hatte. Der an sich gute Ruf der Band blieb
aber über all die Jahre immer erhalten, und mit dem
besseren Material, egal aus welcher Zeit, wurde
Rockmusik für die Ewigkeit geschrieben. Nun schreiben
wir also 2019, und die Amis melden sich nach
fünfjähriger Funkstille mit «Shock» zurück. Die
Erwartungen sind da natürlich entsprechend hoch, doch
bereits die ersten Riffs und Klänge des Openers «You
Won't Take Me Alive» verscheuchen allfällige
Sorgenfalten ziemlich schnell, da Jeff Keith immer noch
wie eh und je bei Stimme ist und der Rest der Truppe
ebenso wie erfreulich nicht vergessen hat, wie das Ganze
zu klingen hat.
Dass «Taste Like» anschliessend,
auch wegen den Backing Vocals und der Produktion an
sich, eine ordentliche Schlagseite hin zu Def Leppard
(standen auch beim letzten Song «Comfort Zone» trefflich
Pate) und AC/DC in späteren Jahren aufweist, ist nicht
weiter tragisch. Bei «We Can Rule The World» werde ich
indes etwas an White Lion erinnert, zumal sich Jeff hier
zwischendurch etwas nach Mike Tramp anhört. Zusammen mit
den Orchester-Arrangements eine Ballade wie aus dem
Bilderbuch. Wie wenn der Album-Titel beim Titeltrack
eine entsprechende Aussage machen sollte, erklingen
zunächst mal elektronische Drums, die zunächst schon
etwas schräg in der Landschaft stehen. Durch die
bratzenden Gitarren und natürlich den Gesang kann man
«Shock» so aber durchlassen. Mit «Love Is A Fire» folgt
die nächste Ballade, die einfach nur geil ist! Besser
kann man das nicht machen, und hier höre ich immer
wieder mal den grandiosen Fernando Garcia (Ex-Victory)
heraus, dessen Timbre dem von Jeff Keith oftmals sehr
ähnelt. In Anlehnung an die prägenden
Unplugged-Erfolgszeiten quirlt einem «Californian Summer
Song» luftig wie leicht entgegen und sogleich wünscht
man sich eben den besungenen herbei, den Sommer. Dass
man damit, also akustischem Sound, auch prima Balladen
hinzaubern kann, beherrschen Tesla mit beängstigender
Qualität, dicke Hühnerhaut inklusive, wow! Auch wenn der
frühere Biss teilweise etwas fehlt, rockt auch «The
Mission», untermalt mit leiseren Tönen, immer noch
vorzüglich. Bei den insgesamt zwölf Songs, die zusammen
knapp Single-LP freundliche 45 Minuten dauern, findet
sich kein einziger Hänger, und vor allem ein gewisser
Herr Jon Bon Jovi sollte da mal genau hinhören und wäre
wohl in der Tat "geschockt", wenn er das hier hört, was
«Shock» zu bieten hat, nämlich schlicht Weltklasse-Songs
von vorne bis hinten, grandios! Rockslave
Punkte:
9.5 von 10
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POSSESSED - Revelations Of Oblivion (2
LPs) Nuclear
Blast/Warner Mit düsterem Wind, im
Hintergrund hörenden Kirchenglockengebimmel und danach
einer startenden Filmmusik wird die Auferstehung von
Possessed mit 'Revelations Of Oblivion' gefeiert. Wohl
wahr, wurde auch langsam Zeit, dass Possessed sich mal
wieder mit neuem Material bei ihren Fans melden. Gesagt,
getan, gehört und voilà, 'Revelations Of Oblivion'. 12
Tracks der mittlerweile auf fünf Member angewachsene
Kalifornier aus San Francisco, Bay-Area hellyeah, sind
auf dem dritten, offiziellen Longplayer vorhanden und
alle 12 Songs machen verdammt viel Lust auf noch mehr.
Da ich im Besitze zumindest aller drei offiziellen
Longplayern bin - 'Seven Churches', 'Beyond The Gates'
und 'The Eyes Of Horror' - höre ich mir zum x-ten Male
nun 'Revelations Of Oblivion' nun an und es ist
wirklich, auch nach 31 Jahren der logische Nachfolger
von 'The Eyes Of Horror'. Da wird gethrashed und
gedeathed, wie es 'seinerzeit' eben aufkommend war, mit
all' den zusätzlichen Florida-Death-Metal-Recken,
heilige Scheisse, wie goil ist einfach nun das mit
'Revelations Of Oblivion'! Da wird durchgeprügelt,
durchgethrashed, durchgedeathed, durchgespeedet,
durchgegrooved, durchgemoshed, yep, die komplette
Palette des thrashigen Death-Metal mit viel
Leidenschaft. Ja, der Gesang ist gewöhnungsbedürftig,
wie beispielsweise auch bei Overkill, doch ein anderes
Shouting im extremen Bereich - nein, kein gutturaler
Gesang - ist einfach nicht auszudenken bei Possessed.
Klare, böse Formulierungen funktionieren auch im
Death-Bereich, ohne mal ins Gutturale abzudriften.
Werden wohl böse Mails mich einholen? Wenn ja, dann
lasst euch gehen, denn diejenigen unter euch, mit etwas
Weitsicht, wissen ganz genau, was ich schreiben und
damit auch aussagen möchte. Da wird sowas von brutal und
rabiat gerifft, herrliche Soli mit allen Facetten,
thrashige, doublebass-lastige Drums, die auch mal
richtig öffnend im Midtempo moshen und brillieren
können, zusammen mit dem Tieftöner. Gesangstechnisch
erinnert es auch ein wenig an Dark Angel, wenn ich da
gut zugehört habe. Ja, Fans von Death, Sadus,
Pestilence, Cancer, Num Skull und Konsorten reiben sich
jetzt schon die Hände. Die Produktion ist druckvoll,
sauber, klar und direkt. Das Coverartwork ist ein
Genuss, eine Symbiose aus allen drei offiziellen Alben,
kombiniert mit dem neuen Songwriting, welches wahrlich
nahtlos anschliesst. Ja, ein Cover-Artwork für die
Cover-Artwork-Ahnengalerie, keine Frage. Thrashiger
Death-Metal aus schon lange vergangener - jedoch nie
vergessener - Zeit, gepackt in die heute Zeit
mitgenommen. Hammer! Und ich freu' mich jetzt schon auf
das Konzert ... Leopold
Punkte:
9.4 von 10
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CRAZY LIXX - Forever Wild (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Der Sommer kann kommen,
denn die schwedischen Crazy Lixx veröffentlichen schon
mal den passenden Soundtrack dazu. Die Jungs um Sänger
Danny Rexon wissen einfach, wie man Lieder schreibt, die
sofort in den Gehörgängen hängen bleiben. Da passen der
Refrain, der pumpende Bass, die arschtretenden Drums und
die gitarrentechnische Umsetzung mit tollem Solo.
Beispiel? Gerne! Hört euch dazu einfach den Opener
«Wicked» an, dann wisst ihr, was ich meine. Genau,
Sonnenbrille aufgesetzt, Cabrio-Dach runter geschraubt,
Volumenregler auf 10 und den Mietzen hinterher geschaut
in ihren knappen Kleidern. So muss es sein, Spass ohne
Ende, ohne jemanden dabei zu verletzen, sondern ihn oder
sie mit auf die musikalische Fahrt mitnehmen. «Break
Out» haut in die gleiche Kerbe, wie auch das leicht
japanisch anmutende «Silent Thunder». Verdammt was ist
das für eine geile Nummer. Ein Hit, wie ihn nur Crazy
Lixx schreiben können. Mit der nötigen Melodie und der
dazu passenden Härte. Auch die Halbballade «Eagle» weiss
zu überzeugen und lädt zum Mitsingen ein. Mit «Terminal
Velocity» sind die Herren näher bei Danger Danger und
ihrem zweiten Album «Screw It», als es die Amis jemals
selber wieder waren und sein werden. Herzschmerz wird
mit «Love Don't Live Here Anymore» verbreitet. Wer sich
soeben von seinem/seiner Liebsten getrennt hatte, sollte
diese Nummer mit Vorsicht geniessen. Aber als passender
Motivationstreter kommt «Weekend Lover» um die Ecke. Zum
Schluss geht's flott los mit «Never Die (Forever Wild)».
Crazy Lixx besinnen sich auf das, was sie am besten
Können: Tolle Songs mit fantastischen Hooklines
schreiben. Auch wenn sie mit «Forever Wild» sicher nicht
mehr so sleazig ans Werk gehen wie noch mit «Riot
Avenue», steht die Melodie mehr im Mittelpunkt, und das
steht den Schweden bestens zu Gesicht. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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PRISTINE - Road Back To Ruin (LP) Nuclear
Blast/Warner Obwohl die Norweger erst seit
dem Vorgänger-Album «Ninja» (2017) Label-Mates der Blues
Pills sind, haben diese nun die Nase klar vorn, seit
Gitarrist Dorian Sorriaux Ende 2018 überraschend
ausgestiegen ist. Wohl sind die einstigen
Retro-Überflieger an ihrem dritten Album dran, aber wer
in die Fusstapfen des introvertierten wie talentierten
Franzosen steigt, ist nicht bekannt. Das kümmert Heidi
Solheim und ihre Truppe natürlich kein bisschen, und wer
sich den grandiosen Opener «Sinnerman» anhört, weiss
auch warum. Zu Beginn noch bei waschechtem Blues Rock
verwurzelt, kam spätestens ab dem dritten Hammer-Album
«Reboot» (2016) das zum Vorschein, was man aktuell als
"Pristine-Sound" bezeichnen kann. Zentral ist dabei
mitunter die Hammond-Orgel, die mal weniger oder mehr in
Erscheinung tritt. Auch tempomässig wird variiert und
über allem brilliert stets die glasklare Gesangsstimme
der wunderbaren Heidi Solheim, die in ihrer Heimat
Tromsø Gesang am Musikkonservatorium studierte. Auch
textlich wird nicht einfach ins Blaue hinaus gedichtet,
sondern gesellschaftliche und menschliche Themen wie
Abgründe thematisiert. Das so geschnürte Paket namens
Pristine ist deshalb zumindest für meine Begriffe
gegenwärtig der heisseste Genre-Scheiss unter der Sonne.
Da die Band technisch fähig ist, ihre Mucke unter
livehaftigen Bedingungen und oft gar in einem Take (!)
einzuspielen, lässt den Studio-Sound sehr lebendig
erscheinen, und gleichzeitig klingt das Ganze auf der
Bühne eigentlich ebenso frisch. Allerdings übertrifft
das persönliche Konzerterlebnis mit dieser Ausnahme-Band
die Konserve um Längen, da einem vor allem Frontfrau
Heidi mit ihrem sympathischen Wesen und ihrer
Authentizität voll in den Bann zieht und stets
verzaubert zurück lässt. Eine grosse Stärke dieser
talentierten Truppe sind auch die leisen Klänge, wo sich
die brillante Leadstimme erst recht heraus schält. Auf
«Road Back To Ruin» ist das sicher mal «Aurora Skies»
und «Cause And Effekt» der Fall, während dem aufeinander
folgend auch der Spagat zwischen dem dreiminütigen
Rocker «Pioneer» und dem siebenminütigen Epos «Blind
Spot» mit Inbrunst geboten wird. Und so passt das total
fluffige «Your Song» ebenso zum Rest. Der mit ein paar
punkigen Vibes versehene Rausschmeisser «Dead End» setzt
dem variantenreichen fünften Album nach 2:34 Minuten
schliesslich ein würdiges wie abruptes Ende. Auch wenn
«Reboot» für mich nach wie vor die Messlatte bildet,
vermag «Road Back To Ruin» auf ganzer Linie zu gefallen.
Mal sehen, mit was, wann und ob die Blues Pills
überhaupt noch fähig sind, Paroli zu bieten!
Rockslave
Punkte:
9.3 von 10
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ZARPA - Viento Divino (CD) Pure Steel Records
Hoppla! Was ist jetzt passiert? Ich habe die
spanischen Metal - Veteranen vor fünf Jahren über Metal
Factory kennen - und als Garant für feinen
Traditionsstahl made in Spain schätzen gelernt, aber
"Viento Divino" klingt irgendwie anders. Da ist einfach
mehr drin, mehr Power, mehr Lautstärke, mehr
Leidenschaft als sonst schon, mehr packende Melodien,
mehr epische Grösse, mehr Doublebass - Geboller -
einfach mehr von allem, und all das glasklar und
durchschlagsstark produziert! Nach über 40 Jahren
Bandaktivität war ein solcher Knaller absolut nicht zu
erwarten, und doch ist er nun da. Ich werde das Gefühl
nicht los, dass bei Pure Steel Records endlich jemand
geschnallt hat, dass diese Band ganz grossartig klingen
kann, wenn man ihr nur die Mittel dazu gibt. Über die
neoklassischen Einsprengsel, die auf dieser Scheibe
vermehrt eingesetzt werden und immer wieder an Yngwie J.
Malmsteen erinnern, kann man geteilter Meinung sein. Ich
finde, sie fügen sich perfekt ins interessante,
vielschichtige Songmaterial ein, weil sie nicht in
übertriebenem Masse vorkommen, und weil die Spanier
schlicht und einfach die besseren Songs schreiben als
der schwedische Egomane. Schade nur, dass sich die
meisten Fans nach wie vor am spanischen Gesang stören
werden. Während dem in der oberflächlichen Mainstream -
Szene spanisch gesungenes Plastikpop - Gesülze jeden
Sommer reissenden Absatz findet, zeigt sich hier die
laut dem Dortmunder Möchtegern - Leitblatt so tolerante
und weltoffene Metal Szene eher zurückhaltend und
verschlossen, was Bands wie dieser den internationalen
Durchbruch weiterhin verwehren wird. Mein Votum ist
klar: Wer den wahren Glauben vertritt und für die reine,
unverfälschte Heavy Metal - Lehre einsteht, holt sich
dieses Album. Für "Viento Divino" spreche ich eine
unbedingte Kaufempfehlung aus, alles andere wäre mit
meinem Gewissen unvereinbar. Mirko B.
Punkte:
9.3 von 10
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FLESHGOD APOCALYPSE - Veleno (Gatefold 2 LPs)
Nuclear Blast/Warner Um es gleich mal
klarzustellen; "Veleno" (dt: Gift) ist das bis dato
beste Album welches diese italienischen Höllenhunde
zustande gebracht haben! Aufgrund des Ausstiegs beider
Sänger/Gitarristen rutschte
Mastermind/Multiinstumentalist Francesco Paoli vom
Schlagzeug wieder auf den Frontmann/Gitarristen-Posten
(plus den vorliegenden Studio-Drums) und trümmerte mit
dem restlichen Kerntrio (Bassist/Sänger Paolo Rossi und
Pianist/Orchestrator Francesco Ferrini) einen
Klassik/Death Metal-Bastard ein welcher noch eine ganze
Weile nachhallen wird. Die neue, "spontanere"
Herangehensweise an Kompositionen (ohne wie bisher jede
Note zu Tode zu analysieren) bekommt ihnen sichtlich
gut. Noch nie war ihr Material zwingender und trotz
"allem üblichen Pomp" bauchgeführter als hier auf
"Veleno". Die Aufnahmen wurden im grossen Stil
durchgeführt (fettes Studio, Chor, Orchester) und von
Tausendsassa Jacob Hansen gemixt und gemastert. Gute
Wahl, denn die ersten Alben waren mir viel zu überladen
und der Mix (sowie mein kleiner Verstand) mit den vielen
Spuren überfordert, das letzte Album "King" über das
Ziel hinausgeschossen und gefühlsmässig nicht greifbar
sowie ihre explosive Kreativität nicht wirklich in
weltlichen Massstäben reproduzierbar. Bis jetzt. Denn
"Veleno" bietet grosses, brachiales, forderndes und
vielschichtiges Kino! Paganini und Beethoven hätten ihre
Freude daran, Dream Theater und Glenn Benton sind
neidisch, der schändliche Rest staunt und geniesst. Hohe
Kunst, verschwitzte Eier, Hirn und Bauch. Reinhören!!!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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NIGHTRAGE - Wolf To Man (LP) Despotz Records/Cargo
Das achte Album der Melodic-Deather Nightrage ist
unter thematischen Gesichtspunkten ein Nachfolger des
letzten Albums "Venomous", da das Quintett seine darauf
begonnenen Erörterungen zum Niedergang der Menschheit
weiterführt. "Wolf To Man" ist absolut innovativ, und
abgesehen davon, dass Nightrage ihre
Tournee-Sessionmusiker zu festen Bandmitgliedern erkoren
haben, bieten sie die womöglich optimale Kombination,
was melodischen Death Metal betrifft. Thrasher wie "By
Darkness Drawn" und "Gemini" wechseln sich mit auf
eingängige Refrains ausgerichteten Nummern ab, deren
ausgebremste Parts mit heruntergefahrener Verzerrung
("Arm Aim Kill" - in seiner Differenziertheit ein
Highlight) der übergeordneten Dynamik zuträglich sind.
So kommt es, dass die Scheibe nicht belanglos am Hörer
vorbeirauscht, sondern tatsächlich als Zusammenstellung
eines Dutzends individueller Kompositionen mit mehr oder
weniger unterschiedlichen Schwerpunkten wahrgenommen
werden kann. Ronnie Nymans mitunter schrilles Organ
lässt an Alexi Laiho von Children Of Bodom denken, und
er wird dem abwechslungsreichen Songmaterial auch meist
stimmlich gerecht. Über die gesamte Länge der Platte
weist "Wolf To Man" keine wesentlichen Schwächen auf,
selbst wenn merkwürdige Ausflüge in rockige Gefilde wie
"The Damned" etwas quer in der musikalischen Landschaft
stehen. Diese Abstecher haben Nightrage eigentlich noch
nie gut gestanden, doch hält der Fünfer stets auf jeder
Platte wieder konsequent daran fest. "Embrace The
Nightrage" und die anschliessende Hymne "Desensitized"
sind dafür wieder absolute Kracher für Fans von In
Flames zu "Whoracle"- bis "Clayman"-Zeiten, die
bekanntlich die Hochphase der Schweden markierten,
während das Blastbeat-Ungetüm "Starless Night" als
aktueller Referenztrack der Gruppe herhält. "Wolf To
Man" ist ein weiteres klassisches Nightrage-Album mehr,
das ohne grosse Überraschungen auskommt, doch wer
Melodic Death Metal in seiner ursprünglichen Form liebt,
kommt an dieser Scheibe im Frühjahr 2019 nicht vorbei.
Oliver H.
Punkte:
9.1 von 10
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THRONEHAMMER - Ursurper Of The Oaken Throne (CD) The
Church Within Records Die britisch-deutsche Band
Thronehammer geben mit dem Debut "Usurper Of The Oaken
Throne" ein erstes Lebenszeichen von sich und das sind
sechs Songs mit einer Spieldauer von 80 Minuten!
Epischer Doom empfängt uns mit "Behind The Wall". Dieses
17-minütige Koloss von einem Song, bietet alles was
einem Doom-Liebhaber die Freudentränen in die Augen
treibt: Schleppend und sich wiederholende Riffs, ein
wehklagender Sänger und garantierte Gänsehaut in über 17
Minuten. "Conquered And Erased" ist ebenfalls ein Song
von sehr hoher Qualität! "Warhorn" kriecht langsam in
die Gehörgänge und verweilt dann, als Monument des
Dooms, im Gedächtnis! Sägende Riffs sind die Hauptzutat
von "Svarte Skyer" und darüber thront der Sänger mit
seiner erhabenen Stimme! Mit "Thronehammer" wird eine
weitere Kerbe ins Doom-Gedächtnis geschlagen! Wunderbar
wie die Riffs den Song antreiben und man verlässt vom
Tempo sogar das enggeschnürte Korsett des Dooms! Der
längste Song ist zugleich auch der letzte. So bietet
"Usurper Of The Oaken Throne" nochmals alle
Qualitätsmerkmale und ist epischer Doom in Reinkultur!
Da gibt es überhaupt nichts zu meckern! Ein rundum
gelungenes Debut, das bei allen Doom-Gourmets auf der
Einkaufsliste stehen sollte!! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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THE QUIREBOYS - Amazing Disgrace (Colored LP) Off Yer Rocka
Recordings Vor allem mit dem Debüt "A Bit What
You Fancy" und Songs wie "Seven O'Clock", "Sex Party"
oder "Hey You" konnte die britische Combo Quireboys
Anfang der Neunziger grosse Erfolge feiern. Die bis
heute andauernde Individualität und Authentizität
basiert nicht zuletzt auf der prägnanten Whisky-Stimme
von Sänger, Kopf und Aushängeschild Spike. Bewegte man
sich anfänglich noch im Fahrwasser des Sleazy Rocks, hat
man ab Anfang der Neunziger seinen ureigenen Stil
perfektioniert. Als legitime Nachfahren der Rolling
Stones, Slade, Mott The Hoople und in erster Linie The
Faces (Spike und Rod Stewart könnten, auf die Stimme
bezogen, durchaus Geschwister sein) haben sie den Spirit
des Siebziger Rock'n'Roll nahtlos ins 21. Jahrhundert
transportiert. Exakt zum 35 jährigen Bandbestehen
erscheint nun mit "Amazing Disgrace" ein neuer Output
der Chorknaben. Obwohl der Rundling der sechste in
sieben Jahren ist, bleibt die Qualität weiterhin
konstant auf hohem Level. "Amazing Disgrace" besticht,
nebst den erwähnten ultracoolen Vocals, vorallem durch
eine enorme Dichte und Homogenität. Die bluesigen aber
trotzdem dreckigen Gitarren und die wunderbaren,
bandtypischen Pianoklänge haben einen besonderen Vibe
und versprühen viel Flair. Songtechnisch überzeugt man
durch Abwechslung und Diversität zwischen reinrassigen
Rockern und intensiven Balladen. Ein weiteres,
hervorragendes, zeitloses Rock'n'Roll-Album, das die
Zukunft der Band sicherstellt. Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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DARKRISE - Circles Of Failure (CD) Punishing Records
Wow, bereits das sechste, longplayerische Output des
Lausanner-Fünfers namens Darkrise. Zelebriert wird
gnadenloser Brutal-Death-Metal, und zwar wahrlich vom
Feinsten, was die Schmiede hergibt. Überrascht wie
groovig und moshig brutaler Death-Metal zelebriert
werden kann, zu hören eben auf 'Circles Of Failure', und
zwar auf 9 Tracks bösesten Ergusses. Bin grad was
geflasht, was da aus den Boxen quillt, denn diese
Brachialität und Brutalität zieht mich nun voll in den
Bann, ohne Wenn und Aber. Gnadenloses blasten und
double-bassen, gepaart mit ultrabösen, hardcorigen
Growls und Shouts, abstrakten und gar leicht
jazzig-fusionierten Gitarrensoli und -arpeggi, passend
zu den schleppenden, grindenden und richtig sägenden
Riffs, sowie dem unaufhörlich untermalenden Tieftöner,
das 'Circles Of Failure' wahrlich zu einer bösartigen
Gehörorgie verkommen und die Gehörgänge von unsäglichem
Gewürmel und madenartigen Geschwüren vollends säubern
lässt. Die Produktion kommt knallhart, druckvoll und
sauber rüber, das Coverartwork zeigt klar, welche
Richtung auf 'Circles Of Failure' eingeschlagen wird.
Fans von Dying Fetus, Morbid Angel, Fear Factory,
Fleshcrawl, Nile, Incantation und Konsorten werden
hierbei die böseste Freude an diesem Mach- und
Masterwerk haben. Brutal Death-Metal as most brutal
ever! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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ASTRAL DOORS - Worship Or Die (Limited Edition, Red
Vinyl, LP) Metalville/Musikvertrieb Wer meine
Review vom Vorgänger «Black Eyed Children», geschrieben
im Mai 2017 aufsucht, erhält im ersten Teil die
Informationen, die man spätestens ab dem vierten Output
(«New Revelation», 2007) immer wieder zu dieser Band
nennen kann, respektive muss. Dies gilt, obwohl mir
«Black Eyed...» offensichtlich gemundet hat, immer noch.
Heisst konkret, dass das Debüt «Of The Son And The
Father» (2003) und «Evil Is Forever» (2005) nach wie vor
und wohl auf ewig die nicht mehr knackbare Messlatte
markieren werden. Natürlich gibt es insgesamt weitaus
schlechtere Mucke als das, was Astral Doors bisher raus
gehauen haben, und immerhin scheint die Truppe um
Frontmann Nils Patrik Johannson den kompositorischen
Tiefpunkt mit «Requiem Of Time» (2010) überwunden zu
haben. Seither ist ein stetiger, wenn auch zäher
Aufwärtstrend zu verzeichnen, der sich offenbar wieder
mehr oder weniger an den alten Tugenden ausrichtet.
