Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE UNITY – Pride (Gatefold 2 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb Was macht man, wenn die
Hauptband auf Eis liegt? Genau, man gründet eine andere
Truppe. Das dachten sich Gitarrist Henjo Richter und
Schlagzeuger Michael Ehré, als sich Kai Hansen
entschloss, Gamma Ray auf die Seite zu legen und sich
wieder mit Helloween zusammen zu tun. Michael, der
mittlerweile noch bei Primal Fear spielt und immer
wieder bei anderen Truppen in Erscheinung tritt, hat mit
The Unity eine ganz tolle Combo am Start, die sich von
Album zu Album steigert. War das Debüt noch mit kleinen
Vorbehalten zu geniessen, beweist «Rise» schon, dass man
bestens verstand, tolle Musik mit einfachen Parts zu
verbinden. Das gelingt dem Sextett auch mit dem Opener
«Hands Of Time», der von den treibenden Rhythmen, den
solistischen Gitarren, dem Leadgesang und den packendem
Refrain lebt. So muss toller Hard Rock/Metal sein und so
klingt «Pride». Auf die zwölf, mit viel Hingabe, einem
sensationellen Sänger und alle Talente schön dem Song
untergestellt. Was gut begonnen hat, findet in «Line And
Sinker» seine Fortführung. Wie auch mit dem fetten Riff
zu «We Don't Need Them Here» ein fetter Riffrocker, mit
feinen Deep Purple-Anleihen und einer Prise Judas
Priest. Melodisch findet «Destination Unknown» seinen
Platz und «Damn Nation» erweitert die Farbpallette mit
seiner Geschwindigkeit und ganz feinen progressiven
Elementen (Keyboards). Herausragend sind die
Gitarrenparts, mit filigranen Momenten und fetten Riffs,
die einen unglaublichen Sound erzeugen. Wie auch die
Keyboards, mit einem leichten arabischen Flair, das sehr
dezent im Hintergrund zu hören ist. Ja man könnte sagen,
dass «Damn Nation» die Meisterprüfung geworden ist.
Radiotauglich, mit viel Rock in den Backen erklingt
«Guess How I Hate This», welches vom schnellen «Scenery
Of Hate» abgelöst wird, das ein richtiger Hassbrocken
geworden ist. Ach ja, und wem die stilistische
Bandbreite noch nicht breit genug ist, kann sich am
Shuffle-Rocker «Rusty Cadillac» vergnügen. So nebenbei
wird noch locker ein Stadion-Rocker nach bester Bruce
Springsteen-Manier aus dem Ärmel gezockt. «You Don't
Walk Alone». Was Henjo, Michael, Sänger Gianbattista,
Gitarrist Stef, Bassist Jogi und Keyboarder Sascha hier
auf CD brannten, ist eine verdammte Gottesscheibe, die
zusammen mit dem neuen Shakra-Album, die Latte für andere
Truppen sehr hoch legt. Es ist nicht nur der Sound,
sondern einfach auch die Art, wie die Musik begeistert
und packt. Jungs, ihr könnt "stolz" auf euch sein!
Tinu
Punkte:
10 von 10
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PESTIFER - Expanding Oblivion (CD) XenoKorp
Ui, heftiger Technical-Progressive-Death im Stile
von Pestilence, Atheist, Obscura und Konsorten. Der
dritte full-length Output namens 'Expanding Oblivion'
von dem belgischen Vierer namens Pestifer aus Liège. 11
Tracks voller purer Kraft, sich labend und schöpfend aus
dem technisch-progressiven Death-Metal, welcher an
Virtuosität und musikalischem Können sich nicht hinter
einer anderen Combo verstecken muss, denn die komplexen
Songstrukturen weisen den klaren Weg auf den Olymp hin.
Da werden Elemente aus den Anfangstagen des
Prog-Tech-Death wie auch die modernen Elementen elegant
und heftigst zusammen geführt und daraus ensteht ein
musikalisches Meisterwerk. Da werden fusionierte,
jazzige Elemente in die brutalsten Ecken des
Death-Metals gesendet und kommen als fertige, groovende
und formidable Songs zurück, ausgewachsen, in absoluter
Perfektion. Da der Bass sehr filigran, klar und virtuos
daherkommt, gepaart mit den sehr kräftigen und
verschachtelt technischen Gitarrenriffs, elegant
angereichert und ausgeweitet mit Arpeggi, Soli, Tappings
und weitere, musikalisch-könnerischen Gepflogenheiten.
Drumpatterns, mal blastend, mal thrashig double-bassend,
mal wirbelnd virtuos, mal einfach straight forward mit
progressiv-jazzig-fusionierten und technischen
Raffinessen ausgestattet. Die Vocals geistern
tiefgründig im gutturalen Bereich, dennoch verständlich,
etwas heiser, was sogleich den Vergleich zu oben
genannten Bands es einfacher macht und dennoch nur so
vor Eigenständigkeit strotzt. Ein geniales Artwork in
die Ahnengalerie, für 'Expanding Oblivion' perfekt
angepasst, eine Produktion die sauber und zugleich
powervoll rüberkommt. Fusionierter
Prog-Tech-Death-Metal. Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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CHRONICLE - Demonology (LP) Mighty Music
Ende März gibt es wieder tüchtig Sound um die Ohren
gehauen. Chronicle, das 2012 in Dänemark gegründete
Quartett, lässt ihren Zweitling „Demonology« auf die
Menschheit los. Chronicles Musik lässt sich am besten
als technischen Melodic Death mit Thrash und Black
Metal-Einflüssen beschreiben. Exzellente Gitarrenarbeit,
facettenreich und innovativ wechseln sich eingängige
Soli und knackige Riffs ab. Die Drums fahren stets ein
hohes Level, sind aber immer "on point". Die Stimme von
Lars Bo Nepper tut sein Übriges dazu. Mal kehlig, mal
schreiend, dann eher wieder growlend. Für jeden Song das
passende Stimmarrangement. Chronicle machen mit ihrer
neuen Scheibe da weiter, wo sie 2015 mit ihrem Debüt
«Primordial Fear» aufgehört haben. Während zehn Tracks,
obwohl «I Believe» genaugenommen nur ein Intro ist,
knüppeln und dreschen die Jungs gekonnt drauflos. «They
Have Returned» ist das erste Stück mit Substanz und
spiegelt gekonnt die Facetten des Albums wider.
Anspieltipp und Favorit des Albums ist für mich aber mit
Abstand der Titel «Living Hellscape».
Akustikgitarrenklänge werten den Song enorm auf und
heben ihn von den restlichen Liedern total ab. «Living
Hellscape» war auch der Titel, der Pär Olofsson bei der
Gestaltung des Coverartworks beeinflusst hat. Ein
weiteres Special ist das hammermässige Instrumental
«Perpetuation Of Addiction», das man sich einfach nur so
zum Spass reinziehen kann. Es zeigt auch schön die
musikalischen Fähigkeiten der vier Bandmember auf.
«Perpetuation Of Addiction» dauert sechs Minuten und
besticht durch hervorragende Gitarrenarbeit und massive
Schlagzeugsalven. Chronicle ist sicherlich eine Band mit
Zukunft, die das Genre Death Metal in eine höhere Liga
anhebt! Oliver H.
Punkte:
9.8 von 10
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VIROCRACY - Irradiation (CD) Black
Sunset/MDD Aus Stuttgart, Germanien, ist dieser
Fünfer namens Virocracy zugegen und bringt mit
'Irridiation' das Debüt raus, was sich verdammt goil
gewaschen hat. Progressiver Death-Metal mit viel
Abwechslung, Virtuosität, Filigranität und Frickelität,
ohne dabei den gepflegten thrashig-deathigen Groove zu
vergessen. 9 Tracks, die ohne weiteres die Stange zu
Necrophagist, Obscura, Atheist, Beyond Creation und
Konsorten halten, da die Virtuosität aller Bandmembers
zugegen ist und wirkt. Hervorhalten möchte der
Schreiberling die unglaublich bösen Growls und tiefen
Shouts der Frontfrau, die passend zum Gesamtsound
einfach herrlich perfekt sind. Nebst den sehr technisch
anspruchsvollen und virtuosen Phrasierungen auf den
Gitarren, gepaart mit technischen Soli, Arpeggi,
Tappings, Läufen und Unisono-Lines, aufbauend auf den
sehr komplexen Riffs und Tänzeleien auf den Klampfen.
Der Tieföner sticht auch daher hervor, dass dieser einen
sehr reinen, druckvollen Klang entwickelt und in Sachen
technischer Finessen und Fricklereien den Klampfen in
nichts nachsteht. Die Drums tänzeln sich durch die
songstrukturierenden Patterns, mal blastend, mal
straight thrashend, mal einfach mit herrlichem
Double-Bass untermalend und dominierend zugleich. Ein
herrliches Ahengalieriencover ziert dieses Meisterwerk
und die hervorragend klare wie druckvolle Produktion
rundet dieses Debüt dieser Stuttgarter Truppe einfach
meisterlich ab. Von wo kommen die Meistersinger wieder?
Yep, aus Stuttgart, definitiv, und zwar in From von
Virocracy mit 'Irradiation'. Brachial virtuos.
Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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KVELERTAK – Splid ( LPs) Rise Records
Totgesagte leben länger! Etwa unter diesem Banner
könnte man die norwegische Band Kvelertak einordnen. Ein
Debüt zum Niederknien, ein würdiger Nachfolger, dann der
totale Stilwechsel und schliesslich der Abgang des
Frontmanns! Der Todesstoss? Von wegen! „Splid« hat
wieder diese wilde, unbändige und eigensinnige Mischung
aus Black Metal, Punk und Rock ’n‘ Roll, die bereits
beim Debüt nicht wenige Hörer sprachlos ob des soeben
gehörten Höllenritts zurück liess. Es scheint, als hätte
Neu-Fronter Ivar Nikolaisen die alte Flamme wieder
entfacht. Auch wenn „Splid« über die ganze Platte hinweg
nicht ganz an die Genialität des Erstlings heranreicht,
ist es doch ein absolutes Fest für Fans der ersten
Stunde. Vielleicht mag der Opener den Hörer noch etwas
in die Irre führen, um dann mit „Crack Of Doom« in die
Raserei von Kvelertak einzusteigen. Speziell ist nicht
nur, dass es sich dabei um den ersten englischsprachigen
Song der Band handelt, sondern der auch gleich mit
Gaststar Troy Sanders von Mastodon aufwartet. Es ist ein
absolut wilder Black ’n‘ Roll-Ohrwurm mit ordentlich
Punk-Einschlag. Noch mehr Speed gibt die Truppe bei
„Necrosoft«, einer astreinen krachenden
Black-Metal-Nummer. Neben roher Energie gibt es auf
„Splid« aber auch die für Kvelertak typische Mischung
aus unvorhersehbaren Songstrukturen, genialen Melodien
und Gitarrenarbeit zum Niederknien. Eigentlich jeder der
komplexeren Stücke wie „Bratebrann«, „Fanden Ta Dette
Hull!« oder „Delirium Tremens« kann hier als
Paradebeispiel herangezogen werden. „Ved Bredden Av
Nihil« setzt dem ganzen aber die Krone auf. Die Nummer
klingt wie die Quintessenz des bisherigen Schaffens der
norwegischen Truppe: ein Nackenbrecher-Riff nach dem
anderen, packender Groove und die anpeitschenden Vocals
von Nikolaisen. Wer nach dieser Übernummer noch ruhig
steht, hat irgendwas falsch gemacht. Nach knapp einer
Stunde endet der Höllenritt und man darf sich ruhig
fragen, wie Kvelertak nach „Nattesferd« wieder so ein
heisses Eisen schmieden konnten. Grandios! Oliver
H.
Punkte:
9.7 von 10
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BURNING WITCHES - Dance With The Devil
(Gatefold 2 LPs) Nuclear Blast/Warner Man
spricht ja oft in diesem Genre, dass die dritte Scheibe
einer jeder Band richtungsweisend ist. Wenn dem dies so
ist, was ja hinter vorgehaltener Hand oft gemunkelt
wird, dann steht der Schweizer-Combo Burning Witches -
nebst den zwei Holländerinnen - die Zukunftstüre weit
offen. Erstens wurde an den Gitarren heftig goil an der
Distortion gewerkelt, so dass es eine Wucht von zwei
Gitarren auf die Scheibe geschafft haben. Zweitens ist
die Produktion messerscharf, klar und sowas von
druckvoll. Drittens ist im Songwriting der 12 Tracks
hervorragende Arbeit geleistet worden. Viertens haben
alle Mitgliederinnen von Burning Witches hervorragend
sich weiter entwickelt. Das Resultat ist 'Dance With The
Devil', in welchem alle Songs einen Zahn zugelegt haben.
Zwei messerscharfe Gitarren, virtuos im Solieren,
kräftig im Riffing. Der Bass steht den beiden Klampfen
in nichts nach, denn klar und sauber füllt dieser die
allenfalls entstandenen Löcher im Songwriting, so dass
sich wiederum alle Songs wie ein roter Faden durch das
sich schlängeln. Das Drumming ist schneller, härter und
einfach double-bass-goiler geworden, da steckt mächtig
viel Power dahinter. Und zu guter letzt auch die neue
'Holländerin' an den Vocals, sehr kräftig in den
Stimmbändern, gefällt mir sehr, wie sie sich problemlos
ins Gefüge hinein shoutet. Mir gefallen am besten die
leicht speedigen power-metallischen Elemente von Burning
Witches, denn diese haben mittlerweile ein unglaubliche
Kraft entwickelt. Ja, Burning Witches sind schneller,
heftiger und grooviger geworden. Nebst einem weiteren
genialen Artwork, selbstredend für die Ruhmeshalle der
Ahnengalerie gedeicht, und die druckvolle, klare und
hervorragende Produktion, rundet es eine - für mich ein
sehr positiv und überraschter Release - sehr mächtige
Power-Metal-Scheibe ab. Fans von Chastain, Judas Priest,
Running Wild, Iced Earth, Phantom Blue, Mystic Prophecy,
Helloween, Primal Fear, die 'neueren' Saxon und
Konsorten empfehlenswert, wer die Burning Witches noch
nicht kennen sollte. Power-Metal as its finest.
Leopold
Punkte:
9.6 von 10
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ANI LO. PROJEKT – A Time Called Forever (CD)
Pride & Joy Music Nach sechs Jahren Pause wurde
die Symphonic / Progressive Metal Band Ani Lo. Projekt
(ALP) 2018 wieder aufgegriffen. Nun, zwei Jahre später,
wird uns das zweite Album «A Time Called Forever»
zugänglich gemacht. Ani Lozanova am Mikrophon und
Drummer Konstantin Dinev, Gründer*in von ALP, trennten
sich von ihrer damaligen Besatzung und beginnen nun mit
dieser Scheibe ein neues Kapitel. Komponiert wurden die
zwölf Tracks von Jens Faber (Dawn of Destiny) und dabei
hat er phänomenale Arbeit geleistet! Er spielte
Keyboard, Gitarre sowie Bass ein und übernahm die Growl-
und Clean-Gesangseinlagen. «A Time Called Forever» ist
ein komplexes Meisterwerk – ein Zusammenspiel aus
schönen Melodien, brachialer Härte, raffinierten Soli
und virtuosen Klängen im Hintergrund. Anis Stimme haut
vom Hocker – sie erinnert stark an Tobias Sammet
(Avantasia) mit einer Spur Bruce Dickinson (Iron Maiden)
– einfach in einer weiblichen Version. Stimmungswechsel
bestimmen die Kompositionen und bringen Abwechslung ins
Spiel. Unter anderem schaffen die passend eingesetzten
Chöre die essenzielle gesangliche Mehrstimmigkeit, die
ALP u.a. ausmachen. Dazu sorgen die immer wieder zu
hörenden Growleinlagen für zusätzliche Spannung. Es sind
mehrere Gastsänger zu hören: Michael Thionville
(Voodoma) in «Fly With Me», einer mitreissenden
Powerballade; Eric Dow (Hellsott) in den energiereichen,
treibenden Songs «My Misery» und «Don’t Leave This
World» und Anis Ehemann Lachezar Stefanov in «Bleed»,
dem virtuosen Knaller. Dieser erinnert in der Strophe an
eine düstere Zirkusgeschichte und fährt mit dem
melodiösen Refrain unter die Haut. Die Musik von ALP
kann als eine Mischung aus Symphonic, Power, Progressive
und Heavy Metal bezeichnet werden – also hoch komplex
und spannend. «A Time Called Forever» ist ein
sagenhaftes Gesamtwerk, welches mitreisst, überzeugt und
im Ohr hängen bleibt. Ich bin überwältigt und
begeistert! Sina
Punkte:
96 von 10
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BLACK SWAN – Shake The World (2 LPs)
Frontiers Music/Musikvertrieb Einer meiner
absoluten Lieblingssänger hat was Neues am Start. Und
das ist eine explosive Granate geworden. Robin McAuley
(Michael Schenker) hat sich die Dienste von Gitarrist
Reb Beach (Whitesnake), Bassist Jeff Pilson (Dokken,
Foreigner) und Schlagzeuger Matt Starr (Mr. Big, Ace
Frehley) gesichert und haut ein Werk raus, das allen
Hard Rock-Fans dieser Welt die Freudentränen in die
Augen schiessen lassen wird. Sorry dieser Vergleich,
aber wenn ihr hier das Material hört, mit welcher
Lockerheit, spielerischer Klasse und auf den Punkt
gespielt die Tracks vorgetragen werden, dann sprechen
wir hier von einem bedeutend geileren Endresultat als
jenem von Dirty Shirley. Beim schwarzen Schwan dudelt
sich Reb um den Verstand und beweist, dass eine Melodie,
die sofort ins Ohr geht, noch immer eine Geheimwaffe
ist. Ob dies nun beim Titeltrack ist, «Big Disaster»,
«Immortal Souls», dem gefühlvollen «Make It There», dem
harten «She's On To Us», dem an alte Van Halen
erinnernde «The Rock That Rolled Away» oder dem flotten
«Unless We Change». Die beiden herausragendsten Tracks
sind aber das unter die Haut gehende «Sacred Place», das
von den unterschiedlichen Gitarrenelementen getragen
wird und von der nach wie vor Gänsehaut erzeugenden
Stimme lebt. Plus, die von Klavier und Streichern
getragene Ballade «Divided United», die an Queen
erinnert und sich gegen Schluss zu einem rockigen und
bluesigen Endspurt aufbaut. Die Hoffnung, dass das
Quartett etwas Tolles veröffentlichen würde, war da.
Dass das Werk aber so geil wird, wagte ich nicht zu
hoffen. Ein entfesselter Reb, eine Rhythmusmaschine, die
keine Löcher zulässt und nach vorne schiebt, sowie ein
Robin, der nach wie vor mit seiner gefühlvollen und
kräftigen Stimme alles in Grund und Boden singt! Was
will man mehr? Es zeigt sich wieder eimal, dass gestandene
Musiker, die sich musikalisch finden, ganz tolles
Material komponieren können und damit der Welt zeigen,
was einen guten Track ausmacht. Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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SCARAB - Martyrs Of The Storm (LP) ViciSolum
Productions So, meine Damen und Herren, hier
folgt nun brutaler Death-Metal aus dem Nildelta, genauer
gesagt aus Kairo (und teils Gizeh), vom ägyptischen
Fünfer Scarab mit dem dritten Longplayer namens 'Martyrs
Of The Storm' und die Scarab-Jungs hauen mal kräftig
rein mit 'Martyrs Of The Storm', was eine wahre Freude
aufbereitet. 10 Tracks, welche gespickt mit herrlich
technischem und progressivem Gefrickel, purem
Death-Metal und heftigem thrashig-deathigem
Gewittervorzeichen. Ja, ich geb's zu, es erinnert an
Nile, den US-amerikanischen Prog-/Tech-/Deather aus
Florida, doch Scarab sind im Vergleich zu Nile einen
Tick leicht grooviger und thrashiger, was die
Songstrukturen sehr eingängig und nackenbrechend-nickend
erhören lassen. Sehr eingängige und technisch
einwandfreie Soli in allen Schattierungen (Läufe,
Shreddings, Arpeggi, Tappings, ... and so on). Ein sehr
tiefgehaltener Tieftöner, der ebenfalls die Filigranität
des Death-Metals erhallen lässt. Die Drums sind meist
konstant im Double-Bass-Modus, in Abwechslung auch mit
herrlichen, strukturierten Blasts. Die Soliparts öffnen
stets die komplexen Songstrukturen, lassen das
Orientale, das Mystische und Atmosphärische in die Songs
einfliessen. Abschliessend die sehr heftigen Growls,
welche die pharaonische Macht einer heftigen
Machtdemonstration heranwachsen lässt. Ein Sandsturm in
der ägyptischen Wüste kriegt wohl sogleich den Gagg in
die Hosen, geschweige denn die ägyptsichen Nilkrokodile,
welche sich bei den Touris die Kukident-3-Phasen für
ihre Beisserchen rausbeissen. Doch vergebens, denn
Scarab lassen die Macht auch diesen Geschöpfen spüren.
Yep, Scarab sind die wahren Wüstenkönige des Death und
lassen dies auch deutlich spüren. Bombastisch.
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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TULUS – Old Old Death (Digipak) Soulseller
Records Die drei Norweger hinter Tulus haben
eine beträchtliche Geschichte, die in den Anfängen der
Black Metal-Szene 1991 beginnt. Sie haben drei Demos und
sechs ganze Alben anzubieten und teilen sich Mitglieder
mit der auch weit bekannten Band Khold. Fun Fact am
Rande: Die Lyrics für Khold und Tulus werden von der
Frau eines der Mitglieder verfasst. Der Stil, den Tulus
verfolgt, ist ganz klar dem klassischen norwegischen
Black Metal zuzuordnen. Am Anfang kam das Riff und es
war schwer, so sprachen sie, doch dann entfaltete sich
«Hel» ganz und wir haben einen Track straight from the
90s. Selbiges gilt auch für «Jord», den Black Metal, den
wir hier zu hören bekommen, ist genau dieser schöne, Old
school, raw und trotzdem hörbare Sound mit ordentlich
Tempo, der den BM so besonders macht und nach all der
Zeit immer noch geil fetzt. «I Havet Hos Rin» macht
einen kleinen Ausflug zu den Anfängen des Death Metal.
als bands wie Hellhammer und Dissection die beiden
Genres gekonnt vermischten. Hellhammer ist ein gutes
Stichwort, denn mit «Flukt» bewegen wir uns wieder
zurück in den Sound, den man möglicherweise von Bands
wie Mayhem in ihren Anfängen kennt. «Folkefall» wiederum
ist etwas melodischer und moderner und leitet uns somit
schön zu «I Hinmannens Hånd» weiter, welcher akustisch
beginnt und zusammen mit einem melodischen Mittelpart
gleich wuchtig wie die Tracks zuvor wird. «Grunn Grav»
hat etwas weniger Wucht, aber trägt einen schönen Groove
mit, der im Ohr hängen bleibt. Für «Ild Til Mørkning»
zählt das gleiche, hier macht das Album nochmal richtig
Stimmung. «Villkjeft» ist noch einmal ein richtiges
Brett, das mit sehr viel Wucht vorbeizieht. Mit «In
Memoriam» mündet das Album mit einem groovye Bass und
rohem Sound. Für Old School-Freunde ist diese
Veröffentlichung garantiert ein Erlebnis mit
Nostalgie-Faktor - ab in die Playlist! Simu
Punkte:
9.5 von 10
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NO RAZA - Transcending Material Sins (CD)
Noble Demon Heilige Scheisse, da folgt nun
heftigst goile Mucke auf Mucke, heftiger
Thrash-/Death-Metal mit den bösesten Growls ever,
hellyeah! Heftiger, US-amerikanischer Death-Metal,
welcher jedoch in Kolumbien, genauer gesagt in Bello,
Antioqia ihren Ursprung nahm und nun im heimischen
US-amerikanischem Fleckchen in Florida ansässig geworden
ist. Deshalb ist auch der floridianische Death-Einschlag
hörbar und zum guten Glück nicht wegweisbar. 11 Songs
die einfach den goilen Floria-Groove inne haben und so
den Death-Metal à la Nile, Hate Eternal, Morbid Angel
und Konsorten aufleben lassen. Tatsächlich ist es dem
Vierer von No Raza gelungen, eine gewisse Entzücktheit
zu entfachen, aber bei den Genen, welche in den Sound
eingezöpfelt worden sind, ist auch kein Wunder. Da wird
viel Wert auf Groove, eben dem thrashigen Death-Metal,
gelegt, herrlich filigrane Solierphrasierungen. Der
Tieftöner kommt, klar, satt und untermalend daher. Die
Drumpatterns sind einfach herrlich aneinander gereit,
mal blastend, grindcorend, mal einfach thrashig schnell
und grooven, dann wieder so richtig heftig
double-bassend. Die Vocals sind heftig tief guttural
verankert und doch klar heraushörbar. Das Coverartwork
ist der Hammer, ein Sinnbild für die dargebotene Mucke
auf 'Transcending Metal Sins'. Die Produktion ist
meisterhaft druckvoll, unmissverständlich zur
ausgewachsenen Soundwall mutiert. Thrashiger Florida
Death-Metal. Leopold
Punkte:
9.3 von 10
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PURE WRATH – The Forlorn Soldier (Digipak)
Debemur Morti Productions Also ich habe ja schon
in viele Black Metal Projekte von rund um den Globus
reingehört, aber Indonesischer Black Metal ist mir jetzt
noch nie untergekommen. Vor allem kein Indonesischer
Black Metal, welcher so geil klingt! Pure Wrath ist ein
Einmann-Projekt, von einem Musiker, dessen Familie zum
Teil in den Sechzigern während einem Genozid
«verschwanden». Diese Emotionen und dieser Zorn kommen
klar hervor in der Musik, welche aus den Lautsprechern
klingt, sei es in verzweifeltem Schreigesang oder in
leisen Klavierklängen, welche Trauer und Einsamkeit in
sich tragen. Rasende Riffs umarmen diese, in die Melodie
eingebrachten, Emotionen und runden die Musik ab,
verleihen ihr eine gewisse Härte, welche diese Mischung
nur noch genialer gestaltet. Pure Wrath hat sich bei
diesem Album auf bloss drei Songs beschränkt, doch bei
einer Stücklänge von ungefähr zehn Minuten läuft das
dann doch auf beinahe 30 Minuten Gänsehaut hinaus.
