Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AXXIS - Monster Hero (LP) Phonotraxx
Seit 30 Jahren lenken und steuern Keyboarder Harry
Oellers und Sänger Bernhard Weiss die Wege von Axxis.
Eine Truppe, die in den letzten drei Jahrzehnten immer
mit tollen Alben auf sich aufmerksam machte. Der Erfolg
mit dem Debütalbum «Kingdom Of The Night» brachte ihnen
nicht nur die Supporttour mit Black Sabbath ein, sondern
auch das Bewusstsein die englische Truppe Abend für
Abend an die Wand zu spielen. Noch heute ist die grosse
Stärke der Jungs die Bühne. Da spielt es auch keine
Rolle, wenn man einen jungen Burschen auf die Bühne holt
und der vor Aufregung kurzerhand auf die Bühne reihert.
Dank einer unbeschwerten Situationskomik, weiss Bernhard
immer das Richtige zu sagen. Axxis sind über all die
Jahre eins geblieben. Authentisch, auch wenn man mit dem
Coveralbum («reDISCOverred») die Fangemeinde verwirrte.
Mit «Monster Hero» rocken sich die Deutschen locker
wieder in die Herzen der Fans. Das liegt einerseits am
unglaublichen und unvergleichlichen Bassgroove von Rob
Schomaker und dem kräftigen Tritt von Dirk Brand
(Schlagzeug). Für die, wie immer geile Gitarrenarbeit
ist Stefan Weber verantwortlich, der Unglaubliches aus
seinen Saiten zaubert. Hört euch dazu nur den Überhit
«Rock Is My Religion» an. Ein flotter Abgehtrack, der
sich sofort in den Ohren festkrallt. Wie auch das von
einer feinen Keyboardmelodie getragene «Love Is Gonna
Get You Killed». Was für eine Hymne! Ebenso die
Doublebass-Nummer «Glory Of The Brave», die locker aus
der Session von «Paradise In Flames» (2006) stammen
könnte. Auch hier ist die Gitarrenarbeit einfach nur
fantastisch! Mit dem groovigen «Make Me Flight»
erweitern die Jungs das Spektrum nochmals auf dem
neusten Streich. Hier kommen, wie bei den anderen Songs
auch, die Refrains sehr gut zum Tragen. «Gonna Be Tough»
packt den Hörer bei den Eiern und lässt das Bein mit
wippen. Während «Firebird» mit Trommelwirbel und flotten
Rhythmen überzeugt und Bernie von seiner besten Seite
zeigt. Das schleppende Element erklingt auf diesem Album
mit «We Are Seven», während «Give Me Good Times» nur
gute Laune verbreitet («Give me good times - ohooooh -
no more bad times!»)! Mit «All I Want Is Rock» (was für
ein Arschtritt), dem Titelsong und dem sehr
interessanten «The Tragedy Of Mr. Smith», sowie «Living
As Outlaws» (geiler Retrorock) hat der Fünfer das in
meinem Augen beste Werk veröffentlicht. Dermassen
kompakt und abwechslungsreich habe ich Axxis noch nicht
erlebt. Jeder Track ist ein Hit, «Metal-Rock as its
best» und aus diesem Grund gibt es zu Recht die volle
Punktzahl. Wobei die noch zu wenig ist. Tinu

Punkte:
10 von 10
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THE CRUEL INTENSIONS - No Sign Of Relief (LP)
Indie Recordings/Irascible Wie geil ist das
denn? Der Opener «Jawbreaker» ist kein Judas
Priest-Cover, sondern eine sleazige Arschtrittnummer,
wie sie Hardcore Superstar in ihren besten Tagen nicht
hätten besser schreiben können. Sänger Lizzy DeVine
könnte nicht nur gesanglich der Bruder von Jocke sein,
sondern auch von der Phrasierung her. Unglaublich, wie er
schreit und dennoch mit viel Kraft gesegnet ist.
«Reckoning» schlägt in die gleiche Schublade. Arsch
tretende Rhythmen (Mats Wernerson - Bass und Robin
Nilsson - Schlagzeug) bilden ein Fundament, das dir den
Allerwertesten nach Strich und Faden versohlt. Dabei
kann sich Gitarrist Kristian Solhaug nach Lust und Laune
mit seinen Riffs und seiner fantastischen Soloarbeit
völlig ausleben. Hört euch dazu nur das Arrangement im
Refrain zu «Genie's Got A Problem» an. «Weekend
Suffering» hat schon fast eine punkige Attitüde, bekommt
aber dank des Gitarrenriffs immer die rockige Kurve.
Gepaart mit einem Refrain, der einfach perfekt passt -
Sleaze-Herz was willst du mehr. «Check Your Head»
besitzt eines dieser Riffs, das sofort punktet und nie
mehr aus dem Kopf geht. Mit der Stimme von Lizzy und
einem alles flach legenden Refrain, kommt das berühmte
I-Tüpfchen dazu. Neben diesen Groove-Monstern haben die
Norweger mit «Sick Adrenaline» auch viel Speed
(Geschwindigkeit, nicht das andere!) auf dem Debüt. Wie
auch das räudige «Go Fuck Yourself». «No Sign Of Relief»
ist ein Album geworden, das ich mir nicht mehr erträumt
habe zu hören. Mit Power, Frechheit, Attitüde und viel
Rock in der Unterhose, posen die Vier los, als gäbe es
kein Morgen. Puh, da haben Hardcore Superstar aber
grosse Konkurrenz bekommen, und wenn sich Jocke und seine
Jungs weiterhin mit den falschen Songs auf der Bühne
präsentieren, dann ist der Thron bald von The Cruel
Intentions besetzt! Einfach mit viel Spass in den Lenden
ein paar Tracks geschrieben, den Regler auf 10 gedreht
und vielen mitsingbaren Parts allen ein freudiges
Grinsen ins Gesicht gezaubert. DANKE, DANKE, DANKE!
Tinu

Punkte:
10 von 10
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SLASH feat. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS
(2 LPS) Living The Dream Roadrunner Records/Warner
Gespannt war ich schon lange auf das neue Album
von Slash (feat. Myles Kennedy and the Conspirators),
und das Warten hat sich gelohnt. Soviel schon einmal
vorweg. Slash auf Solopfaden fand ich noch nie wirklich
prickelnd und auch Mr. Kennedy und seine Alter Bridge
vermochten mich seit längerem nicht mehr zu begeistern.
Wenn diese Solokünstler sich aber zusammenfinden, um
gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, so fand ich
dies noch jedes Mal die perfekte Symbiose. Rocksound der
Extraklasse! Groovige, unverkennbare Gitarrenklänge,
harmonische Melodien, Gesangseinlagen die sich gewaschen
haben und ein Gesamtkonzept, das einfach tierisch Biss
hat. Auch auf dem neuesten Streich "Living The Dream"
überzeugt die zusammengewürfelte Truppe um Saul Hudson
einmal mehr. Es kann allerdings sein, dass es im
Gegensatz zu "World On Fire" einen Hördurchgang mehr
braucht, da stellenweise Tempo rausgenommen und dafür
mehr Groove reingelegt wurde. Was zu Beginn etwas
ungewöhnlich wirkt, ist schon beim zweiten Durchlauf
nicht mehr von Bedeutung, da der Sound eine klare
Sprache spricht und mitten ins Ziel trifft. Die 12 Track
starke Platte ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit
Myles Kennedy und es scheint, dass sich hier ein
"Erfolgsduo" gefunden hat. Während gut 50 Minuten wird
die Hörerschaft mit satten Ohrwurmtiteln,
herzschmelzenden Balladen und einfach genial rockigen
Nummern bedient. Stücke wie "The Call Of The Wild" oder
"Mind Your Manners" sorgen für die richtige Power und
rücken bei genügend Lautstärke die Wohnzimmermöbel
wieder ordentlich gerade. Wer Slash und Mr. Kennedy gut
findet, der wird sich auch schnell mit diesem Werk
anfreunden können, denn musikalisch sind sie auf "Living
The Dream" keine neuen Wege gegangen, haben zwar hie und
da etwas ausprobiert aber im Grossen und Ganzen ihre
Wurzeln weiter gefestigt. Für mich ist die Platte ein
persönliches Highlight des Jahres 2018, die mich bis zur
nächsten Veröffentlichung immer wieder mal begleiten
wird. Oliver H.

Punkte:
9.8 von 10
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FIFTH ANGEL - The Third Secret (Limited Edition,
LP) Nuclear Blast/Warner Was ist von den
einstigen Helden Fifth Angel übrig geblieben?
Schlagzeuger Ken Mary und Bassist John Macko, die auf
dem dritten Streich vom singenden Gitarristen Kendall
Bechtel unterstützt werden. Somit fehlen Sänger Ted
Pilot und die beiden Saitenakrobaten James Byrd und Ed
Archer. Nach fast 30 Jahren Sendepause sind die Amis
wieder am Start und müssen beweisen, dass sie noch immer
so tolles Material schreiben können wie damals zu
Debüt-Zeiten. Der Opener bestätigt zumindest, dass das
Trio handwerklich nichts von seiner Kreativität
eingebüsst hat. Mit dem flotten «The Stars Are Falling»
und den anschliessenden, groovigeren «We Will Rise»
zeigen Fifth Angel, dass sie nichts verlernt haben und
noch immer feinen, amerikanischen Metal schreiben. Dabei
ist man nach wie vor weit davon entfernt wie Vicious
Rumors zu klingen, sondern findet eher eine Affinität zu
Riot, ohne dabei die eigene Identität einzubüssen. Man
ist eben noch immer Fifth Angel. Das Trio spielt
schnelle («Shame On You»), verspielte («Dust To Dust»),
fette («Queen Of Thieves») und langsamere («Can You Hear
Me») Tracks, die aber immer mit einem unheimlichen
Potenzial an Melodien und tollen Arrangements versehen
sind. Auch die Gitarrenarbeit sucht Seinesgleichen, denn
was Kendall hier vom Stapel lässt, ist schon ganz grosses
Kino! «This Is War» und «Hearts Of Stone» sind
Paradebeispiele. Der Titeltrack lässt auch nichts
anbrennen, und so kann ich als grosser Fan des
Debütalbums sagen, dass die Herren auch ohne Ed Archer
und Ted Pilot ein absolutes Killerwerk veröffentlicht
haben. Vielleicht hatte es auf dem Debüt die besseren
Einzelsongs, aber als Ganzes ist «The Third Secret» doch
eine dicke Nase voraus. Tinu

Punkte:
9.7 von 10
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BEHEMOTH - I Loved You At Your Darkest ( 2 LPs)
Nuclear Blast/Warner "Noch blasphemischer
ist fast unmöglich", ist eine sehr passende Aussage von
Frontmann Nergal über das neueste Werk von Behemoth.
Alleine schon der Titel "I Loved You At Your Darkest"
bestätigt das. Wer sich etwas mit der Bibel
auseinandergesetzt hat weiss, dass dies ein Zitat von
Jesus ist. Ich denke ich kann an einer Hand abzählen,
wie viele Christen Freude an diesem Titel haben. (grins)
Aber kommen wir nun zum musikalischen. Die drei Musiker
eröffnen ihr Album mit dem Intro "Solve", in welchem
Kinder über das Thema Vergebung singen, bzw. rufen. Oder
auch nicht, denn ich zitiere: - Jesus Christ, I forgive
you not. Hatten wir heute schon mal über Blasphemie
gesprochen? Mit "Wolves Ov Siberia" geht es dann weiter,
im gewohnten Stil, den wir schon von dem vorherigen
Album "The Satanist" kennen. Mein liebstes Detail hier:
wenn man genau hinhört kann man beim letzten Scream von
Nergal im Hintergrund Wolfsgeheul hören."God = Dog"
sollten mittlerweile schon einige kennen, zumal es ihr
erster veröffentlichter Song war. Hier gefällt mir die
gitarrengeprägte Stimmung sehr, wie man es von der Black
Metal-Band schon so gut kennt. Das Gegenstück dazu
bildet dann auch gleich der nächste Song "Ecclesia
Diabolica Catholica" in dem mehrfach ein kurzes
Drum-Solo zu hören ist. Mein persönlicher Favorit ist
aber definitiv "Bartzabel", welches Clean- sowie
Guturalgesang beinhaltet. Das ganze Lied ist etwas
langsamer gespielt, was die ganze Atmosphäre aber nur
noch besser unterstreicht. "Bartzabel" ist übrigens laut
Aleister Crowley ein kabbalistischer Geist des Planeten
Mars, dargestellt als tiefschwarzer Mann mit schwarzen
Flügeln aber weisser Aura. Wenn ich das Lied
personifizieren müsste, würde ich sagen, das passt doch
perfekt! Meiner Meinung nach haben Behemoth ihr letztes
Werk "The Satanist" getoppt. "I Loved You At Your
Darkest" hat nicht die ganze Schnelligkeit seines
Vorgängers, ist aber noch viel diabolischer, nicht
zuletzt wegen der ironischer Textthematik. Ich werde mir
dieses Album definitiv kaufen, nicht bloss, weil ich
einfach ein kleines Behemoth-Fangirl bin, sondern auch,
weil es mich einfach vom Hocker gehauen hat!
Zoé

Punkte:
9.5 von 10
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ORKAN - Element (CD) Dark Essence Records
"Element" ist das dritte Album, welches die
norwegische Black/Thrash Band Orkan hervorgebracht
haben. Laut Aussagen der Band mussten die vier Jungs
zwischen ihrem letzten Werk im Jahre 2015 und jetzt mit
verschiedenen Problemen kämpfen, wie beispielsweise
Krebs und einer seltenen Muskelkrankheit. Dann wollen
wir mal schauen, wie sich das auf ihre Arbeit ausgewirkt
hat. Der erste Song "Lenker" beginnt drastisch mit
rasenden Drummblasts, dröhnenden Gitarren und
krächzendem Geschrei vom Sänger, der übrigens auch der
Gitarrist der Black Metal-Band Taake ist. Dieser
Einfluss ist kaum überhörbar, denn das Gitarrenspiel
ähnelt dem von Taake sehr, wie auch das Schlagzeug
obwohl Orkan darin etwas schneller unterwegs ist. Der
zweite Song "I Flammar Skal Du Eldast" beginnt mit einer
geschredderten Melodie, welche ein sehr kraftvolles und
düsteres Ambiente hervorbringt. Das Instrumentale wird
dem Gesang übergestellt, die eintönigen Schreie des
Sängers unterstreichen die Melodien umso mehr und der
typische norwegische Spirit ist sehr gut heraushörbar.
"Iskald" toppt die ersten zwei Songs an Geschwindigkeit
und Brutalität. Dieses Tempo hält sich durch den ganzen
Song durch und hebt sich durch diese Raserei total
hervor. Gegen das Ende erkaltet dieser Zorn dann aber
auch und die Melodie wird langsamer, bis sie dann
verklingt. Gegenüber des vorherigen Songs erscheint die
Nummer vier "Motstraum" schon beinahe langsam, obwohl er
sich tempomässig nicht besonders von "Lenker"
unterscheidet.
Ausschlaggebend ist aber definitiv
das Schlagzeug, welches hier deutlich langsamer spielt
als zuvor. Vermutlich gönnt sich Drummer Rune Nesse eine
kurze Pause von der vorherigen Raserei. Durch diesen
Tempowechsel scheinen die Screams jedoch viel mehr
hervor, klingen schon beinahe dämonisch. Kaum gewöhnt
man sich an diese Veränderung ist der Song aber auch
schon vorbei, echt schade, denn diese ganze Mischung
klang sehr interessant. Scheinbar hat sich der
Schlagzeuger wieder erholt, denn im nächsten Lied
"Avmakt" geht es wieder so weiter wie man es von ihm
gewohnt ist. "Avmakt" ist der einzige Song von "Element"
welches einen ständigen Wechsel an Tempo und Stilen in
sich trägt. Geht es zuerst mit der bekannten Brutalität
voran, wechselt es immer wieder zu gesangslosen,
melodiösen Teilen. Dies verleiht dem Album eine ganz
neue Atmosphäre und lässt es nicht mehr ganz so
übermenschlich erscheinen. "Den Vĺte Grav" hält sich im
selben Stil wie die vorherigen Songs und unterstützt so
die ganze Atmosphäre des Albums. Der letzte Song "Heim"
springt komplett aus der Reihe denn er beginnt
akustisch. Und er hält sich akustisch. Ein totaler
Kulturschock. Diese Melodien von der Gitarre gespielt
bleiben so bis etwas über die Mitte des Songs, dann
steigt der Rest der Band auch mit ein. Inklusive Gesang.
Ja, ihr habt richtig gelesen: Gesang. Einar Fjedall
singt Clean. Ich bin schockiert. Das ganze klingt so
emotional und richtig beruhigend im Gegensatz zum Rest
des Albums, welches so richtig eingeheizt hat. Aber auf
alle Fälle ein richtig genialer Song! Meistens passen
solche weissen Schafe ja nicht zum Rest aber hier haben
Orkan es fertiggebracht, dass das Ganze eine Einheit
bildet. Ich bin begeistert! Zoé

Punkte:
9.3 von 10
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CITY OF THIEVES - Beast Reality (Gatefold LP)
Frontiers Records/Musikvertrieb Schon
Wayward Sons haben bei mir offene Türen eingerannt. So
kann ich auch City Of Thieves viel Tolles abgewinnen.
Die Städter gehen dabei eine Spur knackiger und rockiger
ans Werk, während die Söhne mehr den Blues unter den
Fingernägeln haben. Die aus London stammenden City Of
Thieves rocken mit ihrem Debütalbum aus allen Rohren und
könnten damit die Truppe sein, welche am Thron von
Inglorious sägt. Herausragend ist das sich steigernde
«Buzzed Up City», das schon fast AC/DC-like aus den
Boxen knallt. Genau! Knallt ist das richtige Wort, mit
welcher Wucht die Truppe den Track aus ihren
Instrumenten feuert. Dank der rauchigen und leicht
krächzenden Stimme von Jamie Lailey sticht der Sound des
Trios sehr schnell aus einem Einheitsbrei heraus. Da
Wayward Sons-Shouter Toby Jepson für die Produktion
verantwortlich ist, darf man sich auch an einem verdammt
tighten und urchigen Sound erfreuen. Tja, irgendwie
scheint in UK wieder ein Heer an neuen, interessanten
und talentierten Rock-Bands zu sein. Wie damals als die
Little Angels, Thunder und The Quireboys von sich reden
machten. «Lay Me To Wasted», das unglaublich geile
«Control» (wer hier nicht alle Airbourne-Scheiben in die
Tonne kickt, weiss nicht, was geiler Kick-Ass-Rock
ist!), das wilde «Animal», das treibende «Born To Be
Great» und der Hit «Something Of Nothing» (meine Güte,
wie kann man nur solch brillante Lieder schreiben), sind
alles Bestandteile eines Albums, das man sich angehört
haben muss! Speziell «Something Of Nothing» rate ich
jedem als Medizin, der gerade von Liebeskummer geplagt
ist. Wer nach dieser unglaublichen Melodie nicht ein
fettes Grinsen im Gesicht hat, geht zum Lachen definitiv
in den Keller. Da fallen auch die leicht «schiefen»
Klänge nicht auf! Tinu

Punkte:
9.3 von 10
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REVOCATION - The Outer Ones (Gatefold, Poster,
LP + Digital Copy) Metal Blade/Sony 'The
Outer Ones', dieses 7. Masterpiece des Bostoner 4-Pieces
Revocation ist ein absolutes Blast-Teil! 9 Tracks
vollendeten Reifeprozesses, auf technisch - im
musikalischen Sinne - höchstem Niveau zelebrieren
Revocation einen phantastischen progressiv-technischen
Death-Metal, der seinesgleichen suchen kann ... und eben
nicht gefunden wird ... ausser Revocation selbst. Da
wird von den ersten Klängen bis zum Abgesang, von
'Unworldly Origin' bis zu 'A Starless Darkness', feinste
Kost serviert. Absolute Saitenhexer, technisch
hochwertige und melodiöse Soli, Hammer-On's/-Pull Off's,
Tappings, Arpeggi, riffgewittrige Akkord- und
Lineattacken geritten, gegrooved bis zum Abwinken,
gethrashed und gedeathted, gegrowlt und
gedouble-bässlet, getieftönert bis zu geslappten
Basslines, geblastete Drumsattacken und -patterns in
Kombination mit feinsten, unglaublichen Tempiwechsel,
ohne jedoch den berühmt berüchtigen 'roten Faden' zu
verlieren. Variabel, vielseitig, frisch,
unvoreingenommen, straight to hell ... so soll, darf und
will intelligent geschriebener progressive-technical
Thrash-/Death-Metal gezockt werden, genauso. Gepaart mit
einer satten, druckvollen, sauberen und einschlagenden
Produktion, einem Cover-Artwork, welches die Genialität
und die musikalischen Freiheiten von 'The Outer Ones'
aufzeigt und auch gekonnt verbindet, die ab und an
leicht fusionartigen, jazzigen Elementen eingegliedert
in das geniale Songwriting. Vergleiche zu Bands wie
Beyond Creation, Archspire, Deviant Process, Obscura,
Gorod, Atheist, Cynic, Obliveon, aber auch zum
thrashigen Genre à la Sadus darf selbstredend nicht
fehlen ... und man dürfte und könnte noch so manches
aufzählen. Revocation sind Revocation, das ist gut so.
Sehr gut, sogar! Leopold

Punkte:
9.3 von 10
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DEICIDE - Overtures Of Blasphemy (LP) Century
Media/Sony 12 Ouvertüren ergeben ein
Meisterwerk, nach 'Adam Riese'. Nach all' den Jahren
hechtet der floridianische Tampa-Vierer mit 'Overtures
Of Blasphemy', dem mittlerweilen 12. Studioalbum, einem
neuen Meisterwerk entgegen, und dies mit einer solch
dargebotenen Lockerheit wie auch Frische. Yep, man
braucht kein Sportfanatiker zu sein, man soll sich
einfach den 'richtigen' Sound aussuchen, hehehe ... Nun
gut, wie erwähnt sind 12 Tracks auf dem Zwölfling
enthalten, die wahrlich die gesamte Death-Metal-Welt
vereint, ohne Wenn und Aber. Will sagen, Deicide
pflanzen gekonnt den typischen
'Morrisound-Florida-Death-Metal' - als Hommage und
Honorierung gedacht - mit den verschiedenen weiteren
Sparten und Tiefspalten des 'bösen Metals' miteinander.
Da hat es blackadeske Momente enthalten 'One With
Satan', deathige Kracher à la 'Compliments Of Christ',
stamperische Hörnermosher 'Seal The Tomb Below',
komprimierte Deather 'Destined To Blasphemy',
blastbetontes à la 'Crawled From The Shadows' ... Und
ich könnte bei jedem Song was 'passendes' finden, auch
mit Leichtigkeit. Will sagen, blastende, treibende,
moshende, deathig-blackige Doublebass-Attacken, gepaart
mit shreddenden, death-thrashigen und
kettensägenschwingenden Riffs sowie stets sehr
technische und melodiöse Soli, welche als Aus- und
Eingleich in die Songstrukturen passen, wummernde
Tiefsaiten, ein gutturaler Wohlgenuss des gekonnten
Röchelns und wütenden Growl-Shouts, ... eben, der
typische Deicide-Sound. Wie man Deicide noch beschreiben
kann" Reinhören, reinhören, reinhören, hellyeah! Dem
guten, alten Lucifer mal das Pfötchen schütteln,
wohlwollend auf die Schultern klopfen und dann gemeinsam
headbangen. Auch satanische Götter des Death-Metals, ein
immer noch astrein funktionierendes Urgestein besagter
Stilrichtung. Wegweisend, durch all' die Jahrzehnte
ihres Wirkens. Wie gesagt, im selben Atemzug zu nennen
mit den Urgesteinen von Cannibal Corpse, Malevolent
Creation, Immolation, Suffocation und Konsorten. Ein
besagt goiles Cover-Artwork, saubere und sowas von
druckvoll produzierte Mucke, ein Hochgenuss. Der Platz
in der Hölle ist reserviert, freue mich schon auf den
nächsten Besuch dort. Wird wahrscheinlich wieder sehr
heiss werden, aber auch dort gibt's kühles Hopfenmalz.
Na denn, Prösterchen und reinziehn', diese Ouvertüre,
hellyeah! Leopold

Punkte:
9.2 von 10
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VITJA - Mistaken Century Media/Sony
Die deutsche Band Vitja, der Name stammt aus dem
Russischen und bedeutet Gewinner, drehen den Zeiger mit
ihrem dritten Album "Mistaken" zurück auf die Null. Die
Musik soll nicht die Erwartungen von Aussenstehenden
erfüllen, sondern die Musiker wollen genau die Musik
schreiben und machen, die aus ihren Köpfen und Herzen
kommt! So steht es zumindest im Beipackzettel des
Labels. Im Endeffekt aber spielen Vitja eine ganz geile
Interpretation von Metalcore, wie dieser sich im Jahre
2018 anhören sollte, nämlich absolut zeitgemäss und mit
einer ausgewogenen Mischung von harten Elementen und
zuckersüssen Melodien! Schon mit dem Auftakt "Mistaken"
wird schon mal klar gemacht, wohin die Reise gehen soll,
da werden Cleanvocals und Screams brüderlich aufgeteilt.
Mit "Overdose" darf Andi Dörner, Frontmann von Caliban,
sein Gastspiel geben und den Song veredeln, was bei
dieser Dichte von Melodien sehr einfach ist! Schön
romantisch kommt "Friends Don't Lie" direkt ins Herz und
entpuppt sich als geniale Hymne! Der Refrain ist sowas
von genial, dass er noch Tage nachhallen wird! Vitja
warten mit wunderbaren Cleanvocals auf, so auch im Song
"Down". Dieser Song muss als weiteres Highlight
bezeichnet werden. Härter wird es mit dem Song
"Anxiety", der Metalcore pur ist und alles bietet, was
zu einem geilen Metalcore-Song zwingend gehören muss.
Live wird dieser Song gewaltig, wie ein Komet,
einschlagen. In eine ganz andere Kerbe haut "Black And
Blue", denn jetzt wird im zeitlosen Postmetal gewildert,
auch wenn die Screams ihre wahre Herkunft nicht
verleugnen können. Einfach genial gespielt und mit viel
Groove garniert. Erste Sahne ist auch "High On You", und
genau so soll Modern Metal klingen! Diese
Wahnsinnsmelodien haben allesamt Ohrwurm-Potential. Sehr
ruhig und ganz anders kommt "To The Man" aus den Boxen,
denn jetzt fehlen nur noch die Synthie's und der
Vergleich zu Depeche Mode wäre perfekt! Über eine
grossartige Melodie verfügt auch "Sedamine" und die
Cleanvocals in diesem Song sind ganz grosses Kino! Bei
"Filthy" hört man eine gewisse Nähe zu Eskimo Callboy,
aber natürlich ist das keine Kopie, sondern da steckt
100% Vitja drin. Mit einem weiteren Höhepunkt namens
"King Of Nothing" endet dieses Hammeralbum. Nochmals
wird eine brachiale Hymne aus dem Hut gezaubert! Auch
wenn der grosse Hype namens Metalcore langsam vorbei
ist, so muss man Vitja zugestehen, dass sie mit ihrem
Album "Mistaken" dem Metalcore wieder Leben eingehaucht
haben! Alle, die auf modernen Metal oder Metalcore mit
genialen Cleanvocals stehen, sollten dieses Album
unbedingt antesten! Ihr werdet es nicht bereuen,
Ehrenwort! Roolf

