Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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URIAH HEEP - Living In A Dream (Gatefold LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb Neben Deep
Purple gehören Uriah Heep schon seit Jahrzehnten auch zu
meinen absoluten Faves. Zumindest für meinen Geschmack
gibt es eigentlich kein einziges schlechtes Album der
Rock-Ikonen. Wie bei Purple & Co. gibt es verschiedene
Perioden der Bandgeschichte, was vor allem auf die
Sänger zurück geht. Ur-Frontmann David Byron ist
natürlich der Held der alten Songs, während John Lawton,
John Sloman, Peter Goalby und letztlich Bernie Shaw,
jeder auf seine Weise, ihre persönlichen Spuren auf zig
Alben hinterlassen haben. Der unersetzbare Motor der
Band ist aber nach wie vor Gitarrist Mick Box als einzig
verbliebenes Ur-Mitglied des britischen Rock-Dinos.
Während die 80er und 90er vom Kompositorischen her Licht
und Schatten aufwiesen, sind die 2000-Jahre eigentlich
eine Erfolgsgeschichte für sich. «Wake The Sleeper»
beendete 2008 den zehnjährigen Dornröschen-Schlaf, auch
dank dem neuem Hammer-Drummer Russell Gilbrook, und
seither geht es konstant weiter. Dazu gehören nach wie
vor tolle Live-Shows, die vor jedem Publikum bestehen
können. Mit «Living In A Dream», dem nota bene 25.
Studioalbum (!) schiessen Uriah Heep aber den Vogel
nochmals vollends ab. Die neuen Songs sind wie aus einem
Guss und strotzen immer noch vor der DNA, die diese so
gross werden liess. Das fängt mit dem Top-Opener «Grazed
By Heaven» meisterlich an und endet grandios mit «Dreams
Of Yesteryear». Dazwischen stecken acht weitere
Genre-Perlen, die absolut keine Schwächen kennen. Die
präsente Hammond von Phil Lanzon lässt die besten
Momente von Ken Hensley wieder aufleben, während Bernie
Shaw noch nie besser performt hat. Dazu natürlich zig
geile Riffs und Solos von Mick Box. «Living In A Dream»
ist ohne Zweifel das Masterpiece der neueren
Bandgeschichte und lässt damit tausende von Combos rund
um den Globus steinalt aussehen. Die kernige Power
rüttelt gar gehörig am Sockel von meinen Allzeit-Helden
Deep Purple, und das will was heissen. Für Classic Rock
Fans ist dieses Genre-Juwel ein absolutes Muss und die
bestandene Reifeprüfung für den neuen Bassisten Davey
Rimmer, der die Rolle des grossen Trevor Bolder (R.I.P.)
mehr als nur würdig ausfüllt. Was bleibt, ist die in so
einem Fall sehr dankbare wie einfache Aufgabe der
Bewertung: Zehn Songs und keine Filler heisst glasklar
die volle Punktzahl, aber sowas von!
Rockslave
Punkte:
10 von 10
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TREAT - Tunguska (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Nach dem wirklich
fantastischen Comeback-Album "Coup De Grace" und dem
sich hinten anschliessenden "Ghost Of Graceland" steht
nun "Tunguska" in den Startlöchern. Treat sind bekannt
für fette Riffs und sofort mitsingbare Melodien. Die
Herren landeten mit "World Of Promises" in den achtziger
Jahren einen grossen Hit und sind so in etwa die
rockigere Version von Europe. Gitarrist Anders Wikström
hat das musikalische Geschick der Truppe immer fest im
Griff. Zusammen mit Sänger Robert Ernlund hat der
Saitenderwisch den passenden Shouter in den eigenen Reihen,
der immer dafür sorgt, dass die Mischung aus packenden
Melodien und griffigen Arrangements niemals aus dem
Ruder laufen. - Übrigens, schaut mal, wer den
Gotthard-Hit "Lift U Up" komponierte - Wie ist denn nun
"Tunguska" geworden? Der neuste Streich reiht sich
problemlos zwischen den beiden Vorgängern ein und
überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dabei
sind es erneut die packenden Melodien, wie "Always Have,
Always Will", "Best Of Enemies", "Rose Of Jericho"
(hätte auch auf "Coup De Grace" stehen können), das
verträumte "Build The Love" und das fetzige "Riptide",
die sofort ins Ohr gehen, aber niemals die nötige Härte
vermissen lassen. "Heartmath City" und "All Bets Are
Off" gehört dabei sicherlich zum Besten, was die Jungs
bis anhin komponiert haben. Hier stimmen Melodie, Härte
und das einmal mehr sehr tolle Schlagzeugspiel von Jamie
Borger, der auch schon bei Talisman und Last Autumn's
Dream die Felle verdrosch. "Tunguska" liegt mit
zunehmender Spielzeit, musikalisch gesehen eher bei
"Coup De Grace", was speziell mir die Freudentränen in
die Augen treiben lässt. Die Schweden beweisen einmal
mehr, dass sie zu den Top-Bands gehören, denen leider
der ganz grosse Wurf bis heute verwehrt blieb. Kauft
Euch aber dieses Top-Hard Rock-Werk, das in keiner gut
sortierten Sammlung fehlen darf. Denn nicht nur die
Musik weiss zu gefallen, sondern auch das handwerkliche
Geschick lässt immer wieder aufhorchen, welches durch
den ehemaligen The Poodles- und heutigen King
Diamond-Bassisten Pontus Egberg und Keyboarder Patrick
Appelgren ergänzt wird. "Tunguska", ein Album, das
negative Stimmungen in positive umwandelt, eine Scheibe,
die den Herzschmerz vergessen, oder noch besser
verarbeiten lässt und zu den Sternstunden des Hard Rock
gehört. Nicht nur aus diesem Jahr, sondern aus den
letzten Jahrzehnten, um nicht zu sagen Jahrhunderten!
Tinu
Punkte:
10 von 10
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IRREVERSIBLE MECHANISM - Immersion (2 LPs)
Blood Music Wow, was für ein Intro, was für
eine Mystik, ähnlich wie bei Pink Floyd ... Aber halt,
rezessiert wird doch noch für das Metal Factory, oder?
Oh ja, aber das musste nun einfach mal gesagt werden,
denn Irreversible Mechanism spielen ... nein ...
zelebrieren förmlich den progressiv-technischen
Death-Metal mit sowas von genialen Ideen und Strukturen
in den Songs, da öffnen sich atmosphärische-mystische
Welten, neue Welten, wie seinerzeit bei Cynic. Die
Weissrussen aus Minsk, eben Irreversible Mechanism,
veröffentlichen mit 'Immersion' eine Hammerscheibe, erst
der Zweitling, der im Jahre 2012 gegründeten Combo. Im
Jahre 2015 veröffentlichte man den Erstling namens
'Infinite Fields'. Da wird nun angeknüpft, wo angeknüpft
hat werden müssen, mal so ganz nüchtern geschrieben. 10
Songs voller progessiv-technischen Begierlichkeiten
decken alles ab, von Blasts über rasantes Double-Bass,
über Shredguitars zu fretlessiertem Tieftöner bis eben
zu gutturalen und cleanen Vocals, da wird alles
abgedeckt. Fans von Cynic, Atheist, Beyond Creation,
Necrophagist, Archspire, Deviant Process, Obscura,
Inanimate Existence und weitere können wahrlich blind
hier zugreifen und garantiert wird all deren dämonisches
Grinsen auf ewig auf den Todeslippen behaftet bleiben,
wie ein Tattoo. Denn ja, entlasert man ein Tattoo, so
bleiben Narben ... Nun genug der zombiehaften
Hirnwendungen, zurück zum Meisterwerk 'Immersion'. Wer
spielt denn so ein Highlight ein? Nun denn, es sind
Vladislav Nekrash (Guitar), Andrei Parmon (Guitar),
Pavel Semin (Bass), Ilya Studenok (Vocals) und als
Gastdrummer Dan Presland. Melodiöse Gitarrensoli,
-arpeggi, -tappings, Ryhthmus-Shreds par excellence,
cleane Arrangements, Momente des reinen Klangs, um dann
sogleich in die volle Breitseite zu gehen ... oder dann
noch mystischer, noch atmosphärischer zu werden, teils
gar mit leicht fusionierten, jazz-rockigen Elemente und
Momente versehen. Der Tieftöner spielt ebenfalls in
einer sehr hohen Liga der Gentlemen ... äh Basshexer.
Ebensogleich virtuos wie die Saitenhexer zeleberiert er
die tiefen Gegenden, ebenfalls mit ruhigen, akustischen
Momenten, um sogleich dann wieder eine volle Saite
Death-Metal's abzuliefern. Die Drums tänzeln förmlich
über die Blasts und Double-Bass-Attacken, um dann
rhythmisch sogleich eine Kehrtumwendung zu vollziehen,
ohne dabei aus dem Songgefüge zu fallen, nein, genauso
muss genialer progressiv-technischer Death-Metal
klingen. Auch die Vocals, klar im gutturalen gehalten,
gepaart aber mit sehr guten, cleanen Vocals, teils auch
gesprochenen und monologisierten Augenblicken, guttural
verständliche Voices. 10 Tracks musikalisch
hochstehender Güte, perfekt inszeniertes Songwriting,
sauber, druckvolle und hammerharte Produktion, ein
galaktisch goiles Coverartwork und deshalb mutiert
'Immersion' für mich zum absoluten Top-Highlight des
Monats Septembers und mit Sicherheit auch für's Jahr
2018. Einfach nur Hammer und vor allem auch für Freunde
der allen anderen metallischen Stilrichtungen.
Masterpiece! Leopold
Punkte:
10 von 10
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KRISIUN - Scourge Of The Enthroned (Gatefold LP & CD)
Century Media/Sony Krisiunischer
Death-Metal, 8 Songs, auf deren mittlerweile 11.
Longplayer, brasilianischer Death-Metal von den
Death-Göttern aus Ijuí, Rio Grande Do Sul, Brazil,
hellyeah. Seit 1990 sind die Brasilianer unermüdlich am
Schreiben, Touren und so allem, was dazu gehört. Nun,
das man ein wahres, sehenswertes Palmares aufzeigen
kann, spricht aus sich selbst und widmet Krisiun den
Death-Metal-Award auf Lebenszeiten (... natürlich auch
manch anderer Band in diesem Genre, versteht sich wohl
von selbst.). Longplayers sind 'Black Force Domain'
(1995), 'Apocalyptic Revelation' (1998), 'Conquerors Of
Armageddon' (2000), 'Ageless Venomous' (2001), 'Works Of
Carnage' (2003), 'Bloodshed' (2004), 'AssassiNation'
(2006), 'Southern Storm' (2008), 'The Great Execution'
(2011) und 'Forged In Fury' (2015), nebst 'The Plague'
(Demo, 1992), 'Curse Of The Evil One / In Between The
Truth' (Split, 1993), 'Rises From Black / Harmony Dies'
(Split, 1993), 'Unmerciful Order' (EP, 1994), 'Advanced
Tape '98' (Single, 1998), 'Scar Culture / Krisiun'
(Split, 2001), 'Live Armageddon' (Video, 2006), 'Arise
From Blackness' (Compilation, 2012) und 'Krisiun No
Estúdio Showlivre (Ao Vivo)' (Live-Album, 2016), ... ah,
da bleibt doch manchem ein gewisser 'Aha'-Effekt beinahe
im Hals stecken, oder irre ich mich da gewaltig? In all
den Jahren ist Krisiun konstant gewachsen, haben ihren
unverwechselbaren Sound kreiert, gefunden, gepflegt und
bis zur heutigen Abenddämmerung zelebriert ... und
werden dies noch bis in weiter Zukunft weiterpflegen.
Krisiun, das sind Alex Camargo (Vocals, Bass), Moyses
Kolesne (Guitar) und Max Kolesne (Drums). 8 Tracks
voller südamerikanischen Deathes überrollt die und den
geneigten Zuhörer/in. Ja, denkt an das tättowierte
Grinsen, es gilt dies beizubehalten. Das brasilianische
Trio pflegt den thrashig-deathigen Metall mit vielen
anderen Elementen angereichert, mit Blasts, mit
vertrackten Rhyhtmus- als auch Soliparts, doch stets
deathig, stets thrashend und mit interessanten,
abwechslungsreichen, sauber gespielten und teilweise
melodiösen Gitarrensoli, -arpeggi, -wah-wah-Attacken
untermalt. Blastenden, grindcorigen und
Double-Bass-geschwängerten, straigthen, vertrackten
Drums. Einem wummernden, treibenden und sägenden Bass
und gutturalen, aber auch sehr thrashig-gehaltenen
Shouts im gesanglichen Bereich. So kreiert man einen
unverwechselbaren, stets wiedererkennenden, eigenen
Stil. Eine starke, hammerharte, saubere und powervolle
Produktion, ein geniales Coverartwork - auch für die
Ahnengalerie an die Wand - runden diesen 11. Longplayer
bestens ab. Anspieltipps wären 'Demonic III', 'Slay The
Prophet', 'A Thousand Graves', 'Whirlwind Of
Immortality', 'Scourge Of The Enthroned', Devouring
Faith', 'Electricide' oder 'Abysmal Misery (Foretold
Destiny)' ... ouh, alle 8 Songs, hehehe, ... Yep, dem
ist so und ist beinahe nix hinzuzufügen, ausser so als
Anhaltspunkt für all diejenigen, welche Krisiun noch
nicht kennen, als da wären Deicide, Vader, Hate Eternal,
Malevolent Creation, Morbid Angel, Kataklysm,
Monstrosity, Vital Remains, Cannibal Corpse,
Suffocation, und, und, und. Goiles Krisiun-Teil.
Leopold
Punkte:
9.8 von 10
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ABORTED - TerrorVision (Gatefold LP & CD) Century Media/Sony
Die belgischen Grind/Deather kennen seit
einigen Jahren nur einen Weg; vorwärts! Gefühlt immer
auf Tour genügen ein paar wenige Sekunden eines neuen
Songs um zu erkennen, dass Aborted die Messer wetzen,
denn ihr Stil ist mittlerweile geradezu einzigartig und
springt einem Blut gurgelnd direkt ins Gesicht. Ihren
Höhepunkt kanalisierten sie für mich mit der
"Termination Redux"-EP (2016), auf welcher die Band
Tempo, Wucht, Groove und Fiesheit auf einem Level
verzahnten welches seither leider nicht mehr verfolgt
wurde. Schon das nachfolgende Album "Retrogore" bediente
sich technischeren Grundpfeilern und verlor im Vergleich
etwas an Dringlichkeit. Umso erfreulicher ist daher die
Tatsache, dass der neue Hammer "TerrorVision" zwar noch
einen Zacken technischer ausfällt, dabei aber ernster
und bösartiger tönt, scheisstight aus allen Rohren
feuert und zu meiner grossen Freude wieder dieses
bestimmte, fiebrig-vibrierende Grundelement in sich
trägt welches die ganz harten Jungs von den richtig
durchgeknallten Männern trennt. Hier passiert innert 45
Minuten derartig viel, dass einige Durchläufe benötigt
werden um sämtliche Ebenen dieses vielschichtigen Werkes
zu beleuchten, harter Tobak. Nach einem kurzen Intro
wird zehn dynamische Tracks lang auf höchstem Niveau
gurgelnd exekutioniert, blutspritzend gemetzelt, sexy
gegroovt, angenehm(!) gefrickelt und formidabel
geblastspeedet, vorbildlichst. Auch die Texte sind nicht
mehr nur makabrer Humor und schleimiger Ponyhof, sondern
beleuchten den echten Dreck um uns herum und das spürt
man aus Svenchos wie üblich positiv-kranker
Gesangsdarbietung auch heraus. "TerrorVision" ist ein
Monolith von einem musikalischen Werk mit
hochansteckender Aura geworden und darum potenter
Anwärter auf das Death Metal Album des Jahres.
Uneingeschränkt empfehlenswert, verfluchter Pflichtkauf.
Hardy
Punkte:
9.5 von 10
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VOIVOD -The Wake (2 LPs) Century Media/Sony
Man hat immer gemischte Gefühle, wenn eine der
absoluten Lieblingsbands ein neues Album veröffentlicht.
Bei meiner alten Liebe Voivod ist das natürlich genauso!
Zum 14. Mal bringen Voivod mich um den Verstand, und
dieses Mal heisst das Meisterwerk "The Wake".
Voivod-typisch beginnt die Reise in den Klang-Kosmos mit
"Obsolete Beings" und man fühlt sich irgendwo in den
Weiten der Milchstrasse wieder. Sehr melodiös und Snke
kann mit der Schokoladen-Seite seiner Stimme brillieren.
Vom Thrash der Anfangstage ist nicht mehr viel übrig
geblieben, dafür wurde merklich an Progressivität
zugelegt. Abgespaced geht es im Sauseschritt mit "The
End Of Dormancy" weiter und beweist, wie einzigartig
Voivod nunmal sind! Einen Klassiker stellt der Song "Orb
Confusion" dar, der alle Zutaten enthält, für die Voivod
berühmt und berüchtigt sind! Nicht mehr ganz so heftig,
aber immer noch ausserordentlich konfus, präsentiert
sich dieser Song! Die Richtung wird immer wieder
gewechselt und so kommt garantiert keine Langeweile auf!
Ganz grosses Kino! Ein weiterer Volltreffer stellt
"Iconspiracy" dar, der einen Platz zusammen mit "Orb
Confusion" auf der Setliste der kommenden Tour verdient
hat. Galaktisch genial! Auf eine Weltraum-Expedition
begibt sich der Song "Spherical Perspective", der im
Prog Rock zuhause ist. "Event Horizon" atmet genau diese
ganz eigenen Voivod-Vibes! Vertrackt und nicht von
diesem Planeten, ist der Song noch mit entrückten Vocals
bestückt. Psychadelisch bewegt sich "Always Moving"
schwerelos ins Weltall und das im Wechsel mit rasend
schnellen Stakkato-Riffs! Auch hier muss das Prädikat:
Verrückt! ein weiteres Mal verliehen werden. Ruhig und
sehr melodiös, startet der letzte und längste Song
"Sonic Mycelium". Ein weiteres Mal gelingt es Voivod,
sich selber zu übertreffen, und so ist auch der letzte
Song ein Treffer ins Schwarze! Voivod demonstrieren auf
eindrückliche Art, wie man seinen eigenen Stil neu
erfinden kann, ohne seine Wurzeln zu vergessen. So ist
"The Walk" ein weiteres Highlight in der langen
Diskografie von Voivod! Ich bin entzückt und kann den
Tag kaum erwarten, wenn ich dieses Meisterwerk in den
Händen halten darf! Roolf
Punkte:
9.5 von 10
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THE VINTAGE CARAVAN - Gateways (2 LPs)
Nuclear Blast/Warner Es war jetzt spürbar
ruhiger um das Trio aus Island geworden, aber drei Jahre
nach dem dritten Album «Arrival» sind The Vintage
Caravan nach über sechzig Festivalauftritten (!) wieder
zurück und schicken sich an, allenfalls verlorenes
Terrain, wenn überhaupt, umgehend wieder wett zu machen.
Das Werkzeug dazu trägt den Titel «Gateways» und
präsentiert sich beim Opener «Set Your Sights»,
eingehüllt in das bekannte Korsett, mit spürbar
psychedelischer Note. Der Gesang von Óskar Logi
Ágústsson weist etwas ungewohnten Hall auf, was aber
schon bei «The Way» wieder weg ist. Dafür groovt die
Chose so, wie man es von den Jungs nicht anders kennt.
Was als Unterschied zu vorher auffällt, ist jedoch der
Sound, der greller klingt und ausserdem den Bass von
Alexander Örn Númason besser zur Geltung kommen lässt.
Das bollernde Röhren war auf den vorherigen Alben nicht
so ausgeprägt. «On The Run» gefällt mit seinen
hardrockigen Vibes und wirkt insgesamt recht fluffig.
The Vintage Caravan in Reinkultur ist darauf «Hidden
Streams», ergänzt um ein erweitertes Klangbild, sprich
weniger mittenzentriert. «All This Time» offenbart den
etwas angepassten Grundsound, das heisst mit mehr
Gewicht auf der Gesangsstimme von Óskar und weniger
starke Retro-Rock Vibes als früher. «Reset» verbindet
hingegen beide Welten, während «Nebula» mindestens
teilweise eher einen Ausritt ins psychedelische Reich
der alten Pink Floyd unternimmt, hinten raus aber wieder
in rockige Gefilde zurück kehrt. Wie es der Album-Titel
«Gateways» andeutet, haben The Vintage Caravan das
gemachte Nest verlassen und machen sich auf, respektive
hin zu neuen musikalischen Ufern. Unter Beibehaltung der
Wurzeln haben die Youngsters ihre bisherige Klangwelt
spürbar erweitert und liefern ihre bisher insgesamt
spannendste Scheibe ab, wofür unter anderem das
hammergeile «Farewell» ebenso steht. Man merkt, dass das
spielfreudige Trio in den vergangenen drei Jahren
merklich an sich gearbeitet hat und mit neuen Elementen
auftrumpft, die bestens zur Band passen. Dazu gehört auf
jeden Fall der facettenreichere Gesang von Mr.
Ágústsson. Da zudem vermehrt Orgelklänge auftauchen,
lässt die Frage nach einem zusätzlichen (Live-) Musiker
aufkommen, der auf jeden Fall bereichernd wäre. Ein
weiteres gutes Beispiel für die "neuen" The Vintage
Caravan ist der sackstarke Schlusstrack «Tune Out», der
ziemlich anders klingt als das, was ganz zu Beginn der
Karriere von den Jungs verbraten wurde.
Rockslave
Punkte:
9.3 von 10
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MAYAN - Dhyana (2 LPs) Nuclear Blast/Warner
Eine Bombe. Mayan bringen ihr drittes Album
"Dhyana" heraus und liefern uns einen dritten Teil ihrer
massiven und sehr verstrickten Musik. Die
Symphonic/Death Metal Band führt ihren sehr komplexen
Stil weiter. Das Album wurde zusammen mit dem City Of
Prague Philharmonic Orchestra aufgenommen, und so
konnten Mayan den sehr dominanten symphonischen Teil der
Musik bestmöglich ausschöpfen und umsetzen. "The Rhythm
Of Freedom" eröffnet das Album mit einer kurzen
orchestralen Einlage, die sogleich in schnelle
Blastbeats übergeht. Das Lied entwickelt sich zu einem
Gemisch aus hartem Death Metal mit eindringendem Scream-
/ Growlgesang und eher ruhigeren Parts mit männlichen
sowie weiblichen Cleangesangseinlagen plus passend
eingesetzten unterstützenden Chören. Diese
oberflächliche Beschreibung ist auf die meisten Tracks
zutreffend. Da die Lieder in mehrere gleichgewichteten
Parts gegliedert sind, die sich in Tempo, Gesang und
Stimmung unterscheiden und somit für Abwechslung sorgen,
wirkt die Musik sehr verflochten und durch die
zusätzliche orchestrale Begleitung massiv. Wenn man sich
auf die Musik voll und ganz einlässt, ist das Zuhören
wie eine Reise ins Unbekannte, da nie klar ist, in
welche Richtung das Lied als nächstes gehen könnte. Dazu
kommt, dass die einzelnen Lieder meist eine eher
überdurchschnittliche Länge aufweisen. Die Reihenfolge
der Tracks ist sehr gut gewählt, da auf mehreren
einschlagenden, harten und komplizierten Liedern eine
eingängige und emotionale Ballade folgt. "Dhyana" als
vierter sowie "Satori" als achter Titel gehen durch die
ruhigen Klaviermelodien und den eher verträumten
Frauengesang unter die Haut und lassen den Zuhörer auf
eine wundervolle Art eine Pause von der komplexen Musik
einlegen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass ihr neues
Werk, wie auch ihre vorherigen, eher schwer verdaulich
und ferner zu kompliziert ist, um gleich beim einmaligen
hören durchdringen zu können. Man muss sich der Musik
hingeben und sich von den düsteren, dumpfen und
schweren, genauso wie von den eher melodiösen und
helleren Teilen mitreissen lassen. Sina
Punkte:
9.3 von 10
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SATAN - Cruel Magic (LP & Digital Copy)
Metal Blade/Sony Man schrieb in der Schweiz
das Jahr 1984, und da gelangte ein von Disctrade
lanciertes Faltblatt mit dem Titel "The Best in HEAVY
METAL on Vinyl" in meine Hände. Sehr wahrscheinlich war
dies eine Beilage einer damals gekauften LP, da dies
gleichzeitig noch mit einem Wettbewerb einher ging oder
lag in einem Plattenladen auf. Insgesamt waren da 39
Alben von damals angesagten Bands aufgeführt, darunter
viele Roadrunner-Acts wie Cirith Ungol, Exciter,
Hellion, Helstar, Mercyful Fate, Loudness, Slayer, Tokyo
Blade, Metallica und..., Satan! Aufgrund dieser
Zusammenstellung gelangten einige der dort erwähnten
Scheiben in meine Tonträger-Sammlung. Satan gehörten
allerdings oder leider nicht dazu. Vielleicht lag es am
Bandnamen, obwohl Mercyful Fate ja nicht weniger
"teuflisch" waren. So ging der Kelch dieser NWOBHM-Perle
jahrzehntelang an mir vorbei, und erst mit dem (Vinyl-)
Re-Release von «Court In The Act» im 2015 und 2018 wurde
dieses legendäre Debüt wieder zum Thema. Allerdings
reichte das immer noch nicht aus, dass sich mein
Interesse bis heute daran schlagartig geändert hätte.
