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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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FATES WARNING - Long Day Good Night (2
LPs Gatefold) Metal Blade/Sony Wenn der ganze
Corona-Schrecken überhaupt einen Sinn abwirft, dann
höchstens den, dass die Szene aus Mangel an Konzerten
mit einen Kreativ-Schub im Studio reagiert. Das
allerdings besitzt den schwanzbeissenden Haken, dass
dafür finanzielle Mittel nötig sind, die aber zunehmend
fehlen. Nichtsdestotrotz und ob nun, getrieben durch
Corona oder nicht, neue Musik entsteht, erfreut den
geneigten Fan sowieso. So gesehen wird die Bilanz des
hoffentlich bald endenden Jahres 2020 letztlich sogar
noch besser ausfallen als gedacht. Ihren Beitrag dazu
leisten erfreulicherweise auch die Kult-Progger Fates
Warning, die vier Jahre nach der Top-Scheibe «Theories
Of Flight» ihr mittlerweile dreizehntes Masterpiece raus
hauen. Gitarrist Jim Matheos und Frontmann Ray Alder
nahmen mitte 2019, nach der gemeinsamen Tour mit
Queensrÿche, die enge Zusammenarbeit beim Songwriting
wieder miteinander auf. Das jetzt vorliegende Resultat
entstand nach harter Arbeit, respektive dem ständigen
Abwägen, ob der jeweilige Song was taugt oder nicht.
Insgesamt ist womöglich das bisher variabelste, sprich
verspielteste Album entstanden, das stilistisch
verschiedene Bereiche im eigenen Universum abdeckt. Man
wollte bewusst, dass sich nicht alles gleich anhört.
Deshalb erfreuen einen die bekannten Power-Songs wie der
Opener «Destination Onward» oder ein Double-Bass Drum
Gewitter der Marke «Shuttered World», umrahmt von Ray
Alders kräftigem Gesang. Der Beginn von «Alone We Walk»
wird jedoch durch cleanen Gesang veredelt, wo sich Ray
verblüffend ähnlich wie Pop-Sänger Seal anhört, ehe sich
nachher ein Groove-Monster erster Güte auftürmt.
Halbballadesk zeigt sich anschliessend das
wunderbare «Now Comes The Rain», wo Fates Warning unter
Hinzunahme von kongenialen Backing Vocals eindrücklich
beweisen, wieviel Gefühl man in vergleichsweise kurze
4:15 Minuten rein packen kann. Nicht weniger Gänsehaut
erzeugt das initial ruhige «The Way Home», wo Ray einmal
mehr brilliert, bevor das proggige Element wieder die
Oberhand ergreift und keine Gefangenen macht. Akustische
Gitarren und Streicher-Arrangements (!) verwandeln
«Under The Sun» ergreifend in eine der besten Balladen,
die je an mein Gehör drang. Ganz zu schweigen vom
fluffig startenden «Begin Again», bevor einen die
nachfolgende Groove-Dampfwalze regelrecht platt macht!
Allerspätestens hier weiss der Kenner zudem die wiederum
knackige Produktion zu schätzen. Selbst vor etwas
Electronica (!) und Xylophon-Klängen (!!) schrecken die
Amis, wie bei «When Snow Falls», nicht zurück und wo man
den Schnee im Geiste wirklich rieseln sieht. Das kurze
und knackige «Glass Houses» legt schliesslich den roten
Teppich für den über elfminütigen Rausschmeisser «The
Longest Shadow Of The Day» aus, wo sich unter anderem
Armored Saint Bassist Joey Vera jazzig in Szene setzen
darf und sich auch Jim Matheos keine Blösse gibt, ehe
der Prog-Part einsetzt und Fates Warning damit einmal
mehr eindrucksvoll unterstreichen, wie geil erstens
«Long Day Good Night» in der Tat geworden ist und
zweitens welche nach wie vor begnadete Band hier am Werk
ist! Ein Jammer zudem, dass es noch lange dauern wird
bis..., ach lassen wir das. Rockslave
Punkte: 10 von 10
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HEAVY PETTIN – Best Of (CD) Burn Out
Wreckords/Cherry Red
Was soll ich noch gross über
meine schottischen Helden sagen? Dass sie die absolut
unterbewertetste Band auf diesem Planeten ist? Dass ich
nie verstanden habe, wieso die Jungs zusammen mit Def
Leppard nicht den gleichen, immensen Erfolg feiern
konnten? Aber was soll das Jammern? Man überlässt eben
lieber Metal-Clowns wie Sabbaton oder Powerwolf die
grossen Bühnen, statt einer Truppe, welche Lieder mit
Hingabe schreibt und Talent für tolle Songstrukturen
hat. Wer sich bis anhin nicht mit den beiden 12 von 10
Punkte-Alben «Lettin Loose» und «Rock Ain’t Dead»
beschäftigte, kann sich einen Zusammenschnitt auf dieser
«Best Of» anhören. Ergänzt mit Songs des nicht
schlechten, aber halt nur 10 von 10 Punkte-Werk «Big
Bang». Herausragend neben der Gitarrenarbeit von Gordon
Bonnar und Punky Mendoza ist es die kräftige Stimme von
Steve «Hamie» Hayman, welcher den Alben den Stempel
aufdruckt. Ob dies bei einer eher rockigen,
melodischeren Nummer wie «Born To Burn» ist, dem
schädelspaltenden «Hell Is Beautiful» (was für eine
Gitarrenarbeit!), dem aggressiven «Northwinds» (was für
knochenbrechende Schreie), dem «Runaway» (Bon Jovi)
affinen «Love Times Love», dem sanft beginnenden und
dann Arsch tretenden « Devil In Her Eyes», dem Überhit
«Don’t Call It Love» (den Track haben Def Leppard nie
geschrieben), dem verruchten und viele Sleaze-Band
inspirierenden «Throw A Party» und dem Klassiker «Rock
Me», für diese Songs hätten anderen Bands gemordet.
Heavy Pettin gehört nach wie vor zu meinen absoluten
Top-Lieblingstruppen (was, das liest man nicht aus
diesen Zeilen???) und jede einzelne Platte gehört in
jede gut sortierte Sammlung. Punkt, aus, Amen. Das war
das Wort zum Sonntag! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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AUÐN – Vökudraumsins Fangi (2 Silver Vinyl)
Season of Mist/Irascible Auðn feiern dieses Jahr
ihr zehnjähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass bringen uns
die sechs Isländer ihr drittes Studioalbum. Ich freue
mich sehr über diesen Release, da die Band für mich
immer für absolute Qualität steht. Sowohl das
Self-titled Album von 2014 als auch das «Farvegir
Fyrndar» von 2017 sind zwei Hämmer, die es im Bereich
des Atmospheric/BM noch zu toppen gilt. Ich bin
gespannt, wie sich das neue Album in diese Diskographie
einreiht. «Einn Um Alla Tið» beginnt mit einem
wunderschönen Gitarren-Intro und bläst einen direkt
anschliessend mit einer Wucht aus stimme und Drums weg.
Der Song wechselt von da an permanent zwischen schnellen
und langsamen Passagen und bleibt dabei immer schön
melodisch. «Eldborg» beginnt mit kurzem Schlagzeug-Solo
und fährt mit fetten Riffs weiter, bis die Stimme dazu
stösst und das Tempo wieder angezogen wird. Wie der
erste Track beginnt auch «Birtan Hugann Brennir» mit
einem Gitarren Intro, bevor weiter Instrumente
einstimmen. Dieser Song ist unglaublich schwer und tief
und schleppt sich dröhnend dahin. Auch wenn es etwas
schneller wird, ist bald wieder ein ruhiger Abschnitt
da, um das Ganze abzulösen. Gegen Ende hören wir noch
einige starke Riffs. Auch «Verður Von Að Bráð» hat eine
tolle Melodie und bringt dabei noch eine unglaubliche
Kraft mit, die einen wahrlich in den Bann zieht.
«Drepsótt» übernimmt diese Energie und nimmt einem
weiter in die Tiefe dieses Albums mit. Hier sind es vor
allem die Vocals, die so emotional klingen, dass man es
auf der ganzen Haut spüren kann. «Næðir» bringt uns
wieder auf die Schiene der epischen Intros, hier
begleiten uns eine Gitarre und ein Schlagzeug ruhig und
hallend durch den Song, während immer mehr Instrumente
und Facetten dazu kommen. Im weiteren Verlauf wird es
wieder etwas härter, was nahezu perfekt in «Horfin Mér»
übergeht, der hart startet und danach langsam wieder
schwerer und melodischer wird. Tempo gewinnen wir dafür
bei «Á Himin Stara», welcher sehr Schnell gespielt ist
und eine schönen Kontrast mit den langsameren Vocals
bildet. Wir bewegen uns auf das Ende zu und «Ljóstýra»
bringt hierzu eine wunderbare Melancholie ins Spiel,
welche durch die klagende Stimme noch untermalt wird.
Den Abschluss macht der Titeltrack «Vökudraumsins
Fangi», welcher auch direkt mein Lieblingssong des
Albums markiert. Der Anfang ist traumhaft melodiös und
steigert sich immer weiter, bis in der letzten Minute
alles gespielt wird, was gerade zu finden war und das
immer noch mit einer Stimmung, dass man das Album gleich
nochmal von vorne hört. Auðn haben mich hier mehr als
nur überzeugt, dass sie es noch drauf haben und ihr
einzigartiger Sound noch lange bestehen wird. Simu
Punkte:
10 von 10
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MACABRE - Carnival Of Killers (Gatefold LP)
Nuclear Blast/Warner Gibt's Comedy-Death-Metal?
Wenn nicht, dann haben ganz sicher Macabre, die
US-Amerikaner aus Downer Groves, Illinois, geschaffen,
denn mit dem sechsten full-lenght Release namens
'Carnival Of Killers' mischen Macabre wohl jede
Stilrichtung in den Death-Metal rein, was es nur zu
holen gilt und gibt. Seit 1985 treiben sie ihr
macabrisches Unwesen im Death-Metal-Sektor und lassen
sehr wohl mit Emotionen als auch unmöglichen
Möglichkeiten spielen. Kann Meshuggah, Opeth oder gar
Intercepting Pattern extrem sein? Nein, denn Macabre
sind wohl die einzige Combo, die womöglich Volksmusik
mit Death-Metal gekonnt verbinden können und alle
Metalheads genüsslich das Haupt schütteln. Und was auch
noch irgendwie schräg goil ist, da wird in wahrster
Freude und Lockerheit einfach Metal gezockt. Da wird im
Stile von Steve Vai soliert und metalisiert, da wird im
Stile von Bumblefoot, Mathias IA Ekhlund gezockt und
gerifft, dass es einem einfach zu einer wahren Freude
verkommt. Comic meets Death-Metal, wie seinerzeit mit
Spastic Ink und dem comic-technology Progressive-Metal.
Der Tieftönter verkommt zu einer Leadgitarre, zeitweise
wohl bemerkt. Der Gesang tänzelt zwischen Klargesang und
eben den Growls hin und her, wie ein Pendulum. Da wird
kräftig ausgeschlagen, das überlebt keine Standuhr der
Welt. Die Drumpatterns sind fernab von der Normalität,
ja, ausserirdisch, galaktisch, wie die
progressiv-abstrakten Songideen von Devin Townsend. Mal
blastend, mal double-bass-mässig, jedoch nie in einem
geraden Rhythmus, alles gekonnt und virtuos versetzt.
Und erst das Cover-Artwork, sowas von ulkig und eben wie
die Faust auf's Auge passend zum musikalisch
Dargebotenen. Da wird eben auch das Country-like,
welches gezeichnet auf's Coverartwork, plötzlich eine
musikalische Wahrheit auf 'Carnival Of Killers'. Die
Produktion ist perfekt getimed und getaktet, druckvoll,
klar und lässt die hochstehende Qualität des
Songwritings freien Lauf. Zieht euch die Scheibe rein,
das ist Muppet Show auf Death-Metal. Kann Death-Metal
witzig sein? Yep, aber nur im macabrischen Style,
hellyeah! Anspieltipps alle 16 Tracks, selbst die
Interludes, Intermezzi und einfach alles, was auf diesem
edlen, kultigen und kurligen Scheibchen Platz gefunden
hat. 'Joe Ball Was His Name', 'Tea Cakes', 'Them Dry
Bones', 'Slaughterhouse', und ich könnte weiter
aufzählen, bis alle Songs hier stehen. Reinziehen, aber
alle, hellyeah! Leopold
Punkte:
10 von 10
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GARMARNA – Förbundet (LP) Season Of
Mist/Irascible Gänsehaut, pure Gänsehaut!!! So
einfach kann man das neuste Werk der schwedischen Folk –
Rock Band beschreiben. «Förbundet» ist mittlerweile das
siebte Album und wer Garmarna kennt weiss, auf was er
sich gefasst machen kann, denn die Musiker bleiben ihrer
Genialität treu. Düstere Takte erklingen aus den Boxen,
begleitet von melancholischen Klängen. Mystische
Zwischenparts dürfen natürlich auch nicht fehlen und
ganz wichtig: die weiche Stimme der Sängerin Emma
Härdelin, welche die ganze Musikatmosphäre erhellt und
alles miteinander verbindet. Was Garmarna jedoch noch
mehr aus der Menge heraushebt ist, dass sich ihre
Instrumentenwahl nicht bloss auf die `klassischen` Folk
Instrumente begrenzt. Sie verstehen sich besonders
darauf, dezent eingefügte elektrische Parts einzusetzen
um dem Ganzen einen noch viel tieferen Effekt zu
verleihen. Auf knapp 42 Minuten erstreckt sich die Musik
von «Förbundet», wie ein gluckernder Bach schlängeln
sich die Töne zu den Hörer und bereiten ein
geräuschintensives Abenteuer. Ein besonderes Highlight
ist der Song «Två Sistrar», denn hier hört man
zusätzlich zu der Stimme von Emma noch Maria Franz
(Heilung). Gleich zwei Frauen, welche ihren Gesang mit
solch einem Können beherrschen, kreieren einen absolut
magischen Sound. Ihre Stimmen umtanzen einander und
fügen sich zu einer Mischung welchen den Hörer zugleich
warm und kalt den Rücken runter laufen. Hammer! Eins
muss man den Künstlern ja lassen, langweilig wird es
definitiv nie. Umso ruhiger die Lieder sind, desto
berührender werden sie und fahren so richtig unter die
Haut. Bei den schnelleren Stücken fasziniert die
gekonnte Aussprache, welche an sich schon so melodiös
und doch so komplex wie ein Zungenbrecher ist. Und dann
kommen auch noch die Instrumentals, die die Hörer mit
ihrer simplen Diversität komplett vom Hocker hauen. Also
meine CD ist bereits bestellt… Zoé
Punkte:
10 von 10
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DÉLUGE – Ægo Templo (2 LPs) Metal Blade/Sony
Der französische Underground hat einiges an guten,
aber auch einiges an unglaublich schlechten Bands zu
bieten. In welche spalte sich diese sechsköpfige Gruppe
hier begibt, weiss ich noch nicht genau, ich bin nämlich
auf irgend eine weise um diese 2013 gegründete band
komplett herumgekommen. Der mix Black Metal / Post
Hardcore verspricht auf jeden fall schon eine
interessante Stimmung auf dem dritten Album der Band.
Das Album beginnt mit «Soufre», der erst mit Regen und
Wellen anfängt und danach eine wunderschönen Post –
Black-Sound hervor bringt, der mich direkt an Bands wie
Harakiri For The Sky oder Underlig erinnert. Dies
gepaart mit den französischen halb Growl, halb Clean
Voice Vocals ergibt eine traumhafte Mischung. Gegen Ende
des Song gibt es wieder eine ruhigere Passage mit
Wellen-Begleitung, worauf er weiter in «Opprobe»
übergeht. Dieser ist etwas aggressiver und schneller,
verliert aber dank den Vocals nichts an der Stimmung.
Diese Stimmung ist auch in «Abysses» zu spüren, hier
starten wir erneut mit Wellen, welche in langsam
anschwellende Musik übergehen und in sehr emotionalem,
schwerem Sound münden. Ein schönes Intervall ist
«Fratres», eine Mischung zwischen Ambient Noise und
Drone mit leisem Schlagzeug am Ende. Dieses dient zum
fliessenden Übergang zu «Gloire Au Silence», eine extrem
kraftvoller Track, der von der Macht, die er ausstrahlt,
schon fast an The Great Old Ones erinnert. Wir sind in
der Mitte des Albums angelangt und somit beim Titeltrack
«Ægo Templo», hier beginnen wir mit Glockenschlägen,
begleitet von einer einzelnen Gitarre und münden erneut
in dem schnellen, mächtigen Sound des vorherigen Songs.
Gegen Ende wird es jedoch wieder langsam, schwer und
nachdenklich. «Baine» hat einen gesungenen Anfang und
geht danach so nachdenklich wie das vordere Lied weiter.
Gegen Mitte wird noch etwas mit den verschiedenen
Song-Ebenen experimentiert, was eine interessante
Abwechslung bringt. «Digue» wiederum beinhaltet einen
tollen Mix zwischen Wellenrauschen, schnellem, langsamem
und fast schon akustischem Sound. auf das Ende zu kommt
«Béryl», der wie schon einige zuvor mit der Brandung und
Gitarren startet, nur geht der Wechsel danach in eine
sehr rohe und harte Richtung, bleibt aber im langsameren
Bereich. Das Schlusslicht ist «Vers», hier werden alle
Emotionen hervorgeholt, der Song ist melodisch, ruhig
und gleichzeitig aufwühlend. Er bringt ein Schönes Ende
zu dem Bann, in dem man seit Track 1 gefangen ist.
Dieses Album saugt einen ein und lässt nicht mehr los,
das Ding ist Liebe auf den ersten Blick, wie konnte ich
bisher nur um diese Band herumkommen. Simu
Punkte:
10 von 10
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SCARDUST - Strangers (LP) M-Theory
Audio/Musikvertrieb Reden wir doch zuerst etwas
über Frontfrau Noa Gruman, die meiner Meinung nach eine
der vielseitigsten Stimmen des Pop, Rock, Metal und
Klassik hat. Dazu prägt ihr Chor Hellscore das ganze
Album. Sie hat in Jerusalem Musik studiert, war
Sopranistin bei den Isreaeli Opera Philharmonikern. Sie
beherrscht die tiefen Growls genauso wie klare, kräftige
Gesänge. Dazu ist sie noch Dozentin für Gesang an der
Musikakademie Bayern. Und eben Chorleiterin von
Hellscore. Eine gewaltige Powerfrau also. Musikalisch
würde ich sagen spielen die Israelis Progmetal, lassen
sich aber so leicht nicht in eine Schublade zwängen. Wir
hören klassische Elemente, barocke Melodien,
symphonische Arrangements, all das kontrastiert mit
astreinem Heavy Metal und Anleihen an Groove Metal,
Musical und sogar Jazz. Getoppt wird diese bunte
Mischung von der stimmlichen Vielfalt, die bisher vor
allem von der Stimme von Noa Gruman getragen wird. Hört
euch mal den Opener "Overture For The Estranget" an.
Dies ist ein unglaublicher Song, Hab lange nicht mehr so
was Geniales gehört. Soviel Power und Gefühl in einem,
dazu die auf höchstem Niveau gespielte Musik, die Chöre
und der Gesang, die vielen Breaks und Stimmungswechsel,
einfach unglaublich. Auch die erste Single-Auskopplung
"Tanibus II" überrascht mit rasanten Schlagzeug- und
Bass-Akzenten bevor dann gewaltige Chöre das Ganze
übernehmen, einfach grandios und über all dem thront
Grumans Stimme, besser geht’s nicht mehr.
Mittelalterliche Töne schlägt man dann mit "Concrete
Gages" an, wobei man diesen Song souverän in den
Metal-Bereich transferiert, mit wilden Drum-Breaks und
wieder der variablen Stimme von Noa und einem gewaltigen
Chor. Mit "Mist" haben die begnadeten Musiker auch eine
sehr gefühlvolle Ballade auf dem Album, der man sich
nicht entziehen kann. Phuu, also ich bin hin und weg von
"Strangers". So was Geiles sollte sich kein Prog-Fan
entgehen lassen. Was die Israelis hier vom Stapel
lassen, ist Musik und Songs auf allerhöchstem Niveau.
Grosses Kompliment an Frontfrau Noa Gruman und ihre
Musiker. Crazy Beat
Punkte:
9.9 von 10
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CONTRARIAN - Only Time Will Tell (CD)
Willowtip Records 'Only Time Will Tell' ist der
vierte Streich der US-Amerikaner Contrarian aus New
York, welche 8 Tracks im sehr gepflegten,
progressiv-technischen Bereich zelebrieren, à la Cynic,
Atheist, Obscura, Death und Pestilence, seit 2014, um
einige vage Anhaltspunkte geben zu dürfen. Doch sind die
8 Songs weitaus nicht so einfach diesen genannten Bands
zu zuordnen, denn Contrarian sind weitaus mehr, denn die
Virtuosiät zieht sich wie ein roter Faden durch 'Only
Time Will Tell' und eröffnet so manch unerwartete
Songidee, welche perfekt ins Songwriting implementiert
worden ist. Ja, teils fusionartige Elemente kombiniert
mit ultraschnellem, vertrakten Porgressiv-Death as it's
best. Ein weiteres Highlight der Novemberausgabe von
Metal Factory, hellyeah. Sehr virtuoses und exzellentes
Gitarrenhandwerk, vom Riffing wie auch Soloing. Die
Riffs sind eine Kombiniation aus thrashigen,
fusionierenden und deathigen Akkorden, die Soli
melodiös, technisch einwandfrei und zu vollem Genuss
einladend. Der Tieftöner bewegt sich gekonnt groovend
zwischen Walkingbass und Soli, ebenfalls grandios. Die
Drums pattern sich ebenfalls sehr vertrakt und dennoch
stets groovend, mal blastend, oft double-bass-mässig,
dann wieder mal tänzelnd durch die Songstrukturen. Die
Vocals sind im gutturalen, jedoch verständlichen Bereich
gelegen. Ein gelungenes, ahnengalerientendierendes
Artwork sowie eine hervorragende Produktion runden
diesen musikalischen Genuss ab. Anspieltipps wären da
'In A Blink Of An Eye', 'The Mega Metropolis', 'Scarlet
Babylon' und 'Your Days Are Numbered' und wenn wir schon
dabei sind, es sind alle 8 Songs Anspieltipps.
Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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NUCLEAR - Murder Of Crows (Digipack) Black
Lodge Records Arica und Santiago in Chile sei
Dank, denn dies sind die Homeplaces der Members von
Nuclear, eine seit 2003 unter Nuclear fungierenden,
goilen Thrash-Combo, welche eigentlich seit 1995 bis
2001 aktiv war, jedoch unter dem Namen Escoria. Aber was
die Jungs auf dem fünften Longplayer namens 'Murder Of
Crows' abliefern, ist einfach arschgoiler Thrash-Metal,
kompromisslos, auf 11 Tracks sauber verteilt. Selten so
ein erfrischender Thrash gehört in den letzten Monaten,
heilige Scheisse. Da wird nahe an Korzus, meinen
brasilianischen Göttern in Sachen Thrash,
aufgeschlossen. Da wird, wie bei Korzus auch, sehr
bewusst geknüppelt, immer stets mit dem nötigen Groove
kombiniert. So ist halt auch der Vergleich zu Korzus,
Sepultura, Ratos de Porão nicht weit, aber Nuclear
machen alles sehr gekonnt und abgezockt. Einfach
erfrischender Thrash-Metal voll in die Fritte.
Durchdachtes Songwriting, eine sackstarke, druckvolle
Produktion, ein sehr interessantes Coverartwork und 11
Tracks voller thrashigen Gene, die einfach auf die Meute
losgelassen werden soll und möchte. So lasset es
geschehen. Messerscharfes Riffing, intelligentes
Songwriting, hervorragende Soli, ein treibender, klarer,
reiner Tieftöner mit solodesken Anflügen, treibende,
double-bass-artige Thrash-Patterns, welche mal
schleppend, mal beinahe blastend, jedoch immer volles
Röähr nach vorne. Die Vocals im extremen Shouting und
Screaming beheimatet, nahe am gutturalen Gesang, stets
verständlich und doch sehr bösartig. Ja, da passt wohl
wieder mal alles, gell? Yep, da passt alles, vor allem
bei Songs wie 'Pitchblack', 'Murder Of Crows', 'Friendly
Sociopath', 'Abusados', 'Misery Inc.' und 'Useless To
Mankind', ... hoppela, jetzt könnte ich wahrlich noch
alle Songs aufzählen. Hoffe einfach, dass dieses geniale
Scheibchen namens 'Murder Of Crows' nicht einfach in der
Masse untergeht, denn Nuclear aus Chile haben hiermit
eine ganz goile Thrash-Bombe gesetzt, hellyeah!
Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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EVILDEAD – United States Of Anarchy (LP)
Steamhammer/Musikvertrieb
Ja, auf diese Veröffentlichung habe ich mit Spannung
gewartet. Gegründet wurde die Truppe von Juan Garcia
(Agent Steel) und Mel Sanchez (Abattoir). Mit den beiden
Alben «Annihilation Of Civilization» und «The
Underworld» definierten sie die zweite Welle des
amerikanischen Thrash Metal nicht neu, aber überzeugten
mit einer spannenden Mischung aus Testament (technische
Finessen), Exodus (Härte) und Death Angel
(Verspieltheit). Was sich bei den ersten beiden Werken
zum ureigenen EvilDead-Sound entwickelte, findet seine
Weiterführung auf «United States Of Anarchy». Wie auch
das «Bandmaskottchen», der alte Mann mit seinem
Glasauge. EvilDead ist sich nicht zu schade, Gang-Shouts
in ihre Songs («Greenhouse») einzubauen. Nach wie vor
sind es aber die Gitarren, welche melodisch solieren und
auch ultrabrutal riffen. Es sind diese unberechenbaren
Momente, wie der Start von «No Difference», den man eher
bei einer swingenden Jazz-Band erwartet, als von
EvilDead. Ob eher Mid Tempo oder Speed vom feinsten, die
Amis fühlen sich bei allen «Geschwindigkeiten» wohl und
zelebrieren ein Thrash-Feuerwerk, das Freude macht. Als
wäre die Zeit stehen geblieben, das letzte Studiowerk
stammte aus dem Jahr 1991, feuert «United States Of
Anarchy» aus allen Rohren («A.O.P. War Dance»). Das
Warten hat ein Ende und hat sich gelohnt. Mit diesem
Werk greifen Juan, Albert Gonzales (g), Rob Alaniz (d),
Karlos Medina (b) und der zurückgekehrte Originalsänger
Phil Flores (ehemals Abattoir) nach den Sternen und
erheben den Anspruch auf das Thrash-Album 2020! Dazu
reicht alleine «Seed Of Doubt». Tinu
Punkte: 9.5 von 10
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SURMA – The Light Within (LP) Metal
Blade/Sony
Surma wurde vor zwei Jahren unter Gitarrist Heri
Joensen (Tyr) und Sängerin Viktorie Surmøvá, die beide
in Bohemian Metal Repsody zu hören sind, gegründet und
mit «The Light Within» wird das Debut-Album der
Symphonic Metal Band vorgestellt. «The Light Within»
soll dem Zuhörer Hoffnung und Optimismus verleihen, egal
in welcher Situation man sich auch befindet. Und dies
wird mit wundervollen Melodien, epischen orchestralen
Klangbetten, harten Riffs und powerreichen Chören
erreicht. Surma produzieren Klänge, die auf der einen
Seite das Herz berühren, auf der anderen Seite Energie
und Power verleihen. Die schönen Refrains, welche
grundsätzlich von Chören begleitet sind und daher
energetisch und ergreifend wirken, sind in kompakten
Arrangements eingebettet. Kompakt ist das Stichwort – in
den relativ kurzen Liedern ist alles auf das kleinste
Detail durchdacht und viele unterschiedliche
Stilelemente ineinander vereint. Damit ist jedes Lied
für sich ein Abenteuer aus Stimmungs- und Tempowechseln,
einzigartigen orchestralen Arrangements und komplexen
Melodieverläufen. Es wird zwischen düsteren, schweren
und hellen, melodischen Parts geswitcht, womit eine
spannende Dynamik erzeugt wird. Melodische, ausgefallene
Gitarrensoli verleihen den komplexen Bridges neue
Seiten. Jeder Track soll eine andere Emotion verkörpern,
wodurch sich die Lieder in ihrer Wirkung voneinander
unterscheiden, ohne den Zusammenhang im Album zu
verlieren. Das Album wird mit dem epischen orchestralen
Intro «Rendition» eingeleitet, welches stark an Hans
Zimmer erinnert. Mit «Like the River Flows» (mein
Favorit) sticht in seiner Dynamik heraus. Regelmässig
wird die Sängerin mit ihrer sinnlichen, schönen Stimme
mit Growl-Einlagen ergänzt, was der Musik abermals eine
eigene Wirkung verleiht. Die schöne, emotionale Ballade
«Desire» hat die Sängerin Viktorie mit fünfzehn Jahren
komponiert. Es lohnt sich einfach nicht, jedes einzelne
Lied zu beschreiben, da keine Worte der erzeugten
Wirkung und musikalischen Genialität gerecht werden
können. Die schönen, hellen Melodien und die Dominanz
der symphonischen Elemente könnten für manche etwas zu
kitschig sein, wobei dieser Eindruck durch die harten,
dumpfen Einlagen wahrscheinlich eingedämmt würde. «The
Light Within» ist ohne Zweifel für die Epic Symphonic
Metal Ecke ein neues Must-Have-Album. Sina
Punkte: 9.5 von 10
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MOLASSESS - Through The Hollow (2 CDs)
Season Of Mist/Irascible Das Album des Monats
liefern Molassess mit ihrem Debüt "Through The Hollow"
ab. Molassess geht natürlich ein Legendenstatus voraus,
da mit der Sängerin Farida Lemouchi, die Schwester des
verstorbenen Bandkopf Selim Lemouchi von The Devil's
Blood, an Bord ist und fast die komplette ehemalige Band
von The Devil's Blood die Instrumente bedient. Der
Titeltrack "Through The Hollow" eröffnet dieses Album
und man tappt im Dunkeln, was da alles kommen könnte!