Qualität über Quantität. Mit dieser Musik bleibt das
Gedenken an die «Verschwunden» und jeder Hörer kann die
verbleibenden Spuren dieser Brutalität mithören. Pure
Wrath hat eine Hammer Leistung gebracht, meiner Meinung
nach sind es genau diese Emotionen, welche er in Musik
gewandelt hat, das gewisse Etwas, was diesem Werk seine
Besonderheit gibt und es von der Menge abhebt. Zoé
Punkte:
9.3 von 10
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WOLF – Feeding The Machine (LP&CD) Century
Media/Sony Auf dieses Album wartete ich (zu)
lange. Für mich waren Wolf immer der absolute Geheimtipp,
die Bands wie Saxon, Metal Church und Judas Priest
einmal beerben können. Wie so oft im Leben, kommt es
anders, und die Hoffnungsträger gehen unter. So auch die
Schweden, welche vor sechs Jahren das letzte Werk «Devil
Seed» veröffentlichten. Mit dem achten Album zeigen uns
die Nordländer erneut, wo der Hammer von Thor schwingt
und hauen mit dem Opener «Shoot To Kill» ein
rasiermesserscharfes Riff in die Umlaufbahn, das dicht
gefolgt von der extrem geilen Stimme Niklas Stalvind
bestens ergänzt wird. – Hier kommt auch der Unterschied
zu einer Truppe wie Enforcer zum Tragen, da nicht nur
gekreischt, sondern bei Wolf gesungen wird – Mit mehr
Melodie steigt «Guillotine» ins Geschehen ein. Noch
immer sind es aber die Priest- und Riot-Vergleiche,
welche Wolf aus dem Meer an Bands heraus heben lassen. Das
rockige, leicht japanische Riff zu «Dead Man's Hand»
weiss ebenso zu gefallen wie das galoppierende «Midnight
Hour». Fast mit King Diamond-artigen Momenten steht «The
Cold Emptiness» in der Türe und bittet um Einlass.
Während «Devil In The Flesh» gar nicht erst darum
bittet, sondern gleich die Türe eintritt. Nicht ganz mit
dem Material mithalten können «The Raven» und «Spoon
Bender». Dafür beendet «A Thief Inside» das Album und
macht Laune, die Repeat-Taste zu drücken. Man merkt den
Herren an, dass sie nicht erst seit gestern musizieren,
sondern schon lange (seit 1995) auf sich aufmerksam
machen. Dies nicht nur durch die stimmliche Ähnlichkeit
zu Metal Churchs Mike Howe, sondern auch durch die
Lieder, welche immer wieder auf den Punkt kommen und
begeistern. «Feeding The Machine» ist nach sechs Jahren
ein sehr gutes Album geworden, das sich alle Metal-Fans
anhören müssen. Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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HEATHEN FORAY – Weltenwandel (Digipak)
Massacre Records/Musikvertrieb «Weltenwandel» –
ein Albumtitel, wie er passender nicht sein könnte. Seit
bereits sechzehn Jahren wüten Heathen Foray aus Österreich mit
ihrem heidnischen Melodic/Death in der musikalischen
Metalwelt. Der Fünfer wandelte bis dato stets auf Pfaden
zwischen dem genannten Genre, hinzu kamen aber auch
etliche Einflüsse aus dem Pagan- und Viking-Lager. Fünf
Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung «Into
Battle» verstrichen. Eine Sache, die die Fans bestimmt
mit Freude aufnehmen werden, ist, dass Gründer Jürgen
Brüder wieder mit an Bord ist. Die acht Songs nähren
sich von einer eisigen, teils diabolischen Linie,
drängen obendrein in den Black Metal-Bereich vor, was
das Gemisch kantiger und facettenreicher macht. Die
dunklen Soundverstrebungen gehen unvermindert ins Gehör
und lassen keine zwangsläufigen Vergleiche mit anderen
Bands zu. Dies steht für Innovation, die bei den
Todesmetallern neuerdings grossgeschrieben wird. Das
kann auch damit zu tun haben, dass «Weltenwandel»
erstmals im bandeigenen Studio in Graz aufgenommen
wurde. Dadurch ergab sich eine wesentlich freiere,
kreativere und entspanntere Atmosphäre. Mit merklich
rohen, direkten Gitarren- und Schlagzeugsounds wird fast
gänzlich auf ein sattes Death-Metal-Flair gebaut. Dies
bauen die Jungs mit einer fürwahr unterhaltsamen
Veränderung in Sachen Sound und Beigaben innerhalb der
Songstrukturen aus. Dieses Wechsel-Konzept zieht sich
dann durch die ganze Platte und funktioniert Song für
Song erstklassig. «Weltenwandel» von Heathen Foray ist
eine wunderbare Abwechslung im ansonsten allseits
bekannten Melodic Death-Dschungel. Oliver H.
Punkte:
9.2 von 10
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DEADRISEN - Deadrisen (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Das Album startet gleich
mit einem gewaltigen Thrash-Riff, bevor man in ein
treibendes Metalriff übergeht und mit der gewaltigen
Stimme von Will Shaw weitergetrieben wird, coole Power
Metal-Nummer. Hier regieren die Metal-Gitarren. Mit
«Destiny» gehts auf der gleichen Schiene weiter.
Unglaublich diese Power. Da macht es auch nichts, wenn
mal die Kollegen von Dream Theater musikalisch
durchschimmern. Oder hört Euch mal «The Make» an,
unglaublich diese Kraft in dieser Musik, und dazu Wills
vielseitiges Organ, das ist richtiger Power Metal mit
Prog-Einlagen. Das bläst den Zuhörer einfach weg. Aber
die Band hat auch verstanden, dass der beste Metal-Song
nicht viel taugt ohne starke Gesangsmelodie. Und genau
diese liefert Will Shaw Song für Song. Ganz stark sind
die eingestreuten Flamenco- und Latin-Töne, macht das
Ganze noch zusätzlich spannend. Mit der schönen Ballade
«Reach For The Sun» hat man eine kleine Verschnaufpause.
Wunderbar gespielt mit Feeling, Will von seiner ruhigen
Seite, die Drums entspannt gespielt, schöne Chöre und
natürlich eine starke Gesangsmelodie, dazu noch
wunderschöne Twin-Soli, einfach herrlich zuzuhören. Auch
wenn es gegen Ende noch etwas härter wird. «Visions»
liefert dann wieder das volle Brett, mit starken Chor-
und Prog-Einlagen. Die Herren aus der Ostküste der USA
liefern hier ein gewaltiges Debüt ab. Power/Prog Metal
auf sehr hohem Niveau, das auch mal Thrash-Parts einbaut.
Ach ja, als Rausschmeisser haben sich die Amis Metallicas
«For Whom The Bell Tolls» vorgenommen, Coole
Cover-Version. Crazy Beat
Punkte:
9.2 von 10
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DEATHLESS LEGACY – Saturnalia (CD&DVD)
Scarlet Records Ja, Deathless Legacy, meine
alten, heimlichen Lieblinge aus der Toskana melden sich
endlich wieder mal zurück mit neuem Konservenfutter. Und
im Gegensatz zu meinen Ausführungen zu den
vorangegangenen Outputs „The Gathering« (2016) und
„Rituals Of Black Magic« (2017) wird mein Urteil diesmal
situationsbedingt kurz und knapp ausfallen.
Situationsbedingt weil... Ein Song, 24 Minuten,
thematisch im alten Rom angesiedelt und als Soundtrack
für einen Kurzfilm in Schwarzweiss im Stil des
expressionistischen Films des noch jungen 20.
Jahrhunderts gedacht, das ist "Saturnalia". Und im
direkten Vergleich zu den vorherigen Veröffentlichungen
marschieren die italienischen Horrormetaller auch
diesmal als Sieger aus der Arena. Der progressive
Anspruch ist gestiegen, der Song ist vielschichtig und
fesselnd in seiner Opulenz, die jedoch immer so
gestaltet ist, dass sie einen immer mitträgt und nie
erdrückt. Eigentlich erinnert mich „Saturnalia«
streckenweise an die eher düstere Phase von Dream
Theater zu „Train Of Thought« – Zeiten, vor allem jedes
Mal dann, wenn Sängerin Steva ihre kräftige Stimme auf
genau jene Gesangslinien legt, die auch Dream
Theater-Goldkehlchen James LaBrie immer dann gerne
einsetzt, wenn es schwer und dramatisch klingen soll.
Dazu kommen die orchestralen Arrangements, die Chöre,
die unheilschwangeren Orgelklänge, die sägende Gitarre,
die Doublebass – Drumattacken und, und, und. Mit diesem
Song ist der Truppe ein richtig grosser Wurf in der
Schnittmenge zwischen Progressive Metal, klassischer
Theatralik und gotisch angehauchtem Horror gelungen, der
eigentlich das Zeug dazu hat, deutlich höhere Wellen als
bisher zu schlagen. Es ist höchste Zeit, dass sich diese
Band endlich einen Majordeal angelt. Freunde von Cradle
Of Filth, Dimmu Borgir, Trans Siberian Orchestra, Dream
Theater, Fleshgod Apocalypse & Co., holt euch diesen
Geheimtipp! Mirko B.
Punkte:
9.1 von 10
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BENEATH THE MASSACRE - Fearmonger (2LPs)
Century Media/Sony Beneath The Massacre, ein
Vierer aus Montréal, Quebec, Kanada, live mit einem
anderen Drummer unterwegs - sehr speziell, doch zu guter
letzt wohlüberlegt - zelebriert auf dem bereits vierten
Longplayer namens 'Fearmonger', nebst zwei weiteren
EP's, auf 10 Tracks sehr intensiv-rasend-schneller
Technical-/Death-Metal, virtuos, heftig gerifft mit
konstanten Blasts, und die- bzw. derjenige, die/der
Beneath The Massacre live im Kiff gesehen hat, anno
2019, die/der weiss ganz genau, dass die hyperschnellen
Songs von Beneath The Massacre auch intoniert wird, und
zwar höllisch im 1:1 Massstab. Was will der
Schreiberling damit aussagen? Well, der Schreiberling
will damit aussagen, dass die vier Kanadierer diese
Virtuosität wie auch technisches Können live - wie
studiotechnisch - umsetzen können. Hochkomplexes, sehr
vertraktes wie auch groovendes
Extreme-Death-Metal-Songwriting in Hochform wird der/dem
geneigten Zuhörer/iin entgegen geblasted.
Gitarrentechnisch wird dabei heftig gewirbelt, Arpeggi,
Tappings, Soli, wie auch sattes und verdammt flinkes
Riffing. Die Drums blasten und double-bassen einem die
letzten Gehirnfetzen aus dem Schädel raus, ohne dabei zu
vergessen, dass die Vertraktheit des Extreme-Drumming
noch reinzuplatzieren ist. Der Tieftöner wirbel
ebenfalls sehr heftig wie ein Spielball eines
Flipperkastens zwischen den Gitarren und den Drums hin
und her, ohne dabei die eigene Virtuosität in den
Hintergrund zu stellen, nein, da wird pro-aktiv in die
Songwriting-Szenerie eingegriffen. Die Vocals sind meist
im extremen Growl zu Hause, ab und an ein leicht
thrashiges Growl-Shouting ist dabei herauszuhören. Das
Coverartwork ist ebenfalls sehr gelungen und fiktiv
gestaltet, lädt zum Nachdenken ein. Die Produktion kommt
wie eine Wand sauber produziert daher. Für Fans von
Necrophagist, Rings Of Saturn, Spawn Of Possession und
deren weiteren Kumpanen besagter Stilrichtung.
Manifique. Leopold
Punkte:
9.1 von 10
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MY DYING BRIDE - The Ghost Of Orion (Gatefold 2
LPs) Nuclear Blast/Warner Nach diversen
Tiefschlägen wie einer furchtbaren Krankheit und
fahnenflüchtigen Bandmitgliedern, haben sich My Dying
Bride nochmals zum 30. Bandjubiläum aufgerappelt und sie
haben mit dem 14.Album "The Ghost Of Orion" die vertonte
Traurigkeit auf den Markt gebracht. Das erste
Meisterstück in Sachen Verzweiflung und Traurigkeit
heisst "Your Broken Shore". Im Wechsel von Cleangesang
und Gegrowle wird zusammen mit melancholischen Gitarren
mächtig Gänsehaut erzeugt! Mit "To Outlive The Gods"
kann man die Traurigkeit mit jeder Pore auf der Haut
förmlich spüren. Eine bittersüsse Ballade, die zu 100%
aus purer Melancholie besteht. Zu Tränen wird man mit
"Tired Of Tears" gerührt. Das ist Musik, die durch Mark
und Bein geht und einen tief berührt. Mit zartem
Elfengesang beginnt "The Solace" und ist eine weitere
sehr melancholische Ballade par excellence. Voller
triefender Traurigkeit ist "The Long Black Land". Ein
Song, der langsam über sich hinaus wächst und mit einer
unvergesslichen Melodie in den Gehörgängen verharrt.
Besinnlich geht es mit dem Titeltrack "The Ghost Of
Orion" weiter. Dieser Song ist in etwa so zerbrechlich
wie Glas und der Ausdruck von purer Verzweiflung. "The
Old Earth" ist am Anfang eine zarte und verzweifelte
Ballade, die aber auch mit harschem Riffing die Muskeln
spielen lässt. Eine weitere eindrucksvolle Demonstration
der Songwriter-Qualitäten von My Dying Bride. Der letzte
Song "Your Woven Shore" kommt mit Gesängen eines
Kirchenchors daher und ist jetzt auch nicht gerade
Friede, Freude, Eierkuchen! Wer sich gerne einem der
traurigsten Alben, das ich je gehört habe, mit jeder
Faser hingeben möchte, hat mit "The Ghost Of Orion" die
beste Gelegenheit dazu! Aber nur auf eigene
Verantwortung! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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SIENA ROOT - The Secret Of Our Time (Digipak & LP)
MiG Music Das Beste kommt bekanntlich zuletzt,
und das trifft in diesem Monat mit dem neusten Wurf der
schwedischen Retro Rock Masters Siena Root zu hundert
Prozent zu. Knapp drei Jahre nach «A Dream Of Lasting Of
Peace» geht die Reise mit «The Secret Of Our Time»
weiter. Nebst dem wiederum zu erwartenden
Top-Analog-Sound, der sich natürlich auch diesmal
absolut keine Blösse gibt, warten Siena Root aber wieder
mit einer gewichtigen Änderung auf, was den Leadgesang
angeht. Dies aber auch nur, wenn ich erstens an das 2015
in Zürich besuchte Konzert und das letzte Album denke,
das von Samuel Björö eingesungen wurde. Auf früheren
Werken, wie zum Beispiel «Different Realities» (2009)
ist mit Sanya allerdings bereits eine Leadsängerin
vertreten gewesen. Heisst also, dass Siena Root hier
völlig frei sind, was auch die lange Liste an ehemaligen
Bandmembers, Live- und Studiomusikern auf der
offiziellen Homepage zeigt. Aktuell sind mit Zubaida
Solid und Lisa Lystam gleich zwei sackstarke
Leadsängerinnen zu hören, die sich den Gesang kongenial
teilen. Musikalisch schliesst «The Secret Of Our Time»
fliessend an den Vorgänger an, heisst Psychedelic-,
Retro-, Blues- und Space-Rock vom Allerfeinsten, wo
teils immer noch die ganz frühen Deep Purple
durchschimmern und Zitate von Pink Floyd aus der
gleichen Zeit nicht fehlen dürfen. Eingebettet ist das
Ganze in eine abermals sowas von organisch wie
transparent umgesetzte Produktion, dass man glatt das
Gefühl kriegt, dass die Band vor einem im eigenen
Wohnzimmer am Spielen ist. Somit gibt es für den Genuss
von Siena Roots zwingend nur eine Tonträger-Wahl: Vinyl!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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MONO INC. – The Book Of Fire (CD & DVD) No
Cut/Musikvertrieb Nach zwanzig Jahren Karriere
überwältigen uns die Dark Rock Spezialisten Mono Inc.
mit ihrem elften Studioalbum. Wie auch ihr letztes Werk
«Welcome to Hell» ist «The Book of Fire» ein
Konzeptalbum – diesmal geht die Thematik nochmals eine
Zeitspanne zurück. Jeder Track ist ein Kapitel ihres
Buches, welches die heilige Inquisition behandelt. Mono
Inc. erzählen uns die Geschichte der Heilerin Aellin,
die verfolgt, als Hexe verurteilt und letztendlich
hingerichtet wird. Das spannende hierbei ist, dass das
Album die Geschichte rückwärts erzählt – somit beginnt
das Werk mit dem Titeltrack «The Book of Fire», der
zugleich den Schluss der Geschichte erzählt. Das Lied
ist verhältnismässig länger als von Mono Inc. gewohnt –
es zieht den Hörer sofort in seinen Bann, überwältigt
mit seiner Dynamik und erfüllt das Herz mit eingängigen,
emotionalen Melodien. Das Werk ist fliessend, spannend
aufgebaut und zieht mit den sinnlichen, teils düsteren
und träumerischen Eindrücken die Aufmerksamkeit auf
sich. Bei genauem Hinhören fallen die kleinsten Details
wie leise Streichereinlagen im Hintergrund oder schöne
Mehrstimmigkeit in diversen Passagen auf. Genau diese
Finessen definieren ihre Kompositionen. Die tiefe,
beruhigende Stimme Englers fährt ebenso unter die Haut,
wie die toll aufgebauten Lyrics. Obwohl das Buch auf
Deutsch verfasst wurde, bleiben Mono Inc. in ihrer Musik
bei der englischen Sprache. So kommt es, dass der vierte
Track «Shining Light» eine englische Version des Liedes
«Lichtgestalt» von Lacrimosa ist, bei dem Sänger Tilo
Wolff höchstpersönlich mitwirkt. Eine weitere
Kooperation ist im neunten Lied «Right for the Devil» zu
finden – das rockige Stück wird zusammen mit Tanzwolf
gespielt, was mit den Dudelsäcken super passt. Das
einzige, was ich kritisieren kann, ist, dass für eine
solche äusserst brutale Thematik die Musik doch eher
schön und heiter daher schreitet, was meiner Meinung
nach leicht bizarr ist. Aber dennoch – Mono Inc. reisst
mit «The Book of Fire» in seinen Bann, fährt mit jeder
einzelnen Melodie ein und hinterlässt nicht nur ein
kleines Schmunzeln auf den Lippen. Das Werk hat kein
Tief, es verläuft geschmeidig und verbreitet gute Laune.
Wahnsinn! Sina
Punkte:
9.0 von 10
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FORMOSA - Danger Zone (CD) Metalville
Zuerst mal geht ein grosses Lob an das Label, welches
mir hier eine richtige CD zum Rezensieren vorgelegt hat
- sehr löblich in unseren ach so
vermaledeit-digitalisierten Zeiten! So, nun zum
Eingemachten: Formosa spielen unaufgeregten,
schnörkellosen Hard/Rock mit sachte bluesigen
Einschüben, der gradlinig und ehrlich daherkommt.
Gefällt sehr gut und hinterlässt auch einen solchen
Eindruck. Der Sänger lässt auch immer mal wieder den
Schreihals von der Leine, nie zu fest, aber sehr gut
passend - erinnert irgendwie an die Band Lions, auch von
der Stimmfarbe her. Schade ist im Grunde genommen nur,
dass ich persönlich den Eindruck habe, dass der Sänger
zeitweise zu 'passgenau' singt, also sich auch selbst
abklemmt, es wirkt dann beinahe etwas abgehackt. Aber
das ist so gesehen Meckern auf hohem Niveau. Wer eine
passende Ergänzug zum Sons Of Anarchy-Soundtrack
benötigt und auch sonst gerne direkt abrockt, der macht
mit Formosa definitiv nix falsch. Packend! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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FOOLS GHOST – Dark Woven Light (CD)
Prosthetic Records Ruhig und tiefgründig beginnt
das neuste Werk des Musikerduetts Fools Ghost. Die
Künstler behalten das Instrumental eher dezent aber sehr
gekonnt eingesetzt und mit der klaren Stimme der
Sängerin im Vordergrund wird eine magische Mischung
erzeugt, die absolut unter die Haut geht. Die Stimmung
hält sich durchgehend atmosphärisch, manchmal wird es
etwas lebhafter, dann wieder gewohnt ruhig. Mit dem
fünften Song «Chasing Time» verändert sich die Stimmung.
Man taucht mit der Musik ab, so als wäre man bisher
bloss auf der Oberfläche eines tiefen Sees getrieben und
jetzt sieht man, was sich alles darunter verbirgt.
Melancholisch aber nicht herunterziehend. Absolut mein
Geschmack! Dieser Song ist bisher mein totaler Favorit
des Albums. Es geht melodiös weiter, zurückhaltend und
ruhig. Einen «Ausbruch» ist nirgends mehr zu finden, was
ich persönlich schade finde. Denn auch wenn ich diesen
Musikstil absolut toll und entspannend finde, verträgt
es meiner Meinung nach auch ab und zu einen Song,
welcher etwas aus der Reihe tanzt und etwas treibender
ist. Einfach ein anderes Licht auf das Musikwerk wirft.
Aber wie gesagt, dass sind persönliche Vorlieben, denn
ansonsten habe ich gar nichts auszusetzen. Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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REGARDE LES HOMMES TOMBER – Ascension (2 LPs)
Season of Mist/Irascible Regarde Les Hommes
Tomber ist wohl eines meiner Lieblingsprojekte aus
Frankreich, wenn nicht sogar im Black Metal allgemein.
Die fünf Mitglieder der Band schaffen es immer wieder,
einzigartige Musik mit grossem Wiedererkennungswert zu
kreieren. Gegründet wurde Regarde Les Hommes Tomber in
2011, darauf folgte 2013 das erste Album «Regarde Les
Hommes Tomber» und kurz darauf in 2014 das Split-Album
mit The Great Old Ones. 2015 erschien das letzte Album
«Exile», worauf nun 2020 «Ascension» folgt. Mit dem
Sludge / Atmospheric / Death Metal geprägten Stil und
den Ritual-ähnlichen Liveshows hat die Band einen nicht
zu unterschätzenden Eindruck in der Black
Metal-Community hinterlassen. Das Intro macht
«L’Ascension», welches mit einer einsamen Gitarre
beginnt, ab der Mitte von den anderen Instrumenten
begleitet wird und langsam aufschwellt, bis es
schlussendlich direkt in «A New Order» übergeht, welches
somit Vollgas startet und uns auch gleich mit den Vocals
begrüsst, die wir von Regarde Les Hommes Tomber bereits
gut kennen. Der Sound der Band ist schnell, brutal und
mächtig. Allerdings immer Melodiös und man erwischt sich
schnell dabei, das ganze Album am Stück zu hören, ohne,
dass man es merkt. «The Renegade Son» schlägt in die
gleiche Kerbe und treibt einen mit einigen kräftigen
Riffs weiter durch das Album. Dieses Album könnte
einigen Rotting Christ-Fans definitiv viel spass
bereiten. Der Song hat klares Potential, mein Liebling
des Albums zu werden. Ähnliches zählt zugegeben auch für
«The Crowning», welches einen schönen Wechsel zwischen
Slow & Heavy und Fast & Powerful hinlegt. «Stellar
Cross» ist insgesamt eher ruhig und gibt einem das
Gefühl eines uralten, okkulten Rituals. Selbiges gilt
für «La Tentation», welches ein eigenes kleines Intro
(ähnlich dem Intro des Albums) für den letzten Song «Au
Bord Du Gouffre» ist. Dieser gibt noch einmal alles,
kraftvoll, schnell und mit mächtigem Donner werden wir
aus dem Album verabschiedet. Zeit, es nochmal zu hören.
Denn das ist definitiv das, was ich jetzt machen werde.
Egal was noch kommt, dieses Album könnte schon jetzt
eines meiner top 3 des Jahres sein. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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HARDLINE – Life Live (CD&DVD) Frontiers
Music/Musikvertrieb
„Life Live« ist genau das Album von Hardline, das
ich mir im letzten Herbst kaufen wollte. Sänger Johnny
Gioeli (auch bei Axel Rudi Pell) spielte damals mit
seinen italienischen Söldnern an der Rocknacht Tennwil
ein extrem tolles Konzert, das schlicht nach einer
Live-CD schrie. Ich erwischte aber das Studio-Album
„Life«, und wunderte mich damals über meine
Englisch-Kenntnisse. Dieses neueste Studio-Werk ist zwar
nicht schlecht, bringt aber nicht die hohe Qualität,
welche der 1992-Klassiker „Double Eclipse« offenbart.
Wohl auch deshalb stammen auf „Life Live« sieben von
zwölf Lieder aus diesem 90er-Album. Und ja: Es ist das
Live-Album, das sich jede Band und jeder Fan wünscht.