Dabei ist es aber gar nicht so einfach, laufend neue
hirnrindenzerfressende Tracks komponieren zu können. Ein
cleverer Schachzug war allerdings, für den Mix und das
Mastering einen gewissen Erik Mårtensson (Eclipse,
Ammunition) zu verpflichten! Wenn einer weiss, wie man
diesen Sound mit dem richtigen Wumms ausstattet, dann
Erik. Das ist somit auch schon fast die halbe Miete für
«Worship Or Die», dem mittlerweile neunten Album der
Schweden aus Borlänge. Der riffige Opener «Night Of The
Hunter», wovon es auf YouTube auch einen Video-Clip
anzusehen gibt, schlängelt sich von der Melody-Line her
mit jedem Abspielen mehr besser ins Ohr. Beim flotteren
«This Must Be Paradise» fällt dann sogleich auf, dass
der Key-Sound zumindest hier deutlich leiser als sonst
daher kommt. Der Titeltrack verströmt Sabbath-mässige
Vibes und fährt einen wiederum dezenteren Synthie auf,
der überdies nicht nach der guten alten Hammond klingt.
Beim halbballadesk anmutenden «Concrete Heart» wird mehr
knackiger Melo-Hardrock denn Heavy Metal gezockt und mit
Sabaton-Gedächtniskeys aufgepeppt. «Marathon» überrascht
darauf mit powermetallischer Anmut sowie passenden
Brigdes. «Desperado» wie auch «Ride The Cloud» sind
typische Astral Doors Rocker, während «Light At The End
Of The Tunnel» gemächlicher, aber nicht weniger heavy zu
Werke geht. Richtig episch wird es schliesslich bei «St.
Petersburg» und angeregter mit «Triumph And
Superiority». Hardrock mit massig 80er-Flair spendiert
«Let The The Fire Burn» und «Forgive Me Father» lässt
«Worship Or Die» ohne nennenswerte Schwächen ausklingen.
Vergangenheit ist leider der alte Hammond-Sound, der
letztmals bei «Die On Stage» (auf «Black Eyed...») zu
hören war. Für mich persönlich etwas schade, aber das
konstante Niveau der Songs und die abermals wuchtige
Produktion vermögen klar zu überzeugen. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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ORSO - Paninoteca (CD) Czar Of Crickets Keine
leichte Koste bieten Orso aus Lausanne auf ihrem Debut
mit Instrumental Post-Metal, auch wenn die zehn Titel
Namen von Sandwiches sind! "Sloppy Joe" kommt schon sehr
massiv daher, man spürt trotzdem eine gewisse
Traurigkeit, die dem Song seine Tiefe gibt.
"Jambon-beurre" kommt bedrohlich aus den Boxen und
erzeugt, auch ohne Gesang, eine unheimliche Atmosphäre.
Auch wenn der Song probiert, einschläfernd zu wirken,
hat man das ungute Gefühl, dass da noch was kommen muss.
Und so baut sich der Song langsam zu einer Festung aus
massiven Riffs auf. Meditativ und ruhig, beginnt
"Choripan" und türmt sich dann in Folge von hypnotischen
Riffs zu einer Soundwand auf! Wie im Post-Metal so
üblich, beherrschen auch Orso das Spiel mit laut und
leise in Perfektion. Von Orso wird das sehr intensiv und
meisterhaft dargeboten. Das Tempo wird mit "Horseshoe"
angezogen und mit extrem geilem Riffing verfeinert.
Spuren von Dissonanz enthält "Mitrailette" und herrlich
wie der Bass pumpt und die Gitarren wie Sirenen
aufheulen! Ganz grosses Kino, das von Orso zur
Hauptspielzeit geboten wird! "Fluffernutter" ist die
tongewordene Schweremütigkeit und Fröhlichkeit geht
definitiv anders. Das ist bis jetzt der ruhigste Song.
Wie ein Bienenschwarm summt "Jucy Lucy" einem um den
Kopf und Orso suhlen sich genüsslich in Melancholie.
Geiles Drumming schlägt den Takt zu "Monte Cristo" an
und mit Einsetzen des Basses hat der Song eine jazzige
Note, aber nur bis die Gitarren das Steuer übernehmen
und das Schiff wieder auf Kurs Post-Metal bringen!
Genialer Song!Sehr düster wird es mit "Dagobert" und die
kreischenden Gitarren treiben einem fast in den
Wahnsinn! Als Nachtisch und zum Schluss wird
"Smörgästärta" serviert. Nachdenklich und in ruhigen
Bahnen, so wird mit diesem Song dieses geschmackvolle
Album beendet. Dieses Debut ist sicher kein Fast Food
sondern ein Gourmet-Menü, das man sich langsam auf der
Zunge zergehen lassen sollte und bis zum letzten Ton
ausgiebig geniessen muss! Orso laden mit diesem Album
ein, immer wieder Neues in ihrer Klanglandschaft zu
entdecken. Geheimtipp!! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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MORK - Det Svarte Juv (LP) Peaceville Records
Mork ist eine norwegische Black Metal-Band, welche seit
2004 im Musikbusiness tätig sind. Nun haben sie dieses
Jahr ihr viertes Album "Det Svarte Juv" herausgebracht.
Ihr neuestes Werk beginnt düster. Bald setzen die
kreischenden Gitarren und die Drums ein. Der
Krächzgesang und ein Chor im Hintergrund
vervollständigen den Song. Einen echt geilen Ausgleich
untereinander, das muss man sagen! Auch die
rhythmischen, immer wiederkehrenden Gitarrenriffs sorgen
für einen coolen Effekt. Der zweite Song "Da Himmelen
Falt" hat ein wesentlich schnelleres Tempo drauf, dafür
ist der Gesang umso heiserer und krächzig. Im ersten
Moment etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber harmoniert
es sehr gut miteinander. Ein Song, welcher heraussticht,
ist "På Tvers Av Tidene", jedoch nicht durch Dunkelheit
und Brutalität, sondern durch seine Parts mit
Clean-Gesang. Die gewünschte Menge an Verzweiflung,
Aggressivität und düsterer Atmosphäre findet ihr aber
auch, keine Angst. Denn die verbleibenden Songs sparen
ganz sicher nicht daran. Mal schneller, mal langsamer,
etwas lauter oder leiser, wie es gerade beliebt. Coole
Mische! Zoé
Punkte:
8.9 von 10
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STORMHAMMER - Seven Seals (Digipack) Massacre
Records/Musikvertrieb Die Münchner Power-Metaller
Stormlord wagen auf ihrem siebten Album einen mutigen
Schritt. Sie hängen vor ihre Stilbeschreibung ein
"modern'. Das passt gut zur neuen musikalischen
Ausrichtung und wird künftig zum Erfolg führen. Seit
1993 gibt es die Band. Länger als vier bis fünf Jahre
konnten sie ihre Sänger bisher nicht halten. Neu im
Stormhammer-Boot ist Matthias Kupka. Dieser kennt man
von den momentan nicht aktiven (aber nicht offiziell
aufgelösten) Emergency Gate. Bereits da zeigte Kupka
eindrücklich, dass er den cleanen und den geschrieenen
Gesang beherrscht. Diese Eigenschaft bringt er nun auch
bei den elf neuen Stormhammer-Liedern ein. Daneben haben
die Münchner aber auch ihr Songwriting deutlich
gestrafft. Das bereits früher vorhandene Potential wird
plötzlich ausgeschöpft. Das mündet in tolle Lieder, die
mitreissen. Wer sich oberflächlich auf die Texte hört,
könnte meinen, dass Stormhammer plötzlich zur
christlichen Metalszene gehören. Dem ist nicht so.
Obwohl entsprechende Wörter immer wieder vorkommen. Auf
"Seven Seals" befassen sich Stormhammer mit einer Kammer
im Sri-Padmanabhaswamy Tempel in Indien. Diese konnte
scheinbar trotz mehrfachen Versuchen bis heute nicht
geöffnet werden. Das ganze verpacken Stormhammer in
abwechslungsreiche Musik, die sämtliche Auswüchse des
Power- und Heavy Metals beackern. Herausgekommen ist das
wohl mit Abstand beste Album der bisherigen
Bandgeschichte. Bleibt zu hoffen, dass Stormhammer
diesmal ihren Sänger halten können. Und dass sich damit
im 25gsten Jahr der Band endlich der gewünschte Erfolg
einstellt. Zu gönnen wäre es ihnen. Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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EXUMER - Hostile Defiance (LP) Metal Blade/Sony
Oha! Der Titeltrack als Opener lässt schon mal
aufhorchen. Als hätten alte Kreator zu «Coma Of
Souls»-Zeiten und Destruction zu ihrer Frühphase kurz
ein nächtliches Tête-a-Tête gehabt und daraus ist diese
Scheibe entstanden. Klar, man muss Exumer nicht mehr
sagen, wie sie Lieder zu schreiben haben, dafür sind die
Deutschen seit 1984 schon zu lange unterwegs. Das
Debüt-Album «Possessed By Fire» wird noch heute von
vielen Thrash-Fans abgefeiert und gehört neben den
grossen vier deutschen Thrash-Bands Kreator,
Destruction, Sodom und Tankard sicherlich zum Besten,
was es aus Germany zu hören gibt. Mit dem fünften Album
erklingen schon mit dem Titeltrack gewisse Parallelen zu
alten Slayer (Gitarrenarbeit), und da die Stimme von Mem
von Stein noch immer eine weniger krächzende Version von
Mille (Kreator) ist, sollte man auch die
Kreator-Legionen für sich gewinnen können. «Raptor»
überzeugt mit einer fast Black Sabbath-liken Schwere,
die aber nie den Thrash aussen vor lässt. Was Exumer
begriffen haben, ist, dass man auch im Thrash-Bereich
für Abwechslung sorgen kann. «Carnage Rider» geht dann
mit losgelöster Handbremse ins Rennen, während «Dust
Eater» mit einem fetten Riff aufwartet und ein bisschen
die Geschwindigkeit bremst. Die wird dann mit «King's
End» wieder angezogen. So wechseln sich in schöner
Regelmässigkeit Tempo und Härte ab und zeigen mit «The
Order Of Shadows», «Vertical Violence» und dem
abschliessenden «Splinter» grossartige Keulen, die man
sich unbedingt angehört haben muss. Ganz ehrlich hatte
ich Exumer nur bedingt auf dem Radar, aber mit dieser
Scheibe haben die Jungs sehr viel gut gemacht, um nicht
zu sagen, sich ihr eigenes Denkmal erschaffen. Zumal ein
ganz grosses Thema die Gitarrenarbeit von Ray Mensh und
Marc Bräutigam ist. Was die Beiden hier abliefern und
wie sie sich die Parts zuspielen, hat schon fast was
Slayer-ähnliches. Tinu
Punkte:
8.9 von 10
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ARCH / MATHEOS - Winter Ethereal (2 LPs) Metal Blade/Sony
2011 erschien das erste Werk von Jim Matheos und
John Arch. Nun acht Jahre später folgt mit "Winter
Ethereal" ein mehr als würdiger Nachfolger. Man wollte
sich keinen Druck und auch keine Fristen setzen. Also
hören wir doch mal rein. Schon der Opener "Vermilion
Moons" geht voll ab, treibende Gitarren und dazu Archs
toller Gesang. Schon zu Beginn hört man, dass die beiden
vielseitiger zu Werke gehen und offen für neues sind.
Klingt man hier noch etwas nach neuen Queensryche,
bringt man mit dem folgenden "Wanderlust" eine
Lupenreine Power Metal-Nummer. Archs Gesang ist Hammer,
ich würde sagen, der ist in Bestform. "Solitary Man"
könnte glatt auf einem alten Vicious Rumors-Album zu
finden sein, echt starke Nummer. Dem entgegen steht das
moderne "Wrath Of The Universe" mit coolen
Doublebass-Attacken. Aber auch wenn's mal ruhiger wird
wie bei der Ballade "Tethered" überzeugen die beiden mit
cleanen Gitarren und wunderschönem Gesang. Und mit
"Straight And Narrow" hat man wohl ein modernes
"PainKiller" am Start, hört euch nur mal das geile
Drum-Intro an. Zum Schluss dann mit dem 13 Minuten
langen "Kindred Spirits" haut man noch eine Hammer
Nummer raus. Eine spannende, abwechslungsreiche Power
Prog-Nummer die man locker als Highlight dieses
Rundlings bezeichnen darf. "Winter Ethereal" ist
definitiv noch stärker geworden als "Sympathetic
Resonance". Wobei dies definitiv auch ein tolles Album
war. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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LORD VICAR - The Black Powder (CD) The Church Within
Records "The Black Powder" ist das vierte Album
von Lord Vicar und geboten wird eine geballte Ladung
klassischer Doom. "Sulfur, Charcoal And Saltpeter"
startet schon mal sehr viel versprechend. Nach einem
ruhigen Intro, geht es sehr schleppend weiter. Der
Sänger fällt mit seinem Flüstergesang ein wenig aus dem
Rahmen. Der Song ist wie in verschiedene Kapitel
unterteilt und so beginnen die einzelne Teile immer
wieder von neuem. Geile Mucke und die 17 Minuten
vergehen wie im Fluge. Verzerrt und sehr dissonant,
beginnt "Descent", um sich dann, wie ein Lavastrom,
seinen Weg zu bahnen. Dieser Song ist Doom in Reinkultur
und man merkt sofort, dass es sich bei Lord Vicar um
Vollprofis in Sachen Doom handelt. Frostig wird es mit
"World Encircled". Ein weiteres Highlight stellt dieser
Song dar und schleicht gemächlich über die Ohren direkt
ins Gehirn. Kurz und bündig, ist "Levitahon" mit knapp
fünf Minuten, zumindest für Lord Vicar-Verhältnisse! Für
mich fehlt diesem Song das gewisse Etwas und kommt so
sehr normal daher. "The Temple Of The Bedrock" ist ein
flotter Midtempo-Rocker, der geschickt aus dem
Doom-Rahmen fällt! Im Verlauf besinnt man sich aber
wieder auf seine Doom-Wurzeln. In Richtung Wüste und
Stoner Rock, geht es mit "Black Lines". Im schnellen
Tempo zieht "Impact" vorbei. Um das Programm noch um
einen weiteren Punkt auszubauen, bieten Lord Vicar mit
"Nightmare" eine waschechte Ballade an. Der Abwechslung
schadet diese Stilvielfalt sicher nicht, mir fehlt aber
ein wenig der rote Faden! Todtrauriger Doom wird zum
Schluss mit "A Second Chance" geboten. Ein würdiger
Abschluss mit dem vermutlich besten Song des Albums! Ein
gutes und abwechslungreiches Album, das nicht nur
reinrassigen Doom bietet!! Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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DRUDKH - A Few Lines In Archaic Ukrainian (CD) Season
Of Mist/Irascible Bei dieser Compilation von
Drudkh, die aus der Ukraine kommen, handelt es sich eine
Zusammenstellung von diversen Songs, die auf Split-Alben
mit anderen Bands, schon früher veröffentlicht wurden.
"Golden Horse" bietet schon mal Black Metal der
Güteklasse 1. So setzen Drudkh viel Wert auf Abwechslung
und so wird nicht nur wild durch die Botanik geholzt,
sondern man lässt auch Raum für Melodien. Nach dem
genialen Aufgalopp von "Golden Horse", geht stürmisch
mit "Fiery Serpent" weiter und dieser Song zieht mich,
von der ersten Sekunde, in seinen Bann! Die Balance
zwischen Gebolze und erhabenen Melodien, ist perfekt
abgestimmt. Das hohe Niveau wird mit "His Twenty-Fourth
Spring" spielend gehalten. Geschickt werden Breaks
eingestreut und so kommt trotz Songlängen von 8-9
Minuten keine Langeweile auf. Ein weiterer Volltreffer
ist "Autumn In Sepia" und wieder setzt man gekonnt auf
die bekannten Stärken. Man muss neidlos anerkennen, dass
es sich bei Drudkh um geniale Musiker und Songschreiber
handelt! Garantiert keine Schatten der Ruhe wirft "All
Shades Of Silence", denn hier wird voll zur Sache
gegangen! In der Mitte des Songs wird die Stimmung dazu
noch mystisch und gespenstisch! "The Night Walks Towards
Her Throne" kickt nochmals so richtig und ist ein
ausgezeichneter Rausschmeisser! Dieses Album ist allen
qualitätsbewussten Black Metallern wärmstens empfohlen!!
Roolf
Punkte: 8.8 von 10
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MABON - The World Is Bleeding (CD) Eigenvertrieb
Mit 'The World Is Bleeding' handelt es sich hier um den
zweiten, longplayerischen Release der Eidgenossen Mabon,
dem sankt-gallischen Fünfer und präsentiert wird
knallharter und riffbegeisternder Thrash-Metal der
brutaleren Sorte. Will schreiben, dass die 9 Songs Fans
von Slayer, Kreator, Sodom, Ektomorf, Trivium und
Konsorten vollends bedienen. Interessant kreiertes
Songwriting mit viel Riffgewitter, rasenden Soli,
duellierenden Hälsen, einen stets treu dienendem und dem
songwriting Achtung schenkenden Tieftöner und den stets
treibenden Drumspatterns, mal leicht blastend, stets auf
Geschwindigkeit bedachtes Doublebass, groovigen und
moshigen Elementen, welche im gesetzteren Thrash- und
Speedmetal nie fehlen. Der Gesang ist recht bösartig
shoutend gehalten, jedoch nie im gutturalen Bereich. Da
wird es wohl einigen Bay-Area-Fans warm ums Thrasherherz
werden, denn der zelebrierte Thrash-Metal passt
wohlweisend in diese Ecke der geografischen Welt. Die
Produkion kommt sauber und knallhart daher, aberundet
wird es mit einem interessanten Coverartwork, was
perfekt zu den 9 Thrashgranaten passt. Thrash-Metal as
it's best. Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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CREA - Dwarves & Penguins (Digipack) Studio Connect
Das tolle Album der Schweden startet mit dem kurzen
verspielten Instrumental "The March Of The Penguins".
Beim folgenden atmosphärischen "Some Of Us" fällt sofort
die angenehme warme Stimme von Sänger Peter Gren auf.
Passt hervorragend zu den total verspielten Prog Rock
Songs. Die etwas düstern Synthies im Hintergrund sind
klasse und harmonieren mit dem wunderschönen, längeren
Gitarrensolo, toller Song. Und genau so geht's weiter,
eine Prog Rock-Perle folgt der nächsten. Das Ganze
erinnert an Bands wie Ines, Black Jester und Asgard.
Auch das flotte "Second Thoughts" geht in diese
Richtung. Sehr verspielt, mit tollen Soli, cleanen
Gitarren Sounds, verspielten Drums und schönen
Gesangsmelodien. Da hört man auch noch etwas Landmarq
raus. Ältere Proggies werden diese Band sicher noch
kennen. Gerade "Millenium" hat einen schönen
Landmarq-Touch. diese typische britische Leichtigkeit in
den Prog-Songs macht es aus, das machen die Schweden
wirklich toll. Auch das etwas härtere "The March Of The
Dwarves" kommt gut. Man kann sich den Marsch der Zwerge
bei diesem Instrumental so richtig gut visuell
vorstellen. Auch der längste Song dieses Albums, das
achteinhalb Minuten lange "Walk Into Bright Lights" ist
sehr spannend und variabel. ein richtig cooler
Prog-Song. Wer oben genannte Band kennt oder mag, kann
hier bedenkenlos zugreifen, alle anderen neugierigen
Proggies sollten sich Crea und auch die anderen
genannten Bands mal zu Gemüte führen, das lohnt sich auf
jeden Fall. Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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L.A. GUNS - The Devil You Know (Gatefold LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Judas Priest oder Iron
Maiden? Megadeth oder Metallica? Overkill oder Slayer?
L.A. Guns oder Guns'n'Roses? Für mich sind die Antworten
klar und ich nehme immer die erst genannte Truppe. Die
L.A. Guns haben sich mit ihrem Debüt-Werk und dem
Zweitling «Cocked & Loaded» für immer und ewig in mein
Herz gespielt. Die beiden Bandleader und Streithähne,
Sänger Phil Lewis und Gitarrist Tracii Guns, hatten
zwischenzeitlich sogar unterschiedliche Versionen von
den L.A. Guns am Laufen, bis sie sich wieder
zusammenrauften und 2017 «The Missing Peace»
veröffentlichten. Logisch werden die Beiden nie mehr
diese Frische, Frechheit und Aggressivität auf ein Album
bringen wie mit dem Debüt oder den Sleaze-Faktor
dermassen strapazieren wie beim zweiten Werk. ABER! Das
Schöne ist, dass die Beiden wieder zusammen musizieren
und mittlerweile der ehemalige Trommler Steve Riley
zusammen mit dem ehemaligen Bassisten Kelly Nickels
einen kleinen Streit mit Lewis und Guns austrägt. So
haben wir wieder zwei Bands, die das Erbe von den L.A.
Guns weiterführen. Wenden wir uns aber den eigentlichen
Gründern der Truppe zu (auch wenn Phil, Axl Rose
ersetzte, der dann Guns'n'Roses gründete). Die haben mit
«The Devil You Know» ein wirklich geiles Hard Rock-,
Sleaze-Werk veröffentlicht. Die Eröffnungstracks «Rage»
und «Stay Away» haben diese leichte «leck
mich»-Attitüde, während «Loaded Bomb» mit feinen
Slide-Gitarren überzeugt. Der Titeltrack hat schon fast
was Black Sabbath-likes, während das freche «Gone Honey»
den Spassfaktor erhöht. Auch «Don't Need To Win» und
«Down That Hole» gefallen. Aber am Ende des Albums muss
man feststellen, dass grosse Hits, wie sie die Truppe
mit «Sex Action», «One More Reason», «Slap In The Face»,
«Never Enough», «Wheels Of Fire», «Some Lie 4 Love»,
«Revolution», oder der Überballade «The Ballad Of Jayne»
schrieben, nicht auf «The Devil You Know» vorhanden
sind. Vielleicht gehe ich mit den Jungs zu hart ins
Gericht und ärgere mich in ein paar Jahren über diese
Review, aber Stand der Dinge heute? Jungs, ihr könnt das
besser, was aber nicht bedeutet, dass das Album schlecht
geworden wäre! Tinu
Punkte: 8.7 von 10
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KETZER - Cloud Collider (LP) Metal Blade/Sony
Die aus Köln stammenden Ketzer bestehen aus fünf
Individuen, die sich schon im Teenageralter
zusammenfanden, um ihr Debüt "Satan's Boundaries
Unchained" (2009) zu veröffentlichen. Das Album gilt bis
heute als eine der besten Black-Thrash-LPs der letzten
Jahre. Die raue Energie des Debüts wurde mit einer
aufgeschlossenen Herangehensweise gepaart, die Ketzer
nun noch düstereren und schnelleren Heavy Metal spielen
liessen. Ihr drittes Album "Starless" erschien
schliesslich 2016 und lud die Zuhörer ein, ungewohnte,
doch zugleich vertrautes Material zu hören, da die Band
ihren Sound einmal mehr auf das Wesentliche reduziert
hatte. Gleichzeitig rau, wild und unendlich melodisch,
ist "Starless" nichts weniger als ein weiterer
Meilenstein in der Geschichte von Ketzer. Seit nun drei
Jahren hat die Band aber an etwas Neuem gearbeitet, und
das Ergebnis ist in der Tat etwas Neues geworden. Die
zehn Songs auf "Cloud Collider" bündeln scheinbar alle
musikalischen Trademarks, die den Sound von Ketzer
jemals ausgemacht haben, gehen aber einen grossen
Schritt weiter, und man kann mit Recht behaupten, dass
es sich um die grössten in der Geschichte der Band
handelt. "Cloud Collider" hat einfach alles zu bieten:
rasende Drumbeats, prügelnde Thrash-Riffs und epische
Melodien, die einen noch verfolgen, lange nachdem der
letzte Ton verklungen ist. Fans können sich auf ein
besonderes Highlight auf der ersten Single des Albums
freuen. Auf "No Stories Left" ist die markante Stimme
des legendären Proscriptor McGovern (Absu) zu hören.