Nach einer kurzen Aufwärmphase, entwickelt sich dieser
Song zu einem genialen Rocksong, der eine gewisse
Ähnlichkeit zum letzten Album von Dool aufweist. Die
Stimme von Farida Lemouchi verfügt aber schon über etwas
ganz Einzigartiges. Mystisch wird der Kelch an "Get Out
From Under" weiter gereicht, und die Kombination von
ausdrucksstarkem Gesang und der Genialität der Musiker
ist sehr beeindruckend. Auch wenn dieser Sound nicht
sehr viel mit Metal am Hut hat, so versprüht er doch
seinen Reiz! Wie bei einer Jam-Session spielen sich die
Musiker ins Nirvana. Beschwingt und leicht wie eine
Feder, tänzelt sich "Formless Hands" in die Gehörgänge
und Farida klingt wie eine Barsängerin. Der Sound ist so
einzigartig, dass man nur schwer Vergleiche heranziehen
kann. "Corpse Of Mind" beginnt mit einer
Endlos-Schlaufe, die sich immer um die eigene Achse
dreht und gekonnt von betörendem Gesang flankiert wird.
Dieser Song hat einen meditativen Touch. Groovig, aber
auf eine schräge Art und mit beseeltem Gesang, das sind
die Zutaten von "The Maze Of Stagnant Time". Was
Molassess auszeichnet, ist, wie sie den Raum mit
zeitloser Musik ausfüllen können. Sogar jazzige
Sequenzen werden in diesen Song nahtlos eingebettet.
Andächtig und eindringlich, trifft "I'Am No Longer"
genau ins Schwarze und ist ein weiterer Volltreffer.
"Death Is" ist direkt aus den 70iger Jahren in die
Gegenwart teleportiert worden und besitzt diesen
speziellen Groove, der einem mit Haut und Haaren zu
verschlingen versucht! Sehr melodramatisch geht es in
den "Tunnel" und das mit spärlicher Instrumentierung.
Das Dunkel und die Enge eines Tunnels kann man so
förmlich am eigenen Leib spühren. In diesem Song darf
sich Farida eine wohlverdiente Auszeit nehmen, denn
dieser Song kommt ganz ohne Gesang aus. Eine Hymne im
Stile von Molassess stellt "The Devil Lives" dar. Auf
diesem Debütalbum haben Molassess so ziemlich alles
richtig gemacht und ein wahres Meisterstück in Sachen
zeitloser Rockmusik abgeliefert. Ein Album, das auf den
Jahresbesten-Listen ganz, ganz weit oben anzutreffen
sein wird! Roolf
Punkte: 9.5 von 10
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GLACIER – The Passing Of Time (LP) No
Remorse Records Als die ersten Klänge aus den
Laptop-Boxen erstrahlten, dachte ich zuerst an alte
Demos von Queensryche. Die verspielte und melodische Art
erinnerte zu frappant an Chris DeGarmo. Aber wie man
sich doch täuschen kann. «Eldest And Truest» wird von
Glacier gespielt, einer alten US-Metal-Band, die
zwischen 1979 und 1990 aktiv war, mit einem kleinen
Comeback als Devil In Disguise musizierte und nun wieder
unter dem ursprünglichen Namen aktiv ist. Herausragend
ist die Stimme von Michael Podrybau, der wie eine
Mischung aus Geoff Tate (Queensryche) und Dirk Kennedy
(Hittman) klingt. Musikalisch liegt man bei den
Frühwerken von Hittman und Queensryche und reisst bei
mir offene Türen ein. Melodisch, mit technischen
Finessen und der nötigen Härte, überzeugen die Tracks
von der ersten Sekunde. Mit kleinen Tempowechseln («Ride
Out»), spannenden Aufbauten («Sands Of Time») und
pfeilschnellen Momenten («Into The Night») beinhaltet
«The Passing Of Time» alles, was man sich von einem
ausgefeilten Metal-Werk wünscht. Solche Alben haben in
der heutigen Zeit Seltenheitswert und begeistern alleine
aus diesem Grund doppelt. Hört euch bloss das Bassintro
zu «Infidel» an, das hätte selbst Steve Harris (Iron
Maiden) nicht besser gespielt. Klasse Album einer Band,
die trotz der eigentlichen langen Geschichte hier mit
dem Debütalbum auftrumpft. Tinu
Punkte:
9.4 von 10
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DARK TRANQUILLITY – Moment (3 LPs) Century
Media/Sony
Im Hause Dark Tranquillity hat sich seit der
Veröffentlichung von „Atoma“ nicht viel verändert.
Aufgenommen wurde die neue Platte „Moment“ wieder im
Studio von Keyboarder Martin Brändström, und Jens Bogren
war für den Mix zuständig. Den entscheidenden
Unterschied dürften auf „Moment“ vor allem die beiden
Neuzugänge an den Gitarren machen: Johan Reinholdz und
Christopher Amott, die erstmals auch an der Entstehung
der Songs beteiligt waren. „Transient“ ist mit seinen
geschickten Tempowechseln und einem hymnischen Refrain
schon ein erster kleiner Hit und im hervorragenden Solo
zeigt sich klar, welch einen Gewinn die beiden
Neu-Axtschwinger für die Band darstellen. Auch wenn
„Identical To None“ live ein Kracher sein dürfte, wächst
die Gewissheit, dass ein raues Back-to-the-roots-Album à
la „The Gallery“ wohl nicht mehr auf dem Plan der
Schweden steht. Vor allem zeigt sich während der 12
Nummern erneut das Gespür für enorm eingängige Refrains,
die auf „Moment“ so stark im Mittelpunkt stehen, wie
schon lange nicht mehr bei Dark Tranquillity. Mikael
Stanne zeigt sich in Höchstform und begeistert ob nun
growlend oder klar singend über die weitesten Strecken
des Albums. Nein, „Moment“ ist in der Tat kein
Erinnerungsalbum an die Anfangstage geworden, sondern
vielmehr ein Querschnitt durch die Bandhistorie ab
„Projector“. Mal heavy und düster, mal wildromantisch
und melancholisch, ist es dabei das mit Abstand
eingängigste, was Dark Tranquillity seit Jahren
veröffentlicht haben. „Moment“ zündet sofort und lässt
die Wohnzimmerwände ordentlich beben. Oliver H.
Punkte:
9.4 von 10
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L.A. GUNS – Renegades (Tranparent Blue Vinyl)
Golden Robot Records Aua, das gibt Ärger und
sorgt für Missverständnisse. Diese L.A. Guns haben
nichts mit jenen zu tun, die bei Frontiers Music unter
Vertrag steht und durch die beiden Gründer Tracii Guns
(Gitarre) und Phil Lewis (Gesang) angeführt werden.
Sondern um die Version von Schlagzeuger Steve Riley, der
vor seiner Zeit bei den L.A. Guns bei W.A.S.P.
trommelte. Steve hat sich mit Scott Griffin (Gitarre),
Kelly Nickels (Bass, auch schon in seiner früheren Zeit
bei den Ur-L.A. Guns aktiv) und Kurt Frohlich (Gesang)
zusammengetan und die eher «Rip & Tear»-liken Sounds,
sprich mehr Rock denn Sleaze, kreiert, während die
anderen Guns mit dem angriffigen Charme von «Sex
Action», bedeutet mehr auf «fist in your face»
ausgerichtete Songs, auf sich aufmerksam macht. «Why Ask
Why» ist so ein typisches Beispiel, aber auch «Well
Oiled Machine», das die Riley-Guns von der rockigeren
Art zeigt. Mit «Lost Boys» hat der Vierer einen kleinen
Hit geschrieben,, der ruhig, aber auch sehr flott aus
den Boxen knallt. Ein Track wie «You Can’t Walk Away»
weist mehr Rolling Stones, Great White und
Lagerfeuerromantik auf als vieles der Ur-L.A. Guns und
«Witchcraft» erinnert mehr an Guns’n'Roses, als es die
originalen L.A. Guns wohl jemals wollten. Mit einem Hit
der Sorte «All That Your Are» macht Steve sehr viel
richtig und bringt damit seinen Sänger Kurt ins richtige
Rampenlicht. Punkig wird es zum Abschluss mit «Don’t
Wanna Know». «Renegades» ist ein richtig cooles Hard
Rock-Werk geworden, bei dem der Rock-Faktor immer im
Mittelpunkt steht. Steve, wie auch Kelly sind auf
mehreren L.A. Guns-Alben zu hören. Eine
Wiedervereinigung mit den beiden anderen Alpha-Tierchen
Phil und Tracii scheint aber mit diesem Album in weite
Ferne gerückt. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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KJELL BRAATEN – Ferd (LP) By Norse Music
Musik inspiriert von der norwegischen Natur, geschrieben
vom Perkussionisten der allzu bekannten Band Wardruna…
kann ja nur gut kommen oder? Kjell Braaten versteht sein
Instrument absolut, es schlängelt sich durch das ganze
Werk und bildet ein Grundgerüst, in jenes sich die
verschiedenen anderen Instrumente einweben können und es
so zu der kompletten Genialität von «Ferd» kommt. Der
norwegische Künstler hat uns nicht zu viel versprochen
und jeder, der schon einmal in Norwegen war, wird das
auch so bestätigen können. An alle anderen; Willkommen
zu einer Reise durch die Schönheit Norwegens. «Ferd»
birgt eine gewisse Melancholie in sich, zusammengepaart
mit einer Sehnsucht aber auch absoluter Zufriedenheit.
Auch auf Gesang muss man hier nicht verzichten, welcher
mit der genau so simplen Art eingebaut wird, wie das
Album an sich schon geschrieben ist. In diesem Werk ist
eine ausgewogene Mischung aus düsteren Melodien, aber
auch fröhlichen Parts, so leicht wie der Wind gespielt,
kommen zum Zug. Sehr viele Naturelemente sind zu hören,
welche dieses Erlebnis nur noch atemberaubender und
näher für die Höher gestalten. Absolut
empfehlenswert als Musik zum Entspannen und sich so
richtig darauf einzulassen, aber auch um es nebenbei zu
hören als willkommene Abwechslung zum tristen Alltag.
Zoé
Punkte:
9.3 von 10
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ECCLESIA - De Ecclesiae Universalis (CD)
Aural Music Ihren Einstand in der Welt der
Langsamkeit geben die Franzosen von Ecclesia mit dem
Album "De Ecclesiae Universalis". Mit dem unheilvollen
Intro "Excommunicamus" wird gruselig gestartet, denn man
wird Zeuge von einer Hexenverbrennung! Richtig flott
zieht "Vatican III" davon und man bewegt sich, vom Tempo
her, in Power Metal-Gefilde. Geiler Sänger, dem die
restlichen Musiker aber in Nichts nachstehen. Eine
massive Doom-Lawine wird mit "Ecclesia Sathani" ins Tal
geschickt, und dieser Song atmet puren Doom aus. So wird
geschickt eine epische Atmosphäre erschaffen. Der Sänger
kann sein Haupt wieder mit der Bestnote krönen, wobei
auch die Gitarrenfraktion zu den Klassenbesten gehört.
Eine mächtige Riffwand türmt sich mit "Montségur" auf,
und so begeistert Ecclesia auf der ganzen Linie! Bei der
Spiellänge übertreiben es Ecclesia nicht und so kommt zu
keinem Augenblick Langeweile auf. "Behold The Heretic
Burn" wird rockig und sehr groovig. Ecclesia zeigt sich
so von ihrer stärksten Seite. Die Zeit zum Kreuze Drehen
ist mit "Antichristus" angesagt. Ruhig nimmt der Song
langsam Fahrt auf und entfaltet sich dann zu einer
epochalen Doom-Hymne. Mit Keyboards en masse wird in
"Deus Vault" aufgefahren, und so gestaltet sich dieser
Song sehr abwechslungsreich! Das Gaspedal wird leicht
durchgedrückt, was Ecclesia sehr gut zu Gesicht steht.
"God's Trial" startet mit einem Monsterriff. Die geniale
Darbietung der Musiker wird noch durch den Sänger
stimmgewaltig veredelt. Für Doom-Verhältnisse bewegt
sich "Burn The Witches" schon im speedigen Bereich. Ein
einfacher Groover, der einem aber nicht aus der
Mit-Wipp-Falle entkommen lässt. Ausgeläutet und mit
Mönchsgesang, geht dieses fantastische Album mit dem
Outro "Ite Missa Est" zu Ende. Ecclesia ist mit diesem
Debüt ein wirklich grosser Wurf gelungen und alle
Freunde von epischem Doom im Mid Tempo sollten sich
Ecclesia auf ihre Einkaufsliste kritzeln! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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TUATHA DE DANANN - The Tribes of Witching Souls
(CD) Trollzorn Brasilianischer Folk Metal, das
habe ich bisher wirklich noch nie gehört. Und ich bin
absolut positiv überrascht, denn diese Künstler haben
ihre Musik wirklich im Griff. Fröhlich, fetzige Musik,
welche zugleich dazu einlädt den Bierkrug hoch zu
schwingen, sowie auch im Takt zu headbangen? Yes please!
Das Wort Ausgewogenheit beschreibt das Album «The Tribes
of Witching Souls» vermutlich am besten, denn die
rockigen Parts sind im absoluten Einklang mit den
fiedelnden Klängen der klassischen Instrumenten und dazu
kommt noch der warme Gesang des Sängers, welcher diese
Mischung perfekt macht. Im Gross und Ganzen würde ich es
sogar wagen, diese Band mit einer etwas softeren Version
von Dropkick Murphys zu vergleichen. Absolut geil!
Glockenheller Frauengesang mischt die sonst eher tief
gesungenen Takte auf und verleiht dem Album eine neue
Facette. Mitreissende Instrumentalsolos fordern zum
mittanzen auf. Diese Musik bereitet Freude! Zoé
Punkte:
9.2 von 10
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DARK QUARTERER – Pompei (Gatefold LP) Cruz
Del Sur Music Manchmal lohnt es sich, einem Album
etwas Zeit zur Entfaltung zu geben. So geschehen beim
neusten Werk der italienischen Epic-Metaller Dark
Quarterer. Dabei verdichten sich mit jedem Hören die
offensichtlichen Einflüsse von Dream Theater und
Savatage mit Klassik-Elementen zu einem kleinen
Meisterwerk, das die Dramaturgie der Konzeptgeschichte
Filmscreen-artig zur Geltung bringt. In Pompei erzählten
Dark Quarterer den berühmten Vulkanausbruch von 79 nach
Christus, bei dem die Asche und Lava des Vesuvs nicht
nur die damalige Stadt Pompei begrub, sondern mit ihr
rund 20'000 Menschen. Dark Quarterer haben für dieses
Album das historische und teilweise ausgegrabene Pompei
mehrfach besucht und als Grundlage Alberto Angela 2014
erschienenes Buch «The Last Three Days of Pompei»
genommen. Zusätzliches Authentizität erhält diese
Geschichte, da sie von einer italienischen Band
vorgetragen wird. Dabei klingen Dark Quarterer
eigentlich ziemlich amerikanisch. Sänger und Bassist
Gianni Napi singt zum Teil gar nicht, sondern erzählt
eher stolz die Geschichte. Singt er trotzdem, klingt das
immer sehr eigen. Er verwendet dabei Töne, die bei mir
knapp aushaltbar sind, und wie bei der Band Awaken
(ebenfalls reviewt in dieser Ausgabe) auf der Kippe
waren und zu einem Totalabsturz des Albums hätten führen
können. Wieso ich dieses Album jetzt hoch lobe und das
andere nicht, ist schlicht der subjektive Eindruck, und
um den geht es hier ja. Die sechs Lieder auf Pompei
bringen es auf 48 Minuten und hören sich eher wie
Kapitel denn wie Songs an. In ihnen geschieht sehr viel.
So wandeln sie sich von kleinen jazzigen Teilen zu
klassischem Heavy Metal zu Prog Metal zu
Opern-Elementen. Dabei bleibt immer eine gewisse
Grundhärte. Die grosse Meisterleistung von Dark
Quarterer ist, dass sie immer schön nachvollziehbar
musizieren. Das Drama um das historische Pompei wird auf
höchstem Niveau vertont. Die Wurzeln dieser
italienischen Band gehen auf 1974 zurück. Seit 1980
fungieren sie unter dem Namen Dark Quarterer, wobei mit
dem Bassist und Sänger und mit dem Schlagzeuger immer
noch zwei Original-Mitglieder vorhanden sind. Und auch
der Gitarrist und der Keyboarder bringen es bereits auf
22 und 17 Jahre in der Band. Klingen die früheren Werk
auf ähnlichem Niveau wie Pompei, ist es unverständlich,
dass diese Italiener nie den Durchbruch geschafft haben.
Vielleicht gelingt das jetzt mit dem neuen Album. In
Zeiten von Corona hat man vielleicht die Zeit, sich auf
ein solches Werk einzulassen. Wer Prog Metal und Metal à
la Savatage mag, kann hier nichts falsch machen.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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CARCASS - Despicable (12" Maxi) Nuclear
Blast/Warner Und ein weiterer Meilenstein aus dem
Vereinigten Königreich, eine weitere Band der 'alten
Stunde', zähflüssiger denn je, ... here comes Carcass.
1986 in Liverpool gegründet präsentieren uns Carcass mit
'Despicable' eine verdammt goile EP mit 4 Tracks, sowohl
in bekanntem Carcass-Strickmuster, jedoch auch mit
vielen neuen Facetten. Da sind die Songstrukturen
weitaus gefrickelter, leicht progressiver, ebenfalls
vertrakter und doch eben groovig von A - Z. Zusammen mit
eben Napalm Death führend bei der Gründung im
hochorganisierten Grindcore zuhause und ja, die Anleihen
zurück sind da, keine Frage. Obwohl Carcass stets den
Punkt des filigraneren Grindcore predigen, kommen sie
mit 'Despicable' zurück zu ihren Wurzeln. Einerseits
melodiöser, vor allem bei den Soli und in den
Fingerfertigkeiten, härter und technisch anspruchsvoller
im Riffing, vetrakter. Das Schlagwerk bewegt sich auch
vermehrt im grindcorigen, roten Bereich,
abwechslungsweise dann auch im double-bassigen
thrash-deathigen Metier. Herrliche Shouts und Screams,
welche ebenfalls am Gutturalen kratzen und dennoch das
Zuhause im extremen deathig-thrashigen Stimmvolumen zu
finden ist, untermalt mit herrlichen Tieftönerattacken.
Anleihen von Cancer, Napalm Death, Benediction und Bolt
Thrower auch hier zu finden. Ein herrliches
Carcass-Artwork und eine sackstarke Produktion rundet
diesen Event ab. 'The Living Dead At The Manchester
Morgue' und 'Under The Scalpel Blade' sind eher im
blast-grindcorerischen Genre, 'The Long And Winding Bier
Road' sowie 'Slaughtered In Soho' eher dem groovigen
Carcass-Soundwriting einzuordnen. Macht definitiv Lust
auf das neue Studioalbum, gut gewürzter Vorgeschmack,
meine Wertung wäre hier 9.8 von 10. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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DEVIN TOWNSEND - Order Of Magnitude – Empath Live
Volume 1 (DVD + 2 CDs) InsideOut Music/Sony
Der nimmermüde Kanadier, der jetzt schon, sprich zu
Lebzeiten, ein musikalisches Vermächtnis der Extraklasse
aufweist, sagt von sich selber, dass es ihm ohne
Herausforderungen langweilig wird. Dies bringt kurz und
knapp auf den Punkt, warum Devin Townsend (Solo), neben
dem "Devin Townsend Project" und "The Devin Townsend
Band" den nächsten Dreher am Start hat. 2019 erschien
das Studio-Album «Empath», und nachdem heuer bereits die
«Guitar Improvisation» Reihe als Trilogie vorgelegt
wurde, folgt nun entsprechend die Live-Nachlese «Order
Of Magnitude – Empath Live Volume 1». Wie der Titel
schon verrät, wird es davon mindestens noch Teil zwei
absetzen, und der wird nicht lange auf sich warten
lassen. Zudem werden Live-Alben während dem
coronabedingten Konzert-Lockdown schon bald wieder einen
höheren Stellenwert erlangen, weil man damit wenigstens
etwas aus besseren Zeiten zum Leben erwecken kann. Die
vorliegende Live-Aufnahme entstand im vergangenen
Dezember in London, wo Devin und nicht weniger als neun
MitmusikerInnen (alleine drei Sängerinnen sind dabei!)
vor einem enthusiastischen Publikum einen weiteren
Klangkosmos vom Feinsten darboten. Die Fanbase des
exzentrischen wie genialen Künstlers ist mittlerweile
kräftig angewachsen und seine Konzerte wie dieses hier
werden oder besser wurden jeweils locker ausverkauft.
Der stets progressive Schmelztiegel zwischen brettharten
Songs mit aggressiven Leadvocals des Meisters, opulenten
Arrangements und zerbrechlich zarten Melodien sind das
Markenzeichen. Was bereits auf den Studioalben
überzeugend losgetreten wird, verstärkt sich live um ein
Vielfaches. Die audiovisuelle Vollbedienung lässt sich
allerdings nur am Konzert selber in seiner ganzen Pracht
erleben. Etwas, worauf man wohl noch länger verzichten
muss. «Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1» deckt
daher, je nach Lust und Laune, alle individuellen
Vorlieben ab. Sei das auf CD, Vinyl oder Blu-ray. Wer
für Letzteres geeignet eingerichtet ist, holt das
Maximum heraus. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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WILDNESS – Ultimate Demise (CD) AOR
Heaven/Non Stop Music Zweites Album von Wildness,
einer Truppe aus Schweden. Nach vorne gespielter Hard
Rock, der irgendwo zwischen Treat und den alten Europe
liegt und mit einer Schlagseite auch Madison beinhaltet.
Würden die Chöre nicht dermassen penetrant von den
Keyboards unterstützt, wurde ich vor Freude im Dreieck
hüpfen. Denn! Die Gitarren riffen sich herrlich durch
die Tracks («Cold Words»), und mit Sänger Gabriel
Lindmark verfügt die Truppe über einen wichtigen
Zusatzpunkt. – Würden Fighter V so klingen wie Wildness,
würde ich die Schweizer richtig gut finden – Dass das
Zusammenspiel zwischen Keyboard und Gitarren bestens
funktionieren kann, beweist «Renegades Of Love». Die
Chöre erklingen wie zu besten Sweet- und Def
Leppard-Momenten, und die obligate Ballade («Falling
Into Pieces») darf dabei ebenso wenig fehlen. Gerockt
wird nach besten schwedischen Strickmustern («Burning It
Down», «My Hideway»), und wenn dann noch ein bisschen
Eclipse mitschwingt («Denial», «The Ultimate Demise»),
dann wird ja auch niemand böse. Positive Überraschung.
Tolle Band mit einem vielversprechenden Album, das sich
alle Hard Rock-Fans anhören müssen. Tinu
Punkte:
9.1 von 10
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BENEDICTION - Scriptures (2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Benediction, die
Vorwärts-Thrash-Deather der 'alten Stunde' mit ihrem 8.
Album namens 'Scriptures' und 12 Tracks aus der
Versenkung heroisch aufgetaucht. Sie waren nie ganz weg,
aber auch nie ganz so aktiv mit neuen Songs in den
letzten Jahren, denn das letzte Studioalbum 'Killing
Music' erschien im Jahr 2008. Ohkeh, Bandgründung im
Jahr 1998, in Birmingham, ja, genau dem
berühmt-berüchtigten Fleckchen im Empire, das auch die
Haudegen von Napalm Death hervorgebracht hat und somit
zwei Jährchen später als das Napalm Death-Debut 'Scum'
das Licht der Grindcorewelt erblickte, zündeten eben
Benediction ihren Death-Metal. Klar, Napalm Death ist
aus dem gewobenen Soundteppich zu hören, wie auch
beispielsweise Carcass, etwas Cancer und Bolt Thrower,
um etwas an Anhaltspunkten geben zu dürfen. Was ganz
gewiss ist, dass die 12 Tracks sehr groovig, straight
und recht shreddermässig sich so im
Death-Thrasher-Bereich bewegen. Herrliches Riffgewitter,
leicht vertrakte Riffierung, melodiöse, kurze und catchy
Soli, thrashige Double-Bass-Attacken, ja die eine oder
andere Grind- und Blastattacke ist ebenfalls
herauszuhören. Der Bass gräbt sich groovend und tragend
durch 'Scriptures', wie auch der Gesang konstant am
Gutturalen gräbt, doch meist im extrem
thrashig-deathigen Shouting und Screaming zuhause sind.
Ein geniales Artwork, eine sackstarke Produktion und ja,
ein weiteres Album des Jahres aus dem Empire.
Benediction are back, hellyeah! Anspieltipps wären da
'Scriptures In Scarlet', 'Stormcrow', 'In Our Hands The
Scars', 'Neverwhen', 'The Blight At The End' und 'We Are
Legion'. Leopold
Punkte: 9.0 von 10
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COMMUNIC - Hiding From The World (2 LPs Gatefold,
Clear Orange Vinyl) AFM Records/Phonag Die
norwegischen, respektive europäischen Nevermore legten
mit ihren ersten zwei grandiosen Alben «Conspiracy In
Mind» (2005) und «Waves Of Visual Decay» den Grundstein
zu einer grossen Karriere. Stand heute ist leider nichts
daraus geworden, obwohl die Band ihren komplexen Sound
auch live in Szene setzen konnte. Seit der Gründung 2003
spielt das talentierte Trio (!) in der gleichen
Besetzung mit Oddleif Stensland (v/g), Erik Mortensen
(b) und Tor Atle Gabrielsen-Andersen (d). Warum der
Durchbruch bisher nicht gelang, liegt erfahrungsgemäss
an Kleinigkeiten, die in der Summe den Unterschied
ausmachen. Fakt ist, dass das vierte Album «The Bottom
Deep» (2011) kompositorisch nachgelassen hatte und so
den Schwung der aufbauenden Jahre abreissen liess. In
der Folge verschwanden Communic still und leise vom
Radar, verloren den Deal bei Nuclear Blast und meldeten
sich erst sechs Jahre später mit dem weitaus besseren
Opus «Where Echoes Gather» wieder zurück. Der benötigte
wie erhoffte Ruck blieb trotz wohlwollenden Reaktionen
aus, und so dümpelt der norwegische Dreier seither in
der breiten Masse herum und will nun den
Dornröschenschlaf mit «Hiding From The World» beenden.
