Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DREAM THEATER - Distance Over Time (2 LPs
& CD) InsideOut Music Die beste Band der
Welt ist wieder zurück, mit einem Wahnsinnsalbum namens
'Distance Over Time'. Die beste Band der Welt? Ja, Dream
Theater. Seit dem ersten, offiziellen Longplayer-Debüt
im Jahre 1989, 'When Dream And Day Unite', bin ich ein
steter, treuer Gefolgsmann der besten Band der Welt,
natürlich nebst weiteren Bands im Todesblei-Trakt und
weiteren, metallischen Komparsen der verschiedenen,
metalisierten Stilrichtungen, wohl bemerkt. Nun, mit
'Distance Over Time' folgt nun der 14. offizielle,
studiotechnische Longplayer der Herren LaBrie, Petrucci,
Rudess, Myung und Mangini, und zwar was für ein weiteres
Masterpiece, hellyeah! Zehn Tracks, welche wie ein perfekt
gezapftes Guinness die Kehle runterperlen, ein
Schmelztiegel aller erdenklichen, wohltuenden
Genussknospen und -aromen, umgesetzt in Noten, Rhythmen,
will schreiben, ein absolut geniales Songwriting, eine
musikalische Delikatesse, nicht nur im Metal-Sektor,
sondern allgemein in der Gesamtbreite des musikalischen
Schaffens. War schon vor drei Jahren der Vorgänger 'The
Astonishing' ein absoluter Brüller musikalischen
Erwachens, so setzt man auf 'Distance Over Time' diese
Tradition fort. Ehrlich gesagt, seit dem Debüt
servierten uns Dream Theater musikalische
Höchstleistungswerke, nicht nur für Gefrickelfreaks, wie
ich es einer bin, auch für Geniesserinnen und Geniesser
progressiven Metals wird da konstant und fleissig
serviert. Dazu wird eine herrlich druckvolle Produktion
serviert, die nichts missen lässt. Auch das
Cover-Artwork, wie bei allen Dream Theater-Releases, ist
einfach genial gelungen, findet immer einen Platz in der
Ahnengalerie der Cover-Artworks, denn es zeigt die Musik
perfekt wieder dar. 'Distance Over Time' ist ein Album,
dass mehrmals angehört werden sollte, denn man findet so
viele, immer wieder neue Elemente darin vor, dass es je
länger je mehr zum absoluten Hochgenuss anwächst. Ist
bei jedem Album der New Yorker so, denn waren es in der
frühesten Vergangenheit die weisen Griechen, die
erfinderischen Römer, die wundersamen Babylonier, der
berühmte Alexander der Grosse, Leonardo da Vinci, Albert
Einstein und manch weitere Grössen der antiken und auch
neuzeitlichen Geschichte, so ist es Dream Theater in der
Musik. Die absolute Genialität dieser Band wird wohl
erst dann richtig zum Tragen kommen, wie es seinerzeit
bei den Griechen, Babyloniern und Römern es passierte ...
im Nachhinein. Denn die filigranen Soli von Herr
Petrucci, die wundersamen Melodielinien und -bögen, die
shreddernden Arpeggi, Tappings und wilden Soli, die
vertrakten Riffs, das tighte und perfektionisierte
Rhythmusriffing des Sechssaiters, manchmal sanft im
akustischen Modus, dann wieder knallhart, sägescharft im
distortionierten Modus, teils schon sehr
'death-metallig' getunt, will schreiben tiefe Stimmlage.
Der Tieftöner des Herrn Myungs ebenfalls in
filigraner Weise eingesetzt, herrliche Soloattacken,
auch mal im Zusammenspiel mit der Gitarre, den Keyboards
oder den Drums, herrliche 'Walking-Basses', dann wieder
grundsolides Untermauern der vertrakten Songideen,
herrliche Arpeggi und Tappings gepaart mit ebenfalls
tighten und präzisen Rhythmusunterlegungen. Die
Keyboards von Herr Rudess eröffnen dem Gesamtsound das
Atmosphärische, die tragenden Elemente, das
Symphonische, das Majestätische. Zudem wird auch hier
kräftig mitsoliert, mit Melodieläufen untermalt, ja, ein
tightes, perfektes, orchestralisches Mitspiel, selbst in
den nochmals erwähnten, vertrakten Einheiten aller
Songs. Die Drums seitens Herr Mangini sind auch ein
perfektes Soloinstrument bei Dream Theater, aber klar
doch, selbstverständlich, rhyhtmisch und dem Gesamtsound
auch dienlich. Dennoch ist es ein interessantes
Aneinanderreihen von Patterns, aber stets groovig
gehalten. Mal double-bass-technisch, dann wieder rockig,
teils auch in Formen der Klassik, ganz grossen
Orchestern angesiedelt, auch jazzig und im fusionierten
Modus, aber stets tight und absolut perfektioniert. Der
Gesang ist ebenfalls allen Instrumenten ebenbürdig,
ehrwürdig. Da lässt Herr LaBrie nichts anbrennen,
perfekt, tight und wie eh und je lässt er sein
Goldkelchen durch die Songstrukturen gleiten,
aufschreien, mal in leiser, flüsternder Form, danach
wieder in starker, vokalischer Akrobatik erschallen. Die
10 Songs sind so wunderbar abwechslungsreich, einfach
sehr grosses Kino, Theater, Musical, Orchester und
vieles mehr, was frau/man(n) sich beim Hören so
vorstellen mag. Seit 1988 sind Dream Theater eine
perfekte Einheit - man war von 1985-1988 als Majesty
unterwegs, mögen sie die einen oder anderen noch
erinnern ... - aus Long Island, New York und man möge
dieser Band noch viele Jahre musikalischen Wirkens
gönnen. Stets objektiv betrachtet, das kann man
jederzeit in den anderen Reviews nachlesen, ist
'Distance Over Time' DIE musikalische Offenbarung. Es
ist mir bewusst, man solle nicht in Grossschrift im
Texte schreiben, aber HIER ist es ein absolutes MUSS!
Ehre wem Ehre gebührt! So, genug gelabert, zieht dieses
geniale Teilchen rein, auch wenn nur im Plattenladen
eurer Wahl oder auch zuhause via YouTube oder
sonstwelchen, sozialen Medienangeboten. Dream Theater
und auch mit 'Distance Over Time' gehört, wohl bemerkt,
in jede gute LP- und CD-Sammlung. Meine Wenigkeit freut
sich schon ganz gierig und aus dem Mundwinkel saftend
auf den nächsten Live-Besuch der fünf Herren in unseren
heimischen Gefilden, denn auch live sind Dream Theater
eine Macht. DIE Band - ja, ich weiss, gross ... - die
wahrlich ihrem Namen alle Ehre erweist und macht.
Masterpiece in a masterclass, hellyeah!
Leopold

Punkte: 10 von 10
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DARKWATER – Human
(2 LPs) Ulterium Records
Was für eine Wucht! Die Progressive Metal Band Darkwater
aus Schweden kehrt mit ihrem dritten Studioalbum «Human»
zurück und verblüfft mit ihren Kompositionen. Das zehn
Titel umfassende Werk dauert insgesamt 76 Minuten –
durchschnittslänge der Tracks beträgt ca. sieben
Minuten. Also wird genug Freiraum geschaffen, um den
Progy in jedem Lied richtig ausleben zu können und in
sich steigern zu lassen. Die Musik Darkwaters ist enorm
komplex und vielfältig, die Melodien gehen unter die
Haut und die Dynamik, die durch die Weiterentwicklung
der einzelnen Motive geschaffen wird, ist
unbeschreiblich. Für mich erscheinen ihre Songs wie
Berg- und Talfahrten – die Abwechslung zwischen
schleppenden, dumpfen Klängen und rasenden, pompösen
Melodien zeichnet ihren Stil aus. Ehrlich, ich bin
sprachlos. Die Energie, die durch das ganze Album
geschaffen wird, geht direkt ins Blut! Wunderschöne
Motive sowie diverse Einlagen wie Streicher, Chöre und
Keyboard-Effekte erschaffen episch aufgebaute
Zwischenparts und Sänger Henrik Båth ergänzt die
Gesamtwirkung perfekt. Seine Stimme erinnert mich zum
Teil an Roy Khan, Ex-Kamelot-Sänger. Allgemein würde ich
das Album «Human» als von Seventh Wonder, Kamelot und
Dream Theater inspiriert beschreiben – komplex, melodiös
und heavy. Jeder Song ist total eigen und stellt eine
eigene “Reise“ dar. Durch die erzeugte Abwechslung in
den Liedern selbst wirkt das Gesamtwerk überhaupt nicht
monoton. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie sich
wiederholen – die Melodien überraschen immer wieder aufs
Neue. Was soll ich dazu noch sagen? Darkwater hat mit
«Human» ein einwandfreies Meisterwerk für die
Progressive Metal Szene geschaffen. Sina
Punkte: 10 von 10
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CONTRARIAN - Their Worm Never
Dies (LP) Willowtip Records
Wow, was für ein
geniales Werk namens 'Their Worm Never Dies' von
Contrarian, der 2014 gegründeten Contrarian, den vier
Amerikanern aus Rochester, New York. Nach einer EP und
zwei Longplayern schiebt man mit 'Their Worm Never Dies'
den dritten Longplayer nach, aber was für ein
Superteilchen, heilige Scheisse! Progressive-Technical
Death-Metal à la Atheist, Cynic, Obscura, Pestilence und
Konsorten. Nun, an dieser Stelle könnte man enden und
dieses Scheibchen als ein ganz klarer Must-Kauf
betiteln. Ist es auch, aber ich werde meine Zeilen noch
nicht beenden. 7 Songs, progressiv-technischen
Firlefranzes gepaart mit einfach sehr groovigem
Songwriting. Ja, einerseits sehr verspielt, andererseits
vergisst man auch nicht zu grooven. Man jongliert sicher
auf einem musikalischen Hochseilakt, ein Runterfallen
wird dadurch verhindert, dass man es sich eben gekonnt
im progressiv-technischen Umfeld heimisch gemacht hat
und musikalisch einfach sehr, sehr hochstehend jede
einzelne Note intoniert. Die beiden Saitenhexer
zelebrieren förmlich unbeschwert und spielerisch auf
höchstem Niveau (Jim Tasikas - Rhythmguitars, Brian
Mason - Leadguitars) die Riffs und die soloistischen
Einzelleistungen, mal arpeggiert, getappt, geshreddert,
melodiös, einfach ein Zuckerschlecken. Auch am Tieftöner
wird gehörig gewalked, soloiert, geslappt, gegrooved (Ed
Paulsen), und zusammen mit den anderen zwei Saitenhexern
kann man eben auch gewohnt die jazz-rockigen Elemente
noch progressiver und technischer intonieren als bisher
je gehört. Zu guter letzt kommt noch Mr. Drumprofessor
(George Kollias), der sogleich noch die Shouts und
Growls übernommen hat. Wahnsinn sein double-bassiges,
teils blastendes, teils speediges, teils groovigen
Drummeisterwerk, gepaart mit allen architektonischen
Facetten von erdenklichen Patterns aller
Formmöglichkeiten. Eine sehr saubere Produktion lässt
wiederum alle soundtechnischen Akzente hervorragend in
Szene setzen, das perfekt gestaltete und interessante
Cover-Artwork rundet dieses Opus meisterlich ab,
ebenfalls für die Ahnengalerie, keine Frage. Spricht
nicht nur gestandene Progressive-Technical-Deather an,
sondern noch einige Metallerinnen und Metaller mehr.
Eine Offenbarung im gesamten Metalspektrum, ohne Wenn
und Aber, lässt keine Wünsche offen. Yep, diese Maggots
von Contrarian werden niemals sterben, wie wahr!
Leopold
Punkte: 10 von 10
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MISERY INDEX - Rituals Of Power (Gatefold LP) Season Of
Mist/Irascible Das Böse ist in Form
unbändiger Genialität im Anmarsch. Mit ihrem 6.
Studioalbum & Longplayer, nebst diversen EPs, Singles,
Live-Alben, Split-Releases, Compilations, Videos, DVDs,
und, und, und, ... Wieso erwähnt er denn das? Well, seit
2001 ist der - aktueller Vierer - aus Baltimore,
Maryland emsig tätig und schiebt dem huldigenden
Death-Metal-Fan - mit leichten Ausbrüchen ins
Grindcore-Gefilde - Scheibchen um Scheibchen, in allen
Grössenformen, nach und nach. So, genug gesabbert und
gebenedeit, nun geht's ans Eingemachte. 9 Tracks zieren
'Rituals Of Power', allesamt Deathers vom Feinsten. Man
hört die steten und tendenziellen Weiterentwicklungen
von Misery Index sehr gut raus, aus allen Songs. Die
Produktion kommt bretterhart, wandmässig, aus den Boxen
gequollen, direkt in die gesäuberten Gehörgänge
unsereins. Die Drums doublebassen was das Zeugs hält,
somit ist die Stossrichtung von 'Rituals Of Power' auch
von vornherein ganz klar: Wie eine Walzenhorde wird der
Teppich gelegt, wo sich die anderen Musiker sich voll
austoben können. Wahnsinns-Drumming! Einfach ganz goiler
Teppich verschiedenster Patterns und
Drumsticks-Bewegungen. Verständlich, dass man auch dann
moshende, leicht thrashende und auch schwerfällig
doomige Parts ins Drumming mit reingenommen hat, denn
damit frischen Misery Index den Sound gewaltig auf,
erschaffen ganz epische Momente. Auch die beiden
Saitenhexer geben jedem Riff das Seinige, ganz goiles
Geshreddere, gepaart mit epischen Soli, Arpeggi und
teilweise melodiöse Shredsoli. Auch der Tieftöner füllt
die Lücken zwischen den Gitarren und den Drums perfekt
aus, groovt wie ein Master daher. Der Gesang ist eine
Gratwanderung zwischen heftigst brutalen Shouts und
Growls, aber jederzeit sehr verständlich, was dem
Gesamtsound sehr zu Gute kommt, da es noch eine Prise
von Boshaftigkeit dazugestreut wird. Alles in allem,
inklusive dem absolut genialen Cover-Artwork - ja, der
Platz in der Ahnengalerie ist wohl verdient - ist es das
absolut reifste Teilchen von Misery Index. 'Rituals Of
Power' setzen mehr als nur ein Ausrufezeichen im
Death-Metal. Ich geh' sogar so weit und will schreiben:
'Rituals Of Power' gehört auf jeden Fall in jede (!!!)
gutsituierte Death-Metal-Sammlung, ohne Wenn und Aber.
Fans von Dying Fetus, Jungle Rot, Hate Eternal, Deicide
und Konsorten werden hierbei ihre helle Freude haben.
Für mich ein überraschend starkes Zeichen einer bereits
gefestigten Instutition namens Misery Index.
Hammerscheibe! Leopold

Punkte:
9.8 von 10
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BATTLE BEAST - No More Hollywood Endings
(2 LPs)
Nuclear Blast/Warner BÄM! Energiebombe Noora
Louhimo und ihre Crew melden sich mit ihrem neusten Baby
zurück, und es packt schon von der ersten Sekunde an.
Die finnische Gruppe kreierte schon immer einen sehr
eigenen, sagen wir mal "ohrwurmigen" Heavy Metal, dies
bleibt auch nach der Trennung von ihrem ursprünglichen
Songwriter Anton Kabanen (neu bei Beast In Black)
unverändert. Die "neuen" Battle Beast scheinen aber noch
einen Tacken poppiger zu sein. Keyboarder Janne kündigte
immerhin bereits an, dass die Pop-Einflüsse grösser
seien. Nichtsdestotrotz kann Metalhead sich daran
erfreuen. Die Plattenfirma meint liebevoll, Battle Beast
sei "100% Heavy Metal - 0% Bullshit". Nun, dieses Album
ist nicht komplett Heavy Metal, definitiv nicht. Aber
werden die Elemente gekonnt verblendet, ist das Produkt
trotz allem kein Plastik. 80er Vibes tauchen auf,
genauso wie ein paar orchestrale Elemente, etwa ein
Streicherensemble auf dem Opener-Track "Unbroken". Die
junge Gruppe arbeitet hart und das zahlt sich aus. Der
Hörer bekommt eine verdammt gut ausgewogene Mischung von
Heavy Metal und dem, was man als Guilty Pleasure
bezeichnen. Die 45 Minuten Powersound zeigen perfekt,
wie gut die Frontkanone Noora mit ihrer Stimme umgehen
kann (*leichter Neid*). Manch Elitist wird wohl die Nase
rümpfen und die Musik als Pop einstufen. Nun, man muss
ja nicht alles verstehen. Auch wenn "No More Hollywood
Endings" vielleicht nur 80% Heavy Metal ist, es bleibt
konsequent 0% Bullshit! Persönlicher Kandidat für die
Favoritenliste 2019! Kaufempfehlung für alle.
Mona

Punkte:
9.6 von 10
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THE TREATMENT - Power Crazy (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Die Engländer gehören zu
meinen absoluten Favoriten, seitdem ich zum ersten Mal
«Shake The Mountains» hörte. Mit dem neuen Sänger Tom
Rampton konnte ich die Truppe am diesjährigen «Ice Rock
Festival» bewundern, und ich wusste, die Gang hatte
nichts von ihrer Erhabenheit verloren. Die Jungs traten
Arsch ohne Ende und spielten mit einer Freude auf, dass
man sich nur glückselig in den Armen liegen konnte. Was
servieren uns die Herren, welche mit den Urmitgliedern
Dhani Mansworth (Schlagzeug), Rick Newman (Bass) und
Tagore Grey (Gitarre) sowie Tom und Tao Grey (Gitarre
seit 2015, ersetzt Fabian Dammers, der zu U.D.O. ging),
gross auftrumpfen? Noch immer den lupenreinen
Kick-Ass-Rock'n'Roll, den wir von der Truppe kennen.
Einfach alles nochmals eine Stufe geiler und mit noch
mehr Spielfreude versehen. Dabei sind es die Riffs und
die solistischen Darbietungen der beiden Gitarristen und
auch das Organ von Tom, welches Grossartiges verrichten
und «Power Crazy» einen gehörigen Schub verleihen.
Vielleicht fehlt ein Hit der Sorte «Emergency», auch
wenn man mit «The Fighting Song» eine ähnliche Hymne
geschrieben hat. Aber ansonsten darf man behaupten, dass
die Truppe nur «Killers» und keine «Fillers»
präsentiert. «Bite Back», «Hang Them High», «Scar With
Her Name», «Laying It Down» und «Rising Power» sind
Hits, da würden sich andere Truppen bekämpfen nur einen
davon geschrieben zu haben. The Treatment wechseln von
schnellem Liedgut («King Of The City») bis zu
schleppendem Material («Waiting For The Call») und
werden nie langweilig. Das Räudige, das Freche, das
Unbeugsame, das "leckt mich am Arsch" und das
Kämpferische wird in grossen Dosen serviert und lässt
«Power Crazy» zu einem Highlight in diesem Jahr werden,
am den sich die Konkurrenz die Zähne ausbeissen wird.
Tinu

Punkte:
9.7 von 10
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QUEENSRŸCHE - The Verdict (LP & CD) Century Media/Sony
Das dritte Album mit Götter-Sänger Todd La Torre, der
auf diesem Album nicht nur besser singt als Geoff Tate,
sondern auch noch das Schlagzeug einspielte. Und dies
mit einer unglaublichen verspielten Art und viel Power!
Ich war dermassen erleichtert, dass die Seattle-Truppe
2012 wieder die richtige Wegabzweigung fand und mit
Todd einen Shouter in die eigenen Reihen holte, welcher
die Truppe wieder die alten Tracks spielen liess, dass
ich zugegebenermassen die beiden letzten Studio-Werke
etwas zu optimistisch bewertete. Klar waren es keine
schlechten Scheiben, aber im Vergleich zu dem, was der
Vierer (man hat keine Ahnung, was Trommler Scott
Rockenfield treibt!) auf «The Verdict» musiziert? Der
neuste Streich ist eine klare 9.5-Punkte-Scheibe, die
locker das Vermächtnis der ersten drei Scheiben aufrecht
halten kann. Endlich sind wieder die glorreichen
Gesangparts und Melodiebögen zu hören, welche dem Hörer
einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen. Es
sind wieder diese Gitarrenparts von Michael Wilton und
Parker Lundgren (seit 2009 dabei), welche Geschichten
erzählen. Und es ist kein Track dabei, der abfällt!
«Blood Of The Levant» und «Man The Machine» eröffnen
diese Scheibe, wie man sich dies von einem
Queensrÿche-Album wünscht. - «Man The Machine» erinnert
zu Beginn an «Light Outs» von UFO (Gitarren). - «The
Verdict» ist ein unglaubliches Dokument, welches von den
Songs und den Sounds her nichts anbrennen lässt. Dabei
zünden die Tracks von der ersten Sekunde an, fräsen sich
ins Gehirn rein und lassen trotzdem Spielraum, um sich zu
entfalten und immer wieder Neues zu entdecken.
Überragend auch die balladesken Momente bei «Dark
Reverie» oder die an «Operation: Mindcrime» erinnernde
Gitarrenparts bei «Bent». Wer sich die europäische «Box
Set Edition» zulegt, kommt noch in den Geschmack einer
Bonus-CD mit vier Live-Tracks («Queen Of The Reich», «En
Force», «Prophecy», «Eyes Of A Stranger») sowie
akustischen Versionen von «I Dream In Infrared» und
«Open Road» und drei weiteren Songs. Tinu

Punkte:
9.5 von 10
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BURNING RAIN - Face The Music (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Yes, sie sind wieder da!
Gitarrist Doug Aldrich und Sänger Keith St. John, mit
der neuen Rhythmussektion in Form des ehemaligen
Y&T-Bassisten Brad Lang und dem ehemaligen
Slaughter-Trommler Blas Elias. Es ist für mich nach wie
vor ein unverständliches Novum, dass weder Hurricane,
Lion, Bad Moon Rising noch Burning Rain den Erfolg
geniessen durften, der ihnen zugestanden wäre. So
blieben diese vier Truppen immer ein Geheimtipp, der von
der Fangemeinde aber mit grosser Achtung und Liebe
genossen wurde. Der vierte BR-Streich bietet genau das,
was man sich von dieser Truppe erhofft. Riffbetonter
Hard Rock, mit einer klaren bluesigen Note. Dabei ist es
nicht nur das unglaubliche Handwerk von Doug, der sich
erst durch sein Mittun bei Dio und Whitesnake bei der
breiten Masse einen Namen erspielen konnte. Heute glänzt
er neben Burning Rain auch bei The Dead Daisies und
Revolution Saints. Wer sich aber den Opener «Revolution»
und «Lorelei» von «Face The Music» anhört, weiss, woher
viele Inspirationen der letzten beiden The Dead
Daisies-Alben stammen. Mit viel Schmackes wird «Nasty
Hustle» vorgetragen, um dann mit «Midnight Train» der
Dampfmaschine mit einer gehörigen Kohlezufuhr zu viel
Power zu verhelfen. Akustisch gefällt «Shelter». Hier
sticht besonders die tolle Stimme von Keith heraus.
Wieso er nicht bei einer namhaften Band unterkam?
Irgendwo zwischen Steven Tyler (Aerosmith) und Jeff
Keith (Tesla) kann man sein Organ einordnen. Ganz
grosses Kino sind der Titeltrack, «Hit And Run» und
«Since I'm Loving You». Leute, wenn ihr auf Aerosmith,
Tesla, The Dead Daisies, Kiss und einfach guten Hard
Rock steht, kommt ihr an dieser Scheibe nicht vorbei.
Fantastisches Album einer sensationellen Band. Hoffe, es
bleibt nicht nur beim Akustik-Auftritt in Oberentfelden!
Tinu

Punkte:
9.5 von 10
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TYR - Hel (2 LPs) Metal Blade/Sony Die
Metal-Helden der Färöer Inseln erfreuen uns mit
heidnischen Künsten seit mehr als zwei Jahrzehnten. Das
letzte Album von Týr liegt aber bereits sechs Jahre
zurück und deshalb ist es umso erfreulicher, dass mit
?Hel? ihr neues Album in Kürze in den Regalen steht. Die
von Mastermind Heri Joensen und seinem Kumpel Gunnar H.
Thomsen erfolgreich geführte Truppe wird ?neu? ergänzt
durch Schlagzeuger Tadeusz Rieckmann (2016) und
Gitarrist Attila Vörös (2018), die erstmals auf einer
Platte der Nordmänner zu hören sind. Lange war es still
um die Jungs, zumindest in musikalischer Hinsicht.
?Gates Of Hel? öffnet ruppig das Tor in das nächste
Kapitel und beginnt deutlich härter als erwartet, bis
die warmen Klänge von Heri den Weg ins Gehör finden. Die
Gitarren der beiden Axtschwinger sorgen für einen
rasanten, technisch anspruchsvollen Start mit viel
Gefühl, griffigen Riffs und einem coolen Refrain. Dem
Quartett weht ein deutlich frischer Wind um die Ohren,
jedoch verwerfen sie alte Merkmale nicht ganz. Dies
spürt man bei ?All Heroes Fall? und ganz traditionell
wird es mit ?Ragnars Kvaedi?, das in der Landessprache
der Band gesungen wird. Bei Týr sind die Songs, die auf
Føroyskt gesungen sind deutlich ergreifender als die
englischen. Dies liegt natürlich sicher auch im Ohr
jedes einzelnen Hörers. Die dreizehn Songs, die auf 70
Minuten Spielzeit kommen, zählen definitiv zu den
Stärksten der Bandgeschichte. Kleine Brüder von ?Hold
The Heathen Hammer High? in Form von ?Downhill Drunk?
oder ?Fire And Flame? machen einfach richtig Freude.
Spezielle Auswüchse liegen ihnen ebenfalls und so
schicken sie ?Sunset Shore? als balladesken Track ins
Rennen. Weiter folgen auf ?Hel? die Knaller ?Empire Of
The North? mit einem düsteren Anstrich oder ?King Of
Time?, die aus dem Longplayer ebenfalls herausstechen.
Ernsthaft enttäuscht haben die Wikinger Heri Joensen und
Co. noch nie und mit dem runderneuerten Team machen sie
nach sechs Jahren Pause ihre Arbeit grandios. Es macht
wieder verdammt viel Lust, die alten und neuen Werke zu
hören. Oliver H.