Denn es transportiert exakt die Energie und Spielfreude
in heimische Gefilde, die man auch an Konzerten von
Hardline erlebt. Aufgenommen wurde das Ding am Frontiers
Rock Festival 2019. Als spezieller Gast übernahm
Journey-Schlagzeuger Deen Castronovo bei einigen Liedern
den Rhythmus. Er war in den Anfängen der Band kurz
dabei. Aber auch ohne prominente Unterstützung killt
dieses Album ohne Ende. Wer Johnnys Stimme mag, der wird
von Hits wie „Dr. Love«, „Hot Cherie« oder auch dem
unglaublich emotionalen „In The Hands Of Time« schlicht
weggeblasen. Die Setliste ist auf Abwechslung getrimmt
und vermischt geschickt AOR, Hard Rock und Balladen. In
dieser Form gehören Hardline schlicht zu den besten
harten Rock-Bands dieses Planeten. Kein Wunder, sind sie
mittlerweile dermassen oft in unserem Land unterwegs,
dass sie bald wohl ohne Probleme den Schweizer Pass
beantragen können. Für mich gehört „Life Live« zu den
besten Live-Alben überhaupt – und das will bei einem Fan
von solchen Alben etwas heissen. Wer nicht alleine an
ein Hardline-Konzert gehen will, der kann künftig
potenzielle Zweifler mit diesem Monumental-Werk auf
seine Seite ziehen. Kaufen, schwelgen und feiern.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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KREATOR – London Apocalypticon (Live-CD&Blu-ray)
Nuclear Blast/Warner Kreator waren nie eine Band,
die mein Leben beeinflussten, aber zumindest immer wieder
begleiteten. Die Frühphase der Truppe um Bandleader Mille
war für mich ebenso interessant, da musikalisch
dilettantisch wie Venom, wie auch das erste Album, das
mich richtig mitnahm. Dies war «Coma Of Souls». Hier
spielte Mister Petrozza zum ersten Mal bewusst mit
melodischeren Parts, die sich schon ab und an bei den
beiden Vorgängeralben («Terrible Certainty» und «Extreme
Aggression») abzeichneten. Speziell der Titelsong, «When
The Sun Burns Red» und ganz besonders «People Of The
Lie» hinterliessen bei mir einen nachhaltigen Eindruck.
Die brutale Demonstration eines einfachen Riffs, das
alles beinhaltet, was ein Song braucht um mörderisch zu
wirken, jagt mir noch heute eine Gänsehaut über den
Rücken. Die Musik von Kreator wurde immer durch ihre
Leadgitarristen mitbestimmt. Mir gefallen die eher
Fan-unbeliebten Alben wie «Outcast» (1997) und
«Endorama» (1999). Der damals etwas orientierungslose
Pfad wurde aber schon mit «Renewal» (1992) losgetreten
und fand erst wieder mit «Violent Revolution» den
richtigen Weg nach Hause. Dies lag zu einem sehr grossen
Anteil auch am damals neuen Gitarristen Sami Yil-Sirniö.
Er zauberte melodische Momente in den brachialen Sound
von Kreator, wie kein anderer vor ihm. Was sich eher als
unmöglich anhört, ging in der Praxis problemlos auf.
Seit diesem Album aus dem Jahre 2001 schippern Mille
und seine Jungs von einem Höhepunkt zum anderen. Dieser
gipfelte in der jüngst beendeten «Gods Of
Violence»-Tour. Am 16. Dezember 2018 wurde das
vorliegende Live-Dokument in London aufgenommen und ist
sowas wie das Abschieds-Tonträger-Geschenk an den
langjährigen Bassisten Christian "Speedy" Giesler,
welcher die Band..., wie auch immer. Die Bühne ist die
Stärke der Ruhrpott-Truppe. Das merkt man diesem Werk
an. Veröffentlicht als CD mit Blu-ray kann sich der Fan
durch dreizehn Songs und vier Intros hören und erhält dabei
einen sehr guten Querschnitt aus der Schaffensphase der
Essener. Ob es dabei die akustische Einleitung zu «Gods
Of Violence» ist, das harte «Satan Is Real», das heftige
«Phantom Antichrist», der Uralt-Kracher «Flag Of Hate»,
das eher moderne «Phobia», das verspielte «Violent
Revolution» oder das prügelnde «Pleasure To Kill», mit
der in meinen Augen unnötigen Ansage "this is your last
chance to kill each other", dieses Live-Dokument
fesselt. Könnte sich Mille mit seinen Ansagen noch
"erwachsener" zeigen, würde ich hier locker die
Höchstnote ziehen. Musikalisch etwas ganz Tolles,
spielerisch sowieso und wer Thrash Metal gerne hört,
kommt an den Deutschen eh nicht vorbei. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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AMBUSH – Infidel (Slipcase) High Roller
Records Fünf Jahre ist es her, seit die
schwedischen Ambush mit einem Album um die Ecke kamen.
Nun steht der dritte Longplayer in den Startlöchern, und
der Fünfer steht vor dem Problem, dass damals ihre
Helden mit dem dritten Album das "make it or break
it"-Tor aufstiessen und das unbarmherzige Schwert des
Erfolgs entschied, was mit der Combo werden sollte.
Ambush stehen nach wie vor für die Tradition der
achtziger Jahre ein. Ein Gütesiegel, das heute von
jüngeren Bands kaum mehr erreicht werden kann. Die
Truppe schaffte aber mit den beiden Vorgängern das fast
Unmögliche möglich zu machen und überzeugte mich auf der
ganzen Linie. Auf dem Opener «Infidel» sind es die
Gitarrenriffs und die treibenden Rhythmen, welche dem
Track das besondere Etwas verleihen. Man darf den Jungs
attestieren, dass sie "erwachsener" geworden sind. Da,
wo bei den ersten Alben vielleicht noch die ungestüme
Wildheit seinen Platz hatte, stehen heute durchdachtere
Parts, die wie bei «Yperite», «Leave Them To Die», «The
Demon Within» und «Lust For Blood» die bekannten
Ambush-Merkmale aufblitzen lassen. Dabei wird das
Spektrum erweitert und betritt mit dem melodischen
«Heart Of Stone» (Killer-Nummer) und der rockigen
Mitsingnummer «Hellbiter» neue Wege, die aber bestens
zur Band passen und sie in einem tollen, erweiterten
Licht erstrahlen lassen. Bedeutend besser wird dabei
auch die Stimme von Oskar eingesetzt, der sehr song- und
melodiedienlich singt. «Infidel» ist ein richtiger,
möglicher Klassiker geworden. Judas Priest-, Tokyo
Blade-, Riot-, und Lizzy Borden-Fans sollten hier
unbedingt rein hören. Denn nicht nur mit dem
Solo-Sahnestücken bei «Iron Helm Of War» hat die
Gitarrenfront alles richtig gemacht. Tinu
Punkte
9.0 von 10
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VULCANO - Eye In Hell (LP) Mighty Music
Die brasilianischen Urgesteine im blackig-deathigen
Thrash-Metal und mit dem elften Release namens 'Eye In
Hell' kein bisschen leise geworden, im Gegenteil, da
wird auch diesmal bei den 13 Songs kräftig hingelangt
und Erinnerungen an alte Destruction, Sepultura,
Kreator, Sodom, Venom, Sarcófago, Bulldozer, Celtic
Frost, Necrodeath und Konsorten werden gleich wieder
hellwach in den Gehirnströmen aktiviert. Nein, Vulcano
sind kein Klon besagter Bands, diese dienen allenfalls
höchstens als Vergleich her, nein, Vulcano sind
brasilianischer Kult und mit den Songs aus 'Eye In Hell'
ist dies hiermit sogar amtlich beglaubigt und gefestigt.
Wenn bedenkt wird, dass Vulcano seinerzeit im Jahre 1981
in Santos, São Paulo, gegründet worden sind, da haben
die auch bekannten brasilianischen Bands wie Sepultura
oder Sarcófago noch friedlich im Dschungel geschlummert.
Doch zurück in die heutige Zeit, wo nun mit 'Eye In
Hell' ein verdammt goiles Scheibchen von den Heroen
brasilianischer Metal-Ur-Zeiten vorliegt und dies alles
andere als Altbacken verpackt und aufgenommen worden
ist. Der Schreberling behauptet sogar, dass dies eine
der goilsten Veröffentlichungen von Vulcano ist, denn es
wird herrlich thrashig und speedig gefrickelt, leicht
blackige und deathige Riffs, herrliche
Soli-Shreddereien, wie auch interessante und meist
unerwartete Rhythmuswechsel. Der Tieftöner ist klar,
nicht so typisch tief soundmässig gehalten, somit
ergänzt der Bass sich hervorragend zu den beiden
Klampfen und drückt daher auch klar hervor. Die
Drumpatterns sind herrlich im leichten Blast und vor
allem im Double-Bass zuhause, was natürlich den Songs
sehr gut zu stehen bekommt, da diese immens an
Vorwärtskraft gewinnen. Der Gesang ist im thrashigen
Shout- und Screambereich angesiedelt, nach wie vor, und
das ist einfach herrlich und gut so. Ein hervorrageng
gestaltes Artwork sowie die sehr druckvolle, saubere
Produktion von 'Eye In Hell' ist ein weiteres
Markenzeichen dieses Scheibchens. Vulcano gehört nun
definitiv noch zu den aktiven musikalisch heftig
speienden Vulkane dieses Brazilian Masters!
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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IHSAHN – Telemark (EP CD) Candlelight
Records Norwegischer Black Metal klingt aus den
Lautsprechern als das neuste Album von Ihsahn erklingt.
Gewidmet hat der Musiker es seiner Heimat, wie es der
Titel ja schon andeutet. Krächzender Gesang wird von
klangvollen Gitarrenriffs begleitet und von hämmernden
Drumms abgerundet. Wenn man dann etwas weiter in das
Album hereinhört, merkt man, dass der Künstler viel Wert
auf möglichst vielfältige, musikalische und vor allem
melodiöse Instrumentals legt. In den Gesangslosen Parts
klingt diese Mischung dann schon fast (ich hätte nie
gedacht, dass ich das jemals sagen würde) fröhlich. Bis
dann der Guturalgesang einsetzt, dann geht es ab,
Brutalität im Zusammenspiel mit melodiösem Groove. Ich
kenne viele Arten, wie man so eine Mischung grausam
versauen kann aber hier hat es Ihsahn fertig gebracht
diese grundverschiedenen Komponenten so zu vermischen,
dass es eine unglaubliche Einheit bildet. Zu diesem Part
des Albums schon mal Daumen hoch. Die letzten zwei Songs
kann ich dann leider nicht wirklich bewerten, da es
Coversongs sind. Aber wer sich wundert, wie Lenny
Kravitz und Iron Maiden klingen würden, wenn sie etwas
düstere Musik gemacht hätten; reinhören!! Zoé
Punkte: 8.9 von 10
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ARONIOUS - Perspicacity (CD) The Artisan Era
Aronious, ein Fünfer aus Green Bay, Wisconsin, mit
ihrem ersten Longplayer, nach einer EP und Single,
prästentieren auf 'Perspicacity' groovigen und doch
vertrakter wie intelligenter, progressiver
Technical-/Death-Metal in seiner feinsten Form. 13
Tracks zieren den longplayerischen Erstling, gepaart mit
einem herrlichen Coverartwork, welches selbstredend in
die Ahnenhalle aller Coverartworks Einzug findet.
Gitarrentechnisch ist dabei filigranes, technisches
Können wie Verständnis auszumachen, in arpeggierter,
fingertappischer und solodesker Manier vorhanden, sowie
ab und an straightes, grooviges Riffing erkennbar, nebst
den sehr vertrakten, häufigen Rhythmuswechsel. Der
Tieftöner steht in der Virtuosität der beiden
Saitenhexer in Nichts nach, zelebriert auf den fetteren
Saiten sehr filigrane Behandlung der Strings wie auch
solodeske Ausflüge. Die Drums wirbeln, blasten,
double-bassen, mal groovend straight, dann wieder in
vielschichtigen, vertrakten Patterns, ohne jedoch die
Zügel aus den Händen bzw. Drumsticks zu geben. Die
Vocals tendieren zwischen heftigem, thrashigem Shouting
als auch sehr fetten, tiefen Growls, stets passend zum
angesagten und gespielten Rhythmus. Die Produktion ist
sehr druckvoll, rein und klar erfolgt, da wird jedes
Instrument, inkl. den Stimmbändern, gehört und dank dem
intelligenten Songwriting stets allen denselben Platz
zur Entfaltung gelassen. Für Fans von Inanimate
Existence, Spawn Of Possession, Allegaeon, Aenimus und
Konsorten. Gefrickelt. Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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DROWN - Subaqueous (Blue Vinyl) Prophecy
Productions Der umtriebige Markov Soroka, der
sonst das Herz und die Seele von Tchornobog und Aureole
ist, spielt mit Drown Funeral Doom aus den Untiefen des
Oceans. Das zweite Album nennt sich "Subaqueous". "VI:
Mother Cetacean" tastet sich unaufhaltsam in die
tiefsten Tiefen des Oceans vor. Langsam, aber stetig
nimmt dieser Koloss von einem Song, Fahrt nach unten auf
und bietet Funeral Doom der Güteklasse 1A! Der gegrowlte
Gesang könnte auch von Kreaturen aus den Untiefen des
Meeres stammen und passt bestens zum Soundbild. Wie ein
Apnoetaucher verliert man sich in der unendlichen Tiefen
des Oceans. Mächtig türmt sich "Father Subaqueous" zu
einem gewaltigen Seebeben auf. Dieser Song lässt sich
Zeit mit dem Entfalten, hat aber auch 21 Minuten Zeit
dazu. Immer, wenn die See zur Ruhe kommt und der Song
ruhiger wird, folgt das nächste noch heftigere Seebeben!
Man wird förmlich von einem Strudel in die Tiefe
gezogen. Der einzige Wermutstropfen dieses
hervorragenden Albums ist, dass es nach zwei genialen
Songs, trotz 41 Minuten Spielzeit, schon vorbei ist. Wem
der Sinn nach genialem Funeral Doom steht, ist bei Drown
bestens aufgehoben! Ein tolles Album von einem
herausragenden Künstler! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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THE THIRD GRADE – Of Fire And Ashes Pt. 2 (CD)
Art Gates Records Diese spanische
Progressiv-Metal-Band begeistert. The Third Grade
verstehen es definitiv, abwechslungsreiche lange Lieder
zu schreiben, die niemals langweilig werden und sich mit
Gefrickel zurück halten. Dazu kommen Melodien für die
Ewigkeit und ein logischer Aufbau, der den Hörer selbst
beim 16-minütigen „A Cold Awakening« niemals alleine
lässt. Entfernt könnte man die Spanier mit Bands wie
Dream Theater oder Ayreon vergleichen. The Third Grade
verfügen aber über genügend Eigenständigkeit, dass dies
nur eine ungefähre Richtungsangabe ist. Kommt hinzu,
dass die Band gleich zwei Sänger in ihren Reihen weiss.
Maria Cobos teilt sich diesen mit Jose Masia. Diese
Kombination ist zwar nichts Neues, funktioniert im
diesem Falle aber hervorragend. Es wird auch nicht klar,
wer hier eigentlich Hauptsänger ist. Gut so. Die Lieder
zeichnen sich durch eine freche Stilvielfalt aus,
bleiben aber meist im klassischen Prog-Power-Metal. Das
heisst, man hört hier knallharte und dann wieder
butterweiche Melodien. Wichtig sind auch diese Refrains,
die halten, was sie versprechen. The Third Grade könnte
mit ihrem Zweitwerk im kleinen Kreis der Prog-Freunde
der Durchbruch gelingen. Hoffen wir, dass ihnen die
Energie für diese Aufbau-Arbeit nicht ausgeht und das
Label genügend Mittel für die Unterstützung bereithält.
Ich werde mir "Of Fire And Ashes Pt.2" künftig noch
öfters anhören. Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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POSTHUMANBIGBANG - Jungle Eyes (CD) Czar Of
Crickets Vom Feinkostlabel Czar of Crickets kommt
mit Posthumanbigbang nicht nur ein Appetizer, sondern
die Spezialität des Monates! Nach 11 Jahren gibt es mit
"Jungle Eyes" das zweite Album von Posthumanbigbang, und
wie der Bandname schon assoziiert, wird facettenreicher
Post Metal dargeboten. Der Kreativkopf Remo Häberli
kennt keine Grenzen, und so treibt "Cycles" durch ein
Wellenbad der Gefühle. Von hart bis zart und von
Gegrowle bis zu Cleanvocals ist alles mit dabei.
Besonders erwähnenswert sind die vielseitigen Vocals.
"Humanbound II" gibt sich von seiner vertrackten Seite,
um dann in eine bittersüsse Melodie überzugehen. Das
Gleichgewicht zwischen Zuckerbrot und Peitsche wird
immer ausgewogen gehalten. Der Gesang auf "Bury" geht
durch Mark und Bein. Dieser Sound scheint nicht von
dieser Welt zu sein. Kaskadenförmig türmen sich
Riffwände auf. Mit genialem Bass-Spiel zieht "Bitter
Tears" langsam seine Kreise. Posthumanbigbang
beherrschen und praktizieren das Wechselbad zwischen
harschem Gegrowle und Cleangesang in Perfektion. Der
Titeltrack "Jungle Eyes" wirkt mit tribalartigem
Getrommel sehr exotisch. Dem treibenden Sound sind
Spoken Words unterlegt. "Theme" ist sehr spacig und
könnte ein Soundtrack sein. Vor meinen Augen läuft ein
Sci-Fi-Film ab. "Coals" wildert anfänglich in
Metalcore-Gefilden, um dann zu einer Post Metal-Hymne zu
mutieren. Der Sänger kann sich in diesem Song herrlich
um den Verstand schreien. Aber auch mit seinem sanften
Gesang kann er punkten. Hervorragend wird das dynamische
Spiel, von Spannung und Entspannung, mit eingestreuten,
ruhigen Sequenzen gespielt. "Hate" ist ein Song mit
einem tribalmässigen Groove, der mit elektronischem
Gezirpe aufgelockert wird. Bei "Still I Am" geht es
wieder heftiger zur Sache, und das ist Post Metal, der
in der Champions League spielt! Der Spannungsbogen wird,
zu jeder Sekunde des Songs, auf Zug gehalten.
Kinoatmosphäre atmet "Driftwood" und der Songaufbau
wirkt hochdramatisch. Der Wechsel zum Folk Rock erfolgt
zwar überraschend, passt aber ausgezeichnet in diesen
Song hinein. Einmal mehr beweist Remo Häberli, was für
ein genialer Songschreiber er doch ist! Den Schlusspunkt
markiert "Off" und das ist eine reine Soundcollage, die
dieses geniale Album exotisch und ganz ruhig ausklingen
lässt. Posthumanbigbang ist mit "Jungle Eyes" ein wahres
Highlight in Sachen Post Metal gelungen! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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NEXORUM - Death Unchained (CD) Non Serviam
Records Gepflegter, blackiger Death-Metal mit
Schmackes servieren uns die fünf Norweger aus Trondheim,
auf ihrem ersten Longplayer namens 'Death Unchained'.
Yep, da werden uns 10 Songs in heftiger, virtuoser
Black-/Death-Metal-Manier um die Ohren gehauen, die
genau wissen, wie sie sich in Deine Hirngedärme
reinfressen müssen, so dass Du mit einem blackig-deathig
gepflegtem Dauergrinsen versehen wirst. Richtig goile
und straight groovige Mucke zelebrieren Nexorum. Da
kriegst du keine Verschnaufspause zwischen den Tracks,
da geht's zu und her wie bei Firespawn, mehrere Fists
zwischen Unter- und Oberkiefer, zugestopft à la
Schaufelbagger-Manier. Da ist nun wahrlich alles
beieinander, was es im goilen Black- und
Death-Metal-Bereich gibt. Ultraschnelle Riffs, fette
Distortion, herrliche Soli und Melodylines. Ein herrlich
treibender und wummernder Tieftöner, untermalt mit
heftigen Blasts und Double-Bass-Attacken des
Schlagwerkers. Die Growls sind heftig tief und
ultraschneidig böse gehalten. Ein herrliches Bollwerk,
nicht unbedingt in skandinavischer Machart, denn Nexorum
klingen herrlich à la US-amerikanischem Death, was eben
auch die Wucht des Gesamtsoundes darstellt. Eine fette,
druckvolle und klare Produktion, mit einem Coverartwork,
welches die norwegischen Ahnen hochleben lässt, will
schreiben: Ahnengalerie. Da Nexorum aus Bandmitglieder
von Keep Of Kalessin, Khonsu, Chton und Vecordious, darf
hierbei auch dieser Vergleich mit den genannten Bands
herhalten, jedoch sind Nexorum einfach eine Macht für
sich selbst. Mächtige Mucke. Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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THE ONEIRA - Injection (LP) ROCKSHOT Records
Das griechisch-italienische Quartett hat mit «Injection»
jüngst sein drittes Album veröffentlicht und liefert
darauf Musik, die dem Bandnamen, griechisch für «Traum»,
alle Ehre macht. Denn in seiner Gesamtheit ist
«Injection» ein warm produziertes, soft-beruhigendes
Stück Retro-Neo-Prog-Rock, das absolut authentisch den
Stil von Grössen wie Marillion, IQ und Tansatlantic oder
auch Yes fortführt. Manuel Ruscigno hat eine angenehme,
variable Stimme, die hin und wieder an Yes erinnert. Gut
gefallen die Jungs, wenn sie ein bisschen härter spielen
wie beim tollen Progrocker "Know That Feeling", hier
zieht man das Tempo schon ordentlich an. Auch die immer
wieder verspielten Instrumental-Parts, bei denen auch
mal Doublebass vorkommt, gefallen sehr und zeigen das
ganze Können der Proggies. Man streift musikalisch auch
mal die Schwedischen Progger Flower Kings, zu hören bei
"Edipsos". "Behind The Sun" rockt dann wieder voll nach
vorne, eine spannende Instrumental-Nummer die auch
wieder von Doublebass-Drums angetrieben wird. Sehr
abwechslungsreich gehen die Musiker hier zugange. Man
spielt zwar mehrheitlich Progrock, bricht aber
musikalisch auch in rockigere Gefilde aus, glänzt mit
eingängigen Melodien, was das Ganze sehr spannend hält.
Die italienisch / griechische Band versteht es, gute
Songs zu schreiben, die Spass machen beim Anhören und
trotzdem auf sehr hohen Niveau gespielt werden. Gut zu
hören beim Abschliessenden Titeltrack. Starkes Album,
unbedingt reinhören. Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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BLIND EGO - Preaching To The Choir (CD)
Gentle Art Of Music Nach dem sehr starken
"Liquid" kommt Kalle Wallner hier bereits mit dem
Vierten Blind Ego-Album "Preaching To The Choir". Die
Band ist klasse eingespielt und rockt auf dem neuen
Rundling im Gesamten etwas härter. Greift gleichzeitig
auf die von den Vorgängern gewohnte Balance aus
griffigem, groovigen Hard Rock, AOR und Melodic Rock
zurück. Scott Balaban singt sich souverän durch die neun
Tracks und glänzt mit Vielseitigkeit. Kalle lässt die
Gitarre härter Krachen als gewohnt. Schon gut zu hören
bei den beiden ersten Tracks "Massive" und "Preaching To
The Choir", wo man auch ab und zu Doublebass-Drums
einsetzt. Dem entgegen steht das schon fast poppige
"Burning Alive". Tja die Abwechslung macht’s aus. Oder
die Hymnische Bombast-Nummer "Dark Paradise", auch sehr
stark und frisst sich sofort im Gehirn fest, dank des
tollen Refrains. Auch die Rock-Nummer "In Exile" gefällt
sofort, Kalle hat wirklich ein Gespür für gute rockige
Songs. Und was sein Spiel auf der Gitarre angeht, da ist
Kalle schon ein Künstler, klasse, was er auf diesem
Album für Sounds zaubert, sei es mit Rhythmik oder Soli.
Hört nur das Solo bei "Heading For The Stars". Zum
Schluss gibt’s dann noch das etwas düstere, 8 Minuten
lange "The Pulse" auf die Ohren. Spannende Nummer, die
ein starkes Rock-Album mit Prog-Einlagen beendet.
Wallner hat eine klasse Mannschaft zusammen, die hier
alle Tracks hervorragend umsetzt, toller Gegensatz zu
seiner Stammcombo RPWL. Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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PAIN CITY - Rock And Roll Hearts (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb Doch, das fetzt,
rockt, brettert und kracht, dass es eine wahre Freude
ist. Das Drittwerk der drei Jungs schmeisst allen
unnötigen Ballast über Bord, stöpselt die Instrumente
ein und rockt sich die Seele aus dem Leib. Dabei klingt
der Sänger hin und wieder wie Lemmy, was einen gewissen
Nostalgiefaktor zur Folge hat. Simpel, eingängig und
aufputschend, so kann man sich Pain City vorstellen.
Vielleicht wie jüngere, ungestümere Brüder von Shakra
oder den alten Gotthard, so könnte man diese Truppe
umschreiben, wenn man möchte. Einen einzigen Schnitzer
hat man sich dennoch erlaubt: Das Nena-Cover "99
Luftballons" hätte nicht sein müssen, wirklich nicht.
Auch wenn man hier dem Sänger zugute halten muss, dass
er sich wirklich bemüht, ordentlich deutsch zu singen.
Alles in allem: Kracht! Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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HEMOTOXIN - Restructure The Molded Mind
Unspeakable Axe Records Der dritte Longplayer
namens 'Restructure The Molded Mind' vom
US-amerikanischen Dreier namens Hemotoxin, aus
Pittsburg, California, die sich dem
progressiv-technischen Death-Metal zugeschrieben haben.
8 Songs, sehr komplexes Songwriting, virtuoses Können an
allen Instrumenten, welche Erinnerungen an Grössen wie
Obscura, Cynic, Atheist, Death und Konsorten wach werden
lassen. Interessant ist es auch, da nicht einfach nur
drauf los geknüppelt wird, sondern diese extremen
Elementen sehr bedacht ausgewählt werden und dann
gekonnt mit den virtuosen Momenten miteinander verknüpft
werden. Ja, es wird verdammt anständig und deathig
gerifft, doch scheut man sich nicht, auch mal thrashige,
speedige oder gar leicht power-metallische Elemente in
die Riffs einzustreuen. Dasselbe gilt mit den
intonierten Soli, welche teils gar in den Fusion-Bereich
tendieren und so der progressive Momentn in den Songs
aufgerufen wird. Der Bass ist nicht nur steter Begleiter
des Saitenhexers und der Drumwirblers, nein, da werden
eigenständige Wege eingeschlagen, ja auch wieder
fusioniertes Walking Bass-Geshreddere, diesmal auf dem
Tieftöner. Die Drumpatterns sind so variantenreich, so
mosaikartig im Rhythmuswechsel, dass es die
technisch-progressiven Momente richtig heftig aufhorchen
lässt. Ja, es wird geblastet, ja, es wird
gedouble-bassed, ja, es wird progressiv gewirbelt, und
dennoch wird alles sehr kompakt und groovig zusammen
gehalten, was ja auch wiederum eine ansehliche Kunst
ist. Ein sehr gelungenes Artwork fürs Cover, eine sehr
saubere und druckvoll klare Produktion runden dieses
musikalische Highlight ab, die nicht nur besagte
Klientel des progressiv-technischen Death-Metals
anspricht, sondern über diese Grenzen hinweg
Metallerinnen und Metaller etwelches Couleur anspricht.
