Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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NILE - Vile Nilotic Rites (Gatefold 2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Das neue Meisterwerk des
gnadenlos genialen Death-Metal's namens 'Vile Nilotic
Rites' ist eingetroffen. Wer im Kiff, Aarau, am Konzert
war, weiss wovon ich schreibe und lechze, als eben
solch' begnadete Momente niemals enden mögen. Der
amerikanische Vierer namens Nile zelebriert sich hierbei
wieder in Regionen, die manch eine Band in Staunen
erstarren lässt. Ja, technisch hochstehender mit leicht
progressiven Elementen versetzter Brutal-Death-Metal in
vollendeter Form wird hier auf 11 Songs zelebriert und
meisterhaft umgesetzt. In Lichtgeschwindigkeit wird
hierbei soliert, geshreddert, gerifft, in anderen
Dimensionen wird hierbei drummässig gepatternd, die
tiefen und bösartigen Growls werden unter den Members
aufgeteilt, da werden richtig böse Geister zum Leben
erwacht und zwar zum Glück, denn diese Wand soll
gefälligst über's ganze Universum verstreut werden, denn
die wahren Pharone kommen aus den U.S.A., genannt werden
sie Nile. Und dennoch verliert 'Vile Nilotic Rites' nie
den Groove, nie den berühmt-berüchtigten roten Faden.
Ja, es ist keine einfache Mucke zum Zuhören, aber genau
diese vertrakte Mucke wird bei jedem neuen Hören goiler
und goiler. Es frisst sich langsam und schleichend in
dein Hirn fest und wenn es dich einmal gepackt hat,
lässt es dich nicht mehr los, nie mehr los. Du wirst zur
Horde der Pharaonen Nile. Die Produktion kommt sauber
und druckvoll rüber und das Coverartwork ist wieder mal
ein Teil für die Ahnengalerie. Ja, da passt nun wirklich
alles, deshalb konvertiere ich mich zu einem Nile-Pharao
um, denn diese Macht will ich ewig spüren und ausüben.
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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CATHUBODUA – Continuum (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Obwohl sich die
belgische Band Cathubodua schon 2013 zusammengeschlossen
hat, veröffentlicht sie erst jetzt ihr Debutalbum. Ihr
Stil wird als Epic Symphonic Metal bezeichnet – Betonung
auf Epic! Pompöse, dynamische Orchestereinlagen
durchziehen das Werk, welche von energiereichen
Gitarrenklängen und treibendem Rhythmus getragen werden.
Schon beim Intro «Dawn» wird klar, dass es sich hierbei
um hochkomplexe Kompositionen handelt – heroische
Symphonie, begleitet von einem Männerchor, die sich mit
hinzukommendem Schlagzeug und Gitarrensound aufbaut. Die
Chöre sind immer wieder an perfekt eingesetzten Stellen
zu hören, denen so nochmals mehr Ausdruck verleiht wird
und in Kombination mit Sara Vanderheydens Opernstimme
unter die Haut gehen. Allgemein ist das Werk sehr
abwechslungsreich gestaltet. Während die orchestralen
Einlagen mal fast schon an Mozart oder an Hans Zimmer
erinnern, spielt Arvid Vermonte an der Violine oft
aufmüpfige, irisch angehauchte Melodien, wie
beispielsweise in «Hero Of Ages» oder «The Fire».
Letzteres enthält zusätzlich noch mehrere andere
Überraschungen. Was zuerst langsam, mit Folk-ähnlichen
Klängen beginnt und sich mit einem schweren Rhythmus
aufbaut, mit den irischen Geigenklängen einen Kontrast
bildet, endet plötzlich in aggressiven Blastbeats. Diese
eine Beschreibung kann auf das ganze Album übertragen
werden – es wird mit düsteren, harten Klängen und dann
wieder mit eingängigen, schönen Melodien gespielt. Das
Werk ist zusätzlich mit mehreren kurzen, symphonischen
Zwischenintros versehen, was einen positiven und
abwechslungsreichen Einfluss auf die ganze Dynamik des
Albums hat. Durch mehrere Gastauftritte in verschiedenen
Songs werden abermals Überraschungsmomente und
Abwechslung geschaffen. Beispielsweise verblüfft «A
Treacherous Maze», ein orientalisch angehauchter
Knaller, mit plötzlichen Growls, gesungen von Simon
Duson (Carnation). «Continuum» überwältigt bei jedem
Track mit seiner Komplexität, Abwechslung, Dynamik und
allgemein erzeugten Atmosphäre aufs Neue. So entsteht
ein kompaktes, spannendes und aufregendes Album, welches
für Fans von Nightwish und Epica, aber auch für
allgemeine Soundtrack-Liebhaber definitiv interessant
sein könnte. Hammer! Sina
Punkte:
9.6 von 10
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QUIET RIOT – Hollywood Cowboys (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Ja ich gestehe... Ich
fand die Amis von Quiet Riot immer heiss. Auch wenn sich
in den Staaten sechs Millionen Käufer ihr Meisterwerkt
«Metal Health» in die Stube stellten, der grosse Wurf
blieb der Truppe dann doch leider verwehrt. Dieses Album
war das erste Metal-Werk, welches sich auf dem ersten
Platz der Billboard-Charts wiederfand. Dabei hatte die
Karriere vorher einen schweren Knick erhalten, als
Gitarrist Randy Rhoads sich bei Quiet Riot
verabschiedete, um mit Ozzy Osbourne zu Weltruhm zu
gelangen. Damals brach Quiet Riot auseinander, und erst
mit «Metal Health» schien die Welt wieder in Ordnung zu
sein. Line-up-Wechsel, der viel zu frühe Tod von Sänger
Kevin DuBrow und durchaus schlechtere Veröffentlichungen
liessen den Stern weiter sinken. Doch Trommler Frankie
Banali (der seit kurzer Zeit an Bauchspeicheldrüsenkrebs
erkrankt ist) steuerte seine Band immer durch alle
Stürme und hat nun ein erneut geiles Album
veröffentlicht. Mit Bassist Chuck Wright und Gitarrist
Alex Grossi. Mittlerweile soll Sänger James Durbin schon
nicht mehr in der Truppe dabei und einmal mehr vom Jizzy
Pearl (Love/Hate) ersetzt worden sein, was sehr zu
bedauern ist, da James einen absolut tollen Job auf
«Hollywood Cowboys» ablieferte. «Heartbreak City» ist
ein klasse Rock-Song, den man heute nur noch sehr selten
zu hören bekommt und dank des Grooves sofort in die
Beine geht. Man kann die blonden Ladys auf ihren hohen
Absätzen förmlich durch die Strassen stolzieren sehen.
Auch «In The Blood» und «The Devil That You Know»
knallen ohne Ende und speziell Letzterer hätte locker
auf W.A.S.P.s «The Headless Children» stehen können.
«Change Or Die» hat schon fast was makaberes, wenn man
sich die Krankheit von Frankie vor Augen führt, der hier
nochmals unglaublich fett und tight trommelt. Das
bluesige, langsame «Roll On» mit seinen kleinen
Country-Elementen findet sofort den Zugang und sollte
bei Liebeskummer ohne ärztliche Verordnung nicht
konsumiert werden. Das schnelle, sich mit treibenden
Parts abwechselnde «Insanity» gefällt ebenso wie der Hit
«Wild Horses». Am Schluss macht «Last Outcast» wie auch
das rockige «Arrows And Angels» keine Gefangen. Ja, ich
weiss, «Hollywood Cowboys» ist kein «Metal Health», aber
ein verdammt geiles Album, das rockt und das sich von
Hören zu Hören steigert und noch mehr Freude macht.
Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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SLAYER – The Repentless
Killogy – Live At The Forum (Blu-ray) Nuclear Blast/Warner
Eine ganz grosse Ära
geht zu Ende. Wohl keine andere Band aus dem
Extrem-Metal hat die Schaaren in den letzten Jahren
dermassen angezogen, wie Slayer. 1981 wurde der Vierer
von Kerry King und Jeff Hannemann (verstarb 2013)
gegründet. Zusammen mit dem singenden Bass-Tier Tom
Araya und Trommelwunder Dave Lombardo holzten die Jungs
alles in Grund und Boden. Mit den ersten Bandfotos wurde
bewusst provoziert. Blut besudelt und mit umgedrehten
Kreuzen wollten sie nur eins sein: EVIL! Die Truppe hat
den Metal in den achtziger Jahren stark geprägt. Alle
wollten so «böse» sein wie die Kalifornier. Aber kaum
einer Combo gelang es, die Härte und Aggressivität
dermassen Authentisch zu verkörpern wie Slayer. 2018 gab
die Truppe die Auflösung bekannt und das hier
vorliegende Werk, ist ein Abschiedsdokument, das ein
absolutes Highlight ist. Quer durch die musikalische
Schaffensphase, die logischerweise vom Kult-Werk «Reign
In Blood» geprägt ist, prügeln sich Tom, Kerry, Paul
Bostaph (Drums) und Gary Holt (Gitarre) durch die 21
Granaten. Tontechnisch perfekt eingefangen, wurden nicht
nur die pure Rohheit und Brutalität, sondern auch die
Fanreaktionen eingefangen. Alleine ein in letzter Zeit
wieder vermehrt in das Set eingebaut «Hell Awaits»
besticht mit seiner sich drohenden, aufbauenden Wut, das
sich in einem typischen King-Riff entlädt. Logisch ist
die Setliste mit den grossen Hits versehen. Trotzdem
hätte man sich vielleicht die eine oder andere Nummer
aus den ersten beiden Werken gewünscht. Doch auch so ist
«The Repentless Killogy» das zu erwartende
Abschieds-Highlight geworden. Wir werden die Jungs
vermissen, und wenn ich ehrlich bin, ist Slayer für mich
die einzige Truppe, die sich nicht von Millionen von
Dollarscheinen zu einer Reunion verführen lassen wird.
Es war schön mit euch! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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NECRONOMICON - Unus (LP) Season Of Mist/Irascible
Und sogleich erschlägt dich 'Unus' voll in die
Fratze, mit sowas von goilem, symphonisch brutalen,
deathigen Black-Metal. Das kanadische Trio namens
Necronomicon haut uns hervorragenden
Symphonic-Black-Metal in die Gehörgänge, so dass sich
massenhafte schwarze Engel um den Belzebub sich
herumscharen und sich growlend in den Lobgesang der
höllisch schwarzen Magie sich einbringen. Ja, selbst
Hämorrhoiden ziehen sich freiwillig Nagelgürtel und
-bänder an, so dass sie bluttriefend und fratzig
grinsend die Überfahrt auf dem Fluss Styx mit dem
headbangenden Fährmann Charon unternehmen und sich den
satanischen Chören anschliessen. 10 Tracks voller
schwarzer Blasphemie, welche nicht herrlicher in meinen
kranken (= genialen) Hirnzellen sich festfressen und
mich bös fratzig lächeln lassen. Ja, es ist
hervorragender Black-Metal, symphonisch, blastend,
grindend, deathend, shreddernd, growlend, getriggert,
wuchtig, ebenfalls ein Meisterwerk in musikalischer
Umsetzung. Selten so ein phantastisch wuchtiges
Black-Metal-Album wie 'Unus' gehört. Die Produktion ist
sowas von einer Wand, Macht und Power. Ein geniales,
herrliche machtdemonstrierendes Coverartwork ziert
diesen wundersam blackigen und symphonisch
zelebrierenden Hochgenuss. Ich verabschiede mich nun und
schliesse mich zu schwarzen Engeln hinzu, komplettiere
den satanischen Chor und setze nun mit Charon über den
Styx in die Welt des 'Unus' und Necronomicon's rüber.
Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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TYGERS OF PAN TANG - Ritual (LP) Mighty Music
Hätte man Gitarrist Robb Weir nach dem zweiten Split
der Band im Jahre 1987 gesagt, dass nach den 80ern
nochmals eine rosige Zeit der Tygers bevor steht, wäre
man von ihm wohl lauthals ausgelacht worden. Die
TOPT-Historie liest sich in etwa ähnlich wie die von
Angel Witch, sprich in der Aufbruchstimmung der NWOBHM
hatte man Top-Alben am Start, dessen Niveau aber nicht
bis in die Mitte, respektive Zum Ende der 80er getragen
werden konnte. So dauerte es bis 1999, wo man erstmal
eine weitere Best-Of Scheibe veröffentlichte. Es folgten
weitere Alben, angefangen mit der Comeback-Scheibe
«Mystical» (2001), gefolgt von «Noises From The
Cathouse» (2004), «Animal Instinct» (2008), «Ambush»
(2012) und zuletzt «Tygers Of Pan Tang» (2016).
Spätestens ab diesem Moment nahm auch ich Truppe endlich
mal so wahr, wie sich das gehörte! Das hammermässige
Konzert in Baden im Frühling 2017 öffnete dann nicht nur
mir Augen und Ohren. 2011, 2015 und 2018 sah ich zudem
deren Auftritte am BYH!!!-Festival in Balingen, die
allesamt geil waren und mit jedem Jahr noch besser
wurden. Obwohl Robb noch das einzig übrig gebliebene
Original-Mitglied der 1978 (!) gegründeten Ur-Formation
ist, vermag das aktuelle Line-up mit Frontmann Jacopo
Meille voll zu überzeugen. «Ritual» ist die bisher
ausgreifteste Scheibe der 2000er-Jahre und überzeugt von
vorne bis hinten. Der Gitarrensound ist hell und
aggressiv zugleich, so wie man das früher bei Altmeister
Gary Moore (R.I.P) schon geniessen konnte. Ein
Hoch-Genuss ist auch der oberfett gemixte Sound, für den
Gitarrist und Audio-Engineer Søren Andersen (Glenn
Hughes, Mike Tramp) verantwortlich zeichnet. Unter dem
Strich stehen elf hochkarätige Songs auf Augenhöhe, die
alles bieten, was den geneigten Fan glücklich macht.
Zudem ist es vor allem Robb Weir uneingeschränkt zu
gönnen, dass sich die Tygers Of Pan Tang so stark wie
noch nie zeigen. Das zwölfte Studio-Album der
NWOFBHM-Ikone ist ein klarer Anwärter auf die Top-10
dieses Jahres! Rockslave
Punkte:
9.4 von 10
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ALCEST - Spiritual Instinct (LP) Nuclear Blast/Warner
Das französische Duo von Alcest, bestehend aus
Winterhalter (Drums) und Neige (Guitar/Vocals),
präsentieren mit "Spiritual Instinct" ihr sechstes Album
und dieses Album hat es wahrlich in sich! "Les Jardins
De Minuit" beginnt verstörend und ist mehr im Prog Metal
als im Black Metal zuhause. Der elfengleiche Gesang von
Neige trägt natürlich auch zur Prog-Schlagseite zu! Von
Anfang an, bieten Alcest eine grosse Stilvielfalt und
diese beiden Musiker sind wahre Meister ihres Faches.
Weniger verspielt und sogar mit einer Prise Garstigkeit,
beginnt "Protection". Sobald aber der Gesang einsetzt,
hat man das Gefühl von Schwerelosigkeit und spätestens
ab jetzt spielt es keine Rolle mehr, in welche
Stil-Schublade man Alcest ablegen möchte! Entspannt
nimmt "Sapphire" gemächlich die Zügel auf, um dann
langsam davon zu traben. Dieser Song ist eine
währschafte Hymne! Eine weitere Facette von Alcest, wird
mit "L'Ile Des Morts" dargeboten und so wird nun eine
gefühlvolle Halbballade mit Ohrwurmcharakter aus dem
Ärmel geschüttelt. Balladesk führt "Le Minoir" den
Reigen von genialen Songs weiter. Dieser Song trifft
direkt von den Ohren ins Herz, weil er so zuckersüss
daher kommt. Ein kleiner Weckruf stellt der Titeltrack
"Spiritual Instinct" dar. Auch wenn dieser Song sehr
sanft daher schwebt, so ist die geniale Melodie und das
geile Riffing auf jeden Fall erwähnenswert. Dieses Album
von Alcest ist sowas von zeitlos und ist die ideale
Beschallung für die besinnlichen Momente im Leben. Eine
Sammlung von wunderschönen Songs, die direkt ins Herz
treffen! Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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SCHAMMASCH – Heart Of No Light (2 Brown/Black
Galaxy Effect LPs) Prosthetic Records Nach dem
Mamut-Epos „Triangle“ (2016) und der E.P. „The Maldoror
Chants“ (2017) geht es nun mit „Heart Of No Light“
endlich wieder in die volle Länge für die Basler. Zwar
ist das neuste Werk nicht mehr so überdimensioniert wie
„Triangle“, doch die gebotenen 68 Minuten reichen völlig
aus um den geneigten Zuhörer in die Finsternis zu
reissen. Dabei beginnt die Reise zu den Abgründen der
Seele äussert dezent, sanfte Piano Klänge eröffnen den
klanglichen Abgrund der Dunkelheit. Darauf folgt mit
„Ego Sum Omega“ gleich ein Paukenschlag der
unmissverständlich klar stellt, dass Schmasch weder an
Faszination noch an dunkler Magie eingebüsst haben. Der
Song reisst mit seinen treibenden Drums, den
Tempowechseln und dem beinahe hypnotisierenden Finale
einfach mit und obwohl „Ego Sum Omega“ kein Hassbrett
und kein Dauerknüppeler ist, entfaltet der Song eine
gewaltige Macht. Verdammt so geht Black Metal und ich
kann mich vor Ehrfurcht nur niederknien die Kleider vom
Leibe reissen und meinen unwürdigen Körper im Blute des
Erzengels Gabriel suhlen. Nach einer kurzen Atempause,
rufen anschliessend Schammasch mit „Qadmon’s Heir“ das
Unheil über diese Welt mittels rituellen Gesängen zum
Ausklang hin, eine mächtige und teils bedrohliche
Nummer. Der Schmerz offenbaren sich bei „Rays Like
Razors“ und bei „I Burn Within You“ ist die Verzweiflung
die treibende Kraft. Aussergewöhnlich ist „A Paradigm Of
Beauty“ der wohl sanfteste Song auf der Scheibe und
beinahe eine Mischung aus 80er Jahre Darkwave und einer
Portion Héros del Silencio und bevor ihr nun die Nase
rümpft, das Teil funktioniert hervorragend. Hätte ich
den Song bei einer „Blinddegustation“ angehört, niemals
wäre mir dabei Schammasch in den Sinn gekommen und
trotzdem fällt der Song im Gesamtkontext zu dem Album
nicht aus dem Rahmen hinaus. Nun Schammasch sind ja
bekannt, dass sie auch mal gerne experimentieren und mit
„A Paradigm Of Beauty“ ist das Experiment mehr als
gelungen, anders schaut es da bei dem Instrumental
„Innermost, Lowermost Abyss“ aus, welches mit 15 Minuten
schlicht zu lange geraten ist. Dieser ruhige eher
meditative Track hätte nach meinem Geschmack gerne um
die Hälfte gekürzt und stattdessen noch eine weitere
Granate der Marke „Ego Sum Omega“ aufgetischt werden
können. Trotzdem „Heart Of No Light“ ist ein unglaublich
starkes experimentelles Post- Black Metal Album, welches
für Musikliebhaber mit einem offnen Geiste und Hang zur
Düsternis ein absoluter Pflichtkauf symbolisiert.
Oftmals ist man ja über eine einheimische Band versucht
zu schreiben, sie brauchen sich nicht vor
internationaler Konkurrenz zu verstecken, bei der
Kreativität und Qualität die diese Band an den Tag legt
würde ich jedoch diese Aussage tunlichst unterlassen.
Schammasch ist in meinen Augen eine Ausnahme-Band, welche
vielleicht nie den selben Kultstatus wie Celtic Frost
erreichen werden, jedoch ist hier ein unglaubliches
Potenzial vorhanden um in dem Genre zu einer ganz
grossen Nummern zu werden. R.K.
Punkte:
9.2 von 10
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BLIND GUARDIAN TWILIGHT ORCHESTRA - Legacy Of
The Dark Lands (2 LPs) Nuclear Blast/Warner Nehmt
euch Zeit für dieses monumentale Werk! Und vergesst
Thrash- und Powermetal. Diesen werdet ihr auf diesem
Jahrhundert-Album auch als Heavy Metal-Fan weder finden
noch vermissen. Denn "Legacy Of The Darks Lands" sind
Blind Guardian pur – einfach ohne E-Gitarren, Bass und
Schlagzeug. Dafür mit Hansi Kürsch am Gesang, einem
90-köpfigen Orchester und teilweise denselben Sprechern
wie auf dem Referenzwerk "Nightfall In Middle-Earth".
Auf die Zeit dessen Entstehung gehen auch die ersten
Ideen für "Legacy Of The Dark Lands" zurück. 23 Jahre
sind seither vergangen, in denen die Band immer wieder
an diesem Album gearbeitet hat. Es ist jetzt Hörspiel
und Film-Musik zugleich. Wer es begreifen will, der
lasse sich eine Badewanne heisses Wasser ein und höre
ehrfürchtig dieser Musik zu. Oder der setze sich mit dem
Textbüchlein in einen bequemen Sessel und folge Text und
Musik Note für Note. Ich behaupte nicht, dass ich das
Werk nach eineinhalb Wochen hören (und dazu noch
gleichzeitig sechs weitere Alben zum Bewerten) begriffen
habe. Die hohe Musikalität und Qualität der
Kompositionen ist aber ab dem ersten Takt spürbar. Was
bisher für mich noch fehlt, sind die Ohrwürmer. Dagegen
wird man durch die Hörspielteile und die grandiosen
Melodien in eine andere Welt entführt. Blind
Guardian-Fans wird das Soundgewand durchaus vertraut
vorkommen, da ihre Lieblinge immer mal mit Orchestern
zusammen gearbeitet haben. Vielleicht ist "Legacy Of The
Dark Lands" aber auch ein Album, dass den Graben
zwischen Klassik und Heavy Metal endgültig zuschüttet.
Es ist ein Werk, das keine andere Band in Zukunft
kopieren wird. Es wird für sehr lange Zeit einzigartig
in der Metal-Landschaft stehen. Klassik-, Filmmusik- und
Blind Guardian-Fans ist es wärmstens empfohlen.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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AXXIS – Best Of EMI Years
(2CD)
Phonotraxx
30 Jahre Axxis. 30
Jahre tolle Hard/Heavy-Mucke. 30 Jahre beste
Unterhaltung, auch durch die Monologe von Bernhard Weiss
auf der Bühne, die aber niemals langweilig werden,
sondern immer den Lacher auf seiner Seite haben. Nach
der Blu-Ray «Bang Your Head With Axxis» erscheint nun
eine Doppel-CD mit neueingespielten Versionen der alten
Hits aus der Zeit zwischen 1989 und 1997. Damals, als es
noch eine Art Reinheitsgebot in der Musik gab. Damals,
als Vorbands den Headliner noch an die Wand spielten
(geschehen auf der ersten Tour, als Axxis Abend für
Abend Black Sabbath die Butter vom Brot klauten). Mit
ein bisschen mehr Chören, vielleicht noch ein bisschen
pompöser, gehen die alten Hits ins Rennen und überzeugen
von der ersten bis zur letzten Sekunde, durch kleine,
aber leicht veränderte Nuancen. Klassiker wie «Living In
A World», «Kingdom Of The Night», «Love Is Like An
Ocean», «The Moon» und das leicht Reggea-mässig
startende «Touch The Rainbow» bestehen auf der ersten CD
locker mit den ruhigeren Momenten wie «Fire And Ice» und
«Tears Of The Trees». Während auf der zweiten CD das
unverwüstliche und in der neuen Fassung noch eine Spur
knackiger erklingende «Little Look Back», «Little War»
und «Brother Moon» nach wie vor überzeugen und mit der
Hammer-Ballade «Stay Don’t Leave Me» noch immer der
Tränenkanal aktiviert wird. Selbst die in der
Originalfassung, dank des damaligen Sounds fast zu
«modern» erklingenden «C‘est La Vie», «Helena» und «The
Show Is Over» kommen in den Neueinspielungen um einiges
fetter und rockiger aus den Boxen. Tolle Best Of einer
Truppe, die noch immer sehr viel zu sagen hat und mit
den neuen Versionen sehr viel Positives noch aus den eh
schon sensationellen Ur-Präsentationen herausholt.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ALCHEMICAL WAKE - Cassiopea (CD) Argonauta Records
Von der wunderschönen Insel Sardinien, sind
Alchemical Wake aufs Festland gespült worden und geben
mit dem Debut "Cassiopea" ihren Einstand auf Argonauta
Records. Geboten wird zähflüssiger Sludge/Doom Metal.
"Libra" beginnt dumpf und in gepflegtem Zeitlupentempo
und ist so unheimlich zähflüssig wie Beton vor dem
Aushärten. Durch die ständigen Wiederholungen wirkt der
Song sehr hypnotisch. Leider ist der Sänger so weit in
den Hintergrund gemischt worden, dass sich die Frage
stellt, ob es auch ohne Sänger genauso gut geklungen
hätte. Eindrücklich wie jedem Ton genügend Zeit zur
Entfaltung geboten wird und so hat das Resultat einen
meditativen Effekt! Slowmotion-mässig wird das Tempo
auch mit "Noctua" konstant tief gehalten und dazu
bekommt man noch Frequenzen serviert, die durch Mark und
Bein gehen! Herrlich zudröhnend kommt "Orion" wie eine
Schnecke aus dem Startblock und der Song hört sich wie
die erzeugte Schleimspur der Schnecke an. Grandioses
Kino wird hier geboten, auch wenn vom Sänger bis zur
Hälfte des Songs jede Spur fehlt! Und danach nimmt man
den Gesang als Background-Geräusch war, das zwar nicht
stört, aber auch nicht sein müsste! "Andromeda" ist der
längste und zugleich der letzte Song dieser Perle von
einem Doom-Album. Nochmals ändert die Musik von
Alchemical Wake durch die Untiefen des örtlichen
Kanalisationsnetzes! Dieser Song zieht seine ganze Kraft
aus der Langsamigkeit und begeistert mich ein weiteres
Mal. Mein einziger Kritikpunkt ist der imaginäre Gesang,
der leider fast nicht zu hören ist und diesem Album
genauso gut als Instrumental-Album durch gehen würde!
Das könnte aber auch an meinem Gehör liegen! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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STEVE HACKETT - Genesis
Revisited Band & Orchestra: Live at the Royal
Festival Hall InsideOut Music
Nach der erfolgreichen
Genesis Revisited Tour, aus der das 3 CD 2 DVD Konzert
hervorging, legt Steve nun nach, mit der beinah gleichen
Band Besetzung, ausser am Bass finden wir hier Jonas
Reingold. Und das Ganze wird nun untermauert vom Royal
Philharmonic Orchestra. Ist ja klar als Brite, man gönnt
sich ja sonst nichts. Natürlich war Steve mit dabei bei
den stärksten Prog Alben von Genesis und daraus spielt
er ja auch immer wieder Songs, wie auch hier. Die
Verschmelzung mit dem Orchester ist der Band
hervorragend gelungen. Unvergessliche Klassiker wie
"Firth Of Fifth" zeigen das einwandfrei. Und einen
grossen Teil daran hat natürlich Sänger Nad Sylvan. Kein
Sänger nach Peter Gabriel hat diese Songs so authentisch
vorgetragen, der Mann war ein grosser Glücksgriff für
Steve Hackett. Unglaublich auch die Version von "Dancing
With The Moonlit Knight" Gänsehaut garantiert. Klassiker
wie "Blood On The Rooftops" und "Shadow Of The
Hierophant" sind natürlich unverzichtbar, letzteres
wunderschön gesungen von Amanda Lehmann. Auch "In The
Quiet Earth" und das schöne "Afterglow" dürfen hier
nicht fehlen, ebenfalls klasse gespielt. Oder hört euch
die Symbiose an vom Orchester und Steves Gitarre,
unglaublich krass. Zum Schluss gibt’s natürlich noch das
absolute Highlight mit "Supper`s Ready" was für ein
genialer Song, eine ganz grosse Prog Lehrstunde, da kann
man sich wohl nie dran satt hören. Und natürlich "The
Musical Box", ein würdiger Abschluss eines genialen
Konzertes. Hier werden nicht nur Songs mit einem
Orchester untermauert, sondern Orchester und Band sind
eine Einheit, alles spielt ineinander und wird mit Nad
Sylvan Stimme auf einem unglaublich hohen Niveau
vorgetragen. Da steckt unglaublich viel Arbeit dahinter.