Eine mehr als passende und stimmungsvolle optische
Repräsentation für das Album ist Cover-Künstler Adam
Burke und Illustrator Johannes Stahl gelungen. Der Pakt
ist stark und dieses Album ist ein Sturm. Oliver
H.
Punkte: 8.7 von 10
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VALE OF PNATH - Accursed (CD) Willowtip Records
Nach zwei Langspielern kommen die Amis von Vale Of Pnath
mit der neuen EP "Accursed" über den grossen Teich. Mit
einem Industrial-Intro wird unspektakulär gestartet.
Richtig beginnt die EP erst mit "The Darkest Gate" und
geboten wird rasend schneller Black Metal mit filigranem
Gitarrenspiel, wie man es sonst eher von Tech Death
Metal-Bands kennt. Überschallmässig fliegt "Skin Turned
Soil" vorbei und lässt nichts zu wünschen übrig.
Übrigens gefällt neben den ausgezeichneten Musikern auch
des Sängers Gekeife ausgezeichnet. Symphonisch und
trotzdem mit dem Gaspedal durch gedrückt, kommt
"Accursed" aus den Boxen. Sehr genial gespielt und sehr
Nahe beim Tech Death Metal ist auch dieser Song. Ein
kurzes Zwischenspiel stellt "Audient Void" dar und ist
leider genauso verzichtbar wie das Intro! Komplex geht
es mit "Obsidian Realm" weiter und ein weitere Granate
wird abgefeuert. Unglaublich, was da in Sachen
Gitarrenarbeit geboten wird. Natürlich ist auch das
Drumming absolut sensationnell. Das Ende naht mit
"Spectre Of Bone" und auch hier zeigen Vale Of Pnath
nochmals eindrücklich, was sie so drauf haben! Und das
ist sehr viel! Für Frickelfreunde ist diese EP fast
unverzichtbar!! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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NUMENOREAN - Adore Season Of Mist/Irascible
"Adore" ist das zweite Album der kanadischen Post Black
Metal-Band Numorean. Hach, ich liebe dieses Genre, es
ist so gechillt und doch dramatisch. Gechillt beginnt
auch der erste Song "Nocebo". Ruhige, düstere Klänge
leiten in das Album ein, unterstützt von leisem
Sprechgesang. "Portrait of Pieces" beginnt ebenso ruhig,
jedoch etwas grooviger im Takt bis der Schreigesang
einsetzt und es losgeht. Rasende Gitarrenriffs mischen
sich mit hämmernden Drums, wechseln sich jedoch für
kurze Zeit mit melodiösen, ruhigen Parts ab um dann
wieder hochzufahren und loszuhämmern. Der Zwischenpart
"And Nothing Was The Same" sorgt für eine ruhige wenn
auch kurze anhaltende Stimmung, bis es dann mit dem
nächsten Song "Regret" schon beinahe etwas Core artige
Tendenzen annimmt, selbstverständlich durchmischt mit
Black Metal. Den Rest des Albums geht es sehr ruhig zu
und her, bis zum zweit letzten Song "Adore", welcher
nochmal so richtig reinfetzt. Ein krönender Abschluss,
bevor der letzte Song "DDHS" mit akustischen
Gitarrenklängen das Album abschliesst. Ein geiles Werk.
Schön durchzogen von ruhigen sowie auch schnellen,
reinhauenden Parts. Absolut gute Mischung, ich freue
mich auf mehr! Zoé
Punkte: 8.7 von 10
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ENTOMBED - Clandestine-Live (2 Green Vinyl LPs) Threeman Recordings
Was zur Zeit schon länger in Mode ist, ein bereits
länger erschienenes Album komplett live zu intonieren
und inszenieren. Nun, so geschehen auch mit
'Clandestine', dem Zweitwerk von Entombed, den
schwedischen Death-Metaller, einer der Band, welche die
schwedische Todeswelle losgetreten haben. Geschehen ist
all' dies zum 25-Jahr-Jubiläum von eben besagtem
'Clandestine'-Werk. War schon der Erstling 'Left Hand
Path' ein Meilenstein schwedischen Todesgewitters,
folgte darauf mit 'Clandestine' ein etwas feiner
gespieltes und produziertes Todesdonnern. Well, nach
Adam Riese hat ja das Jubiläum bereits 2017 zelebriert
worden sein müssen (= 25 Jahre). Tja, wie's ein
berühmter, englischer Agentenheld schon geträllert hat
'Say Never Never' (= 'Sag niemals nie'), reichen nun -
die damals zu fünft fungierenden Stockholmer - im Jahre
2019 ein CD-Bundle (= mit 2 LP's, Goodies, etc.) namens
eben 'Clandestine-Live' ein. 11 Tracks, inklusive Intro,
scheppern, deathen, growlen in gewohntem Schweden-Death
der/dem geneigten Zuhörer/-in um die Gehörgänge, pur,
echt, unverfälscht, roh, deathig und klar geschrieben,
eben auch schon wieder auf eine Art kultig avanciert.
Kurz und schmerzlos, 'Clandestine' gehört tatsächlich in
die Ruhmeshalle des schwedischen Death-Metal, da diese
Scheibe, nebst anderen Releases zu dieser Zeit von Bands
à la Dismember, Grave, Unleashed, Seance, Hypocrisy, als
Anhaltspunkte, eben Musikgeschichte geschrieben hat. Die
Produktion ist gut, der Live-Effekt wurde beibehalten,
das Publikum miteinbezogen. Ein cooles Artwork, in
Remeniszenz zum orginalen Artwork seinerzeit von
'Clandestine', huldigt man nun diesem Live-Output. Für
alle Entombed-Fans ein Must, für geschichtlich
Interessierte wohl oder übel auch, da kommt frau bzw.
man(n) nicht daran vorbei und es spiegelt den Aspekt,
das Hochleben von eben der guten, alten Zeit. Erneut
haben Entombed eine livehaftige 'Clandestine'-Geschichte
geschrieben, welche zu einem Kult aufersteht. Werde
sogleich nochmals meine 'Clandestine'-LP auf den
Plattenteller legen und mich an die ersten Shows von
Entombed genüsslich zurück erinnern. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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AGE OF THE WOLF - Ouroboric Trance (LP) Aural Music
Mit Doom Sludge Metal beglücken uns Age Of The Wolf
aus Costa Rica. Und Age Of The Wolf müssen nicht mal von
ihrem Exotenbonus profitieren, denn das Debut-Album
"Ouroboric Trance" beginnt mit "Herald Of Abyssos" mehr
als viel versprechend! Herrlich wie die Doomwalze, wenn
sie den mal so richtig in Fahrt ist, alles platt walzt.
Der harsche Gesang und das grundsolide Riffing runden
den guten Gesamteindruck ab. Im Midtempo kommt die
Dampflok mit "Unholy" angedampft und auch dieser Song
ist ein geiles Stück Doom Metal! Von der ruhigeren und
recht experimentellen Seite zeigt sich "Goliath" und
auch diese Facette steht Age Of The Wolf gut zu Gesicht!
Schleppend kriecht "The Crimson Penitence" durch die
Gehörgänge. Sehr bedrohlich wird an einer düsteren
Stimmung festgehalten und mit zermalmenden Riffs wird
jeder Stein zu Staub verarbeitet. "Godess Of The Hunt"
wildert im epischen Metal und ist somit eine gelungene
und kraftvolle Metalhymne. Klassisch und romantisch,
wird es mit "Witches Gallows", einem Song für Verliebte
und Verträumte! Richtig wütend, geht es mit "Bloodrage"
weiter und nach der Hälfte des Songs, gibt es auch noch
bekifften Stoner Rock zu hören! Ein weiterer
Volltreffer! "Molten Earth" breitet seine Schwingen aus
und wird richtig episch! Mit einem Monsterriff nimmt der
Song dann langsam Fahrt auf! Ein gelungener Abschluss
eines sehr guten Debut-Albums und ab sofort ist auch
Costa Rica auf der Doom-Weltkarte markiert!! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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EMERALD - Restless Souls (Green Vinyl) ROAR! Rock Of Angels
Records Das achte Album unserer Schweizer
Heavy-Metaller Emerald braucht etwas Zeit. Gibt man
"Restless Souls" zwei, drei Durchläufe, entwickeln sich
die elf Lieder zu wahren Killern. Die Besetzung scheint
jetzt endgültig gefestigt und Sänger Mace Mitchell
richtig bei den Fribourgern angekommen zu sein. Auf dem
letzten Album "Reckoning Day" war er noch neben Georg
Call (Cloven Hoof, Ex-Omen) zu hören. Mitchell macht
einen hervorragenden Job. Er veredelt die
abwechslungsreichen Nummern und gibt ihnen das gewisse
Etwas. Das Songwriting setzt auf klassischen Trash
Metal, Heavy Metal und eine Ballade. Dazu kommt eine
Prise Rock'n'Roll. Die Refrains überzeugen ebenfalls.
Bleibt zu hoffen, dass die Lieder auch live überzeugen.
Dies war an meinem letzten Konzert von Emerald leider
nicht der Fall. Vielleicht lag das aber auch an der
generellen Soundeinstellung im damaligen Saal. Auf
"Restless Souls" ist V.O. Pulver für den richtigen Sound
zuständig. Er sorgt für eine druckvolle Produktion.
Diese rückt Lieder wie das lockere "Superheroes", das
düstere "Restless Soul" oder das epische "Son Of Sam"
ins richtige Soundlicht. Die grösste Stärke ist diesmal
aber die Kurzweiligkeit des Albums. Hier kommt keine
Langeweile auf. Emerald ist nach dem tollen Vorgänger
"Reckoning Day" erneut ein hervorragendes Werk gelungen.
Wer andere Bands als Vergleiche möchte, muss ich leider
enttäuschen. Denn Emerald klingen nach Emerald. Und das
ist gut so. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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JACK SLAMER - Jack Slamer (Reissue + Bonustracks, 2
LPs) Nuclear Blast/Warner Es ist noch keine
drei Jahre her, da sah ich Jack Slamer zum erstem Mal
live und zwar als Support von Inglorious. Dies war im Z7
in Pratteln, aber nicht etwa wie gewohnt drin, sondern
draussen! Am Vortag des anstehenden "Up In
Smoke"-Festivals fanden die beiden Konzerte auf der
Aussenbühne statt, und dies vor keinen dreissig Nasen!
Und nun schreibe ich die Rezi einer Schweizer Band,
dessen zweites full lenght Album erstens beim
Branchen-Riesen Nuclear Blast (!) und zweitens
wiederveröffentlicht (!!) wurde. Ja, ihr lest richtig!
Das selbstbetitelte Album kam anfangs 2017 unter die
Leute und nach den Blues Pills, The Vintage Caravan,
Graveyard, Kadavar, Scorpion Child oder neuerdings auch
Pristine sind nun eben auch die Winterthurer Retro
Rocker aus dieser Stilecke in den Stall geholt worden.
Das ist eigentlich ein doch ziemliches seltenes
Vorkommnis, und nebst den bestehenden zehn Songs mussten
für das gegenwärtig fast gängige Doppel-LP Format mit je
drei Songs pro Seite noch zwei Bonus-Songs her! Und zack
wurde der vormalige Sauser nun zu einem veritablen Wein,
der ab sofort durch neue Schläuche fliesst. Während es
auf dem Debüt insgesamt eine Spur fluffiger zu und her
ging, sind die "neuen" Songs mehr auf Krach der Marke
Wolfmother getrimmt. Der Opener «Turn Down The Light»
startet dabei zunächst mal fast Kadavar-mässig, um dann
im gedrosselten Mittelteil den Genre-Fan voll abzuholen
und anschliessend wieder ins Anfangsthema zurück zu
gelangen. Auch «Entire Force» überzeugt mit viel Groove
und der prägnanten Gesangsstimme von Frontmann Florian
Ganz. Spätestens bei «The Wanted Man» wähnt man sich zu
Beginn der Karriere der Blues Pills oder auch bei
Pristine. Da diese Art Mucke offenbar noch nicht
vollständig von sich selbst überholt wurde, erklärt den
Umstand, warum Nuclear Blast die Schweizer Retro Rocker
unter Vertrag genommen hat. Da mit Cyrill Vollenweider
und Marco Hostettler zwei ebenbürtige Gitarristen am
Werk sind, unterscheidet sich der Sound zum Beispiel
gegenüber The Vintage Caravan schon wesentlich und weist
deutlich mehr Parallelen zu den bereits genannten
Wolfmother auf. Bahnbrechend oder innovativ ist das Anno
2019 halt schon nicht mehr, aber das kompositorische
Niveau, inklusive der beiden Bonus-Tracks, befindet sich
klar auf internationalem Niveau und rechtfertigt den
aktuellen Status ohne Wenn und Aber. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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KAMPFAR - Ofidians Manifest (Digipack) Indie
Recordings/Irascible Wer kennt sie schon nicht,
die norwegische Black Metal-Band Kampfar. Krächzender
Gesang, reissende Gitarren, pure Brutalität. So lässt
sich das Album schonmal grob zusammenfassen. Natürlich
gibt es noch mehr zu sagen, die Stimmung schwankt von
Verzweiflung hinüber zu Aggressivität, es gibt melodiöse
Parts und teilweise ist sogar ein Gesangschor im
Hintergrund zu hören. Die Songs selber sind durchzogen,
mal schneller, mal langsamer, aber in immer
wiederkehrenden Teilen. Wieder mal ein absoluter
Klassiker, wie man es kennt! Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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STRAINED NERVE - Volume Of Age (CD) Non Stop Music
Records Irgendwie haben's in diesem Monat alle
Eidgenossen mit 9 Songs auf deren aktuellen Longplayern.
Aber wisst ihr was? Die Eidgenossen-Szene ist
allgegenwärtig und verdammt vielseitig. Strained Nerve,
das ist ein Aargauer-Fünfer, die sich dem melodiösen
Death-Metal, Modern Metal und leichtem Metalcore
einverleibt haben. Somit ist 'Volume Of Age', nebst
einem weiteren Longplayer und einer EP, das zweite
Machwerk als Longplayer. Da wird kräftig gerifft,
gedeahted, melodiöse Linien gezaubert, jedoch meist im
Midtempo- bis Hyperspeed-Bereich zuhause. Die Vocals
gehen in den leicht klar verständlichen, gutturalen
Bereich, mit einem Touch Hardcore-Shouting. Die Drums
double-bassen und blasten die ganze Schose nach vorne,
ohne jedoch die groovigen und moshenden Pattern-Parts zu
vergessen. Der Bass kommt erstaunlich klar, will
schreiben mal nicht unterproduziert, und zwar im
positiven Sinne, raus und treibt zusammen mit den Drums
und dem wilden, straighten Riffgewitter der beiden
Klampfen das ganze ins nächste Power-Level. Die beiden
Gitarren riffen wohlweislich genüsslich im
melo-deathigen Bereich sich wohl und zaubern öfters
melodiöse Linien hervor, die umgehend von den anderen
Instrumentalisten wohlwollend aufgenommen werden und das
Puzzle des Songwriting vollends abschliessen, mit dem
wahrlich deftigen, bösen und hardcorigen Shouts und
Growls. Die Produktion ist erste Sahne, druckvoll und
klar, jedes Instrument kommt perfekt zur Geltung und das
sehr gelungene, knallige farbige und historisch
gehaltene Cover-Artwork passt perfekt zum dargebotenen,
leicht sphärisch klingenden Melodic-Death-Modern-Metal,
auch was für die Ruhmeshalle und -gänge des
Cover-Artworks-Tempels. Für Jüngerinnen und Jünger von
Cataract, Breakdown Of Sanity, In Flames, The Haunted,
Heavenshall Burn und weiteren Konsorten besagten Stiles.
Sehr gelungener Melodic-Death mit Schmackes in Form von
Modern-Metal. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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SAVAGE MESSIAH - Demons (2 LPs) Century Media/Sony
Dieses britische Power Metal-Band weiss, was sie will.
Und tatsächlich könnte sich mit dem fünften Album
innerhalb von zehn Jahren der verdiente Erfolg
einstellen. Dabei macht es den Eindruck, dass Sänger
Dave Silver über Leichen geht. Zumindest scheint er
keine Kompromisse zuzulassen. Das älteste Bandmitglied
der 2007 von Silver gegründeten Band ist der Bassist,
der es seit 2014 bei Savage Messiah aushält. Der
Schlagzeuger und der Gitarrist stiessen erst in diesem
Jahr dazu. Diese Konsequenz hört man mit jedem Ton
dieses Albums. Es kommt schnell auf den Punkt, ist
druckvoll eingespielt und trotzdem sehr
abwechslungsreich. Stilistisch tatsächlich im Power
Metal-Universum anzusiedeln, erinnert es von der Härte
her an Mystic Prophecy. Savage Messiah klingen aber
etwas weniger thrashig. Dafür gibt es einen Schuss Heavy
Metal, Symphonic Metal, Doom und gar ein wenig Sleaze
und Rock'n'Roll. Damit verfügen die elf Lieder über eine
Durchschlagskraft, die sich einem vor allem bei
wiederholtem Hören offenbart. Dave Silver tut deshalb
gut daran, wenn er seinen Weg auch weiterhin konsequent
verfolgt. Und dies egal, wie viele Mitmusiker dabei auf
der Strecke bleiben. Und sind wir ehrlich. Wenn die
Musik super ist, interessiert es nur die wenigsten, wer
genau gerade das Album eingespielt hat. Wer druckvollen
Power Metal mag, wird den Kauf von "Demons" jedenfalls
nicht bereuen. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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ABNORMALITY - Sociopathic Constructs (LP)
Metal Blade/Sony Wer bezüglich der
Herangehensweise an extreme Musik den eher
"kopfgeführten" amerikanischen Stil im Sinne von
Suffocation bevorzugt, wird mit dem dritten Album des
Quintetts aus Massachusetts einen hochpotenten
Kleinhirnweichmacher vorfinden. Denn der vorgetragene
(eigentlich technische) Death Metal pickt sich zwar die
Perlen aus einigen Brachial-Subgenres heraus, wird aber
trotz aller Präzision mit einer Rotzigkeit vorgetragen,
welche eher dem Slam zugeordnet werden müsste. Die
Produktion ist dazu überraschend homogen und (entgegen
dem aktuellen Scheisstrend alles mit Hylaruonsäure
auffüllen zu müssen) mit dem nötigen Dreck und Schmutz
versehen um eine abwechslungsreiche, gejagte und
enervierende Atmosphäre entstehen zu lassen. Tolle
Scheibe, auch wenn ich persönlich die aktuelle Venom
Prison wegen ihrer Räudikeit bevorzuge. Reinhören!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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BELZEBUBS - Pantheon Of The Nightside Gods
(LP&CD) Century
Media/Sony Wer kennt sie nicht, die Black
Metal-Comichelden Belzebubs. Schon im Jahr 2002 ins
Leben gerufen, war die Band nur auf dem Papier tätig, um
den harten Alltag eines Black-Metallers darzustellen.
Absolut trve, aber auch sehr witzig! Nun, 17 Jahre
später, haben sie es endlich geschafft, ihre Musik auch
in das Hörbare zu produzieren. Umso gespannter bin ich
nun, was die vier Künstler jetzt für uns auf Lager
haben. Der erste Song "Cathedral of Mourning" beginnt
mit einem episch, ruhigen Auftakt, welcher aber abrupt
in wütendem Geschrei und rasenden Gitarren endet. Obwohl
"endet" wohl der falsche Begriff dafür ist, denn das
Lied geht so noch fünf ganze Minuten weiter. "The
Faustian Alchemist" beginnt ebenso ruhige wie sein
Vorgänger, bis die Gitarren einsetzen und es rhythmisch,
melodisch und doch düster vorangeht. Dieser Song ist
nicht ganz so brutal geschrieben, und mit seinen
melodischen Parts erinnert er mich stark an gewisse
Lieder der finnischen Melo-Death-Band Insomnium. Zurück
im Black Metal angekommen geht es weiter mit "Blackened
Call". Rauschende Riffs und ein Chor im Hintergrund
setzen den perfekten Kontrast zu dem bellenden Gesang.
Ein Song, welcher heraussticht, ist definitiv "The
Crowned Daughters". Wo in den vorherigen Songs nur
Guturalgesang zu hören war, erklingt hier die sanfte
Stimme des Sängers. Echt geile Abwechslung, welche echt
nicht erwartet war. Im Allgemeinen legen Belzebubs einen
grossen Wert auf Hintergrundeffekte, was dem Ganzen
einen epischen Beigeschmack gibt und dem Album eine
leicht erzählerische Note verleiht. Für Abwechslung ist
sicher gesorgt, kein Lied klingt so wie das andere, und
so bin ich schon sehr gespannt, was die vier Comichelden
uns sonst noch so zu bieten haben. Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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DOGFACE - From The End Of The
Beginning (Compilation CD) Scandirock Records
Dogface? Moment, komme
gleich wieder. Muss mal schnell was in meinem CD-Regal
nachschauen. Genau, deren Debütalbum «Unleashed»
rotierte im Jahre 2000 immer wieder in meinem CD-Player,
weil Ich nach wie vor der Meinung bin, dass Mats Levén
(ehemals Treat, Candlemass) noch immer dann am besten
singt, wenn er seine rockige und bluesige Stimme bei
Hard Rock-Songs zu besten gibt. Der Sound von Dogface,
der irgendwo zwischen Deep Purple, Thin Lizzy und ein
bisschen Rainbow liegt, hatte mich damals sofort in den
Bann gezogen. Danach verlor ich die Truppe aus den
Augen, und erst jetzt mit ihrem vierten Album, das eine
«Best Of» ist, erinnere ich mich an die Schweden. Wer
also bis anhin sich noch nie mit Dogface
auseinandersetzte, sollte dies unbedingt nachholen.
Denke auch unser gelobter und verehrter Rockslave könnte
sich hier an einer Perle erfreuen, die er bisher leider
verschmähte. Es sind die griffigen Riffs und die teils
Hammond-Orgel-artigen Parts, welche der Truppe einen
dicken siebziger Sound verpassen. Dabei klingt aber
alles sehr frisch und überzeugt, dank der unglaublich
geilen Stimme von Mats. Hört euch bloss die Dramatik in
seiner Stimme an, wenn er «I Will Be There» singt, die
von einem unter die Haut gehenden Gitarrensolo ergänzt
wird. Zusammen mit den Keyboards könnte dies auch ein
neuerer Europe-Track sein. Das flotte «Right Between
Your Lies» und das nicht minder aktive «Can't Face
Tomorrow», das an alte Gotthard erinnernde «Leave This
War» und das packende «Let It Out» (Jeff Scott Soto und
seine Soloscheiben lassen grüssen) sind weitere
Highlights eines «Abschiedsalbums» einer Truppe, die
leider nie den Erfolg bekam, den sie verdiente. Danke
für die Songs und vielleicht in einer anderen
Konstellation bald wieder? Tinu
Punkte:
keine Wertung
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STORMLORD - Far (LP) Scarlet Records Der
Vergleich mit Dimmu Borgir dürfte den italienischen
Symphonic Power Black Heavy-Metallern wohl langsam
mächtig auf die Eier gehen. Trotzdem müssen sie sich
diesen auch auf dem sechsten Album gefallen lassen. Denn
wie sonst soll man dem Leser beibringen, was ihn auf
diesem epischen Werk erwartet? Wie bereits früher paaren
Stormlord hier extrem symphonische Klänge mit harten
Gitarren, Double-Bass-Drums und Gekeife. Da ich mit
dieser Art von Gesang nur in Ausnahmefällen etwas
anfangen kann, erschwert es mir zuerst den Zugang. Lasse
ich das Album aber ein wenig einwirken, offenbart sich
eine unglaubliche Kraft. Zumal die Band in einzelnen
Stücken, wie zum Beispiel dem Titellied, auch klaren
Gesang einbauen. Wer genau hinhört, merkt, dass "Far"
kein Schnellschuss ist, sondern ein durchdachtes Werk
mit vielen Details. Stormlord präsentieren sich als
hochklassige Musiker mit einem unglaublichen Gespür für
epische düstere Melodien. Teilweise gehen die Chöre gar
in Richtung True Metal. Schön, dass hier auf jegliche
Scheuklappen verzichtet wird. Wer bei der Bezeichnung
"Symphonic Black/Power Metal" nur den letzten Teil
liest, erlebt eine böse Überraschung. Das Label selbst
spricht von "Extreme Epic Metal". Dem ist nichts mehr
hinzuzufügen. Wer den Black Metal am liebsten mit vielen
Melodien mag, dem wird "Far" eine Offenbarung sein.