Nicht mal das sackstarke Comeback-Album «Life Sentence»
von 2013 fand Einzug in mein Musikuniversum, warum auch
immer. Mit «Cruel Magic» veröffentlichen Satan in der
Besetzung Brian Ross (v), Steve Ramsey (g), Russ Tippins
(g), Graeme English (b) und Sean Taylor (d) ihr fünftes
Langeisen. Hierbei gibt es als Erstes wieder ein geiles
Cover-Artwork, das an das Debüt angelehnt ist und
generell seit 2013 wieder verwendet wird. Somit lässt
sich lapidar formulieren, dass wo Satan drauf steht,
auch Satan darin zu finden ist. Getragen von einem
deutlich verbesserten Drum-Sound brettern Satan in
gewohnter Weise voll drauf los und machen absolut keine
Gefangenen. Auch der Titeltrack lässt keine Wünsche
offen und Brian Ross' Vocals sind, mitunter bei «Legions
Hellbound», immer noch allererste Sahne. Gleiches gilt
für die grundsätzlich abwechslungsreichen Songs, die mit
variablen Tempi aufwarten. «Ophidian» groovt dabei ohne
Ende und schreit förmlich nach Lautstärke, geil! Das
gilt freilich für die ganze Scheibe, die wie ein Rubin
blutrot leuchtet. Da muss ich in Sachen Satan dringendst
meine Hausaufgaben machen und diese Lücke baldmöglichst
schliessen! Es ist nie zu spät..., nie!!
Rockslave
Punkte:
9.3 von 10
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SIEGE OF POWER - Warning Blast (LP) Metal
Blade/Sony Nachdem in der Black Metal schon
jeder Musiker in zig verschiedenen Bands aktiv war und
sich so eine vermeintliche Superband nach der anderen
gründete, greift jetzt dieses Phänomen auch in der Death
Metal-Szene wie wild um sich. Siege Of Power gehört auch
in die Kategorie Superband. Mit dem Drummer Bob Bagchus
von Soulburn, dem Gitarristen Paul Baayens von Asphyx,
dem Bassisten Theo Van Eeklen (Ex-Houwitser) und dem
Sänger Chris Reifert von Autopsy sind wirklich grosse
Namen in dieser Band versammelt. Alles andere als eine
Death Metal-Walze ist nicht zu erwarten und so erfüllt
schon "Conquest For What?" die hohen Anforderungen! Die
hohe Intensität wird mit "For The Pain" beibehalten, und
das auf kurz und bündige Art. Schleppend einer Walze
gleich, überrollt "Bulldozing Skulls" alles was im Wege
steht! Es wird aber auch richtig rotzig abgegangen!
Unaufhaltsam stürmt "Born Into Hate" drauf los, um dann
mit ruhigeren Momenten geschickt aufgelockert zu werden.
Stakkato-artig beginnt der Song "Torture Lab", der zu
einem richtigen Riffmonster mutiert! Im S.O.D-Gewand
präsentiert sich der Track "Uglification", und dieser
endet so schnell, wie er begonnen hat. Ebenfalls im
S.O.D-Gedächtnis-Look kommt "Trapped And Blinded" aus
den Boxen! Erwähnenswert sind die Vokills von Chris
Reifert, der sich von seiner allerbesten Seite zeigt,
aber auch die anderen Musiker spielen sich in einen
Rausch! Kurz und bündig macht "Diatribe" keine
Gefangenen und enthält sehr viele Spuren von Hardcore!
Death Metal pur bietet dafür der Song "Warning Blast",
der sehr bedrohlich und eher gemächlich daher kommt.
Punkig wird "Mushroom Cloud Altar" mal schnell
hingerotzt. Herrlich sind die zum Himmel schreienden
Gitarren! Gefällig geht es mit dem Hardcore-lastigen
"Lost And Insane" weiter. "Bleeding For The Cause"
verströmt apokalyptisches Endzeit-Feeling und teilt sich
in Death Metal und Hardcore brüderlich auf. Der
Gitarrist tobt sich bei "Escalation 'Til Extermination"
mit geilem Riffing aus und in diesem Song wird es
richtig doomig. Unerbittlich heftig wird mit "Privileged
Prick" alles abgefackelt und danach mit einer Riff-Walze
platt gemacht. Den richtigen Titel hat der Song "Short
Fuse" erwischt, denn dieser Song ist wirklich short as
hell! Voll in die Fresse ist auch "Violence In The Air"
und zugleich ein weiteres Highlight dieses genialen
Albums, das nur so vor Gewaltausbrüchen strotzt! Bei "It
Will Never Happen" hört man sehr gut die Bands raus, in
denen die Musiker tätig waren oder sind. Als
Rausschmeisser kommt "The Cold Room" zum Einsatz. Dieser
Song schleicht sich im Zeitlupentempo ins Gehör. Siege
Of Power haben ein wirklich geiles Album raus gehauen,
das ich jedem Old School/Death Metal-Fan wärmstens
empfehlen möchte! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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ENNUI - End Of The Circle (CD) Non Serviam
Records Die Musiker von Ennui, die aus
Georgien kommen, haben sich dem Funeral Doom mit Haut
und Haaren verschrieben. "End Of The Circle" startet die
Entdeckungsreise in dieses wunderbare Album. Mit über 30
Minuten Spielzeit ist das im wahrsten Sinne des Wortes
ein Monstertrack, der keine Wünsche offen lässt. Wer
meine Reviews aufmerksam liest, weiss, dass ich
eigentlich alles andere als ein Fan von überlangen Songs
bin. Bei Ennui sieht das aber anders aus, weil trotz der
Länge nie Langweile aufkommt und die Band, über einen
Sänger verfügt, der mit seinem Gegrowle bestens ins
Gesamtkonzept passt. Es ist faszinierend, als Zeuge bei
der Entschleunigung mit dabei zu sein! Ganz grosses Kino
aus Georgien! Der Langsamkeit wird auch mit "The
Withering Part 1 - Of Hollow Us" gekonnt gehuldigt, wenn
auch nur noch 20 Minuten lang! Man taucht unweigerlich
in die unendlichen Tiefen ab und kann so jeden Ton auf
wahrlich magische Art fühlen! Dieser Song schaukelt sich
durch ein Meer von Emotionen. Das Schwelgen in der
Langsamkeit wird auch mit "The Withering II - Of Long
Dead Stars" in Perfektion ausgiebig zelebriert! Das ist
ein Epos für die Ewigkeit und ein Meilenstein des
Funeral Doom zugleich! Ich bin sowas von begeistert und
mir fehlen die Worte bei soviel Emotionalität! Für alle
Liebhaber von entschleunigter Musik ist dieses Album
mehr als nur ein Tipp! Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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BLOOD OF SERPENTS - Sulphur Sovereign (CD)
Non Serviam Records Zum zweiten Rundumschlag
holen die schwedischen Black-Metaller von Blood Of
Serpents mit "Sulphur Sovereign" aus. Und so hallt es
grausam aus den tiefsten Wälder von Smaland. Der Tarif
wird mit "Mater Tenebris" schon mal gewaltig durch
gegeben! Rasend schneller Black Metal mit dem Gütesiegel
"Made in Sweden" wird in höchster Vollendung geboten.
Das Gekeife von Thomas Clifford, der sein Debüt mit
diesem Album abliefert, ist in der Königsklasse
anzusiedeln. Voller Gewalt und ohne Rücksicht auf
Verluste geht es mit "In Darkness Brotherhood" weiter!
High Intensity Black Metal in Perfektion, der nichts für
Warmduscher ist! "Devil's Tongue" hält sich an keine
Geschwindigkeitslimite und Blood Of Serpent spielen sich
in einen wahren Geschwindigkeitsrausch! Dieses angenehme
Gefühl, von diesem Album so richtig überrollt zu werden,
beschleicht mich immer wieder! Majestätisch und erhaben
startet "Evictor Of Christ", aber nur für eine Minute
und dann tobt wieder ein Wirbelsturm! Trotz des
irrsinnigen Tempos kommt die Abwechslung nicht zu kurz,
und das Soundgebräu wirkt alles andere als stumpf. Der
längste Song ist "As The Temple Burns" und im Vergleich
zu den anderen Songs eher von ruhiger Natur. Diese Seite
von Blood Of Serpents ist ebenfalls sehr interessant!
Ein überflüssiges Intermezzo folgt mit "Cantiele".
Erfrischend geht es mit "As Nocturnal Dimension Beckon"
geschmackvoll weiter. Hymnenhaft zieht "Upon Waters
Dark" seine weiten Kreise. In diesem Song wird das Tempo
geschickt variiert und demonstriert, dass Blood Of
Serpents nicht nur schnell können. Garstig und richtig
böse, kommt "Prophet Of A False Faith" daher, und die
Jungs schwächeln ein wenig in Sachen Tempo. Der Song ist
aber trotzdem ein gewaltiges Stück Musik! Das Ende naht
mit "A Void Between Worlds". Zum Schluss wird nochmals
alles niedergeknüppelt! Dieses Album ist ein Must Have
für jeden Liebhaber von schwedischem Black Metal!
Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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HARDCORE SUPERSTAR - You Can't Kill My
Rock'n'Roll (LP) Gain Music/Sony Es hat
einen Moment gedauert, bis sie nun endlich erschienen
ist, die neue Scheibe von Hardcore Superstar. Mit einem
kirchlichen Part und einem säuselnd gesprochenen Teil
startet "ADHD" und geht dann endlich wieder in einen
typischen "kick ass" Song von HCSS über. Endlich, da ich
vom letzten Studiowerk der Schweden doch ein bisschen
enttäuscht war. Aber es scheint, dass der Vierer wieder
den Weg zu ihren Hits zurückgefunden hat. Die Stimme von
Jocke hat nichts von ihrem Flair verloren und seine
Schreie suchen noch immer Seinesgleichen. "Electric
Rider" hat sicherlich einen "moderneren" Part, überzeugt
aber mit Riff und einem tollen Refrain. Wie auch die
Country-like Einleitung bei "My Sanctuary", welche von
einem typischen Hardcore Superstar-Riff abgelöst wird.
Ja, die Jungs sind wieder in der Spur und erreichen
locker das Hitpotenzial von "Split Your Lip". Mit einem
schon fast siebziger-artigen Riff wird "Hit Me Where It
Hurts" eröffnet, das dann in einen frechen Sleaze-Rocker
übergeht. Und wer "The Others" nicht mag, hat noch nie
einen HCSS-Song geliebt. Die Schweden haben sich ihre
Stärken bewusster ins Gewissen zurückgeholt und
veröffentlichen ein Album, das Spass macht und dabei
immer wieder den breiten Fundus des harten Rocks abgrast.
Dies mit der bekannten Frechheit und der arschleckenden
Attitüde von HCCS. Hört dazu bloss "Bring The House
Down" an. Sie haben wieder alles richtig gemacht und
rocken, als gäbe es kein Morgen, lassen dabei die
Slide-Gitarre ("Medicine Man") aufheulen und haben
einfach Spass. Ganz tolles Album einer Band, die den Weg
zurück auf die Spur locker wieder gefunden hat!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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WEAPON UK - Rising From The Ashes (Re-Release
LP) Pure Steel Records/Musikvertrieb
Dieses Re-Release macht Sinn. Zumindest wäre es schade,
wenn die grandiosen zwölf Eigenkompositionen und die
Interpretation von Thin Lizzys "Rocker"in Vergessenheit
geraten würden. "Rising From The Ashes" wurde 2014 zum
ersten Mal veröffentlicht. Die Band war Anfang er 80er
Jahre aktiv und brachte es damals auf eine Single und
ein Demo. Ab 1984 war erstmals Schluss. Erst 2005 und
seit 2009 ohne Unterbruch gibt es Weapon UK wieder. Vom
Original sind immerhin noch Sänger Danny Hynes und
Gitarrist Jeff Summers Teil der Band. Laut Promozettel
gab es Anfang 80er Jahre einen gewissen Lars Ulrich, der
Weapon UK ganz gut fand. Zumindest hätten Metallica in
ganz frühen Jahren ihr Set mit einem Lied der Briten
eröffnet. "Hit The Lights" soll sehr stark an diesem
Song angelehnt sein. Soweit die Legende. "Set The Stage
Alight", wie das Stück hiess, ist auf dem vorliegenden
Album jetzt nicht zu hören. Dafür andere Lieder, die
erahnen lassen, wie gross Weapon UK hätten werden
können. Das Songwriting ist schlicht überirdisch und
überzeugt mit einer Mischung aus neuesten Ghost (oder
eigentlich umgekehrt), Alice Cooper und teilweise
Accept-artigen Gitarren. "Rising From The Ashes" bietet
erdigen Hard Rock, der auch mal balladesk und dann
wieder metallisch sein darf, aber nie chaotisch wirkt.
Dazu kommt ein Klang, welcher an die besten Zeiten
dieser Musiksparte erinnert. Dieses Album killt ohne
Ende mit seiner Mischung aus Härte und Melodie. Schade,
dass diese Musik bereits 2014 unter dem Schirm der
(Alt-)Rocker durchgegangen ist. Das Versäumte kann jetzt
aber wieder gut gemacht werden. Die Zukunft gehört
definitiv Weapon UK. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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ISKANDR - Euprosopon (LP) Eisenwald
„Euprosopon“ ist das zweite Werk der niederländischen
Black Metal Band „Iskandr“. Obwohl Zweimann Projekt da
wohl eher passen würde, denn sie besteht bloss aus den
zwei Künstlern die sich „M.“ und „O.“ nennen. Wer nach
diesem Review weiterliest wird etwas weiter unten „Solar
Temple“ finden und dort wird exakt dasselbe stehen.
Nein, das ist kein Tippfehler, es scheint bloss so als
hätten die Zwei eine weitere gemeinsame Band, mit der
sie zur gleichen Zeit ein Album veröffentlicht haben.
Klingt für mich zwar etwas unlogisch, aber da man über
beide Bands kaum etwas im Internet findet kann ich auch
nicht das Gegenteil beweisen. Der erste Song „Vlakte“
beginnt mit melancholischen Gitarrenklängen, welche im
ersten Moment leicht an eines der älteren Solstafir
Alben erinnert. Aber auch nur, bis das Schlagzeug
einsetzt, dann geht es los! Rassige Riffs erklingen, von
den Drumms begleitet und der Schreigesang komplettiert
die Atmosphäre des Black Metals. „Regnum“ zeigt sich
schon eher von einer brutaleren Seite, tosende Gitarren
leiten in den zweiten Song des Albums ein und schmeissen
den Hörer erstmals vom Hocker. So geht es auch einen
Grossteil des elfminütigen Songs weiter, bis zum letzten
Drittel. Eine ruhige akustische Melodie, von der Gitarre
gespielt, erklingt und schliesst so dann schlussendlich
auch den Song ab. Das rasende Nummer drei „Verban“,
weckt die Hörer wieder auf, prügelt sich förmlich durch
die Boxen. Hier gefällt mir besonders der abwechselnde
Gesang, der zwischen normalen Screams und den typischen
Black Metal Screams hin und her switcht. Dieses Lied
besteht nur aus schneller Raserei, zeigt nicht wie die
vorherigen zwei Gesichter, sondern bleibt sich treu.
Einen Pluspunkt dafür, denn sonst wäre es auf das ganze
Album hinaus gesehen viel zu eintönig aufgebaut. Der
letzte Song „Heriwalt“ beginnt dafür wieder ruhig, im
Hintergrund sind Glocken zu hören und nach kurzer Zeit
setzt auch die Akkustikgitarre und der Sänger mit Clean
Gesang ein. Aber nicht lange, die Melodie wird langsam
schneller und… es geht wieder los! Die Elektrogitarre
setzt wieder ein, Guturalgesang erklingt und die zwei
Künstler aus den Niederlanden zeigen noch ein letztes
Mal ihr ganzes Können. Ein ruhiger Ausklang fehlt
natürlich auch hier nicht, Iskandr muss sich natürlich
treu bleiben. Meiner Meinung nach ist „Euprosopon“ ein
echt geniales Werk, zusammengesetzt aus so vielen
verschiedenen Stilen und doch passt alles zueinander.
Genau mein Geschmack, ich werde dieses Album definitiv
nicht zum letzten Mal gehört haben! Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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AEOLIAN - Silent Witness (CD) Snow Wave Records
Etwa genauso interessant und ansprechend wie das
Albumcover klingt auch die Musik, die darin verpackt
ist. Die Melodic Death Metaller aus Spanien packen dabei
die äusserst wichtige Message in ihre Texte, auf unsere
Umwelt zu achten. Dank dem unabhängigen, finnischen
Label Snow Wave Records können wir die absolut gelungene
Debütscheibe ab dem 12. September erwerben. Der Sound
der Gruppe wirkt trotz alter, bewährter Genreelemente
sehr frisch, denn es wurden auch Einflüsse aus anderen
Genres eingebaut, jedoch keineswegs zum Nachteil. Mit
jedem Lied wird man tiefer reingezogen und noch bevor
ich bei der Hälfte des Albums angekommen bin, stand für
mich fest, dass dies einer meiner Favoriten in diesem
Jahr sein wird. Die Härte, Instrumente, die Vocals,
alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und das
Ergebnis ist einfach nur GEIL! Die Ohren freuts, auch
Gefühle kommen in dieser Musik rüber, was mir persönlich
auch ganz wichtig ist. Alles in Allem kann ich zum
Schluss nur eins sagen: KAUFT DAS ALBUM! Mona
Punkte:
9.0 von 10
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STONEMAN - Geil Und Elektrisch (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Jaha, die Schweizer von
Stoneman sind schon eine Sache für sich. Lernte ich sie
damals mit "Goldmarie" kennen, war ich mehr als nur
überzeugt von dieser Truppe. "Steine" dann war ein wenig
verkopfter, aber immer noch auf der gleichen
Wellenlänge. Und nun? "Geil Und Elektrisch" ist Programm
- zumindest im ersten Track "Dein General" ist dies noch
sehr stark der Fall. Stampfend und hektisch peitscht
sich der Song durch die Gehörgänge und ist genau so
schnell vorbei, wie er angefangen hat. "Niemandsland"
dann bringt meiner Meinung nach entweder die Thematik
Narzissmus und gnadenlose Selbstüberzeugung zur Sprache,
oder eine psychische Erkrankung, in welcher man in
seinem eigenen Kopf gefangen ist. Und hier zeigt sich
die Stärke von Stoneman: Wie damals Megaherz (bis zum
Weggang von Wesselsky und Pixx) jonglieren Stoneman auch
gerne mit Worten, die im Sprachgebrauch zu wenig
Verwendung finden und sie thematisieren unterschiedliche
Themen respektive polarisieren. Man muss die Texte
interpretieren. Zuweilen sind die Themen aber auch
ziemlich eindeutig, wie im Stück "Fremd". "Fass mich
nicht an" dann weckt Erinnerungen an solche Meisterwerke
wie "Windkind" oder "Menschmaschine". Zusätzlich sind
noch zwei Remixes auf der Scheibe zu finden, die meiner
Meinung nach nicht zwingend notwendig gewesen wären,
aber nun gut. Es bleibt festzuhalten, dass Stoneman
quasi das Bindeglied zwischen "Goldmarie" und "Steine"
geschaffen haben, das mal subtiler, mal direkter den
Hörer mitreisst. Wer auf die sogenannte Neue Deutsche
Härte steht und auch mal Texte interpretieren will, der
ist bei Stoneman genau richtig! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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DREAM CHILD - Until Death Do We Meet Again (Gatefold, 2 LPs)
Frontiers Music/Musikvertrieb Bei den ersten
Klängen von "Under The Wire" hatte ich schon die
Befürchtung, dass ich eine neue Dream Theater-Scheibe
besprechen muss. Bis das Riff von Craig Goldy (ehemals
Dio) erklang und mich förmlich vom Stuhl riss. Wow, was
für ein Kaliber. Zusammen mit dem Michael
Schenker-Gitarristen Wayne Findley, dem ehemaligen
AC/DC- und Dio-Trommler Simon Wright, dem ehemaligen
Ozzy-, Quiet Riot- und Whitesnake-Bassisten Rudy Sarzo
und Frontmann Diego Valdez (Helker) schrauben Dream Child schon
mit dem ersten Track die Erwartungen in die Höhe. Selbst
Dio hat nach "Dream Evil" und "Mob Rules" nicht mehr
besser geklungen. Speziell Diego liefert eine
Performance ab, die immer wieder an den viel zu früh
verstorbenen Ronnie James Dio erinnert. Weiter gehts
mit "You Can't Take Me Down", das von der Einleitung an
"Don't Talk To Strangers" erinnert, dann aber in einen
schleppenden Part übergeht. Das pumpende, schwerfällige
"Games Of Shadows" überzeugt genauso wie das flotte
"Playing With Fire". Man darf durchaus behaupten, dass
sich die erfahrenen Herren hier von ihrer besten Seite
zeigen. Was mir aber ein bisschen fehlt, ist ein
schneller Song in Form von "Stand Up And Shout" oder "We
Rock". Die zwölf Lieder bewegen sich eher in der Schwere
und der hymnischen Verspieltheit von Dio, was aber auch
kein schlechter Weg ist. Dream Child werden dem Ruf eines
Star-Ensembles völlig gerecht und haben mit "Until Death Do
We Meet Again" ein wirklich tolles Album abgeliefert,
bei dem die Keyboards nicht nur einen schweren Teppich
kreieren, sondern auch viel Hymnenpotenzial einbauen.
Und über Craig als Solist muss eh nichts mehr gesagt
werden. Er ist und bleibt einer der ganz Grossen ("One
Step Beyond The Graves")! Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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MAXXWELL - Metalized (CD) iGrooveNext.com Zwei
Jahre nach der EP «XX» und dem nötig gewordenen
Nachpressen von «Tabula Rasa», dem letzten full lenght
Album von 2014, sind die Innerschweizer Heavy Rocker
Maxxwell aktuell mit «Metalized» am Start. Der Titel der
neuen Scheibe vermittelt dabei eine klare Message, und
der Rezensent ist schon ziemlich gespannt darauf, was
ihn nun erwarten wird. Im Vorfeld wurden auf YouTube
aber schon zwei Songs daraus veröffentlicht, wovon der
in der Tat hart bretternde Titeltrack heraus sticht.
Grund sind die witzig zusammengestellten Lyrics, die
fast ausschliesslich aus aneinander gereihten Songtiteln
bekannter Metal-Bands bestehen! Nicht minder cool ist
auch der Video-Clip zu «She's Mine» geworden, wo
Maxxwell mitunter eine echt stadiontaugliche Hymne
rausgehauen haben. Diese beiden hochkarätigen Appetizer
machen natürlich Lust auf mehr, und das bietet
«Metalized» ohne Umschweife. Die gesunde Härte, die
schon das Debüt «Dogz On Dope» (2009) auszeichnete und
zuletzt bei «Tabula Rasa» den Fensterkitt zum Zerbröseln
brachte, wird bei «Metalized» auf ein noch höheres Level
gesetzt. Das fängt mit dem Opener «Hurricane» an, setzt
sich wuchtig bei «Back Again» fort und «P.U.T.V.» macht
seinem Titel alle Ehre: "Pump Up The Volume"! Genau das
braucht dieses Album, nämlich dass es laut gespielt
wird. Bei dem ganzen Gebretter müssen aber, zumindest
bei kompletten Bands, auch "leisere Töne" überzeugen.
Ein erster gelungener Vertreter aus dieser Ecke ist die
absolut töfte Halbballade «Scars», einfach nur geil.
«Burn» ist dann natürlich keine Cover-Version vom
bekannten Deep Purple Klassiker (zum Glück!), sondern
ein vielmehr weiterer Beweis der Schlagkraft von
Maxxwell und «Done With You» könnte glatt auch von Five
Finger Death Punch stammen. Die erwartete nächste Halb-
oder eher "Viertel-Ballade" lässt nicht lange auf sich
warten: «Given It All». Die Kollegen von Shakra wären
mit «The Temple» bestens bedient, während der krachende
Rausschmeisser als letzter Song des regulären Albums
nochmals alle Register zieht und den Titel des Albums
heller den je leuchten lässt! Die drei Bonus-Tracks der
CD-Version sind derweil ganz ordentlich, fallen unter
dem Strich jedoch etwas ab und haben es darum zurecht
nicht ins Hauptfeld geschafft. Die Essenz steckt
eindeutig in den zwölf Hauptsongs, die zudem prima auf
eine LP passen. Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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PRIMAL FEAR - Apocalypse (LP) Frontiers
Music/Musikvertrieb Mit dem neuesten Streich sind
die Deutschen von Primal Fear in den europäischen Charts
hoch eingestiegen. Das spricht für Qualität und Kontinuität.