Ganz grosses Kompliment an all die Musiker.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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ELUVEITIE - Live At Masters
Of Rock (CD) Nuclear Blast/Warner
Haben uns die
Eluveities auf deren letzten Studioalbum hammermässig
positiv überrascht, folgt nun ein ebenso hammermässiges
Livealbum, welches in gewohnter hymnenhafter Manier sich
in unsere musikverarbeitenden Gehirnzellen einnistet und
uns den Master Slaine vorbeischickt. Die 9
Frau-Mann-Truppe um den Mastermind, Master Glanzmann,
zelebriert, was wohl mitterweile jede und jeder im
Metalbereich weiss, melodischen Folk-Death-Metal und auf
dem 16-Songs starken 'Live At Masters Of Rock' in
Bestform ihre Setlist runterspult, was zu einer wahren
Hörfreude verkommt. Sollte sich jemand mit Eluvietie das
erste Mal dennoch auseinandersetzen, so wäre genau
dieses Scheibchen das folkige Glück in der
Todesbleischwadronie. Wer Eluveitie sich livehaftig
schon zu Gemüte geführt hat, die/der weiss, wovon ich
hier schreibe, denn 'Live At Masters Of Rock' ist
wahrlich eine richtig goile Live-Scheibe, ohne Wenn und
Aber, ja eine der hymnenhaftigsten Werke im Livebereich.
Du hast echt das Gefühl, dass Du soeben live an diesem
Event dabei bist. Das kommt so verdammt ehrlich und
grossartig herüber, eine wahre Macht von Freude. Und ja,
man hört die Spielfreude dieser Truppe heraus, die Kraft
und Power, das hervorragende Zusammenspiel von alten,
ehrwürdigen Instrumenten gepaart mit den modernen
Musikinstrumenten. Spielwitz, Melodie, die Abwechslung
zwischen dem growligen und dem klaren Gesang, die
Harmonie zwischen Mystik und Moderne, dem
mittelalterlichen Klang und des harten und dennoch
melodischen Death-Metal in wundersamer Harmonie und
perfektem Einklang. So, genug gelabbert, reinziehen oder
zumindest reinhören, heisst hier verdammt nochmal die
Devise. Habe fertig. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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LIONHEART - Valley Of Death (LP) Arising Empire/Warner
Well, hier kommt astreiner Hardcore auf euch
zugeknallt. Komprisslos, voller Wut und Brutalität,
schleppend und doomig, bombastisch und Härte. Der Fünfer
aus Los Angeles brachialt alles kurz und klein,
stampfend, groovend, moshend, in Zeitlupe slammend. Und
dennoch, kleine, melodiöse Lichtblicke durchstechen den
Brachial-Hardcore auf 'Valley Of Death'. Was mir
auffällt und gefällt, sind die sehr
distortion-verhangenen Klampfen, welche eine unsäglich
brutale Gewalt aus den Speakern losschreien. 10 Songs
voller groovenden Moshcoreattacken zementiert die
Zentralgehirneinheit zu. Herrlich, wie auch hierbei
thrashige Elemente ungeniert den Weg in die Songs
finden, was den Groovefaktor stetig und konstant erhöht
und dieses Niveau auch hält. Treibende Drums, nie
nachlassend, Double-Bass-Attacken, Moshparts, einfach
goiler Hardcore voll in die Schnauze. Nackenstarre hin
oder her, meine Nackenmuskeln wollen ausbrechen, bangen
bei jedem Song kompromisslos mit, pfeifen auf etwelche
schmerzvolle Nachwehen und zwingen mich einen Skaterpark
in meiner kleinen Wohnung einzurichten. Eine verdammt
satte Produktion mit einem sehr nachdenklich gestalteten
Layout des Coverartworkes, was jedoch klar die
ungebändigte Power darstellt, welche auf 'Valley Of
Death' sich wiederfindet. Heilige Scheisse ist diese
Scheibe goil! Leopold
Punkte:
9.1 von 10
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ANGEL WITCH - Angel Of Light (Special Edition, LP)
Metal Blade/Sony Music Obwohl Angel Witch,
bereits 1977 gegründet, zurecht als "eine der
wichtigsten und populärsten Bands der NWOBHM" bezeichnet
wird, konnte die Truppe um Sänger und Gitarrist Kevin
Heybourne nie den Erfolg einfahren, den nach ihnen Iron
Maiden, Judas Priest oder Saxon generierten. Ganz zu
schweigen davon, wie steil die Karriere von Black
Sabbath oder auch Def Leppard abging. Wer man sich zum
Beispiel den Song «Atlantis» vom selbstbetitelten Debüt
(1980) anhört, hätte dieser mit Abstrichen auch auf «On
Through The Night» der tauben Leoparden stehen können.
Wie dem auch sei, aber die Lücke von fünf Jahren bis zum
Zweitling «Screamin'n'Bleedin'» (1985) war der Karriere
nicht förderlich und mit dem halbgaren Drittwerk
«Frontal Assault» ging der Ofen bei der Londoner Combo
definitiv aus. Aufgelöst hatte sich die Band danach zwar
nicht, aber die Jahre bis hin an die 2000er waren
geprägt von Compilations und Live-Alben. Es sollte bis
2012 dauern, als Angel Witch mit «As Above, So Below»
wieder an die alten Zeiten anknüpfen konnten und im Jahr
darauf nicht unerwartet das «Keep It True» Festival
bereicherten. Leider währte die Freude darüber nur kurz
und Angel Witch blieben wiederum dort kleben, wo sie her
kamen, im Untergrund nämlich. Doch Totgesagte leben
bekanntlich länger, und noch bevor das Jahr 2019 zu Ende
geht, erhalten die Die-Hard Fans mit der neuen Langrille
«Angel Of Light» ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk
ihrer Helden. Die acht neuen Songs, die mit knapp 48
Minuten prima auf einer einzelnen LP Platz finden,
schliessen einerseits fliessend an den guten Vorgänger
an und tragen gleichzeitig die Handschrift der ersten
Jahre. Versehen mit einer druckvollen oldschool
Produktion zeigen Mainman Kevin Heybourne seine Jungs
eindrücklich, wo der NWOFBHM-Hammer immer noch hängt und
lassen hiermit bei ihren Fans die Freudentränen
fliessen. Wer die aktuellen Scheiben von Satan, The
Rods und Tygers Of Pan Tang mag, kann hier blind
zugreifen! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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RAY WILSON - Upon My Life
((CD)
Jaggy D
Am 1. November
erscheint das erste echte Best Of Album des
sympathischen Briten, der auf dem letzten Genesis Album
mitgewirkt und gesungen hat. Das Doppelalbum startet mit
einem neuen Song Namens "Come The End Of The World",
Schöne Nummer, von Ray gewohnt sehr melodiös veredelt.
Gewohnt etwas melancholisch. Ray hat einfach eine
wunderbare Stimme, der man sich kaum entziehen kann. Und
es war sicherlich schwer seine tollen Songs auf ein
Doppelalbum zu reduzieren. Aber Songs wie "Lemon Yellow
Sun" gehören einfach dazu. Auch so gefühlvoll gesungene
Perlen wie "Take It Slow" sind unverzichtbar hier. Ray
hat einfach dieses Gespür für tolle Songs und grandiose
Gesangslinien. Perfekt, wie das bei allen Songs hier
zusammenpasst. Ob das schöne "Constantly Remindet" das
auch mal eine verzerrtes Gitarrenriff beinhaltet, oder
das poppige "Wait For Better Days". Auch "Bless Me",
eher treibend und rockig, passt hier gut. Melancholisch
und eher düster kommt "Rhianne" daher. "She" dann wieder
rockig, echt cooler Song. Auch das akustische ruhige
"Another Day" überzeugt voll. Oder das wunderschöne
"Song For A Friend", einfach zum Träumen schön. Auch der
zweite neue Song " I Wait And I Pray" hat wirklich
Tiefgang und Ray singt hier im Duett mit Gosia Mielech,
wirklich wunderschön. Das starke Album "Makes Me Think
For Home" ist leider nur mit einem Track vertreten. dem
knapp 8 Minuten langen Titeltrack, ganz klar das
Highlight auf diesem Doppeldecker, Gänsehaut garantiert.
Also wenn ihr die einzelnen Alben dieses
Ausnahmekünstlers nicht euer Eigen nennt, empfehle ich
dieses Doppelalbum unbedingt zu kaufen. Rays wunderbare
Musik verzaubert einfach, ist unglaublich schön und
gefühlvoll. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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DAWN RAY’D – Behold Sedition Plainsong
(LP) Prosthetic
Records „Soon will be the age of lessons learned“
.Und mit diesen Worten sind sie zurück. Dawn Ray’d in
ganzer Pracht, mit ihrem zweiten Studioalbum „Behold
Sedition Plainsong“. Kurz zur Geschichte der Band: Dawn
Ray’d gründete sich 2015 in Liverpool, Nordengland und
brachte noch im gleichen Jahr ihre erste EP „A Thorn, A
Blight“ auf den Markt. Zwei Jahre später
veröffentlichten sie mit „The Unlawful Assembly“ ihr
erstes Full-Length Studio Album und brachten nun Ende
Oktober dieses Jahres ihr neuestes Stück „Behold
Sedition Plainsong“ heraus. Ihr seht also, die Band ist
noch „relativ“ neu und trotzdem geniesst sie bei ihren
Fans einen sehr wichtigen Status. Warum ist das so? Ganz
einfach, wegen ihrer Rolle in der Szene in der sie sich
bewegen, der RABM. Jeder von uns, der sich schon einmal
mit Black Metal oder Metal allgemein auseinandergesetzt
hat, hat schon mal etwas vom NSBM (National Socialist
Black Metal), die ihn umgebenden Grauzone und den
wachsenden rechtsextremen Bewegungen in der Szene
mitbekommen. Diese Entwicklungen wollten aber nicht alle
einfach so mit ansehen, und somit gab es Bewegung in den
Mengen. Die ersten Bands gründeten sich und die ersten
bereits bestehenden Bands schlossen sich der Bewegung
des RABM (Red Anarchist Black Metal.) Was ist nun die
Idee dieser Szene, die sich musikalisch durch alle
Subgenres des Black Metal schlängelt? Nun ganz einfach,
gegen die rechte Bewegung ankommen. Der RABM steht für
vieles: Antifaschismus, Antikapitalismus, Feminismus,
Pro LGBTQ+ und auch die Natur ist immer wieder ein
Thema. Dabei ist die Szene nicht nur irgend eine
Randgruppe, sondern grösser, als man denkt. Natürlich
hat sie ihren Underground mit Bands wie: Woman is the
Earth, Anti – Freeze, Gravpel, Tresspasser und viele
weitere, aber auch Bands die wir alle schon mal gehört
haben Identifizieren und Solidarisieren sich mit der
Szene wie zum Beispiel: Panopticon, Summoning, Wolves In
The Throne Room, Waldgeflüster, Zeal & Ardor und noch
viele mehr. Kurz: Die Szene macht neben dem
Musikalischen viel aus und zu Letzterem kommen wir
jetzt.
Dawn Ray’d sind in erster Linie eines:
Black Metal! Sie haben aber auch einige Einflüsse aus
dem Folk und benutzen immer mal wieder akustische
Instrumente, zum Beispiel eine Geige. Mit selbiger
werden wir im ersten Track „Raise The Flails“ auch
gleich begrüsst, sie gibt uns zusammen mit einigen
Hintergrundakorden auf der E-Klampfe einen
atmosphärischen Einstieg, bis plötzlich gegen Ende des
Songs alles anschwillt, ein Schlagzeug dazu kommt und
wir mit den geschrieenen Worten: „Pull the trigger, bend
the bow, Wield your mighty lances! Its time for new
tales of resistance!“ direkt in den nächsten Song „The
Smell Of Ancient Dust“ befördert werden. Hier geht es
mit dieser angeschwollen Stimmung gleich weiter, obwohl
man merkt, dass der Fokus auf der Geige liegt, bis die
Vocals da sind, Gescreame in klassischer Black
Metal-Manier und die Geige spielt im Hintergrund, so
schnell kann‘s gehen. In „Like Smoke Into Fog“ geht es
in kraftvollem Black Metal weiter, immer schön von der
Geige begleitet, die auch gleich wieder mit einem
Instrumental-Part ihr Fett weg bekommt, bevor die Lyrics
uns wieder die Türe einreissen. Dieser Song fadet am
Ende atmosphärisch mit einer Akustik-Gitarre aus, bevor
„To All, To All, To All“ uns vom Start her komplett
wegschwartet, indem er einen Kickstart hinlegt und dann
erst gegen Mitte und Ende einen ruhigeren Part kriegt.
Dieser mündet im nächsten Stück „A Time For Courage At
The Borderlands“ welches ein extrem Atmosphärischer Song
ist, der sich langsam steigert bis er erst so gegen die
Mitte wieder den üblichen, schnellen Flow der vorherigen
Songs erreicht. „Songs In The Key Of Compromise“ ist das
komplette Gegenstück des Vorgängers, er steigt hart und
schnell ein und hält das Tempo, bis er in der letzteren
Hälfte abflacht und zu einem Akustik-Stück mit Geige und
Gitarre wird. „Until The Forge Goes Cold“ ist ein
schnelles, aggressives Stück, was kurzgesagt
durchblastet, während der darauf folgende „A Stone’s
Throw“ ein kompletter Akustik-Titel ist, der wieder nur
aus Gitarre und Geige besteht. Auch hier haben wir
Gesang, der aber rein aus cleanem Chor besteht, der uns
noch mehr in die Gedanken der Band eintauchen lässt.
Danach kommt der Song, den ich mir für meinen Anfang
rausgesucht habe, „Soon Will Be The Age Of Lessons
Learned.“ Dieser startet sehr verzehrt, langsam und
schwer - fast schon Funeral Doom-Stimmung - die dann
aber plötzlich Gas gibt und uns noch mal für die letzten
Paar Songs des Albums auf Touren bringt. Als
zweitletzter Titel des Albums haben wir „Salvation
Rite“, der ruhig anfängt, dann wieder in klassischem
Black Metal auf Dawn Ray‘d-Art mündet und gegen Ende
wieder akustisch abebbt. Als Abschluss gibt uns die Band
„The Curse The Dappled Light“, welches uns mit sehr
schwerem, düsterem Sound beschallt, bis es dann final,
wie auch anfangs, mit Geige und E-Gitarre endet. Lyrisch
ist die band das Ganze Album durch klar positioniert:
Grenzen weg, Antikapitalismus, gegen Unterdrückung,
Ausgrenzung und Ausbeutung. Dawn Ray’d ist ein
Statement, ein Ruf zur Revolution und zur Handlung.
Simu
Punkte:
9.0 von 10
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IQ - Resistance (2 CDS) Giant Electric Pea Das
erste Mal seit dem 1997 erschienenen "Subterranea"
beehren und die Briten wieder mit einem Doppelalbum.
Eingespielt mit derselben Mannschaft wie der Vorgänger
"Road Of Bones". Laut Band ist der Neue Rundling etwas
härter geworden. Und tatsächlich bemerkt man schon beim
Opener "A Missile" härtere Gitarrenriffs, ohne jedoch
den gewohnten IQ Sound allzu fest zu verändern. Prägend
ist natürlich wie immer bei den Briten Peter Nicholls
Stimme. Der typisch britische Neonprog bleibt dem
Zuhörer also im Großen und Ganzen erhalten. Die
atmosphärischen Keys, die fliegenden Gitarrensoli von
Mike Holms sind auch hier immer noch prägend. IQ stehen
auch 2019 für lupenreinen englischen Prog Rock der
obersten Liga. Nach so vielen Jahren und Alben bin ich
immer noch hin und weg von Nicholls Stimme. Hört euch
nur mal das folgende "Rise" an, unglaublich wie der
ganze Song von seiner Stimme lebt, Der Stimmung und
Atmosphäre von "Rise" kann sich kein Proggie entziehen.
Die gilt auch für das ruhig beginnende "Stay Down". Das
traumhaft schöne "Shallow Bay" trägt den Zuhörer tief in
die zauberhaft schöne Welt der Briten hinein. Und gegen
Ende folgt zur Krönung noch eins von Holmes fliegenden
Gitarrensoli. Disc 1 wird dann beendet mit dem 12
Minuten Track "For Another Lifetime" einer wirklich
tollen Prog Rock Nummer. Der 2. Rundling legt dann noch
eins drauf mit dem 22 Minuten langen "The Great Spirit
Way". Hier möchte ich mal die hervorragende Leistung von
Drummer Paul Cook erwähnen, unglaublich sein Drumming
auf den beiden Rundlingen, sehr variabel, verspielt und
lebendig wie Paul hier agiert, grosses Kompliment. Um
das Ganze jetzt abzukürzen, sei gesagt, dass IQ auch
2019 noch eine der besten Prog Rock Bands dieses
Planeten sind. Es macht unglaublich Spass, sich in die
verzauberte musikalische Welt der Briten entführen zu
lassen. Auch "Resistance" ist wieder ganz grosses Prog
Kino, unverzichtbar für anspruchsvolle Proggies.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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AVATARIUM - The Fire I Long For (LP) Nuclear
Blast/Warner Die letzten paar Jahre waren eher
durch schnelleren, härteren wie auch retromässigen Sound
geprägt. Der klassische Doom Metal zeichnete dabei,
ausser bei den Genre-Veteranen Candlemass und
angelehnten Truppen wie etwa Evergrey, ein eher tristes
Bild. Das änderte sich mindestens etwas im Jahre 2012
als mit Avatarium ein neuer Szene-Stern zu leuchten
begann. Seit den Anfängen bis 2017 gehörte Leif Edling,
seines Zeichens Bassist und Gründer von Candlemass, zum
harten Kern der Band. Auf dem selbstbetitelten Debüt von
2013 und dem grandiosen Nachfolgewerk «The Girls With
Raven Mask» (2015) ist er noch selber zu hören. Danach
machte die Gesundheit leider nicht mehr mit, was in
erster Linie bedeutete, dass Leif nicht mehr live
auftreten kann. Als Hauptsongwriter und Mentor blieb er
aber weiterhin aktiv und prägte auch «Hurricanes And
Halos». Das andere prägende Element ist natürlich die
bezaubernde Leadsängerin Jennie-Ann Smith, die dem
doomig ausgerichteten Sound ihren Stempel aufdrückt.
Nach den ersten drei Glanzstücken war ich natürlich sehr
gespannt, was nun als Nächstes auf Album Nummer vier
folgen wird. Obwohl instrumental nicht mehr beteiligt,
hat Leif zum neuen Werk «The Fire I Long For» drei Songs
beigesteuert. Der Rest geht auf das Konto von Jennie-Ann
und Gitarrist Marcus Jidell, die Leifs Einfluss auf
Avatarium weiterhin würdigen und mit ihren eigenen Ideen
ergänzen. Heraus gekommen ist eine weitere Genre- wie
Soundperle, die den Range des Bisherigen um weitere
Elemente erweitert. Bestes Beispiel dafür ist der
kraftvolle Opener «Voices», wo sich die Hammond Orgel
von Rickard Nilsson opulent in Szene setzt. Dann folgt
mit «Rubicon» der nächste Monolith, der für alles steht,
was diese geile Band von Anfang ausgemacht hat und
welchen Weg sie fortan nehmen wird. Das melodische
Element, das vor allem durch Jennie-Anns Gesangsstimme
getragen wird, veredelt auch ruhigere Klänge wie bei
«Lay Me Down» vorzüglich. Sobald man bei Doom etwas auf
"Tempo" macht, entsteht tonnenschwerer Groove, der
«Skake That Demon» zu meinem Favoriten macht, hammer!
Ein weiterer Höhepunkt ist der epische Titeltrack und
«Epitaph Of Heroes» deutet mit fast sieben Minuten
deutlich an, was er bietet, nämlich Doom Metal in
Reinkultur. So heftig wie «The Fire I Long For» beginnt,
so "leise" klingt es mit «Stars They Move» aus und
schliesst fliessend mit Weitblick nach vorne an die
Vorgänger-Alben an. Schlicht grandios! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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STRIGOI - Abandon All Faith (LP) Nuclear Blast/Warner
Nachdem das Kapitel Vallenfyre nach 3 Alben auf ewigs
begraben wurde, konnte offenbar der gute Herr Mackintosh
nicht anders, als seiner Gierde nach brutalem
Death/Crust-Sound erneut nachzugeben. Das Ergebnis nennt
sich Strigoi. Nun, nach mehrfachem Durchhören kann ich
persönlich soviel mal dazu sagen: Man beweist nach wie
vor ein gutes H$ndchen für die erwähnte Musikrichtung,
und geht definitiv nochmals ein oder zwei Schritte auf
dem Friedhof weiter. "Abandon All Faith" ist wütender,
dreckiger, brutaler als die Outputs von Vallenfyre, und
wo vorher einiges an Paradise Lost durchschimmerte, und
dies zwar immer noch so, aber nicht mehr ganz so heftig
- dafür wird vielmehr Triptykon zitiert, und das meine
ich absolut im positiven Sinne! Mehr als nur einmal
dachte ich mir, dass Tom Fischer hierbei auch seine
Freude haben könnte. Was als Minuspunkt angesehen werden
kann, ist, dass das Gegrowle von Greg Mackintosh bei den
brutaleren Tracks etwas untergeht, man hört und versteht
ihn kaum noch. Dafür ist dies dann beispielsweise beim
Titeltrack wieder vermehrt der Fall, wenn die
Brutalitätsschraube etwas gelockert und das Tempo
reduziert wird. Wen das aber nicht stört: Strigoi haben
mit "Abandon All Faith" etwas erschaffen, das so
ziemlich allen Death/Crust-Freunden mit einem Hang zu
Horror gefallen dürfte - speziell dann, wenn er subtil
daherkommt und einem nicht frontal ins Gesicht
geklatscht wird. Fies! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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HOUR OF PENANCE - Misotheism (LP) Agonia
Records/Non Stop Music Zum 20jährigen
Bandjubiläum beschenken sich die Römer gleich selbst mit
einem grossartigen Album, welches sich echt gewaschen
hat! Hier stimmt einfach alles. Druckvolle Produktion,
sinistre Atmosphäre, saugende Kompositionen und
treibende Musikalität. Hier regiert der Bauch, jeder Ton
fühlt sich richtig an, nach jedem Riff das erwartete
Folgeriff, jede kleine Dissonanz, wo sie sein soll, jede
Melodie unterstützt die Aura und jedes Break steigert
den Hunger. Hier gibts nur eine Richtung: vorwärts!
Irgendwo in der Schnittmenge von Belphegor, Nile und
Aborted brennen Hour Of Penance ein Feuerwerk ab,
welches man vom Mond aus sehen kann. "Misotheism" ist
eines dieser Alben, in welches ich mich spontan verliebt
habe und nur schwer mit Worten zu beschreiben ist. Death
Metal, wie er sein sollte. Colosseo amore, reinhören!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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THE GREAT OLD ONES – Cosmicism (Digipack) Season of
Mist/Irascible Bei The Great Old Ones kommt eine
sehr alte Liebe bei mir hoch. Die Welten von H.P.
Lovecraft haben mich immer fasziniert und als ich eine
Band gefunden habe, die sich damit beschäftigt, war ich
voll dabei. So, genug geschwärmt, ein bisschen Info über
die Band muss her! The Great Old Ones ist ein fünf Mann
Projekt aus Frankreich. Seit der Gründung 2009 hat die
Band vier full length Alben, eine Single und ein Split
Album veröffentlicht. Die Texte spielen ausschliesslich
im Lovecraft-Universum, auch in diesem neuen Album dreht
sich alles um die mysteriöse Welt des Autors. Die
Cuthulhu-Anbeter veröffentlichen mit «Cosmicism» ihr
aktuell, möglicherweise, mächtigstes und
eindrucksvollstes Album. «Cosmicism» spielt nicht nur in
der Lovecraft-Welt, es ist eine tatsächliche, von
Lovecraft niedergeschriebene Philosophie mit der Idee
dahinter, dass Menschen gottlose Kreaturen und von
kompletter Bedeutungslosigkeit im Schema unseres grossen
kosmischen Universums sind. Schon das Album-Cover, das
von Jeff Grimal gezeichnet wurde, bereitet uns auf die
kosmischen Tiefen vor, die wir in diesem Album finden
werden. Das Genre, in dem sich The Great Old Ones
bewegen, befindet sich irgendwo zwischen Post und
Atmospheric Black Metal, sticht aber durch den sehr
eigenen Sound auch aus diesen Kategorien hervor. Die
Band selber beschreibt sich als «Lovecraft Black Metal».
Jetzt aber zur Musik selbst. Das Album startet mit
«Cosmic Depths», einem reinen instrumentalen Titel, der
uns mit einer E-Gitarre und ein paar leichten Synthis
schon zum Träumen einlädt. Danach geht es fliessen in
«The Omniscient» über. Dieser Track fängt ebenfalls
ruhig an, baut sich aber über die erste Hälfte mit immer
weiter dazukommenden Instrumenten langsam auf, erlöst
dann mit einem sehr schönen Riff und lässt dann die
Blast Beats über uns einschlagen. In der Mitte wird der
Song wieder etwas ruhiger, bevor die Vocals in voller
Stärke auftauchen und uns die gewohnte Kraft von The
Great Old Ones entgegen schmettern. Die nächsten zwei
Songs «Of Dementia» und «Lost Carcose» fahren diese
mächtige Schiene weiter und ziehen die Kraft und Tiefe
nahtlos durch. «A Thousand Young» hat wieder einen
ruhigeren Start, baut sich von dort aus weiter auf bis
der Track auf der gewohnten Ebene ankommt. Dieser knapp
zwölf Minuten lange Song fällt vor allem durch die
atmosphärischen Riffs und die instrumentalen Passagen
auf. Leider neigt sich das Album an diesem Punkt schon
fast dem Ende zu, als zweitletzter Track haben wir mit
«Dreams Of The Nuclear Chaos» noch einmal ein richtiges
Meisterwerk. Wir werden direkt mit einem Drumsolo
empfangen und damit ist auch schon klar, was für ein
Instrument bei diesem Song die Hauptrolle spielt. Leo
Isnard verzaubert uns den kompletten Track lang mit
seinen Blast Beats und Drum Soli. Der letzte Song des
Albums ist langsam und schleppend, er erinnert uns fast
schon etwas an Funeral Doom Metal wie Slow oder Mantar.
«Nyarlathotep» zieht uns langsam und schwer in die
unendlichen tiefen des Kosmos hinab. Möge Cuthulhu uns
gnädig sein. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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ELOY - The Vision, The Sword And The Pyre - Part 2
(2 LPs)
Artist Station Records Nun liegt der Zweite Teil
der Jeanne d'Arc Geschichte vor. Eins vorweg, Frank
Bornemann und seine Mitmusiker können hier das Niveau
des ersten Teils halten. Nur gibt’s hier weniger
gesprochene Parts, was ich sehr begrüsse. Teil zwei
startet mit einem schönen Chor und geht dann in einen
schnelleren rockigen Teil über. Das ganze Album enthält
typische Eloy Trademarks wie opulente Chorszenen,
atmosphärisch geprägte Parts, starke Gitarrenriffs,
schwebende Synthies, fette Key Wände und Soli und dazu
die charakteristische Stimme von Frank. Mir gefallen die
rockigen Nummern wie "Patay" sehr gut, so wird das ganze
etwas aufgelockert. Gitarre und fliegende Synthie Soli
ergänzen sich sehr gut und erinnern an ältere
Glanzzeiten der Deutschen. Auch "Joy" beginnt ziemlich
rockig und klingt für Eloy Verhältnisse recht modern.