Punkte:
9.1 von 10
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HELRUNAR - Vanitas Vanitatvm (White Vinyl, 2
LPs) Lupus Lounge/Prophecy Productions
"Vanitas Vanitatvm" ist schon bereits das fünfte Album
der deutschen Pagan-Black Metal Band Helrunar, welche
nun auch schon beinahe 18 Jahre alt ist. Das erste
Lied bzw. Intro "Es ist ein sterbend Licht" beginnt
klassisch. Also nicht Black Metal klassisch sondern
richtig klassisch mit einem Streichorchester gespielt.
Es verleiht dem Album jetzt schon ein melancholisches,
düsteres Image. "Satvrnvs" zeigt dann doch ziemlich
schnell, dass sich die Künstler nicht der Klassik
zugewendet haben, denn der Song beginnt mit einem
rauschenden Auftakt von Gitarren und endet im Geschrei
vollkommener Wut. In der vierten Minute verändert sich
der Song jedoch drastisch als alleine die akustische
Gitarre eine Melodie spielt. Dieses Melodiöse wird dann
beibehalten als die anderen Instrumente diese Gitarre
wieder ablösen und nochmals so richtig loslegen als der
Sänger auch wieder mit einsteigt. Der zweite Song
"Lotophagoi" zieht sich im selben brachialen Stil
weiter, die Gitarre spielt ihre abwechslungsreichen
Riffs. Das Hervorstechendste des ganzen Liedes ist aber
definitiv der Gesang, er erscheint sehr bösartig durch
seine tiefe Tonlage und verleiht dem Song so eine
gröbere Note. Ein grosser Kontrast wirft dann aber
"Vanitas Vanitatvm", der beinahe gänzlich nur von der
akustischen Gitarre gespielt wird bis dann die
elektronische dazu einsteigt und der letzten Minute des
Songs eine beinahe DSBM artige Stimmung verleiht.Ein
weiterer Kontrast wird vom Lied "Nachzehrer" gebracht,
welches wie das Vorherige relativ ruhig gehalten und
gesangslos ist. Der Sänger spricht hier mit ruhiger,
beherrschter Stimme, es scheint beinahe so als würde er
direkt mit dem Hörer selber reden, während im
Hintergrund langsame Melodien der Gitarre gespielt
werden. Das Zusammenspiel zwischen den Instrumentals und
dem Gesprochenen bewirkt eine sehr dramatische
Atmosphäre. Mit "Necropolis" zeigt Helrunar noch einmal
sein komplettes Können, begonnen mit einem langsamen
Einstieg. Dieser hält natürlich nicht allzu lange bevor
Gitarre und Schlagzeug rhythmisch einsetzen und die Band
noch einmal richtig loslegt. Dieser Song hat alle
Komponente des Albums in sich, seien es rasende Riffs
oder ruhigere Pausen. Und natürlich das Streichorchester
nicht zu vergessen, denn damit klingt dieser Song aus
und anschliessend auch das ganze Album. Denn "Der Tag an
dem das Meer seine Toten freigibt" ist das exakte
Gegenstück zum ersten Song, es wird auch von einem
Streichorchester gespielt und entlässt die Hörer so, wie
sie auch begrüsst wurden. "Vanitas Vanitatvm" ist ein
geniales Werk, man merkt, dass diese Jungs ihr Können in
den Jahren, die es Helrunar schon gibt wirklich
gemeistert haben und all dies in dieses Album verpackt
haben. Zoé

Punkte:
9.0 von 10
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CIRITH UNGOL - Witch´s Game (12" Maxi) Metal
Blade/Sony Music Endlich wieder neuer Cirith
Ungol - Stoff, wenn auch nur ein einziger Song. Und
sollte sich die Band endlich dazu entschliessen, uns
nach langen 27 Jahren (!) endlich wieder mal ein
vollwertiges Album zu offerieren, dann bitte mit Tracks
dieser Strickart! Episch, abwechslungsreich,
vielschichtig, mit der nötigen Portion doomiger Schwere
versehen, getragen und vollendet durch Tim Bakers
unverändert kranke Vocals, enthält der überlange
Titelsong sämtliche Elemente, welche die Einzigartigkeit
der kauzigen US - Metaller jemals ausgemacht haben. Ich
habe mir den Song jetzt sicher schon sechsmal
hintereinander einverleibt, und dennoch entdecke ich bei
jedem erneuten Durchlauf neue, kleine Details. Sollten
die alten Säcke ihre Chance wirklich annehmen, noch
einmal richtig durchzustarten, dann können sich die Fans
auf ein ganz dickes Brett freuen. Die B-Seite dieser 12"
Vinylsingle enthält eine wertige Liveversion des
Bandklassikers "Doomed Planet" vom "One Foot In Hell" -
Album (1986), mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Fans
müssen hier einfach ohne Wenn und Aber zugreifen!
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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VREID - Lifehunger (Colored LP) Season of
Mist/Irascible Der "Black'n'Roll" ist
zurück! Bei Vreid heisst es nicht "trve norwegian black
metal" sondern "norwegian black'n'roll". Wenn das mal
nicht ein geiles Genre ist! Das achte Werk der vier
Jungs besteht aus auch acht Songs begonnen mit "Flowers
& Blood". Was für ein dramatischer Titel, gefällt mir.
"Flowers & Blood" ist ein rein akustisches Instrumental.
Die melodiösen Klänge der Gitarre leiten in das Album
ein und lassen die Frage stehen, auf was man sich da
gefasst machen muss. Der nächste Titel "One Hundred
Years" gibt dann aber auch schon die Antwort darauf als
rauschende Gitarren erklingen und der Sänger mit einem
Scream einsetzt. Dieses Lied ist deutlich fetziger, lädt
zum Headbangen ein, halt düsterer gespielter
Rock'n'Roll. Aber auch hier gibt es ruhigere Teile, als
der Clean-Gesang einsetzt verlangsamt sich auch die
Musik ein wenig und wird auch teils akustisch. Aber
keine Sorge zum Schluss legen die Norweger noch einmal
einen Zacken zu und schliessen das Lied so ab, wie es
begonnen wurde. Der dritte Song trägt den gleichen Titel
wie das Album selbst, die Gitarren leiten mit düsteren
Riffs ein, begleitet vom Schlagzeug beginnt es mit einem
tragenden Rhythmus. Kurz darauf wird die Melodie dann
etwas leichter und spielerischer bis dann der Gesang
einsetzt und das ganze komplett macht. In "The Death
White" begrüsst ausnahmsweise das Schlagzeug die Hörer
bis dann die Gitarre und der Sänger mit seinem
krächzenden Gesang einsetzt. Rhythmisch, melodisch,
typisch Rock'n'Roll. Als ich zum ersten Mal gelesen hab,
dass der Sänger von Solstafir beim nächsten Song "Hello
Darkness" mitsingt habe ich mich schon gefreut wegen
seiner einzigartigen Stimme. Aber naja, Vreid x
Tryggvason klang in meiner Vorstellung besser. Und zwar
um Längen. Der fröhliche, rassige Klang der Musik passt
nicht mit seiner melancholischen Stimme zusammen. Finde
ich echt schade, vermutlich hätte nur der instrumentale
Part etwas langsamer gespielt werden müssen und dann
hätte das Ganze schon besser gepasst. Dieser
verzweifelte, ruhige Stil kommt dann aber im nächsten
Song "Black Rites In The Black Night" zum Vorschein.
Dieses Lied lässt den Black Metal-Einfluss auf die Band
am meisten hervorscheinen, gefällt mir denn es gibt
einen interessanten Kontrast in das Album. "Sokrates
Must Die" heisst das zweitletzte Lied. Wieso Sokrates
und nicht Pythagoras? Das hätte mir die Schulzeit so
viel einfacher gemacht. Okay, zurück zum Thema. Hier
geben Vreid noch ein letztes Mal so richtig Gas, zeigen
nochmals ihr ganzes Können in rasenden Gitarrenriffs,
dröhnenden Drums und dem heiseren Gesang des Sängers.
Der Abschluss bringt dann "Heimat", der passend wie der
erste Song ruhig gehalten ist und ohne Gesang. Naja,
beinahe ruhig, gegen den Schluss zu steigt dann
E-Gitarre und Schlagzeug nochmals ein und bieten einen
wunderbaren Ausklang von "Lifelover". Zoé

Punkte:
9.0 von 10
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BE THE WOLF - Empress (CD) Scarlet Records
Cheffe! Modern Hard Rock Band steht in grossen
Buchstaben im Infoschreiben von Be The Wolf. Gibt gleich
einen Verriss! Aber hey, was uns der Dreier hier
vorspielt, hat verdammt viel Geiles zu bieten. Irgendwo
bei dem ersten Album von Skid Row und der Räudigkeit von
W.A.S.P. hat sich der Opener «Burn Me Out» vom dritten
Album der Herren angesiedelt, der dann von dem modern
angehauchten «Action» abgelöst wird. Was den Songs viel
Positives verleiht, ist die Stimme von Frederico
Mondelli, der ein richtig geiles Organ hat. Mit
«Stallone» kratzen die Herren am ersten Album von Liv
Sin. Okay, ich gebe es zu, dass die Produktion ab und zu
ein modernes Flair hat. Aber dank der Gitarrenarbeit und
der Stimme überwiegen immer die hart rockenden Momente.
«Your My Demon Tonight» ist einer dieser Tracks bei dem
sich viele Sleaze-Rock-Truppen freuen würden, wenn sie
ihn geschrieben hätten. In die gleiche Kerbe schlägt
«All Days I Missed» und das rotzigfreche «Move It».
Speziell hier kommt der Gesang bestens zur Geltung, wie
auch die riffige Gitarrenarbeit. Also, wer auf die
letzten Alben von Hardcore Superstar steht, sich nicht
an Sister Sin/Liv Sin satt hören kann und auch dem
melodischen Elementen von Crazy Lixx positiv
gegenüber steht, muss hier unbedingt rein hören. Lasst
bei den zwei bis drei Tracks die modernen Tunes weg und
konzentriert euch auf die Lieder. So abgefahren wie
W.A.S.P.'s «Kill! Fuck! Die!» ist die Produktion nicht,
und mit den beiden abschliessenden Tracks «Trigger
Discipline» und «Jungle Julia II» hauen Be The Wolf
nochmals fettes Kraftfutter für alle Hard Rock-Fans
raus! Tinu
 Punkte:
9.0 von 10
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KINGCROW - The Persistence (2 LPs) Sensory
Records/Alive Wow. Die aus Rom stammende
Progressive / Alternative Metal-Band Kingcrow spart
nicht an eingängigen Melodien und Energie. Das zehnte
Album der sechsköpfigen Band liefert ein Meisterwerk für
die Progressive-Szene. Das Werk besteht aus zehn Tracks,
davon gleicht keines dem anderen. Die Musik ist wie auf
mehreren Ebenen aufgebaut, während eine sehr ruhige
Hauptmelodie dominiert, sind im Hintergrund schnelle
Schlagzeugrhythmen und markante Gitarrenriffs zu hören.
Diese Ebenen verschieben sich ständig, der Schwerpunkt
wird immer anders gesetzt und so entsteht ein
abwechslungsreiches Gemisch aus eindringlichen und
fassbaren Melodien sowie mitreissenden Rhythmen und
passend dazugegebene Synthis. Nicht nur auf die
Klangebenen, sondern auch auf die anspruchsvoll
eingesetzten Instrumente wird unterschiedlichen Fokus
gesetzt. Der vierte Track «Folding Paper Dreams» beginnt
zum Beispiel mit einer aufmüpfigen Klaviermelodie in
Kombination mit innigem Gesang, was im Gesamten eine
eher ruhige Stimmung erzeugt. Im Verlauf kommt eine
genauso besinnliche Gitarrenlinie dazu und das Lied
entwickelt sich zuerst balladenmässig. Doch plötzlich
wendet sich das Blatt und eine typische
Prog-Gitarrenmelodie kommt auf, das Stück wird schneller
und extremer, bis es sich wieder in den schönen Refrain
zurückzieht. Dies soll ein Beispiel zur
Veranschaulichung sein, wie komplex die Musik von
Kingcrow ist. Jedes Lied hat diese Überraschungseffekte
auf ganz verschiedene Art und Weisen eingebaut. Der
Zuhörer bekommt das Gefühl, dass er nicht abschätzen
bzw. erwarten kann, was für ein Tempo folgt oder in
welche Richtung das Lied sich als Nächstes entwickelt.
Diego Marchesi's Stimme ist voller Energie und
wechselvollen Betonungen. Die Virtuosität der Künstler
hält sich nicht in Grenzen - die Songs lösen durchgehend
durch die schönen und z.T. träumerischen Verläufe ganz
verschiedene Emotionen aus. Chapeau - ich habe für mich
definitiv eine neue Band entdeckt! Sina
 Punkte:
9.0 von 10
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JAIL JOB EVE - The Mission (CD) MIG Music
Ja Leute, für Fans von Blues Pills, Pristine & Co. kommt
jetzt neues Kraftfutter aus deutschen Landen. Jail Job
Eve nennt sich das Wunderkind, besteht aus ehemaligen
Musikstudenten der Hochschule Osnabrück und steht auf
einem soliden, doppelten Fundament. Da wäre zum Ersten
die enorme musikalische Kompetenz der jungen Truppe.
Bluesig, funkig, (hard-) rockig aber ebenso soulig
spaziert die Band elegant durch die zwölf Songs ihres
Debüts. Und die zweite Säule dieses soliden Fundaments?
Nun, das hört auf den Namen Victoria "Toja" Semel und
verfügt über eine kräftige, treffsichere Stimme, welche
sämtliche Stilvariationen im Jail Job Eve Sound souverän
meistert. Man kann diese Scheibe rauf und runter hören,
der Spass will einfach nicht aufhören. Selbst im
abschliessenden, eher ruhigen "What Remains" schafft es
die Band, mit dem Spiel zwischen den Stimmungen den
Zuhörer zu fesseln bis zur letzten Sekunde. Was soll ich
noch mehr dazu schreiben? So lange junge Leute solche
Bands gründen und solche Platten raushauen, mache ich
mir keine Sorgen um die Zukunft der Rockmusik.
Unbedingte Kaufempfehlung für Feinschmecker, die auch
mal über den Metal - Tellerrand hinausschauen können!
Mirko B.
 Punkte:
9.0 von 10
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JOE BONAMASSA - Redemption (Limited Edition, Red
Vinyl, 2 LPs + Digital Copy) Provogue
Records/Musikvertrieb Der New Yorker Meister der
Blues- und Bluesrock-Gitarre trägt Jahrgang 1977 und hat
bisher eine schon ziemlich bemerkenswerte Karriere
hingelegt. Nebst der bluesigen Seite von Joe ist
natürlich auch das Mitwirken bei Black Country Communion
ein Highlight, das nach zwischenzeitlichem Loslösen von
der Supergroup um Glenn Hughes (Ex-Deep Purple,
Ex-Trapeze), Jason Bonham (Ex-Bonham, Ex-Foreigner) und
Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) im letzten Frühherbst
in der vierten Scheibe «BCCIV» mündete. «Redemption» ist
hingegen die dreizehnte Solo-Scheibe (!) des äusserst
kreativen Amerikaners, der durch sein kraftvolles Spiel
immer wieder mal an den unvergessenen Gary Moore
(R.I.P.) erinnert. Die Zusammenarbeit mit der
Lansdkollegin Beth Hart mündete zudem in mehreren
Live-Alben, die nur so vor Energie strotzen. Überhaupt
gibt es inzwischen mehr (offizielle) Live- als
Studio-Alben, wodurch das Schaffen des Guitar-Heros
bereits jetzt auf immer und ewig glänzen wird. Ausserdem
ist Mr. Bonamassa ein ganz ordentlicher Sänger, was auch
auf «Redemption» mehrfach zu hören ist. Desweitern sind
keine stilistischen Scheuklappen angesagt, und darum
erklingt mitunter, wie beim Opener «Evil Mama», gleich
ein Bläser-Arrangement. Als deutliches Zeichen für eine
total open minded Produktion lesen sich auch die
mitwirkenden Gäste, als da wären: Tom Hambridge, James
House, Gary Nicholson, Richard Page und Dion Dimucci.
Allesamt Nashville-Grössen und mit Produzent Kevin
Shirley (Led Zeppelin, Iron Maiden, Aerosmith, Journey,
Mr. Big) verbindet Joe eh eine langjährige Freundschaft
von Berufes wegen. Dieser zeigt sich begeistert über die
Varianz von «Redemption». Fans von Joe Bonamassa können
hier eh blind zugreifen, und wer den Ausnahmemusiker
allenfalls noch nicht kennen sollte und auf
hochklassigen wie variantenreichen Bluesrock steht,
sollte ebenfalls nicht lange zögern und sich dieses
Genre-Juwel am besten gleich als DLP ins Regal stellen.
Rockslave
 Punkte:
9.0 von 10
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BEYOND THE BLACK - Heart Of The Hurricane (2 LPs)
Airforce Records/Universal Nachdem sich Beyond
The Black nach ihrem zweiten Album getrennt haben,
kehren sie nun in einer total neuen Besetzung, natürlich
bis auf Sängerin Jennifer Haben, mit ihrem dritten
Studioalbum «Heart Of The Hurricane» zurück. Mit
fünfzehn Tracks ist das neue Werk der Symphonic
Metal-Band sehr umfangreich und spannend zu durchleben.
«Hysteria» heizt das Album als Eröffnung richtig ein.
Ein melodiöser fesselnder Refrain, der von einem starken
powerreichen Gitarrenriff umrahmt wird, lässt den
Zuhörer aufblühen und in die Musik versinken. Nur die
typischen orchestralen Einlagen für den Symphonic Metal
sind hier noch nicht gross zu hören. «Hysteria» sowie
der Titelsong «Heart Of The Hurricane» lassen sich eher
als überzeugenden Power Metal kategorisieren, der eine
energiereiche Sphäre bildet und definitiv mitreisst. Die
folgenden zwei Lieder gehen dann eher in Richtung Hard
Rock, es wird mit den schönen und ergreifenden Melodien
sowie Texten eine emotionale Ebene geschaffen. «Song For
The Godless» verblüfft mit plötzlichen mittelalterlichen
Einschüben, die Beyond The Black in eine nochmals andere
Ebene verschiebt und im Album für weiteres Erstaunen und
vor allem für weitere Abwechslung sorgt. Der siebte
Track, «Beneath A Blackened Sky», liefert uns eine Hymne
im Epica Stil und ist meiner Meinung nach ein
sensationeller Song auf dem Album. Das Lied beginnt mit
einer epischen orchestral gespielten Melodie, die im
Verlauf sich immer mehr aufbaut und mit einem Chor
ergänzt wird. Der Refrain bildet eine zweistimmige Ebene
aus Chor und Habens Leadstimme. Ein überwältigendes
Stück, welches eine Basis für den zweiten Teil des
Albums erschafft, in dem in allen darauffolgenden
Liedern an symphonischen Einlagen bzw. Begleitungen
nicht gespart wird. «Fairytale Of Doom» ist ein Ohrwurm!
Ein eher düsteres episches Gitarrenriff, das über eine
eher "erzählende" Strophe in einen energiereichen
packenden Refrain übergeht, der definitiv hängen bleibt.
Das Album liefert eine tolle Mischung aus schnellen
harten, eher ruhigen sinnlichen, symphonisch komplexen
und sehr ausschweifenden Melodien. Hier muss noch
erwähnt werden, dass Jennifer Haben eine sensationelle
Stimme besitzt. Ihre vokalrange ist enorm, ihr Gesang
wirkt sehr emotional und direkt. Auch wenn das Album mit
seinen fünfzehn Tracks ein bisschen langgezogen ist,
muss ich doch sagen, dass es mich wirklich überzogen hat
und mich die durch ihre Musik erzeugte Energie in ihren
Bann zieht. Sina
 Punkte:
9.0 von 10
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SALATATIO MORTIS - Brot und
Spiele (2 LPs + Digital Copy) Universal Music
Ein Meisterwerk des Mittelalter-Deutschrock-Heavy
Metals! Leider hatte ich Saltatio Mortis nach dem
herausragenden "Aus der Asche"-Album aus dem Auge
verloren. Das ändert sich jetzt sofort mit "Brot und
Spiele". Denn dieses Album könnte zur Blaupause in
Sachen Mittelalterrock werden. Und das obwohl in diesem
Genre bereits einige Klassiker gibt. Die 13 regulären
Lieder und die 13 Songs der Bonus-CD sind ein Lehrstück
in Sachen Kreativität und Fokussierung. Während bei der
normalen CD der Rock im Vordergrund steht, zeigen
Saltatio Mortis auf der zweiten CD, dass sie nach wie
vor auch ruhiger spielen können. Darauf sind auch einige
Stücke ohne Gesang zu hören. Im Zentrum der
Aufmerksamkeit steht aber das reguläre Album. Dieses ist
mal laut, mal leiser, mal zeitkritisch, lustig und dann
wieder nachdenklich. Eindrücklich ist das Zwiegespräch
mit dem nicht gezeugten Kind bei "Spur des Lebens".
Politische Äusserungen zur zunehmenden braunen Suppe in
Europa sind bei "Europa" und "Besorgter Bürger" zu
hören. Rassisten und Fremdenhasser werden Saltatio
Mortis deshalb ins Fegefeuer wünschen. Daneben gibt es
auch ein wenig Mythologie mit "Brunhild",
Selbstreflexion bei "Mittelalter", in er dieses Wort
aufs eigene Leben bezogen wird, und das bei
Deutschrock-Band übliche Heraufbeschwören und
Zurückerinnern an vermeintlich gute alte Zeiten. Diese
Mischung gibt zusammen ein Album, an das man sich noch
lange erinnern wird. Denn wer mag schon weghören, wenn
hervorragende Texte auf herausragende Texte treffen?
Roger W.
 Punkte:
9.0 von 10
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MIDNITE CITY - There Goes The Neighbourhood (CD)
AOR Heaven/Non Stop Music Nach nur einem Jahr
kehren die Jungs von Midnite City mit dem Zweitwerk
zurück. Noch immer sind es die L.A. geschwängerten
Melodien, die gute Laune verbreiten und dir die
Tristesse aus dem Schuhen blasen. Nehmt das Debütalbum
von Danger Danger und ihr wisst, was euch erwartet.
Coole Songs mit treibenden Bassläufen, lockeren
Keyboardparts und als Krönung die Gitarre. Und wer ein
Album mit den Klängen von Kiss «Rock'n'Roll All Nite»
startet, hat bei mir sowieso gewonnen. So beginnt «Here
Comes The Party» mit viel Spass auf den Backenzähnen und
lässt mit den mitreissenden «Oh-oh-ohhhh-oh-oh»-Chören
schon mal die Sause starten. Die Jungs aus Nottingham
haben musikalisch mehr zu bieten als Tigertailz und sind
mit den Refrains des Debütalbums von Bon Jovi im Bett
gewesen. Herausragend Sänger Rob Wylde, der mit seiner
ersten Truppe China Doll im Vorprogramm von Danger
Danger spielte. Zwischenzeitlich war Wylde bei
Tigertailz in Diensten, bevor er dann Midnite City
gründete. Seine Zeit, war es nun in den Staaten oder UK,
spiegelt sich in den Liedern des Zweitlings wieder. So
ist «We're Gonna Make It» ein Gute-Laune-Track der
mitreissendsten Sorte. Im Sleaze darf man die Truppe aber
nicht ansiedeln, dafür rocken die Jungs zu sehr und
haben eher die Sporen der US-Boys (Danger Danger,
Slaughter) in den Arschbacken. «Hard To Get Over» lebt
von dieser Coolness, bei der Refrain, Gitarrensolo und
Rhythmus harmonisch zusammenpassen. «Take's One To Know
One» und «Gave Up Giving Up» gehören in die gleiche
Kategorie. Mit «You Don't Understand Me» und «Heaven's
Falling» sind die obligaten Balladen an Bord, welche ein
tolles Album abrunden. «Here comes the weekend! Here
comes the party!» Tinu
 Punkte:
8.9 von 10
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ULTHA - The Inextricable Wandering (2 LPs) Century
Media/Sony "The Inextricable Wandering" ist schon
bereits das dritte Album, welches die Black Metal-Band
aus Deutschland hervorgebracht haben, seit sie sich im
Jahr 2014 gegründet haben. Die fünf Künstler setzen auf
Einfachheit, sie haben keine grossen Künstlernamen
sondern nennen sich einfach C / M / A / R / R. C Das
Album selber besteht aus bloss sechs Songs, dafür geht
aber keiner unter fünf Minuten. Der Erste "The Avarist
(Eyes Of A Tragedy)" geht sogar ganze 14 ein halb
Minuten. Das Lied beginnt ruhig mit tief gestimmten
Gitarrenriffs und langsamen Growls und hält sich auch so
bis zur dritten Minute. Ab dann verschnellert sich das
ganze Tempo und die Atmosphäre wandelt sich eher ins
Aggressive. Das aber auch nur bis zur neunten Minute,
denn dort gibt es einen dritten Stimmungswechsel, das
ganze Lied wird wieder melancholischer und verändert
sich zu einer Mischung aus den ersten zwei Teilen, nicht
zu langsam und nicht zu schnell, der ideale Abschluss.
"With Knives To The Throat And Hell In Your Heart"
beginnt schon wesentlich schneller, rasende
Gitarrenriffs leiten in den 10-Minütigen Song ein und
die verzweifelten Screams des Sängers unterstreichen das
düstere Ambiente des Albums nur noch mehr. Das dritte
Lied "There Is No Love High Up In The Gallows" ist der
komplette Exot von "The Inextricable Wandering", denn es
ist ein komplettes Instrumental. Obwohl Instrumental
auch nicht wirklich passt, denn es ist keines der
vorherigen Instrumente zu hören sondern bloss ruhige
Hintergrundmusik.
Ich habe noch gemischte Gefühle
zu diesem Song, mal schauen was der Rest dieses Werkes
mit sich bringt. "Cyanide Lips" bringt zu Beginn diese
Ruhe des letzten Songs mit sich, aber das verändert sich
rasant wieder in die Richtung des zweiten Songs, jedoch
mit mehr ruhigen Pausen und Einflüssen. Der Titel des
zweitletzten Songs "We Only Speak In Darkness" passt
ideal zum Inhalt selber, denn hier gibt es keinen
richtigen Gesang, sondern der Sänger spricht mit
düsterer, langsam gespielter Musik im Hintergrund und
Orgeleinflüssen. Er spräche nur in der Dunkelheit oder
die Sprache der Dunkelheit, je nachdem wie man den Satz
auffassen möchte, klingt gar nicht so verkehrt. Okay,
ich habe gelogen zwischendurch gibt es einen ganz kurzen
gesungen Teil im Clean-Gesang aber meiner Meinung nach
verbessert das das Ganze nur noch. "I Am Afraid To
Follow You There" schliesst das Album ab und muss dem
ganzen noch einmal etwas draufsetzen, denn dieser Song
dauert ganze 18 Minuten. Ruhige Gitarrenklänge leiten in
das Lied ein bis dann die Band nochmal komplett loslegt
und zeigt was sie alle so drauf haben. Natürlich dürfen
auch die ruhigeren Parts nicht fehlen, diese kommen dann
ab der zwölften Minute wieder zum Spiel und begleiten
anschliessend wieder mit den anderen Instrumenten bis
zum Schluss. "The Inextricable Wandering" ist meiner
Meinung nach ein echt starkes Album, obwohl der Song
"There Is No Love High Up In The Gallows" echt nicht
sein müsste, denn er passt überhaupt nicht ins
Gesamtbild. Ansonsten gefällt mir dieses Werk sehr, vor
allem die laufende Abwechslung zwischen ruhigen und
schnellen Teilen. Zoé
 Punkte:
8.9 von 10
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HEIR APPARENT - The View From Below No Remorse
Records «Graceful Inheritance», war eines jener
Alben, das in den achtziger Jahren durch den Erfolg der
ersten Queensr˙che-Werke Aufmerksamkeit erhielt. Mit dem
damaligen Sänger Paul Davidson stand ein Meister seines
Faches in den Reihen der Seattle-Truppe. An der Gitarre
bestach Terry Gorle mit seinem Können und Bassist Derek
Peace war ein unglaubliches Tier an seinem Instrument.
Wie auch Trommler Ray Schwartz. Mit Ausnahme von Paul
sind alle wieder an Bord und gehen mit dem dritten
Album, nach fast 30 Jahren, ein grosses Wagnis ein. Es
sind Lieder wie «Another Candle», oder «Tear Down The
Walls», welche die Latte sehr hoch gelegt haben. Diese
gilt es zumindest wieder zu überqueren. Fraglich auch,
was Neusänger Will Shaw zu bieten hat und wie sich
Keyboarder Op Sakiya einbringt. Nehmen wir das Fazit
gleich vorneweg. «The View From Below» ist ein ganz
tolles Werk geworden, das vom handwerklichen Können der
Ur-Apparenter lebt und durch das Können der Neuen
bestens ergänzt wird. Auch wenn beim Titelsong das
Gitarrenriff frappant an eines von Randy Rhoads
erinnert, Terry ist noch immer auf der Höhe seiner
Kreativität. Dabei können schwerfälligere Strukturen
(«Synthetic Lies») ebenso gefallen, wie schnellere
Momente («Savior»). Herausragend «The Road To Palestine»
und «Insomnia», die dank der Bassarbeit zu etwas ganz
Speziellem werden. Derek spielt wie ein amerikanischer
Steve Harris (Iron Maiden) und bekommt den Platz, den er
benötigt. Heir Apparent haben ein sehr interessantes und
starkes Album veröffentlicht, das vielleicht auch an
alte Fates Warning-Scheiben mit John Arch erinnert. Auch
hier, wie bei Fifth Angel, sind vielleicht die älteren
Tracks besser, aber als Ganzes ist «The View From Below»
ganz stark geworden! Tinu
 Punkte:
8.9 von 10
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THE SKULL - The Endless Road Turns Dark (LP) Tee
Pee Records Hellyeah, Chicagoer Doom-Metal vom
Allerfeinsten. Wer kennt die Band Trouble? Yep, dann
erkennt ihr schon beim Einatmen, dass der gute Eric
Wagner seine goldigen Stimmbänder hier zur Verfügung
stellt und sein Kompagnon Ron Holzer am Tieftöner
mitreisst, zusammen mit den zwei Klampfenmagier, welche
die wunderbare Schwere vergöttern, zelebrieren in
genialem Riffing, richtig goiler, schwerer Metalsound,
mit melodiösen, durchdachten Soli, gepaart mit den
perfekt getimten Drumbreaks, die schweren
Double-Bass-Donner durch die tiefen und schweren Wolken
treibend, mit ebem besagtem, perfekt ergänzenden und
ebenfalls treibenden Tieftöner sowie Eric Wagner's
Goldkehlchen ... Von mir aus kann der Weltuntergang -
oder was auch immer kommen - ich hab' meinen Sound in
'The Endless Road Turns Dark' gefunden. Meine Fresse,
wie lange haben wir auf dieses Masterpiece, erst der
zweite Longplayer des Chicagoer Vierers, aber was für
eines, gewartet? Yep, was lange währt, wird immer gut,
keine Frage. Es beginnt mit dem Opener 'The Endless Road
Turns Dark' und geht zähfliessend schwermetallisch in
'Ravenswood' rüber, der ein beinahe schon im Midtempo
gehaltener, powervoller Knaller ist. Man kann, darf und
soll jeden diesen Track sich reinziehen, einfach nur
magisch, so muss schwerer Doom tönen, heilige Scheisse.
Ehrlich, schon lange nicht mehr so goilen Doom-Metal
mehr gehört, der von The Skull. Mystisch, apokalyptisch,
untermalt mit passendem Cover-Artwork, druckvoll, sauber
und wie eine Wand produziert. Jetzt muss ich langsam
aufpassen, dass ich nicht noch zu sabbern beginne. 8
Doomer, welche sich zu einem Doom-Opus formen, langsam,
auch weil man sich dieses goldene Scheibchen sich
mehrmals reinzieht ... ah ... wie ein kühles Guinness,
welches langsam sich den Weg in den Genuss fliesst.
Leopold
 Punkte:
8.9 von 10
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CHTHONIC - Battlefields Of Asura (CD) Ciong Zo
Idea Corporation Wie grenzenlos mittlerweilen das
Metal-Universum ist, beweisen einmal mehr ChthoniC, die
aus dem fernen Taiwan kommen. Und ChthoniC sind schon
Altbekannte, auch wenn sie eine Pause zwischen der
letzten und dieser Veröffentlichung eingelegt haben! Das
achte Album "Battlefields Of Asura" handelt von der
Reise der Untoten Taiwan's. Wie in einem Soundtrack
entsprungen, beginnt mit "Drawning Omnipotence Night"
diese Reise in Beisein der Untoten. Heftig geht es mit
"The Silence One's Touch" zur Sache, aber es werden auch
hochmelodischen Parts gekonnt in den Soundteppich
eingeknüpft! Als Referenz hört man immer wieder Dani
Filth und seine Band Cradle Of Filth raus. Sicher nicht
der schlechteste Referenzpunkt! Durch den Einsatz von
traditionellen Instrumenten, die in der westlichen Welt
nicht so bekannt sind, bekommt dieses Soundgebräu eine
eigene Note! Melodramatisch beginnt "Flames Upon The
Weaping Winds" mit verhexten Geigen. ChthoniC finden die
optimale Balance zwischen Streicheleinheit und
Stahlfaust! Sehr asiatisch wird es mit "A Crimson Sky's
Command" und beschert so ChthoniC eine Sonderstellung,
denn so klingt nur eine Band auf diesem Planeten.
Hymnenhaft und sehr erhaben geht es mit "Souls Of The
Revolution" weiter und trotz dem horrenden Tempo gibt es
immer wieder diese zuckersüssen Melodien zu geniessen.
In diesem Song laufen ChthoniC zur Höchstform auf. Sehr
eingängig ist dann "Taste The Black Tears" und stellt
einen weiteren Hit dar! "One Thousend Eyes" zeigt sich
von einer orchestralen Seite, und wieder stimmt die
Feinabstimmung zwischen den verschiedenen Elementen auf
beeindruckende Art und Weise! Der Chorgesang ist
speziell zu erwähnen. Überhaupt sind bei ChthoniC durchs
Band geniale Musiker am Werk. Zum Träumen wird man vom
Instrumental ""Masked Faith" förmlich eingeladen. Der
hohe Norden grüsst auf "Carved In Bloodstorm" und man
meint, dass es die Wikinger sogar bis nach Taiwan
geschafft hätten! Ein weiterer Höhepunkt stellt
"Millennia's Faith Undone" dar! Nochmals werden alle
Register gezogen. Als schräges Outro kann "Autopoiesis"
bezeichnet werden. Dieses Outro ist leider der
Schwachpunkt dieses genialen Albums und man hätte gerne
auf dieses Outro verzichten können, denn wer braucht so
ein Soundcollage denn wirklich? Alles in allem
überwiegen aber die grossartigen Momente auf diesem
Album, und so machen mir ChthoniC mit "Battlefields Of
Asura" sehr viel Spass! Roolf
 Punkte:
8.9 von 10
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IMPELLITTERI - The Nature Of The Beast (Gatefold LP)
Frontiers Records/Musikvertrieb Chris
Impellitteri war in den achtziger Jahren eines der ganz
grossen Gitarrenidole, das mit Yngwie Malmsteen, Jason
Becker, Marty Friedman und Paul Gilbert in einem Atemzug
genannt wurde. So gaben sich namhafte Musiker die Klinke
in die Hand, um bei den Alben des Virtuosen mitzumachen.
Sänger Graham Bonnet, die Schlagzeuger Ken Mary, Glen
Sobel, Pat Torpey und Stet Howland, Keyboarder Claude
Schnell, die Bassisten Dave Spitz oder Chuck Wright
gehörten dazu. Chris spielte immer astreinen US-Metal,
der von seinen Fähigkeiten lebte und speziell in Japan
auf grosse Gegenliebe stiess. Nach drei Jahren seit dem
letzten Studioalbum «Venom» ist der Saitenzauberer
wieder zurück. Im Gepäck sein langjähriger Sänger Rob
Rock (ehemals Axel Rudi Pell), erneut Trommler Jon Dette
(ehemals Testament, Anthrax, Iced Earth und Slayer)
sowie Bassist James Pulli. Anhand der Rhythmussektion
lässt es sich erahnen, dass «The Nature Of The Beast»
ein schnelleres Werk geworden ist, das nicht nur durch
fette Doublebass und krachenden Tom-Attacken zu
überzeugen weiss. «Run For Your Life», «Hypocrisy» und
«Gates Of Hell» geben dabei heftig den Ton an, während
«Man Of War» (zum Glück) etwas die Bremse drückt.
Vielleicht hätte es dem Album nicht geschadet, wenn
Chris ab und zu das Tempo ein bisschen gedrosselt hätte.
Denn alleine das erwähnte «Man Of War», mit Abstrichen
«Do You Think I'm Mad» und das schleppende «Kill The
Beast» sind fast ein bisschen zu wenig. Ganz geil ist
die Black Sabbath-Coverversion von «Symptom Of The
Universe» geworden. Speziell, weil James hier fast
gleich wie Sabbath-Tieftöner Geezer Butler klingt. «The
Nature Of The Beast» ist von den Songs her gesehen aber
um einiges besser ausgefallen als sein Vorgänger
«Venom». Da klang ab und zu noch vieles ein bisschen zu
unausgereift. Seit der Debüt-EP aus dem Jahre 1987 darf
und muss man Chris aber bescheinigen, dass er nach wie
vor ein ganz Grosser seines Faches ist. Seine filigranen
Finger fliegen noch immer mit einer Leichtigkeit über
die Saiten, dass dem Hörer schwindlig wird. Darum!
Geiles Werk, einer homogenen Truppe mit tollen Songs und
einem fantastischen Sänger. Tinu
 Punkte:
8.8 von 10
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HAMMER KING - Poseidon Will Carry Us Home (LP)
Cruz Del Sur Music Eine kleine an Warnung an
alle, die dieses Review lesen: Diese Meinung wird
massgeblich durch den hammer Auftritt am diesjährigen
Sicking High Rock-Festival beeinflusst. Diesen
absolvierten Hammer King im Juni in ihrer Heimat. Damals
entstand bereits zur frühen Abendstunde eine Party vor
und auf der Bühne. Dazu kamen Lieder, die zwar von
Klischees triefen, etwas rumplig unsauber gespielt
wurden, aber über ein exzellentes Songwriting verfügen.
Dass danach etliche Festivalbesucher mit Hammer
King-T-Shirts rumliefen, sprach für die Band. Umso mehr
freute ich mich, als ich zum ersten Mal in das dritte
Werk der Deutschen rein hören konnte. Und ja: Die zwölf
Lieder halten, was der Auftritt versprach. Hier treffen
HammerFall auf Glory Hammer auf Manowar - und das ist
gut so. Hammer King wollen nicht zwingend originell
sein, sondern einfach nur Spass haben. Das zeichnet sich
auch in Liedtiteln wie "Glorious Night Of Glory" oder
"Where The Hammer Hangs" ab. Es braucht also ein
gewisses Augenzwinkern beim Hören der Lieder. Wer sich
dieser Art von Humor öffnen kann, erlebt zwölf
abwechslungsreiche Lieder, die kompositorisch
erstaunlich ausgereift klingen. Hammer King scheinen
sehr genau zu wissen, was sie wollen. Damit dürften sie
bei allen True Metal-Fans punkten - und von denen gibt
es gerade in ihrem Heimatland Deutschland mehr als
genug. Schaffen es Hammer King neben Beruf und
(möglicherweise) Familie in gleicher Besetzung genügend
Zeit und Geld für weitere Alben und ausgiebige Touren zu
finden, steht der Szene grosses hervor. Dass das
Quartett dabei live äusserst sympathisch und
bodenständig wirkt, ist eine weitere Stärke, die Hammer
King hoffentlich gnadenlos ausnutzen werden. Aber auch
ohne die Band auf der Bühne, ist das dritte Hammer
King-Album schlicht der Hammer. Wer dieses Gerne mag,
wird Hammer King lieben. Roger W.