Leute, denen Gekeife ein Graus ist, hören aber besser
erst gar nicht erst rein. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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RPWL - Tales From Outer Space (Red Vinyl) GAOM Die
bayrischen Prog-Rocker beehren uns hier mit ihrem
neunten Studio Album. Hier handelt es sich nicht um ein
Konzept-Werk sondern sieben Kurzgeschichten zum Thema
Science Fiction. Auch auf dem neuen Rundling kann man
die musikalische Verbindung zu Pink Floyd nicht von der
Hand weisen. Das wollten Yogi Lang und Kalle Wallner
auch nie. Und so sind auch hier wieder sieben sehr
interessante Prog Rock-Nummern entstanden, die zum
Träumen und Abheben einladen. Der Mix aus Yogis
atmosphärischen Keys und Synthies und die immer klasse
gespielten Gitarren sind einfach traumhaft, Dazu Yogis
gefühlvolle, warme Stimme, das passt einfach zusammen.
Hört euch nur den wunderbaren 10 Minuten-Track "Light Of
The World" an. Die traumhaft gespielten Soli von Kalle
sind einfach nicht von dieser Welt, da muss man einfach
davonschweben. Und dass sich bei "Not Our Place To Be"
sogar Pink Floyd / David Gilmour-Bassist Guy Pratt noch
die Ehre gibt, spricht für sich. Und wie schon oft bei
RPWL-Alben gibt's eine Song, der etwas auf der Rolle
fällt, wie zum Beispiel "This Is Not A Prog Song". Hier
mit Namen "What I Really Need". Sehr straighter, fast
poppiger Track. Klasse gemacht mit sehr eingängiger
Melodie. Überhaupt haben die Jungs ein fantastisches
Gespür für schöne Melodien. Dem entgegen steht dann die
wunderbare Prog-Nummer "Give Birth To The Sun" die mit
einem grandiosen Synthie-Solo glänzt. Ergänzt durch eine
tollen Kalle Wallner-Solo und mit einem ebenso coolem
Gitarrenriff. Yogi, Kalle und co haben hier wieder ein
zeitlos gutes Prog Rock-Werk abgeliefert. Es macht
einfach riesigen Spass, die Musik der Deutschen zu
geniessen. Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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TIR - Metal Shock (CD) Gates Of Hell Records
Akuter Flashback-Alarm! In den frühen Achtzigern stiess
ich auf der Suche nach wertigem italienischen Metal auf
Bands wie Vanexa, Vanadium und Steel Crown. Vor allem
Letztere hatten es mir angetan, auch mit ihrer
italienischsprachen Vorgängerversion, die unter dem
Namen Corona d'Acciaio aktiv gewesen war. Und jetzt,
fast 40 Jahre später, landet eine Band auf meinem
Schreibtisch, die genau zu jener Zeit auch aktiv gewesen
war und heute so klingt, als wäre sie kurz nach 1983
tiefgefroren - und erst jetzt wieder aufgetaut worden.
Was natürlich ausgemachter Quatsch ist, denn Metall
konserviert man nicht durch tiefe Temperaturen, sondern
durch diverse Methoden des Korrosionsschutzes. Bei den
Römern TIR lautet dieser Korrosionsschutz
Durchhaltevermögen, kombiniert mit dem wahren Glauben an
den traditionellen Heavy Metal der NWOBHM.
Durchhaltevermögen, weil in ganzen 39 Jahren
Bandgeschichte (inklusive zwei Jahren Unterbruch) "Metal
Shock" der erst zweite Langdreher des Quintetts ist. Die
Gründe hierfür liegen nicht etwa in einer vermeintlichen
Unlust der Truppe, sich kreativ zu betätigen, sondern
schlicht und einfach darin, dass die Jungs seit Anbeginn
ihrer Karriere den Fokus auf Gigs gerichtet haben. So
kommt es dann auch, dass sich auf der neuen Scheibe
etliche Nummern befinden, die schon eine ganz
ordentliche, altersbedingte Patina aufweisen, welche
aber zu Gunsten eines frischeren, zeitgemässen Sounds
neu arrangiert und eingespielt wurden. Die zumeist
schnellen, technisch absolut kompetent eingespielten
Songs lassen an den Inspirationsquellen keinen Zweifel.
Hier standen ganz klar Bands wie Saxon, Judas Priest und
Helloween (als diese noch ohne Kindermelodie - Tralala
existieren konnten) Pate, allerdings sind in den etwas
komplexeren Songs auch Elemente des frühen US Metal zu
verorten. Insofern machen TIR für True Metal Fans fast
alles richtig, sofern" ja, sofern diese kein Problem
damit haben, dass die Band aus Überzeugung auf Gesang in
ihrer Muttersprache setzt. Ich muss zugeben, dass ich
diesbezüglich zunächst skeptisch war, denn Metal und
beispielsweise Französisch geht in meinen Ohren gar
nicht. Aber offensichtlich habe ich in den letzten paar
Jahrzehnten vergessen (eine direkte Folge von too much
Rock'n'Roll Lifestyle, ich gebs ja zu), dass im
Gegensatz dazu Metal und Italienisch vorzüglich
funktioniert. Geile Scheibe für Metal Traditionalisten,
die noch wissen wie es damals war, als man seine Kutte
noch von Hand mit Kugelschreiber, Filzstift und Textil -
Malfarben verzieren musste. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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BORDERS - Purify (LP) Long Branch Records/Musikvertrieb
Die aus Lincoln, England stammenden Borders haben sich
zum Ziel gemacht, in einer neuen Ära der harten Musik
führend zu werden. Sie vermischen Genres und Stile
nahtlos miteinander und erschaffen dabei ein
erdrückendes, aber melodisches und einzigartiges
Erlebnis. Seitdem sie sich 2016 mit dem neuen Sänger JJ
zusammengeschlossen haben, arbeiten Borders hart daran,
die Zuschauer in Grossbritannien und Europa mit ihrer
energiegeladenen, kraftvollen Live-Performance zu
beeindrucken. Nachdem sie der Welt mit ihrer
"Diagnosed"-EP einen Eindruck von ihrem Potenzial
vermittelt haben, ist das Quartett nun bereit, ihr
Debütalbum zu veröffentlichen. "Purify" ist ein
ehrgeiziger erster Langspieler, der die Geschichte der
menschliche Korruption dokumentiert; von den
Kriegsgräueln japanischer Todeslager im Jahr 731 über
die moderne politische Korruption im Krieg bis hin zu
einer düsteren Vision von zukünftigen potenziellen
Gesundheitssystemen in "Wake Up". Das Album "Purify" ist
nicht nur Musik, es ist ein Statement über den Zustand
der Welt von heute, gestern und morgen, das nicht nur
unglaublich klingt, sondern auch die Art und Weise
verändern könnte, wie man die Welt um sich herum
betrachtet. JJ sinniert über die Entwicklung der
menschlichen Korruption. Die zehn Songs sind ein Teil
wütender Zeitgeschichte, die barbarisch in den Schädel
gehämmert werden. Die barbarischen Anfänge des
Massenschlachtens von bestimmten Gruppen mögen dem
Durchschnittsbürger weit entfernt erscheinen, aber sie
existieren noch und Borders zeigen diese Gräueltaten
schamlos auf. "Purify" ist ein musikalischer Weckruf zur
Säuberung von Korruption und ein Aufruf an jeden
Menschen, mehr über die Welt nachzudenken, in der er
lebt. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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HANDFUL OF HATE - Adversus (LP) code666 Bereits
seit 20 Jahren sind Handful Of Hate aus Italien in
Sachen Black Metal unterwegs. Da erstaunt es nicht, dass
wir mit "Adversus" schon das siebte Album vorliegen
haben. Mit "An Eagle Upon My Shield" bekommt man eine
erste Kostprobe des Black Metals, wie ihn die Italiener
interpretieren. Vorwiegend im Midtempo operierend, mit
einigen Tempoverschärfungen, tun Handful Of Hate
niemandem weh mit ihrer Interpretation von Black Metal.
Schnell wird es am Anfang mit "Before Me (The Womb Of
Spite)", aber dann wird auch hin und her gependelt,
zwischen schnell und langsam! Aufgrund der Melodien,
bewegt sich dieser Song eindeutig in der Wohlfühlzone!
Im gleichen Fahrwasser, schwimmt "Carved In Disharmony
(Void And Essence)". Sicher nicht von schlechten Eltern
und bestens für romantische Zweisamkeit geeignet!
"Served And Reversed (Feudal Attitude)" bedient sich den
selben Zutaten wie seine Vorgänger, nur sind die Breaks
spärlicher gesät! Erhaben beginnt "Down Lower (Men And
Ruins)" und man sucht das Heil der Mischung zwischen
mystisch und rasend schnell. "Celebrate Consume...Burn!"
geht ab wie eine Rakete! Trotz sehr hoher
Geschwindigkeit, wird der Hang zur Melodie nicht
vernachlässigt. Man merkt, dass Handful Of Hate wissen
wie man gute Songs schreibt. "Toward The Fallen Ones
(Psalms To Discontinuity)" begeistert mit einer geilen
Melodie und die Geschwindigkeit wird gekonnt variert, um
von gedrosselt zu rasend schnell zu wechseln! Marsch,
marsch und zackig geht "Thorns To Redemption (Gemendo
Geminat)" in die nächste Runde. Mit Midtempo-Breaks wird
für Abwechslung gesorgt. Unspektakulär kommt "Idols Of
Hung" daher und man lässt den groben Knüppel im Sack. So
bekommt der Song einen dramatischen Anstrich. Den
Schlussglocken läutet "Icons With Devoured Faces" ein
und es scheint, dass der Band allmählich die Puste
ausgeht. Ein gutes Album, dem aber gegen den Schluss
hin, merklich der Schnauf ausgeht!! Roolf
Punkte: 8.5 von 10
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ULVEDHARR - World Of Chaos (LP) Scarlet Records
Mit dem vierten Album namens 'World Of Chaos' beehrt uns
der italienische Lombardo-Vierer - Spass beseite - aus
Bergamo, der Lombardei. Gepriesen und gepoltert wird in
einem interessanten, thrashig-speedigen Death-Metal, so
à la Possessed und Konsorten. 10 Songs haben sich auf
das finale Werk namens 'World Of Chaos' geschlichen,
welche allesamt zu übereugen wissen. Da wird in feinster
Manier gethrashed und gespeeded, mit leichten,
'old-schooligen', bay-area-lastigen Death-Avancen
angereichert. Der Gesang ist stets verständlich
gehalten, wohl eher im gutturalen Bereiche zu suchen,
sondern wohl eher im thrashigen Shouting, jedoch ganz
böse und tief gehalten. Die Gitarren riffen sich rasant
und sägend, teils leicht grindcorig durch die Masse der
Akkorde, stets mit längeren, soliden und etwas
melodiösen Soli angereichert. Der Tieftöner überzeugt
mit eigenständigen Läufen, gepaart zu den zwei
Quetschbalken. Die Drums blasten, grinden, thrashen,
speeden, moshen, double-bassen, was die Patterns so
alles herhalten. Wahrlich, ein sehr gelungenes Machwerk
italienischer Vorstellung von dem Genre des
Thrash-Death-Metal. Die Produktion kommt sehr kraftvoll
und sauber rüber, das Cover-Artwork symbolisiert das
Hineinsaugen in Ulvedharr's Soundmysterium des
geordneten Chaoses. Nein, das Chaos wird nicht
zelebriert, au contraire, sehr strukturiertes, feines
und treibendes Songwriting hat hier die absolute
Herrschaft, Herrlichkeit und Klasse übernommen. Für Fans
von Atheist, Possessed, Death, nicht allzu progressiv,
doch technische Feinheiten sind in jeder Sekunde auf
'World Of Chaos' problemlos zu hören und finden. Sehr
gelungen! Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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THE MACHINIST - Confidimus In Morte (CD) Prosthetic
Records Geballte Kraft des Modern Metal,
Metalcore, Deathcore und Death-Metal aus Queens, New
York, U.S.A., hellyeah! Mit einer der brutalsten und
extremsten weiblichen Growlstimme, die auch selbst den
abgehärtesten Metaller bis auf die Grundmauern zu
erschüttern mag, positiv erschüttern mag. Moderner
Deathcore, gut verpackt in 9 Songs auf dem ersten,
longplayerischen Debutalbum des New Yorker-Vierers,
namens 'Confidimus In Morte'. The Machinist kombinieren
elegant fein, freakig strukturiertes Songwriting mit
Brutalität in gesanglichem Growlen und moshig-groovigem
Riffing. Nebst den bekannten feinen Melodielinien, ab
und an leicht synthesizerischen Einstreuseln und gar
orchestralen Momenten, gepaart mit ebenfalls melodiösem
Solieren, groovend, wummerndem Tieftöner und abstrakten
und doch zugleich straigthen und stets treibenden Drums
erreichen die 9 Tracks auf The Machinist herrliche,
atmosphärische, deathcorige Momente des Seins. Erinnert
etwas leicht an The Black Dahlia Murder oder Fit For A
King, doch ist die brutale Mucke der NY-Deathcorer stets
unverwechselbar und hat einen doch hohen Erkennungswert,
selbstredend durch die brutalen, growlenden Shouts
weiblichen Ursprunges. Die Produktion kommt wie eine
Wand daher, sauber und brutal, abgerundet wird es mit
einem doch recht harmlos erscheinenend Layout-Artwork,
welches durch die Einfachheit sogleich eine gewisse
Brutalität erahnen lässt und somit auch den Gesamtsound
auf ' Confidimus In Morte' klar wiedergibt.
Abstrakt-brutaler Deathcore aus New York, Queens rules,
hellyeah! Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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IMMINENCE - Turn The Light On (2 LPs) Arising
Empire/Warner Das dritte mit Spannung erwartete
Album "Turn The Light On" verkörpert die Vielfalt und
die Tiefe der herzzerreissenden Emotionen, mit der sich
Imminence identifiziert. Ein bedeutender Meilenstein in
der Discographie und eine aussergewöhnliche Komposition
aus schierer Kraft und Zerbrechlichkeit, die keine
Grenzen und Zwänge kennt. Seit ihrem letzten Album "This
Is Goodbye" (2017) hat sich die schwedische Alternative
Metal-Core Band Imminence als bester und stärkster
Newcomer in der europäischen Szene bewiesen. Mit dem
Erfolg ihrer eigenen Headline-Tour und mehreren
ausverkauften Shows haben sie ein ganz neues Level
erreicht und sind bereit, mit ihrem nächsten Album und
dessen Sound den nächsten Schritt zu gehen. Mit Eddie
Berg an der Spitze als Vocalist und Violinist, Gitarrist
Harald Barret, Schlagzeuger Peter Hanström und Christian
Höijer am Bass, gründeten sich Imminence in Trelleborg.
Mit ihrem Spagat zwischen Metalcore und Akustik hat sich
die Band über die Jahre hinweg zu einer der
vielversprechendsten Metalbands Schwedens entwickelt.
Mal einen Schritt zurück und dann wieder zwei Schritte
vorwärts. Mit "Turn The Light On" kehren Imminence ganz
zu sich selbst zurück und präsentieren eine Kollektion
an Songs, die ein weites Spektrum dessen abdeckt, mit
was die Band über die Jahre assoziiert wurde. Das neue
Album mischt die Rauheit der schlagkräftigen und
unerbittlichen Instrumentation, mit der grandiosen
Klasse der unverwechselbaren Melodien und Violine von
Frontmann Eddie Berg. "Turn The Light On" demonstriert
mit jedem einzelnen Song einen einzigartigen Sound und
eine bemerkenswerte musikalische Vielfalt. Eine Wucht
und Kunst, die unverkennbar nur für Imminence stehen
kann. Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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VALLEY OF THE SUN - Old Gods (Green Vinyl) Fuzzorama Records
Dieses amerikanische Quartett gehört jener jüngeren
Generation von Heavy Rock-Bands an, denen man die
Jugendjahre in den Neunzigern in jeder Note, die sie
spielen, anhört. Die Helden jener Zeit, Truppen wie
Soundgarden, Stone Temple Pilots, Alice In Chains aber
ebenso Monster Magnet, Clutch, Fu Manchu und Queens Of
The Stone Age haben ihre unverwechselbaren Spuren auch
bei diesen vier Jungs aus Cincinnati hinterlassen, wobei
auch Kanadas Rocksau Nummer eins Danko Jones nicht ganz
folgenlos an Valley Of The Sun vorbeigerauscht ist ("All
We Are", "Faith Is For Suckers"). Das Gebräu, das sie
aus all diesen Zutaten zusammenkochen, ist überaus
leckerer High Energy Rock, dessen Hauptingredienz das
hochheilige, allumfassende Riff ist. An zweiter Stelle
steht Sänger Ryan Ferrier, der den Songs mit seiner
klaren, kraftvollen Stimme den nötigen Schuss
menschlicher Wärme verleiht und in seinen
leidenschaftlichsten Momenten sogar etwas an Chris
Cornell erinnert. Nicht unterbrochen, aber etwas
beruhigt wird diese Riffkaskade immer wieder durch kurze
Intermezzi zwischen den Songs oder durch Tracks, die in
sich selbst durch ihre etwas ruhigere Gangart für die
nötige Dynamik sorgen ("Into The Abyss" oder das
abschliessende "Dreams Of Sands"). "Nuff said" würde
jetzt der Englischsprachige sagen, oder auch "let the
music do the talk". Dem kann ich mich nur anschliessen,
diese paar Sätze müssen als Wegbeschreibung für "Old
Gods" reichen. Nur eins noch: Holt euch die Scheibe, es
lohnt sich! Mirko B.
Punkte: 8.3 von 10
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FIRST SIGNAL - Line Of Fire (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Das Sideproject von Harem
Scarem-Sänger Harry Hess geht wider erwarten in die
dritte Runde. Ursprünglich war First Signal die Idee von
Frontiers Boss Serafino Perugino, der Harry mit dem
Produzenten Dennis Ward (Pink Cream 69) zusammenbrachte.
Das erste Album der Collaboration erschien 2010. Das
Projekt wurde aber auf Eis gelegt, da Mr. Hess Harem
Scarem reaktivierte. Trotzdem erschien 2016 der
Nachfolger "One Step Over The Line", aber mit Daniel
Flores auf dem Produzentensessel. Nun liegt also der
nächste Streich "Line Of Fire" zur Diskussion auf dem
Tisch. Wiederum wurde das Teil von D. Flores
hervorragend produktionstechnisch veredelt. Die Tracks
stammen von einer ganzen Reihe verschiedener Songwriter,
was dem Album eine gewisse Vielseitigkeit aber auch
Inhomogenität beschert. Nichts desto trotz wurden auf
der Scheibe diverse regelrechte Melodicperlen platziert.
Musikalisch kommt man nicht drumherum, First Signal mit
Harem Scarem zu vergleichen, nicht nur wegen der
kritiklosen, superben Vocals. Auch stilistisch sind die
beiden Formationen praktisch identisch. Grosse Hooks und
substanzielle Melodien geben sich die Klinke in die Hand
und werden zu nachhaltigen Songs vermengt. Nebst den
klassischen AOR-Aspekten wird aber auch knackiger Hard
Rock zelebriert. Das Ergebnis ist feinster
Melodic/Stadion Rock, der nur über wenige Schwachstellen
verfügt, die das Endresultat auch nur minim zu trüben
vermögen. Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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QANTICE – The Anastoria (CD) Pride & Joy Music
Mit «The Anastoria» wird uns epischer Symphonic Power
Metal offengelegt, der in seiner Komplexität strahlt und
mit seiner Vielfalt überwältigt. Das dritte full-length
Album der Franzosen erzählt abermals eine Sci-Fi-Story,
welche in eine durch die Musik erzeugte passende
Stimmung eingebettet wird. Begrüsst wird der Hörer mit
dem kurzen klassischen Intro «Gone Astray», welches eine
süssliche, von Streichern gespielte Melodie präsentiert,
welches durch Harfen- und Gitarrenklänge ergänzt wird.
Mit dem tollen Übergang zu «Once upon a Sun» überrumpelt
Qantice mit einem energiereichen Riff, welches durch
schnelle Rhythmen und unterstützender Symphonie
komplettiert wird. David Åkesson als neuer Leadsänger
überzeugt sofort mit seiner kräftigen und mitreissenden
Stimme. Schnell wird klar, mit welcher Intensität ihr
sehr eigener Stil aufgebaut ist und wieviel Gewicht auf
orchestrale Einlagen und abwechslungsreiche
Instrumentalparts gesetzt wird. An Energie fehlt es
definitiv nicht, da die begleitenden Drums und die
melodiösen Gitarren stets für Schub sorgen. Melodiöse,
eingängige Refrains bilden einen tollen Kontrast zu den
ausgefallenen instrumentalen Passagen, die wiederum
mitreissen und mit ihrer hohen Virtuosität einfahren.
Bläser, Pipes, Streicher, Klavier- sowie elektrische
Einlagen – alles ist auf «The Anastoria» herauszuhören.
Ihr Stil, insbesondere ihre Melodiefolgen sowie die
erzeugte Stimmung, erinnert mich stark an Twilight
Force, gemischt mit Einflüssen von Serenity und Sonata
Arctica. Durch das ganze Werk werden diverse
Stimmungs-Eindrücke ausprobiert – die Melodien durch die
zwölf Tracks wirken manchmal heroisch, fröhlich, heiter,
teils düster, dann sinnlich, melancholisch und teils
fast schon aggressiv. «Fractal Universe» als achter
Track ist mir insbesondere durch die eher dunklere
Stimmung aufgefallen und entpuppt sich als kleiner
Diamant auf «The Anastoria». Opernsänger Riccardo Cecchi
überrascht hier mit einem Gastauftritt und unterstreicht
die sonst schon schwere und dumpfe Sphäre. Das einzige
Problem, welches bei solch hohem symphonischen Gehalt
aufkommt, ist, dass die Musik schnell in den Kitsch
abrutschen kann. Und leider ist das hier leicht der
Fall, in manchen Teilen hatte ich das Gefühl, einen
Disney-Soundtrack zu hören. Dieser Eindruck wird
beispielsweise durch «Mad Clowns» oder noch intensiver
durch «Krooner» verstärkt, welche durch den erzählenden
und “witzigen“ Gesang an ein Kindermusical erinnern.
Alles in allem muss gesagt sein, dass Qantice mit ihrem
Drittwerk nichts Einfaches und Gewöhnliches geschaffen
haben. Entweder man hat ein Flair für solch komplexe und
melodiöse Musik oder nicht, aber ausser dem teilweise
kitschigen Eindruck, welcher total subjektiv ist, ist an
«The Anastoria» nichts auszusetzen. Virtuos,
abwechslungsreich und voller Energie – Top! Sina
Punkte: 8.2 von 10
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DUEL - Valley Of Shadows (Splatter Vinyl) Heavy Psych Sounds
Records Fleissig sind sie ja, die vier Texaner,
vier Alben in vier Jahren (das 2018er Livealbum "Live At
The Electric Church" mit einberechnet), das entspricht
schon dem Veröffentlichungsstandart längst vergangener
Tage, als Musiker mit dem Verkauf von physischen
Tonträgern noch richtig Geld verdienten. Und mutig sind
sie noch dazu, beschreiten sie doch auf dem
sagenumwobenen dritten "make it or break it" - Album
neue Pfade. Die ganz wilden und ungestümen Tage der
Anfangszeit scheinen jedenfalls vorüber zu sein, hier
klingt die Musik mehr nach Rock und weniger nach Stoner,
und der Doom, den die Band vor allem auf "Witchbanger"
(2017) zelebriert hat, ist einer eher dezent
geheimnisvollen und melancholischen Grundstimmung
gewichen. Haben wir es hier also mit einem Fall
frühzeitig einsetzender Altersmilde zu tun? Mitnichten,
viel mehr hat die Band einen Reifeprozess durchgelebt,
der sich jetzt in mehr Tiefgang und dichterer Atmosphäre
offenbart. Aber wer jetzt glaubt, die Band sei irgendwie
verweichlicht und verwässert, täuscht sich gewaltig. Auf
der einen Seite klingen die Songs zwar kontrollierter
und fokussierter als die älteren Werke, auf der anderen
Seite gewinnen sie aber an der Verspieltheit, die so
typisch für Classic Rock ist, der sich an den Grosstaten
der Siebzigerjahre orientiert. Ein sehr schönes Beispiel
hierfür ist die Nummer "Red Moon Forming", welche
unweigerlich an die einzigartigen Vibes von Thin Lizzy
erinnert, welche es stets geschafft haben, Herz und
Härte im gerade richtigen Verhältnis miteinander zu
kombinieren. Es mag schon sein, dass der eine oder
andere Fan der ersten Stunde dieser Neuorientierung
(welche so neu auch wieder nicht ist) eher skeptisch
begegnen wird. Ich sehe diese Entwicklung allerdings als
Schritt nach vorne, raus aus dem doomigen Stoner -
Einheitsbrei rein in musikalisch weitaus offenere
Gefilde, welche der Band weitaus mehr kreativen Freiraum
zugestehen werden. Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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X-ROMANCE - Voices From The Past (CD) AOR Heaven/Non
Stop Music Schweden schlägt wieder mal zurück mit
vielen Ehemaligen. Nämlich Sänger Andreas Novak (ehemals
House Of Shakira), Bassist Anders La Rönnblom (ehemals
Killer Bee) und Gitarrist Mikael Dahlin (ehemals Killer
Bee). Was sofort auffällt, ist die starke Präsenz der
Keyboards (Thomas Widmark), aber auch die solistischen
Leistungen von Mikael und Fredrik Tjerneld (Gitarre).