Alice Morten verleiht dann dem ruhigen mit Flöten
untermauerten "Reims" ihre wundervolle Stimme. Dann mit
"Resume" der erste gesprochene Song, bevor es dann mit
"Armistice Or War" wieder recht rockig zur Sache geht.
In dieselbe musikalische Kerbe schlägt auch das folgende
"Paris". Dann wird's ruhiger für den Rest des Albums.
"Tomenting Imprisonment" erinnert an alte "Ocean" Zeiten
schöner ruhiger, atmosphärischer Track. Grosser Respekt,
nur schon dafür wie lange und akribisch Frank für diese
Geschichte recherchiert hat. Geholfen hat ihm dabei das
Centre Jeanne d'Arc in Orleans. Und es werden nur Fakten
in den Texten verwendet. Dazu kommt noch die wunderbare
Musik die das Ganze untermalt, ich denke Frank hat hier
zusammen mit einigen alten Eloy Recken wie Michael
Gerlach, Klaus Peter Matziol und Hannes Folberth ein
wunderbares Stück Musik erschaffen, das nicht nur Eloy
Fans begeistern dürfte. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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MORTEM – Ravnsvart (CD) Peaceville Records/Irascible
Unholy shit Mortem... oder auch, how to make an impact.
Mortem sind da und zeigen sich in ganzer Pracht, aber
ich muss wohl kurz etwas zurückspulen. Die norwegische
Band Mortem wurde 1987 in Oslo gegründet und brachte
1989 ihre sehr Death Metal-lastige Demo «Slow Death» auf
den Markt. Nach einiger zeit wurde es etwas stiller um
Mortem, und es gab einige Wechsel in der Aufstellung der
Band, bis man dann schlussendlich nichts mehr von ihnen
hörte. Und jetzt Bammm! Reactivated in 2018 und dann
dieses Jahr der Release einer Single namens «Ravnsvart»
und kurz darauf die Veröffentlichung des gleichnamigen
Albums. Wir befinden uns mit dem Sound irgendwo zwischen
oldschool True Norwegian Black Metal und ebenfalls
klassischerem Death Black Metal, obwohl wir auch jeh
nach Song sehr symphonische Stellen haben, die jedem
Carach Angren-Fan das Herz öffnen. Vergleichbar ist die
Musik auf diesem Album definitiv mit Bands wie Sargeist,
Varathron und Atritas. Begrüsst werden wir direkt mit
dem Namensgeber des Albums, «Ravnsvart» fackelt nicht
lange rum sondern zeigt uns roh, wütend und schnell was
es kann. Hier zeigt Mortem auch gleich wie sie mit
Symphonien spielen können, die sich super mit den Vocals
vermischen. «Sjelestjeler» steigt brutal und schnell ein
und zeigt uns nochmal die Spezialitäten des Norwegischen
Black Metal auf, damit ist die Stimmung für das Album
festgelegt. Selbiges gilt auch für den folgenden Titel
«Blood Horizon» oldschool und brutal, auch wenn die
Brutalität nicht abnimmt fährt Mortem beim nächsten Song
«Mørkets Monolitter» die volle Symphonic-Schiene auf und
das mit Erfolg, bei diesem Song ist mir zum ersten mal
beim hören des Albums Carach Angren eingefallen und das
sehe ich als ein Kompliment. «Truly Damned» fängt sehr
Ambient-mässig und atmosphärisch an, aber zieht dann die
Schraube fest und leitet uns zurück zur ursprünglichen
Oldschool-Nostalgie die dieses Album versprüht. Dieses
Gefühl zieht sich auch durch die restlichen drei Songs
des Albums, wobei uns «The Core» mit einem Paukenschlag
verabschiedet und uns gleich noch mit einem Ohrwurm dazu
animiert das Album nochmal und nochmal durch zu hören.
Am Ende ist zu sagen, dass Mortem in eine Kerbe
schlagen, die schon oft benutzt wurde, aber dabei
aufzeigen, dass das auch in gut geht und sich somit von
vielen anderen bands in der Richtung abheben. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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DRAGONFORCE – Extrem Power Metal (LP) ear Music/Phonag
Dragonforce spielen – na was? Extrem Power Metal –
natürlich! Und wie! Das neue Werk der Briten ist so
genial und kurzweilig wie alle bisherigen Werke. Das
Flair der 80er-Jahre- und das von Videospielen um die
1990er-Wende (Stichworte Nintendo Entertainment System
und Sega) kommen hier wiederum sehr zum Tragen. Dazu
gesellt sich das CD-Cover, das für den Videoclip von
„Heart Demolition“-Frech einem Sega-Game aufgeklebt
wurde. Die Musik stammt zum Grossteil von Gitarrist Sam
Totman. Dieser beweist, dass er nicht nur extrem rasende
Stücke komponieren kann, sondern mit der stampfenden
Hymne „The Last Dragonborn“ auch ganz andere Melodien zu
kreieren vermag. Viel Bauchweh verursacht mir allerdings
der Abgang von Bassist Frédéric Leclercq. Auch wenn
dieser Abschied zu Kreator in aller Freundschaft
geschehen ist, hoffe ich sehr, dass er den Briten
wenigstens als Songwriter erhalten bleibt. Auf "Extrem
Power Metal" ist er der Täter von drei Kompositionen,
die einerseits viel Abwechslung in Totmans-Reich
bringen, anderseits die CD stilistisch zusätzlich
aufwerten. Besonders erwähnenswert ist neben dem
erwähnten Videoclip das unbeschwerte „Strangers“. Zum
Schluss wagen Dragonforce noch etwas, für das sie die
einen lieben und die anderen steinigen möchten: Sie
vergreifen sich an dem von Céline Dion gesungenen
Titanic-Soundtrack „My Heart Will Go On“. Wem dieser Hit
bisher zu lasch war, erhält jetzt endlich die
Dragonforce-Speed-Version. Ich jedenfalls finde sie
grandios. "Extrem Power Metal" ist gerade deshalb ein
grandioses Album geworden, weil es nicht ständig rasen
muss. Die etwas angepasste Ausrichtung ist das Beste,
was Dragonforce geschehen konnte. Ich bin gespannt auf
die weitere Entwicklung der Band. Das neue Album kann
ich ohne Bedenken allen Freunden toller Musik empfehlen.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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THE DUES - Ghosts Of The Past (LP) Czar Of Crickets
Productions Mit bluesigem Psychedelic Rock aus
Winterthur gibt sich das Trio von The Dues mit ihrem
Drittwerk "Ghosts Of The Past" die Ehre. Und so wird es
mit "Ghosts Of The Past" richtig psychedelisch, aber
trotzdem rockt dieser Song sehr geil ab. "Something For
My Mind" fühlt sich wie ein Song aus guten alten Zeiten
an und muss sich nicht hinter aktuellen Bands wie Greta
Van Fleet verstecken. Trotz dem Jam Session-Charakter
gelingt es The Dues auf den Punkt zu kommen und
eingängige Songs zu spielen. Ebenfalls aus dem
Zeitrahmen gefallen, ist "Sails Of Misery". Dieser Song
groovt ohne Ende und bietet geiles Gefiedel mit
Abrock-Garantie! Sehr gefühlvoll startet "Under The Sea"
und entpuppt sich dann als zeitlose Rock-Hymne! Eine
gewisse Ähnlichkeit zu Rival Sons kann "Love" nicht
verbergen und das Trio zeigt sich von seiner besten
Seite. "Elements Of Doubt" ist bluesiger und mit einem
Groove für die Ewigkeit versehen. Ein weiterer
Volltreffer von einem Song! Ein grooviges Feuerwerk ist
"Somewhere" und man merkt, wie der ganze Körper zu
vibrieren beginnt. Auf spanisch geht es mit "La
Realidad" weiter und hält ein unvergessliches
Gitarrensolo als Überraschung bereit. Dieses
Groovemonster von einem Album findet mit "Ley Lines"
sein grossartiges Ende! Mit diesem Album müssen sich The
Dues nicht hinter internationalen Acts verstecken, denn
sie spielen mit "Ghosts Of The Past" in deren Liga!
Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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RAY ALDER - What The Water Wants (2 LPs) InsideOut
Music Wer die Band Fates Warning liebt, wird dies
nebst an Gitarrist Jim Matheos (g) und Joey Vera (b) vor
allem an Leadsänger Ray Alder fest machen. Sein Ansehen
in der Prog-Szene ist sehr hoch, und das wird sich mit
seinem ersten Solo-Album nicht mindern, im Gegenteil.
Der Gedanke an eine Veröffentlichung unter seinem Namen
ist an sich nicht neu, da Ray frühere in der Band Engine
verwendete Songs zuerst als Solo-Material verstand, sich
dann aber anders entschied. Für «What The Water Wants»
holte Ray zunächst mal zwei Gitarristen an Bord, die
interessanterweise bei ihren Beiträgen auch gleich die
Bassspuren beisteuern wollten und dies dann auch taten.
Der eine ist Tony Hernando (Lords Of Black) und der
andere Mike Abdow. Letzterer ist der Tourgitarrist von
Fates Warning und wurde angefragt, weil Tony nicht für
das ganze Album Zeit fand. So hatte Ray für seine Songs
zwei unterschiedliche Gitarren-Sounds zur Verfügung. Die
Drums steuerte Craig Anderson von Ignite bei. Dies ist
eigentlich eine Hardcore Band, aber Craig konnte mit
seinem versierten Spiel und Können exakt das umsetzen,
was Rays Songs benötigten. Entstanden ist ein
vielschichtiges, natürlich progressives und über weite
Strecken auch sehr melodisches Album. Müssig hier auch
nur ein Haar in der Suppe zu suchen, geschweige denn
eines zu finden. Natürlich wird diese Hammerscheibe vor
allem unter den Prog-Nerds einen absolut sicheren
Treffer landen, aber da das Ganze überhaupt nicht
verfrickelt, sondern überaus zugänglich daher kommt,
werden auch Fans von hartem wie melodischem (Hard-) Rock
Gefallen daran finden. Der Range bewegt sich dabei
zwischen dem ruhigen «The Road» und dem groovigen «Wait»
und lässt mir bei dieser Güte keine andere Wahl, als
jeder dieser zehn Songperlen schlicht und ergreifend
einen Punkt zu verleihen, was unter dem Strich nichts
anderes als eine hohe Punktzahl ergibt. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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DJEVEL - Ormer Til Armer, Maane Til Hode (CD) Aftermath
Music Eine Wand von norwegischem Black Metal
springt einem entgegen, als der erste Song von „Ormer
Til Armer, Maane Til Hode“ erklingt. Schreigesang,
raffinierte Gitarrenriffe, begleitet von den blastenden
Drumms dröhnen gleich mal auf den Hörer ein. Djevel ist
eine dreiköpfige Band aus Norwegen, welche nun ihr
sechstes Album herausgebracht hat. Die konstanten
Gitarrenklänge, welche immer eine feine Melodie mit sich
tragen ziehen sich durch jeden Song hindurch und stehen
ganz klar im Vordergrund, während der verzweifelt
klingende Guturalgesang die passenden Gegenklänge dazu
bietet. Echt gut gemacht. Durch das ganze Album durch
sind schnellere Passagen wie auch teils
(verhältnismässig) langsamere Parts zu hören. Manchmal
wird es etwas brutaler, dann aber steht die Melodie der
Gitarre wieder im Vordergrund. Ein absolut gut
gespieltes Album, mit der nötigen Diversität damit es
nicht langweilig wird zum Zuhören. Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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BÖLZER – Lese Majesty Lightning & Sons
Basel hat Schamasch, Zürich Bölzer und wir hier im
Aargau das Shoppi Tivoli. Es steht ausser Frage was nun
das Härteste ist, denn da hat der Aargau klar gewonnen,
es gibt schlicht nichts abartigeres, kränkeres und ist
fernab jeglicher Menschenwürde als einen
Samstagnachmittag im Shoppi Tivoli zu verbringen. Sehen
wir mal von dieser unangefochtenen Perversion ab, so ist
es doch amüsant, dass nahezu gleichzeitig beide Bands
neue Scheiben unter das Volk bringen. Analog zu
Schamasch haben auch Bölzer das Potential zum Kult zu
werden und auch wenn die Musik nicht unbedingt 1:1
vergleichbar ist, so haben wir doch einige Parallelen.
Zwar hat Basel in Punkten Ritualen und Okkultismus die
Nase vorn, doch Zürich kann mit Härte und Rohheit
punkten, was natürlich daran liegt, dass Bölzer mehr
Richtung Death- Black tendieren, sprich die Mannen für
das Grobe sind und doch schrecken sie auch nicht vor
klanglichen Experimenten, Klargesang oder Melodien
zurück. Im Falle von „Lese Majesty“ lässt sich auch
streiten, ob nun ein Werk mit vier Songs und 33 Minuten
Spielzeit wirklich ein Album ist oder mehr eine E.P.,
doch ich glaube schlussendlich ist dieser Aspekt euch,
der Band und mir egal, denn grundsätzlich geht es um die
Musik. Zählen wir mal das Klang-Experiment „Æstivation“
ab, verbleiben drei Nummern, welche die halbe Stunde
füllen. In diesen 30 Minuten herrscht rohe Energie,
geordnetes Chaos und der Bölzer typische Sound, welcher
nur schwer in eine bestimmte Schublade zu pressen ist.
Wie Schamasch haben auch Bölzer ihren eigenen Stil
gefunden der einen Scheiss auf irgendwelche Trends gibt.
Es fällt mir schwer aus den erwähnten drei Nummern den
besten Song zu küren, allenfalls „Ave Fluvius Danu Be
Praised“, der zwischendrin röhrt als würde gleich der
Bolt Thrower Panzer um die Ecke biegen und dann wieder
im Refrain irgendwie Black Sabbath vor meinem inneren
Auge auftauchen lässt. Doch auch „A Shepherd In Wolken
Skin“ und „Into The Temple Of Spears“ sind sehr
spannend, abwechslungsreich, lassen den Knüppel aus dem
Sack und wissen einfach zu faszinieren. Zugegeben es
wäre bei der gebotenen Qualität schön gewesen, wenn da
noch ein bis zwei Songs mehr auf „Lese Majesty“ zu hören
gewesen wären, doch man muss nehmen was man bekommt und
in diesem Falle darf gnadenlos zugegriffen werden.
R.K. Punkte:
8.9 von 10
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MAGIC KINGDOM – MetAlmighty (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Iron Mask-Gitarrist Dushan
Petrossi spielt sich mit seinem fünften Magic
Kingdom-Album endlich in die musikalische Einmaligkeit.
Klang das vierte Album noch nach guter
Standard-Power-Metal-Ware, ist nun neben
Eigenständigkeit nun endlich ein grosser Wurf gelungen.
Dieser zeichnet sich durch maximale Abwechslung und
viele Ohrwürmer aus. Klar kann der Belgier immer noch
wie Yngwie Malmsteen schreddern, auf "MetAlmighty"
stehen aber klar die Lieder und nicht das Ego des
Meistergitarristen im Zentrum. Er lässt seiner Band viel
Platz. Und gerade der hier zu hörende Sänger Michael
Vescera (Ex-Loudness, Ex-Yngwie J. Malmsteen und gefühlt
tausend weitere Bands) kann brillieren. Für Verwirrung
sorgt allerdings der Eintrag bei www.metal-archives.com.
Dieser besagt, dass Vescera bereits der dritte Sänger in
diesem Jahr bei Magic Kingdom ist. Daneben wurden seit
der Gründung von Magic Kingdom vier weitere Sänger
„verbraucht“. Man darf also gespannt sein, wie lange
Vescera beim belgischen Gitarristen bleibt. Ob diese
Musik je live zu hören sein wird, ist zurzeit ebenfalls
nicht klar. Wer dieses Album kauft und hört, dem kann
ein Konzert aber egal sein. Auf "MetAlmighty" sind elf
Lieder zu hören, die jedem Heavy Metal-Fan gefallen
sollten. Wer sich danach beklagt, dass ihm der Spruch
„Unleash The Dragon“ nicht mehr aus dem Kopf geht, der
sei jetzt offizielle gewarnt. Dushan Petrossi vermengt
auf diesem Werk seine Einflüsse aus Folk, Speed-,
Power-, Melodic- und Heavy Metal mit Klassik-Anleihen zu
einem wunderbaren neuen Ganzen. Es ist das Album, das
sich viele kleine Bands wünschen, aber leider nie
schreiben. Antesten wird wärmstens empfohlen.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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FOREIGNER - Double Vision: Then And Now (2 LPs +
Blu-ray) earMusic/Phonag
Was soll man noch gross über eine Band schreiben,
die über 80 Millionen Tonträger verkauft hat?! Im Falle
von Foreigner wird es echt schwierig, denn auch wenn die
1976 gegründete amerikanisch-britische Supergroup
durchaus auch die typischen Tiefen des Musicbusiness
durchlebt hat, bleibt unter dem Strich eine grandiose
Karriere stehen, die unzählige Hits hervor gebracht hat.
In meinem Fall war es dann so, dass ich die ersten drei
Alben der 70er wegen dem sagenhaften Erfolg vom vierten
Album «4» (obwohl der Zweitling «Double Vision von '78
mit Siebenfach-Platin in den Staaten noch erfolgreicher
war!) erst etwas später dank einem Top-Bootleg (von
1978) zu schätzen wusste. Hierzu passend wie ergänzend
erschien heuer im Frühling «Live at the Rainbow '78» als
absolutes Juwel aus der Vergangenheit. Doch zurück zur
Gegenwart und die wurde für Foreigner spätestens ab 2017
nochmals essentiell, da, ausgehend vom selbstbetitelten
Debüt von 1977, die "40 Anniversary"-Tour gestartet
wurde. In diesem Rahmen kam es nach 2003 zur erneuten
Wiedervereinigung auf der Bühne, heisst die
Originalbesetzung mit Lou Gramm, Al Greenwood, Dennis
Elliott, Ian McDonald und Rick Wills rockte die Bühne
zusammen mit Bandleader Mick Jones, Kelly Hansen, Tom
Gimbel, Jeff Pilson, Michael Bluestein, Bruce Watson und
Chris Frazier! Wahrlich ein historischer Moment, der im
Herbst 2017 Tatsache wurde. Von diesem einmaligen
Ereignis folgt nun mit «Double Vision: Then And Now» die
ultimative Nachlese in Bild und Ton. Müssig zu erwähnen,
dass die vierzehn dafür ausgewählten Songs allesamt
Hochkaräter sind und eigentlich kaum was fehlt,
zumindest fast. Da man das Ganze auf 75 Minuten, also
eine CD gestrafft hat, fehlen natürlich einige dicke
Dinger, wie zum Beispiel «Starrider» oder «That Was
Yesterday». Wer sich die Audio- und Videoversion zulegt,
sollte sich zuerst die CD anhören und versuchen heraus
zu finden, wo jeweilen Kelly Hansen oder Lou Gramm
deutlich auszumachen sind. Ob nach «Can't Slow Down» von
2009 nochmals ein neues Studioalbum erscheint, wird sich
zeigen. Gut möglich ist aber auch, dass Mick Jones, der
Ende Jahr 75 Jahre alt wird, bald in Rente geht, und
dann bleibt den Fans nebst den Bild- und Tonträgern nur
noch die Erinnerung an tolle Konzerte. Mein ewig
währendes Highlight ist dabei der unschlagbare Auftritt
am BYH!!!-Festival 2006. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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CIRITH UNGOL - I´m Alive (2 CDs & 2 DVDs) Metal Blade/Sony
Cirith Ungol sind Kult, das ist einfach eine
Tatsache. 1972 in Kalifornien gegründet, veröffentlichte
die Band binnen zwanzig Jahren vier Alben, die ihren
Status im metallischen Underground auf immer und ewig
zementierten. Dennoch löste sich die Truppe 1992
ziemlich desillusioniert auf, aber dann geschah das
Unvorhersehbare. Die Rufe nach einer Wiedervereinigung
wollten einfach nicht verstummen, vor allem auch seitens
diverser Festivalbetreiber, und so kam, was kommen
musste. Ende 2015 steckten Drummer Robert Garven, Sänger
Tim Baker sowie die beiden Gitarristen Greg Lindstrom
und Jimmy Barraza ihre Köpfe zusammen und liessen den
Archetypus des kauzigen Epic Metal wiederauferstehen.
Einen nicht unwesentlichen Anteil an dieser
Wiederbelebung hatte Night Demon-Fronter Jarvis
Leatherby, der als die-hard Fan der Band das Angebot als
neuer Bassist einzusteigen dankbar annahm. Über die
Qualität der Songs auf dieser längst überfälligen Live –
Nachlese noch viele Worte zu verlieren, wäre absolute
Zeitverschwendung. Hier reiht sich Klassiker an
Klassiker, das gesamte Werk der Truppe wird
berücksichtigt, die Soundqualität ist absolut in Ordnung
und die Band zeigt sich in Topform. Und auch wenn das
Haupthaar schütter wird und die Barthaare in gesetztem
Grau das Alter des Trägers verraten, ist und bleibt Tim
Baker mit seinem schaurigen Ungesang einer der
einzigartigsten und charismatischsten Schreihälse der
Metal Szene. Dem Fan wird jedenfalls einiges geboten,
erst noch zu annehmbaren Preisen. Ein 2CD/2DVD Set, ein
limitiertes Deluxe Box Set mit allerlei Gimmicks,
limitierte Vinylversionen in verschiedenen Farben, man
hat die Qual der Wahl. Ich kann jedenfalls nur dazu
raten, sich mindestens das 2CD/2DVD Digipack
anzuschaffen. Auf CD 1 hört man den Gig vom 27. Mai 2017
am Up The Hammers Festival in Athen, CD 2 bietet die
Audiospuren vom Hammer Of Doom Festival 2017 in
Würzburg, auf DVD 1 sieht man eben diese beiden
Konzertereignisse, während dem DVD 2 durch eine
zweistündige Dokumentation, und dem Auftritt am Rock
Hard Festival 2018 inklusive einem Interview brilliert.
Für jeden traditionsbewussten Epic Metal Fan ist „I’m
Alive“ ein klarer Pflichtkauf, greift zu so lange die
zahlenmässig recht limitierten Ausgaben noch erhältlich
sind! Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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BLUT AUS NORD – Hallucinogen (2 LPs) Debemur Morti
Productions Ich glaube, für eine Band mit solch
einer Geschichte wie Blut Aus Nord muss man kurz
ausholen und etwas über den Weg der Band erzählen. Die
dreiköpfige Band aus Frankreich startete 1995 mit ihrem
ersten Album «Ultima Thulée» eine Serie der noch
dreizehn weitere Alben und einige Splits und Singles
folgten, dabei bedienten sie ein breites Feld innerhalb
des Black Metal, von Atmospheric und Avantgarde bis zu
Industrial und Dark Ambient war alles dabei. Für Leute
denen diese Begriffe nicht automatisch etwas sagen kann
man sich einen ständig wechselnden Mix zwischen 1349,
Schammasch und Der Weg Einer Freiheit vorstellen. Mit
dem neuesten Album in der Sammlung «Hallucinogen» bricht
die Band nicht nur mit dem Sound ihren Stil sondern auch
mit dem was meistens den ersten Eindruck eines Albums
macht, das Cover. Für gewöhnlich erkennt man ein Blut
Aus Nord-Album schnell am Cover da sie sich mit diesem
immer zwischen Symboliken wie man sie bei Schammasch
sieht und Landschaften, die wir von Finsterforst kennen,
abwechseln. Diese Gewohnheit bricht nun «Hallucinogen»
mit dem sehr psychedelischen Artwork, was schon fast an
Goa-Alben von Infected Mushrooms erinnert. Nun kommen
wir aber zum wichtigsten teil des Albums, dem Sound! Was
soundtechnisch sofort auffällt, ist, dass das Album mit
viel weniger Vocals als gewöhnlich für Blut Aus Nord
auskommt, die ersten beiden Songs «Nomos Nebuleam» und
«Nebeleste» kommen bis auf einen leichten
Background-Chorus komplett ohne lyrics aus. Beim dritten
Song «Sybelius» bricht es dann etwas auf und die erste
Lyrics werden runtergescreamt aber das auch immer noch
sehr spärlich, die Stimme spielt in diesem Album eher
eine wortwörtliche Hintergrundrolle, einige
Chor-Einsätze und kurze Passagen sind vorhanden aber was
man in diesem Album klar sieht, ist, dass man sich auf
die Instrumentals konzertiert hat und die sind mehr als
gelungen. Was auf «Hallucinogen» draufsteht, ist auch
drinnen, und das nicht zu knapp, der fast schon
melodische oder atmosphärische Black Metal-Sound, der
für Blut Aus Nord eine ungewöhnliche Ruhe und
Langsamkeit aufweist, versetzt einen beinahe in Trance
und man hört das Album komplett gefesselt durch. Einige
Gitarrenriffs und Soli könnten fast schon aus dem Thrash
entsprungen sein und schaffen es, dem Album das gewisse
etwas zu geben was es trotz einheitlichem Sound doch
recht abwechslungsreich macht. Der zweitletzte Track
«Haallucinählia» reisst einen noch einmal kurz aus der
Meditation heraus und startet mit einem sehr
psychedelischen Intro, welches danach aber schnell in
ein ruhigeres, melodische Stück mündet und damit
fliessen in den letzten Track «Cosma Procyiris»
übergeht, welcher uns sanft und meditativ aus dem Album
begleitend. Als Schlussfazit muss ich sagen, dass wir
mit «Hallucinogen» eine absolut solide sieben Track
lange Platte vor uns haben, die selbst mich als jemand,
der nie gross Blut Aus Nord gehört hat, mitnimmt und die
ich sicher noch mehr als einmal runterhören werde!
Simu
Punkte:
8.9 von 10
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PAGANIZER - The Tower Of The Morbid (CD) Transcending
Obscurity Records Yep, endlich wieder mal
heftiger Schweden-Death, und zwar so, wie er in den
Sagen stehen, welche wahr werden. Es wird moderner,
skandinavischer Death-Metal zelebriert, der sehr heftig
intoniert wird und immer leicht den skandinavischen
Todesatem in den 11 Songs des Vierers namens Paganizer
enthält. Mit 'The Tower Of The Morbid' wird nebst der
Heftigkeit auch sehr melodiös gehaltene solodeske
Momenten gefplegt, welche den Übergang in die
blastenden, grindcorigen und brutal-deathigen Attacken
vereinfachen und die gepflegte Brutalität auf der
Schlachtplatte mit erhobenen, geköpften Ungläubigen
zelebriert wird. Hier werden heftige Attacken geritten,
in die boshaftigsten Ecken des Universums werden diese
musikalischen Fetzen wie Viren verteilt und man kann
sich deren nicht erwehren, Widerstand ist zwecklos. Eine
sackstarke, wandmässig brutale Produktion mit einem
herrlichen Artwork, welches ebenfalls den Weg in die
Ruhmeshalle problemlos schafft. Growls, Riffattacken,
brutal schwere Drumpatterns, gepaart mit ebenso
intensiven Blastattacken machen dieses Szenario zu einem
herrlich schwedischen Furioso aus Valhalla.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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KAL-EL - Witches Of Mars (LP) Argonauta Records
Gibt es eigentlich sowas wie “Stonergaze”? Falls nicht,
dann gelten für mich die Norweger Kal-El (ja liebe
Comic-Geeks, das ist Supermans kryptonischer Name,
kriegt euch also jetzt wieder ein) ab sofort als
Pioniere dieses neuen Genres. Zwar waren auch die
vergangenen Outputs der 2012 aus der Taufe gehobenen
Truppe absolut nicht von schlechten Eltern, aber diesmal
habe ich das Gefühl, dass das Quartett den eigenen
Signature-Sound endlich gefunden hat. Gitarre, Bass und
Drums dröhnen dermassen satt und reichhaltig aus den
Boxen, dass es eine wahre Freude ist, dazu kommt noch
die hohe, nasale und leicht verfremdete Stimme von Stale
„Captain Ulven“ Rodvelt, und einem wilden Ritt in die
Tiefen des Universums steht nichts mehr im Wege.