Punkte:
9.2 von 10
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CHILDREN OF BODOM - Hexed (Gatefold LP) Nuclear
Blast/Warner Drei Jahre nach dem genialen
Release "I Worship Chaos" beglücken die finnischen
Melodic Death Metal-Giganten um Frontshredder Alexi
Laiho unsere Ohren mit einem auf den Punkt getroffenen
Werk. Das mysteriös wirkende Albumartwork liess schon
gewisse Hoffnungen aufblühen, wenn auch nur bedingt. Man
sagt, dass je länger eine Band an einem Album arbeitet,
desto eher wird es einfach nur noch verschoben und der
Fokus geht verloren. Nicht so in diesem Fall. Mit
hörbarer Anlehnung an den 80er Metal und teilweise sogar
an den 70er Prog erhalten wir - wie immer im Fall von
Children Of Bodom - eine ausgewogene Mischung aller
guten und bewährten Elemente, welche sehr gekonnt mit
einem Hauch Frische verschmelzt werden. Die anturnenden
Vocals Laihos sind seit Jahren dieselben - da will man
auch nichts Anderes. In 44 Minuten überzeugen die Finnen
mal wieder vollumfänglich, und es stellt sich mir die
Frage, warum zum Teufel eine solch geile Band immer
wieder gerne vergessen wird. Spricht man von Melodic
Death, kommen den meisten andere (natürlich auch
fantastische) Bands in den Sinn. Children Of Bodom
scheint aber tatsächlich nicht (mehr) so sehr gefragt zu
sein. Es mag natürlich an meinem Umfeld und meiner
subjektiven Empfindung liegen, aber die starken Riffs
und durchdachten Keys bilden eine Bombenkombination,
welche sich seit Ende der 90er Jahren bewährt! Trotz all
der, sagen wir mal "alten" Elemente klingt der Sound
niemals archaisch, gute Riffs, auch die nach der "alten
Schule" sind nunmal zeitlos. Ganz an den Vorgänger kommt
diese Scheibe zwar doch nicht an, aber mehrere starke
Songs lassen die Gesamtbewertung dennoch sehr hoch
ausfallen. Klare Kaufempfehlung! Mona

Punkte:
9.0 von 10
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MASSIVE - Rebuild Destroy (LP) Off Yer Rocka/Cargo
Das dritte Album der Melbourner überzeugt, wie die
beiden Vorgänger. War das Debütwerk «Full Throttle» für
mich ein erbarmungsloser Arschtritt, war auf
«Destination Somewhere» viel Licht, aber auch einiges an
Schatten. Sicher noch immer ein gutes Album, aber mit
dem Erstling nicht konkurrenzwürdig. «Rebuild Destroy»
tritt wieder mächtig Arsch und Shouter Brad Marr schreit
sich die Seele aus dem Leib. Klar sind es noch immer
die AC/DC-artigen Grooves, die schneidenden
Gitarrenriffs und der Gesang, welcher die Band aus dem
Gros heraus hievt. Aber! Das Trio (!!!) lässt die Colts
mehr rauchen und die Herren schiessen deutlicher aus
allen Rohren. «Generation Riot» und «Long Time Coming»
eröffnen diese Scheibe mit einer unglaublichen Power.
«Bullet» geht geschwindigkeitsmässig etwas zurück, was
aber nicht bedeutet, dass die Energie einbricht. Im
Gegenteil! Mit Gefühl schleicht «Face In The Crowd» mit
akustischen Parts um die Ecke und gefällt, wie auch die
Power-Tracks. «Over And Out» hätte auch bei Motörhead
eine gute Figur abgegeben, während sich die anderen
Tracks bei AC/DC und Guns n' Roses wohl fühlen. «Getting
Heavy» besitzt einen kleinen Shuffle-Groove, der aber
passend zu den anderen Tracks eine weitere Nuance ins
Klangbild der Australier bringt. Die Halbballade «A Mile
In My Shoes» beendet ein tolles Werk mit viel Tiefgang,
welches das Debüt nicht toppen kann, aber zumindest
ebenbürtig ist. Geile Scheibe! Wer auf trockenen,
richtig harten und packenden Rock steht, sollte sich
«Rebuild Destroy» unbedingt anhören. Tinu
 Punkte:
9.0 von 10
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VENOM PRISON - Samsara (LP) Prosthetic
Records Seit sie vor knapp drei Jahren mit ihrem
Debüt "Animus" auf der Death Metal-Tanzfläche erschienen
sind, wird diese UK-Bande grossflächig als der nächste
grosse Scheiss abgefeiert. Vollkommen zu recht? Jein.
Denn einerseits ist ihre musikalische Präsenz viel zu
kompetent und daher absolut prädestiniert das aktuelle
Sprachrohr einer intelligenten und endlich wieder
wohltuend gefährlichen Welle junger, denkender Bands
ausfüllen zu können. Andererseits sind mir ihre Aussagen
zum Teil aber zu schnell in schwarz/weiss unterteilt und
um weiterführende Komplikationen nicht bedacht, jung und
zornig halt. Aber man muss die persönlichen Ansichten
von Venom Prison nicht teilen um die musikalische
Relevanz ihres Zweitwerks anpreisen zu können. Denn
"Samsara" ist brutal(!), im Vergleich zum Vorgänger
erwachsen gewordene, hinterhältige Tollwut. Ein mit
Rasierklingen gespickter Morgenstern aus manischen, aber
überraschend abwechslungsreich komponierten Songs,
giftig fettem Riffing, einem cool arrangierten,
konterkarierenden Bass, bei aller brutalen Technik schon
fast swingenden Drums und einer räudigen Sängerin welche
schier ihre Stimmbänder zerreisst. Veredelt mit einer
homogenen und warmen Produktion sowie einem tollen Cover
bin ich aktuell schwer beeindruckt, mal schauen was der
Langzeittest ergibt. Reinhören! Hardy
 Punkte:
9.0 von 10
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TNT - Encore Live In Milano
(Digipak, CD & DVD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Tony Harnell hat dieses
Live-Album eingesungen, welches, wie es der Titel schon
verrät, in Mailand aufgenommen wurde. Mit Tony in den
Reihen können die Norweger nichts falsch machen. Leider
nur ist das ewige und nervende "Rein/Raus"-Spiel langsam
echt mühsam (momentan scheint Mister Sänger wieder mal
"Raus" zu sein). Aber gehen wir auf das vorliegende
Live-Album ein. Da haben die Herren Harnell, Ronni Le
Tekro (Gitarre), Diesel Dahl (Schlagzeug), Roger Gilton
(Keyboards) und Ove Husemoen (Bass) die richtige
Setliste gespielt und hauen Hit an Hit aus dem Köcher.
Gestartet wird mit «Give Me A Sign», bei dem sich Tony zuerst
noch ein bisschen "einsingen" muss, aber Ronni schon
kräftig vom Leder zieht. Er zählt nicht unbegründet zu
den besten seines Fachs. Mit dem folgenden «As Far As
The Eye Can See» hat sich Tony gefunden und shoutet wie
ein junger Gott. Mit «She Needs Me» und «Invisible
Noise» (beide «My Religion») kommen nur wenige Tracks
aus der neueren Zeit in das Set, der Rest stammt
(logischerweise) aus der erfolgreichsten Phase und den
Scheiben «Knights Of New Thunder», «Tell No Tales» und
«Intuition». Lieder wie «Desperate Night», «Tonight I'm
Falling», «Intuition», «Seven Seas», «Listen To Your
Heart», «10'000 Lovers» und «Everyone's A Star» haben
nichts von ihrem Flair verloren und sind auch heute noch
Garanten für eine ausgelassene Konzertstimmung! Lustig
auch die Ansprache von Tony, als ein Besucher mit einem
lauten Schrei auf sich aufmerksam macht. «This is like
the Rock Star movie» und erinnert damit an den Fan, der
so zum Sänger seiner Lieblingsband wurde. Ob dies auch
bei TNT passiert? So lange Tony noch dermassen geile
Screams raus haut, braucht er sich um seinen Platz eigentlich
keine Sorgen zu machen. Wie auch schon Quiet Riot, mit
ihrem kürzlich erschienen Live-Album, machen auch TNT
alles richtig und spielen die Hits, die man hören will.
Wenn das Publikum zu Beginn von «10'000 Lovers» den Text
singt, jagt es mir einen Schauer über den Rücken. Es ist
einfach nur geil, wenn man solche Knaller-Tracks
geschrieben hat und sie die Massen noch heute zum
Mitsingen ermutigen können. Mit dem Abschluss
«Everyone's A Star» ist alles gesagt, was eine Band
sagen muss. Punkt! Aus! Schön, wenn TNT ein neues
Studioalbum zusammen mit Tony aufnehmen würden.
Tinu

Punkte:
keine Wertung
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KÄRBHOLZ – Herz & Verstand (CD) Metalville Hohe
Qualität ist man sich von den Deutschrockern Kärbholz
gewohnt. Das neue Werk legt aber nochmals eine Schippe
dazu. Dabei handelt es sich bei dieser Kritik um einen
groben Ersteindruck. Verschiedene äussere Umstände haben
dazu geführt, dass dieses Review noch am selben Tag
geschrieben wurde, wie die Sounds erhalten wurden. Nach
zwei bis drei intensiven Hördurchgängen bleibt aber vor
allem Begeisterung übrig. Kein schlechter Anfang, der
sich hoffentlich auch in der Langzeitwirkung
niederschlagen wird. Kärbholz überzeugen erneut mit
einer Mischung aus Rock, Pop, Punk, Rock’n’Roll und
Heavy Metal. Die Plattenfirma ordnet das Quartett
schlicht ins Genre „Rock“ ein. Vernünftig! Spannend
auch, dass ein Lied wie „Alle Systeme auf Vollgas“ mit
seiner akustischen Verspieltheit an den Klassiker „Über
den Wolken“ erinnert. Der musikalische Grundtenor
richtet sich natürlich trotzdem dem Onkelz-Schema – was
aber überhaupt nicht schlecht ist. Besonders gelungen
sind diesmal die Texte. „Mutmacher“ erinnert daran, dass
hinter jedem noch so kleinen Licht eine Sonne steckt.
Aber auch menschliche Abgründe werden thematisiert.
„Mein persönlicher Krieg“ klingt dabei wie eine
Selbsttherapie, die manchem Hörer über schwere Tage
helfen wird. Generell ist „Herz & Verstand“ bei allem
negativ Besungenen ein sehr positives Album, bei dem
immer ein Funken Hoffnung mitschwingt. Auch politisch
dürfen sie bei „Falsche Alternative“ sein. Das machen
sie so selbstverständlich, wie sie auch ein Trinklied
anspielen. Kärbholz sind hier ehrlich, authentisch und
so vielfältig wie das Leben. „Herz & Verstand“ hat das
Potenzial, die Band ganz nach oben zu bringen. Ach ja,
das CD-Cover ist mit seiner Schlichtzeit und Symbolkraft
schlicht der Hammer. Wo ist das T-Shirt mit diesem
Motiv? Wer Deutschrock mag, wird dieses Album definitiv
lieben. Roger W.
 Punkte:
8.9 von 10
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SUPERLYNX - New Moon (CD) Dark Essence Records
Bei Superlynx handelt es sich um ein Trio, das seine
Seelen dem Doom verkauft hat und mit dem zweiten Album
"New Moon" Eindruck schinden will. Ob das gelingt, kann
den folgenden Zeilen entnommen werden! Mit "Hex"
verhexen uns Superlynx gekonnt und das liegt sicher auch
an der bezaubernden Sängerin! Rockigen Doom mit
gefühlvollen Gesangspassagen, hält "Breath" für die
werte Hörerschaft bereit. Dieses Trio weiss ganz genau,
wo ihre Stärken liegen und wie man Songs schreibt, die
auf den Punkt kommen. Wie der Soundtrack eines alten
Horrorstreifens, so beginnt "Becoming The Sea", um dann
abwechslungsweise mit elfenhaftem Gesang und rockigem
Sound zu punkten! Doomig geht es mit "New Moon" zur
Sache. Musikalisch ist das erste Sahne und wird dazu
noch mit der zauberhaften Stimme vergoldet. Geiles
Riffing ist das Hauptmerkmal von "Indian Summer" und
kann sogar mit einem orientalischen Touch überraschen.
"These Children That Come At Us With Knives" ist
tiefenentspannt und nicht Geschwindigkeitsbussen
gefährdet! Dieser langsame Song in Kombination mit dem
zuckersüssen Gesang hat aber auf jeden Fall seinen Reiz
und zeigt Superlynx von einer anderen Seite. Noisig ist
zu Beginn "Scarecrow", aber nur bis die Sängerin auch
aus diesem Song einen Ohrwurm macht. Ein geniale
Doom-Hymne ist "Cold Black Sea" und somit einer der
Höhepunkte dieses genialen Albums. "The Groove" biete
eine ausgewogene Mischung von zart bis hart, die von
Superlynx in einer beindruckenden Perfektion dargeboten
wird. Sehr ruhig und auf leisen Sohlen, rückt das Ende
dieses Albums mit "The Thickest" näher und man hat
nochmals die Gelegenheit, eine weitere Facette von
Superlynx kennen zu lernen. Mit diesem rundum gelungenen
Album sind Superlynx für mich die positive Überraschung
dieses Soundchecks!! Roolf
 Punkte:
8.9 von 10
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IRON FIRE – Beyond The Void (CD) Crime
Records Was für eine Rückkehr! Die dänischen
Heavy Metaller Iron Fire durfte ich bis 2012
Review-technisch begleiten. Ab 2006 veröffentlichten sie
fünf Alben, die bei mir nie für Begeisterung sorgten.
Von 2012 bis 2016 wurde nichts mehr rausgebracht, wobei
bei mir das 16er-Werk ungehört blieb. Für mich kehren
die Dänen also nach 2012 heuer zurück, und wie! Empfand
ich die früheren Alben noch als unter- bis
durchschnittliche Werke, kickt das neue Album ohne Ende.
Iron Fire klingen deutlich rauer als früher und haben
spürbar an ihrem Songwriting geschraubt. «Beyond The
Void» kommt schnell auf den Punkt, besitzt Ohrwürmer und
einen unglaublichen Drive. Zeigten sie früher eine klare
Power Metal-Schlagseite, wird heute ihr Heavy Metal eher
mit Thrash Metal gewürzt. Das steht der Band sehr gut.
Von der Atmosphäre her erinnern sie mich gar an harte
Rage, sind aber weit davon entfernt, wie eine
offensichtliche Kopie zu klingen. Mit «Beyond The Void»
könnte den Dänen gar der langersehnte internationale
Durchbruch gelingen. Wer es nicht glaubt, der höre in
Lieder wie „To Hell And Back“, „Judgement Day“ oder
„Bones And Gasoline“ rein. Die elf Lieder liefern 45
Minuten unterhaltsame Musik, wie ich es von Iron Fire
nie erwartet hätte. Roger W.
 Punkte:
8.9 von 10
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MAMA JEFFERSON - Jizzmag iGrooveNext Hmm...
Irgendwie kommt mir diese Art von Musik sehr bekannt
vor. Könnte eine Mischung aus Stolen Babies, The
Birthday Massacre und The White Stripes sein, allerdings
mit einer ganz eigenen Prägung. Punk? Kommt vor.
Alternative? Auch. Avantgarde? Auf jeden Fall. Gut, so
eine Mischung ist definitiv nicht jedermanns Sache, aber
sie hat was. Wenn man sich auf den Trip einlässt, weiss
man am Schluss nicht, wo man landet. Einfach mit offenen
Ohren eintauchen, dann klappt das. Jeder Track steht für
sich, erzählt seine eigene Geschichte, beinhaltet sein
eigenes Universum. Puristen werden mit "Jizzmag" nicht
viel anfangen können, aber alle anderen, die über den
Tellerrand schauen wollen, dürften erfreut sein. Kommt
gut! Toby S. Punkte:
8.9 von 10
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FALLUJAH - Undying Light (Colored LP) Nuclear Blast/Warner
Erst kürzlich haben uns Fallujah im Kiff in Aarau
besucht, zusammen mit First Fragment, Allegaeon und
Obscura. Nun folgt das neue Album namens 'Undying
Light'. Seit 2007 sind die San Franciscoianer nun
unterwegs und haben fleissig veröffentlicht, denn
'Undying Light' ist bereits der vierte Longplayer des
kalifornischen Vierers, nebst zwei weiteren EP's und
Demo-Veröffentlichungen. Fallujah - gesprochen als:
'fuh-loo-juh' - haben 10 Songs draufgepackt und
intonieren sich mittlerweile im technisch-progressiven
Death-Metal. Fallujah's Sound kommt dem von den
Amerikanern namens Rivers Of Nihil am Nächsten, jedoch
ist Fallujah's Soundkonstrukt nicht so 'symphonisch' und
'jazzig' und 'vertrackt' gehalten. Sie sind eher im
mystischen und atmosphärischen Bereich zuhause. Die
Gitarre ist heavy, schwerfällig und doch klar ertönend
und strukturiert, gepaart mit melodiösen Lines und Soli.
Die Riffs kommen schwermütig, ja, beinahe etwas
'deprimiert' daher, werden jedoch durch die melodiösen,
langsamen Soli wieder ans Sonnenlicht sanft geführt. Der
Tieftöner untermalt eben besagte Ausflüge konsequent,
gibt aber dennoch auch seine Soli zum Besten und
untermalt auch das gesamte Soundmosaik auf 'Undying
Light'. Ja, wie der Titel treffend, ist der auch der
Sound auf dem Viertling ein unsterbliches Lichtmosaik im
progressiv-technischen Death-Metal. Die Drums sind stets
treibend und letztendlich auch Gesamtsound tragend
gestaltet. Mal abstrakt, abgehackt, dann wieder virtuos
und wild treibend, double-bass-lastig leicht gehalten.
Der Gesang ist im extremen Shouting zu finden, grenznahe
zum Growl, sehr klar und wütend, meist auch im
deathcorigen Shoutfragment zuhause. Das Coverbild passt
perfekt zum leicht schleppenden und düsteren Sound, die
Produktion ist klar und powervoll. Nein, es ist kein
einfach zugängliches Werk von Fallujah, das 'Undying
Light', dennoch, nach mehrmaligem Anhören gelingt der
Zugang und man kann danach wunderbar in den Sound von
Fallujah eintauchen. Interessanter Viertling, den man
sich wahrlich mehrmals anhören sollte, um den Eintritt
zu erlangen und die wahre Schönheit von 'Undying Light'
zu ergattern. Leopold
 Punkte:
8.8 von 10
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WITHERFALL - Vintage EP (LP)
Century Media/Sony Diese EP der Kalifornischen
Pro-Powermetaller Witherfall schafft es auf 41 Minuten.
Die CD und LP wird in einer limitierten handnummerierten
Anzahl erscheinen. Eigentlich schade, denn die Qualität
des Dargebotenen überzeugt einmal mehr. Kernstück für
mich ist das über elfminütige Titellied. Dieses baut
einen unglaublichen Sog auf und beinhaltet alles, was
das Prog-Herz begehrt. Also schnelle, eingängige
Stellen, fricklige Parts und eine Musik, die sich
weiterentwickelt und bis zum Schluss an Intensität kaum
zu überbieten ist. Wohlweislich hat die Band deshalb
wohl am Anfang des Albums das Vintage-Lied in zwei
Akustik-Lieder aufgesplittert. Auch da offenbart sich
die hohe Qualität der Kalifornier. So sind gar spanische
Gitarrenklänge zu hören. Die Coverversion des
Helloween-Balladen-Klassikers "A Tale That Wasn't Right"
kackt ebenfalls nicht ab. Das ist nicht
selbstverständlich, wurde das Original von Michael Kiske
stimmlich veredelt. Joseph Micheal versteht es nun, die
menschliche Atmosphäre toll wieder zu geben. Auch die
restlichen Lieder machen Spass und überzeugen gerade
durch ihre ruhige Art eine düstere, traurige Atmosphäre.
Wenn eine Heavy Metal-Band auf einer EP überzeugt, die
zum grossen Teil ohne laute Gitarren auskommt, kann sie
wohl auch im Originalklangkleid nicht gross versagen.
Von daher: Lang leben Witherfall! Roger W.