Punkte:
8.8 von 10
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AVAST - Mother Culture (CD) Dark Essence Records
"Mother Culture" ist das erste Album der
norwegischen Post-Black Metal-Band Avast. Die vier
norwegischen Jungs haben zuvor in 2016 eine EP
herausgebracht mit zwei Songs drauf und dann haben sie
die nächsten zwei Jahre im Studio verbracht für dieses
Werk. Der erste Song trägt denselben Namen wie das Album
und beginnt mit leichten Gitarrenklängen und einem
interessanten Gemisch, das so klingt, als würde man eine
grosse Metallplatte zusammenpressen, nur halt in gut
klingend. Dann setzen abrupt der Gesang bzw. Screams und
der Rest der Instrumente ein und es geht los. Die erste
Hälfte des Songs setzt sich aus Brutalität und
Schnelligkeit zusammen, bis es dann zu einem ruhigen
Part kommt, der sich dann aber wieder aufschaukelt um im
selben Stil weiterzuspielen wie zuvor, bloss etwas
langsamer. "The Myth" ist ein reines Instrumental,
welches sehr an die schottische Band Saor erinnert. Die
Melodiösen Klänge der akustischen Gitarre und die
reissenden Riffs der elektronischen harmonieren
wundervoll zusammen und erschaffen so ein Lied, welches
sich exotisch und wie der Titel schon besagt, mystisch
aus dem Rest des Albums heraushebt, da es das einzige
Gesangslose und auch ruhige Lied ist. Der dritte Song
"Birth Of Man" kehrt dann wieder zum vorherigen, wilden
und verzweifelten Stil zurück. Das ganze Lied ist
ähnlich aufgebaut wie das Erste; einen ausgewogenen
Kontrast von schnellen und langsamen Teilen, durchzogen
von ständiger Melancholie. Die nächsten drei Songs "The
World Belongs To Man", "Earnest Desire" und "Man Belongs
To World" bestehen aus demselben Muster. Das Tempo
wechselt sich ab, die Instrumentals sind melodiös und
doch nicht zu weich und die Screams so verzweifelt, wie
man es nur zu gut vom Black Metal kennt. Aber eine
Kritik habe ich ja, ist Avast denn keine Songtitel mehr
eingefallen, dass sie den drittletzten und den letzten
nur noch umgedreht haben? "Mother Culture" ist ein sehr
interessantes Album, welches auf den ersten Blick so
scheint, als würde sich alles wiederholen aber wenn man
genauer hinhört kann man die kleinen Feinheiten und
Details raushören, welche jeden Song zu einem
wunderschönen Unikat machen. Ich freue mich auf weitere
Werke dieser norwegischen Band, denn wenn das erste
schon so gut herausgekommen ist, werden die nächsten
bestimmt noch besser. Zoé

Punkte:
8.7 von 10
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VESSEL OF LIGHT - Woodshed (Colored LP) Argonauta
Records Die Amis von Vessel Of Light präsentieren
mit "Woodshed" ihr Debüt und dieses ist sehr überzeugend
für einen Erstling. Mit Alan Lorenzo (Hades,
Non-Fiction) und Nathan Opposition sind bei Vessel Of
Light keine unbekannten Namen am Werke. Schleppend und
in bester Danzig-Manier, kommt "Woodshed" aus den Boxen
und verheisst einiges für die nächsten Songs! Noch
schleppender und im staubigen Stoner-Look, geht es mit
"Part Of My Plan" weiter. Sofort hört man die Erfahrung
der Musiker, die wissen wie man gekonnt Songs schreibt,
heraus. "A Love So True" gehört eindeutig in die
Danzig-Schublade und ist von sehr kurzer Dauer. Direkt
aus der Wüste, gibt sich der Stonersong "Son Of Man" die
Ehre und überzeugt mit seinem endlosen Groove! Mit
sentimentalem Klaviergeklimper führt "Watching Of The
Fire" uns auf eine falsche Spur, denn ein garstiges Riff
zeigt in eine ganz andere Richtung und erinnert abermals
an Mister Danzig! "Beyong The Cellar Door" schippert im
selben Fahrwasser wie der Vorgänger. Nur ist man jetzt
deutlicher auf Doom-Pfaden unterwegs und das ergibt dann
einen wirklich guter Song. Danzig ist dann mit "One Way
Out" wieder einmal im Haus, aber mit deutlich mehr
Stoner-Schlagseite und mit ganz viel Groove! Ein Groover
vor dem Herrn, stellt "Man's Sin" dar und der
Diesel-Motor von Vessel Of Light hat langsam die
richtige Betriebstemperatur um so richtig in Fahrt zu
kommen. Das Gütesiegel "Doom" passt zu "Day Of Rest" wie
die Faust aufs Auge. Ein weiterer Danzig-Klon ist auch
"End It All" und legt die Vermutung nahe, dass Danzig
gewaltigen Eindruck bei Vessel Of Light hinterlassen
haben! Man muss aber auch festhalten, dass Vessel Of
Light die besten Danzig-Songs der letzten Jahre
geschrieben haben! Dem grossen Johnny Cash ist der
letzte Song gewidmet, und er hätte diesen nicht besser
interpretieren können! Da trifft Countrygitarre auf
Lagerfeuer-Stimmung und macht aus "Pray For A Cure"
einen absoluten Burner und eines der Highlights dieses
geilen Albums! Dieses Album ist ein Must-Have für alle
Danzig-Fans und auch für Fans von Stoner Rock! Mein
Geheimtipp dieses Soundchecks! Roolf

Punkte:
8.7 von 10
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LETHAL INJURY - Melancholia (CD) WormHoleDeath
Das Debüt 'Melancholia' nach erfolgtem, gleichnamigen
Debüt ... "Lethal Injury" ... eben, schrieb ich doch,
aus Oostende, der geneigten Leserschaft dem belgischen
Staate zugeordnet, schiebt nun der belgische Fünfer
nach. Und was für ein interessantes Debüt im thrashigen
Bereich mit vielen einflussreichen Facetten, was das
Genre denn auch so hergibt. Groovig, yep,
moshend-thrashend groovig bis zum Abwinken, und zwar
durchgehend, durch alle 9 Tracks. Erinnert zeitweise,
mich vor allem, gesangstechnisch etwas an Children Of
Bodom, was aber als Kompliment gelten soll. Ich lasse
nun mal mein 08/15-Geblabber beiseite betreffend warum,
wieso, weshalb und konsortentechnisch verwandte Wörter,
denn diese Mischung aus Thrash-Metal, Speed-Metal (yep,
auch das gibt's immer noch, zum Glück!), etwas
melodiösem Death-Metal, kombiniert mit einer
hervorragenden, sauberen, druckvollen Produktion, lässt
'Melancholia' zu einem wahren Hörgenuss emporblühen.
Arpeggi, goiles Gitarrensoligefrickel, gepaart mit
straightem, komplexen Thrash-Riffing,
Doublebass-lastigen Drums, welche Blasts oder einfach
straightem, moshendem Drumming nicht abgeneigt ist. Ein
herauszuhörender Tieftöner, welcher sich hervorragend zu
den zwei Saitenhexer gesellt und eben den extremen,
thrashigen, leicht deathigen, Shouts. 'Melancholia'
vereint all' diese formidablen Eigenschaften perfekt
songtechnisch und -writerisch zusammen. Alle Songs sind
empfehlenswert, denn wie schon erwähnt, wird bei Lethal
Injury auf Abwechslung gesetzt, und das tut der Scheibe
'Melancholia' wohlwahrlich sehr gut und zeigt
selbstredend den Belgiern ihre Fingerfertigkeiten,
welche allesamt genügend davon besitzen. Mit 'Denounce'
kann man perfekt headbangen und moshen; es wird davor
empfohlen, den Bierbecher an einen sicheren Ort
hinzustellen, wohlbemerkt. Ein passendes Coverartwork,
welches die Gangrichtung klar definiert. Ein
überraschendes und sehr gelungenes Debüt. Leopold

Punkte:
8.7 von 10
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LEAH - The Quest (2 LPs) Inner Wound Recordings
Die faszinierende Sängerin Leah McHenry teilt
mit uns ihr sechstes Celtic Metal-Album und schenkt uns
eine weitere Reise durch wundervolle eingängige
Melodien. «The Quest», bestehend aus zehn Tracks,
animiert, sich in eine Traumwelt zurückzuziehen und sich
voll und ganz den atemberaubenden Zusammenklängen der
keltischen Motive, klassischen Einlagen und deren
Weiterentwicklung auf einer im Lied aufgebauten
Metal-Basis hinzugeben. Die Musik der Band LEAH ist sich
so vorzustellen, dass ein berauschendes Thema orchestral
vorgestellt wird, die Melodie durch dazukommenden tiefen
Gitarren- und Bass sowie Schlagzeugeinlagen unterstützt
und immer tiefgründiger verarbeitet wird. Die Band ist
eine Zusammenstellung aus Musikern, die wir aus anderen
Bands sehr gut kennen (Blind Guardian; Nightwish; Ex- /
Delain; Orphaned Land) und umso mehr ist die
Zusammenarbeit und die Umsetzung der von Leah McHenry
geschriebenen Lieder spannend zu durchleben. McHenrys
starke Stimme wirkt wie ein weiteres Instrument in der
Komplexität der Musik. Sie singt sehr emotional und
eingängig - ihr Gesang erzeugt Hühnerhaut! Der Titelsong
«The Quest», der auch das Album eröffnet, ist mit mehr
als zehn Minuten das längste Lied auf ihrem Werk. Es
beginnt sinnlich, mit einer wunderschönen Melodie, die
unter die Haut geht. Im Verlauf kommen immer mehr
Instrumente wie Harfe oder Pipes, von Troy Donockley
gespielt, dazu und bauen eine elysische Atmosphäre auf,
die durch abwechselnd gesetzte Schwerpunkte der
Instrumente an Ausweitung gewinnt. Im vierten Song
«Heir» kommt die Verarbeitung der Motive sehr gut zur
Geltung. Das Lied beginnt mit einer fesselnden, von
einem Orchester begleiteten groovigen Melodie, die in
einen sinnlichen Refrain übergeht. In der Bridge kommen
die Pipes mit einer Zusatzmelodie ein, welche von der
Gitarre übernommen und weitergesponnen wird. Meiner
Meinung nach ist jedes Lied wie eine einzelne Geschichte
und mich persönlich hat die Musik viel an schöne
Landschaften oder das Meer erinnert. «The Quest» würde
ich jedem empfehlen, der auf idyllische,
ausserordentlich ausgeschweifte Musik abfährt und eine
Liebe für keltische Melodien hat. Sina

Punkte:
8.6 von 10
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HATESPHERE - Reduced To Flesh (Limited Edition, LP)
Scarlet Records Hehehe, die dänische Invasion hat
nun definitiv Einzug gehalten, hab's euch schon immer
gesagt ... ihr wolltet nicht hören, also schieben wir
dies nun doch mal noch ... Quatsch mit Bölkstöff, das
10. Album namens 'Reduced To Flesh' enterte die
geheiligten Redaktionshallen, vom dänischen Fünfer aus
Aarhus. 10 Death-Mosher im berühmten Hatesphere-Look
'Corpse Of Mankind', gepaart mit frisch-wirkendem und
abwechslungsreichem Songwriting, welche aber sowohl
die/den gestandene/n Deather/in wie aber auch Thrashers
und Corers vereint, und zwar problemlos, wie z.B. auf
'Nothing Is Definite'. Man paart gekonnt - und gewusst
wie - gespielte 'Old School'-Parts mit neuerem, etwas
technischerem Gefrickel zusammen, eint den straighten
Death-Metal mit teilweise sehr thrashigen, leicht
hardcorigen Elementen in headbangend-verleitende
Songstrukturen, welche endlos erscheinen ... sind es
auch, wenn man die Endlosschlaufe generiert.
Trashig-deathig-kultige Riffs gepaart mit etwas längeren
aber auch kürzeren Soli-Shred-Attacken,
doublebass-lastige und stets powernde Drums, ein
Tieftöner mit Saft sowie eben den nicht unbedingt rein
gutturalen Vocals, nein, das macht es eben auch aus, mal
halt richtig derbe Thrash- & Hardcore-Shouts. Tja, das
Package macht es aus, den wenn man dem Albumtitel
'Reduced To Flesh' folgen würde, dann würde man eine
hochkarätige Dänencombo nicht die verdiente Ehre
erweisen. Frech? Nee, auf'n Punkt gebracht! Seht her: .
Et voilà! Ein Cover-Artwork, welches auf die
tatsächliche Fleischesreduzierung hinweist,
treibend-druckvolle Produktion ... was will das
Metaller-Herz mehr? Eben. Virtuoser Death-Metal, so à la
Dew-Scented, Darkane, Shadows Fall, etc., um Vergleiche
anstellen zu dürfen. Aber man weiss ja, ebenfalls
08/15-Geblabber, Musik ist und bleibt Geschmacksache,
Vergleiche ebenfalls, aber man soll niemals vergessen,
es gibt immer noch Leute unter uns, welche den Metal
immer noch entdecken (wollen), dazu zähle ich mich auch,
sich an 'ungewohntes' Terrain begeben, so, deshalb die
erlaubten Assimilationen. Reinhören ist immer noch das
best-empfehlendste Ritual. Leopold

Punkte: 8.6 von 10
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KADAVAR - Live in Copenhagen
(LP) Nuclear Blast/Warner
Anlässlich der
Veröffentlichung ihres vierten Albums "Rough Times" im
September des letzten Jahres begaben sich Berlins Finest
auf eine fünfwöchige Rundreise, um den Sprössling
gebührend auf den Bühnen Europas zu promoten. Hierbei
beehrten sie am 9. November 2017 das Copenhagener
Pumpehuset, woraus diese Aufnahme resultiert. Kadavar
sind live eine Bank, das ist einfach so und der geneigte
Rockfan weiss das auch, viel mehr gibt es dazu nicht zu
sagen. Die Setlist setzt sich zu etwa gleichen Teilen
aus Songs vom selbstbetitelten Debüt, dem Überalbum
"Berlin" und dem neuesten Streich "Rough Times"
zusammen. Warum der nicht minder wertige Zweitling "Abra
Kadavar" mit nur gerade einem Track ("Doomsday Machine")
bedacht worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber
egal, man kann es ja bekanntlich nie allen recht machen.
Fakt ist, dass dieses hochenergetische Livedokument
einen guten Einblick in das kreative Schaffen des
Berliner Trios seit dem Erscheinen des Debüts im Jahr
2012 gibt und einen guten Eindruck davon abgibt, wie man
klingt wenn man sich jahrelang den Arsch auf den Bühnen
dieser Welt förmlich abgespielt hat. Einziger
Wermutstropfen ist das extrem in den Hintergrund
gemischte Publikum, dessen teils euphorische Reaktionen
dadurch kaum wahrnehmbar sind. Ob sich passionierte Fans
dieses Album wirklich auch anschaffen müssen, sei mal
dahingestellt, es sei denn, sie sind überzeugte
Komplettisten. Für Kadavar - Einsteiger hingegen dürfte
gerade so ein Livealbum nicht die schlechteste
Investition sein. Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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ONCE - After Earth (CD) Pride & Joy Music
Mit Once upon a time oder so ähnlich könnte die Scheibe
der Dramatic-Metaller aus Nordrhein-Westfalen
(Deutschland) beginnen. Der Opener "Act I (Overture)"
ist wie dramatische Filmmusik inszeniert und man wartet
als Hörer gespannt darauf, was als nächstes kommt.
Einfach machen es sich Once mit dem Stil ihrer Musik
nicht und auch der Hörerschaft wird einiges abverlangt,
denn ihre Arrangements sind alles andere als gewöhnlich.
Es ist Kunst! "Awake" gibt einen guten ersten Eindruck
davon und "Phenomena" überschlägt sich dann schon
förmlich. Man ertappt sich, während man "After Earth"
hört immer wieder dabei, dass man die erahnte
Songstruktur doch nicht erraten hat. Der Stil von Once
ist stark von neoromantischer Filmmusik inspiriert und
spielt mit den Elementen eines typischen aristotelischen
Dramenaufbaus, kombiniert mit schweren Gitarren und
Schlagzeug. Sowohl lyrisch, als auch musikalisch wird
der Zuhörer in eine Geschichte reingesogen und damit
verwoben und erhält Einblicke in die künstlerische Welt
der Band. Die Gründung von Once erfolgte bereits im Jahr
2012 unter Alina Lesnik (Vocals & Lyrics), Marco Paulzen
(Guitars, Bass & Grim Vocals), Frank Wypchol (Keyboard &
Piano and Orchestrations) und Alexander Hey
(Schlagzeug). Mit ihrem Musikvideo zu der Single "The
Hour Of Eden's Fall" gaben sie einen ersten Einblick in
das kommende Debüt-Album "After Earth", das nun darauf
wartet, die Welt zu erobern. Once ist mit Sicherheit
kein leichter Einstieg in die Welt des Metals, wenn man
ihnen aber die Chance gibt, dann werden sie früher oder
später überzeugend sein. Ihr Sound ist speziell,
unkonventionell und genau das hebt sie von der breiten
Masse der Symphonic-Metaller ab. Die Musik ist frisch,
packend und gibt einem wieder einmal einen neuen Input,
was Musik alles sein kann. Überraschend anders,
überraschend dramatisch, überraschend gut! Oliver
H.