Open minded. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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BURDEN OF LIFE – The Makeshift Conqueror (CD)
Noizgate Records Falls man dem Promosheet Glauben
schenken mag, handelt es sich bei Burden Of Life um eine
Melodic/Death Metal-Band. Das trifft allerdings nur sehr
bedingt zu und ist noch lange nicht der Weisheit letzter
Schluss. Fakt ist aber, dass diese 2002 in Regensburg
gegründete Band über den musikalischen Tellerrand
hinausschaut. Der zweieinhalbminütige Opener ihres
nunmehr fünften Albums „The Makeshift Conqueror« beginnt
wie ein Alternative Rock-Song und erinnert im weiteren
Verlauf an verträumten Progressive Rock. Die restlichen
Songs dauern dann fast alle zwischen fünf und zehn
Minuten und verarbeiten Einflüsse von Children Of Bodom,
Kalmar, Opeth, Amorphis und vielen anderen zu einem
völlig eigenständigen Sound mit vielen Gitarrenharmonien
und ganz viel cleanem Gesang. In der Musik von Burden Of
Life passiert unheimlich viel. Dennoch kann man der Band
einen ganz eigenen Stil attestieren, der sich wie ein
roter Faden durch die gesamte Scheibe zieht. Richtig
geil sind aber dennoch Tracks wie „Goddess Of The
River«, die gnadenlos reinballern. Die saubere
Produktion der neun Songs setzt alle Facetten der
vielschichtigen und gut gemachten Musik ins rechte
Licht. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich
normalerweise auch der schnörkellosen und leicht
schubladisierbaren Musik den Vorzug gebe. Bei „The
Makeshift Conqueror« von Burden Of Life bin ich aber
gewillt, eine Ausnahme zu machen, denn das, was die
Regensburger hier abliefern, klingt einfach echt fett
und ist tatsächlich sehr vielversprechend! Oliver
H.
Punkte: 8.7 von 10
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GHOSTHER – Through Fire (Digipak) Noizgate
Records Die rheinländische Formation Ghosther
stellt mit «Through Fire» ihr Debütalbum der
Öffentlichkeit vor. 2017 hatten sie noch unter dem Namen
MoDo die erstklassige EP «Departure» veröffentlicht. Den
Bandnamen haben sie schweren Herzens geändert, da das
italienische Eurodance-Projekt, das 1994 mit «Eins,
zwei, Polizei... » einen Hit landete, noch die
Namensrechte besitzt. Ein schwerer Schritt, das Quartett
um Sängerin Jenny Jansen war bereits seit 2014 mit
diesem Namen unterwegs. Musikalisch hat sich zum Glück
nichts verändert. Es gibt noch immer kernigen
Alternative Rock mit einem ordentlichen Schlag Metal auf
die Lauscher. Das macht gleich zu Beginn die brettharte
Einstiegsnummer «Breathing» klar. Ein Statement, das
aussagt: "Ghosther sind jetzt da, stärker als je zuvor."
Powerdrumming und ein unnachgiebiger, treibender Groove
bestimmen das knallharte Stück. «The Bitterend» bietet
eine Verschnaufpause mit Ohrwurmmelodie, bevor es mit
energischen Growls wieder auf Jump-Kurs gebracht wird.
Auch «Twenty» ist ein treibender Rocksong mit feinen
Gesangsmelodien, die immer wieder von heftigen Growls
flankiert werden. «H.O.P.E.» zeigt dann zu Beginn einmal
ein völlig anderes Gesicht, das mit einer
experimentelleren Gesangsperformance der Sängerin
aufwartet. Das Stück ist abwechslungsreich und
entwickelt sogar Hymnencharakter. Während zehn Songs
zeigt die Truppe, wo ihre musikalischen Stärken liegen
und macht dabei von Anfang an keine Gefangenen.
«Conscious» wird dann noch mit ein paar elektronischen
Effekten garniert, bewegt sich ansonsten aber wie auch
«Lonely Life» im Bereich des bisher Gehörten. Der
Rausschmeisser und zugleich Titeltrack «Through Fire»
ist etwas verschachtelter im Aufbau, Rhythmik und
Geschwindigkeit variieren, was zum Ende hin noch eine
zusätzliche Dynamik mitbringt und einen wirklichen
Höhepunkt auf dem Album darstellt. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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GOTTHARD – #13 (2 LPs) Columbia/Sony
Music Wir schreiben das Jahr 2020 und Gotthard gehen mit
«#13» ins Rennen. Dabei haben die Herren das "Problem",
sich mit dem neusten Shakra-Streich messen zu müssen.
Die Emmentaler haben die Richtlatte mit «Mad World»
verdammt hoch gelegt. Wird «#13» dagegen halten können?
«Bad News» ist ein riffiger Rocktrack, der mit
amerikanischem Flair aus den Boxen schiesst und durch
das "back to the roots"-Feeling schon mal bedeutend mehr
zu gefallen weiss als alles, was auf seinem Vorgänger
«Silver» zu hören war. – Ob hier für die Rückbesinnung
die Erfolge von CoreLeoni mitgeholfen haben? – Auf jeden
Fall hat «Bad News» wieder mehr AC/DC unter den
Fingernägeln als die letzten Alben. Flott geht es weiter
mit «Everytime I Die», welches das sehr gute Bild des
Openers aufrecht halten kann. Danach folgt das schon
durch das Vorabvideo bekannte «Missteria», welches in
meinen Augen, trotz dem arabischen Flair, ein kleiner
Flop ist. Dieser wird mit dem schweren Riff zu «10'000
Faces» wieder ausgebügelt. Allerdings kann diese Nummer
den sehr guten Level der beiden ersten Tracks nicht
halten. Die Cover-Nummer von «S.O.S» geht hingegen völlig baden.
Aber wer hat schon jemals eine gute Covernummer eines
ABBA-Songs gespielt? Richtig gut sind dafür «Better Than Love»
und «Man On A Mission». Balladen dürfen bei Gotthard
nicht fehlen. Diese nennen sich «Marry You» und «I Can Say
I'm Sorry». Was richtig gut startet, fällt mit der Zeit
leider ab, und so bleiben vier ausgezeichnete Tracks übrig,
die sich mit gutem Material abwechseln, aber nie an den
Level von «Mad World» heran reichen. Gute Songs von
Gotthard, aber zu wenige mit Klassiker-Potenzial. Tja,
das ist das schwere "Kreuz", welches die Band tragen
muss. Alle Folgewerke müssen sich mit den ersten
Grosstaten messen lassen, ein nicht einfaches
Unterfangen. Aber zumindest sind die Tessiner wieder auf
der richtigen Spur und lassen mit der neuen Scheibe
aufhorchen. Schlecht ist es nicht, was man sich bei «#13»
anhören kann, aber auch kein Höhenflug. Das liegt allerdings
weder an Nic noch an den Riffs, die wieder ordentlich
krachen, sondern daran, dass die neuen Lieder noch nicht
die Qualität der ersten drei Scheiben haben. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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DARK FORTRESS – Spectres From The Old World
(Gatefold 2 LPs)
Century Media/Sony Die fünfköpfige Gruppe
aus Bayern hat seit ihrer Demo «The Rebirth Of The Dark
Age» in 1996 bereits acht Alben und ein Split Album
veröffentlicht. Trotz dieser Diskografie hat es die Band
immer irgendwie geschafft, aktuellen und schmissigen
Sound zu produzieren, so dass jedes Album auf die eigene
Weise frisch erscheint. Die Musik lässt sich am besten
als melodischen Black Metal mit okkulten Einflüssen
beschreiben. Wir starten mit dem instrumentalen Intro
«Nascence», das eindeutig den Fokus auf das Schlagzeug
legt und noch mit einer verzerrten Gitarre unterlegt
ist. Dieses geht auch gleich fliessend in «Coalescence»
über, welches uns direkt dem Mix zwischen Melodik und
klassischem Second Wave BM vorstellt, den Dark Fortress
für sich perfektioniert haben. Auch bei «The Spider In
The Web» wechselt man fliessend zwischen rauen,
schnelleren Parts und Melodien, die noch einmal eine
ganz eigene Stimmung innerhalb des Songs verbreiten. Der
Album-Track «Spectres From The Old World» verläuft
mehrheitlich auf der härteren Seite des Spektrums und
verzichtet bis auf das Ende des Tracks auf weitere
melodische Episoden. Einen schönen Mix aus langsamen und
schnellen Wechseln, einem fetten Solo und einem echt
geilen, Clear Voice-Mittelpart bietet uns «Pali Aike»
und «Pazuzu». Mit «Isa» bewegen wir uns in die zweite
Hälfte, und als wäre es der Start eines ganz eigenen
Albums haben wir ein melodisches Intro, das im Verlauf
des Songs immer mehr an Tempo und Kraft gewinnt, bis es
dann in den schweren Sound des eigentlichen Tracks
übergeht. Auch hier haben wir wider einen halben Clear
Voice-Part, der sich sehen lässt. «Pulling At Threats»
fackelt nicht lange mit Melodien und schlägt bis auf
weitere Clear Voice-Stellen brachial ein. Auch «In
Deepest Time» ist von rauer Natur, wenn auch wieder
etwas langsamer und schwerer. Ein Interlude mit dem
Titel «Penrose Procession» kommt als nächstes und
schwebt uns mit einigen echoigen Synthis und Drums um
die Lauscher. Gegen Ende wird es nochmal brutal, der
zweitletzte Track «Swan song» ist hart und schnell und
entlässt uns in den Abschluss «Nox Irae», welcher mit
Chorus und schweren, langsamen Melodien ein direkter
Gegenspieler des Vorherigen Liedes ist. Simu
Punkte: 8.5 von 10
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ARCHON ANGEL – Fallen (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Zak Stevens trat 1993 ein
schweres Erbe an, als er sich als neuer Sänger den damals sich
gerade auf dem aufsteigenden Ast befindlichen Savatage
anschloss. Mit seinem kraftvollen und fesselnden Gesang
katapultierte sich der Ami sofort in die Herzen der
Metal-Fans. Nach dem Ableben von Savatage, das
eigentlich keins war, da noch immer alle auf ein neues
Lebenszeichen der Florida-Truppe warten, gründete
Zachary Circle II Circle und setzte den eingeschlagenen
Weg von Savatage fort. Das Konstrukt blieb, orchestrale
Parts mit schwer(mütig)en Elementen zu verbinden und
dabei der Härte die Möglichkeit zu geben, sich mit
Melodien zu paaren. Auch wenn CIIC tolle Alben
veröffentlichten, an die Erfolge von Savatage konnte Zak
nie mehr anknüpfen. Archon Angel ist nach dem Ableben
von Circle II Circle für Zak ein weiterer Versuch, auf
sich aufmerksam zu machen. Es ist nach wie vor die
Stimme von Mister Stevens, die man sofort aus tausenden
heraus hört und erkennt. Alleine eine Jahrtausendstimme
reicht aber noch nicht aus, um mit den Songs zu glänzen.
«Fallen» klingt wie ein kleiner Bruder von «Streets» und
«Dead Winter Dead». Besonders «The Serpent» verbindet
diese beiden Werke auf interessante Art. Aber! Die
Qualität der Sava-Werke werden mit «Fallen» (noch) nicht
erreicht. Dafür fehlen das Powerdrumming von Jeff Plate
und die Gitarrenarbeit von Chris Caffery und Al
Pitrelli. Sowie das Händchen von Jon Oliva und Paul
O'Neill, welche den Songs alles abverlangten. Hört man
sich «Fallen» als Album an, das von einer neuen Truppe
stammt, hat das Quartett Hervorragendes vollbracht und
müsste locker mit einer 9.5-Benotung gestempelt werden.
Denn das schnelle und kraftvolle «Rise», das verspielte
«Hit The Wall» und das mitreissende «Who's In The
Mirror» faszinieren von der ersten Sekunde an.
Vergleicht man «Fallen» aber mit den Grosswerken von
Savatage und/oder auch mit Circle II Circle, dann merkt
man «Fallen» an, dass (noch) mehr Abwechslung dem Album
nicht geschadet hätte. Auch wenn das mit Klavier
startende und sich steigernde, einem Wirbelsturm auf
einem Segelschiff gleich kommende «Return Of The Storm»
viel Potenzial besitzt. Interessantes Album eines Projekts,
bei dem abzuwarten bleibt, ob es bei dieser einen
Scheibe bleiben wird, was allerdings schade wäre. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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FINNEGAN'S HELL - Work Is The Curse Of The Drinking
Class (CD) Wild Kingdom Lust auf eine bierselige
Folk-Rock-Punk-Party? Dann ist das neueste Werk dieser
Schweden genau das Richtige für euch. Legt man es ein,
fühlt man sich sofort wie in einem irischen oder
schottischen Pub. Die Luft ist schlecht, das T-Shirt
Bier- und Schweiss-durchnässt und die Stimmung grandios.
Wahlweise darf man sich aber auch wie vor der
gemütlichen Wackinger-Stage in Wacken oder wie auf einem
gemütlichen Folk-Open-Air fühlen. Finnegans Hell spielen
intensiven Folk-Rock. Natürlich gibt es ganze
Heerscharen von Bands, die sehr ähnlich wie dieses
Schweden klingen. Finnegans Hell heben sich davon ab, in
dem sie tatsächlich viel Abwechslung in ihr Album
bringen. Dass dabei durchaus trotz Banjos und Flöten
metallische Einflüsse zu vernehmen sind, macht die Sache
umso spannender. So ist „Whiskey Rum Gin And Wine« als
freches Tribute von Metallicas „Seek And Destroy« zu
verstehen – andere würden gar von einem Songklau reden.
Wer bei diesem Album fast ausschliesslich Trinklieder
erwartet, liegt nicht so falsch. Immerhin heisst der
Titel frei übersetzt „Arbeit ist der Fluch der
trinkenden Klasse«. Die Stimme klingt dementsprechend
nach zynischer Arbeiterklasse. Diese nimmt man den sechs
Musiker gerne ab. Zumal sie das Werk äussert druckvoll
eingespielt haben, was ein weiterer Grund ist, wieso
auch Heavy-Metal-Fans hier mitschunkeln werden. Am
besten funktioniert diese Musik aber sowieso live. Also
haltet Ausschau nach Finnegans Hell. Wer nicht warten
kann, darf sich gerne vorgängig mit diesem Album
einstimmen. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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GODSTICKS - Inescapable (LP) KScope/Irascible
Das Quartet aus Cardiff präsentiert uns hier ihr neues
Studiowerk "Inescapable". Die Jungs haben eine starke
Entwicklung durchgemacht. Vom 2015er-Album "Emergence",
mehr technischen Prog Metal zu spielen, zum 2017er-Werk
"Faced With Rage", das eher durch Industrial/Prog Metal
glänzte. Nun geht man neue Wege, die sich im Prog und
Alternative Metal finden. Sehr gut ist die neuere
Ausrichtung zu hören beim alternativ geprägten "Victim",
hier werden die Prog-Anteile stark zurückgeschraubt. Was
sich beim folgenden "Relief" dann wieder ändert. Hier
mixt man alles zusammen. "Surrender" dann eine eher
ruhigere Nummer, die die Vielseitigkeit der Band zeigt.
Mit Feinfühligkeit bringt man ruhige Melodien mit Härte
zusammen. Egal ob symphonisch, melancholisch oder
bretthart, diese Mixtur ist sehr spannend und auf hohem
Niveau zu finden. Mit ihrem neuesten Rundling
«Inescapable» haben Godsticks ein vorzügliches Album auf
den Markt gebracht, das ohne Zweifel bisher die stärkste
Veröffentlichung der Waliser ist. Mit einem Sound, der
irgendwo zwischen Nevermore und IQ angesiedelt ist, aber
beide übertrifft, überzeugen Godsticks vom ersten bis
zum letzten Klang. «Inescapable» ist melodisch,
ermutigend, intelligent, schwer und einfach grossartig.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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ALMANAC - Rush Of Death (CD&DVD) Nuclear
Blast/Warner Almanac habe ich mal als Vorband
erlebt und mein Interesse wurde geweckt. Als grosser Fan
des ersten Albums ging ich später mal an eine
Headlinershow, die Band wirkte noch nicht ganz so
selbsticher. Trotzdem war auch der zweite Release sehr
gelungen und die Band hat sich in der Zwischenzeit
entwickelt. Victor Smolski's Projekt (ex-Rage) hat es
mir angetan und aufgrund der zwei super
Veröffentlichungen waren meine Erwartungen entsprechend
hoch. Aus diesem Grund überrascht mich mein Anfang mit
dieser dritten Scheibe doch ein Wenig. Es klingt ein
wenig anders, nicht so "almanacmässig" wie auch schon
aber gut, die Handschrift Smolskis ist klar erkennbar.
Rush of Death ist wie eigentlich nicht anders zu
erwarten ein sehr gitarrenlastiges Album, im Gegensatz
zu den Vorgängern jedoch braucht es (in meinem Fall
zumindest) eine gewisse Zeit. Beim ersten Hören gefiel
es mir nicht halb so gut wie nach einigen Durchgängen.
Die Band konnte sich sehr gut einspielen in den paar
Jahren und mit Guest-Vocals am Start sowie einem
orchestralen Teil verspricht das neue Baby des deutschen
Heavy Metal Projekts ein gelungenes Werk geworden zu
sein. Die 47 Minuten Spielzeit sind gut investiert in
solide Riffs, ansprechende Melodien und Vocals, die
harmonischer als je zuvor wirken. Erstaunlich ist für
mich, dass sich Almanac nicht einer grösseren
Beilebtheit erfreut. Die Melodien sind etwas weniger
eingängig, es scheint mir fast, als wäre mehr auf die
Technik geschaut worden. Eigentlich immerhin hören wir
keine Pophits in den Charts, Rock und Metal soll etwas
Charakter haben und nicht als Kandidat für Sing-Alongs
dienen. Diese Entwicklung ist für mich persönlich ein
grosser Pluspunkt. Dennoch erkennt man den Geist der
Vorgängeralben bei einzelnen Songs recht stark, teils
wirkt das Songwriting extrem ähnlich. Nun, darf es
geben. Die Richtung, in welche Victor Smolski mit
Almanac geht, gefällt mir und ich hoffe, dass auch die
Nachfolgeralben eher so gehalten werden. Diese Scheibe
wandert direkt auf die Favoritenliste des Jahres und die
Kaufempfehlung versteht sich von selbst. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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FRACTURED INSANITY - Massive Human Failure (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb Salut, was treibt
sich denn da für ein brutaler Death in meine Gehörgänge?
'Massive Human Failure' ist das bereits vierte
longplayerische Werk des belgischen Vierers aus
Moorsele, Westflandern. 9 Tracks, welche sie dem leicht
technischen, brutalen Death-Metal zuweisen und diesen
voller Inbrust gekonnt intonieren. Hier wird moderner
Death in Kombination mit dem traditionellen Death in den
Anfangszeiten bestens verknüpft. Will schreiben, sowohl
Malevolent Creation, Immolation und Vader, als auch
Decapitated und Behemoth wie Vile erinnern uns beim
Anhören von 'Massive Human Failure', doch ganz klar
geschrieben, es sind Bruchstücke, die uns an besagte
Bands erinnern, denn Fractured Insanity spielen gekonnt
ihren eigenen Sound und grenzen sich somit durch das
ebenfalls sehr abwechslungsreiche Songwriting von
manchen Bands ab, auch von den soeben genannten. Es ist
einiges an schwerem Doom vorhanden, die Soli sind kurz,
prägnant und doch sehr melodiös gehalten. Das Riffing
zeichnet sich durch shredderartige Tonkombinationen aus.
Der Bass läuft seine Walkings rauf und runter, stets dem
Sound dienend mit einem sehr klaren Sound. Die
Drumpatterns tänzeln nur so auf den Wogen des brutalen
Deaths, Double-Bass-Attacken gepaart mit Blasts, selbst
dann Double-Bass, wenn es in beinahe schon doomiges
Fahrwasser geht, was eine gewisse Schwere erzeugt, die
dich langsam wie zähflüssiges Lava überschwemmt. Der
Gesang pendelt zwischen gutturalen Shouts und recht
tiefen Screams à la Cannibal Corpse. Sehr
abwechslungsreiches Songwriting, was 'Massive Human
Failure' zu einem interessanten Release sterilisieren
lässt, gepaart mit einem herrlichen Cover und abgerundet
mit einer sehr druckvollen Produktion.
Abwechslungsreich. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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WOMBBATH - Choirs Of The Fallen (CD) Soulseller Records
So lasset uns doch den Wombbath erschallen. Oh, das sind
Skandinavier, keine Frage. Yep, und so ist es auch, denn
der Fünfer aus Sala, Västmanland, Schweden, demonstriert
etwas - ganz leicht - moderner, leicht
entombisierend-dismemberisierenden Death-Metal. Yep,
Entombed und Dismember, vielleicht noch etwas Hypocrisy
und Unleashed, haben Wombbath sicherlich Eindruck
hinterlassen, denn diese Einflüsse hört man klar heraus.
Doch, 'Choirs Of The Fallen' als eine Kopie von 'Left
Hand Path' oder 'Like An Everlowing Stream' abzutun, das
wäre nicht fair, denn 'Choirs Of The Fallen' verbindet
mehr, als nur die songstrukturiellen Ideen der genannten
Masterplatten. Ja, Wombbath verstehen es sehr gut, die
alten Gene in die Neuzeit - sprich: Moderne -
mitzunehmen, denn stellt euch doch mal vor, etwas Blast
in die genannten Zeit des Schweden-Death miteinfliessen
zu lassen. Geht doch, oder? Auf jeden Fall klingt es auf
den 10 Tracks recht interessant, diese Blasts in
Kombination mit dem genifizierten Schweden-Death zu
hören. Ja, die Klampfen scheppern wie in den guten alten
Zeiten, gepaart mit heftigerem und schnellerem Riffing,
als eher gewohnt aus dem Skandinavier-Death-Metal. Klar,
die typischen, rhythmischen Wechsel tun dem Gesamtsound
sehr gut, und nochmals, die Blasts haben es mir angetan
auf 'Choirs Of The Fallen'. Gerifft wird flott, nebst
leicht blackigem Speedriffing und Melodylines kreierend,
wird hierbei auch anständig, teils shreddernd, teils
melodiös soliert. Der Bass scheppert noch eine Stufe
tiefer und heftiger, als die Quetschbalken, und
erscheint somit auch dominant in den Songs. Die Drums
fliegen einem nur so um die Ohren, mit den
grindcorig-heftigen Blasts, dem konstanten Double-Bass,
und ab und an den eingeworfenen, doomigen, groovigen
Patterns, welche den Eilzug gekonnt in die schleppenden
Regionen zieht. Die Vocals sind sehr screamend, ja,
etwas leicht guttural gehalten, jedoch stets immer
verständlich. Nein, die sind nicht so tief, eben sehr
Schweden-Death behaftet, was dem Songwriting sehr gut zu
stehen kommt. Ein sehr farbig gelungenes Artwork, eine
Art Remniszenz an die beiden besagten
Ur-Gen-Death-Scheiben. Die Produktion ist jetzt wahrlich
- und zwar im positiven Sinne gedeicht - sehr
skandinavisch gehalten, was einerseits die Herkunft klar
klassifiziert, andererseits den typischen
Schweden-Death-Stahl symbolisiert. Druckvoll, monoton
und passend. Schweden-Stahl. Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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zhOra - Mortals (CD) Hostile Records Von
Frustation getrieben bringt die irische Band zhOra mit
"Mortals" ihren vierten Output auf den Markt. Stampfend
wird mit "Coke Vulture" wacker vorwärts marschiert, und
vom Sound her tendiert man zum schleppenden Death Metal
hin. Wie ein Zäpfchen geht es mit "Hellfire" ab und man
ist vom furiosen Tempo an Anaal Nathrakh erinnert. Das
Soundgebräu wird mit einem Schuss Industrial noch
aufgepeppt. Noisig und zugleich doomig geht es mit "The
Hollow" in eine vollkommen andere Richhtung. An
Abwechslung fehlt es diesem Album definitiv nicht. In
eine noch andere Richtung wird man brachial von "Wall Of
Time" geschubst, und man spürt diese Urgewalt am eigenen
Leib! Das ist Extreme Metal par excellence, der so
einige Facetten bieten kann. So werden Sludge, Thrash
und Death Metal gekonnt verwurstet und das Resultat ist
geschmacklich sehr vielfältig. "Demotivator" ist eine
Lawine aus Geröll, die zwar gemächlich rollt, sich aber
durch nichts aufhalten lässt! Geiles Riffing wird im
Überfluss angeboten! "Spectral Embrace" spielt gekonnt
das Spiel von Zuckerbrot und Peitsche! So wird ruppiges
Riffing zusammen mit lieblichen Gitarren kombiniert.