Punkte:
keine Wertung
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DUNKELNACHT – Empires Of Mediocracy Non Serviam
Records Okay, das ist eine sehr interessante
Kombination, welche die französische/niederländische
Black Metal Band da erzeugt hat... düstere Screams
ertönen, sobald der erste Song „Relentless Compendium“
erklingt, werden aber sofort von sehr melodischen, schon
beinahe lustig klingenden, Riffs unterstützt. Alles in
allem erinnert mich das Ganze ja an eine seeehr
abgeschwächte Form von Aliencore. Klingt komisch, ist
aber so. Pluspunkt dafür. Noch mehr Melodien bringt der
dritte Song „Eerie Horrendous Obsession“ mit sich.
Manchmal ist es schon beinahe etwas überfordernd, da man
sich auf so viele verschiedene Dinge konzentrieren muss
um das alles ganz genau erfassen zu können. Aber das
Gesamtbild ist schön; rhythmische Melodien mit einer
gewissen Prise Brutalität, die durch den kräftigen
Gesang in den Ohren hängen bleibt. „Verses Of
Allegations“ ist das schwarze bzw. weisse Schaf des
Albums. Hier sticht zum einen erstmals die Schnelligkeit
des Songs in die Augen, dann aber gibt es einen
radikalen Umbruch durch Klavierklänge. Im ersten Moment
leicht verwirrend aber doch sehr gut umgesetzt, so da
alles perfekt zusammenpasst. „Empires of Mediocracy“ ist
einfach zu beschreiben. Melodisch, mächtig, brutal und
doch sorgt die Zusammensetzung für einen beinahe
lustigen Touch. Ein echt cooles Album, welches es echt
verdient hat im Regal eines jeden zu stehen, der auf
melodischen Black Metal steht. Zoé
 Punkte:
8.8 von 10
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CELLAR DARLING – The Spell (2 LPs) Nuclear Blast/Warner
Das Ex-Eluveitie Trio Cellar Darling geht in die nächste
Runde. Das zweite Studioalbum «The Spell» vermittelt
eine spezielle Wirkung – die Musik ist schwer und
dunkel, während Anne Murphy mit ihrem Gesang Melodie und
Fülle hineinbringt. So entsteht ein Gemisch aus schönem
emotionalem Gesang und ‘wehmütigen’ Begleitungen, die
einen im Gesamten eingängigen Rahmen bilden. Ihre Stimme
ist bewundernswert und weist einen enormen Stimmumfang
auf, den sie in den Liedern passend einsetzt und so für
Varietät sorgt. Schade finde ich nur, dass z.T. zu sehr
auf die Vocals gesetzt werden und der instrumentale Teil
in einigen Passagen total untergeht – es wäre durch den
nicht zu starken Fokus noch mehr ihrer Dynamik
rauszuholen gewesen. Es wird durch das ganze Album eine
ruhige Sphäre gebildet, die teils durch harte dumpfe
Riffe durchbrochen wird. Da diese aber im Vergleich eher
selten auftauchen, bilden sie durch das Werk hindurch
einen tollen Kontrast. Dazu kommt, dass auch hier
Folk-Einflüsse durch Flöten- und hurdy-gurdy-Töne,
gespielt von Murphy, nicht fehlen dürfen. Diese
kombiniert mit tollen Progy-Einlagen bilden eine mir
neue Stilrichtung, die sich definitiv hören lässt. Die
schon im November veröffentlichte Single «Insomnia» als
Nummer acht ist musikalisch wie eine Zusammenfassung der
diversen Eindrücke und Richtungen, die das Album in den
einzelnen Liedern einnimmt – heavy, melodiöse, ruhige
und groovige Elemente verpackt in einem Track, der
meiner Meinung nach auch unter anderem das Highlight auf
«The Spell» darstellt. Das zweite ist der elfte Song
namens «Drown», in dem Cellar Darling wunderschöne
Motive liefert, die Hühnerhaut geben. Diese werden im
Verlaufe des Liedes aufgebaut und es entsteht eine Wucht
aus berührenden Melodien, die in einem Grogy-Gerüst
verpackt werden und einfahren. Das neue Album Cellar
Darlings ist gelungen die drei Musiker harmonieren
wunderbar zusammen in einem Musikstil, der sich (fast)
komplett von dem ihrer vorherigen Band unterscheidet.
Sina

Punkte: 8.6 von 10
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RUPHUS - New Born Day
(Re-Release - Transparent Blue LP) Karisma Records Beim ersten
Anhören der Musik der Norweger fällt auf, dass diese
sehr stark retro klingt. Ist aber auch logisch, weil
dieses Album ja schon 1973 erschienen ist. Die
Prog-Rocker liefern hier eine sehr starke
Wiederveröffentlichung ab, der noch mehrere folgen
werden laut Plattenfirma. Der Opener "Coloured Dreams"
bestätigt das, ein cooler Prog-Rocker, wie man ihn
liebt. Den Gesang teilen sich Rune Sundby und die blonde
Gundy Aspaas. Die Lady hat eine Hammerstimme, die rockt
bis in die höchsten Töne. Das folgende "Scientific Ways"
könnte glatt auf einem sehr alten Uriah Heep-Werk zu
finden sein. Unglaublich, wie geil damals die Prog
Rock-Zeiten waren, alles klingt so unverbraucht, sehr
verspielt und echt. Nicht überproduziert, mit einem
unvergleichlichen Charme der 70er. In Norwegen wird "New
Born Day" als eines der besten Prog-Alben aller Zeiten
gehandelt, durchaus nachvollziehbar wenn man sich solch
tolle Nummern wie das Neun Minuten lange "Day After
Tomorrow" anhört. Oder auch "Still Alive", hört euch an,
wie klasse Gundy hier singt, zum Niederknien. Die Orgel
röhrt. Der Bass glasklar, die Drums extrem knackig und
verspielt, einfach herrlich, in diese unverbrauchte Prog
Rock-Zeit einzutauchen. Man kann sich nicht satthören an
den wunderbaren Klängen der Norweger. Ich bin schon sehr
gespannt auf die folgenden Alben. "New Born Day" ist
definitiv ein Muss für alle, die den 70er Prog lieben,
Hammeralbum! Crazy Beat

Punkte:
keine Wertung
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DYING GORGEOUS LIES - The Hunter And The Prey
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb Um über das neue
Album "The Hunter And The Prey" von Dying Gorgeous Lies
zu sprechen, muss man ganz kurz noch mal auf den
Vorgänger "First World Breakdown" (2015) zurückblicken.
Nicht nur der Albumtitel, sondern auch Songs wie "Wipe
Out Yourselves" deuteten damals schon sehr drastisch auf
das Ende der Welt, wie wir sie kennen, hin. Die neue
Scheibe "The Hunter And The Prey" spielt nun einige
Jahre später, genauer gesagt 2079. Die Ressourcenkriege
sind vorüber, durch den radioaktiven Niederschlag sind
nur noch kleine Teile der Erde bewohnbar und die letzten
verbliebenen Menschen streifen in kleinen Gruppen durch
die Welt, auf der Suche nach nicht verseuchtem Wasser
und Nahrung. Mad Max lässt grüssen! Das Album ist der
Auftakt einer grandiosen Endzeitgeschichte, welche auch
optisch live auf die Bühne gebracht werden soll.
Musikalisch haben sich Dying Gorgeous Lies definitiv
weiterentwickelt. Durch die Erweiterung des Line Up um
Keyboarderin und Pianistin Jay'Na D. werden die Songs
trotz der Härte offener und melodischer. Liz Gorgeous
Stimme wächst und wirkt trotz melodischen Gesangslinien
brutaler und variabler als je zuvor. Die Band gibt von
Anfang an richtig Gas. Aggressive Riffs, melodische
Gesangslinien, abwechselnd mit harten und markanten
Screams von Liz. Ihr Sound liegt irgendwo zwischen Heavy
Metal und Thrash und hat unter den vielen anderen Alben
sicherlich auch ihre Berechtigung, gehört zu werden. Die
Platte mit zehn interessanten Songs ist eine Abwechslung
im Dschungel der etlichen Veröffentlichungen und ein
Plus gegenüber zu all denen, die trotz grossem Namen
nicht überzeugen konnten. Oliver H.

Punkte: 8.6 von 10
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WHEEL - Moving Backwards (LP & Digital Copy) Odyssey Music
Finnischer, leicht progressiv angehauchter, Metal,
Modern-Metal, Hard Rock, Heavy-Metal, um das Gehörte mal
etwas zusammenfassend, kurz und bündig, auf diese
elektronische Blattform zu bringen. So, und jetzt nicht
weiterscrollen, sondern weiterlesen, denn es lohnt sich,
keine Frage und versprochen. Auch wenn man nicht
unbedingt sich dem geschriebenen voll und ganz
zustimmend und nickend zustreben mag, aber die
finnischen Wheel haben mit 'Moving Backwards' ein
verdammt goiles, hartes, longplayerisches Debütwerk
abgeliefert, nach den zwei EPs namens 'The Path' und
'The Divide'. 7 Tracks, fett und hammerhart produziert,
sauber und rein gestaltet, eingespielt mit viel Musse
und Groove, wird jedes der besagten 7 Tracks zu einem
wundervollen Hörerlebnis par excellence. Wird jetzt der
Schreiberling 'soft'? Nö, aber goile Mucke soll
schmackhaft gemacht werden, auch wenn man normalerweise
sich in anderen musikalischen Gefilde zuhause ist und
fühlt. Und weil es einfach ein sauberes, eingespieltes
Machwerk geworden ist, das 'Moving Backwards', eine sehr
druckvolle, powervolle und heavy Albumproduktion. Der
finnische Vierer aus Helsinki, gegründet im 2015,
zelebriert einfach goilen Metal mit vielen stilistischen
Feinheiten und Akzenten. Die Gitarren riffen sich
formidabel und sehr druckvoll durch die Songs, ein ganz
feines Händchen für ganz goil-feine Sölichen. Der Bass
ergänzt diese musikalische Höchstleistung des
Saitenhexers gekonnt, groovt sich ebenfalls, teils
solodesk, teils mit 'Walking Bass'-Lines durch die
Songs. Der Schlagwerker, ebenfalls filigran, trommelt da
sehr groovig, sehr druckvoll, sehr nach Power fordernd
durch die Songs, mal im mid-tempo, mal mit Double-Bass,
mal einfach sehr ruhig und akzentuiert. Der Gesang
schliesst sich dem Meisterlichen bedingungslos an, mal
extrem heftig shoutend, dann mit klarem, hellen und
sauberen Klargesang. Ein gelungenes, mystisches und
eindruckvolles Artwork ziert das Cover von 'Moving
Backwards' und repräsentiert einwandfrei den
dargebotenen Soundteppich. Meshuggah in einer
heavy-metallischen Form, könnte und darf man schon
sagen, denn die Songs sind stets abwechslungsreich und
überraschend gestaltet. Man hört von der ersten Sekunde
an, da wurde mit viel Bauchgefühle und Können am
Songwriting gewerkelt und die Songs - allesamt - sind
eine wahre Macht geworden. Nun, obwohl das Album den
Titel 'Moving Backwards' trägt, Wheel machen mit ihrem
ersten, longplayerischen, vollständigen Album einen
Riesensprung vorwärts, also 'Moving Forwards'. Und zwar
mit sehr gutem Gewissen! Leopold

Punkte: 8.6 von 10
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RITUAL - Trials Of Torment
(Re-Release CD) Pure Steel Records
Power Thrash Metal aus Cleveland/Ohio, der irgendwie an
Hades erinnert. Das liegt vielleicht auch an der Stimme
von Juan Ricardo. Aber auch die Gitarrenfront mit Bob
Allerton und Mike Ruz hat einiges zu sagen, soliert
sich schwindlig und duelliert sich, als gäbe es kein
Morgen. Ab und zu liegt noch eine Spur alte Coroner in
den Songs, und so darf man von einem wirklich geilen
Album sprechen. Wer auf Truppen wie Helstar, Hades,
Distant Thunder, New Eden oder Eidolon steht, muss hier
zugreifen. Durchdachter, klar strukturierter Metal mit
genügend melodiösen Parts ist hier zuhauf zu hören.
Irgendwie fühle ich mich an die Mitte-Achtziger-Jahre
zurück erinnert, in denen ich mich intensiv mit solchen
Platten auseinandersetzte. Scheiben, mit denen man sich
auseinandersetzt, sie nicht nur zum Putzen anhört, sondern
sich in die Klangbilder hinein leben wollte. «Where I
Belong» gefällt mit viel Abwechslung, während
«Espionage» durch schnelle Riffs und Breaks in Form von
King Diamond auffällt. Bei «Addicted To Fear» begleitet
der Bass die beiden Gitarren auf schwindelerregende Art
und Weise. «City Of Dead» ist ein weiterer Klassetrack,
der die Band von ihrer besten Seite zeigt. Ritual sollte
man sich wirklich mal anhören und dabei liegt das
Hauptaugenmerkt bei ANHÖREN. Nehmt euch Zeit für eine
tolle (nicht zu) verspielte Power Metal Scheibe, die es
in sich hat! Ach ja. Wieso erinnert mich so vieles an
die guten alten Zeiten? Weil dies hier ein Re-Release ist
und ursprünglich 1993 veröffentlicht wurde! Tinu

Punkte:
keine Wertung
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TWISTED TOWER DIRE - Wars In The Unknown (LP) No
Remorse Records Geschlagene acht Jahre hat es
gedauert, bis die US - Power Metaller endlich wieder mal
mit neuer Mucke darauf hinweisen, dass es sie auch noch
gibt. Solch eine lange Zeitspanne kann verschiedene
Gründe haben, persönliche, berufliche, finanzielle, eine
Schreibblockade oder, was fast das schlimmste wäre,
endloses Herumfeilen am neuen Output. Welchen dieser
Gründe das Quintett aus Virginia dazu bewogen hat, mit
der Veröffentlichung von "Wars In The Unknown" so lange
zu warten, ist mir nicht bekannt, aber der Letztgenannte
ist es vermutlich nicht. Dagegen spricht schlicht die
Tatsache, dass verglichen mit dem Vorgänger "Make It
Dark" die neue Scheibe direkter ist, fokussierter aufs
Wesentliche und mit Songs versehen, die schneller auf
den Punkt kommen. Aber keine Bange, die Band klingt
immer noch genau so, wie es ihre Fans wollen, true und
episch, aber auf ihre Art auch irgendwie gradliniger und
stromlinienförmiger, falls man diese Begriffe im
Zusammenhang mit dieser Band überhaupt verwenden darf.
Die allermeisten Tracks schiessen im Up Tempo über die
Zielgerade, keiner knackt die fünf Minuten Marke, keine
Ballade sorgt für eine Verschnaufpause. Stattdessen gibt
uns der neue Langdreher 41 Minuten traditionellen,
heroischen US Power Metal in einem brutalen und
kristallklaren Sound, der sich gewaschen hat, bei dem
insbesondere die unglaubliche Leistung der
Rhythmussektion richtig schön zur Geltung kommt, ohne
dabei die Gitarren und den göttlichen Gesang von Jonny
Aune auch nur ansatzweise zu verdrängen. Ich kann mir
das Album rauf- und runterhören, ohne dass bei mir
Ermüdungserscheinungen auftreten, und als einzigen
klitzekleinen Makel kann ich höchstens anbringen, dass
man nicht ausgerechnet die eher unspektakuläre Mid Tempo
- Nummer "These Ghosts Can Never Leave" als Schlusslicht
hätte auswählen sollen. "Wars In The Unknown" ist ganz
klar mein persönlicher Sieger dieses Monats, ich
gratuliere Twisted Tower Dire zu dieser Scheibe.
Mirko B.

Punkte: 8.6 von 10
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BUCKCHERRY - Warpaint (CD) Century Media/Sony
Na, das klingt doch ordentlich, was uns die 4 Herren
hier vorsetzen: Rock-Musik, old school as fuck, aber mit
moderner Prägung, sprich guter Abmischung, ordentlicher
Differenzierung sowie angenehmer Lautstärke. Die Stimme
des guten Josh Todd ist wie immer Geschmackssache, passt
aber nach wie vor hervorragend zum Sound. Es wirkt auch
nicht überproduziert oder extrem glattgebügelt, da gibt
es immer wieder kleinere Ausreisser, von denen man
annehmen kann, dass sie nicht vorgeschrieben wurden.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Buckcherry hier
mit "Warpaint" ordentlich den Frühling einrocken. Wird
auch Zeit! Toby S.

Punkte: 8.5 von 10
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DEVICIOUS - Reflections (LP) Metalapolis Records/Phonag
Mittelmässig habe ich das Debüt «Never Say Never»
betitelt, und dass den Jungs der packende Moment fehlt.
Als ob sich die Herren dies zu Herzen genommen hätten,
rocken sie schon mit dem Opener «Long Way Home»
bedeutend mehr auf den Punkt. Ein kleine Hymne, mit
tollem Gesang (Zoran Sandorov). Auch wenn die Keyboards
noch immer stark im Mittelpunkt stehen und dabei den
Gitarren etwas die Luft zum Atmen nehmen. Alleine mit
diesem Track haben DeVicious viel Boden gut gemacht. Das
beweist auch das Gitarrensolo des Openers. Mit grossem
Hitpotenzial und sehr dominanten Keys gehts in Form von
«Never Let You Go» weiter. Hier werden die Karlsruher
vom ehemaligen WigWam- und heutigen Ammunition-Shouter
Åge Sten Nilsen unterstützt. Der gute Eindruck bestätigt
sich mit dem dritten Track «Understand». Die Herren
haben sich tatsächlich so eine Art eigene Nische
geschustert und machen mit ihrem melodischen Hard Rock
(vage Quervergleiche zu WigWam und alten Pink Cream 69)
sehr viel richtig. «Hungarian Girl» ist eines dieser
Lieder, das man bedenkenlos beim warmen Wetter im
offenen Cabrio mit voller Lautstärke anhören kann. Ein
Gute-Laune-Song, der sich sofort im Gehör festkrallt.
Wie auch «Saturday Night», das mit einem flotten
Bassintro startet und das leicht schwermütige «Manhattan
Memories». «Reflections» ist ein tolles Werk geworden,
das nach dem Debüt einige Schritte in die richtige
Richtung unternahm und dabei viel mehr zu gefallen
weiss. Klar, die Keys sind noch immer (oft zu) dominant.
Aber wer auf Bands wie FM steht, wird sich daran kaum
stören. Daumen hoch, ich bin gespannt auf den dritten
Streich und geniesse jetzt nochmals «Reflections».
Tinu

Punkte: 8.5 von 10
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APPEARANCE OF NOTHING - In Times Of Darkness
(CD)
Escape Music/Non Stop Music Ahh, da sind sie
endlich wieder, die coolste Prog-Band aus der Schweiz.
Wer die Jungs mal live gesehen hat weiss was ich meine.
"In Times Of Darkness" ist bereits das vierte Album der
Basler. Mit "Inside These Walls" beginnt eine spannende
musikalische Reise durch die acht Songs. Sänger Omar
Cuna singt hier wirklich sehr stark, variabel und auch
mit Gefühl. Toller Einstieg in das neue Album. Dann
folgt das 9 Minuten lange "The Black Sea", startet
gefühlvoll mit Geige und akustischen Gitarren. Geht in
einen atmosphärischen Part über. Wird in der Mitte
härter mit eingestreuten Growls, ein spannendes Auf und
Ab bis zum Schluss, klasse Nummer. Ach sehr stark die
Prog-Nummer "Storm", bei der sich Omar mit Anna Murphy
den Gesang teilt. Das wiederholt sich dann nochmals bei
"Lost", harmonieren wirklich gut, die zwei Stimmen. Bei
"Disaster" habe es die Jungs doch geschafft, Devon
Graves ans Mic zu locken, geiler Song, etwas düster und
melancholisch, passt ja auch zu Devon. Abgeschlossen
wird dieser Rundling mit dem zweiten Longtrack "The
Huntress". Dies ist eine typische AON-Nummer, hier
bringen die Basler alle ihre Trademarks rein. Schöner
Gesang mit viel Gefühl, tolle Breaks und Soli, Growls
und jede Menge Killer-Riffs. Und so ist auch das Vierte
Werk der Basler als sehr gelungen zu bezeichnen. Schön,
dass es auch in good old Switzerland Prog-Bands gibt,
die International voll mithalten können. Crazy
Beat

Punkte: 8.5 von 10
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CARAVELA ESCARLATTE - Caravela Escarlate (CD) Karisma
Records Keyboard und Synthie getriebener
Symphonic Prog Rock aus Brasilien. Die 3 Herren aus Rio
De Janeiro spielen hier sehr interessante Musik, die wie
beim Opener "Um Brilho Fragil No Infinito" doch sehr
nach den alten Omega klingen, was ich aber als
Kompliment ansehe. Gesungen wird auf Portugiesisch, was
dem Ganzen noch mehr Charme verleiht. Die Songs klingen
trotz 70er Jahre Einschlag frisch und spannend. Tracks
wie "Atmosfera" haben einen Jazz-Touch und werden
ergänzt mit coolen Synthie-Soli, die sich in allen Songs
wiederfinden, eben Omega-like. Diese Nummer ist so
spannend gehalten, dass ich erst gar nicht bemerkt habe,
dass hier nur instrumental gezockt wird. Auch "Gigantes
Da Destruiaco" knapp sieben Minuten lang, aber eine
saustarke Progrock-Nummer mit 70er Feeling, sehr
lebendig gespielten Drums und wieder diese fliegenden
Synthie-Soli, einfach herrlich. Natürlich darf auch die
wabernde Hammond-Orgel nicht fehlen, auch sie kommt hier
nicht zu kurz. Nur die Gitarren werden im Gesamten in
den Hintergrund verwiesen, aber das passt schon hier mal
ausnahmsweise. Beendet wird dieses überaus spannende
Stück Musik aus Brasilien mit dem 11 Minuten langen
Prog-Opus "Planeta Estrela", bei dem erst nach sechs
Minuten der Gesang einsetzt. Und auch hier sind wieder
deutlich Spuren von Omega auszumachen. David, Ronaldo
und Elcio haben hier ein grosses Album abgeliefert. Wer
damit leben kann, dass die Gitarren mal nicht
dominieren, wer Synthies und Hammonds liebt, oder auch
Ungarns Überband Omega mag, sollte sich das Teil
hierunbedingt zulegen. Crazy Beat

Punkte: 8.5 von 10
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PSYCHOPUNCH - We Are Just
As Welcome As Holy Water In Satan's Drink (Re-Release LP)
Massacre Records/Musikvertrieb
Seit ihrer Gründung im
Jahr 1998 konnte sich die Rotz'N'Roll-Formation aus
Schweden durchaus eine gute Reputation und einen
gewissen Bekanntheitsgrad erspielen. Zu den grossen des
Genres, Backyard Babies, Gluecifer, Turbonegro und
Hellacopters konnte man unverständlicherweise nie ganz
aufschliessen. Im Unterschied zu den Genannten waren
Psychopunch aber über die Jahre konstant aktiv und sind
es immer noch. In Anlehnung an Motörhead fabrizierten
die Jungs bisher immerhin elf Longplayer, die
ausnahmslos auf positive Resonanzen stiessen. 20 Jahre
nach der Veröffentlichung des Debüts mit dem kultigen
Namen "We Are Just As Welcome As Holy Water In Satan's
Drink" wird das Teil nun Wiederveröffentlicht, nach 2007
bereits zum zweiten Mal. Erhältlich ist es in zwei
Versionen. Als Doppel-CD mit der Originalscheibe und
einer Bonus-CD mit elf Remastered Demos und Re-Recorded
Songs und als Vinyl LP, leider aber nur aufgepeppt mit
zwei Re-Recordings. Alle Fans von gepflegtem Kick-Ass
Punk / Rock'n'Roll mit straighten Gitarren, vor Dreck
triefenden Vocals, aber auch Niveauvollem Songmaterial
sollten umgehend den Plattenladen ihres Vertrauens
aufsuchen. Chris C.