Der Opener «Lonely» ist das beste Beispiel dafür.
Rockiger und schon fast mit einem siebziger Flair
erklingt «Bad Connection», das eine Mischung aus
amerikanischem AOR-Rock ist und typisch schwedischem
Rock-Gut. Gesanglich ist alles im grünen Bereich und
«Over And Over» ist sogar ein kleiner Ohrwurm geworden.
Was bei den Tracks auffällt, ist, dass sie immer stark
beginnen, aber der Schwung mit den Keys ein bisschen
gebremst wird. Unnötigerweise. Wie könnte es anders
sein, ist der vierte Song eine Ballade («You And I»).
Die aber feinfühlig und stark erklingt. «Total Madness»
ist eine vom Schlagzeug (Kenta Karlbom) angetriebene
Nummer. «Temporary Love» ein weiteres, sehr gutes
Beispiel, wie man cleveren, melodischen Hard Rock
spielt. Die härteste Nummer ist «Pushing On», bevor man
mit der Halbballade «Somebody Out There» und dem flotten
Instrumental «Departure» das Album beendet.
Achtziger-Freunde, die dem melodischen Hard Rock gut
gesonnen sind, müssen «Voices From The Past» mal
antesten. Es sind weder alte Bon Jovis noch alte Europe
zu hören, sondern eine melodischere Version davon.
Tinu
Punkte: 8.2 von 10
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SKÅNSKA MORD - Blues From The Tombs (LP) Transubstans
Records Auf Discogs werden Skånska Mord als
"Swedish Progressive Rock Band" vertickt. Da lachen ja
die Hühner! Einfach zuerst mal die Scheibe anhören, und
erst dann was dazu schreiben, dann würde man auch sofort
erkennen, dass der Titel dieses Albums genau das hält
was er verspricht. 2006 entstanden aus den Überresten
der Bands Half Man und Mothercake, zocken die fünf
Schweden recht schwermütigen, stark angebluesten (Hard)
Rock der eindeutig guten Sorte. Zum einen bestechen die
Songs durch ihre Attitüde und atmosphärische Dichte, man
hört ihnen gut an, dass hier alte Hasen am Werk sind,
die sich teilweise schon seit ihrer Teenagerzeit kennen.
Zum anderen überzeugt Sänger Jan Bengtsson mit seiner
warmen, streckenweise fast gutturalen Stimme mit viel
Vibrato, die jede Textzeile nicht bloss vorträgt,
sondern regelrecht erlebt und erleidet, einen Satz wie
"we are blinded by the light, but still dark inside"
nimmt man ihm jederzeit für bare Münze ab. Lustigerweise
erlebe ich gegen das Ende der Scheibe hin ein kleines
Déja Vu. Irgendwie erinnern mich die zunehmend düster -
bluesigen Klänge an "Seventh Star", jene grossartige
Tony Iommi / Glenn Hughes - Kollaboration, welche 1986
fälschlicherweise unter dem Black Sabbath - Banner
erschienen war. Bestimmt ein Zufall, aber bei einzelnen
Songs wurden diese Schweden offensichtlich von derselben
Muse geküsst, die dereinst die Herren Iommi und Hughes
inspiriert hatte. Das muss nicht aber kann durchaus noch
als zusätzlicher Kaufanreiz fungieren. Wer jedenfalls
hin und wieder die dunkle Seite des Blues spüren muss,
liegt hier genau richtig. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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PRETTY WILD - Interstate 13
(CD)
Black Lodge Records
Bereits 2006 startete Pretty
Wild in Malmö, Schweden. Nach einer EP, den beiden Alben
"All The Way" (2008) und "Pretty Wild" (2014), mehreren
hundert Live-Shows, aber auch zwei Besetzungswechseln
(nur noch der Drummer und der Bassist sind vom Original
Line Up übrig geblieben), erscheint nun der dritte
Output "Interstate 13". Mit lediglich drei Longplayern
in 13 Jahren Bandgeschichte ist die Ausbeute nicht
gerade hoch. Nichts desto trotz stiess die Arbeit der
Jungs immer wieder auf viel Gegenliebe und pauschal
guten Kritiken. Musikalisch macht die Band keinen Hehl
aus ihrer Passion zum Sleazy und Glam der Achtziger. Auf
letztem Release schielte man noch dezent Richtung
Stadionrock Marke Def Leppard. Mit "Interstate 13"
tendiert man nun konsequenter Richtung Achtziger L.A.
Sounds. Dabei gewichtet man aber Glam deutlich höher als
Sleazy. Das bedeutet, dass die Tracks manchmal arg
glattpoliert daherkommen. Mit ein bisschen mehr Dreck
und einem Schuss Punk-Attitüde wäre die
Durchschlagskraft sicher höher ausgefallen. Man besticht
aber so oder so mit catchy Melodien und gut situierten
Hooklines. Die grossen Refrains bleiben zwar aussen vor,
trotzem überzeugt man durch viel Drive und Autentizität.
Nach wie vor eine ernstzunehmende Konkurenz für Bands
wie Crashdiet oder Gemini Five. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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RESTLESS SPIRITS (Tony Hernando) -
Restless Spirits (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Der aus Spanien stammende
Gitarrist Tony Hernando pflegt in der Regel bei Lords Of
Black härtere Töne anzuschlagen. Unter dem (Projekt-)
Namen Restless Wild haut der Gitarrero nun seine erste
Solo-Scheibe raus. Da hierbei stilitisch Melodic Rock
statt Power Metal angesagt ist, erstaunt das Label
Frontiers Music an dieser Stelle natürlich nicht. Damit
das Ganze noch besser dahin passt, hat sich Master Tony
zu dem von ihm geschriebenen Material eine illustre
Schar an Gast-Sängern an Bord geholt. Namen wie Johnny
Gioeli (Hardline, Axel Rudi Pell), Deen Castronovo
(Revolution Saints, Ex-Journey), Dino Jelusic (Animal
Drive), Kent Hilli (Perfect Plan), Alessandro Del
Vecchio (Hardline) und Diego Valdez (Dream Child) bürgen
dabei vorab schon mal für gesangliche Qualität. Da die
Songs insgesamt ganz ordentlich wie genretauglich daher
kommen, hört sich das Ganze erstmal ganz nett an. Tony
Hernando zeigt dabei, dass er nicht nur zu shreddern und
powern vermag, sondern auch in der Melodic Rock Ecke mit
Bravour bestehen kann. Dass seine zahlreichen Soli dabei
unüberhörbar in Szene gesetzt werden, stört keinesfalls.
Ein erstes persönliches Highlight ist «I Remember Your
Name» mit Kent Hilli am Gesang und für Balladeskes wie
«Nothing I Could Give To You» gibt es nur einen: Johnny
Gioeli! Alessandro Del Vecchio kann derweil mit «When It
Comes To You» knapp auf Augenhöhe auch ein paar Punkte
für sich verbuchen. Das selbstbetitelte Debüt dreht fast
eine ganze Stunde seine Runden und lässt auf durchaus
hörenswertem Niveau aber die ganz grossen
kompositorischen Momente aussen vor. Selbst das
Top-Drumming vom mitunter mitsingenden Altmeister Deen
Castronovo steht nicht für ein zwingendes Meisterwerk.
Trotzdem und auch wegen der knackigen Produktion sollten
Anhänger dieser Stilrichtung mal ein paar Happen ohne
Scheuklappen antesten. Albummässig zieht zum Beispiel
«Life», die neue Hammerscheibe von Hardline, jedoch
lockerst an Restless Spirits vorbei. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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FLOATING WORLDS – Battleship
Oceania (CD) Pride & Joy Music
Wer von euch hat auch schon mal
von einem Abenteuer auf hoher See geträumt? Die
Symphonic / Progressive Metal Band Floating Worlds macht
dies mit ihrem dritten Studioalbum «Battleship Oceania»
(musikalisch) möglich. Nach einem zweijährigen
Songwriting-Prozess und neuer Schlagzeug-Besetzung
präsentieren uns die Griechen ein Konzeptalbum, welches
den Hörer die Geschichte einer Besatzung auf einem
Kriegsschiff durchleben lässt. Das Instrumental
«Oceania» eröffnet die Geschichte mit Eindrücken von
Meeresrauschen, Möwenrufe und einer Sirene, die alle
durch das Einsetzen eines ergreifenden Rhythmus’ und
einer fesselnden, von Streichern gespielten Melodie
durchbrochen werden. Das Stück wird durch Variationen,
orchestralen Einlagen und einem tollen Gitarrensolo
weiterentwickelt. Auch das zweite Lied «Sailing In
History» beginnt mit Möwenrufen, mit Schiffssignalen und
einer sinnlichen Flötenmelodie. John Soti, von
Klavierakkorden begleitet, leitet mit seiner Stimme die
Musik ein, welche sich hier noch sehr zurückhält. Durch
die langsamen und feinen orchestralen Einflüsse im
Hintergrund wird ein träumerischer und dennoch
heroischer Eindruck hinterlassen, welcher sich aufbaut
und dem Hörer das Gefühl gibt, gleich in See zu stechen.
Mit «New Mission» kommen die Metaleinlagen zum Einsatz –
ergreifende Melodien, treibende Rhythmen und powerreiche
Gitarrenklängen, ergänzt mit symphonischen Zusätzen
definieren Floating Worlds. Hier muss ich sagen, dass
spätestens an diesem Punkt der Eindruck entsteht, dass
John Sotis Stimme praktisch gleich klingt wie Tobias
Sammet (Avantasia) oder ferner wie Bruce Dickinson (Iron
Maiden) – wem diese Art von Gesang nicht gefällt, wird
auch mit Floating Worlds nicht klarkommen. Der fünfte
Track «The Curse» wirft eher düstere Melodien in den
Verlauf des Albums ein. Das Lied wirkt trotz den eher
treibenden Melodien und Rhythmen schwermütig und
bedrückend – eine tolle Abwechslung. Aus gutem Grund
wurde «Retribution» für ein Musikvideo gewählt. Der
Track ist meiner Meinung nach einer der Highlights auf
«Battleship Oceania», er fasst die Vielfältigkeit und
die Energie der Band zusammen. Das Gesamtwerk wird mit
vielen kurzen gesprochenen Einlagen (z.B.
Schiffsdurchsagen) an den Liedanfängen und -schlüssen
vervollständigt, die den Verlauf der Geschichte steuern
sowie das Gefühl geben, mit an Bord zu sein. Gegen
Schluss des Albums wirkt es, als würden diese Elemente
zunehmen bzw. schon bald überwiegen. Auf die Spitze
treibt es «The Last Goodbye» als neunter Track, welcher
den Verlauf eines Begräbnisses darstellt. Passagen einer
Abschiedsreden, Gewehrschüsse als Salutes sowie
Männerchorgesang und verzweifelt gesungene
Abschiedsworte lassen den Fokus auf die Musik in den
Hintergrund rücken und stellen die Handlung ins Zentrum.
Auch die noch folgenden Lieder wirken aus diversen
Gründen eher bizarr… Naja, «Battleship Oceania» ist mal
etwas Anderes / Neues! Ein sehr spezielles,
überraschendes Album, welches Abwechslung und
Unterhaltung bietet. Wer die Scheibe mit einem offenen
Ohr angeht und Fan von powerreicher, symphonischer Musik
ist, kann hier definitiv etwas Tolles entdecken.
Sina
Punkte:
8.0 von 10
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GYPSY ROSE - Reloaded (Re-Release
CD)
Scandirock Records Diese Gypsy Rose sind nicht zu
verwechseln mit den Amis, welche damals auf Simmons
Records (dem Label von Gene Simmons) das tolle Werk
«Pray» veröffentlichten. Die mir vorliegende Scheibe
wurde von den schwedischen Gypsy Rose veröffentlicht und
ist nichts anderes als die Wiederveröffentlichung des
Debütalbums. Typischer, sofort in die Ohren gehender
Hard Rock präsentiert uns die Truppe um Sänger Hakan
Gustafsson und Gitarrist Martin Kronlund. - Das zweite
Album «Another World» sang übrigens David Reece ein. -
«Reloaded» hat diese schwedische Leichtigkeit, wie man
sie von den ersten Treat-Alben und dem Zweitling von
Madison kennt. Genau in dieser Schnittmenge liegt auch
das musikalische Spektrum des Fünfers, welches von Mats
Levén mit Backingvocals unterstützt wird. Dabei wird
aber auch schon mal fett gerockt, wie bei «Promise To
Stay», «Light Up My Way», oder «Burning». Die Gitarren
erklingen sehr songdienlich und die Keyboards untermalen
die Tracks bestens, wirken nie zu fett aufgetragen und
bringen die passenden Farbtupfer rein. Es gibt
sicherlich bessere Hard Rock-Alben, aber um sich die
schlechte Laune zu verbessern taugt diese Scheibe
allemal. Rein hören. Als Bonustrack fungiert «Solitude»,
der das Album bestens abrundet. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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LUCY IN BLUE - In Flight
(LP)
Karisma Records
Der Rundling der Isländer
beginnt sehr psychedelisch, verspielt und eher
gemächlich, Cooler Start in das zweite Werk der
Nordländer. So beginnt man mit den beiden Songs "Alight
Pt.1" und "Alight Pt.2". Ich erspar mir hier die Namen
der einzelnen Musiker zu nennen, da die Isländer immer
wieder so komische Zeichen darin verwursten und ich da
leicht überfordert bin. Macht aber nix, da die Musik von
Lucy In Blue eh für sich spricht. Man kann sich
wunderbar da reinfallen und mittragen lassen. Wunderbar,
wie von einer anderen Welt kommt diese schöne Musik
daher. Auch "Respire" kommt fast etwas hypnotisch daher.
die ruhige und wunderschön gespielte Gitarre und die
Keys haben etwas Beruhigendes auf den Zuhörer. Ebenfalls
die Klavier-Passage. Die Prog Rock-Nummer "Matricide"
erinnert an die 70er an Kaipa und The Tangent. Dem
entgegen steht das sehr ruhige "Nüverandi", mit einem
kleinen Porcupine-Touch. "Tempest" dann lebt von einem
coolen 70er Feeling, wabernde Orgeln, verspielte Drums,
sehr cool. Der Mittelteil wird dann getragen von ruhigen
Keyparts und einem tollen Chor, bevor man gegen Ende
wieder Gas gibt. herrliche Nummer. "In Flight" ist echt
starker Stoff für Proggies, die es lieben, wenn sich
Bands in den 70ern musikalisch austoben. Crazy
Beat
Punkte:
8.0 von 10
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NACHTFALTER - Was bleibt
(CD) Echozone
Die Gothicszene war musikalisch
schon immer eine recht spezifische Erscheinung. Gespannt
höre ich zu und werde den allerersten Gedanken bis zum
Schluss nicht los: ich höre The Sisters of Mercy, nur
wird auf Deutsch gesungen. Ich vergleiche Bands nicht
gerne, aber die Ähnlichkeit ist zu offensichtlich. Eine
Kopie ist es jedoch nicht. Ich kann nicht umhin zu
glauben, dass dieser Sound sehr bewusst gewählt wurde.
Nun, sich an einer der grössten Bands der Bewegung zu
orientieren ist natürlich nicht verwerflich. Die Texte
sind mit klarem Hang zur Lyrik geschrieben worden, was
mich sofort mitreinzieht. Die Instrumentals bewegen sich
zwischen den üblichen Gothic- und Metalsounds, wenn auch
andere Einflüsse mal hier, mal dort zu Hören sind. Die
beiden Herren hinter Nachtfalter spielten jahrelang in
Bands mit verschiedensten Stilrichtungen. Dies verleiht
dem Gesamtbild natürlich einige Abwechslung, auch wenn
die üblichen Elemente konstant bleiben. Was nicht fehlen
darf ist natürlich auch die genretypische Melancholie.
Was wäre eine Gothic / Dark Wave Band nur ohne sie? Im
Gegensatz zu den meisten Gothicbands die ich bisher
hören durfte, gestaltet sich die Melancholie aber
erstaunlicherweise nicht so drückend, so dominant. Sehr
eindeutig vernehmbar (gehört ja dazu) aber da scheinen
die Herren es mit einer gewissen Leichtigkeit angegangen
zu sein, was ganz nett ist und mich besonders anspricht.
Da hebt sich das Projekt Nachtfalter ganz toll von
anderen Genrebands ab, die es (zumindest im Fall derer,
die ich bereits kenne) mit der Traurigkeit teilweise
fast schon übertreiben. "was bleibt" ist eine sehr
willkommene Abwechslung in meinem Repertoire, muss ich
zugeben. Beide Daumen nach oben für diese Scheibe und
definitiv eine Kaufempfehlung von mir. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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LEFUTRAY - Human Delusions
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer bei Südamerika an
beschauliche Strände und ein eben chilliges Leben denkt,
wird von Lefutray (was in der Sprache der Mapuche (ein
indigenes Volk aus Chile/Argentinien) so viel wie "Fast
Sound" bedeutet) deutlich eines Besseren belehrt. Die
Jungs aus Chile zeigen mit ihrem 4. Studioalbum "Human
Delusions" eindrucksvoll, was es bedeutet, in Südamerika
zu leben und aufzuwachsen. Das Album beschreibt auf
eindringliche Weise, wie schizophren und erdrückend die
südamerikanische Realität ist. Zum vierten Mal erhebt
die Truppe die Fäuste gegen Gewalt, Ungleichheit und
politische Korruption. Und das mit ordentlich Schmackes.
9 knüppelharte Tracks bei gut 40 Minuten Spielzeit, das
kann den Kopf ordentlich durchschütteln. Schon der
Opener "The Wrath" drischt ordentlich los und zeigt,
wohin die Reise geht. Yonattan Munoz an den Drums gerbt
gehörig die Felle, dazu die harte Gitarre von Christian
Olivares - der ganz nebenbei auch für die Produktion
zuständig ist - ergänzt um Bassist Miguel Hernandes und
Shouter Juan Vejar, der mit seiner rauen Stimme die
Runde komplettiert. Ein genial gutes Quartett, das auch
bei den nächsten Songs nichts anbrennen lässt. "The
Wolves" hat sogar einige frühere Sepultura-Anleihen wie
ich finde, aber nur dezent. "The Wires" startet leise,
verwandelt sich aber kontinuierlich in ein Thrash
Feuerwerk. Diese Intensität verlässt "Human Delusions"
bis ans Ende der Platte nicht und sie versinkt auch
nicht in einem Thrash-Einheitsbrei. Im Gegenteil, die
Chilenen verstehen ihr Handwerk und mit ihren wuchtigen
Gitarren, hämmernde Drums und den dominanten Bässen
sollte das Quartett nun auch endlich Europa erobern
können. Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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POSTHUM - Like Wildfire (LP) Indie
Recordings/Irascible Harte Töne sind dein Ding
aber mal einen Gang runterschalten zu können ohne das
mühsam aufgebaute "cool & lässig"-Image zu verlieren
wäre ebenfalls willkommen? Voilà, Posthum aus Nannestad,
Norwegen. Sie empfehlen sich als grooveorientierte Black
Metal-Energielieferanten mit kraftvoller Produktion und
einer barocken/rudimentären Grundstimmung. Ausdruck und
Gefühl stehen im Fokus, Atmosphäre und Natur sind die
Grundpfeiler, Brutalität und Provokation überlassen sie
jedoch anderen Kapellen. Und wer so elegant Blastbeats
mit Melancholie verbinden kann hat sich definitiv
Gedanken zum Gesamteindruck gemacht. Denn über 42
Minuten seelenöffnende Musik passiert nicht einfach so,
dazu müssen Grundhaltung und Charakter stimmen. Ähnlich
stimmige Alben kenne ich nur von Helheim oder Doom VS
(minus der weiblichen Elfenstimme). "Like Wildfire"
zieht mir jetzt zwar nicht komplett die Füsse weg, ist
aber eine dieser speziellen Veröffentlichungen welche
ich zu melancholischen Zeiten immer wieder gerne
auflegen werde. Reinhören!! Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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VARAHA – A Passage For Lost Years
(2 LPs)
Prosthetic Records
Varaha ist eine
Post-Metal/Atmospheric Dark Metal Kombo aus Chicago. Das
Debütalbum «A Passage For Lost Years» liebäugelt mit
Elementen aus Doom und Progressive mit einem Hauch Black
Metal und legt den Fokus klar auf stimmungsvolle,
melancholische Klanglandschaften. Dabei erinnern sie
mich an die frühen Katatonia. Sehr schön ist hier, wie
sich Gesang und Gitarre gegenseitig umspielen – das
Instrument ist öfters eher Duettpartner oder auch mal
Hauptakteur als nur blosse Hintergrundmusik, was einen
faszinierenden Effekt erzielt. Die Kompositionen sind
durchs Band gut ausbalanciert und gehen fliessend
ineinander über. Diverse Gastmusiker wurden für den
Silberling dazu geholt, fast schon ein eigenes Symphonie
Orchester. Diese Fülle an Musikern verleiht der Musik
einen geradezu cineastischen, bombastischen Touch –
Grosses Kino, also! Der Gesang ist stellenweise
allerdings ziemlich gewöhnungsbedürftig und auch die
Aufnahme/Abmischung ist nicht wirklich meins. Doch die
heraufbeschworene Stimmung lädt zum verweilen ein...
Fazit: Tiefschürfend und dynamisch – ein wunderbares
Debüt! Wer auf wunderbar melancholische und doch klar
metallische Klanglandschaften steht, der sollte hier
unbedingt mal rein hören! Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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MONASTERIUM – Church Of Bones
(CD)
Nine Records
Gleich zu Beginn muss ich
erwähnen, ich mag Doom, jedoch ganz klar den Death- oder
Funeral Doom, mit den klassischen Doom Metal Kapellen
wie beispielsweise Candlemass konnte ich mich bis anhin
nur bedingt anfreunden, da mir dieser weinerliche
Klargesang einfach den Fruchtbarkeitsbeutel zum
anschwellen bringt. Verständlich wenn ihr da nur
Kopfschütteln für mich übrig habt, denn schliesslich
reichen die Wurzeln des klassischen Doom Metal zurück
bis Black Sabbath, doch wie immer ist ja Musik
Geschmacksache. Im Falle der Polen Monasterium die mit
ihrem neusten Werk „Church Of Bones“ durchaus das
Potential haben in einem Atemzug mit Candlemass erwähnt
zu werden, war dies nicht sonderlich anders und der für
mich widerliche Klargesang liess erst mal meine
Nackenhaare zu Berge stehen. Was nun für die Einen wie
ein Segen klingt, bedeute für mich erst mal einiges an
Überwindung, sprich ich musste mich durch einige
Durchläuft der Scheibe zwingen um überhaupt mit der
Sache warm zu werden. Auch wenn hier meine Objektivität
an ihre Grenzen stösst, soll dies das Werk nicht
schmälern, denn „Church Of Bones“ das einen deftigen
Retro-Pinselstrich versprüht ist durchaus sehr
hörenswert. Der Groover „La Danse Macabre“ oder das
schleppende „Liber Loagaeth“ welches mit einem sehr
stimmigen Gitarrensolo gesegnet ist, gleich wie
„Sleeping With The Dead“ und das stampfende „The Last
Templar“ sind schon mal klare Highlights der Scheibe.