Selbstredend bietet „Witches Of Mars“ sämtliche
Trademarks der Band. Thematisch begibt man sich wie
üblich auf eine fiktive Reise durch das unendliche All,
wobei die erste Albumhälfte eher die flotte Stoner Rock
– Seite von Kal-El zeigt und die zweite Albumhälfte die
nicht minder wertige, eher doomige Seite der Band
darstellt, wozu auch die hier gerne öfters mal zu
hörende Orgel beiträgt. Der grassierende Wust an Stoner
–, Heavy Psych – und Space Rock Bands hat in den letzten
paar Jahren immer wieder mehr oder minder originelle
Vertreter des Genres hervorgebracht, diese Band hier
gehört eindeutig zu den edelsten der Sorte. Dazu passt
exemplarisch auch die abschliessende Adaption des
totgenudelten JJ Cale – Klassikers „Cocaine“. Gemäss der
guten alten Type O Negative – Schule machen Kal-El das
einzig Richtige: Sie zerreissen den Song mit ihren
Zähnen, verschlingen ihn und scheissen schliesslich
wieder etwas aus, das nur noch ganz am Rande an das
Original erinnert. Schrieb ich eingangs was von
„Stonergaze“? Vielleicht ist es auch eher „Power Stoner
Space Rock“. Egal wie man es auch nennen will, es ist
einfach geil, hat richtig dicke Eier und macht Spass,
kaufen! Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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DIVIDED MULTITUDE - Faceless Aggressor (CD) Ram It Down
Records Mit einem epischen Intro starten die
Schweden in den Titeltrack ihres sechsten Albums
"Fearless Aggressor". Wild, mit viel Power, Doublebass
und einem coolen Gitarrensoli, bevor die melodiöse,
kräftige Stimme von Jan Thore in einen coolen Prog-Song
übergeht. Hier glänzen die Schweden mit einem
grandiosen, melodiösen Refrain, Hammersong.
"Counterparts" startet mit einem starken Gitarrenriff
und geht auch in einen tollen Refrain über, so macht
Prog Spass, Zwischendurch zeigen die Schweden immer
wieder mit kurzen Instrumentalparts und Breaks ihr
Können als hervorragende Musiker. Das Ganze kommt in
einem Guss daher, die Songs sind durchdacht und es wird
immer viel Wert auf die Gesangsmelodie gelegt, genau so
muss das auch sein im Prog Metal. Ich würde sagen, dass
die Nordländer hier irgendwo in der Region Vanden Plas,
Symphony X und Konsorten einzuordnen sind. Obwohl die
Tiefer gestimmten Gitarren hie und da auch einen Touch
John Petrucci haben. Was noch gefällt ist der Aufbau von
"Uninvited". Der Song startet sehr ruhig mit dem Gewicht
auf Jan Thores Stimme, nimmt dann ab Minute zwei Fahrt
auf mit einem simplen, aber starken Gitarrenriff. Klingt
dramatisch und mächtig, starker Song. Oder hört euch die
zwei unterschiedlichen Riffs an bei "Evolve", einfach
grossartig, überhaupt lebt dieser Song von den vielen
wechselnden Gitarrenriffs, Hammer. Bis auf das 9 Minuten
lange "Psalm Of A Soldier" halten sich alle Songs an die
5 bis 6 Minuten Grenze. Dieser aber gefällt schon durch
den düsteren und ruhigen Anfang. Danach gibt die Band
alles, was zu einem Prog Long Track gehört, ganz starker
Track. Man merkt, dass DM schon länger dabei sind. Alles
klingt locker und durchdacht. Großartiges Prog-Album der
Schweden. Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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SODOM – Out Of The Frontline Trench (EP CD)
SPV/Steamhammer Noch kein neues Album der
Ruhrpott-Thrasher Sodom. Dafür eine EP, welche die
Wartezeit auf das kommende Album verkürzen soll. Mit der
neuen Besatzung – ich trauere noch immer Bernemann und
Markus Freiwald – namentlich der zurückgekehrte Frank
Blackfire (g), Yorck Segatz (g) und Husky (d), will
Bandleader Tom Angelripper (v, b) nochmals gross
durchstarten. Es überrascht auch nicht, dass «Agent
Orange» in einer neuen Version auf dieser EP zu hören
ist. Der Titelsong aus dem verkaufstechnisch
erfolgreichsten Werk (für die damalige Zeit war Platz 36
in den deutschen Charts eine völlig Überraschung) kommt
dank der Drums von Husky um einiges tighter aus den
Boxen, wie auch die Live-Version von «Bombenhagel» (Live
in Gelsenkirchen 2018). Kommen wir aber zu den neuen
Tracks. «Genesis» geht weg von den Slayer-artigen Tracks
der letzten Scheiben und präsentiert Sodom wieder wie
damals zu «Persecution Mania»- und «Agent
Orange»-Zeiten. Riff, Schnelligkeit und der «gebellte,
wütenden» Gesang von Tom. Die beiden nur auf dieser EP
zu hörenden Songs, sind einerseits ein schwerfälliger
sich abwechselnder Banger «Down On Your Knees» und
andererseits ein böser, giftiger Thrash-Metal-Song in
Form des Titeltracks. Man darf davon ausgehen, dass Tom
und seine Jungs wieder mehr auf die Karte der
erfolgreichen End-Achtziger setzen wird und kann
gespannt sein, was er uns servieren wird. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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CLOAK - The Burning Dawn (Golden Vinyl LP) Season Of Mist/Irascible
Aus den südlichen Sümpfen der USA kommen Cloak mit ihrem
Zweitling über den Teich. Mit dem Intro "March Of The
Adversary" startet dieses Album. Richtig los geht es mit
"The Cleansing Fire", das eine gewisse Ähnlichkeit zu
Nachtmystium in Sachen Musik und Gesang hat. Der Song
besitzt einen wirklich geilen Groove und bewegt sich im
Midtempo-Bereich. Einen mitreissenden Groove besitzt "A
Voice In The Night" und lässt den Kopf automatisch
headbangen! Das enthaltene Gitarrensolo ist grandios und
fügt sich nahtlos in den Song ein. In die Vollen geht
"Tempter's Call" und ohne den dazugehörenden Gesang wäre
das wohl reiner Power Metal. "Into The Strom" geht voll
auf die Zwölf und ist ein lupenreiner Black Metal-Track.
An Vielfältigkeit mangelt es Cloak bestimmt nicht! Eine
Black Metal-Hymne ist "Lifeless Silence", die mit
gedrosselter Geschwindigkeit mächtig Stimmung macht. Mit
einer Kirchenorgel und einem geilen Gitarrensolo wird
"The Fire, The Faith, The Void" begonnen und wandelt
dann wieder auf Power Metal-Pfaden! Speziell ist auch,
dass dieser Song ohne Gesang auskommen muss. Vielleicht
musste der Sänger mal kurz austreten...! Die Farbe
Schwarz dominiert bei "On Poisoned Ground" und trotz
zügigem Tempo wird die Melodie nie vernachlässigt. Das
längste Stück Musik haben sich Cloak zum Schluss
aufgehoben. "Where The Horrors Thrive" ist eine
gelungene Werkschau von sämtlichen Facetten, die Cloak
zu bieten haben. Eine gewaltige Steigerung zum Debut,
ist Cloak mit "The Burning Dawn" ohne Zweifel gelungen.
Eine nicht alltägliche Black Metal-Scheibe, die mit so
einigen Überraschungsmomenten aufwarten kann!
Season Of Mist Roolf
Punkte: 8.8 von 10
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NOVEMBER's DOOM - Nephilim Grove Prophecy
Productions Irgendwie ist es trotz sehr
hochkarätigen und unter Kennern sehr geschätzten werken
der Amis immer noch so, dass diese Truppe unter dem
Radar fliegt. Wie sonst ist es zu erklären, dass quasi
in keinem bekannteren Rock/Metal-Magazinen auch nur den
Hauch eines Artikels über November's Doom zu lesen war
(abgesehen jetzt endlich im aktuellen Legacy-Heft). Ist
mir persönlich echt schleierhaft, denn mit solchen
Werken wie "The Knowing", "The Pale Haunt Departure"
oder auch neuerdings "Hamartia" haben die Jungs ihre
eigene Version des Groove/Doom Metal perfektioniert, mit
den typisch zerbrechlichen Zwischenstücken. Nun, "Bled
White" war damals etwas sperriger, dennoch alle
Trademarks aufweisend. Und nun "Nephilim Grove", ich war
sehr gespannt, wie man jetzt den sound weiter entwickeln
würde. Hat man, aber irgendwie werde ich nur sehr
langsam warm damit. Das fängt bei offensichtlichen
Anleihen an Before The Dawn ("The Obelus") oder In
Flames ("The Witness Marks" an, geht über zum
experimentell wirkenden Schreigesang (kam bisher so noch
nie vor, ist nicht schlecht, müsste aber irgendwie
konsequenter umgesetzt werden, damit er seine Wirkung
voll entfalten kann) und endet in beinahe
NWOBHM-mässigen Einflüssen ("Black Light"). Kurzum:
November's Doom haben mit "Nephilim Grove" eine sehr
divergierende Platte erschaffen, welche man als
Bindeglied zwischen den Traditionen und neuen Wegen
ansehen kann. Über die technischen Fähigkeiten müssen
wir nicht sprechen, die sind wie gewohnt super, aber ich
denke, man wird entweder gar keinen oder nur schwerlich
und langsam einen Zugang finden. Nichtsdestotrotz, eine
klare Empfehlung! Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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DISSORTED – The Final Divide (CD) Black Sunset/MDD
Die bayrischen Melodic-Thrasher von Dissorted,
ursprünglich bereits im Jahre 2004 gegründet und im Jahr
2009 in München neu formiert, zelebrieren Melodic/Thrash
Metal vom Feinsten. Irgendwo zwischen den
halsbrecherischen Riffs der Marke Exodus und Testament
sowie traditioneller Kost à la Iced Earth haben die
Jungs endlich ihre eigene musikalische Identität
gefunden. Bei unzähligen Shows, in denen sich die Band
den Ruf als mitreissende Liveband erarbeitet hat, begann
das Quintett Ende letzten Jahres mit den Aufnahmen zum
nun vorliegenden Album in den Frankin Studios München.
Nach ihrer 2014er EP „I“ legt der Fünfer nun mit „The
Final Divide“ ihr langerwartetes Debüt-Album vor. Die
Langrille bietet während zehn Songs schnörkelloses
Hörvergnügen und über 45 Minuten pure Spielfreude. Der
Opener „Aggressor - Protector“ nimmt keine Gefangenen
und peitscht nach einem kurzen Intro rücksichtslos nach
vorne. Fette Riffs, high-speed Drumming und eine
zwischen Cleans und Screams schwankende Stimme entstaubt
die Lautsprecher. Den fulminanten Start ziehen Dissorted
dann Track für Track weiter. Mit „Persecutor“ gehen sie
in eine anfangs groovige Richtung, bis ein an Metallica
anmutendes Biest losgelassen wird. Wenn man jetzt denkt,
das musikalische Repertoire der Dissorted-Horde zu
kennen, kommt das episch-brachiale „The Temple“ um die
Ecke. Ein mystischer, ruhiger Anfang, der sich dann
langsam mit dem Einsatz der Axtfraktion aufbaut, bis
dann mit dem Einsetzen der Drums das reinste
Speed-Feuerwerk zelebriert wird. Dies dürfte das Herz
eines jeden Thrash-Fans mit Vorliebe für viel Melodie
höher schlagen lassen. Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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LACUNA COIL - Black Anima (LP & CD) Century Media/Sony
Italien's Urgesteine mit ihrem neuen Werk namens 'Black
Anima'. 10 Songs voller Melancholie und purer Heavyness,
gepaart mit melodiösen Ausflügen wie
deathig-symphonischen Untermalungen. So wird 'Black
Anima' eine fast schon opernmässige Aufführung im
Wohlklang der Harmonien. Mit einigen spielerischen,
überraschenden und beinahe schon industrialistischen
Elementen kokettiert der italienische Vierer mit ihrem
Songwriting die/den Zuhörenden und setzt auf Spontanität
und Weitsicht mit ihrem musikalischen Können. Sehr viel
Bombast und Atmosphäre gepaart mit viel metallischer
Intensität und Energie. Auf 'Black Anima' vereinen sich
diverse metallische Stilrichtungen, die gekonnt und in
hervorragender Manier in exzellentes Songwriting
verarbeitet worden sind. Seien es nun die leicht
speedigen und thrashigen Anleihen, seien es nun die
schnelleren, doomigen und heavy-metallischen Parts,
seien es nun die symphonischen, industrial und deathigen
Elementen, es fliesst alles perfekt zueinander, wie von
Magneten angezogen. Der Kampf des klaren wie growlenden
Gesanges, untermalt mit den filigranen Feinheiten
musikalischen Könnens, lässt 'Black Anima' in ein
wunderbares, metallisches Opus Maximus küren. Das
Coverartwork lässt die geschichtliche Morgendämmerung in
Erscheinung treten, kombiniert mit einer hervorragenden,
powervollen Produktion. Mindestens ein Reinhören ist
hier wohlweislich angesagt, denn ich tauche nun wieder
in den Sound von Lacuna Coil ein und lasse mich in meine
Morgendämmerung hintreiben. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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DIAMOND DOGS – Recall Rock'n'Roll And The Magic Soul
(White LP)
Wild Kingdom Records Bereits seit 1992 ist die
Schwedische Formation um Sänger Sulo Karlsson aktiv. Bis
2015 Veröffentlichten sie immerhin elf Longplayer und
zwei EPs. Als ihr langjähriger Saxophonist verstarb,
wurde entschlossen, die Diamond Dogs ebenfalls zu Grabe
zu tragen. Aufgund reger Nachfrage der grossen Fanbase
entschloss sich Sulo, zusammen mit Original-Keyboarder
Honk Widen einen Neustart zu initiieren. Nahtlos knüpft
man da an, wo man aufgehört hat. Die Jungs tauchen
erneut tief in die frühen Siebziger ein, als der
Rock'n'Roll weitaus roher, erdiger, aber auch
rudimentärer und simpler war. Geografisch siedelte man
den Sound in Grossbritanien an und adaptierte dabei auch
ursprünglichen Glam Rock. Nichts desto trotz schielte
man auch richtung Übersee und liess sich von Country,
Rhythm and Blues und Soul inspirieren. Trotz der
stilistischen Vielfalt verliert die Band aber nie den
roten Faden aus den Augen und bringt die Gitarren
gekonnt mit Piano und Saxophon in Einklang. Man bleibt
eigenständig, obwohl sich der Hörer immer mal wieder an
The Rolling Stones, The Faces, Mott The Hoople, Slade
oder Frankie Miller erinnert fühlt. Mit dem treffend
betitelten Comeback-Album „Recall Rock'n'Roll And The
Magic Soul“ ist der Truppe ein starkes Album gelungen,
das mit jeder Menge Groove und Charme, aber auch starkem
Songmaterial überzeugt. Fans der oben erwähnten Acts,
aber auch Freunde von The Black Crows und The Quireboys,
sollten hellhörig werden. Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
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EDENBRIDGE - Dynamind (2 LPs & CD)
Steamhammer/Musikvertrieb Die Symphonic Power
Metaller aus Österreich sind auch schon über zwei
Dekaden im Geschäft und veröffentlichen heuer ihr
zehntes Studio-Album. Als Edenbridge 2000 ihr
sackstarkes Debüt «Sunrise In Eden» auf die Menschheit
los liessen, war die Szene noch längst nicht so
überlaufen mit "femal fronted Symphonic Metal" Bands wie
heute. «Angels Fall First», sprich das Debüt von
Nightwish (1997), war zu diesem Zeitpunkt gerade mal
drei Jahre alt und der spätere Erfolg der Finnen steckte
erst in den Startlöchern. Edenbridge hatten zu Beginn
ihrer Karriere auf jeden Fall das Zeug, den Kollegen aus
dem hohen Norden Paroli bieten zu können, doch
«Aphelion», das wichtige dritte Album, war 2003 zwar
beileibe kein Totalausfall, vermochte aber das Niveau
der Vorgänger spürbar nicht zu halten. Seither rennt die
Truppe um Mastermind und Gitarrist Lanvall dem grossen
Erfolg der Konkurrenz, wie zum Beispiel auch Within
Temptation, abgeschlagen hinterher. Besseres Material in
den folgenden Jahren wurde dann erneut durch
musikalische Beliebigkeiten ausgebremst, die zum
Beispiel auf «The Bonding» (2013) verewigt wurden. Da
konnte auch die wunderbare Sabine Edelsbacher mit ihrer
Hammerstimme nichts mehr ausrichten, und das
konsolidierte Fazit lautet "Potenzial ohne Zweifel
vorhanden wie technisch brillant, aber songwriterisch
leider nur teils herausragend. Sowas hört man natürlich
nicht gerne, aber die insgesamt zu niedrig generierte
Resonanz des Zielpublikums schleckt keine Geiss weg. Ob
da «Dynamind» was daran ändern kann?! Der Opener «The
Memory Hunter» fährt auf jeden Fall wieder mit deutlich
härterem Gitarrensound auf und erinnert mich sogleich
etwas an Vanden Plas, Dream Theater und Threshold.
«Where Oceans Collide» setzt dem dann noch einen drauf
und schwingt die progressive Powerkeule, wie ich sie so
bisher noch nicht bei Edenbridge gehört habe. Ebenso
"neu" sind irisch folkige Einflüsse bei «On The Other
Side», die ebenso echt zu gefallen vermögen. Wer den
Hinweis mit der gesteigerten Härte nicht glaubt, kriegt
bei «The Edge Of Your World» den nächsten Schlag in die
Magengrube! Ob das aber letztlich ausreicht, um das
verlorene Terrain wieder zurück zu erobern, wage ich zu
bezweifeln. «Dynamind» ist jedoch so nahe bei «Sunrise
In Eden» wie schon lange nichts mehr und steht der
Truppe sehr gut zu Gesicht. Dies gilt auch für den
12-minütigen Prog-Brocken «The Last Of His Kind»,
während der Titeltrack nur bedingt als Rausschmeisser
taugt. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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SUBTERFUGE - Prometheus (2 CDs) Pure Steel Records
Subterfuge, schwere Kost. So ähnlich würde wohl Tolstoi
'Prometheus' beschreiben. Aber der Fall ist klar, je
schwerer die Herausforderung, desto motivierter geht man
an's Werke, so zumindest sieht's beim Schreiberling aus.
Der polnische Achter zelebriert Metal mit viel
Schmackes, will schreiben, Subtefuge bedienen sich
scheulos aus allen möglichen Metalstilen und kombinieren
auf 'Promotheus' 16 Songs zu sehr eigenwilligen,
interessanten und vertrakten Kompositionen. Progressive
Elemente werden fleissig miteinverbaut, als auch
solodeske Shreddereien. Die Songs zeichnen sowohl
traditionellen Heavy-Metal als auch speedige, leicht
thrashige und doch auch deahtige Momente auf, ja, ist
noch sackschwer den imposanten Gesamtsound zu
beschreiben, denn wie immer stets ehrlich geschrieben,
ereilt uns da was völlig Neues und Unerwartes unsere
verwöhnten Gehörgänge. Zeitweise erinnert es mich auch
an symphonische Momente und an ein gewaltiges
Metal-Musical mit allen Facetten aus dieser metallisch
herrlichen Welt. Der leicht guttural gehaltene Gesang
kokettiert in einem Zwiegespräch mit dem Klargesang,
welche getrieben und gehalten durch die tighte
Rhythmusfraktion zu Höchstleistung angespornt wird.
Niemals werden eingängige Momente vergessen, diese
werden gekonnt in die progressiv-vertrakten Momenten
eingesponnen und lassen 'Prometheus' zu einem wahren
Opus erscheinen. Die Produktion ist klar und powervoll.
Das Coverartwork lässt nicht auf die soundtechnischen
Fähigkeiten des Dargebotenen zurückschliessen, jedoch
lässt die weiten des phantasievollen Denkens anreizen.
Sehr interessant und immer noch schwere Kost. Lass' uns
mal darüber sinnieren, Leo Tolstoi. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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KING – Coldest Of Cold (CD) Indie Recordings/Non
Stop Music Es wird exotisch, als das neuste
Album der Band King erklingt. Nicht unbedingt durch die
Musik, sondern durch den Ursprung. Denn, King kommt aus
Australien. Erfrischende Gitarrenriffe erklingen,
gezielte Drummeinsätze runden ab und der Schreigesang
komplettiert das Ganze. Doch, diese drei Musiker können
etwas. Auf den ersten Blick erscheint das Album sehr
auflockernd, doch mit der Zeit verdüstert sich die
Atmosphäre, die Gitarrenparts verflüssigen sich und der
Gesang wird verzweifelter. Es behält aber immer seine
beständige, mitreisende Rhythmik bei, welche einen
fetzigen Aspekt verleiht. Durch die Abwechslung der
melodiöseren und den schnellen, reissenden Parts wird es
auch ganz nich t langweilig, es macht Spass zum zuhören.
Was ich mir jedoch persönlich noch wünschen würde, wäre
ein ruhiger Part, welcher die sonstige Fetzigkeit viel
mehr hervorragen lassen würde. Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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DESPISED ICON – Purgatory Nuclear Blast/Warner
Die kanadischen Deathcore-Pioniere Despised Icon sind
zurück und legen mit „Purgatory“ ihr nunmehr sechstes
Studioalbum vor. Darauf erwartet die Fans etwas mehr
musikalische und produktionstechnische Abwechslung und
Experimentierfreudigkeit. Jetzt aber keine Angst, die
Scheibe klingt selbstverständlich noch nach Despised
Icon. Es gibt einfach ein paar neue musikalische
Elemente, mehr Gitarrensoli, mehr Melodien. Sogar ein
Basssolo wurde auf die Platte gepackt. Die Band
beschäftigt sich auf diesem Werk auch nicht mit
Theologie, wie der Titel zuerst vermuten lassen mag. So
steht „Purgatory“ für eine sterbliche Erfahrung, in
einem Leidenszustand gefangen zu sein, der einen
letztendlich zum Nachdenken anregen soll. Soundtechnisch
erwartet die Fans eine regelrechte Dampfwalze, die bei
künftigen Shows für blutige Nasen im Pit sorgen könnte.
Songs wie „Snake In The Grass“ und die weiteren zehn
Tracks werden der Hörerschaft gewaltig den Marsch
blasen. Das Artwork sollte übrigens an alte klassische
Death Metal-Cover erinnern, weshalb die Band dieses Mal
bei Eliran Kantor angeklopft hat. Er schuf daraufhin ein
Gemälde mit einem Engel, der von seinen irdischen
Prüfungen und Selbstzweifeln niedergedrückt wird. Vor
allem der obligatorische französische Song des Albums
„Vies D’Anges“ (Die Leben der Engel), hat die
Grundrichtung des Plattencovers stark beeinflusst. Mit
„Purgatory“ hat das Sextett zweifelsfrei ein frisches
und energiegeladenes Werk an den Start gebracht, das
vermutlich gleichzeitig ihr bislang dynamischstes ist.
Über Jahre hinweg haben sie den Deathcore und
verschiedene Sounds und Bewegungen innerhalb des Genres
entscheidend mitgeprägt. All diejenigen, die bereits von
der kürzlichen Rückkehr der Band beeindruckt waren,
werden von dieser Scheibe unter keinen Umständen
enttäuscht werden. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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MICHAEL SWEET – Ten (CD) Frontiers Music/Musikvertrieb
Hat ein Sänger mit seiner Stimme dermassen die Lieder
seiner Hauptband (Stryper) dominiert und beeinflusst,
fällt es schwer, ein Solo-Album nicht als neues
Stryper-Werk anzusehen. Mister Sweet liess sich nicht
lumpen und holte mit Jeff Loomis (Arch Enemy), Gus G.
(Firewind), Joel Hoekstra (Whitesnake) absolute
Spitzenkönner an der Gitarre ins Studio. Dies hört man
den Tracks auch an, welche nur so durch filigranes Spiel
auf sich aufmerksam machen. Der Opener «Better Part Of
Me» ist ein Kracher, wie man ihn nur selten von Stryper
zu hören bekommt. Auch singt Michael um einiges
aggressiver als bei seiner Hauptband. Nachzuhören auf
«Lay It Down». Es fällt auf, dass sich der Shouter
irgendwie auch einen gewissen Frust von der Seele
singen, nein schreien will und dadurch das Material um
einiges ungestümer erklingt. Das schwerfällige «Now Or
Never» fliegt dem Hörer ebenso um die Ohren wie das
leicht «arabische» Titelstück. Das wohl am ehesten zu
Stryper passende Stück ist «Shine», bei dem auch mehr
die Chöre und die Harmonien im Mittelpunkt stehen. Wie
auch das balladeske «Let It Be Love». Fazit: «Ten» ist
ein von der Stimme geprägtes Album, das sich aber sehr
wohl den Stempel «Soloalbum» aufdrücken lassen darf und
doch um einiges von seiner Stammband entfernt ist. Der
absolute Höhepunkt ist in meinen Augen das
Gesanges-Duell mit Todd La Tore (Queensryche) bei «Son
Of A Man». Wahnsinn! Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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CRYSTAL VIPER - Tales Of Fire And Ice (Blue
Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Eine weitere Scheibe der
polnischen Heavy Metaller um Frontfrau Marta Gabriel.
Nun, zunächst muss man mit diesem Exemplar etwas warm
werden. Die fleissige Band hat ein paar echt geile Songs
geschaffen und besonders nach dem starken Vorgänger ist
es etwas schwierig. In der Zwischenzeit gabs da noch ein
Minialbum, welches ebenfalls viel Qualität bot. Danach
wirkt dieses Album - zumindest beim ersten Hören - etwas
schwächer. Wie gewohnt bietet die Gruppe satte Riffs und
recht simple Gesangsmelodien, aber diesmal ist das Album
nicht ganz so typisch Crystal Viper. Gerne wird die Band
in die NWOTHM-Schublade (New Wave of Traditional Heavy
Metal) gesteckt. Nun ja, schon zurecht. Schön ist also
die Abwechslung, welche gewissermassen schon auf dem
Mini-Album angedeutet wurde. Viel Gefühlvoller scheinen
mir die vereinzelten Lieder und ich behaupte, dass
dieser sanfte Richtungswechsel der Band gut tut, trotz
allem fehlt es nicht an Intensivität. Live dürften sich
diese Songs ebenfalls toll präsentieren. Einzig die
Trennung von ihrem ultra-sympathischen Drummer Tomek
"Golem" Danczak bereitet mir persönlich etwas Kummer in
Hinsicht auf die möglicherweise kommende Tour. The Show
Must Go On, mit solch gutem Material im Gepäck kann man
nicht viel falsch machen, wenn auch ohne ein ganz
wichtiges Mitglied. Wie üblich gibt es ein kleines
Manko: der etwas sehr starke Akzent Martas; der klingt
in meinen Ohren zwar süss, kann das Gesamtbild aber
schon etwas verschlechtern. Thematisch ist schon der
Albumtitel spannend, orientiert an den Texten über
mysteriöse Geschichten und Legenden. Die Länge ist mit
42 Minuten sehr passend bemessen, diese knappe
Dreiviertelstunde ist mit sehr gut dosierten Riffs und
catchy Melodien gefüllt. Fans des klassischen Heavy
Metal müssten viel Gefallen an dem Album finden (wie
üblich bei Crystal Viper), aber auch Power Metal Fans
dürften diesmal den einen oder anderen Song gut finden.
Beim vorletzten Track, "Tears Of Arizona", so scheint es
mir, wurde grosse Inspiration im Symphonic Metal
gefunden und auf den Crystal Viper-Stil adaptiert.
Dieses siebte Studioalbum, ist definitiv melodischer,
gerne möchte ich den Begriff 'Dark Power Metal'
verwenden, welcher von ihrem Label recht passend benutzt
wird. By the way: Die CD und die LP haben je einen
anderen Bonustrack! Mir gefällts. Kaufempfehlung? Klar!