Punkte:
keine Wertung
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WALLS OF BLOOD - Imperium (LP) Metalville Wem
Glen Drover kein Begriff ist - jetzt aufgepasst. Freunde
von Megadeth, Iced Earth und generell gutem, klassischen
US Metal kommen bei "Imperium" voll auf ihre Kosten.
Mustaines ehemaliger Weggefährte, der im Übrigen auch
mal für King Diamond in die Klampfen griff, hat unter
dem Namen Walls Of Blood eine sackstarke Truppe
gegründet, die durch eine Liste an grossartigen
Gastsängern noch exzellenter wirkt. Gemeinsam haben sie
eine abwechslungsreiche Platte geschaffen. Nicht nur
Drover selbst greift in die Saiten, sondern hat mit Tim
Owens, Nils K. Rue, Chuck Billy, Henning Basse und Todd
La Torre auch namhafte und tatkräftige Unterstützung an
seiner Seite. Es wäre zu einfach, das Album kurz mal in
Power-Thrash-Schublade zu stecken, denn auf "Imperium"
sind viele Einflüsse von Belang. Das kräftige Riffing
und das Who-is-who der US-amerikanisch-metallischen
Gesangsszene aber vor allem die forsche, aggressive und
ambitionierte Herangehensweise, die zusammen mit
intelligentem Songwriting die Platte zu einem richtigen
Geheimtipp machen. Ob die ganze Sause einmal auch vor
Livepublikum eine Chance bekommt, das steht momentan
noch in den Sternen, aber falls ja, dann ist sicher,
dass die Fäuste gereckt, die Nackenmuskeln strapaziert,
und die Refrains lautstark mitgesungen werden. Vor allem
"Leave This World Behind", "Discordia" oder auch
"Waiting To Die" machen keinerlei Kompromisse. Sie
zünden wie Granaten! Sogar die vermeintlich
fehlplatzierte Alice In Chains-Coverversion von
"Junkhead" klingt wie aus einem Guss und macht dank der
Extraladung Aggressivität eine unheimlich gute Figur.
Abwechslung, Power und das nötige Wissen sorgen dafür,
dass Glen Drover mit "Imperium" eine unheimlich starke
Platte geschaffen hat. Oliver H.

Punkte: 8.5 von 10
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SKELETOON - They Never Say Die (Digipak) Scarlet Records
Die italienische Powermetalkapelle Skeletoon hat sich
dem Nerd-Metal verschrieben. Soll heissen, sie lassen in
ihre Musik viele Elemente aus der Fantasy- und Popkultur
einfliessen. Das neueste Album ist dem
Abenteuer-Kultfilm «The Goonies» von Steven Spielberg
aus dem Jahr 1985 gewidmet. Eine fantasievolle
Geschichte um Freundschaft, Mut und einen
geheimnisvollen Piratenschatz - geradezu prädestiniert
für eine Powermetal-Adaption also! Für dieses epische
Fan-Projekt konnten Skeletoon illustre Gastmusiker
gewinnen: Michele Luppi (Whitesnake), Giacomo Voli
(Rhapsody Of Fire), Morby (Domine) and Alessandro Conti
(Trick Or Treat) sind ebenfalls mit an Bord. Der Sound
der Band erinnert an die epische Metal-Oper von
Avantasia, und so ist es auch wenig überraschend, dass
es mit «Farewell» ein Cover von Tobias Sammet auf die
Playlist geschafft hat. Das Album beginnt mit einem
gesprochenen Intro und gibt dann auch gleich Vollgas.
Mit «Hoist Our Colours» folgt eine epische Hymne, bevor
für «The Truffle Shuffle Army» das Tempo dann nochmals
in guter alter Speed-Metal-Manier hochgeschraubt wird.
Dass Skeletoon aber auch sanftere Töne anschlagen
können, zeigen sie mit dem ruhigeren Track «To Leave A
Land». Mit dem eingängigen Titeltrack «They Never Say
Die» kommt dann etwas 80er Jahre Nostalgie auf. Das
Album präsentiert sich ungeheuer abwechslungsreich,
nicht zuletzt dank der vielen Gastmusiker. Fazit: Wer
auf Bands wie Avantasia, Rhapsody Of Fire oder Helloween
steht, der hat mit diesem Silberling ein echtes
Highlight vor sich. Ein richtig gelungenes
Powermetal-Album! Allerdings hätte ich die Anspielung
auf die «Goonies» ohne die Presse-Info wohl nicht
mitgekriegt. Patricia H.

Punkte: 8.5 von 10
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GODSLEEP - Coming Of Age (LP) The Lab Records
Bereits seit 2010 treiben Godsleep ihr Unwesen und
präsentieren mit "Coming Of Age" ihr zweites Album.
Geboten wird Heavy Rock mit psychedelischer Schlagseite.
So beginnt "Ex-Nowhere Man" psychedelisch, aber verfügt
trotzdem über eine schmissige Melodie! Die Sängerin Amie
Makris trägt nicht unwesentlich zum positiven Gesamtbild
bei. Staubiger Stoner Rock kommt mit "Unlearn" zum Zuge
und jetzt ist nichts mehr von psychedelischen Substanzen
im Sound zu finden. Mit diesem Song sind Godsleep ganz
weit oben in der Groove-Skala angelangt. Wirklich geile
Mucke und man vermutet als Herkunftsort wohl kaum
Griechenland! Wie eine endlose Jam-Session kommt
"N.O.U." aus den Boxen und ist somit sehr improvisiert.
"Celestial" atmet Stoner Rock mit jedem Atemzug!
Ausufernde Gitarrensoli werden en masse geboten und man
wähnt sich in längst vergangene Zeiten zurück versetzt,
als noch alles vermeintlich viel besser war! Ein kurzes
Techtelmechtel stellt das Instrumental "Puku Dom" dar
und ist zum Glück sehr schnell Geschichte! Mit dem
genialen Einsatz der Sängerin beginnt "Basic (The
Fundamentals Of Craving)". Dieser Song hat etwas von
Zeal & Ardor! Das ist sicher eines der Highlights auf
diesem Album! Sehr ruhig und smooth, kommt "Karma Is A
Kid" aus den Boxen und nimmt nach 2 Minuten langsam
Fahrt auf! Jetzt heisst es auf dem psychedelischen
Dampfer: Volle Fahrt voraus! Ganz geil, wird es zu
Schluss mit "Ded Space"! Godsleep spielen gekonnt ihre
gesamten Stärken aus und die wären folgende: Starke
Sängerin, geile Gitarrensoli, tighte Ryhtmusfraktion und
ganz, ganz viel Groove!! Wer auf zeitlosen Stoner Rock
steht, ist bei Godsleep garantiert an der richtigen
Adresse! Ein Album, das so richtig gute Laune macht!!
Roolf

Punkte: 8.5 von 10
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MOTHER OF MILLIONS – Artifacts (LP) ViciSolum
Productions Ruhige, sinnliche und sphärische
Musik liefert uns das dritte Studioalbum «Artifacts» der
Progressive Rock Band Mother of Millions. Die aus
Griechenland stammende Virtuosen lassen den Hörer in
eine Welt eintauchen, in der Ruhe und Zufriedenheit
gefunden werden kann. Die Lieder Artifacts sind wie
Schichten aufgebaut. Über eine simple Grundmelodie mit
meist ausgefallenen Schlagzeug-Rhythmen entwickeln sich
die Motive weiter, die melodietragende Liedstimme
wechselt sich ab, Instrumente kommen dazu und verblassen
wieder. So entsteht eine durch das ganze Album
durchzogene Dynamik, die ergreift und den Hörer in
Gedanken versinken lässt. Insbesondere hat mich
persönlich das Klavier-Instrumental «Nema» berührt,
welches sich von einer sinnlichen leichten Melodie
ausgehend intensiviert, schneller und emotionaler wird,
bis es in den sechsten Song «Anchor» perfekt überführt.
Dieser wiederum geht verglichen mit den anderen Songs in
die härtere Richtung, denn die Gitarren bilden teils
einen dumpfen, schweren Boden, das Schlagzeug verleiht
Tempo und so wird ein spannender Kontrast zu dem
emotionalen Gesang George Prokopious erreicht. Dieser
überzeugt definitiv mit seiner hellen, lieblichen und
dennoch kräftigen Stimme. Er hinterlässt den Eindruck,
als würde er jede Note aus tiefstem Herzen singen –
genau passend zu der sonst schon sehr einfühlsamen
Musik. Das letzte Lied dauert fast zehn Minuten und
bildet einen schönen Abschluss des Gesamtwerkes. Es ist
sehr breitgezogen, was überhaupt nicht negativ bewertet
werden sollte, denn genau in ihrem Stil ist ein ruhiges,
langsam weiterentwickelndes Lied passend. Es beginnt mit
langem lauter und leiser werdendem elektrischen
Rauschen, welches in eine ruhige Gesangsmelodie
überführt, die kombiniert mit dem sphärischen
Hintergrund träumerisch wirkt. Das dazukommende Klavier
verleiht Gänsehaut und nach einer kurzen Sprecheinlage
wird das Lied intensiver und “pompöser“. Der Stil der
fünfköpfigen Gruppe ist sehr speziell und sicher nicht
jedermanns – wer aber auch mal gerne ruhigere und
verworrene Musik hört, dem würde ich «Artifacts» gerne
empfehlen. Sina

Punkte: 8.4 von 10
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HELL FIRE - Mania (LP) RidingEasy Records Genau
so mag ich Thrash Metal, wenn unbändige Power auf
technisch versierte Musiker trifft sowie auf einen
Frontmann, der nicht nur bellen und röcheln sondern
wirklich singen kann, und wenn das Ganze in einem
kristallklaren Sound dargeboten wird, damit wirklich
jedes Instrument zur Geltung kommt. Aber das Beste am
San Francisco - Vierer ist, dass in den Songs nicht nur
der Einfluss der legendären Bay Area Thrash Metal Bands
hörbar ist (ihr wisst schon, Exodus, Death Angel,
Forbidden und dergleichen), sondern gleichermassen die
Vorliebe der Musiker für die klassischen Vertreter der
NWOBHM, was dem Sound von Hell Fire das gesunde Mass an
Struktur und Harmonie verleiht. Hin und wieder
übertreiben sie es zwar ein Bisschen mit dem
Tributzollen, "Knights Of The Holy" beispielsweise ist
eine knietiefe Verneigung vor Iron Maiden, im
abschliessenden "Warpath" taucht vor dem Soloteil ein
Riff auf, das vermutlich Accept auf ihrem "Restless And
Wild" - Album damals nicht verwendet haben, und dass
Bassist Herman Bandala zum verstorbenen Cliff Burton
emporblickt wie zu einem unsterblich gewordenen Bass -
Gott (was er im Grunde genommen ja auch ist), offenbart
er in den Overdrive und Wha - geschwängerten
Basspassagen in "Born To Burn" und "Mania". Aber damit
eins klar ist: Mir ist die Berufung auf die grossen
Klassiker des Heavy Metal allemal lieber als stumpfes
Brettern und Holzen nur um der Härte und der Brutalität
willen, zumal wir uns hier immer noch weit weg von
schnödem Kopieren befinden, das haben Hell Fire bei
ihren kompositorischen Fähigkeiten und spielerischen
Fertigkeiten gar nicht nötig. "Mania" könnte also für
Thrash Metal-Fans schon ein erster Höhepunkt im noch
jungen Jahr 2019 darstellen, holt euch das Ding!
Mirko B.

Punkte: 8.4 von 10
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SERMON - Birth Of The Marvellous (LP) Prosthetic
Records Hier ist der Name Programm: Sermon (zu
Deutsch: Predigt) predigen das Konzept spiritueller und
theologischer Balance. Das Album soll eine
religionsübergreifende Reflexion über den Glauben
anregen. Verpackt wird diese Predigt in ein Gewand aus
spannungsgeladenem, melodischem Progressive Metal. Zum
Vergleich dienen Vorbilder wie Katatonia oder auch
Porcupine Tree. Irgendwie erinnert mich die
heraufbeschworene Stimmung entfernt an Orphaned Land,
allerdings ohne den orientalischen Touch. Wohl weil
beide gerne predigen und dazu eine intensive,
ergreifende Atmosphäre kreieren? Die Kombo aus London
spielt gerne mit verschiedenen Stilen und variiert dabei
konstant Tempo und Rhythmus, was einen sehr dynamischen
Fluss ins Album bringt. Die Texte sind teilweise
vielleicht ein wenig geschwollen, doch die
heraufbeschworene kosmische Atmosphäre regt tatsächlich
zum Träumen und Nachdenken an. Die Kompositionen sind
durchwegs solide, wobei die Dichte des Songwritings
enorm schwankt. Während manche der kürzeren Tracks wie
der Opener «The Descend» ein wenig überladen sind,
wirken die Monstertracks mit Überlange (wie z.B. das
Outro «The Rise Of Desiderata» mit 8:36 Minuten
Spielzeit) teilweise etwas ausgefranst und verloren -
doch das ist Kritik auf hohem Niveau. Fazit: Lasst euch
nicht vom religiösen Grundton abschrecken. «Birth Of The
Marvellous» nimmt den Hörer mit auf eine spirituelle
Reise durch stimmungsvolle Progressive-Klanglandschaften
und präsentiert sich dabei erstaunlich abwechslungsreich
und doch harmonisch. Ein äusserst vielversprechendes
Debütalbum! Patricia H.

Punkte: 8.4 von 10
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6TH COUNTED MURDER - Individual (CD) Sliptrick Records
'Individual' ist das zweite Werk der Lombarden,
gegründet 2011, aus Milano, Italia. Was als erstes
auffällt, ist, dass die Produktion nicht so brutal -
sprich: wandmässig - daherkommt. Gibt dem italienischen
Fünfer auch sogleich einen speziellen Touch und lässt
die Diversität des musikalischen Songwritings ihre
Freiheiten. Häh? Well, es ist eine interessante
Soundmischung, den uns 6th Counted Murder vor die Fresse
halten, denn sowohl reine heavy-metallische,
power-metallische, speed- und thrash-metallische
Elemente zieren 'Individual', als auch
modern-metallische Strukuturen sind zu erkennen. Das
Ganze wird dann zusammengewürfelt mit deathigen, leicht
blackigen und hardcorischen Elementen und fertig ist der
Kuchen namens 'Individual'. Was - bezugnehmend auch auf
die Erläuterung des Wortes - sehr treffend markiert ist.
Der Gesang ist eine Gratwanderung zwischen hardcorigen,
thrashigen, gesungenen, geshouteten, leicht gegrowlten
Stimmbandakrobatiken, stets verständlich vorgetragen.
Die beiden Quetschbalken durchwühlen besagte
musikalische Farbpalette querfeldein, mit riffigen,
ausklingenden und melodiösen Riffs, untermalt mit
prägnanten, kurzen Soli, Melodiebögen und sphärischen
aneinandergereihten Noten. Der Bass ist ebenfalls
überraschend prägnant, ist nicht nur Bindeglied, sondern
auch oftmals ein interessant eingesetztes Soloinstrument
zum Gesamtsound. Durch diese gewählte Form des Tieföners
entstehen gar leichte progressive Touches. Die Drums
quirlen und doublebassen in steter Abwechslung, mit
reich verzierten Patterns und interessantem Beckenspiel
durchwegs durch alle 10 Tracks auf 'Individual'. Das
Coverartwork ist sehr gelungen, passt perfekt zum ganzen
Soundkonstrukt, wie auch die nicht so bretterharte,
dafür sehr klare Produktion. Fans von Into Eternity,
Cynic, Meshuggah, ältere In Flames und Konsorten werden
hierbei voll auf ihre Kosten kommen, aber auch Fans
aller anderen, oben genannten, Stilrichtungen dürften
hier wohl auch ein Schmunzeln beim Hören bekommen. Aber
Achtung: Braucht mehrere Anläufe, bis frau/man(n) den
Zugang zu 'Individual' findet, doch einmal gefunden,
bleibt man selig und beseelt dabei. Gut. Leopold

Punkte: 8.3 von 10
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WRETCH - Man Or Machine (LP) Pure Steel Records
Die 1983 gegründete Band ist einfach nicht
kleinzukriegen. Tapfer widerstehen die Musiker aus
Cleveland, Ohio den Verlockungen des schnöden Mammons
und ziehen ihr in den Augen Vieler altmodisches Ding
unbeirrt durch. Und das, obwohl die Truppe damals bis
zur Veröffentlichung des Debüts noch satte 23 Jahre
warten musste, das nenne ich Durchhaltevermögen. Seit
sich die US-Metaller unter den Fittichen von Pure Steel
Records befinden, scheint die Sache auf alle Fälle
besser zu laufen, drei Alben in viereinhalb Jahren sind
eigentlich eine deutliche Ansage. Dennoch behaupte ich
jetzt, dass dem Fünfer auch mit "Man Or Machine" der
Sprung aus dem Underground nicht gelingen wird. Der
Grund ist ganz einfach, und ich habe ihn in der
Einleitung schon vorweggenommen, sie sind dazu einfach
zu traditionsbewusst. In ihrem US Metal höre ich alles,
was ich seit jeher daran liebe, Metal Church, Fifth
Angel, Vicious Rumors, Agent Steel, Obsession, aber auch
ein Hauch von neoklassizistischem Metal der Marke
Malmsteen, Stratovarius oder Axel Rudi Pell. Damit
erreicht man heutzutage keine beeindruckenden
Absatzzahlen mehr, nicht beim Merchandise und schon gar
nicht beim Verkauf von Tonträgern. Was man aber sicher
gewinnt, sind die Herzen jener ewig gestrigen Fans, die
sich immer noch für Power Metal made in USA begeistern
können, denn die bekommen hier wieder mal die volle
Bedienung, oder zumindest fast. Der eröffnende Titelsong
kann mich nicht wirklich begeistern, er klingt mir
einfach zu stark nach Helloween feat. Michael Kiske,
zumal es Frontsirene Juan Ricardo in der Bridge vor dem
Solo mit einem mehrstimmigen Chor dermassen übertreibt,
dass es schon fast grotesk disharmonisch klingt. Und
daran, ob das Judas Priest Cover "Steeler" wirklich
essentiell ist, werden sich die Geister sicher auch
scheiden, ich find's aber geil umgesetzt. In seiner
Gesamtheit ist "Man Or Machine" ein wirklich gutes Album
geworden, Szeneliebhaber der alten Schule werden es
zweifellos dankbar aufnehmen. Mirko B.

Punkte: 8.3 von 10
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MIKE TRAMP - Stray From The Flock (Orange Vinyl, 2
LPs) Mighty Music Einerseits finde ich es ja
toll, wie der ehemalige Frontmann von White Lion längst
mit sich im Reinen und schon mehrere Jahre als
Solo-Künstler unterwegs ist. Andererseits ist Mr. Tramp
als ziemlich bodenständiger Typ bekannt, was im
Music-Business ja nicht zwingend die Regel ist. Gründe
entsprechend grantig zu sein gäbe es schon einige, denn
White Lion, gegründet 1983, hatten es mit dem zweiten
Album «Pride» (1987) und dem Nachfolger «Big Game»
(1989) eigentlich locker in der Hand, in die Liga der
ganz Grossen aufzusteigen. Da zu der Zeit gute
Chartplatzierungen das Salz in der Suppe des Erfolges
oder eben Misserfolges waren, bedeutete das musikalisch
zwar überragende, letztlich aber kommerziell floppende
Werk «Mane Attraction» (1991) bereits den Anfang vom
Ende, das noch im selben Jahr eintrat. Der wirkungslose
Wiederbelebungsversuch aus dem Hause Frontiers mit
«Return Of The Pride» (2008) ist auch schon über zehn
Jahre her. In den 90ern hatte der gute Mike dann noch
Freak Of Nature am Start, die jedoch 1995 nach nur zwei
Alben auch weg vom Fenster waren. Und so richtete sich
Mr. Tramp ab den 2000er-Jahren solistisch aus, was ihn
zwar keine Stadien füllen, dafür künstlerisch völlig
befreit agieren lässt. So sind dann auch immer wieder
mal akustische Sachen dabei, die sich live ohne grossen
Aufwand prima einrichten lassen, wie zum Beispiel 2015,
als Mike an der "Rock Cruise" auf dem Hallwilersee als
einer der Acts teilnahm. «Stray From The Flock» bewegt
sich auf dem gleichen Niveau wie die letzten paar Alben,
heisst also nicht allzu laute, respektive eher smarte
Rocksongs, die alleweil angenehm ins Ohr gehen und von
der nach wie vor prägnanten Gesangsstimme veredelt
werden. Wer zum Beispiel die schon länger völlig
uninspirierte und total langweilige Mucke aus dem Hause
der einstigen Blockbuster Bon Jovi satt hat, kriegt mit
Mike Tramp die weitaus bessere Alternative. Die hart
rockenden Zeiten gehören allerdings definitiv der
Vergangenheit an, und das wiederum gefällt natürlich
nicht jedem gleich gut. Mit «Stray From The Flock»
können Wochenenden nach einer anstrengenden Arbeitswoche
auf jeden Fall perfekt in die richtige Spur gebracht
werden. Rockslave

Punkte: 8.2 von 10
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WITCHERS CREED - Awakened From The Tomb (LP) Ripple
Music Immer wenn ein Song durch eine taktgebende
Cowbell eingeleitet wird, muss ich unweigerlich an
"Mississippi Queen" denken, und pfeife automatisch das
Anfangsriff des Mountain-Klassikers. In diesem Fall
klingt das eröffnende Riff dem Original nicht mal
unähnlich und stammt von der jungen Doom Metal-Band
Witchers Creed. Wobei Doom Metal auch irreführend sein
kann, die vier jungen Kerle folgen eher der flotten
Schule von Black Sabbath (die reichlich zitiert und
damit geehrt werden), Witchfinder General, Pentagram,
Trouble und Co. als dass sie sich in weinerlichem
Herzschmerzgedudel verlieren, und das tun sie
eingebettet in einem dermassen authentischen
Vintage-Sound, dass sie mein Herz praktisch im Sturm
erobert haben. Ihr junges Alter sieht man ihnen nicht
nur an, man hört es auch. Die Jungs gehen mit einer
leidenschaftlichen, hungrigen Einstellung ans Werk, die
zuweilen gar in die für junge Menschen typische
Unbekümmertheit kippt, und sind dennoch absolut
traditionsbewusst wenn es darum geht, den Idolen des
Genres Tribut zu zollen. Ich bin sehr zufrieden, denn
diese Scheibe zeigt mir, dass es immer wieder eine neue
Generation von Musikern geben wird, denen Gimmicks wie
Autotune, übertriebene Overdubs und endloses Editieren
gepflegt am Arsch vorbeigeht. "Awakened From The Tomb"
kann ich demzufolge Classic Rock-Fans gleichermassen
empfehlen wie eingefleischten Doom-Fans, denn wer auf
den originalen, rohen Sound der Siebziger steht, ist
hier an der genau richtigen Adresse. Unverbesserliche
Meckerer mögen hier da noch das eine oder andere Haar in
der Suppe finden, aber ich bin der Meinung, dass man
erstens den traditionsbewussten Nachwuchs fördern sollte
und zweitens nicht vergessen sollte, wie vor 45 Jahren
die ganz grossen Rockbands auf Vinyl klangen, nämlich
alles andere als perfekt aber dafür echt und herzlich.
Tolle Scheibe, ich freue mich auf die künftigen Outputs
dieser Band! Mirko B.