"Apocalypse" ist tatsächlich ein Album geworden, das
wieder eine Spur näher bei den ersten beiden Alben liegt
als in der näheren Vergangenheit. "New Rise" ist ein
Eröffnungstrack, wie man ihn sich von Primal Fear
wünscht. Wild, ungebremst und mit einem Refrain
ausgestattet, der zum Mitsingen einlädt. Einmal mehr ist
es die fantastische Stimme von Ralf Scheepers, der
erneut von seinen hohen Screams Gebrauch macht und
absolut überzeugend performt. "The Ritual" besticht
durch die tolle Gitarrenarbeit, die im Studio wieder
einmal mehr von Magnus Karlsson unterstützt wird. Daneben
sind es Alex Beyrodt und Tom Naumann, die sich
duellieren und gegenseitig tolle Riffs zuschieben. "King
Of Madness" beinhaltet die typische PF-Melancholie,
welche zwischen Trauer und Hoffnung hin und her
schwankt. Ein richtiges Abrisskommando und ein kommender
Live-Kracher ist "Blood, Sweat & Fear". Wie auch "Hail
To The Fear" und "Hounds Of Justice", die alle durch
einen sofort ins Bein gehenden Groove leben. Schwierig
zu sagen, ob "Apocalypse" nun das beste Primal Fear-Werk
geworden ist. Sicher ist, dass es ein Album ist, das
sehr lebendig ist, sehr viele packende Momente hat,
durch die tolle Gitarren- und Gesangsarbeit lebt und mit
der Rhythmus-Achse Mat Sinner (Bass) und Francesco
Jovino (Drums) ein weiteres Ass im Ärmel hat. Vielleicht
braucht das Album, wie bei den letzten Scheiben, ein
oder zwei Durchläufe mehr. Aber am Ende des Tages haben
Primal Fear erneut eine unglaubliche Qualität
abgeliefert und überzeugen ohne Wenn und Aber!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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I'LL BE DAMNED - Road To Disorder (CD) Drakkar
Entertainment Interessant, echt interessant - zu
Beginn war ich noch versucht, I'll Be Damned in die
Punk-Ecke zu schieben, dann wiederum als Bruder im
Geiste von Airbourne und Konsorten einzuordnen - nur um
gleich wieder die Schiene zu wechseln, und zwar in
Richtung Heavy Rock der Marke The New Black oder Rev
Theory. Man merkt, "Road To Disorder" ist kein
Standardwerk geworden, und aufgrund der Tatsache, dass
die Dänen einie Stile mit einbinden und zu ihrem eigenen
Sound vermischen, kann man guten Gewissens sagen: Jepp,
die Scheibe rockt dir die Nieten aus den verrissenen
Jeans! Dabei bleiben sie, und auch dies merkt man meiner
Meinung nach aus dem Musik heraus, dass man sowohl
individuell wie auch sich selbst treu bleibt. Wenn ein
Song namens "Keep Warm Burn The Rich" gespielt wird, hat
man nicht das Gefühl, dass das aufgesetzt ist, sondern
man steht zu seiner Meinung und vertritt diese auch.
Kann man auch gut bei Bands wie Black Flag oder Rise
Against spüren. Fazit: I'll Be Damned haben da ein Stück
Musik erschaffen, das sich windet, wehrt, kratzt, beisst
und spuckt - und es rockt wie Sau! Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
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DE PROFUNDIS - The Blinding Light Of Faith (CD)
Lusitanian Music Angefangen hat man im
Doom-Death-Metal, also im Gründungsjahr 2005.
Mittlerweile ist man im
progressive-deathigen-blackigen-Metal-Fahrwasser
angelangt, und wir rezessieren das Jahr 2018. De
Profundis kommen aus London, United Kingdom, und
zelebrieren mit 'The Blinding Light Of Faith' ihr
fünfter Longplayer und sehr interessanten, progressiven
Death-Black-Metal. 8 Tracks fanden den Weg auf diesen
Longplayer, die sehr abwechslungsreich, deathig,
blackig, blastend, shreddend, melodiös, guttural
abgründig böse daherkommen. Ja, es braucht mehrere
Anläufe, um alle Feinheiten dieses Scheibchens zu
entdecken, man entdeckt immer noch, zurzeit. Wenn man
bedenkt, wie sich die Fans seit der ersten Stunde von De
Profundis bis zum aktuellen Sein stets treu gefolgt
sind, schreib vom Doom zum progressiven Death, da weiss
man, was man hat bzw. was man mitmacht. Chapeau! Selbst
wenn es sehr progressiv gehalten sind, so wissen De
Profundis stets den Draht zu Nackenbrecherparts und eben
besagten, eingängigen Groove-Parts nie zu verlieren.
Nun, De Profundis sind in Persona Craig Land (Vocals),
Shoi Sen (Guitars), Paul Nazarkardeh (Guitars), Arran
McSporran (Fretless Bass) und Tom Atherton (Drums). Wenn
man als geneigte Leserin/Leser den Fretless Bass
entziffert, so weiss man umgehend, wie progressive
genial De Profundis agieren. Für Fans von Death, Morbid
Angel, Atheist, Beyond Creation, Archspire, Decripit
Birth, Edge Of Sanity und Freunde.
Die Gitarren
duellieren sich präzis in Rhythmus-, Soli- und
Arpeggi-Attacken, die Soli sind einerseits interessant
verschachtelt, melodiös und dennoch durchdringen, wie
das gesamte Soundwriting. Der Fretless Bass wandelt auf
eigenen, abweichenden Pfaden, beinahe ... nein ... wie
eine dritte Klampfe, einfach 'tiefgründiger' mit
Leadparts, welche ebenfalls präzis zu den beiden anderen
Saitenhölzer passen. Die Drums sind teils blastend,
teils straight, groovend, Double-Bass-treibend gepflegt
gespielt, jedoch mit 'tänzerischen' Soloeinlagen,
jawohl, eben passend zum Soundteppich und -arrangement
der 8 Songs. Die Vocals sind im gutturalen Bereich
gehalten, jedoch ebenfalls in verständlicher,
gesanglicher Form. Progressive-technischer, sehr
ausgereifter Death-Metal mit sehr viel
Nackenbrecherpotenzial, hymnenhaften Momenten und
einfach mit immer noch grossem Entdeckungspotenzial
versehen. Anspieltipps wären 'Bringer Of Light',
'Martyrs' oder 'War Be Upon Him', aber alle Tracks sind
vertretbare Anspielmöglichkeiten, da zieht sich der
berühmte rote Faden durch alle Tracks, schnörkelos,
trotz den progressiven Elementen. Die Produktion ist
sauber und druckvoll gehalten, ein gelungenes, passendes
Coverartwork rundet dieses kleine Masterpiecechen
reibungslos ab. Für Interessenten, das weitere Palmares
von De Profundis wären die Longplayers 'Beyond
Redemption' (2007), 'A Bleak Reflection' (2010), 'The
Emptiness Within' (2012) und 'Kingdom Of The Blind'
(2015), die EP 'Frequencies' (2014) eine Compilation
namens 'Decayed 2007-2017' aus dem Jahre (2017). Was mal
als Doom-Death begann ist nun bei
Progressive-Technical-Death angekommen. Diese Bemerkung
zeigt die Vielseitigkeit von De Profundis auf, was eben
zu 'The Blinding Light Of Faith' geführt hat. Grandios.
Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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SEND REQUEST - Perspectives (CD) Sharptone
Records/Warner Dieser Pop-Punk, Surf-Punk oder
was-auch-immer-Punk kann was. Zehn Lieder haben diese
Amis auf CD gebrannt, die ein gewisses Niveau nie
unterschreiten. Es ist der Soundtrack für einen sonnigen
Sommer, voll unbeschwerten Spass und Pogo. Die Band
versteht es, Melodie, Dynamik und Härte miteinander zu
verbinden. Klar klingt das alles immer wieder nach
kitschigem Reisbrett. Aber die Lieder halten tatsächlich
was sie versprechen. Live könnten diese für viel Furore
sorgen. Zwar fehlt mir ein wenig die Eigenständigkeit.
Aber wer will die schon, wenn die zehn Lieder direkt in
die Beine zielen und zum Tanzen animieren. Zumal sich
Send Request redlich um Abwechslung bemühen. So gibt es
auch mal nachdenkliche Klänge oder von akustischen
Gitarren getragene Hymnen. Das kommerzielle Potenzial
dieser Band ist riesig. Deshalb würde ich mich nicht
wundern, wenn die Amis bald in der höchsten Liga
mitmischen werden. Wer es nicht glaubt, kann selber in
dieses Album antesten. Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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HITTEN - Twist Of Fate (Blue Vinyl LP) High Roller
Records/Musikvertrieb Hier wird uns Heavy Metal
in vollen Zügen geliefert! Die spanische Band Hitten
kehrt mit einem neuen Sänger zurück und präsentiert uns
nun stolz ihr drittes Studioalbum "Twist Of Fate". "Take
It all" ist der erste Track und eröffnet das Werk mit
einem melodiösen Gitarrenriff, welches schnell in
fesselnden Heavy Metal übergeht. Mich hat dieser Song
mit den Choreinlagen im Refrain an eine härtere Version
von Def Leppard erinnert. Alexx Panza als neuer
Frontmann bringt einen sehr grossen Stimmumfang mit sich
und passt mit seinem melodiösen Gesang sensationell zu
den harten und schnellen Gitarreneinlagen. Durch die
ersten vier Songs liefern Hitten mitreissende
Gitarrenriffs, ausgleichende Gesangseinlagen und
Schlagzeuger John Synhx gibt durchgehend richtig Gas.
"Svccvbvs" als fünften Track ist ein kurzes, rein
instrumentales Lied, welches ruhig und emotional wirkt.
Die zweistimmig gespielte Gitarrenmelodie packt und
stellt eine angenehme Pause dar. Diese hält jedoch nicht
lange, denn darauf folgt "Evil Within", das absolut
beste und energiereichste Lied meiner Meinung nach. Es
heizt nach dem melodiösen Instrumental ohne Vorwarnung
richtig ein und liefert Power im alten Judas Priest
Style. In der Bridge nimmt der Song eine überraschende
Wendung, denn die Musik wird eingängig und melodiös und
baut sich dann immer wie mehr wieder auf, bis sie wieder
zum fesselnden Refrain übergeht und dieser nochmals für
Schub und Energie sorgt. Die beiden Gitarristen Dani
Meseguer und Johnny Lorca präsentieren durch das ganze
Album dynamische und bewegende Soli, welche die harte
Musik perfekt ergänzen und für ein super Gesamtwerk
sorgen. Die fünf Musiker aus Hitten lassen jedes Heavy
Metal-Herz höherschlagen und veröffentlichen mit ihrem
Album "Twist Of Fate" ein Meisterwerk. Sina
Punkte:
8.8 von 10
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IRONFLAME - Tales Of Splendor And Sorrow
Metalworld Die amerikanische Power Metal Band ist
primär das Baby von Multiinstrumentalist Andrew D'Cagna,
der sonst noch als Bassist bei den Dark Occult Rockern
von Brimstone Coven in Diensten steht. Die Band
Ironflame wurde offiziell 2016 aus der Taufe gehoben,
und im Jahr darauf erschien bereits das kultige
Debüt-Album «Lightning Strikes The Crown», das
studiomässig von D'Cagna bis auf ein paar Guest
Guitar-Solos komplett im Alleingang (!) produziert wurde
und nicht nur durch das schöne Cover-Artwork Furore
machte. Dank Facebook und einigen Freaks war die
limitierte US-Erstauflage auf Vinyl (150 Stk.) ziemlich
rasch vergriffen und die nachgeschobene CD (mit zwei
Bonustracks) geht seither auch ziemlich gut weg. Die
prekäre Vinyl-Situation bewog nun ein paar Vinyl-Junkies
aus Deutschland und der Schweiz dazu, gleich ein eigenes
Record Label zu gründen! Gesagt getan und, so wurde
inzwischen eine hochwertige 300er Euro-Auflage der LP
nachgepresst und ergänzt um eine CD-EP mit weiteren vier
brandneuen Songs. Müssig zu erwähnen, dass auch diese
Auflage mittlerweile den Stempel "Sold out" trägt. Und
nun steht mit «Tales Of Splendor And Sorrow»
erfreulicherweise der zweite Wurf an, der dem grandiosen
Debüt in Nichts nachsteht. Geboten wird wiederum edle
powermetallische Kunst, wo schon beim rasanten Opener
«Hands Of Fate» dezente Vibes von Iron Maiden anklingen.
Überhaupt ist der Gitarren-Sound von Andrew gegenüber
dem Debüt präsenter, respektive raumfüllender
aufgenommen worden. Wie beim Erstling wechseln sich die
Tempi bei den Songs regelmässig ab und lassen so keine
Übersättigung zu. Als Höhepunkt von «Tales Of Splendor
And Sorrow» schält sich mit dem schleppenden «Our Great
Defender» der letzte Song heraus, der mit 07:23 Minuten
gleichzeitig auch der längste auf dem neuen Dreher ist.
Wer auf soliden US (Power) Metal steht und womöglich
auch schon das starke Debüt von Ironflame kennt, kann
hier locker nachlegen. Das Niveau ist absolut
ebenbürtig, und es wäre nun interessant zu sehen und zu
hören, was die Live-Crew mit den Gitarristen Quinn Lukas
und Jessie Scott sowie der Rhythm-Section mit James
Babcock (b) und Noah Skiba (d) auf der Bühne abzuliefern
vermag. Somit eigentlich ein Fall für die Musigburg in
Aarburg. Lassen wir uns also überraschen, was da noch
alles kommen mag. Metalworld wird ausserdem dafür
sorgen, dass es hiervon nebst der US-Version auch eine
Euro-Version des Vinyls (je 300 Stk.) geben wird, wo
exklusiv eine 4-Track CD-EP beiliegt, auf der mitunter
die beiden Tracks der 7" Vinyl-Single «Sword And Shield»
drauf sein werden. Rockslave Punkte:
8.8 von 10
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FOSCOR - Les Irreales Versions (2 LPs) Season Of
Mist/Irascible Atmosphärischer Metal aus
Katalanien! Ursprünglich kommen Foscor aus dem Black
Metal, haben sich aber in den letzten Jahren immer
weiter davon entfernt. Das Album “Those Horrors Wither“
(2014) mit seinen progressiven Wurzeln markierte eine
deutliche Kehrtwende zum klassischeren Schwarzmetall der
drei vorgängigen Veröffentlichungen, eine Entwicklung
die mit “Les Irreals Visions“ (2017) und der Einführung
von Clear Vocals sowie Doom-Elementen noch einen Schritt
weiter getragen wurde. Der neuste Streich, “Les Irreales
Versions“, greift sechs Tracks aus den letzten zwei
Veröffentlichungen auf und packt sie in ein gänzlich
neues Klanggewand. Doch es sind nicht einfach nur blosse
Neuinterpretationen, es steckt ein gänzlich anderes
Konzept dahinter. Die Grundstruktur mag die selbe sein,
doch “Les Irreales Versions“ kann komplett für sich
stehen ohne dabei den Vorgängern in irgendeiner Weise
den Rang abzulaufen oder sie bloss zu imitieren. Der
Grundgedanke war es, ins Innerste von sich selbst und
der Musik zu greifen und dabei neu auszudrücken, was
früher vielleicht einmal in anderen Worten gesagt wurde.
Als würde man ein Buch Jahre später noch einmal in die
Hand nehmen, doch mittlerweile hat sich der persönliche
Erfahrungshorizont so sehr gewandelt, dass es sich wie
eine gänzlich neue Geschichte anfühlt. Man versteht und
begreift Dinge auf eine völlig neue Weise – eine ganz
spezielle und doch sehr alltägliche Art von Magie, von
Mystik. Musikalisch fühlt man sich dezent an den
spährischen, durchwegs isländischen Sound von Bands wie
Solstafìr oder auch Árstíðir erinnert. Thematisch geht
es um den Verlust, bzw. den kontinuierlichen Verfall von
Menschenrechten, Respekt und die Freie Meinungsäusserung
in einer Welt mit heuchlerischen Wertvorstellungen. Die
Stimmung ist durchwegs düster und bedrückend, doch
gleichzeitig kreiert sie auch ein Gefühl des Schwebens –
als würde man auf einem schwarzen Meer dahintreiben und
in eine sternklare Nacht blicken. Irgendwie entrückt und
zugleich seltsam geerdet… Fazit: Ich kannte die Band
vorher gar nicht und bin quasi ins kalte Wasser
gesprungen. Ob dies nun ein Vorteil oder Nachteil ist,
ist schwierig zu beurteilen. Fest steht, dass Foscor mit
ihrem neuen Silberling gänzlich neue Wege beschreiten
und eine wahrhaft fesselnde Atmosphäre schaffen, die
einen auch nicht loslässt wenn die letzten Töne
verklungen sind… Patricia H.
Punkte:
8.8 von 10
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ETHERNITY - The Human Race Extinction (CD) AFM
Records/Musikvertrieb Die belgische Melodic Prog
Metal-Band Ethernity haut hier ganz schön rein.
Angetrieben von der Stimmstarken und rassigen Sängerin
Julie Colin proggen sich die Belgier souverän durch die
sehr spannenden und meist im Up Tempo-Bereich
befindenden 13 Tracks. Musikalisch irgendwo zwischen
Dream Theater, Symphony X und Konsorten, werden die
einzelnen Nummern auf sehr hohem Niveau gezockt. Die
Brüder Julian (Keys), Nicolas (Drums) und Francois
Spreutels (Bass) beherrschen ihre Instrument nicht nur,
nein sie schaffen trotz des hohen Prog-Anteils immer
genügend Raum für den Gesang und legen Wert auf gute
Melodien. Dazwischen bleibt aber immer noch genügend
Platz um kleine Instrumental-Parts einzuschieben. Die
machen das echt gut diese Belgier. Auch die beiden
Gitarristen Francesco Mattei und Thomas Henry glänzen
mit starken Riffs und grandiosen Soli zum Teil auch
Twin-Soli. Die für Prog-Verhältnisse kurzen Songs,
keiner länger als 6 einhalb Minuten, kommen schnell auf
den Punkt und es besteht keine Gefahr sich in einem
Track zu verlieren. Auch noch spannend das kurze
Instrumental "Mark Of The Enemy" sehr atmosphärisch. Ich
denke, "The Human Race Extinction" dürfte wohl den
meisten DT-Fans gefallen, und mit der stimmlich starken
Julie am Mic besteht noch ein zusätzlicher Kauf-Reiz
dieser wirklich spannenden CD. Crazy Beat
Punkte:
8.7 von 10
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BETZEFER - Entertain Your Force Of Habit (LP)
Metalville/Musikvertrieb Auf eine turbulente
Bandgeschichte können die israelischen Groove
Metal-Veteranen von Betzefer zurückblicken. Seit ihren
eher bescheidenen Anfängen in der Vorstadt von Tel Aviv
sind nunmehr 20 Jahre ins Land gezogen und bis zu ihrem,
bis dato erfolgreichsten Album "The Devil Went Down To
The Holy Land" ist jede Menge Schweiss und Tränen
vergossen worden. Auf dem Gipfel des Erfolges
angekommen, verliess Sänger und Gründungsmitglied Avital
Tamir die Band, um sich folkloristischen Dingen zu
widmen. Kurz vor dem Kollaps wurde die Reissleine
gezogen und mit Aharon Ragoza ein neuer Sänger
verpflichtet. Eine exzellente Wahl, wie ich finde. Seine
Vocals sind aggressive Schmerzensschreie, gemischt mit
hasserfülltem Sprechgesang. Ragoza's Stimme passt
perfekt zum Gesamtpaket der Israelis und gibt ihnen
neuen Drive. Abgesehen von der Geschwindigkeit könnte
stellvertretend auch Pro-Pain's Gary Meskil am Mirko
stehen. Mit "Entertain Your Force Of Habit" haut das
Quartett nun wieder ein Klasse Album raus, das sogar
noch wuchtiger und wütender klingt, als je zuvor. Die
zehn Songs sind frisch, voller energiegeladener Power
und untermauern erneut, dass Betzefer total im Saft
stehen. "Crash" oder "Hand In Hand To Hell" zeigen die
neue Energie des Vierers eindrücklich auf und machen
Lust auf mehr Groove Metal. Die altgediente aber
verjüngte Band ist hungrig geblieben und hat sich mit
einem Sprung ins Ungewisse enorm weiterentwickelt, was
ihnen künftig mehr nutzen als schaden wird.
Oliver H.
Punkte:
8.7 von 10
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TANTARA - Punish The Punisher Indie
Recordings/Irascible Die norwegischen Thrasher
beglücken uns mit ihrem 2. Longplayer namens 'Punish The
Punisher', nach ihrem Erstling 'Based On Evil' (2012)
und einigen 'kleineren' Releases wie 'Human Mutation'
(EP, 2010), drei Singles 'Trapped In Bodies' (2011),
'Based On Evil' (2012) und 'Punish The Punisher' (2018)
sowie ihrem ersten Demo '2010 Demo' (2010). Aus Vestfold
stammen Tantara, seit 2009 thrashen sie unermüdlich
durch's Universum. Verschrieben haben sie sich dem
Bay-Area-Thrash, was man auch aus dem neuen Output
deutlich heraushören kann. Obwohl 'Punish The Punisher'
als Longplayer durchgeht, befinden sich ganze 6 Tracks
darauf. Da wird gethrashed und gerifft, wie es
Testament, Megadeth, Metallica (= vor allem die 'Master
Of Puppets'-Zeit), Exodus nicht eher getan hätten. Aber
auch Evile und Annihilator schimmern hierbei durch.
Dennoch - und glücklicherweise - sind Tantara
eigenständig. Shreddende Gitarren, geniale Soli und
Arpeggi, im melodiösen Kontext zu den shreddenden,
speedig-thrashigen Riffs, beinahe schon leicht
Klassik-Soli und -momente. Typischer Bay-Area-Bass,
wummernd und klar zu den beiden Gitarren unterscheidend.
Die Drums thrashen im speedigen Double-Bass-Kleid stets
nach vorn, jedoch mit vielen Breaks untermalen. Die
Vocals shouten im verständlichen Thrash-Style durch die
Songs. Eine klare, druckvolle und saubere Produktion,
begleitet von einem perfekt passenden Coverartwork zur
Mucke. Ein Highlight für alle Thrash-Maniacs. Man müsste
tatsächlich den 'Norge'-Stempel raufdrücken, denn
ansonsten ist 'Sum Of Forces' ein astreines
'Bay-Area-Thrash'-Album geworden. Anspieltipps wären
'Aftermath', 'Sum of Forces' oder 'Death Always Win'.
Goiles Scheibchen. Leopold
Punkte:
8.6 von 10
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THE QUIREBOYS -
Homewreckers And Heartbreakers - 10th Anniversary
Special (CD) Off Yer Rocka Recordings
Nicht mehr erhältlich, und so dachten sich
Sänger Spike und seine Jungs, hauen wir doch
"Homewreckers And Heartbreakers" zum zehnjährigen
Jubiläum nochmals raus. Die Jungs, welche mehr nach
Retro Rock klingen als alle anderen und sich mehr von
Small Faces und The Rolling Stones haben beeinflussen
lassen, klingen auf "Homewreckers And Heartbreakers"
authentischer denn je. Alleine "I Love This Dirty Town"
und das unglaubliche "Mona Lisa Smiled" haben mehr Blues
Rock unter den Fingernägeln als Guns n' Roses es jemals
haben werden. Dass die Briten dabei nie den grossen Wurf
landeten, liegt wohl daran, dass man sich nach dem
unglaublichen Erfolg des Debütalbums zu wenig auf das
Business konzentrierte und dabei den Anschluss
verpasste. Hört Euch mal einen Song wie "Louder" an, der
mit dem Klavier und den Gitarren ein Feeling erzeugt,
das man sich sonst für nichts kaufen kann. Mit der
einzigartigen Stimme von Spike, Whiskey und Zigaretten
lassen grüssen, hat die Truppe eine Wunderwaffe in den
eigenen Reihen, die jeden Black- und Death-Metaller mit
einem zufriedenen Grinsen herumlaufen lässt. "Fear
Within The Line" verströmt eine Melancholie, die man sich
nicht antun sollte, wenn gerade einen schmerzhaften
Liebeskummer durchlebt. Oder das mitreissende "Take
A Look At Yourself", welches ruhig und mit schon fast
Gospel-kompatiblem Gesang dem Hörer einen warmen Schauer
über den Körper streifen lässt. Mit dem fetzigen
"Josephine" wird das Album beendet und durch fünf
Livetracks ergänzt. "Too Much Of A Good Thing",
"Homewreckers And Heartbreakers", "Mona Lisa Smiled",
"Mother Mary" und "I Love This Dirty Town" beweisen,
dass die ganz grosse Stärke der Engländer auf der Bühne
liegt. Dort, wo sie ihren Sound zelebrieren und sich den
hart rockenden Klängen hingeben und dank den Gitarristen
Guy Griffin und Paul Guerin eine weitere Wunderwaffe
besitzen. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ALICE IN CHAINS - Rainier Fog (2 LPs) BMG/Warner
"Rainier Fog" ist nun schon die dritte Scheibe nach dem
Tod von Layne Staley. Da ich persönlich nur "Black Gives
Way To Blue" zur Rezension erhalten habe, den Nachfolger
"The Devil Put Dinosaurs Here" jedoch nicht, kann ich
nicht wirklich viel über die Entwicklungsschritte
dazwischen sagen. Nun, "Rainier Fog" bietet wie gewohnt
Grunge-Material, welches seinesgleichen sucht (kein
Wunder, es gibt ja auch kaum noch Grunge-Bands, welche
kommerziell-kapitalistisch gesehen viel einbringen),
aber es ist nicht nur dieser Punkt. Alice In Chains
haben sich, soweit ich das sehen kann, seit dem Neustart
weiterentwickelt, und so klingt "Rainier Fog"
'erwachsener' als noch die Vorgänger, irgendwie
gesetzter. Das hindert allerdings keineswegs an
brachialeren Ausbrüchen oder derberen Soundstrukturen,
man nehme nur schon der Opener "The One You Know" oder
auch "Red Giant" (gut, hier ist es mehr die
Grundstruktur und nicht ein einzelner Part, aber man
kann sich denken, was ich meine). "Never Fade" hat da
schon fast einen Hard Rock-mässigen Touch, während "All
I Am" an solche Stücke wie "Rain When I Die" erinnert.