Mona
Punkte: 8.5 von 10
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LEPROUS – Pitfalls (2 LPs & CD)
Century Media/Sony Die norwegischen Prog-Metaller
Leprous beweisen auf ihrem sechsten Album, wieso ihre
Musik zurecht diesem Genre angehört. Wer es also lieber
einfach mag, kann hier bereits zum nächsten Review
wechseln. Wer aber auf tolle Melodien steht, die sich
weit weg von
Intro-Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Gitarren-Solo-Refrain-Schema
bewegen, wird an diesem Album seine Freude haben.
Leprous bauen Welten auf, um sie gleich danach wieder
nieder zu reissen. Pitfalls ist eine Welle, die den
Hörer packt und nicht mehr loslässt. Die Norweger
kümmern sich dabei nicht um irgendwelche stilistischen
Grenzen, sondern bedienen sich frech im Pop, bei der
Filmmusik und im Heavy Metal. Damit schaffen sie eine
Atmosphäre, bei er nicht da einzige Lied, sondern das
Gesamtkunstwerk im Mittelpunkt steht. Deshalb kann ich
auch keine Anspieltipps nennen, sondern „nur“ das ganze
Album empfehlen. Pitfalls ist eine Szene-Album, für das
man ein gewisses Grundverständnis für Prog mitbringen
muss. Deshalb ist es auch kein Werk, dass die ganze
Szene vereint, sondern seine Käufer in einem
eingeweihten Kreis begeistern wird. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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ECLIPSE – Paradigm (LP) Frontiers Music/Musikvertrieb
Die Jungs um Sänger Eric Martensson sind so eine
Sache. In meinen Augen eher eine Live- denn eine
Studio-Band und mit dem Werk «Armaggedonize» wurde schon
fast alles gesagt. Sprich diese Scheibe wird
wahrscheinlich für immer mein Lieblingsalbum bleiben.
Trotzdem versteht es der Vierer immer wieder tolle neue
Tracks zu komponieren. Auch wenn «Paradigm» vielleicht
das «melancholischste» Werk von Eclipse ist, so reisst
alleine der Opener «Viva La Victoria» alle mit. Es sind
die Chöre und speziell die Stimme von Eric, welche
vieles bewirken und die Truppe aus dem Mittelmaas
herausheben. Mit Gary Moore- und Thin Lizzy-artigen
Sounds (Irland und die Kelten lassen grüssen) sind es
«Take Me Home», «Blood Wants Blood» und die unter die
Haut gehende Ballade «Shelter Me» welche den Hörer auch
ein bisschen «Nachdenklich» stimmen. «The Masquerade»
gehört zu den sehr guten Momenten auf dieser Scheibe und
nach mehrmaligem Hören entdeckt man neue Elemente, die
auf den ersten Moment eher «schwerfällig» erklingen,
aber eine unglaubliche Emotionalität ans Tageslicht
bringen. Während bei den anderen Scheiben das Riff oder
die Chöre sofort zündeten, muss man «Paradigm» drei bis
vier Durchläufe mehr geben. Bedeutet nicht, dass das
Album deswegen schlechter ist, aber überrascht beim
ersten Hördurchgang. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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HÄMATOM – Maskenball
(Compilation CD) Columbia Records/Sony Music
Die Deutschrocker
Hämatom feiern ihr 15-jähriges Bestehen mit... ja was
eigentlich? Maskenball ist ein Tonträger. Ob es sich
aber um eine Best Of oder ein neues Album handelt,
musste ich zuerst etwas umständlich recherchieren.
Allerdings hat mir das Label die hochwertig aufgemachte
CD geschickt, was heute selten ist, und wofür ich
äusserst dankbar bin. Nach eingehendem Studium weiss ich
nun, dass es sich bei "Maskenball" um einen Zwitter aus
neuen Lieder, alten (in Teils anderen Versionen) und
Covers handelt. Diese Zusammenstellung versprüht
ungebremste Kreativität und Partylaune, bietet aber auch
nachdenkliche und traurige Momente. „Engel lügen nicht“
ist eine Anklage gegen Krieg und Menschenhandel, ohne
dabei die Massenvergewaltigungen von
Zwangsprostituierten namentlich zu nennen. Damit
beweisen die Deutschen viel Feingefühl. Auf dem gleichen
Tonträger können sie aber auch ungehemmt und frech
losrocken (z.B. "Wir sind keine Band"). Umstritten
scheint die etwas metallisch-punkige Coverversion von
Queen „I Want I All“ zu sein. Ich finde sie grossartig.
Zumal das Duett mit Blind Guardian-Sänger Hansi Kürsch
äussert gelungen ist. Sehr cool ist auch die
Hämatom-Version „Human“ des Briten Rag'n'Bone Man. Und
wenn In Extremos Micha Rhein bei der Akustik-Übertragung
von „Alte Liebe rostet nicht“ mitsingt, gibt es sowieso
kein Halten mehr. Hämatom beweisen mit "Maskenball",
dass sie trotz ihrer Maskierung keine Scheuklappen
kennen. Das neue Mix-Werk ist deshalb ein lohnenswerter
Einstieg in die Welt der Deutschen. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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LONG DISTANCE CALLING - Stummfilm (Live From Hamburg)
(2CDs & DVD)
InsideOut Music
Wahrlich aus dem Vollen schöpfen Long Distance
Calling, mit ihrem Live-Mitschnitt von der intimen
"Seats & Sounds"-Tour, die nur an einigen ausgewählten
Spielorten statt gefunden hat. Auf der limitierten
Doppel-CD und Blu-Ray Edition wird sowohl für das Ohr
wie auch das Auge sehr viel geboten. Dieses Review
beschränkt sich aber nur auf die Sinnesfreuden für das
Ohr. Geboten wird eine Werkschau aus allen Alben plus
einem neuen Song und als zusätzliches Highlight wird,
zum zehnjährigen Jubiläum, das gesamte "Avoid The
Light"-Album live dar geboten. Als Aufnahmeort wurde die
Kulturkirche Altona, in Hamburg, gewählt. Unterstützt
werden Long Distance Calling von Luca Gilles (Cello) und
Aaron Schrade (Percussion/Electronic Beats). Den Auftakt
macht "Into The Black Wide Open", das vom ersten Ton an,
eine magische Stimmung aufkommen lässt und Long Distance
Calling demonstieren so auf eindrückliche Art und Weise,
wie ungeheuer packend reine Instrumentalmusik doch sein
kann. Ganz grosses Kino vom Anfang bis zum Schluss!
Düster nimmt "The Very Last Day" langsam Fahrt auf und
transportiert die Musik direkt ins Hirn, um sie dort in
Bilder zu transformieren. Von wegen Stummfilm, wenn im
Kopf ein derber Bildersturm tobt, der von diesem
epochalen Soundtrack passend begleitet wird. "In The
Clouds" begeistert mit einer solch intensiven
Atmosphäre, dass man die Augen schliesst und ganz tief
ins endlose Meer der Träume abtauchen möchte! Was zu
Beginn einem Rinnsal gleicht, nimmt mit "Like A River"
stetig an Intensität zu und wird allmählich zu einem
mächtigen Ton-Fluss! Speziell erwähnswert ist der
geniale Einsatz des Cellos! Melancholisch geht es mit
"On The Verge" weiter und präsentiert Long Distance
Calling von einer ganz zerbrechlichen Seite. Durch den
Einsatz des Cellos, wird die eindrückliche Atmosphäre
noch wesentlich intensiver! Der einzig neue Song
"Interlude" ist der kürzeste Song dieses Albums und kann
mit einem elektronischen Touch punkten. Unerwartet hart,
geht "Out There" zu Werke und brilliert mit geilen Riffs
und noch geileren Gitarrensolos. Rhythmisch ist dieser
Song ein spektakuläres Feuerwerk. Mystisch entführt uns
"Apparitions" in eine vielschichtige Klangwelt, die auch
in der gesamten Spieldauer von 14 Minuten, keine Sekunde
Langeweile aufkommen lässt. "Black Papers Planes" ist
ein gewaltiger Groover und lässt einem automatisch die
Rübe wackeln! Ein weiteres Highlight von vielen
Highlights! Von der ruhigeren Sorte ist "359°" und kommt
deshalb sehr verträumt aus den Boxen. Erstaunlich, wie
viele Emotionen in nur einem Song verbraten werden
können! Mit einem gefühlvollen und zugleich schrägen
Gitarrensolo beginnt "I Know You, Stanley Milgram!".
Dieser Song ist groovig, rockig und mit genialen Breaks
garniert. Ein wahres Hörerlebnis, mit seinem
spannungsgeladenen Aufbau, stellt "Sundown Highlight"
dar und ist so spannend wie ein elektrisierender Krimi.
Für eine ausgiebige Yoga-Session, würde sich "Flux"
bestens eignen, denn dieser Song, der eine
Jazz-Schlagseite hat, ist so was von tiefenentspannt.
Aber auch leise Musik kann zweifellos seinen Reiz haben.
"Metulsky Curse Revisited" bietet nochmals Emotionen pur
und so kommt dieses phenomenale Album zum Schluss.
Genial ist ebenfalls wie die Live-Atmosphäre eingefangen
wurde. Da mich dieses Live-Album wirklich sprachlos
macht, ist der Titel "Stummfilm" so mit selbsterklärend!
Für mich ist "Stummfilm" eines der besten Live-Alben
überhaupt! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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SILVERTOMB - Edge Of Existence (Purple Vinyl) Long Branch
Records/Musikvertrieb Ganz ehrlich, ich habe
keine Ahnung, wie ich das Hörerlebnis von Silvertomb in
gescheite, einfache Worte verpacken sollte. Genre:
Alternative, Grunge, Doom, Melodic... Such dir was aus.
Mid/Low/High Tempo? Gut, da wird's etwas einfacher, das
Material ist im Bereich Mid/Low Tempo angesiedelt.
Eventuell könnte man sich einen Bastard aus Type O
Negative (kein Wunder, wenn zwei Ex-Mitglieder hierbei
mitmischen), Alice In Chains, Sabbath, The Bronx Casket
Company (bei "Love You Without No Lies"), eventuell
Candlemass... Verflucht, es ist wirklich fast unmöglich,
das genau zu beschreiben! Jeder Track steht für sich und
könnte von einer anderen Truppe auf einem anderen Album
stehen. Beim Sänger werden sich die Meinungen spalten,
den einen wird er aufgrund seines markanten Organs auf
den wecker gehen, den anderen wird genau dies gefallen,
stellt es doch ein Alleinstellungsmerkmal dar. Mir
persönlich ist es etwas anstrengend mit der Zeit, aber
im Grossen und Ganzen perfekt passend. Muss jeder für
sich entscheiden. Ich gebe an dieser Stelle einfach den
ganz simplen Tipp: Wer nicht auf 08/15-Metal der Marke
Manowar und Konsorten steht, das Ganze auch gerne etwas
düsterer hat und sich selber keine Scheuklappen anlegt,
der sollte sich wirklich mal einen Hördurchgang von
"Edge Of Existence" gönnen. Speziell! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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RAGNAROK – Non Debellicata (LP) Agonia Records/Non Stop
Music Hämmernd beginnt der neue Sound der
norwegischen Black Metal Band Ragnarok. Ohne Gnade und
voller Power schiessen die Musiker drauf los und zeigen,
was ihr neustes Album so drauf hat. „Non Debellicata“
beginnt mit einem gleichnamigen Song, krächzender
Schreigesang begrüsst die Hörer, gefolgt von gekonnt
gespielten Gitarrenriffen und blastenden Drumms. Mit
purer Brutalität geht es auch gleich weiter, als der
zweite Song „Chapel of Shadows“ erklingt. Auch hier geht
es ohne jegliche Rücksicht weiter, bis es mit einem
ruhigen Auftakt in „Sanctimoneous“ weitergeht. Die
E-Gitarre beginnt hier mit einem Melodischen Part,
dessen Melodie sich durch den ganzen Song zieht. Danach
geht es aber wieder brutaler weiter, es wird gehämmert
und geschrien, natürlich gibt es einige melodiösere
Zwischenparts, aber im Grundsatz bleibt es finster,
düster, purer Black Metal. Zoé
Punkte: 8.3 von 10
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WOLF JAW - The Heart Won’t Listen (LP) Listenable
Records/Edel Kann man Labelinfos, welche die Band
XY mit sämtlichen nur denkbaren, völlig unrealistischen
Superlativen in den Rockolymp hochlobhudeln, noch
toppen? Ja, indem man beispielsweise den zur Verfügung
gestellten Soundfiles eine Labelinfo anfügt, die sich
auf eine völlig andere Band bezieht und somit absolut
nichts mit der Truppe zu tun hat, die man unter die Lupe
nehmen soll. Tja was soll’s, das britische Powertrio aus
Cannock im sagenumworbenen Black Country (Birmingham,
Black Sabbath, Judas Priest), der Heimat von Mel Galley
(u.a. Ex-Whitesnake) und Glenn Hughes (Ex zu viele
Bands, um sie hier aufzulisten) steht erst seit ein paar
Monaten bei Listenable Records unter Vertrag, shit
happens. Im Gegensatz zum Lapsus des Labelmenschen
liefert die Band einen wirklich soliden Job ab. Das
fängt schon damit an, dass sie ihrem Stil das extrem
dehnbare und dennoch schlichte Etikett „Rock ‘n‘ Roll“
verpasst, wodurch sie sich jeglicher Schubladisierung
entzieht. Aber wozu eigentlich, für mich spielen die
Jungs erdigen, ehrlichen und kraftvollen Heavy Rock, der
zwar sauber gespielt ist, durch das hohe Energielevel
aber dennoch über die nötige Portion Rotz und Rohheit
verfügt. Direkte Vergleiche kommen mir jetzt keine in
den Sinn, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Fans
von Clutch, The New Roses, Transport League oder auch
The Hives und Danko Jones ihre Freude am zweiten
Longplayer dieser Band haben dürften. Und wenn ich Wolf
Jaw unbedingt etwas anlasten muss, dann höchstens der
Eindruck, dass sich einige Songs teilweise stark ähneln,
das gilt auch für den Vergleich zwischen Album Nummer
Eins und Zwei. Andererseits weiss man dadurch, was man
an dieser Truppe hat, keine Überraschungen, keine
Experimente, nur solides, ehrliches Handwerk, das
mächtig Spass macht. Mirko B.
Punkte: 8.2 von 10
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CROW'S FLIGHT – The Storm (CD) Ram It Down Records
Ursprünglich war Crow's Flight die Band des
Schweizer Sängers Crow (Medusa's Child), des
holländischen Bassisten Michel van Beekum und des
finnischen Gitarristen Marko Vehmanen. Im Jahr 2008
trafen sich die drei und veröffentlichten nach einer
selbstbetitelten EP 2011 das vielbeachtete Full Lenght
Album „A Calm Before“. Leider löste sich die Formation
aber bald wieder auf. Nun versucht Gitarrist Marko einen
Neustart. Dazu scharte er aber nur noch Musiker aus
seinem geografischen Umfeld, sprich Finnland, um sich.
Soundtechnisch bleibt man den Ursprüngen der Band aber
treu. Nach wie vor tummelt man sich im Fundus des auf
den Achtzigern basierenden Melodic Metals.
Unumgänglicher Querverweis ist dabei Pretty Maids. Die
im Label Infoblatt zusätzlich erwähnten Evidence One und
Thunderstone sollten, wenn überhaupt, nur in Klammer
Erwähnung finden. Ebenso wie Pretty Maids ist der Sound
von Crow's Flight nämlich stark keyboardlastig, ohne
aber die harten Metallriffs der Gitarren zu
vernachlässigen. Zusätzlich schielt man aber, wenn auch
nur dezent, Richtung Gothic und Progressive Metal, was
dem Sound ein breiteres Spektrum verleiht. Die Tracks
überzeugen im grossen und Ganzen durch jede Menge Drive
und Power und fundierten Struckturen. Die zehn Tracks
werden dabei durch eine astreine Version von Genesis'
„Home By The Sea“ aufwertend ergänzt. Genre-Fans kommen
also definitiv auf ihre Kosten. Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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TURBOKILL – Vice World (2 LPs & CD) SPV/Steamhammer Der
ehemalige Alpha Tiger-Sänger Stephan Dietrich
veröffentlicht nach einer EP das erste Album mit
Turbokill. Im Info-Blatt wird schon von den Nachfolgern
von Iron Maiden und Judas Priest gesprochen. Hohe
Anforderungen und Erwartungen an eine neue Truppe, die
aber mit dem Opener «Vice World» schon mal fetzig
durchstartet. Das Problem ist hier, dass man in den
Refrain ein doppelt so schnell gespieltes Riff
reinpackt, das vieles zerstört, was vorher im
Strophen-Part geschickt aufgebaut wurde. Auch der
Solo-Part entpuppt sich als zu «wild» und «ungestüm». Da
wäre weniger mehr gewesen. Aber, man muss den Jungs
attestieren, dass sie das, was sie machen, interessant
und auf einem hohen Level darbieten. Speziell die Stimme
von Stephan gefällt von der ersten bis zur letzten
Sekunde. Wie auch das pfeilschnelle, aus der Hüfte
geschossene «War Thunder». Hier sind auch Refrain und
Solo-Part um einiges songdienlicher als noch beim
eröffnenden Titeltrack. Sehr gut auch, wie das Tempo mit
«Global Monkey Show» gedrosselt wird und so dem Album
einen sehr spannenden Aspekt verleiht. Für mich ist der
grosse Hit «Sail With The Pirates», bei dem das Solo
schwindelerregend gespielt wird, um dann in einen
harmonischen Doppel-Lead-Part abzutauchen. Ein wirklich
interessantes Werk, bei dem aber die Hitdichte fehlt,
wie sie uns Maiden und Priest auf ihren Klassikern
servierten. Denn alleine ein «Fortress Of The Universe»
reicht nicht aus, um ein «Powerslave», oder «Defenders
Of The Faith» abzuliefern. Tinu
Punkte:
8.2 von 10
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VOYAGER - Colours In The Sun (Gatefold LP) Season Of
Mist/Irascible Seit über 15 Jahren beliefern uns
die Australier mit Prog Metal der speziellen Art. Keine
andere Band Schafft die Verschmelzung von hochmelodiösen
Songs gemischt mit brachialen, tiefer gestimmten
Gitarren, spacigen und poppigen Parts, Dazu die
Ausnahmestimme von Dany Estrin. Es ist immer wieder eine
Freude, diesem Genreüberschreitenden Sound zuzuhören,
immer wieder neues zu hören, bei jedem weiteren
Durchlauf des Rundlings. Auch die eingebauten Loops und
Beats sind keinesfalls störend hier. Und kein Track
überschreitet die sechs Minuten, meistens hält man sich
in der drei bis fünf Minuten Grenze. Die Songs haben
viel zu erzählen, halten sich aber an das Wesentliche.
Keine überlangen Instrumental Parts wie man es sich
gewohnt ist in der Prog Welt. Und trotzdem findet man
hier sehr viele musikalische Spielereien, einfach nur
kürzer als gewohnt. Es braucht aber trotz der Kürze der
Tracks einige Durchläufe, bevor man die Musik der
Australier verarbeitet und verstanden hat. Ganz witzig
find ich noch, dass beim kurzen "Now Or Never" Danny
kurz auf Deutsch singt, nette Einlage. Somit ist auch
der siebte Rundling der Aussies musikalisch wieder eine
spannende Reise durch spacige Prog Kunst mit Genre
überschreitender Musik. Für Proggies eine wahrlich
spannende Reise. Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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MXD - Endurance (CD) Tenacity Music
Yeah, Industrial-Metal aus
heimischen Gefilden. Ja, die ministrialen Klänge sind
nicht zu verleugnen, MXD jedoch auf diesen Punkt zu
definieren, ist wohl sehr fahrlässig. 12 Tracks im
Industrial-Metal zu finden, gepaart mit interessanten
Trance-Elementen. Ja, ihr habt richtig gehört, Trance
ist drin und das zelebrieren MXD sowas von cool und
monoton mit einer richtig fetten, distortionverhangenen
Klampfe, dass es eine wahre Freude ist, je mehr und je
länger man sich 'Endurance' reinpfeift. Mal was völlig
neues wie auch eigenständiges, denn 'Endurance' soll man
sich einfach mal reinziehen. Obwohl ich mit Trance
nichts am Hut habe, so ist diese Kombination von MXD so
richtig was von interessant geworden. Ja, Monotonität
wird gekonnt zelbriert, aus welcher MXD stetig
ausbricht, mit melodiösen Einflüssen, mit
atmosphärischen Momenten oder einfach wummernden
Drum'n'Bass-Elementen. Ja, die machen das so richtig gut
und groovig, hellyeah. Es ist mir durchaus bewusst, dass
es nicht jederfrau bzw. jedermanns Angelegenheit ist,
das Album 'Endurance', was jedoch von einem Antesten
nicht abhalten soll. Ja, der Gesang ist im klaren
Bereich anzusiedeln, passt zu den Synth-Klängen und eben
dem harten Klampfensound. Wenn was Avantgarde heutzutage
ist, dann ist es MXD mit 'Endurance'. Ihr könnt mich
alle verfluche, ist mir scheissegal, aber das hier ist
richtig erfrischende und erholsame Mucke, mal was völlig
anderes und neues. Ich lehne mich nun wieder ganz weit
aus dem Fenster und würde den Sound als eine Kombination
zwischen Industrial-Metal, Ministry, The Young Gods und
Yello beschreiben. Krank? Nein, genial! Wenn Genialität
eine Krankheit ist, wäre ich sehr gerne krank, hellyeah!
Die Produktion kommt lavamässig daher, bis sie dich mit
voller Wucht verschlingt. Ein Blick auf's Coverartwork
und ihr wisst alle ganz klar, von was ich soeben hier
geschrieben habe. Es scheint so und wird somit
bestätigt, dass Helvetien eine musikalische Avantgarde
ist. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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SUIDAKRA – Echoes Of Yore
(Best-Of CD & DVD)) MDD Records
Nach 25 Jahren Präsenz
und 12 Studioalben gehören Suidakra zweifellos zur
Speerspitze der deutschen Metal-Szene. Na, wenn das mal
kein Grund zu feiern ist. Das hat sich die Band wohl
auch gedacht und es zog sie im Sommer 2019 ins Gernhart
Studio, um unter den Fittichen von Martin Buchwalter ein
zünftiges Jubiläumswerk „Echoes Of Yore“ mit ihren
besten Klassikern einzuspielen. Dabei wurden alle zehn
letztendlich enthaltenen Songs zuvor von den Fans im
Rahmen eines Kickstarter Projekts ausgewählt! Zur Freude
von Suidakra (und hoffentlich auch den Fans) konnte
sogar Ex-Mitglied und Stimmgeber Marcel Schoenen dafür
gewonnen werden, seine früheren Vocal Parts nochmals neu
einzusingen, so dass das alte Feeling auf diesen alten
Songs nochmal in einer frischen und zeitgemässen Art und
Weise zum Tragen kommt. Thematisch bleibt deshalb
natürlich alles beim Alten. Das keltisch-mythologische
Konzept der Band ist auch untrennbar mit dem belgischen
Künstler und Illustrator Kris Verwimp verbunden, der
auch der kreative Kopf hinter der lyrischen Ausrichtung
ist. Nach unzähligen Touren rund um den Globus war die
Band übrigens die erste Metal-Band überhaupt, die im
Jahr 2014 auf ihrer dritten Indien Tour in sechs
verschiedenen indischen Städten auftrat. Ihre
Jubiläums-Platte „Echoes Of Yore“ soll wirklich etwas
hermachen, und so erscheint sie in einem aufwändig
illustrierten DigiPack als Doppel-CD/DVD, die ausser den
zehn neu aufgenommenen Tracks noch einen Bonus
Datenträger enthält. Darauf ist die knapp 45-minütige
Live Show vom diesjährigen Wacken Open Air als Full HD
gebannt. Zudem wird das Album zeitgleich auch als
Vinyl-Edition veröffentlicht. An Auswahl fehlt es also
nicht.
Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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1349 – The Infernal Pathway
(2 Silver Vinyl LPs)
Season of Mist/Irascible
Reiner Black Metal klingt aus
den Boxen, als das neuste Album von 1349 erklingt. „The
Infernal Pathway“ ist bereits das siebte Werk, welches
die Band in ihren knapp 21 Jahren herausbringen. Und
immer wieder bleiben sie sich treu. Es kracht, es
hämmert, als der erste Song „Abyssos Anthitesis“
erklingt, krächzender Gesang mischt sich mit
kreischenden Gitarrenriffs und monotonem Sprechgesang.
„Tunnel of Set VII“ sorgt für eine eherruhigere
Abwechslung, bevor dann der nächste Song „Enter Cold
Void Dreaming“ wieder so richtig loslegt. Nach kurzer
Zeit stolpern wir wieder über ein „Tunnel of Set“, nur
hat er dieses Mal ein „XI“ auch hier ist es wieder
still, rein instrumental gespielt. Dafür haut dann
„Deeper Still“ umso mehr auf den Putz. Da alle guten
Dinge drei sind kommt, wer hats erwartet, noch ein
„Tunnel of Set X“, welches auf den letzten Song „Stand
Tall In Fire“ vorbereitet. Dieser beginnt eher melodiös
mit ruhigem Sprechgesang, arbeitet sich dann aber hoch,
wo schnelle Gitarrenriffe und Krächzgesang hinzukommen
und das Album harmonisch abschliessen. Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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NECROPHAGIA - Here Lies
Necrophagia (35 Years Of Death Metal) Season Of
Mist/Irascible
Meine verdammte Fresse,
over-distortioned schlägt mich da eine unbestimmte Wucht
und Macht namens 'Here Lies Necorphagia' vollends in die
necrophagistischen Dimensionen. Erleben wir hier gerade
die Reinkarnation des Ur-Death-Black-Grindcore? Eine
Compilation der 1983 gegründeten US-amerikanischen
Horror-Death-Metal-Combo namens Necorphagia. Meine
verdammte Fresse, wie kultig sind diese 18 Tracks auf
dieser genialen Compilation? Ja, meine Herrschaften,
hier wird der Ursprung grindcorerischen,
death-metallischen, black-metallischen Momenten
zelebriert, wo manch andere 'böse' Band den friedlichen,
zugedröhnten Dornröschen-Schlaf zelebrierte. O.K., das
war jetzt etwas böse formuliert, aber hellyeah,
Necrophagia sind böse und kultig, da kriegt selbst
Lucifer Hühnerhaut. Man beachte den sehr
über-distiortioned gehaltenen Sound, das ist brachialer
Death-Sound im Ursprung. Ja, man hört dem Sound das
Alter an, aber waren das noch goile Zeiten, als es an
allen Ecken und Enden rumpelte, als es noch nicht so
überproduziert worden ist im Studio, wo man halt mal die
Neune stehen liess. Und genau diese brachiale Urgewalt
vermisse ich - mittlerweile öfters - in der heutigen,
modernen Zeit des Metals. Ja, ja, denkt ihr was ihr
wollt, ist sowohl euer als auch mein gutes Recht, doch
hört euch 'Here Lies Necrophagia' an und ihr werdet von
der ehrlichen, brutalen Wucht überrascht sein,
versprochen. Ja, es ist Old-School und es ist verdammt
goiler Old-School, hellyeah! Dieser old-schoolige,
urtypische Ur-Death-Metal, in produktionstechnischer
Weise so rein gelassen, wie er nun mal geklungen hat und
gespickt mit einem herrlichen Cover-Artwork, ... altes
Death-Metaller-Herz, was willst Du mehr? Eben!
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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THE FERRYMEN – A New Evil
(CD)
Frontiers Music/Musikvertrieb
«Don’t Pay The Ferryman» sang
mal Chris De Burgh. The Ferrymen ist ein reines Projekt
bestehend aus dem schwedischen Gitarristen Magnus
Karlsson, der Drummer-Ikone Mike Terrana und dem
Sangeswunder Ronnie Romero (CoreLeoni, Rainbow). Ein
All-Star-Projekt, das sogar gute Musik spielt. Zwei
Jahre nach dem gleichnamigen Debütalbum kommt nun der
zweite Streich ans Tageslicht. Schon der erste Streich
rannte bei mir offene Türen ein, da die Musik irgendwo
zwischen Malmsteen, TNT und Primal Fear (logisch,
schreibt Magnus doch viele Songs für das Stuttgarter
Metal-Kommando) angesiedelt war. Mit dem Opener «Don’t
Stand In My Way» von «A New Evil» gibt das Trio
ordentlich Gas. Das Lied lebt vom Gitarrenspiel, das
sich nicht hinter den Grossen zu verstecken braucht.