Punkte: 8.2 von 10
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ELECTRIC MARY - Mother (LP) Listenable
Records/Edel Ich kenne die Retro-Rocker Electric
Citizen oder die Stoner-Doomsters Electric Wizard, aber
Electric Mary?! Auch wenn in unserem Archiv im Oktober
2011 die Rezi des dritten Albums, schlicht «III»
betitelt, zu finden ist, macht es bei mir überhaupt
nicht "klick". Auch wenn die Aussies offenbar schon für
einige Hochkaräter wie Whitesnake, Judas Priest oder
Deep Purple eröffneten, finden sich zumindest in unseren
Breitengraden keine Spuren dieser 2003 gegründeten
Truppe aus Melbourne. Im Schmelztiegel aus Hardrock,
Blues Rock und Stoner Rock haben sich die Jungs um
Frontmann Rusty Brown aber offenbar einen Namen gemacht,
nur nicht gerade bei uns herum. Ein Auftritt in der
Schweiz findet sich nicht und auch am BYH!!!-Festival in
Balingen (D) spielten Electric Mary bisher nicht auf.
Wie die weitere Recherche nun ergab, hätte am "Hellfest"
sowie am "Sweden Rock" 2018 die Chance bestanden, die
Premiere zu erleben. Leider nur hätte, denn aufgrund
familiärgesundheitlichen Gründen mussten diese Gigs
gecancelt werden. So kommt nun also nach dem 2016er
Live-Album «Alive In Hell Dorado» die vierte
Studio-Scheibe mit dem schlichten Titel «Mother» um die
Ecke geflitzt. Der erste Durchlauf endet nach bereits
knappen 35 Minuten, womit auch hier, wie bei Rock
Goddess, keine DLP davon erscheinen wird. Etwas getränkt
in der Ur-Suppe von AC/DC (weniger) und Krokus (mehr)
erinnert mich die Mucke vom Grad der Abwechslung her
ebenso an das aktuelle Material der Rival Sons («Ferial
Roots»), während Sänger Rusty in der Nähe von Don Patrol
Shouter Dille Diedricson anzusiedeln ist. Während «Hold
Onto What You Got» also in die Richtung von Krokus geht,
zappelt «How Do You Do It» mehr im Netz des Blues Rock,
sprich alte Whitesnake, und «Sorry Baby» lässt deutliche
Vibes der Doors erkennen. Sonst rockts ordentlich weiter
und «Long Long Day» bietet als längster Song des Albums
gar Zähflüssiges. «Mother» bietet somit einiges, das
entdeckt werden will, und live kommt das bestimmt
genauso gut rein. Rockslave

Punkte: 8.2 von 10
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GREEN LUNG - Woodland Rites (Gatefold LP) Kozmik Artifactz
Das Londoner Quintett ist musikalisch nicht einfach
einzuordnen, aber die Stoner Rock - und psychedelischen
Elemente, die der Truppe teilweise attestiert werden,
kann ich beim besten Willen nicht ausmachen. Eher würde
ich sagen, dass wir es hier mit einer jungen Band zu tun
haben, welche sich ebenso eingehend mit den Heavy Rock -
Grosstaten der Siebziger auseinandergesetzt hat (Uriah
Heep, Black Sabbath, Alice Cooper) wie auch mit der
NWOBHM sowie dem Doom Metal der Neunziger (Witchfinder
General, Trouble, Count Raven, Pentagram). Dies alles
kombiniert mit den mehrstimmigen Gitarrenharmonien, wie
sie Iron Maiden und Metallica in ihren jeweils
kreativsten Phasen fabriziert haben, sowie einem Sänger,
der marginal an den jungen Ozzy Osbourne erinnert,
ergibt Green Lung. Und es ist ja nicht nur so, dass die
Jungs zu grossartigen Melodien und prächtig-harmonischen
Riffwänden fähig sind, nein, sie haben sich mit Organist
John Wright einen fünften Musiker in die Band geholt,
der mit seinen wohldosiert eingesetzten Orgelklängen dem
ganzen Sound noch mehr Grösse, Volumen und erhabene
Tiefe verleiht. Songs wie "Let The Devil In" oder
"Templar Dawn" sind Paradebeispiele für das soeben
gesagte. Da trifft das feine Gespür für griffige
Melodien von Ghost auf den hollywoodesken Horror von
Lordi, den Doom der klassischen Black Sabbath Ära und
die Heavyness von Metallica zu "Master Of Puppets" -
Zeiten. Wenn das mal keine Referenzen sind, dann weiss
ich auch nicht. Einziger Wermutstropfen bleibt für mich
der etwas blutleere und verwaschene Mix des Albums, der
die faktisch vorhandene Schwere der Musik nicht wirklich
zur Geltung kommen lässt. Die hohe Qualität der
Kompositionen hätte wirklich einen etwas
differenzierteren und vor allem klareren Sound verdient.
Nichtsdestotrotz ist "Woodland Rites" das beeindruckende
Statement einer jungen Band, das ich allen Anhängern der
oben genannten Bands wärmstens zur ausgedehnten Hörprobe
empfehle. Mirko B.

Punkte: 8.2 von 10
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CATS IN SPACE - Daytrip To Narnia
(2 LPs)
Harmony Factory / Cargo Records UK
Nach dem Debüt "To Many Goods"
(2015) und dem Nachfolger "Scarecrow" (2017) steht die
britische Combo zum dritten Mal in den Startlöchern.
"Daytrip To Narnia" nennt sich das aktuelle Teil, mit
dem man den eingeschlagenen Weg konsequent weiter geht.
Und genau dieser unterscheidet die Weltraumkatzen von so
mancher Konkurrenz aus dem Melodic Sektor. Die Jungs
nehmen uns auf eine Zeitreise tief in die 70iger mit.
Dabei ergänzt man die Glam Rock Basis mit einer Menge
Bombast, aber auch mit popigen und epischen Klängen.
Öfters hat der Rundling auch was eines Musicals.
Vorallem die aus sieben Songs bestehende "Story Of Jonny
Rocket". Doch auch die übrigen Songs haben zu einem
grossen Teil potenzial, glänzen mit kreativen Harmonien,
vielseitigen Strukturen, aber auch mit eingeängigen
Refrains. Die Kombination aus knackigen Gitrarren und
intensiven Pianoklängen hat einfach etwas eigenes, dass
einem vom AOR-Einheitsbrei unterscheidet. Offensichtlich
schöpfen die Musiker aus ihrem grossen Fundus
langjähriger Erfahrung, unter anderem bei Bad Company,
Ian Gillan, Asia, Sweet und 10cc. Einzig die Anforderung
an ein konstant hohes Level konnte nicht ganz umgesetzt
werden. Sweet, T-Rex, Cheap Trick und Queen Fans sollten
aber auf jeden Fall hellhörig werden. Chris C.

Punkte:
8.2 von 10
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XENOBLIGHT - Procreation (Limited Edition LP &
Digital Copy) Out Of Line Music
So, endlich mal wieder frisches Fleisch, frisches
Dynamit, fresh Danish Dynamite namens Xenoblight sendet
uns ihre Häppchen, frisch zubereitet und gewürzt, 10
Häppchen powermetallischen bis deathmetallischen
Ursprungs. 2017 im dänischen Silkeborg gegründet, ist
der dänische Fünfer damals, am 01. August 2018, am
Wacken Metal Battle gestartet und nun beim absoluten
Erstling namens 'Procreation' gelandet. Nun,
soundtechnisch - vor allem durch die Sängerin - kommt
einem so Arch Enemy sogleich in den Sinn. Nun,
musikalisch sind Xenoblight jedoch schon eher dem Genre
von Melechesh, Mayhem, Behemoth, Gojira oder
Deströyer666 zuzuordnen. Doch halt, auch für diese Band
gilt: Immer sehr eigenständig, vor allem als junge,
aufstrebende Band. Und das sind Xenoblight so oder so,
keine Frage. Das Debütalbum enthält wie gesagt 10 Songs,
die ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet sind, in
allen Facetten abwechslungsreich. Denn die Einflüsse
stammen tatsächlich vom powermetallischen, über das
speed- und thrashmetallische, bis hin zum
deathmetallischen als auch dem blackmetallischen
Bereich. Somit wird ein sehr breites Spekturm abgedeckt.
Durch eben besagte Abwechlung erreicht auch
'Procreation' einen frischen, unverbrauchten Touch und
möge dieser Touch Xenoblight stets treu sein. Nun,
gesanglich geht's von harten, cleanen Vocals über
extremes Shouting bis zum absoluten, gutturalen
Stimmbänderdehnungen. Die beiden Gitarren jagen sich
riffartig bös und trotzdem auch zu melodiösen Momenten,
sei es in den Soli, in der zweiten Gitarrenlinie oder
dann halt tatsächlich zu kurzen, raffelnden und sägenden
Soli hinüber. Das kurze Intro wird in akustischer
Version dargeboten, beinahe schon klassisch 'old
school'-like. Der Tieftöner wählt seinen Platz frei und
frei Schnauze, will schreiben, dass er einerseits
untermalend, dann solodesk und einfach raumfüllend sich
dahinbewegt, stets im Strome mitschwimmend. Die Drums
sind double-bass-lastig, dann wieder moshend und im
Mid-Tempo gehalten, leicht blastend und blackig
gehalten. Die Drumpatterns zeigen jedoch ganz klar in
eine Richtung: Ab nach vorne! Saubere, druckvolle
Produktion schliesst das Soundtechnische erfolgreich ab.
Das Cover-Artwork erinnert mich sogleich und spontan an
Psychotic Waltz-Debütalbum 'A Social Grace'. Nur ist das
Psychotic Waltz-Artwork in Farbe gehalten und etwas
pointierter gestaltet. Das Artwork von 'Procreation' ist
in schwarz-weiss gehalten, positionsdeutlicher gestaltet
und entspricht dem musikalisch Dargebotenen sehr gut,
denn das deathige und blackige kommt hierbei auch zum
Tragen. Nun, ein Debüt, was Lust auf mehr verbreitet und
wir nun gespannt warten, was da nun von diesen jungen
Dänen noch kommen mag. Der erste Schritt ist getan und
sogleich hat man Fuss fassen können und dürfen. Nun, wir
schreien nach mehr vom 'Danish Dynamite', hellyeah!
Leopold

Punkte:
8.1 von 10
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KINGS DESTROY - Fantasma Nera (LP) Svart Records
Melodischer Stoner/Grunge/Doom Rock aus New York.
Experimentelle Riffs und Rhythmen, die direkt ins
Innerste gehen, animieren zum Slow-Motion Head Banging.
Dabei schaffen es Kings Destroy, nicht im Sludge/Doom
hängen zu bleiben, sondern überraschen zwischendurch mit
fast schon leichten Prog Rock-Passagen. Nach
vierjähriger Pause präsentieren die Amerikaner ihr
mittlerweile 4. Studioalbum. Die Pause scheint den fünf
Musikern gut getan zu haben, denn der Sound des neuen
Silberlings kommt deutlich knackiger daher als auf
vorangegangenen Platten. Die Kombo hat scheinbar zu
ihrer ganz eigenen Identität gefunden, denn «Fantasma
Nera» strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und trägt
dabei Kings Destroys einzigartigen Stempel. Der Gesang
von Stephen Murphy ist vielleicht ein wenig
gewöhnungsbedürftig, doch schlussendlich macht genau
seine rohe, ungeschliffene gesangliche Leistung einen
Teil des Charmes der Band aus. Fazit: Ein durchwegs
rundes Album, in das hörbar viel Arbeit geflossen ist.
Doomiger Stoner Metal, gepaart mit leichterem
Progressive Rock - eine raffinierte Kombo, einzigartig
interpretiert. Patricia H.

Punkte:
8.1 von 10
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IRON SAVIOR - Kill Or Get Killed
(Clear Vinyl)
AFM Records/Musikvertrieb
"Wir hatten Bock und haben uns
Mühe gegeben", mit diesen Worten beschreibt Iron
Savior-Mastermind Piet Sielck das neue Studioalbum
seiner Band. Und so klingen die zehn Power Metal-Lieder
auf "Kill Or Get Killed" auch. Hier gibt es Melodien und
Power. Das alles macht mächtig Bock und nur wenig Mühe.
Es besitzt Charakter und hohes Niveau. Leider erreicht
es aber nie die Intensität ihrer Kumpels Gamma Ray. Wo
letztere den letzten Pfiff in Richtung Genialität
schaffen, scheitern Iron Savior ganz kurz davor. Woran
das liegt? Keine Ahnung. Tatsache ist, dass Piet Sielck
und seine drei Mannen viel Energie in diese zehn Lieder
gesteckt haben. Das Songwriting ist hochstehend und
abwechslungsreich. Und die Stimme von Sielck kann mal
kratzen, muss aber nicht. Schön auch, wie Iron Savior
immer wieder den Weg zu grossen Refrains finden. Wer
Power Metal mag, kann hier eigentlich nicht viel falsch
machen. Und trotzdem gibt es einen unübersehbaren Graben
zwischen seiner Band und anderen Hamburgischen Power
Metal-Institutionen wie Helloween oder den Rays. Oder
mit anderen Worten: So schade es um Iron Savior ist, so
verständlich ist der grössere Erfolg der genannten
Bands. Sielck wird das seinen Kollegen sicher gönnen, da
er ab 1978 zusammen mit Kai Hansen in verschiedenen
Helloween-Vorgängerbands war, und 1996 zusammen mit ihm
Iron Savior gründete. Wer Power Metal mag, wird auch mit
dieser neuen CD aus dem Hamburger Power Metal-Sumpf mehr
als warm werden. Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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THE RIVEN - The Riven (LP) The Sign
Records
Der Frühling kann nur gut
werden, wenn man nach der Musik geht. Erst rocken
Buckcherry die Kälte weg, und jetzt folgen The Riven mit
ihrem selbstbetitelten Debüt. Klassischer Rock mit
Blues-Einschlag, ebenfalls old school, mit einer rauhen
Frauenstimme ist hier zu vernehmen. Hätte vom Feeling
her in einer Serie wie Sons Of Anarchy seinen verdienten
Platz gefunden, dieses 'alte' Gefühl beim Hören versetzt
einen in die richtige Stimmung, um das Bike aus der
Garage zu holen und einfach mal der Sonne entgegen zu
brettern. Sollte sich die Band so weiterentwickeln und
mit diesem doch recht hohen Niveau neue Outputs auf den
Markt bringen, so kann man durchaus von einer
Klassiker-Band sprechen. Toby S.

Punkte:
8.0 von 10
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IRON GRIFFIN - Curse Of The Sky
(LP)
Gates Of Hell Records
Dieses Album würde ich als
Kunstwerk bezeichnen. Also als "Heavy Metal-Kunstwerk".
Und wie jedes Kunstwerk, kann es dem Betrachter oder
Zuhörer gefallen, oder nicht. Ich selber schwanke hier von
Moment zu Moment. Die beiden Finnen Oskari Räsänen (alle
Instrumente) und Maija Tiljander (Gesang) kreieren hier
eine ganz spezielle Atmosphäre. Diese geht gefühlsmässig
schon fast in okkultische Ecke. Dazu tragen die fast
schon schamanischen Geschreie von Tiljander bei. Ihr
Organ ist teilweise dermassen mit schrägen Frequenzen
durchsetzt, dass man geneigt ist, den Klängen vorzeitig
ein Ende zu setzen. Wer das aber macht, verpasst sechs
Lieder und ein Intro, die irgendwo zwischen Heavy Metal,
Prog und Doom angesiedelt sind. Dazu gesellt sich
lyrisch auch ein gewisser True-Metal-Faktor. Iron
Griffin erschaffen mit ihrer Musik Bilder im Kopf und sind
weit von einer Fast-Food-Party-Metal entfernt. Wer das
Düstere sucht, ist mit dieser CD gut bedient. Alle
anderen sollten "Curse Of The Sky" als das sehen, was es
ist: Ein Stück musikalische Kreativität, die alles
andere als massentauglich sein will - auch in der
Metalszene nicht. Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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DER WEG EINER FREIHEIT - Live In
Berlin Season Of Mist/Irascible Zum
zehnjährigen Jubiläum spendieren sich Der Weg einer
Freiheit ein Live-Album, das eine Retrospektive des
bisherigen Schaffens der Band sein soll. Angefangen wird
mit "Einkehr" vom "Stellar"-Album und schon von Anfang
an, wird der Knüppel aus dem Sack gelassen. Von der
"Agonie"-Ep kommt "Der stille Fluss" zum Zuge und glänzt
mit geilem Black Metal, der aber nie den Sinn für
verlockende Melodien verliert. Wie es sich für ein
Live-Album gehört, kann man auch die Fans hören! Mit dem
zweiten Track vom "Stellar"-Album namens "Repulsion"
geht es in geordneten Bahnen weiter in dieser Werkschau.
Einen Doppelschlag vom "Finisterre"-Album stellen die
Songs "Skepsis Part 1" und "Skepsis Part 2" dar. Bei
"Skepsis Part 1" handelt es sich um ein Instrumental,
das von hart bis zart alles zu bieten hat. Danach darf
der Sänger bei "Skepsis Part 2" auch wieder seinen Senf
zum Sound geben. Trotz blinder Raserei, kommen immer
wieder bittersüsse Melodien zum Vorschein. Das
gleichnamige Debüt kommt mit "Ewigkeit" zu seinen Ehren
und beherrscht das Spiel von rasend schnell zu melodiös
ebenso ausgezeichnet. Hymnenhaft beginnt "Zeichen" vom
"Unstille"-Album, bis es wieder ans Eingemachte geht und
Der Weg einer Freiheit im Überschall-Tempo unterwegs
ist. Mit "Aufbruch" vom "Finisterre"-Album gibt es einen
Satz heisse Ohren! Ein wahrer Orkan von einem Song ist
"Lichtmensch" vom "Unstille"-Album, der alles aus dem
Weg räumt! Zum Schluss kommen Der Weg einer Freiheit zur
Ruhe mit "Ruhe" vom Debüt. Das dargebotene Material ist
geiler Black Metal und für alle Die Hard-Fans von Der
Weg einer Freiheit unverzichtbar! Für alle Anderen ist
es ein gelungener Einstieg ins Material von Der Weg
einer Freiheit!! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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DOMINANZ - Let The Death Enter
(LP)
Mighty Music
Hellyeah, endlich wieder mal
eine ordentliche Ansage einer Black-Metal-Combo. Wie
kann es anders sein, aus dem hohen Norden. Ehre, wem
Ehre gebührt. Mit 'Let The Death Enter' kommt der dritte
Longplayer des norwegischen Vierers aus Bergen, welche
seit 2008 im industrial-blackigen Metier sein Heil sucht
... und auch findet. Ganz goil heftiger Black-Metal, 10
imposante Songs, groovig, verdammt groovig, heavy,
doomig, doublebass-lastig, treibend, mit
Industrial-Einflüssen, hymnenhaft, hammermässig. Es
besagt ja die Regel ohne Ausnahme, das ungeschriebene
Gesetz, das dritte Album aller Bands würde entscheiden,
ob es zu Ruhm oder zu Fail reicht. Ehrlich geschrieben:
Pustekuchen. Alle Bands haben ihre Berechtigung und die
treuen Fans. Punkt. Aber wenn, lassen wir mal alle
'aber' und 'wenn' beiseite, dann sieht der weitere Weg
von Dominanz sehr ruhmreich aus. Ja, Musik ist
Geschmackssache. Ja, manchmal ist die Rezessionszeit
extrem kurzfristig, um beispielsweise den vollendeten
Zugang zu einem Album bzw. einer Band zu finden. Dennoch
fahre ich nun fort, genug in diese Richtung gelabbert,
denn Dominanz öffnen die Gehörgänge auch für
Nicht-Black-Metal-Fans. Sehr intelligentes und bewusstes
Songwriting zeichnet 'Let The Death Enter' aus, einfach
richtig goiler und variantenreicher Black-Metal, wie er
im Buch steht. Im Stile von Naglfar, Hades Almighty oder
älteren Dimmu Borgir, aber auch gewisse Erinnerungen an
ältere Cradle Of Filth finden sich hierbei durchaus.
Aber, nochmals, Dominanz sind sowas von eigenständig,
denn die Vocals sind ein Wechselbad von Growls und
extremen Shouts, aber immer verständlich. Die Drums
hämmern, zimmern, pflastern und doublebassen den Pfad
des Todes exzellent platt, untermalt mit sehr groovigen
und teils blastenden Patterns. Der Tieftöner setzt sich
ebenfalls soundtechnisch durch, eigentständig, nordisch
wummernd, sehr groovig und songdienlich eingesetzt. Die
Gitarren schrummeln exzellente Riffs auf den
schwingenden Saiten heraus, untermalt mit melodischem
Geschrummel, feinen Soli und melodiösen Läufen, so dass
der hymnenhafte Charakter stets im Raume steht. Hinzu
kommen sehr sphärische, düstere und mystische wie auch
geheimnisvolle Synth-Attacken, die Hühnerheit und ein
Sounderlebnis sondergleichen hervorbeschwören. Ein
gelungenes Cover-Artwork sowie eine sehr saubere und
doch druckvolle Produktion rundet 'Let The Death Enter'
genussvoll blackig ab und steht somit einer weiteren,
düsteren Machtübernahme im Black-Metal in nichts mehr
nach. Dominanz for Dominator. Leopold