Mittel dazu sind erneut überlange Songs, wie man das von
früher her kennt, und der erste Durchlauf bringt die
prägenden Trademarks wieder voll zum Vorschein. Oddleifs
geniale Leadvocals ehren den grossen Warrel Dane
(R.I.P.) von Neuem, und der Wechsel zwischen bretthart
thrashig und getragen melodiös zeichnet schon den Opener
«Plunder Of Thoughts» aus. Fans der ersten Stunde werden
auch am Rest, wie dem Titeltrack, ihre helle Freude
finden, da Communic wieder zur alten Formel zurück
gefunden haben. Sieben Songs plus ein Intro fesseln eine
ganze Stunde lang. Fragt sich nur, ob dies aktuell ohne
jegliche Live-Auftritte ausreicht, um nochmals Anlauf zu
holen. Rockslave
Punkte
9.0 von 10
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WYTCH HAZEL - III Pentecost (CD) Bad Omen
Records Jesus, Maria und Joseph! Man kann von
christlichem Metal halten, was man will (gleiches gilt
für die Gegenseite), aber wenn die frohe Botschaft nicht
süsslich-missionierend daherkommt, sondern wie in diesem
Fall als musikalisch äusserst kompetent verpackte
Metaphern und Allegorien, dann bin sogar ich dabei. Die
Briten Wytch Hazel (Vorsicht, nicht zu verwechseln mit
Witch Hazel aus Pennsylvania, die sich allerdings
mittlerweile in SpellBook umbenannt haben) sind mit
ihrem dritten Wurf voll auf Kurs. Der Folk-Anteil der
Vorgänger wurde noch einmal zugunsten satter Riffs und
griffiger Hooks runtergeschraubt, produktionstechnisch
befindet man sich auf dem genau richtigen Level, und
über die kompositorischen Fähigkeiten von
Allein-Songwriter Colin Hendra noch Worte zu verlieren,
wäre schlicht müssig. Trotzdem klingt die Scheibe nicht
wie ein „Colin Hendra featuring…“ – Projekt, sondern so,
wie eben nur eine Band klingen kann, homogen, aber alles
andere als eintönig und versehen mit einer eigenen
musikalischen Identität, die sich nicht auf die
charakteristische Stimme des Sängers beschränkt. Und
diese Identität klingt für mich sehr britisch. Ein
Bisschen Uriah Heep hier, ein Quentchen Jethro Tull da,
dazu noch eine kleine Prise Canterbury-Prog dezent
abgeschmeckt mit Wishbone Ash und Thin Lizzy, und schon
haben wir ein Süppchen, das deutlich nach Wytch Hazel
schmeckt, aber das ist selbstverständlich bloss eine
Annäherung. Witzigerweise finden sich hin und wieder
auch Elemente, bei denen ich ausgerechnet an die
Satansbraten von Ghost denken musste. Das Intro von
„Spirit And Fire“ klingt beispielsweise verdächtig nach
deren Mini-Hit „Ritual“, und sollte er ihn mal hören,
könnte sich Tobias Forge womöglich grün und blau darüber
ärgern, dass der Übersong „Archangel“ nicht von ihm
stammt. Aber angesichts der musikalisch gar nicht so
unähnlichen Ausrichtung und der kompositorischen
Genialität der beiden Hauptakteure überraschen mich
diese punktuell auftretenden Ähnlichkeiten eigentlich
nicht. Sollten Wytch Hazel auf künftigen Outputs dieses
Niveau halten oder sogar noch steigern können, dann kann
sich jeder Fan von Melodic Metal und folkig angehauchtem
Hard Rock auf viel wirklich exquisite Musik freuen.
Mirko B.
Punkte
9.0 von 10
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ALLISON – They Never Come Back (CD) 6003
Records «They Never Come Back» ist die dritte
Scheibe der Schweizer Allison. Genau! Allison, da war
doch was, nämlich ein beachtliches Debütalbum, das
rockte und eine Sängerin präsentierte, die gesanglich an
Lee Aaron, Robin Beck und Sandi Saraya erinnerte. -
Nicht die schlechtesten Vergleiche, denen sich die
damals blonde Janet locker stellen konnte. - In einer
Zeit, als man noch im TV auftreten durfte, sich sogar
ein Textil-Gigant wie C&A den Tracks von Allison für
Werbezwecke bediente, oder man als Support im Joggeli
vor Bon Jovi und Van Halen auftrat. Das war 1995,
eigentlich in der Hochzeit des Grunge. Es war mutig,
sich mit diesen rockigen Klängen, die von den Keyboards
mitgetragen wurden, den Holzfäller-Hemden die Stirn zu
bieten, und es kam, was eigentlich kommen musste. Der
Stern der hoffnungsvollen Truppe sank. Nun sind sie
wieder zurück. Noch immer hält Janet La Rose das
Mikrofon fest in der Hand und shoutet sich kräftig und
gefühlvoll durch die zehn neuen Tracks. Sicher auch eine
Spur «erwachsener», noch immer mit den drei erwähnten
Sängerinnen im Nacken, aber auch mit einer Prise Kate
Hall und der schon damals vorhandenen Eigenständigkeit.
Mit «The River» hat das Sextett einen verdammt guten
Einstieg erwischt und rockt sich mit melodischen und
riffigen Elementen durch den ersten Track. Bluesig hält
«Edge Of Golden Days» dagegen und erinnert mit seinen
Flair an die guten alten achtziger Jahre in denen Tesla,
Cinderella (zu «Long Cold Winter»-Tagen) und die jungen
Quireboys gerade mit viel Unbekümmertheit losrockten.
Der Cabrio-Song nennt sich «Crank It Up», der mit seiner
«good times Rock’n Roll»-Attitude für positive Laune
sorgte und jedem Virus den Mittelfinger zeigt.
Gefühlvoll und mit kernigen Staubpartikeln unter den
Fingernägeln geht «Hang Tough» ins Rennen, während
«Blackbird» mit seinem Wildwest-Flair und den passenden
Tasten-Tönen wachrüttelt und «Rock High» an die besten
Zeiten von Alannah Myles erinnert. Als ich schon fast
vergeblich auf den «kick Ass»-Track warte, biegt «Can
You Hear Me» um die Ecke und versohlt mir auf
nachhaltige Art und Weise den Hintern. «They Never Come
Back» ist keine Neuerfindung des Rocks geworden und zum
Glück auch keine neue Selbstdefinierung von Allison,
sondern ein klasse Hard Rock-Album, das mit
Hammond-Klängen immer den Classic-Rock einfliessen lässt
(«Open Water»). Wer es gerne rockig hat, das Ganze mit
einer kräftigen Stimme würzt und dank der knalligen
Produktion von Tommy Vetterli sich dem Charme dieser
wirklich tollen Lieder nicht entziehen kann, der atmet
die Essenz des Rocks ein. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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ARTILLERY – The Last Journey EP Metal Blade/Sony
«The Last Journey» ist ein Gedenken an den zu früh
verstorbenen Artillery-Gitarristen Morten Stützer.
Zusammen mit den ehemaligen Sängern Flemming Ronsdorf
und Soren Adamsen ist die Titelnummer ein kraftvoller
Song, welcher mit melodischen und emotionalen Elementen
beginnt und im Refrain mit kraftvollem Metal ergänzt
wird. Wunderschön der solistische Part, der einerseits
eine gefühlvolle, eine wütende und eine hoffnungsvolle
Seite der Truppe präsentiert. Digital oder als Vinyl
wird diese Nummer zusammen mit dem Metallica-Cover
«Trapped Under Ice» veröffentlicht. Dass das Cover
bestens zu den Dänen passt (hört euch die Gitarrenarbeit
von Michael Stützer und Kraen Meier an), war zu
erwarten, gehört die Truppe doch schon lange zum Besten,
was der Thrash Metal geboren hatte. Auch wenn der grosse
Erfolg den Nordländern immer verwehrt blieb, liess sich
der Fünfer nie entmutigen und ging immer mit
hocherhobenem Haupt durch jede Krise. «Long live the
loud! Long live ARTILLERY!» Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DEMONICAL - World Domination (LP) Agonia
Records Aus Alasta, Region Dalaran, Sverige,
stammen Demonical und haben sich seit dem Jahr 2006 dem
skandinavischen Death-Metal à la Dismember, Entombed,
Lik, Vomitory, Graave, Unleashed und Centinex
verschrieben und ziehen nun die Kreise ihres Schaffens
mit dem sechsten Album namens 'World Domination' durch
die skandinavische Unterwelt. 8 Tracks sind auf 'World
Domination' zu finden, die mich schwelgend in die guten,
alten Anfangstagen des skandinavischen Death-Metals
erinnern lassen. Herrlich wummernder Tieftöner, nein
nicht scheppernd, wummernd, herrliche
überdistortionierte Klampfen, kurze melodiöse Lines und
Soli, treibende, meist dem double-bass-angefreundete
Patterns im schnelleren Genre, welche sich abwechselnd
mit den groovigen Parts einhergehen. Die Vocals ganz
klar im gutturalen Bereiche beheimatet, brutal, wütend
und doch verständlich. Macht einfach Spass, dieser
'World Domination', welcher ich mir sehr gerne
anschliesse. Die Produktion passt hammerhart, trotz der
sehr überdistortionierten Klampfen sehr klar und
druckvoll. Ein herrliches, ja freudenreiches
Cover-Artwork. Ähnlich wie bei Lik, so sind Demonical
für mich die wahren Erben von Entombed und Konsorten,
ohne dabei diese in dieselbe Schublade zu stecken, nein,
es soll als Anhaltspunkt gedeicht sein. Songs wie
'Hellfire Rain', 'Aeons Of Death', 'We Stand As One' und
das formidable 'Slipping Apart' sind ganz heftigst goile
Knaller. Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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COUNTLESS SKIES – Glow (CD) Willowtip
Records Die Ostengländer von Countless Skies sind
auf den ersten Blick Kandidaten für die Kategorie:
„Nicht unbedingt nötig, aber ganz nett.“ Allerdings
haben sie auf ihrem Debüt „New Dawn“ bereits bewiesen,
dass dem nicht so ist und sie einiges richtig gemacht
haben. Ihr Melodic Death ist vorwiegend im Mid
Tempo-Bereich angesiedelt und die stimmliche Darbietung
und natürlich die vom Keyboard unterlegten Melodien
erinnern sehr an neuere Streiche der Göteborg-Legenden
Dark Tranquillity. Ein Händchen für coole eingängige,
teilweise sogar richtig grosse Melodien haben die Jungs
definitiv und die Klargesang-Passagen kommen sehr
kraftvoll und vor allem variabel daher. Das Ganze wirkt
zu keiner Sekunde aufgesetzt, bemüht oder gar peinlich.
Löblich zu erwähnen ist, dass Countless Skies nicht in
das schon zur Genüge ausgereizte Schema verfallen:
gegrowlte Strophe, klarer Refrain. Diese Rollen werden
auf „Glow“ geschickt getauscht und verhindern somit eine
gewisse Vorhersehbarkeit. Der abschliessende Longtrack
„Glow“, der aus Part I – III besteht, bündelt nochmal
sehr geschickt sämtliche Stärken der Band und lässt
trotz seiner eigentlichen Gesamtlänge nie Langeweile
aufkommen. Countless Skies befinden sich im offenen Feld
des Melodic/Death Metal definitiv näher bei Insomnium
als bei Dawn Of Disease, aber den Vierer sollte man als
Liebhaber guter Melodien auf alle Fälle auf dem Radar
behalten, denn da ist das Ende der Geschichte noch lange
nicht erzählt. Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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ELEINE – Dancing in Hell (Bloodred Vinyl)
Black Lodge Records «Dancing in Hell» ist das
dritte Studioalbum der Symphonic Metal Band Eleine aus
Schweden. Mit diesem Werk steigt das Quartett in eine
dunklere, härtere Richtung ein und produziert ein Werk,
welches durch die hergestellte Dynamik in seinen Bann
zieht. Dumpfe, schwere Gitarrenriffs prägen das Werk,
welche durchgehen mit pompösen und dennoch düsteren
orchestralen Einlagen kombiniert werden. Die
symphonischen Elemente und die präzise eingesetzten
Chöre verleihen der Musik eine Energie, die der Musik
Eleines ihren Wiedererkennungswert verleiht.
Theatralisch prägen sie die Stimmung von hell zu dunkel,
von sinnlich zu düster. Die dominante Melancholie wird
durch Madeleine «Eleine» Liljestams Gesang verstärkt,
die der schweren, dumpfen Musik die abwechselnde
Schönheit verleiht. Die sporadisch eingesetzten tiefen
Growls von Gitarristen Rikard Ekberg bringen abermals
Abwechslung rein und unterstützen die harte,
melancholische Dynamik. Jesper Sunnhagen treibt die
Musik am Schlagzeug voran oder bremst sie durch
stampfende Rhythmen ab. So entsteht ein ständiges
Tempospiel, welches der Musik ihre Abwechslung verleiht.
Der erste Track «Enemies» sowie die Nummer acht «All
Shall Burn» sind schon vor einem Jahr auf der EP
«AllShallBurn» veröffentlicht worden, wobei «All Shall
Burn» mit seinem epischen, melodiösen Orchestral-Motiv
aus der Reihe der düster beginnenden Songs tanzt und dem
Album «Dancing in Hell» abermals einen Turn in der
Dynamik verleiht. «Ava of Death» überzeugt und fesselt
mit dem ergreifenden, stampfenden Refrain. «Crawl From
The Ashes» ist ein symphonisches Meisterwerk, welches
den Kontrast zwischen sinnlich und schwer in sich
vereint und «Memorian» überzeugt mit dem düsteren
Gitarrenmotiv, welches in eine harte, theatralische
Bombe einleitet und im Verlauf immer wieder für Staunen
sorgt. «Die From Within», welches die düstere Facette
ganz abwirft, ist zusätzlich an elfter Stelle als
Symphonic-Version vorhanden. «Dancing in Hell» baut eine
eigene, anspruchsvolle Atmosphäre auf, welche immer
wieder aus Neue verblüfft. Dieses Album ist alles andere
als einfach und trotzdem bleibt es greifbar. Ich bin
zutiefst verblüfft und fasziniert von diesen
Klangwolken, die Eleine in dieser Scheibe herstellen. An
Symphonic Metal Fans wärmstens empfohlen. Sina
Punkte:
9.0 von 10
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INTERCEPTING PATTERN - The Encounter (LP)
Rising Nemesis Records Fuck yeah,
progressive-technical Death-Metal bis zum abstrakten
Wahnsinn à la Watchtower und Anacrusis. Intercepting
Pattern, seit 2016 aktiv, aus Germany, jagen mit ihrem
sehr experimentiellen, progressiven, technischen
Death-Metal, der irgendwo zwischen Watchtower,
Anacrusis, Cynic, Atheist, Obscure, Paul Wardingham,
Pestilence, Obscura, Mekong Delta, Nocturnus, Target,
Inanimated Existence und Konsorten liegt, bisher in
unerreichte, musikalischen Sphären vor, kombinieren
Death-Metal mit Free-Jazz. Oh ja, das geht runter wie
Honig, aber erst nach mehrmaligem Hören, denn die
Songstrukturen sind so abstrakt und jazzig gehalten,
dass sich der progressiv-technische Death-Metal langsam,
wie Nebel in einem Tal, sich darüberlegt und die
Entfaltung in kleinen, winzigen Tropfen stetig freigibt
und sich diese jedoch wieder zurückholt, um danach noch
mächtiger, atmosphärischer, mystischer herunterzufallen.
Herrlich filigrane, shredderige, voluminöse, jazzige
Soli vereint in progressiv-technischem Riffing. Ein
Tieftöner, der sich seine Virtuosität ebenfalls sein
eigen nennt und holt. Die Drumpatterns sowas von
fusionartigem Jazz-Death-Metal beinhalten, mal blastend,
mal double-bass-artig und dann eben so
jazzig-frei-rumtänzelnd sich verbreitet. Wenn Gesang,
dann bös growlend, giftig, deathig und dennoch sehr
black-metallisch verhaltend. Ein geniales Coverartwork
zur perfekten Produktion, ein Hammerdebut mit 10 Tracks.
Anspieltipps? Alle 10 Songs! O.K., ich geb' euch Futter
à la 'Extragalactic Radio', 'Eigenlicht', 'Hypnagogia',
'Rebiogenesis', 'Fuga Finalis' und 'Asmodeus'.
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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AYREON - Transitus (2 Red Vinyl & Comic)
Music Theories Recordings/Musikvertrieb
Willkommen in der Welt von Ayreon und seinem neuen
Abenteuer. "Transitus", die fremde Dimension zwischen
Himmel und Hölle. Hier landet Daniel 1884, nachdem er
von seiner grossen Liebe Abby aus Versehen in seinem
Haus durch umgefallene Kerzen verbrannte. Und er eben in
Transitus landet beim Angel of Death. Hier hat er sieben
Tage Zeit, um seien Liebe zu retten und wieder mit Abby
zusammen zukommen, was ihm natürlich auch gelingt.
Soweit die Geschichte. Durch die Geschichte führt
Sprecher Tom Baker, bekannt aus Doctor Who. Die
gesanglichen Haupcharaktere sind Kamelot-Sänger Tommy
Karevik und Cammy Gilbert von Oceans Of Slumber, Des
weiteren Marcela Bovio und Simone Simons, Dee Snider,
Threshold Drummer Jonanne James und der stimmlich echt
starke Michel Mills. Das Ganze hat diesmal etwas mehr
Musical-Charakter, klingt aber trotzdem unverkennbar
nach Ayreon. Gut zu hören beim mit Geigen untermauerten
"Dumb Piece Of Rock". Auch sehr stark kommt der
10-Minuten-Opener "Fatum Horrificum". Startet mit
typisch opulenten Synthies à la Arjen, mit Sprecher und
gefühlvollen Geigen- und Klavierklängen, steigert sich
in gewaltige Chöre, ein wahrlich grosser Beginn. Oder
"This Human Equation" glänzt mit fetten "John
Bonham"-Drums und einer starken Simone Simons am Mic.
Dazwischen das ruhige "Henry`s Plot". Auch Hammer das
von Dee Snider veredelte "Get Out Now", eine gradlinige
Hard Rock-Nummer, die perfekt zu Dee passt und die er
auch Hammer singt. Der hat einfach eine geile Stimme.
Unglaublich schön auch immer wieder Arjens Gitarren-Soli
wie beim ruhigen "Two Worlds Now One". Im Ganzen hat
Arjen ein weiteres durchaus starkes Werk kreiert.
Braucht aber etwas mehr Zeit, um zu zünden. Ich jammere
hier natürlich auf sehr hohem Niveau. Und es ist
natürlich sehr schwer, Werke wie "The Electric Castle"
und "The Human Equation" zu toppen, um nur 2 zu nennen.
Übrigens ist das das erste Ayreon-Werk, bei dem Ed Warby
nicht an den Drums prügelt, sondern Juan Van Emmerloot,
der aber hier auch einen grandiosen Job abliefert. Ach
ja, bestellt euch "Transitus" doch über Mascot Records,
dann kriegt ihr noch das 28-seitige Comic der Story
gratis dazu. das lohnt sich auf jeden Fall. Crazy
Beat
Punkte: 8.9 von 10
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EXCELSIS – Bluetmond (CD) Non Stop Music
Die Berner Folk-Metaller Excelsis schreiten mit ihrem
zehnten Album den eingeschlagenen Weg konsequent fort.
Und das ist gut so. Denn sie klingen so knackig und
eingängig, wie man sich das nur maximal wünschen kann.
Allerdings braucht es ein paar Runden und entsprechend
Geduld, bis sich einem "Bluetmond" erschliesst. Gefühlt
zugenommen hat nochmals der Anteil von Berndeutsch.
Dieser war zwar immer in den Liedern von Excelsis
vorhanden, wird jetzt aber noch konsequenter eingesetzt.
Natürlich darf aber auch das Englische nicht fehlen. Das
neue Werk basiert auf Jeremias Gotthelfs Erzählung «Die
drei Brüder». Nach eigenen Angaben haben sich dabei die
Freiheit genommen, es nicht eins zu eins zu erzählen,
sondern lose zu interpretieren. Texte und Musik
verschmelzen dabei ineinander und sorgen für eine
neblig, düstere, ja fast magische Stimmung. Das
Berndeutsch ist hier ein eindeutiger Vorteil, und
funktioniert als weitere Klangfarbe. Dazu kommt eine
Epik, welche dramatisch und relevant klingt. Beste
Beispiele dafür sind die Lieder «dChräjie», «Münnebärg»
oder «Brueder Tod». Wichtig sind aber auch die ruhigen
Zwischenspiele, die einem etwas aufatmen lassen. Nicht
immer top ist bei Excelsis die Abmischung der Alben.
Diese ist aufgrund der vielen Instrumente (neben der
üblichen Rockbandbesetzung mit Flöten, Dudelsäcken usw.)
auch nicht so einfach. Auf "Bluetmond" wurde aber alles
wunderbar zusammengeführt. So erklingt das Album
transparent und druckvoll. Excelsis beweisen einmal
mehr, dass eine eigene musikalische Identität im
Metalbereich, gepaart mit herausragenden Liedern,
möglich ist. Wer atmosphärischen Folk/Heavy Metal mit
vereinzelten Ausflügen in Richtung Melodic/Death Metal
mag, kann hier nichts falsch machen. "Bluetmond" wird
als eines der besseren Alben in die Geschichte von
Excelsis eingehen. Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS - We're The
Bastards (2 LPs Gatefold) Nuclear Blast/Warner
Es scheint ganz so, als dass Gitarrist Phil Campbell das
unvermeidliche Aus von Motörhead definitiv überwunden
und mit seinen drei eigenen "Bastard Sons" ein neues
Standbein erschaffen hat. Was zu Beginn noch auf dem
Prüfstein der Akzeptanz stand, hat sich mittlerweile zu
einem Selbstläufer entwickelt. Nebst dem
karriereerhaltenden Deal vom Branchen-Krösus Nuclear
Blast, der vor bereits zwei Jahren das full lenght Debüt
«The Age Of Absurdity» ermöglichte, legt der
Campbell'sche Familien-Clan mit «We're The Bastards» das
nächste Scheit ins Feuer. Mal sehen, ob mich das mehr
packt als der durchaus solide, aber nicht
unwiderstehliche Rest. Dazu gehört allerdings die auf
jeden Fall feine Live-EP «Live at Solothurn», die 2017
im Kofmehl mitgeschnitten wurde und schon nur deswegen
Pflicht ist. Doch das full lenght Debüt «The Age Of...»
ging, warum auch immer, bereits an mir vorbei. Der Grund
liegt dabei bei Frontmann Neil Starr, der mich bisher,
vor allem live, nicht überzeugt hat. Schaue ich jetzt
aber nur nach vorne und nicht zurück, bewegt sich das
Thema in eine andere, sprich zuversichtlicherere
Richtung. Nebst dem weiter verbesserten Songwriting, das
zwischen The Almighty (Titeltrack als Opener) und, wen
wunderts, auch immer wieder mal Motörhead
(«Animals»,«Keep Your Jacket On», u. a.) pendelt, klingt
der gute Neil endlich gereifter und griffiger. Das kommt
unter anderem auch Perlen wie dem töften «Desert Song»
entgegen, und manchmal folgt das Beste erst am Schluss.
So diesmal auch hier mit dem so absolut unerwartet guten
Hammer-Track «Waves», dem längsten Track, der ungemein
melodisch auftritt, an «Into The Dark» vom Vorgänger
erinnert und gleich beim ersten Anhören seine Widerhaken
auswirft, Gänsehaut inklusive, wow! Gleichzeitig legt
der bisher von mir gebeutelte Neil Harris hiermit seine
Reifprüfung ab, very well done guys! Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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JOE BONAMASSA - Royal Tee (2 Transparent Vinyl)
Provogue Records/Musikvertrieb Für die gesamte
Kreativphase seines neuen Werkes "Royal Tee" zog Joe im
Januar 2019 nach London. Geholfen bei den Songs haben
ihm Bernie Mardsen, Pete Brown und Jools Holland.
Aufgenommen hat das Ganze Joes Stammproduzent Kevin
Shirley in den legendären Abbey Road Studios. Das Album
ist enorm Vielschichtig ausgefallen. Angefangen beim
Klassischen Intro des 7 Minuten langen "When One Door
Opens". Überhaupt ist dies ein grandioser Track. Beginnt
sehr ruhig und gefühlvoll, bis in der Mitte etwa ein
Bolero-ähnlicher Stakkato-Break dann eine Rock-Nummer
einläutet, die glatt auf einem BCC-Album stehen könnte.
Oder das treibende "Lookout Man", herrliche Nummer. Es
ist immer wieder faszinierend, wie Joe die Zuhörer mit
seinen starken Songs in seinen Bann zu ziehen vermag.
Natürlich gibt’s auch so richtig coole Blues-Nummern wie
das easy "High Class Girl" mit leichtem Gary
Moore.Feeling. Der Geist vieler Musiker und Bands lebt
man hier, von Zeppelin über Hendrix usw. Joe verknüpft
das raffiniert mit seinen eigenen Ideen. Hört euch dazu
nur die kräftige Blues Rock-Nummer "I Dont Think She
Would Do It" an, einfach klasse. Dem entgegen steht das
etwas gemächlichere, meist ruhige, sehr gefühlvolle
"Beyond The Silence". Solche Songs kann einfach nur
Bonamassa schreiben, die gehören so in die "Dust
Bowl"-Ecke des Meisters. Abgeschlossen wird das Album
mit dem tollen folkigen Southern Rocker "Savannah". Und
das ist genau das, weswegen ich Joe Bonamassa`s Musik so
liebe. Der macht einfach, was ihm Spass macht, sprengt
Genre-Grenzen, und ist dazu noch ein grandioser
Songwriter. Und meiner Meinung nach einer der besten
Musiker der Gegenwart. Joe`s Fans werden „Royal Tee“
lieben. Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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PYRAMAZE - Epitaph (2 Colored LPs) AFM
Records/Phonag Die dänischen symphonischen
Heavy-Metaller schaffen es, mit ihrem siebten Album zu
begeistern. Klingt bei den ersten Hördurchgängen noch
alles sehr ähnlich, schleichen sie plötzlich Melodien
ins Gehirn, die man nicht mehr so einfach los wird. Die
immer etwas ähnliche Liederform mit epischen, ja fast
poppigen, Refrains wird dadurch schlicht egal. Kommt
hinzu, dass Pyramaze grossen Wert auf Melodien, Melodien
und Melodien gelegt haben. Diese werden mit progressiven
Schlenker angereichert, so dass im instrumentalen
Bereich immer wieder Neues zu entdecken gibt. Auf
Epitaph darf die Band alles. So legt sie mal einen
Teppich aus Streichern, technoide Rhythmen oder lässt
einfach nur Bass, Gitarre und Schlagzeug spielen. Das
musikalische Niveau ist durchgehend sehr hoch. Besonders
toll ist, dass sie beim abschliessenden «Time Traveller»
Ex-Iced Earth Matthew Barlow und Lance King (diverse
Ex-Bands) ins Boot holen konnten. Das ist eine
Verneigung von der Vergangenheit der Band, hatte doch
King das erste und Barlow das zweite Pyramaze-Album
eingesungen. Bei "Epitaph" ist also alles Gold, was
glänzt? Nicht ganz. Denn oft übertreiben es Pyramaze mit
zu vielen Hintergrundgeräuschen. Alles wirkt hier fett
und aufgeblasen. Zudem wird dem Hauptsänger Terje Haroy
(zu) viel Hall in die Stimme gegeben. Auch wenn das
jetzt Kritik auf sehr hohem Niveau ist: Diese elf Lieder
würden auch in einer roheren Variante funktionieren –
und dies wahrscheinlich noch viel besser. Weniger ist
manchmal eben doch mehr. Das ist und bleibt aber reine
Geschmackssache. Wer leicht progressiven und vor allem
bombastischen (Power) Metal mag, kann mit dem neuen
Pyramaze-Album nicht viel falsch machen. So gut wie
heute hat die Band aus meiner Sicht seit ihrem Zweitwerk
nicht mehr geklungen. Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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SYNTHETIC - Clepsydra: Time Against Infinty
(Digipack) ROAR! Rock Of Angel Records Zum
zweiten Mal in Konservenform geben Synthetic mit dem
Album "Clepsydra: Time Against Infinty" ein markantes
Statement ab. Laut Label wird etwas von Modern/Melodic
Metal gefaselt, für mich ist das Dargebotene ganz klar
geil gespielter Power Metal. Der Titeltrack "Time
Against Infinty" darf den Anfang machen und ist ein
gefühlvolles Intro. "Graceful Ignorance" geht in die
symphonische Richtung, ist aber mit der nötigen Härte
versehen. Das mag zu einem gewissen Teil auch am Sänger
liegen, denn er verfügt über eine herrliche
Reibeisen-Stimme. Er kann aber auch wie ein Kätzchen
schnurren! Flott fegt "Slipwalk" übers Parkett, und dies
mit dem grossflächigen Einsatz von Keyboards! Was
musikalisch schon sehr geil gespielt ist, wird mit dem
Sänger noch veredelt! Melodiös und trotzdem von einer
gesunden Härte geht "Shades Of Tomorrow" direkt ins Ohr.