Insbesondere „The Last Templar“ ist ein wirklich
grandioses Stück, dies muss selbst ich zugeben, dieser
epische Track bohrt sich regelrecht in die Gehörgänge,
ist sehr stimmig und abwechslungsreich. Wer sich nicht
daran stört, dass Monasterium sich fast wie eine Kopie
von Candlemass anhört der wird hier mit einem dichten
und höchst interessantem Werk belohnt, das zwar nicht
meine persönlichen Geschmacksnerven ändern wird, doch
eine gewisse Faszination kann ich „Church Of Bones“
nicht abschlagen. Anhänger des klassischen- und epischen
Doom sollten Monasterium unbedingt auf ihrem
Einkaufszettel vermerken. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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MARATON - Meta (LP) Indie
Recordings/Irascible
Die Norweger beschreiben ihren
Sound aus einem Mix aus Prog, Rock und Pop. Mit
Einflüssen von Muse und Mars Volta. Kann man so stehen
lassen, "Seismic" hat schon Parallelen zu Muse, vor
allem, was die Stimme betrifft. Was auffällt, ist der
variabel gespielte Bass, mal verzerrt, dann wieder so
richtig geil röhrend, coole Sache. Frank Roe singt oft
mit Kopfstimme, was eben dann an Muse erinnert. Der
Sound der Nordländer ist rau, die verzerrten Gitarren
stechen hervor und passen klasse zum Gesang. Gut zu
hören beim wilden "Prime", hier kommt der Prog-Anteil
gut durch, genau wie die poppige Seite, starker Song.
Noch besser hört man diesen Mix beim lebendigen "Altered
State", ebenfalls ein interessanter Track. Das coole
"The Manifest Content" dann, eine reine Pop-Nummer, aber
mit Niveau, toll gesungen mit viel Gefühl. Spannend auch
"Mosaic", bei dem alle Einflüsse der Norweger in einem
Song zusammenfinden. Die Herren aus dem Norden legen
hier ein wirklich interessantes Album vor, unbedingt
antesten. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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OCTOBER TIDE – In Splendor Below
(Digipack)
Agonia Records
Katatonia kennt wohl jeder, bei
October Tide ist dies wohl weniger der Fall, obwohl die
Band bereits Mitte der 90er Jahre durch die damaligen
Katatonia Mitstreiter Fredrik Norman und Jonas Renske
gegründet wurde. Über die Jahre wie üblich in der Szene,
gab es bei der Truppe einige Besetzungswechsel, was aber
bis heute konstant blieb war das Brüderpaar Fredrik und
Mattias Norman, welches October Tide ihren Stempel
aufdrücken. Dabei kann man October Tide durchaus als
Konterpart zu Katanonia sehen, denn während Katarina
sich immer mehr von den Wurzeln entfernt und zu
sanfteren Klängen driftet, geht October Tide
insbesondere mit dem neuen Album „In Splendor Below“ mit
grossen Schritten dem Melodic Death Metal entgegen. Auch
wenn der Doom Metal Anteil etwas reduzierter wirkt, so
beherrscht noch immer eine geballte Ladung Melancholie
das Geschehen. Es drücken auch immer wieder Momente
durch, wo mich October Tide sehr an Swallow The Sun
erinnern, beispielsweise beim Song „Our Famine“ oder
„Seconds“, doch im Gegensatz zu den Finnen sind die
Schweden hier auf „In Splendor Below“ hörbar flotter und
wie bereits erwähnt mit Schwergewicht auf dem Melodic
Death Metal unterwegs. Wer noch mehr Referenzen braucht,
nun stellt euch ne Mischung aus In Mourning, Be’lakor
und die erwähnten Swallow The Sun vor, denke dies kommt
ungefähr hin oder anders ausgedrückt, durchaus möglich,
dass diese Bands von October Tide inspiriert wurden. Was
„In Splendor Below“ ausmacht, ist die düstere, dichte
und melancholische Atmosphäre die bei jeder Note aus den
Membranen trieft. Soundtrack für den Herbst, wo sich der
Nebel die Herrschaft krallt und die Blätter dem Tode
geweiht von den Bäumen fallen. Mag für den Frühling
etwas deplatziert wirken, doch für die Anhänger der
Trauer gibt es eh nur eine Jahreszeit. Wer nun den
schweren Rotwein aus dem Keller holt darf dazu mal die
Songs „Guide My Pulse“, „Ögoblick Av Nad“ und „Stars
Starve Me“ degustieren, denke damit gewinnt ihr einen
guten Eindruck von dem Album. R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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THE WELL - Death And Consolation
(LP)
RidingEasy Records
Das Trio aus Austin Texas ist
auch auf seinem dritten Album ganz klar in den okkulten
Siebzigern verwurzelt, Songtitel wie "Sabat", "Raven",
"Death Song" oder "Endless Night" sprechen da eine
relativ klare Sprache. Verstärkt wird die düstere
Grundstimmung noch durch den oft eingesetzten synchronen
oder zweistimmigen Gesang von Tony Iommi - Jünger Ian
Graham und Bassistin Lisa Alley. Was ich gar nicht
begreifen kann, ist allerdings der Umstand, dass dem
Album im Vorfeld durch die Interpreten selbst ein
gewisses Post - Punk Feeling unter dem Einfluss von
Bands wie frühen The Cure oder Joy Division attestiert
wurde. Klar, es klingt relativ roh und ungeschliffen,
was auch gut ist, aber das Einzige, was ich da höre, ist
lupenreiner, hypnotischer Okkult Rock mit deutlichen
Doom- und Heavy Psych-Anleihen, die dem Ganzen eine
geheimnis- und zugleich schwungvolle Atmosphäre
verleihen. Bestenfalls sind in "This Is How" besagte
Einflüsse äusserst dezent hörbar, aber auch da nur ganz
marginal. Ansonsten deutet das Eröffnungsduo "Sabat" und
"Raven" die generelle Marschrichtung von "Death And
Consolation" schon deutlich an, hier wird aus
Überzeugung in bester Coven / Black Widow - Manier
gedeibelt und schwarz gezaubert, ohne dabei das
energetische Rocken im guten, alten Sabbath - Shuffle zu
vernachlässigen. Gegen die Mitte des Albums flacht das
Energielevel zwar etwas ab, was einige Zeitgenossen als
Makel empfinden mögen, aber ich hingegen finde, dass
dies der Scheibe die nötige Dynamik verleiht. Nur so
kommt das abschliessende Doom - Monster "Endless Light"
richtig zur Geltung und bildet auf diese Weise mit dem
bereits erwähnten Eröffnungsduo den zweiten Grundpfeiler
eines Langdrehers, den sich jeder Heavy Psych - und
Doom-Fan mal einverleiben sollte. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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THE BRINK - Nowhere To Run
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Oha! England hat wieder mal eine
sehr spannende Hard Rock-Truppe am Start. Mit
jugendlicher Unbekümmertheit rocken die Fünf mit viel
Gefühl und einem cleveren Gespür für tolle Melodien los.
Dabei kommen die solistischen Momente nicht zu kurz und
untermalen die jeweiligen Tracks bestens («Break These
Chains»). Mit einem schon fast an die alten, achtziger
Jahre erinnernden Song wie «Never Again» und dem feinen
«Save Goodbye» transportiert die Truppe ein lockeres
Gefühl in die Stuben. Es ist der englische Hard Rock,
den die Fünf mit der Muttermilch aufgesogen haben und
den sie nun wieder ausspucken. Allerdings können die
Lieder mit zunehmender Spielzeit dem am Beginn
versprochenen Level nicht halten. Nicht, dass die Tracks
dann in die Bedeutungslosigkeit abstürzen, aber vieles
wirkt auf eine Art und Weise ziemlich ähnlich, und da
man noch mit moderneren Tunes operiert, verstrickt man
sich ein bisschen im Stil. Trotzdem ein Album, das man
sich anhören darf. Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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LONELY ROBOT - Under Stars (LP) InsideOut Music
Im Jahre 2015 mit "Please Come
Home" gestartet, mit "Big Dream" 2017 weitergeführt,
endet nun die Trilogie 2019 mit dem finalen Werk "Under
Stars". Multiinstrumentalist John Mitchell, der hier
ausser Gitarre und Gesang auch die Keys und den Bass
eingespielt hat, zeigt sich in Bestform. Auch beim
dritten Teil geht er verspielt zur Sache. 49 Minuten
lang wunderbare Prog Rock-Nummern werden hier dem
Zuhörer ins verwöhnte Ohr geflösst. Alle zwischen 2 und
6 Minuten. Auch wenn's mal etwas poppig zugeht wie beim
straighten "Icarus". Coole Nummer mit schöner
Gesangsmelodie. Die ruhige Nummer "Under Stars" hat was,
vor allem, wenn John seine wunderbaren Soli wie hier zum
Abheben schon reinbringt. Nur das 3 Minuten kurze "The
Signal" fällt etwas ab, klingt ein bisschen langweilig.
Das wird aber mit dem folgenden "The Only Time I Don't
Belong Is Now" wieder gut gemacht. Eine schöne
atmosphärische Prog Rock-Nummer. Auch das härtere, raue
"When Gravity Fails" kommt gut. Und beim Instrumentalen
"Inside This Machine" tobt sich der Herrscher der
fliegenden Soli so richtig aus. Im Ganzen mag der dritte
Teil das Niveau nicht ganz halten im Vergleich zu den
beiden Vorgänger-Alben. Aber trotzdem ist "Under Stars"
ein schönes und spannendes Werk geworden. Crazy
Beat
Punkte:
7.7 von 10
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ASOMVEL - World Shaker (LP) Heavy Psych Sounds Records
Seit den frühen Neunzigern
rödelt dieser Motörhead - Klon durch die Botanik und ist
offensichtlich nicht totzukriegen, trotz unzähliger
Besetzungswechsel und eines schweren Schicksalsschlags.
Ungefähr ein Jahr nach Erscheinen des Debüts "Kamikaze"
(2008) verstarb Mitbegründer und Frontmann Jay Jay
Winter an den Folgen eines fremdverschuldeten
Autounfalls, doch für das einzig verbliebene Urmitglied
Gitarrist Lenny war Aufgeben keine Option. Mit einem
gewissen Conan am Mikro wurde 2013 Langrille Nummer zwo
- "Knuckle Duster" - eingetütet und danach weiter
gelärmt, bis... ja, bis weitere sechs Jahre ins Land
gingen und die Band jetzt plötzlich wieder auftaucht,
mit neuer Scheibe im Gepäck und natürlich schon wieder
in einer neuen Besetzung. In der Zwischenzeit ist kein
Geringerer als Jay Jays Neffe Ralph Robinson für
Rickenbacker und Röchelgesang zuständig, und schon ist
die Metamorphose fast perfekt. Äusserlich orientiert
sich die Band an der Frühphase von Motörhead, als noch
schwarze Jeans und mit Pins bespickte, schwarze
Lederjacken das Erscheinungsbild dominierten.
Soundtechnisch und kompositorisch hingegen schielt das
Trio meines Erachtens nicht ausschliesslich, aber
dennoch deutlich in die Post - Fast Eddie Clarke-Ära,
als Würzel und / beziehungsweise Phil Campbell für einen
etwas höheren musikalischen Anspruch sorgten, was nicht
zuletzt auch Drum - Monster Jani Pasanen geschuldet ist,
der so sehr viel mehr nach Mikkey Dee klingt als nach
Phil "Philthy Animal" Taylor (RIP). Und wie klingt jetzt
diese ganze Geschichte? Nun, wenn man sich nicht an den
omnipräsenten Verweisen, Zitaten und sonoren Huldigungen
stösst, dann macht "World Shaker" verdammt viel Spass.
Auch wenn ich vereinzelte Tracks eher semitoll finde
("Payback's A Bitch", "Runnin' The Gauntlet"), rockt die
Scheibe in ihrer Gesamtheit dank des grösstenteils
wirklich starken Rests wie Sau. Und seien wir mal
ehrlich: Es gibt inzwischen wirklich viele Truppen,
deren musikalische Inspirationen mehr als offensichtlich
sind. "XY klingen wie Slayer, AC/DC, Led Zeppelin,
Crowbar, Black Sabbath, Judas Priest", wie oft gingen
mir in den letzten Jahren solche Gedanken durch den
Kopf. Da finde ich es absolut legitim, dass es auch
Bands gibt, die den unverwechselbaren Sound von
Motörhead mit eigenem Material weiterführen, und Asomvel
gehört zweifellos zu den wertigsten Vertretern dieser
Gattung. Wer ehrlichen, dreckigen Rock'n'Roll mag, kommt
hier um eine Hörprobe nicht herum. Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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SACRED REICH & IRON REAGAN - Split
7-inch Metal Blade/Sony Was ganz Kultiges, mal
eine Split 7-inch von Sacred Reich und Iron Reagan,
aufgrund der Tatsache, dass Sacred Reich nach 23 Jahren
ihr neues Album namens 'Awakening' diesen Sommer 2019
rausbringen werden. Sacred Reich, eine
Thrash-Metal-Legende, ähnlich wie Flotsam And Jetsam,
die wohl stets immer 'nur' belächelt wurde, jedoch halt
immer noch am Start ist, und wie hellyeah! Zwei Songs
sind auf dieser 7-inch zu hören, namentlich 'Don't Do It
Donnie', einem sehr punk-hardcorig angehauchten Thrasher
und zusammen mit Iron Reagan auf 'The Scream', welcher
ein doch astreiner Thrasher geworden ist. Zusammen
werden sie auch auf Tour gehen, mit Iron Reagan und in
der Schweiz werden sie dann mit zusätzlich noch
Testament unterwegs sein, im Z7 in Pratteln, und zwar am
13.08.2019. Sacred Reich sind, wie schon erwähnt,
bekannt durch die Zeit des Bay-Area-Thrash-Metals, mit
Bands zu vergleichen à la Exodus, Forbidden, Testament,
Slayer, die alten Metallica und Konsorten. Straighter
Thrash-Metal, Doublebass-Attacken, Moshende Riffs mit
Soli, shouthendem Gesang. Ähnlich verhält es sich mit
Iron Reagan, moderner straigther Thrash-Metal, so à la
Municipal Waste, etwas Nuclear Assault, Anthrax, Dr.
Know, etwas Overkill und anderen Konsorten. Thrash-Metal
as it's best! Leopold
Punkte:
keine Wertung
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ALAN PARSONS - The Secret (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Der Toningenieur von Pink
Floyds Jahrtausend-Album «The Dark Side Of The Moon»
startete zusammen mit Sidekick Eric Woolfson (R.I.P.) ab
dem legendären Debüt-Album «Tales of Mystery and
Imagination» von 1976 unter dem Namen Alan Parsons
Project voll durch und konnte unter anderem in
Deutschland mit den Alben «Eve» (1979), «Eye In The Sky»
(1982), «Ammonia Avenue» (1984) und «Vulture Culture»
(1985) nicht weniger als viermal den Chart-Thron
besteigen. «I Robot» (1977), «Pyramid» (1978) und «The
Turn Of A Friendly Cart» (1980) waren kompositorisch
absolut ebenbürtig und standen immerhin auch auf dem
Podest der besten drei. Stilistisch konnte man das Ganze
als AOR/Pop mit oft orchestralen Arrangements
bezeichnen. Eric steuerte neben dem hauptsächlichen
Songwriting auch einige Leadvocals bei und bald
kristallisierte sich typische APP-Sound heraus, den man
von der Machart her sofort erkannte. Dazu gehörten auch
rein instrumentale Tracks wie «Lucifer» oder «Sirius».
Ende der 80er riss der Erfolg ab und beide Protagonisten
verfolgten eigene Projekte, die im Kern weitgehend mit
der Vergangenheit verbunden waren. Alan legte dann auf
die 2000er hin den Fokus mehr auf Electronica und
veröffentlichte unter seinem Namen einige Alben, die
kommerziell aber keine Stricke zerrissen. Eric, der 2009
mit nur 64 Jahren verstarb, widmete sich derweil
insgesamt mehr um das Thema Musicals. Die von den Fans
an sich länger schon herbeigewünschten Live-Aktivitäten
erschlossen sich erstmals ab den 90er-Jahren, da die
Technik vorher nicht dafür ausreichte, um die Musik nach
den Vorstellungen von Alan auf der Bühne adäquat
umsetzen zu können. Mittlerweile schon ein paar Jahre
und erst kürzlich erneut im Z7 (28.04.2019), ist das
"Alan Parsons Live Project" aktiv unterwegs und erfreut
sein immer noch zahlreich vorhandenes Publikum vor allem
mit den zahlreichen Klassikern. Fünfzehn Jahre nach dem
letzten (Solo-) Output «A Valid Path» folgt nun mit «The
Secret» ein neues Werk, das sich wieder deutlich mehr
auf alten Pfaden aufhält. Nach dem insgesamt etwas
fremdkörpermässigen Klassik-Intro dominiert wieder der
altbekannte APP-Sound, der nicht nur live von einigen
hochkarätigen Sängern passend veredelt wird. Müssig zu
erwähnen, dass die Produktion natürlich erste Sahne ist.
Was fehlt, ist ein Hit nach dem früheren Erfolgsmuster,
und so bietet «The Secret» durchaus gefällige wie halt
auch unauffällige Songs im APP-Kleid, die vor allem bei
den Altfans punkten dürften. Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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AXENSTAR - End Of All Hope
(Red Vinyl) Ram
It Down Records
Manchmal lohnt es sich
tatsächlich, wenn man ein Album immer wieder und wieder
hört. Rein privat hätte ich diese Scheibe wohl nach zwei
bis drei Durchgängen weggelegt und nie wieder hervor
genommen. Das Reviewen zwingt einem aber für ein faires
Urteil, noch öfters rein zuhören. Auch wenn es ein
reines Hobby ist. "End Of All Hope" hat davon sehr
profitiert. Plätscherte mir anfangs alles am Ohr vorbei,
höre ich plötzlich einige Ohrwürmer. Auch stört mich der
Gesang von Magnus Winterwild plötzlich nicht mehr.
Axenstar spielen zwar einen klassischen, oft gehörten,
Power Metal. Trotzdem schaffen sie eine
Eigenständigkeit. Die zehn Lieder verfügen alle über ein
gewisses Niveau. Dieses wäre noch viel höher, wenn
Axenstar auf ein störendes Detail verzichtet hätten.
Obwohl die Band offiziell über keinen Keyboarder
verfügen, wird der gesamte Sound von Anfang bis zum Ende
mit einem klebrigen Tastenklang überzogen. Das nimmt dem
Sound seine Rohheit und verwässert alles. Aus meiner
sich trägt das Keyboard null zum Gesamtsound bei,
sondern beeinträchtigt ihn nur. Es untergräbt gar die
Musik. Bleibt zu hoffen, dass Axenstar dieses Manko
wenigstens live korrigiert. Falls nicht, ist die Band
bei mir live komplett abgeschrieben. So bleibt ein
Album, das sehr gute Ansätze hat, aber sich selbst
kastriert. Schade. Wer der Band trotzdem eine Chance
geben möchte, ist herzlich zum Reinhören eingeladen.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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NALE - Ghost Road Blues
(Re-Release LP) Black Lodge Records Nein, kein
neues Album der schwedischen Death'n'Roller aus
Stockholm mit 'Ghost Road Blues', nein, es ist deren
Re-Release ihres Erstlingwerkes. 10 Songs purer Energie,
Groove, Rock'n'Roll, Death-Metal, Modern Metal, etwas
Metalcore und wie gesagt, einfach
Faust-in-die-Fresse-Metal. Da kommen Erinnerung an etwas
Pantera, Motörhead, The Haunted, Danko Jones hoch, weil
einfach straight und knallhart. Sägende, shreddende,
bluesige Soli, gepaart mit stets vorantreibenden Drums
und Bassläufen, sägenden Riffs, einem unwiderstehlich,
malträtierenden, wütenden, bösen Gesang, der zwischen
Shouts und leichtem Growl hin und her tänzelt. Ein
Songwriting, das stets auf Groove mit viel Schmackes und
mit viel Frolic gekennzeichnet ist. Wer dem
Stockholmer-Vierer namens Nale nochmals Aufmerksamkeit
schenken möchte, ist mit 'Ghost Road Blues' sehr gut
bedient. Ein Album, welches getrost an jeder Metalparty
abgespielt werden kann, denn die 10 Songs finden stets
Gehör, da Nale ganz bewusst und bestimmt an ihren Songs
gefeilt haben, um diese zeitlos kreieren zu lassen, wenn
bedenkt wird, dass der Original-Release von 'Ghost Road
Blues' bereits vor sieben Jahren stattgefunden hat und
die Songs in der heutigen Zeit problemlos zu begeistern
vermögen. Antesten, grinsen, ein Bierchen schlürfen, ab
und zu mit den Arschbacken headbangen, so dass das Bier
nicht ausgeschüttet wird und die Lauscher kurz
verzierend vernieten lassen, das passt dann alles
wunderbar zum nächsten Event. Die Produktion ist cool
und klar. Das Coverartwork hat sich nach sieben Jahre
keine Bleiche abgeholt, will schreiben, dito, selbes
Cover, treffend auf den Albumtitel bezogen, eben den
verdammt heissen 'Ghost Road Blues'. Nale räumen ab, ob
nun auf diesem Re-Release oder auch livehaftig, da
bleibt kein Bier lange in der Flasche, nee, da wird die
Kehle golden gekühlt. Death'n'Roll as it's best!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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ALPHA WOLF - Fault (EP)
Sharptone Records/Warner Die australischen
Metalcore-Jünger Alpha Wolf machen im Vorfeld der
"Impericon-Tour" noch Werbung in eigener Sache. Mit der
EP "Fault" im Gepäck wollen sie die Leute noch richtig
heiss machen. Wer sie noch nicht kennt, soll sie jetzt
richtig kennen lernen, denn "Fault" ist keineswegs ein
Vorgeschmack aufs Debüt, sondern eher eine Überbrückung,
bis Album Nummer zwei in die Läden kommt. Nun, der erste
Track "No Name" ist eine ganz schöne Dampfwalze. Die
Vocals sind brachial und gehen durch Mark und Bein und
die Instrumentierung tut es indes gleich. Einzig etwas
Melodie lässt sich an dem Song vermissen. Beim Zweitling
"Spirit Breaker" hingegen, macht es das Quintett genau
richtig. Der Song wartet mit allen musikalischen
Merkmalen auf, die ein guter Track braucht, und kann im
Chorus mit einer speziellen Atmosphäre aufwarten. "The
Lonely Bones" spielt nochmals in der gleichen Liga, was
die Ohrmuscheln natürlich freut. Damit findet die
Melodik aber auch ihr jähes Ende. Über die sechs Songs
gesehen ergibt das ein Drittel Melodie und zwei Drittel
"in your face"-Mucke. Das knapp eine Minute lange
Zwischenstück mal grosszügig mitgerechnet. Schliesslich
handelt es sich dabei sogar um den Titeltrack des
Albums. Nein! Verstehen muss man dies an der Stelle
nicht. Künstlerische Freiheit eben! Ganz nüchtern
betrachtet, erlebt man auf "Fault" nichts Neues. Die
Jungs spielen in einem guten Härtegrad, dürften aber
doch an ihren Harmonien in Zukunft noch etwas feilen,
damit das Gesamtfazit etwas geschmeidiger ausfällt. Zum
Leitwolf hat es diesmal nicht gereicht. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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RELINQUISHED – Addictivities
(Part I.) (CD) NRT-Records
Zugegeben, die Tiroler
Relinquished sind bis anhin noch nie auf meinem Radar
aufgetaucht, obwohl die Band laut Informationen seit
2004 aktiv ist und im Jahre 2010 („Susanna Lies In
Ashes“) und 2013 („Onward Anguishes“) bereits zwei Alben
und das Volk gemischt haben. Das neuste Werk
„Addictivities (Part I.)“ soll nun der Auftakt zu einem
dreiteiligen Konzept eröffnen, welches sich Inhaltlich
um den drogensüchtigen Protagonisten Daniel dreht und
erzählt gleichzeitig die Vorgeschichte von dem
Debütalbum „Susanna Lies In Ashes“. Liest sich
grundsätzlich schon mal sehr eindrücklich und zeigt auf,
dass die Band sich hier durchaus ambitionierte Gedanken
über diese schwerwiegende Thematik gemacht haben. Drogen
und die zerstörerische Auswirkung auf den Betroffenen
und dessen Menschen die ihm nahe stehen ist einerseits
eine tragische Tatsache und wer durch diese Hölle gehen
musste (oder noch immer drin steckt) weiss, es ist kein
Spass und dies musikalisch festzuhalten schliesst schon
mal aus, dass wir hier von zuckersüssen Melodien
verwöhnt werden. Relinquished gehen die Thematik mit
einer Mixtour aus (Melodic-) Death- Black- und
Progressiv Metal an, der immer mal wieder in sehr
atmosphärische teils auch ruhige, fast schon besinnliche
Momente fliesst. Das Angesicht des Konzeptes das Album
kein simples und leicht zugängliches Stück Musik ist,
sollte auf der Hand liegen, ebenso wie der Aspekt, dass
„Addictivities (Part I.)“ durchaus einige Durchläufe
benötigt um sich damit anzufreunden. Harter Stoff also
erst mal für das Gehör, wobei die Scheibe nicht eine
Gore- oder Brutal-Schachtplatte ist auch wenn dazwischen
mal etwas Geknüppelt wird („Zero“) liegt man
schwergewichtig im Midtempo Bereich und mischt immer mal
wieder langsame Takte unter, dadurch ergibt sich die
Progression im Klanggewand des Geschehens. Grundsätzlich
ist die Musik nicht so simpel beschreibbar und sollte
mehr als das Medium gesehen werden, welches eine
tragische Gesichte erzählt, daher fällt es mir auch
schwieriger hier eine klare Zielgruppe identifizieren zu
können, denen ich „Addictivities (Part I.)“
uneingeschränkt empfehlen kann, allenfalls für Geniesser
ganz alter Opeth Scheiben („Morningrise“ oder „My Arms,
Your Hearse“). Daher möchte ich euch hier ans Herz
legen, schaut nicht auf meine Wertung der Punkte,
sondern seht die Bedeutung dahinter: „Vor dem Kauf
reinhören“. „Into The Black“, „Avalanche Of Impressions“
und „Expectations“ liefern euch dabei einen guten
Überblick. Auch wenn die Produktion nicht mit den Werken
grosser Bands und deren Budget mithalten kann, hat es
Relinquished durchaus verdient, angehört zu werden.