Fazit: Ganz grosses und echt schönes Kino der Jungs, die
hoffentlich noch lange so weitermachen, wie bisher!
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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BRAINSTORM - Midnight Ghost (Clear Blue Vinyl LPs)
AFM Records/Musikvertrieb Mann kann es drehen und
wenden wie mal will, aber warum Brainstorm, trotz
einiger exzellenter Alben, der nachhaltige Erfolg auf
internationaler Ebene bisher verwehrt geblieben ist,
gehört mitunter zu den grossen Ungerechtigkeiten des
Haifisch-Beckens namens Music-Business. Selbst meine
Wenigkeit, die den Werdegang der Heidenheimer Power
Metaller seit 2000 begleitet, hat die Jungs sicher nicht
fallen gelassen, aber im Zuge des quantitativen
Overkills an Bands und Alben schlicht nicht mehr im
Fokus gehabt. Nur so ist es zu erklären, dass beim
Erscheinen des brandneuen Drehers «Midnight Ghost» das
Vorgänger-Album «Scary Creatures» es über die Zeit von
ganzen zwei Jahren nicht geschafft hat, in meiner
Tonträgersammlung zu stehen! Irgendwie schon schräg,
aber bezeichnend, wenn man einen breiter gefächerten
Geschmack besitzt. Anyway, stellen wir uns der
Gegenwart, und nachdem Frontmann Andy B. Franck sein
dreijähriges Gastspiel bei Almanac definitiv beendet
hat, rücken Brainstorm in der Prioritäten-Agenda wieder
an die Spitze. Gut so, denn schon der flott losballernde
Opener «Devil's Eye» gibt die Richtung vor, wie man es
von Deutschen kennt und liebt. Mit wechselndem Tempo
wird die Vorhersehbarkeit des Songwritings durchkreuzt,
gut so! Die seit je her geile wie sehr melodiöse
Gesangsstimme von Andy drückt der Chose abermals den
Stempel auf und lässt erwartungsgemäss nichts anbrennen.
Ein Song wie «Ravenous Minds» vereint eigentlich alles,
was diese Hammer-Band ausmacht, respektive schon immer
ausgemacht hat. Die Kombination zwischen
powermetallischer Härte und zwingend einprägsamen
Melody-Lines ist schlicht beeindruckend. Ohne dieses
Element würden sich unter anderem pfeilschnelle Brecher
wie «The Pyre» auf Dauer schnell abnützen. Dass es aber
auch anders geht, zeigt das fast 8-minütige Epos «Jeanne
Boulet (1764)», angereichert mit tollen Gitarren von
Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric. «Midnight Ghost»
als das zehnte Album mit Andy B. Franck als Leadsänger
bietet erneut die Konstanz, die man sich als Fan
erhofft. Die Chance auf eine gute Platzierung in den
Charts ist somit durchaus gegeben und wäre eh längst
verdient. Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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MANIMAL - Purgatorio (Gatefold Blue Vinyl LP) AFM
Records/Musikvertrieb Was für eine Steigerung!
Gab ich dem belanglosen Zweitwerk von 2015 noch magere
6.5 Punkte, wäre diese Zahl für das neue Album viel zu
tief angesetzt. Manimal überzeugen in den meisten
Liedern mit einer Mischung aus Kraft, Melodie, Epik,
Stampfern mit Mitgröhlnummern. Die Dynamik kommt
teilweise derjenige von Dio-Alben gleich, ohne dass
Manimal musikalisch an sie erinnern. Es ist mehr der
Ausdruck, der ich mit dem kleinen verstorbenen Sänger
mit der grossen Stimme in Verbindung bringe. Dieses
Album vibriert aus den Boxen, dass es eine wahre Freude
ist. Dabei offenbaren die Schweden immer wieder eine
melancholische Ader. Will man Manimal in die Power
Metal-Ecke stellen, tut man ihnen unrecht. Dafür sind
die Stampfer zu dominant. Hier hat eine Band begriffen,
dass Geschwindigkeit nicht alles ist. Kommen wie bei
"The Fear Within" Orgelklängen hinzu, wird eine
mystische Stimmung erzeugt, die einen in den Bann ziehen
kann. "Purgatorio" verfügt schlicht über ein
ausgezeichnetes Songwriting, dass auch live einschlagen
wird. Gespannt darf man sein, ob die Band nach zwei
durchschnittlichen Alben das hohe Niveau des Drittwerkes
auch künftig halten kann. Wünschenswert wäre es. Denn
Eintagsfliegen gibt es bereits genug. Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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VATIKA - Act No. 1 (CD) STF-Records Die
Nordmänner kommen mit Thrash-Metal, keine schwedischen
Deather mehr? Nein, aber wenn man die schwedischen
Thrash-Metal-Welle anno Ende/Anfang 1990 denkt, dann
beginnt mein Thrasher-Herz ganz wild und freudig zu
headbangen. Zehn Tracks haben sich auf das Debütalbum der
Schweden in Form von Vatika gefunden, ein Intro, das
mich etwas an die guten, alten NWOBHM erinnern, so an
die Judas Priest ... und dann geht's mit dem
Fliegeralarm los, die Gitarren setzen ein, die Drums,
der Bass und eine Stimme erschallt, wie die von King
Diamond bzw. Mercyful Fate, um sogleich in ein
geballertes Voice-Shouting rüberzuwachsen. Also, die
Mercyful Fate- bzw. King Diamond-Anleihen bleiben
zeitweise bestehen, der Gesang wechselt dann aber in ein
astreines Power-Metal-Stimmgewitter. Je länger, desto
mehr gefallen mir die Schweden Vatika immer mehr, denn
die Mischung zwischen ultrahartem Power-Metal und dem
speedigen Thrash-Metal gefällt und die gesanglichen King
Diamond-Ansätze passen mir, da ich ein grosser Fan von
Mercyful Fate und King Diamond bin, immer noch, es stets
bleiben werde. Anyway, auf 'Act No. 1' wird gethrashet,
gespeedet, gepowert, gekinged und gediamoned,
gemercyfuled und gefated. Sehr schnelle
Shred-Gitarrensoli, wild, melodiös. Die Gitarrenriffs
powern, speeden und thrashen, in einer kompletten
Harmonie, teils auch in unverzerrter Form. Der Bass
wummert parallel zur Sechssaiter in einträchtiger
Einvernahme, untermalt kräftig bei den Soloparts, aber
auch bei den speedigen, straighten Thrashtracks. Die
Drums jagen eine Double-Bass-Attacke nach der anderen,
bei den Power Metal-liken Songs grooven und treiben sie
die Attacke voran, ohne Unterbruch. Die Vocals sind, wie
schon oben erwähnt und beschrieben, mal thrashige
Shouts, gepaart mit sehr hohen, King
Diamondschen-Attitüden. Ach ja, Vatika, das sind Hedman
(Bass, Vocals), Richard (Drums) und Alf (Guitars). Mir
gefällt's, denn die drei Wikinger machen von keinem
Einfluss halt oder erstarren in Salzsäuren vor lauter
Erfurcht. Die Produktion quillt den Thrash-Sound nur so
aus den Boxen, sauber, power- und druckvoll. Das
Coverartwork könnte auch vom Meister himself, eben King
Diamond, problemlos kommen, passt so perfekt zur
zelebrierten Mucke. Je länger, dass ich mir das
Scheibchen zur Gemüte führe, desto mehr gefällt's mir.
Anspieltipps wären 'The Wolf', 'Walk In Hell', 'Act No.
1 - Nightwing' oder 'Vatika'. Metal-Maniacs, die King
Diamond, Mercyful Fate, Mezzrow, Agony, Kreator, Exodus
und Konsorten mögen, hier mal ein Öhrchen voll
reinziehen, rezeptfrei. Interessantes Debüt, welches
immer besser gefällt. Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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FEDERAL CHARM - Passenger (LP) Wire Sound
Records/Cargo Records UK Die Briten sind ganz
eindeutig im Blues Rock zu Hause, wobei auch hier wieder
mal die übergrossen Led Zeppelin einen grossen Einfluss
aufs Songwriting gehabt haben müssen. Der Opener "Swing
Sinner" entstammt auf alle Fälle jener funkigen Led Zep
/ Hard Rock - Rezeptur, wie sie beispielsweise David
Coverversion, sorry, Coverdale seit Dekaden immer wieder
gerne einsetzt. Aber die in Stockport ansässige Truppe
ist natürlich kein schnöder Klon, dafür ist sie einfach
viel zu abwechslungsreich und eigenständig. Überhaupt
würde ich das Songwriting generell als "nicht
berechnend" bezeichnen. Ich hatte beim Durchhören nicht
ein einziges Mal den Eindruck, hier würde man gezielt
auf Radio Airplay schreiben, weder bei den wenigen
sanfteren Songs noch bei den grösstenteils knackigeren
Nummern, das zeigt sich insbesondere in der spritzigen
Rhythmusarbeit, die auf alles andere abzielt als
sofortige Tanzbarkeit. Diese Band macht es meines
Erachtens genau richtig, ich behaupte jetzt einfach mal,
dass sie die Songs in erster Linie für sich selbst
schreibt. Wenn sich dann noch ein geneigtes Publikum
findet, das die Sachen auch gut findet, umso besser. Das
Resultat ist wirklich zeitlose Rockmusik, die sich in
kein vorgefertigtes Korsett zwängen lässt. Wenn ich
unbedingt einen Vergleichswert an den Haaren
herbeiziehen müsste, dann würde ich mal vorsichtig sagen
Dead Daisies in einer etwas weniger harten und dafür
experimentierfreudigeren Version kombiniert mit einer
ordentlichen Portion Great White. Hört euch die markante
Stimme von Frontmann Tom Guyer an, und ihr werdet
verstehen, wie ich darauf komme. Tolle Band, tolle,
unterhaltsame Scheibe, gute Wertung, so einfach geht
das. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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HORSEMAN - Of Hope, Freedom And Future (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb Das neue Album der
fünf "Pferdemänner" setzt ganz neue Massstäbe in puncto
Sound und Songwriting der Band. Auf vorangegangenen
Werken des Quintetts, noch mit dem musikalischen
Baseballschläger bewaffnet und mit dem Ziel,
kompromisslos harte Musik zu spielen, hat sich die
Truppe nun in eine deutlich modernere Richtung
entwickelt. "Of Hope, Freedom And Future" ist eine
gekonnte Mischung aus knallharten Kompositionen mit
treibenden und groovigen Riffs, aber auch einprägsamen
Melodien und eindrücklichen Gesangslinien. Diese Scheibe
überzeugt vom Anfang bis zum Ende ohne lustlose, vor
sich hin dümpelnde Lückenfüller. Seit ihrem Debütalbum
"Centaurus" in 2010, erspielte sich die Band in
Bielefeld schnell einen Namen und wurde auf regionalen
Festivals zum Geheimtipp. Nach dem Release von
"Distortion Of Liberty" und weit über 50 gespielten
Konzerten in ganz Deutschland, ging die Band Ende 2016
ins Studio, um Ihr drittes Album aufzunehmen. Davor
standen aber noch zwei Besetzungswechsel mit Gregor
Panic und Christoph Brennecke an, bis innerhalb eines
Jahres das Album "Of Hope, Freedom And Future" das Licht
der Welt erblickte. Es erwartet die Hörerschaft eine
ungeheure Sinnesexplosion, die sich rasant durch den
Gehörgang dreht. "Aggro-Shouts" in bester Core-Manier
treffen auf teils thrashig-metallische Riffs und drehen
einem in Kombination mit fetten Grooves den Kopf vom
Rest des Körpers. Man taucht ein in Harmonien und
Disharmonien in einer stimmigen Seelenlandschaft aus
Gitarrenriffs unter einem unermüdlichen
Doublebass-Gewitter. Ihr Antrieb ist der Metal, die Band
dessen Meister. Meister, die vor allem bei Live-Gigs
zeigen, wo das Pferd die Hufe hat. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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BRANT BJORK - Local Angel & Tres
Dias (LP Re-Releases) Heavy Psych Sounds Records
Das italienische Label Heavy Psych Sounds Records hat
sich vorgenommen, den fast gänzlich vergriffenen
Backkatalog von Brant Bjork (Ex-Kyuss, Ex-Fu Manchu,
Ex-Vista Chino, Ex-Mondo Generator etc.) neu zu
veröffentlichen. Wer den singenden
Multiinstrumentalisten einigermassen kennt, der weiss,
dass man ihn musikalisch auf gar keinen Fall bloss auf
seine Desert bzw. Stoner Rock - Vergangenheit reduzieren
kann, denn der kauzige Neuhippie war sich für
Experimente nie zu schade. Die beiden Alben "Local
Angel" (2004) und "Tres Dias" (2006) zeigten ihn von
seiner eher leisen, bluesigen Seite, vor allem "Tres
Dias" zeigt fast ausschliesslich das akustische,
feinfühlige Gesicht des Desert Rock-Pioniers. Und doch
versprüht dieses Album eine ganz besondere Magie. Der
leise, schon fast minimalistische Grundtenor der meisten
Songs (Gesang, Gitarre, sporadisch noch Bongos) vermag
nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Tracks
zwar recht melancholisch daherkommen, zugleich aber
irgendwie über eine ganz einzigartige Kraft verfügen.
Das zeigt sich vor allem in jenen Nummern, welche live
richtige Fetzer sein könnten, wenn man sie denn verzerrt
und mit einer kompletten Band umsetzen würde ("Love Is
Revolution", "Video", "Right Time", "The Messengers").
Im Vergleich dazu fängt der Vorläufer "Local Angel"
zwar auch sehr verhalten an, aber mit zunehmender
Laufzeit nehmen auch Instrumentierung sowie Zerrung zu.
Doch versteht mich jetzt nicht falsch, das angesprochene
Mehr an Härte ist in diesem Fall unbedingt im Kontext
zum Rest des Albums zu verstehen, von echten Desert
Rock-Dimensionen ist auch "Local Angel" weit entfernt.
Trotzdem finde ich gerade dieses Album besonders cool,
weil es mit zunehmender Laufzeit wächst. Naturgemäss
gefallen mir die "härteren" Nummern ab der zweiten
Albumhälfte etwas besser, weil sie eine ganz besondere
Coolness ausstrahlen, welche mich immer wieder etwas an
die traditionellen Rolling Stones erinnert. Insbesondere
der Rausschmeisser "The Good Fight" zeigt diesbezüglich
Stilelemente, welche ganz eindeutig der ehemals
"härtesten Band der Welt" zugeschrieben werden können.
Insgesamt ist die Idee dieser Wiederveröffentlichungen
eine feine, runde Sache, sei es für Fans, die den einen
oder anderen Release verpasst haben, sei es für
Musikliebhaber, die Brant Bjork gerade für sich entdeckt
haben. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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GRAVEWARDS - Ruinous Ensoulmen (CD) Unspeakable
Axe Records Mit einem alarmträchtigen Intro
beginnt 'Ruinous Ensoulmen', läutet in die kommenden 8
Songs ein und päng, da platz schon die Membrane der
Boxe, hellyeah. Aus Athen (Attica), Griechenland, seit
2015 im Death-Metal-Fahrwasser in der Ägäis unterwegs,
schippern und umrundet das Trio - jawohl - jede
erdenkliches, gefährliche Riff, jede Hürde. Gravewards
sind Fotis (Bass), Vasilis (Drums) und Nikos (Vocals,
Guitars) und veröffentlichen mit 'Ruinous Ensoulmen' ihr
Debütwerk - nebst einem Demo 'Subconscious Lobotomy'
(2017) - das sich seine Platz im Death-Metal-Genre
finden wird, ohne Zweifel. Erinnert mich so an, um
Anhaltspunkte zu geben, etwas an Sarcofago, Edge Of
Sanity, Hypocrisy, Asphyx und Konsorten. Da eben auch
Gravewards auf Abwechslung setzen, teils mit straighten
Parts à la erste Kreator, Destruction, etc. - will
schreiben, denn thrashigen Part herausheben - so
pflanzen sie auch abstrakte Songstrukturfragmente in ihr
Repertoire of Death mit ein. Die Gitarre deathet und
thrasht einerseits, andererseits tänzelt sie in wahrer
Fingerakrobatik daher. Aber, jawohl, die Songs grooven
stets, verlieren diesen auch nie, will schreiben und
sagen, dass die Nackenbrecherfraktion stets Anlässe in
den Songs findet, um ihre Nackenmuskeln zu stärken und
deren Härte zu testen. Es wird weniger soliert auf der
Klampfe, und wenn doch, dann kurz, prägnant und
melodiös. Der Tieftöner ergänzt die Gitarre, spurt auf
eigenen Pfaden untermalend und solierend zum
Quetschbalken, ohne sich jedoch in einer ungewissen Art
und Weise zu verlieren. Nein, man beschreitet sowohl
auch in den Grindcore-Parts gemeinsame Pfade, aber eben
beide Instrumente stets eigenständig. Die Drums
double-bassen und blasten vor allem gewaltig und doch
tänzeln sich die Becken in die Blasts und Double-Basses
stets hinein, straight eine Groove-Machine, hellyeah.
Die Vocals sind guttural gehalten. Erinnert eben an
besagte erste Scheibchen von Kreator, Destruction und
Konsorten, dies um die eher thrashigen Shouts zu
betonen, aber danach bewegt man sich doch im gutturalen,
verständlichen Growl à la Aspyx oder Unleashed, um eben
Anhaltspunkte zu gewähren. Die Produkion kommt sauber,
klar und druckvoll rüber, das Coverartwork
wiederspiegelt vollkommen den Gesamtsound auf 'Ruinous
Ensoulment'. Ah ja, Anspieltipps wären da 'Souls Twisted
Beyond Recognition', 'Devoid Of Life' oder 'Abyssal Soul
Devourment'. Ein gelungenes und interessantes Debütalbum
der Griechen. Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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THE GREAT ELECTRIC QUEST - Chapter II (LP) Totem Cat
Records Wenn es John Bonham bei "Moby Dick" und
Bill Ward bei "Rat Salad" tun durften, dann kann man es
einem Drummer namens Daniel "MuchoDrums" Velasco nicht
verwehren, einen Song, in diesem Fall "Of Earth I" fast
ganz mit einem Drumsolo zu füllen. Und da Gitarristen
bekanntlich Diven sind, eröffnet im Gegenzug dazu
Gitarrist Buddy Donner das direkt daran hängende "Of
Earth II" mit einem Gitarrensolo, für das er Eddie Van
Halen eigentlich Tantiemen abdrücken müsste. Irgendwie
hat dieses Quartett aus San Diego, Kalifornien, Humor,
und genau das zeichnet es aus. Die Band macht inhaltlich
und musikalisch Spass, ohne dabei in dümmlichen
Party-Sound, typisch kalifornischen "Grins Metal" oder
gar schmalbrüstigen Schwanzrock abzudriften. Tatsächlich
fühlt sich die Truppe musikalisch im nicht klar
definierten Grenzgebiet zwischen klassischem Heavy Rock,
Blues Rock und Stoner Rock zu Hause, und innerhalb
dieser Nische bewegt sie sich dementsprechend souverän.
Die Songs klingen in der Vielfalt ihrer Einflüsse frisch
und originell, man hört ihnen an, wie gut eingespielt
die Band ist, dank ihrem unermüdlichen Liveeinsatz in
den unzähligen Clubs Amerikas. Einzig das sehr
schleppende "Anubis", in dem Sänger Tyler 'T-Sweat'
Dingvell beweist, dass seine Stimme durchaus auch
Metal-kompatibel ist, will bei mir einfach nicht zünden.
Im Vergleich zu den anderen Nummern erscheint mir dieser
Song irgendwie zu verkopft und schräg und will nicht so
recht ins Gesamtkonzept von "Chapter II" passen. Aber
als einziger Ausrutscher fällt der Titel natürlich nicht
sonderlich ins Gewicht, womit schlussendlich eine hohe
Wertung durchaus gerechtfertigt ist. Die Band ist
jedenfalls auf Kurs, Daumen hoch. Mirko B.
Punkte: 8.4 von 10
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KORPIKLAANI - Kulkija (2 LPs) Nuclear Blast/Warner
Die trinkfesten Finnen von Korpiklaani sind eine
unbestrittene Macht, wenn es um skandinavischen Folk
Metal geht. Der Humppa-Trupp steht für Qualität,
Beständigkeit, Humor und eine gut trainierte Leber.
Diesen Monat steht das nächste Werk "Kulkija" auf dem
Programm, das nunmehr zehnte Studioalbum ihrer Karriere
ist. Es wird richtig rangeklotzt und man lässt sich
nicht lumpen, der Fan bekommt nicht nur 14 brandneue
Titel serviert, sondern darf über 70 Minuten den Regler
der heimischen Anlage weit aufdrehen. Jonne, Sänger und
Kopf der Band, ist musikalisch sehr vielseitig gestrickt
und zählt mit seinen Leuten zu den Gruppen, die auch
eine schwächere Pagan Metal-Phase ohne weitere Probleme
schadlos überstanden hat. Sie haben sich nie verkauft,
halten die meisten Texte in der Landessprache - auf
"Kulkija" sogar ausschliesslich. Ja richtig, die Hits
auf Englisch fehlen auf diesem zehnten Album
vollständig, aber dafür stehen Korpiklaani weiter zu
dem, was sie 2003 begonnen haben. Ehrlich, authentisch,
mit dem Gespür für explosiven Humppa, der in emotionale
ruhige Fahrwasser abdriften kann. Die sechs Finnen sind
"reifer" geworden und können mehr als Partyknaller à la
Beer Beer und Vodka produzieren, sondern liefern auch
tiefgründige Stücke. Die finnische Heimat, ihre Natur,
gepaart mit dem Leben an sich, stehen bei den Lyrics im
Vordergrund. Teils traurig andächtig werden die Rhythmen
angeschlagen, die zum Nachdenken anregen sollen.
Fanfarenartige Refrains bleiben auf "Kulkija"auch aus,
dafür bestechen die Männer aus dem Land der tausend Seen
durch ihre Vielseitigkeit an den Instrumenten, an der
Liebe zum Detail und einer finnischen Sprache, die einen
um den Finger wickelt. "Kulkija" erstickt zwar die Party
förmlich im Keim, dafür darf man bedacht
weiterschunkeln. Echte Emotionen werden aufgegriffen und
einem zu Füssen gelegt wie schon lange nicht mehr. Trotz
fehlendem Spassfaktor eine starke Scheibe, die nicht nur
eingefleischte Fans glücklich machen wird. Oliver
H.
Punkte: 8.3 von 10
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CARNATION - Chapel Of Abhorrence (Gatefold LP) Season Of
Mist/Irascible Mmh, es ist tatsächlich so, dass
die Belgier aus Heist-op-den-Berg (Antwerpen) mit
'Chapel Of Abhorrence' ihr full-length Debütalbum
releasen. Nun, mit 'Cemetery Of The Insane' (EP, 2015),
'Live At Asakusa Deathfest Tokyo, Japan' (Live-Album,
2017) und 'Live At Asakusa Deathfest 2016' (Split, 2017)
wurden allesamt Live-Songs und eine 'Shortlist' in Form
einer EP herausgebracht. Hier nun die volle Breitseite
und Ladung belgischen Death-Metals von Carnation, welche
seit 2013 bestehen, aktuell aus Simon Duson (Vocals),
Jonathan Vertstrepen (Guitars), Bert Vervoort (Guitars),
Yarne Heylen (Bass) und Vincent Verstrepen (Drums)
bestehen und ebenfalls 'old-schooligen'-Death-Metal
zelebrieren, so à la Cannibal Corpse, Entombed,
Dismember oder Bolt Thrower. Straight, brutal,
schnörkellos, auch etwas melodiös, Death-Metal mit
blackigen und thrashigen Elementen versetzt, kurze,
cleane Instrumenteneinsätze, welche abwechslungsreiche
und interessante Farbtupfer in die Songstrukturen
einsprühen. Die Drums sind mal blastig, mal einfach
schnörkellos Double-Bass-treibend nach vorne geprescht,
die Gitarren shredden und wummern wie in guten, alten
'Schweden-Tagen', gepaart mit melodiösen - und sehr
passenden, durchdachten - Gitarrensoli, eben auch
besagten cleanen Instrumenten-Parts einsetzend, einen
treibenden, wummernden und ergänzenden Tieftöner und die
Vocals sind einfach brutal, guttural und verständlich
gehalten. Und es wird stets auf Groove gesetzt,
schnörkellos-groovender Death-Metal mit allen Facetten.