Erstaunlich, wie die Keyboards, trotz deren grosszügigem
Einsatz den Gesamtsound überhaupt nicht weichspülen! In
der Mitte des Songs darf noch einem Gitarrensolo
applaudiert werden. Thrashig wird mit "Hostile Design"
abgerockt! Aber keine Angst, die Symphonie-Abteilung
schläft nicht und reisst das Steuer wieder an sich. Auch
wenn die Thrash-Fraktion immer mal wieder kleine
Scharmützel anzettelt! Genialer Mix von hart und zart,
der da geboten wird. Verträumt gibt sich auch
"Clepsydra" und man kann seinen Gefühlen freien Lauf
lassen. Eine gelunge Ballade, die Synthetic von ihrer
sensiblen Seite zeigt. Aus der Ballade wird mit dem
Nachfolger "Autumn Scars" eine Halbballade, und das
Tempo wird ein wenig hinaufgefahren. "The Road To
Salvation" ist futuristisch und geht rasant voll ab.
Geboten wird Power Metal, der alles beinhaltet, was
dieses Genre ausmacht! So folgen auf halsbrecherische
Abfahrten, erst stimmige Chöre und dann gefühlvolle
Passagen. Eine epische Hymne vor dem Herrn ist "Crimson
Farewell". Mit viel Gefühl statt rauher Power wird in
diesem Song gepunktet. "Cage Of Hopes" setzt mit
astreinem Power Metal zum Schluss-Spurt an. Nochmals
wird aus allen verfügbaren Rohren geschossen, und so
wird ein tolles Power Metal-Album beendet. Den Namen
Synthetic sollten sich die Power Metal-Fans notieren,
die sich auch nicht von einigen Balladen auf einem Album
abschrecken lassen! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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PALLBEARER - Forgotten Days (Gatefold 2 LPs)
Nuclear Blast/Warner Mit dem vierten Langeisen in
zwölf Jahren Bandaktivität nähern sich die Doom-Metaller
aus Little Rock, Arkansas langsam aber sicher ihrem
kreativen Zenit. Mehr denn je wohnt den Songs trotz der
ganzen Schwermut und Hoffnungslosigkeit, die sie
vordergründig versprühen, eine ganz spezielle Wärme
inne, welche durchgehend ein Gefühl der Versöhnung und
Erlösung durchschimmern lässt. Dabei kann der Beitrag
von Sänger Brett Campbell gar nicht hoch genug gewertet
werden. Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt sich
seine charismatische Stimme auf perfekt abgestimmten
Gesangslinien über der gewaltigen Soundwand, die zwar
stets düster vor sich her mäandert, dabei aber
verträumten und harmonischen Passagen immer wieder genug
Platz einräumt. Dass er sich dabei sporadisch stimmlich
an einen gewissen Herrn Eric Wagner nähert, ist der
Sache noch zusätzlich mehr als bloss nur zuträglich. Die
Songs sind diesmal etwas weniger technisch vertrackt
ausgefallen als auf dem ebenso grandiosen 2017er
Vorgänger „Heartless“ (was der Band innerhalb der Szene
kurzzeitig den scherzhaften Namen „Progbearer“
einbrockte). Fühlte sich vor drei Jahren ob der
progressiven Ausrichtung des Songmaterials noch eher das
Hirn angesprochen, ist es – um bei Innereien zu bleiben
– diesmal das Herz. Nicht, dass die Tracks auf
„Forgotten Days“ etwa ins Mittelmass des Easy Listenings
abgerutscht wären, sie sind nach wie vor vielschichtig
und anspruchsvoll, es ist bloss so, dass sie diesmal
über genügend Eingängigkeit verfügen, um sofort
Emotionen zu erzeugen. Pallbearer spielen im
missglückten Jahr 2020 genau jenen hochkarätigen,
romantisch angehauchten Doom Metal, den sonst nur
Szenegrössen wie Year Of The Goat oder Ghost zustande
bringen. Mirko B.
Punkte: 8.8 von 10
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DARKNESS – Over And Out (Digipack EP) Massacre
Records/Phonag
Die Altessener Thrash-Combo
Darkness kommt mit einem Vorgeschmack auf das kommende
7. Album um die Ecke. Auf «Over And Out» gibt es eine
Live-Nummer («Tinkerbell Must Die»), eine
Unplugged-Version («Faded Pictures»), eine Cover-Version
(«Slave To The Grind» von Skid Row), Altes
(«Armageddon») und Neues («Dawn Of The Dumb», «Over And
Out», «Every Time You Curse Me») zu geniessen. Die Jungs
klingen nach Sodom, haben aber auch leichte
Kreator-Verweise und verdammt viel eigene Identität.
UND! Machen verdammt nochmal viel Spass. Ja, die Jungs
gingen immer ein bisschen neben mir durch! Ich gestehe,
aber zumindest diese EP packt mich. Und das liegt an der
Vielfalt, aber auch der Eigenständigkeit, welche der
Fünfer mit jeder Note spielt. Authentisch nennt man das,
oder einfach GEIL, wenn man das Gitarrensolo von
«Armageddon» hört. Und mit der akustischen Nummer
schiesst Darkness den Vogel auf sehr positive Weise ab.
Was hier anders ist, als bei vielen Truppen? Der Spass
kommt bei der Band nicht zu kurz. Man hört den Herren
an, dass sie Freude haben an dem, was sie spielen, und
das ist eine Eigenschaft, welche in der heutigen, zu
ernsten Zeit viel zu oft in Vergessenheit gerät. Tolles
Album! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MY DYING BRIDE - Macabre Cabaret (Gatefold 10" Maxi)
Nuclear Blast/Warner
Nur ein halbes Jahr nach
ihrem Hammeralbum "The Ghost Of Orion", stehen My Dying
Bride schon wieder auf der Matte und präsentieren drei
neue, sensationelle Songs. Diese EP nennt sich "Macabre
Cabaret", und genau mit diesem Titeltrack beginnt diese
EP. In zehn Minuten macht dieser Song klar, warum My
Dying Bride eine Instanz in Sachen melancholischem Dooms
sind! Todtraurig schleppt sich dieser Song übers
Schlachtfeld und die zahlreichen Tränen vermischen sich
mit dem vergossenen Blut. In Sachen Traurigkeit steht "A
Secret Kiss" seinem Vorgänger in nichts nach und bietet
den passenden Soundtrack für verregnete Herbsttage! Nur
ist leider die Gefahr, in eine tiefe Depression zu
fallen, latenter Begleiter in diesem Song, aber in
diesen schwierigen Zeiten steht man sowieso mit einem
Bein im Grab! Und die Musik von My Dying Bride ist
nunmal der optimale Soundtrack für eine Beerdigung. Die
traurige Zeremonie wird mit "A Purse Of Gold And Stars"
zu Grabe getragen. Erstaunlich, welche Qualität die
letzten Veröffentlichungen von My Dying Bride aufweisen.
Wir leben in traurigen und auch manchmal hoffnungslosen
Zeiten, da passt die Musik von My Dying Bride sehr gut
zu diesen äusseren Umständen! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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CIDESPHERE - Dawn Of A New Epoch (CD)
Testimony Records Aus Ankara, Türkei, folgt der
Zweitling der Melodic Deather namens 'Dawn Of A New
Epoch' von Cidesphere. Interessant ist, dass die
Gründung 1998 erfolgte, Cidesphere bis 2005 aktiv war
und im Jahre 2017 sich neu formierte und in den erneuten
Aktivmodus wechselte. 10 Tracks säumen die Pfade von
'Dawn Of A New Epoch', welche einerseits brutale Growls
beinhalten, andererseits aber auch viel Melodie und
einen leichten, orientalischen Touch beinhalten. Das
Hymnenhafte darf selbstredend nicht fehlen, ab und an
mal blasten, doch stets im treibenden double-bassigen
und thrashig-deathigen Modus ab nach vorne. gerifft wird
heftigst, geshreddert ebenfalls, die brutalen Fetzen
miteinander so verwoben, dass diese fliessend in die
melodiösen Parts rüberwandern. Die Stimmbänder sind
eindeutig im gutturalen Bereich zuhause, der Tieftöner
räubert zusammen mit den treibenden Drums straight und
groovend durch die 10 Songs und die Gitarren riffen
stets sehr thrashig ihren deathigen Weg zur
Vollkommenheit, ohne dabei auf die kurzen, solodesken
Momenten zu verzichten. Erinnert mich etwas In Flames,
At The Gates, Hypocrisy und Dissection. Sehr gute
Produktion, ein herrliches Coverartwork und mit 'Living
Scars', 'Sacred Patronage', 'Death Is Only Ours' und
'Hate Design', welche die Ohrlauscher überzeugen.
Leopold
Punkte: 8.8 von 10
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MORS SUBITA – Extinction Era (LP & Digital
Copy) Out Of Line Music Die aus Oulu, dem
Norden Finnlands stammenden Mors Subita melden sich
wieder lautstark zu Wort. Die fünf Musiker, die sich
voll und ganz dem Modern/Melodic/Death Metal
verschrieben haben (zumindest, wenn man dem Promosheet
glauben will), veröffentlichen ihre neue Platte
„Extinction Era“ und bereits die erste Single „Sick“
lässt keinen Zweifel daran, dass sich hier etwas Grosses
zusammenbraut. Nach ihrem letzten Erfolgswerk „Into The
Pitch Black“, das noch deutlich mehr dem von ihnen
angepriesenen Genre entsprach und eine Kombination aus
Lamb Of God, Chimaira und Devildriver verkörperte,
erinnert „Extinction Era“ stark an As I Lay Dying
inspirierten Metalcore. Peitschende Leadgitarren werden
von kraftvollen Blastbeats gejagt und kreieren so einen
dynamischen Sound, der sofort Lust auf Bewegung macht
und dennoch einen düsteren Nachgeschmack hinterlässt.
Heftig grooven die Drums, und stillhalten fällt bei Mors
Subita’s neuestem Streich echt schwer. Die Thematik des
Albums lässt auch unschwer erkennen, dass die Band am
Weltgeschehen interessiert ist und sie kramen die
dunkelsten und gleichzeitig hellsten Flecken der
menschlichen Psyche hervor, die mit jedem Song um
passende Facetten ergänzt werden. Mors Subita zeigen mit
„Extinction Era“ glasklar, wie die Zukunft des
finnischen Metal aussieht – düster, direkt und voller
neugewonnener Energie. Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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DISGUSTING PERVERSION - Eternity Of Death (CD)
Black Sunset/MDD Heftig groovender Death-Metal
aus Bayern, aus Kaufbeuren, Germany, von Disgusting
Perversion, welche mit 'Eternity Of Death' das
full-length Debut abliefern, nach der 2015er EP namens
'Morbid Obsessions'. Das gelungene Teil trägt 9 Tracks
auf'm Buckel und ist astreiner, brutaler sowie auch
filigraner Death-Metal feinster Klinge. Auch hier sind
die thrashigen Einflüsse nicht zu verleugnen, so
erinnert dieses Teilchen auch an Bands wie Massacre
(USA), Death, Cannibal Corpse, Six Feet Under und
Konsorten. Doch Disgusting Perversion führen hier wohl
die feinere Klinge und lassen auch mal leicht
melodisch-deathige Elemente zu, ohne jedoch den
groovigen, old-schooligen Death je in Vergessenheit
geraten zu lassen, will schreiben, die Kombination
macht's aus und es stimmt so auf 'Eternity of Death'. Da
gibt's von den double-bassigen Attacken, leichten
Blastanleihen und auch doomigen Patterns, schneidende
Riffgewitter mit interessanten Soli-Fragmenten, einem
straighten, untermalenden Tieftöner und heftigen Growls
alles was im old-schooligen Death-Metal zuhause ist. Man
hört den Songs an, dass diese positiv von Death und
Massacre (USA) beeinflusst worden sind. Doch haben
Disgusting Perversion, die seit 2013 unterwegs sind, die
Gabe, auch mal etwas vom Gaspedal wegzutreten und eben
die beinahe doomigen Elemente klingen zu lassen, um dann
in typischer Death-Manier in die monotonen, straighten
Songstrukturen einzutauchen. Ein herrliches Artwork
sowie eine sehr feine, druckvolle Produktion runden
'Eternity Of Death' ab und lassen Songs wie 'Cosmic
Circle', 'Eternity Of Death', 'Encrypted Burtality Of
Life' und 'Apud Vultum Tuum' aufhorchen. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN - Pressure (CD)
Spinefarm Records/Universal Wer auf typischen,
US-Style Hard Rock ohne Schnickschnack steht, kennt
Tyler Bryant & The Shakedown inzwischen. Die Jungs
Nashville tourten immerhin mit Rockgrössen wie Aerosmith
(nicht allzu lange her auch in der Schweiz während der
Aero-Vederci Tour) oder Guns'n'Roses. Die zigfach
befahrene aber dennoch nicht langweilige Hard
Rock-Schiene wird konsequent und ohne zu grosse
Experimente verfolgt, doch dies muss bei Weitem nichts
Schlechtes sein. Es kommt eben darauf an, was man als
Band zu bieten hat. Oftmals bemängelte ich in meinen
Bewertungen schon, dass die Schiene gefahren wird ohne
grosse Neuerungen dazuzunehmen. Nun, es ist einfach; man
hat's drauf und schafft es, Altbekanntes ohne Politur
glänzend zu präsentieren, oder aber man macht alles
richtig und es packt den Hörer trotzdem nicht. In diesem
Fall wird klar, dass es möglich ist, den Hörer zu
überzeugen, ohne dass man grosse Innovation reinbringt.
Mit hier und da etwas Blues wirkt alles top. Auch in der
Länge perfekt bemessen. Als Manko könnte man zwar die
Massentauglichkeit dieser Musik nennen, doch die Laune
wird zu gut gehoben um sich darüber aufregen zu können.
Geschrieben wurde der Song "Crazy Days" als Ventil für
die Verrücktheit des Jahres 2020. Es war nicht geplant,
dass dieser zur Hauptsingle dieses Silberlings wird.
Doch es scheint zu passen, auch wenn der Titeltrack
schon lange vorher existierte. Alles verschmilzt perfekt
zusammen. Road Trip Feeling pur, lässt auf
reisefreundlichere Zeiten hoffen. Mona
Punkte: 8.5 von 10
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GARAGEDAYS – Something Black (CD) El Puerto
Records Ziemlich heftig und kernig schallt der
Opener «Back In Line» aus den Boxen, der an eine
Mischung aus Armored Saint und neueren Metallica
erinnert. Garagedays ist aber keine Ami-Band, sondern
kommt aus unserem östlichen Nachbarland. Österreich darf
zu Recht Stolz auf Garagedays sein, denn der Vierer
macht mit seinem vierten Album richtig Laune und sollte
allen US-Metal-Fans ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht
zaubern. Produziert wurde das Album von keinem
Geringeren als Andy LaRocque, den man als Saitenzauberer
von King Diamond kennt. Die Dynamik auf «Something
Black» reisst den Hörer förmlich mit und dank der
kräftigen Stimme von Marco Kern wirkt das Ganze nie
«müllig», sondern gibt dem Sound noch den berühmten
I-Tupf. Das Soundmaterial bewegt dich durchgehend auf
einem sehr hohen Niveau. Auch wenn man immer wieder
amerikanische Truppen aus den Noten heraushört,
überzeugt der Vierer mit einer grossen Eigenständigkeit.
Garagedays wechselt gekonnt das Tempo und begeistert mit
den schnelleren Tracks ebenso, wie mit dem schleppenden
«And Again», dem balladesken «To My Soul» (was für eine
im nassen Grab verrottende Stimme!), dem rockigen «My
Own Way» und dem sehr zähflüssigen «Out Of Control». Mit
den gepfefferten Riffs, die an Megadeth, Metal Church,
den neueren Rage und Accept erinnern punktet Garagedays
zusätzlich und so darf man von einem sehr interessanten
und abwechslungsreichen Werk sprechen. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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SPIRIT ADRIFT - Enlightened In Eternity (LP)
Century Media/Sony Was für eine kraftvolle
Stimme, passt perfekt zum powermetallischen Doom, den
uns die US-Amerikaner Spirit Adrift aus Phoenix,
Arizona, da zelebrieren. Erinnert etwas an Rage, aber
auch Candlemass, Solitude Aeturnus, Trouble, Khemmis und
Pallbearer. 8 Tracks haben schlussendlich den Weg auf
'Enlightened In Eternity', dem vierten full-length Album
von Spirit Adrift. Nun, Doom ist ein Teil des
musikalischen Formates, jedoch hat es für meinen
Geschmack viel mehr Power-Metal und halt auch
traditionellen Heavy-Metal, ja etwas Black Sabbath
schimmert da auch noch vage durch. Solide intoniert,
interessantes Songwriting, erinnert auch etwas an Opeth,
sofern die dann mal etwas doomig-powermetallisch
erschallen durch die Hallen. Nochmals, eine
wahnsinnsstarke, klare Stimme zu den druckvollen
Gitarren, etwas untermalt mit Keyboards und
Synthesizers, um das Atmosphärische hervorstechen zu
lassen. Die Soli sind melodiös, tragend mystisch, zu den
fetten, stehenden und satten Riffs. Der Tieftöner passt
hervorragend zu den harten Klampfen, der wirbelt und
zwirbelt durch die Noten, ergänzend zum Riffing wie auch
den filigranen Soli. Die Drums sind mal treibend
groovig, etwas double-bass-artig, teils an Iron Maiden
erinnernd, dann wieder herrlich (ver)schleppend, will
schreiben eben doomig und gemächlich, wo dann die
Gitarren mal eher die doppelten Noten intonieren, als
das Drum die Paradidles. Mir gefällt die Mischung
zwischen Midtempo-Power-Metal und eben der doomigen,
Candlemass-liken Heavyness. Seit 2015 frönen Spirit
Adrift sich dem besagten Genre zu und haben für
'Enlightened In Eternity' ein herrliches Cover-Artwork
ausgewählt, die Ruhmeshalle ruft. Eine sehr druckvolle
und satte Produktion rundet den vierten Release
vollmundig ab und lassen viele Metalherzen in gezacktem
Rhythmus schneller schlagen, selbst bei den doomigen
Momenten. Songs wie 'Astral Levitation', 'Cosmic
Conquest', 'Harmony Of The Spheres' und 'Stronger Than
Your Pain' passen wie die berühmte Faust auf's Auge.
Doombastisch. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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ETERNAL CHAMPION – Ravening Iron (LP) No
Remorse Records Bei diesem Album versteckt das
CD-Cover die musikalische Klasse, weil es zu ganz
falschen Erwartungen führt. Denn betrachte ich das Bild,
denke ich an arme weibliche Wesen, die aufgrund ihrer
Riesenbrüste an starken Rückenproblemen leiden und
deshalb ständig schmerzen haben. Es wirkt eher wie die
Pforte zu einem Billig-Porno als zu hochwertigem Heavy
Metal. Vielleicht ist das aber auch schlicht eine Art
von Humor, die ich nicht verstehe. Natürlich sind da
auch ein Drache und ein paar Menschenschädel drauf.
Stolz ist diese amerikanische Band sicher, dass das
Cover von Ken Kelly stammt, der bereits bei Kiss
(Destroyer), Rainbow (Rising) und Manowar (diverse
Klassiker-Alben) veredelt hat. Dessen Werke kennt
schlicht jeder Metaller. Hier schiesst er meiner Meinung
aber am Ziel vorbei. Aber egal, denn eigentlich geht es
bei diesem Review um die Musik, und die klingt auf
"Ravening Iron" durchaus ordentlich. Angefangen bei der
melancholischen Stimme von Jason Torpey, die an
diejenige von Ghost erinnert und teilweise auch Ozzy in
seinen besten Momenten adaptiert. Diese passt gut zum
treibenden Heavy Metal der Amerikaner. Kommt hinzu, dass
sich Eternal Champion um reichlich Abwechslung bemühen.
So eröffnen sie mit «A Face In A Glare» episch
stampfend, bevor der Titeltrack zuerst schnell und dann
im Mid Tempo für eine gute Atmosphäre in den heimischen
Stuben sorgt. Die «Ohoho»-Chöre à la HammerFall passen
dazu hervorragend. Danach nehmen sie bereits wieder
Tempo weg und verwandeln mit «Skullseeker» einen
gewöhnlichen Raum in ein Geisterschloss. Toll auch, wie
sie beim Stampfer «Covards Keep» verschiedene Stimmen
übereinander legen und zum Schluss des Liedes roh vor
sich her stampfen. Wer eine Band sucht, bei deren Lieder
er die ganze Zeit Headbangen kann, wird hier mit einem
wunderbaren Soundtrack bedient. Die Ohren ermüden zwar
mit zunehmender Laufdauer des Albums. Das Niveau bleibt
aber immer hoch. Für Abwechslung sorgt gegen Schluss das
zweiminütige ruhige Instrumental «The Godblade», bevor
«Banners Of Anhai» für einen epischen Abschluss bildet.
Hier sieht man noch einmal den Willen von Eternal
Champion, mit tollem Songwriting für Furore sorgen. Ja,
das Artwork kann abschrecken und es wird der Musik trotz
weltbekannten Künstlern nicht gerecht. Aber auch Ja, die
Musik ist gut und dürfte Heavy Metal-Fans gefallen.
Nicht mehr und nicht weniger. "Ravening Iron" ist zwar
kein Meisterwerk, aber eines, das aufhorchen lässt.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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THRUDVANGAR – Vegvisir (LP) Trollzorn
Hier haben wir ein Projekt vor uns, das dieses Jahr
sein Zwanzigjähriges feiert. Die dreiköpfige Gruppe aus
Deutschland hat sich 2000 gegründet und seit dem eine
Demo, sechs Studioalben und eine Split mit Nomans Land
veröffentlicht. Das Album wird es auf Vinyl in einer 300
Stück Limitation geben. Wir werden es uns aber vorerst
digital anhören und sind gespannt, was uns da erwartet.
Gleich zu Beginn erwartet uns der Titeltrack «Vegvisir»,
der ein ruhiges und sich langsam aufbauendes Intro
bildet, welches direkt in «Wächter der Brücke» übergeht.
Ein epischer Viking Metal-Track, der sich mit den
deutschen Lyrics und den stampfenden Riffs nahtlos neben
Projekten wie Obscurity oder Varg einreiht. Auch
«Jörmungandr» folgt dem selben Schema, beginnt jedoch
mit einer extrem epischen Gitarrensequenz. «Ran» setzt
dem ganzen noch weiter die Krone auf, indem es eine
stampfende Hymne bildet und mit generell sehr mächtigem
Sound spielt. «Hravnagud» und «Fenrirs Brut» schlagen
anschliessend einen etwas härteren Ton an, der teilweise
schon Death Metal-Passagen beinhaltet. «Siegvaters
Maid», «Sturm aus Eisen» und «Für die Ewigkeit» haben
auch noch eine gewisse Härte in sich, fahren aber wieder
etwas mehr auf der epischen Schiene. Auch «Fardrengir»
ist extrem stark und hat eine schön dröhnende Stelle
gegen den Schluss. «Alles was bleibt» beginnt mit dem
Schlagen eines Herzens und schwellt zu einem eher
ruhigen Sound an. Dieser Track ist mehr oder weniger als
Ballade zu sehen. Er ist ebenfalls der einzige mit Clean
Vocals. Das Album verbreitet eine phantastische Stimmung
und ist der Release des Jahres für jeden Pagan / Viking
Metal-Fan. Der einzige Kritikpunkt, den ich an dem Album
selbst sehe, ist, dass es wenig abwechslungsreich ist.
Die epischen Passagen in den Tracks lassen einen das
jedoch schnell vergessen. Simu
Punkte: 8.5 von 10
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GOTTHARD - Steve Lee - The Eyes Of
A Tiger - Gotthard In Memory To Our Unforgotten Friend
(CD) Columbia/Sony Music
Vor zehn Jahren (was, schon so
lange ist das her?!) geschah das Unfassbare, und die
Schweizer Rock-Szene musste von einem der weltbesten
Rocksänger, respektive einem feinen wie bescheidenen
Menschen für immer Abschied nehmen: Steve Lee! Noch
immer entsteht umgehend ein Kloss im Hals, wenn man sich
einen alten Gotthard-Song anhört oder das legendäre
Youtube-Video anschaut, wo Steve (unter Beisein seines
Vaters) im Januar 2009 in der Tonhalle Zürich, zusammen
mit dem 2012 verstorbenen Ex-Deep Purple Organist Jon
Lord und dessen Orchester, den Purple-Klassiker «Child
In Time» hinschmetterte, als sei es das Einfachste auf
der Welt! Diese Screams waren schlicht von einem anderen
Stern. Um das Andenken an ihren Freund aufrecht zu
erhalten, konnte zum zehnten Todestag wegen Corona kein
öffentlicher Auftritt abgehalten werden. So entschieden
sich Gotthard, drei bisher unveröffentlichte Songs,
darunter Tarot Woman (keine Cover-Version vom bekannten
Rainbow-Song!) und zwei Versionen des 1982er
«Rocky»-Klassikers «Eye Of The Tiger», einem sehr
bekannten Hit-Song von Survivor den Steve besonders
mochte, zu veröffentlichen. Dazu wurden elf weitere
Songs aus verschiedenen Epochen akustisch komplett neu
eingespielt und mit dem originalen Gesang von Steve
versehen. Am Schluss dieser emotional berührenden CD
geht es mit der elektrischen Version von «The Eye...»
doch noch zur Sache und ruft damit ultimativ in
Erinnerung, was die Welt unwiederbringlich verloren hat.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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JACK SLAMER - Keep Your Love Loud (LP Gatefold,
Shrimp Pink Vinyl) Nuclear Blast/Warner Die
Winterthurer Retro-Rocker unter Vertrag bei Nuclear
Blast? Das hätte man sich vor vier Jahren noch kaum
vorstellen können! Mit "man" sind die Band und der
Rezensent angesprochen, der wiederum auf den Auftritt
vom September 2016 im Z7 verweist, wo die Truppe
draussen im für die anstehenden Konzerte im Rahmen von
"Up In Smoke" und als Support von Inglorious die kleine
Zeltbühne bespielen durfte. Das Potenzial, das damals
schon aufgefallen war, zitierte ich im letzten Satz der
Live-Review so: "Die schmissigen Live-Versionen standen
dabei für die eindrucksvolle Visitenkarte von Jack
Slamer, die ihren kompositorischen Zenit noch lange
nicht erreicht haben!" Im letzten Jahr reichte das
Niveau aus, um sich mit der selbstbetitelten und bereits
veröffentlichten dritten Scheibe den Blast-Deal für den
Re-Release zu sichern, was für eine Erfolgsgeschichte!