Dieser Schlusstrack ist eigentlich sinnbildlich für
zhOra, denn sie überborden gelegentlich mit der
Stilvielfalt. Interessantes Album, auch wenn man fast
von den mannigfachen Stilen erschlagen wird! Roolf
Punkte: 8.4 von 10
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RITUAL KING - Ritual King (LP) Ripple Music
Irgendwo im wabernden Nebel zwischen Stoner Rock, Stoner
Metal und Heavy Psych angesiedelt, erzeugt das Trio aus
Manchester GB ordentlich Druck, ohne dabei epische
Momente und meditative Grooves aussen vor zu lassen. Es
ist einmal mehr das feine Gespür für die richtige
Dosierung von Härte und Harmonie, welches die Magie von
Scheiben wie dieser ausmacht. Hinzu kommt die Tatsache,
dass wir es beim Debüt der drei Briten wieder einmal mit
einem klassischen Grower zu tun haben. Was mit dem eher
behäbigen „Valleys« beginnt, setzt sich mit „No
Compromise« und „Headspace« ganz ordentlich fort und
findet beim instrumentalen Groove – Inferno „602« den
entscheidenden Wendepunkt. Von da an zieht die Truppe
sämtliche Register und rockt sich mit den verbleibenden
drei Tracks regelrecht in Trance. Da finden sich furiose
Jams, entspannte Passagen, explosive Ausbrüche und
schmeichelnde Melodien in Songs wieder, zu denen der
gezielt sparsam eingesetzte, charismatische Gesang von
Gitarrist Jordan Leppitt passt wie der sprichwörtliche
Arsch auf den Eimer, tatkräftig unterstützt durch die
äusserst kompetente Rhythmusfraktion bestehend aus
Bassist Dan Godwin und Drummer Gareth Hodges. Diese
Scheibe rockt wie Sau, unbedingt antesten! Mirko
B.
Punkte: 8.3 von 10
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NEAERA - Neaera (LP) Metal Blade/Sony Der
Teutonenstampfer Neaera mit 'Neaera', dem bereits
siebten longplayerischen Output des Münsteraner Fünfers
mit 11 neuen Songs ausgestattet und als 'Heavy Metal'
bezeichnet. Nun, 'Heavy Metal' trifft es einerseits voll
zu, andererseits stehen Neaera eher dem Death-Metal
näher, als dem traditionellen Heavy-Metal. O.K., ist
wohl soundtechnische Paragraphenreiterei, dennoch wird
der Schreiberling klare Fakten darlegen, keine Frage.
Nun, da kommt eine heftige, alemannische Urgewalt in die
Gehörgänge reingepfercht, was die Kraft des Death-Metals
in allen Facetten klar darlegt. Es bleiben keine Fragen
offen, denn die musikalische Wucht rollt alles nieder.
Etwas an The Black Dahlia Murder, Heaven Shall Burn,
Arsis, As I Lay Dying erinnernd, wälzen sich hierbei die
wilden und im Hypertempo gespielten Noten auf den
Quetschbalken wie dem wummernden Tieftöner in die
Gehörgänge, gepaart mit melodiösen Lines, etwas
solodeskem Lichtgeschwindigkeitsgezupfe. Die Drums
peitschen diese Wucht des Sounds in die gewünschten
Bahnen, mal blastend, mal heftig double-bassend, mal
groovig schleppend, jedoch stest rastlos treibend. Die
Vocals sind eher im screamenden Bereich anzusiedeln,
gepaart mit Ausflügen in die Growlecken. Ein sehr
schwermütiges Coverartwork ziert 'Neaera', abgerundet
mit der sehr druckvollen Produktion. Mächtig.
Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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MORBID DEATH - Oxygen (CD) Art Gates Records
Pünktlich zum 30.Geburtstag von Morbid Death kommt ihr
neues Album "Oxygen" in die Läden. Die Startschüsse
ballern mit "Away" wild um sich, und es wird handzahmer
Melodic/Death Metal mit leichter Prog-Schlagseite
lauwarm serviert. "Deep Down" ist ein mächtiger Groover,
der mit seinen Clean-Vocals an System Of A Down
erinnert. Morbid Death sind aber bei weitem nicht sooo
abgedreht wie System Of A Down! Knackig und mit viel
überschüssiger Energie gibt sich "To Escape" die Ehre.
Mit wahrlich geiler Gitarrenarbeit macht "Cry Me Out"
von sich reden. An Death Metal erinnern nur noch die
Growls, sonst ist man ganz klar in Power- bzw. Thrash
Metal-Gefilden unterwegs. Futuristisch wird es mit "Grow
Stronger", und nun wird lupenreiner Power Metal gezockt!
Der Titeltrack "Oxygen" tönt irgendwie orientalisch,
aber dann wird der Knüppel aus dem Sack gelassen. So
türmt sich dieses Groovemonster zu voller Leibesgrösse
mächtig auf. Eine neue Richtung wird mit "Dark Love"
eingeschlagen, und nun wird es hymnenhaft und sehr
gefühlvoll. In Richtung Norden schielt "Jordsträngar"
und setzt der Stilvielfalt noch eins obendrauf! Ruhig,
aber mit geilem Riffing, kommt dieser Song auf den
Punkt. Auf mächtigen Groove-Wellen surft "Carved Up A
Stone", und der melodische Gesang gibt dem Song das
gewisse Etwas! Mit Stakkato-Riffs und furiosem Drumming
kommt "Parasites With Ties" aus den Boxen. "Dead Inside"
ist Elektronik pur, und so wabert dieser Song in
Kombination mit harten Riffs im Kielwasser von Fear
Factory dahin. Grüsse aus dem Weltall gibt es mit dem
letzten Song "The Perfect Lie" und zeigt nochmals das
breitgefächerte Spektrum von Morbid Death auf. Dieses
Album besticht durch seine Abwechslung und dem geilen
Songmaterial! Wem das Groovemonster lieber ist als das
Krümelmonster, der kommt an Morbid Death nicht vorbei!
Roolf
Punkte: 8.3 von 10
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BLUE ÖYSTER CULT - Cult Classic (Re-Release - 2 LPs)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Ein neues Album mit neuen Songs der amerikanischen
"Intellekt-Metaller"? Das wäre zu schön gewesen! «Curse
Of The Hidden Mirror" von 2001 ist das bisher letzte
Studiowerk, und seither spielten BÖC, vor allem in der
jüngeren Vergangenheit, erfreulicherweise auch wieder
Konzerte in Europa. Obwohl der Titel «Cult Classic» auf
einen Sampler schliessen lässt, ist dem nicht so oder
zumindest nicht ganz. Vielmehr wurden 1994 einige der
Top-Songs aus alten Zeiten für den Stephen King Film
"The Stand - Das letzte Gefecht" komplett neu
aufgenommen. Dies, weil sich die Plattenfirma bezüglich
dem Original-Material quer stellte. Warum das Ganze nun
26 Jahre später nochmals erscheint, ist nicht wirklich
nachvollbar. Der einzige Kaufanreiz liegt eigentlich nur
darin, dass die Aufnahmen remastered wurden. Dadurch
erhalten die eh schon frischer wirkenden
Neueinspielungen gegenüber früher einen zusätzlichen
Frische-Kick. Das kommt Klassikern wie «Don't Fear The
Reaper", "M.E. 262" oder "Godzilla" hör- wie spürbar
zugute. Was hier aber leider und grundsätzlich fehlt,
ist «Veterans Of The Psychic War». Somit bleibt die
kultige Cover-Version von Tarot nach wie vor
unangetastet! Wer jedoch bei Bedarf umfassender in
Sachen BÖC ausgestattet sein will, greift besser zur DCD
"The Essential", die 2012 über Sony Music erschienen
ist. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SPELL - Opulent Decay (CD) Bad Omen
Records
Die Kanadier sind zurück mit
ihrem spannenden, an vergangene Zeiten erinnernden
Sound. Irgendwo in der Schnittmenge Blue Oyster Cult,
alten Judas Priest und Rush. Diese Mischung gibt’s schon
beim melodiösen Opener "Psychic Death" auf die Ohren.
Klasse, gefällt schon beim ersten Anhören. Oder das
folgende, Priest-lastige "Opulent Decay". Hier
verschmelzen Atmosphäre und Dynamik, faszinierende
Melodik unterwandert stringente Heaviness, Arschtritt
trifft auf Romantik, mystische Melancholie auf ein Herz
aus Stahl. Der klare Gesang von Shouter Cam Mesner passt
Klasse zum Sound der Kanadier. Bei längerem Hinhören
würde ich sagen, der Gesang ist eine Mischung aus Rush,
Thin Lizzy und natürlich Spell. Auch musikalisch mischt
hier noch etwas Lizzy mit. Sehr spannend, diesem Mix
zuzuhören. Twin Soli, starke Gitarrenriffs, interessante
Gesangslinien wie beim tollen "Dawn Wanderer" hört man
auf diesem Rundling sehr oft. Auch gut "Ataraxia", hier
nur mit einem A Capella-Chor vorgetragen. Spell gefallen
sehr mit ihrem Retro-Rock, alle 10 Nummern sind
gelungen, der Mix aus oben genannten Band plus die
gehörige Portion Eigenständigkeit machen "Opulent Decay"
zu einem besonderen Hörerlebnis. Spell heben sich so
musikalisch ab von anderen Bands und liefern hier
wirklich klasse ab. Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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WAITING FOR MONDAY – Waiting For
Monday (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Kein geringerer als Jeff Scott
Soto verhalf der Band Waiting For Monday zu einem Deal
beim Italienischen Melodic Label Frontiers, die nun
deren gleichnamiges Debüt in Umlauf bringen. Die beiden
Köpfe der Band, Sänger Rudy Cardenas und Gitarrist
August Zadra, sind sich in Los Angeles über den Weg
gelaufen. Beide können auf eine interessante
Vergangenheit zurückblicken, die nicht unerwähnt bleiben
soll. Rudy stammt ursprünglich aus Venezuela. Sein
Talent als Vocalist brachte ihn dann 2007 ins Finale der
6. Staffel von American Idol. August Zadra spielt
bereits seit zehn Jahren in Dennis De Young's Soloband
(Styx). Er war in Alaska beheimatet und schloss
erfolgreich seine Ausbildung zum Gitarristen am
renommierten Guitar Institute Of Technology in L.A. ab.
Offensichtlich haben sich da die zwei Richtigen
getroffen. Das Album strotzt jedenfalls vor Qualität und
Substanz. Wie üblich werden vom Label einige grosse
Namen des Melodic-Genres in die Runde geworfen. Journey
und Foreigner werden genannt. Stilistis passt die Truppe
ziemlich genau dazu, auch wenn man ein ganzes Stück
hinter den Legenden zurückbleibt. Das bedeutet,
intensive Melodien stehen im Vordergrund, zudem besitzen
die Songs viel Drive. Obwohl das Keyboard eine
entscheidende Rolle spielt, behalten die Gitarren die
Oberhand. Die Tracks haben Substanz und Charisma. Man
hat eine gesunde Mischung zwischen klassischem AOR und
knackigem, melodiösem Hard Rock gefunden. Tolle Stimme,
starke Gitarren, einzig beim Bandnamen scheint die
Kreativität auf der Strecke geblieben zu sein. Nichts
desto trotz, Melodic-Fans sollten sich Waiting For
Monday auf die Einkaufsliste schreiben. Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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BENEATH MY SINS – I Decide (CD) Pride & Joy Music
2015, im selben Jahr wie sich Elvolvent aufgelöst
hatte, formten Ex-Mitglieder Clement Bolz an der Gitarre
und Emma Elvaston am Mikrophon die Symphonic Metal Band
Beneath my Sins. Das nun aus zwei Damen und zwei Herren
bestehende Quartett veröffentlicht ihr zweites
full-length Werk «I decide», welches Bassist Fabio
D’Amore (Serenity) produziert hat. Das Album beginnt mit
einem schönen klassischen Intro, in dem die Streicher
dominieren – ein «Spoiler« für den ganzen Verlauf des
Werks. Die symphonischen Elemente, insbesondere
Streicher und Keyboard-Effekte, bilden den Roten Faden
in «I decide» und halten die ansonst abwechslungsreichen
Passagen zusammen. Immer wieder erinnerten mich die
symphonischen Hintergründe bzw. Motive stilistisch an
Vivaldis «Le quattro stagioni»; insbesondere in «What
you feel» und «Despicable» sind Elemente aus dem 3. Satz
des Sommers wiederzuerkennen. Dieser Vergleich spricht
für sich! Die Dynamik des Werkes ist faszinierend –
Beneath My Sins verstehen es, mit unterschiedlichen
Härtegraden, tollen Rhythmen und emotionalen, sinnlichen
Passagen Spannung zu erzeugen. Schade ist nur, dass die
hohe Energie, die zu Beginn erzeugt wird, bei vielen
Tracks in sich zusammenbricht, sobald die Strophe
beginnt. Emma dreht mit ihrer starken Stimme meistens
erst im Refrain richtig auf und beginnt die Strophe oft
sehr träumerisch und sinnlich. Dennoch überraschen die
Gesangspassagen immer wieder – ein Wechselspiel aus der
ruhigen, träumerischen sowie starken, kräftigen
Hauptstimme Emmas, die oftmals mit Growls oder
männlichem Cleangesang ergänzt wird. Hier muss gesagt
werden, dass «I decide» ebenfalls durch diverse bekannte
Gastauftritte an Spannung und Abwechslung mit sich
bringt. Das Quartett wird in diesem Album durch Matteo
Sisti (Eluveitie), Michele Guaitoli (Visions of
Atlantis; Temperance), Fabio Lethien Polo (Elvenking)
und Melissa Bonny (Ad Infinitum) unterstützt. Damit ist
auch klar, in welchem Bereich und Genre die Franzosen
unterwegs sind. Mal heavy, mal groovig, mal orientalisch
angehaucht – «I decide» hat so ziemlich alles zu bieten.
Ein cooles Werk, das fesselt, Spannung erzeugt und
einfährt. Sina
Punkte:
8.2 von 10
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EARTH ROT - Black Tides Of
Obscurity (Red Vinyl) Season Of Mist/Irascible
Eine Mischung aus blackadeskem
Death-Metal erreicht uns mit dem dritten Longplayer -
nebst zwei EP's - aus Down Under, aus Perth, Australien
vom Vierer namens Earth Rot. 10 Songs, welche meist im
deathigen Gewässer schwimmen, gepaart mit
Black-Metal-Elementen und leicht psychadelischen
Momenten (Twang-Sound), was den Sound sehr speziell
erklingen lässt, die dichte Wolkendecke stets aufreissen
lässt. Erinnert mich etwas an Mortification und
Kataklysm, doch auch gewisse Immortal-, Grave- und
Unleashed-Momente lassen mich meinen Gehirnzellen in
Erinnerung rufen. Gesanglich ist der Bereich des
legendären Chuck Schuldiner abgedeckt. Man tingelt
hierbei zwischen extremem Distortionklang und akustisch
gehaltenen Sounds. Solodesk geht's hierbei überraschend
eher im Midtempo-Bereich zu und her, also solid
heavy-metallisch à la Judas Priest, mit hervorragenden,
melodiösen Soliparts wie auch Melodylines. Gerifft wird
in sehr black-speediger Art und Weise, was selbstredend
das Zeugs hält, sehr blackadesk gehalten. Der Bass ist
ebenfalls eher wummernd klar zu vernehmen, stets
bedacht, anständige Soundteppiche zu legen. Die Drums
positionieren sich oft im double-bassigen Bereich,
gepaart mit Blasts und doch auch ab und an einfach
heavy-metallische Parts, welche eben besagte Wolkendecke
blutrot aufreissen lässt. Die Vocals sind eher im
blackigen Screaming zu finden, mit leichten Growls. Das
düstere Cover passt wie auch die etwas dumpfe und rohe
Produktion, so dass es doch die skandinavischen Black-
und Death-Metal-Elemente gut zum Tragen kommen.
Speziell, jedoch nicht minder interessant. Earth Rot
zeigen auf 'Black Tides Of Obscurity', wie interessantes
Black-/Death-Songwriting funktioniert. Intelligent.
Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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ROSS THE BOSS – Born Of Fire
(Yellow Vinyl)
AFM Records/Musikvertrieb
Der ehemalige Manowar-Gitarrist,
der massgeblich an den ersten Grosstaten der
Ledertanga-Jungs mitverantwortlich war, hat neben Death
Dealer auch seine eigene Solotruppe am Start, mit der er
bewusst die Frühphase von Manowar am Leben erhält. Mit
einem fast unveränderten Line-up, nur Trommler Steve
Bolognese ist neu bei Ross The Boss, geht es kraftvoll
los mit dem vierten Album. Herausragend einmal mehr
Sänger Marc Lopes, der mit seinem kraftvollen Organ
Manowar-Shouter Eric Adams zwar nicht vergessen lassen kann,
aber zumindest als ebenbürtiger Sänger auftritt. «I Am
The Sword» trieft vor typischen Metal-Klischees.
Songtechnisch haut uns Ross Friedmann einen Metal-Song um
die Ohren, der sofort rein knallt, mit Geschwindigkeit
überzeugt und weit weg von irgendwelchen idiotischen
DeMaio-Parolen lebt. Wie auch das kraftvolle und leicht
epische «Fight The Fight» oder «Shotgun Evolution», das
gut und gerne ein vergessenes Juwel aus der «Into Glory
Ride»-Zeit sein könnte, dem zweiten Werk von Manowar.
Rockig geht «Denied By The Cross» ins Rennen, während
«Maiden Of Shadows» mit viel Pathos vorgetragen wird.
Ein Mitsingbrüller ist der Titelsong, der nebem dem
bösartigen «Walking The Moon» gute Abwechslung bietet.
Galoppierende Rhythmen sind bei «Undying» zu vernehmen,
um mit dem schwerfälligen, verspielten, fast
progressiven «The Blackest Heart» die vierte Scheibe
zu beenden. Ross, einmal mehr unglaublich, was er an
Riffs und Soli vollbrachte, hinterlässt mit seinen
Mitmusikern, Bassist Mike LePond (Symphony X) sorgt für
viel Druck, einen mehr als nur guten Eindruck. Hier wird
reiner Metal geboten, der nicht wie bei HammerFall beim
ersten Anhören seine Spuren hinterlässt, sondern das sind
sehr geile Tracks, welche einen Moment brauchen, bis sie
sich dem Hörer erschliessen. Was dann aber ans
Tageslicht kommt, ist besser als alles, was Manowar in
den letzten Jahrzehnten veröffentlicht haben. Ehrlicherweise
muss man aber auch sagen, dass der Vorgänger eine Spur
"einfacher" gehalten wurde und somit «Born Of Fire»
nicht an den Glanz von «By Blood Sworn» heran reicht.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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SATAN WORSHIP – Teufelssprache
(CD)
Folter Records
Wenn die eigene Stammcombo zwar
munter rasend drauflosdeibelt was das Zeug hält, dabei
aber in Liedgut und Grundstimmung den guten, alten Rock
’n‘ Roll missen lässt, dann gründet man halt kurzerhand
eine eigene Truppe, um dem Black ‘n‘ Death ‘n‘ Speed ‘n‘
Roll der räudigsten Sorte gebührend zu frönen. Fabiano
„Leatherface« Teles, seines Zeichens Frontmann / Bassist
der Black / Speed Metaller Sodomizer aus Rio de Janeiro,
hob Satan Worship 2011 aus der Taufe. 2015 erschien das
erste Demo Tape „Poison and Blood«, und die Band
siedelte nach Deutschland um. 2017 folgte die Debüt–EP
„I'm The Devil«, und nach einigen Besetzungswechseln
schloss sich Drummer Marc "Speedy" Reign (Morgoth,
ex-Destruction) der Band an, welche schliesslich in der
Formation Leatherface, Speedy und Mark The Nekromancer
das hier vorliegende Werk einprügelte. Und auf diesen
kurzen historischen – folgt jetzt sogleich der
musikalische Abriss, denn anders kann man das infernale
Trommelfeuer auf „Teufelssprache« nicht beschreiben.
Black ‘n‘ Roll in Reinstkultur muss exakt genau so wie
auf dieser Scheibe klingen, eine wüste Mischung aus
Venom, Motörhead, Sodom und Toxic Holocaust, stets
tiefschwarz eingefärbt und blasphemisch bis zum
Abwinken. Gleichzeitig aber müssen die Tracks einfach
Spass machen beim Anhören, die Nackenmuskeln
beanspruchen aber nicht überfordern und vor allen Dingen
eher die niederen Instinkte ansprechen als den
Intellekt. Genau diese Kriterien erfüllt
„Teufelssprache«, 36 Minuten kurzweilige, höllische
Unterhaltung vom Feinsten, welche beim geneigten Zuhörer
kaum Wünsche offen lassen dürfte. Eigentlich reicht
schon der von Frontsau Leatherface mit seinem
unverkennbaren, charmanten brasilianischen Akzent
manisch eingeröchelte Refrain von „MotherfuckerŽs
Apokalipse« aus, um den Inhalt dieser Scheibe treffend
zu beschreiben: „Blasphemy, Heresy, Sodomy,
Motherfuckers from the Apocalypse!«. Soweit alles klar,
oder? Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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DWAAL - Gospel Of The Vile (2 LPs) Dark Essence
Productions In Norwegen gibt es ja nicht nur
Black Metal-Bands, sondern auch Bands wie Dwaal, die ein
Gemisch aus Sludge und Doom spielen. Ihr Debütalbum
"Gospel Of The Vile" startet mit dem Song "Ascent".
Dieser Song ist sehr atmosphärisch und bäumt sich mit
einer Wall Of Sound mächtig auf. "Like Rats" beginnt
minimalistisch, und so wird jedem einzelnen Ton genügend
Raum zur mannigfachen Entfaltung geboten. Mit
ausdrucksstarkem Gegrowle darf nun auch der Sänger
seinen Beitrag zum Gelingen des Songs machen. Leider ist
der Wiedererkennungswert nicht gerade hoch. Mit dem
Titeltrack "Gospel Of The Vile" machen sich Traurigkeit
und Hoffnungslosigkeit breit. Ein Genre-bekanntes
Phänomen findet man auch bei Dwaal, nämlich dem
künstlichen In-die-Länge-ziehen der Songs. Schade, denn
irgendwann ist der Song in einer Sackgasse und kommt
nicht mehr weiter. Ein harter Brocken stellt auch
"Obsidian Heart Burns" dar, der 11 Minuten dauert. Das
Rezept, einzelne Passagen immer und immer wieder zu
wiederholen, mag am Anfang noch einen gewissen Reiz zu
haben. Je länger der Song dauert, wird das aber leider
nur noch ätzend. Mystisch wird es mit "The Whispering
One" und die Endlos-Schleife greift leider schon wieder
um sich. Dem Song werden noch Industrial-Parts
beigemischt. Der letzte Song "Descent" ist zugleich auch
der längste Song. Dieser Song dreht für endlos lange 16
Minuten seine Runden. Leider wird auch in diesem Song
wieder auf die Endlos-Schleife zurück gegriffen, und so
hat auch in diesem Song das altbekannte Rezept leider
keine Wirkung. Dieses Album von Dwaal ist ein typisches
Album für dieses Genre und sicherlich nicht schlecht
gezockt. Für einen Meilenstein hat es aber noch
ausreichend Luft nach oben! Roolf
Punkte:
8.0 von 10
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THY CATAFALQUE - Naiv (LP)
Season of Mist/Irascible
Kaum zu glauben, dass sich diese
ungarische Avantgarde-Metal Gruppierung ursprünglich mit
Black Metal befasste! Die Mischung allen erdenklichen
Genres und Einflüssen ergibt ein erstaunlich
harmonisches Ganzes, doch irgendwie ist es trotz des
ansprechenden Klangs recht irritierend. Plötzlich
jazziges Folklore zu hören ist eben doch nicht gerade
das, was ich beabsichtige. Nun, an sich klingt es
"nice", aber zu viele Einflüsse lassen die Songs
überladen wirken. Als eine Person, die sich im Chaos
pudelwohl fühlt, bin ich erstaunt, wie mich die Songs
(teilweise) überfordern. Nun, entweder sind dies die
wahren Masters of (controlled) Chaos oder ich bin doch
geordneter als ich bisher glaubte. Alles in Allem
gefällt mir, was ich höre, aber das Zuhören gestaltet
sich leider als etwas anstrengend -oder es wirkt so,
besser gesagt. Der Schein trügt doch tatsächlich. Teils
schon fast wie ein Filmsoundtrack klingend, teils an die
alten Black Metal Wurzeln anknüpfend wird jedes Genre
angespielt. Vermischt mit der für uns exotisch
klingenden, ungarischen Sprache ist das Cocktail schon
ordentlich mit Zutaten bereichert. An manchen Stellen
glaube ich auch noch etwas Russisches zu hören.
Elektronika und Klassik schlingeln sich durch die
jazzig-proggigen und rockigen Klänge, doch was zu viel
scheint, spricht mich gleichzeitig auch an. Während man
dem tatsächlich schon neunten Studioalbum der Gruppe
lauscht, entwickelt sich eine Art Gewöhnungseffekt, die
"weirdness" schwindet und die Kunst dahiner scheint
verständlicher. Manchmal muss sich etwas eben entwickeln
und dies scheint besonders für so aussergewöhnliche
Projekte zu gelten. Nach einem kompletten Durchgang ist
der Gesamteindruck trotz leichter Irritation überwiegend
positiv. Und ab dem zweiten Durchgang erkennt man sogar
schon eine Art Schönheit. Überraschung des Jahres bis
jetzt. Ich werde mir wohl etwas mehr von dieser Band
gönnen. Hätte ich beim Anhören des ersten Songs zunächst
gar nicht für möglich gehalten. Ein Geheimtipp für alle,
die es abstrakt, kreativ und chaotisch, aber auch
ambitiös mögen. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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VOID OF SLEEP - Metaphora
(LP)
Aural Music
Aus Ravenna in Italien kommt das
Quintett von Void Of Sleep und sind mit "Metaphora"
bereits zum dritten Mal am Start. Melancholisch ruhig
gibt "The Famine Years" den Startschuss und ist nichts
mehr als ein instrumentales Intro. Fertig mit der Ruhe,
denn jetzt wird es mit "Iron Mouth" laut und es wird
reinrassiger Power-Doom geboten. In den 11 Minuten
ziehen Void Of Sleep sämtliche Register ihres Können.