11 Tracks, welche alle zueinander passen und doch
gegenseitig von sich abheben, will schreiben,
Erkennungswert vorhanden, allesamt Anspieltipps, da bei
Carnation die Abwechslung gross geschrieben wird und
diese auch zelebriert wird. 'Disciples Of Bloodlust',
'Plaguebreeder' und 'Magnum Chaos' sind Nackenbrecher
par excellence, 'Fathomless Depths' für mich der wohl am
abwechslungsreichste und interessanteste Track auf
'Chapel Of Abhorrence'. Druckvolle, harte Produktion von
Yarne & Bert, gemastert von Dan Swanö und untermalt mit
einem einfach klassisch-goilen Coverartwork von Juanjo
Castellano. Death-Metaller-Herz, was willst Du mehr?
Eben! Hier darf von einem gelungenen 'Debüt'-Einstand
geschrieben - und selbstverständlich gesprochen -
werden. Death-Metal in seiner ureigenster Form.
Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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STILLBIRTH - Annihilation Of Mankind (LP) Unique Leader
Records Ho, ho, ho, grind- & hardcoriger
Slammer-Death. Aus Germany, genauer gesagt aus Bilstein
(Nordrhein-Westphalen) und seit 1999 am grinden, mit
einem Trennungsunterbruch von 2 Jahren (2004-2006).
'Annihilation Of Mankind' ist der 5. Output der
Deutschen, nach 'Happy Stillbirthday Party' (2003),
'Plakative Aggression' (2009), 'Endgame Is Near' (2012)
und 'Global Error' (2015), sowie 4 Splitalben 'Soldiers
Of Death' (2008), 'Supreme Brutal Legion Vol. 3' (2008),
'Pathology Of Anomalous Origin' (2015), und 'Worldwide
Slamcide' (2018). Nun, Stillbirth zelebrieren den sehr
brutalen Grindcore, straight, gnadenlos, leichten
Djent-Elementen, einem getriggerten, blastenden Drum,
mit vielen, verschachtelten Songelementen, vielen
Breaks, noisy Breaks und einfach grindcorigen
Blast-Drums in Hyperspeed. Kurze, shredmässige Soli,
Arpeggi, Sweeps, bestialische Trigger-Blast-Drums,
gutturaler Gesang im Extrembereich, ein Tieftöner mit
Hang zu den vertrackten Fingerakrobatiken an der
Gitarre. 12 Tracks haben sich auf dem 5. Output sich
eingefunden, mal grindcoriger, mal hardcoriger, stets
slammend und groovend. Stillbirth, dies sind aktuell
Lukas Swiaczny (Vocals), Dominik 'Pumpa' Koenig (Bass,
Background Vocals), Dr. Jan Wiedemann (Guitar) und
Martin Grupe (Drums). Ist fett produziert, sauber
abgemischt und ein geniales Coverartwork runden diesen
grindcorigen Erguss ab. Anspieltipps wären
'Firststrike', 'Torturized', 'Torn Apart' oder 'Nuclear
Stench'. Für Fans von Cadaver, Visceral Disgorge,
Gorgasm, Cliteater, Cephalic Carnage und Konsorten.
Goregaler Extrem-Brutal-Grindcore. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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ZERO DOWN - Larger Than Death (LP) Minotauro Records
Klingt noch interessant, was uns die Jungs aus Seattle
da präsentieren. Mit dem zweiten Album lassen Zero Down
klassischen Metal auf die Hörer los. Mit einer kräftigen
Stimme und griffiger Gitarrenarbeit liegen die Herren
irgendwo zwischen Black Sabbath (Schwere), Pantera
(Gesang) und Meliah Rage oder Metal Church (Sound).
"Lightening Rod" beginnt schnell, wechselt dann in einen
kleinen Midtempo-Part, um wieder mit der
Geschwindigkeit anzuziehen. Mit viel Groove und tollen
Gitarrenparts erklingt "Racoon City". Das wilde "Western
Movies" und das coole "Horns" bringen Stimmung in die
heimische Bude. Monument klingen anders. "Striker" auch.
Somit haben sich Zero Down wirklich eine sehr eigene
Nische geschaffen. Cooler Heavy Metal, der Spass macht,
sehr abwechslungsreich klingt und bei traditionellen
Metallern ebenso auf Freude stossen sollte wie bei
Thrashern oder Doom-Fanatikern. Tinu
Punkte: 8.3 von 10
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CANINE - Bleak Vision (LP) Bacillus Records
Hessen muss ja hierzulande und auch im eigenen Land, oft
für ihren verdrehten Dialekt, den komödiantischen Kopf
hinhalten. Mit Canine aus Frankfurt am Main ist aber
Party statt Comedy angesagt. Mit ihrem Mix aus Punk,
Hardcore und Rock'n'Roll verleiht die Band ihrer
Abneigung gegen die zunehmende Dekadenz in der
Gesellschaft einen unbestreitbaren Ausdruck.
Kompromisslos nach vorne, kompromisslos aggressiv. Die
Band lebt für ihre Musik und die bringen sie am liebsten
an Konzerten zur Geltung. Bis Mitte 2018 absolvierte das
Gespann knapp 100 Live-Shows und wurde dabei unter
anderem von Bands wie Angel Dust, The Bots und Blood
Youth unterstützt. Dabei ist es völlig egal, ob Club-
oder Festivalbühne, ob autonomes Zentrum oder ein mieses
Kellerloch, das Quartett liefert eine konstante
energiegeladene Show ab. Als musikalische Inspiration
zur Bandgründung werden Gallows, Ghost Of A Thousand,
Every Time I Die oder Converge genannt. Ein billiger
Abklatsch der bestehenden Bands ist Canine jetzt
keineswegs geworden, was sie mit ihrem Debüt "Bleak
Vision" eindrucksvoll beweisen. Das Album ist druckvoll
und liefert einen brettharten Sound ab, zu dem die
brachiale Stimme von Benny bestens passt und den Sound
nach vorne drückt. "Bleak Vision" ist ein Album mit
reichlich Potential, und wer die Mischung aus Punk- und
Hardcorezeugs mag, sollte Canine mindestens ein Ohr
leihen. Oliver H.
Punkte: 8.2 von 10
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BLACK VIPER - Hellions Of Fire (CD) High Roller
Records/Musikvertrieb Mit einem tollen,
feingestrickten Einstieg starten die norwegischen Black
Viper. Leichte Erinnerungen an ältere Pretty Maids
werden wach. Die halten sich auch gut, bis Sänger
Salvador Armijo zu schreien beginnt und sich das Tempo
steigert. "Enforcer mit einer englischen Schlagseite
(alte Tokyo Blades)", schiesst es mir sofort durch den
Kopf. Oder doch eher vage Agent Steel und Savage Grace?
Zumindest qualitativ kann der Vierer mit den US-Power
Metal-Legenden nicht mithalten. Die Tracks werden immer
wieder mit Breaks verändert und weisen zuweilen eine
Spielzeit über acht Minuten aus. Hier sticht "Quest For
Power/The Fountain Of Might" mit seinen zehn Minuten und
26 Sekunden heraus. Oder auch die Iron Maiden-artigen
Doppelläufe in "Hellions Of Fire". Black Viper haben
sich auch einige Parts bei Judas Priest heraus gehört und
man darf ihnen attestieren, dass sie ihren Job wirklich
gut machen. Das Manko der Truppe bleibt leider Sänger
Salvador. Auf der anderen Seite verleiht dies dem Album
genau das 80iger Flair, wonach der Sound auch schreit.
Mehr 80iger geht kaum, mehr traditioneller Metal auch
nicht. Aber, wollen die Jungs zukünftig etwas reissen,
dann muss noch eine gehörige Entwicklung folgen. Was
hier erklingt, muss sich jeder Fan der oben genannten
Truppen anhören. Alleine die Breaks von schnell zu
gebremst sind toll, wie auch die Gitarrenparts. Gebt den
Jungs eine faire Chance. Tinu
Punkte: 8.2 von 10
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DARK SARAH - The Golden Moth (CD) Inner Wound
Recordings Das dritte Konzeptalbum "The Golden
Moth" der finnischen Symphonic/Metal Band Dark Sarah
lässt den Zuhörer in den dritten und somit letzten Teil
der Geschichte `The Chronicles` eintauchen. Die fiktive
Figur Sarah, die gegen ihre dunkle Seite anzukämpfen
versucht, kehrt aus der Unterwelt zurück und schliesst
zusammen mit einem Drachen ihre Mission ab. Schnell ist
erkennbar, dass der weibliche und träumerische Gesang
von Heidi Parviainen die Protagonistin Sarah und JP
Leppa luoto den dunklen und mystischen Drachen
darstellen. Zusammen mit mehreren Gastauftritten
(Zuberoa Aznarez, Marco Hietala, Netta Skog), die je
einen zusätzlichen Charakter vertreten, wird die
Geschichte von komplexer und abwechslungsreicher Musik
erzählt und übermittelt. Das Werk beginnt mit einem in
sich aufbauenden Intro, welches einen orientalischen
Touch aufweist und dem Titel "Desert Rose" gerecht wird.
Schon mit "Trespasser", dem zweiten Track, wird klar,
dass Dark Sarah an Komplexität definitiv nicht spart.
Mir persönlich ist hier die Perkussion stark
aufgefallen, die mich an den Soundtrack von "Passion Of
The Christ" erinnert hat. Allgemein beschrieben wirkt
die Musik durch die dauerhaften orchestralen Einflüsse,
zusammen mit düsteren Gitarrenriffen und unglaublicher
Perkussionseinlagen mitreissend und spannend. Sie
wechseln durchgehend zwischen langsamen sinnlichen und
eher schnellen düsteren Parts ab. Diese Abwechslung wird
noch durch die Vermischung von weiblichen und männlichen
Gesangseinlagen verstärkt. Oftmals wirkt die Musik durch
die symphonischen Einschübe heroisch und mystisch.
Beim fünften Track "I Once Had Wings" schlägt
die Musik, passend zur Handlung um und wirkt schon hier
wie ein Piratenvolkslied, eine klare Vorbereitung auf das
darauffolgende Stück "Pirates". Auch wenn sie hier
bisschen von der vorgehenden Härte der Gitarrenriffs
abkommen, verwenden sie immer noch für die Band typische
Elemente wie die Wechselwirkung von idyllischem und
hartem Gesang. Dazu kommen Einschübe von Sprechgesang,
in dem die weibliche und männliche Stimme miteinander
sprechen bzw. Schon fast streiten. Das Konzeptalbum wird
dadurch in diesem Teil des Albums am meisten bemerkbar.
"Wish" ist eine Ballade, die mich persönlich eher
enttäuscht hat. Hier kommt dieses Heroische schon fast
zu sehr zur Geltung und kippt in Richtung Kitsch. Mich
hat es zu sehr an Songs aus Disney-Kinderfilmen
erinnert. Hingegen mit dem nächsten Track "The Gods
Speak" liefert Dark Sarah ein Meisterwerk, in dem der
Gastsänger Marco Hietala auftritt. Die Strophen sind
eher schwer und hart, der Refrain melodiös und fesselnd.
Ein komplexes Stück, welches mich im Refrain an Tarjas
"I Walk Alone" erinnert und den Symphonic Metal stark
zur Geltung bringt. Der Titelsong "Golden Moth" ist
ebenfalls wieder eine Ballade. Diese jedoch erzeugt
Hühnerhaut! Das Outro "The Gate of Time" ist ein schöner
Schluss der Geschichte und des Albums an sich.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Dark Sarah sehr
komplizierte Musik liefert, welche für Symphonic
Metal-Fans definitiv interessant sein wird. Sina
Punkte: 8.2 von 10
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NECRONOMICON - Unleashed Bastards (LP)
El Puerto Records
Wow, die Teutonen von
Necronomicon als Rezension, sowas von goil. Wow, wie
überraschend goil das neue Scheibchen von den Deutschen.
Necronomicon, das sind aktuell Freddy (Vocals / Guitar),
Marco (Bass), Chris (Drums) und Mike (Guitar). Nun, seit
1984 pflügen die Lörracher die Thrash-Felder im
Universum, unermüdlich und immer wieder mit neuen Ideen,
Arrangements und einer endlos scheinenden Batterie, die
sich bei Necronomicon nie entlädt, egal welche
Rückschläge man stets einstecken musste, Necronomicon
sind thrashiger then ever before, hellyeah! 12 Tracks,
Thrash-Metal as it's best, mit 'Unleashed Bastards'
präsentieren uns die nördlichen Nachbarn ihren 9.
Longplayer. Andere Releases wären da 'Necronomicon'
(1986), 'Apocalyptic Nightmare' (1987), 'Escalation'
(1988), 'Screams' (1994), 'Construction Of Evil' (2004),
'Revenge Of The Beast' (2008), 'Invictus' (2012) und
'Pathfinder ... Between Heaven And Hell' (2015), nebst
vier Demos namens 'Total Rejection' (1985), 'Blind
Destruction' (1985), 'Lucky Strikes' (1992) und '...
Possessed Again!' (2000) sowie einer Split 'Break Out -
Gemran Metal Tracks No. 2' (1986). Nun, auf den neuen 12
Songs wird variantenreicher, intelligenter Thrash-Metal
zelebriert. Klar, wenn man den neuen Release hört,
kommen einem da sofort Destruction, Sodom, Kreator,
Exumer, Darkness, Living Death und Konsorten in den
Sinn. Und dennoch setzten sich Necronomicon von diesen
Bands ab, auch wenn teilweise nur mit feinen
Unterschieden. Teils sehr melodiöse Gitarrenläufe und
-duelle, welche beinahe in den Power-Metal abdriften,
melodiöse Soli, doch stete speedige und thrashige
Gitarrenriffs, ab und an gepaart mit akustisch
gehaltenen Momenten. Die Drums sind richtig schön
'old-schoolig' speedig, thrashig und Double-Bass-lastig
in der Neuzeit angekommen. Der Bass wummert
wunderprächtig parallel zu den beiden Quetschbalken,
gibt den nötigen Background und die Vocals sind meldiös,
shoutend, im bekannten thrashigen Shouting-Style
gehalten. Eine druckvolle, saubere Produktion und
gelungenes Coverartwork runden auch diesen Output
gelungen ab. Anspieltipps wären 'Total Rejection',
'Imperial Hunger' oder 'The Nightmare Continues'.
Thrash-Metal im Lörracher Style! Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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INFERA BRUO - Cerement (Black / Grey Colored Vinyl LP) Prosthetic Records
Alle guten Dinge sind drei, und so beglücken uns die
Amis von Infera Bruo mit "Cerement" zum dritten Mal.
Geboten wird Post/Black Metal, der zum Teil sehr
progressiv daher kommt. "Poison Water" ist ein
mystisches Intro. Fein abgeschmeckter Black Metal der
feinen Sorte wird mit "Shroud Enigma" geboten. Typisch
im Ami-Style gehalten und ohne Verbindung zu
skandinavischem Black Metal. Hier wird der Schwerpunkt
auf die Musikalität gelegt und Geknüppel ist hier fehl
am Platz! Atmosphärisch und mit Lagerfeuer-Knistern
startet "Effigy Of Reason" und genau so verstörend endet
dieser Song dann nach kurzer Zeit wieder! Dissonanz und
treibender Groove sind die Merkmale von "Endnotes". Die
einzige Verbindung zum Black Metal ist das Gekeife des
Sängers, der aber auch mal normal singt! Ein wirklich
guter Song, der mit seiner Vertracktheit und dem
spielerischen Können der Musiker aufwarten kann. Mit
"The Lunar Pass" wird das hohe Niveau mühelos gehalten
und Infera Bruo legen sogar noch eine Schippe drauf.
Deutlich mehr Black Metal steckt in der DNA dieses
Songs. Progressiv und experimentell, wird in "Draped In
Sky" musiziert und es ist eine gewisse Ähnlichkeit zu
Voivod feststellbar. Absolut genial und einzigartig.
"Scorne" setzt wieder auf die Karte Black Metal und
macht so dieses Album sehr abwechslungsreich! Als total
verzichtbar, stellt sich der letzte Song "Temporial"
heraus! Sehr komisch mit sonderbaren Soundcollagen und
Lagerfeuer-Gitarren zieht sich dieser Song dahin. Dieser
Song schmälert leider den guten Gesamteindruck ein
wenig! Es bleibt aber trotzdem dabei, dass es sich bei
"Cerement" um ein gelungenes Album handelt! Roolf
Punkte:
8.1 von 10
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MONSTROSITY - The Passage Of
Existence (LP & Digital Copy) Metal Blade/Sony
Hach, die frühen Neunziger waren
toll. So viele "erste Male". Unter anderem auch die
Explosion des Death Metals mit einigen Perlen die ich
immer wieder gerne auflege; Malevolent Creation's "The
Ten Commandments", Atheist's "Piece Of Time", das Debüt
von Deicide, Seance's "Fornever Laid To Rest", Bolt
Throwers "The IVth Crusade" und auch Monstrosity's '92er
Debüt "Imperial Doom" (damals noch mit CC's
Corpsegrinder Fisher am Mic), welches mir einige feuchte
Höschen bescherte und erste Basscoverversuche (welche
komplett in die Hose gingen) verursachten. Der Florida
Death Metal ging durch die Decke, aber Monstrosity
wurden "verdammt" im Untergrund zu agieren. Viele(!)
Besetzungswechsel warfen die Band immer wieder zurück,
sie blieben aber aktiv, verbuchten Erfolge und melden
sich elf Jahre nach ihrem letzten Album "Spiritual
Apocalypse" mit dem vorliegenden Album endlich wieder
zurück. Bandhäuptling und Drummer Lee Harrison ist ein
echter Charakter mit Signatursound und eisernem Willen,
ich habe den grössten Respekt vor seinem Schaffen. Das
"The Passage Of Existence" zudem den Geist der Anfänge
atmet, tolle Bass- und Gitarrenarbeit (diese Soli!)
liefert und mit Mike Hrubovcak einen stabilen Growler
beinhaltet lässt mein old school Herz aufblühen. Dazu
ein cooles Cover und eine überzeugende Gesamtperformance
welche ich ungeniert allen Anhängern des Florida Death
Metals empfehlen kann. Allerdings findest du hier keine
grossen Emotionen oder Neuigkeiten sondern "nur" wohl
exekutierten US-Todesmetall mit angenehmer Produktion
und runden Kanten. Aggressiv/angenehmer Death Metal wie
ich ihn dann und wann aus welchen Gründen auch immer
dringend brauche. Ich war und bin Fan von Monstrosity,
reinhören. Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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BLACK ALICE - Endangered Species
(Re-Release CD) Karthago Records Das Pure Steel
Records Sublabel Karthago veröffentlicht seit fünf
Jahren in lockerer Reihenfolge Scheiben aus den
klassischen Achtzigern, die es damals in der Metal-Szene
bestenfalls bis in die dritte Reihe geschafft haben. Die
Auflagen sind dabei sehr klein (CDs bis 700 Stück, Vinyl
bis 500 Stück) und kommen mit grösstenteils
Originalartwork, einem detaillierten Booklet mit
Bandhistory, Texten und Fotos sowie einem
handnummerierten Zertifikat daher. Wer also ein
verlorengeglaubtes Juwel wiederentdeckt, sollte mit dem
Erwerb nicht lange zögern. "Endangered Species" ist
Nummer 45 in dieser Reihe und ist das 1983 erschienene
Debütalbum der Australier Black Alice. Rein stilmässig
würde ich das Quartett als australischen Versuch
einordnen, auf den gerade an Fahrt gewinnenden US
Metal-Zug aufzuspringen, Bands wie Armored Saint, Metal
Church und Fates Warning hatten damals gerade ihre
ersten Lebenszeichen von sich gegeben. Dieser Versuch
ist teilweise gelungen, teilweise auch nicht. Zum
sperrigen Opener "No Warning" beispielsweise kann man
vieles anstellen, ein Butterbrot schmieren, den
Wellensittich füttern oder das Katzenklo ausräumen, nur
headbangen kann man dazu nicht wirklich, die vertrackte
Rhythmusarbeit vermag das erfolgreich zu verhindern. In
eine ähnliche Kerbe schlägt "Wings Of Leather" .Dann
haben wir das epische "In The Hall Of The Ancient
Kings", in dem sich das Quartett aus Perth am typischen
Manowar - Pathos versucht hat, ohne diesen auch nur
ansatzweise zu erreichen. Alles Essig also? Keineswegs,
denn die Band bewies damals mit den zahlenmässig
glücklicherweise stärker vertretenen, zugänglicheren und
eigenständigeren Nummern wie "Running Hot, Running
Wild", "Hell Has No Fury", "Psycho" oder "Blade Of
Slaughter", dass sie durchaus in der Lage war Arsch zu
treten, zumal Sänger Rob Hartley gerade diese Tracks in
hohen Lagen sang und dabei wie eine etwas weniger
schrille Variante von Hell Hofer (Bullet) klang. Als
Bonustracks findet man auf dieser Ausgabe noch
"Hellhouse" und "Man Of Metal" (beide von der 1984er "No
Warning"- EP) sowie die meines Wissens bisher
unveröffentlichte Ballade "Knightmare". Schmuckes Ding,
für Heavy Metal-Historiker unverzichtbar! Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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CAST THE STONE - Empyrean Atrophy
LP (EP) Agonia Records Nun ganz taufrisch ist
Cast The Stone nicht, da jedoch die Herrn dahinter mehr
mit ihren Bands wie Misery Index, Scour oder Cattle
Decapitation beschäftigt waren, vergingen nun viele
Jahre bis endlich mal wieder ein Lebenszeichen zu den
Lauschern vordringen darf. Bei diesem Lebenszeichen
handelt es sich leider nur um eine 6 Track E.P. deren
Spielzeit keine 30 Minuten erreicht und mit „Standing In
The Shadows“ einen Instrumental-Song enthält, welcher
schlicht überflüssig ist, doch was Cast The Stone hier
abliefern ist eine wahre Wohltat an Death Metal. Auch
wenn die Scheibe keinen Innovationspreis abkassieren
wird, so ist diese Hommage an die Glanzzeiten des Death
Metal ein absoluter Leckerbissen. „Empyrean Atrophy“ ist
dabei ein Bastard aus US-, European- und Technical Death
Metal der alten Schule, der voller Ideen steckt und
gekonnt in die Neuzeit katapultiert wird. Der Fokus
liegt hier klar auf dem Groove, sprich obwohl
zwischendurch auch ordentlich der Knüppel aus dem Sack
gelassen wird, so ist „Empyrean Atrophy“ kein Brutal
Death Album, doch dieser Aspekt mindert nicht die
Qualität und auch wenn nicht ein Dauermassaker angeboten
wird, so knallen die Songs ordentlich rein. „As The Dead
Lie“, „The Burning Horizon“, „A Plague Of Light“ und der
Titeltrack „Empyrean Atrophy“ sind wahre Todeswalzen,
abwechslungsreich, düster und mitreissend. Wer auf Bands
wie Illdisposed und Edge Of Sanity steht muss hier
unbedingt mal seine Ohren spitzen. Abgeschlossen wird
die E.P. mit dem Infestdead Cover „Jesusatan“ und wenn
wir schon bei Dan Swanö sind, dieser Herr ist hier auch
für die Produktion von „Empyrean Atrophy“
verantwortlich. Zwar wäre ein komplettes Album
begrüssenswert gewesen, aber bei der Qualität der Songs,
fresse ich auch diese E.P. und verbleibe in der
Hoffnung, dass Cast The Stone auf diesem Level bald mehr
abliefern wird. R.K.
Punkte:
keine Wertung
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KEN MODE - Loved (Red Vinyl LP) Season Of Mist/Irascible
Wow, da kommt ja einem eine metal-corische Soundwand
entgegen geschwappt aus den Boxen. KEN (= Kill Everyone
Now) mode sind eine kanadische sind eine
Metalcorenoiserockband aus Winnipeg (Manitoba), welche
seit dem September 1999 - Noisy 19th Birthday, Corers -
existieren und mit 'Loved' ihren 7. Longplayer
präsentieren. Desweiteren haben sie 'Mongrel' (2003),
'Reprisal' (2006), 'Mennonite' (2008), 'Venerable'
(2011), 'Entrench' (2013) und 'Success' (2015)
veröffentlicht. Man kann Noise lieben oder eben halt
etwas weniger, aber dieser goile Noise liebe ich. Warum?
Weil einfach so extravagent, überraschend, beinahe schon
fusion/jazz/free-jazz intonierend, aber stets metallisch
hart, einfach ein Brett, es eben ist. Darum. Deshalb.