Um dem gerecht zu werden, respektive zu bleiben, muss
aber entsprechend abgeliefert werden, und genau das tun
Jack Slamer mit der brandneuen Scheibe «Keep Your Love
Loud». Was zum Beispiel die Kollegen von The Vintage
Caravan im gleichen Rennstall erfolgreich zelebieren,
gelingt auch den Schweizern. Im Geiste ihrer Vorbilder
Deep Purple, Led Zeppelin und Wolfmother entstanden neue
Songs, die aktuell vor allem wegen der tollen
Gesangsstimme von Florian Ganz auch immer wieder mal an
Greta Van Fleet erinnern. Während sich die Amerikaner zu
Beginn ihrer Karriere noch mit Plagiats-Vorwürfen aus
dem Zeppelin-Lager herum schlagen mussten, zogen Jack
Slamer ihr Ding ohne diese Diskussion durch. Die Songs
auf «Keep Your Love Loud» strahlen nach wie vor massig
Vibes der 70er aus, und wenn man sich das geniale «War
Of Words» anhört, wird man sogleich in diese Zeit zurück
gebeamt, wo das Leben noch ganz anders war. Wer auf
diese Mucke abfährt, wird an den zehn neuen Songs
bestimmt Gefallen finden. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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INSIDIOUS DISEASE - After Death (CD) Nuclear
Blast/Warner Death-Metal mit Schmackes aus Oslo,
Norwegen, seit 2004 aktiv wirkend und präsentieren den
zweiten full-length Longplayer 'After Death', nach dem
Debut namens 'Shadowcast' aus dem Jahre 2010. Ja, man
lässt sich Zeit, genügend Zeit, bei Insidious Disease.
Schon bei den ersten gespielten Tönen weiss der Bartli,
wo der Moscht zu holen ist, nämlich einflussreich bei
Death und Possessed. Da ist bei Insidious Disease
einiges hängen geblieben und man transformierte all'
diese Einflüsse gekonnt in die zwei releasten Scheiben.
'After Death' jetzt einen Abklatsch zu Death zu nennen,
nein, das soll mir nicht passieren, eher als Anreiz,
'After Death' abzuchecken und als Anhaltspunkt. Denn die
Produktion hält, was sie verspricht, klar und druckvoll.
Die Gitarren kommen klar riffend und ratternd zur
Geltung, nebst den hervorragenden und herrlichen Soli.
Der Tieftöner erhält auch hierbei klare Strukturen und
Freiräume zur Entfaltung. Die Drums sind konstant,
monoton, treibend, double-bassig, ab und an blastend,
wirbelnd, doch meist monoton leicht thrashend und
blackig unterwegs. Tja, und der Gesang ist tatsächlich
nicht weit vom guten Chuck Schuldiner (R.I.P.), der wohl
anerkennend nickend dem zustimmen würde. Leicht
growlend, shoutend und screamend in bösartiger Manier.
Das Coverartwork schreit nach der Ruhmeshalle, keine
Frage. Anspieltipps wären 'Soul Excavation', 'Invisible
War', 'Nefarious Atonement' und 'Secret Sorcery'.
Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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HYPNOS - The Blackcrow (CD)
Einheit Produktionen
Well, well, so lasset uns dem
tschechischen Death-Metal von Hypnos, die seit 1999
tätig sind, wohl gesinnt zuhören und ja, die ersten
Takte lassen meine Lauscherchen in eine spitze Form
wenden, wie es bei Spock nicht besser ausgesehen hat.
'The Blackcrow' enthält 10 Tracks und ist mittlerweile
der 6. full-length Release der Tschechen aus Uherské
Hradiště, Zlín Region. Erinnert etwas an Krabathor,
Master, Destroying Divinity, Behemoth und Morbid Angel.
Sowohl die passenden, old-schoolig deathigen
Double-Bass-Attacken sind vertreten, als auch wirblige
Patterns und Blastattacken. Die Gitarren klingen klar,
irgendwie gar nicht so deathig, und dennoch passt es,
denn die Soli kommen hierbei ganz deutlich zur Geltung,
wie auch die vertrakten Gitarrenläufe. Dafür gibt es
mehr Freiraum für den Tieftöner, der klar daherreitet
und der diesmal das Bindeglied zwischen der
Rhythmussektion und den Quetschbalken auch tatsächlich
darstellt, denn der growlende Teppich wird über das
ganze Konstrukt von 'The Blackcrow' gelegt. Ein
herrliches Coverartwork, eine kristallklare Produktion
und Songs à la 'The Blackcrow', 'Dawn Of The Halycon
Age', 'Vae Victis', 'Culte De La Raison' und 'Liquid
Sands' machen 'The Blackcrow' zu einem sehr
interessanten Release in der heutigen Masse.
Leopold
Punkte:
8.3 von 10
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THE FLOWER KINGS - Islands
(5 LPs) InsideOut Music/Sony
Ein Jahr nach dem starken
"Waiting For Miracles" legen die Flokis in gleicher
Besetzung mit dem Doppeldecker "Islands" schon die
nächste Scheibe nach. Roine Stolt und seine Jungs nutzen
die konzertarme Zeit sinnvoll. Aufgenommen hat jedes
Bandmitglied bei sich zuhause, und so entstand "Islands"
über mehrere Kontinente und Länder verteilt, wie
Schweden, UK, Österreich und USA. Die Musik klingt wie
gewohnt nach FK, frisch und inspiriert. Und bis auf das
9 Minuten lange "Solaris" finden sich alle Songs im 3
bis 6 Minuten-Bereich. "Solaris" ein typischer
Floki-Song, untermalt von Jonas Reingolds knurrigem
Bass, wie man den auch kennt von Dave Meros. "Black
Swan" ein ganz interessanter Song, da kommen mir gleich
3 Bands in den Sinn. Queen, vor allem bei den
Gitarrensoli, Beatles und etwas Yes, leckere Mischung.
Mit den beiden kurzen Instrumental-Songs "Journeyman"
auf CD1 und "Hidden Angels" auf CD2 hat man zwei coole
Jazz-Nummern aufs Album gepackt. Das fröhliche, von
Hasse Fröberg gesungene "All I Need Is Love" gefällt
auch sehr gut. Vor allen der Mittelteil mit einem
entspannten Gitarrensolo von Roine Stolt. Oder das mit
sehr viel Gefühl beginnende instrumentale "Looking For
Answer", bei dem Roine mal wieder zeigt, wie gefühlvoll
er Soli zaubern kann, einfach herrlich. Abgeschlossen
wird das Album mit dem ruhigen, atmosphärischen
Titeltrack, das mal wieder mit einem starken Roine
Stolt-Solo glänzt. Man kann sagen, dass "Islands" das
Niveau des Vorgängers "Waiting For Miracles" durchgehend
halten kann. Dass sich Roine und Hasse den Gesang teilen
kommt gut, und man merkt, dass die Musiker sehr gut
aufeinander eingespielt sind. So kommt das Ganze in
einem Guss daher und findet der Floki-Fan gewohnt
vertrautes Ohrenfutter. Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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MIND WARS – The Fourth Turning (CD)
Dissonance Productions Für Fans des Speed und
Thrash Metal-Genres gibt es an dieser Stelle gute
Neuigkeiten: Holy Terror-Gitarrist Mike Alvord und
Trommler Roby Vitari (Headcrasher) lassen mit „The
Fourth Turning“ ihren bereits vierten Höllenhund von der
Leine. Seit der Gründung von Mind Wars 2014 (die
Geschichte der Band begann allerdings bereits 1989)
spuckte die Truppe regelmässig alle zwei Jahre ein neues
Album aus. Ihr Sound ist definitiv in den guten alten
80ern zuhause, was an der Axtperformance von Alvord und
Danny „Z“ Pizzi ungefiltert zu hören ist. Technisch ist
das Album einwandfrei produziert und besticht durch
klassische Licks, bahnbrechende Breaks und tolle
Gitarrensoli. Vervollständigt werden die beiden durch
Vitari’s draufgängerisches Schlagzeugspiel und Rick
Zaccaro’s fette Basslinien. Die elf Songs sind ein Mix
aus den besten Holy Terror-Zeiten, 80er Trash-Grössen
wie Kreator und sogar ein Hauch von Slayer während deren
„Reign In Blood“-Ära, welchen sie auch mit der
Coverversion von „Criminally Insane“ Tribut zollen. „The
Fourth Turning“ behandelt Themen wie Krieg, Politik und
weltweite Ungerechtigkeit an der Zivilbevölkerung. Mind
Wars legen auch mit der vierten Veröffentlichung eine
regelrechte Arschtritt-Platte hin, die thematisch und
soundtechnisch zu der momentanen Weltlage wie die Faust
aufs Auge passt. Oliver H.
Punkte:
8.2 von 10
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PUTERAEON - The Cthulhian Pulse:
Call From The Dead City (LP) Emanzipation
Productions
Der vierte full-length Release
von den Schweden Puteraeon, aus Västra, Gotland, die
seit 2008 ordentliche death-metallischen Fahrwasser
unterwegs sind. 10 markante Tracks haben den Weg auf
dieses Album gefunden. Meine Fresse, die sind straigth
und bösartig wie Jungle Rot. Ja, Jungle Rot, etwas
Cannibal Corpse, Grave, Unleashed und Dismember. Und
ebenfalls ja, Puteraeon drücken ab, wie letzten Monat
Johansson & Speckmann oder Firespawn in den früheren
Rezessionen. 'The Cthulhian Pulse: Call From The Dead
City' ist das vierte full-length Longplayerchen der
Schweden. Diese Gitarren shreddern auch anständig Riff
an Riff bei Puteraeon, eine wahrhaftige Rifforgie,
einfach straight los, gepaart mit melodiösen Soli. Der
Tieftöner tänzelt klar und rein, nicht unbedingt in
skandinavischer Death-Manier durch die Songs. Die Drums
blasten und meist double-bassen sich durch die
Songstrukturen, konstant, monoton und einfach verdammt
groovig speedend. Die Growls sind herrlich, im mittigen
Bereich, verständlich und doch ultrabrutal. Die
Produktion ist druckvoll, das Coverartwork eine
herrliche Augenweide. Death-Metal-Herz, was willst Du
mehr? Ach ja, die Songs zum Anchecken? Well, well, here
we go with 'Horror In Clay', 'Permeation', 'Nameless
Rites' und 'Terror At Sea'. Volles Röähr, Hällyeäh!
Leopold
Punkte:
8.2 von 10
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ICARE - Khaos Division Records
Holla die Grind-Black-Waldfee
... Aus La Chaux-de-Fonds, yep, stammen Icare, gegründet
2016, und präsentieren mit 'Khaos' das full-length
Debutscheibchen. 9 Tracks, welche mit Einflüssen aus dem
Brutal Death-Metal, dem Slam-Death-Metal, dem extremen
Black-Metal und selbstredend dem Grindcore mit
gelegentlichen, hardcorigen Elementen besteht. Da wird
ordentlich genoised und ... yep, gerückkoppelt, jedoch
diesmal in den Songs eingebaut, vor allem bei den Breaks
hörbar, was aber der ganzen Sache einen sympathischen
Touch verschafft. Erinnert teilweise an die alten
Carcass als auch Napalm Death, gepaart mit den groovigen
Moves von Jungle Rot, irgendwie ... Die Produktion ist
klar und messerscharf, jedes Instrument wird klar
herausgehört. Das Coverartwork passt zum organisierten
Lärmchaos mit Struktur, da haben Icare sehr gut gewählt.
Die Gitarren schrummen, die Riffs rutschen rasend und
deathend dem 'Khaos' entgegen, teils mit kurzen,
melodiösen Breaks ... oder gar Soli ..., Ansichtssache,
die patternden Drums rollen in rasender
Lichtgeschwindigkeit den grindcorigen Blasts entgegen,
jedoch nicht zu vergessen, dass ab und an auch
Auflockerung durch slammige und moshige Moves dem Sound
richtig goil nicht weh tun, die Screams und Shouts am
kratzenden Growl, welche dann den Übertritt in die
gutturalen Passagen problemlos schaffen und zu guter
letzt der Tieftöner, der das komplette Gespann perfekt
unterstützt und begleitet und ab und an ebenso Akzente
setzt. So sind Songs wie 'Naissance, Décadence',
'Déliuqescence, Déchéance', 'L'Eschatolgie Cosmique Du
Jardin D'Eden' und 'Nuit De Glace Au-Dessus Du Sépulcre
Noir' hervorragende Reinlauscher und selbstredend fällt
der/dem geneigten Beobachter/in auf, dass hierbei in
französischer Sprache geshoutet, gescreamt und vor allem
gegrowlt wird. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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AC/DC – Power Up
(Transparent Yellow Vinyl) Columbia/Sony Music
Yeah, Angus und Co sind zurück.
Vorbei ist die grässliche Axl Rose-Phase. Welcome back
Brian Johnson und Welcome back Phil Rudd. Natürlich hört
man den Songs sofort an, dass Cliff und Phil wieder
zusammen für den Boden der rockigen AC/DC-Songs
verantwortlich sind. Es gab und gibt nie einen besseren
Drummer für die Australier als Phil Rudd. Mir gefällt
"Power Up" wesentlich besser als der Vorgänger "Rock Or
Bust". Schon das vorab Veröffentlichte "Shot In The
Dark" gefällt sehr und geht musikalisch schon in
Richtung ältere Alben. Auch klasse das flotte "Demons
Fire", geiles Gitarrenriff und Brian bei bester Stimme.
Die Songs sind zum Teil wieder bluesig wie das coole
"Reputation", auch gibt’s vermehrt wieder backing
Vocals, sprich Chöre in den Refrains. Abwechslung bringt
das langsame, schwerfällige "No Mans Land". Ebenfalls
klasse das abschließende "Code Red", ein typischer
Stampfer mit starkem Chor im Refrain, bleibt schnell im
Ohr hängen. "Realize" und "Witch's Spell" ebenfalls
urtypische AC/DC-Songs, die an früher erinnern. Etwas
aus der Reihe tanzt das frische "Trough The Mists Of
Time", glänzt mit sehr starkem Riff und einer etwas
anderen Gesangsmelodie, echt geiler Song. Was man
gelesen hat, verwendeten Angus und Co auf diesem Album
viele Ideen und Riffs von Malcolm Young, jedoch sind die
Gitarren von Angus und Stevie eingespielt worden. Auch
Angus glänzt mit durchgehend starken, nicht zu langen
Soli, ohne Gefrickel wie früher oft, sondern echt
Songdienlich. Natürlich sind die Songs simpel. Cliff und
Phil spielen sehr einfach aber so „fuckin tight“, und
genau das macht den Sound der Australier aus. Zum
Schluss sei gesagt, dass "PWR UP" echt Spass macht,
durchgehend rockt. Toll, dass die (fast) alte Mannschaft
wieder zusammen musiziert. Man hört hier ein
eingespieltes Team bei allen zwölf Tracks, Welcome back
Angus, Phil, Cliff, Brian und Stevie. Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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ENIGMA EXPERIENCE - Question Mark
(LP) Fuzzorama Records
Enigma Experience ist so etwas
wie eine kleine Supergroup des gleichermassen grungy wie
crunchy Heavy Rock. Bestehend aus Truckfighters
Gitarrist Niklas 'Mr.Dango' Källgren (der auf dem Album
auch den Bass bedient), Ex-Truckfighters Drummer Oskar
'Pezo' Johansson und dem überaus charismatischen Maurice
Adams von Motorfinger am Mikro, entführt einen das Trio
in die Weiten einer Soundlandschaft, welche vor allem
durch ihre ungeheure Dynamik und traumwandlerischen
Passagen hart an der Grenze zu Psychedelic Rock
besticht. Eigentlich ist schon alleine der knapp
elfminütige Opener „Realityline“ das Band – Statement
schlechthin. Wer sich diesen Longtrack konzentriert
reinzieht, weiss, wofür die Band steht und was ihn auf
diesem Langdreher erwartet. Und das ist kulinarisch
ausgedrückt weder wenig noch leicht verdaulich, aber das
klingt jetzt wahrscheinlich dramatischer, als es
effektiv ist. „Question Mark“ ist eine Scheibe, welche
mehrere fokussierte Durchläufe benötigt (und auch
verdient), um richtig zu zünden, denn die drei Herren
wissen, wie man atmosphärisch dichte Musik kreiert, die
sich stets im Spannungsfeld zwischen roher Power und
gefühlvoller Sehnsucht bewegt. Insofern ist der
Vergleich zu Giganten wie Soundgarden und Alice In
Chains durchaus gerechtfertigt, zumal sogar ein
bekennender „Grunge – Nichtmöger“ wie ich Gefallen an
der Scheibe findet. Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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LIE IN RUINS - Floating In
Timeless Streams (CD) Dark Descent Records
Der dritte full-length Release
namens 'Floating In Timeless Streams' von den Finnen Lie
In Ruins aus Espoo, seit eigentlich 1993 namens
Dissected unterwegs, und danach seit 2002 als Lie In
Ruins präsent aktiv, zelebrieren einen sehr straighten
Death-Metal. 10 Tracks haben den Platz auf 'Floating In
Timeless Streams' gefunden, die recht locker flockig im
Stream klingen, will schreiben, gestandener Death-Metal
mit den Akzenten, um aus der Masse herauszustechen. Nun,
Angst vor Blastattacken haben Lie In Ruins nicht,
kombinieren diese gar mit solodesken Ausflügen seitens
der Gitarren, was durch die Brutalität in Kombination
mit dem Melodiösen hervorragend passt. Die Growls hängen
schwer und bösartig wie dichte Wolkendecken über den
Boxen, die Gitarren tänzeln zwischen Death-Metal- und
Black-Metal-Riffs, gepaart mit Melody-Lines und
melodiösen, raffeligen Soli. Der Tieftöner tänzelt tief
bösartig und wummernd mit den Klampfen im Gleichschritt
und dazugesellen sich double-bassige Drumpatterns, mal
schwer, mal schleppend, mal schnell und blastend. Man
graut auch nicht vor untypischen Elemente, die gekonnt
in das Songwriting einfliessen, will schreiben, mystisch
ruhige, akustisch intonierte Momente, um dann
überfallartig in einen astreinen Blast mit melodiösem
Soli einzutauchen. Eine saubere Produktion mit einer
herrlich-düsteren Herbstlandschaft ziert das Artwork,
was die musikalische Darbietung perfekt zur Geltung
bringt. Erinnert zeitweise etwas an Entombed und
Dismember, etwas an Unleashed und Grave, etwas ältere
Amorphis, doch dies nur ansatzweise, denn Lie In Ruins
haben ihren eigenen Death-Metal hervorragend gefunden.
Anspieltipps wären da 'Spectral Realms Of Fornication',
'Descending Further' und 'Where Mountains Sleep'. Heftig
bombastisch. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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DEATH DEALER – Conquered Lands (2 Black/White
Splatter Vinyl Gatefold) Steel Cartel Records
Eigentlich… Eine Band mit Ross The Boss (ehemals
Manowar) und Stu Marshall an den Gitarren sollte mir
eigentlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen…
Wenn dann noch Mike Lepond (Symphony X) in die vier
Saiten greift... Nun ja, den Metal-Freaks wird alles,
was ich jetzt schreibe, völlig egal sein. Denn die
Gitarrensaiten qualmen, die Drums marschieren wie ein
Panzerkommando und Sean Peck schreit sich wie Harry
Conklin (Jag Panzer) die Seele aus dem Körper. Aber
genau Sean ist in meinen Augen noch immer der
Schwachpunkt der Band. Denn emotionslos zu schreien
bringt eine Truppe nicht weiter. Die Lieder sind alle
sehr abwechslungsreich komponiert, mit akustischen
Einstiegen («Beauty And The Blood»), gefallen mit
kernigen Riffs («Running With The Wolves») oder
hymnischen Parts («Hail To The King») und schnellen und
gemässigteren Momenten. Somit beinhaltet «Conquered
Lands» alle wichtigen Elemente, um ein bärenstarkes
Album (Anspieltipp: «Born To Bear The Crown»)
abzuliefern. Und würde noch ein Shouter wie Todd Michael
Hall (Riot V) singen, dann würde ich hier aus meinen
Lob-Gesängen nicht mehr raus kommen. Somit bleibt ein
sehr interessantes, traditionelles Metal-Album, das sich
jeder einmal anhören sollte. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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LORD FIST – Wilderness Of Hearts
(LP) High Roller Records
Mit dem zweiten Album geht der
Finnen Vierer Lord Fist ins Rennen. Mit jugendlichem
Charme, viel Unbekümmertheit und einer rockigen «leckt
uns am Arsch» Mentalität gefällt die Truppe.
Doppelläufige Gitarrenharmonien, schnelle Parts und
viele nördliche Metal-Elemente sind die Hauptmerkmale
und werden den HammerFall- und Stratovarius-Fans
gefallen. Zu jener Zeit, als die beiden heutigen
erfolgreichen Truppen noch in ihren Kinderschuhen
steckten, mit sehr interessanten Melodien zu überzeugen
wussten, die Hühnerschale noch ein bisschen am Hintern
haftete und man wusste, aus diesen Jungs wird mal was
ganz Grosses. Einzelne Parts klingen auf «Wilderness Of
Hearts» noch ein bisschen holprig («Arcona Cross III»),
oder nach Iron Maiden («Wings Drawn In Our Minds»).
Dafür überzeugt das feinfühlige Instrumental «Moonhalo».
Es könnte aus Lord Fist eine tolle Band für die Zukunft
werden, wenn sie an ihren Lieder noch ein bisschen
feilen und mit einer Produktion um die Ecke kommen,
welche knackiger erklingt. So ist «Wilderness Of Hearts»
ein melodisches Speed Metal-Album geworden, das Spass
macht und man sich unbedingt anhören sollte. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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CRIPPLED BLACK PHOENIX – Ellengæst
(Gatefold 2 LPs) Season of Mist/Irascible
Gerade jetzt hört man vor allem
im Arbeitsumfeld den mittlerweile recht abgelutschten
Spruch, man müsse eine neue Situation (also einen
Arbeitsplatzwechsel infolge Betriebsschliessung,
Personalabbau, Entlassung etc.) auch immer als
Opportunität sehen. Früher hiess das Chance, noch früher
brauchte man dafür sogar noch das deutsche Wort
Gelegenheit, aber das nur am Rande. Was zu Corona –
Zeiten und den damit einhergehenden wirtschaftlichen
Krisen und Unsicherheiten inzwischen fast nur noch
zynisch klingt, trifft im Falle von Crippled Black
Phoenix in vollem Umfang zu. Just vor Beginn der
Aufnahmen zum neuen Album sah Mastermind Justin Greaves
den Grossteil seiner eh schon lockeren Truppe
davonflattern, u.a. verliess auch Sänger/Keyboarder
Daniel Änghede den CBP-Dampfer. Aber anstatt deshalb den
Kopf in den Sand zu stecken, griff Greaves auf sein
Netzwerk zurück und konnte einige mit ihm befreundete
Vokalakrobaten für eine Mitwirkung auf „Ellengæst“
gewinnen. Vincent Cavanagh (Anathema), Kristian “Gaahl”
Espedal (Gaahls Wyrd), Ryan Patterson (Coliseum),
Sängerin Suzie Stapleton und Jonathan Hultén
(Tribulation) sorgen somit für angenehmen
Abwechslungsreichtum im düsteren Dark Rock – Universum
des Justin Greaves. Entstanden sind dabei sieben recht
eindringliche Nummern (Nummer Acht – „She’s In Parties“
– ist ein durch den Gesang von Belinda Kordic und Suzie
Stapleton veredeltes Bauhaus-Cover), welche jegliche
Grenzen zwischen Post Punk, Darkwave, Pop Noir und Heavy
Psych schwermütig aber entschieden überschreiten und
durch ihre partielle Tanzbarkeit den perfekten
Soundtrack für manchen klandestinen, suburbanen
Tanzschuppen liefern. Die latent vorhandene Pink Floyd –
Schlagseite sorgt dabei für die nötige Wärme („In The
Night“, Gaahl’s tiefer Sprechgesang bietet hier den
perfekten Kontrast zu den engelsgleichen Vocals von
Belinda Kordic) und den erwarteten Tiefgang. Absolutes
Highlight ist für mich das fiebrige „Lost“, in dem
Belinda Kordic und Vincent Cavanagh eine absolute
Glanzleistung abgeben. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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KADAVAR - The Isolation Tapes Robotor Records
Nachdem die Tour zum Vorgängerwerk “For The Dead
Travel Fast” im März des laufenden Jahres durch globale
Lockdowns jäh unterbrochen worden war, taten Kadavar das
einzig Richtige. In weiser Voraussicht hatten sie im
frühen Jahr 2017 einiges in den Bau ihres eigenen
Tonstudios investiert, und in eben dieses zogen sie sich
zurück, spielten erst mal einen Gig als Livestream und
begannen danach umgehend mit den Arbeiten fürs neue
Album. Losgelöst von jeglichen Tour- und
Promotionszwängen, liess sich diesmal das Trio einzig
und allein von ihrer Kreativität lenken, ungeachtet
jeglicher Genregrenzen und sonstiger Limitierungen.
Herausgekommen ist dabei etwas, das völlig anders klingt
wie sämtliche vorherigen Kadavar – Alben, aber trotzdem
zu 100% Kadavar ist. Wie das möglich ist? Ganz einfach,
während sich viele andere Künstler in der Vergangenheit
in einem Anflug von Selbstfindungsdrang mit moderneren
Sounds bei einem breiteren und jüngeren Publikum
anzubiedern versuchten (Rob Halford und 2wo mit
„Voyeurs“, Judas Priest mit „Jugulator“ und
„Demolition“, Scorpions mit „Eye II Eye“, Metallica mit
„Load“ und „Reload“, Gary Moore mit „A Different Beat“
und als aktuelles Beispiel Tommy Lee mit „Andro“), was
in der Regel damals wie heute gehörig nach hinten
losging, machen es die Berliner genau umgekehrt. Sie
besinnen sich auf die psychedelische Phase ihres eh
schon der Vergangenheit zugewandten Musikstils und
reisen in der Zeitmaschine noch mal ein paar Jährchen
zurück. Dementsprechend klingen die Songs, leichtfüssig,
besinnlich, schwebend und manchmal durchaus leicht
verdrogt. Natürlich erreichen hier die Nummern zu keinem
Zeitpunkt jene Härtegrade, die man sich sonst von
Kadavar gewohnt ist. Aber wie sollte das auch gehen,
wenn man sich kompositorisch deutlich hörbar an der
Frühphase von Rock – Dinosauriern wie Pink Floyd, Procol
Harum, The Beatles und Jefferson Airplane orientiert?
Ausserdem ändert diese – wie ich annehme
situationsbedingt nur momentane – Abkehr vom kauzigen,
harten Retro Rock nichts an der Tatsache, dass diese
zehn neuen Songs (das kurze Zwischenspiel
„Peculiareality (!)“ mitgezählt) durch ihre Stimmung und
atmosphärische Dichte bestechen. Diese Scheibe wird bei
den Fans eine Kontroverse auslösen, dessen bin ich mir
fast sicher, nichtsdestotrotz gehört sie als sehr
gelungenes Experiment in jede Kadavar – Sammlung.
Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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VOLSTER - Arise (CD)
ROAR! Rock Of Angels Records
Ohja, endlich mal wieder ein cooles, zeitloses Hard
Rock-Album. Der zweite Longplayer der Schweden um Sänger
Ulf Andersson und Henrik Lundberg Bass liefert genau
das. Melodiöse Gesänge, coole Gitarrenriffs und tolle
Mitsing-Refrains. Als erstes bleibt das eingängige
"Hanging On" sofort im Ohr hängen, genau so liebt man
Rocksongs. Erinnert mich etwas an Gotthard der neueren
Art mit Nic Mäder. Das etwas schwerfällige "Turn The
Tide" gefällt auch sehr, vor allem der starke Chor im
Refrain. Oder das rockige, etwas an Whitesnake
erinnernde "End Of The World", auch ein starker Song.