Von progressiven Elementen über massive Soundwände ist
alles mit dabei. Ein depressives Intermezzo ist "Waves
Of Discomfort", und der Sänger darf sich nochmals eine
kleine Pause gönnen. "Unfair Judgements" ist
hochprozentig progressiv und tänzelt sich so elegant aus
den Boxen. Ein richtig geiler Stampfer ist "Master
Abuser", der zügellos davon galoppiert! In diesem
Tempobereich machen mir Void Of Sleep gewaltig Spass!
Die zweite Hälfte des Songs präsentiert sich aber leider
übermässig progressiv und ist mir zuviel des Guten.
Vertrackt und progressiv gibt es reine Kopfmusik mit
"Modern Man" auf die Ohren, und die Frage, ob da eine
andere Band am Werk sei, muss erlaubt sein. Zum Schluss
wird nochmals mit der Prog-Keule um sich geschlagen, und
mich erschlägt dieses monumentale Soundgebräu schon
fast. Die zweite Hälfte dieses Albums holt mich leider
gar nicht ab, für Prog Metal-Fans könnte sich Void Of
Sleep aber als Geheimtipp heraus stellen! Roolf
Punkte:
8.0 von 10
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RUSS BALLARD - It’s Good To Be
Here (LP) BMG Rights
Womöglich wissen vor allem
jüngere Fans nicht, welches musikalische Vermächtnis der
noch quicklebendige Russ Ballard (74) der Nachwelt
bisher schon hinterlassen hat. Seine songwriterischen
Fähigkeiten brachten mitunter Hits und Klassiker wie für
KISS («God Gave Rock'n'Roll To You»), Rainbow («I
Surrender», Graham Bonnet («Liar»), Ace Frehley («New
York Groove»), Magnum («No way Out») oder Thunder («One
Fatal Kiss») hervor. Selbst Hot Chocolate («So Win You
Again») und auch Frida («I Know There's Something Going
On») gehen auf sein Konto. Damit teilt der britische
Sänger, Gitarrist und Produzent in etwa das gleiche
Schicksal wie Musikerkollege Bob Dylan, aber mit
lebenslangen fetten Tantiemen lässt es sich auch sehr
gut leben! «It’s Good To Be Here» ist das zehnte
Studioalbum von Russ, der hier in erster Linie
eindrücklich beweist, wie jugendlich frisch seine
Gesangsstimme nach wie vor daher kommt. Nebst neuem
Material hat er unter den Producer-Fittichen seines
Sohnes Christian Ballard «New York Groove» und «Since
You've Been Gone» neu eingespielt. Letzterer Song vermag
auch als schon fast zerbrechliche Piano-Ballade
künstlerische Akzente, wiederum gesanglich, zu setzen,
und wer sich hierzu lieber Ritchie Blackmore mit Rainbow
anhören will, hat die Wahl. Wer bei YouTube den
Schlusssong «You Can Do Magic» eingibt, stösst sofort
auf die Band America, dessen Version 1982 in den Top-10
der US-Charts landete. Russ wandelte seinen Song hier
zur einer weiteren Piano-Ballade um, die ebenso
überzeugt. Im März wird der Kult-Musiker für einige
Konzerte, vor allem in Deutschland, zu sehen und zu
hören sein. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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XTASY – Eye Of The Storm
(CD)
Metalapolis Records/Phonag
Das dritte Studioalbum der
Melodic Hard Rock / Metal Band Xtasy kommt mit viel
Power und Schub daher. Schnell wird klar – das Werk
zieht in den Bann. Eingängige, fesselnde Melodien
kombiniert mit treibenden Rhythmen und geilen
Gitarrenriffs sowie -soli bestimmen die Kompositionen
der female-fronted Gruppe. Sängerin Silvia Idoate
überzeugt mit ihrer kräftigen, energiereichen Stimme und
ihrem grossen Stimmumfang. Die Energie nimmt durch «Eye
Of The Storm» keinesfalls ab – mal schneller, mal im
Vergleich etwas ruhiger schreiten die Tracks daher, ohne
monoton zu klingen oder die Spannung zu verlieren. Der
Fuss wippt durchgehend mit und die Melodien fahren ein –
schnell entsteht die Lust, mit Silvia mitzusingen.
Insbesondere das melodische «Flesh & Blood» mit seinem
ergreifenden Chorus verbreitet gute Laune und bleibt im
Ohr. Allgemein stechen die poppigen, rasenden Refrains
heraus und machen Lust auf mehr! Hingegen sticht «The
War» mit seinem Tempo und seiner Energie heraus und das
Gitarrensolo in der Bridge überzeugt. Reine harte
Gitarrenklänge stehen im Kontrast zu virtuosen
Keyboardmotiven und elektronischen Einflüssen. Silvia
hält die konstanten Wechsel mit ihrem Gesang zusammen
und bildet den Roten Faden durch «Eye Of The Storm».
Jedes weitere Wort wäre hier unnötig – reinhören und
geniessen. Ein tolles Werk, das für Melodic-Liebhaber
nur zu empfehlen ist und definitiv Freude bereitet.
Sina
Punkte:
8.0 von 10
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THEN COMES SILENCE - Machine
(Digipak) Oblivion/Musikvertrieb
Zunächst an die Synthies der
80er Elektronikikonen erinnert, kann ich das Werk der
schwedischen Gruppe, welche ihren Stil als "Post-Punk
Gothic Rock" bezeichnet nicht wirklich einordnen. Die
leichte Verwirrung schwindet aber mit der Zeit. Klar
ist, dies ist eher Gruftimusik als "richtiger" Rock (ihr
wisst, was ich meine) oder gar Metal und somit sei
vorweggenommen, dass es nicht wirklich ein Sound für
jederman ist. Die Melodien sind nur bedingt düster, als
wäre da eine Freude in der Dunkelheit zu spüren. Diese
Dunkelheit ist wohl eines der Hauptthemen, ebenso
scheint es aber auch der Tod zu sein. Eher zum Tanzen
als zum Headbangen anregend werde ich durch einen
Cocktail an teils extasischen Elementen betört. Gefällt
mir. Definitiv zum Zurücklehnen und Chillen geeignet,
liebe Freunde. Der Gothic Rock hat eben doch was ganz
mysthisches an sich. Obschon zunächst das Gefühl
aufkommt, dass man dasselbe doch schon mal gehört hat
(was bei diesem Genre oft das Problem ist), so wirkt es
dennoch nicht ausgelutscht. Es macht Spass, zuzuhören
und macht Lust auf eine Gothic Party. Für Gruftis &
Leute die drauf stehen klare Kaufempfehlug, für alle
anderen ist vorher Reinhören angesagt. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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INTRONAUT - Fluid Existential Inversions (2 LPs)
Metal Blade/Sony
Puh... Eine Rezension zu Werken
von Intronaut zu schreiben, ist immer eine
Herausforderung. Wo will man denn nur beginnen? Bei den
vielen Wechseln im Gesang? Der Soundkulisse als solches,
welche mal brettert, dann Post-mässig Endzeitvisionen
heraufbeschwört? Den Breaks in Tempo und Härte? Ehrlich,
ich kann's beim besten Willen nicht sagen. Muss man
selbst erlebt haben. Aber dies sei gesagt: Einen
einfachen Zugang zu ihrem Sound haben diese Musiker nie
gewollt, und sie werden es wohl auch nie machen. Wer
Bands wie Cynic, Samael, Alcest oder Thy Catafalquemag,
der kann sicherlich auch mit Intronaut etwas anfangen.
Kompliziert. Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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ISLE OF THE CROSS – Excelsis
(CD)
Rockshots Records
Was neues von Lande der
unbegrenzten Möglichkeiten bringt uns Isle Of The Cross,
deren Debüt „Excelsis« mir hier als progressiven Death
Metal angepriesen wird. Nun mit Death Metal hat das Werk
nicht sonderlich viel zu tun, auch wenn mit dem Einstieg
„Sacrifice« erst mal etwas Dampf abgelassen wird, aber
Prog Metal kann man getrost stehen lassen, denn die
Truppe wildert deftig durch die Genres und verwertet
einige Ideen. Wie für eine Prog Band fast schon Pflicht,
handelt es sich natürlich bei „Excelsis« um ein Konzept
Album, welches sich thematisch um um zwei Liebende
handelt inmitten von Verrat, Mord und der Suche der
Wiedervereinigung im Jenseits. Romeo und Julia auf
Stromgitarren, dabei muss sich Shakespeare nicht mal im
Grab umdrehen, denn die Amis liefern hier eine durchaus
bemerkenswerte musikalische Reise ab, die vielleicht
nicht den ganz Grossen des Genres das Wasser abgraben
kann, sich jedoch auch nicht zu verstecken braucht.
Sogar eine Ballade „Stars« wird präsentiert, wobei ich
schon wesentlich bessere Balladen gehört habe, jedoch
die Saitenfraktion reisst den Karren in den letzten zwei
Minuten mit wundervollen Melodien aus der
Mitelmässigkeit. „Empyrean« erinnert erst an Symphony X,
dann wird es zwischendrin kitschig und zum Schluss das
Gesangduett könnte von Regicide stammen und bei
„Paradigm« werde ich dieses Gefühl nicht los, dass ich
die Melodie des Refrains von irgendwoher anders kenne,
nur verdammt ich komm nicht drauf woher. Fast auch schon
gewohnt der letzte Track „The 9th Circle, Pt. III
Inferno« vereint dann nochmals über 9 Minuten die
gesamte Bandbreite der Scheibe. Harsche Vocals und
treibende Riffs treffen auch weiblichen Gesang,
symphonische Elemente, akustische Einschübe und
„Breitwand-Kino«. Abgesehen von der Schlussnummer sollte
auch „The Wolf, Pt. II. Sanctuary« angehört werden,
einer der härteren Nummern, mit einem stimmungsvollen
Finale und „Tartarus« das teils knallt und mitten drin
ein Flöten- und Panflöten(?) Solo präsentiert, sofern
die Instrumente echt und nicht künstlichen Uhrsprungs
sind. Wer nicht ohne Chöre sein kann wird bei dem
Titeltrack „Excelsis« bedient und mit „Breatheia« ist
auch noch ein reines Instrumental mit an Bord. Wie
erwähnt die Bandbreite ist enorm, dabei verliert sich
die Band eher in der Theatralik als in ausufernden
komplexen Strukturen, will heissen „Excelsis« ist
durchaus konsumfreundlich und kann problemlos an einem
Stück angehört werden. Was man Isle Of The Cross zugute
halten kann, sie versuchen hier mit dem Medium Musik
eine Geschichte zu erzählen und dies gelingt auch und
man merkt, dass hier Musiker mit Herzblut am Werke sind,
deren Augenmerk auf dem Konzept und dem musikalischen
Erlebnis liegt also ähnlich wie beispielsweise bei
Ayreon. Dies macht mir Isle Of The Cross äusserst
sympathisch und ich möchte „Excelsis« all jenen ans Herz
legen, welche ohne Scheuklappen in der Welt unterwegs
sind und gerne auf musikalische Reisen gehen.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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WORMWOOD – Ghostlands - Wounds From A Bleeding Earth
(2 Re-Release Green Vinyl LPs) Black Lodge Records Ich war etwas erstaunt
als Wormwood auf meinem Schreibtisch gelandet ist, denn
von den Schweden hatte ich doch erst vor ein paar
Monaten einen Release zu bewerten, doch bei „Ghostlands
- Wounds From A Bleeding Earth« handelt es sich nicht um
neues Material, sondern es ist ein Re-Realase des
Erstlingswerk. Warum das 2017er Werk jetzt nochmals
unters Volk gemischt wird, wird wohl nur das Label
wissen, mir entzieht sich diese Kenntnis wobei ich
vermute, dass das Werk womöglich gar nicht mehr so
einfach zu erhalten war und deshalb der Erstling
nochmals in die Plattenpresse darf, zumal der Nachfolger
„Nattarvet« (zumindest bei den Kritikern) für eine gute
Resonanz sorgte . Fans der Band, welche mit einem
Re-Release auf neue bis anhin unveröffentlichte Songs
hoffen muss ich leider enttäuschen, denn wie das
Original hat auch diese Auflage die selben 12 Songs aus
dem Norden zu bieten. Auch wenn mir persönlich
„Nattarvet« ein Tick besser gefällt, so braucht sich
„Ghostlands - Wounds From A Bleeding Earth« absolut
nicht zu verstecken. Nur schon das sehr folkige „Tide Ok
Ödhe« unterstützt mit weiblichen Vocals geht sofort ins
Ohr rein. Egal ob nun das epische „Godless Serenade«,
der Knüpper „What We Lost In The Mist« oder das
melodiöse „The Windmill«, Wormwood spielen gleich mit
gestanden Grössen wie Moonsorrow und Tyrfing mit und wer
nebenbei auch noch gerne Bands wie Bathory, Windir,
Suidakra und Månegarm hört, kann hier bei diesem Werk
bedenkenlos zugreifen. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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DERANGED - Deeds Of Ruthless
Violence (LP) Agonia Records
Gesagt und geschrieben wird,
Urgesteine und Legenden leben ewig weiter. Nun, dies
trifft wohl hier auf den schwedischen Vierer namens
Deranged aus Hjärup, Skane, voll zu, welche mit 'Deeds
Of Ruthless Violence' bereits ihren zehnten Longplayer -
nebst diversen EP's und Singles - veröffentlichen. 8
Tracks haben den Weg auf 'Deeds Of Ruthless Violence'
gefunden, welche stilistisch an eine Mischung aus
Cannibal Corpse, Immolation, Vile, Gorgasm oder auch
Severe Torture erinnern, doch ist der Brutal-Death von
Deranged dennoch sehr eigenständig, denn sie kombinieren
das Schwere - nicht unbedingt doomig, hierfür sind sie
doch zu flott unterwegs - als auch dann die blastigen
Elemente, jedoch eher im 'old school' gehalten, will
schreiben, die Blasts klingen interessant, ohne dabei
sich zu verlieren, ergo strukturiert, was dem Sound von
Deranged eine absolute eigene Note verleiht. Auch ist
der Gesamtsound weniger an Entombed oder Dismember
orientiert, da fühlen sie sich doch eher dem
amerikanischnen Death-Metal zugeschrieben. Solodeske
Ausflüge sind selten gestreut, wenn, dann wird eher so
in der slayerischen Methodik geshreddert, doch bei
Deranged wird eher auf das konstante, schwere Riffing
gesetzt, so à la Legion Of The Damned. Der Tieftöner
klingt sehr klar und positioniert sich gut hörbar neben
die Gitarrenriffs. Die Drums blasten eben in besagtem,
eigenen Stil durch alle Songs, gepaart mit kurzen,
schweren Rhythmuswechseln, doch das Pattern ist im Blast
zuhause. Die Growls sind tief, jedoch nicht extrem,
sondern eher dem kannibalischen Corpus Delicti (=
Cannibal Corpse) Growl zu zuordnen, um Anhaltspunkte
geben zu dürfen. Neben einer sehr fetten, druckvollen
Produktion rundet ein sehr goiles Coverartwork die ganze
Schosse ab. Reinhören. Old Schoolig. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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BLACK HAWK – Destination Hell
(CD)
Pure Underground Records
1989 veröffentlichte die
deutsche Truppe Black Hawk ihre erste EP. Seit dieser
Zeit wurden sechs Alben nachgeschoben, und mit dem
siebten Streich «Destination Hell» präsentiert sich der
Vierer mit einer Mixtur aus US-Metal der achtziger Jahre
(Sound). In einem kleinen Club muss dieser Sound richtig
geil klingen. Bangende Köpfe, Kutten, so weit wie das
Auge reicht, Airguitar spielende Maniacs und ein Gemisch
aus Bier und Jack Daniels, das in der Luft liegt. Klingt
alles sehr kultig, hat einen frechen Anstrich, biegt
unbekümmert um die Ecke, aber weicht jedem Ansatz von
Kommerz aus. Logisch ist das Material kein «Screaming
For Vengenace» (Judas Priest), «Swords And Tequila»
(Riot) oder «Rod Of Iron» (Lizzy Borden). Es ist dieses
Gemisch aus interessanten Parts, coolen Soli (Titelsong)
und mitreissenden Momenten («Smoking Guns»). Was aber
fehlt, und das ist nicht mal ein so gravierender Punkt,
ist der Wiedererkennungsgrad. Denn wenn ich an einem
Samstagabend einfach Mucke anhören, dem Alltag den
gestreckten Mittelfinger zeigen und Party machen will,
dann sind Black Hawk die perfekte musikalische Ergänzung
dazu. Die Jungs haben mit «Destination Hell» viel
Abwechslung integriert, die mit dem langsamen und harten
«Time» ebenso zu gefallen weiss wie mit dem
pfeilschnellen «Voices From The Dark». Die
Mitsing-Nummer «Speed Ride» passt ebenso aufs Album wie
die Ballade «Bleeding Heart». Alles okay, macht Laune,
was will man mehr? Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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POLARIS – The Death Of Me (CD) SharpTone Records/Warner
Metalcore zu definieren, scheint
grundsätzlich eine einfache Geschichte zu. Nicht so bei
den Australiern von Polaris. Ihre einzige Grundregel ist
ein überbordendes Mass an Energie, damit die Wucht einem
mit voller Power trifft. Dabei beginnt es dramaturgisch
eher leise und zögerlich. Cleane Gitarren und dezente
Synthesizer malen die Szenerie, vor der ein
nachdenklicher Sänger seine Sorgen in die Welt brüllt.
Das einsetzende Schlagzeug und die E-Gitarren schrauben
jedoch beständig den Energielevel hoch, bis der Song
seine Fesseln sprengt und zum ersten Mal das wahre
Polaris-Gesicht offenbart. Verspielte Riffs und catchy
Gitarrenleads sind ein wichtiges Grundelement der
Formation. Seinen Höhepunkt erreicht die Quintessenz aus
Frust, Aggression und angestauter Wut aber im so passend
betitelten «Landmine», bei dem sich ein unerbittlicher
Fronter die Lungen aus dem Leib schreit, während tief
gestimmte Djent-Gitarren und der Breakdown zur Mitte des
Tracks einem ungespitzt in den Boden rammen. «Vagabond»
nimmt dann erstmals ein bisschen Power raus, bis der
Alternative Rock-Anstrich im klar gesungenen Refrain und
das abgezockte Rock'n'Roll-Solo am Schluss doch noch
greift. Generell zeigen sich Polaris im letzten Drittel
sehr experimentierfreudig. Progressive-Anleihen im
Auftakt von «All Of This Is Fleeting« münden in
melancholischem Emo-/Post-Hardcore, nur um dann doch
mit einem Breakdown die Abrissbirne auszupacken. Zuvor
konnte bei der fast ausschliesslich klar gesungenen
Halbballade «Martyr (Waves)» durchgeatmet werden, auch
um die Spannung vor dem kraftvollen Schlussakt «The
Descent» noch einmal nach oben zu treiben. Eine
Definition zu finden ist also schwierig. «The Death Of
Me« strotzt vor Selbstsicherheit und vereint zahlreiche
Einflüsse in seinem Sound. Spannend für alle, die von
08/15-Scheiben die Schnauze voll haben. Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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MADSEN – Lichtjahre (Live) (LP&CD) Arising Empire/Warner
Achtung: Dieses Live-Album ist für knallharte
Heavy-Metaller nur bedingt geeignet. Die Deutschrocker
Madsen bieten zwar immer mal wieder Riff-Momente, in der
Regel bleiben sie mit ihrem Deutschrock aber bei einer
Mischung aus Pop, Indie und Punkrock. Das klingt
durchaus amtlich, ist für Metalfactory aber ein klarer
Grenzfall, ob wir darüber überhaupt noch schreiben. Ich
nutze es gerne als Horizonterweiterung, zumal dieses
Live-Album sehr ehrlich und wirklich live klingt.
Schräge Töne und gesangliche Mühen mit den Höhen wurden
drin gelassen. Ebenso die hervorragende Stimmung, die an
den verschiedenen Orten herrschte, wo dieses Werk
aufgenommen wurde. Dazu kommt eine Band, die live viel
Spielfreude offenbart. Dass nicht jeder Reim ins
Schwarze trifft, geht wohl unter die Kategorie
„künstlerische Freiheit«. 21 Lieder haben es auf dieses
Doppel-Album geschafft plus zwei Bonuslieder. Sie bieten
viel Abwechslung und stimmen oft nachdenklich. Umso
störender finde ich, dass die Band diese mit unpassenden
Ansagen wie „Jo Baby geht hier noch was?« (beim an die
ihre Mutter gewidmeten „Kompass«) oder „Niko Sexmachine«
versaut. Madsen wirken dabei wie unsichere Teenager bei
ihren ersten Konzerten. Dabei existiert die Band bereits
seit 2004, und die Musiker sind zwischen 37 und 41 Jahre
alt. In dieser Zeit hat die Band sieben Alben
aufgenommen. Umso erstaunlicher ist es, wieso diese Band
dieses pubertäre Verhalten an den Tag legt (und kommt
mir jetzt nicht mit dem Gegenargument Steel Panther).
Madsen bestehen aus drei Brüdern mit dem Nachnamen
Madsen, ergänzt durch Bassist Niko Maurer und live durch
die Keyboarderin und Sängerin Lisa Nicklisch. Live
entwickelt das Quintett eine intensive tolle Atmosphäre.
Wer es erträgt, dass der Gesang mal Schräg ist, die
Ansagen nicht immer das Gelbe vom Ei sind und
„Pseudo-Cool« wirken, und mit treibenden Deutschrock
(nicht Metal!) etwas anfangen kann, darf hier gerne eine
Ohr riskieren. Denn trotz aller Kritik ist "Lichtjahre"
ein ordentliches Live-Album geworden, das die Stimmung
eines Madsen-Konzerts toll in die heimische Stube
transportiert. Roger W.
Punkte: keine Wertung
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LOST
LEGACY – In The Name Of Freedom
(CD)
Pure Steel Records
Knackpunkt dieser Amerikanischen
Heavy Metal-Band ist, wie so
oft, der Gesang. Ging er meinem
Umfeld bereits nach einem Lied
gehörig auf die Eier, finde ich
ihn durchaus passend zu diesem
leicht progressiven Metal. Das
besagte Zünglein an der Waage
nölt sich durch die sieben
Lieder und bleibt dabei meist in
einem überschaubaren Tonbereich.
Dies führt zu einem leicht
monotonen Klang, der den
Kompositionen nicht immer
gerecht wird. Hier vermischen
die Amerikanier (Konkret Bronx,
New York) Thrash mit Heavy und
Doom Metal und schaffen so eine
Atmosphäre, wie man sie ähnlich
zu Zeiten von Matt Barlow bei
Iced Earth kannte. Lost Legacy
klingen aber bei weitem nicht
wie eine Kopie von denen. Dazu
trägt nur schon der
unverkennbare Gesang bei. Lost
Legacy machen auf ihrem zweiten
Album in 20 Jahren
Bandgeschichte genau das, was
man von einer Heavy Metal-Band
erwartet: Sie pfeifen auf
Konventionen. So knacken vier
von sieben Lieder die sechs
Minuten-Grenzen. Dass sie trotz
der Länge dabei nie langweilen,
spricht für das tolle
Songwriting. Was allerdings auch
nach vielen Hördurchgängen
fehlt, sind Ohrwürmer. An diesen
müssten sie noch arbeiten.
Anderseits klingen Lost Legacy
auch ohne diese genügend
individuell und sperrig. Mit "In
The Name Of Freedom" werden sich
die Amis zwar nicht gleich an
die Spitze des Heavy Metals
katapultieren. Für ein wenig
Aufmerksamkeit und Respekt
reicht es aber allemal. Das
neueste Werk ist definitiv ein
gutes, wenn auch kein
hervorragendes. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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FLAT EARTH SOCIETY - Friends Are
Temporary, Ego Is Forever (CD) Art Gates Records
Die Progressiv-Metalcore-Band
Flat Earth Society gibt zu ihrem Debütalbum nur wenig
Preis über sich. Woher die Band kommt? Aufgrund der
Musikernamen aus dem Süden. Weitere Infos? Schwierig zu
finden. Sie überzeugen lieber durch ihre Musik. Und
diese zeigt einen abwechslungs-reichen Metalcore mit viel
Schreigesang, der sich immer wieder mit klaren Melodien
abwechselt. Dazu kommt die Musik, die mal stürmisch und
dann im nächsten Moment wieder verträumt melancholisch
klingt. Dabei erfinden sie das Rad nicht wirklich neu.
Auch in der Schweiz gibt es mehrere Bands, die genau die
gleiche Mischung bedienen (u.a. Final Story). Das muss
aber nicht negativ sein. Denn die Energie und das
musikalische Können von Flat Earth Society ist durchaus
beeindruckt. Ihre Musik funktioniert für mich aber auf
CD nicht wirklich. So was muss man schlicht live hören.
Zumal die Ohrwürmer auch nach mehreren Hördurchgängen
nicht wirklich ersichtlich werden. Der im Promoschreiben
angekündigte Prog findet zudem eher versteckt als
offensichtlich statt. Wer ähnliche Bands kennt, wird
deshalb der Werbung kaum zustimmen können. Da heisst es,
dass Flat Earth Society „eine der interessantesten Bands
der Szene sind«. Das höre ich hier beim besten Willen
nicht raus. Das Debüt offenbart aber eine durchaus
spannende Gruppe, die sich jetzt zuerst mit vielen
Konzerten gegen die ähnlich klingende Konkurrenz
durchsetzen muss. Gelingt ihnen noch die Verfeinerung
ihres Stils, kann durchaus etwas Hervorragendes
entstehen. So bleibt aber ein ordentliches Debüt, das
eine erste Duftmarke setzen kann. Nicht mehr und nicht
weniger. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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LOATHE - I Let It In And It Took Everything (2
LPs)
SharpTone Records/Warner Music Sehr
experimentiell, das 'I Let It In And It Took
Everything'-Werk des Fünfers namens Loathe aus
Liverpool, England, United Kingdom. Es ist das Zweitwerk
der Experimental-/Death-/Core-Metalband und da wird
gleich zu Beginn des 14 Song starken Longplayers
aufgezeigt, wo der Bartli den berühmt-berüchtigten Most
auch herholt, will schreiben, ein Soundteppich ohne
Grenzen, da wird metalisiert, einfach frei Schnauz wech.