Kein warum, wieso und überhaupt. Punkt. KEN mode, das
sind Jesse Matthewson (Vocals, Guitar, Percussion,
Piano), Shane Matthewson (Drums), Scott Hamilton (Bass,
Backing Vocals, Percussion) und Kathryn Kerr
(Saxophone). Ein typisch noisiges Bandgefüge und nur
schon deswegen sind KEN mode so damn interessant. 9
Tracks voller Überraschungen, Metal, Core, Jazz, Noise,
Rock und vielem mehr. Ja, sie bleiben stets hart,
metallische Gitarren mit hardcorigen Einflüssen,
schrägen Gitarrenlines und kurzen -soli, treibenden,
groovigen Drums, wütenden, shoutenden und gutturale
Vocals, schrägen Pianoelementen wie eben auch
interessant, schräge, jazzig/free-jazzige Sax-Elemente,
ja gar Sax-Soli, treibend groovende Bassläufe. Dennoch
zieht sich auch hier der berühmte rote Faden gnadenlos
und schnurstracks durch die neun Songs. Druckvolle,
harte und saubere Produktion und ein absolut - bereits
jetzt schon - kultiges Coverartwork runden 'Loved' ab.
Bin positiv überrascht und begeistert. Nun, Anspieltipps
wären da 'The Illusion Of Dignity', 'Not Soulmates',
'Very Small Men' oder das extrem kultige 'No Gentle
sArt', einfach Klasse, dieses lange Teilchen, und
einfach so schön 'schräg'. Reinhören ist auf jeden Fall
die Devise, und Fans von Kylesa, The Atlas Moth, Circle
Takes The Square werden eh' die helle, noisige und
corige Freude an KEN mode haben. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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TERROR - Total Retaliation (LP)
Nuclear Blast/Warner
Wow, was für 'ne schwere,
metallische Walze kommt denn da dahergekrochen? Terror
aus Los Angeles, California, welche im 2002 gegründet
wurden. Hardcore gemixt mit Metalcore, Frontal! Aktuell
bestehen Terror aus Scott Vogel (Vocals), Nick Jett
(Drums), Martin Stewart (Guitar), Jordan Posner (Guitar)
und Chris Linkovich (Bass). 'Total Retaliation' ist
Terror's 7. Studioalbum, nebst 'One With The Underdogs'
(2004), 'Always The Hard Way' (2006), 'The Damned, The
Shamed' (2008), 'Keepers Of The Faith' (2010), 'Live By
The Code' (2013) und 'The 25th Hour'. Daneben fünf EP's,
'Lowest Of The Low' (2003), 'Rhythm Amongst The Chaos'
(2007), 'Keepers Of The Faith 7"' (2010), 'Hard Lessons
/ Only The Devil Knows' (2012) und 'The Walls Will Fall'
(2017), aber auch drei Livescheiben, 'Life & Death'
(2003), 'The Living Proof' (2006) und 'No Regrets, No
Shame' (2010). Hauptmerk ist schon der metallische
Hardcore, jedoch gepaart mit leicht thrashigen
Elementen, leicht deathigen Einflüssen. Erinnert etwas
an Suicidal Tendencies (ja, mein Skateobard zupft schon
wieder an meiner Hose ...), Hatebreed, First Blood,
Nails, No Warning, Down to Nothing oder Buried Alive.
Fette Gitarren mit einer unglaublichen Schwere, da kann
sich ein Pit nach dem anderen anreihen, ab und an ein
melodiöses, sehr kurzes Solo. Fett wummernder Tieftöner,
passt sich exzellent den Klampfen an. Die Drums stets
groovend, corend, metallisch treibend, mal
Double-Bass-mässig, dann wieder so richtig hardcorend,
leicht punkig. Die Vocals sind wütend, schreiend,
hasserfüllt, slammend, in typischer Hardcore-Manier
gehalten. Es findet sich dennoch nebst eben diesen
wütenden Vocals auch gesprochene Parts, erinnert leicht
an Eminem und Ice-T. Yep, darf ruhig erwähnt werden,
denn Terror sind vielseitig und meines Erachtens eine
auffallende Erscheinung im Metal-Hardcore, und zwar
musikalisch positiven Ursprunges. Anspieltipps wären 'I
Don't Know You', 'This World Never Wanted Me', 'Suffer
The Edge Of The Lies', 'Total Retaliation' oder
'Resistant To The Changes'. 13 Tracks in bester
MetalCore-Manier, druckvolle und heavy Produktion sowie
ein einfaches, dafür einschlagendes Coverartwork, passt
zu allem, ... passt, wackelt und hat stets Luft. Goile
Mucke, ja, geh' mal noch 'ne Runde skaten ... & Tschüss
& Cheers! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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ALICE COOPER - A Paranormal
Evening At The Olympia Paris (2 Colored LPs & Digital Copy)
Ear Music/Phonag Früher konnten Live-Alben eine
Band noch berühmter machen oder gar entscheidend voran
bringen. Beispiele hierzu gibt es genug, und unsere
werten Leser werden eine oder mehrere dieser Perlen
sicher auch in jeweils ihrem Regal stehen haben. In
Zeiten des illegalen Downloadings und zahlreicher
Streaming-Dienste geht die Anzahl verkaufter Tonträger
trotz des Vinyl-Revivals vor gut zehn Jahren laufend
zurück. So gesehen sind aktuelle Live-Veröffentlichungen
kommerziell gesehen der Griff nach dem letzten
Strohhalm. Von Alice Cooper gibt es ja schon einiges
Live-Material, wie zuletzt offiziell «Theatre Of Death -
Live At Hammersmith 2009» oder so genanntes "CD-R on
demand" Material wie zum Beispiel «No More Mr. Nice Guy
Live! (27-10-2011 NIA Birmingham)». Passend zur letzten
Studio-Scheibe «Paranormal» (2017) folgt nun mit «A
Paranormal Evening At The Olympia Paris» ein komplettes
Konzert zur immer noch laufenden Tour, die gerade in den
Staaten am Laufen ist. Soweit so gut, klingt alles ganz
ordentlich, und selbstverständlich kommen auch die
Freunde des Vinyls auf ihre Kosten. Die Setliste ist
allerdings zu mindestens Dreiviertel mit den ewigen Hits
bestückt, was aber durchaus verständlich ist, denn das
wollen die Fans von Alice Cooper nach wie vor hören und
sehen. Die augenscheinlich gut besuchten Konzerte
unterstreichen das. Mein persönlicher Wermutstropfen ist
das Fehlen von «I’ll Bite Your Face Off¬», da dieser vor
Rolling Stones Vibes nur so triefende Track ein
absolutes Highlight der voran gegangenen Tour war. Das
wird die die-hard Fans allerdings nicht verbrämen
können, und wer den mittlerweile 70-jährigen Kult-Rocker
dieses Jahr verpasst hat, kriegt hiermit ein wertiges
Trostpflaster. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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WOLFSBLOOD - Vomit & Lice (LP) Troglodyte Records
Yay, ... und die Nordmänner kommen mit Hardcore &
Punk. Bash! Glücklicherweise jedoch mit blackigen
Anleihen. Wusst' ich's doch, sehr im Black-Metal
gehalten, mit einer gesunden Prise Hardcore & Punk. Mmh,
schlussendlich kommt in mir das Gefühl hervor, das
Wolfsblood eher in der punkigen, leicht hardcorelastigen
Black-Metal-Ecke zu finden sind, als im reinen Punk bzw.
Hardcore. Obwohl die Gitarrensoli recht rausgearbeitet
und sehr melodiös sind. Nun gut, ich nenn's mal
Fun-Black-Metal ... ich höre den Aufschrei bereits, aber
wartet doch mal ab und zieht euch dieses Teil mal
anhörtechnisch rein. Dann können wir auf derselben Ebene
mal mit der Diskussion beginnen. Wolfsblood werden's
nicht einfach haben, weil sie sich keinen Deut um
irgendeine Stilrichtung scheren, somit haben sie einen
Bonus von mir zugute. Dafür macht's mir beim Rezessieren
nicht ganz so einfach. Nun, im Jahre 2012 wurde
Wolfsblood in Malmö, Schweden, gegründet. So wie ich es
in Erfahrung bringen konnte, ist 'Vomit & Lice' das
Debütalbum des schwedischen Fünfers. Es scheint ein
Mysterium zu sein, mehr Informationen über Wolfsblood zu
ergattern. Es handelt sich hierbei um eine
Fünfer-Formation, mit einer Sängerin und ehemaligen
Tenebre- und Moderat Likvidation-Members. Gestartet hat
man mit einem Demo kurz nach der Gründung. 10 Tracks,
die stets von Black-Metal, Punk und Hardcore versetzt
sind, die mal melodiös - vor allem bei den Gitarrensoli
- klingen, die Rhythmusklampfen stets nach vorn treibend
wie seinerzeit bei Wendy O' Williams und Motörhead,
einfach dirty, schnell, laut und wild. Der Bass wummert
in ähnlicher Manier wie der seinerzeit von Lemmy
Kilmister. Die Drums prügeln punkig und hardcorig stets
auf der Überholspur und die Vocals erinnern wahrlich an
die gute, alte Wendy, punkig, wild und leicht krächzend
shoutend. Gesamthaft kann man durchaus den Vergleich
auch zu den Discharge stellen. Die Produktion ist
old-fashioned, jedoch klar, druckvoll und doch irgendwie
dreckig. Das Coverartwork mit dem Skull spiegelt
tatsächlich den Sound wieder, welcher auf 'Vomit & Lice'
so abgeht. Oh, Anspieltipps wären noch 'Le Trezieme',
'Last Train', 'Bury Your Heart' oder 'Unalive'.
Black-Metal gepaart mit etwas Punk, Hardcore, Wendy O'
Williams und Motörhead treffen wohl die Mucke in der
Spucke. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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CIRCLES - The Last One (LP) Season
Of Mist/Iracible
Die Extreme/Progressive Metal
Band Circles hat ihr zweites Album veröffentlicht und
lässt uns regelrecht in ihre düstere und atmosphärische
Welt eintauchen. Die Australier erschaffen mit ihren
mystischen Melodien und packenden Rhythmen ein
fesselndes Gefühl. Ihre Musik ist von plötzlichen
Rhythmuswechsel, schweren Gitarrenriffs sowie
eingängigen ruhigen Zwischenteilen und spannende
Melodieabfolgen geprägt. Das Album ist sehr
abwechslungsreich und die Musiker schöpfen ihr Können
voll und ganz aus. "The Last One" beginnt mit dem
starken Opener "Winter", der packt und einfährt. Ein
hartes, eher dumpfes Riff, welches in sich aufbaut und
in einen sehr ergreifenden melodiösen Refrain führt,
dazu eine typische Prog-Bridge mit dazu passenden
Screameinlagen. Durch das ganze Werk spielt der Sänger
Ben Rechter mit seinem grossen Stimmumfang und prägt
somit die verschiedenen Abschnitte der Songs und die
dadurch übermittelten Stimmungen, die durch ihn
entstehen. In wenigen, aber genau richtig gewählten
Musikparts übernimmt Circles-Bassist Drew Patton die
Screamed-Vocals und verleiht der sonst schon sehr
komplexen Musik einen nochmals neuen Touch. Instrumental
fährt die Prog-Gruppe auf einer eher schweren,
tiefgreifenden Schiene und hinterlassen einen eher
schwermütigen und melancholischen Eindruck, was auf
keiner Art und Weise negativ zu verstehen ist.
"Renegade", der achte Track des Albums "The Last One",
ist eine sphärische und atemberaubende Prog-Hymne. Das
Lied beginnt ruhig und träumerisch und baut sich im
Verlauf auf. Nach einem klar bemerkbaren Cut, was
typisch für Circles ist, wird das Lied härter und fährt
mit den nochmals aufgegriffenen Melodien vom Anfang
unter die Haut. Das Album ist im Gesamten sehr komplex
und definitiv keine leichte Kost - somit nichts für
jedermann. Jedoch für einen Prog-Fan ist dieses Album
meiner Meinung nach definitiv ein Must-Have sowie für
jeden, der offen für eher komplizierte Musik ist.
Sina
Punkte:
7.9 von 10
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GROUNDBREAKER - Groundbreaker (LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Steve Overland (FM), ein in der
AOR-Szene nicht ganz unbeschriebenes Blatt, meldet sich
mit Groundbreaker zurück. Frontiers Haus- und
Hofproduzent Alessandro Del Vecchio hat seine Finger
wieder mal im Spiel und drückt dem Album seinen Stempel
auf. Die elf Tracks überzeugen mit Melodie und einem
tollen Gitarrenbrett von Robert Sall (WET). Lieder wie
"Will It Make Love Me" gehen sofort in die Beine und
spielen mit kräftigen Riffs und verspielten, melodischen
Keyboards. Darüber steht, wie nicht anders zu erwarten,
die Stimme von Steve, der noch immer aus jeden Track
etwas Tolles zaubert. Ab und zu schnuppert man ein
bisschen stark beim Pop und hat mit Liedern wie
"Tonight" auch was für die neuere Bon Jovi-Fraktion,
einfach besser. Das flotte "Sound Of A Broken Heart"
findet dabei seinen Weg ebenso ins Herz des Zuhörers wie
die Ballade "Something Worth Fighting For". Mit dem
fetzigen "The Days Of Our Life" findet ein tolles
AOR-Werk seinen Abschluss. Sollte man sich unbedingt
anhören! Tinu
Punkte:
7.9 von 10
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CHEVALIER - Chapitre II (Re-Release LP) Gates Of Hell
Records Name und Titel täuschen darüber hinweg,
dass es sich hier nicht um eine französische, sondern um
eine finnische Band handelt. Allerdings ist der Speed
Metal dieser Truppe derart traditionell und metertief in
den frühen Achtzigern verwurzelt, dass man unweigerlich
an gewisse französische Combos aus dieser Epoche denken
muss, die damals in Europa mit der ähnlichen Mucke
zumindest Achtungserfolge feiern konnten (ADX, Demon
Eyes, Charter, Sortilège). Dazu kommen der Speed und die
dünne Produktion von Agent Steels "Unstoppable Force",
und schon haben wir Chevalier. In ihrem Fall erklärt
sich die verwaschene, dünne Produktion allerdings damit,
dass wir es hier eigentlich mit einem Demo zu tun haben,
das ursprünglich als Tape bereits im April erschienen
ist, diesen Bonus hat die Band somit schon mal bei mir.
Jetzt wird das Teil als Vinyl - EP nachgeschoben.
Kompositorisch muss ich sagen Hut ab, die drei
Eigengewächse zeigen sich als lange, vielschichtige und
interessante Hochgeschwindigkeitsgranaten, die genau bei
den Fans der oben genannten Truppen viel Anklang finden
dürften. Die Doublebass bollert unentwegt, die Gitarren
feuern rasiermesserscharfe Riffs ab, Breaks, Rhythmus-
und Tempowechsel sorgen unentwegt für Abwechslung und
über all dem thront Sängerin Emma, die zuweilen in den
höchsten Tönen und stilgerecht mit viel Hall in der
Stimme selige Jugenderinnerungen an Maryann Scandiffio
von Blacklace erweckt. Über Sinn und Zweck des am
Schluss angehängten Brocas Helm-Covers "Fly High" kann
man wie immer in solchen Fällen streiten. In diesem Fall
ist es einfach als Tribut an eine der grossen
Inspirationsquellen zu deuten. Ich hoffe doch sehr, dass
die Band bald in professionellem Soundgewand ihre
Aufwartung machen kann, denn für traditionsbewusste
Kuttenträger und fundamentalistische Metaller sind
solche Klänge hier ein absolutes Muss. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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VANDALLUS - Bad Disease (CD) Pure
Steel Records/Musikvertrieb
Jason Vanek (Vocals und Gitarre)
und seine Jungs haben sich musikalisch den frühen 80ern
verschrieben. Trockener Hard Rock mit Anleihen an die
frühen Judas Priest. Mit ihrem Zweiten Werk führen die
Amis ihren Retro-Kurs fort und präsentieren dem Hörer
neun kurze, aber rockige Songs mit einer Gesamtspielzeit
von 35 Minuten. Also nicht nur die Musik, sondern auch
die Spielzeit des Longplayers wurde der damaligen Zeit
angepasst. Jasons klare Stimme passt zu den Tracks, und
die Gitarren rocken in eher trockenem Gefilde, sprich
ohne viele Effekte. Nur der typische 80er Jahre-Hall ist
hier zu hören. Und eben, hört man sich die
Gitarren-Riffs an wie zum Beispiel bei "Heart Attack",
kann man die Parallelen zu Priest deutlich hören. Und
die Chöre in den Refrains passen perfekt dazu. Ich würde
sogar sagen, dass man hier musikalisch ab und zu in die
70er abdriftet. Ich mag diese zeitlosen Riffs wie bei
"Loaded", trocken und rockig, wie man das von den frühen
UFO kennt und liebt. Jedenfalls wird dieses Album auch
beim 10. mal Durchhören nicht langweilig. Es bleibt
spannend und man drückt sofort wieder auf Start, wenn
die 35 Minuten vorbei sind. "Bad Disease" ist somit ein
tolles Stück Musik, das den Zuhörer in die Vergangenheit
entführt und nicht mehr loslässt. Unbedingt reinhören.
Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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DÖDSRIT - Spirit Crusher (LP)
Prosthetic Records
Das schwedische Ein-Mann-Projekt
von Christoffer Öster namens Dödsrit veröffentlicht mit
"Spirit Crusher" das zweite Album. Eisiger Black Metal
schlägt uns mit "Aura" frontal ins Gesicht, und man
fühlt sich sofort um Jahrzehnte zurück versetzt.
Tempowechsel halten den Spannungsbogen hoch. Christoffer
Öster keift sich immer wieder um den Verstand. Schade
nur, dass der Song nie mehr enden will, denn in der
Hälfte ist eigentlich schon alles gesagt! Ein
Gefrierbrand droht auch bei "Endlisa Üdror", der schnell
gespielten Black Metal mit geilen Melodien bietet. Nach
der Hälfte beginnt der Song nochmals neu und Teil 1 hat
nichts mit Teil 2 zu tun! Wirklich komisch? Gut, so
braucht man nur einen Titelnamen zu finden! Auch dieser
Song leidet unter dem Niemehrendenwollen-Syndrom, das
wie eine Seuche auf diesem Album um sich greift! Mein
Tipp: kurz und bündig! Frostig und sehr schnell beginnt
"A Drowning Voice". Das Gespühr für tolle Melodien,
beweist Christoffer Öster immer wieder! Toller Song und
zugleich das Highlight dieses Albums! "Spirit Crusher"
ist der letzte und zugleich längste Song dieses Albums.
Geboten werden Soundtrack-artige Soundcollagen, die
nicht gerade weltbewegend sind. Mein Fazit zu diesem
Album: In der Kürze liegt definitiv die Würze, und so
hat es neben vielen Lichtblicken auch einige Schatten!
Roolf
Punkte:
7.5 von 10
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LAST PHARAO - The Mantle Of Spiders (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Das Debüt der Herren aus
Hudson Valley USA ist musikalisch tief verwurzelt in der
80er Metal-Welt. Klassische fette Metal-Riffs, nicht mit
tonnenweise überfüllten Effekte Drums, und dazu der
klare Gesang von Shouter Tommy Santangelo (cooler Name).
Starke Songs, die auch oft an ältere Judas Priest
erinnern, abgesehen vom Gesang, der hier wirklich sehr
eigen klingt. Dazu die typischen 80er Jahre-Chöre, eben
irgendwo zwischen Priest und Saxon. Hat Charme, das
Ganze, macht Spass beim Anhören und es kommen so einige
Erinnerungen hoch an diese Zeit. Riffs wie beim starken
"Deadly Dreams" sind einfach zeitlos und es ist schön,
dass es heute noch Bands gibt, die dieser Zeit durch
ihre Musik Tribut zollen. Viel mehr gibt`s hier
eigentlich nicht zu sagen. Wer die 80er Metal-Szene
mochte, wird seine Freude haben an der Musik der Amis
und sich diesen Rundling eh zulegen, aus und Amen.
Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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BODYFARM - Into Battle (Re-Release
EP CD) Vicrecords
4 Tracks mit einem
mystisch-düsteren Introteil erwartet uns auf 'Into
Battle', der 'Into Battle' EP, welche ursprünglich im
Jahre 2010 als Demo releast wurde und heute eben in
dieser Re-issue EP-CD-Version auf dem Tisch vor uns, den
geneigten Metal-Fans liegt und wir unsere Lauscher den
spannenden Tönen des Metals ausfahren und geniessen. Da
schwallt uns genial inszenierter Todesmetall - im
Englischen auch als Death-Metal bekannt - entgegen, der
einfach roh und brutal rüberkommt. Im Jahre 2009 wurde
Bodyfarm in Amersfoort (Provinz Utrecht) gegründet und
haben seither mit eben besagtem Ur-Demo 'Bodyfarm' (EP,
2010), noch drei Longplayers namens 'Malevolence'
(2012), 'the Coming Scourge' (2013) und 'Battle Breed'
(2015) zwischenzeitlich herausgebracht. Aktuell bestehen
Bodyfarm aus Quint Meerbeek (Drums), Bram Hilhorst
(Guitars), Thomas Wouters (Vocals, Guitars) und Alex
Seegers (Bass). Soundtechnisch wandern sie auf der
Death-Schiene à la Jungle Rot, Entombed, Dismember,
Asphyx, Bolt Thrower, Sinister, Fleshcrawl und
Konsorten. Death-Metal mit Thrash-Metal-Einflüssen und
eben besagten holländischen Death-Genen, die einen
straighten, brutalen, rohen Death-Metal kreieren lassen,
will schreiben, shreddende Gitarren, kurze, wilde
Soliritte, leicht melodiös gehalten, einen wummernden
Bass, schweren, schnellen und groovigen
Double-Bass-Attacken, dafür wahrlich böse, tiefe,
Death-Vocals im verständlichen, gutturalen Bereich. Es
wäre eine Schande gewesen, hätte man dieses Demo aus dem
Jahre 2010 (= Original vergriffen) nicht nachträglich
nochmals aufgelegt hätte, denn dieser Death-Metal macht
mächtig Spass. Natürlich ist die Produktion fett und
druckvoll gestaltet von Ronnie Bjornstrom (Aeon, Cut Up,
Paganizer), selbstverständlich hat man auch beim
Cover-Artwork nicht gegeizt und mit Matthias Frisk
(Ghost, Maim, Miasmall) einen würdigen Künstler
gefunden. Somit ein absolut gelungenes Teil. Alle 5
Tracks (inkl. Intro) sind hörenswert, also Anspieltipps,
d.h. 'Into Battle', 'Bodyfarm', 'Final Redemption',
'Heartraped' und 'Slaves Of War'. Nicht nur für Fans ein
Highlight, sondern auch solche, die es werden (möchten)
... so wie ich, der es soeben geworden ist.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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PANZER SQUAD - Ruins (LP) Testimony
Records
Das Osnabrücker Panzertrio
liefert bauchgesteuerten "Ugly Thrash since 2013" und
präsentiert mit "Ruins" ein amtlich wiegendes Stück
Marschgepäck mit vielen D-Beats, verzerrtem Bass und
blackmetallischem Uffta-Seitenblick. Uralte Sodom und
Hellhammer lassen grüssen. Hier regiert der zelluläre
Ursprung, der barbarische Urtrieb und der lieb gewonnene
4sec-Hall auf der Stimme welcher einerseitsab spätestens
zwei Promille wohlige Schauer über deinen Rücken
fliessen lässt und zudem das Tanzbein zum Zucken
animiert. "Ruins" ist jedoch auch ein gut gekleideter
Wolf im Schafspelz, denn die Produktion kommt gemogelt
Lo-Fi daher und das Songwriting ist ebenfalls nur
versteckt archaisch, denn unter dem Strich bieten
Panzersquad ein wohlüberlegtes Sperrfeuer aus homogenen
Zutaten, Köpfchen und nicht zu nerviger Logik. Rund und
stimmig, reinhören und geniessen. Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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MADDER MORTEM - Marrow (CD) Dark
Essence Records
Die Norweger um die Sängerin
Agnete M. Kirkevaag präsentieren uns hier ihr bereits 7.