Hymnisch geht es weiter mit «Bring Me Home», das
unglaublich gefühlvoll/emotional von Ronnie gesungen
wird, während der Titelsong, als ganz geiler
CoreLeoni-Song durchgehen könnte. Die Tracks leben vom
dynamischen Drumming. Mike ist und bleibt ein
unglaublicher Schlagzeuger, der mit einer unheimlichen
Dynamik, den Tracks ein ganz spezielles Leben einhaucht.
Wie bei «Your Own Hero», oder «Heartbeat». Schon fast in
finnischen Depro-Gewässern schippert die Fähre bei «No
Matter How Hard We Fall», die dann aber durch das
Schlagzeug mehr Fahrt aufnimmt und zu einer kleinen
Hymne wird. Erneut ein tolles Album, das leider als
Projekt in den Regalen liegen und nie auf der Bühne als
Band in Fleisch und Blut zu sehen und zu hören sein
wird. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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DIE KRUPPS - Vision 2020 Vision
(2 LPs)
Oblivion/Musikvertrieb
Industrie und ein Hauch der
Postapokalypse - klingt nach einem Fall für mich. Die
deutsche Grösse bietet mit "Vision 2020 Vision" einen
düsteren Longplayer, welcher sich hochaktuellen Themen
widmet und der Mix aus EBM und Industrial Metal ist
mindestens genauso anregend wie der Klang der besten
momentan aktiven NDH Bands, man könnte die Band also
auch in diese Schublade stecken, eigentlich. Kurz zum
Album als Ganzes: Satte Riffs verschmelzen mit grossen
Beats und obschon man diese Sorte Musik erstmal mögen
sollte, bin ich überzeugt, dass dieser Silberling viel
Anklang finden wird. Die Krupps zeigen uns mit diesem
Konzeptalbum auf, dass unsere Welt am Abgrund ist, es
wird mit der Menschheit abgerechnet und ein Groll gegen
Übersee wird deutlich sichtbar. Persönlich bin ich kein
Fan von politischen Alben, aber wo sie Recht haben,
haben sie Recht. Es wird über Gewalt und Chaos gesungen.
Ganz besonders interessant dürfte das Cover des Songs
"The Carpet Crawlers" darstellen. Dieser besondere Song
stammt nämlich noch aus der Peter Gabriel-Ära der
legendären Band Genesis, und, wie ich herausfand,
erwähnte der Ausnahmekünstler in einem Interviews
(irgendwann in den 80ern), dass er sich von den Krupps
hatte inspirieren lassen, als er sein Album "Security"
aufnahm. Na, wenn dass keine coole Revanche ist.
Stilistisch ist dieses Cover aber nicht sehr nahe an den
anderen Songs auf diesem Album, scheint weniger
industriell. Entgegen vieler Meinungen zum Thema ist
diese Sorte Musik nicht nur für Gruftis interessant, und
somit glaube ich, dass auch viele offene Metalheads
Gefallen daran finden könnten. Die Riffs sind auf den
Punkt gebracht, die Untermalung mit der elektronischen
Musik könnte halt manchen ein Dorn im Auge sein. Für
mich persönlich sprechen wir hier von sehr solidem
Metal. Eine düstere Zukunftsvision, die gar nicht
unrealistisch erscheint, trifft auf stahlharte Musik,
könnte man kurz und knapp sagen. Klare kaufempfehlung.
Mona
Punkte:
8.0 von 10
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THE WEIGHT - Live Tapes
(CD) Heavy
Rhytm & Rock Records
Nach ihrem
selbstbetitelten Debüt 2017 legen die Österreicher nun
mit einem Live Album nach. Eröffnet wird der 10 Track
Rundling mit "Hard Way", einer coolen Hard Rock Nummer.
Schnell spürt man die Energie dieses Albums. Die Live
Atmosphäre wird hier hervorragend eingefangen. Das Ganze
hat ordentlich Druck. Das folgende "Inside" rockt
ebenfalls ganz ordentlich und glänzt mit einem ruhigen,
an Zeppelin erinnernden starken Part. Mit dem neun
Minuten Long Track "Money Aint For Keeping" geht es
funkig und rockig los, bevor es in einen längeren
verspielten Mittelteil geht, in dem Das Publikum teils
miteinbezogen wird, Led Zeppelin lässt grüssen. Coole
Live Nummer. Auch hier spürt man die Energie deutlich.
Dem entgegen steht das ruhigere beginnende bluesige
„Hammer Cross And Nail“. Der 10 Minuten Track ist
musikalisch ebenfalls sehr verspielt, mit Instrumental
Parts, die sogar an die Doors erinnern. Die perfekte
Live Nummer, die Raum zum Improvisieren lässt. „Get
Some“ glänzt mit Rose Tattoo Feeling, und „Trouble“ hat
ganz alte Purple Anleihen. Man sieht und hört also, dass
die Österreicher sich musikalisch schon ältere Bands als
Einfluss vereinnahmen. Die ruhige Blues Nummer „The
Preacher“ passt da hervorragend auf dieses spannende
Album. Und das rockige, an Triumph erinnernde „The
Doctor“ beendet dann ein wirklich tolles Album. Den
Fans, die dabei waren, hat`s gefallen, das kann man
deutlich hören. Ich mag die hier toll eingefangene Live
Atmosphäre. Starkes Live Album. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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DENNER’S INFERNO – In Amber
(LP)
Mighty Music
Die Enttäuschung merkt man
Michael Denner an, dass er bei der Reunion von Mercyful
Fate nicht berücksichtig wurde. Hört man sich den
Gitarrensound alleine vom Opener «Matriarch» seines
neuen Werkes an, erkennt man sofort, wer für die
klassischen Gitarrenharmonien bei den ersten beiden
Mercyful Fate-Scheiben eine ganz wichtig Rolle spielte.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was ist besser?
«In Amber», oder das Dabeisein bei der
Fate-Wiedervereinigung? Alleine der Opener überzeugt mit
unglaublichen Finessen und das Dazunehmen von feinen
Keyboards zeigt, dass man das Tasteninstrument auch
gekonnt dem Sound beifügen kann. Sänger Chandler Mogel
singt sicher nicht in den Höhen von King Diamond, hat
aber eine kräftige Rock-Stimme mit ein bisschen Soul.
Dabei erinnert er einen ab und zu an Paul Rodgers und
bringt das siebziger Flair in den Sound. «Fountain Of
Grace» ist der beste Candlesmass-Track, welche diese
Truppe nie geschrieben hat. Vielleicht ist «In Amber»
eine Spur rockiger als alles, was Mercyful Fate und King
Diamond in den Anfangstagen veröffentlichten, aber auf
der anderen Seite erklingt alles auch wie eine Vorstufe
zu Mercyful Fate. Speziell das Gitarrenspiel von Michael
hat nichts von seiner Faszination verloren. Hört euch
dazu nur «Sometimes» an. Oder «Taxman», das durch das
lockere Drumspiel (Bjarne T. Holm) einen ganz speziell
Groove bekommt, während die unterstützenden Hammondorgel
eine schon fast leicht schaurige Atmosphäre verleiht.
«In Amber» ist eine gute Rock-Scheibe geworden. Kein
Metal-Album wie Mercyful Fate, was in meinen Augen aber
auch die richtige Entscheidung war, nicht um als Plagiat
der Reunion verstanden zu werden. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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MILENNIUM – A New World Pure Steel Records
Das dritte Album in 35 Jahren? Auch eine Leistung, bei
der man sich fragen kann, wie ernst meint es die Truppe
mit der Musik. Hört man sich den Opener «Give Me A Sign»
an, wohl sehr ernst. Dabei fällt die kräftige Stimme von
Mark Duffy auf. Logisch hört sich der Sound sehr
traditionell an. Dabei erinnert man an die Frühphase von
Skyclad, welche mit Judas Priest und Anvil vermischt
wird. Gute Metal-Songs, die man sich anhören kann. Die
vom Riff getragen werden und von der tollen
Schlagzeugarbeit. Die Doppel-Harmonien bestechen dabei
ebenso, wie die Chöre («A New World»). «Assassin», der
absolute Hit «Summon The Dragons» und das von den
Doppel-Leads getragene «Kill Or Be Killed» gehören zu
den ganz grossen Momenten auf «A New World». Neu macht
die Truppe nichts, aber was in der alten Zeit fabriziert
wurde, nehmen sie auf und beweisen, dass man auch heute
noch mit solchen Songs sehr viel Gut machen kann. Wie
auch mit dem Abschluss «Victory». Coole Mucke einer
nicht mehr ganz so jungen Truppe, die aber beweist, dass
oftmals die älteren Herren das Gespür für coole Lieder
haben. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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ROBERT PEHRSSON`S HUMBUCKER - Out
Of The Dark (CD) High Roller Records
Das dritte Album des Schweden
schippert auch wieder im Classic Rock Gefilde rum. Schon
beim 2. Song "Careless Lover" hört man viel Thin Lizzy
raus. Das folgende "Entombed In Time" klingt nach
Rainbow, man kann sogar Parallelen zu "Spotlight Kid"
ausmachen. Als Gitarrist macht Robert eine mehr als gute
Figur. Hier glänzt er mit vielen starken Hardrock Riffs,
exzellenten Soli und Twin Soli. Tolle Ideen werden hier
verbraten, schöne Gesangsmelodien. Bei fast allen Songs
schwingt der Geist der alten Thin Lizzy mit. Steht dem
Album gut. Und noch was, durch alle 10 Songs hindurch
wird man mitgerissen von den positiven Vibes des Albums.
Der Zuhörer spürt sofort die Energie des Rundlings. Und
auch wenn überall Phil Lynnots Ideen durchdrücken,
versteht es Robert trotzdem noch, genug Eigenständigkeit
in das Album einfließen zu lassen. Der Schwede entzückt
hier mit 10 rockigen Songs, die gute Laune machen. Das
dürfte wohl jedem Melodic Rock Fan gefallen, reinhören
sehr empfohlen. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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AIRBOURNE – Boneshaker
(Red Vinyl)
Spinefarm Records/Universal Music
Es gibt Bands, deren Alben
lassen sich einfach nicht wirklich objektiv bewerten.
Der neueste musikalische Erguss aus dem Hause Airbourne
gehört für mich auch definitiv in diese Kategorie. Seit
den zwei letzten Alben ist es wie mit mittelmässigem
Wein aus dem Supermarkt. Man kauft ihn regelmässig, weil
er erschwinglich ist, konstant gut runtergeht und ein
angenehmes Gefühl in Bauch und Kopf hinterlässt. Ähnlich
verhält es sich auch mit „Boneshaker“. Ihr
Markenzeichen, roher AC/DC-Sound mit ordentlich Dreck,
ist nicht sehr abwechslungsreich, dafür jedoch in seiner
Vorhersehbarkeit für Liebhaber von solidem
Australien-Rock äusserst wertvoll. Deswegen macht es
auch nichts, dass der Vierer das immer gleiche
Themenspektrum abgrast, denn der Rock’n’Roll,
Naturgewalten und knackige Chicks auf Autorücksitzen
verlieren kaum an Reiz. Es gibt also keinen triftigen
Grund, warum man Energiepaket Joel O’Keeffe da
widersprechen sollte. Dasselbe hat sich wohl auch ihr
Produzent Dave Cobb gedacht, der sonst eher mit
Country-Musikern zusammenarbeitet. So hat er Airbourne
ihr Ding stoisch, schwitzend, pulsierend und Knochen
schüttelnd einfach durchziehen lassen. Wie bereits
einleitend gesagt, das kann man jetzt langweilig finden
und der Band sogar mangelnde künstlerische Weitsicht
attestieren. Der bessere Weg ist aber vermutlich, man
hört die Platte einfach durch und hat danach ein gutes
Gefühl im Bauch und ordentlich durchgeschüttelte
Hirnmasse! Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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LATE NIGHT VENTURE - Subcosmos88 LP) Czar Of Crickets
Productions Seit ihrer Gründung im Jahre 2006
haben die Dänen von Late Night Venture schon dreimal
zugeschlagen und holen mit "Subcosmos" zum vierten Mal
aus. Geboten wird ein deftiges Gebräu aus Post Metal und
Sludge. "From The Light" gibt schon einmal die ungefähre
Richtung vor und der Weg dorthin ist zappenduster! Nach
dem dunklen Auftakt, ist mit "Bloodline" der
verzweifelte Versuch an der Reihe, düstere Erlebnisse in
Musik umzuwandeln. Das gelingt Late Night Venture nicht
schlecht und man merkt förmlich, wie einem der Teppich
unter den Füssen weg gezogen wird. Der dramatische
Songaufbau ist besonders erwähnenswert. Aussergewöhnlich
rockig startet "2630", bewegt sich aber im späteren
Songverlauf in doomigen Fahrwasser. "Desolate Shrine"
kommt tiefen entspannt aus den Boxen und wirkt ein wenig
uninspiriert und ideenlos. Aus einer anderen Galaxie
scheint "Subcosmos" zu sein und wirkt verstörrend auf
mich. Für Astronauten in Ausbildung aber sicher der
ideale Soundtrack! Bedrohlich wird es mit "No One Fought
You" und gekonnt werden verschiedene Stimmungen und
Atmmosphären geschaffen. Im Morast wälzt sich dafür "No
Burning Ground" und markiert das Ende eines Albums, das
nach der Hälfte ein wenig schwächelt und so noch Luft
nach oben hat! Roolf
Punkte:
8.0 von 10
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CYHRA - No Halos In Hell (2
LPs)
Nuclear Blast/Warner In den letzten Jahren
formieren sich recht viele Supergroups - doch bei weitem
nicht alle sind so super, wie sie gehypt werden. Bei
cyHra habe ich jedoch das gute Gefühl, dass da was draus
werden könnte. Neu bei Nuclear Blast ist die Gruppierung
mit ihrem zweiten Longplayer startklar und der Sound ist
meiner Meinung nach nicht sehr heavy, nichtsdestotrotz
recht ansprechend. Mit einer solch bunten Mischung an
ehemaligen Musikern bekannter Bands eigentlich zu
erwarten. An den Vocals Joacim "Jake E" Lundberg
(Ex-Amaranthe), was eindeutig erklärt, wieso die Musik
nicht wirklich hart scheint. Rhythmusgitarrist Jesper
Strömblad (Ex-In Flames) und Drummer Alex Landenburg
(Ex-Annihilator, Ex-Axxis) sowie der Finne Euge
Valovirta (Ex-Shining) an der Leadgitarre zaubern
angenehme Musik. Darf man die Band ins Heavy Metal Genre
stecken? Jein. Teilweise bestimmt. Persönlich gehört
diese Band für mich in die Kategorie Melodic Metal.
Knapp 50 Minuten lang werden wir mit wohldosiertem
Instrumentenspiel und auch elektronisch wirkenden
Elementen beschallt. Sehr angenehm, auch ein grosser
Fortschritt im Vergleich zum Vorgängeralbum, welches
jetzt nicht so ansprechend auf mich wirkte. Diese Gruppe
hat in der Tat Chancen, sich zu etablieren, zumal die
Mischung aus verschiedenen, guten Genreelementen immer
ein gutes Konzept zu sein scheint. Ein bisschen
verträumt, etwas symphonisch angehaucht, melodisch, aber
teilweise auch gorb gerifft, das Zusammenspiel geht
sauber auf und das Ergebnis wirkt sehr harmonisch. Ein
interessanter (nicht mehr ganz) Newcomer. Ob der Hype um
die Band, welcher jetzt schon gross scheint,
gerechtftertigt ist, kann ich nicht sagen, aber dieses
zweite Album beweist, dass die Band es draufhat und noch
viel Potential nach oben besteht. Beim ersten Album
wurde ich noch nicht so warm, ehrlich gesagt, aber nun,
nicht übel. Weiter so, Jungs, meine Kaufempfehlung habt
ihr. Power Metal, Heavy und Melodic Metal Fans werden
das Album bestimmt gerne in ihre Sammlung aufnehmen.
Mona
Punkte:
8.0 von 10
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BLOOD EAGLE - To Ride In Blood &
Bathe In Greed II EP Nuclear Blast/Warner
Schwerfälliger Death-Metal, gepaart mit Grindcore- und
Blast-Attacken zementieren diese 4-Track-EP, will
schreiben, der zweite Teil von insgesamt drei Releases
mit dem Namen 'To Ride In Blood & Bathe In Greed II'.
War das schon alles? Nein, mitnichten, denn der dänische
Fünfer zelebriert gestandenen, schweren, mal blastenden,
mal grindcorenden, mal leicht slammenden, mal etwas
thrashigen, dann wiederum leicht
avantgardistisch-angehauchten Death-Metal. Viel, für
'nur' 4 Tracks, doch dem ist tatsächlich so. Ab und an
schimmert gar leicht crossover-hardcore-desker Death
durch die Folie eines Silberlings oder die Rille eines
Vinylschlauches hindurch. Alle erdenklichen Elemente
traditionellen und über die Jahre hinweg gepflegten
Death-Metals kommen hierbei zum soundtechnischen
Ausdruck. Viel Double-Bass, sägenden und riffenden
Saiten, sowohl aus gitarren-, als auch aus
basstechnischer Seite herrollend. Yep, angenehme Growls,
welche mich etwas an hardcore-desken Anflüge erinnern,
finalisieren 'To Ride In Blood & Bathe In Greed II'.
Diesmal ein schlichtes Artwork kombiniert mit einer
satten Produktion. Soundtechnisch erinnern Blood Eagle
weniger an skandinavische Death-Bands, da tendiert der
Sound schon eher an die nordamerikanischen Bands. Eine
durchaus empfehlenswerte Scheibe für Death-Metal-Maniacs
aller Genres. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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THE DARKNESS – Eastern Is
Cancelled (Gatefold LP & Digital Copy) Cooking Vinyl The Darkness sind
bekannt für knackigen Rock und hohe Stimmlagen, im
Fachjargon auch Eunuchen-Gesang genannt. Mit bunten
Kostümen und Musik, die an die rockigeren Queen
erinnert, konnte sich der UK-Vierer einen mehr als nur
guten Namen erspielen. Und! Die Jungs um Sänger Justin
Hawkins verbreiteten immer Spass, auch denjenigen, die
zum Lachen in den Keller gehen. Aber auch The Darkness
kann nicht immer nur abliefern und zumindest auf
«Eastern Is Cancelled», mit einem unglaublich geilen
Cover, braucht es definitiv ein paar Durchläufe mehr als
sonst. Natürlich sind Tracks wie «How Can I Lose Your
Love», «Live Until I Die» oder «Heavy Metal Lover» das
typische und gewohnte Kraftfutter der Engländer. Daneben
gibt es auch Songs wie «Deck Chair», das schon fast in
Musical-artige Segmente abdriftet, oder punkig durch
«Choke On It» wiedergegeben werden. «Eastern Is
Cancelled» ist kein «One Way Ticket To Hell... And Back»
und auch kein «Hot Cakes», aber definitiv noch immer ein
spannendes und mitreissendes Rock-Album, das von der
Stimme von Justin (wie kann Mann nur so hoch singen ohne
Kneifzange an den eigenen Eiern?) und den Gitarrenspiel
zwischen ihm und seinem Bruder Dan lebt. The Darkness
haben sich weiterentwickelt, ähnlich wie mit dem
Vorgänger «Pinewood Smile» etwas, das ich mir von dieser
Truppe nicht wünsche, dass aber mit mehrmaligem Hören
immer mehr seine Zufriedenheit bei mir findet.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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VOGELFREY – Nachtwache
(Digipack)
Metalville/Muskvertrieb Die Folk Metal-Band
Vogelfrey geht mit «Nachtwache» in die nächste Runde.
Das fünfte Studioalbum bringt eine Abwechslung aus
aufmüpfigen, eingängigen Melodien und schaurigen,
schweren Klängen – eine tolle Mischung, welche für
Unterhaltung und Faszination sorgt. Mit «Ära des Stahls»
beginnt das Werk und stellt Vogelfrey von ihrer
erfreuenden und melodiösen Seite dar. Mit «Magst du
Mittelalter?» an dritter oder «Midwinter» an achter
Stelle wird diese Spur weitergeführt – schnelle,
mitreissende Motive mit spannenden Lyrics, die den Hörer
fesseln, definieren diese eine Seite der Band. Doch im
Verlauf des Albums wird schon beim zweiten Track
«Schüttel dein Haupt» mit seinem schweren Gitarrenriff
klar, dass das Sextett aus Hamburg ein Flair für
düstere, dumpfe Melodien und schleppende Rhythmen hat.
Durch die starke Stimme Jannik Schmidts wird Spannung
und Abwechslung erzeugt, denn er löst seinen typischen
Sprechgesang mit seiner eingängigen Clean-Stimme und von
ihm präzise eingesetzten Growls ab. Die düstere
Atmosphäre wird durch das Album immer mehr aufgebaut.
Teils erinnert ihre Musik an den Stil Aprons, halt mit
Folk-Einflüssen kombiniert. An anderen Stellen sind
Vergleiche mit Unheilig, ja teils sogar mit Rammstein
legitim. Letzteres insbesondere im sechsten Lied
«Alptraum», welches mit einer Schlafmelodie, gespielt
von einer Spieluhr, beginnt und von einem dumpfen,
schleppenden Gitarrenriff durchbrochen wird; der
Liedtext kommt an die eher brutaleren Texte Rammsteins
heran. Durch das ganze Album werden ganz
unterschiedliche (ernste wie auch heitere) Themen, von
diversen Mythologien zur Hexenverfolgung und dann vom
lästigen Met-Kater bis zu St. Pauli behandelt – eine
zusammenhanglose, fassettenreiche Mischung. Zudem wirken
die Lyrics oft wie Geschichtchen, die dir Jannik
höchstpersönlich erzählt. Dies bringt nochmals einen
weiteren Spannungsfaktor hinzu. «Walhalla» überrascht im
Verlauf des Werks, denn der Track entpuppt sich als eine
sinnliche, wunderschöne Powerballade, die unter die Haut
geht. Zusammenfassend ist «Nachtwache» ein vielseitiges
Album, welches definitiv Unterhaltung bietet und bei
einem erfrischenden Bier in einer guten Runde für
Stimmung sorgt. Sina
Punkte:
7.9 von 10
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SOREN ANDERSEN - Guilty Pleasures Mighty Music
Der gebürtige Däne war 10 Jahre lang der Gitarrist
von Glenn Hughes, hat aber auch als Produzent gearbeitet
mit vielen namhaften Musikern. Jetzt Kommt der Däne mit
einem rockigen Soloalbum. 10 Songs, bei denen auch Leute
wie Glenn Hughes, Marco Mendoza, Chad Smith und Neil
Murray ihre Beiträge dazu leisteten. "City Of Angels"
und "Agent Wells" eröffnen das Ganze schon mal sehr
rockig. Nicht mit Gefrickel, sondern mit coolen
Gitarrenriffs. Natürlich kommen die Soli nicht zu kurz
und Soren kann zeigen, was er aus den sechs Saiten
zaubern kann. Ah ja, dies ist natürlich ein rein
instrumentales Album, gänzlich ohne Gesang. Aber sehr
abwechslungsreich. Das Soren auch ruhiger zur Sache
gehen kann, zeigt er mit "Satori" hier dominieren die
schönen Gitarren Soli. Auch das abwechslungsreiche
"Beirut" gefällt ganz gut. Oder "Bird Feeder" hier bei
diesem Rock Song kommen die Soli mit weniger Tönen aus,
wirklich klasse, wie der Däne das hier macht, auch ohne
dauernd Hochgeschwindigkeits-Soli zu spielen ist für
einen Gitarristen gar nicht so leicht. Dasselbe kann an
auch hören beim abschliessenden Track "Bipolar", klasse
gespielt. Soren kommt hier mit einem sängerlosen Album,
das dem Zuhörer glücklicherweise nicht auf die Nerven
geht durch sinnloses Gitarrengeschrammel, auch
hörenswert für Leute, die Joe Satriani mögen.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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SPOIL ENGINE – Renaissance Noire (LP) Arising
Empire/Warner
Das Modern-Metal-Quartett aus
Belgien und den Niederlanden ist zurück und macht sich
lautstark bemerkbar. Seit sie aus der belgischen
Underground Hardcore-Szene der 90er hervorgingen, bilden
Spoil Engine eine Brücke zwischen modernem, technischem
Riffing, Oldschool-Grooves und Breakdowns. Die perfekte
Grundlage für den ursprünglichen Sänger Niek Tournois,
der die Musik mit seinem charakteristischen Gesang
ergänzte; eine Mischung aus Growls, Screams,
Clean-Gesang und allem dazwischen. Immer unvorhersehbar,
aber trotzdem extrem eingängig. Aber dann brach all das
unter dem wachsenden Erfolg langsam in sich zusammen und
mittlerweile sind Spoil Engine zu einer Female-fronted
Metal Band mit Iris Goessens geworden. Während des
Umbruchs hat die Band sich zu einem soliden Quartett
gefestigt und ihr neues Studioalbum „Renaissance Noire“
zeigt, dass ihr einzigartiger Stil alle Veränderungen
innerhalb der Band überlebt hat. Sie haben sich dem
Kampf gestellt und jetzt führt an diesen zehn neuen
Modern Metal-Tracks kein Weg vorbei. Es beinhaltet die
üblichen knallharten Riffs, schmetternden Grooves und
grossen hymnischen Refrains. Nur, dass es dieses Mal
härter ist als je zuvor, dunkler denn je und vor allem
vielfältiger. Mit Schlagzeuger Matthijs, der sein
eigenes Studio besitzt und Bassist Davy, der ganz genau
weiss, was mit dem Klang des Albums gemacht werden muss,
hat die Band die Aufnahmen selbst übernommen. Es hat
einen massiven und doch lebendigen Klang, der das
Live-Gefühl der Musik stets bewahrt. Sängerin Iris, die
gleichzeitig auch eine professionelle Gesangs-Lehrerin
ist, hat ihre weite Auswahl an Growls, Screams, Shouts
und Klar-Gesang fest im Griff. Trotzdem hat die Band
auch die Ehre, Jeff Walker (Carcass) als besonderen Gast
auf einem ihrer Songs zu begrüssen, der der Musik seine
ganz eigene Note verleiht. Oliver H.
Punkte:
7.8 von 10
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A PALE HORSE NAMED DEATH - Uncovered (EP) Long
Branch Records/Musikvertrieb
A Pale Horse Named Death ist die
Band von Sal Abruscato, dem ehemaligen Drummer von Type
O Negative. Und weil eine Europatour ansteht, bringt die
Band eine Single mit zwei Coverversionen raus. Der erste
Track namens "One" ist im Original von Three Day Night
und ist eine entspannte Gothic-Rock-Halbballade mit
einem ansprechenden Groove. The Cure werden mit dem
zweiten Song "Prayers For Rain" gebührend geehrt. Auch
dieser Song kommt sehr entspannt rüber. Den selben Song
gibt es nachher nochmals als Radio Edit und irgenwelche
Unterschiede auszumachen fällt einem sehr schwer. Diese
Single ist alles andere als ein Must-Have. So bleibt der
Umstand, dass die Single nur in einer limitierten
Auflage von 300 Stück erhältlich sein wird, wenigstens
für Sammler interessant. Roolf
Punkte:
keine Wertung
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NECROTTED - Die For Something
Worthwhile Rising Nemesis Records
Here comes... 'Die For
Something Worthwile', eine EP mit 4 Tracks vom deutschen
Sechserpack Necrotted. Here comes ... Wucht! Here comes
... Blast! Here comes ... Brutal Grindcore! Here comes
... Brutal Death-Metal, hellyeah! Verdammt satte
Produktion, verdammt herrliches Artwork, welches ganz
klar aufzeigt, in welche Richtung die brutale
Marschrichtung geht. Böse Growls mit heftigen Blasts und
Grinds in Brutal-Death-Manier zelebriert. Hervorragendes
Songwriting, klare Songstrukturen. Brutal ist
tatsächlich zu finden auf 'Die For Something Worthwile',
ohne Wenn und Aber. Marathonmässige Leistung des
Schlagwerkers, der gnadenlos und ohne Unterbrechung
blastet und grindcored. Ja, nicht nur, aber meistens.