Punkte:
8.0 von 10
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O.R.K. - Ramagehead (LP) KScope
Lorenzo Esposito Fornasari, nennt sich LEF und ist
Sänger, Filmproduzent und hat über 80 Werbespots
geschrieben. Hier haut uns Lef ordentlich was um die
Ohren. Sounds, die irgendwo in der Altenative Rock,
Grunge-Ecke zuhause sind. Die Songs haben Power, die
Stimme ist rau, wild und laut. Klasse, was Lef hier
bietet. Wenn er mit viel Gefühl singt, hat er was von
Casey McPherson, dem unglaublichen Sänger der Flying
Colors. Bei härteren Voices kann das auch mal klingen
wie Chris Cornell. Die Songs sind zwar mehrheitlich
melancholisch, aber mit Tiefgang. Klasse, wie LEF Songs
umsetzt wie das starke "Beyond Sight", ich mag seine
vielseitige Stimme sehr. Man hört das er viele
verschiedene Dinge gemacht hat. Das lässt er voll in die
Songs einfliessen. Beim spannenden, von Chören
getriebenen "Black Blooms" wirkt sogar noch Serj Tankian
von System Of A Down mit, schöner Song. Oder hört euch
mal das geile "Down The Road" an. Mega Chöre tief in den
70ern verwurzelt, einfach klasse diese atmosphärische
Nummer, hat schon was von Filmmusik. Oder das lockere
"Strangled Words" mit akustischer Gitarre und sehr
schönem Gesang. Und auch hier wieder starke Chöre. Lef
ist ein wirklich guter Sänger, der genau das in den Song
bringt, was er braucht. Alles passt zusammen, herrlich
anzuhören. Gerade hier zeigt LEF, was für eine
Stimmbreite und Vielfalt er hat. Sehr spannendes Werk,
das man unbedingt anchecken sollte, Kompliment Herr
Fornasari. Crazy Beat

Punkte:
8.0 von 10
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ANY GIVEN DAY - Overpower
(LP)
Arising Empire/Warner
Moderner Metal vom Feinsten wird
uns von der deutschen Band Any Given Day in 42 Minuten
Spiellänge präsentiert. Heavy, aber catchy. Clean, aber
gegrowlt. Die Stimme des Sängers Dennis Diehl kann stolz
mit den Ami-Radiorock-Giganten mithalten. Elemente
verschiedener Subgenres verschmelzen in ein gelungenes
Ganzes. Roadtrip-Feeling kommt auf! Zurücklehnen und
geniessen, ab und an etwas Headbangen, so siehts aus.
Dieses dritte Studioalbum der talentierten Gruppe steigt
mit jedem Song weiter auf und landet schlussendlich auf
meiner Favoritenliste für das Jahr 2019. Das Vermischen
von Hard Rock, Metal Core und Heavy Metal ist perfekt
gelungen. Absolute Kaufempfehlung! Mona

Punkte:
8.0 von 10
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SINMARA - Hvísl Stjarnanna (CD) Ván Records
Epische Klänge und rasende Gitarrenriffs begrüssen die
Zuhörer als das jüngste Album der isländischen Black
Metal Band Sinmara beginnt. Auf das Schlagzeug muss man
auch nicht lange warten und der Song „Apparitions“
verdüstert sich immer mehr, bis dann der Schreigesang
einsetzt und das Ganze komplettiert. Schnell, brutal und
rasend wie ein Gewitter geht es dann auch weiter. Die
nächsten Songs sind relativ simpel zu beschreiben, es
ist eine ausgeglichene Mischung aus düsterer Musik,
schnellen Riffs, grollendem Gesang und das alles
verfeinert durch kurze melodische Parts im Hintergrund.
Die melodische Seite hebt sich dann aber im
zweitletzten Song „Úr Kaleik Martraða“ im Vergleich zum
Rest doch noch etwas deutlicher hervor, melodiöse
Gitarrenriffs leiten in das Stück ein, verschnellern
sich dann aber deutlich als der Gesang beginnt. Der
ganze Song ist vom Tempo relativ durchmischt. Mal kommt
ein schnellerer Part, dann wird er wieder etwas
langsamer. Alles in allem würde ich jetzt aber mal
behaupten, dass dies der ruhigste Song des ganzen Werkes
ist. „Hvísl Stjarnanna“ ist ein simpel aufgebautes
Album. Die Musik ist von hoher Qualität aber trotzdem
fehlt das gewisse Etwas, welches es aus der Menge
heraushebt. Zoé.

Punkte:
7.9 von 10
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IMPRECATION - Damnatio Ad Bestias
(CD)
Dark Descent Records
Oh, was für eine schwere,
düstere Produktion. Was für eine wahrlich todeshaftige
Schwere dringt hier durch? 'Damnatio Ad Bestias' ist das
zweite, vollständige Werk der fünf Amerikaner aus Texas,
genauer gesagt aus Missouri City. Sehr schwerer, teil
doomiger, teils thrashiger (= old school) Death-Metal,
gepaart mit grindcorigen, blastenden Elementen, im Stile
à la Manticore, Funeral Nation, Hellvetron, Decrepit und
Konsorten. Sehr schwerer Double-Bass zementiert den
Grundstock des deathigen Songwritings, gepaart mit
schnelleren Parts und blastenden Elementen. Der Bass
wummert sehr tiefgründig in den Songs herum, in wahrer
Eintracht mit den Drum-Patterns. Die beiden Gitarren
sind sehr tief runtergestimmt, erinnert zeitweise etwas
an Six Feet Under, doch sind sie auf jeden Fall
konsequenter auf der Überholspur, als die Jungs von Six
Feet Under. Und doch treffen sie sich dann vereint in
den Rastplätzen, um gemeinsam die langsamen, doomigen
Parts zu zelebrieren. Doch nach kurzer Zelebration
wendet man sich schnell wieder der Überholspur zu.
Gepaart sind diese riffigen Elemente und Songs mit teils
sehr langsamen und prägnant-melodiös geschwängerten
Solieinlagen, welche tatsächlich den gewollten Effekt
der Auflockerung hervorrufen. 8 Songs von brutaler,
düsterer, todesbleihaltiger Intensität erhalten dadurch
ihre vollste Intensität. Der Gesang bewegt sich im
verständlichen Extremshouting, selten im Growl, oder
wenn dann, dann nur leicht angehaucht gutturaler Essenz.
Das Cover-Artwork zeichnet sich perfekt zum
Dargebotenen, düsterer, satanischer Stammhaltigkeit.
Nein, keine Black-Metal-Nuancen, es ist ein - leicht
old-school-behaftetes - astreines Death-Metal-Werk,
welches von den Skandinaviern wohl nicht besser hätte
eingespielt werden können, denn in Sachen Brutalität,
auch der Produktionsbrutalität, da kommen die Wikinger
wohl nicht ran, an den Amis. Auch wieder ein Werk,
welches Zeit braucht und mir gefällt es jedesmal besser
und besser. Was mich fasziniert ist die dargebotene
Brutalität, welches mich nun dazu verleitet, zu
schreiben, dass 'Damnatio Ad Bestias' ein wahrlich
gelungenes Brutal-Death-Metal-Werk geworden ist. Da sind
Kraftausdrücke schon eine satanische Beleidigung
bezugnehmend auf die ungebremste Brachialgewalt, welche
aus den Boxen quillen. Sehr interessant und macht Lust
auf mehr, vor allem würde mich es sehr, sehr
interessieren, ob Imprecation, welche seit 1991 (!), mit
einigen Unterbrüchen (aktiv von 1991-1998, passiv von
1999 bis 2008, aktiv wieder ab 2009 ...) diese
Brachialgewalt auch auf die Bühne übertragen können.
Wenn ja, dann welcome to hell, brutal brothers!
Leopold

Punkte:
7.9 von 10
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STATEMENT – Force Of Life
(CD)
Mighty Music
«Force of Life» ist das dritte
Studioalbum der fünfköpfigen Hard Rock / Metal Band
Statement aus Kopenhagen. Ihre Musik zu beschreiben ist
ziemlich schwierig, denn das Werk ist voller
verschiedener Einflüsse – es variiert zwischen geilen
kräftigen Gitarrenriffs, poppigen Refrains und dazu im
Kontrast stehenden harten, schnellen Metal-Einlagen. Der
erste Song «The Hero» erinnert zu Beginn sowie in der
Bridge an Alestorm. Doch das schnell eintretende
Gitarrenriff ist klarer straighter Rock, der mitreisst
und einen Gegenpol zum Refrain darstellt, der wiederum
melodiös und eher soft ist. Während allgemein gesagt
Lieder wie «Higher Ground» einen Soft-Rock-Charakter im
Nickelback Stil aufweisen, überraschen Statement mit
Tracks wie «Feeling Scared», die schweren sowie
schnellen Heavy Metal-Parts liefern. Das Album
entwickelt sich musikalisch mit jedem Lied – was mit
aufmüpfigen, simplen Melodien beginnt, wird mit jedem
Song härter und dumpfer. Jedoch eines bleibt in jedem
Lied gleich – die Refrains sind simpel, eingängig, eher
ruhig und melodiös. Für meinen Geschmack jedoch teils zu
soft, als würde die aufgebaute Energie promt wieder
zerstört werden. Was instrumental passiert, ist jedoch
von Track zu Track verschieden. Jannick Brochdorf
variiert enorm mit seiner Stimme. In den Strophen weist
er eine kratzige Stimme auf, die die Musik vorantreibt
und perfekt zu den im Hintergrund krachenden Gitarren
passt. Sobald es in Richtung Refrain geht, bringt er
schöne, sinnliche und dennoch kräftige Cleanvocals zum
Vorschein. Jeder Song weist verschiedene Einflüsse auf
und somit entsteht ein Werk, bei dem der Hörer nicht
weiss, was als Nächstes auf ihn zukommt. Zum Abschluss
setzt Statement eine Powerballade, die unter die Haut
geht und verblüfft. Sina

Punkte:
7.9 von 10
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BEATEN TO DEATH - Agronomicon
(CD)
Mas-Kina Recordings
Die Norweger aus Oslo mit ihrem
vierten Longplayer namens 'Agronomicon' in seeliger
Verspieltheit, einer Gratwanderung aus astreinem
Grindcore und avantgardistisch-progressiven Elementen.
Hah, ich hab' die Beschreibungskurve doch noch gekriegt,
auch wenn an der Leitplanke entlang geschrammt. Es darf
ruhig genannt werden, 'Agronomicon' ist das erste
Recording ausserhalb des heimischen Rehearsalrooms. Der
norwegische Fünfer, im Jahre 2010 haben sie sich
gefunden, beschreitet hierbei sehr eigenständige,
grindcorische Wege, als die Allgemeinheit der
metallischen Gemeinschaft unter Grindcore annimmt. Denn
nebst den Prügelattacken finden sich sowohl sehr
melodiöse als auch sehr groovige Anleihen auf dem 12
Track starken Viertling. Auch packt man teils leicht
jazzig-fusionierte Elemente mitrein. Auch teils
akustische Gitarrenklänge, gepaart mit einem
grindcorischen Twangmonster, finden sich auf
'Agronomicon'. Der beste Vergleich wäre, man stelle sich
Meshuggah vor, welche konsequent und stetig in
grindcorischen Gefilden herumklimpern und wüten. Die
Produktion ist ebenfalls sehr klar ausgefallen, so
erhalten die diversen Virtuositäten viel mehr Gewicht,
das gestaltete Cover-Artwork zeigt den Fungehalt, welche
auf dieser Scheibe stetig herumgeistert, klar heraus.
Oftmals wird extrem gegrowlt, mit ein paar extrem
geshouteten Abarten und es wird in norwegischer Sprache
gezettert und gewettert. Die Gitarren riffen, coren,
grindcoren, speeden, thrashen, deathen, blacken,
akustifiziert, twangiert, mit kurzen, griffigen
Soli-Attacken, nebst dem steten Riffgewitter, wenn nicht
dann akustisch Twangiertgeschwängert gezockt. Der
Tieftöner geht wahrlich in tiefgründigen Fundus des
Grindcores, doch auch der Bass hat seine kurzen,
jazzigen Soloausflügen. Die Drums grinden oftmals,
blasten das Gehirn gehörig von einer Hirnwand an die
Nächste geschleudert, aber auch Mosh-Parts, Doublebass
und auch feine Nuancepatterns komplettieren das Gezeigt
wie Gehörte. Ein extreme Form von 'Run To The Hills' von
Iron Maiden, wie auch 'Boy George'- und 'Michael
Bolton'-Remeniszenzen werden hier zum Allerbesten
geprügelt. Macht viel Spass, sie nehmen es mit einer
gesunden Fun- und Spassspritze und fertig ist
'Agronomicon'. Leopold

Punkte:
7.8 von 10
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ROCK GODDESS - This Time (LP)
Bite You To Death Records
Der Schlusssatz meiner Rezi zur
EP «It's More Than Rock And Roll» lautete, Zitat: "Doch
besser so, als dass ein full lenght Album veröffentlicht
wird, das deutlich mehr Abwechslung braucht, um nicht
rasch langweilig zu werden." Das war im Juni 2017, und
nun sind wir also soweit, dass die Bitten von einigen
Fans nach raren Live-Auftritten erhört wurden. «This
Time» markiert dabei für die bereits 1977 gegründete
All-Girl Combo erst den vierten Longplayer! Den Rest der
Historie um die UK-Band, die erfolgsmässig immer im
Schatten der Landsfrauen von Girlschool stand, kann,
falls von Interesse, bei der EP-Rezi nachgelesen werden.
Hier und jetzt wird der Fokus auf die neuen Songs
gelegt, und wenn ich von "neu" spreche, dann meine ich
tatsächlich "neu", denn Rock Goddess präsentieren in der
Ausgabe 2019 neun frische Songs. Das Cover der Pladde
macht auch ordentlich was her und schürt dabei gewisse
Erwartungen, bevor überhaupt ein Ton den Weg über die
Ohrmuschel ins Gehirn antritt. Und siehe da oder besser
hört mal her, wie der Opener die unmissverständliche
Frage «Are You Ready?» aufwirft und mit massig
80er-Flair überraschend flott auftrumpft. Das
nachfolgende «Obsession» macht anschliessend einen auf
"etwas rumplig", während sich «Two Wrongs Don't Make A
Right» als cooler Groover entpuppt. «Calling To Space»
erinnert mich darauf, auch vom Gesang her, an die ganz
frühe Lita Ford (Ex-The Runaways), während das
schleppendere «Flying To See You» mit akzentuiertem
Gesang aufwartet, und alles richtig oldschool daher
kommt. Wieder rhythmischer lässt es «Why Do We Never
Learn» angehen und huldigt weiterhin den 80ern. Gut
gefällt mir auch der Titeltrack mit seinen getragenen
Bridges und allgemein die Gesangsleistung wie das
Gitarrenspiel von Jody Turner. Hinten raus hinterlässt
«It's My Turn» eine metallene Note als härtester Song,
und das pure Gegenteil davon ist «Drive Me Away» als
Halbballade und ausserdem der längste Song auf «This
Time». Das Fazit gegenüber der voran gegangenen EP ist
fast als Quantensprung zu bezeichnen, wobei der berühmte
Killer-Song leider fehlt. Die Spieldauer von knapp über
35 Minuten verhindert wenigstens eine DLP, aber noch ein
richtiger Burner hätte dem sonst mehr als ordentlichen
Album gut getan. Dass die Ur-Bassistin Tracey Lamb
unmittelbar nach den Aufnahmen die Turner-Sisters
verliess und inzwischen von Jenny Lane (Electrics,
Planet Of The Capes) ersetzt wurde, ist natürlich
schade, wird aber kommende Live-Shows nicht
beeinträchtigen. Rockslave

Punkte:
7.8 von 10
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MERIDIAN - Margin Of Error (LP) Mighty Music Die
fünf Herren aus Dänemark präsentieren uns hier elf neue
Songs aus ihrem dritten Album. Sie selber beschreiben
ihre Musik als Melodic Heavy Metal. Na gut, dann mal
reingehört. "The Devil Inside Of All" bestätigt schnell,
was die Dänen versprechen. Coole Mucke, melodiös,
treibend und schöne Gesangsmelodien dazu. Dies wird mit
"Off The War" und "Second Best" konsequent
weitergeführt. Lars Märker hat eine kräftige und klare
Stimme und passt bestens zur Musik der Dänen. Auch die
schnelleren Doublebass-Nummern gefallen gut und haben
ordentlich Drive. Auch noch stark, das schwerfällige
"Drowning The Miracle", das mit tollem Gesang glänzt.
Die Dänen bringen hier wirklich 11 geile Nummern auf
ihren Rundling, das Ganze kommt ohne Ballade aus, alles
wird durchgerockt, ist auch stark produziert und kann
sich hören lassen. Also Meridian spielen zeitlosen Heavy
Metal mit viel Melodien im Gesang, die vielleicht etwas
an ältere Maiden und ab und zu an Saxen erinnern, aber
nur musikalisch gesehen. Der Gesang von Lars klingt
schon sehr eigenständig. Coole Scheibe. Crazy Beat

Punkte:
7.7 von 10
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FEN - Stone And Sea (MLP)
Eisenwald Im Jahr 2016 brachte FEN zusammen mit
Sleepwalker ein Split-Werk namens "Call Of Ashes II /
Stone And Sea" heraus. Die drei darauf enthaltenen FEN
Songs "Tides Of Glass", "Stone And Sea" und "The Last
Gravestone" wurden nun extrahiert, auf 180 Gramm Vinyl
gepresst mit neuem Cover versehen und dies natürlich
streng limitiert, damit das Sammler-Herz richtig
erblühen kann. Ob das nun wirklich sinnvoll ist, darüber
kann man streiten, den emsigen Sammler wird es erfreuen,
der Rest der Gemeinde kann ruhig über diese
Veröffentlichung hinweg sehen, da nicht mal ein
Bonus-Track den Weg auf das Vinyl gefunden hat, was doch
ein gewisser Anreiz hätte schaffen können. Musikalisch
können die Post Black Metal Songs hingegen überzeugen,
und FEN bieten viel Kreativität die weit über den
BM-Teller hinaus schaut, schöne Melodien und eine
dezente melancholische Atmosphäre. Das fiese an der
Sache ist, "Tides Of Glass" und insbesondere "The Last
Gravestone" sind so gelungen und schaffen es spielend,
den Hörer in die Welt von FEN zu entführen, dass man
einfach mehr von der Truppe hören will. Daher ist es
fast schon eine verpasste Chance, mehr aus dem Werk zu
machen, und es bleibt nichts anderes übrig, als auf ein
neues, komplettes Album der Band zu warten, welches
hoffentlich die Qualität weiter führen kann. R.K.

Punkte:
keine Wertung
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DOWN TO THE BUNKER - Misery (CD) Tenacity Music
Nun eine weitere, eidgenössische Hardcore-Attacke aus
der Romandie, genauer gesagt aus Genève, gegründet 2012
von Musikstudenten des MJC de Vulbens. Schwerer, harter,
schwermetallischer Hardcore, 9 Tracks, oftmals düster,
schleppend, hart und beinahe schon doomig vertrackt den
Weg auf den Silberling geschafft haben. Im Jahre 2015
hat man bereits schon eine EP veröffentlicht und mit
'Misery' schiebt nun der Genfer Fünfer den ersten
Longplayer nach. Sehr tragender, mystischer,
atmosphärischer, verspielter Hardcore, sehr
eigenständig. Trotz der leichten Verspieltheit, immer
stets am Grooven und nach Höhepunkten lechzend, wandert
man sich so durch die 9 Songs. Eine hervorragende,
druckvolle wie auch sehr saubere Produktion geben
'Misery' noch zusatzlich einen eigenständigen Touch. Ein
Coverkunstwerk, welches ebenfalls den düsteren,
schleppenden, groovenden Gesamtsound von Down To The
Bunker wohlweislich wiedergibt. Die Drums preschen
präzise groovend die Songs in die gewünschte Richtung,
unaufhaltbar, straight, mit manchen Breaks durchwachsen,
um dann den Doublebass-Knüppel zur rechten Zeit
hervorzuholen. Der Bass wummert klar und
unmissverständlich zu den treibenden Drums hinzu. Die
beiden Gitarrren riffen konstant und unisono durch die
durchdachten Songs, mal mit Breaks untermalt, dann
wieder einfach nur scharf raffelnd straight. Stets mit
melodiösen Linien untermalt, beinahe schon in
psychedelischer Vorangehensweise, mit kurzen,
schreienden Solimomenten gekennzeichnet, sehr
abwechslungsreich. Der Gesang ist sehr den hardcorigen
Shouts angelehnt, doch auch dieser ist wiederum
untermalt mit beinahe gesprochenen Sequenzen, hassvollen
Shouts, kräftigen Gesangsmomenten, aber dennoch immer
klar verständlich. Hardcore in einer sehr eigenständigen
Version, da könnte ich allerhöchstens so Stuck Mojo als
Vergleich herziehen, aber nochmals, sehr, sehr
eigenständig und jedefrau bzw. jedermann hat die freie
Möglichkeit, 'Misery' für sich zu entdecken. Die
Entdeckungsreise geht schon in die leserschaftliche Welt
des Tolstois, also schwere Kost. Dafür lohnt es sich
alleweil, denn es ist ein hervorragendes, zeitloses und
eigenständiges Werk von Down To The Bunker geworden.
Chapeau, mes amis! Leopold

Punkte:
7.7 von 10
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BOOZE CONTROL - Forgotten Lands
(LP)
Gates Of Hell Records
Irgendwo zwischen Edguy, Bullet
und Enforcer steht der Vierer um Sänger David Kuri. Die
Braunschweiger machen ihre Sache aber sehr gut, und im
Vergleich zu vielen ihrer musikalischen Kollegen, die
sich versuchen im traditionellen Metalsektor eine
Scheibe abzuschneiden, machen Booze Control viel mit der
Spielfreue wett. Ob mit dem Titeltrack, «Attack Of The
Axeman» oder «The Nameless», die Gitarren riffen, die
Melodien passen und die Songs wissen zu überzeugen. Auch
wenn dabei vielleicht die Stimme eher "monotoner" Art
ist, aber sie passt wie der berühmte Arsch auf den
Eimer, bei diesen coolen Metal-Tracks. Die Jungs
versuchen auch mit Abwechslung zu gefallen (tolle
Soloparts bei «Cydonian Sands») und lassen dabei den
Bleifuss bei «Of The Deep» mal weg und gehen schon fast
über in eine leichte epische Führung. Im krassen
Gegenzug rollt «Slaying Mantis» wie ein D-Zug über den
Hörer hinweg und hinterlässt keine Gefangenen. Mit den
doppelläufigen Gitarrenparts bei «Thanatos» erinnert
vieles (logischerweise) an alte Iron Maiden. Nach vier
Independent-Veröffentlichungen ist «Forgotten Lands» ein
guter «Erstling», der alle Metal-Fans zwischen Judas
Priest und Blind Guardian, wie auch Riot und Testament,
interessieren, wenn nicht sogar begeistern könnte. Darum
unbedingt antesten. Tinu
 Punkte:
7.5 von 10
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STONECAST - I Earther (CD) Pitch
Black Records
Was passiert, wenn man Iron
Maiden und Blind Guardian vermischt und eine Prise
Pretty Maids dazugibt? Etwa so, wie es die Vorstellung
ahnen lässt, klingt das dritte Studioalbum dieser Heavy
Metal Truppe aus Marseille. Die recht junge Band weiss
genau, wie man die Genialität der besten Bands aller
Zeit zum Verschmelzen bringt. Mit neun gut durchdachten
Songs bieten die Franzosen einen der interessanteren
Longplayer des Jahres (meine Meinung). Zurücklehnen und
geniessen oder Kopf runter und headbangen? Schwierige
Entscheidung. Ein Wenig vom Beidem vielleicht. Sowohl
für Fans des klassischen Heavy Metal wie auch für die
Anhänger des Power Metal absolut zu empfehlen. In der
Länge gut bemessen, ist dieses Album weder zu viel noch
zu wenig. Alles in allem eine gute Abwechslung für die
Ohren, ohne wirklich etwas ganz Neues oder ganz Altes zu
Hören. Ein guter Kompromiss. Mona