Album. Der Erste Song "Liberator" kommt etwas doomig,
düster und mit Prog Rock-Einlagen. Über all dem die
kräftige Stimme von Agneta, toller Einstieg in den neuen
Rundling. Das folgende "Moonlight Over Silver White"
schlägt in etwa dieselbe Kerbe. Verträumt und etwas
ruhiger geht's dann weiter mit dem Atmosphärischen
"Until You Return". Obwohl man in der Mitte des Songs
noch Gas gibt. Dann folgt das abwechslungsreiche Harte
und treibende "My Will Be Done" mit tief gestimmten
Gitarren. Songs wie das variable "Far From Home"
gefallen durch die Stimmung uns Tempowechsel, Ruhig
Parts, schöner Refrain und in der Mitte des Tracks
werden die Gitarren aufgedreht, voll cool der Song. So
geht's eigentlich durch das ganze Album hindurch, es
wird nie langweilig. Immer wieder diese
Stimmungswechsel, die das Ganze spannend halten. Es
braucht zwar eine Weile, bis man in den Sound der
Norweger reinkommt. Aber dann entfalten sich die Songs
und man kann es voll geniessen. Ich denke, wem Neurosis
und Ähnliches gefällt, wird hier mit "Marrow" seine
Freude haben. Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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SOLAR TEMPLE - Fertile Descent (LP)
Eisenwald
„Solar Temple“ ist eine junge
Band aus den Niederlanden, welche Atmospheric Black
Metal spielt. Bis auf den Fakt, dass sie vor einem Jahr
ihr erstes Demo herausgebracht haben, ist über sie nicht
viel zu erfahren. Nicht mal ihren Namen wollen die
beiden Bandmitglieder verraten, sie treten als „M.“ und
„O.“ auf. Auch auf „Fertile Descent“ halten sich die
beiden Musiker knapp: das Album besteht aus zwei Songs,
welche sich zwischen 15 und 20 Minuten halten. Der erste
und kürzere Song „Those Who Dwell In The Spiral Dark“
beginnt mit reissenden Instrumentals. Die Gitarren
schreddern und die Drums rumoren, dafür hält sich der
Gesang in Grenzen. Es ist bloss ein monotones Gesumme
hörbar. Dann in der Halbzeit verändert sich das zuvor so
gleiche Lied und es wird ruhig. Ein melodiöses, ruhiges
Gitarrensolo erklingt und verleiht dem Lied eine ganz
neue Atmosphäre. Nach einer Minute setzt dann auch das
Schlagzeug wieder mit ein und auch das monotone
Gesanggemurmel kommt wieder hervor. So geht das dann
auch die restlichen sechs Minuten des Songs weiter. An
sich ist das ja cool und alles, die Musik hat durch die
bleibende Gleichheit auch eine extrem entspannende
Wirkung aber das ganze hätte man auch auf die Hälfte der
Zeit kürzen können. Der zweite Song „White Jaw“ fährt im
ähnlichen Stil weiter wie der erste, er hat ruhige und
schneller gespielte Teile, aber auch hier höre ich kein
grosser Höhepunkt heraus. Das ganze Album ist gut
gespielt und hat seinen ganz eigenen Touch aber ich
würde es eher zum einschlafen hören als für sonst
irgendwas. Trotzdem hat die Band und ihre Musik ihre
ganz eigene Philosophie, welche mich neugierig macht, da
sie so wenig über sich preisgeben. Wäre dieses Wort
mittlerweilen nicht schon beinahe ein Hipster Slang
würde ich „Solar Temple“ schon fast „Trve“ oder „Kvlt“
nennen, da sie die Verschwiegenheit des Black Metals
verkörpern. Zoé
Punkte:
7.5 von 10
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DUNCAN EVANS - Prayers For An
Absentee (CD) Prophecy Produtions
Duncan Evans ist ein
Singer/Songwriter, der eine gefühlvolle Mischung aus
Pop, Rock und Folk zelebriert. Das Thema dieses zweiten
Silberlings sind Gedanken/Gebete an Vergangenes, eine
Art nostalgische Rückblende; mal mehr, mal weniger
verklärt. Manche Songs basieren auf einem realen
Verlust, einem Bedauern, einem Vermissen. Andere
wiederum stammen aus dem Reich der Fantasie oder rein
philosophischer Überlegungen. Es ist Musik die bewegen
will, mal ruhig und sanft, mal roh und aufwühlend. Die
meisten Tracks wurden aus dem klassischen Setting “Mann
und seine Gitarre“ geboren und spukten als formlose Idee
schon länger in Duncans Geist herum. Doch nach und nach
hätten sich die Songs wie aus eigenem Antrieb
weiterentwickelt, bis sie dann mit Hilfe einiger
Gastmusiker in einer alten Kirche aufgenommen und
endlich auf diesen Silberling gebannt wurden. Es ist ein
sehr organisches Album das von Liebe und Traurigkeit
erzählt. Duncans Stimme ist sehr intensiv, warm und
erinnert ein wenig an Rea Garvey (Reamonn) oder auch
Kavyen Temperley (Eskimo Joe). Anspieltipps sind “Poppy
Tears“ oder auch “I Know“. Fazit: Sehr schöne,
leidenschaftliche und doch eher ruhige Musik. Das
Gesamtpaket punktet mit ein paar sehr schönen Melodien
und einer in sich sehr stimmigen Harmonie. Die perfekte
Musik zum Träumen, wobei es für mein Dafürhalten noch
etwas tiefgründiger hätte sein dürfen… Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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BETONTOD - Vamos! (LP) Arising
Empire/Warner
28 Jahre gibt es die
Deutschrocker Betontod bereits. Wobei sie, laut
Promozettel, seit acht Jahre von der Band leben können.
Auf "Vamos!" Zelebrieren sie ihren Rock, ohne dass
Ermüdungserscheinungen zu erkennen sind. Hier jagen sie
Hymne an Hymne aus den Boxen. Die Texte sind mal mehr
mal weniger ernst und umfassen wie immer das ganze
Leben. Die Reime passen und sind im Vergleich zu den
Mitstreitern weniger rumplig. Am glaubwürdigsten klingen
für mich Betontod bei Durchhalte-Lieder wie "Niemals
untergehen". Unter dem Strich habe ich die Deutschen
aber bereits zwingender gehört. Es fehlen mir schlicht
die Gänsehaut-Momente. Wer diese nicht braucht, wird mit
den 38 Minuten und elf Liedern bestens bedient. Zumal
die Produktion schlicht knallt. Wer Betontod von einer
etwas anderen Seite erleben möchte, wird an der mir
leider nicht vorliegenden Bonus-CD gefallen finden. Da
haben Betontod Lieder aus den 70er-Jahren in ihrem
eigenen Band-Gewand aufgenommen. "Vamos!" ist garantiert
keine Enttäuschung, sondern unterhält auf gutem Niveau.
Auch wenn ich die Deutschen bereits mit mehr
Durchschlagskraft erlebt habe. Roger W.
Punkte:
7.4 von 10
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SNAKES IN PARADISE - Step Into The Light (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Sehr viel Melodie zeigen die
Jungs um Shouter Stefan Berggren. Die Schweden
zelebrieren eindeutig AOR der frühen Tage. Aber nicht so
langweilig und mit Keys übersät. Man hört hier auch
Gitarren. Natürlich auch Keys aber im angenehmen Rahmen.
Gut gespielt wie beim rockigen "Will You Remenber Me".
Auch die Drums sind lebendig und knackig gespielt. So
macht diese Art von Musik Spass. Alle 12 Songs
überzeugen mit schönen Gesangsmelodien, Stefan singt
angenehm und mit warmer Stimme, sehr schön. Manchmal
hört man sogar Toto-Anleihen in den einzelnen Tracks,
das kommt gut. Auch stark die wuchtigen Drums beim eher
ruhigeren "Angelin" erinnert musikalisch an Survivor.
Oder die tollen Twin-Guitars beim Anfang von "Things"
die dann in einen lupenreinen AOR-Song leiten und in
einen sehr melodiösen Refrain übergehen, wirklich guter
Song. Auch das flotte "Liza" kommt sehr gut und hat
Mitsing Charakter. Beendet wird das Album mit "Step Into
The Light", das wieder einen Toto-Touch hat. "Step Into
The Light" ist somit ein sehr gutes AOR-Werk das sich
abhebt von den Genre-Kollegen, weil es
abwechslungsreicher klingt und auch die Gitarren nicht
zu kurz kommen, solltet ihr auf jeden Fall antesten,
wenn ihr auch solche Mucke steht. Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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BEERWOLF - Planetfall (LP) Ripple
Music
Zumindest bezüglich benebelnder
Substanzen in jedweder Darreichungsform sind bei diesem
Trio aus Florida Name und Artwork Programm. Eine laszive
Dame nuckelt genüsslich an einem Joint, dessen
dahinschwebende Rauchschwaden sich in einen vieräugigen
Buckelwal verwandeln, im Hintergrund logischerweise
diverse Monde und Planeten. Musikalisch sieht die ganze
Geschichte dann allerdings etwas anders aus. Da geben
sich die Drei weitaus erdiger als die eingangs erwähnten
Umstände suggerieren. In der Tat zocken sie weder
abgespacte Nummern auf den Pfaden von Hawkwind noch
drogenvernebelten Stoner Rock, sondern viel eher leicht
doomig angehauchten, richtig kernigen Blues Rock mit
Anleihen aus dem Siebzigerjahre Hard Rock, und das
machen sie sehr authentisch. Die Tracks grooven richtig
gut, der fast vollständige Verzicht auf Overdubs lässt
das richtige Powertrio - Feeling aufkommen, und die
Fähigkeit, abwechslungsreiche Songs zu schreiben, ist
auch da. Das Trio aus Tampa auf Anhieb mit einer anderen
Band zu vergleichen, fällt mir dennoch recht schwer, da
spielen sehr düstere Black Sabbath und Pentagram ebenso
mit wie Jimi Hendrix, der ganz junge Ted Nugent und
Mountain. Tatsache ist, dass sich Beerwolf ihren ganz
eigenen Sound kreiert haben, der sich insbesondere auch
in ihren entfesselten, Jam-artigen Instrumentals
manifestiert, auf dieser Scheibe sind es ganze vier
Stück. Eine wirklich tolle Scheibe, für die ich ein
breites Publikum sehe, das vom Classic Rock-Fan bis hin
zum Space Rock- und Heavy Psych-Enthusiasten reicht.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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SCHERBENTANZ - Reflektion (CD) STF
Records
Scherbentanz haben sich der
Neuen Deutsche Härte verschrieben. “Reflektion“ ist das
Debütalbum der Band und entsprechend bewegen sich die
Regensburger kaum von den ausgetretenen Pfaden weg und
bleiben stur auf der sicheren Seite. Dabei wird so
ziemlich jedes Klischee des Genres bedient: Monotoner,
tiefer und düsterer Sprechgesang, repetitive Lyrics mit
stumpfsinnigen Wortspielen und ein industrialer
Klangteppich, gespickt mit ein paar Synthie-Gewittern.
Doch Schema-X heisst nicht zwangsweise schlecht,
schliesslich gibt es einen Grund warum sich das Genre
solcher Beliebtheit erfreut – und Scherbentanz haben
durchaus ein paar schöne Momente mit im Gepäck! Der
Bandname steht nach eigenen Angaben für “die Verbindung
von Ästhetik und Dramatik, verkörpert durch kraftvolle
Melodien, prägnantem Gesang, stampfenden Rhythmen und
mitreissendem Industrial“. Tatsächlich blitzen
zwischendurch immer wieder sehr schöne Melodiebögen
durch, was die Monotonie etwas aufreisst. Zum Beispiel
die wirklich schöne Pianolinie im ansonsten ziemlich
laschen “Ausgebrannt“ oder die Melodie, die sich zaghaft
aus dem synthiegetränkten Klangteppich von “Traum und
Meer“ erhebt… Leider ist das Gesamtpaket eher
uninspiriert und bietet kaum Abwechslung – ein Lied
plätschert nahtlos ins nächste über… Fazit: Scherbentanz
produzieren sehr klassischen NDH, vergleichbar mit
Hämatom oder auch Heldmaschine. Allerdings fehlt den
Deutschen ein wenig die Kreativität, bzw. die
unverwechselbare eigene Identität – dabei kann man bei
einem Debütalbum jedoch getrost ein Auge zudrücken.
Ansonsten überzeugen sie durch sehr satten Klang und vor
allem Attitüde. Ich könnte mir vorstellen, dass diese
Band live mit ihrer ausgeklügelten Bühnenshow deutlich
mehr beeindruckt als bloss aus der Konserve… Man darf
gespannt sein was die Zukunft bereit hält!
Patricia H.
Punkte:
7.2 von 10
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THE CROTALS - Horde (LP) Tenacity
Music
The Crotals aus Lausanne haben
sich leicht gewandelt. Was dereinst als Trio begonnen
hatte, präsentiert sich jetzt als Quartett. Die
Hinzunahme von Frontbrüller Randy Schaller (Voice Of
Ruin) hat zudem den Stil der Band in etwas heftigere
Gefilde gelenkt. So sind nun die latent vorhandenen
Stoner-Elemente des Debüts "Fuel! Flames! Blast!" (2015)
praktisch gänzlich verschwunden, Sludge Metal der
räudigsten Sorte dominiert nun das Geschehen. Und obwohl
sie gerne mit Bands der Sorte Black Tusk oder Bison BC
verglichen werden, muss ich sagen, dass sie sich einen
ganz eigenen Stil mit hohem Wiedererkennungswert
erschaffen haben. Dies liegt meiner Meinung nach vor
allem daran, dass sie immer wieder ganz dezent Elemente
aus dem Melodic/Death Metal in ihren Sound einstreuen,
die zuweilen auch durchaus schwarz eingefärbt sein
können ("La Horde"), nur um kurz darauf den Hörer mit
beklemmenden Doomklängen zu verstören ("Fissures"). Mit
der neu hinzugewonnenen, zusätzlichen Härte sind der
Band aber leider auch die auf dem Debüt deutlich
durchschimmernden, coolen Rock'n'Roll - Vibes etwas
abhandengekommen. Das machen sie aber dadurch wett,
indem sie relativ viel in ihre Songs packen, ohne diese
künstlich in die Länge zu ziehen. Zehn Songs in knapp 35
Minuten, das spricht eigentlich für sich und garantiert
in diesem Fall ein intensives Hörerlebnis, das zwar
nicht beim ersten Mal zündet, aber spätestens nach dem
dritten Durchlauf deutliche Spuren hinterlässt.
Genrefans sollten ihnen unbedingt mal ein Ohr leihen.
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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CROSSFAITH - Ex_Machina (LP) UNFD Nach mehreren
kleinen Veröffentlichungen seit "Xeno" 2015, bringen die
Japaner von Crossfaith wieder ein volles Studioalbum mit
dem Namen "Ex Machina"auf den Markt. Ihr Stil lässt sich
am besten mit Electrocore beschreiben, und die
vorliegende Scheibe verbindet eine kleine Portion alter
Song mit neuem Material. Noch wilder, verspielter und
dieses Mal auch im tieferen Growlbereich deutlich
versierter. Crossfaith schrauben auf ihrem neuen Werk
die Messlatte für das eingeschränkte Genre deutlich nach
oben. Bei den 13 Songs sind unter anderem auch ganz
tolle Kracher dabei. Die Jungs aus Osaka legen nochmal
eine ordentliche Schippe Gewalt drauf, und das gelingt
nicht schlecht, wie man bei "The Perfect Nightmare"
eindrucksvoll hören kann. Blastbeats ballern gegen die
Zuhörer, bevor man sich wundert, ob nun Slipknot oder
doch moderner Electrocore aus den Boxen dröhnt.
Frontmann Kenta Koie ist auf diesem Lied besonders
prominent, da er seine Komfortzone mittellagiger Screams
verlässt und höllische Growls anvisiert. Einer ähnlichen
Formel folgen die meisten anderen Lieder auch, wodurch
bei einem Gesamtdurchlauf einzelne Tracks schlichtweg
untergehen können. Als Negativpunkt ist klar zu
bemängeln, dass die Platte in der zweiten Hälfte
deutlich in softeren Gefilden zuhause ist und die Härte
irgendwo auf der Strecke verlorengegangen ist. Auch die
Quotenballade "Lost In You" wirkt fehl am Platz und ist
total überflüssig. Alternative Rock meets Electrocore.
Irgendwie geht diese Verbindung nicht ganz auf, aber
wenn man gewillt ist, diese Tatsache zu ignorieren,
ergeben die teilweise ausweitenden Werke wie "Eden In
The Rain" oder das Instrumental "Twin Shadows" durchaus
Sinn. Zieht man vor dem nicht allzu ernst zu nehmenden
Linkin Park-Cover "Faint" die Reissleine, so erhält man
eine Platte, die zwar keine künstlerische Brillanz
besitzt, aber definitiv etwas Freude macht. Oliver
H.
Punkte:
7.1 von 10
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LIONCAGE - Turn Back Time (CD) Pride
& Joy Music
Das dritte Album der Deutschen
besitzt wieder viele melodische Parts, welche durch kernige
Riffs unterbrochen werden. "Heavens Gate" macht schon
schnell klar, wohin die musikalische Reise geht.
Lioncage fühlen sich sicher wohler bei Truppen wie
Tyketto, denn Judas Priest und zaubern immer wieder
Melodien ans Tageslicht, die gefallen. Ebenso wichtig
sind die Refrains, die eine zentrale Rolle spielen. Auch
hier denke ich, dass den Jungs eine kernigere Produktion
sehr gut zu Gesicht gestanden hätte. "Blind" oder auch
der Titeltrack lassen erkennen, dass die Truppe mit viel
Hingabe musiziert. Ob hier aber Gastmusiker von Nöten
gewesen sind? Sicher schon zu sagen, dass der ehemalige
Black Sabbath- und Whitesnake-Bassist Neil Murray in die
Saiten greift oder Anya Mahnken (Beyond The Black)
mitsingt. Doch unter dem Strich ist dies bei der Grösse
dieser Truppe unwichtig. Wichtiger sind die Songs und
die haben viel Interessantes zu bieten, aber auch Parts,
die man sich nicht immer anhören muss. Gutes Album, das
mit viel Gefühl eingespielt wurde. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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DYNAZTY - Firesign (Gatefold Clear Orange
Vinyl LP) AFM
Records/Musikvertrieb
Eigentlich müsste ich eine
solche Truppe über alles lieben, aber dafür gehen mir
die Jungs dann doch immer eine Spur zu "modern" über die
Ziellinie. Was die Stockholmer veröffentlichen, besitzt viel
Potenzial, und würde man sich auf eine Produktion wie
diejenige von Europe bei "Walk The Earth" konzentrieren, ich
würde vor Freude im Dreieck hüpfen. So ist "Breath
With Me" zwar ein guter Track, der aber durch einen zu
poppigen, modernen Sound überschattet wird. Wie auch die
viel zu aufpolierten Keyboards bei "The Grey". Lasst
doch einfach die Gitarren sprechen und nehmt dem Song
nicht das Blut aus den Adern! Riffig wird es bei "In The
Arms Of A Devil", aber da knallen Eclipse ganz einfach
mehr aus den Boxen. Wenn ich ehrlich bin und meine
Meinung in den Hintergrund stelle, ist "Firesign" ein
cooles Album, das aber irgendwie nicht weiss, will man
nun eher Rhapsody Of Fire sein oder doch lieber den
Klängen von HIM hinterher rennen. Weder Fisch noch Vogel
also, und das bricht Dynazty in meinen Ohren das Genick.
Glaubt mir, ich habe wirklich versucht, das komplette
Album anzuhören und hob erfreut meine Augenbrauen bei
Klängen wie "Closing Doors" oder dem fetten "Follow Me".
Daneben bekunde ich aber das gleiche Problem wie mit Tad
Morose, die auch eine tolle Truppe sind, bei mir aber
nicht punkten können. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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WHEEL IN THE SKY - Beyond The Pale
(LP) The Sign Records
Wheel In The Sky ist eine
schwedische Band, deren Musik eine Art Hommage an den
späten 70er Rock ist. Satter Psychedelic Rock mit leicht
poppigen Elementen und einem Hauch Gothic/Glam Chic
geben hier den Ton an. Als Vorbilder werden Mike
Oldfield oder auch Joy Divison genannt – grosse
Fussstapfen, die allerdings nicht ganz ausgefüllt
werden. “Beyond The Pale“ ist das zweite Album der Kombo
aus Uppsala – das Konzept dreht sich dieses Mal um Tod
und Dunkelheit, wobei das düstere Thema erstaunlich
leichtherzig und locker flockig verpackt wird. Die
Retro-Schiene, welche Wheel In The Sky fahren, ist in
sich sehr stimmig und wirklich schön umgesetzt.
Allerdings wirkt das Album als Gesamtpaket ein wenig
unbalanciert. So kriegt der eingängige Titeltrack
“Beyond The Pale“ lediglich 2:46 Minuten Spielzeit, was
schlicht nicht reicht um sich ausgiebig zu entfalten.
Noch kürzer geraten ist nur “Far Side Of Your Mind“, bei
dem das Tempo deutlich runtergeschraubt wurde – sehr
schade, denn gerade diese beiden Tracks gehören zu den
Highlights der Platte und fangen die Seele der Musik
meiner Meinung nach am Besten ein. Hingegen lassen sie
das Album mit einem echten Monster ausklingen: “The
Weight Of The Night“ hat satte 8:25 Minuten auf dem
Buckel und wirkt auf Dauer ganz schön langweilig. Ein
weiteres Highlight ist “The Only Dead Girl In The City“,
das wirklich sehr schön den 70ies Vibe aufnimmt. Fazit:
Wer auf leicht poppigen 70ies Rock steht, der sollte
hier unbedingt mal reinhören. Allerdings hat mich das
Ganze jetzt nicht wirklich vom Hocker gerissen – nette
Hintergrundmusik, hab mich gut unterhalten gefühlt, aber
so wirklich hängen bleibt es nicht… Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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HELLISH - The Spectre Of Lonely
Souls (CD) Unspeakable Axe Records
Das schaurig-schöne Klavierintro
"Rising" vermag es trotz seiner Kürze mich fast
einzulullen, doch danach bricht mit "The Night" die
Hölle aus und reisst mich abrupt und erbarmungslos aus
meinem Tagtraum heraus. Das chilenische Quartett Hellish
hat sich voll und ganz dem - welch Überraschung -
tiefschwarz eingefärbten, blasphemischen Thrash Metal
verschrieben. Und erfreulicherweise klingt hier trotz
der eindeutigen Low Budget - Produktion nichts wirklich
verwaschen und rumpelig. Es ist eher das Gegenteil der
Fall, auch wenn der Gesamtsound etwas dickere Cojones
hätte vertragen können, klingt das Ganze trotz seiner
vermeintlich primitiven Rohheit erstaunlich transparent
und differenziert. Das Songwriting ist selbstredend
genretypisch, mit grossen Überraschungen können die
Jungs freilich nicht aufwarten. Grösstenteils schnelles
Drumming trifft auf böse Riffs der guten, alten
Possessed- und Destruction-Schule, dazu röchelt Bassist
Necromancer im typischen Stil der frühesten Black
Metal-Bands seine gotteslästerlichen Tiraden. Der Band
wird diesbezüglich zwar oft mangelnde Originalität
vorgeworfen, aber ich sehe das etwas anders. Ich
empfinde die Scheibe in ihrer würzigen Kürze (31:10) als
kurzweilig und unterhaltsam, die vom ewigen "Uffta-Uffta
- Beat" ausbrechenden Songs "Souls Of Desolation" und
"Sacrifice" bilden willkommene Verschnaufpausen, und
auch die restlichen, zugegebenermassen sich etwas
gleichenden Nummern können durch ihre urige Räudigkeit
den Schreiber überzeugen. Natürlich gibt es auch in
dieser Sparte Bands, die vor allem kompositorisch etwas
mehr zu bieten haben, aber wer allgemein mit absolut
obskurem Underground Black Thrash made in South America
der Sorte Violator, Witchtrap, Tungsteno oder Black Fire
etwas anzufangen weiss, ist mit dem jüngsten Auswurf von
Hellish gut beraten. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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BLACK TUSK - TCBT (LP) Season Of Mist/Irascible
Seit dem Unfalltod von Sänger / Bassist Jonathan Athon
im Jahr 2014 haben sich die Sludger aus Savannah,
Georgia verändert. Das hatte sich zwar schon auf dem
Vorgänger "Pillars Of Ash" (2016) angekündigt, auf dem
Ex-Kylesa-Basser Corey Barhorst Jonathans Platz
eingenommen hatte, aber die Verwandlung scheint jetzt
noch deutlicher und definitiv zu sein. Dies ist das
erste Album ohne jeglichen Beitrag von Jonathan Athon,
und der Sound hat sich wegbewegt vom früheren,
ideenreichen Sludge Metal hin zu Punk und (Post-)
Hardcore. Songs wie "Scalped", das wie ein
Filmsoundtrack beginnt, und "Ghosts Roam" mit seinen
Tribal-Drums am Anfang erinnern diesbezüglich noch an
frühere Glanztaten, sinnigerweise wurden sie auch
nacheinander auf dem Album platziert. Der Rest der
Scheibe hört sich hingegen an wie ein Mix aus Eyehategod
und D.R.I., und das könnte die alteingesessene
Fangemeinde durchaus spalten. Nicht, dass "TCBT" (steht
übrigens für "Take Care of Black Tusk") schlecht klingen
würde, die Jungs, die sich nach wie vor alle am Gesang
abwechseln, geben durchgehend ordentlich Gas, aber die
neue, straighte Richtung wird die Leute polarisieren.
Die selbstgewählte Standortbestimmung "Swamp Metal"
('sumpf Metal") sollte jedenfalls von der Band ernsthaft
überdacht werden, denn sogar das in verschiedene
Grautöne gehaltene Cover beisst sich mit früheren
Artworks und entspricht viel eher der im Punk und
Hardcore beliebten Schwarz-Weiss-Kopie - Ästhetik. Ich
müsste mich sehr täuschen, wenn dieser visuelle Aspekt
nicht genau auf diesen Kurswechsel abgezielt hätte. Wie
auch immer, "TCBT" wird wahrscheinlich als Zäsur in die
Geschichte von Black Tusk eingehen, das Album, das eine
deutliche Kurskorrektur vollzog. Wie es weitergehen
wird, wird sich zeigen. Viele alte Fans werden sich
womöglich abwenden, dafür wird die Band jetzt wirklich
interessant für Punks und Hardcore-Maniacs. Mirko
B.