Growls, die dunkle Wolken wie ein Orkan aufkommen lassen
und die Saitenfraktion in rasender Manier und sägendem
Brutal-Death sich durch die Songs metzeln. Eine
gemetzelte Orgie, die gefällt und Lust auf die volle
Schlachtplatte macht. Ich sabbere bereits aus meinem
linken Mundwinkel, die Kettensäge im Anschlag und warte
nur noch auf mehr Splattercore-Momenten wie diesen hier.
Let the party starts... Leopold
Punkte:
keine Wertung
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FAUN - Märchen & Mythen (CD Deluxe Edition) Universal Music
Über Faun braucht man nicht
viele Worte verlieren. Mittelalter, Romantik und
verzauberte Welten. Sie gelten international als
exzellente Multiinstrumentalisten, die alte und auch zum
Teil exotische Instrumente aus aller Welt beherrschen.
Dazu kommen der mehrstimmige Gesang und schwebende
Klänge. Der Mix mit Synthesizern und Samplern lässt die
kostümfreudigen Künstler aus der Masse der
Mittelalter-Bands absolut hervorstechen. Drei Jahre
haben sich die Münchner mit heimischen Märchen ihrer
Kindheit auseinandergesetzt und verbinden gekonnt
Realität und Fantasie. Ein musikalisches Märchenbuch,
das geprägt ist von weiblichen Protagonisten, die eine
fast schon unrealistische Stärke zeigen. Gehörte ich
etwa auch zu diesen alteingefleischten und
extremistischen Faun-Jüngern vergangener Tage? Ja! Habe
ich doch auch nur noch halbherzig, seit dem Album „Von
den Elben“, bei „Luna“ und „Midgard“ hingehört.
Geschichten von fantastisch verträumten Welten fangen
alle mit „Es war einmal... “ an. Und so beginnt auch das
Album mit dem gleichnamigen Prolog. Also folge ich dem
Aufruf von Oliver S. Tyr und werfe Vergangenes ab, höre
<<endlich>> auf dem Stil der alten Alben nachzutrauern
und lasse mich in die mystische Welt mutiger Helden und
Fabelwesen tragen. Wie nicht anders zu erwarten war,
sind die Songs musikalisch tadellos produziert. Aber
können sie mich auch wieder verzaubern? Ja, sie können!
Dem Prolog folgt ein poppig angehauchtes
„Rosenrot“. Auch „Spieglein, Spieglein... “ schlägt
später, als Neunter, noch einmal in die gleiche
musikalische Kerbe. Aber der leichte Einfluss passt
stimmig zu den verträumten Texten. Ich bin tatsächlich
überrascht. <<Wunder geschehen, wenn man an sie glaubt>>
„Aschenbrödel“ heisst das sechste Kapitel. Die Melodie
kennen wir doch! „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist
wohl nicht nur mir bekannt. Karel Svoboda heisst der
tschechische Komponist und Faun geben, mit einer
Bearbeitung der Melodie, allen eine Hymne an die Hand,
die sich gerade aus einem Loch graben müssen. Kommen wir
zu meinen persönlichen Highlights, ohne die anderen wie
auch „Seemann“, „Sieben Raben“, „Holla“, „Fallada“ und
„Thalia“ entwerten zu wollen. „Hagazussa“ und „Die
weisse Dame“- so und nicht anders muss sich für mich
Faun anfühlen! Eintauchen in eine andere Welt, sich
treiben lassen und allein seinen Gefühlen folgen. Songs
die die Realität „entschleunigen“ und die Zeit anhalten
können. Für meinen absoluten Favoriten, „Drei Wanderer“,
hat man sich Versengold eingeladen. Der Einfluss von
Malte ist nicht überhörbar. Ich kann das Lagerfeuer
riechen und die tanzenden Glöckchen schon hören. Leider
ist nach drei Minuten bereits Schluss. Einzig „The
Lilly“ will sich so gar nicht in die Stimmung der
Vorgänger einreihen. Ob es am englischen Text liegt […]
Mit dem hier vorliegenden musikalischen Kunstwerk,
gefüllt mit melancholischen Balladen bis hin zu
überschwänglichen Tanzliedern, „Märchen und Mythen“,
kehrt für mich wieder Authentizität zurück in die
Mittelaltermusik-Landschaft. Pagan-Folk – jetzt macht
auch für mich die Genre-Bezeichnung wieder Sinn.
Anne K.
Punkte:
7.7 von 10
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RINGS OF SATURN - Gidim
(LP)
Nuclear Blast/Warner
Ich werde wohl nie ein Fan
dieser technischen
Aliendeathcore-Truppe werden.
Denn bei aller musikalischen
Intensität und handwerklichem
Geschick waren für mich die
ersten Alben wie ein nicht
angenehmer ADHS-Trip unter
Dauerstroboskopeinfluss und
künstlich tönendem
Studiogeschnipsel. Das letzte
Album "Ultu Ulla" krankte dafür
an einer "entspannteren"
Herangehensweise mit fett
tönendem Zuckerguss. Du merkst,
die Truppe um Bandkopf Lucas
Mann kann machen, was sie will,
mir will es ums verrecken nicht
gefallen. Aber egal, denn Rings
Of Saturn sind international
bekannt, touren viel und ihr
Erfolg gibt ihnen daher mehr als
Recht. Positiver Aspekt ist,
dass "Gidim" die besten Zutaten
aus beiden Extremen der
vergangenen Alben vermischt
(Songwriting) und mit Abstrichen
sogar einen relativ natürlichen
Drumsound erhalten hat. Wer sich
also zu extremen Shredder-Sounds
mit brutalen Growls hingezogen
fühlt, dem wird hier eine
spacige Wendeltreppe ins Genick
gemeisselt werden. Mir
persönlich ist die Chose aber zu
modern, was Produktion (glasklar
und dicht), Gitarrensounds
(mindestens acht Saiten,
Bass-Synth) und Feeling (kühl
bis roboterhaft) angeht. Dennoch
ein unbestritten ambitioniertes
Werk mit durchdachten
Kompositionen, hohem technischem
Können und einer nicht
verleugbaren Kreativität.
Reinhören. Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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SLOW – VI Dantalion (2
Translucent Purple Vinyl) Code666
Bei Funeral Doom Metal und Drone
ist das so ein Ding. Böse Zungen würden behaupten, es
töne alles nur nach slow-motion Black Metal und die
Abwechslung sei nicht gewährleistet. Und dann kommt Slow
mit einem neuen Album raus und fegt all diese Vorurteile
weg. Aber wer oder was ist Slow überhaupt? Slow ist ein
zwei „Mann“ (Frau & Mann) Projekt aus Belgien, 2007
gründete Déhà die Band und spielte bis 2017 alleine,
dann traf er auf Lore B und erregte die Aufmerksamkeit
des italienischen Labels Code666. Mit VI Dantalion hat
die Band nun 8 Alben veröffentlicht, zwei davon sind
aber Re-recordings bzw. andere Varianten eines bereits
veröffentlichten Albums. Deshalb nun bei diesem hier die
Nummer VI (6). Laut der Band steht der Name Slow
übrigens für „Silence Lives Out/Over Whirlpool“ - ich
lasse hier die Diskussion einfach mal für
Interpretationen offen. Für den Einstieg sorgt
„Descente“, welches uns anfangs mit einer sehr
bedrohlichen Drone-Stimmung begrüsst, das Ganze wird
dabei mit einem nicht weniger bedrohlichen Klavier
unterlegt. Dann schlägt das Album über uns ein und wir
werden mit einem Paukenschlag, lautem Dröhnen und einem
Growl aus den tiefen der Zeit empfangen. Danach geht es
in gewohnter Funeral Doom Manier weiter, obwohl dieser
Song teilweise schon fast Atmospheric Black Metal
Elemente aufweist. Dieses Gefühl werde ich auch bei den
nächsten Liedern nicht los, aber abgesehen davon haben
wir hier klassischen Funeral Doom, wie man ihn von Slow
kennt und schätzt. In der Mitte des Albums wird mit
„Futilité“ noch einmal die volle Black Metal-Schiene
gefahren, bis man dann mit „Lacune“ in ein sehr
orchestrales, symphonisches Stück eintaucht. Generell
ist das Album sehr symphonisch, was man auch am
folgenden Titel „Incendiarie“ stark bemerkt. Am Ende
werden wir von „Elégie“ sehr sanft und ambient aus dem
Album begleitet. Generell ist zu sagen, dass das Album,
obwohl es klar im Funeral Doom verankert ist, es doch
wagt, den Rahmen ein bisschen zu lockern. Es ist sehr
Kraftvoll, symphonisch und mächtig, womit es sich ein
bisschen vom klassischen, kriechenden Funeral Doom
unterscheidet. Simu
Punkte:
7.5 von 10
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ANKHARA – Sinergia Fighter
Records
14 Jahre sind seit dem letzten
Album der Madrider Power Metaller Ankhara vergangen. Das
ist eine sehr lange Zeit. Umso erstaunlicher also, dass
ausser dem Schlagzeuger alles Gründungsmitglieder
rekrutiert werden konnten. Sie zeigen sich auf
"Sinergia" von ihrer besten Seiten und können durchaus
was reissen. Auch wenn die Kompositionen nicht ganz mit
der absoluten Heavy Metal-Spitze mithalten können.
Ankhara bieten aber auf "Sinergia" zwölf ordentlich
arrangierte Lieder, die vor allem durch den spanischen
Gesang eine eigene Atmosphäre kreieren. Das Ganze ist
gut eingespielt und bringt den ein oder anderen Ohrwurm
hervor. Schön auch, dass sich Sänger Bacho Brea meist
zurückhält und nur höchst selten seine Stimmen in
Frequenzen steuert, in denen er nervend klingt.
Allerdings tun sich Ankhara mit den drei
Live-Bonustracks keinen Gefallen. Diese klingen arg
rumpelig und der Sänger oft zwei Spuren daneben. Ist das
die Live-Qualität der Madrider, braucht man sie
definitiv nicht live zu sehen. Aber zum Glück gibt es ja
dieses Album, das das Potenzial der Spanier offenbart.
Schaffen sie es noch, ihre Lieder künftig noch
zwingender zu gestalten, könnte aus der Hobby-Band
durchaus eine Profi-Söldner-Truppe werden. Roger
W.
Punkte:
7.5 von 10
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ELEINE – All Shall Burn (10"
Maxi))
Black Lodge Records/Non Stop Music Nachdem Eleine
letztes Jahr ihr zweites full-length Album «Until the
End» veröffentlicht haben, liefern sie nun eine
(dazugehörende) EP, bestehend aus fünf Tracks. Die EP
kann inhaltlich in drei Teile unterteilt werden – die
ersten beiden Tracks sind neues Material; die Nummer
Drei ist ein Cover von Rammsteins «Mein Herz brennt» und
die letzten beiden Lieder sind Symphonic-Versions.
«Enemies», zu dem auch ein tolles Official Video
veröffentlicht wurde, ist ein düsterer, mystischer sowie
epischer Knaller. Er beginnt mit dumpfen, tiefen
Gitarrenklängen, welche durch die hinzukommenden
symphonischen Einlagen erweitert werden und zu einem
sinnlichen Refrain hinführen, der wiederum von
energiereichen Gitarrenklängen und komplexen Zusätzen
ausgestochen wird. Mit «AllShallBurn» liefern Eleine
einen prächtigen Symphonic Metal Hit! Das mitreissende
Streichermotiv, welches leicht an den «Requem for a
Dream»-Soundtrack erinnert, bildet die Basis für dieses
Masterpiece. Ein Wechselspiel zwischen weiblichem und
männlichem energiereichen Clean-Gesang und Growls, die
an Leaves Eyes erinnern, komplettieren die ansonsten
schon sehr komplizierte Musik. Ich bin sprachlos! Dieser
Hit wird ebenfalls an fünfter Stelle als
Symphonic-Version zugänglich, bei dem dieses Geigenmotiv
nochmals an Gewicht zunimmt. Das Konzept, die
bestehenden Vocals von einer epischen, melancholischen
Symphonie zu umrahmen, erzeugt eine total neue
Atmosphäre und lässt die Komposition Eleines in ein
neues Licht rücken. Dasselbe gilt für die
Symhonic-Verison von «Hell Moon (We Shall Never Die)»,
dessen Originalversion auf dem zuvor genannten
Studioalbum «Until the End» zu finden ist. Soweit
überzeugen die Schweden mit der EP «All Shall Burn». Das
einzige, was nicht hineinpasst, ist die Coverversion von
«Mein Herz Brennt». Sie hinterlässt den Eindruck, als
wolle das Original so ähnlich wie möglich nachgespielt
werden. Es wäre toll gewesen, wenn die
Symphonic-Experten eine Version in ihrem Stil, in ihrer
Interpretation erschaffen hätten, aber eine praktische
Kopie ist meiner Meinung nach wirklich nicht nötig…
Daher zusammengefasst überzeugt vier von fünf. Eine
tolle Ergänzung zu ihrem zweiten full-length Werk, auf
der ein Masterpiece in zwei Versionen (Metal und
Symphonic) nachgetragen wird. Sina
Punkte:
keine Wertung
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SIGNUM REGIS - The Seal Of A New
World CD) Beyond The Storm Productions
Das sechste Signum Regis-Album
beginnt viel versprechend, verliert aber mit zunehmender
Länge an Fahrt und Intensität. Schade, denn was die Band
mit ihrem neuen Sänger in der ersten Hälfte des neuen
Werkes abliefert, hat durchaus Hand und Fuss. Zwar
erfinden sie den Power- und Melodic-Metal nicht neu,
streuen aber ein paar gute Lieder in die Szene. Nicht
mehr und nicht weniger. Zudem bemühen sie sich um
Abwechslung und wechseln das Tempo immer wieder. So gibt
es Stampfer à la „Prisoner’s Elegy“, aber auch
Speed-Nummern à la „Kings Of The Underground“ zu hören.
Der christliche Hintergrund der Band ist zwar
wahrnehmbar, wirkt aber nie aufdringlich. Unter dem
Strich fehlt dem Album aber das gewisse Flair, um über
die volle Länge von 61 Minuten zu überzeugen. Wer
Power-Metal mag, darf trotzdem gerne ein Ohr riskieren.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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FIT FOR AN AUTOPSY - The Sea Of
Tragic Beasts (Gatefold LP) Nuclear Blast/Warner
Moderner Death-Metal, gepaart
mit vertraktem Songwriting, jedoch stets die ungestüme
Power und den satten Groove predigend zu zelebrieren.
Nun, der U.S.-amerikanische Sechser mit drei Klampfisten
machen ordentlich hardcore-mässigen Death-Metal, gepaart
mit beinahe schon kitschigen, melodiösen Ausflüchte in
musikalische Regionen, die New Jersey's Bandhistorie
wohl eher bekannt sein dürfte. Weisst du, was du da
gerade geschrieben hast? Yep, das ist mir bewusst und
ich steh' auch dazu, keine Frage. Hätte auch schreiben
können, dass hier eine walisische Band wohl Pate
gestanden ist. Gefällt's euch besser so? Nun, Hans wie
Heiri, es hat von beiden Bands was dabei, dennoch ist
hier melodiöser Deathcore die Hauptroute auf 'The Sea Of
Tragic Beasts'. 10 Tracks in math-death-core-artiger
Methode prasselt hier auf den Fan nieder, wie ein
Shrapnelgewitter. Schneidender Gitarrensound in
dreifacher Ausführung, mit gar leichten Synth-Klängen
untermalt, gesanglich weidet man zwischen sehr brutalen
Growls und klaren Bandchorgesängen, als Gesamtbandbreite
betrachtet, wohlbemerkt. Der Hardcore-Background ist
nicht wegzudenken, genau aus diesem Aspekt heraus sind
die anderen, musikalischen Zutaten sehr interessant ins
Gesamtkonzept nahtlos eingefügt worden. Trotz der
zelebrierten Vertraktheit, kommen die slammenden,
monotonen und groovenden Elemente nicht zu kurz, auch
die hymnenhaftigen Melodien werden stets wieder
hervorgeholt. Eine satte, sehr klare Produktion und
einem sehr genialen Coverartwork rundet 'The Sea Of
Tragic Beasts' klassisch und hervorragend ab.
Leopold
Punkte:
7.2 von 10
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CALL OF CHARION - Plaguebearer
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Interessant, wie schmal doch der
Grat über die Satansbrücke zwischen Deathcore und
Death-Metal sein kann. Häh? Yep, genau auf dieser
schmalen Gratwanderung befindet sich der alemannische
Vierer auf ihrem Debut 'Plaguebearer'. 11 Tracks, welche
sich wohl aus eben genannten, stilistischen Vorlieben
bedienen, will schreiben Deathcore, Death-Metal, doch
auch mit Elementen aus dem Bereiche des speedigen,
thrashigen, melodisch-deathigen, new-metallischen oder
auch hardcorigen Bereichen formieren Call Of Charion
ihren sägenden, rasenden Death-Metal. Doch auch leicht
grindigen und blastenden Elementen, gepaart mit fiesem
und brutalen Growl, speedigem und vertraktem Riffing,
ohne jedoch die groovenden Parts zu vergessen. Eine sehr
interessante Symbiose aus old-schooligem und modernem
Death-Metal. Das Artwork spricht für sich, zeigt klar
auf, was der/dem geneigten Zuhörer/in erwartet und eine
sehr fette, brutale Produktion schallt und krallt sich
in die Gehörgänge. Ebenfalls ein sehr interessantes
Machwerk und eine Band, die es sich zu verfolgen lohnt.
Leopold
Punkte:
7.1 von 10
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RISE TWAIN - Rise Twain (CD)
InsideOut Music
J.B Beck und Brett William Kull
haben sich hier zusammengetan und zehn Songs
geschrieben. Die breitgefächert ausgefallen sind und
sich nicht eindeutig in eine Sparte einordnen lassen.
"Golden" zum Beispiel hätte perfekt in die Grunge-Ära
gepasst. Dem entgegen steht die leicht bluesige
Pop-Ballade, die glänzt mit sehr gefühlvollem Gesang.
Oder das leicht Prog Rock beeinflusste "Lit Up" erinnert
etwas an ruhigere Yes. Auch sehr schön die
Singer/Songwriter-Nummer "On This Life" eine ruhige
schöne Ballade. Sehr schön die gefühlvoll gespielten
Gitarrensoli von Kull, die in einigen Songs dieses
Albums vorkommen. Mehrheitlich fahren die beiden ein
eher ruhigeres Programm durch die 10 Songs, ist aber
trotzdem spannend und sehr angenehm anzuhören. Viele
zweistimmige Passagen und schöne Gesangsmelodien prägen
diesen Rundling ebenfalls. Es macht Spass, diese Lieder
anzuhören, sie haben alle etwas beruhigendes auf den
Zuhörer. Ich mag Rise Twain und finde, jeder, der es
auch mal etwas ruhiger mag, sollte reinhören in die Welt
der beiden Musiker. Crazy Beat
Punkte:
7.1 von 10
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LOWCASTER - Flames Arise (LP) Ripple Music
Streckenweise klingen die vier Jungs aus San Francisco
dermassen betrübt und melancholisch, dass ich beim
Anhören ihres Zweitlings mehr als einmal an eine
amerikanische Version von (den verblichenen?) Lake Of
Tears denken musste, vor allem auf das eher dem Gothic
Metal zugewandte Frühwerk der Schweden bezogen. Aber
ganz in der Tradition dieses so genannten Post Metal
Dings, was auch immer das darstellen soll, verwursteln
die Kalifornier viele verschiedene Stile und Einflüsse
in ihren Songs, die dann auch dementsprechend
abwechslungsreich daherkommen. Der gemeinsame Nenner,
der dabei von Anfang an Zerfahrenheit und stilistische
Orientierungslosigkeit verhindert, ist die Fähigkeit der
Band, aus Elementen des Doom Rock, Stoner Rock, Heavy
Psych, Alternative Metal und dezent progressiven
Einschüben stimmige Songs zu kreieren, die jeder für
sich eine ganz spezielle Stimmung transportiert. Und
genau darum geht es bei „Flames Arise“ primär, um
Stimmungen und Emotionen rund um die Themen Tragödie,
Verlust und Wiedergeburt. Schwermütiger Stoff also, dem
selbst anfangs kräftig drauflos rockende Tracks wie
„Pilian“ und „Dust“ schlussendlich mit Schwenkern in
atmosphärische Gefilde Tribut zollen. „Flames Arise“ ist
ein Album, das man sich erst mal warmhören muss, denn
erst ab dem dritten oder vierten Durchlauf erschliesst
sich einem die darin innewohnende Schönheit der
verschiedenen Klanglandschaften. Für echte Kenner mit
einem gewissen Anspruch ist somit dieser Rundling ganz
gewiss eine sich lohnende Investition. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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ANACRUSIS - Manic Impressions /
Screams And Whispers (Re-Issue) Metal Blade/Sony
Die Grundlagen und erhältlichen Formate zu den
Wiederveröffentlichungen der ersten beiden
(kultig-okayen) Alben findet ihr in den letztmonatigen
Reviews. Die beiden jetzt vorliegenden Alben "Manic
Impressions" (1991) und "Screams And Whispers" (1993)
zeigen aber den wahren Quantensprung im Schaffen des
progressiven Metal/Thrash-Quartetts aus St. Louis und
überzeugen mit besserer Produktion, geschmeidigerem
Songwriting, Abwechslungsreichtum und massiv
verbessertem Gesang. Unorthodoxe Melodieführungen, ein
prägnanter Bass und viele "twists and turns" untermauern
den Kultstatus der Truppe und verschaffen diesen beiden
Alben zu Recht den Status vergessener Perlen. Aufgemotzt
werden die Re-Issues mit jeweils vier Demos. Kultige,
spannende Scheiben, welche auch nach fast 30 Jahren
durchaus Relevanz enthalten und so manche aktuelle und
gehypte Band mit Leichtigkeit pulverisieren. Reinhören.
Hardy
Punkte:
keine Wertung
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VANDEN PLAS – The Ghost Xperiment - Awakening
(LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb Ich bin und bleibe
der Falsche um eine Vanden Plas-Scheibe zu bewerten.
Auch wenn «The Ghost Xperiment» mit mehr Melodie und
dank der unglaublichen Stimme von Andy Kuntz viel
Emotionen auf die Rillen der CD gepresst wurden. Es ist
nach wie vor das Zusammenspiel zwischen Keyboard (Günter
Werno) und dem filigranen Gitarrenspiel (Stephan Lill),
welches tolle Moment beschert und dank dem
Eröffnungstrack «Cold December Night» an die gute alte
Zeit vom Dream Theater erinnert, als sie noch Melodien
mit technischem Geschick kombinieren konnten. Der
Bombast wird mir aber mit zunehmender Spieldauer einfach
zu viel. Ich will nicht von den Songs erdrückt werden,
weil man mit Tönen, Mauern bilden will. Sondern von den
Klängen mitgerissen werden. Das ist mir ein einfaches
Riff, ein toller Strophen- und Refrain-Part um einiges
lieber, als unzählige Töne, die mir um den Kopf fliegen
und bei denen ich kaum mehr zum Atmen komme. Ja, ihr
lieben Prog-Fans, ich weiss. Dieses Album ist etwas ganz
besonderes und absolut ein Highlight in diesem Bereich.
Aber mir reicht ein Einfamilienhaus. Ich brauche keinen
Wolkenkratzer. Somit bleibe ich bei einer neutralen 7,
die sicherlich für diejenigen, welche den Sound
verstehen, zu wenig sein wird, aber ich brauchte diverse
Anläufe, um nicht von der Soundwand überfahren zu
werden... Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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KELLY CARMICHAEL - Heavy Heart (CD) Dogstreet Records
Kelly Carmichael greift hauptamtlich bei den Doomstern
von Internal Void in die Saiten und stand kurzzeitig
sogar bei Pentagram in Lohn und Brot, zu hören auf dem
Album „Show ‘Em How“ von 2004. Diesen Doom – Hintergrund
hört man diesem Soloalbum gut an, und genau dieser
Umstand macht die Scheibe auch zu einem zweischneidigen
Schwert. Die doomigen oder meinetwegen auch schlicht
melancholischen Nummern sind ganz nett, aber mehr eben
auch nicht. Im Ansatz zwar gut, fehlt ihnen
schlussendlich noch das letzte Quentchen verhängnisvolle
Bosheit um richtig griffig zu wirken. Zudem will des
Meisters Stimme nicht so recht zum düster ausgelegten
Songmaterial passen, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit
zu Ian Anderson auszumachen ist, wobei ihm natürlich der
zynische Biss auf den Stimmbändern fehlt, der den Gesang
des Jethro Tull Fronters so charakteristisch macht. Ganz
anders sieht es hingegen aus, wenn sich der gute Kelly
den Dur – Tonarten widmet und in der zweiten Albumhälfte
vom Doom – zum Classic Rock wechselt. Plötzlich
funktionieren die Arrangements, auch wenn die absolut
spartanische Instrumentierung unverändert bleibt, weil
die Songs am Plus an Melodie sowie lässiger Coolness
ungemein gewinnen. Hier ist Kelly Carmichael eindeutig
zu Hause, und genau darauf sollte er künftig aufbauen.
Dementsprechend ist der finale Titelsong, eine
exemplarische Feel Good – Nummer vor dem Herrn, das
absolute Highlight des Albums. Mehr Titel solchen
Kalibers und Herr Carmichael könnte auch ausserhalb des
Undergrounds zumindest Achtungserfolge feiern, ich würde
es ihm von Herzen gönnen. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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DEAF RAT – Ban The Light (Clear Vinyl LP) AFM Records/Musikvertrieb
Jeder Trend bringt auch irgendwie Vermischungen aus
den unterschiedlichen Musikstilen ans Tageslicht. War
Schweden immer dafür bekannt, dass sie sich nicht, wie
die Amis, aus jedem Stil eine neue Mixtur basteln, geht
Deaf Rat den Weg, dass sie alles, was sie mögen in ihren
Sound integrieren. Da werden Guns'n'Roses mit Pantera
gepaart oder Led Zeppelin mit den Black Veil Brides. Wer
auf solche «Kunststücke» steht, wird «Ban The Light»
unglaublich geil finden. Wer aber der Meinung ist,
Schuster bleib bei deinen Leisten, der sollte mit
Vorsicht bei Deaf Rat rein hören. Das liegt auch am eher
modern ausgerichteten Mix, welcher den Songs noch mehr
Härte verleiht und daher das Grundelement Rock stark
«manipuliert» wird. «Tying You Down» erklärt in Tönen,
wie ich das meine. Auch die Art, wie der Gesang
abgemischt wurde entspricht eher einer klinisch, kalten
Atmosphäre, denn dem, was ein guter Sänger vermitteln
sollte. Nämlich Emotionen. Wie geschrieben wird dieses
Album jüngere HörerInnen schwer begeistern, für einen
wie mich, der mit den Sounds der Achtziger gross
geworden ist, wird Deaf Rat einen schweren Stand haben.