Genauso wie das treibende "Gravity". Die Musik der
Schweden ist so eine Schnittmenge aus Gotthard,
Whitesnake, Hardline, Tyketto und so weiter. Nur der
Gesang klingt natürlich anders, ab und zu erinnert Ulf
etwas an Jeff Scott Sotto. Gerade das melodiöse "Follow
Us" erinnert von der Struktur und der Musik her sehr an
Tyketto, ich liebe solche Melodic-Perlen, die sind
einfach zeitlos gut. Das Riff von "Sign Of The Times"
könnte wieder glatt von Gotthard sein, auch sehr starke
Nummer. Und so liefern uns die Schweden 12 souveräne
Rock-Nummern ohne Ausfälle, durchgehend auf hohem
Niveau, mit Wiedererkennungs-Charakter. Genau solche
Songs machen Spass und bringen echt gute Laune beim
Anhören. Beide Daumen hoch, alles richtig gemacht.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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SALTATIO MORTIS – Für immer frei
(LP) Universal Music Group
«Für immer frei» ist das
dreizehnte Studioalbum der seit zwanzig Jahren
bestehenden Mittelalter-Rock / Folk-Rock Band Saltatio
Mortis (SaMo). Wie zu erwarten war – Saltatio Mortis
wissen, wie mit packenden Dudelsack-Melodien, treibenden
Rhythmen und fesselnden deutschen Texten Stimmung
gemacht wird. «Für immer frei» beginnt mit einem
mystischen Intro, welches die Aufmerksamkeit auf sich
zieht und fliessend die Scheibe einleitet. Das Album
bietet musikalisch ziemlich alles, was Saltatio Mortis
auszeichnet. Energiereiche Songs zum Mitschreien sind
genügend vorhanden. Mit «Palmen aus Stahl» wird es mal
etwas härter als durchschnittlich (der Neuen Deutschen
Härte angelehnt) und mit «Rose im Winter» oder «Seitdem
du weg bist» zeigen sich SaMo von ihrer emotionalen
Seite. «Factus de materia» ist ein reiner Folk-Song, der
zum Tanzen anregt und ebenso, aufgrund der Sprache, aus
der Setlist heraussticht. «Mittelfinger Richtung
Zukunft» fällt komplett aus dem Konzept – Rapper Henning
Wehland und die Punk-Rock Band «Swiss und die Andern»
sind hier in einem härteren, mit Industrial-Elementen
gespickten und in Kombination mit den gerappten
Gesangparts in Richtung Nu-Metal fliessenden Song zu
hören. Der Titeltrack «Für immer jung» erinnert im
Aufbau stark an «Tage wie diese» von den Toten Hosen und
auch in einzelnen Refrains (wie beispielsweise im Opener
«Ein Traum von Freiheit») sind Parallelen den Hosen zu
hören. «Loki» hingegen erinnert an In Extremo, wobei
diese Analogie aufgrund des markanten Stils auf der Hand
liegt. Die auf Dudelsäcken gespielten packenden Melodien
sind durchgehend präsent, die Refrains sind schnell im
Ohr und die erzeugte Energie, die SaMo auszeichnet,
dominiert das Album. «Für immer frei» ist ein Saltatio
Mortis Album, welches sich in die Geschichte der Band
einreihen lässt und die bestehenden Fans nicht
enttäuschen wird. Während dem Durchhören wiederholt sich
konstant ein Gedanke: Typisch SaMo. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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STRYDEGOR – Isolacracy (CD) MDD Records
Und es wird düster… Düster und brutal. Rauschende
Gitarrenriffe prasseln auf die Hörer ein, begleitet von
dämonischem Schreigesang. Obwohl, ganz so dämonisch doch
wieder nicht, denn zwischendurch dringen auch
vereinzelte Cleangesang-Parts durch die sonst so brutale
Musik. «Isolacracy» ist bereits das vierte Album der
deutschen Band und eines kann man ihnen definitiv nicht
vorwerfen: an verschiedenen Gesangstechniken sparen sie
nicht. Ob nun dämonischer Guturalgesang, powervolle
Clean-Voices oder dann flüsternder Sprechgesang, alles
ist dabei. Doch nicht bloss abwechslungsreicher Vocals
ist Strydegor wichtig, sondern auch eine Diversität in
den Songs allgemein. So besteht ihr neustes Werk sowohl
aus düsteren, hämmernden Songs, wie auch aus reinen
Instrumentals, welche im Vergleich zu den anderen
Liedern durchaus etwas ruhiger erscheinen. Sehr cool!
Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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FULL HOUSE BREW CREW - Bare
Knuckle (LP, Transparent Red Vinyl) ROAR! Rock Of
Angels Records
Im Dezember 2018 erhielt der
Vorgänger «Me Against You» bei unseren Rezis viel
Zuspruch und doch sagte mir die Band bis anhin nichts.
Soll in den besten Familien vorkommen und ist halt mehr
oder weniger dem Release-Overkill geschuldet, der seit
einiger Zeit grassiert. Mit den lobenden Worten von
unserem Toby S. ist die Unvoreingenommenheit natürlich
dahin und die Erwartungen, bevor der erste Ton überhaupt
gespielt ist, bereits auf einem höheren Level angelangt.
Full House Brew Crew stammen aus Griechenland, was man
alleine vom jetzt einsetzenden Sound nicht zwingend
erraten würde. Der Groove Metal, der in Richtung
Disturbed oder Buckcherry geht, läuft mit «Bare Knuckle»
unter dem Banner "make or break it", wobei sich die
Mucke kaum bis gar nicht von «Me Against You»
unterscheidet. Vielmehr wird solide weiter geführt, was
man losgetreten hat. Nebst den dreckigen wie
gleichzeitig stimmigen Vocals von Vageliss Karzis, der
zudem die zweite Gitarre bedient, gewährt George
Tzatzakis seiner Axt riffmässig ebenso keine Ruhepause,
und seine Soli gehören definitiv in die Kategorie
filigran. Für das Mainstream-Radio ist man natürlich
viel zu hart unterwegs, aber Spartensender dürften am
Titeltrack oder auch dem Voll-Groover «Servant Of
Despair» Gefallen finden. Das ziemlich blutig gestaltete
Cover dürfte dabei keinen negativen Einfluss haben. Je
länger ich dem Gesang von Vageliss lausche, desto mehr
erinnert er mich an Ricky Warwick (Black Star Riders,
Ex-The Almighty), vor allem wenn er cleane Parts singt.
Dies kommt natürlich in erster Linie gemässigteren
Klängen, wie bei «Buried Hope», zugute. «Bare Knuckle»
ist definitiv neues Kraftfutter für die Zielgruppe, aber
solche Bands sind womöglich etwas aus der Mode gekommen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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JADED HEART – Stand Your Ground
(Red Vinyl) Massacre Records/Phonag
Mit Jaded Heart werde ich meinen
Frieden in dieser Besetzung nicht mehr finden. Ich
mochte die Deutschen, als noch Sänger Michael Bormann
das Mikrofon schwang. Auch wenn zu der Zeit die Jungs
immer wieder ein bisschen zu «nett» klangen. Ansonsten
bot der Fünfer damals tollen Hard Rock, dem man
internationales Format attestieren konnte. Mit dem
Sängerwechsel, Johann Fahlberg beerbte Michael, kam eine
«metallischere» Stimme zu Jaded Heart. Etwas, das in
meinen Ohren grundsätzlich nichts schlechtes ist. Wenn
ich mir auf dem Titelsong die Gitarrenarbeit von Peter
Östros und Masahiro Eto anhöre, glänzen meine Augen. Das
Bassspiel von Michael Müller ist eh über alle Zweifel
erhaben, und Schlagzeuger Bodo Stricker haut mächtig auf
sein Instrument. ABER! Die Truppe hat sich musikalische
dermassen verändert, dass man besser unter einem anderen
Bandnamen weitermusiziert hätte (das gleiche Problem
habe ich auch mit Bonfire). Zudem fühle ich, dass Johann
immer nahe bei seinen gesanglichen Fähigkeiten shoutet.
Somit der klassische Zwiespalt, dass Instrumentalisten
und Sänger nicht das gleiche Level haben. Dabei sind
Nummern wie «One Last Time» mit seinem «moderneren»
Tunes, das kräftige «Reap What You Sow», das schnelle
«Hero To Zero», das hymnische «Embrace A Demon» und der
Hit «Self Destruction» wirklich Klasse-Tracks. Je mehr
ich mir das neue Album anhöre bemerke ich, was mir im
Vergleich zur Vergangenheit der Truppe missfällt. Es
sind diese moderneren Klänge, die so gar nicht zu
«meinen» Jaded Heart passen wollen. Das gleiche Problem
habe ich bekanntlich auch mit Dynazty. Schade, denn zum
Abschluss trumpft der Fünfer nochmals richtig gut auf
und beschliesst das 14. Album mit «Inside A Hurricane»
und «Lost In Confusion». Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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SOLE SYNDICATE - Last Days of Eden
(Digipack) Scarlet Records
Melodic Metal aus Schweden? Das
klingt ja ziemlich vielversprechend. Schwankend zwischen
sanfteren und härteren Klängen zeigen die Jungs, wie
schwedische Musik funktioniert - nämlich saugut. Kein
einziges Lied ist wie das andere und das Hörerlebnis
gestaltet sich sehr ansprechend und beinahe entspannend.
Kopfwippen passiert. Der grosse Durchbruch scheint zwar
leider noch etwas weit entfernt, doch Potential besteht
meiner Meinung nach. Das zweite Studioalbum der
sympathischen Rocker entführt gekonnt und macht Lust auf
mehr. Die etwas wechselhaften Vocals des Jonas Månsson
schaffen zusammen mit dem angenehmen Instrumentenspiel
ein harmonisches Ganzes, welches durchaus der
Wiederhol-Taste wert ist. Kaufempfehlung! Mona
Punkte:
8.0 von 10
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GRID - Livsleda (CD)
Selfmadegod Records
Grindcore aus Schweden, aus
Umea, Trademark seit 2014 und präsentieren mit
'Livsleda' das full-length Debut mit 9 Tracks, welche
einerseits im brutalhyperschnellen Grindcore, als auch
im slammig-moshigen Groove zuhause sind. Klar, die Songs
sind kurz gehalten, bis auf ein paar wenige Ausnahmen,
doch steckt hier tatsächlich interessantes Songwriting
dahinter, was die bzw. der eine gar nicht glauben
vermag. Yep, dem ist so. Was auch heraussticht, ist die
messerscharfe, klare Produktion, da ist jedes Instrument
sehr gut heraushörbar und ja, es gibt keinen
Rückkopplung, wie bei unseren australischen Freunden von
Concede. Interessant ist auch, dass Grid gar nicht
skandinavisch erschallen, ähnlich wie Spawn Of
Possession oder Soreption. Nein, glasklar
durchstrukturiert und mit einem Hang der Spielerei in
andere Musikgenres. Ja, ab und an erschallt auch ein
melodiöses Solo hervor, nebst dem recht komplexen,
vertrakten und schnellen Riffing. Das Drumming besteht
nicht nur den Exzessen im Grindcore und Blastbereich,
nein, da wird auch ordentlich gemoshed, gethrashed,
gedoomed und gedeathed. Gewisse Anleihen aus dem
Hardcore und Crossover sind ebenfalls nicht von der Hand
zu weisen, gar etwas aus dem Black-Metal wurde
implementiert. Ja, die Growls stehen schon dem
Death-Metal nahe, jedoch wird der Hardcore-Einschlag
klar herausgehört. Der Bass wummert klar und treibend
hervor, sehr skandinavisch untypisch, wenn die so
formuliert werden darf. Vergleiche zu alten Napalm
Death, Carcass sind da, im Ansatz, doch auch Bands wie
Prong, C.O.C., Cro-Mags und Konsorten sind heraushörbar,
auch bezugnehmend zum Artwork, welches wohl eher dem
Crossover-Bereich zu zuordnen ist ..., ist jedoch
persönliche Ansichtsache, wohl bemerkt. Interessante
Mischung, was uns auf 'Livsleda' geboten wird, und so
werden Songs wie ''Indifference', 'Insatiable',
'Livsleda', 'Ritual' und 'Doomed' zu echten
Ohrschmankerln. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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MORTA SKULD - Suffer For Nothing
(CD) Peaceville Records
Ho ho ho, Weihnachten steht wohl
vor der Natur, bereits im November, wohl auch jedes Jahr
früher, hellyeah. Denn auch die aus Wilmaukee,
Wisconsin, stammenden Deather, seit 1990 im Geschäft,
releasen ihr sechstes Album mit 'Suffer For Nothing'.
Erinnert mich stilistisch an Resurrection, Monstrosity,
Vital Remains, Cannibal Corpse, Brutality, Broken Hope,
Obituary und Suffocation, die Mucke von Morta Skuld und
dennoch sind sie eigenständig über all' die Jahre
geblieben, liefern ein feineres Scheibchen nach dem
anderen ab, welche Morta Skuld zur einer fixen Grösse im
Death-Metal weltweit aufsteigen lassen. Die Produktion
auf 'Suffer For Nothing' und den 10 Tracks ist druckvoll
und man hört sowas von alle Instrumente fein raus, und
vor allem, man hört das feine Gefrickel, analog wie bei
Benediction, heraus, was aber auch mehrmaliges Reinhören
bedingt. Ja, eine ganz feine Klinge führen Morta Skuld
auf 'Suffer For Nothing'. Die Gitarren riffen sich
richtig fett deathig in die Songspuren, gepaart mit
herrlichen, filigranen, gekonnten und melodiösen Soli.
Der Bass klingt rein und sauber, so dass man diesen
hervorragend fein raushören kann, wie auch dieser sich
ab und an solodesk entfaltet. Die Drumpatterns zieren
von blastigen Attacken bis zu double-bass-artigen
Exzessen, mal thrashig, mal speedig und stets im
Floridianer-Death gehalten. Der Gesang ist bösartig
guttural, ab und an tänzelnd im bösartigen Shouting und
Screaming des Thrash-Metals, doch stets verständlich
gegurgelt. Das Coverartwork ist schlicht und durch diese
Schlichtheit richtig brutal bösartig geworden.
Anspieltipps wären da 'Abyss Of The Mind', 'Dead
Weight', 'Suffer For Nothing' und 'Machines Of Hate'.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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FORSAKEN AGE – Heavy Metal
Nightmare (CD) Pure Steel Records Aus
Neuseeland stammt Forsaken Age, die mit ihrem zweiten
Album ihrer Lust und Freude an purem Heavy Metal freien
Lauf lassen. Klingt alles nach einer Mischung aus Iron
Maiden, Saxon, Judas Priest und alten Riot. Frisch von
der Leber weg musizieren die fünf Herren mit viel Seele
und wissen selber, dass sie weder die alten Helden
beerben noch zu den Grossverdienern aufsteigen werden.
Das macht Forsaken Age sympathisch. Denn Freude und
Spass scheint bei den Neuseeländern im Vordergrund zu
stehen. Sowie auch Abwechslung. Mit feinen und ruhigen
Klängen startet «Ride On», während das folgende «Fire In
Our Hearts» pfeilschnell und ohne zu blinken links
abbiegt. «Blood Magick» hat was vom ersten Mötley
Crüe-Album und ein Schuss AC/DC, während «Guardians Of
The Damned» mit Accept-artigen Momenten aus der
Frühphase aufhorchen lässt. «Heavy Metal Nightmare» ist
weder ein Albtraum, noch eine Neuerfindung des Metals.
Aber eine Scheibe, die man sich durchaus anhören sollte.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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STARBYNARY – Divina Commedia:
Paradiso (CD) Art Gates Records Die
italienischen Prog/Klassik-Metaller schliessen ihre
Album-Trilogie "Divina Commedia" würdig ab. Hatte ich
mit dem direkten Vorgänger noch deutlich Mühe, gefällt
mir der dritte Teil deutlich besser. Das liegt
einerseits an Sänger Joe Caggianelli, der mich mit
seiner einzigartigen Stimme nicht mehr so stark wie
früher nervt. Anderseits scheinen auch die Lieder
eingängiger geworden zu sein. Und das, ohne dass
gleichzeitig die kreativen Schübe verschwunden sind.
Hört man den dritten Teil dieser Saga aufmerksam an, ist
ganz viel zu entdecken. Schnell ist man überrascht, wie
die Italiener verschiedene Stile ineinander vermischen
und auch mal ein klassisches Orchester oder eine
Hammond-Orgel in ihren Prog einbauen. Immer wieder
taucht aber auch klassischer Power Metal auf. Starbynary
empfehlen sich hier definitiv für noch grössere Taten.
Zu diesen reicht es aber leider immer noch nicht. Denn
trotz aller Klasse bleibt es mir ein Rätsel, wieso mir
bei diesem Album nicht mehr hängen bleibt. Dabei finde
ich die Band durchaus sympathisch. Komische Welt. Wer
den Prog gerne mit einer hohen Geschwindigkeit und sehr
eigen mag, wird an diesem Album grosse Freude haben.
Zumal Starbynary immer mal wieder italienisch und eine
Frauenstimme einbauen. Reinhören, geniessen und sich
Zeit lassen. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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PARADOXXON - Schmucklos (CD)
Black Skull Records
'Schmucklos', das Debutwerk der
deutschen Death-Thrasher namens Paradoxxon, seit 2015
existent, welche 9 Tracks komplett in deutscher Sprache
gehalten werden. Da kommen Crossover, Hardcore und meist
Thrash-Metal in den Sinn, welche mit einem leicht
deathigen Unterton zelebriert werden. Kennt man ja
bereits Rammstein mit deutschen Texten, so erhält
'Schmucklos' einen ganz eigenen Touch, an welchem ich
mich, ehrlich geschrieben, auch erstmal gewöhnen musste.
Ist man daran gewöhnt, so wird 'Schmucklos' ein
wahrhaftiger Musikgenuss in Sachen Thrash-Metal, mit
eben Death-, Crossover- und Hardcore-Einschlägen. Die
Gitarren kommen satt riffend daher, untermalt mit
melodiösen Lines und Soli. Der Tieftöner ist
crossovermässig klar und rein im Klang, was eine sehr
interessante Symbiose entsteht, zwischen den Klampfen
und dem Schlagwerk. Die Drumpatterns wandeln von
thrashigen Patterns bis zu kurzen, blastenden Momenten,
doch stets groovigen Elementen. Der Gesang wandelt
leicht punkig, hardcorig und crossoverig shoutend und
screamend durch die Songs, mal etwas black-metallisch,
dann etwas guttural deathig und eben auch mit thrashigen
Shouts. Die Produktion ist sauber, das Coverartwork
passt wie der Deckel auf den Pot. Erinnert etwas an
Protector und Sodom. Anspieltipps wären 'Küss den Lauf',
'Das Leben', 'Taktgeber des Seins' und 'Eins mit der
Nacht'. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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ALPHA WOLF – A Quiet Place To Die
(CD) Sharptone Records/Warner
Disharmonie oder zumindest
schneller, weiter und in jedem Fall anders. So ist
momentan der Trend, um aus dem Genre Metalcore noch
etwas Neues herauszupressen. Die Australier von Alpha
Wolf schlagen mit neuem Sänger und dem zweiten Album „A
Quiet Place To Die“ auch in diese Kerbe. Sie peppen
ihren Standard-Metalcore mit dissonanten Versatzstücken
auf. Sowohl textlich als auch klanglich strömen
Verzweiflung und Wut aus jeder Pore dieses Albums,
sodass man sich gedanklich selbst schnell in der leicht
embryonalen Pose der beflügelten Person des
Coverartworks befindet und mit zusammengefalteten Händen
hinter dem Kopf versucht, die wüsten Gedanken
zusammenzuhalten. Alpha Wolf versuchen sich an
Klangspielereien, die künftig noch bedachter Verwendung
finden könnten. Ein bisschen Abwechslung bieten die
beiden melodischeren Nummern „Don’t Ask…“ und „Bleed 4
You“, ansonsten bleibt der Trupp absolut in der
musikalischen Norm. „A Quiet Place To Die“ ist weder
schlecht produziert, noch nervt es. Es rauscht einfach
nur an einem vorbei. Den 11 Tracks fehlt es an
Eigenständigkeit und Eingängigkeit. Mittelmass as its
best… könnte man auch sagen. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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SOULBURN - Noa's D'Ark (LP)
Century Media/Sony
Der vierte full-length Release
namens 'Noa's D'Ark' der niederländischen Formation
Soulburn aus Oldenzaal, Overijssel, die seit 1996 aktiv
sind. Nun, 'erst' das vierte full-length Album? Yep, gut
Ding will bekanntlich Weile haben, oder etwa nicht?
Doch, doch, und was für einen Stil zelebrieren Soulburn?
Nun, die sind mal doomig, mal deathig, mal blackig, mal
speedig und mal thrashig unterwegs, also eher
old-schoolig, passt aber wunderbar zu Soulburn.
Vergleiche? Nun, well, spontan kommen mir so Asphyx,
Celtic Frost wie auch Hellhammer in den Sinn, wenn ich
die Songstrukturen und das musikalisch Dargebotene so
betrachte. Soulburn sind jedoch etwas heftiger, nicht in
der Geschwindigkeit, sondern im Soundteppich, den sie
vorlegen. 'Noa's D'Ark' ist sehr düster, schwerfällig,
doomig und doch wieder old-schoolig thrashig, speedig,
deathig und black-metallisch. Die Produktion ist satt,
druckvoll und wie ein Wand. Ohkeh, sie frönen dem eher
schnelleren Doom so à la Solitude Aeturnus und
Candlemass, jedoch einfach in deathiger Manier. Die
Gitarren sind verdammt heavy, bösartig und deathig
gerifft, etwas Melodie, kurze, knackige Solomomente. Der
Bass ist klar und rein, somit setzt dieser sich auch in
den Songstrukturen zusammen mit den Klampfen durch und
ergänzt die langsamen, schwerfälligen
Double-Bass-Attacken des Drums perfekt. Drohend und
gefährlich rollen die Patterns daher, wie eine Lawine,
die nichts aufhalten kann. Dennoch überraschen immer
wieder die Momente, wo das Gaspedal in Sachen
Geschwindigkeit etwas gedrückt wird, um dann wieder das
Böse und Schwere sich zurückfallen zu lassen. Der Gesang
bewegt sich im mittleren, gutturalen Bereich, böse und
verständlich, auch teils schleppend und zähflüssig
gezogen. Das Coverartwork passt zum gefahrvollen und
mystischen Soundteppich. Anspieltipps wären da 'The
Morgue Of Hope', 'Triumphant One', 'The Godless I' und
'From Archaeon Into Oblivion' zu nennen. Schwere Kost,
jedoch sehr interessant dargeboten. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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ALIEN – Into The Future (CD)
AOR Heaven
Seit 1986 tritt die schwedische
Melodic-Formation Alien immer wieder in Erscheinung.
Dabei konnte man auch diverse Erfolge, vor allem in
frühen Jahren, verbuchen, der grosse Durchbruch blieb
aber aus. Der Band muss man aber definitiv zugute
halten, dass man trotz den üblichen Querelen, intern wie
extern, über die Jahre praktisch konstant aktiv war.
Zwischen den sieben Alben lagen aber auch mal 10 Jahre.
Solche Lücken wurden dann aber regelmässig mit Singles
gefüllt. Nun, mit dem aktuellen Output „Into The Future“
schaut man dezent über den AOR-Tellerrand hinaus
Richtung klassischer Hard Rock. Dabei wird der Gitarre
auf Kosten des Keyboards mehr Raum zugestanden. Diese
Entwicklung steht Alien ausgezeichnet und vergrössert
das Potenzielle Käuferklientel. Das Songmaterial ist
zudem aber auch abwechslungsreicher als auch schon
ausgefallen. Die Tracks lassen immer wieder durch eine
eingängige Melodieführung aufhorchen. Die grossen Hooks
bleiben trotzdem Mangelware. All in all tendiert man
richtung Journey, nicht zuletzt durch die kraftvollen
Vocals von Jim Jidhed. Alien ist zwar weder die Beste
noch Bekannteste AOR-Band, mit diesem Album beweisen sie
aber, dass sie weit mehr als bloss Daseinsberechtigung
haben. Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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GWYDION – Gwydion (CD)
Art Gates Records
Symphonic Folk Metal aus
Portugal erklingt aus den Boxen als das fünfte Album der
Band Gwydion beginnt. Wo die fetzigen Instrumentals
schon sehr mitreissen, überzeugen mich die Vocals der
Band jedoch weniger. Lauter Kreischgesang zieht sich
durch alle vierzehn Lieder des Albums und sorgen dadurch
für wenig Abwechslung. Wer es mag, wenn die Songs
konstant auf einem Level bleiben, wird sich hier wohl
fühlen, für mich persönlich wird es jedoch fast etwas
langweilig dadurch. Ansonsten ist die Musik jedoch gut
gespielt, es hämmert und ist von melodiösen
Gitarrenriffen durchzogen. Für mich persönlich halt
etwas eintönig, da dieses eine bestimmte Lied fehlt,
welches aus dem Werk heraussticht und einen Kontrast zu
den anderen Songs bringt aber sonst eigentlich gut
gespielt. Zoé
Punkte:
7.8 von 10
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DEFTONES – Ohms (LP) Reprise/Warner
Die Deftones sind zurück! Chino Moreno und seine
Mitstreiter haben ihr neues Werk „Ohms“ als
musikalisches Experimentierlabor angepriesen aber die
Platte bietet Altbekanntes der Modern Metal-Vorreiter
auf gehobenem Niveau. Mehr braucht es auch gar nicht.
Der wertvollste Posten bleibt die Stimme des Frontmanns
und seine Gabe für Melodien, die berühren, während
Stephen Carpenter einiger seiner bislang griffigsten
Gitarrenriffs überhaupt heraushaut. Die Mischung ist
nach wie vor unschlagbar und erinnert 2020 vielleicht
nicht ganz ohne Zufall an das Referenzalbum „White
Pony“, mit dem sich die Band bedingt durch den 20.
Jahrestag seiner Veröffentlichung kürzlich wieder
eingehend befasst haben dürfte. Auch wenn Deftones
wieder ausgesprochen Song-orientiert vorgehen, lassen
sie sich auch Freiräume zum Experimentieren. Dass dann
doch nicht die vertraut wirkenden Nummern die besten auf
„Ohms“ sind, sondern das vertrackte „The Spell Of
Mathematics“ und „Ceremony“ als klassischer „Slow
Burner“, der mit jedem mal hören stärker zu werden
scheint, bestätigt am Ende die anhaltende Relevanz
dieser Ausnahmeband. Deftones musizieren 2020 irgendwo
zwischen Tradition und Aufbruchsstimmung. „Ohms“
befriedigt Alt-Fans, fesselt aber genauso mit für die
Band ungewöhnlichen Ideen und wirkt dennoch nicht wie
ein fauler Kompromiss, weil die unverkennbaren Merkmale
(Gitarrensound, Vocals, Laut-leise-Dynamik) für sich
selbst stehen und sprechen. Oliver H.
Punkte:
7.7 von 10
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OHRENFEINDT - Das Geld liegt auf
der Strasse (LP) Metalville Records
Die norddeutsche Antwort auf
Agus Young und Co ist zurück, wie gewohnt laut und
dreckig. Das machen die drei gleich mit dem Opener und
Titeltrack klar. Gefolgt vom nicht minder lauten "Du
brauchst Rock". Aufgegriffen werden wie gewohnt
alltägliche Themen wie Geld, Rock und Motorräder. Bei
"Die Muse ist im Urlaub" hört man schon sehr die
Vorlieben der Jungs für Bon Scott, herrlicher Song. Die
Vollgasrocker sind ihren bewährten Trademarks
treugeblieben: Bottleneck, Harp, klassische
Rock’n’Roll-Riffs und die Reibeisenstimme von Bandchef
Chris Laut sorgen für ordentlich Knacken im Gebälk. So
röhren alle 12 Songs souverän durch die Boxen ohne
Schwächen und Füller. Einfach geil die Jungs, es macht
wirklich Spass, die einfach gestrickten Rock-Songs zu
geniessen und sich vom Groove mitreissen zu lassen. Egal
ob "Mona Lisa", der glatt als alter Nazareth Song
durchgeht, oder das bluesige "Motocross im Treppenhaus"
(geile Idee, müsste man mal probieren), das rockt
einfach. Einen Vorgeschmack auf das bald folgende
Live-Album des 25 jährigen Bandjubiläum gibt’s in Form
von "So nicht". Den Abschluss macht die emotionale
Ballade "Schlaflied", welches Sänger Laut für einen kurz
vor den Aufnahmen verstorbenen Freund geschrieben hat,
schöne Nummer. Crazy Beat
Punkte:
7.6 von 10
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CONCEDE - Indoctrinate (CD)
Petrichor Records
Heftigster Noise-Grind-Blastcore
stürmt hier aus den Boxen, untermalt mit Slams und viel
moshigem Groove, hellyeah. Dementsprechend gibt's auch
15 Tracks auf 'Indoctrinate' von den Australiern aus
Perth. Die Songs sind allesamt sehr gut produziert und
ich beginne langsam doch tatsächlich die Rückkopplung
der Klampfe zu lieben, einfach pur, unverfälscht und
unwiderruflich prägend. Ehrliche Mucke. 'Indoctrinate'
ist das full-length Debutalbum von Concede. Nein, es
wird nicht einfach in Lichtgeschwindigkeit genoised, da
wird auch ordentlich gegrooved, zähflüssig, Doom-Metal
mit Blastparts. Yep, auch das findet sich in den 15
Songs, inklusive Rückkopplung. Erinnert etwas an die
alten Napalm Death und Nails. Wütende Shouts und
Screams, die sowohl am gutturalen Gesang sich
orientieren, als auch zeitgleich sehr hasserfüllte
Crossover-Shouts sind. Die Drums sind meist in Blast-
und Grindcoregeschwindigkeit abgehalten, die
Rückkopplung der Klampfe stets präsent, geshreddert
darauf ein Riff nach dem anderen in einer anderen
Dimension, eben in der Noise-Dimension, ... irgendwie
erscheint mir das Rückkoppeln beinahe als Soli-Einlagen,
der Tieftöner wummert und scheppert herrlich mit, jedoch
ohne Rückkopplung. Das Coverartwork erzeugt mir ein
Schmunzeln, bevor die Häme darüber wieder hereinbricht.