Punkte: 8.5 von 10
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NASHVILLE PUSSY - Pleased To Eat You
earMusic/Phonag Oha, die Band mit einem der
dezent anstössigsten Namen gibt sich erneut die Ehre.
Und was können wir erwarten? Genau das, was man sich von
dieser Truppe erhofft hat: Rock as fuck!
Southern-Einflüsse, etwas Grunge, Rockabilly, Blues und
sogar Jazz kann in den Songstrukturen ausgemacht werden.
Über die Texte müssen wir nicht viele Worte verlieren,
das Konzept wurde beibehalten und man verwendet sowohl
eindeutig-zweideutige ("She Keeps Me Coming") wie auch
zynische Ansagen ("Go Home And Die"). Erinnert vom
Feeling her irgendwie an Sentenced oder S-Tool, halt
einfach in einer anderen musikalischen Sparte. Sehr
sympathisch rockt man sich durch die 13 Tracks und lässt
kein Bierglas unberührt stehen. Macht Laune! Toby
S.

Punkte: 8.5 von 10
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SKULL FIST - Way Of The Road (LP) Noise Art
Records Die Kanadier von Skull Fist kommen mit
dem dritten Longplayer um die Ecke und starten gleich
mit dem «Painkiller» Gedächtnis-Eröffnungstrommelwirbel «You
Belong To Me». Traditioneller Metal, der seine Wurzeln
eher bei Iron Maiden, Raven, Exciter und Judas Priest
hat, das sind noch immer die Markenzeichen der Truppe
und die tollen Gitarren-Duo-Soli. Packend sind Nummern
wie «No More Running» (wer hier nicht freudig mitbangt,
hat noch nie einen steifen Nacken gehabt!), «I Am A
Slave» (nicht unserem Rockslave gewidmet, aber
pfeilschnell!) «Witch Hunt» (erinnert von der Schwere
her an Black Sabbath), «Heart Of Rio» (eine richtige
Hymne!), «Better Late Than Never» (mit Tempo, als wolle
man verspätete Zeit aufholen!) und «Stay True» (schon
fast rockig!). Skull Fist ist eine Truppe, welche
irgendwann das Loch schliessen kann, welches Judas
Priest hinterlässt. Auch wenn der Qualitätslevel noch
nicht ganz bei Alben wie «British Steel» oder
«Defenders Of The Faith» angelangt ist, so macht es Laune, den
Jungs von Skull Fist zu zuhören. Dass Kanadier geilen
Metal spielen, wissen wir ja nicht erst seit Exciter,
Razor und Annihilator. Tinu

Punkte: 8.5 von 10
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MYCELIA - Apex Eclipse Records Bereits das
5. Machwerk der Eidgenossen Mycelia mit 'Apex', released
beim U.S.-amerikanischen Label Eclipse Records. Der
Sechser bedient uns mit 13 Songs, welche sowohl
math-death-progressive-corige Elemente mit
fusion-jazzigen Elementen kombiniert, ebenfalls eine
gewaltige Soundsphäre, welche mit viel Geduld, Musse,
Zeit und allem anderen genossen werden sollte, um den
angestrebten Zustand zu den Songs zu erhalten. Technisch
auf sehr hohem Niveau, tight wie eine Maschinerie ... äh
Uhrwerk ... variabel wie ein Theaterstück mit vielen
einzeln dargebotenen Persönlichkeiten. Ja, auch hierbei
kommen die Pioniere von Cynic, Obscura oder Atheist zur
Gemüte, ja, und doch sind Mycelia sowas von eigenständig
und einfach einmalig im Metal-Genre. Für die/den
geneigte/n Metaller/in ist ein Antesten unausweichlich,
da dieses Gemisch, den Mycelia-Core einfach alle
erdenklichen, musikalischen Stilrichtung im Metal und
auch ausserhalb dieses Genres gekonnt zusammenfügt. Ein
absoulut geniales Cover-Artwork sowie eine
sauber-druckvolle Produktion vervollständigen 'Apex' zu
einem musikalischen Opus. Gesangliche - ja,
schauspielerisch-gesangliche - Darbietungen im cleanen
wie auch im bös-gutturalen Bereich, gepaart mit leicht
funk-fusionartig-jazzigem Tieftöner und ebenfalls
Drumpatterns gestalteten Elementen, welche jedoch mit
blastenden und Doublebass-lastigem Drumming komplettiert
werden wie auch den riffenden, teils melodiösen, mit
jazzigen Linien gespielten
Mehr-Saiten-Als-Der-Tieftöner-Klampfen zelebriert wird.
Ein vulkanspeiender, musikalischer Genussecken mit
variablen, tempireichen und verspielten - im positiven
Sinne - hervorgezauberter Klangwelten. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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THRASH BOMBZ - Prisoner Of Disaster (CD)
Ironshield Records Der sizilianische Vierer von
Thrash Bombz mit ihrem zweiten Output namens 'Prisoner
Of Disaster', präsentieren uns 7 Thrasher, sogenannte
'Fun'-Thrasher. Fun-Thrasher? Yep, Thrasher, die einfach
Spass machen. Und Thrash Bombz - auch wenn der zweite
Teil des Namens uns in ein irreführendes Genre, dem
Glam-Metal, verführen bzw. verleiten möge, so ist es
doch astreiner Thrash ohne Glam-Elementen in den 7
Songs. Die einen schnaufen erleichtert auf, andere
wiederum beginnen die Idee von thrashigen Glam-Songs mal
aufzunehmen ... Bleiben wir doch erstmal bei Schuster's
Leisten und widmen uns 'Prisoner Of Disaster', welches
neben dem Intro der Opener herhält. Schon bereits bei
den nächsten Songs merkt man schnell mal, dass
Agrigentiner sehr bewusst ans Songwriting und Machwerk
rangegangen sind, will schreiben, da ist viel Schmackes
mit an Bord genommen worden. Erinnert zeitweise an Havok
oder Vio-lence, aber Thrash Bombz rulen ihr eigenes Ding
den Olymp hinauf. 'Mafia Demonz' knallt ebenfalls ganz
gewaltig aus den Loudspeakern und überraschend grinst
mich mein Skateboard wieder an. Na ja, ein bisschen
Suicidal Tendencies findet es sich beim genannten Song
auch, um Anhaltspunkte geben zu dürfen. Meist wird
richtig schön gethrashed, so im Bay-Area-Style, frisch
von der Leber wech, double-bass-lastige und speedige
Drumsattacken mischen sich mit sehr goilen, thrashigen
Voices, einem treibenden Tieftöner und riffenden wie
shreddenden Akkordgewitter den Gitarrenhals rauf und
runter, kombiniert mit feinen, teils melodiösen, teils
Slayer-liken Shred-Soli die sizilianische Form des
Thrash-Metals in Reinkultur. Passendes Cover-Layout und
eine sehr satte, saubere Produktion runden diesen
Thrash-Event ebenfalls meisterlich ab. Macht Spass,
Thrash Bombz-Mucke und nochmals ... da ist also gar kein
Glam-Metal-Wölkchen zu sehen, nicht mal im Ansatz.
Thrash-Metal at its best and fun! Leopold

Punkte: 8.5 von 10
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XTASY - Second Chance (CD) The Junction
Xtasy kommen aus Spanien und wenn ich ehrlich bin, wusste
ich, dass nicht alle Alben, die ich für diesen Monat
reviewe, den gleichen Standard haben können, wie jene von
Axxis oder The Cruel Intentions. Doch auch Xtasy haben
gute Momente zu bieten. Die Truppe lebt von Sängerin
Silvia Idoate (Rockslave schraub dein Adrenalin
runter!), die mit ihrer Stimme sehr zum Gelingen der
Scheibe beiträgt. Die Lieder sind gute Rocknummern, die
irgendwo zwischen den alten China und Saraya liegen.
Dabei sind es schon mal die Gitarren, welche den Ton
angeben und «One In A Million» veredeln. Wie auch «Under
The Gun». Mit vielen positiven Elementen rocken sich die
Spanier in die Herzen der Zuhörer. «Said And Done»
hätten selbst Heart in ihren rockigeren Momenten nicht
besser komponieren können. Singt Silvia von (ihrem?)
«Broken Heart» steckt da viel mehr Kampfgeist drin, als
bei vielen anderen Tracks. Logisch darf eine unter die
Haut gehende Ballade («Fallen Angels») nicht fehlen, die
aber sofort wieder mit «Get Out!» (was für geile Schreie
von Silvia) und dem optimistischen «Speed Of Light»
aufgefangen werden. «Open Your Eyes» könnte
stellvertretend für viele Dinge sein, die so einfach
sind im Leben, die man aber nicht sehen kann oder will.
«Second Chance» ist ein richtig geiles Rock-Album
geworden, das nicht nur durch die Stimme auf sich
aufmerksam macht, sondern auch durch die musikalische
Vielfalt und den schon mehrmals erwähnten, positiven
Aspekt. Tinu

Punkte: 8.5 von 10
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DARKNESS - First Class Violence (LP) Massacre
Records/Musikvertrieb Die Essener Thrash
Metal-Combo Darkness war zu Beginn der 80er Jahre, neben
der Bay Area die kreativste Keimzelle der damaligen
Thrash-Welle und mit ihren ersten drei Alben
hinterliessen sie grosse Fussspuren in der Musikwelt. Ab
1991 wurde es aber merklich ruhiger um die Band und der
spätere Tod von Sänger Oliver "Olli" Fernickel brachte
schliesslich die absolute Dunkelheit mit sich. Seit 2014
wieder hörbar erblüht und jetzt 2018 stehen sie sogar
mit einem neuen Album "First Class Violence" auf der
Matte. Bereits das Intro "Prelude In E" zündet garstig
die Thrasher-Rakete und spätestens beim Folgetrack "Low
Velocity Blood Splatter" geht die typische Darkness-Post
ab. Üble Riffs schneiden sich gegenseitig, in der Küche
wird geknüppelt, was die Bude hergibt und ungehobelt und
roh setzt Lees Gesang ein. Wer eine stolze Haarpracht
vorzuweisen hat, darf sie hier in Hülle und Fülle
schleudern, werfen, bangen und auch in den schweren
musikalischen Momenten hängen lassen. Ein ganz kleiner
Vergleich mit Tankard dürfte wohl an dieser Stelle
angebracht sein, um einfach Mal das musikalische Treiben
des Fünfers etwas einzugrenzen. Darkness geizen auf
"First Class Violence" auch nicht mit Gastsängern und
holten sich zur Verstärkung "Ventor" Reil von Kreator &
Tom Angelripper von Sodom an Bord. Weiter läuft der
heisse Doublebass-Motor wie geschmiert bis er nach 41
Minuten mit dem Granaten-Knaller "I Betray" ein
fulminantes Ende findet, das in ein entspanntes Outro
übergeht. Die Veteranen von Darkness bieten noch immer
teutonisch, brachialen und kompromisslosen Thrash der
alten Schule. Oliver H.

Punkte: 8.5 von 10
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LOTRIFY - Resilience Eigenvertrieb
Headbanger aufgepasst - Das Puzzle ist komplett! Die
schweizerische Melodic Metal-Band LOTRIFY aus Baden (AG)
veröffentlichen ihr zuvor in drei Teile unterteiltes
erstes full length Album nun ganz und bieten uns damit
eine Stunde harten, schnellen Metal! Nach dem sehr
düsteren schwermütigen Intro «Origin» startet die Band
mit Blastbeats und treibenden dumpfen Gitarrenriffen in
«Prophecy» richtig durch. Schnell wird klar, dass ihre
Vocals aus Scream- und Growl- sowie Cleangesang bestehen
und diese sich fortlaufend immer passend abwechseln.
Dies verleiht der Musik zusätzlich eine spannende
Dynamik und bildet eine perfekte Kombination mit den
aggressiven energiereichen Klängen. Dazu sind
bruchartige Tempowechsel sehr zentral in LOTRIFYs
Kompositionen. Ein Beispiel dafür ist der vierte Track
«Life's I» - ein rein instrumentales Lied, welches eben
genau durch diese Tempovariationen, ebenso wie durch die
verschiedenen Gitarreninputs total spannend und
erfüllend wirkt. Dazu kommt, dass das Lied mit einer
schönen Klaviermelodie eine angenehme Wendung annimmt
und einen Bruch erfährt, der dann durch ein geiles
Gitarrensolo wieder aufgelöst wird. «Gravity» ist meiner
Meinung nach ein Masterpiece auf dem Album. Es beginnt
mit einer etwas schwermütigen sinnlichen
Gitarrenmelodie, welche sich immer mehr steigert. Die
vorerst allein eingesetzte Cleanvoice hinterlässt im
Gesamten zuerst den Eindruck, dass es sich bei diesem
Stück um eine Ballade handeln könnte. Doch die Melodien
entwickeln sich immer weiter, schaukeln sich hoch, bis
wir bei harten Riffen angekommen sind und Growlgesang
eingesetzt wird. Es entsteht wie ein Höhepunkt, der sich
durch das Einsetzen des melodiösen Refrains wieder
abschwächt. Durch das ganze Konzeptalbum wird eine
angenehme Spannung erzeugt, die den Zuhörer fesselt und
neugierig macht, was sich die Band im nächsten Lied
ausgedacht hat. LOTRIFY hat ein Gefühl, wie man mit dem
Zuhörer spielen kann. Dazu kommt, dass die Aargauer sich
im Genre nicht einschränken lassen. Es sind Black Metal,
Metalcore, Heavy Metal sowie Punk-Einflüsse enthalten,
was das Werk nochmals eine Stufe komplexer macht. Ich
finde ihren Musikstil höchst interessant und denke, dass
sie mit ihrem Debütalbum einen grossen Erfolg haben
werden. Sina
Punkte: 8.5 von 10
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EARTHLESS - From The West (Live LP) Nuclear
Blast/Warner Gerade mal sieben Monate nach dem
grossartigen Output "Black Heaven" veröffentlichen die
ehemaligen Space / Blues / Psych / Stoner Rock -
Instrumentalisten eine Liveauslese ihrer kreativen
Ergüsse. Die im März dieses Jahres in der Great American
Music Hall in San Francisco gemachten Aufnahmen zeigen
wieder mal sehr eindrücklich, wieviel Druck ein simples,
aber gut eingespieltes Trio auf einer Bühne erzeugen
kann, wenn sich die Qualität der Songs auf Augenhöhe mit
dem handwerklichen Geschick trifft. Verschnaufpausen
gönnt das umtriebige Trio dem Publikum kaum, denn die
meisten Songs gehen nahtlos ineinander über, allerdings
sorgt die Band mit einem Wechselspiel aus heftigen und
eher ruhigeren, getragenen Songs dafür, dass die
Reizüberflutung nicht exzessiv wird. Der Anteil an
gesungenen und rein instrumentalen Tracks hält sich in
etwa die Waage, und ganz sympathisch wirkt sich aus,
dass kleine stimmliche Schwankungen von Gitarrist Isaiah
Mitchell nicht nachträglich im Studio korrigiert worden
sind, was dem Live - Feeling absolut zuträglich ist.
Aber obwohl der Kerl absolut über eine patente
Charakterstimme verfügt, gefallen mir die
Instrumentaltracks halt immer noch am besten. Im über 19
Minuten (!) langen "Uluru Rock" beispielsweise gibt das
Trio nichts anderes als eine Lektion darüber ab, wie ein
Song im Sinne einer konstant an Fahrt und Energie
gewinnenden Jam Session zu funktionieren hat. Das ist
nichts Minderes als die vertonte Version einer
entfesselten Naturgewalt, danach biste erst mal platt.
Und obwohl Isaiah Mitchell kein Robert Plant ist,
funktioniert sogar das Zep - Cover "Communication
Breakdown" dank eingebautem Improvisationsteil wirklich
gut. Natürlich kann man wie immer über Sinn und Unsinn
von Livealben streiten, aber solange diese auf
unverfälschte Weise die Livequalitäten einer Band
reproduzieren, finde ich sie völlig OK. Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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HANK ERIX - Nothing But Trouble Livewire/Cargo
Records UK Hank ist der Frontmann der
schwedischen AOR-Truppe Houston. Singen kann der Gute!
Musikalisch rockt der Junge aber heftiger, als so
mancher seiner AOR-Kollegen. Das liegt auch daran, dass
man dem Keyboard eine eher zweitplatzierte Rolle
zuordnet und dafür den Gitarren den Platz am Bühnenrand
gibt. «Last Chance To Love» hat sicherlich diese
«Uh-uhhhh»-Refrains, aber nie so, dass sie langweilig,
oder penetrant wirken. Hank lässt vieles aus den
achtziger Jahren einfliessen, übertreibt dabei aber nie,
sondern weiss genau, wann man mit gewissen «Klischees»
stoppen muss. Das liegt auch an Leadgitarrist Michael
Palace, der mit seiner Soloarbeit viel zur Qualität
beiträgt. Die Songs sind mal schneller, dann wieder
gemässigter, können aber immer überzeugen, gehen sofort
ins Gehör und krallen sich dort fest. Ganz cool
«Shadowdance», das mit balladesken Momenten und starken
Rhythmen heraussticht. Wie auch das auf der
Akustikgitarre vorgetragene «For The Restless And The
Young». Das erinnert dabei an die guten alten Tage von
Great White. Mister Erix hat ein Klassealbum
veröffentlicht, das von seiner Stimme lebt und irgendwo
zwischen Hard Rock und Hardpop liegt, dabei immer mit
dem nötigen Druck versehen wird und durch schnellere
Parts in «Affair Of The Heart» und «Electricity» über
Plüschigem schwimmt. Tinu

Punkte: 8.4 von 10
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NORTHWARD - Northward (CD) Nuclear Blast/Warner
Sängerin Floor Jansen (Nightwish) und Gitarrist
Jorn Viggo Lofstad (Pagan's Mind) veröffentlichen
endlich ihre schon 2008 entstandenen kreativen Ideen.
Northward ist ihr gemeinsames Sideprojekt, welches sich
musikalisch in eine total andere Richtung bewegt, als
die beiden Musiker in ihren Hauptbands spielen. Das
Album liefert spannenden Hard Rock, der in einigen Songs
auch mit Einflüssen anderer Stile verziert ist. Der Song
«While Love Died», zu dem schon ein klasse Musikvideo
veröffentlicht wurde, eröffnet ihr Werk mit einem
fesselnden Gitarrenriff und mitreissenden Melodien.
Durch diesen Opener ist für jeden offensichtlich, dass
die beiden ein herausragendes Duo darstellen. Im
gesamten Werk überzeugt Gitarrist und Virtuos Lofstad
mit unterschiedlichen verblüffenden Gitarrensoli und
Floor Jansen kann ihre sehr umfangreiche Stimme in
vollen Zügen zeigen und die Musik so in verschiedene
Richtungen lenken. Im vierten Song «Drifting Islands»
überrascht Floors Schwester Irene Jansen mit einem
Gastauftritt. Die Gesangskombination der
Jansen-Schwestern ist packend und eine tolle Ergänzung
zu dem dumpfen schweren Gitarrenriff und dem
powerreichen Refrain, der im Kontrast zu den eher
ruhigen und melodiösen Strophen steht. Das nächste Lied
namens «Paragon» weist Progressive Rock-Einschübe auf.
Durch die sehr speziellen Rhythmen des Schlagzeugs und
dank dem Melodieverlauf der Gitarre ist der Track
spannend zu durchleben. Floor präsentiert, wie in vielen
Teilen des Albums, auch in diesem Refrain ihre eher raue
und kratzige Stimmeinlage, was ein weiterer Grund ist,
warum das Lied in Kombination mit dem spannenden
Gitarrenriff als Gesamtwerk Aufmerksamkeit auf sich
zieht. Die beiden Musikgenies zeigen uns ihre Vorliebe
zum Back-to-Basic-Hard Rock ausführlich und verfehlen
mit ihrem abwechslungsreichen Album ihr Ziel kein
bisschen. Es ist sehr schwierig, ihren Stil annähernd zu
beschreiben - ich bin gespannt, was die Zukunft für
Northward so bringt. Sina

Punkte: 8.4 von 10
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ASHBURY - Eye Of The Stygian Witches (Silver Vinyl
LP) High Roller Records/Musikvertrieb Die
Amerikaner aus Tucson um die Gebrüder Randy und Rob
Davis gründeten ihre Band um 1980 herum und haben es bis
heute, inklusive dem brandneuen Album «Eye Of The
Stygian Witches», nur gerade drei Alben (!)
veröffentlicht. Dennoch wird die Truppe mittlerweile als
totaler Kult gehandelt, wobei der letztjährige Auftritt
am legendären «Keep It True» Festival in
Lauda-Königshofen (D) zum absoluten, wenn auch späten
Karriere-Highlight gezählt werden darf. Dies vor allem
von dem Aspekt her, dass der Sound von Ashbury in seinem
Grundwesen eigentlich ja nicht metallisch ist, sondern
mehr in die Ecke Jethro Tull, Wishbone Ash und etwas
Thin Lizzy gehört. Und trotzdem reichten die bisherigen
zwei Alben «Endless Skies» (1983) und «Something Funny
Going On» (2004) aus, um weltweit eine ganze Menge neuer
Fans zu generieren, die sich wie Hyänen auf die Vinyl-
und CD-Reissues gestürzt haben. Ganz zu schweigen von
den Erstpressungen, die bei Discogs Höchstpreise
erzielen. Dass sich die Truppe nun aber nochmals
aufgerafft hat und tatsächlich mit einer neuen Scheibe
um die Ecke huscht, hätten bis vor kurzem nicht wenige
Sachverständige umgehend ins Reich der Träume
verfrachtet. Doch es ist anders gekommen, und das ist
gut so, sogar sehr gut! Der Opener «End Of All Time»
zeigt nämlich auf, dass Ashbury keinerlei Experimente
eingehen und nach wie vor mit massig Vibes von Jethro
Tull unterwegs sind. «Good Guitar» geht anschliessend in
die Southern Rock Ecke und rockt fluffig daher. Heavy
Metal ist hier also nirgends in Sicht, und schon gar
nicht bei der stimmigen Lagerfeuer-Ballade «Summer Fades
Away». Keine Ahnung, warum eine Combo mit solcher Mucke
offenbar locker vor Metalheads bestehen kann, aber das
ist eigentlich auch völlig egal, denn musikalisch sind
die Davis-Brothers auf jeden Fall stets überzeugend
unterwegs. «Faceless Waters» rockt ebenso ohne Zweifel,
und «Searchin'» wie der Titeltrack sind Ashbury pur. Wer
die ersten beiden Alben mag, wird sich mit Sicherheit
auch «Eye Of The Stygian Witches» zulegen.
Rockslave

Punkte: 8.3 von 10
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LANDMVRKS - Fantasy (CD) Arising Empire/Warner
Erst 2014 gegründet, doch die Franzosen von Landmvrks
scheinen bereits ihren Stil ziemlich genau gefunden zu
haben. Ihr neues Album "Fantasy" hört sich an, als ob
Urgesteine des Metalcore zum Angriff blasen. Das neue
Werk schafft den Spagat, sowohl die Fans des Debütalbums
abzuholen, als auch neue Fans für Landmvrks zu gewinnen.
Das Quartett versucht sich im perfekten Dreischritt -
"besondere Melodien", "grossartige Vocals" und
"musikalische Ideenvielfalt". Es scheint zu klappen.
Während Sänger Florent Salfati mit seinen
Stakkato-Shouts Druck und Härte in die Songs bringt,
sorgen die Instrumentalisten für die dynamischen
Melodielinien der Tracks. Wenn Musik und Gesang dann
auch noch in die gleiche Richtung schiessen, wird es
richtig gut wie bei "Wake Up Call", der mit seiner
Dynamik aus rasend-aggressiven Strophen und
melodisch-fokussiertem Chorus vorantreibt und sich
selber mit einem Sog aus Beatdown-Elementen und
kraftvollen Growls krönt. "Blistering" bewegt sich
soundmässig dann eher in entgegengesetzter Richtung und
bringt viele Post-Hardcore-Elemente mit. Auf drei der
elf Titel sind interessante Feature-Gäste zu hören und
für Camille Contreras von Bliss Sigh haben sich die
Jungs den überraschendsten Song auf "Fantasy"
aufgehoben. "Alive" ist eine schön zartfühlende
Alternative-Ballade, voll sanfter Emotion, bei der die
klare, kraftvolle Stimme der Gastsängerin von einer
kratzig-weichen Gesangsleistung von Florent Salfati
umgarnt wird. "Dead Inside" vertreibt dann im Anschluss
alle lieblichen Gedanken und besticht mit einer
pop-punkigen Nummer. Das instrumentale Interlude
"Kurhah" bietet dann eine kurze Verschnaufpause, bevor
Landmvrks beim letzten Track "Disdain" nochmal alle ihre
Stärken vereinen. "Fantasy" ist ein gekonnter Mix aus
schönen Melodien, abwechslungsreicher Stimmarbeit und
mitreissender Härte. Wieder einmal eine
Metalcore-Platte, die nicht einfach unter den anderen
Veröffentlichungen untergeht. Oliver H.