Und das ist gut so, denn Loathe kann und soll man auch
nicht schubladisieren, auch wenn dann das Review etwas
schwieriger wird, denn welche Worte will man bedacht
wählen? Ich höre ja den Sound, ihr nicht und ihr folgt
den Zeilen dieses Schreiberlings. O.K., da sind
Noise-/Core-/Industrial-Fetzen im Loathe-Sound. Er ist
sehr gewöhnungsbedürftig, da mit den Elementen aller
metallischen Stilrichtungen experimentiert und gespielt
wird. Einerseits ist es vom Gesang her sehr deathig, da
screamend leicht gegrowlt wird, aber auch Klargesang
benutzt wird. Von den Klampfen her ist es sehr
distortion-lastig gerifft, dann wiederum leicht rockig,
auch mal akustisch gehalten. Kurze Soli werden wie
Giftpfeile in den Soundteppich reingeschossen, dennoch
ist man sehr auf den Soundwall hin zugezogen und dieser
wird in allen Songs tragend intoniert. Der Bass
verschmilzt sich oft mit dem Gitarrensound und dem
Synthi-/Keyboard-Teppich, was ebenfalls den Soundwall
verstärkt. Die Drumpatterns sind gemächlich vorgetragen,
dann wiederum in wilden, vertrakten Patterns inszeniert,
auch mal blastend und mit Double-Bass versetzt, jedoch
stets tänzelnd zum Soundwall. So wie der Sound, ist auch
das Coverartwork gestaltet, nämlich experimentiell. Die
Produktion kommt fett und druckvoll rüber, eben
soundwallmässig. Reinhören ist hierbei angesagt und als
Vergleich herhaltend, da wird's schon schwierig, so à la
Wage War, Oceans Ate Alaska, Crystal Lake und Konsorten.
Experimentiell. Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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NECROPSY - Exitus (CD) Xtreem Music Der Fünfer
Necropsy aus Lahti, Finnland, mit einer EP namens
'Exitus' und 4 Songs, welche dem schweren, deathigen
Doom-Metal zu zuordnen ist. Deathiger Doom-Metal? Yep,
denn die Schwere und Langsamkeit, trotz gelegentlichen
Ausflügen in die Double-Bass-Ecken dieses Universum,
trägt mehr zum Gesamtsound bei, als der reine, schnelle
Death-Metal. So sind auch Vergleiche zu Demigod,
Abhorrence oder Convulse reine Anhaltspunkte, wie auch
die schweren und heftigeren Momenten zu Paradise Lost
oder Bolt Thrower. Also, böse klingt 'Exitus' so oder so
und Necropsy zeigen, wie böser Death-/Doom-Metal
funktioniert. Die Klampfen haben eine sehr
melancholische Schwere, wie im richtigen Winter - nicht
dieser 'Mimimi'-Winter, welcher zurzeit vorherrscht in
unseren Breitengraden - sondern dieser, der den Schnee
so richtig schwer und drückend auf den Dächern verkommen
lässt. Kurze, langsame Soli, ich nenn' dies mal so, und
Melodiebögen mit langsamem, distortion-geschwängerten
Riffs. Der Bass wummert und scherbelt gemögig zu den
Quetschbalken. Die Drums schleppen sich schwerfällig zum
Gesamtsound hinzu. Die Vocals sind leicht guttural und
tief screamend gehalten, also ganz bös. Das Coverartwork
zeigt die Schwere der Last, welche im Songwriting
enthalten ist. Die Produktion ist absolut kraftvoll
gelungen. Doom-Death-Metal. Leopold
Punkte: keine Wertung
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CONNY BLOOM – Game! Set! Bloom!
(LP)
Mighty Music/Target Group
Der Schwedische Sänger,
Gitarrist und Songwriter Conny Bloom hat das Prädikat
„Rockstar« nicht nur durch seine musikalische
Vergangenheit, sondern auch durch seine Authentizität
und sein Charisma zweifellos verdient. In den späten
Achtzigern war er Frontmann des schwedischen Sleazy
Aushängeschildes Electric Boys, die international
durchaus mithalten konnten. In den ersten Jahren des
neuen Jahrtausends war er Gitarrist der finnischen
Legende Hanoi Rocks, auf deren drei letzten Alben er zu
hören ist. Nun, Solo geht der Mann aber einen komplett
anderen Weg. Bereits auf seinen zwei letzten Outputs
verfasste er Lyrics in schwedischer Sprache. Das hat er
jetzt auch auf „Game! Set! Bloom« wieder so gemacht. Das
ist sicher gewöhnungsbedürftig, beweist aber auch, dass
diese Sprache ein grosses poetisches Potential besitzt,
auch wenn man die Texte nicht versteht... Die
musikalische Seite ist dann aber richtig befremdend.
Klar, die Rock'N'Roll-Basis ist durchaus erkennbar.
Conny widmet sich aber dem Singer / Songwriter-Metier,
will heissen, er zelbriert Folk Rock mit Spuren von
Psychedelic, Funk und 60er-Jahre-Pop. Die musikalische
Qualität bleibt dabei zwar kritiklos hoch, die Frage
bleibt aber, wer zum konkreten Käuferklientel zählen
soll. Der Schwedischen Sprache mächtige und explizite C.
Bloom-Fans können sicher bedenkenlos zugreifen.
Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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LYKANTROPI – Lykantropi (Re-Release LP) Despotz Records
Das 2017 ursprünglich über Sunrise Records
veröffentlichte und bisher nur in Schweden erhältliche,
inzwischen vergriffene Debüt von Lykantropi geniesst
jetzt eine Neuauflage, welche wohl die steigende
Nachfrage nach Tonmaterial der schwedischen Hippies
befriedigen soll. Ist auch nicht weiter überraschend,
denn der gefällige Vintage Rock von Lykantropi bedient
eine Klientel, welche bisher von den Vertretern Retro –
Welle eher stiefmütterlich behandelt worden ist und
dementsprechend dankbar zugreifen wird. Während sich die
meisten anderen traditionsbewussten Acts auf die eher
heftigeren Ikonen der glorreichen Siebziger berufen (Ten
Years After, Dust, Black Sabbath, MC5, Blue Cheer,
Cream, Sir Lord Baltimore, Iron Butterfly, Uriah Heep,
Hendrix etc.), kredenzen uns die sechs schwedischen
Blumenkinder jene schmeichelhaften, harmonischen Sounds,
die dereinst Bands wie The Grateful Dead, Simon And
Garfunkel, The Mamas And The Papas, The Byrds, The Doors
und Jefferson Airplane gross gemacht haben. Insgesamt
erscheint mir der Sound der Scheibe zwar etwas zu
perfekt und makellos, da hätte man dem erhöhten Charme
zuliebe ruhig die eine oder andere kleine Imperfektion
stehen lassen können, aber das ändert nichts an der
Tatsache, dass es der Band hervorragend gelungen ist,
die damaligen Vibes echt und glaubhaft zu reproduzieren.
Wer sich heute wieder in Batikshirts, bunten, weiten
Blusen und geblümten Schlaghosen auf die Strasse wagt,
kann sich dieses Debüt zusammen mit dem Zweitling der
Band „Spirituosa« blind zulegen. Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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NILS PATRIK JOHANSSON - The Great Conspiracy (LP)
Metalville/Musikvertrieb Der hauptamtliche
Frontmann der schwedischen Metal Combo Astral Doors ist
ein vielbeschäftigter Musiker. Nebst seinem Mittun bei
Lion's Share erschien Ende Mai 2018 sein erstes
Solo-Album «Evil Deluxe», das bei uns im Juni darauf,
aber nicht von mir rezensiert wurde. Darum hatte ich das
Teil bei der Flut an Releases seither nie auf dem Radar.
Das nachmalige Anhören fördert gefälligen Heavy Metal
hervor, der sich hier nicht nur gesanglich zumindest
teilweise auf den Spuren des unvergessenen Ronnie James
Dio (R.I.P.) bewegt. Während der urtümliche Gesang vor
allem bei den ersten beiden Astral Doors Glanzwerken
zwar genial aber etwas angestrengt klang, legt Nils
Patrik solo alle Limits ab und lässt seinem Stimmbändern
powermässig freien Lauf. Für den zweiten Wurf «The Great
Conspiracy», der textlich den Mord am ehemaligen
schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme zum Inhalt
hat, wurde Mr. Johansson mitunter wieder von den Lion's
Share Mitmusikern Lars Chriss (g), Andy Loos (b) und Kay
Backlund (keyb) unterstützt. Am Schlagzeug sitzt zudem
erneut Filius Nils Fredrik. Der Opener «The Agitator»
entpuppt sich als veritabler Power Metal Speedster, der
die Tassen im Küchenschrank ordentlich ins Zittern
bringt. In Sachen Tempo legt dann «One Night In The
Cinema» gar noch einen drauf! Erst «Prime Evil» steht
dann nach weiteren Geschwindigkeits-Exzessen spürbar auf
der Bremse und bringt endlich etwas Ruhe ins Geschehen,
ehe hinten raus doch noch Double Bass Drum Parts
auftauchen. Am meisten Resonanz erzeugt jedoch der
Midtempo-Track «This Must Be The Solution», wo es halt
weitgehend nach den frühen Astral Doors klingt, und
hierzu kommt der Gesang des Meisters eher zum Tragen als
bei dem (zu) schnell gespielten Zeugs. Unter dem Strich
reicht "The Great Conspiracy" trotz der fetten
Produktion songwriterisch nicht an den Vorgänger heran.
Rockslave
Punkte:
7.2 von 10
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THOKKIAN VORTEX – Thy Throne Is Mine (CD) Non Serviam
Records Das Vier-Mann-Projekt, das ursprünglich
aus den USA stammt, macht sich selber schon vor dem
Hören des Albums interessant. Obwohl die Gruppe in den
USA gegründet wurde, hat sich ihre Location später nach
Tel Aviv (Israel) verlegt. Ein Jahr nach ihrer Gründung
in 2006 veröffentlichten sie eine Split mit Aetherius
Obscuritas und 2016 darauf hin ihr erstes ganzes Album
«Into The Nagual». Nun in 2020 beglücken sie uns mit
ihrem zweiten Album «Thy Throne Is Mine», mit dem wir
uns hier genauer auseinander setzen. Was bei der Band
stilistisch besonders heraussticht, ist, dass sie trotz
ihres (in der Geschichte des Black Metal) jungen Alters
einen klassischen Stil fahren mit sehr viel Elementen
des Old School Black Metal mit Parallelen zum Sound
einiger Urgesteine wie Dissection, Dark Funeral,
Summoning und Immortal in den 80ern – 90ern. Gleich in
den ersten beiden Tracks sehen wir diese Parallelen sehr
gut. «Intro» ist ein perfektes Live– Intro, ein von
Glocken begleitetes Dröhnen und Anschwellen, welches
nahendes Unheil ankündigen soll. Danach kommt «Banishing
The Lion Of Kutha» mit einem Dungeon Synth-artigen Start
und klassischen Riffs und Blast Beats, auch die Stimme
könnte original so von einem der ersten Immortal-Alben
stammen. Als nächstes gehen wir direkt zum Namensgeber
des Albums «Thy Throne Is Mine», erneut ein fettes Old
school-Riff und generell ein Track, der wiederum sehr an
den alten Dissection-Stil erinnert. «The Moon Brethren»
ist etwas düsterer und dunkler, aber bleibt gleich dem
rohen Ton treu. «Godspeed Satan» ist schnell und fetzig
und geht in die Richtung des Early BM von Gruppen wie
Venom oder Midnight. «The Wreathing Serpent» ist roh und
hart und wechselt sich schön mit dem etwas melodischeren
folgenden Track «Traverse The Tonal» ab. Melodiös passt
auch auf den nächsten Song «Winter Forest Cry», der
sogar mit einer Klavier-Melodie beginnt, bevor er wieder
in den rohen Darkthrone-Stil mit aber etwas besserer
Tonqualität umsteigt. Als zweitletztes kommt «Come To
The Sabbat» mit einer Mantra-ähnlichen Melodie aus
Trommeln und Flöten und einem ungewöhnlichen Gesang, der
diesem Mantra ebenfalls entspricht. Den Abschluss macht
«Sunrise Over Irkalla», ein akustischer Ausklang aus
Gitarren, Flöten und Trompeten. Im Grossen und Ganzen
ist das Album sehr Old School gehalten, sprich man kennt
den Sound schon ein bisschen, es schafft aber trotzdem
gute Abwechslung und macht es vor allem gegen das Ende
mit etwas gemischtem Sound doch noch spannend.
Simu
Punkte:
7.0 von 10
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SEVEN SPIRES – Emerald Seas
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Adrienne Cowan sollte zumindest
seit der letzten Avantasia-Tour allen ein Begriff sein.
Die schwarzhaarige Lady, welche neben lieblicher, klarer
Stimme auch growlen kann wie eine bösartige, mit Blut
unterlaufenen Augen versehene Bestie. Nachzuhören auf
dem Opener «Ghost Of A Dream». Es ist aber nicht nur die
Stimme von Adrienne, sondern auch die anderen Musiker,
welche sich beim Berklee Collage Of Music in Boston
eingeschrieben haben und somit speziell die solistischen
Ausflüge von enormem Talent zeugen. Dies alleine, sprich
gute Musiker, zeugt aber noch nicht davon, dass die
Musik auch allen gefallen muss. Wer auf symphonischen,
leicht progressiven Metal steht, dabei eine weibliche
Stimme favorisiert, wird hier eine neue Liebe gefunden
haben. Selbst Stratovarius-Fans kommen bei «Every Crest»
auf ihre Kosten, sofern sie den dominanten Keyboards
positiv gegenüber stehen. Ja, es ist die unglaubliche
Stimme, welche balladeske Lieder wie «Unmapped Darkness»
zu etwas ganz Speziellem macht. Oder auch die
Akustikgitarre beim Titelsong, der schon fast etwas
Filmsound-mässiges hat. Abwechslung wird gross geschrieben
und mit der Doublebass-Drum Nummer «The Trouble With
Eternal Life», inklusive feenartigem Flair reizen
Seven Spires jede Sparte aus. Ein gutes Album, sofern
man auf die obenstehenden Stile steht. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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SLEAZY WAY OUT – Here Comes Trouble (CD) Sliptrick
Records Mit „Here Comes Trouble« präsentieren
uns die Kanadischen Neo-Sleazer Sleazy Way Out ihr
Debüt-Album. Mindestens im Label Infoblatt wird dabei
mit Sex, Drugs and Rock'n'Roll-Klischees nicht gespart,
um den Sound der Jungs zu umschreiben. Im selben
Schriftstück werden dann auch ein paar der ganz Grossen
des 80er-Rock'n'Roll als Querverweise genannt, W.A.S.P.,
Cinderella, Dangerous Toys, Mötley Crüe und
Guns'n'Roses. Spätestens jetzt wird's dann aber
kitschig. Ok, es werden noch Hardcore Superstar,
Crashdiet und Crazy Lixx als jüngere Vertreter des
Genres erwähnt, aber auch da bleibt Sleazy Way Out
zurück. Es fehlt ihnen einfach an Durschlagskraft, um
mitzuhalten. Wirklich viel falsch hat die Formation aber
nicht gemacht. Man bietet High Energie Kick Ass RNR mit
jeder Menge dreckigen, erdigen Gitarrenriffs.
Songtechnisch kann man aber keine Akzente setzten und
bleibt diesbezüglich im Mittelfeld stehen. Es tauchen
zwar immer mal wieder relevante Hooks, eingängige
Refrains oder substanzielle Gesangslinien auf. Über das
ganze Spektrum bleibt aber nicht viel hängen. Sehr
gewöhnungsbedürftig ist dann die Stimme von Vocalist
Stacey Sleazy (der Name, ein weiteres, unnötiges
Klischee), der in mittleren Tonlagen schwer Richtung
Jason Mc Master (Dangerous Toys) tendiert, sich aber
immer wieder in höhere Gefilde werirrt, wo seine Stimme
extrem dünn und kraftlos klingt. Schlussendlich
überzeugt auch die Produktion nicht. Da wäre sicher mehr
Energie und Volumen drin gewesen. Fazit: Die
Nachhaltigkeit fehlt. Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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LUCIFER - Lucifer III (2LPs) Century Media/Sony
Die Ernüchterung war nach dem ersten Hördurchgang vom
dritten Lucifer Longplayer fast so gross wie die
Vorfreude. Das Eröffnungstrio „Ghosts«, „Midnight
Phantom« und „Leather Demon« ging zwar noch ganz in
Ordnung, liess gleichzeitig aber schon erahnen, in
welche Richtung der Rest von „Lucifer III« gehen würde.
Die Truppe rund um Fronthexe Johanna Platow Andersson
(ehemals Sadonis, da haben offensichtlich die
Hochzeitsglocken zwischen ihr und Drummer Nicke
geläutet) ist inzwischen deutlich mehr Classic – als
wirklich doomiger Occult Rock und steht folglich Bands
wie Jefferson Airplane oder Heart in ihren
Siebzigerjahre – Inkarnationen stilistisch deutlich
näher als beispielsweise einem orthodoxen
Satanistenhaufen wie Coven. Der Weggang von Cathedral –
Gitarrist und Co-Songwriter Garry Jennings macht sich
auf der aktuellen Scheibe noch deutlicher bemerkbar als
noch auf dem Vorläufer „Lucifer II«, insgesamt wirken
die Songs trotz regelmässigen Doom – Einschüben, welche
nicht selten an Ghost erinnern („Midnight Phantom«),
glatter, melodischer und akribischer ausgearbeitet, aber
eben auch weniger bissig und unheimlich, wodurch der
Kontrast zwischen der früher noch dezent vorhandenen
musikalischen Garstigkeit und dem sehr melodischen,
sauberen Gesangsstil von Frau Andersson definitiv
wegfällt. Einzige Ausnahme bildet der quasi Black
Sabbath – Track „Coffin Fever«, der in Aufbau und
Grundstimmung eindrücklich zeigt, dass Lucifer durchaus
immer noch richtig böse klingen könnten, wenn sie nur
wollten. Aber die Würfel sind nun mal gefallen, „Lucifer
III« ist all jenen wärmstens empfohlen, denen Occult
Rock in seiner angenehmsten und harmonischsten Art mehr
zusagt als bösartige und schräge Geschichten. Fans der
ersten Stunde hingegen werden so wie ich etliche
Durchläufe brauchen, bis sie die auf dem Album durchaus
vorhandenen Perlen endlich entdecken. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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NIGHT CROWNED – Impius Viam
(CD)
Noble Demon
Ein Debütwerk aus Schweden,
wobei hier die Mitstreiter teils bei Dark Funeral,
Nightrage und Cipher System aktiv sind. Unter dem Banner
von Night Crowned hat man sich zusammengefunden und
praktiziert so was wie Blackened Death Metal mit viel
„Scheibenkleister«. Irgendwo in der Schnittmenge von
Septicflesh, Dark Funeral und Dimmu Borgir treiben Night
Crowned ihr Unwesen, wobei ich kaum denke, dass die Band
jemals einen grösseren Bekanntheitsgrad erreichen wird.
Warum, nun ja das angepriesene Material hämmert doch
recht ordentlich, auch die typischen nordischen Melodien
sind vertreten, dazu viel Tastengeklimper und
symphonische Einlagen, eigentlich alle Zutaten um
Millionen zu begeistern und zugegeben die Songs sind
teils auch nicht von schlechten Eltern, doch irgendwie
fehlt mir die Seele in diesem Werk. Schwierig zu
erklären, aber nimmt man beispielsweise Fleshgod
Apocalypse und mir ist die übertriebene Theatralik
durchaus bewusst, dennoch kaufe ich es diesen Jungs mehr
ab. Mag sein, dass dies ein rein subjektiver Eindruck
ist und ich bepisst bin, weil ich nur noch eine Flasche
billigen Bourbon zu Hause habe, doch mit „Impius Viam«
verhält es sich in so etwa wie mit meinem billig
Bourbon. Sieht gut aus, kann man saufen mit Cola, hat
40% und die Etikette schwärmt von den erfahrenen
Meistern welche diesen Saft zusammenbrauen, nur bleibt
es geschmacklich ein billig Gesöff. Werd ich es wieder
kaufen, nun wohl kaum, ob ihr nun Night Crowned eine
Chance geben wollt, hängt von Eurem Geschmack ab, dazu
dürft ihr gerne mal „Your Ending, Your Demise«, „No Room
For Hope«, „Unhold Path« und „Reborn« degustieren.
R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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GAME ZERO - W.A.R. - We Are Right (CD)
Art Gates Records
Moderner Rock / Metal, der fetzt
und drescht und mit einem wirklich starken Sänger /
Schreihals aufspielt? Kann man sich definitiv geben,
klingt ordentlich fett aus den Boxen und knallt einem 12
Bretter um die Ohren. Wobei wir auch gleich zum Problem
der Sache kommen: Der konstant hohe Brachialgehalt
bewirkt schnell eine Ermüdungserscheinung, was sehr
schade ist, denn die Jungs spielen echt gekonnt ihren
Sound. Wer auf die rockigeren Seiten von Static-X,
Mudvayne oder Sons Of Texas in derberem Sound sich was
einzubilden vermag, der dürfte an Game Zero seine Freude
haben. Brettert. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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LITTLE ALBERT - Swamp King
(LP)
Aural Music
Little Albert ist das
psychedelisch angehauchte Hard Blues-Projekt des Messa –
Gitarristen Alberto Piccolo, das ihm die Möglichkeit
gibt, sich dort musikalisch austoben zu können, woher er
eigentlich ursprünglich gekommen ist, hat sich der
Doomster in der Vergangenheit doch immer wieder zu
seinen Blues –, Jazz – und Classic Rock – Wurzeln
bekannt. Genau dieser Background lässt ihn mit einer
überraschend subtilen Sensibilität ans Werk gehen. Zum
Ersten schlägt er auf „Swamp King« vorwiegend
bedächtige, leise Töne an und orientiert sich so an der
puren, ursprünglichen Essenz des Blues, was sich auch in
der kargen Instrumentierung manifestiert (Gitarre, Bass,
Drums, Gesang). Einzige Ausnahme bildet da der Track
„Mary Claire«, den Piccolo einerseits mit Jazz – Licks
und andererseits mit überraschend knackigen
Gitarrenriffs ordentlich aufgepeppt hat. Zum Zweiten
versucht der Gitarrist zu keiner Sekunde wie ein 70 –
jähriger Afroamerikaner zu klingen, der auf der Veranda
sitzend auf einer mehr schlecht als recht gestimmten
Akustikklampfe den Blues seines Lebens intoniert,
sondern spielt ihn genau so, wie er ihn fühlt und
erlebt. Insofern hat der gute Little Albert den genau
richtigen Ansatz für sein ambitioniertes Vorhaben
gewählt, dem auch seine Sidekicks – Christian Guidolin
am Bass und Mattia Zambon am Schlagzeug – durch ihr
stets präsentes und dennoch nie penetrantes Spiel
ehrlich und bedingungslos folgen. Für eingefleischte
Blues – Puristen wird „Swamp King« vermutlich zwar
wieder bloss eine verfremdete Kopie ihrer Lieblingsmusik
sein, wer aber den Blick über den Tellerrand hinauswagt
und zudem ein gewisses Faible für eher leise vertonte
Schwermut hat, kann dieser Scheibe durchaus einiges
abgewinnen. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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2 BIG MC's - Live At Patrimonio (CD) Bad Reputation
Wer hier zu Beginn nur flüchtig hinschaut, liest
womöglich was von wegen Essbarem. Doch weit gefehlt,
denn die beiden angesprochenen "MC's" stehen für Pat
McManus (Ex-Mama's Boys) und Eric McFadden (u. a. Eric
Burdon, Joe Strummer). Die beiden Gitarristen lernten
sich 2009 in Paris kennen und kurz darauf jammte Pat
zusammen mit Eric zu einem Jimi Hendrix Song. Zehn Jahre
später standen die "brothers in crime" wieder gemeinsam
auf einer Bühne. Davon zeugt die Live-Scheibe «Live at
Patrimonio», wobei zuerst nicht klar ist, ob das nun in
den Staaten oder in Italien stattgefunden hat. Der
Zusatz "Les Nuits De La Guitare 2019" auf dem Cover
lässt hingegen auf einen Ort in Frankreich schliessen
und den Rest erledigt Google. Der entscheidende Hinweis
auf dem Cover führt uns schliesslich nach Kreta, wo das
gleichnamige Festival alljährlich seit 1990 stattfindet.
Die beiden Gitarreros ergänzen sich bestens und zocken
sich durch eine bunt gemischte Setliste, wo zunächst die
Pat McManus Band aufspielt, ehe Eric McFadden sich zu
Rock-Classics wie «Purple Haze» (Jimi Hendrix) oder «La
Grange» (ZZ Top) anschliesst. Auch die Biker-Ikone «Born
To Wild» (Steppenwolf) musste mitunter dran glauben, und
spätestens ab hier kann der Tonträger den für das
anwesende Publikum zweifellos schönen Sommerabend im
Juli nicht mehr als lauwarm repräsentieren. Einziger
Lichtblick ist der AC/DC Smasher «You Shook Me All Night
Long», der als Halbakustik-Version etwas Unerwartetes
bietet. «Live at Patrimonio» kam man durchaus zu einer
Party im Sommer laufen lassen, aber mehr als etwas
Unterhaltungswert springt dabei nicht heraus.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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SMOULDER – Dream Quest Ends (EP)
Cruz Del Sur Music
Die kanadische Doom / Heavy
Metal Band Smoulder beendet mit der EP «Dream Quest
Ends» das erste Kapitel ihrer Karriere. Seit ihrer
Gründung im Jahre 2013 veröffentlichte das Quintett ihr
Demo «The Sword Woman» mit drei Songs, ihr erstes
full-length Werk «Times Of Onscene Evil And Wild Daring»
und nun die EP «Dream Quest Ends». Das Werk liefert uns
zwei neue Tracks, ein Cover und verfeinerte Versionen
der drei Songs auf «The Sword Woman». Somit fasst die EP
den ersten Abschnitt ihrer Geschichte kurz und knackig
in sechs Tracks zusammen. Das erste neue Lied, der
Titeltrack «Dream Quest Ends» ist im typischen
Smoulder-Stil geschrieben – genau so, wie wir ihn auf
ihrem Debüt kennenlernen durften. Schwere, schleppende
und dennoch energiereiche Gitarrenriffs, die mit
virtuosen, fesselnden Gitarrensoli ergänzt bzw.
durchbrochen werden, bilden die Basis ihrer Musik.