Punkte:
6.9 von 10
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CAULDRON - New Gods (LP) Dissonance
Production
Es ist das fünfte Werk von
Cauldron, das nach wie vor eine sehr gute Figur abgibt,
aber auch aus einen gewissen Level nicht ausbrechen
kann. Die Jungs werden immer Untergrund bleiben, was
einerseits sehr cool, aber andererseits auch limitierend
sein kann. Mit tollen Gitarrenparts wird der klassische
Metal stetig bestens vorangetrieben. Dabei geht ein
roter Faden, sprich eine gute Melodie nie verloren. Aber
es ist eben auch dieses Hitpoenzial, das fehlt.
"Letting Go" und "No Longer" sind alles tolle Tracks,
die sich hören lassen können. Aber alleine ein guter
Aufbau reicht nicht aus, um sich mit den Besten messen
lassen zu können. Mit diesem Album wird leider klar,
dass Cauldron wohl niemals mehr den Sprung in den Olymp
schaffen, aber noch immer zu den besten Anwärtern
gehören. "Never Before" mit seinem treibenden Schlagzeug
gefällt sicher auf den ersten Eindruck, fällt aber mit
der Zeit in sich zusammen. Ich weiss, man kann dies
durchaus anders sehen und den Jungs eine ganz grosse
Karriere attestieren. Aber seien wir ehrlich. Es ist
kein 10-Punkte-Song dabei und der sollte nun endlich ans
Tageslicht kommen. "New Gods" ist ein Werk, das sich
Freunde zwischen alten Bon Jovi und Iced Earth anhören
können. Die dabei sicherlich Freude an den Gitarrenriffs
haben werden und sich eine eigene Meinung bilden müssen,
ob sie Cauldron unterstützen wollen. Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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INNER AXIS - We Live By The Steel
(CD)
Fastball Music
Die aus Deutschland stammende
Band Inner Axis veröffentlicht ihr zweites Album und
liefert uns mitreissenden Heavy Metal in ihrer eigenen
stilvollen Art. Ihre zehn Tracks auf "We Live By The
Steel" sind alle sehr ähnlich und eher simpel aufgebaut.
Markante Gitarrenriffs voller Power, eingehende
Gitarrensoli und zum headbangen bewegende Rhythmen
führen das Gesamtwerk zusammen. Kai Hagemann bringt mit
seiner Stimme über die tiefen Rhythmen eher langsame und
ruhige Melodien ein, die im Kontrast zur Musik stehen
und so eine angenehme Mischung erzeugen. Jedoch muss ich
sagen, dass Hagemann als Frontman gerne noch mehr mit
seiner Stimme spielen und seine Tonhöhen und -tiefen
ausdehnen könnte. Sein Gesang ist durch das ganze Album
eher monoton und flach. In den Refrains bringt die Band
Chöre ein, die verstärkend und energiereich wirken. Im
Gegensatz zum Gesang sorgen die diversen mitreissenden
Gitarrensoli für Abwechslung und Komplexität. Ihr
sechster Track "Storm Lords" ist mir besonders durch
ihren eingängigen melodiösen Refrain im Kontrast zu
schnellen und harten Rhythmen in den Strophen
aufgefallen. Inhaltlich sind Inner Axis ähnlich wie
Manowar unterwegs, das heisst sie singen typische Texte
über heroische Taten und einen überlebenswichtigen
Zusammenhalt auf dem Schlachtfeld. "We Live By The
Steel" beinhaltet keine klar herausstechende Ballade. Es
hat eher ruhigere Lieder, wie der achte Track "The Call
of Steel", jedoch hinterlässt das Gesamtwerk einen eher
ermüdenden Eindruck, weil dem Zuhörer eigentlich nie
eine wirkliche "Pause" von den harten und schweren Riffs
und virtuosen Soli gegönnt wird und mit der Zeit alles
ein bisschen eintönig wirkt. Give it a try - Inner Axis
besitzt definitiv musikalisches Können, welches noch
durch mehr Abwechslung im Tempo und Ausprobieren
verbessert werden kann. Sina
Punkte:
6.8 von 10
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ATLAS - In Pursuit Of Memory (LP)
AOR Heaven
In England sind die fünf
Jungspunde von Atlas beheimatet und veröffentlichen ein
nicht ganz so leicht zu verdauendes Album. Das
Debüt-Werk beinhaltet neben Hard Rock eine gehörige
Portion progressiver Elemente, die zuweilen auch ein
bisschen in den Jazz abdriften. Das kann für die
Prog-Fans dann zu melodisch sein und für die Hard-Rocker
zu komplex. Also, ein mutiges Unterfangen, das sicher
gute Momente aufweist, sich aber seinen Platz in der
Musiklandschaft suchen und erkämpfen muss. "Bad Habit"
klingt da noch ganz eingängig, teils richtig rockig und
schon fast metallisch. Was hier fehlt, ist eine fette
Produktion, die zumindest auf den mp3-Files dann doch
ein bisschen zu dünn erklingt. Ansonsten ziehen Atlas
alles Mögliche aus dem Wasser, gehen mal rockiger ans
Werk oder vermischen balladeske Teile mit rockigen Parts
("Breath Me"). Je länger das Album dauert, desto
einfacher findet das Eintauchen in die Lieder der Truppe
statt. Vielleicht hätte man da besser "As Time Goes By"
als Opener gewählt, der nicht so "sperrig" wirkt wie der
Einstieg mit "Samsara". Atlas haben ein durchaus
interessantes Album veröffentlicht, das aber in der Flut an neuen
Scheiben leider untergehen wird. Wer diese Review liest,
sollte sich (zumindest) ein Ohr von "In Pursuit Of Memory"
gönnen. Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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KOMATSU - A New Horizon (LP)
Argonatua Records
Die Holländer Komatsu schicken
mit "A New Horizon" ihr drittes Album in den Ring, also
die sagenumwobene "Make it or brake it"- Scheibe für
jede Band. Ich bin bisher noch nicht über die Truppe
gestolpert, und ich muss gestehen, dass der eigenwillige
Mix aus düsterem Stoner Rock, Sludge, Metal und ganz
dezentem Grunge für mich anfangs ziemlich
gewöhnungsbedürftig war. Und das Dumme an der Sache ist,
dass ich mich auch nach mehrmaligem Durchlauf nicht
daran gewöhnt habe. Solange sie cool grooven und mehr
nach Rock als nach Alternative klingen ("Prophecy",
"Surfing A Landslide", "Love Screams Cruelty",
"Infected"), ist für mich eigentlich alles in Butter.
Dann haben wir aber noch die anderen Tracks, die
teilweise dermassen bemüht auf schräg bis fast dissonant
getrimmt sind, dass es wirklich etwas mühsam wird.
Dennoch scheint das Rezept zu funktionieren, sonst hätte
die Band die Segel vermutlich längst gestrichen. Doch
das hat sie nicht, was ja für einen gewissen Grad an
Popularität spricht. Für mich ist das hier definitiv
nichts, dafür fehlt mir ein wenig die klare musikalische
Linie, aber Zeitgenossen, die mit offeneren Ohren und
Herzen durchs Leben wandeln als ich, dürfen gerne mal
reinhören, denn so schlecht wie es sich jetzt hier
liest, klingt es am Ende des Tages dann doch nicht.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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ELECTRIC CITIZEN - Helltown
(Colored LP)
RidingEasy Records
Electric Citizen aus Cincinnati,
Ohio, bezeichnen sich sehr schlicht und bescheiden als
Rockband. Das kann ich so nicht vorbehaltslos stehen
lassen, denn dazu sind mir die Bausteine aus dem Proto
Metal bzw. der Frühphase der NWOBHM einfach zu
offensichtlich vorhanden. Und wenn ich Proto Metal sage,
dann meine ich in diesem Fall auch Doom Rock, wie man
ihn vor rund 40 Jahren zu spielen pflegte. Electric
Citizen zocken also ziemlich coole Mucke, nur leider
nervt mich der nölig-lamentierende Gesangsstil von
Frontfrau Laura Dolan. Auf der Bühne hat der Blondschopf
zweifellos Präsenz und legt eine fesselnde Performance
hin, das kann und will ich ihr gar nicht in Abrede
stellen. Aber auf Konserve geht mir ihre Stimme einfach
relativ schnell dermassen auf den Keks, dass ich mich
kaum mehr auf die wirklich tolle Musik konzentrieren
kann. Andererseits bin ich mir völlig im Klaren darüber,
dass die Band vor allem im heimatlichen Underground
verdientermassen über eine grosse Popularität verfügt.
Hier haben wir es also mit einem jener sehr seltenen
Fälle zu tun, in denen ich eine Band zwar grundsätzlich
gut finde, mich aber ein einzelner Baustein darin
dermassen stört, dass eine objektive Beurteilung nicht
wirklich möglich ist. Und wie löst man so ein Dilemma?
Ganz einfach: diplomatisch. Für Fans der Truppe und
eingefleischte Underground - Freaks eine sehr geile
Scheibe, für Proto Metal-Fans sicher empfehlenswert,
alle anderen dürfen gerne mal reinhören und sich ihr
eigenes Urteil bilden. Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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AXE STEELER - On The Run (CD) Iron Shield Records
Rumpeliger klassischer Heavy Metal servieren uns die
Kolumbianer Axe Steeler auf ihrem Debütalbum. Bei Old
School-Fans dürfte dieses Begeisterung auslösen, da es
gekonnt die punkig-metallische Attitüde der ersten
beiden Iron Maiden-Alben aufgreift. Das musikalische
Niveau ist beachtlich, der Produktion so, wie man sich
von einem entsprechenden Genre-Album wünscht. Zum
absoluten Höhepunkt avanciert das mit Keyboardklängen
eingeleitete "Beyond The Stars". Das hat mehrere Gründe.
Einerseits spielt es hier nicht die Speed Metal-Karte
aus. Anderseits verzichten die Kolumbianer hier komplett
auf den Gesang. Axe Steeler beweisen damit, dass sie
auch ohne Shouter bestehen können. Letzerer bellt mir
die restlichen Lieder zu stark zu. Freunde von
Ex-Maiden-Shouter Paul DiAnno dürften das gerne anders
sehen. Aber auch sie werden erkennen müssen, dass der
Axe Steeler-Sänger teilweise arg danebenhaut. Für ein
Debüt-Album ist "On The Run" durchaus anständig. Will
die Band aber künftig was reissen, braucht es a) einen
anderen fähigeren Sänger oder Gesangsunterricht und b)
Lieder, die sich von der Masse abheben. So aber
verkommen Axe Steeler zu einem gut gemeinten Fanprojekt,
das international wohl kaum was für Aufsehen sorgen
wird. Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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NEGACY - Escape From Paradise (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Wie jeden Monat, gibt es
auch in diesem eine Band, die völlig an mir vorüber geht.
Die Engländer von Negacy bieten leider nicht
traditionellen Hard Rock, sondern eine Mischung aus
verspielten Tracks und bösen Sounds. Virtuoser Metal, der
aber auch mit vielen Breaks serviert wird.
Dabei gehts auch schon mal heftiger zur Sache, wie bei
"Among The Wolves". Die Stimme von Leonel Silva klingt
gewöhnungsbedürftig. Auch wenn die Herren mit
Rock-fremdartigen-Instrumenten hantieren, am Ende des
Tages bleibt es ein Album für eine Minderheit, das
handwerklich sicher gut eingespielt wurde, aber dies alleine
reicht für gute Songs einfach nicht aus. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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PHARAO - After The Fire
(Re-Release LP) Cruz Del Sur Music Aus
Philadelphia kommen die Speed-Metaller Pharao. Zum
15-jährigen Jubiläum ihres Erstlings "After The Fire"
veröffentlichen sie diesen als Vinyl. Freude daran
dürfte neben einigen Die Hard-Fans vor allem die Band
selber haben. Das Gros der Heavy Metal-Fans wird auch
ruhig schlafen können, ohne dieses grundsolide Werk sein
Eigen zu nennen. Denn was die Philadelphier hier
abliefern ist gut, aber weit davon entfernt, grosse
Wellen zu schlagen. Dabei reichern sie ihren schnellen,
rumpeligen Heavy Metal durchaus mit weiteren Elementen
an. Diese stammen dezent aus dem progressiv und aus dem
erdigen Doom Metal. Richtige Begeisterungsstürme lösen
die acht Lieder bei mir nicht aus, sondern eher ein
nettes Mitwippen. Dazu kommt, dass der Gesang mit der
Zeit etwas nervt. Schön zu hören, ist, dass Pharao
grosse Iron Maiden-Fans sind. Rage oder Saxon, die die
Band im Promo-Zettel selber als Referenzen angibt, kann
ich nicht raus hören. "After The Fire" ist ein nettes
Fanwerk, das bei mir leider über weite Strecken komplett
vorbei rauscht, ohne dass viel hängen bleibt. Das ist
schade um die an sich gute Qualität und das Engagement
der Bandmitglieder. Wer rein hören mag, der soll und
darf das gerne. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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TROPHY EYES - The American Dream
(CD)
Hopeless Records Eine sanfte Abwechslung dürfte
dieses Album auf jeden Fall darstellen. Musikalisch im
(punk) rock zu Hause thematisieren die Australier auf
diesem Silberling die immer noch existierende Utopie der
modernen Welt. Recht philosophisch, also. Bereits auf
der Singleauskopplung "You Can Count On Me" wurde ein
starkes Thema gewählt, nämlich wie Künstler heutzutage
behandelt werden. Die leicht nach Geek Rock klingende
Scheibe wirkt im Vergleich zu meinem sonstigen
Repertoire fast schon poppig, aber nicht etwa im
negativen Sinn. Mit einer gesunden Portion eingebauter
Melancholie gestaltet sich das Album ganz angenehm. Der
Effekt bleibt aber leider nicht lange haften, die Musik
läuft eigentlich so nebenbei, was ich recht schade
finde. Für Freunde von Rock und Punk also eine
definitive Empfehlung, für alle anderen eher weniger.
Mona
Punkte:
keine Wertung
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BLACK MAJESTY- Children Of The Abyss (LP) Pride & Joy
Music Das siebte Studioalbum der Australischen
Power Metal-Grösse haut mächtig rein und bietet allen
Metalfans Speed für die Ohren. Nur 45 Minuten lang,
scheint im ersten Moment zu kurz für solch eine grosse
Band. Aber wenn man dann so reinhört, ist man froh, denn
hier wäre noch mehr Länge nicht die beste Strategie.
Vertrauter Sound, doch leider scheint er mir gar zu
vertraut. Als hätte ich denselben Power Metal schon zig
mal gehört, so vermag mich die Scheibe nicht wirklich zu
überzeugen. Es bleibt kein Effekt, was bei einer Band
dieser Grösse doch sehr schade ist. Also leider eine
weitere CD zum Anhören und wieder vergessen. Diehard
Fans der Band dürften sich aber selbstverständlich
freuen und eine andere Meinung haben. Auf jeden Fall
macht das Album Spass, weshalb man den Mangel an
frischem Wind verzeihen kann. Mona
Punkte:
6.0 von 10
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TASTE - Moral Decay (CD) AOR Heaven Aua, da sind
mir aber schon zu viele Keyboards zu hören, und es dauert
einen Moment, bis sich die Gitarren zu Wort melden. Als
ob man den Frühachtziger-Discosound mit Hard Rock
ergänzt hätte, erklingt "Moral Decay". Würde es nur noch
solche Truppen geben, wäre alles zu plüschig und zu
soft. Ecken und Kanten bleiben bei Taste völlig aussen
vor. Das zweite Album der Herren kann bei mir nicht
wirklich was bewegen, geschweige denn mich begeistern.
Irgendwie erinnert mich das Ganze an den Soundtrack zum
Film "Flashdance". Nicht schlecht, aber auch nicht für
die Ewigkeit gedacht. Mit der Zeit zu monoton und auch
selbst die Def Leppard-artigen Refrains gehen dem Zuhörer
irgendwann einmal auf die Nerven. Tinu
Punkte:
5.8 von 10
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DUNGEON WOLF - Slavery Or Steel (CD) Iron Shield
Records Dungeon Wolf ist eine Band aus den USA.
2015 brachten sie unter dem Namen Stormlurker einen
ersten Silberling heraus. Zwei Jahre später kamen die
Musiker erneut zusammen, diesmal ging es jedoch etwas
weg vom Thrash dafür hin zum Heavy Metal mit ein paar
Powermetallischen Anwandlungen. Das Ergebnis heisst
“Slavery Or Steel“ und klingt ziemlich genau so wie das
Cover-Artwork aussieht: Als hätte man alle Zutaten für
ein Metal-Album in einen Topf geworfen, ein bisschen
umgerührt und es dann wirklich ganz arg doll versucht.
Das Ganze mutet sehr unharmonisch, zusammengewürfelt und
hemmungslos überladen an. Beim Gesang könnte man meinen
Deryck Heignum sei noch im Stimmbruch – mal hoch, mal
tief und leider allzu oft völlig überstrapaziert. Als
würden die Bee Gees sich ein Gesangsbattle mit Rage
liefern… Mag Geschmackssache sein, doch bei mir stellen
sich bei den Frequenzen die Nackenhaare auf. Im Fokus
steht die Gitarre, die allzu oft klingt als würde man
sie vergewaltigen – so was sollte man seinem Instrument
echt nicht antun! Dungeon Wolf flirten gerne mit den
epischen Bildern, die der Powermetal so gerne
heraufbeschwört. Doch leider geht die Strategie nicht
auf. So scheinen auf “Hidden Dreams“ die
Pseudo-Renaissance-Melodie und das kreischende
Gitarrensolo miteinander um die Vorherrschaft zu
kämpfen. Der Gewinner? Keine Ahnung, aber der Verlierer
ist zweifellos der mittlerweile leidgeprüfte Hörer!
“Last Alive“ klingt aus unerfindlichen Gründen wie ein
wieder aufgewärmtes Weihnachtlied, völlig überladen und
doch nicht genug. Spätestens bei dem etwas langsameren
“Borderlands“ kann man die Band echt nicht mehr ernst
nehmen. Ob das so geplant war? Bands wie Feuerschwanz
stehen wenigstens zu ihrer Blödelei und punkten immerhin
mit dem Spassfaktor, doch ich fürchte Dungeon Wolf
können es einfach nicht besser… Die zweite Hälfte des
Albums flacht dann sogar noch weiter ab. Fazit: Wer
gerne mal Stimmbrüchige mit Powermetal-Alllüren hören
möchte ist hier gut bedient. Jedenfalls hat das Dungeon
Wolf Boot mit diesem Silberling eindeutig Schiffbruch
erlitten… Ein trauriger Bastard aus Heavy Metal mit
etwas Powermetal-Klischee und Null Plan. Patricia
H.
Punkte:
5.0 von 10
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TRAGEDY OF MINE - Tenebris (CD) Out Of Line Music
Ja es ist eine kleine Tragödie, was die Osnabrücker
von Tragedy Of Mine hier auf ihrem Erstling abliefern
und eine verpasste Chance, denn grundsätzlich ist dieses
Modern Metal Album mit Wurzeln in Richtung Melodic Death
Metal und frühen Metalcore Phasen durchaus hörenswert.
Die Jungs liefern hier eine beachtenswerte Performance
ab und zeigen ein gutes Händchen was das Songwriting
anbelangt. Diese Mischung aus In Flames, Arch Enemy,
Soilwork, As I Lay Dying, Trivium, Atreyu und All That
Remains weiss durchaus zu gefallen, insbesondere auch
dadurch, dass das die Songs abwechslungsreich und voller
Spielfreude auftrumpfen und nicht einfach eine simple
Zusammenstellung möglichst vieler Breakdowns ist. Egal
ob es nun mehr Richtung Soilwork tendiert („Built To
Resist“ feat. Bjorn Strid) oder Trivium („Fading Away“)
als sie sich auf „Ascendancy“ ausgetobt haben, Tragedy
Of Mine bieten hier sehr gute Unterhaltung. Ja es wäre
wahrlich eine runde Sache, wenn ich nicht bei jedem Song
Rosenblätter kotzen müsste. Diese Clean-Vocals, diese
erzwungen melodischen Refrains die selbst dem
angestaubten Vibrator von Oma nochmals ein letztes
lustvolles Zittern aus den längst ausgelaufenen
Batterien entlockt, es ist so als würde man Shining
anschauen und dabei immer mal wieder eine Folge
Schwarzwaldklinik dazwischen schieben. Für das ruhige
„Redemption“ passen die Clean-Vocals ausgezeichnet, nur
hätte es Tragedy Of Mine dabei belassen sollen, dies
hätte „Tenebris“ zu wesentlich mehr Durchschlagskraft
und Reife verholfen. Es ist einfach ärgerlich, wenn alle
Voraussetzungen gegeben wären und man durchaus aus dem
Mittelmass hervorstechen könnte, dann aber die Sache
derart versaut. R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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VÖÖDÖÖ - Ashes Indie Recordings/Irascible
Hmm... Trotz mehrfachem Anhören konnte ich zu dieser
Band mit dem Hang zu exzessivem Gebrauch der Umlaute
keinen Zugang finden. Der Sound bewegt sich irgendwo
zwischen Alternative Pop und Pop Rock - spontan fällt
mir grad keine vergleichbare Band ein, aber man könnte
einen Grossteil der Tracks problemlos im
Mainstream-Radio laufen lassen, und das sagt eigentlich
schon mehr als genug aus. Der Sänger bewegt sich in
ziemlich hohen Tonlagen, was mir persönlich gar nicht
zusagt, aber wer's mag. Viel mehr kann ich gar nicht
sagen, wer auf seichten Rock mit Pop-Anleihen steht, der
niemandem weh tut und wie ein verflüssigtes Balisto die
Kehle runterrinnt, der kann sich "AShes" ja mal antun.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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ANNA LUX - Wunderland (CD)
Profimedia Dark Wave trifft auf Deutschpop.
Interessante Mischung, das Album wirkt im ersten
Augenblick ansprechend, ist in Wahrheit aber ein Flop.
Zusammen mit ihrem Mann hat sie nach einer erfolgreichen
ersten Tour ihr Debütalbum in ihrem eigenen Studio auf
Mallorca, ihrer Wahlheimat, aufgenommen. Klischee? Die
unbeschwerte Partyatmosphäre der beliebten Insel
schimmert durch den ansonsten angenehment Dark Rock und
ist möglicherweise der Grund für den etwas faden
Beigeschmack. Etwas muss man der Musikerin lassen: sie
schafft es, die Genres miteinander zu verschmelzen. Aber
nur, weil man es kann, heisst es nicht, dass man es tun
sollte. Metal ist mit fast allen anderen Genres
kompatibel und wenn man fusioniert, entsteht
fantastische Musik. Rock ist da weniger offen, Dark Wave
ist spezifisch. Mit Pop kann man zwar probieren, aber
das kommt selten gut. Und genau der Pop sticht da stark
hervor. Pop-Rock lässt sich meistens ganz gut hören -
mit Dark Wave / Dark Rock geht die Kombination aber
nicht. 45 Minuten lang versuche ich mich auf die
Instrumentals zu konzentrieren, die ganz toll geworden
sind. Wird aber Pop dazu gesungen, verschwindet jede
Sympathie für die angenehmen Beats. Manche Lieder sind
etwas besser durchdacht worden als andere, aber sie
können das Gesamtbild leider nicht wirklich aufwerten.
Schade, sehr schade. Mona
Punkte:
keine Wertung
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THE OUTSIDE - We Feel Through The Dead (CD)
Metropolitan Edge/Greenzone Music Schwere Kost
und Politik verpackt in 32 Minuten "Thrash und Death
Metal" (that's what they said), wenn das mal nicht
interessant ist. Die internationale Gruppe behauptet,
gegen Populisumus, religiösen Fanatismus, Privilegierung
seitens Politik und andere Missstände dieser Welt zu
protestieren. Alleine beim Durchlesen der Beschreibung
wird mir persönlich nicht ganz schlüssig, welche Seite
da vertreten wird. Es scheint gegen Links und Rechts
gewettert zu werden, also wenigstens fair aufgeteilt,
würde ich meinen. Musikalisch hart, aber leider nicht
sehr ansprechend. Fest dazu entschlossen, die legitime
Message rüberzubringen, hat die Mannschaft wie es
scheint vergessen, sich auf solides Songwriting zu
konzentrieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass die
Musik eine Botschaft vermitteln sollte. Wenn aber die
Musik darunter leidet, ist es nur eine weitere Form des
Protests, nichts weiter. Hier leidet die Musik. Immer
wieder bricht sie durch und es entsteht eine neue
Hoffnung, dass es jetzt endlich auch musikalisch
spannend wird. Leider nicht der Fall. Musik ist das
Zusammenspiel der Instrumentale, Gesang und der Texte.
Wenn man nur Inhalt aber keine Form hat, ist es nicht
ganz so toll. Es wird gespielt. Aber ich höre in der
Musik nichts Packendes heraus, die Emotionen fehlen, der
ganze Fokus liegt auf der Message, weshalb die Band es
wahrscheinlich verschlafen hat, an den Instrumentals zu
arbeiten. Musikalisch daher leider bei mir
durchgefallen. Ich stufe dieses Werk als politisches
Statement mit musikalischer Untermalung ein. Sorry.
Mona
Punkte:
2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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