Und ganz klar, das liegt nicht an den Songs, sondern an
den emotionslosen, kalten und eher harten Klängen.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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ANCIENT VVISDOM - Mundus (CD) Argonauta Records
Und ich dachte, das Genre Gothic Rock wäre tot, da
irgendwie alle Acts aus diesem Bereich entweder
aufgegeben oder sich verändert haben und jetzt was
völlig Anderes machen. Ok, gut, Ancient VVisdom (kein
Schreibfehler, die wollen wirklich anstelle des
Buchstaben W zweimal ein V haben) versuchen, in die
Fussstapfen solcher Bands wie den Sisters Of Mercy,
Fields Of The Nephilim, Dreadful Shadows respektive
Zeraphine und anderen zu treten. Gelingt im Prinzip auch
ziemlich gut, der Spirit wird gut rüber gebracht - ich
hatte spontan Bock drauf, beim Anhören der Tracks
Räucherstäbchen anzuzünden. Dennoch, und das muss leider
auch gesagt sein - die ganze Angelegenheit wirkt wie
eine Kopie, ein Schatten dessen, was dieses Genre einst
zu bieten hatte. Da hilft auch die tiefe Sangesstimme
nichts - klingt zwar super, aber eben, es fehlt mir da
an Eigenständigkeit. Vielleicht bin ich auch einfach nur
aus dem Ganzen herausgewachsen, kann auch sein. Anyway,
wer sich zur düster rockenden Fraktion zählt, sollte
Ancient Vvisdom definitiv auf dem Schirm haben.
Beräuchernd! Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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TRIBULATION - Alive & Dead At Södra Teatern (3
LPs) Century
Media/Sony Eine weitere Livescheibe im November,
diesmal von dem schwedischen Vierer namens Tribulation,
verteilt in zwei Akten und präsentiert in 17 Songs.
Verschrieben haben sich Tribulation dem melodiösen,
leicht deathigen Black-Metal. Viel Atmosphäre und
Melodie sind in den Songs enthalten, ja, erinnert mich
etwas an die NWOBHM-Zeiten, vor allem die melodesken
Momenten. Auch der Gesang ist nicht so heftig growlend,
eher tief-heiser shoutend. Es wird nicht heftig
geprügelt, man pflegt den traditionellen, melodiösen
Black-Metal mit speedigen und leicht thrashigen
Einflüssen. Ja, Tribulation klingen dadurch auch nicht
unbedingt so skandinavisch deathig. Teilweise drücken
auch die punkigen Anleihen zu Tage, was dem Gesamtsound
wiederum eine sehr erfrischende Note verabreicht.
Interessant, je länger ich mich da reinhöre, desto mehr
komme ich von dem blackigen Metal weg, irgendwie, und
gelange doch tatsächlich mehr und mehr an die
NWOBHM-Momente ran, wie es beispielsweise Venom in den
Anfangstagen zelebrierte. Ja, auf 'Alive & Dead At Södra
Teatern' lernt man Tribulation von einer sehr
interessanten Liveseite neu kennen und entdecken. Viel
Melodie, viel Groove, viel Metal mit blackigen Anleihen,
sehr hymnenhaft verspielt, lässt dieser Liveerguss zu
einem interessanten, musikalischen Genuss reifen, wie
ein guter Wein. Es ist Black-Metal mit viel Schmackes,
viel NWOBHM und Melodie, sehr eigenständig und
rebellisch. Die Liveproduktion kommt hervorragend rüber
und das Coverartwork zielt in die Avantgarde-Ecke hin,
was, wenn ich mich jetzt ins Sinnieren hinreissen lasse,
ja, dass Tribulation sich ungeniert als
Avantgarde-Black-Metal treffend bezeichnen können.
Entscheidet selbst, ob sich diese musikalische
Darbietung eure Avantarde eröffnen kann. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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MONTE LUNA – Drowners’ Wives (CD) Argonauta Records
Dieses amerikanische Duo (James Clark, Gitarre,
Gesang, Bass und Phil Hook, Drums und FX) nimmt sich die
legitime Freiheit, auf allen Spielwiesen zu wüten, die
ihm gerade genehm erscheinen. So ergibt sich dann die
Tatsache, dass die beiden auf ihrem zweiten Langeisen
noch fast ein bisschen verschwurbelter klingen als auf
ihrem selbstbenannten Debüt von 2017. Je nachdem wie sie
gerade lustig sind, verarbeiten sie in ihren Songs
Elemente aus dem Heavy Psych, dem Stoner Rock und sogar
dem Punk („Night Of Long Fangs“), wobei Doom Rock der
eher wüsteren Sorte stets die Basis bildet. Die vier
Gastmusiker, die den beiden dabei bezüglich Bass,
Gesang, Gitarre und Orgel zusätzlich noch unter die Arme
gegriffen haben, sind wahrscheinlich nicht minder
verantwortlich für die Heterogenität dieser Scheibe. So
weit, so schön. Aber auch so gut? Ich bin in meiner
Meinung zu „Drowners‘ Wifes“ (trotz seiner simplen
Machart extrem geiles, makabres Coverartwork übrigens,
die perfekte Symbiose aus Cover und Albumtitel!) eher
gespalten. Einerseits schafft es die Band immer wieder,
mich mit ihren schweren Riffs und stimmigen, düsteren
Hooklines zu erquicken, vor allem der punktuelle Einsatz
der völlig unaufdringlichen Orgel erweist sich speziell
in der zweiten Albumhälfte als genialer Schachzug.
Andererseits nehmen die Songs aber auch immer wieder
Wendungen, welche ihnen den Drive und auch das ansonsten
recht hohe Energielevel wegnehmen, was dann am Ende des
Tages den ansonsten positiven Gesamteindruck trübt.
Vielleicht sollte die Band ihre Experimentierfreude
etwas überdenken und sich auf ihre Kernkompetenzen
konzentrieren. Alles in allem trotzdem ein absolut nicht
schlechter Output. Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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STORMCHILD – Lightning Never Strikes Twice
(CD) Skol
Records Das zweite Album erst, von einer Band,
die 1979 gegründet wurde. Und ja, wieder eine «New Wave
Of British Heavy Metal»-Truppe. Irgendwo zwischen den
ersten Gehversuchen von Def Leppard und Praying Mantis
ist der Sound von Stormchild einzuordnen. Demzufolge
auch ein «jungfräulicher» Versuch mit viel Elan,
Unbekümmertheit und «Naivität» auf einen Zug
aufzuspringen, der schon lange nicht mehr auf diesen
Gleisen fährt. Ja, die Songs klingen gut, hätte ich
diesen Sound damals gehört (anfangs der Achtziger), wäre
ich begeistert gewesen. Aber wenn ich ehrlich bin, wäre
Stormchild nicht an meinen Helden Heavy Pettin
vorbeigekommen. Mit viel Melodie, Keyboards und Chören
versucht der Fünfer hier noch ein Stück eines Kuchens
abzubekommen, der schon lange gegessen ist. Sorry Jungs,
wenn ihr die Möglichkeit genutzt hättet, den Tracks
einen neueren und frischeren Sound zu verpassen, wer
weiss, was dann aus ihnen geworden wäre? So bleibt ein
gutes, durchaus interessantes Album einer Truppe, die
schnell wieder in der Versenkung verschwinden wird.
Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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DREAMS IN FRAGMENTS - Reflections Of A Nightmare
(CD)
Rockshots Records Gothische Dunkelheit und
altbekannte Elemente des Symphonic Metal verschmelzen zu
einem neuen Werk der Schweizer Gruppe Dreams In
Fragments. Bereits beim ersten Hören werde ich das
Gefühl nicht los, dass da recht viel abgeschaut wurde.
Vergleiche mit den Grossen des Genres wären aber dennoch
fehl am Platz. Ich finde es recht schade, denn diese
Sorte Musik kann so vielfältig ausgebaut werden,
Potential ist hörbar, doch ich erkenne für meinen
Geschmack zu viele Elemente grosser Bands, die halt
bloss adaptiert wurden. Diese scheinen etwas zu
überragen, und ich höre verhältnismässig wenig
Eigenklang oder Innovation. Bei Debütalben ist es aber
so eine Sache, jede junge Band orientiert sich an
anderen, mehr oder weniger. Es geht auch mit ganz
eigenem Klang, aber solch fantastische Debüts sind
selten. Sowohl die gekonnten Growls Gitarristen
Christian Geissmann wie auch die leichten aber dennoch
soliden gesanglichen Fähigkeiten der Frontlady Seraina
Schöpfer verschmelzen zu einem sehr harmonischen Ganzen,
was dem Klang der dieser jungen Band doch etwas sehr
Eigenes verleiht, ja etwas leicht Zauberhaftes. Die
eigene Genrebezeichnung Melodic Dark Metal scheint da
sehr passend. Hört sich gut an, doch etwas mehr Mut,
noch mehr zu wagen, dürfte nicht schaden. Alles in allem
ein sehr angenehmes Album für Symphonic Fans! Mona
Punkte: 6.5 von 10
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DEVIL TO PAY - Forever, Never Or Whenever (CD) Ripple
Music “It’s all about the riffs, man” steht
selbstbewusst in der Facebook – Bandinfo. Ja klar, darum
geht es im Rock und Metal erst mal in erster Linie. Nur
werden mit solchen vollmundigen Sprüchen dann
Erwartungen geweckt, die das nunmehr sechste Album der
Jungs aus Indianapolis nur bedingt erfüllt. Ich habe
zugegebenermassen keine Ahnung wie die anderen Releases
von Devil To Pay klingen, aber von einer Band, die in
der Encyclopaedia Metallum als Sludge/Southern/Heavy
Metal – Truppe vorgestellt wird, hatte ich ehrlich
gesagt etwas anderes erwartet. Statt mit dem freudig
erhofften Power – Rotz sehe ich mich mit gutem aber auch
recht beliebigem Heavy Rock konfrontiert, der vor allem
an seiner Vorhersehbarkeit krankt, obwohl man sich
insbesondere durch rhythmische Variationen um
Überraschungen und Abwechslung bemüht. Aber es ist, wie
es ist, da nützen auch ein geschickt versteckter Reggae
Off-Beat („Tap Dancing On Your Grave“, ich hasse Reggae
eh wie die Pest), bemüht melancholisch-balladeske
Gehversuche (bei „The Cautionary Tale of Yen Sid“ und
„Light Sentence“ ist mir das Gesicht eingeschlafen) und
unorthodoxe Geschichten („The Devil's Barking Up Your
Tree“, „Anti-Gravity Depravity“ und vor allem „37
Trillion“, der Song der irgendwie nie richtig anfangen
will) herzlich wenig. Auf diesem Rundling fehlen mir die
echten Ecken und Kanten, und vor allem auch die
ungezügelte Power, die ich von so einer Band erwartet
hätte. Ganz ehrlich jetzt? „Forever, Never or Whenever“
ist ein Album für Nickelback Fans, die es gerne
zwischendurch auch etwas härter mögen, sorry Jungs.
Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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OF MICE & MEN - Earthandsky (LP) Rise Records
Neuer Stoff aus Kalifornien - leider in meiner Optik ein
kleiner Rückschlag im Vergleich zum Vorgängeralbum, dies
mal so vorneweg. Während ich beim im Februar letzten
Jahres erschienenen Album noch meine Zweifel daran
äusserte, dass die Band zurecht immer ins Metalcoregenre
gesteckt wird, muss ich diesmal zustimmen. Von der
ersten Sekunde an ist es purer Core und leider nicht der
allerbeste, so leid es mir tut. Trotz des notwendigen
Sängerwechsels war ich in Bezug auf diese Gruppierung
sehr zuversichtlich. Mir fehlt so ziemlich Vieles, um
diese Zuversicht bei diesem Silberling
aufrechtzuerhalten. Die Band hat sich leider zu sehr ins
Genre-Klischee bewegt und bei den ersten paar Songs
verliert man schon ein Wenig die Hoffnung. Typisch
Core-ig und fast schon unkreativ wirken die Songs. Umso
erfreulicher ist es, dass es danach eine Art Wandel gibt
und sich das Album dann doch noch sehr interessant
entwickelt, die üblichen, gut überlegten Soli und
Elemente aus anderen Genres, die mir in der Mischung
immer so toll gefallen, treten wieder auf. Mit jedem
weiteren Lied wird es besser und alles entwickelt sich
in eine recht solide Richtung, die Musik in jedem
weiteren Song scheint fast ein wenig gefühlvoller
geschrieben worden zu sein. Mit 44 Minuten haben wir
eine typische Albumlänge, aber vielleicht 70% davon sind
wirklich gut, was sich leider negativ auf meine
Gesamtbewertung auswirkt. Ich muss wegen dem recht
enttäuschenden Einstieg recht Abzug geben, denn es war
recht unnötig für eine Band mit so vielen tollen Ideen.
Alles in allem aber kann ich das Album am Ende doch
empfehlen. Mona
Punkte: 6.5 von 10
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DPERD - Allein (CD) My Kingdom Music
Mit atmosphärischem Dark Wave,
der sich aber als seichter 80iger Synthie-Pop heraus
stellt, wollen Dperd mit ihrem Album "Allein" eine
Duftmarke setzen. Das italienische Duo besteht aus Carlo
Disimone und Valeria Buono. "Alien" lädt dann schon mal
zu einer Zeitreise, in die goldenen 80iger Jahre, ein.
Dieser Song erinnert an die New Wave-Kapellen der
damaligen Zeit. In die Kirche begeben wir uns mit
"Riccordami Di Ribellarmi" und dieser Song könnte auch
von der italienischen Gruppe Matia Bazar stammen. "Non è
Facile" ist ein typischer Popsong, der wie seine
Vorgänger so überhaupt nichts mit Metal am Hut hat! Noch
poppiger wird es mit "Tu Non Sei Normale" und man wähnt
sich schon am Schlagerfestival von San Remo!
Melodramatisch geht es mit der bittersüssen Ballade
"Sveglia" weiter. "L'Ansia D'Esser Vivo" erinnert ein
wenig an The Cure und kann mit seinem Pop-Appeal
aufwarten. Meditativ wird es mit "Come Nel Far West"
weiter und jetzt werden die Grenzen zur Fahrstuhl-Musik
überschritten. "Bipolare" ist eine zarte Ballade, die
leider nicht mehr enden will. Mit dem Cover von Luigi
Tenco's "Un Giorno Dopo L'Altro" findet dieses Album
sein Ende. Nur für Leute interessant, die zwecks
Horizonterweiterung, zu neuen Ufern aufbrechen möchten!
Achtung: Enthält keine Spuren von Heavy Metal!
Roolf
Punkte:
keine Wertung
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CONJURING FATE – Curse Of The Fallen Pure Steel
Records Mit diesem Heavy Metal-Album werde ich
auch nach zwei Wochen Dauerbeschallung nicht richtig
warm. Das liegt einerseits an der etwas dünnen Stimme
von Sänger Tommy Daly, der mir zu oft ein Bisschen umher
„nöhlt“. Die Kompositionen sind an sich gar nicht so
schlecht und rumpeln ordentlich. Aber auch hier fehlt
das gewisse Etwas, um aus der Masse heraus zu stechen.
Es ist alles nett, gut und beschaulich. Unter dem Strich
bleibt aber absolut gar nichts hängen. Das ist schade,
dringt doch der Wille, etwas zu bewirken, mit jeder Note
leise durch. Gegründet wurden Jonjuring Fate 2005 in
Belfast. Seit 2014 nimmt die Band an Fahrt auf. Grosse
Konstante ist dabei neben dem Sänger der Gitarrist Phil
Horner. "Curse Of The Fallen" ist ihr zweites Album.
Bieten Conjuring Fate live eine mitreissende Show, kann
es durchaus sein, dass sie damit die Schwächen im Gesang
und im Songwriting vergessen lassen können. Rein auf CD
reicht mir das Gehörte aber bei weitem nicht. Zumal die
Konkurrenz äusserst stark ist.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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JOHN HARV’S TWISTED MIND – Into The Asylum
(CD)
Metalapolis Records John «Harv» Harbinsons
«Karriere» begann bei Sweet Savage, bei der auch Vivian
Campbell (Def Leppard, Last In Line, ehemals Dio und
Whitesnake) seine ersten Fussabdrücke hinterliess. Mit
Stormzone veröffentlichte John danach sechs Alben und
nun steht sein erstes Soloalbum in den Startlöchern.
Zwölf Musiker unterstützen den Sänger. Das Resultat: Ein
Album, das rockige Metalsongs, oder metallene Rocklieder
ans Tageslicht bringen. Ein gutes Werk, das Fans von
traditionellem Liedgut sicher gefallen könnte. «Coming
Home», «Tyrannosaur», das schnelle «Heart Of Fire» und
«King Of Hearts And Minds» sind Anspieltipps, die aber
nicht darüber hinwegtäuschen können, dass John mit
Stormzone in den letzten Jahren nur einer Minderheit
bekannt war. Daran wird auch diese Soloscheibe nichts
ändern, die sicherlich gute Tracks hat, aber weder die
alten Helden in Bedrängnis bringt, noch für jüngere
Truppen eine Gefahr darstellt. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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SPITEFUEL - Flame To The Night (CD) Black Sunset/MDD
Das ist jetzt irgendwie nicht ganz einfach einzuordnen.
Ich meine, Spitefuel spielen eine Art Heavy Rock, aber
vielfach mit starken melodischen Einschüben. Also
Melodic Heavy Rock? Nun ja, kann man mal so stehen
lassen. Die Songs rocken ab der ersten Minute und
versprühen den Charme einer unbändigen Cabriofahrt über
die Highways. Leider, und das muss halt gesagt sein,
passt der Sänger nicht wirklich zu den Songs. Er gibt
sich Mühe, keine Frage, und er hätte auch ein tolles
Organ, aber es wirkt einfach zu künstlich, zu gezwungen,
wenn er versucht, rauh und kratzig zu singen. Von den,
ähm, naja 'Screams' reden wir besser nicht, die hätte
man auch einfach weglassen können. Generell wirkt der
Sound auf "Flame To The Night", wie wenn man sich nicht
richtig hätte entscheiden können zwischen deftig rocken
und melodisch hin und her pendeln. Diese Inkonstinenz
macht die Scheibe eher mühsam als gut anhörbar. Aber
hey, bildet euch einfach selbst ein Urteil, ich
persönlich kann halt diese Chose nur bedingt empfehlen.
Irritierend! Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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PROFANATICA – Rotting Incarnation Of God
(Clear Vinyl) Season Of
Mist/Irascible Amerikanischer, gottesverachtender
Black Metal. Ungefähr so kann man die Musik der Band
Profanatica zusammenfassen. Das sie jegliche Art von
christlicher Religion nicht unterstützen, hört man
relativ schnell heraus. Man beachte nur schon die
Songtitel auf ihrem neusten Werk „Rotting Incarnation Of
God. Da drauf hört man beispielsweise „Broken Jew“,
„Sacramental Cum“ und „Tithing Cunt“. Ich gebe zu, mein
rebellierendes 15-Jähriges Ich hätte alle Freude an
diesen Titeln gehabt, doch mittlerweile ist dieses
anti-Religion Thema doch ziemlich ausgelutscht. Nur
schon weil die Inhalte grob gesagt bei jedem dritten
Black Metal Album ziemlich die gleichen sind. Aber
kommen wir mal zu der Musik. Die hämmernden Takte des
Schlagzeugers ziehen sich konstant durch jeden Song
hindurch, begleitet von den rauschenden Gitarrenriffen.
Klingt bei den ersten paar Songs noch gut, geht dann
aber durch die Konstante Gleichheit schnell mal auf die
Nerven. Die Gitarre bringt etwas Abwechslung, wenn sie
mal kreischend in einen Song einleitet oder besonders
tief gestimmt gespielt wird. Der Krächzgesang natürlich
nicht zu vergessen, welcher in jedem Song zu hören ist.
Naja, meins ist es definitiv nicht. Wer es gerne monoton
mag ist hier aber am richtigen Platz. Zoé
Punkte: 6.5 von 10
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EXMORTUS – Legions Of The Undead (LP)
M-Theory/Musikvertrieb
Die Ami-Truppe Exmortus hat zu
Halloween eine spezielle Idee verwirklicht. „Legions Of
The Undead“ ist eine EP und enthält neben zwei
Eigenkompositionen auch drei Tracks, die bereits aus
Horrorfilmen bekannt sind und nun im Exmortus-Sound
verwurstet wurden. Schon die Idee ist grundsätzlich cool
und die Auswahl der Songs zeugt von Geschmack. Titel wie
„Beetlejuice“ und „Psycho Theme“ tragen die
Filmklassiker bereits im Namen. Das abschliessende
„Night On Bald Mountain“ taucht sowohl in einigen
Disneyfilmen als auch in der 2000er-Dracula-Verfilmung
von Wes Craven auf. Der Stil der Band passt eigentlich
gut zu den orchestralen Stücken, denn Exmortus halten
sich musikalisch irgendwo zwischen Thrash, Death und
Heavy Metal auf. Kurze Songs mit komplizierten Läufen
und fingerfertigem Saitengeflitze kommt den Jungs also
entgegen. Leider geht bei den drei Versionen jegliche
Form von Horroratmosphäre flöten und es bleibt nicht
viel mehr übrig als technisches Gefiedel. Das fällt vor
allem beim sehr bekannten „Psycho-Theme“ auf. Die
beklemmende Atmosphäre wird hier einfach weggeshreddert.
Horror ohne das dazu passende Feeling ist irgendwie
schräg. Die beiden Neu-Kompositionen sind in sich
stimmig, lassen aber auf einer ansonsten Instrumental
konzipierten Platte keinen echten Flow aufkommen. Einzig
„Swallow Your Soul“ ist ein Banger erster Güte und das
Highlight der EP. „Legions Of The Undead“ ist durchaus
eine witzige Idee, verkommt aber in der Umsetzung echt
zum Witz. Das nicht zuletzt durch das arg kurze
Hörvergnügen, das den Kauf eines physischen Tonträgers
nur für ausgemachte Fans rechtfertigt. Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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DEEZ NUTS – You Got Me Fucked Up Century
Media/Sony Bisher waren die australischen
Hardcore-Hustler Deez Nuts nicht gerade für ihre
Experimentierfreudigkeit bekannt. Im Gegenteil! Wer ein
Album kennt, kennt eigentlich die komplette
Diskographie. Im Klartext heisst das, prollige aber
nicht minder humorvolle Rap-Texte trafen auf markante
Basslines und harte Gitarren. Mit ihrer neuen Platte
„You Got Me Fucked Up“ soll sich das nun ändern.
Tatsache, bereits im Opener „Singalong“ packen die
Australier ungewohnt viel Melodie in den Chorus. Der
Song bewegt sich irgendwo zwischen traditioneller Deez
Nuts-Attitüde und halb garen Pop-Punk-Anleihen, setzt
dabei jedoch keinen der beiden Ansätze überzeugend um.
Wo einst authentische Downtown-Grooves und rebellische
Street-Mentalität den Haudrauf-Act zum festen
Bestandteil der australischen Hardcore-Szene machten,
regiert jetzt ein ermüdender Pseudo-Partysound, der
keinerlei Stimmung, dafür aber mächtig Langeweile
aufkommen lässt. Ein paar ordentliche Krachmacher wie
„You Got Me Fucked Up“ und „On Some Shit“ sind dann doch
noch vorhanden aber grösstenteils wirkt der bemüht
unbeschwerte Sound der Band jedoch absolut deplatziert.
So löblich das Vorhaben, nicht auf der Stelle treten zu
wollen, auch sein mag, mit „You Got Me Fucked Up“ zeigen
die Hardcore-Boys aus Down Under, dass neue Ideen nicht
automatisch für frischen Wind im Genre sorgen. Selbst
eingefleischten Fans der Band dürfte die stilistische
Neuausrichtung nur bedingt gefallen. Statt deftiger
Haudrauf-Hymnen gibt es mittelmässigen Hardcore Punk mit
weichgespültem 08/15-Feeling und erschreckend
unkreativen Lyrics. Oliver H.
Punkte:
5.3 von 10
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ESKIMO CALLBOY – Rehab Century Media/Sony
Eskimo Callboy, die Genre-Könige der Electrocore-Szene,
melden sich nach zwei Jahren voller Shows und
Charterfolgen mit ihrem brandneuen und wieder einmal
mehr überraschenden Album „Rehab“ zurück. Ähnlich wie
beim Vorgänger ist „Rehab“ eine total stilistische
Neuerfindung der Band. Allein der Titel rührt nach
Angaben der Promoabteilung daher, dass es während der
Aufnahmen des Longplayers einige Höhen und Tiefen
gegeben habe, was auch daran gelegen habe, dass es nicht
ganz einfach gewesen sei, eine einheitliche Richtung zu
finden, da die Stärken eines jeden Bandmitgliedes in den
Vordergrund gestellt werden sollte. Leider hört man
diese Inkonstante dem Sound auch an. Da wird in solch
freudiger Weise experimentiert, dass man sich dann doch
fragt, ob weniger nicht mehr gewesen wäre. Mitunter wird
die Richtung auch nicht wirklich klar. Möchte man den
Weg in die wohl erfolgversprechende Seichtheit gehen
„Disbeliever“, mehr Sprechgesang wagen „Nice Boi“ oder
durchaus mit gehörigen Wums „Made By America“ auf sich
aufmerksam machen? Der Funke will einfach nicht
überspringen. Das Feuer früherer Alben wird einfach
nicht entfacht. Schade! Aber als positiver Punkt ist
zumindest festzuhalten, dass Eskimo Callboy etwas
grundsätzlich Anderes probiert haben und der festen
Ansicht sind, sich durch die Konzentration auf „Rehab“
als Menschen und Musiker weiterentwickelt zu haben. Das
ist doch auch schon einmal etwas. Oliver H.
Punkte:
5.0 von 10
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MEAN MACHINE - Rock'n'Roll Up Your Ass Fighter
Records Hehe, irgendwie witzig, wenn man bedenkt,
dass Metallica ursprünglich ihr Debüt "Kill 'em All"
eigentlich "Metal Up Your Ass" nennen wollten -
inklusive Cover mit einem Dolch, welcher aus einem Klo
ragt. Gut, genug Geschichte, es scheint einfach, dass
sich da jemand, ähm, inspirieren lassen hat. Oder
zumindest scheint es so. Mean Machine machen keine
Gefangenen und brettern gleich von Anfang an los.
Irgendwie ein Bastard aus Motörhead, Priest und so
mancher Punk-Combo pfeffern die Spanier Ihre Art der
Rock-Musik direkt in die Fresse des Zuhörers. Wird mit
der Zeit einfach anstrengend, denn wer lässt sich schon
gerne permanent anschreien? Zudem ist das Material trotz
einer Abwechslung und gekonntem Spiel irgendwann einfach
ausgelutscht, das zieht sich mit der Zeit. Nun ja. Wer
auf Motörhead meets Punk steht, der kann sich diese
Scheibe gerne mal anhören. Macht auch Laune. Irgendwie.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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DOUBLE CRUSH SYNDROME - Death To Pop Arising
Empire/Warner Eine weitere Band mit einem
Statement als Albumtitel, jedoch nichts dahinter. Eine
Band wie so viele andere, nicht auffälliger als eine
Platzalterband an einem Festchen in einem
Low-Budget-Film. Keine Konventionen, vom Metal spürt man
wenig bis nichts, auch wenn die Band sich irgendwo
zwischen Metal und Punk sieht. Punk trifft es definitiv
am ehesten. Merkt man auch, wenn man sich mit ein paar
Aussagen der Band zum Album befasst. "Death To Pop",
jedoch scheint da jemand eher wenig Herzlichkeit gegen
Metal (in welchem sich die Band ja sieht) als Pop zu
haben. Weil es eben ein "cooles Statement" ist, sonst
nichts. Nicht gerade sympathiefördernd. Musikalisch
bestenfalls mittelmässig, nichts Überragendes, positiv
anzurechnen gibt's, dass sich die Herrschaften leicht am
Rock der 80er orientiert zu haben scheinen, so könnte
die Mucke vielleicht in einen Teeniefilm passen. So leid
es mir tut, positives kann ich nicht viel zu diesem
Album sagen. Selbst ein namhafter Produzent ist keine
Hilfe, wenn es an der Substanz fehlt. Grundsätzlich kann
ich beobachten, dass die Herren eigentlich etwas von
Musik verstehen, weshalb sie es nicht rüberbringen
können, bleibt mir schleierhaft. An sich spielen sie
ganz angenehm, aber es packt nicht, wirkt sehr
altbekannt, ganz und gar nicht innovativ. Dies muss
selbstverständlich kein Qualitätsmerkmal sein, ist es
aber in diesem konkreten Fall. Die Vocals wirken etwas
leidenschaftslos und so zieht sich das Album dahin. Von
mir gibt es keine Kaufempfehlung. Mona
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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