Punkte: 8.3 von 10
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CARPE NOCTEM - Vitrun code666 Carpe Noctem
ist eine fünfköpfige Band welche isländischen Black
Metal spielt, sprich also auch aus Island selber kommt.
"Vitrun" ist ihr zweites Album, welches sie nach fünf
Jahren Pause nun herausgebracht haben. Der erste Song
"Söngurinn sem ómar á milli stjarnanna" beginnt direkt
mit rauschenden Gitarrenriffs und gleich darauf setzen
auch Schlagzeug, Bass und Gesang mit voller Kraft ein.
Dieser Song zeigt die düstere Atmosphäre, wie man sie
ach so gut von vielen anderen isländischen Bands kennt
und auch die Verzweiflung und Melancholie des Black
Metal. In der Hälfte des Liedes flacht dann aber die
Brutalität etwas ab, die Melodie wird träger, bis sie
dann kurz vor dem Schluss nochmal in den gleichen Stil
vom Anfang zurückfallen. "Upplausn" beginnt ruhiger,
beinahe schon verdächtig. Dann aber bricht die tosende
Musik über den Zuhörern ein und die Isländer zeigen auf
einer Länge von neun Minuten, was sie können. Mit
langsam gespielten Gitarrenriffs leitet der dritte Song
"Og hofiđ fylltist af reyk" ein und bleibt das erste
Drittel des Liedes etwas eintönig bis dann der Sänger
einsetzt und die Melodien aufleben, sich hochsteigern
bis zum Höhepunkt zu Beginn der fünften Minute wo die
Gitarren in eine wilde Raserei verfallen, enden und sich
die ganze Stimmung verändert schon beinahe in die
Richtung des Atmospheric Black Metal, in dessen Stil sie
auch beinahe ausnahmslos bis zum Ende des Songs
weiterspielen. Ein echt geiles Lied, bis jetzt ist das
mein persönlicher Favorit! "Hér hvílir bölvun" ist
ähnlich aufgebaut wie die vorherigen zwei Songs: ruhiger
Anfang mit einer anschliessenden Temposteigerung und
atmosphärischen Einflüssen. Die Ausnahme birgt dann aber
"Úr beinum og brjóski". Der zweitletzte Song von
"Vitrun" ist ein komplett gesangsloses Stück, welches
von der akustischen Gitarre, Bass und Schlagzeug
gespielt wird. Die Melodie erklingt mystisch und düster,
erinnert an die Stimmung von Island selber. Ein
Kontrast, der die schnelleren Songs dieses Albums
hervorscheinen lässt. Das letzte Lied trägt den Namen
"Sá sem slítur vćngi flugunnar hefur náđ hugljómun" und
hier hauen die isländischen Künstler noch einmal total
auf den Putz und drehen den Spiess um, denn hier beginnt
der Anfang schnell und flacht dann ab bis der Song dann
mit ruhigen Tönen ausklingt. "Vitrun" ist ein cooles
Album, welches sich sehr gut für ruhigere Momente
eignet. Es hat auch sehr einfallsreiche Details wie das
oben genannte Gitarrenspiel in "Og hofiđ fylltist af
reyk". Jedoch fehlt mir dennoch das gewisse Etwas,
welches das Werk aus der Menge hervorhebt. Zoé

Punkte: 8.3 von 10
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SLAEGT - The Wheel (White Vinyl) Ván Records
Kopenhagener im Anflug, Slaegt sind gelandet und
präsentieren uns 'The Wheel', ihr drittes
Longplayerwerk. 7 blacklastige Songs, mal blastend, mal
beinahe 'Hard Rockig', dann wiederum mit cleanen
Gitarren gespielt, um sogleich dann richtig
gedistiortioniert in die Vollen zu langen, sprich in die
Saiten geplekt. Ebenfalls sehr einfallsreich und
vielseitig kommt der dänische Vierer angerollt. Da wird
frisch fröhlich über cleane Parts soliert 'Being Born Is
Going Blind', um dann so richtig Black-Metal-mässig
Vollgas zu geben 'The Wheel'. Aber wie gesagt, immer mit
der Prise des Unerwarteten, komplexen und überraschenden
Momente, intelligentes Songwriting partout. Interessant
sind die doch leicht 'Hard Rockig' gehaltenen,
melodiösen Soli, welche perfekt zu den blackigen,
blastigen Parts passen, wie sich die Melodien ineinander
hineinverschlungen lückenlos ergänzen. Das blastende
Drumming einerseits, die variantenreichen, gar
tänzelnden Drumparts mit viel Ride ergeben eine
interessante, blackig-balladeske Eigenart, welche selbst
durch die double-bass-lastigen und blastenden Attacken
ihren Reiz nicht verlieren. Tieftonartig ist man
untermalend zum Sechssaiter unterwegs, unterstützt und
duelliert sich gegenseitig auch mal und lässt den heiser
anmutenden, leicht gutturalen Vokalakrobatiken ebenfalls
mal genügend Luft. 'Citrinitas' ist ein - für mich -
sehr interessantes, songwritertechnisches
Musikalbeispiel, wie man Hard Rock mit Black-Metal
gekonnt verbindet, ohne den Groove und die Härte, wie
aber auch die Melodie und die Eingängigkeit zu
verlieren. Das gelungene Cover-Artwork wiederspiegelt
exakt diese interessante, blackig-balladeske
Soundmischung aus dänischem Hause. D.A.D. meets
Darkthrone, hellyeah, als Anhaltspunkt. Reinhören ist
hier die vernünftigste Devise, aber diese Mucke macht
einfach viel Spass. Leopold

Punkte: 8.2 von 10
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KRAANIUM - Slamchosis (CD) Comatose Music
Et voilà, die Labelkollegen von Kill Everything,
Kraanium, mit ihrem 5. Opus namens 'Slamchosis'. 10
Tracks voller Gore, Blasts und Grinds, vom
internationalen Fünfer (Norwegen, Finnland, Dänemark,
United Kingdom und Türkei) ... eins, zwei, drei ... yep,
fünf Nationen, dementsprechent eben ein Quintett, habe
ich glücklicherweise nochmals richtig kombiniert ... und
gezählt, schlussendlich ... Nun, gefühlsmässig, geht aus
auf 'Slamchosis' heftiger und brutaler zu und her, als
bei den genannten Labelkollegen, aber doch sind Kill
Everything eine Spur schneller auf der Loipe. Ja, als
Vergleich kann man beide ohne weiteres zusammennehmen,
so auch wieder Devourment, Skinless oder Diesentomb, um
die Freunde von Kraanium zu vereinen, jedoch auch wieder
klar rezitiert, es handelt sich auch auf 'Slamchosis' um
eigenständige Mucke mit halt besagten Einflüssen, welche
wohl jede Band - egal welcher Stilrichtung - den Anstoss
gegeben hat, eben besagt zelebrierte Mucke zu zocken.
'Blob Of Inhuman Metamorphic Transfusion' wäre so ein
Zeitgenosse, auf welchem alle Einflüsse von Kraanium
einfach perfekt zur Geltung kommen. Gorehaltigen,
deathigen, blastenden und keuleschwingenden Lavawelle
guttural-haltigen Sprachfetzen bis zu eben den
blastenden Drums und ebenfalls sehr tiefen 6-, 7-,
8-Saitern - leider nicht genau definiert, jedoch hörbare
Strukturen - und auch eben besagtem, wummernden
Allertiefsttöner. Ein ganz goiles Cover-Artwork
splattercorelastigem Ergusses kombiniert und gepaart mit
einer fetten, sauberen und lawinenmässigen
Gore-Produktion rundet den Fünftling ab. Reinhören und
bei Gefallen reinziehen. Leopold

Punkte: 8.1 von 10
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DEVILLE - Pigs With Gods
Fuzzorama Records
Verglichen mit dem vor drei
Jahren erschienenen "Make It Belong To Us" hat die
schwedische Truppe auf ihrem fünften Output ein paar
Schippen hinzugelegt. Das der Band eigene wohldosierte
Gerödel ist immer noch vorhanden, doch diesmal brilliert
man durch eine hinzugewonnene Härte in Komposition und
Soundqualität. Die Kombination aus bretthart und
eingängig funktioniert also nach wie vor einwandfrei. Am
Anfang der Scheibe könnte man fast meinen, Deville
hätten sich zu einer Sludge Band entwickelt, aber das
ist lediglich eines der vielen Gesichter des
Schwedenvierers. Doch bereits ab dem zweiten Song wird
klar, dass wir es hier wieder mit einer typischen
Deville-Scheibe zu tun haben, und somit mit modernem
Dicke-Klöten-Heavy Rock, der vor allem auf Abwechslung
baut. Die Wurzeln, Stoner Rock vermischt mit dezenten
Doom, Alternative und Grunge - Elementen, lassen sich
zwar auch auf "Pigs With Gods" nicht leugnen, aber
eindeutig einordnen lassen sich Deville schon lange
nicht mehr. In dieser Hinsicht tut sich auch Sänger
Andreas Bengtsson ganz besonders hervor, verfügt er doch
über ein sehr variables Organ. Egal wonach der jeweilige
Song verlangt, er liefert es. Das können
emotionsgeladene, cleane Vocals sein, etwas grimmigere
Klänge mit latenter Gene Simmons-Koloratur oder auch
coole Gesangspassagen, die mal an Josh Homme, mal an
Dave Grohl erinnern. Und damit der geneigte Fan
zumindest schon erahnen kann, wohin die Reise künftig
führen wird, kredenzt man ihm am Schluss der Scheibe "In
Reverse" 06:22 Minuten Groove Rock, Ambient, Shoegaze,
The Beatles und was weiss ich noch was alles
gleichzeitig, harmonisch und schlüssig vereint in einem
Song. Ich bin mir sicher, diese Band wird uns noch
weiterhin überraschen und erfreuen. Mirko B.

Punkte:
8.1 von 10
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CRIPPLED BLACK PHOENIX - Great
Escape (White Vinyl, 2 LPs) Season Of Mist/Irascible
Nachdem mich die britischen
Proggies mit ihrem kleinen Cover - Abenteuer "Horrific
Honorific" nicht ganz überzeugen konnten, zeigen sie
jetzt mit "Great Escape" wieder, was wirklich in ihnen
steckt. Und wie üblich setzt die zum Oktett angewachsene
Band rund um Bandleader Justin Greaves nicht auf
Frickelei und technische Kabinettstückchen, sondern auf
Dynamik, Stimmungen und verträumte Soundscapes der Pink
Floyd'schen Schule. Das ist mal mehr aber auch mal
weniger spannend arrangiert, denn teilweise weist das
Album auch die eine oder andere Länge auf. Ist auch kein
Wunder, mit einer Spielzeit von 73:20 Minuten wurde die
Standardlänge einer CD beinahe vollständig ausgereizt.
Da ist es nicht wirklich einfach, den Zuhörer über die
ganze Länge bei Laune zu halten, dafür fehlen halt
einfach die richtigen Überraschungen. Dem hat man zwar
mit einer Nummer wie dem schon beinahe militaristisch
anmutenden Dark Wave Song "Uncivil War (pt 1)" oder dem
sporadischen Einsatz von weiblichen Vocals oder
Trompeten versucht entgegenzuwirken, und auch das eine
oder andere Pink Floyd - Zitat (der Titelsong orientiert
sich ja streckenweise überdeutlich an deren Göttergabe
"Wish You Were Here", inklusive David Gilmour Signature
- Gitarrensolo und -Sound) sollte wohl für ein "Aha!"
sorgen; diese kleinen Überraschungen bleiben aber
schlussendlich genau das, was sie eben sind. "Great
Escape" ist ein Album, das man wachsen lassen muss, man
muss sich ihm restlos widmen und hingeben, bis es sich
einem vollends erschliesst, wobei ich hierfür keine
definitive Erfolgsgarantie geben kann. Bin gespannt, wie
die Fans das neue Werk aufnehmen werden. Das Grundrezept
aus Dynamik, Dramatik, Melodie, Melancholie und
Finsternis ist zwar immer noch praktisch dasselbe,
Justin Greaves weiss zweifellos, wie man grosse
musikalische Momente erschafft. Dennoch hat der Legitime
Vorgänger "Bronze" (2016, das letztjährige Coveralbum
nicht mitgezählt) in meinen Ohren die Nase immer noch
knapp vorne. Aber das ist im Falle von Crippled Black
Phoenix natürlich Jammern auf hohem Niveau. Mirko
B.

Punkte:
8.1 von 10
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MONSTER TRUCK - True Rockers
(White Vinyl LP) Mascot Records/Musikvertrieb
2009 fiel der Startschuss für
die kanadischen Rocker von Monster Truck und seitdem
sind sie ziemlich auf der Überholspur. Bereits mit ihrem
Debüt "Furiosity" sorgten sie jenseits des grossen
Teichs mächtig für Wirbel und schon im Februar 2016
erschien mit "Sittin' Heavy" bereits der Nachfolger, der
in vielen Musikmagazinen zu einem Anwärter auf das Album
des Jahres avancierte. Die Mannen um Sänger und Bassist
Jon "Marv" Harvey spielen eine lässige Mischung aus
Classic Rock, einem Hauch Southern Rock und einer
modernen Note im Stil von Nickelback, was angeblich gut
ankommt. Auf den folgenden ausgedehnten Tourneen wurde
bereits fleissig an neuem Material gearbeitet und das
Ergebnis steht nun unter dem fast schon prophetischen
Titel "True Rockers" in den Läden. Schon beim Opener und
Titelsong ist die unbändige Energie zu spüren, die
lautstark aus den Boxen dröhnt und der gelungene
Gastauftritt von Dee Snider ist da nur noch das
Zückerchen oben drauf. Man ist beinahe versucht von
Stoner-Punk zu sprechen, denn die Jungs nehmen auch bei
den weiteren Songs den Fuss nicht vom Gas, sondern
füllen das Paket mit noch mehr Zutaten und so schrammelt
plötzlich die Hammond-Orgel auch noch gewaltig mit.
Etwas besonders sind sicherlich die Songs "Evolution",
"Young City Hearts" und "Hurricane", die Dank der
Produzenten in einem etwas anderen Gewand daherkommen,
somit den Sound noch bunter und abwechslungsreicher
gestalten. Der Blues und Classic Rock geht aber in all
den Experimenten nicht verloren und ist bei "Devil Don't
Care" und "Undone" wirklich schön zu hören. Der Hit der
Platte ist allerdings für mich "Being Cool Is Over". Der
Vierer rockt hier gnadenlos die Hütte und walzt alles
nieder, was sich ihnen vor den Truck stellt. Trotzdem
reicht es aus meiner Sicht nicht ganz, den Erfolg von
"Sittin' Heavy" zu toppen. Oliver H.

Punkte:
8.0 von 10
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SAGA - So Good So Far (Live At
Rock Of Ages - 2 LPs) Ear Music/Phonag
Wenn man SAGA aktuell bei
Wikipedia aufsucht, steht da mitunter "...war eine
kanadische Rockband..."! In der Tat verabschiedeten sich
letztes Jahr Michael Sadler (v, keyb), Ian Crichton (g),
Jim Crichton (b, keyb, g), Jim Gilmour (keyb, v) und
Mike Thorne (d) nach vierzig Jahren Karriere definitiv
von ihren Fans. Das offiziell letzte Konzert fand
dennoch heuer und zunächst am 24.02.2018 in der
Heimat-Stadt Toronto statt. Die Organisatoren des
"Edmonton Rock Music Festival 2018" brachten es jedoch
irgendwie fertig, dass SAGA am 17.08.2018 noch einen
zusätzlichen und wohl allerletzten Auftritt dranhängten.
Somit bleibt die Erinnerung an eine grosse Band mit
unzähligen Hammer-Songs vor allem durch die zahlreichen
Live-Veröffentlichungen lebendig. Dazu gehört auch das
vorliegende Doppelalbum, das am 29.07.2017 beim "Rock Of
Ages" Festival in Seebronn (D) mitgeschnitten wurde.
Interessanterweise traten die Canucks dort 2016 auf den
Tag genau (!) auch als Headliner auf. Hätte man diesen
Gig verwendet, so würden die hier sechzehn
berücksichtigten Songs das ganze Konzert abdecken. Da
SAGA hierbei aber den voraussichtlich letzten
Festival-Gig auf deutschem Boden bestritten, waren es
noch deren sechs mehr. Die fehlen somit leider auf «So
Good So Far» und zwar betrifft dies «How Long», «Give
'Em The Money», «Book Of Lies», «Mouse In A Maze», «On
The Air» sowie die zweite Zugabe «Social Orphan». Der
Rest kann sich aber immer noch locker hören lassen und
geizt nicht mit dem, was diese Mega-Band mit ihrem
einzigartigen Sound schon immer ausgemacht hat. Einziger
Wermutstropfen sind die zumeist ins Leere laufende
Sing-a-longs, heisst, man hört nix vom Publikum, wenn
Michael Sadler seine Parts entsprechend auslässt. Das
hätte man lauter aufnehmen sollen, ja eigentlich müssen,
aber es ist halt so wie es ist, und von der Performance
her gibt es eh nichts zu mäkeln. Adios SAGA, ihr werdet
uns fortan fehlen! Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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PIAH MATER - The Wandering
Daughter Code666
Aus der brasilianischen
Hauptstadt stammen Piah Mater, welche fast schon
offensichtlich Opeth's "Watershed" als Blaupause für ihr
aktuelles Werk auserkoren haben. Aufbauten,
Phrasierungen, der Wechsel von harschen Growls zu
klagendem Klargesang, die immer mit vielen abwechselnden
Details versehenen Riffs wie auch die Produktion
erinnert mich oft an das progressive Death-Rock
Meisterwerk der Schweden. Und dass das Mastering zu "The
Wandering Daughter" ebenfalls in den Fascination Street
Studios (in welchem "Watershed" vor zehn Jahren
entstand) durchgeführt wurde unterstreicht vielleicht
ein bischen meine Theorie. Ob man Piah Mater deshalb als
Abklatsch bezeichnen muss liegt aber im Ohr des
Betrachters. Ich habe mich jedenfalls dazu entschieden
die Band gut zu finden, denn für eine simple Kopie sind
sie viel zu potent, die fünf überlangen Kompositionen zu
stark und ihre musikalische Relevanz zu gross um das
Maul zerreissen zu können. Wer also wie ich grosse
Freude am genannten Werk unserer nördlichen Nachbarn hat
und mit deren Nachfolgealben ebenfalls etwas Mühe
bekundet, sollte als Ersatzdroge "The Wandering
Daughter" unbedingt eine Chance geben. Cooles, irgendwie
erfrischendes Album mit Intelligenz und Tiefgang.
Reinhören! Hardy

Punkte:
8.0 von 10
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STRATOVARIUS - Enigma:
Intermission 2 (Compilation - Gatefold 2 LPs) Ear
Music/Phonag Nach 2001 erscheint nun die zweite
Raritäten-Sammlung der finnisch-schwedischen Truppe.
Wenn ich ehrlich bin, gefallen mir die meisten Tracks
fast besser, als das was die Herren in den letzten
Jahren auf ihren Alben veröffentlichten. «Enigma» ist
ein cooler Opener und «Hunter» ein schneller
Arschtreter, die beide sofort Laune machen. Gesegnet
durch tolle Gesangsparts (Timo Kotipelto) und packende
Refrains steht die Band eigentlich wieder da, wo der
Erfolg für sie begann. Selbst das schwere, fast düstere
«Hallowed», mit einem passenden Rock-Anstrich, gefällt
von Beginn weg. Auch das schon fast Galeeren artige
«Last Shore» macht vieles wieder gut, was Stratovarius
leider auch auf der Bühne in der letzten Zeit nicht mehr
spielten. Einfach tolle Lieder mit viel Spielfreude in
den Backen. «Kill It With Fire» schlägt mit Tempo in die
gleiche Kerbe und lässt das Niveau weiterhin hoch
bleiben. Das Zusammenspiel zwischen Gitarre (Matias
Kupiainen) und Keyboard (Jens Johansson) kommt um
einiges besser zum Tragen, als auf den teils
uninspirierten letzten Scheiben. Nicht, dass dort alles
schlecht war, aber leider auch nicht mehr mit dieser
Lockerheit gesegnet, wie dies noch in den neunziger
Jahren an der Tagesordnung war. «Fireborn», «Giants»
(mit einem Ace Frehley Gedächtnis-Einstieg) und «Old Man
And The Sea» (tolle Ballade) runden «Enigma» sehr gut
ab. Die mit Orchester-Parts versehen Lieder, «Fantasy»,
«Shine In The Dark», «Unbreakable» und «Winter Skies»,
passen sich den tollen Level an. Vielleicht hätte man
zuerst «Enigma: Intermission 2» veröffentlichen sollen,
das hätte den Zugang zu den letzten vier Alben
erleichtert. Eins scheint aber aus den Rillen dieser CD
zu quillen. Das ist eine wiedergefundene Spielfreude.
Tinu

Punkte:
keine Wertung
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ABSOLVA - Defiance (Vinyl-Release) Rocksector
Records Yep, die/der eine oder andere mag sich
verwundert die Augen reiben (... ich kann ja nicht, bin
am 'töggele' ...), wurde doch schon im Juli 2017 der
Release von eben besagter 'Defiance' bereits ausgeführt.
Yep, korrekt, dies ist noch der Nachschlag für alle
Vinylfetischistinnen & -fetischisten unter euch. Nun
gut, Vinyl war ja nie 'tot' ..., 08/15-Geblabber, kennt
mittlerweile jede & jeder in- und auswendig ..., doch
kehren wir zum Eingemachten, der zelebrierten Mucke,
zurück, sprich dem Album 'Defiance'. 12 Tracks finden
sich auf 'Defiance', welche dem
Heavy-Metal-/Power-Metal-Genre, mal etwas hymnenhafter
und melodiöser, dann wieder etwas straighter und rauher,
zugewandt ist. Absolva ist ein Manchester-based -
U.K.-citizens-Vierer, alle Members spielen noch mit
Blaze Bayley in 'seiner' Combo - die sich mit Absolva
nun besagtem Metal mit Anklängen und Relations in die
tiefen NWOBHM-Wurzeln verschrieben hat. Klar, Absolva
sind keine 'Neulinge' mehr, mit 'Defiance'
veröffentlichen bzw. veröffentlichten sie bereits ihren
5. Release. 'Defiance' ist eine sehr vielseitige
Scheibe, mal etwas speedig, dann wieder hymnenhaft, dann
wieder stampfend und straight, stets mit der
gewünschten, proportionierten Melodienprise - will nicht
sagen, gar mit 'Hitcharakter' - aber alleweil stets in
jedem dieser 12 Tracks ein 'Mitgröhlfaktor' enthalten.
Technisch höher avisierte Gitarrensoli, ein sauberer,
cleaner Gesang in Kombination mit Background-Vocals
aller Mitglieder (ausser dem Drummer ... und natürlich
dem Leadvokalisten, selbstredend ...), d.h. bleiben noch
der Rhythm-Saitenquetscher und dem Tieftonakrobaten, ...
eben, wie gut durchdachter und komponierter, melodiöser
Power-Metal nun mal klingt. Ein Cover-Artwork, welches
nicht unbedingt auf die Stilrichtung hinweist, saubere
Produktion, alles insgesamt sauberes, abgeliefertes
Handwerk. Klar, Absolva sind eigenständig, dennoch
lassen sich hörbare Einflüsse in die NWOBHM-Time stets
heraushören, mal etwas nach Iron Maiden, dann mal nach
Judas Priest, Saxon klingend, etwas Satan, Tysondog,
Raven und Konsorten klingend. Alle 12 Songs sind
antestbar, ja wirklich, denn nur so kann man die weiten
Landschaften von Absolva entdecken, den stets gepflegten
und empfehlenswerten Melodic-Power-Metal. Leopold

Punkte:
keine Wertung
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WE HUNT BUFFALO - Head Smashed In
(LP)
Fuzzorama Records
Gleich der Opener "Heavy Low"
beweist wieder einmal, wie wichtig eine gute Produktion
in unserem Bereich ist. Wenn es dem Knöpfchendreher und
Faderschieber gelingt, die rohe Urgewalt eines
Liveauftrittes der Band, die gerade unter seinen
Fittichen aufnimmt, einzufangen und zu reproduzieren,
dann ist schon mal die halbe Miete bezahlt. Nur geben
sich Vermieter bekanntermassen nicht mit der Bezahlung
der halben Miete zufrieden, da muss dann schon etwas
mehr rüberwachsen. In diesem Fall bedeutet das, dass
neben der pfundigen Produktion auch auf der
kompositorischen und handwerklichen Ebene mehr als bloss
Durchschnittsware geboten werden muss. Und genau das tut
das gemäss Eigeneinschätzung "Dirty, Grimy, Fuzz Rock"
zockende Powertrio aus Vancouver. Und dabei ist die Band
musikalisch nicht einmal wirklich einfach einzuordnen,
denn kein Track gleicht dem anderen, manchmal hat man
gar das Gefühl, auf dieser Scheibe seien verschiedene
Bands am Werk, so abwechslungsreich agiert die Truppe.
Da sind wirklich Spagate zwischen Doomrock, Alternative
Rock mit Grunge-Einschlag, völlig unprätentiösem Gothic
Rock und Stoner Rock dabei, die im ersten Augenblick
unmöglich erscheinen, und im Gesamtbild dann doch völlig
schlüssig klingen. Und vor allen Dingen vermittelt
dieses Trio echte Emotionen. Da klingt nichts gekünstelt
oder konstruiert, ganz im Gegenteil. Gitarrist und
Sänger Ryan Forsythe setzt seine angenehm warme Stimme
geschickt variabel ein, so dass die Stimmungen der
verschiedenen Songs auch glaubwürdig rüberkommen. Für
Leute, für die Rockmusik mit dicken Eiern und zugleich
echten Gefühlen kein Widerspruch ist, ist diese Scheibe
absolut empfehlenswert. Mirko B.