Punkte:
7.5 von 10
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ROGERS - Mittelfinger Für Immer
(CD)
Century Media/Sony
Unsere Metal Factory-Cheffe Roxx
hat sich mit dieser Review-Zuteilung einen Scherz
erlaubt (Ja, hat er. Anm: Roxx). Wenn ein Roger über
eine Band namens Rogers schreibt, dann kann seine
Meinung wohl nicht so schlecht sein. Ist sie auch nicht.
Der Deutschrock aus Düsseldorf klingt durchaus
ansprechend und wird seine Freunde finden. Das vierte
Album ist textlich sehr ernsthaft, behandelt viele
Probleme und verbreitet trotz fröhlicher Melodien eine
eher düstere Atmosphäre. In den Reimen ist eine grosse
Wut auf vieles zu erkennen. Es wird aber nicht stumpf
geflucht, sondern durchaus auch tiefgründiger
Hinterfragt. Über die ganze Albumlänge wünschte ich mir
aber mal ein wenig Selbstironie oder sonst welchen
Spass. Gibt man dem Album ein wenig Zeit, offenbaren
sich Hymnen, die besonders live viel reissen könnten.
"Mittelfinger Für Immer" ist ein ansprechendes Album,
das seine Zuhörer finden wird. Für den ganz grossen Wurf
reicht es aber noch nicht. Trotzdem sollte man die Band
weiterhin im Auge behalten, denn wer die
Deutschrock-Szene-Primusse kennt, wird auch ein Ohr für
Rogers haben. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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VIRCOLAC - Masque (CD) Dark Descent
Records
Yay, was scheppert mir da in
meine gut und brachial gepflasterten Gehörgänge? Es ist
der erste, vollständige Longplayer des irischen Trios
aus Dublin, welches seit 2013 emsig an ihrem Death-Metal
feilen, der unmissverständlich klar an die
skandinavischen Glaubensbrüder des Death-Metal angeleiht
ist. Will schreiben, so kommen mir sogleich die ganz
alten Entombed in den Sinn (in der Stilart) oder dann
die Herren von Dismember (song- wie auch
produktionstechnisch). Auf 'Masque' zelebrieren die
Inselbewohner jedoch schon ihre Eigenständigkeit, sind
in der Öffnung ihrer Songstrukuren schon offener als
besagte Bands, lassen auch oft überraschende Elemente
reinpfeffern und scheuen sich nicht, vom Death-Metal in
den Black-Metal zu wechseln und wieder back zu gehen.
Auch leichte Dissection-, Venom- und Bathory-Anleihen
sind nicht von der Hand zu weisen, zeigt aber auch die
Offenheit von Vircolac - bedeutet auf rumänisch
'Werwolf' - welche sie stets immer und überall
einfliessen lassen. Nochmals, die Produktion ist nicht
druckvoll, also eher 'old-school'-mässig, jedoch kommt
diese überraschend auch wieder klarer daher, als manche
ältere Produktion selben Kalibers. Ja, Technik und
Fortschritt sei dank, sollte auch mal gesagt werden.
Nun, der Vierer schiebt gesangtechnisch klare, von
geshouteten bis gescreamten Sangeskünsten von sich. Der
Bass wummert und schepptert wie zu guten alten
Venom-NWOBHM-Zeiten. Die Drums sind abwechslungsreich,
mal mid-tempo-mässig, dann beinahe speedig und
double-bass-lastig und stets in einem groovigen Modus
gehalten. Die Klampfe ist beinahe dumpf gehalten, rifft
sich jedoch formidabel durch die abwechslungsreichen 7
Songs, mal akustisch, mit leicht verzerrtem Sound, dann
wieder im riffigen NWOBHM-Venom-Style oder eben den
Bathory-Style, um als Vergleich herzuhalten, soliert
zünftig und kurz, ohne auf Melodien zu verzichten. Ist
wahrlich eine interessante deathig-blackige Mischung von
Vircolac. Ein geniales Cover-Artwork, welches mein
Faible eindeutig höher schlagen lässt, welches ich sogar
nur deren Deutung an meine Wohnungswand zimmern würde
und dieses in einer speziellen Stimmung zusätzlich noch
aus- und beleuchten würde, rundet auch diesen Output
zustimmend ab. Sehr interessantes Debütwerk irischer
Interpretation von Nicht-Folkmusik. Leopold

Punkte:
7.5 von 10
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GATEKEEPER - Grey Maiden (EP)
Cruz Del Sur Music Das CD-Cover passt sehr gut
zum Sound dieser EP mit vier Liedern. Die Kanadier
Gatekeeper würzen ihren Heavy Metal denn auch immer
wieder mit epischen und folkigen Elementen.
Songwriterisch sind die drei Eigenkompositionen und das
Cover auf ansprechendem Niveau. Durch den speziellen
Gesang wirken Gatekeeper eigenständig, aber gleichzeitig
zu wenig massenkompatibel. Ein Fluch, aus dem sie wohl
nur schlecht rauskommen. Mit "Richard III" haben sie ein
Lied aufgenommen, das von den Walisischen
Heavy-Metallern Tredgar stammt. Diese waren zwischen
1982 und 1992 aktiv und brachte es auf ein Album und
diverse Split-Tonträger. Auch dieses Lied lässt sich
durchaus hören. Es geht in die gleiche Kategorie wie die
Eigenkompositionen. Gut, aber nicht gut genug für eine
Weltrevolution. Unter dem Strich klingen Gatekeeper auf
dieser EP so, wie sie schlussendlich sind. Wie eine
Untergrundband, die es auch bleiben möchte. Roger
W.

Punkte:
keine Wertung
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USURPER - Lords Of The Permafrost
(Blue Vinyl) Soulseller Records
Nach dem tollen
"Cryptobeast"-Album von 2005 wurde es ruhig um die 1993
gegründete Death/Thrash-Institution aus Chicago. Schade,
denn die Jungs sind metal as fuck. Die Mischung aus
Manowar, Celtic Frost (Ugh!) und Bolt Thrower ist nahezu
einzigartig und zielt bei aller Clichée-Erfüllung stets
kraftvoll aufs Herz. Aber Usurper sind nach acht Jahren
Inaktivität seit 2015 endlich wieder zurück, machen
erfreulicherweise (leicht gemässigt) dort weiter wo sie
aufgehört haben und hissen erneut die Flagge der Essenz
des Metals als ob kein Tag vergangen wäre. Meistens
midtempolastige Banger ohne Schnörkel oder unnötigen
Gugus, old school Riffs mit hörbarem Bass, ein
Songwriting direkt aus dem Bauch, eigentlich oft gehört
aber irgendwie immer wieder schön. Songs wie "Skull
Splitter", "Cemetary Wolf" oder "Warlock Moon" sprechen
ihre eigene Sprache, der Verstand setzt nach spätestens
zwei Tracks aus und wird durch etwas Primitiveres,
Angenehmeres, Willkommeners als dem Alltag ersetzt.
Reinhören! Hardy

Punkte:
7.5 von 10
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DUN RUNGILL - Welcome
(Colored LP) Argonauta
Records
Allen Doomjüngern und
Doomjüngerinnen unter euch sollten The Order Of Israfel"
sicher ein Begriff sein und genau diese Band hat sich im
September 2017 eine Auszeit gegönnt. So hatte die
Rhytmussektion, namentlich Patrik Andersson Winberg
(Bass) und Hans Lilja (Drums), natürlich freie
Kapazitäten und hat die Gelegenheit beim Schopfe
gepackt, um mit alten Bekannten die Band Dun Ringill zu
gründen. "To The Fun Fair Horror Time Machine" ist schon
mal Doom von der besten Güteklasse. Dieser Song schleppt
sich über 9 Minuten durch die Botanik und wartet mit
herrlich garstigen Vocals auf. Der Einsatz von Flöten
verleiht dem Ganzen noch einen folkigen Anstrich.
Richtig zur Sache geht es mit "Black Eyed Kids" und man
wagt sich über die Doom-Grenzen hinweg. Nun heisst es,
abbangen zu geilem Heavy Metal! Auch der Flötenspieler
darf wieder seinen Senf zur Musik geben, was dem Song
kurzzeitig ein wenig den Atem raubt. Garstiger und
unfreundlicher, wird es mit "Open Your Eyes (And See The
Happiness And True)", aber zugleich auch folkiger, was
die akustischen Gitarren, die Lagerfeuer-Atmosphäre
verbreiten, unterstreichen. Ein Song, der wie gemacht
scheint, für einen vergnüglichen Abend im Pub des
Vertrauens! Mystisch beginnt "The Door" und Dun Ringill
spielen nun traditionellen Heavy Metal. Leider gibt es
nach der Hälfte des Songs ein Break, das dem Song
sämtliches Blut aus den Venen pumpt! Zum Schluss nimmt
der Song noch einmal ein wenig Fahrt auf und kann durch
ein geniales Gitarren-Solo glänzen! "Snow Of Ashes"
lässt es vom Himmel regnen und wird zusätzlich von
Donner begleitet. Nachher folgt lauwarmer Doom, der mich
leider nicht aus den Latschen kippen lässt. Das
Schlusslicht "The Demon Within" kommt mit Elfengesängen
und mit Doom ab der Stange, der leider keine Höhepunkte
für sich verbuchen kann. Dieses Album ist nicht der
grosse Wurf und bei der starken Konkurrenz, ist es gut
möglich, dass dieser Release schnell in Vergessenheit
geraten könnte!! Roolf

Punkte:
7.5 von 10
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ERADICATOR - The Atomic Blast
(Re-Release CD) Green Zone Music Hier mal ein
interessanter Re-Release einer teutonischen
Thrash-Metal-Combo aus dem Sauerland, gemäss Biographie,
aus Lennestadt in Nordrhein-Westphalen. Im Jahre 2004
nahm man die Bandgründung vor, here we are already. Der
erstmalige Release fand im Jahre 2009 statt und 'The
Atomic Blast' zeichnete damals den ersten, vollständigen
Longplayer dar, nebst einer vorangegangenen EP und danch
zwei weiteren, vollständigen Longplayern und einer
Compilation auf 'Thrashed Vol. IV'. Nun gut, welchen
Thrash-Metal zelebrieren uns denn Eradicator? Der
deutsche Vierer kombiniert straighten, midtempo-lastigen
Thrash mit teils speedigen Elementen auf den 13 Tracks.
Moment, das Original im 2009 hatte 9 Songs ... Aha, man
ging prompt nochmals ins Studio, knallte 4 neue Tracks
noch dazu, um diesen Vinyl-Release zu realisieren. ...
Aha, bei diesem Release handelt es sich hierbei um einen
limitierten (250 Exemplare) Vinylrelease des
Debütalbums. Well, präsentiert wird Thrash-Metal im
Stile von Destruction, Necronomicon, etwas Sodom und
Konsorten. Man spürt förmlich den moshigen wie auch
straighten Thrash-Metal hervor. Die Gitarren riffen sich
wunderprächtig durch die Stakkato-Akkorde, gepaart mit
geschraffelten Momenten. Die Soli sind kurz, heftig,
melodiös oder dann mal einfach slayer-like shreddend
durchgeraffelt. Der Bass kommt stets sauber rüber, so
passt und hört man diesen auch wunderbar heraus. Die
Drums double-bassen, straight moshig preschend und
treibend, gnadenlos, pausenlos. Die Vocals sind in den
typischen Thrash-Shouts-Modi gehalten, ebenfalls immer
verständlich. Man wählte ebenfalls ein neues, passendes
Cover-Artwork hinzu und die Produktion kommt sehr
'trocken' und sauber rüber. Alles in allem, eine gute
Investition in eine interessante Combo. Leopold

Punkte:
keine Wertung
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EARTH MESSIAH - Ouroboros
(CD)
Argonauta Records
Aus Göteborg in Schweden kommen
Earth Messiah und präsentieren an dieser Stelle ihr
Debüt-Album "Ouroboros". Mit dem gleichnamigen
Titeltrack "Ouroboros" wird die Reise zu einem
unbekannten Ziel aufgenommen. Dieser Song verrät
überhaupt nichts, was uns noch erwarten wird. Für die
Einen ist es ein Instrumental und für die Anderen
einfach das längste Intro dieser Welt, mit über 4
Minuten Spieldauer! Gut abgehangener Stoner Metal, jetzt
sogar mit Sänger, wird mit "Escape From Reality"
geboten. Nicht einzigartig, aber groovig ohne Ende! Im
Zeitlupen-Tempo geht es mit "Attention" weiter und
irgendwie hat man das Gefühl, diesen Song auch schon mal
gehört zu haben. Sicher, das absolut gut und geil
gespielt, nur die eigene Identität fehlt. Zur Sache geht
es mit "Trouble Child und man muss mit dem Fuss
mitwippen, so packend ist der Song. Ein weiteres
Groove-Monster haben Earth Messiah mit "In The Darkness"
erschaffen und dieser Song brennt live sicher
lichterloh! Auf Sparflamme und sehr behutsam, kommt
"I'Am" daher und ist kein Ausrufezeichen auf diesem
Album. Das Rad wird auch mit "Queen Of The Land Of
Tomorrow" nicht neu erfunden, wenigstens groovt dieser
Song ohne Ende! Mit "Always Remember" wird Alltägliches
geboten und setzt leider keine spezielle Duftnote! Ein
Song, an den man sich kaum erinnern wird. Das Album
neigt sich mit "Father Of Fire" dem Ende hin und auch
dieser Song gehört in die Kategorie der gewöhnlichen
Songs. Ein Album, das gefällig dahin plätschert, aber
leider über wenig eigene Identität verfügt!! Roolf

Punkte:
7.5 von 10
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WINDSWEEPER – The Onlooker (Digipak) Seasons of
Mist/Irascible Windsweeper ist eine klassische
Black Metal Band. Es existieren keine Bandfotos, sie
geben weder Interviews noch Live Auftritte und natürlich
sind auch keine Namen bekannt. Genau so klassisch sind
natürlich dementsprechend auch ihre Werke, welche
weltweit stark limitiert sind. Es existieren genau 1000
CD Kopien und Vinyl sind es knapp ein Drittel davon. Das
Aufziehen einer Spieluhr leitet in das neueste Werk ein,
die Klänge sind natürlich verstimmt aber insgesamt ist
es eigentlich eine schöne Melodie, welche das Intro
ausmacht. Weniger schön ist hingegen der Übergang zum
nächsten Song „Stargazer“. „Schlag ins Gesicht“ trifft
es wohl am besten. Ansonsten ist aber nicht viel an
diesem Stück auszusetzen; harte Riffs treffen aud
rasende Drumms und krächzenden Gesang. Das Bild des
Black Metals ist komplett. So geht das dann auch weiter
und zieht sich durch das komplette Album hindurch.
Einmal etwas schneller, dann wieder etwas langsamer. Mal
mit Gesang und dann wieder nur instrumental. Aber der
Grundstil bleibt gleich, was mich ein wenig stört, denn
meiner Meinung nach hätte es einen Zwischenteil
vertragen, welcher einen Kontrast zum Rest der Musik
schaffen würde, denn so klingt das Ganze in meinen Ohren
doch etwas monoton. Rasend, brutal, bösartig. So
beschreibt man das jüngste Werk der ukrainischen Black
Metal Band wohl am besten. Für alle die der rohen Musik
verfallen sind wohl perfekt gemacht, aber diejenigen,
die gerne etwas Spielereien und Akzente geniessen, hören
wohl besser erst in das Album hinein. Zoé

Punkte:
7.3 von 10
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ROULETTE - Now! (White Vinyl) Black Lodge Records Die
Geschichte von Roulette reicht bis ins Jahr 1985 zurück.
Die Band wurde damals von ehemaligen Members von
Overload, Red Skies und The Kaza in Sundvall im
Ikea-Land Schweden gegründet. Nebst umfangreichen
Live-Aktivitäten hielt sich die Studioarbeit mit drei
Singles bis ins Jahr 1990 aber stark in Grenzen. Als es
dann auch mit dem ersten Longplayer nicht klappen
wollte, war man in den folgenden Jahren als Def
Leppard-Coverband unterwegs. Das erste richtige Album
erschien dann erst 2010. Aussagekräftiger Titel: "Better
Late Than Never". Nun wird die Formation mit der neuen
Scheibe "Now!" vorstellig. Man widmet sich dem AOR und
Melodicrock, tendiert dabei aber schwer Richtung
Stadionrock. Die ganze Geschichte wird von den
Protagonisten äusserst versiert angepackt. Die
langjährige Erfahrung macht sich positiv bemerkbar.
Ebenso ist der satte Sound hoch zu gewichten. So klingt
man öfters und logischerweise nach Def Leppard, aber
auch nach neueren Europe. Was in den Ansätzen
interessant klingt, scheitert aber in der Nachhaltigkeit
des Songmaterials. Die grossen Hooks bleiben aus, die
wiedererkennbaren Songstrukturen fehlen. Die Band und
ihr Werk bleiben in der Durschschnittlichkeit hängen.
Chris C.

Punkte:
7.3 von 10
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OREYEON - Ode To Oblivion
(LP) Heavy
Psych Sounds Records
Neues Label, neuer Name, neues
Glück. Irgendwann vor, während oder nach dem Signing bei
HPSR haben die Italiener Orion entschieden sich in
Oreyeon umzubenennen. Mit dem nur augenscheinlich
komplexeren neuen Namen (denn die Aussprache bleibt
identisch) geht auch eine leichte musikalische
Kurskorrektur einher. Verglichen mit dem 2016er Debüt
"Builders Of Cosmos" versucht man hier aus dem Stoner
Rock-Korsett auszubrechen und etwas ausgefeilter ans
Tageswerk zu gehen, was den Gesamtsound in eine
progressivere Space Rock - Richtung lenkt. Der richtige
Schritt, wie ich meine, denn das gibt den auf weiten
Strecken instrumental gehaltenen Tracks eine ganz neue
Tiefe. Und dass die Jungs vorwiegend über ihre
Instrumente sprechen, werte ich als bewusstes Kalkül.
Tatsächlich ist der Gesang von Bassist Richard Silvaggio
zwar treffsicher aber eher unspektakulär, insofern macht
es durchaus Sinn, den Instrumenten viel Entfaltungsraum
zu lassen und den Gesang eher punktuell einzusetzen.
Zwar geben die Jungs Black Sabbath (welch Überraschung)
als grossen Einfluss an, aber wirklich hörbar macht sich
das nicht, denn Oreyeon klingen eigentlich sehr
eigenständig. Irgendwie haben sie dem typischen Stoner
Rock - Groove eine ganz eigene Art der Melodieführung
hinzugefügt, die sich irgendwo zwischen Doom und
Progressive Rock einordnet. Besonders dann, wenn Richard
Silvaggios Gesang gedoppelt wird, ergeben sich durch die
sehr charakteristische zweite Stimme überaus markante
und interessante Stimmungen, auf die man in dieser Form
und Vollendung nur selten trifft. Insofern muss ich
schlussfolgern, dass Oreyeon mit ihrem Zweitling ein
wirklich interessanter Wurf gelungen ist, welcher der
weiten Welt des Stoner Rock, Space Rock und Heavy Psych
einen weiteren Farbtupfer hinzufügt, was heutzutage
eigentlich keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Mirko B.

Punkte:
7.1 von 10
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STAHLMANN - Kinder Der Sehnsucht
(Digipak)
AFM Records/Musikvertrieb
Stahlmann haben sich in den
letzten Jahren in der NDH-Szene einen Namen gemacht. Die
Göttinger Kombo steht für schnörkellosen Deutschrock mit
brachialen Gitarren und elektronischen Elementen.
Vergleichen lässt sich die Band am ehesten mit
Eisbrecher oder auch Megaherz. «Kinder der Sehnsucht»
ist mittlerweile schon das sechste Album der Deutschen.
Die Musik ist reifer geworden, doch leider auch deutlich
weniger mitreissend als noch auf den Vorgängern. Während
auf «Quecksilber» (2012) und dem Nachfolger «Adamant»
(2013) noch viele tanzbare schwarze Hymnen zu finden
waren, liegt nun der Fokus weit mehr auf Deutschrock.
Das mag daran liegen, dass die Band in den letzten
Jahren diverse Wechsel im Line-Up durchgemacht hat - das
verändert den Sound natürlich. Martin Soer, Frontmann
und Mastermind hinter Stahlmann, ist das einzig
verbliebene Mitglied aus den Anfangstagen. Fast schon
ironisch also, dass das neue Album sich thematisch um
Freundschaft dreht? Highlights sind der Opener «Vom
Himmel verloren», das eingängige «Wahrheit oder Pflicht»
sowie der Titeltrack «Kinder der Sehnsucht». Diesmal ist
übrigens auch ein Duett mit Blue May Rose mit von der
Partie: «Wenn Du Gehst» heisst das gute Stück und ist
eine sehr klassische Ballade, fast schon ein wenig
kitschig/poppig, aber doch schön. Fazit: Ich bin ein
wenig enttäuscht von Stahlmanns neustem Silberling und
trauere leise den alten Tagen nach. Das Album ist nicht
schlecht, aber mir fehlen einfach die mitreissenden
Hymnen, das Feuer und die Freude von früher. «Kinder der
Sehnsucht» ist reifer als seine Vorgänger, doch für mich
ist irgendwie einfach die Luft draussen. Vielleicht bin
ich aber auch ein bisschen zu nostalgisch veranlagt, um
diesen Wandel richtig wert zu schätzen...
Patricia H.

Punkte:
7.0 von 10
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IN FLAMES - I, The Mask (2
LPs) Nuclear
Blast/Warner
Die Diskussions-Wellen
überschlagen sich schon wieder vor der Veröffentlichung
des mittlerweile 13. Studioalbums von In Flames. Bereits
bei ihrem letzten Album "Battles" haben viele Leute die
Schweden endgültig beerdigt, was die Erwartungen an "I,
The Mask" eher tief hält. Aber siehe da, Fridén und Co.
liessen sich noch nicht vollends die Narrenkappe
aufsetzen und zeigen sich modern, aber nicht poppig.
Tatsächlich startet "I, The Mask" recht fulminant.
"Voices" und der besagte Titeltrack preschen nach vorne
und münden in Refrains, die im positivsten Sinne
eingängig sind. Trotz der typischen In Flames-Riffs, die
schon seit Jahren keine Überraschung mehr darstellen,
muss man der Band zugestehen, dass sie sich ihr Händchen
für Songdynamiken und einprägsame Melodien bewahrt hat.
Die Gesangsstimme sowie die Shouts von Anders Fridén
haben auch auf ihrem neuesten Werk grossen
Wiedererkennungswert. Mit "(This Is Our) House" wird es
hörbar experimenteller und Fridén schreit mit einer
Horde schwedischer Kindergartenkinder um die Wette,
bevor der Song in ein Riff übergeht. "We Will Remember"
und "In This Life" sind danach in dieselbe Ecke zu
stellen und sind als solche schon fast Mainstream-Radio
tauglich. In Flames wollen aber genau so sein wie sie
sind und deswegen erhält Fridén auch die Freiheit,
Freddie Mercury-Jauchzer anzustimmen wie in "All The
Pain" und über Akustikgitarren und Streicher hemmungslos
zu schmachten wie bei "Stay With Me". Über das ganze
Album gesehen muss man leider sagen, dass auch "I, The
Mask" ab der Hälfte extrem schwächelt und die
angelaufene Party ziemlich schnell zum Stillstand
bringt. Göteborg-Legenden hin oder her, über ein
Mittelmass kommen In Flames, ob gewollt oder nicht,
leider nicht hinaus. Oliver H.