Sängerin Sarah Ann weist eine kräftige, verhältnismässig
tiefe Stimme auf, die grundsätzlich super zu der
erzeugten Dynamik passt. Jedoch hatte ich bei ihrem
Debüt «Times Of Onscene Evil And Wild Daring» schon den
Eindruck, dass ihr Gesang wirkt, als wäre er hinter
dichtem Nebel – es könnte eventuell an der tiefen Tonlage
liegen. Jedenfalls ist dies meiner Meinung nach etwas
schade. Trotzdem passt ihre Stimme zur schleppenden,
schweren, düsteren Musik und somit zum produzierten Doom
Metal. Der zweite Track «Worrior Witch Of Hell»
überzeugt mit einem genialen Riff und abermals
ergreifenden Gitarrenmelodien und -soli. Das Cover an
dritter Stelle ist als Tribut für den verstorbenen
Frontman Mark Shelton (R.I.P.). Smoulder greifen den
Manilla Road Song «Cage Of Mirrors» auf, spielen ihn
etwas düsterer und schwerer, übernehmen dennoch die
Härte und das Tempo und kreieren somit eine tolle,
spannende Neuinterpretation des Songs. Die EP eignet
sich für diejenigen, die Smoulder noch nicht kennen und
gerne eine Zusammenfassung ihrer ersten Etappe hören
möchten. Weiter möchte sich das Quintett nun den
Liveauftritten widmen, um sich danach zurückzuziehen,
sich umzugruppieren und Energie zu tanken für eine neue
Era der Doom Metal Band. Sina
Punkte:
6.8 von 10
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THE GONERS - Good Mourning
(CD)
RidingEasy Records
Dreckig und rotzig soll dein
Rock ’n‘ Roll sein, versehen mit viel Strassenköter –
Attitüde und einer ordentlichen Portion sleaziger
Nonchalance und selbstsicherer Coolness. Diesem Dekret
haben sich die Schweden The Goners auf ihrem Debüt gut
hörbar und offensichtlich aus freien Stücken ohne Wenn
und Aber unterworfen. Dass die Band Ex-Member von
Salem’s Pot und Yvonne fiitschert, wird dabei zwar als
Verkaufsargument aufgeführt, ist aber meines Erachtens
nicht wirklich von Belang, da wir es hier mit einer
völlig anderen Schiene zu tun haben. Das Quintett rund
um Gitarrist / Sänger Nate Gone tobt sich in der Welt
des punkig angehauchten Proto Metal / Garage Rock aus,
verzichtet aber dabei dankbarerweise nicht komplett auf
dezente Querverweise zu bekannten Rock – Standards. In
„Down Out« schimmern beispielsweise deutliche Golden
Earring – Vibes durch, an „Dead In The Saddle (Dead
Moon)« hätte Surfgitarren – Gott Dick Dale seine helle
Freude, währenddessen das abwechslungsreich arrangierte
„You Better Run« durchaus als kleiner Hofknicks vor den
frühen Black Sabbath durchgeht. Einzig die
skandinavische Version des mal mehr, mal weniger
deutlich durchschimmernden Johnny Rotten Erinnerungs –
Schräggesangs trifft in meinem Hörzentrum auf
(schwachen) Widerstand, was gemessen an der
Gesamtqualität des Outputs mehr Geschmackssache als ein
wirklicher Makel ist, zumal er vortrefflich zu diesem
von The Stooges inspirierten Rotzrock passt. Mirko
B.
Punkte:
6.8 von 10
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LYCHGATE - Also sprach Futura (CD) Debemur Morti
Productions Nach drei Longplayern folgt nun
'Also sprach Futura' eine EP des englischen Trios aus
London, die sich dem gepflegten Avant Garde-/Doom-Metal
verpflichtet haben. Lychgate intonieren auf dem 4 Song
'Also sprach Futura' in sehr progressiv-experimentieller
Art einen eben doomig-avantgardistischen Metal, leicht
im industrial-deathigen Bereich zu finden. Da wird recht
gefrickelt in atmosphärischer Stimmung umgeben, doch
auch symphonische und blackige Spuren sind im
Soundwriting zu finden und auszumachen. Durch die stets
vertrackten Elemente wird der Sound zur einer Art
Filmmusik komponiert, erinnert mich an so Horrorstreifen
im Black-/White-Modus. Nebst dem Symphonischen, durch
die Hinzunahme von keyboardesken, synthesizerischen und
orgelmässigen Soundfetzen, so werden die
Walking-Bassläufe und das Riffing wie Soloing des
Quetschbalken zu einer Einheit, welches durch die
fliegenden Drumpatterns, die mal recht fusioniert
daherreiten, dann wieder blastend und double-bass-mässig
durchdrücken und des growlenden Gesangs, wie die
heulenden Black-Metal-Screams zur perfekten Symbiose von
Experiment und Realität kreiert. Ein herrliches
Coverartwork für die Ahnengalerie sowie die sehr
straight-druckvolle Produktion lassen an dieser EP
nichts auszusetzen, im Gegenteil, es ist verdammt goile,
schwere Kost, würde da Onkel Tolstoi heiser ins
Mikrophon hüsteln. Für Interessenten à la Maudlin Of The
Well, Blut aus Nord, Omega Centauri oder Arcturus.
Brachial progressiv. Leopold
Punkte: keine Wertung
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OZZY OSBOURNE - Ordinary Man (LP & Digital Copy) Epic
Records/Sony Dass der "Prince Of Darkness"
angesichts seiner angeschlagenen Gesundheit doch noch
die Kraft fand, ein neues Studioalbum raus zu hauen, ist
erstmal die gute Nachricht. Bei genauerem Hinsehen oder
besser Hinhören werden die Befürchtungen jedoch
bestätigt, dass kompositorisch spätestens nach
«Ozzmosis» (1995) die Luft raus ist. Das Vorgängerlalbum
«Scream», das vor fast einer Dekade (!) erschienen ist,
hat auf jeden Fall nichts Nennenswertes hervor gebracht.
Dass ich mich rückbesinnend an keinen einzigen Song
erinnere (!), geschweige auch nur einen Titel benennen
kann, bedarf keines weiteren Kommentars. Der letzte
Earcatcher heisst «Dreamer» und bescherte dem Ozzman
2001 wenigstens einen einzelnen Single-Chartbreaker.
Seither wurde weitgehend bloss düstermodernes wie
eierloses Gerumpel veröffentlicht. Zum Glück füllten
Black Sabbath mit dem sackstarken Album «13» (2013) die
Lücke und hängten danach den tourmässigen Abgesang der
Legende dran. Die EP «The End» reichte schliesslich im
Januar 2016 die letzten Tracks nach, ergänzt um ein paar
Live-Goodies. Dass Ozzy den Bettel nach Black Sabbath
noch nicht hinwerfen wollte, nahm die Szene
grundsätzlich mit Wohlwollen auf, aber nachdem die
angesetzten Tourneen wegen den gesundheitlichen
Problemen mehrfach verschoben werden mussten, sollte
«The Ordinary Man» die Gemüter beruhigen, dass der gute
Ozzy nicht nur wegen der schmerzvollen Nackenoperation
und Parkinson Schlagzeilen macht. Obwohl die Meinungen
dazu, wie immer, auseinander gehen und sich das Album
wider Erwarten offenbar gut verkauft, findet sich bis
auf «Straight To Hell» kaum was auf dem neuen Werk vor,
das auch nur annähernd an die guten alten Zeiten heran
reicht. Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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GRIFT – Budet (CD) Nordvis Schwedischer Folk
Rock tönt aus den Boxen, als «Budet» erklingt. Obwohl
ich dieses Genre ansonsten sehr toll finde, werde ich
mit diesem Album aber einfach nicht warm..
Krächzender Sprechgesang zieht sich durch die eher
melancholisch angehauchten Songs hindurch, was ja per se
nicht schlimm ist, doch die Vermischung dieser zwei
Komponenten hört sich irgendwie seltsam an. Was ich sehr
schade finde, denn die Instrumentals sind echt gut,
sobald man sie alleine ohne Gesang zu hören bekommt.
Aber auch eingefügte Naturgeräusche erklingen nach der
dritten Wiederholung eher nervig als abwechslungsreich.
Die Musik selber ist gut gemacht und schön komponiert,
doch der Gesang ist für mich ein Störfaktor bei diesem
Werk. Geschmäcker sind aber bekanntlich verschieden und
es gibt bestimmt auch Leute, denen es genau deswegen
gefällt, also reinhören, wenn auch nur schon für die
Instrumentals. Zoé
Punkte: 6.5 von 10
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TOUNDRA - Das Kabinett des Dr. Caligari (3 LPs) InsideOut
Music Die spanischen Instrumental-Rocker sind
zurück mit ihrem neuen Album "Das Kabinett des Dr.
Caligari". Benannt nach dem expressionistischen
Stummfilm von Robert Viene, der 2020 ein 100 jähriges
Jubiläum feiert. So ist das Werk, das den gesamten Film
musikalisch untermalen soll und auf der kommenden Tour
begleitend zum Film vorgeführt wird, der Bewegt
Bild-Vorlage entsprechend rund 70 Minuten lang.
Überwiegend ist die Musik der Spanier sehr gemächlich.
Die meisten der Songs sind alle über 10 Minuten langen
Tracks, entwickeln sich in der Spielzeit. Schöne
Aufbauten die wieder in sich zusammenfallen und wieder
neu aufgebaut werden. Sicher auch inspiriert von alten
Pink Floyd-Songs. Ich kann mir vorstellen, dass diese
Songs erst so richtig wirken, wenn man sie zusammen mit
dem Stummfilm sieht. Sonst ist die Musik der Spanier
sehr entspannend und interessant anzuhören, wenn man
nichts anderes nebenbei macht. Mal was anderes, aber
durchaus hörenswert. Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10
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DEXTER WARD – III (LP) No Remorse Records Klingt
wie Iron Maiden mit Virgin Steele. Und würden die Jungs
beim Opener «Return Of The Blades» das Einstiegsriff
nicht mit einem kleinen Drumbreak zersägen, der Einstieg
wäre bestens geglückt. Mensch, lasst das Break aussen
vor, wenn es nicht benötigt wird. Sonst bricht ihr euch
musikalisch das Genick. Ich finde es ja gut, dass man
versucht, den Liedern viel Abwechslung einzuhauchen.
Aber es gibt Momente, da sollte der Grundbeat einfach
durchgezogen werden. Die Griechen gehen zu Beginn bei
«Soldiers Of Light» mit einem schon fast frech geklauten
Einstieg bei Metal Church ins Rennen und lassen bei «The
Days Of Epic Metal» logischerweise keine Ballade von
Stapel. Theatralisch gehts mit «The Eyes Of Merlin» und
«Conan The Barbarian» weiter. «III» ist sicherlich kein
schlechtes Album geworden. Eines, bei dem sich Klischees
und Pathos treffen und bei dem sich die Lieder nach
mehrmaligem Anhören entdecken lassen. Dies nicht, weil der
progressive Part zu gross ist, sondern, weil die Musik
mit einigen Feinheiten ergänzt wird. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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VISCERAL DISGORGE - Ingesting Putridity
(Digipak) Agonia
Records Mit «Ingesting Putridity» erscheint das
2011er Debüt der Nordamerikaner Visceral Disgorge aus
Baltimore, Maryland als remastered Re-Release. Der
zweite Output dieser Slam-Brutal-Death-Combo erschien
2019 namens «Slithering Evisceration». Der Fünfer setzt
auf gepflegt strukturierenden slamming Brutal-Death. Neun
Tracks sind auf dem wieder veröffentlichten Erstling der
US-Amerikaner zu finden, welche exakt auf der
Erstveröffentlichung zu finden sind. Nun, Visceral
Disgorge als reine Slam-Death-Band abzukanzeln wäre
fatal und fehlerhaft, denn die neun Songs enthalten sehr
viel Brutal-Death-Metal so à la Florida-Death, in
Richtung Hate Eternal oder Nile. Klar, als Vergleich
dienen hierbei durchaus Bands wie Devourment,
Vulvodynia, Katalepsy, Pathology oder Condemned. Die
angepeilte Mischung gefällt, da dies der Band recht gut
zu Gesicht steht. Die Klampfen riffen sich durch die
Tracks, wie ein Bagger sich durch den Sandhaufen wühlt.
Solodeske Ausflüge sind etwas rar gesät, obwohl die eine
oder andere technische Erfüllung ist durchaus zu finden
und recht cool intoniert wie auch inszeniert. Der
Tieftöner harmoniert elementar zu den Songs, die Drums
sind meist im grindcorigen Blast zuhause, abwechselnd
mit straighten, satten Double-Basses. Der Gesang ist im
heftigsten, bösartigsten und tiefsten Growl zu finden,
welcher jedoch passend zum recht druckvollen Gesamtsound
steht. Das Coverartwork zeigt klar die Marschrichtung
auf und die Produktion kommt sehr satt rüber, wenn auch
etwas gedämpfter und leiser aus meinen Boxen quillend,
als sonst die üblichen Releases in diesem Genre, aber
passt so auch. Brutal-Death mit Onkel Slam-Anleihen.
Leopold
Punkte: keine Wertung
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GREEN DAY – Father Of All (CD) Reprise
Records/Universal Aus meiner Sicht kommen harte
Zeiten auf Green Day-Fans zu, wenn sie nicht schon da
sind. Die Verdienste von Green Day um den guten alten
Punk Rock sind unbestritten und 2004 veröffentlichten
sie mit «American Idiot» einen Meilenstein der
Musikgeschichte, der sich bis heute ehrenhaft über die
Zeit gehalten hat und aktueller ist denn je. Gegen die
US-Politik – damals wohlgemerkt zu Zeiten von George W.
Bush, aber der Zahn der Zeit nagt eben auch an Billie
Joe Armstrong und Co. Ein zweites «American Idiot» ist
kaum möglich, und so stellt sich von Album zu Album die
Frage: "Was genau soll jetzt noch kommen?" Ein laues
Lüftchen, das noch ab und zu einen Hauch Nostalgie
durchschimmern lässt. Die wütende Punk-Attitüde war
gestern und im aktuellen Albumtitel «Father Of All...»
überlässt man sogar das zu erahnende "Motherfuckers" der
Zensur. Das Album erweist sich als kurz und knackig.
Zehn Songs sind drauf, bei nicht mal einer halben Stunde
Spielzeit. Die drei Musiker versuchen stoisch, ihrem
Punk Rock treu zu bleiben, aber die Zeiten der Single-Hits
beim Trio sind schon länger vorbei. Kaum eine Band ist
so sehr von der Realität ein- und überholt worden wie
Green Day. Die Ami-Punks meinen es mit ihrer neuen
Scheibe gut, kommen aber nicht wirklich voran. Zu soft,
zu normal, zu wenig Dreck! «I Was A Teenage Teenager»
klingt wie ein Möchtegern-Collegerocksong der gealterten
Ex-Schüler. Zugute halten muss man dem Trio allerdings,
dass sie mit «Father Of All...» ihr eigenes Denkmal
nicht beschädigen. Ein Meilenstein in der Bandgeschichte
von Green Day ist das neue Album aber mit Sicherheit
nicht. Oliver H.
Punkte: 6.4 von 10
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ÅSKVÄDER - Åskväder The Sign Records Das
schwedische Trio mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen
(zumindest für nicht-schwedisch Sprechende) präsentiert
uns hiermit das selbstbetitelte Debüt. Gezockt wird
unaufgeregter Rock der beschwingteren Sorte. Quasi
Hellacopters light. Viel mehr muss man dazu nicht sagen,
geht genauso flüssig rein wie auch wieder raus, dafür
sorgt unter anderem auch die (meiner Meinung nach) viel
zu ruhige Stimme des Sängers. Rockmusik muss doch
fetzen, nicht? Fazit: Völlig ok für zwischendurch, nix
Spezielles. Toby S.
Punkte:
6.0 von 10
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ASPHALT VALENTINE - Twisted Road Highvolmusic
Jo, ganz nett, was uns die Jungs hier servieren. Man
spielt ordentliche Rock-Mucke der Sorte Crystal Ball,
Mines oder Motorjesus - ohne deren Klasse zu erreichen.
Leider, muss man noch hinzufügen. Denn man hätte es echt
drauf, aber die Songs versumpfen im ewig gleich
klingenden Schema und der Tonalitäten, da reisst auch
die obligatorische Ballade "Saving" nix mehr. Kann man
sich geben, muss aber nicht sein. Feierabendrocker.
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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JUSTIFY REBELLION - The Ends Justify The Means
Mighty Music Moderner, ballernder Metal aus
Dänemark? Klar, kann man machen. Geht auch gleich von
den ersten Momenten an direkt in die Vollen und prügelt
nur so um sich, als gäbe es kein Morgen. Klingt aber
leider auch alles sehr ähnlich, auch wegen der eher
monotonen Brüllstimme. Abgesehen von den ersten Sekunden
bei "The Bringer Of War" sind mir keine wirklichen
Abweichungen aufgefallen. Nuja, was soll's. Wer's gern
direkt in die Fresse hat, der ist mit Justify Rebellion
gut bedient. Schlagkräftig. Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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TOMBS – Monarchy Of Shadows (EP) Season of
mist/Irascible Tombs ist ein Projekt aus den
USA, das seit 2007 existiert. Die vier Amerikaner haben
seit der Gründung schon so einiges an Material
veröffentlicht. Mehrere Alben, Splits, Singles und EPs
sind bereits da und von der letzteren haben wir hier
eine ganz neue vor uns. Der Post/Black Metal-Stil der
Band hat in dieser EP auch teilweise eine etwas Death
Metal-ähnliche Note, aber dazu später. Am Anfang kommt
direkt der Titeltrack «Monarchy Of Shadows» der im ganz
klassischen Black Metal verfährt, wie wir ihn heute von
viele Bands kennen. Bei «Once Falls The Guillotine»
haben wir schon einen etwas anderen Sound, mit vielen
schnellen Soli und Riffs. Hier zieht die EP mehr in die
Black / Death Metal-Richtung. «Necro Alchemy» geht
weiter, wenn nicht sogar noch mehr in die Death /
Funeral Doom-Ecke. Einige durch Clean Voice zum Ausdruck
gebrachte Post/Black Metal-Elemente lassen sich zwar bei
«Man Behind The Sun» finden, aber im Grossen und Ganzen
bewegt sich die EP auch über die nächsten beiden Tracks
«The Dark Rift» und «Path Of Totality (Midnight Sun)» in
dieser Black / Death Ecke und somit sind wir auch schon
durch mit der EP. Ich würde wirklich gerne mehr Gutes
darüber schreiben, und auch wenn es definitiv keine
schlechte EP ist, ist es mir etwas zu einfallslos und
eintönig, um es regelmässig zu hören. Simu
Punkte: keine Wertung
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HOLYCIDE – Fist To Face Xtreem Music Nun
ja, das sind genau die Bands, welche sich nur auf
stupide Härte ausgerichtet haben und noch immer der
Meinung sind, dass Härte gleichzusetzen ist mit
Geschwindigkeit. Die Spanier veröffentlichen nach
«Annihilate... Then Ask» ihr zweites Album. «Fist To
Face» ist ein veritabler Hassbrocken geworden, der durch die
röchelnde, schreiende Stimme von Dave Rotten an Obituary
erinnert. Musikalisch versucht man sich an modernerem
Thrash, der durch kleine Breaks unterbrochen wird.
«Vultures» dient als guter Querverweis, was uns der
Fünfer bietet. Gnadenloses Gebolze, Hass in der Stimme,
Rache für alles und jeden sowie mörderisches Geknüppel.
Dieses Kommando überfährt den Hörer und lässt den
Niedergewalzten mit fragendem Blick zurück. Da höre ich
mir noch lieber 5FDP an, die haben zumindest Melodien,
die man sich antun kann oder Exodus mit ihrem "good
friendly violent fun", der richtig Spass macht! Wer es
derb, heftig, unerschrocken und gewalttätig mag, sollte
Holycide antesten. Tinu
Punkte:
4.0 von 10
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VREDEHAMMER – Viperous Indie Recordings
Vredehammer ist eine Band, die uns zeigt, wie
abwechslungsreicher Black Death geht. Nach der Gründung
2009 veröffentlichten sie drei EPs, sechs Singles und
drei Alben, aber erst mit dem zweiten Album «Violator»
(mein Lieblingsalbum von Vredehammer btw.), das 2016
erschien, schafften sie es, zu der Gruppe der
bekanntesten Black/Death Metal-Bands aus dem
norwegischen Raum zu gehören. Den drei Musikern gelang
es einen rasanten und trotzdem schweren, melodischen und
abwechslungsreichen Sound zu kreieren. «Winds Of
Dysphoria» beginnt sehr untypisch und zwar mit einem
Synthie-Beat direkt aus den Achtzigern. Der aber relativ
abrupt von einem Blast Beat-Hagel abgelöst wird, kurz
darauf beginnen auch schon die typischen, harten Vocals,
die wir von Vredehammer gut kennen. Wir haben einen
fliessenden Übergang zu «Aggressor», der etwas schwerer
und melodischer ist, aber nicht weniger hart. «Suffocate
All Light» ist wiederum eine ganze Schippe schneller,
ausserdem treffen wir im letzten Drittel wieder auf die
bekannten Synthies. Der Titeltrack «Viperous» sticht vor
allem durch die Soli und Schnellen Riffs heraus, worauf
«Skinwalker» wieder mit etwas untypischem Sound folgt,
indem er mehrere schnelle Elektro-Beats verbaut hat. «In
Shadow» hat hingegen weniger Elektro-Beat und mehr
Elektro-Gitarre in Soli-Form, und davon gleich ganz
schön viel. Selbiges gilt für «Wounds», der aber im
letzten Drittel noch einen schönen Melodic-Part hat. Mit
«Any Place But Home» haben wir wieder enorm viel
Elektro-Gemisch mit drin, dafür wird bei «From A Spark
To A Withering Flame» gänzlich darauf verzichtet. Das
Album ist sehr abwechslungsreich, das muss man ihm
lassen. Leider schiesst die gewählte Stilrichtung etwas
an meinem Geschmack vorbei, für Fans von Bands wie
Coraxo und andere Elektro/Death Metal-Gruppen könnte
aber definitiv was dabei sein. Simu
Punkte:
3.5von 10
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BURZUM – Thulean Mysteries Byelobog Productions
Wer oder was Burzum ist, muss ich hoffentlich nicht
mehr gross erklären. Varg Vikernes, welcher in der
Geschichte des Black Metal unmöglich nicht erwähnt
werden kann und heute eher mit merkwürdigen
Nazi-Youtube-Videos auffällt, sollte jedem ein begriff
sein. Trotzdem ganz kurz ein Zusammenschnitt: Als
Mitglied von Mayhem und in der norwegischen Black
Metal-Szene durch einige fragwürdige Aktionen wurde Varg
das erste mal so richtig bekannt. Er gründete sein
Einzelprojekt Burzum und wanderte etwas später für den
Mord an seinem Mayhem-Bandkollegen Euronymous und einige
Kirchenver-brennungen in den Knast. Dort fing er an, sich
mit Rechtsextremismus auseinander zu setzen, und das
führt uns mehr oder weniger zu dem Varg, den wir heute
kennen. Der ist nämlich mittlerweile hauptsächlich auf
Youtube unterwegs, verbreitet Verschwörungstheorien und
redet stolz über «white supremacy». Ich würde an dieser
stelle natürlich beginnen, das Album Track für Track zu
analysieren, wie ich es üblicherweise immer mache, heute
aber nicht. Mit diesem Album ist das nämlich etwas
schwieriger, da es sich nicht wirklich um ein Album
handelt, sondern mehr eine Sammlung von
unzusammenhängenden Geräuschen und Melodien. «Thulean
Mysteries» ist wohl das merkwürdigste, was unter dem
Namen Burzum je erschienen ist. Das Album hat insgesamt
dreiundzwanzig Tracks und ist ein Mischmasch aus sehr
altem Dungeon Synth, kurzen Akustikstücken, die klingen,
als würde eine Folk-Band ihre Instrumente stimmen (kein
Witz), Random Elektronik-Titeln, Drone-ähnlichen Noise
Recordings und absolut rohen E-Gitarren-Aufnahmen. Ich
weiss ganz ehrlich nicht, wie ich das Album besser
beschreiben soll, für freunde von minimalistischem
Dungeon Synth und Drone könnte jedoch trotzdem Etwas
dabei sein. Die Intention hinter dem Album bleibt mir
weiterhin verborgen. Ob es als ein Kunstwerk gedacht ist
oder eine Erzeugnis Vargs merkwürdiger Gedanken, wie
werden es nie erfahren. Für wen sich das ganze jetzt
trotzdem verlockend angehört hat, der möge doch vor dem
Kauf noch einmal innehalten und überlegen, ob er denn
auch das durch Varg propagierte Gedankengut unterstützen
möchte, die Entscheidung liegt natürlich bei jedem
selbst. Simu
Punkte:
2.0 von 10
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