Punkte:
8.0 von 10
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BLACKFIELD - Open Mind (The Best
Of Blackfield - 2 LPs) KScope/Irascible
Wie es der Titel schon
vermittelt, wird auf diesem Doppeldecker das bisher
Beste des Duos Steven Wilson und Aviv Geffen
präsentiert. Die Kooperation zwischen dem Briten und dem
Israeli setzt im Gegensatz zu den deutlich opulenteren
Porcupine Tree, der vorherigen Wirkungsstätte von
Steven, mehr auf melancholische Songs, die zudem von der
Länge her nicht so ausladend arrangiert sind. Zwischen
2004 und 2017 sind insgesamt fünf Longplayer
veröffentlicht worden, woraus die beiden Protagonisten
die stärksten Momente für Leute wie mich
zusammengestellt haben. Will heissen, dass man bei der
quantitativen Flut an Bands unmöglich alles präsent
haben kann. Fans von progressiven Klängen bis hin zum
Volk der Prog-Nerds werden hierbei allerdings den Kopf
schütteln und sich allenfalls fragen, warum der
Rezensent, der im Übrigen einige Tonträger von eben
Porcupine Tree im Regal stehen hat, hier eine
unerklärliche Lücke offenbart. Fakt ist auf jeden Fall,
dass Blackfield mit ihrem zumeist chilligen Sound
bestens dazu geeignet sind, dass man als zuvor
gestresster Mensch einfach loslassen und, gemütlich auf
einem Sofa fläzend, für eine Weile alle Alltagssorgen
weit von sich weg stösst. Der Gedanke, nach dem Genuss
eines Glases schweren Rotweins zu «1'000 People» oder
«44 To 48» sanft wegzunicken, muss somit bald einmal in
die Tat umgesetzt werden. Gut möglich ist ausserdem,
dass «Open Mind» dazu führen kann, dass man sich über
kurz oder lang die ganze Diskographie von Blackfield
einverleibt. Der Verfasser dieser Zeilen erkennt zudem
die Notwendigkeit, sich grundsätzlich, respektive
künftig mehr mit Steven Wilson und seinem umfangreichen
Musikuniversum auseinander setzen zu müssen. Besser als
mit dieser Auswahl lässt sich die Bandbreite von
Blackfield kaum bis nicht entdecken. Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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SHINEBACK - Dial (CD) Bad
Elephant Music
Das zweite Album des Amerikaners
Simon Godfrey das unter dem Namen Shineback erscheint
verwirrt mich. Der progressive, oft ruhigere und mit
elektrischen Spielereien angereicherte Rock löst bei mir
je nach Zeitpunkt des Hörens Begeisterung oder
Langeweile aus. Leser, die mit progressiver Musik nicht
warm werden, dürfen sofort zum nächsten Review wechseln.
Denn was Godfrey mit seinen Mitstreitern hier auf die
Menschheit loslässt, braucht ein Grundverständnis für
langatmige, sich entwickelnde Lieder, die sich langsam
steigern um dann wieder abzuflachen. "Dial" ist ein
Album, das man schlecht nebenbei hören sollte. Wer sich
aber auf dieses Album einlässt, erlebt eine musikalische
Reise, die nur vermeintlich wenig mit hartem Rock zu tun
hat. Zumal die Band zum Schluss mit Industrial Metal
überrascht. Um die Intensität der elf Lieder zu erleben,
braucht es in erster Linie Arbeit an sich selber. Wer
das schafft, wird mit himmlisch schwelgerischen Melodien
belohnt. Damit wird dieses Album weg vom vermeintlichen
Mainstream in Richtung Kunst geschoben. Das dürfte bei
vielen Hörern pure Abneigung und grosse Fragezeichen
auslösen. Andere dürften hier ihr eigenes kleines
Sounduniversum finden. Um die Musik einem grösserem
Publikum zu öffnen, hätten die Lieder ruhig etwas
kompakter und schneller auf den Punkt kommen können.
Öfters eingesetzte eingängige Melodien wie bei "The
Gentlemen" oder "My New Reward" würden sie Sache
deutlich vereinfachen. So aber ist "Dial" ein Album von
Freaks für Freaks. Und diese werden daran ihre wahre
Freude haben. Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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CREYE - Creye (CD) Frontiers
Records/Musikvertrieb
Gitarrist Andreas Gullstrand
spielte bei Grand Slam - «Cool, dann muss Creye gut
werden?», schoss es mir durch den Kopf. Und ja, Andreas
hat nichts verlernt und bewegt sich mit Sänger Robin
Jidhed auf den Pfaden von Work Of Art, Art Nation und
One Desire. Somit ist das Keyboard immer ein prägendes
Instrument, welches die Grundmelodie vorgibt. Wer nun
mit AOR-Mucke nichts am Hut hat, kann getrost zur
nächsten Review übergehen. Allen Anderen sei gesagt,
dass Creye sehr tolles Material geschrieben haben. «All
We Need Is Faith» geht dabei etwas fetziger zu Werke,
während «Miracle» eher ein sanfter Rocker ist.
Allerdings nicht zu vergleichen mit einer Ballade. «Love
Will Never Die» könnte gut der nächste Song für eine
Cola-Werbung sein. Am besten gefallen mit Creye aber
wenn sie mit mehr Power ans Werk gehen. So sind es
«Desperatly Lovin», «Still Believe In You», oder «Never
Too Late», die punkten. Mit zunehmender Spielzeit wird
der Sound aber doch ein bisschen zu bubblegummig. So
lege ich mir lieber Grand Slam in den Player und
überlasse Creye den Fans von One Desire. Tinu

Punkte:
8.0 von 10
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WHITE WIDDOW - Victory (CD) AOR
Heaven/Non Stop Music
Die Australier White Widdow
haben mit «Victory» ihr fünftes Album veröffentlicht.
Wer auf guten Melodic Hard Rock steht, kommt an den
Melbournern nicht vorbei. Mit tollem Bass-Groove und
feinen Melodien, die Keyboards stehen hier niemandem im
Weg, machen Sänger Jules Millis und seinen
Hintermannschaft genau dort weiter, wo sie mit dem
Vorgänger «Silhouette» aufhörten. Der Titelsong zeigt
allen für was die Truppe steht. Tolle Gitarrenparts,
speziell die Soli haben es in sich, sowie die feinen Rhythmen und
typisch amerikanischen Gesangparts. White Widdow
erfinden die Musik sicher nicht neu, aber was sie
musizieren, ist toll. Klingt als Vergleich wie eine
Mischung aus melodischeren Night Ranger und Honeymoon
Suite. «Fight For Love» und «Second Hand Heart» sind
weitere sehr interessante Songs. Man kann den Herren
vielleicht vorwerfen, dass man mit «Late Night Liaison»
zu stark den Weg der vorherigen Songs folgt und somit
dem Ganzen ein bisschen den Überraschungseffekt raubt.
Und ja, vielleicht wird das Album mit der Zeit etwas
monoton. Trotzdem bleiben die Songs Ohrwürmer, die man
sich gerne wieder anhört. Dabei trumpft «Run And Hide»
gross auf. Also, wer sich gerne melodische Rockbands
anhört, sollte sich «Victory» zu Gemüte führen. Rick
Springfield-, Honeymoon Suite-, Survivor- oder
Foreigner-Fans müssen hier sogar zugreifen. Tinu

Punkte:
8.0 von 10
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OUTLAW - Marauders (Orange Vinyl
LP) High Roller Records/Musikvertrieb
Würde man einen Song von dieser
Debüt-Scheibe im Rahmen eines Musik-Quiz in die Runde
werfen und nach der Herkunft von Outlaw fragen, würde
kaum jemand, wenn überhaupt, auf Finnland tippen! Dann
schon eher auf Schweden oder das Vereinigte Königreich.
Der Bastard aus Bullet (weniger) sowie Night Demon
(mehr) wurde 2015 in Lappeenranta aus der Taufe gehoben
und präsentiert sich als echt räudiger Haufen, der
mitunter auch an die leider verblichenen Niederländer
von Vanderbuyst erinnert. So galoppiert der Titeltrack
herrlich vorne weg und lässt die Funken mit einem
erdigen Sound sprühen. Nach der eigenen Einschätzung
tummeln sich Outlaw zudem im Umfeld der frühen NWOFBHM
und zitieren dabei mitunter die alten Saxon wie auch
Judas Priest. Die so freigesetzte Energie versetzt einem
umgehend in Party-Stimmung und schreit förmlich nach
schweisstreibenden Club-Gigs, wie man dies zum Beispiel
auch von den grandiosen Audrey Horne her kennt und
liebt. Epischer und mit leichter Schlagseite hin zu Iron
Maiden unterstreicht «Heroes Of Telemark» die
anstehenden Ambitionen der Finnen. Frontmann Lee Anvel
ist derweil gedanklich wie songtechnisch schon bei der
zweiten Scheibe und möchte dem Vernehmen nach mehr in
die Richtung Power Metal abdriften. «Maurauders»
bereitet jedoch uneingeschränkte Freude, und mal
schauen, wo die Reise der Nordländer noch hingehen wird.
Dass «Vice» als zweiletzter Track von der Rhythmik her
ziemlich dreist in den Gewässern von «I Stole Your Love»
(KISS) fischt, sei dem Quintett gnädig verziehen.
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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GAMA BOMB - Speed Between The
Lines (Gatefold, Clear Red Vinyl AFM
Records/Musikvertrieb
Die Thrasher von Gama Bomb
stehen mit ihrem sechstem Studioalbum "Speed Between The
Lines" in den Startlöchern. Mit einer klaren,
kraftvollen Produktion, unverwechselbaren Texten und
unwiderstehlichen Hooks ist dieses Album ein absolutes
Muss für Fans von Tankard, Municipal Waste, Havok und
Warbringer. Das Album-Cover ist inspiriert von Sci-Fi
und Horror-Taschenbuchromanen der 70er und 80er Jahre,
während die Produktion einen satten, abgerundeten Sound
aufweist, der an den Thrash der späten 80er Jahre
erinnert. Bereits 2002 formierten sich Gama Bomb in
Nordirland und bei Philly Byrne (Gesang), Domo Dixon
(Gitarre), John Roche (Gitarre), Joe McGuigan (Bass und
Gesang) und Paul Caffrey (Schlagzeug) sind Speed und
Thrash direkt in den ersten Takten erkennbar. Trotz des
roten Fadens gibt es doch Besonderheiten auf ihrem neuen
Werk. "Give Me Leather" fällt durch gesangliche Vielfalt
und kurze knackige Gitarrenarbeit auf und bei "A
Hanging" überwiegen gesanglich zwei Extreme: Scream und
harter "Sprechgesang". Die Gitarrenarbeit ist ebenfalls
positiv zu bewerten und diesem Treiben fügt sich
"666teen" problemlos an. Es wird zur Hälfte des Albums
hin nicht nur düsterer und gruseliger, sondern auch
temporeicher mit harten Breaks im schnellen Takt.
Absolut überzeugend sind die Melodien von "Alt-Reich",
die sich phasenweise etwas vom Speed lösen und so
spannende Akzente setzen. "Speed Between The Lines" ist
auch eine Art Sieg für die Band, denn nach einer
Stimm-Verletzung im Jahr 2012 wurde Sänger Philly
operiert und jahrelang der Rehabilitation unterzogen.
Nach intensivem Training unter einem der besten
Opern-Coaches Londons, sind Byrnes Vocals zu ihrer
kreischenden Bestform zurückgekehrt. Der Fünfer
verwendet nun diese Stimme, um schärfere Kommentare als
je zuvor rauszuhauen. Ihre Texte beinhalten Themen wie
die wachsende Armutslücke, Umweltkatastrophen,
Konformität von Social Media bis hin zum Anstieg des
Rechtspopulismus. Natürlich kommen auch die
Gröhler-Songs, die Kurt Russell Tribut zollen oder
Lieder über Leute, die andere bezahlen, um dir in die
Eier zu treten, nicht zu kurz. Oliver H.

Punkte:
7.9 von 10
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KILL EVERYTHING - Scorched Earth
(CD) Comatose Music
'Scorched Earth', texanischer
Brutal Death aus Dallas, vom Vierer namens Kill
Everything. Der Erstling mit 8 Tracks im moderneren
Death-Metal-Style, will sagen viel Blasts, sehr
tief-bösartigen Growls, vielen Tempiwechsel, vielen
Riffchanges, um dann von den hyperblastigen Attacken in
beinahe schon doomig-sumpfigem Moor zu versinken. Sehr
viele Akkordverschiebungen, die Drums stets in doppeltem
Hispeed an den restlichen Musiker vorbeiziehend, und
dennoch sind es die Drums, welche durch die variablen
Patterns immer wieder das beinahe auseinanderzubrechende
Gefüge zusammenhalten. Nein, wie im Fussball oder
American Football, ein Team besteht aus mehreren
Individualisten, so auch bei Kill Everything. Tight wie
eine texanische Barbecue-Wildsau prügeln sie sich durch
die gorehaltigen Tracks 'Carnivorous Lunar Activities',
doomen sich deathend in die Gore-Attacken 'Intrinsic
Vexation'. Wenn man nach soloistischen Ausflügen sucht,
wird man bei Kill Everything nicht fündig, ausser man
betrachtet die extremen Grindnotationen als 'Solo', dann
ja. 'Kill Everything' ist ebenfalls erwähnenswert, auch
wegen der Idee mit dem Intro ... lasst euch überraschen,
finde ich persönlich gelungen, sowie auch den extremen
Tempiwechsel, welche man bei diesem Track vorfindet.
Satte, brutale Produktion, sägende und blastende
Rhyhtmen und Riffs in steter Abwechslung, sehr
tief-brutale, gutturale Shouts und Vocals. Ein
Cover-Artwork, welches aussagt, in welche Richtung das
es geht, kompromisslos. Ach ja, noch was für diejenigen
unter euch, welche sich instrumententechnisch
interessieren: Beim texanischen Fünfer wird also auf
8-Strings-Klampfen durchgehend gezockt, also, in die
Tiefe, Freunde des gepflegten
Instrumenten-IG-Konsortiums. Fans von Devourment,
Guttural Secret und ähnlichen Bands werden hierbei
fündig und den Gefallen finden. Leopold

Punkte:
7.9 von 10
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SEITA – Maledictus Mundi (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Manchmal kann ich einfach nicht
anders, als euch ein paar Auszüge aus dem
Promo-Schreiben vorzusetzen, denn was sich die Profis da
teils einfallen lassen tönt einfach zu schön: „SEITAs
„Maldictus Mundi“ kombiniert Elemente aus dem Death,
Thrash, Hardcore und Groove Metal und formt daraus einen
alles zermalmenden Sound, mit dem es nur wenige andere
Bands aufnehmen können. Die Songs werden mit hoher
emotionaler Intensität und Überzeugung gespielt. Von
heftigen Grooves bis hin zu
Maschinengewehrsalven-artigen Blastbeats präsentiert
sich „Maledictus Mundi“ als ein bis ins Mark
erschütternder, rasender Trip in gewaltige musikalische
Untiefen!“ Tja also ich hätte es nicht schöner schreiben
können und zur Abwechslung ist dies nicht mal so
ironisch gemeint, denn „Maledictus Mundi“ knallt in der
Tat ordentlich rein und hämmert schweisstreibend auf die
Seele ein. Ist die Scheibe am drehen, so gibt es keine
Verschnaufpause, geschweige ein Halten auf den billigen
Plätzen, doch so sehr der Sturm hier wütet und nichts
als Zerstörung kennt, so hat in meinen Augen „Maledictus
Mundi“ ein gewisses Problem in der Nachhaltigkeit.
Drücke ich auf Stopp ist die Sache bereits wieder
vergessen. Mag etwas übertrieben tönen und vielleicht
ergeht es nur mir so, doch bei all den Rotationen die
ich mir gönnte und dabei wirklich bestens unterhalten
wurde, bleibt nicht viel mehr als die verbrannte Erde in
der Erinnerung zurück. Vielleicht ergeht es euch ja
anders und ihr werdet von der Sturmflut mitgerissen und
nie wieder aus den Fängen der Zerstörung ausgespuckt.
„Back Home“, „2299“, „Cowards The Lions“ und „Burn The
Skies“ dürften hier für eine gesegnete Hörprobe
ausreichend sein. R.K.

Punkte:
7.8 von 10
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INFESTUS - Thrypsis Debemur
Morti Productions
Bei Infestus handelt es sich um
die Ein-Mann-Armee von Andras, der die Bude als
Alleinunterhalter abfackelt! Bedrohlich wird mit "Of
Unhallowed Soil" begonnen und das mit einem massiven
Soundteppich. Musikalisch absolut top, leider spielt die
Gesangsperformance in einer viel tieferen Liga! Wer
gerne wissen möchte, wie Rammstein im blackmetallischen
Gewand klingen, der muss sich "Thron aus Trümmern"
anhören. Das Resultat ist sehr interessant und geil
gespielt, nur wird der Song in eine endlose Länge hinaus
gezogen! Mit Englisch und "Seed Of Agony" wird ein
intensives Stück Musik geboten, das ein wenig chaotisch
ist. Das Hin- und Herhüpfen, von einem Stil zum anderen,
lässt den roten Faden vermissen. Vielleicht bringt aber
auch die Überlänge des Songs diesen Effekt mit sich.
Gitarrengeklimper lassen "Nights" unspektakulär beginnen
und der Gesang ist jetzt nur noch ein leises Gehauche,
das den Song leider nicht verbessert! Dieser Song
plätschert so richtig an mir vorbei! Den Stempel namens
Post Metal kann dem nächsten Song "Psychnecrosis"
bedenkenlos aufgedrückt werden und so ist dieser Song
sehr modern und zugleich sehr melancholisch! "Pulse Of
Annihilation" schlägt in die gleiche Kerbe wie der
Vorgänger und man probiert mit ruhigen Tönen eine
bedrückende Stimmung zu fabrizieren, was über weite
Strecken auch gelingt. Man wagt sogar Ausflüge in
progressive Gefilde. Andras will aber leider zuviele
Dinge in einem Song verwursten, was immer wieder in
einem Chaos endet. Den Ausklang wird mit "Separatist"
gemacht. Eine Wundertüte ist auch dieser Song, denn
jetzt wird wieder auf Deutsch gesungen. Das ganze
Band-Programm wird in diesem Song nochmals abgespuhlt.
Mir ist das einfach von Allem ein wenig zuviel dabei und
der Gesang trifft keinen meiner Geschmacksnerven! Für
Entdeckungsfreudige, die auf einem Album möglichst viele
Facetten antreffen möchten, sollten dieses Album mal
antesten! Roolf

Punkte:
7.8 von 10
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MONUMENTS - Phronesis (CD&LP) Century Media/Sony
Well, well, 'Phronesis' ist der dritte Longplayer
von den Holländern Monuments, welches im progressiven,
mathcore-geladenen Death-Metal-Core-Genre teilweise
zuzuordnen sei ... oder doch nicht? Well, well, schwere
Kost, kein Tolstoi, dafür Monuments. Allesamt sehr gute
Musiker, der Sechser aus den Niederlanden. Sehr
interessantes, abstraktes, teilweise melodeskes
Songwriting - erinnert da zeitweise an Cynic und
Konstellationsbands - um die Tragweite von 'Phronesis'
mit den 10 Tracks umschreiben zu dürfen. Es geht klar in
die 'moderne' Ecke, des mathematisch-algebraisch
berechneten, strukturierten Songwritings 'Hollow King'.
Da wechseln sich melancholische, cleane Momente mit
heftigem, distortioniertem Riffgewitter ab 'Vanta', da
tanzt, von der vokalistischen Ebenen aus betrachtet, man
von gutturalen Exzessen hin zu cleanen Vocals das ganze
Spektrum ab. Man kombiniert New Metal mit Metalcore, mit
Mathcore, mit Deathcore und erhält dann 'Ivory' von
Monuments um die Ohren geknallt. Alles, wirklich alles,
sehr auf technisch hohem Niveau gespielt, sehr
verstrakte und verschachtelte Songs - allgemein das
Songwriting - und auch wieder ein Album, das Zeit, Musse
und Geduld benötigt, um den Zugang hierzu zu finden.
Klingt für mich sehr 'amerikanisch', das ganze Machwerk
- positiv gedeicht - und zwar durchwegs.
Abwechslungsreich, gesanglich eine Gratwanderung von
zuckersüss bis bitterbös, riffig, beinahe fusion-funkige
Bassläufe (nicht durchwegs, aber beim Reinhören wisst
ihr schnell mal, was ich damit auszudrücken versuchte),
ein wirbelndes Schlagzeug mit durchgezählten Patterns
und Beats. Die Produktion ist klar und druckvoll, das
mystische Coverartwork passt hervorragend zu den
notationellen Songstrukturen. Also, kurz gesagt, nicht
nur für 'Studierte' und 'Professoren/innen', sondern
auch für den 'Normalo', ... wie mich ... irgendwie.
Leopold

Punkte:
7.7 von 10
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BLAZE BAYLEY - The Redemption
Of William Black (Infinite Entanglement Part III) 2
LPs Blaze Bayley Recording
Obwohl der ehemalige Shouter von
Wolfsbane sowie der Teilzeit-Frontmann von Iron Maiden
(1994 bis 1999) in den letzten Jahren keineswegs untätig
war, nahm man ihn längst nicht mehr so wahr, wie noch zu
Beginn der 2000er-Jahre. Die kompositorisch stärkste
Solo-Phase ist halt schon eine Weile her und dauerte bis
2007, als der Bandname "Blaze" simpel durch den Vor- und
Nachnamen des Briten aus Birmingham ausgetauscht wurde.
Seither sind, das neue Werk «The Redemption Of William
Black» eingeschlossen, sechs weitere Studioalben und
auch einige Livedinger, darunter eine umfangreiche
«Bootleg-Series» Reihe, erschienen. Trotzdem habe ich
den werten Blaze schon lange mit totaler Ignoranz
abgestraft, da die Qualität von «Silicon Messiah» (2000)
oder «Tenth Dimension (2002) nie mehr erreicht wurde.
Darum bekam ich mitunter auch den Beginn der «Infinite
Entanglement» Trilogie ab 2012 nicht wirklich mit, die
letztes Jahr mit «Endure And Survive (Infinite
Entanglement Part II)» fortgesetzt wurde und nun aktuell
ein weiteres Sci-Fi Metal Sequel erhält. Wiederum
dringen auch hier deutliche Vibes der Eisernen
Jungfrauen durch, getragen von starkem Guitar-Sound von
Absolva-Klampfer Chris Appleton. Nebst flotteren Tracks
gelangen, wie beim halbballadesken «Human Eyes», auch
leisere Klänge ans Ohr. Die teils einleitend
gesprochenen Speeches sind dem Konzept geschuldet,
passen nicht immer und streifen zumindest so die Ecke
Filmmusik etwas. Einige der schnelleren Tracks nutzen
sich schneller ab als die, wo mehr Groove anzutreffen
ist. Wer sich alle drei Alben der Trilogie
hintereinander einverleibt, wird trotz diversen
Highlights danach wohl eher wieder zu den beiden oben
genannten Frühwerken greifen. Rockslave
 Punkte:
7.5 von 10
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ROAD WARRIOR - Power (CD) Gates
Of Hell Records
Rumplig riffiger Heavy Metal
präsentieren das Südaustralische Trio Road Warrior auf
ihrem Debütalbum. Die Webseite Metal Archives gibt bei
der Herkunft gar Tasmanien an. Ob die Band von ihrem
Exotenbonus profitieren kann, wird sich zeigen. Tatsache
ist, dass die Lieder auf "Power" den Charme eines
räudigen Hundes besitzen. Die acht Lieder wirken
chaotisch und trotzdem strukturiert. Sie zeugen von
einer hohen Musikalität und driften gar ein wenig in
progressive Gefilde ab. Damit schaffen es Road Warrior,
sich ein wenig von der Konkurrenz abzuheben. Die Lieder
auf "Power" wollen nicht schön sein und sind es gerade
deshalb. Wer Heavy Metal mit Ecken und Kanten sucht,
liegt hier goldrichtig. Damit dürfte das Trio einen
kleinen aber dafür eingefleischten Fankreis um sich
scharen können. Wer authentischen Heavy Metal ohne
Keyboards sucht, könnte mit diesem Album glücklich
werden. Roger W.
 Punkte:
7.5 von 10
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REBELHOT - Uncomfortableness (LP) Metalapolis
Records/Phonag Der vom italienischen Vierer
gezockte Southern Rock zeugt fraglos von Liebe zum
Detail und grosser Bemühung um Authentizität. Hierbei
lassen die vier Musiker artverwandte Genres wie Blues,
Funk, Boogie und Soul relativ geschickt einfliessen, so
dass das Ganze zwar abwechslungsreich aber nie zerfahren
klingt. Und obwohl in den Refrains neben den kompetenten
Backing Vocals von Drummer Frank, Gitarrist Paul und
Bassist Ze auch oft noch ein kleiner Gospelchor
vernehmbar ist und in "Mad Train" die obligatorische
Bluesharp die Pfeifen einer losfahrenden Dampflok
imitiert, ist das Instrumentarium insgesamt schon fast
asketisch aufs absolute Minimum beschränkt. Ich kann auf
"Uncomfortableness" weder Keyboards noch gedoppelte
Gitarren hören, nur ein Schlagzeug, einen Bass und eine
Gitarre, fertig. Dazu hat die Truppe mit Husty einen
Sänger in den eigenen Reihen, der zwar kein neuer Paul
Rodgers oder Ronnie Van Zant ist, aber mit seinem sehr
dezenten Biff Byford / Marc Storace - Timbre einen
wirklich guten, soliden Job macht. Die zweite Scheibe
von rebelHot (das ist tatsächlich die bandeigene
Schreibweise) offeriert uns somit nichts Neues, aber das
in guter Qualität und spürbar spritziger,
enthusiastischer Spielweise. Wessen Herz beim Hören von
Bandnamen wie Lynyrd Skynyrd, Rival Sons, ZZ Top,
Rollings Stones oder Blackberry Smoke höher schlägt und
sich diesen Sound auch etwas gemässigter vorstellen
kann, der sollte hier unbedingt mal reinhören.
Mirko B.