Punkte:
7.0 von 10
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BLACK LUNG - Ancients
(Colored LPs) Ripple
Music
Das Trio aus Baltimore (ein
Drum, zwei Gitarren, kein Bass) gehört zu jenen
typischen Underground - Vertretern, die sich gut hörbar
dort wohl fühlen, wo sie sind und keine glaubhaften
Anstalten machen, von dort ausbrechen zu wollen. Dort,
das ist der musikalische Untergrund, in dem verglichen
mit dem grossen Rock'n'Roll-Zirkus alles etwas kleiner
und feiner ist. Als Nebenprojekt der Stoner-Rocker The
Flying Eyes ins Leben gerufen, fabrizieren die drei
Musikanten doomig - mysteriöse Songs, die weniger durch
Melancholie -, welche glücklicherweise zum Bedauern
aller Kitschliebhaber nur sehr wohldosiert eingesetzt
wird, als vielmehr durch stimmige Atmosphäre überzeugen
und zuweilen regelrecht faszinieren. Mögen die Riffs und
die Soli noch so simpel und repetitiv sein, sie wirken.
Das tun sie, weil der Gesamtsound trotz des fehlenden
Basses (dessen knurrenden Klang ich dennoch schmerzlich
vermisse) durch den geschickten Einsatz von Hall schön
sphärisch wirkt, und vor allem weil der Gesang von Dave
Cavalier trotz der melancholischen Grundfärbung bar
jeglicher Weinerlichkeit ist. Ich würde sogar so weit
gehen und behaupten, dass die Songs von Black Lung fast
zu dicke Eier haben, um wirklich dem Doom Rock nach dem
heutigen Verständnis zugeordnet werden zu können.
Vielmehr orientieren sie sich an der alten bis ganz
alten Schule, die dem Genre weit mehr Freiheiten gönnte
als das zeitgenössische Doom-Dogma, und sie lassen hier
und dort sogar selige Erinnerungen an die finstersten
Momente in der Diskografie von Pink Floyd wach werden.
Insgeheim hoffe ich trotz all des Lobs, dass sich das
Trio die Sache mit dem Bass doch noch anders überlegt,
ich werde mich mit diesem "tief gestimmte Gitarren
ersetzen den Bass" - Ding nie anfreunden können. Wer
sich daran nicht so stört wie ich, soll sich mal
"Badlands" oder "Dead Man Blues" anhören, das ist
wahrlich Black Lung in Reinkultur. Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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CRYPT TRIP - Haze County
(LP) Heavy
Psych Sounds Records
Huch, was vernehmen da meine
Ohren, eine Pedal-Steel Guitar? Gehen jetzt Crypt Trip
plötzlich den kommerziellen Weg des Country Rock? Das
lässt jedenfalls der Opener "Forward" ("Forward"? Ich
würde eher sagen "Backward"!) des texanischen Powertrios
vermuten. Und leider findet dieses schreckliche
Instrument in Songs wie "Wordshot", "Pastures" oder ganz
schlimm in der astreinen Country - Schmonzette "Ounce
Blues" immer wieder Anwendung, womit fast die Hälfte der
Songs auf dem neuen Album bei mir somit nur auf recht
zurückhaltende Gegenliebe stösst. Und die andere Hälfte?
Die ist Crypt Trip in Reinkultur. Experimentierfreudig
(in eine andere Richtung!) und traditionsbewusst
zugleich, loten die drei Musiker wieder mal die Grenzen
des Machbaren innerhalb des Heavy Psych - Universums aus
und toben sich diesmal irgendwie in Richtung The Who im
Allgemeinen und ihrer Rock Oper "Tommy" im Speziellen
aus. Nicht, dass die drei Amis den unberührbaren Göttern
aus Grossbritannien irgendwie das Wasser reichen
könnten, aber in den restlichen fünf Tracks höre ich
immer wieder Details und ganze Passagen, die diese quasi
als Outtakes der wegweisendsten Rockoper aller Zeiten
durchgehen lassen könnten. Und dass man im Solo zu "Free
Rain" ganz dezent Ted Nugent zitiert, bzw. sein Solo in
"Stranglehold", um gleich danach wieder in
lockerflockige Jamstimmung umzuschlagen, macht mir die
Band sofort wieder sympathisch. Der Mut zum
musikalischen Ausbruch ist den Herren also geblieben,
sie vermögen auf ihrem dritten Langdreher immer noch zu
überraschen, und zwar positiv, wodurch sich "Haze
County" punktemässig auf Augenhöhe mit dem Debüt
"Rootstock" platziert. Das nächste Mal einfach etwas
weniger würzige Landluft schnuppern und sich etwas mehr
auf die Rock'n'Roll - Wurzeln besinnen, OK, Jungs?
Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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HOLDING ABSENCE - Holding Absence (CD) Sharptone
Records/Warner Die Truppe aus Cardiff (Wales) ist
bislang ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Der Fünfer
spielt Post Hardcore, und die Jungs sind derart frisch
im Geschäft, dass sie noch in keinem Metal-Archiv
auftauchen. Ihr Debüt "Holding Absence" war über die
zwei letzten Jahre in Arbeit und wird jetzt durch
Sharptone veröffentlicht. Das Album mit seinen elf
Tracks ist zwar nicht schlecht, kann aber durchs Band
weg nicht vollends überzeugen. Emotional kommen die
Songs dort an, wo sie ankommen sollen, doch wirklich
anspruchsvoll ist doch einfach anders. Die Songstruktur
ist übers Album hinweg sehr einfach gehalten und wirkt
deshalb auf Dauer recht eintönig. Das gesamte
Soundkonzept von Holding Absence steckt noch etwas in
den Kinderschuhen. Der Musik fehlt es noch an Ecken und
Kanten. Auch das Songwriting, Gesang und die
Instrumentalarbeit wirken nicht optimal aufeinander
abgestimmt. Die Cleanvocals beherrscht Lucas Woodward
einwandfrei, wenn es allerdings in härtere Gefilde geht,
klingt es zeitweise etwas angestrengt. Die Briten
benötigen wohl insgesamt einfach noch mehr Zeit, ihren
eigenen Weg zu finden. Sie haben definitiv gute Ansätze
und deshalb die Chance verdient, ihr Können weiter zu
entwickeln. Wer aber doch bereits jetzt Bock hat,
Holding Absence zu supporten, der darf gerne ein Ohr
riskieren und sich ehrliche und aufrichtige Musik
reinziehen. Oliver H.

Punkte:
6.9 von 10
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BUS - Never Decide (CD) RidingEasy Records BUS
(das ist eigentlich ein Kürzel und steht für "Bus the
Unknown Secretary") ist ein "Rock'n'Heavy Roll" -
Quartett aus Athen, zu dessen Einflüssen derart
unterschiedliche Bands wie The Beatles, MC5, The
Stooges, Alice Cooper, Sex Pistols, Iron Maiden, Judas
Priest, Mercyful Fate, Sepultura, Entombed, The Melvins,
Nirvana, Electric Wizard, Orange Goblin und noch viele
andere mehr gehören. So weit, so verwirrend, denn genau
diese mannigfaltigen Einflüsse lassen die vier Hellenen
auch ziemlich unbekümmert in ihre Songs einfliessen, was
bei mir immer wieder zu kleineren Irritationen führt.
Solange sie den NWOBHM ("Moonchild", "Into The Night",
"Evil Eyes") bzw. Doom - Hammer ("The Hunt", "Lucifer"),
kreisen lassen, ist des Rezensenten Welt noch in
Ordnung. Aber sobald das Material etwas zu weit über den
Tellerrand hinwegguckt, weiss ich nicht mehr so richtig,
was ich davon halten soll, denn dann wird mir der Spagat
zwischen Doom und Metal einerseits, Stoner Rock ("You
Better Come In You Better Calm Down"), irgendwie etwas
Alternativem ("First Life Suicide") und (fast) Horror
Punk ("I Buried Paul") andererseits einfach zu gross.
Zugute halten muss ich der Band allerdings, dass sie es
trotz der ganzen Heterogenität schafft, immer wie sie
selbst zu klingen, man hat also wenigstens nie den
Eindruck, auf dieser Scheibe seien verschiedene Truppen
zu hören, soviel eigene Erkennungsmerkmale bringen BUS
dann doch mit. Dennoch muss man sich damit anfreunden
können, dass die vier Athener wahrscheinlich auch
weiterhin in den Stilen die sie mögen herumwildern
werden, was auch völlig OK ist. Naturgemäss ist es
allerdings ebenso OK, dass das nicht allen gefallen
muss, aber ich denke, damit können die Jungs gut leben.
Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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LE BUTCHERETTES - biMENTAL
(LP) Rise
Records
Ich mag die Elsässer. So richtig
kennengelernt habe ich sie, als ich vor über 30 Jahren
begonnen habe in der Basler Chemie zu arbeiten. Sie sind
humorvoll, herzlich, und sie haben mich mit dem Amer
Bière bekanntgemacht. Das ist ein Orangenlikör, der in
gemässigter Dosis einem frischen Bier beigemischt wird
und neben dem Erleben erhöhter Gaumenfreuden auch dafür
sorgt, dass der Alkohol noch schneller in die Birne
knallt. Da dieser eher beruhigend auf mich wirkt, sollte
sich diese Band für dessen Existenz bedanken, denn davon
hatte ich schon eine gesunde Portion intus, als ich
diese Rezension geschrieben habe. Wer sich jetzt fragt,
was das Ganze einleitende Gelaber soll, muss wissen,
dass ich mit diesem ganzen pseudointellektuellen Post
Punk Gedöns absolut nichts anfangen kann. Le
Butcherettes ist eine mexikanische Garage Punk (gemäss
Wikipedia, was das auch immer sein mag) Band, in deren
Zentrum ganz klar die überaus charismatische Sängerin
Teri Gender Bender steht. Das Ganze hat natürlich
absolut nix mit Metal zu tun, sondern empfinde ich eher
als avantgardistisch-experimentellen Alternative Rock in
der Tradition von The Velvet Underground, zuweilen
versetzt mit Beatles'scher Psychedelik und zappaeskem
Wahnsinn. Und obwohl ich mir niemals im Leben eine
Scheibe dieser Truppe kaufen - oder ein Konzert
derselben besuchen würde, muss ich sagen, dass sie
irgendetwas an sich hat, das sie interessant macht. Ist
es der eigenständige Sound? Oder eher die Ausstrahlung
von Vorturnerin Teri Gender Bender, die mich in ihrer
Attitüde immer wieder an den jungen David Bowie
erinnert? Wahrscheinlich ist es beides, denn obwohl die
Musik von Le Butcherettes so gar nicht die meine ist,
vermag ich es nicht ohne schlechtes Gewissen "biMENTAL"
mit Spott und Häme zu überschütten, denn am Ende des
Tages ist auch sie nichts anderes als ehrlicher
Rock'n'Roll. Aber damit ich es nochmal in aller Klarheit
erwähnt habe: Wahrscheinlich hat der Amer Bière
entscheidend zu dieser konzilianten Rezension
beigetragen. Mirko B.

Punkte:
6.8 von 10
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HELLNITE – Midnight Terrors
(CD)
Sliptrick Records
Die kanadische Heavy Metal Band
Hellnite veröffentlicht ihr erstes full-length
Studioalbum. Leader Paolo Balmar liess seinen Ideen
freien Lauf und kombinierte diverse Stilrichtungen zu
einem energiereichen und wallenden Album. Die Musik ist
geprägt von treibenden, rasanten Gitarrenriffen, meist
im Classic Heavy Metal Stil, und abwechslungsreichen
Instrumental-Parts, in denen Platz für Progressive,
Thrash und teils Punk Einlagen geschaffen wird. Die
markanten Gitarrenriffs, welche meist dumpf und brachial
unter die Haut gehen, werden mit diversen Variationen
ausgeschmückt und so entwickelt sich jedes Lied im
Verlauf weiter, was eine spannende Dynamik durch das
Album erzeugt. Das Schlagzeug verleiht zusätzlich Schub
und treibt die Musik Hellnites vor sich hin. Somit wird
die durch die Riffs erzeugte Energie nochmals
unterstrichen und lässt Heavy Metal Liebhaber aufblühen.
Balmars Gesang ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, denn
von einem wirklichen Gesang kann hier nicht die Rede
sein. Er spricht bzw. “grunzt“ eher vor sich hin, seine
Stimme kann weder als guttural noch als melodiös bzw.
clean bezeichnet werden. Dies ist meist eher störend,
vor allem, weil dadurch die Musik, sobald die Lyrics
einsetzen, flach und monoton wirkt – ich würde die
Vocals als eine zweite Art Perkussion bezeichnen (wenn
vom textlichen Inhalt abgesehen und nur auf die Musik
als Gesamtkonstrukt fokussiert wird). Dazu kommt, dass
in den Liedern nicht zwischen Strophe, Refrain, Bridge
etc. unterschieden werden kann, sondern lediglich
zwischen “mit Gesang“ und Instrumental, wobei die
erzeugte energiereiche Dynamik boomt, sobald die Vocals
verschwinden. Wirklich schade, denn musikalisch hat das
Trio echt was auf dem Kasten! Was noch gesagt werden
muss ist, dass «Midnight Terrors» als Gesamtwerk
betrachtet werden muss, denn die Lieder untereinander
unterscheiden sich in ihrem Aufbau nicht gross, obwohl
jedes in den Zwischenparts eigene Virtuosität aufweist.
Aber auch hier, nur weil mir der Gesang Balmars ziemlich
auf den Keks geht, kann es gut sein, dass andere diesen
schätzen und feiern – also hier ist das Reinhören
definitiv gefragt. Musikalisch – Harter Heavy Metal, der
Wallungen im Blut erzeugt. Sina

Punkte:
6.5 von 10
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HORIZONS EDGE - Let The Show Go On (CD) Fastball Music
Vier Jahre mussten die Fans der Power Metal-Fraktion
Horizons Edge auf ein neues Lebenszeichen warten.
Bereits ihr Debüt "Heavenly Realms" konnte für
Aufmerksamkeit in gewissen Kreisen sorgen - wirklich
Furore machten sie damit aber nicht. Ob es mit ihrem
Zweitling "Let The Show Go On" gelingen wird, ist also
die alles entscheidende Frage. Leider sieht es so aus,
dass es auch mit dem neuen Werk schwierig werden könnte.
Das Hauptaugenmerk liegt auch diesmal auf der Sängerin
Kat Sprouls, die im Gegensatz zu vielen anderen Ladies
auf deutlich andere Art ihre Stimmbänder vibrieren
lässt. Eher im tieferen Bereich angesiedelt kann sie
sowohl den hohen Tönen sowie den tiefen etwas
abgewinnen. Mit Kraft und Stimmgewalt ist sie damit
deutlich das Aushängeschild der Band. Was bei den Vocals
funktioniert wird an Abwechslung beim Sound und im
Songwriting leider ziemlich kaputt gemacht. Fast schon
belanglos dudelt die Musik vor sich hin und lässt
jegliche Eigenständigkeit vermissen. Schnell kommt
Langeweile auf, und zu Enthusiasmus lässt sich wohl
schon ab der zweiten Nummer niemand mehr hinreissen. Da
sind andere australische Bands wie Black Majesty zum
Beispiel eindeutig besser. Vielleicht braucht Horizons
Edge einfach noch eine weitere Runde, um sich auch mit
den restlichen Fähigkeiten auszustatten, die es für eine
tolle Platte braucht. An der amtlichen Produktion, die
übrigens von Bob Katsionis stammt, liegt es nämlich
nicht. Dies gilt auch für den Gesang, der von Primal
Fear-Shouter Ralf Scheepers, der sich auch gleich ein
Duett mit Kat im Titelsong liefert, perfekt umgesetzt
wurde. Ganz schräg wird es allerdings im Bonnie
Tyler-Song "Holding Out For A Hero", der im Original
einfach ein verdammt geiler Rocksong ist, hier aber mit
Zwang versucht wurde, auf Metal zu trimmen. Zu viel
gewollt, zu wenig umgesetzt. Oliver H.

Punkte: 6.5 von 10
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PERVERSOR - Umbravorous (CD) Pulverised Records Es
rumpelt in der Kiste, so kann man diesen Blackened
Death/Thrash Bastard wohl am besten umschreiben. Auf Old
School getrimmt wummern Perversor gnadenlos durch die
Eingeweide. Als alter Sack fühlt man sich dabei
natürlich gleich mal 20 Jahre jünger, ganz ohne Botox
oder kostspieligen Aufenthalt in der Beauty-Klinik, dies
insbesondere, da das Werk über einen räudigen Charme
verfügt und die rohe Schlachtplatte einfach Spass macht.
Die Jungs aus Chile scheren sich dabei einen Dreck um
irgendwelche modernen Trends, und irgendwie spürt man
einfach, dass die Herren die Musik machen, welche ihnen
am Herzen liegt und nicht kommerzielle Ziele angepeilt
wurden. Diese Ehrlichkeit wirkt durchaus erfrischend,
selbst wenn das Material wie aus der 90er Jahre Hölle
tönt. Die Kehrseite an der Medaille ist, "Umbravorous"
unterhält so lange, wie das Werk über den Zuhörer drüber
brettert, denn so bald sich das Adrenalin abgebaut hat,
bleibt ausser dem Schweissgeruch nichts haften. Ein
Sturm im Wasserglas, der schnell wieder vergessen wird
sobald die letzten Töne verklungen sind. Also für die
Ewigkeit wurde "Umbravorous" nicht geschrieben, jedoch
die Ehrlichkeit und die Freude an der Musik, welche in
dem Album steckt, vermisse ich bei so mancher
Hochglanzproduktion. Freunde der Nostalgie dürfen gerne
mal ein Ohr riskieren, dabei spielt es ehrlich gesagt
keine grosse Rolle, welchen der 10 Songs ihr dabei
wählt, denn Perversor brechen mit allen Nummern euren
Nacken.
R.K.

Punkte: 6.5 von 10
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RAINFORCE - Rock And Roll (EP, Digipak) Roxx
Records/Non Stop Music Nanu? Was haben wir denn
da? Eine Schweizer Hardrock-Truppe, die vom
Studio-Lineup her aus nicht weniger als zwei ehemaligen
Musikern (Gitarrist Andy La Morte und Sänger Jordan
Cutajar) sowie dem offiziell noch bei Pÿlon aktiven
Frontmann und Gitarristen Matt Brand besteht. Doch es
kommt noch besser, denn mit Gitarrist Oliver Schneider
fungiert ein weiterer (noch aktiver?) Member der
CH-Doomster (!) als Gastmusiker und last, but not least
taucht gar der ehemalige Pÿlon-Bassist/Keyboarder Jan
Thomas als Livemusiker auf! Auf nicht weniger als sieben
full lenght Alben wurden düstere und zuweilen
melancholische Klänge dargeboten. Die Fangemeinde war
insgesamt, trotz den unbestrittenen Qualitäten leider
stets bescheiden geblieben. Ob das nun mitunter zur
Entscheidung geführt hat, einen ziemlichen Stilbruch
herbei zu führen, muss mal bei Gelegenheit an anderer
Stelle erörtert werden. Rainforce wurde per Definition
als "internationales Hardrock-Projekt" 2015 von Andy La
Morte gegründet, obwohl im Jahr darauf mit «A Lament»
die bisher letzte Scheibe von Pÿlon erschienen ist. 2017
erblickte das Rainforce-Debüt «Lion's Den» das
Tageslicht, von dem ich jedoch trotz ansprechendem Genre
Cover-Artwork keinerlei Notiz nahm. MF-Kollege Crazy
Beat spendete im April vor zwei Jahren 6.9 Punkte, und
ich kann seine damalige Einschätzung zu 100% teilen:
Rainforce besitzen auch beim neusten Wurf «Rock And
Roll» einen gewissen Charme bei vergleichsweise
einfacher Instrumentierung. Die viel zu blutleere Mucke
haut mich jetzt trotz anderer Stimmfarbe von Mr. Cutajar
als Dan McStorace (Ex-Nazareth/Krokus) gar nicht um, und
darum verbleibe ich in diesem Fall weitaus lieber im
Pÿlon-Lager. Rockslave

Punkte: 6.0 von 10
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THE ROYAL - Deathwatch Long
Branch Records/Musikvertrieb Die niederländischen
Metaller von The Royal scheinen recht
experimentierfreudige Burschen zu sein. Nach einem
ersten Erfolg im Heavy Metal Genre versuchen sich die
Jungs an Metalcore. Dieses Genre bleibt paradox, manche
können es, andere versuchen es. Im Fall von The Royal
ist der Versuch durchwegs gelungen, teilweise mit
hörbaren Einflüssen von Melodic Death bekannter
Genrevertreter, lässt sich das Ergebnis angenehm hören,
zwei drei Songs schaffen es sogar, die Aufmerksamkeit
etwas länger zu beanspruchen. Vom Hocker reisst das
Resultat aber trotzdem nicht gerade und die 40 Minuten
scheinen sich ein Wenig in die Länge zu ziehen. Mal
wieder eine Scheibe für die "Abwechslung". Mona
Punkte:
5.0 von 10
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TIM BOWNESS - Flowers At The Scene InsideOut Music
Dies ist das Fünfte Soloalbum des No Man-Sängers Tim
Bowness. Als erstes hört man sofort raus, dass hier
Steven Wilson die Finger mit im Spiel hat. Aber leider
nicht richtig. Alles klingt melancholisch, zeitweise
langweilig und monoton. "The Train That Pulled Away" ist
so einer. "Rainmark" (feat. Jim Matheos) ist auch ein
ruhiger Song, aber der gefällt und der hat was. Glänzt
mit einem tollen Gitarrensolo, das Ganze klingt etwas
nach RPWL. Dem entgegen steht dann das dahin dümpelnde
"Not Married Anymore", sehr langweilig. Auch das
chaotische "It's The World" ist sehr
gewöhnungsbedürftig. "Borderline" meiner Meinung nach
pure Fahrstuhlmusik, gääähn. Und so geht das leider
weiter bis zum Schluss. Na ja, sicher ist Musik
Geschmacksache. und zum Schluss müsst ihr selber
entscheiden, was euch gefällt. Ich finde, das hier ist
mal wieder eine reine Rohstoff-Verschwendung, haltet
euch lieber an die Alben guter Bands, oder an richtige
Steven Wilson-Werke. Sorry, das hier ist "nix gscheits".
Crazy Beat
Punkte:
3.9 von 10
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