R.K.
Punkte:
7.4 von 10
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NYT LIV - Ensomhedens Kolde Kald (LP) Indisciplinarian
Hier mal ein Debutalbum aus dänischem Hause,
gestählt mit dänischem Hardcore, aus Kopenhagen. Nyt
Liv, das dänische Quartett schiebt uns interessante 10
Songs auf ihrem Debut 'Ensomhednes Kolde Kald' zu.
Geshoutet wird wütend und laut in dänischer Sprache.
Nun, 'Ensomhedens Kolde Kalt' bedeutet in etwa 'Die
eisige Kälte der Einsamkeit'. Also, die Kälte spüre ich
aus den Songs nicht, im Gegenteil, da wird herrlich
heisser Hardcore mit viel Groove und etwas Melodie
serviert. Die Einsamkeit könnte man zeitweise aus den
Songstrukturen heraushören, da viel Melancholie,
Düsterheit, schleppende Rhythmen und etwas wie ein
weinerliches Geshoute darin vorkommt. Es sind jedoch
schon die groovigen, stampfenden, vorwärtstreibenden
Rhythmen, welche in den 10 Tracks die Vorherrschaft an
sich gerissen haben und 'Ensomhedens Kolde Kald' richtig
Aufwind geben. Daneben dürfen leicht sludgige, noisige,
punkige, alternative und auch rockige Elemente nicht
fehlen, denn genau diese Einflüsse machen eben Nyt Liv -
was frei übersetzt 'Neues Leben' - zu eben auch
sogenanntem, hardcorig-reichen musikalischen neuem
Leben. Die Produktion ist erste Sahne, da kommen alle
Instrumente sauber und druckvoll rüber und das
Cover-Artwork symbolisiert auf eine sehr spezielle,
eigene Art die Melancholie der Einsamkeit und Kälte mit
dem grau, sowie dem brennenden, wärmenden Feuer in der
Hand den Bandnamen, neues Leben generieren. Hardcore mit
viel Potenzial. Leopold
Punkte:
7.2 von 10
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MARTYRDÖD - Hexhammaren (LP) Century
Media/Sony
Schweden-Death aus der
Vergangenheit? Obwohl so erschallend aus der Krypta,
interessanterweise kommen mir da gleich Entombed in Sinn
- wieso wohl? -, scheppern die Westküsten-Schweden aus
Göteborg - im Gegensatz zu den Ostküsten-Schweden von
Entombed - im ähnlichen Fahrwasser, jedoch fetter
produziert, ähnlich extreme Distortion-Gitarren und
melodiösen Soli, jedoch - Achtung, jetzt kommt der
feine, aber wichtige Unterschied - viel grooviger und
headbangender als Entombed. Gibt's das tatsächlich? Yep,
und zwar mit 'Heshammaren' vom Schweden-Vierer namens
Martyrdöd - frei übersetzt 'Martyrium'. Nun, denn,
könnte hier mit der Rezession enden, da das Wichtigste
gesagt worden ist. Keine Angst, für diejenigen von euch,
welche noch gerne mehr Informationen haben möchten, hier
kommt die Fortsetzung ... Nebst klassischem, geholpertem
Death-Metal, zelebrieren Martyrdöd einen groovigen,
crustcorigen und black-deathigen Metal. Die 12 Songs
schwimmen meist in besagtem Fahrwasser, der Gesang ist
eher wütender, hardcoriger Growl, mit gesprochenen
Textpassagen, es werden zum holprigen, straighten
Crust-Death-Metal auch sehr melodiöse Soli eingesetzt,
die selbstredend als Kontrast zum schweren,
black-deathigen, etwas thrashigen, teils auch doomigem
und corigen Sound hervorragend dazu passen. Es wird
meist im prügelnden Black-Death-Metal durch die Songs
gefräst, mit ab und an leichtem Hang zum Blast, je nach
Betrachtungsweise der erfolgten Rhythmuschanges. Das
Songwriting erscheint oft etwas unstrukturiert, doch bei
näherem Hinhören wird es einer/einem schnell bewusst,
dass die Rhythmuswechsel dieses 'Unstrukturierte'
hervorheben, betonen, da diese teilweise unerwartet und
im ersten Anhören sehr unpassend wirken, doch weit
gefehlt und clever gelöst auf 'Hexhammaren'. Nun, die
Produktion kommt fett und klar rüber, das Coverartwork
sieht ebenfalls auf dem ersten Blick leicht abstrakt
wirkend, zeigt jedoch hervorragend den fetteren
Gitarrensound, als man es gewohnt ist vom
Schweden-Death. Leute, die auf Entombed, Dismember und
Konsorten abfahren, haben hier eine moderne Alternative,
die nicht unbedingt rein 'schwedisch' sich anhören, doch
vom Songwriting her sehr am schwedischen Todesblei sich
ausrichten. Well, 'Hexhammaren' ist die schwedische
Version von 'Hexenhammer', ... well, und auch die doch
etwas deathigere Ausführung, eben, Svenska häxhammare i
stil med Entombed. Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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THE PILGRIM - Walking Into The
Forest (LP) Heavy Psych Sounds Records
The Pilgrim ist so etwas wie das
akustische Herzensprojekt von Gabriele Fiori, seines
Zeichens Frontmann der römischen Truppen Black Rainbows
und Killer Boogie. Normalerweise bin ich gegenüber
akustischem Rock recht skeptisch, da fehlt mit dann
irgendwo das Fleisch am Knochen, aber in diesem Fall
muss ich für die Interpreten (Gabriele Fiori Gitarre,
Vocals, Bass, Keyboards, Synths und Filippo Ragazzoni
Drums) eine Lanze brechen. Was die beiden genau richtig
machen, ist die Tatsache, dass sie sich auf sehr
klassischen, noch ganz schwach vom Beat eingefärbten
Psychedelic Rock fernab jeglicher Lagerfeuerromantik
berufen, was sie auf "Walking Into The Forest" immer
wieder in die Nähe von Crosby, Stills, Nash and Young,
Simon and Garfunkel (beide natürlich ohne deren
mehrstimmige Gesangsharmonien, die noch heute
ihresgleichen suchen) beziehungsweise Pink Floyd rückt.
Insgesamt vermittelt das Album ein gutes, angenehmes
Gefühl, ohne dabei aufgesetzt happy zu klingen. Es ist
einfach der Gesamtsound, der stimmt, die
Gitarrenharmonien passen perfekt zu Gabrieles ruhigem
Gesang, der streckenweise schon fast meditativ wirkt,
und die punktuell eingesetzten Percussions und Keyboards
tragen ihren Anteil zum positiven Endresultat mit bei.
Ich bin wieder mal überrascht, wie interessant und
fesselnd akustische Mucke klingen kann, wenn das
Songwriting ein gewisses Niveau hat, so wie es hier der
Fall ist. Selbst die zwei Coversongs "Brainstorm"
(Hawkwind) und "Suite #2" (Void Generator) fügen sich
widerstandslos in den ruhigen Fluss der Scheibe ein,
womit am Schluss des Tages ein absolut rundes
Endergebnis vorliegt. Für Heavy Psych - und
Spacerock-Fans durchaus interessant, schon alleine wegen
der musikhistorischen Inspiration, die dieser
Angelegenheit zugrunde liegt. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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PALEHØRSE – Palehørse
(LP) Indie
Recordings/Irascible
Das selbstbetitelte Debutalbum
des finnischen Trios Palehørse verbindet simplen Rock
und Metal mit progressiven, technischen Elementen und
Core-Einflüssen. Ihre Musik ist ein reines
Gegensatz-Spiel – beispielsweise ist durchgehend eine
Abwechslung von harten, dumpfen Riffs sowie
Guturalgesang und eingängigen, sinnlichen instrumentalen
sowie clean-gesungenen Melodien zu erkennen. Ihre Musik
ist oftmals mit elektronischen Einflüssen oder auch mit
Synthis ausgestattet, welche ebenfalls einen Kontrast zu
den reinen energiereichen und teils groovigen
Gitarrenmotiven darstellt. Musikalisch weisen die
einzelnen Musiker viel Können auf – das Schlagzeug, von
Samu Honko gespielt, ist ausgefallen, progressiv
angehaucht und abwechslungsreich; Lassi Mäki-Kala
überzeugt sowohl mit seiner dynamischen, spielenden
Stimme als auch an der Gitarre mit seinen Skills und
Ville Siivonen am Bass untermauert ihren Stil perfekt.
Das Highlight stellt die Kombination aus «Catalyst» als
kurzes, sinnliches Intro und «Catharsis» als
einschlagende, brachiale Bombe dar. Das dumpfe, schnelle
Motiv anfangs, welches immer wieder durch düstere
Zwischeneinlagen und tollen Melodien unterbrochen wird,
überrascht den Hörer. Das Lied ist ein permanentes auf
und ab und wird durch technisch hohe Elemente verfeinert
bzw. ergänzt. Allgemein hat die Band musikalisch sehr
viel zu bieten; aber Sina muss hier leider doch noch
motzen. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt, aber trotz
den sehr ausgefallenen Motiven bleibt mir bis auf die
erwähnte Kombination nichts hängen. Das Album wirkt
durch die immer wieder gleich eingesetzte Abwechslung
doch sehr monoton (wieder ein Gegensatz…). Obwohl der
Hörer nicht weiss, was im nächsten Teil folgen wird, ist
kein Verlauf überraschend, sondern eher nur
befriedigend. Palehørse sind definitiv auf dem richtigen
Weg und für ein Debutalbum liefern sie eine hohe
Qualität. Jetzt fehlt noch der letzte Schliff, damit
ihre Musik beim Hörer ankommt und eingemeisselt wird –
vielleicht tut sie das bei denjenigen unter ja euch
schon, die eine solche Stilmischung mögen. Sina
Punkte:
7.0 von 10
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DREADFUL - A Damn Good Ride
(LP)
Monobuster Records
Zum Glück hat das Muotatal,
respektive die Gemeinde Muotathal, mehr zu bieten als
diese schrulligen Wetterschmöcker, die durch akribische
Analyse von Mäuseschwänzen, Ameisenhaufen und Kuhfladen
langfristige Wetterprognosen erstellen. Zu den
Lichtblicken dieses beschaulichen Fleckchens Schweiz im
Kanton Schwyz gehört diese 2009 gegründete Combo, deren
eigene Selbstverortung "Swiss Kick-Ass Rock'n'Roll" mir
sogar einiges an Kopf- und Schreibarbeit erspart. Die
Fünf Jungs bewegen sich im Kielwasser der üblichen
Verdächtigen, wenn es um gradlinigen, schnörkellosen
Rock'n'Roll geht, der nach Alkohol, Rauch und Schweiss
stinken soll. Beim Eröffnungslick zu "I've Got To Move"
muss ich unweigerlich an Creedence Clearwater Revival
denken, gleichermassen gedenkt man den Übervätern des
Bluesrock ZZ Top ("Three Bucks Gone") und der
Strassenköter - Boogie der frühen AC/DC ist sowieso
ständig mal mehr, mal weniger präsent ("Please Stop
Raping My Mind"). Und da man wirklich traditionsbewusst
ist, kann man sich selbst kleine Schwenker in Richtung
bluesige Rolling Stones nicht verkneifen ("Hangover
Day", "Come Home"). Erwartungsgemäss tendiert folglich
der Originalitätsfaktor gen Null, aber es ist doch auch
eine Kunst, aus den immer gleichen Zutaten durch
Hinzunahme, Weglassen und Variieren von Elementen
ständig etwas Neues zu kreieren. Zudem ist die
anvisierte Klientel dieses Sounds seit jeher konservativ
und skeptisch gegenüber Experimenten und musikalischer
Weiterentwicklung. Eine Scheibe, die zweifellos Spass
macht! Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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THE DAMNED THINGS – High Crimes
(Colored LP)
Nuclear Blast/Warner
The Damned Things reichen neun
Jahre nach der ersten Single endlich ihr Debüt Album
nach: Deftiger Hardrock gewürzt mit etwas Punkattitüde.
Die Superband ist das Hobbyprojekt von ein paar
ausgezeichneten Musikern: Gegründet wurde die Band
nämlich von Scott Ian (Anthrax) und Gitarrist Joe
Trohman (Fall Out Boy). Die beiden holten sich
Schlagzeuger Andy Hurley (ebenfalls Fall Out Boy) und
Sänger Keith Buckley (Everytime I Die) ins Boot. Neu mit
von der Partie ist Bassist Dan Andriano von Alkaline
Trio. Dass hier viel Talent im Raum steht, dürfte somit
also klar sein. Der Sound ist demnach auch exzellent und
ausserdem hervorragend abgemischt - jeder kriegt seine
eigene Bühne und darf sich nach Herzenslust entfalten
und zeigen was er drauf hat. Grosses Kino für die Ohren!
Hat allerdings den schwerwiegenden Nachteil, dass der
Gesamteindruck irgendwie zusammengewürfelt und überladen
wirkt. Es ist ein Hobbyprojekt und man hört einfach
heraus, dass «The Damned Things» nicht wirklich eine
Einheit sind und das lässt den Silberling leider
ziemlich unausgereift klingen… Fazit: Hier kommen
grossartige Musiker zusammen und jeder einzelne gehört
ins Rampenlicht gerückt. Doch genau da liegt des Pudels
Kern: Die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen
fehlt und das Ergebnis wirkt unharmonisch. Fans der
einzelnen Musiker werden hier aber sicher den einen oder
anderen Silberstreif für sich entdecken können.
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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DELIRIUM - Urkraft (CD) MDD Records
Kraftvoller Pagan-Metal, jedoch mit ganz klaren eher
metallischen, deathigen und blackigen Tendenzen rollt
der teutonische Fünfer aus dem bayrischen Ippesheim,
obwohl stets die fränkische Geschichte, Mysterien und
Sagen beschwörend in den Texten. Gesungen wird in
deutscher Sprache, mal gegrowlt, aber auch im
Klargesang, doch der gutturale Gesang hält sich in der
Mehrheit. Teilweise melodiöse und tatsächlich auch
mitsummende Melodielinien ziehen sich durch die 8 Songs
auf dem zweiten, vollständigen Longplayer namens
'Urkraft'. Auch der Gesamtsound ist eher dem
deathig-blackigen Genre zuzuweisen, denn es wird sowohl
auch sehr hymnenhaft gespielt, jedoch stehen vereinzelte
blastende und grindende Attacken stets zur Hand. Ja,
teilweise - vom Machwerk her - erinnert es mich an die
hymnenhaften Songs von Bathory, jedoch ist der
Gitarrensound eindeutig schwerer, deathiger gehalten und
die abwechselnden Rhythmen verfehlen ihren Wirkungsgrad
niemals, so macht es 'Urkraft' zu einem
abwechslungsreichen, interessanten und eben sehr
hymnenhaften, atmosphärischen
Pagan-Death-Black-Metal-Album. Sowohl die Melodiebögen
als auch die vereinzelten Gitarrensoli kommen hierbei
sehr songdienlich und wundersam melodisch daher, was
Derlirium ebenfalls von anderen Bands im Pagan-Metal
unterscheidet. Doomige Parts, schön langsam tragende und
schleppende Riffs, gepaart mit stampfenden Drums und
eben doch halt das paganistische Flair, welches auf
jedem Song zu hören ist. Delirium scheuen auch nicht,
sich stampfende Metal-Parts einzuverleiben, welche dann
mit der typisch bayrisch-fränkischen Wucht dargeboten
wird. Die Produktion ist sehr sauber und powervoll
gelungen, das Cover zeichnet eben klar die lyristische
Gangart wieder. Anhaltspunkte wären Bands wie eben
Bathory (von der Hymnenhaftigkeit her) oder eben
Skyforger, Manegarm, Mithotyn. Pagan-Metal mit dem
gewissen 'Heavy-Metal-Touch', das auch Zuhörer/-innen
mit anderen Genre-Vorlieben ansprechen könnte.
Leopold
Punkte:
6.9 von 10
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GRENOUER - Ambition 999 Sleaszy
Rider Records
Die Russen präsentieren mit
Ambition 999 das 9te Studioalbum, welches tatsächlich
über mehrere Jahre produziert wurde, da es immer wieder
verbessert werden musste. Anspruchsvoll, wie die
fünfköpfige zu sein scheint, wurden die vor langer,
langer Zeit aufgenommenen Songs wider neu aufgegleist.
Das Langzeitprojekt sollte sich nämlich als abseits der
bekannten Pfade bewegen, so heisst es bei der Band. Das
Erkunden neuer Pfade ist aber, wie wir alle wissen,
manchmal eine Glückssache. Das Experiment kann auch in
die Hose gehen, denn nicht jede Band schafft es, abseits
des eigenen Stils etwas genauso Tolles zu schaffen. Im
Fall von Grenouer lässt sich das Endergebnis jedenfalls
hören. Der alternative Sound ist aber leider nicht
jedermanns Sache. So ziehen sich die 55 Minuten auch mal
in die Länge. Es wurde zu viel auf Progressivität
gesetzt, die (meiner subjektiven Meinung nach) in dieser
musikalischen Konstellation nur bedingt reinpasst. Diese
Scheibe wandert für mich direkt in die Kategorie
"Abwechslung", dürfte aber eingefleischten Alternative
Metal (under Rock) Hörern zusagen. Mona
Punkte:
6.5 von 10
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RUTHLESS - Evil Within (CD) Pure
Steel Records
Tolles Album-Artwork, rumpliger
Sound und Underground-Heavy Metal-Stimme. Die Amerikaner
Ruthless gehören zur Masse an klassischen
Underground-Heavy Metal-Bands, die ich zwar sehr
respektiere, mir aber privat selten freiwillig anhöre.
Gemein haben sie meist ein mittelmässiges Songwriting,
semiprofessionelle raue Produktionen und einen Sänger,
der in den tiefen klängen anständig singt. Sobald er
aber in Halford'sche Höhen wechselt, verursacht das bei
mir Ohrenschmerzen. Wer diese Aspekte nicht negativ,
sondern toll findet, darf jetzt gerne weiterlesen. Ich
selber würde hier abhängen. Dabei ist der Heavy Metal
von Ruthless alles andere als schlecht. Die Band bemüht
sich um Abwechslung und um Druck. Es fehlt aber das
gewisse Etwas und einen tollen Sänger. Von den neun
Liedern bleibt mir absolut keines hängen. Das ist
schade. Denn bei diesen Bands ist auch immer die Liebe
zu ihrer Musik spürbar. Diese Musiker wünsche ich mir
deshalb im Publikum und nicht auf den grossen Bühnen.
Und trotzdem haben sie eine wichtige Funktion. Sie
tragen unsere Musik in ihre Städte, Dörfer und Käffer.
Ob man Ruthless alleine deshalb auch auf unserer Seite
des Atlantiks hören soll, muss jeder für sich
entscheiden. In unseren Breitengraden gibt es jedenfalls
bereits einige Bands mit den gleichen Stärken und
Schwächen. Roger W.
Punkte:
6.5 von 10
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NEW YEARS DAY - Unbreakable
(2 LPs) Century Media/Sony
Vier Jahre sind vergangen, seit
die Kalifornier um die Powergöre Ash Costello ihr
Killeralbum Maleviolence veröffentlichten. Der Spagat
zwischen mainstreamtauglichem (Hard) Rock und Metal war
bei dieser Gruppierung schon immer gegeben, machte den
Sound sehr angenehm zum Hören. Ungezwungen wie die Musik
daherkommt, mochte ich die Band von Anfang an eigentlich
ganz gut und der ausnahmsweise mal nicht kitschige
Girlpower-Vibe sprach mich ehrlich gesagt an. Auf diesem
Silberling fehlt mir aber der damals stark spürbare
Kick-Ass Faktor ziemlich stark. Die erste Single,
Unbreakable, welche bereits im November rauskam, weckte
natürlich Erwartungen, da sie nach den alten NYD klingt.
Der Stil auf dem neuen Longplayer ist vertraut, doch die
musikalische Substanz ist nicht wirklich spürbar. Wie
Frontröhre Costello bestätigte, wurde dieses Album nach
einem grossen Wechsel des Managements und des Labels
bewusst so poppig wie möglich geschrieben. Dies leider
zum Nachteil (zumindest meiner Meinung nach). Die
angenehme Stimme der langhaarigen Schönheit bleibt
unverändert packend, die Musik ist aber definitiv zu
mainstreamtauglich, als dass sie ins Metalgenre gesteckt
werden könnte. Nun, positiv daran könnte aber natürlich
sein, dass auf diese Weise die nicht-headbanger zu einem
neuen, viel passenderen Genre für sich finden. Die
Lieder sind definitiv als "catchy" zu bezeichnen, eignen
sich eher zum Tanzen als zum Headbangen. Es wäre
gelongen wenn ich sagte, dass mir das Album nicht
gefällt. Es ist sehr leichte Kost, rockig/metallig
angelehnt aber mehrheitlich nur poppig Schade. Einzelne
Lieder gefallen mir sogar recht gut, aber eher als
"Abwechslung", nicht mehr als das. Leider bleibt das
neue NYD Album als Gesamtes eine ziemlich grosse
Enttäuschung für mich und ich hoffe, dass Ash & co in
Zukunft zu ihrer alten "Leck mich"-Art zurückkehren, die
sie damals ausmachte. Mona
Punkte:
6.5 von 10
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AMYGDALA - Our Voices Will Soar Forever (CD) Prosthetic
Records Als dynamische, heavy Punkband sind
Amygdala angesagt. Nun, dynamisch sind sie wohl alleweil
auf dem bereits fünften Album namens 'Our Voices Will
Soar Forever' unterwegs. Der texanische Fünfer aus San
Antonio sind sehr wohl punkig, jedoch auch sehr noisy,
hardcorig, metal-corig und teils gar grindcore-lastig,
black-metal-lastig, death-metal-lastig unterwegs. 11
Tracks haben die hörbare, metallisch-corige-punkige
Version auf dieses Teilchen geschafft. Teils grinden sie
durch die Songs, dann wiederum mal sehr metalcorig
groovend, noisy, untermalt mit einer klaren
Melodielinie, einem kurzen, einzelnen, unwiderstehlichen
Shreddersolo oder auch kurzen, cleanen Klängen. Auch
wenn die Songstrukturen, der relativ kurz gehaltenen
Tracks, teils recht freakig, progressiv und wirr
daherkommen, ist 'Our Voices Will Soar Forever' eben
mehr als ein weiteres Hardcore-Punk-Album. Der relative
grosse Style-Mix aus eben oben besagten Elementen
zeichnet Amygdala extrem aus und lässt ab und an sich
aus der Masse der Hardcore-Releases emporheben, wie der
Phoenix aus der Asche emporsteigend. Nochmals, es ist
viel mehr als 'reiner' Hardcore, was auf 'Our Voices
Will Soar Forever' gezockt wird, daher wirkt selbst ein
Album mit noisy, grindcoriger, metalcoriger,
black-metal-coriger, death-metal-coriger und weitere
-corige Einflüsse eben sehr vielseitig und wird nicht
beim ersten Hören den Zugang finden. Durch die
progressiven Songstrukturen - will schreiben
freakig-progressiv - entsteht sowohl ein sehr ehrliche,
direktes, jedoch auch ein komplexes Album, welches im
Hardcore-Bereich eher einen Seltenheitswert darstellt.