Geordneter und koordinierter Noise-Grindcore, welche mit
'Indoctrinate', 'Burn In Your Own Hell', 'You Ruin Me',
'No Certainty', 'Baited', 'Plagued' und 'One With The
Earth' meinen inneren Frieden gefunden wird.
Leopold
Punkte:
7.6 von 10
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COREY TAYLOR – CMFT (LP)
Roadrunner Records/Warner
An das Solodebüt von Slipknot-
und Stone Sour Mastermind Corey Taylor muss man
definitiv anders rangehen, als dies normalerweise der
Fall ist. Erwartet man nämlich auf „CMFT“ einen Sound,
der an die oben genannten Kombos erinnert, wird ein
vernichtendes Urteil das Resultat sein. Für einmal hat
der Sänger seine Maske ins Handschuhfach gepackt und das
Sonnenverdeck geöffnet. Eine Stilrichtung? Fehlanzeige!
Die taylorsche Scheibe ist einfach mit allem bestückt,
was angeflattert kam. Mehr noch als bei seinem
alternativen Nebenprojekt Stone Sour kann sich Taylor
nicht entscheiden, ob er den Soundtrack für den nächsten
Football-Abend oder die Musik-Nerd-Party liefern soll.
Knatternde Rock-Walzen und durch den Volbeat-Mixer
gejagte Songs bietet „CMFT“ auf jeden Fall, jedoch sind
es eher die ungewohnten Titel, die auf der 13 Stück
starken Platte den Ton angeben. So wirkt Abseitigeres
wie das mit Slade-Schmiss frohlockende „Black Eyes
Blue“, das wundersam Alice In Chains mit Extreme
fusionierende „Silverfish“ oder der
Paul-Westerberg-Verweis „Kansas“ durchaus
unterhaltsamer, als so manche Dicke-Hose-Rock-Nummer
oder das Joshua Kadison evozierende Piano-Schnulzenstück
„Home“. Tja, wer offen für neue Mucke aus dem Hause
Taylor ist, darf sich gerne an der proletenhaft
aufgemachten Scheibe (Coverartwork) vergreifen. Für
Schuster, die gerne bei ihren Leisten bleiben, sage ich:
Finger weg! Oliver H.
Punkte:
7.5 von 10
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IT’S A LIE – Lilith (CD)
ROAR! Rock Of Angels Records
Rockiger Sound bietet die
italienische Formation It’s A Lie und bekommt dabei
Unterstützung von Mat Sinner (Primal Fear, Sinner) bei
«Hurt» und Alex Beyrodt (Primal Fear, Voodoo Circle) bei
«Sinner». Vieles klingt spannend und dank der Stimme von
Giorgia Colleluori, die kraftvoll, aber auch sehr
zerbrechlich («Eyes») klingt, könnte It’s A Lie sowas
wie ein Geheimtipp werden. Vorausgesetzt man mag
traditionellen Hard Rock aus den achtziger Jahren, der
bei Tesla, Spread Eagle und Tangier angesiedelt ist. Ein
bisschen Led Zeppelin («Wind») darf nicht fehlen und mit
AC/DC («Devils») flirtet der Vier auch. Bei einer
weiblichen und zugleich kraftvollen Stimme darf eine
Cover-Version nicht fehlen. Logisch, dass Hearts
«Barracuda» zum Besten gegeben wird. It’s A Lie ist eine
spannende Truppe mit einer absolut geilen Sängerin, und
ich denke, wir werden noch einiges hören. Vielleicht
sogar auf einer kommenden Tour mit Primal Fear, denn
immerhin hat Mat das Werk produziert, während Dennis
Ward (Magnum, ehemals Pink Cream 69) für den Mix
zuständig war. Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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WITCHRIDER - Electrical Storm
(LP) Fuzzorama Records
Aus Österreich kommt diese
Rocktruppe mit einem Flair für alt klingende, jedoch
moderne Sounds. Fuzz und Stoner sind da mit dabei,
Grunge mag man auch noch mit raus zu hören. Vor allem
der Sänger ist immer wieder für eine Überraschung gut -
mal klingt er total weinerlich hoch, dann wiederum rockt
er sich ordentlich rauh die Stimmbänder wund (sehr gut
zu hören bei "You Lied"). Hmm, joa, also viel muss man
dazu nicht mehr sagen: Der Sound ist wie erwähnt fuzzig,
hat mehr als genug Distortion drauf, ist jedoch nie zu
überladen, alles ist gut raushörbar. Könnte ir gut
vorstellen, dass die Truppe live ordentlich abgeht.
Fazit: Rockig! Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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ATTICK DEMONS – Daytime Stories...
Nightmare Tales (LP) ROAR! Rock Of Angels
Records
Es soll tatsächlich Leute geben,
die mit der Stimme von Bruce Dickinson ihre liebe Mühe
haben. Bei mir ist das vor allem dann der Fall, wenn er
auf den neueren Alben gewisse hohe Töne rausquetscht.
Warum ich das schreibe? Weil die Portugiesen Attick
Demons scheinbar genau diese Klänge im «Grenzbereich»
mögen. Denn sie werden wohl kaum ein Album mit diesen
Frequenzen raushauen, um ihre Hörer damit 50 Minuten
absichtlich zu quälen. Was hier Sänger Artur Almeida
also von sich gibt, ist sehr speziell. Das muss man
nicht mögen, kann man aber. Denn objektiv gesehen macht
er einen guten Job. Und wenn man dritte Album der Band
nebenbei hört, fallen einem diese Klänge auch nicht mehr
so negativ auf. Dann freut man sich an guten Liedern,
die nicht nur gesanglich, sondern auch musikalisch der
Eisernen Jungfrau gleichen. Teilweise könnte man gar von
einer frechen Kopie sprechen. Attick Demons haben den
Iron Maiden-Sound dermassen in sich aufgesogen, dass man
teilweise gar ans Original denkt. Würde es diese nicht
bereits geben, wäre das Drittwerk dieser Portugiesen gar
ein kleiner Klassiker. Unter Maiden-Fans könnte es
dieser vielleicht sogar werden. Oder mit anderen Worten:
Wer diesen Gesang dauerhaft liebt, und klassischen New
Wave Of British Heavy Metal mag, kann hier nicht viel
falsch machen. Teilweise sind die Lieder gar besser als
auf dem letzten regulären Studioalbum der Engländer. Das
Zielpublikum der Portugiesen ist also klar ausgemacht.
Zum Schluss des Album schaffen sie mit «O'Condestavel»
doch noch was annähernd Eigenständiges. In Portugiesisch
gesungen rücken hier die Maiden-Einflüsse etwas in den
Hintergrund. "Daytime Stories... Nightmare Tales" kann
man als Tribute-Album mit eigenen Liedern sehen. Wer bei
diesem hohen gepressten Gesang nicht gleich was Weite
sucht, erhält hier ein tolles Album mit schönen Liedern.
Dieses sind nicht herausragend, dafür grundsolide. Für
mich gibt es ohne die beschriebenen Mankos 7.5 Punkte.
Wer diese nicht so empfindet, darf gerne noch einen
weiteren Punkt dazu addieren. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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THEM – Return To Hemmersmoor
(2 LPs) Steamhammer/Musikvertrieb
Der dritte Teil des
Horror-Konzeptes von Them erscheint in Form von «Return
To Hemmersmoor». Die amerikanische/deutsche Kapelle geht
dabei ihren musikalischen Weg konsequent weiter, wie
auch denjenigen des Konzeptes, bei dem vieles an die
früheren King Diamond-Scheiben erinnert. Wenn man sich
so nahe an eine berühmte Truppe begeht, liegt die Gefahr
eines Plagiats sehr nahe. Vielleicht eine Spure
direkter, als die beiden Vorgänger geht der dritte
Streich ins Rennen. Dabei sind die hohen Gesänge («Age
Of Ascension») erneut mit dabei, wie auch die
duellierenden Gitarrenparts von Markus Johansson und
Markus Ulrich. Während die beiden Vorgänger bei mir
nicht unbedingt aus Gegenliebe stiessen, muss ich
zumindest «Free», «Field Of Immortaly» und «Maestro’s
Last Stand» als mir zugängliche Songs punkten lassen.
Ansonsten bleibt King Diamond unerreicht und wird dies
auch immer bleiben. Da wird auch Them nicht viel ändern.
Das mögen viele anders sehen, aber auch wenn die
erwähnten Tracks gefallen, bleibt ein fader Beigeschmack
und punkten erst dann, wenn man sich aus dem
Diamond-Dunstkreis löst. Tinu
Punkte:
7.3 von 10
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DISMAL - Quinta Essentia
(CD) Dreamcell 11
Die italienischen
Dark/Gothic-Band Dismal kommt mit ihrem sechste Album
"Quinta Essentia" pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum.
Mit "Gold Leviathan Part I, II" taucht man in eine
märchenhafte Welt ab. Das könnte auch sehr gut der
Soundtrack zu einem Trickfilm aus dem Hause Disney sein.
Zauberhaft schön und unglaublich verspielt, gibt sich
dieser Song seinen zärtlichen Gefühlen hin. Leider würde
kein Metall-Detektor dieser Welt auf diesen Song
reagieren! Fast nahtlos geht der märchenhafte Soundtrack
mit "Turin Black Light Act I, II, III" weiter. Wie ein
Hörspiel, wird dieser Song inszeniert. Eine Spur
Operette ist auch noch enthalten. Verträumt nimmt uns
"Alma Mater (Alchimia della natura)" an die Hand und
führt uns in einen dichten Märchenwald. Sogar kleinste
Spuren von Gitarren gibt es in diesem Song zu hören. Wer
aber genau das Zielpublikum von Dismal sein soll, wird
mir für immer ein Rätsel bleiben. "Mind & Randomness"
lenkt den Sound in Gefilde der Klassik. Auch Dark Wave
wird geboten und die Stimme der Sängerin ist
wunderschön. Hymnisch geht es mit "Hermes The Thrice
Great" weiter. Sehr episch zieht sich dieser Song über
sieben Minuten hin. Wie in den Songs davor gibt es auch
in diesem Song gesprochene Sequenzen. Das macht den
Hörspiel-Charakter noch deutlicher! Als Geräuschkulisse
startet "Beyond The Matter" und wandelt auf sehr
verwegenen Pfaden. Wie eine Schamanin singt die Sängerin
und macht den Song somit auch nicht leichter verdaubar.
Mit beschwörenden Worten beginnt "The Big Bang Is My
Light" und ist ebenfalls sehr extravagant. Noch ein
weiterer Song der Kategorie: Ausgefallen ist "Pale Blue
Dot". Einem Genre kann man diesen Song nicht zuordnen.
Mit "Leviathan Of Gold Part III" nähert sich dieses
sonderbare Stück Musik dem Ende zu. Der Charakter eines
Soundtracks wird beibehalten und zwar bis zum Schluss.
Sonderbare Musik für sonderbare Leute, die grenzenlos
offen sind! Roolf
Punkte:
7.3 von 10
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WHITE DOG - White Dog (LP) Rise Above
Records Wie steigert man eigentlich das Wort
“Analog”, etwa „analog, analoger, am analogsten“? Klingt
irgendwie deppert. Alternativ dazu könnten wir auch
einfach diesen einen Song aus einem berühmten
Siebzigerjahre – Musical zitieren und das
selbstbetitelte Debüt dieses Texas – Fünfers mit „Let’s
do the time warp again“ umschreiben. Die Songs von White
Dog stammen direkt aus jener Zeit, in der amerikanische
Hippies einerseits die bürgerlich-bigotte Kruste ihrer
Eltern mittels freier Liebe, bedingungslosem Pazifismus
und hemmungslosem Drogenkonsum durchbrechen wollten und
andererseits durch ihre anarchistische, alles erlaubende
Attitüde zum Teil das genaue Gegenteil von „All You Need
Is Love“ bewirkten (Manson Family anyone?). Insofern
macht es durchaus Sinn, diese Band in die schon seit
Ewigkeiten nicht mehr verwendete Acid Rock – Schublade
zu stecken. Und wem das alles immer noch zu abstrakt
klingt, empfehle ich, sich die Alice Cooper-Alben von
„Love It To Death“ bis & mit „Muscle Of Love“
reinzuziehen, das düstere Schock – Element dabei
auszufiltern und durch eine gute Portion Eagles und
Cream zu ersetzen, dann hat man eine ungefähre
Vorstellung davon, wie diese Band klingt. In Sachen
Retro Rock etwas vom authentischsten, das ich in letzter
Zeit zu hören bekommen habe. Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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HARLOTT – Detritus Of The Final Age (2 LPs)
Metal Blade/Sony Mit „Detritus Of The Final Age“
legen die vier Australier Harlott das vierte Album ihrer
Karriere vor. Der Nachfolger des 2017er-Albums
„Extinction“ kommt via Metal Blade Records auf den Markt
und enthält zehn brandneue Thrash Metal-Tracks. Zum
ersten Mal in ihrem Schaffen ist der Vierer völlig
unvorbereitet an ein neues Album herangegangen. Sänger
und Gitarrist Andrew Hudson hatte keine Ideen oder
Vorgaben, nur sozusagen ein leeres Blatt Papier, das
beschrieben werden wollte. Nichts desto trotz ist
„Detritus Of The Final Age“ eine offensichtliche
Thrasherplatte geworden, was grossartig ist und beweist,
dass die Jungs dieses Genre einfach im Blut haben. Es
gibt aber auf dem Album auch mal Ausschweifungen zu
hören, die eine etwas andere Richtung einschlagen. Diese
Nuancen sind vielleicht auch ein Beitrag der zwei
Neubesetzungen um Glen Trayhern (Schlagzeug) und
Gitarrist Leigh Bartley, die erstmals an einem
Harlott-Album aktiv mitgewirkt haben. Beide bringen ihre
individuellen Fähigkeiten, neue Begeisterung und Ideen
mit. Glen ist eine Maschine hinterm Kit und legt damit
ein solides Fundament, auf dem sich der Rest entfalten
kann. Leigh ist ein Top-Gitarrist und schreibt
originelle Leads. Die aktuelle Besetzung scheint ein
echter Bonuspunkt für die Truppe zu sein, denn diese
Veröffentlichung hat es in sich und sollte doch in
unbekannter Zukunft wieder einmal live gespielt werden,
wird dieses Material kräftig reinhauen. Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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WHITE MAGICIAN - Dealers Of Divinity (CD)
Cruz Del Sur Music Das Quartett aus Detroit sieht
sich zwar selbst gerne in der Traditional Metal – Ecke,
aber so ganz ohne Vorbehalte kann ich das nicht stehen
lassen. Insbesondere mit dem Mercyful Fate – Vergleich
auf dem Infoblatt habe ich meine liebe Mühe. Liess der
Haufen rund um die geschminkte Heulboje aus Dänemark die
Gitarren noch ordentlich krachen, agieren dagegen die
Amerikaner weitaus feinfühliger und dezenter an den
sechs Saiten. Wenn dann sehe ich bestenfalls bei der
Länge der Tracks und ihrem vielschichtigen Aufbau
gewisse Parallelen zu Kopenhagen’s Finest, aber damit
hat es sich dann schon. Da erscheint mir der ebenfalls
aufgeführte Vergleich mit Blue Öyster Cult (deren hoher
Stellenwert in der Metal Szene ich bis heute nicht
nachvollziehen kann) schon viel schlüssiger. Die sieben
Songs rund ums Themengebiet Magie und Mysterien kommen
selbst in ihren heftigen Momenten sehr gesittet daher,
der Fokus liegt eindeutig eher auf Stimmung und Melodie
als auf Härte und Durchschlagskraft, wozu auch der
verhältnismässig sanfte Gesang nicht unwesentlich
beiträgt. Von dieser Warte aus betrachtet sehe ich die
potentielle Käuferschaft eher in der grossen Fanschar,
die der Classic Rock immer noch sein eigen nennen darf,
wozu sich selbstredend auch der eine oder andere Proto
Metal-Aficionado gesellen darf. Neben den Anhängern der
blauen Auster dürften auch Fans von Dead Lord, Budgie,
Thin Lizzy und ähnlich ausgerichteter Bands berechtigtes
Gefallen an dieser Scheibe finden, denn vor allem auf
instrumentaler Ebene haben White Magician teilweise sehr
interessante Sachen anzubieten. Für den Vollblut –
Metaller ist das hier hingegen eher weniger geeignet.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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OCEAN HILLS – Santa Monica
(Digipack) AFM Records/Phonag
Sänger, Gründer und Mainman von
Ocean Hills, Zoli Teglas, kann auf eine ausgezeichnete
Reputation als Sänger von Ignite verweisen. Mit Ocean
Hills hat er nun eine eigene Formation gegründet, die er
als Working-Class-Rock'n'Roll-Band definiert - was auch
immer das bedeuten mag. Als musikalische Inputs gibt der
gebürtige Ungare Journey, Boston, The Who und Led
Zeppelin an, erwähnt aber gleichzeitig Shinedown,
Nickelback und Alter Bridge. Diese verschiedenen Stile
und Dekaden griffig unter einen Hut zu bringen scheint
ein schwieriges Unterfangen. Genau das ist dann auch der
elementare Kritikpunkt von „Santa Monica“. Sämtliche
genannten Acts sind auf irgendeine Weise Teil von Ocean
Hills. Das Album ist dadurch auch sehr vielschichtig
ausgefallen. Was aber komplett fehlt, ist eine konstante
Homogenität, ein roter Faden ist nicht erkennbar. Von
AOR-Balladen (da liegt auch definitiv der Schwerpunkt)
über Classic Rock bis zu Grunge ist alles vertreten.
Leider stehen die Songs ohne erkennbares System und
scheinbar willkürlich nebeneinander. Einzeln betrachtet
sind diverse der Tracks aber nicht von schlechten
Eltern. Da werden immer mal wieder durchdachte Melodien
und coole Hooks geboten. Ebenso weiss die
Instrumentalisierung durchs Band zu gefallen, genauso
wie die starke Gesangsleistung von Teilzeitschauspieler
Zoli. Schwierig bis unmöglich, ein objektives Fazit zu
definieren. Ein Antesten ist aber sicher nicht falsch.
Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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ACCUSER – Accuser (LP)
Metal Blade/Sony
Auch wenn der Albumtitel
vermuten lässt, dass es sich hier um ein Debüt-Album
handelt, «Accuser» ist bereits das 13. Album der
Deutschen. Die aus Siegen stammende Truppe gehörte zu
den ersten Thrash-Bands aus Germany, konnte sich aber
nie an den grossen Vier (Sodom, Destruction, Kreator,
Tankard) vorbeischmuggeln und blieb somit immer ein
bisschen im Untergrund. National gerne gehört, blieb der
Weg international verwehrt. Der Sound des Vierers
tendierte eher in die amerikanische Richtung,
liebäugelte auch ein bisschen mit Hardcore und hatte
immer wieder technische Finessen im eigenen Sound. So
auch bei «Accuser», das einmal mehr mit aggressiven
Parts zu einem kleinen Hasswürfel wird, den man drehen
kann, wie man will, am Ende klebt immer eine wütende,
fast angepisste Emotionalität an der Oberfläche. Auch
diese Scheibe beinhaltet viele interessante Momente, bei
denen aber ein «Ohrwurm» fehlt. Ein Songs, der sich
sofort ins Gehör fräst und das Album zu etwas Besonderem
macht. Da helfen auch die Mönchs-artigen Refrains bei
«Temple Of All» nicht, das mit seinem Flair ein bisschen
an die dänischen Artillery erinnert. Spannend ist «Be
None The Wiser», welches mit seiner fast Gothik-liken
Grundmelodie ein schöner Farbklecks ist, während
«Rethink» schwarz metallische Elemente ans Tageslicht
bringt. Genau diese Abwechslung ist einerseits sehr gut
gewählt, andererseits wird der Thrasher damit seine Mühe
haben. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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NIVIANE – The Ruthless Divine
(CD) Pure Steel Records
Einen ordentlichen Heavy Metal
gibt es von den US-Amerikanern Niviane auf ihrem
Zweitwerk "The Ruthless Divine" zu hören. Dieser weist
eine gewisse Eigenständigkeit auf, betet aber die immer
ähnlichen Liederformel elf mal herunter, ohne dass viel
im Ohr hängen bleibt. Oder anders gesagt: Findet man die
ersten zwei bis drei Lieder noch gut bis spannend, wird
es danach sehr schnell langweilig. Aufhorchen lässt zu
Beginn die Art, wie der Gesang aufgenommen wurde. Dieser
ist auf CD oft mehrstimmig und mit viel Hall versehen.
Norman Skinner vermeidet dabei die Höhen, so dass er den
stampfenden Rhythmen mit tiefer Stimme den nötigen
Nachdruck verleiht. Kompositorisch lassen vor allem die
Anfänge der Lieder aufhorchen. Diese weisen meistens ein
knackiges Riffing auf. Hier ist das kreative Potenzial
der Amerikaner am besten herauszuhören. Leider münden
diese Anfänge in die immer gleichen Rhythmen im
Strophen. Erst die sehr melodischen Gitarren-Soli setzen
danach wieder Ausrufezeichen. Um die Sache also spannend
zu halten, müssten Niviane künftig noch mehr Zeit in die
Strophen und Refrains investieren. Denn auch nach
mehreren Tagen «Sturmhören» lässt mich dieses Album
kalt. "The Ruthless Divine" ist bei weitem kein
schlechtes Album, aber auch keines, das man sich
dringend mehrfach anhören muss. Eben Durchschnitt auf
gutem Niveau. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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BLACK KNIGHT – Tales From The
Darkside (Re-Release CD) Pure Steel Records
Viele Wiederveröffentlichungen
machen Sinn, andere weniger… «Tales From The Darkside»
wurde im Jahre 2000 in die Umlaufbahn geschossen. Der
eigentliche aktuelle Longplayer heisst «Road To Victory»
und wurde in diesem Jahr releast. Gesanglich klingt das
Debüt von Black Night nach einer Mischung aus Joacim
Cans (HammerFall) und James Rivera (Helstar).
Musikalisch erinnert vieles an die alten Queensryche,
ohne deren Qualität zu erreichen. Während ich mir diese
Scheibe anhöre, frage ich mich immer wieder, was wäre
aus diesen neun Studiotracks geworden (werden hier durch
sechs Live-Nummer ergänzt), wenn die Produktion richtig
knallen würde? Mehr als nur eine Scheibe mit
interessanten Momenten, die dann aber doch im Regal
verstaubt? Was wäre geworden, wenn man noch ein bisschen
länger an den Arrangements von «Irish Boy» gearbeitet
hätte? Ein Track der mit seinen Querverweisen zu Blind
Guardians «The Bard Song» ein richtiger Hit hätte werden
können. Oder bei «Rival», den Riot-Einfluss noch stärker
umgesetzt worden wäre? «Tales From The Darkside» hat
sehr viele gute Momente, bei denen man sich wünscht,
dass der Song, oder das ganze Album explodiert. Leider
brennt die Zündschnur ohne grossen Knall nieder…
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SONGS OF ANHUBIS - Reversed
Reflection (CD) Rockshots Records
Gothisch angehaucht, mit netten
Keys und Synths und sympathischer Frontfrau: Klingt nach
einem Erfolgsprinzip. Teils ätherisch, vor Allem aber
sorgfältig abgewogen zwischen Gothic Metal und
Electronic bewegen sich die Basken auf einer spannenden
Ebene. Kein Song kann wirklich ins Ohr fallen, stört
aber nicht. Lange wurde am zweiten Album der Gruppe
gearbeitet, doch der Aufwand hat sich gelohnt. Nicht das
Typische, sondern etwas Frisches erwartet den Hörer.
Manche dürften den spezifischen Klang als
Gewöhnungsbedürftig bezeichnen. Vielleicht zurecht, doch
in diesem Fall sehe ich es als etwas Positives. Fast ein
wenig zu lang ist das Album aber schon. Durch die sehr
eigene Aufmachung wirkt es sehr lange und trotz der
beinahen Entspannung beim Hören wird es mit der Zeit
etwas genug. Finde ich schade. Ist wohl der Nachteil von
zu experimenteller Musik. Alles in Allem aber einen
Versuch wert. Sympathiepunkte gibts jedenfalls. Live
könnte sich die Band als sehr interessant erweisen.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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HELLRIPPER – The Affair Of The
Poisons (LP) Peaceville Records/Irascible
Aus Aberdeen stammt Hellripper,
die mit ihrem Speed Metal, dem keifendem Gesang und dem
zweiten Album auf sich aufmerksam machen will. Tja, man
kann sich an dem Gesang erfreuen, oder nur den Kopf
schütteln. Aber die gebellten Vocals sind definitiv
nicht meine Baustelle. Dafür eher die rockigen
Metal-Brett-Gitarren. Da erinnert vieles an die alten
Helden der «New Wave Of British Heavy Metal» (Tank,
Raven). Was dann aber einfach fehlt, sind die Akzente,
welche von der Stimme ausgehen sollten. «The Affair Of
The Poisons» ist eine geballte Ladung Metals (erinnert
Vage an die Uralt Kreator und Sodom), die aber mit
zunehmender Spieldauer an seinem Reiz verliert und
äusserst monoton wird. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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THRUST - The Helm Of Awe (LP)
Pure Steel Records
Erhält man automatisch den
Legenden-Status, wenn man nach dem angeblich kultigen
Debüt nichts mehr von Bedeutung auf die Reihe kriegt?