Punkte:
7.5 von 10
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GUARDIANS Of TIME - Tearing Up The
World (2 LPs) ROAR! Rock Of Angels Records
Die Norweger Guardians Of Time
überzeugen auf ihrem fünften Album mit Liedern, die man
mehrheitlich dem klassischen Power Metal zuordnen kann.
Dabei tappen sie nicht in die Falle, ihren Sänger in
hohen Klängen trällern zu lassen, die er nicht erreichen
kann. Vielmehr wird die Musik mit einem erdigen,
rumpligen Gesang unterlegt. Das macht zusammen mit dem
guten Songwriting eine runde Sache. Zwar ist auch hier
nicht alles Gold was glänzt, trotzdem schaffen es die
Norweger, über weite Strecke nicht zu nerven. Dass sie
dabei auch mal beweisen, dass sie auch ausserhalb der
schnell gespielten Noten bestehen können, dient der
Sache zusätzlich. Wer sich auf das Album einlässt, kann
gar kleine Hymnen wie "Brothers Of The North", das
groovige "Light Won't Shine" oder Titelsong mit
Gastsänger Abbath entdecken. Damit schaffen sie zwar
kein Weltklasse-Album, aber eines, an dem Power
Metal-Fans ihre Freude haben werden. Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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HORRENDOUS - Idol (LP) Dark
Descent Records
Drei Amis gründeten vor neun
Jahren eine Band um die immer glattpoliertere
Musiklandschaft mit neuer Flamme zu entzünden. So stehts
jedenfalls in der Bio. Und mit einer Tüte Butterpopcorn
in der Hand lässt sich diese Aussage sogar zu einem
happy end geiseln. Denn das entrückte, irgendwie coole
Fretless Bass Intro gibt schon mal den eher verkopften
Pfad vor, die nachfolgenden sechs Songs plus Interludium
verfolgen die selbe Marschrichtung und glänzen
eigentlich mit entspannter aber technisch hochstehender
Instrumentierung aller Beteiligten sowie einem warmen,
nach Analogaufnahme tönenden Mix. Die Schallgrenze wird
dabei genau einmal(!) für zehn Sekunden Blastbeat auf
"Devotion (Blood for ink)" durchbrochen, ansonsten
herrscht tiefenentspanntes bis leicht schnelleres
Musizieren irgendwo zwischen Cynic und bekifften Atheist
mit dominantem Bass. Eigentlich eine echt runde Sache,
mich stört jedoch der rauh gekrächzte Gesang welcher
zwar stabil ist, aber mit der dargebotenen Musik nicht
mithalten kann. Aber des einen Leid ist bekanntlich des
anderen Freud, den "Idol" ist eine dieser Progressive
(Death) Metal Perlen die entdeckt und genossen werden
wollen. Empfehlenswert, unbedingt reinhören!
Hardy

Punkte:
7.5 von 10
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AETERNUS – Heathen (LP) Dark
Essence Records
Album Nummer Acht der Norweger,
welche uns einmal mehr die Dunkelheit schmackhaft machen
wollen ist perfektes Futter für den kommenden
Spätherbst. Auch wenn als Darkmetal angepriesen, so sind
die Wurzeln des Black Metal unüberhörbar selbst wenn die
Truppe meist in einem überschaubaren Tempo unterwegs
ist. Teils melancholisch, teils disharmonisch und immer
schön düster geht es über die 36 Minuten zur Sache, die
jedoch meiner Ansicht nach nicht zwingend der breiten
Masse schmecken wird. „Heathen“ ist weder für den
Blitzkonsum noch für fröhliche Parties geeignet. Es
werden keine Schlager-Refrains abgeliefert und eingängig
ist das Werk bei weitem nicht. Was die Faszination an
„Heathen“ ausmacht sind die Feinheiten, die teils
wundervollen Gitarren-Melodien die aus dem „Getöse“
herausbrechen und genau dann wenn die Truppe in eine
besinnliche Stimmung verfällt, kann sich „Heathen“
richtig entfalten. Bestes Beispiel dafür „Conjurning Of
The Gentiles“ oder „Boudica“ welche ich als Anspieltipps
gleich mal stehen lassen möchte. Ja „Heathen“ braucht
seine Zeit bis es wirkt und man muss sich drauf
einlassen und bestimmt auch eine Vorliebe für die
Melancholie besitzen, daher kann ich nur empfehlen hört
erst in aller Ruhe in das Werk hinein bevor ihr in die
Dunkelheit hinab taucht. R.K.

Punkte:
7.4 von 10
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OUTLOUD - Virtual Hero Society (Limited Edition, Red
Vinyl, 2 LPs) Rock Of Angels Records Seit 2009
sind die Herren von Outloud im Geschäft und sind nun mit
dem vierten Album am Start. Aber so richtig scheint sich
eine Vorwärtsbewegung bei den Herren nicht abzuzeichnen.
Sprich, man kann sogar von einer kommerziellen
Stagnation sprechen. Das wird sich auch mit «Virtual
Hero Society» nicht ändern. Die Songs sind ansprechbar,
haben ein gewisses Hitpotenzial, werden aber (wieder) in
der Flut der Masse untergehen. Der melodische (Power-)
Metal findet sicher bei jüngeren Fans offene Ohren, aber
Traditionalisten werden sich lieber eine neue Truppe
suchen, die mit Dreck unter den Fingernägeln musiziert.
Lieder wie «My Promise», «Virtual Heroes», «I Am The
One», «World Go Round», «We Got Tonite» oder «Borrow
Time» sind alles gute Tracks, die sofort ins Ohr gehen,
aber leider dieses
«ich-will-dich-nie-mehr-verlassen»-Flair vermissen
lassen. Wäre eine solche Truppe in der
«der-Metal-ist-tot»-Zeit ans Tageslicht getreten, es
hätten sich alle die Finger danach geleckt. Aber die
Mischung zwischen HammerFall und Freedom Call ist heute
sicher hörenswert, aber leider auch austauschbar.
Tinu

Punkte:
7.4 von 10
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OHRENFEINDT - Tanz nackt (LP&CD)
Metalville/Musikvertrieb
Die Kiez-Rocker aus St. Pauli
sind wieder mit einem neuen Werk am Start. Ihr 8. Album
heisst "Tanz nackt" und erfüllt alle Erwartungen der
Fans. Bleibt natürlich auch zu hoffen, dass diese tolle
Band weiter Zuhörer dazu gewinnen kann. Die Musik von
Ohrenfeindt könnte Fans von AC/DC, Airbourne oder 9MM
gefallen. Also geradeaus Rock ohne Gnaden, mit deutschen
Texten. Diese handeln davon, wie man Porsches killt,
Herzschmerz, Scheidung, Schmutzigen Worten und natürlich
über das entblösste Tanzen von sexy Damen. Das ganze
gibt es auch als Videoclip. Nein, man sieht nichts, ihr
Ferkel und Ferkelinen. Immer schön verdeckt und züchtig.
Im Gegesatz zu dem reibeisernen Gesang von Frontkrähe
Chris Laut. Ohrenfeindt schaffen es einmal mehr das
Feeling von St. Pauli rüber zu bringen, ohne ihren Stil
zu ändern. Ein ganz unterhaltsame Platte. Roxx

Punkte:
7.4 von 10
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ANAAL NATHRAKH - A New Kind Of
Horror (LP) Metal Blade/Sony
Zum bereits zehnten Mal schlagen
uns Anaal Nathrakh ihre spezielle Mischung aus
Industrial und Black Metal gehörig um die Ohren! Das
neue Album hört auf den Namen "A New Kind Of Horror" und
bezieht sich textlich auf den ersten Weltkrieg. Mit
einer unangenehmen Geräuschkulisse startet das Intro
"The Road To". Dissonant und mit einer unmenschlichen
Stimme wird sich mit "Obscene As Cancer" der
barbarischen Raserei hingegeben. Alle Trademarks, die
man schon von früheren Veröffentlichungen her kannte,
werden wieder ausgiebig eingesetzt, so auch der
hymnenhafte Gesang! "Reek Of Fear" ist Industrial pur
und die Vokills, die auch in einer Oper zum Einsatz
kommen könnten, sind noch verrückter als zuvor. Leider
sind die Drums so künstlich und ballern einfach sinnlos
drauflos. Als Steigerung in Sachen synthtischer Drums
muss "Forward" hinhalten, denn jetzt wird die Grenze zu
EBM zeitweise überschritten. Was gelungen ist, sind die
ruhigeren Parts. Schade auch, dass sich die Songs in der
Ausführung auf's Haar gleichen und der einzige
Unterschiede zwischen den Songs die kurze Pause und der
andere Titel ist! "New Bethlehem -Mass Death Futures"
ist auch nicht reich an Überraschungen, sondern setzt
auf Altbewährtes! Mit Geballer und Karacho, wird "The
Apocalypse Is About You" aus den Boxen gepresst. Der
Übergang zu "Vi Coactus" ist fliessend und man wähnt
sich noch im vorangegangenen Song.Mit einem geilen Riff
startet "Mother Of Satan", leider legt sich wieder
einmal, wie ein unheilvoller Nebel, diese
Computerdruming über den ganzen Song! Schade! Auf
Atmosphäre anstelle von Raserei wird in "The Horrid
Strife" gesetzt, was zum ersten Mal ein wenig
Abwechslung aufkommen lässt! Zum Schluss versuchen es
Anaal Nathrakh mit Ruhe und Besonnenheit im Song "Are We
Fit For Glory Yet (The War To End Nothing)" und dieser
Song ist sicher der untypischte Song auf diesem Album.
Leider schaffen es Anaal Nathrakh nicht, sich irgendwie
neu zu erfinden und so bringt dieses Album keine neuen
Erkenntnisse, sondern nur Altbekanntes! Roolf

Punkte:
7.3 von 10
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SIR REG – The Underdogs Despotz Records/Cargo
Die schwedische Band SIR REG, im 2010 gegründet, gehört
zu der ‘new wave of Celtic-punk’ Bewegung und
veröffentlicht schon ihr fünftes Studio Album. Ihre
Musik ist ziemlich einfach zu beschreiben. Man mische
die typischen Punk Rock Rhythmen mit einer fröhlichen
und melodiösen Geigenmelodien und fügt einfache Lyrics
über Gemeinschaft sowie verschiedene Geschichten hinzu
und schon haben wir diese muntere und partyreiche Musik
beschrieben. «The Underdogs» ist ein Album, welches zu
einem gemütlichen Abend unter Freunden in einem Pub mit
vielem kühlen Bier passt – fröhlich, lustig und
unterhaltsam. Brendan Sheehys mit seinem irischen Akzent
verleiht dem heiteren und geselligen Gesang noch einen
coolen Touch obendrauf. Mich hat ihre Stilrichtung an
ein Gemisch aus Dropkick Murphys und Alestorm erinnert –
deshalb auch meine Anmerkung mit dem dazugehörenden
Bier! Die ersten vier Lieder sind festlich, haben
ergreifende Melodien und kurzgefasst – sie machen gute
Laune. Oftmals sind in den Refrains oder im Hintergrund
der Musik Rufe zu hören, was dieses Gemeinschafts- und
Festgefühl nochmals unterstreicht. Der fünfte Track
«Cairbre» ist ein reines Instrumental und hat meiner
Meinung nach, durch die zentralen Pipes, die die Melodie
übernehmen, Züge von Mittelaltermusik. Die Melodie ist
anfangs schön und sinnlich. Durch die hinzukommende
treibende Perkussion und das allgemeine Schnellerwerden
der Musik wird’s dann wieder festlich. Das sechste Lied
«Take Me To Your Dealer» lässt den Punk Rock klar
hervortreten und zeigt schon am Titelnamen schön, wie
ihre Songtexte ziemlich in Richtung ‘erzählerisch’ und
‘komisch’ gehen. «Sinner Of The Century» als letzter
Track fällt ein bisschen aus dem Konzept des
Gesamtwerks. Das Lied beginnt mit einer schönen
Flötenmelodie begleitet von Akustikgitarren und baut
sich immer mehr auf. Dazu entwickelt sich der Song zu
einem sehr schönen Duett, mich erinnert die Melodie
irgendwie an die ruhigeren Gotthard Lieder. Allgemein
ist zu sagen, dass SIR REG mit ihrer Musik aufheitern
und Freude bereiten. Es ist überhaupt nichts
kompliziertes, einfach simpler melodiöser Punk Rock.
Sina

Punkte:
7.3 von 10
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GREEN DEATH - Hallowmass (CD) Combat Records
Green Death ist eine Heavy Metal-Band aus Iowa, die
klassischen Metal mit Thrash, Groove und einer Spur
Death Metal würzt. Ihr dritter Silberling mit dem Namen
"Hallowmass" wartet nun auf viele interessierte Hörer.
Musikalische Abwechslung ist folglich ein hohes Gut, das
Green Death sehr behutsam zu schützen wissen. Während zu
Beginn des Albums vermehrt klassischer US-Metal mit
einigen rasiermesserscharfen Gitarren angeboten wird,
darf es im weiteren Verlauf auch mal ruhiger zugehen,
ohne dass die Power und der Druck verloren geht. Die
Truppe aus Des Moines bietet viele Facetten ihres
Könnens auf dem vorliegenden Werk an. Einmal krachend
abgebrüht bei "The Betrayed" oder mehr verspielt wie auf
"Bad Omens" gut zu hören ist. Dazwischen bieten die
Amerikaner immer wieder Instrumentals "Lament", "Messis
Diaboli" an, die entweder als Pause oder als Intro zum
nächsten Stück dienen. Das Material ist wirklich gut,
das Album ist ein mehrfacher Grenzgang zwischen
klassischem Metal und diversen anderen Subgenres. Die
Darbietung in Sachen Gitarrenarbeit, Groove und Gesang
lässt nur wenige Wünsche offen, wobei vielleicht einige
bei den Vocals Abstriche machen könnten. Diese wirken
nämlich zeitweilig etwas verloren und allzu harmlos.
Fans von Vicious Rumors und Sacred Reich sollten aber
wissen, wem sie den nächsten Lauschangriff widmen!
Oliver H.

Punkte:
7.3 von 10
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A FOREST OF STARS - Grave Mounds And Grave Mistakes
(2 LPs) Lupus Lounge/Prophecy Productions Mit
dem mittelalterlichen Instrumental "Presistence Of All"
öffnen A Forest Of Stars die Wundertüte zu ihrem fünften
Album "Grave Mounds And Grave Mistakes" und mit Obskurem
wird nicht gespart. Folkig und mit einem Hauch von
Mittelalter, geht es mit "Precipice Pirouette" weiter.
Während sich der Drummer um den Verstand trommelt,
werden als Kontrast dazu immer wieder liebliche Klänge
geboten. Als sehr sonderbar, kann der Gesang oder besser
das Gesagte bezeichnet werden! Wenn dann alle
miteinander musizieren, dann ist das Chaos komplett! Mit
dissonanten und sehr synthetischen Klängen werden wir
augenblicklich mit "Tombward Bound" von der
Vergangenheit in die Zukunft bugsiert! Als Spielwiese
dient jetzt das Weltall! Der Text wird vom Sprecher wie
in einer Theateraufführung dramatisch inszeniert. Das
ist ein Hörspiel und kein Musikstück im eigentlichen
Sinne. Sehr, sehr speziell! Mit mystischen Flötenklängen
geht es mit "Premature Invocation" ruhig zur Sache. Das
hört sich wie ein Soundtrack zu einem Dokumentarfilm an,
zumindest solange der Schalter auf ruhig gestellt ist.
Ein kurzer Ausbruch von Geschwindigkeit wird aber
schnell wieder eingedämmt, und so ist es abermals der
Sänger/Sprecher, der seiner mehr als extravaganten
Performance immer noch eins drauf setzt! Konfus und
verwirrend, beginnt "Children Of The Night" und der
stetige Wechsel von hart zu zart und wieder umgekehrt
wird bis zum Exzess zelebriert. Für mich will diese Band
einfach zuviel! Richtig romantisch und ohne Hektik,
kommt "Taken By The Sea" aus den Boxen und wird von
einer bezaubernden Sängerin sehr gekonnt dargeboten. Bis
jetzt, für mich mit Abstand, der beste Song!
"Scripturally Transmitted Disease" ist ein Song, der
rasend schnell ist und im Chaos zu versinken droht!
Leider ist auch hier wieder der Sänger/Sprecher, der
auffällt und das nicht gerade positiv! Folkig wird das
Album mit "Decomposing Deity Dancehall" beendet.
Speziell in diesem Song ist der Synthie, der den Song in
eine andere Umlaufbahn schickt! Der Ideenreichtum ist
wirklich beachtlich, aber die Umsetzung leider nicht
immer so toll und so ist das Gesamtpaket am Ende nicht
wirklich zwingend! Roolf

Punkte:
7.2 von 10
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SACRAL RAGE - Beyond Celestial
Echoes (LP) Cruz Del Sur Music
Die vier griechischen Thrasher
von Sacral Rage kündigen ihren dritten Longplayer
"Beyond Celestial Echoes" an. Obwohl einige der Meinung
sind, dass die glorreichen Tage von Metal hinter uns
liegen, setzen Sacral Rage ein klares Zeichen dagegen.
Sie zeigen auch eindeutig, dass nicht nur klassische
Bands im Stande sind, ihren Beitrag zu guter Musik zu
leisten. Schon ihr Zweitling "Illusions In Infinite
Void" vermochte eine breite Masse zu begeistern. Jetzt
sind sie wieder zurück mit ihrem neusten Baby im Arm,
das noch schneller und beeindruckender ist als der
Vorgänger. Das Typische an Sacral Rage sind die
unverkennbar technisch, schnellen Gitarrenriffs, die
auch nicht selten etwas abgespaced daherkommen, sich
dann aber wieder zu klassischen Speed Metal-Riffs
formieren. Die Jungs sind angeblich schwer durch
Annihilator beeinflusst, lassen aber auf "Beyond
Celestial Echoes" auch Passagen durchkommen, die eher
Anlehnung bei Bands wie Voivod oder DBC finden. Eine
klare Zuordnung lässt sich über die acht Songs sowieso
nicht machen, da die Verrückten Dance-Einflüsse mit 70er
Progressive Rock, Space Rock und frühem europäischen
Power Metal paaren. Es ist eine tierisch wilde Mischung,
die man entweder mag oder eben nicht. Genauso ist es mit
der Stimme von Frontmann Dimitris K., die irgendwo
zwischen Mike Muir (Suicidal Tendencies) und Michael
Kiske (Helloween) anzusiedeln ist. Wirklich
apokalyptisch und doch eher atypisch für ein Thrashalbum
wird es mit dem 15-minütigen Schlussepos "The Glass". Ob
besonders ausgefeilt oder doch einfach zu viel gewollt,
das liegt ganz im Auge des Musikhörers. Wer aber auf
klassische Sci-Fi-Comics à la "Captain Future" steht,
muss das Album allein schon wegen des Coverartworks
kaufen! Oliver H.

Punkte:
7.2 von 10
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ENEMY INSIDE - Phoenix (Splatter
Vinyl 2 LPs) ROAR! Rock Of Angels Records
Enemy Inside aus dem bayrischen
Aschaffenburg ist eine ganz frische Band, die sich erst
2017 gegründet hat und nun mit "Phoenix" ihr Debütalbum
vorlegt. Sängerin Nastassja Giulia und Gitarrist Evan K.
(Mystic Prophecy, Exit Eden) haben sich an der
Popakademie kennengelernt und begonnen, gemeinsam Songs
zu schreiben. Heraus kam nun die hier vorliegende
Scheibe. Zehn Songs (plus "Summer Son", Texas-Cover),
die sich stilistisch irgendwo zwischen Lacuna Coil und
Evanescence bewegen, ohne jedoch nur als billige Kopie
zu wirken. Bereits beim Opener "Falling Away" macht die
Band ganz klar, was von Phoenix erwartet werden kann.
Harte Riffs, die sich meistens im Mid Tempo-Bereich
zuhause fühlen und die teilweise einen Kontrast zu den
kraftvollen und sehr gefühlvollen Vocals der Frontfrau
bilden. Auch wenn man zwischenzeitlich vielleicht
geneigt ist etwas abzuhängen, reissen die oft
eingängigen Refrains einem wieder aus der Trance.
Besonders hörenswert finde ich die Ballade "Doorway To
Salvation", die mit Serenity-Frontmann Georg Neuhauser
eingesungene wurde, die hardrockige Hymne "Angels
Suicide" und das stark an Evanescence angelehnte "Dark
Skies". Mit "Summer Son", einer Coverversion der
schottischen Band Texas, findet sich zudem ein toller
neuinterpretierter Hit auf dem Album, der vielleicht
nicht nur Metal-Infizierte auf sich aufmerksam macht und
sich hervorragend in das Albumkonzept einfügt. Wie
bereits schon kurz erwähnt, könnte Phoenix der
Hörerschaft allerdings nicht lange in Erinnerung
bleiben, da die Songs in Sachen Tempo und Songstruktur
alle doch sehr ähnlich klingen und vielleicht ein wenig
mehr Abwechslung am Platz gewesen wäre. Diese Kritik
schmälert aber nicht die Tatsache, dass Enemy Inside mit
"Phoenix" ein beachtliches Debüt hingelegt haben, das
das Potential der Band widergibt, welches sicherlich
noch lange nicht ausgeschöpft ist. Oliver H.

Punkte:
7.2 von 10
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PROFESSOR BLACK - I Am The Rock,
LVPVS, Sunrise High Roller Records/Musikvertrieb
Chris Black, seines Zeichens
Frontmann der eher kantenlosen chicagoer Heavy Rock-Band
High Spirits, wagt ein interessantes Experiment. Da
seine musikalischen Visionen bei weitem nicht alle zu
besagtem Hauptact passen, veröffentlicht er über High
Roller Records kurzerhand gleichzeitig drei Scheiben
unter dem Professor Black-Banner, die sich allerdings
wesentlich voneinander unterscheiden.
Bei "I Am
The Rock" ist der Fall eigentlich sonnenklar.
Schriftzug, Artwork, Album- und Songtitel sowie
natürlich die Songs selbst sprechen eine einzige,
deutliche Sprache, und die heisst Motörhead. Hier
huldigt der gute Chris mehr als offensichtlich Lemmy,
dessen Todestag sich bald bereits zum dritten Mal jährt.
Natürlich erreicht das Songmaterial hier nie und nimmer
die wüste Knarzigkeit von Motörhead, dazu fehlt es vor
allem Chris selbst, der übrigens neben dem Gesang noch
den stark verzerrten Bass und die Drums eingespielt hat,
am essentiellen Warzen-Faktor in der Stimme, den einfach
nur Lemmy innehatte. Da das ganze zudem etwas dünn
abgemischt worden ist, klingt es in Kombination mit
Chris" sauberen Vocals irgendwie wie Motörhead in
salonfähig. Dennoch haben die Nummern durchaus ihren
Reiz und machen zweifellos Spass.
Im Vergleich
dazu ist danach "LVPVS" (Lat. Wolf) ein wirklich krasser
Stilbruch. Vier Songs, jeder exakt 11:06 Minuten lang
(entspricht übrigens jeweils genau 666 Sekunden, welch
ein Zufall), verlangen einiges an Geduld und Toleranz
ab. Diesmal rein instrumental unterwegs, tobt sich hier
Meister Black offensichtlich schlichtweg musikalisch aus
und versucht sich in überlangen Tracks, die sich
irgendwo zwischen Ambient, Space Rock, Gary Numan -
Huldigung, synthielastigem Prog Rock und Achtzigerjahre
B-Movie Soundtrack bewegen. Auch wenn der eine oder
andere Lichtblick erscheint und die Tracks wirklich eine
spezielle Stimmung verbreiten, ist dies am Ende des
Tages doch eine insgesamt sehr langatmige Angelegenheit,
deren Sinn sich mir nicht wirklich erschliesst. Naja,
wenn's ihm gut tut, sei es ihm gegönnt.
"Sunrise"
schliesslich sorgt bei mir für eine zumindest
mittelgrosse Überraschung. Laut Labelinfo zollt hier
Chris Black einigen seiner Metal - Heroen Tribut,
namentlich Blackie Lawless (W.A.S.P.), Ace "Quorthon"
Forsberg (Bathory) und, sieh an sieh an, Rolf Kasparek
(Running Wild). Und bei dieser Scheibe muss ich
feststellen, dass hier Chris Black wirklich seine zweite
musikalische Heimat gefunden hat. Die Songs sind episch
und verfügen über eine atmosphärische Dichte und Wärme,
wie man sie beispielsweise von Monte Pittman kennt. Und
die vordergründig seltsam anmutende Kombination
W.A.S.P., Bathory, Running Wild funktioniert erstaunlich
gut, da sich Black ausschliesslich auf deren epische
Elemente konzentriert; Manowar hätten diesbezüglich auch
ganz gut in diese Einteilung gepasst. Für mich geht
somit "Sunrise" ganz klar als Sieger aus diesem Trio
hervor, dicht gefolgt von "I Am The Rock". "LVPUS"
bildet ob seiner experimentellen Ausrichtung das eher
weit abgeschlagene Schlusslicht. Mirko B.

Punkte: 6.8 /
5.0 /
8.0
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ALKYMIST - Alkymist (LP)
Indisciplinarian
Mit 'Alkymist' begehen die
gleichnamigen Dänen aus Kopenhagen ihr Debütwerk,
abgesehen von einer vorangegangen EP. Man hat sich dem
Doom-Metal verschrieben, mit 6 Tracks, zum Teil sehr
langen Epen, welche eine wunderbare Berg- und Talfahrt
darbieten. Hä? Ja, der Vierer schwört auf Abwechslung im
Songwriting sowie sehr langen Tracks, was mich wiederum
begeistert, denn man kostet jeden gespielten Ton voll
aus, man verziert jeden einzelnen Ton in ein langsames
Spektrum eines Sounduniversums. Ja, man erzählt epische
Geschichten, untermalt mit melodiösem, schwerem,
melancholischem und heftigem Doom-Metal. Nun, was findet
man denn auf 'Alkymist'? Well, teils
avantgardistisch-atmosphärischen Parts, sehr schleppende
Klangqualitäten, aber zuweil auch etwas forsches und
treibendes Drumming, ruhige, gespenstische und mystische
Sphären, cleane Voices bis zu beinahe erzwungene und
verkrampfte Vocals, cleane Soundmomente gepaart mit
heftig-schweren Gitarrenriffs, melodiöse Soli. Alle 6
Songs sollten mal angetestet werden, denn auch hier ist
eine unglaubliche Brandbreite an Soundklängen, die auf
einen Niederprasseln. Man wird nie alles gleich beim
ersten Hinhören in sich hineinsaugen können, denn
'Alkymist' ist ein Album, welches Zeit, Geduld und
Tiefenentspanntheit von einem verlangt, ... ja, ich
weiss, in der heutigen Zeit beinahe ein 'Unding', sind
nun mal meine Eindrücke davon. Ein ebenfalls ein
nicht-auf-den-Soundstil-fixiertes-Cover-Artwork,
druckvolle und klare Produktion runden diesen dänischen
Erstling ab. Etwas von Celtic Frost, Black Sabbath,
Candlemass, Saint Vitus und weiteren doomigen
Zeitgenossen, als Anhaltspunkte. Wie gesagt, Zeit ist
die Musse bei diesem Erguss schwerfälligen Metals.
Leopold

Punkte:
7.0 von 10
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VULCAIN - Vinyle (Shaped Double
Vinyl, Limited Edition, 2 LPs) Season of
Mist/Irascible Ja nee, is Lemmy etwa aus dem
Grab auferstanden? Was nach dem feuchten Traum aller
Klischee-Metaller klingt, ist nur bedingt wahr. Fakt
ist, dass der Sänger von Vulcain eindeutig Tendenzen in
die Richtung der ehemals berühmtesten Warze dieser Welt
aufweist. Weniger kauzig, knarzig und etwas eingängiger,
aber man dürfte sogleich wissen, was ich meine. Der
Sound geht ebenfalls in die Motörhead-Richtung, ist aber
auch etwas eingängiger und noch etwas rock'n'rolliger
als die offensichtlichen Vorbilder. Mehr gibt's nicht zu
sagen, wer eine musikalische Hommage benötigt, der
bekommt sie mit "Vinyle". Toby S.