Die Produktion kommt sehr druckvoll und klar rüber, das
Cover-Artwork zeichnet die blackig-grindcorigen Elemente
in der Mucke als auch in den Lyrics klar auf. Nun, wer
beispielsweise auf die erste Napalm Death und Carcass
oder gar Terrorizer steht, könnte mit Amygdala schnell
Freundschaft schliessen. Fans und Freaks wissen ja
bereits, was sie an Amygdala haben und solche, die es
eben werden wollen, wären dann die sehr vorsichtig
erwähnten, oben genannten, Bands ein vager Anhaltspunkt.
Ich bin immer noch hin und her gerissen, wird wohl noch
mindestens ein halbes Jahr gehen, bis ich den kompletten
Zugang zu diesem Songwriting finden werde, ist jedoch
das geniale an Musik: Auch hier braucht's einfach Zeit
und Musse, egal welche Stilrichtung. Progressiver
Black-Grind-Noise-Hardcore, hellyeah! Leopold
Punkte: 6.5 von 10
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BLUTENGEL – Un-Gott (2 Red Vinyl LPs) Out Of Line Music/Phonag
Blutengel blicken mittlerweile auf über 20 Jahre
Bandgeschichte zurück. Dieser neue Silberling versucht
eine Brücke zu schlagen zwischen den alten Tagen und den
neuen Sachen, was viele Fans sicherlich freuen dürfte.
Blutengel bleiben ihrer gewohnten Nische treu: Tanzbare
Melodien, getränkt mit ordentlich Synthie-Sound sowie
dramatische und düstere Texte sind quasi die
Visitenkarte der Deutschen. Wie schon zuvor finden sich
sowohl englischsprachige als auch Deutsche Lyrics auf
der Playlist wieder. Das Thema «Un-Gott» zieht sich als
Roter Faden durch das gesamte Album – Es geht um
Religion und Spiritualität, aber auch um
Selbstreflektion. Natürlich darf auch das klassische
Thema Vampire dabei nicht fehlen… Die Band spielt ganz
offen mit Gothic-Klischees und zelebriert die Schwarze
Szene, was wohl auch das Geheimnis ihres Erfolgs sein
dürfte. Blutengel warten gleich mit 15 neuen Tracks auf
und da sind ein paar Highlights mit von der Partie, wie
zum Beispiel das eingängige «Into The Void», «Seductive
Dreams, in dem Ulrike Goldmann besonders glänzt oder
auch das für die Band sehr typische «Vampire». Leider
fällt aber ein Grossteil der Tracks in die Kategorie
«Füllmaterial». Fazit: Das Album plätschert
grösstenteils vor sich hin und mal abgesehen von den
gelegentlichen Perlen ist es im Grossen und Ganzen eher
langweilig und vorhersehbar. Es kommt leider nicht an
die vorangegangenen Erfolge der Band heran…
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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EXTREMA - Headbanging Forever (CD) Rockshots Records
Aus Italien stammt Extrema, die schon 1987 ihre erste EP
veröffentlichte. Okay, für mich ist diese Scheibe der
erste Berührungspunkt. Was spielt der Vierer? Eine, an
alte Truppen angelehnte Thrash-Version, bei denen die
Doublebass durchgetreten werden und Sänger Tiziano
Spigno mit seiner kräftigen Stimme, die zum Glück
niemals zu keifend oder zu grunzend ist, aufhorchen
lässt. «For The Love And The Lost» gefällt mit seinem
Tempo und zeigt, dass Italien auch fett abschädeln kann.
«Invisible» fährt zum Glück mit angezogener Handbremse,
denn bis zum sechsten Stück wird Geschwindigkeit
grossgeschrieben und der gerade aufkommenden Langweile
wird so Paroli geboten. Auch wenn die Scheibe sicher
ihre Momente hat, verfügt auch sie nicht über das
Potential, den grossen Thrash-Bands wie Metallica,
Exodus, Overkill, Megadeth, Testament oder Death Angel
das Wasser reichen zu können. Zum Headbangen, wie es der
Albumtitel schon vermuten lässt, hat es genügend
Material. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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DRIVEN UNDER - Hello Mr. Defeat (CD) Driven
Under Records Mit Hello Mr. Defeat liefert das
Quartett aus Schaffhausen ihren zweiten Longplayer,
welcher die Genres Heavy und Thrash auf natürliche Weise
verschmelzt. Die Band konnte schon gewisse Erfolge
feiern und für Grössen wie Eluveitie oder Atreyu
supporten. Da kann man sich nicht beklagen und schon der
Beginn der Karriere versprach einiges dank einer EP
Review im beliebten Metal Hammer Magazin. Der neuste
Silberling wurde im eigenen Studio aufgenommen und in
Schweden gemastert, vom Gründer des Göteborger-Sounds
Fredrik Nordström (dürfte einigen als Gitarrist der Band
Dream Evil bekannt sein). Es ist fast unumgänglich, dass
sich die Band nur noch steigern kann. Das Album an sich
aber dünkt mich für solch fantastische Umstände ziemlich
mager. Die knapp 45 Minuten sind schon sehr grosszügig
bemessen, denn der Sound ermüdet den Hörer ein Wenig.
Mit einem weiteren Durchhören wird es zwar besser, aber
immer noch scheint etwas zu fehlen, wenn auch die Riffs
mit jedem Hören besser klingen. Alles in Allem wirkt für
mich das Album dem ordentlichen Kickstart der Band
ziemlich unwürdig. Es vermag einfach nicht, einen zu
packen, obschon das Potential sehr hörbar ist. Schade,
aber kann passieren. Definitiv reinhören vor dem Kauf.
Mona
Punkte: 6.5 von 10
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SPY # ROW - Blood Brothers (CD) Fastball Music
Die hessische Sandkasten-Connection, bestehend aus dem
Brüder-Paar Sam Niklas (v/b) und Tim Louis Jäger (g/v)
sowie Arian Gerhardt (d/v) musiziert schon beachtliche
vierzehn Jahre zusammen. Trotzdem gehören die Jungs
immer noch locker zu Mitzwanzigern (!), was doch
ziemlich erstaunt. 2012 erschien die erste EP «Take You
To The Limit» und 2017 wurden die beiden Songs «Blood
Brothers» und «If You Say You Love Me», die nun auch das
full lenght Debüt zieren, als Digital-Singles
veröffentlicht. Gemäss eigener Definition zockt das Trio
"energiegeladenen wie melodischen Rock, dem eine gewisse
Moderne anhaftet" sowie Elemente des Classic Rock und
Heavy Metal aufgreift. 2017 ging die Band durch das
Stahlbad des "Emergenza"-Festivals und erreichte das
heimatliche Finale. Gestählt durch über 150 Gigs, zu
denen mitunter auch ein Support-Slot für W.A.S.P. zählt,
scheinen Spy # Row bereit, die Welt zu erobern. Ob das
mit dem Erstling «Brother Brother» im Gepäck gelingt,
wird sich weisen. Nach dem ersten Durchlauf wird man
unweigerlich an Kissin' Dynamite erinnert, die aber
schon zu Beginn ein beachtliches Niveau an den Tag
legten und es mittlerweile richtig fett drauf haben. Spy
# Row befinden sich da grundsätzlich schon auf dem
richtigen Dampfer, aber das Material wirkt trotz der
Top-Produktion und den technischen Fähigkeiten ziemlich
behäbig und versprüht mehr Lokalkolorit, denn
international taugliches Niveau. Zudem fehlt den Songs
insgesamt spürbar Zug und die zahlreichen Breaks, die
tempomässig stets noch gedrosselter gefahren werden,
reissen das Ganze noch mehr runter. Mag sein, dass die
Chose auf der Bühne etwas mehr Dampf entwickelt, aber
unter dem Strich reicht es dann auch vom Gesang, sprich
den Backing Vocals her, nicht. Einige "uhhh yeahs"
weniger, wie bei «Follow Your Dreams», würden dabei
helfen. Die Lead-Vocals von Sam Niklas sind an sich
nicht von schlechten Eltern und die Halbballade «If You
Say You Love Me» soweit ordentlich. Dennoch befinden
sich Spy # Row trotz handwerklichem Geschick national
meilenweit vom Level der bereits genannten Kissin'
Dynamite weg und international zeigen zum Beispiel The
Treatment, wo der Hammer hängt! Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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EMIL BULLS - Mixtape (Compilation CD) AFM
Records/Musikvertrieb Mit ihrem brandneuen Album
beweisen sich Emil Bulls erneut als eine der
wandlungsfähigsten und im positiven Sinne
unberechenbarsten Bands des Alternative Metal-Genres.
Auf der Cover-Sammlung "Mixtape" hat das Quintett seine
ganz persönlichen Lieblingssongs aus Rock und Pop einer
metallischen Frischzellenkur unterzogen und teilweise zu
nackenbrechenden Heavy-Versionen umgeschrieben. Nach
Abschluss der beiden restlos ausverkauften Touren zu
ihrem letzten 2017er Studioalbum "Kill Your Demons"
haben sich Christoph von Freydorf (Gesang, Gitarre),
James Richardson (Bass), Stephan Karl "Moik" (Gitarre),
Andy Bock (Gitarre) und Fabian Füss (Drums) nicht etwa
auf ihren hart erspielten Lorbeeren ausgeruht.
Stattdessen bleiben die Emil Bulls ihrer liebgewonnenen
Tradition, ihre Fans zwischen den regulären
Veröffentlichungen immer wieder mit ausserplanmässigen
Releases zu überraschen, auch 2019 treu. Nachdem die
Band in der Vergangenheit immer wieder die eine oder
andere augenzwinkernde Coverversion auf ihre
Live-Setlist schummelte, erscheint nun mit "Mixtape" das
erste offizielle Tribut-Album. Aus über 300 gesammelten
Vorschlägen blieben am Ende schliesslich die 14 grössten
Lieblingslieder übrig, auf die man sich nach langem
Auswahlprozess einigen konnte. Auf "Mixtape" unterzieht
das Quintett nun mehr als ein Dutzend handverlesene
Songs einem knackigen Heavy-Make-Over im typischen
Emil-Bulls-Stil. Angefangen bei millionenfach geklickten
Hits von angesagten Acts wie Rap-Ikone Eminem feat. Ed
Sheeran ("River"), Bruno Mars ("Grenade") oder Klassiker
wie "Rebel Yell" (Billy Idol) und "We Built This City"
(Starship) - Namen, die man im ersten Moment
wahrscheinlich nicht im selben Atemzug mit den Emil
Bulls nennen würde. Jedenfalls ist den Bulls mit
"Mixtape" ein abwechslungsreiches, wenn auch nicht
konventionelles Werk geglückt, das nicht nur Metallern
gefallen könnte. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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ALLIANCE - Fire And Ice Escape Music/Non Stop
Music Die Hard-Rocker von Alliance kehren mit
einem neuen Album ins Rampenlicht zurück. Auch wenn
früher Alan Fitzgerald (Night Ranger) bei den Herren
spielte, so richtig hat mich der Hard Rock nie gepackt.
Nicht, dass die Songs schlecht gewesen wären, aber für
AOR-Rock war's zu hart und für Hard Rock zu soft. Das
bliebt auch bei «Fire And Grace» das Problem. Lieder wie
«Good Life», der Titelsong oder «Reason» haben gute
Ansätze, aber der Rest bleibt irgendwo hängen. Nicht in
den Gehörgängen, sondern, bis sie bis zu mir kommen,
sprich mich berühren. Sorry, nichts für mich, da gibt es
zu viele andere Truppen, die mich von der ersten Sekunde
verführen und in ihren Bann ziehen. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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THE PHANTOM OF PHOBOS – From a Dead Channel / The
Uninvited (EP) Concorde Music Company Die
finnische atmospheric Sci-Fi-Rock (Metal) Band The
Phantom of Phobos (TPoP) liefern gleich ein
Doppelrelease bestehend aus ihrem Debutalbum «From a
Dead Channel», welches bisher nur digital veröffentlicht
wurde, und ihrer EP «The Uninvited». Das Quartett bringt
zusätzlich noch eine Cover-Version vom
«Halloween»-Soundtrack an neunter Stelle mit ein,
welches als Bindeglied der beiden Werke dient. Wie es
der genannte Musikstil schon andeutet – TPoP produzieren
sehr spezielle Musik, in der die Rock-Elemente nicht
überwiegen, sondern eher als Untermauerung dienen. Das
ruhig wirkende Werk erscheint durchgehend düster, schwer
und melancholisch. Die elektronischen Einflüsse
integrieren den Ski-Fi-Stil in die ansonsten dumpfen
oder sinnlichen Melodien. Sängerin I zieht, sobald sie
ihre Stimme einsetzt, die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Meistens ziehen sich die Instrumente in den Strophen
zurück und bauen sich immer mehr wieder ein, sobald sich
die Refrains anbahnen. Diese wiederum sind mit tiefen
Gitarrentönen und treibenden Rhythmen untermauert, ohne
dabei die ruhig erscheinende Atmosphäre zu zerstören. In
den instrumentalen Zwischenteilen bringen TPoP oft
sinnliche, beruhigende und sphärische Gitarrenmelodien,
die eine Leichtigkeit und Dynamik in den Musikverlauf
bringen und den Hörer in ihren Bann ziehen. Diese
stellen auch einen tollen Kontrast zu den rockigen,
härteren Elementen dar. Schlagzeuger XIX lässt ebenfalls
teilweise progressive Elemente einfliessen, die das
atmosphärische nochmals unterstreichen. Trotz den
erklärten Stilmitteln wirkt das ganze Werk monoton und
der Wiedererkennungswert fehlt komplett… Mir scheint es,
als bleibt eine Wand zwischen Musik und Zuhörer, die
nicht durchbrochen werden kann. Die Riffe und Motive
sind toll, die ruhigen Zwischenteile ebenfalls, aber es
fährt, bis auf die sinnlichen Gitarrenmelodien, nichts
ein, da das gewisse Etwas dennoch nicht vorhanden ist.
Der einzige Track, der aus der Monotonie heraussticht,
ist «Of The Undead». Im Vergleich zu den anderen Liedern
ist er härter, das Motiv fesselt und das Schlagzeug
komplettiert die düsteren Klänge und die energiereichen
Vocals. Atmosphärische Musik reisst den Hörer entweder
in seinen Bann oder sie beisst eben nicht an, dann wirkt
sie schnell langweilig und eintönig. Zwischen diesen
beiden Szenarien befindet sich ein sehr schmaler Grat.
TPoP bringen die nötigen Voraussetzungen mit sich, auf
die packende Seite zu kommen! Nur hier ist dies leider
(noch) nicht der Fall… Natürlich ist dies jetzt mein
Eindruck. Musikalisch sind sie auf jeden Fall auf einem
gewissen Niveau angekommen, welches nun in der
Kombination noch ausgefeilt werden kann. Sina
Punkte: 6.0 von 10
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BLACK HORIZON - Dark Light (CD) Pure Steel Records
Black Horizon stammt aus Frankreich und musiziert schon
seit zwei Jahrzehnten. Richtig wahrgenommen habe ich den
Vierer noch nie. Das wird sich auch mit dem dritten Werk
nicht gross ändern. Auch wenn sie der englischen Sprache
sehr mächtig sind, war es genau dieser Akzent, welcher
die französischen Metal-Bands früher immer aus dem Gross
der Truppen heraushob. Man erinnere sich nur an Warning
oder Sortliege, die wahre Klassiker-Scheiben
veröffentlichten, oder auch Attentat Rock. Mit Blaze
Bayley (ehemals Iron Maiden) und Andy Kuntz (Vanden
Plas) als Gastsänger kommt auch ein gewisses
«internationales» Flair mit aufs Album. Der schwarze
Horizont bewegt sich musikalisch irgendwo zwischen Iced
Earth und Twisted Sister. Um es einmal ganz vage zu
bezeichnen. Allerdings ohne dabei jemals das
Qualitätslevel der beiden Truppen zu erreichen. Es ist
alles sauber gespielt, die Produktion klingt sehr gut,
aber es fehlt an tollen Songs, die man sich einfach
immer wieder anhören will. Da hilft es auch nicht, dass
die Herren immer wieder das musikalische Spektrum breit
halten. Es gibt leider zu viele Bands in der heutigen
Zeit, die sicherlich handwerklich gut sind, aber keine
nachhaltigen Songs schreiben können. Black Horizon
gehören auch dazu. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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THE ABSENSE - Khronocracy Sliptrick Records
Autsch! Bei aller Liebe zur Kunst im Allgemeinen,
mit Indiezeugs hatte ich schon immer meine liebe Mühe.
Das fing schon im meiner Teenie - Zeit mit Sachen wie
den Talking Heads, Laurie Anderson, Throbbing Gristle
oder, um in der Schweiz zu bleiben, Grauzone an, mit
deren kreativen Ergüssen ich beim Radiohören täglich
konfrontiert wurde. Wohlgemerkt, ich spreche hier von
einer Zeit, in der man noch nicht mal wusste, wie man
"Computer" oder "Internet" buchstabiert, und somit
musste man sich mit dem begnügen, was gerade über den
Äther lief, und das empfand ich bei solchen Geschichten
immer als eher schmerzhaft. Verzeiht mir deshalb, wenn
ich mich kurz fasse. The Absense sind das Projekt der
Brüder Michele Siri (Gitarre) und Luca Siri (eigentlich
ein wirklich talentierter Maler und Bildhauer, hier
zuständig für Gitarre und Gesang), verstärkt durch Lucas
Freundin Gianna Pinotti am Gesang und Luca Pagliari an
den Drums. Geboten wird ein recht kruder Mix aus Grunge,
Alternative Rock mit folkigen Einschüben und Doom Rock,
in dem weder der etwas schiefe Gesang von Luca noch die
mal mehr, mal weniger verstimmten Gitarren zu stören
scheinen. Ebenso gewöhnungsbedürftig sind Giannas
operettenhafte Einwürfe, die in krassem Kontrast zur
extrem reduzierten und rohen - aber gleichzeitig sehr
ruhigen und kontemplativen Musik stehen. Ganz
interessant finde ich in diesem Zusammenhang Luca Siris
Verwurzelung in der heidnischen Mystik, was ihn in
jüngerer Vergangenheit auch dazu bewogen hat, für
verschiedene Black Metal-Bands Coverartworks zu kreieren
und Texte zu verfassen. Rein vom kulturellen Standpunkt
her sehe ich hier somit einen vielfach talentierten
Künstler, der schon alleine dafür, dass er sein Ding
konsequent durchzieht, Respekt verdient. Seine
musikalische Seite ist allerdings gar nichts für mich.
Wer in Sachen Indie und Alternative Rock wirklich
schmerzfrei ist, darf hier gerne mal ein Ohr riskieren.
Mirko B.
Punkte:
5.5 von 10
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SLEEPLORD - Levels of Perception Pure Steel
Records Neuer, thrashiger Groove Metal aus Ohio,
die Band bezeichnet ihren Stil jedoch als Heavy Magnetic
Metal. Na, das ist ja mal spannend. 40 Minuten lang
beschallt der Erstling der Formation die Ohren und
magnetisch ist daran... nichts. Ziemlich selbstbewusst
sind die Jungs, muss ich sagen. Mit leicht progressivem
Touch und sehr abwechslungsreichen Vocals des Sängers
Ted Anderson bekommt der Hörer eine interessante
Mischung mit sehr grossem Potential, man könnte meinen,
es sei die perfekte Mischung zwischen Heavy, Thrash und
Groove. Aber, zu meinem grossen Bedauern fehlt es mir
trotz des stark gelungenen Zusammenspiels massiv an dem
"gewissen Etwas". Somit ziehen sich die sonst relativ
kurzen 40 Minuten ewigs in die Länge und habe den
andauernden Eindruck, dass sich die Jungs echt abmühen,
die Musik zu machen. Das verschlechtert den
Gesamteindruck nocheinmal und ich verspüre eine grosse
Erleichterung, wenn die Scheibe zu Ende ist. Schade.
Harte Riffs, welche eine gute Atmosphäre verschaffen
untermalen die variablen Vocals sehr, aber das
Zusammenspiel, welches harmonisch erscheint, nun, es
klickt nicht. Thrash und Groove Liebhabern empfehle ich
das Reinhören. Mona
Punkte:
5.0 von 10
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PULVER - Kings Under The Sand Gates Of Hell
Records Diese Pulver haben nichts mit der
Schweizer Truppe zu tun, welche von V.O. Pulver und
seiner Gemahlin gegründet wurde. Hier spielen die
deutschen Pulver und begeben sich auf ägyptische Pfade.
Sie sehen sich als Erben von Tank und den früheren Iron
Maiden. Ein sehr gewagter Vergleich, da beide Truppen
den Metal prägten, was man Pulver (Germany) sicher nicht
sagen kann. Belangloser Metal, den man definitiv nicht
hören muss. Ich weiss, es ist ziemlich unfair, wenn man
solche Worte wählt, aber Himmel nochmal, es gibt so
viele Bands, die auch produktionstechnisch bedeutend
mehr zu bieten haben geschweige denn mit den Songs mehr
aufhorchen lassen. Bei «Kings Under The Sand» habe ich
das Gefühl, dass die Herren besser noch ein bisschen
«under» der Oberfläche geblieben wären und sich
intensiver mit den Songs auseinandergesetzt hätten.
Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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SEELENWALZER – totgeglaubt Massacre
Records/Musikvertrieb Die NDH/Metal Kombo
SeelenWalzer ist quasi aus der Asche der Band Richthofen
auferstanden, welche sich 1999 auflöste. Aus rechtlichen
Gründen musste ein neuer Name her und so wurde
SeelenWalzer geboren. Richthofen hatte damals Kultstatus
und genau da wollen die Deutschen wieder anknüpfen:
Morbide, vulgäre Lyrics gesungen in einem mehr als
gewöhnungsbedürftigen brachialen Sprechgesang. Das Ganze
strahlt eine ungesunde Faszination mit der Rhetorik des
Zweiten Weltkriegs aus - gerade in Deutschland ein sehr
schmaler Grat, den SeelenWalzer da wandeln… Musikalisch
vermag die Band dann doch hin und wieder positiv zu
überraschen – viele bekannte Melodien drücken im
Hintergrund gerne mal durch, was den Einheitsbrei
zumindest teilweise etwas auflockert und die düstere,
bedrückende Atmosphäre aufbricht. Wäre Tim Burton in
einer NDH Band – so könnte das in etwa klingen. Diese
Lichtblicke bleiben aber leider die Ausnahme, denn der
Grossteil des Silberlings verkommt dann doch zu einem
unentwirrbaren, monotonen Klangteppich. Dazu kommen noch
diverse ausgelutschte Klischees, die dieses Album
wirklich zu einer Geduldsprobe machen. Fazit: Dreckiger
Gesang, dreckige Gitarren, dreckige Aufnahme – dieses
Album ist die reinste Schlammschlacht! SeelenWalzer sind
definitiv nichts für Zartbesaitete… Wer Richthofen
nachtrauert, der wird allerdings begeistert sein. Für
mich war es ehrlich gesagt einfach nur eine Tortur.
Patricia H.
Punkte:
4.5 von 10
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ED WYNNE - Shimmer Into Nature KScope Seit
40 Jahren macht dieser Multiinstrumentalist Musik und
hat auch hier bei seinem ersten Solo-Werk alle
Instrumente selbst eingespielt. Geboten werden hier 5
Instrumental-Songs, alle zwischen 8 und 10 Minuten lang.
Und hier ist dann auch schon das Problem dieses
Rundlings. Ein oder zwei Songs instrumental gehen ja
noch. "Travel Dust" ist ja noch ganz gut gelungen mit
Tempo und Stilwechsel. Dadurch spannend gehalten, vor
allem der Reggae-Part ist cool. Aber spätestens beim
dritten Track kommt schon die erste Langeweile auf. Die
sich dann leider fortsetzt. Man kann sich sehr gut
vorstellen, diese Songs bei einer spannenden Doku
einzusetzen, da würden die Songs ihre Wirkung voll
entfalten. Aber nur so zum Anhören ist das Ganze echt zu
öde. Sorry, aber leider wahr. Crazy Beat
Punkte:
4.3 von 10
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