Diese Frage muss man sich noch bei mancher US-Combo
stellen, die in den 80ern entsprechend hungrig am Start
war und im Zuge des Vinyl-Revivals und/oder einer
gesteigerten Nachfrage wieder an die Oberfläche gespült
wird. Einiges davon sorgt durchaus auch heute noch für
Freude, und Thrust hatten es damals, zumindest
songtechnisch, ohne Frage drauf. Der Gesang war
allerdings zu schwach und wohl mitunter ein Grund, dass
die Truppe bald wieder in der Versenkung verschwand. Das
Comeback von 2002 ging insgesamt ebenso in die Hose und
eigentlich kehrten Thrust mit dem einzig verbliebenen
Ur-Member Ron Cooke erst 2015 nachhaltig auf die
Bildfläche zurück. «Harvest Of Souls» versammelte das
auch heute noch bestehende Line-up mit Eric Claro (v),
Ron Cooke (g), Angel Rodriguez (g), Ray Gervais (b) und
Joe Rezendes (d). Die etwas an Jag Panzer erinnernden
Songs gingen soweit gut ins Ohr, und auch wenn Mr. Claro
oben weg nicht an Harry Conklin heran reicht, passt das
von Thrust geschnürte Gesamtpaket ganz gut und holt so
jeden US-Metal Fan ab. Mit dieser Ausgangslage lässt das
fünfte Album «The Helm Of Awe» einiges erwarten, ja gar
erhoffen. Mit ordentlichen W.A.S.P. Vibes eröffnet
«Black River» den Reigen von zehn neuen Songs, und mit
der ersten gleichen Besetzung einer Nachfolge-Scheibe
sind Anzeichen von Kontinuität erkennbar. Während «Blood
In The Sky» polternde Akzente setzt, bietet «Purgatory
Gates» stampfenden Groove. Dadurch, dass die Tempi oft
nicht durchgehend sind, wird die stets latente Gefahr
des Einerleis gekonnt umschifft. Letzteres trifft auch
auf das "halbballadeske" «Killing Bridge», den längsten
Song, zu. Der dringend benötigte Farbtupfer wird bei
«The Traveler» gesetzt, während «Crucifixion» ordentlich
nach vorne schiebt. Etwas blass fällt hingegen der
Titeltrack zum Schluss aus. Insgesamt ok, aber keine
markante Steigerung zu vorher. Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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JADED STAR – Realign
(Digipack) Noble Demon/Phonag
2015 hat die Metal Band Jaded
Star unter Sängerin Maxi Nil (Ex-Visions of Atlantis)
und Drummer Raphael Saini (Ex-Iced Earth) ihr Debut
«Memories From The Future» veröffentlicht. Nach fünf
Jahren kehren sie nun mit ihrem zweiten Studioalbum
«Realign» und einem bis auf Maxi Nil komplett neuen
Line-Up zurück. Nun mit Jim Rouvell am Schlagzeug, John
Dres am Bass, Dane Constantine an der Gitarre und dem
zusätzlichem Keyboarder Angelo Vafiadis stehen Jaded
Star auf der Matte. Die Band produziert coole Riffs,
treibende Rhythmen, wechselnde Dynamik und gute
Stimmung. «Realign» ist beim Durchhören spannend und
unterhaltsam, da die Lieder oftmals eine Richtung
einschlagen oder kleine Elemente einbringen, die zuvor
nicht erwartet werden. Regelmässig wird zwischen ruhigen
und energiereichen Passagen gewechselt. Sanfte
Elektro-Elemente durchziehen das Album und teils
sinnliche, teils aufmüpfige Gesangparts gestalten ihren
Stil. Maxi Nil überzeugt mit ihrer kräftigen, kratzigen
Stimme und verleiht den Liedern durch ihren sehr
emotionalen Gesang ihren Touch. Musikalisch ist es ein
abwechslungsreiches, stabiles Album, welches gut
gemischt wurde. Nur fehlt das gewisse Etwas. Wie bereits
gesagt macht das Durchhören Spass, es bleibt jedoch
nicht im Ohr. Der Grund dafür ist mir ehrlich gesagt
total unbekannt, genau weil «Realign» grundsätzlich ein
gutes Werk ist. Vor Kauf reinhören ist hier wärmstens
empfohlen. Sina
Punkte:
6.8 von 10
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SHADOW TRIBE – Reality Unveiled (CD) Pride &
Joy Music Die nächste «wir kommen aus bekannten
Bands (?) und wollen uns nun selbstverwirklichen» Truppe
geht an den Start. Bassist Marko Pukkila (Altary,
Stargazery) und Sänger Kimmo Perämäki (Celesty, Spiritus
Mortis) gründeten Shadow Tribe und mischen mit ihrer
neuen Band den melodischen, leicht symphonischen Metal
auf. Dabei kommen die Gitarrensoli nicht zu kurz und
erinnern ab und zu an Yngwie Malmsteen. Wir haben schon
unzählige Bands dieses Genre bearbeiten sehen, und dabei
noch was Neues und für die Welt völlig packendes zu
veröffentlichen, ist ein schwieriges Unterfangen. Klar,
alles wir auf einem hohen Level gespielt, aber an die
Lieder denkt dabei oft niemand. Gute Ansätze werden mit
zu vielen Noten zugekleistert und man fühlt sich eher
überfahren denn mitgenommen. «Reality Unveiled» ist
sicher kein schlechtes Album, aber eines, das eher eine
jüngere Fan-Schar anlocken wird. Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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FENISIA - The Spectator Eclipse
Records
Die Italianos von Fenisia zocken
eine Art moderne Rock-Musik mit Schlagseiten Richtung
alter Sabbath, Black Label Society oder Truckfighters.
Vor allem im gesanglichen Bereich könnte man meinen,
Ozzy hätte seine Stimmbänder verjüngt und bedient nun
hier das Mikro (besonders gut zu hören bei "Sky
Oracle"). Nun, soweit so gut - kann man sich geben. Die
Jungs rödeln ordentlich durchs Unterholz und geben an
den richtigen Stellen Gas, an anderen Stellen wiederum
ist ein wenig Pause angebracht ("Burned My Brain").
Alles in allem bleiben Fenisia für mich persönlich aber
etwas farblos, man zockt zwar wie erwähnt ordentlich und
gibt sich Mühe, beherrscht sein Metier - aber irgendwie
fehlt mir noch mehr Abwechslung, mehr Eigenständigkeit.
Zudem kann das Organ des Sängers mit der Zeit nerven,
weil zu weinerlich. Aber das ist wie immer
Geschmackssache. Ordentliche Rock-Scheibe mit
Verbesserungspotential. Passt! Toby S.
Punkte:
6.5 von 10
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NEPTUNE – Northern Steel
(Green Vinyl) Black Lodge/Non Stop Music
Neptune gehört zu den ersten
schwedischen Metal-Bands. Die Band wurde 1980 gegründet
und veröffentlichte 1984 ihr erstes Demo. Nach vier
Demos wurde die Zusammenfassung «Land Of Northern»
veröffentlicht. Dies war 2018. Weitere Singles und EPs
folgten und nun steht die erste CD zu Verkauf in den
Regalen. Oft haben gewisse businesstechnischen
«Probleme» auch ihren Grund. Der Sound von Neptune
klingt gut, ist nun aber nichts, das man sich unbedingt
auf seinen Einkaufszetteln schreiben muss. Selbst bei
Liedern wie «Last Man Standing», «Angels», oder «Black
Rain». Die Musik hört sich an, als sucht der Fünfer,
selbst nach über 40 Jahren, noch immer seine eigene
Identität, auch wenn man zwischen 1987 und 2017 nicht
als Truppe existierte. Tja, «guter» Metal, der aber in
der vielschichtigen Konkurrenz untergehen wird. Wer auf
schwedischen Metal steht, kann hier mit einem guten
Gewissen rein hören. Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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AWAKEN – Out Of The Shadows
(2 CDs) Pure Steel Records
Als progressiver Heavy Metal
wird die Musik dieses Albums im Promoschreiben
bezeichnet. Dazu kommen Vergleiche mit zum Beispiel
Dream Theater und Symphony X. Bei allem Respekt vor
unterschiedlichen Empfindungen: Diese beiden Bands höre
ich hier nicht raus. Die New Yorker Awaken präsentieren
ein vielschichtiges 90-minütiges Werk, an Prog Metal
denke ich dabei aber nur selten. Eher an
nachvollziehbaren symphonischen Metal, der auf
Frickeleien gänzlich verzichtet und besonders dann für
schöne Momente sorgt, wenn Bandgründer und Sänger Glenn
DaGrossa mal nicht zu hören ist. Awaken sind in dem
Sinne progressiv, als dass sie auf 08/15-Songstrukturen
verzichten, und die zwölf Eigenkompositionen einfach
fliessen lassen. Das ist nicht immer eingängig, lullt
einem aber in das Soundgewand ein. Umso schräger wirkt
auf der ersten CD das Cover der Rock-Hits «Ride Like The
Wind» (im Original von Christopher Cross, aber auch
bekannt durch Saxon). Hier merkt man, dass zum Beispiel
bei den Refrains der Eigenkompositionen noch viel Luft
nach oben ist. Als grösstes Manko dieses Epos empfinde
ich aber die Stimme des Bandgründers. Dieses ist zwar
nicht schlecht, verfügt aber über ein Timbre, das mich
selbst in den tiefen Klängen nervt. Noch schlimmer ist
es allerdings, wenn sie ein wenig in die Höhe wechselt.
Da wird aus dem Genuss, den ich in den Gesangslosen
stellen empfinde, plötzlich ein veritables Grauen. Das
Interesse sinkt deshalb. Das ist schade, denn eigentlich
wäre «Out Of The Shadows» ein hochklassiges Album, dass
jedem Fan von symphonischen Heavy Metal gefallen dürfte.
Wäre da nicht Stimme des Bandgründers. Schade, schade,
schade. Wer diesbezüglich weniger empfindlich ist, soll
unbedingt ein Ohr riskieren und dieses Epos von der
anderen Seite des grossen Teiches geniessen. Roger
W.
Punkte:
6.5 von 10
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OUR OCEANS - While Time Disappears
(CD) Long Brach Records/Musikvertrieb
Aus den Niederlanden kommt das
Power-Trio Our Oceans her und spielen auf ihrem neuen
Album "While Time Disappears" Prog Rock mit Ausflügen
ins Singer/Songwriter-Metier. Mit "Unravel" beginnt es
dramatisch, um dann in ein leichtfüssiges Tänzeln
überzugehen. Als Hauptgang steht Prog Rock zuoberst auf
der Menü-Karte. Ruhig und schon als Ballade verkaufbar
geht es mit "Weeping Land" verträumt weiter, aber leider
ist das Dargebotene auch sehr unspektakulär. Im gleichen
Tritt kommt "The Hearts Whisper" daher, und schon machen
sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Bei
"Motherly Flame" ist das Hauptthema Langeweile und passt
so bestens zu den anderen Songs. "Passing By" kommt auf
leisen Füssen daher und lullt mich mehr und mehr ein.
Einen grossen Sprung nach oben auf der Härteskala, macht
"Face Them", nur ist das abgeprogte Gefiddel nicht
wirklich von dieser Welt! Nerven wie Drahtseile braucht
es, dass man diesen Song gesund übersteht. Wie eine
lästige Fliege schwirrt einem "Your Night, My Dawn" um
den Kopf. Danach gibt es astreinen Prog Rock auf die
Ohren. "You Take" ist ein akustisches Schlafmittel und
lässt die Augenlider auf Halbmast sinken. Das ist ein
Schlaflied im Prog Rock-Mantel. Mit "With Hands Torn
Open" ist dieses Album endlich geschafft. Für mich ist
dieses Album zuviel Kopf und zuwenig Bauch! Roolf
Punkte:
6.5 von 10
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CORNERS OF SANCTUARY - Heroes
Never Die (CD) RFL Records
Die traditionelle Heavy
Metal-Schiene ist auch nach so vielen Jahren ihres
Bestehens immer noch beliebt und inspirierend für
jüngere Bands. So machte sich Corners Of Sanctuary auch
auf den bereits tausendfach begangenen Pfad und
verschrieb sich der New Wave Of Traditional Heavy Metal
(na, was es nicht alles gibt). In ihrem noch relativ
kurzen Bestehen konnten sich die Herren als Opener für
grosse Heavy Metal-Player einen Namen machen. Beim Hören
wird man leider nicht wirklich mitgerissen. Alles
richtig gemacht, hörbar an den grossen Jungs der Szene
orientiert (fast etwas zu sehr), aber ich vermisse den
Moment, wo ich sage: Das ist es! Headbangen kann man
dazu, möglicherweise auch das Tanzbein schwingen. Netter
Backgroundsound oder im Songshuffle. Dürfte live recht
viel Spass machen, als Studioalbum aber nicht packend.
Landet in der Kategorie "für zwischendurch". Mona
Punkte:
6.5 von 10
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GROOVENOM - Mitten ins Herz (CD) Out Of Line
Music Aus deutschen Landen kommen Groovenom und
haben sich die Neue Deutsche Härte als Spielplatz
ausgesucht. Mit ihrem neuen Album "Mitten ins Herz"
werden aber noch andere Genre berücksichtigt wie EBM und
ganz triviale Schlagermusik! So wird es mit
EBM-Schlagseite sehr elektronisch im Starter
"Vergiftet". Das Feature mit Vanessa Katakalos lässt den
Song leider ins Schlagermetier abdriften. Mit "Deine
Liebe" wird der Neuen Deutschen Härte gehuldigt, aber
das Ganze wird mit zuckersüssen Refrains wieder in die
Schlagerecke gerückt. Im gleichen Takt geht es mit
"Neid" weiter. Mit Parallelen zu Rammstein kann "Warum
weinst du" aufwarten. Nur handelt es sich bei Groovenom
aber leider um eine mässige Kopie von Rammstein. Ein
Geräuschkulisse, als Pausenfüller, ist "Ich bin" und
kann getrost weggeskippt werden. Ein weiteres Feature
gibt es mit "Defekt", und Christoph Wieczorek darf
seinen Senf zu diesem Song geben. Leider wird der
Einheitsbrei dadurch auch nicht wirklich besser.
"Nüchtern" ist eine Halbballade, und der schmale Grat
zum Schlager wird immer mal wieder überschritten! Rein
elektronisch geht es bei "Ein Name" zu und her. Dieser
Song ist eine schnulzige Ballade. Der Song "Das Beste"
ist leider ein Etikettenschwindel, denn auch dieser Song
gehört in die typische Groovenom-Kiste. Das
Zwischenspiel "40 Sekunden" hält, was es verspricht und
dauert zum Glück nur 40 Sekunden! Stampfmetal mit einer
gehörigen Portion EBM bietet "Käfig aus Glas". In diesem
Song gibt es ein Feature mit Neill Freiwald. Leider sind
"Lauf weiter" und "Ein neuer Tag" ebenfalls sehr
unspektakulär! Ein Album, das für mich zum Vergessen
ist! Roolf
Punkte:
6.0 von 10
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HELFIR – The Journey My Kingdom Music
Helfir ist ein Einzelprojekt aus Italien, über das man
nicht genau weiss, wann es gegründet wurde und von wo es
kam. Alles, was man weiss, ist, dass Luca Mazzotta, der
Kopf hinter dem Ganzen, bereits 2015 und 2017 ein Album
veröffentlichte. Ich bin sehr gespannt, wie sich das
Album anhören wird, laut meine Informationen ist der
Mann nämlich ein Multitalent und spielt alle sechs
Instrumenten alleine ein, dazu singt und mixt er das
Ganze noch zusammen. Das Ganze beginnt mit «The Game»,
welcher ein Elektrobeat-Track ist, mit ruhigen clean
Vocals darüber. Der nächste Song «In My Dream» ist
ebenfalls ruhig, aber hat eine grössere akustische
Komponente als der Vorgänger. Bis jetzt erinnert mich
das Album stimmungsmässig an neuere Katatonia oder sogar
einige Solstafir-Sachen. Bei «The Past» kommen die
ersten verzerrten Gitarren auf, und auch das Schlagzeug
ist deutlich zu hören und nicht mehr durch
elektronischen Beat erzeugt. Mit den düsteren Vocals
zusammen bewegen wir uns nun sehr in die Richtung des
alten Katatonia-Sounds. Der Track hat einen Mittelteil
mit sehr fetten Soli, sei hier noch erwähnt, bevor wir
in «Clouds» wieder in einen Mix zwischen Elektro und
Akustik eintauchen. «In The Pale Land» begegnet uns mit
Glocken, Krähen und fernen düsteren Klängen wie von
Geigen und Pauken aus der Ferne und verläuft danach
wieder in eine sehr stillen Akustiktitel. «The
Gathering» spielt wieder mit sowohl Elektro- als auch
Post – Depressiv – Rock Komponenten. Letzteres zählt
auch für «No Escape» und «Traces Of You», obwohl dieser
in der ersten Hälfte noch ein bisschen was von Jazz hat.
«Tied To The Ground» ist ein echt dunkler, schwerer und
langsamer Track, der mich wieder an ein Post –
Rock-Projekt erinnert, das vor einiger Zeit sehr aktiv
war, leider will mir der Name unbedingt nicht einfallen.
«Uncensored» und «silent Path» sind wieder hauptsächlich
elektrisch, bis auf das Ende des letzteren. Das Album
verleitet einen zu einer schönen Nostalgie, wenn man an
alte Depressive Rock-Projekte denkt und reiht sich dort
auch gut ein, der elektrische Aspekt ist jedoch weniger
meins und ich persönlich finde, einige akustische
Passagen hätten an der Stelle besser gepasst.
Simu
Punkte: 6.0 von 10
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DR. ELEPHANT'S REVOLUTION - On Our Own
Eigenvertrieb Alternative Metal aus Züri,
ansprechendes Cover. Klingt spannend. Das Ergebnis ist
recht überraschend. Mit dem Cover-Stil hat die gespielte
Musik nichts zu tun. An Gothic Metal-Ikonen erinnernd,
spielen sich die Herren durch das relativ
abwechslungsreiche Album und das Ganze hört sich
ziemlich angenehm. Die auf Züridütsch gesprochene
Passagen sind sehr speziell, sind aber möglicherweise
nicht die beste Idee. Besonders mit dem Titel "Flying
Amsterdam" ganz schräg und dies zerstört die aufgebaute
Atmosphäre. Alles in Allem cool, aber keiner der Songs
schaffte es, sich festzubrennen. Nice to have, aber
leider ohne Wow-Effekt. Mona
Punkte:
6.0 von 10
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CORTEZ - Sell The Future (LP) Ripple Music
Das Cover-Artwork kann wirklich verwirrend sein - in
diesem Falle könnte man meinen, Cortez würden Death oder
Doom Metal zocken. Weit gefehlt, meine Damen und Herren!
"Sell The Future" bedient sich einer Mischung aus Heavy
Rock, Proto Rock und Modern Rock. Klingt ebenfalls
verwirrend? Ist es auch. Jeder Song hat seine eigene
Stilistik, was ja primär schon mal gut ist. Jedoch
vermisse ich einen roten Faden, etwas, welches alles
zusammenhält oder zumindest verbindet. Dazu kommt noch
die Stimme des Sängers, welche mal kraftvoll, mal
weinerlich daherkommt, was ja prinzipiell auch gut ist,
aber in diesem Falle zu noch mehr Fragezeichen führt.
Ich kann diese Platte weder mit gutem Gewissen
empfehlen, noch kann ich sie verdammen - sie ist weder
Fisch noch Vogel, und gleichzeitig ein Hybrid aus
beidem. Antesten ist angebracht. Irritierend! Toby
S.
Punkte:
5.5 von 10
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IMPERIUM – Heaven Or Hell (CD) AOR
Heaven/Non Stop Music Aua! Mit diesen lieblichen
Keyboards ziehen sich meine Augenlider erschreckt
zusammen. Sorry, aber dermassen süss, das geht nicht!
Imperium ist ein Projekt, das von Schlagzeuger Mika
Brushane gegründet wurde und mit vielen Gastmusikern auf
«Heaven Or Hell» aufspielt. Mag alles schön sein, mag
auch Journey-Fans gefallen, aber so langsamen ist in der
Flut an Veröffentlichungen ein Projekt dieser Art
unnöttig... Zu viel. Speziell, wenn man ein Genre
spielt, das eigentlich die Möglichkeit bietet, viele
Spielarten abzudecken, und diese kaum nützt. Ziemlich
lustlos drücke ich mich durch die zehn Lieder, und es
bleibt ganz ehrlich kaum was hängen. Sorry für meine
Worte, aber vielleicht kenne ich einfach zu viele Bands,
die in meinen Ohren um Lichtjahre besser sind. Auch im
AOR-Bereich. Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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KINGDOM OF GIANTS - Passenger SharpTone
Records/Warner Die sechsköpfige Gruppierung aus
Kalifornien präsentiert mit "Passenger" den vierten
Longplayer und vermischt Metalcore mit Post-Hardcore.
Nun, zweiteres hätten sie sich sparen können, denn die
an sich recht angenehme Musik wird so etwas zu fest
verzerrt. Schade, sehr schade. Was die Instrumente
angeht wurde alles richtig gemacht, doch gewisse
Elemente vernichten es. Das Album zieht sich somit in
die Länge und wird, wie so oft, im Core einfach etwas
ermüdend. Nicht ganz so schlimm, doch definitiv nicht
super. Offenbar, und das sage ich bei gefühlt jedem
zweiten Core-Album, ist es verdammt schwierig, etwas
wirklich Grosses zu machen. Schlussendlich dünkt es
mich, als hätte ich dasselbe schon hundert mal gehört.
Ein weiterer Kandidat, welcher auf dem Regal verstauben
würde. Mona
Punkte:
5.0 von 10
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NETHER – Between Shades And Shadows Art Gates
Records Die vier Köpfe hinter Nether sind alle
schon seit Jahren in der belgischen Black Metal-Szene
verankert und bringen ihre gesammelten Erfahrungen in
diesem Projekt zusammen. Die Band ist mit der Gründung
2019 noch recht jung, und wir sind deshalb sehr gespannt
auf das erste Album der Band. «The Hand Of The Unspoken»
beginnt gleich mit einem Schlagzeug-Gewitter. Ein Intro
sucht man hier vergebens, denn die Band dreht das Tempo
gleich auf Maximum und auch die Stimme und Gitarren
erinnern sehr an den schnellen, aggressiven Stil den man
zum Beispiel von Bands wie 1349 kennt. «Mouth Sealed
Clenched Fist» hingegen hat ein kurzes Intro-Riff, das
Schlagzeug verfällt danach trotzdem wieder in das
gleiche schnelle Tempo. Ein sehr starkes Riff hören wir
bei «Abandon», selbiges wird auch von Anfang bis Ende
des Songs durchgezogen und sorgt somit für eine
einprägsame Melodie. Mit «To The Shores» haben wir einen
richtigen Ohrwurm, der Track hat Kraft und treibt sich
in einem angenehmen Tempo voran. Leider passiert von da
an nicht mehr viel, die nächsten drei Tracks hören sich
alle etwas gleich an, und erst der letzte, «So All Adore
Me», bringt mit seiner Melodie wieder etwas Stimmung
rein. Das Album als Gesamtes ist so naja. Es ist schnell
und melodisch und hat seine Höhen und Tiefen, leider ist
es auch überhaupt nichts Neues und bewegt sich nicht
weit von einfachem 0815-Black Metal weg. In meinen Augen
steckt viel Potenzial in der Band, selbige muss sich und
seine eigenen Merkmale noch finden. Der erste Release
dieser Gruppe hat mich noch nicht umgehauen, ich behalte
sie aber sicher im Hinterkopf und bin weiterhin
gespannt, was da noch kommt. Simu
Punkte:
5.0 von 10
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RAGING SPEEDHORN - Hard To Kill Red Weed Records
Hmm, Groove Metal, vermischt mit Core-Geschrei?
Bislang ist diese Combo ja an mir vorbei gegangen, und
ich fürchte, dieser Output wird das nicht ändern. Klingt
ein bisschen wie DevilDriver, allerdings nicht so heavy
und fordernd, sondern wie eine Groove Rock /
Metal-Truppe mit einem Schreihals vornedran. Kann man
sich geben, muss man aber nicht. Geschmackssache!
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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HAUNT - Flashback High Roller Records
Hmm... Was soll man gross zu Haunt schreiben? Klassisch
angehauchter Metal? Check. Weinerliche Stimme, welche
gerne in den höheren Tonlagen sich aufhält? Check.
Eingängige Songs, welche niemandem weh tun? Check. Man
ziehe sein eigenes Fazit, aber für alle, welche zu faul
dazu sind: Haunt sind ganz nett anzuhören, machen
ordentlichen Sound, beherrschen offenbar ihre
Instrumente - aber sie fallen praktisch nicht auf. Meine
persönliche Einschätzung ist, dass man den Sound von
"Flashback" gut im Hintergrund laufen lassen kann,
während man sich anderen Dingen widmet, und man verpasst
nicht viel. Schade eigentlich, denn es wären genügend
gute bis sehr gute Ansätze vorhanden, um eine
eigenständig klingende Scheibe zu erstellen.
Bedauerlich! Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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VICE SQUAD - Battle Of Britain Last Rockers
Records/Cargo Records UK Punk mit Frontdame -
nuja, wieso auch nicht? Ist zwar nur bedingt was Neues,
kommt aber soweit eigentlich ganz gut. Die Dame besitzt
eine angenehm rauhe Röhre und ist sich auch nicht zu
schade, clean zu singen. Passt. Der Rest... Naja, sagen
wir's mal so: Alles, wofür Punk jemals gestanden hat,
ist heutzutage eh monetarisiert und kapitalisiert. Dann
wirken die ach so rebellischen, aufrührerischen Texte
genau so fragwürdig. Hinzu kommt ein generelles Problem
des Punk: Der Sound ist einfach nur repetitiv. Ist
völlig ok für eine Party, auf welcher nur getankt wird
und der Sound eh nur als Hintergrundbegleitung fungiert.
Harmlos! Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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SVARTSYN – Requiem Carnal Records Dieses
Projekt kann man Locker zu den Urgesteinen der
skandinavischen Black Metal-Bewegung zählen. Die
Gründung erfolgte 1994, seit dem hat Svartsyn zehn
Studioalben, fünf demos, drei EPs und eine Split mit
Arckanum veröffentlicht, welche ebenfalls schon lange in
der schwedischen Black Metal-Szene unterwegs sind.
Welche neuen Überraschungen diese alteingesessene Band
in sich birgt, werden wir mit ihrem neuesten Album
hoffentlich sehen. «The Pale Horse» macht gleich klar
woher der Wind weht. Raw und old school, mit einer
Distortion, die sich gefühlt sofort durchs Trommelfell
bohrt. Der Track ist jedoch etwas langsamer, als das,
was man üblicherweise von early BM kennt. «Inner Demonic
Rise» ist zwar schneller, aber befindet sich trotzdem
immer noch unter dem Tempo-Durchschnitt. Bei «Mystery
Babylon» bleibt die Geschwindigkeit gleich, doch die
Stimme wird noch etwas mehr in den Vordergrund gerückt,
auch wenn man da aufgrund der Qualität keine grosse
Tiefe erkennt, ist der Unterschied doch spürbar. Bei
«The Desolate» und «Spiritual Subjection» verändert sich
der Sound auch nicht gross, und auch der Schlusstrack
«Little Horn» verändert daran nichts. Das Album ist
etwas für den klassischen Svartsyn-Fan, sie machen das
Gleiche wie all die Jahre zuvor, und wer es feiert, wird
es weiter feiern. Ich gehöre eher zu der Gruppe, die
lieber etwas Aussergewöhnliches und Einfallsreiches hat,
deshalb kann ich dem Album nicht allzu viel abgewinnen.
Simu
Punkte:
3.0 von 10
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RAVEN BLACK NIGHT - Run With The Raven (CD) SAOL
Epic Doom Metal aus Australien?! Yep, das gibt es
und nicht nur einmal, sondern zigfach, ist aber kaum bis
gar nicht bekannt in unseren Breitengraden. Raven Black
Night aus Adelaide und im gleichen Jahr wie Metal
Factory gegründet, haben seither, im Gegensatz zu uns,
eher bescheidene Spuren hinterlassen. Das dem Vernehmen
nach passable Debüt «Choose The Dark» erblickte 2004 das
Licht der Welt, doch danach war ausser einem weiteren
Demo (2007) und der Beteiligung an einem Sampler (2010)
lange Zeit Schicht im Schacht. Nach dem eher desaströs
ausgefallenen Comeback «Barbarian Winter» (2013) war der
Zapfen erneut ab, und warum dass die Combo es gerade
jetzt, also sieben Jahre später, nochmals wissen will,
bleibt nach dem ersten Anhören von «Run With The Raven»
weiterhin zweifelhaft. Die Mucke, die sich als Bastard
zwischen Black Sabbath und Candlemass zu Messiah
Marcolins Zeiten definiert, wird auf ziemlich
hemdsärmelige und rumplige Weise vorgetragen. Der
Leadgesang von Jim Petkoff, der auch noch E-Guitar
spielt, besitzt zwar definitiv was vom Timbre seines
berühmteren Kollegen. Der Gitarrensound klingt
allerdings eher stonermässig, kesselt mit zusätzlicher
Sludge-Schlagseite und enthält von der zweiten Gitarre
her permanent nölende Obertöne, die eher als störendes
Rauschen denn als zusätzliche Gitarrenwand wahr genommen
werden. Positiv heraus sticht eigentlich nur das
akustisch gespielte Instrumental «Ancient Call», das
aber bloss 1:21 lang dauert, ehe das Gepolter wieder
losgeht. Das Ganze hört sich teilweise mehr nach frühen
Venom im Proberaum an und bei «Fire And Steel» bekundet
die Truppe offenkundig Mühe mit dem Halten des Tempos.
Ich glaube, dass Jim und Tom Petkoff besser bei The
Loving Tongue aufgehoben sind, wobei wie sich deren
Progressive Metal/Rock anhört, will ich eigentlich gar
nicht wissen. Rockslave
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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