Punkte:
7.0 von 10
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VANHELGD - Deimos Sanktuarium
Pulverised Records
Auch auf ihrem fünften Album
ziehen die Schweden ihr "old school death metal mit doom
einschlag"-Ding gnadenlos durch. Und das Ganze darf
einmal mehr als gelungen bezeichnet werden. Cool,
homogen, druckvoll, leicht obskur sowie dann und wann
ein kleines Highlight. Was sie machen hat immer Hand und
Fuss. Die Kompositionen sind schlüssig, die Instrumente
kompetent eingespielt und der Gesamteindruck kommt ohne
Modernitätsfirlefanz oder übersteuerten Mix-Pegeln aus,
vorbildlich. Zumindest wenn du auf bewährte Kost
abfährst, unübliche Songstrukturen Panik auslösen
könnten oder Abweichungen von der Norm deinen Tag
versauen. Denn bis auf auf den Track "Profaned is the
blood of the covenant" vermögen Vanhelgd selten
aufhorchende Akzente zu setzen, bieten sich sich aber
durchgehend als grundstabile Energielieferanten mit Herz
an. Eine dieser Platten die mich eigentlich nicht
komplett überzeugen, aber trotzdem immer wieder mal
gerne aufgelegt werden weil sie mir gute Gefühle
bescheren. Reinhören und selbst entscheiden!
Hardy

Punkte:
7.0 von 10
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SHELTON/CHASTAIN - The Edge Of
Sanity - 88 Demo Session (EP Vinyl) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Dass man so schnell Kapital
aus dem Tod von Mark Shelton (Manilla Road) machen
würde, überrascht sogar mich. Für wohl nur ganz Wenige
hat Mark einen Legendenstatus schon zu Lebzeiten gehabt,
der mit seiner Epic-Metal-Truppe Manilla Road den
Metal-Zirkus farblich veränderte. Zusammen mit David
Chastain erscheinen nun drei Tracks aus einer Session,
die 1988 abgehalten wurde. Eigentlich sind es vier
Tracks, wobei «Orpheus Descending» zwei Mal zu hören
ist, der zweite Teil eine Extended-Version ist und über
21 Minuten dauert. Klassischer US-Power-Metal bietet uns
das Duo, das soundtechnisch aber sehr rumpelt. Wer eine
glasklare Produktion erwartet, wird sich getäuscht
sehen. Für Freunde von kernigem Metal, wird diese EP ein
gefundenes Fressen sein. Wer allerdings bis jetzt keine
Chastain-, oder Manilla Road-Scheibe sein Eigen nennt,
wird sich auch durch «The Edge Of Sanity» nichts ändern.
Tinu

Punkte:
keine Wertung
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FVZZ POPVLI - Magna Fvzz (Limited
Edition, Splatter Vinyl, LP) Heavy Psych Sounds
Records
Die römischen Feinde des "U"
(dieser Buchstabe wird in den Titeln konsequent gemäss
der antiken römischen Schreibweise durch das "V"
ersetzt) lassen nichts anbrennen und schieben gerade
dreizehn Monate nach Veröffentlichung des Erstlings
"Fvzz Dei" den Nachfolger nach. Neuerungen,
Überraschungen oder gar eine musikalische
Neuorientierung kann ich nicht vermelden, hätte mich
auch überrascht. Lediglich im über zwölfminütigen
Instrumental "Magna Fvzz" wagt die Band das Experiment,
den Zuhörer unter Zuhilfenahme von Giöbia-Tastenmagier
Bazu in die weiten Sphären des unendlichen Alls zu
entführen, indem sie zu gleichen Teilen Soundelemente
von Hawkwind und frühen Pink Floyd einsetzt. Gerade
dieser eine Song ruft mir schmerzhaft in Erinnerung, was
mir schon beim Debüt sauer aufstiess. Das von Anfang an
anvisierte Konzept des Powertrios geht gut auf. Auch
wenn man produktionstechnisch ein paar Kohlen mehr hätte
nachschieben können, braten Gitarre und Bass ganz
ordentlich, und auch kompositorisch stimmt die Balance
zwischen Heavyness und cooler Fuck U - Attitüde. Nur
wenn Gitarrist Francesco "Pootchie" Pucci seinen Mund
zum Singen öffnet, dann, ja dann scheiden sich die
Geister. Viele Rezensenten finden offensichtlich an
diesem nasalen, nach Ozzy im Quadrat klingenden Gesang
Gefallen. Ich hingegen finde, dass diesbezüglich das
Trio über den grünen Klee gelobt wird, denn dieser
Gesang wird weiterhin polarisieren und dafür sorgen,
dass Leute diese Band links liegen lassen werden, obwohl
sie deren Musik eigentlich mögen. So überrascht es dann
nicht, dass ausgerechnet der bereits erwähnte, überlange
Titelsong das absolute Highlight des Albums darstellt
und eine Ahnung davon abgibt, welches Potential in
dieser Band steckt. Dass beispielsweise das Outro von
"Cherry Bowl" an die selige Frühphase von Rush erinnert,
ist ja eigentlich eine klare Ansage, oder? Jungs,
überdenkt euer Power Trio - Konzept und holt euch einen
etatmässigen Sänger in die Band, oder wandelt euch
alternativ dazu zu einer italienischen Version von Karma
To Burn um. Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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DUNBARROW - II (Colored LP)
RidingEasy Records
Die Norweger Dunbarrow sind Old
School as Fuck, daran gibt es erstmal nichts zu rütteln.
Wie man es immer nennen mag, Proto Doom, Retro Rock oder
doch einfach nur Rock'n'Roll, ist heute eigentlich
gleich egal wie damals in den späten Sechzigern, als es
diese ganzen Kategorisierungen noch nicht gab und vieles
einfach unter dem Label "Pop Musik" lief. Genau auf
diese musikalische Epoche beruft sich das Quintett, und
macht dies auch sehr gut. Das Klangbild der zweiten
Dunbarrow - Langrille entspricht beinahe perfekt jenen
oft unperfekten Aufnahmen von damals, sehr organisch,
lebendig, mit Ecken und Kanten, beinahe wie eine
Liveaufnahme. Der Grundtenor der Songs ist dabei
düsterer, eher traditioneller, sehr schwach verzerrter
Occult Rock, der sich viel mehr in der Blutlinie von
Black Widow oder Coven befindet als im mit schweren
Riffs beladenen Doom Rock der Marke Black Sabbath.
Dennoch hat diese Scheibe einen kleinen Makel. Obwohl
man sich redlich um Abwechslung bemüht und diese auch
durchaus erreicht, sich dabei sogar ein Bisschen in der
Led Zeppelin - Grabbelkiste bedient ("Ode To The Moon"),
fehlt dem Album dieser eine Song, der sich im Ohr
festbeisst, diese eine Hookline, die einen nicht mehr
loslässt, dieser eine Refrain, den man nicht mehr aus
dem Kopf kriegt. Kurzum: Die Songs sind gut, die
Darbietung stimmt, die Dynamik bringt Leben ins Spiel,
aber am Ende des Tages bleibt nicht viel davon hängen,
weil eben dieser eine Dunbarrow-Signature-Song fehlt.
Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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THE AMITY AFFLICTION – Misery
Roadrunner Records/Warner
Ist es eigentlich Mode geworden,
dass alle Core Bands immer verweichlichter werden?
Angefangen mit BMTH oder Suicide Silence und jetzt kommt
The Amitiy Affliction auch noch dazu. „Misery“ ist das
neuste Werk der australischen Post-Hardcore Band und es
ist, wie schon zuvor angemerkt, viel weicher als die
vorherigen Alben der fünfköpfigen Gruppe. Der erste Song
„Ivy (Doomsday)“ beginnt mit Klavier, leichten
Elektroeinflüssen und sanftem, klaren Gesang. Der
Refrain schlägt dann schon um in leicht gescreamten
Gesang, jedoch auch nichts Spektakuläres. So als
Einleitung in das Album geht das voll in Ordnung, man
muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Der nächste Song „Feels Like I`m Dying“ geht im selben
Stil weiter. Als Auftakt zum Refrain dient ein kurzer
Growl, der richtig geil hätte sein können, wäre er nicht
von einer Elektroeinlage unterbrochen worden. WAS SOLL
DAS??? Die kommenden Lieder sind relativ simpel zu
erklären: viel Clean-Gesang, Elektromusik. „Black Cloud“
klingt da schon etwas vielversprechender. Der Anfang
beginnt schneller, rauschender. Beim Gesang wechseln
sich Clean und Growl regelmässig ab, so klingt das doch
schon viel besser! Auch passen hier die Elektroeinflüsse
viel besser rein, da das ganze Lied viel Härter ist und
sie so nicht so erschreckend herausstechen sondern mit
dem Rest harmonieren. Der Rest des Albums ist dann
wieder gleich aufgebaut wie zuvor. Meinem Geschmack nach
viel zu ruhig, da bin ich definitiv ein Fan der früheren
Werke. Es ist wohl nicht allzu schwer zum
herauslesen, dass ich nicht sehr begeistert von „Misery“
bin. Da ich aber nicht über den Musikgeschmack von jeder
Person entscheiden kann, ist es von Vorteil erst
reinzuhören. Zoé

Punkte:
6.8 von 10
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SAPPHIRE EYES - Breath Of Ages (CD) The Junction
AOR-Rock in Reinkultur war noch nie mein Ding,
ausser wenn den Gitarren der nötige Raum gegeben wurde.
Sind die Keyboard dermassen im Mittelpunkt und gehen die
Refrains über den zuckersüssen Rand hinaus, dann
bekundete ich oftmals Mühe. Sapphire Eyes stammen aus
Schweden und stehen unter den Fittichen von Niclas
Olsson (Alyson Avenue). Die Strukturen sind klar
vorgegeben und werden durch Gastbeiträge verfeinert. So
singt Anette Olzon (ehemals Nightwish) bei «I Won't
Leave With A Lie» mit. Dieser Track hätte locker auf
einem achtziger Filmsoundtrack stehen können.
Herzschmerz und viel Emotionalität wird geboten. Als
Gegenstück rockt «Chasing Dreams» aus den Boxen, das mit
weniger Keyboard und mehr Gitarren ein richtig geiler
Hit hätte werden können. Ebenso «Wherever You Go», das
eine coole Halbballade ist. Daneben ist vieles, das man
sich anhören kann, aber nicht muss. Und wenn der beste
Track der Abschluss mit einer Rockversion von «I Won't
Leave With A Lie» ist, hat man auch schon fast alles
über dieses Album gesagt. Tinu

Punkte:
6.5 von 10
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THE PINEAPPLE THIEF - Dissolution (LP)
KScope/Irascible Als ich den Bandname The
Pineapple Thief (TPT) gelesen habe, dachte ich mir, ihre
Musik wäre sicher munter und aufheiternd. Dem ist
definitiv nicht so! Die Art-Rock / Progressive Rock Band
aus Grossbritannien liefert uns mit «Dissolution» ein
thematisch tiefgründiges, musikalisch sinnliches und
sehr melancholisches Werk. Ihre Lieder sind beruhigend
und regen durch ihre eher sanften Melodien sowie durch
ihre Lyrics, in denen sie regelmässig Rhetorische Fragen
über diverse Themen stellen, zum Nachdenken an. Als
Einstieg verwendet TPT mit dem zwei minütigen Intro «Not
Naming Any Names» ein sehr schwermütiges Klaviermotiv in
Kombination mit ruhigem, fast schon träumerischem
Gesang. «Try As I Might» beginnt mit einer packenden
Melodie, die in einen dynamischen, sanften Refrain
übergeht und in der Bridge ein schönes, zur Stimmung
passendes Gitarrensolo aufweist. TPT hinterlässt den
Eindruck, dass sie mit dem Motto "weniger ist mehr"
arbeiten. Insbesondere in den Gitarrensoli ist dies
bemerkbar. «Far Below» ist meiner Meinung nach ein sehr
gut gelungenes Stück. Es ist rockiger als die restlichen
Songs und bildet mit einem ergreifenden Gitarrenriff und
einem sinnlichen mehrstimmigen Outro einen Rahmen um
einen schönen Refrain und eine sehr fesselnde Bridge.
Diese beinhaltet jazzige Elemente und baut sich stetig
auf, verarbeitet Motive und hebt den Progressive Rock
deutlich hervor. Die Stimme des Sängers und Gitarristen
Bruce Soord ist sehr ruhig und gefühlsbetont, passend
zum Gesamtwerk. Leider muss ich doch sagen, dass sie mir
zum Teil zu monoton erscheint, mit dem Gesang wird nicht
viel gespielt bzw. Betonungen gesetzt. Im Allgemeinen
ist die Musik des neuen Albums «Dissolution» sehr
eindringlich und zum Teil in einen Art Trance
versetzend. Ich persönlich denke jedoch, dass das
Gesamtwerk fast schon zu eintönig ist - ein bisschen
mehr Abwechslung hätte die Musik noch um einiges
spannender machen können. Sina

Punkte: 6.5 von 10
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RISE OF THE NORTHSTAR - The Legacy Of Shi (2 LPs)
Nuclear Blast/Warner Zum Ende des Jahres 2018 hin
lassen auch die Franzosen von Rise Of The Northstar
wieder mal etwas von sich hören. Zuletzt gaben sie sich
mit dem retrospektiv langatmigen Album "Welcame" von
2014 die Ehre. Was über die Jahre an Erfahrungen
gesammelt wurde, fliesst nun in den aktuellen Longplayer
"The Legacy Of Shi" ein. Wenn man nicht nur die Musik
als Massstab nimmt, dann ist ROTN eine richtig gute
Band, wobei die Männer noch lange nicht ihre Essenz auf
Platte gebannt, sondern erst einmal die Marschrichtung
vorgeben. Das Vermarkten ist ihnen im Blut, den
Japan-Einfluss leben sie überzeugend und auch das platte
Gepose beherrschen sie wie die ganz Grossen.
Musikalischen gesehen ist aber zumindest das erste
Drittel des Albums kaum spannender als ein Butterbrot.
Zur Mitte hin heisst es aber dann für Liebhaber von
Hardcore-Metal und HipHop genau hinhören, denn da geht's
erstmals richtig rund. Dabei spielt es auch keine Rolle,
dass Sänger Vithia noch immer kein Wort Englisch kann
und die Songs stets auswendig lernt. Es ist einfach ein
Brett und wer achtet dabei schon auf den Text. Gang
Shouts, Breakdowns, Riffs en masse und gute Melodien,
die immer wieder eine Spur an Pantera erinnern. Bei
"This Is Crossover" ist der Name wahrlich Programm.
Souverän wildert man in 80er Thrash Revieren, springt
zurück in Hardcore-Gärten und pumpt und ballert dem
Hörer eine fette Faust aufs Schädeldach. Hier zeigen die
Herren echte Grösse aber für meinen Geschmack zündet die
Aggro-Rakete viel zu spät und der lupenreine
französische HipHop hat bis dahin bereits zu sehr seine
Spuren hinterlassen. Auch das orkanartig, knackig
produzierte "All For One" kann diese Tatsache nicht
ungeschehen machen und so bleibt das Album "The Legacy
Of Shi" bloss Durchschnitt mit ein paar Lichtblicken.
Wer sich aber mehr mit der Vermarktung der Band
auseinandersetzen möchte, dem sind einige Musikvideos zu
empfehlen, denn insbesondere die älteren Songs sind
teilweise sehr cool inszeniert und umgesetzt worden.
Oliver H.

Punkte: 6.1 von 10
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CREDIC – Agora Green Zone Music Abgesehen
vom hohen Norden scheint sich der Melodic Death Metal
auch bei unserem Nachbarland Deutschland sehr wohl zu
fühlen und besorgt uns immer mal wieder mit neuem
Kraftfutter. Credic aus Stuttgart ist dabei wohl nicht
der prominenteste Name, doch was die Jungs hier mit
„Agora“ abliefern ist grundsätzlich ein angenehmes
Programm, wenn auch drastisch inspiriert von den
kälteren Regionen Europas. Besonders Dark Tranquillity
scheint bei den Herren mächtig Eindruck gemacht zu
haben, was leider ein wenig die Eigenständigkeit
einschränkt. Was ich jedoch Credic hoch anrechnen muss,
das Material wirkt nie kitschig oder driftet derart in
die Zuckerwatte ab, wie das letzte Dark Tranquillity
Album „Atoma“, dies erfreut mich schon mal ungemein.
Besonders wenn die Herren mal das Tempo steigern wie bei
„Highspeed Claustrophobia“ und „Outbreak Of The Unknown“
oder stampfend mit „Alternate Ending“ und „The
Masquerade“ durch die Lauscher marschieren macht „Agora“
mächtig Laune. Jedoch wird der Spass auch durch
Mittelmässige Songs und einem langweiligen „Mind Over
Matter“ ausgebremst. Schade denn Potential wäre
vorhanden, was die besseren Nummern klar verdeutlichen,
doch reicht es noch nicht aus um klar aus dem Schatten
des Mittelfeldes empor zu ragen. „Agora“ ist sicherlich
für jeden Freund des Melodic Death Metal ein gut
verdaulicher Happen, auch wenn die Scheibe keine
Zwangsanschaffung ist, so hat es die Band durchaus
verdient auch mal angehört zu werden. R.K.

Punkte:
6.0 von 10
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BLACK ALICE - Sons Of Steel (Re-Release CD)
Karthago Records / Soulfood Nachdem letzten Monat
die Wiederveröffentlichung des Debüts "Endangered
Species" (1983) der Australier Black Alice bei mir
relativ gut abgeschnitten hat, sieht es diesmal mit der
1988 veröffentlichten Nachfolgescheibe anders aus. Die
Truppe hatte sich 1984 nach der EP "No Warning"
aufgelöst, raufte sich aber vier Jahre später wieder
zusammen, um den Soundtrack für das australische Science
Fiction - Musical "Sons Of Steel" zu liefern. Was dabei
herausgekommen ist, wird uns heute als "hervorragendes
Rock Musical" verkauft. Nun ja, ich bin eher der
Meinung, dass sich die Band damit etwas zu viel
vorgenommen hat, denn dieses Album ist irgendwie weder
Fisch noch Vogel. Ist eigentlich auch wenig
verwunderlich, wie sollte man Geschichten wie "Hair",
"The Rocky Horror Picture Show", "Tommy", "Grease", "The
Wall" oder "Little Shop of Horrors", allesamt Jahre
zuvor erschienen, auch toppen? Songs wie die eröffnende
Stadionrock - Nummer "Something In The Air", der
typische Aussie - Rock'n'Roller "You And Me"
(Bonustrack) oder der straighte Titelsong gehen
eigentlich ganz in Ordnung. Aber alles andere dazwischen
ist entweder balladesk, eher uninspiriert oder einfach
zu gewagt. "Walk In The Blues" beispielsweise swingt
ganz lässig inklusive Bläsertruppe, aber Metal geht
definitiv anders, "Mr. System" nervt mit seinem Reggae -
Groove und der zweite Bonustrack "The Burn" langweilt
mit seinen penetranten Spoken Word Passagen.
Glücklicherweise befindet sich aber gerade dieser Track
als Instrumental nochmal am Schluss des Albums, und
siehe da, so funktioniert er plötzlich! Auch wenn es
handwerklich nichts zu bemängeln gibt, war hier die Band
insgesamt wohl etwas zu überambitioniert, da wäre ein
vom Stil her ähnlicher Nachfolger von "Endangered
Species" der klügere Schachzug gewesen. Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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HEAVEN'S TRAIL - Lethal Mind (Red Vinyl) Escape
Music/Non Stop Music Ex-Jaded Heart-Mitglied und
Gitarrist Barish Kepic hat eine neue Band am Start. Mit
dabei sind Jaded Heart-Bassist Michael Müller und die
beiden (Ex-)At Vance- und Masterplan-Mitglieder Kevin
Kott am Schlagzeug und Rick Altzi am Gesang. Zusammen
haben sie ein hochstehendes Heavy Metal-Album
geschaffen, mit dem ich trotz seiner zweifellos
vorhandenen Klasse nicht wirklich warm werde. Woran das
liegt, ist schwer zu sagen. Ist es die eher
gleichförmige Produktion, die die abwechslungsreichen
Lieder zu sehr in ein einheitliches Soundgewand presst?
Ist es die Stimme von Rick Altzi, der hier immer wieder
sehr angestrengt wirkt und bei mit gerade an den
intensiver gesungenen Stellen Kopfschmerzen verursacht?
Oder ist das Songwriting doch nicht so gut, wie es beim
ersten Höreindruck wirkt? Fragen über Fragen. Tatsache
ist, dass ich mir dieses Album wohl nach dem Schreiben
dieser Zeilen kaum je nochmals anhören werde. Das ganze
Album überhaupt am Stück durchzuhören, war bereits eine
kleine Qual. Und dies obwohl ich sowohl Masterplan wie
auch At Vance mag. Wer die aktuellen und die Ex-Bands
der hier involvierten Musiker liebt, darf gerne ein Ohr
riskieren. Für mich selber ist dieses Album trotz
zweifelslos grossartiger Leistung zu schwach und ein
weiteres Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit
ausgezeichneter Musiker nicht zwingend in tollen Alben
münden muss. Roger W.

Punkte:
6.0 von 10
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JUICER - Mach IV (Limited Edition, Pink Vinyl, LP)
All Good Clean Records Heavy Metal trifft auf
Boogie trifft auf Hard Rock der uralten Schule -
ungefähr so könnte man Juicer beziehungsweise deren
Sound beschreiben. Da werden stellenweise Erinnerungen
an Iron Maiden wach, dann wiederum kann man beinahe
punkige Einflüsse ("You Scared Me Straight") vorweisen,
dann erscheinen Rainbow vor dem geistigen Auge... "Mach
IV" ist nicht einfach ein schlichtes Rockalbum, sondern
eines mit vielen Einflüssen und generell schöner
Abwechslung. Einzig der Sänger erscheint mir persönlich
zu sauber, zu geschniegelt, da hätte es eine rauhere,
kratzigere Stimme gebraucht, um das Profil noch mehr zu
schärfen. So bleibt dies einfach ein gutes Rockalbum,
das man sich zwischendurch anhören kann. Toby S.

Punkte:
6.0 von 10
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BLACK MAJESTY - The 10 Years
Royal Collection (2 Best Of CDs) Limb Music
Manchmal klafft zwischen dem eigenen Anspruch und der
Realität ein weiter Graben. Die Australier Black Majesty
möchten zum Beispiel hervorragenden Power Metal kreieren
und spielen, bleiben aber im Durchschnitt hängen. Wer es
nicht glaubt, erhält mit dieser Werkschau von 31 Liedern
einen guten Überblick. Diese trägt den Zweittitel
"Essential - Rare - Unreleased". Sind die zwei letzten
Worte noch nachvollziehbar, ist für die gesamte
Metalszene eigentlich nichts Essenzielles auf dieser
Doppel-CD zu finden - wobei man da natürlich auch
anderer Meinung sein darf. Die Lieder sind wie so oft
alles andere als schlecht. Sogar eine gewisse
Abwechslung und einige tolle Melodien haben die Aussies
in der Hinterhand. Trotzdem fehlt mir das Element, das
mich unweigerlich mitheadbangen lässt. Böse Zungen
könnten jetzt behaupten, dass alles am Unvermögen des
Sängers hängt, der deutlich höhere Töne von sich geben
will, als er selber erreichen kann. Dass ein guter
Sänger nicht unbedingt aus guten Liedern Klassiker
macht, beweisen die ganzen All Star-Projekt. Anderseits
zerstört ein schlechter Sänger auch nicht immer tolles
Songwriting. Trotzdem sollte diese Werkschau auch der
Band dienen und sie zum Schluss kommen lassen, dass da
was gewaltig schief läuft. Wer es nicht glaubt, der höre
in das bisher wohl zu Recht unveröffentlichte ruhige
"Everlasting" rein, mit der eigentlich bereits alles
gesagt wird. Wer Black Majesty mag, erhält hier ein
tolles Packet aus Best Of, Raritäten und bisher nicht
Gekanntem. Wer sich aber auf eine tolle "neue" Power
Metal-Band freut, sollte hier einen riesigen Bogen
machen. Denn Best Of hin oder her - wenn das hier
zusammen gestellte wirklich die Sperrspitze des Black
Majesty-Kataloges ist, dann spricht das definitiv nicht
für die Qualität der Australier. Roger W.

Punkte:
keine Wertung
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THE LAST BAND - Hisingen Gain Music/Sony Oh
hell - was soll denn das sein? Moderner Metal, quasi Nu
Metal mit MetalCore-Geschrei eines Bubis, der seine
Schokomilch nicht bekommt? Erinnert stellenweise an Rage
Against The Machine, allerdings, ohne deren Klasse zu
erreichen. Ganz ehrlich, solche Mucke ermüdet mich nur.
Man schreit sich in gespielter Empörung die Seele aus
dem Leib und macht dann trotzdem die hohle Hand bei den
Labelriesen. Deswegen: Wer auf RATM und Konsorten steht,
der darf sich "Hisingen" gerne mal anhören, aber für
mich klingt das alles zu sehr nach Klischee,
aufgesetzter und geheuchelter Sozialkritik. Deshalb: für
Fans (vermutlich) empfehlenswert. Toby S.

Punkte:
5.0 von 10
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NICK OLIVIERI - NO Hits At
All-Vol. 5 Heavy Psych Sounds Records Und er
hat's wieder getan. Sieben Monate nach dem Release von
"NICK OLIVIERI - NO Hits At All-Vol. 4" wirft der
glatzköpfige Multiinstrumentalist und Sänger bereits den
Nachfolger in dieser Reihe akustischer
Reststoffverwertung nach. Da es sich wieder um eine
Compilation von Nicks üblichen und zahlreichen
Spielwiesen handelt (The Dwarfes, Mondo Generator,
Svetlanas, Death Acoustic), fasse ich mich diesmal kurz.
Auch diese Zusammenstellung zeigt das musikalische
Spektrum des als chaotisch und unberechenbar geltenden
Musikers jenseits seiner Kollaboration mit Kyuss und
Queens Of The Stone Age. Das heisst, mal serviert er uns
räudigen aber tödlich präzisen Punk ("Its You I Don't
Believe"), wie ihn der verstorbene Slayer-Gitarrist Jeff
Hannemann wohl gemocht hätte, mal ist es eher ein
Ausflug in die Gefilde des Schweinerock gemäss der Lehre
von The Hives ("976 Whore"). Und natürlich, das hat
schon Tradition, sind da noch die akustischen Nummern,
die entweder vor dem geistigen Auge einen verstaubten
Roadmovie abspielen lassen ("Campfire") oder aber eher
ironisch eingefärbt sind ("Head"). Und auch sonst
verfolgt der Mann konsequent seine Linie; Wieder sind es
acht Songs, die es auf rund zwanzig Minuten Spielzeit
bringen, und all das wie üblich zum unschlagbaren Preis
einer regulären Scheibe. Aber immerhin sind die Songs
hierauf ein klitzekleines Bisschen weniger schräg als
auf "Vol. 4". Ob das als Kaufargument für Zweifler und
Zögerer ausreicht, wage ich stark zu bezweifeln.
Bestenfalls für Hardcore-Fans und Komplettisten
unentbehrlich. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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