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CD Reviews Dezember 2003
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Machinehead

MACHINE HEAD – Through the ashes of empires
Roadrunner Records

Die Fans sind offensichtlich geteilter Meinung über die vergangenen zwei Studioalben "Supercharger" und "The burning red". Meines Erachtens nach zwei grossartige Alben, die ein Hauptqualitätsmerkmal von Machine Head klar herausstellen: Musikalisches Neuland beschreiten und trotzdem einen unverkennbaren Eigencharakter in ihren Sound zu integrieren. So geschehen auch auf der neusten Langrille "Through the ashes of empires", jedoch werden schon beim ersten Reinhören Erinnerungen an die ersten beiden Werke "Burn my eyes" und "The more things change" wach. Dies liegt wohl daran, dass Robert Flynn nach dem Ausstieg von Gitarrist Ahrue Luster eine verstärkt geradlinige Härte anstrebte und sich im Zusammenspiel mit Neuzugang Phil Demmel etwas vom Feeling aus vergangenen gemeinsamen Thrash-Zeiten bei Violence einstellte. Es ist beinahe selbstverständlich, dass dieses Album wirklich Vieles zu bieten hat: Die charakteristischen MH-Harmonics leben besonders im Opener "Imperium" nach alter Tradition wieder auf. Dieser Song kommt kompromisslos mit geballter Wucht daher und wird auch die "alten" Fans überzeugen. Generell gibt es auch ein Riesen-Kompliment zu Flynn's Gesang auszusprechen. Dieser hat, was Kraft, aber auch Melodie und Sauberkeit angeht, erneut mächtig zugelegt. Mehrstimmige Vocal-Passagen bringen Fülle in die klug arrangierten Songs. Auch Basser Adams eindringliche Backing-Vocals kommen wieder zum Einsatz und dieser beweist bei Live-Konzerten, dass er stimmlich zu viel mehr fähig ist, als man ihm bisher zugetraut hat. Auch instrumental kann "Through the ashes of empires" nur begeistern. Die Gitarren klingen nicht nur satt, sie ergänzen sich auch optimal. Zweistimmige Parts im alter Metal-Manier und wieder vermehrt eingebrachte Soli ergänzen des gnadenlose Riffing optimal. Dave McClain's variationsreiches Drumming ist an Kompaktheit und Druck nicht zu überbieten und verleiht eingängiger Gitarrenarbeit wie bei "In the presence of my enemies" oder "Days turn blue to gray" eine noch interessantere Note. Im Intro des letzt genannten Songs wird auch wieder mal das solide Spiel des sonst so unauffällig wirkenden Bassisten in den Vordergrund gerückt. Als überraschendes Highlight bleibt noch der letzte von zehn Songs, "Descend the Shades of night" herauszustellen. Diese episch angehauchte Halbballade zündete bei mir erst bei dritten Mal, dann dafür um so heftiger! Ruhig angefangen steigert sich dieser Song über unerwartete Wechsel hindurch in ein bombastisches Feuerwerk zum Schluss hin, bevor er unauffällig ausklingt wie er angefangen hat. Muss man gehört haben! Durch all die bereichernden Facetten hindurch baut "Through the ashes of empires" im Kern einmal mehr auf dem charakteristischen und unvergleichlich energiegeladenen Machine Head-Sound auf. Daumen hoch für Robert Flynn, der hier erstmals als Produzent fungierte und gleich hervorragende Arbeit geleistet hat. Ganz klar Höchstnote!
Ozzy
Punkte: 10 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Jag-Panzer

JAG PANZER - Decade of the nail-spiked bat
Massacre Records

Wenn mich jemand jetzt spontan fragen würde, wie er sich denn Heavy Metal soundmässig vorzustellen habe, dann gäbe es eigentlich (fast) nur eine richtige Antwort: Jag Panzer! Die Amis wurden jahrelang verkannt und weit unter ihrem Wert gehandelt. Treue Fans und Freaks (wie Fribi vom Outsider-Shop in Olten) wussten aber immer um die Stärken der sehr sympathischen Band und als sich die Szene ab mitte der 90er langsam aber sicher wieder hochgerappelt hatte, schlug auch die Stunde von Jag Panzer. Das fantastische Comeback-Album "Fourth judgement" brachte sie 1997 wieder zurück ins Bewusstsein der Heavy Metal-Welt. Auch die nachfolgenden Scheiben ("Age of mastery", 1998 - "Thane to the throne", 2000 und "Mechanized warfare", 2001) sind jetzt schon Genre-Klassiker. Untermauert wurde dies durch inzwischen einige Auftritte in unseren Breitengraden (Metal Dayz, Pratteln - BYH!!!, Balingen), die immer etwas Besonderes waren. Unvergesslich auch der umständehalber Tatsache gewordene BYH!!!-Doppelauftritt von Harry "The Tyrant" Conklin (v), der 2002 kurz nach seiner Stammcombo auch gleich für seine Freunde und ex-Kollegen von Titan Force in die Hosen steigen musste und keine Schwächen zeigte. Diese sind auch auf der vorliegenden DCD nicht auszumachen. "Decade of the nail-spiked bat" bietet (erstmalig und offiziell!) die legendären Aufnahmen von "Ample destruction" und weitere, alte Kultschoten, die viele Fans jahrelang suchten und bisher meist satt dafür blechen mussten. Mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen. Gut, einzelne der neu eingespielten Klassiker kommen nicht ganz an die Originale (sofern man die überhaupt hat!) heran, umgekehrt gewinnt aber zum Beispiel ein Song wie "Edge of blindness" (vom Album "Dissident alliance", 1994) ziemlich viel, da Conklin's Stimme hier deutlich besser als die von Daniel J. Conca abschneidet. Auf jeden Fall haben Jag Panzer ihre musikalische Vergangenheit bestmöglich aufgearbeitet. Wer eines der (weiter) oben erwähnten Alben sein Eigen nennt, kann..., nein..., muss hier blind zugreifen!
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Hatebreed

HATEBREED - The rise of brutality
Roadrunner Records

Was soll man sagen, wenn eine Truppe sich stetig verbessert und mit jedem Werk den Vorgänger zu übertreffen vermag? Hatebreed tun dies seit jeher und ballern mit "The rise of brutality" ein programmatisch betiteltes Album durch den Äther, dass es eine wahre Freude ist. Die Vorzüge von Hatebreed dürften ja bekannt sein und daran hat sich auch nichts geändert. Einmal mehr wird der Hörer mit Brachial-Brutal-Hardcore, gepaart mit groovigem, bissigen Metal konfrontiert und hat keine Chance zu entkommen. Jamey Jasta brüllt sich dabei zum wiederholten Male mit solcher Insbrunst den Frust über Gesellschaft und Ungerechtigkeit von der Seele, dass man unweigerlich ebenfalls in eine aggressive Grundstimmung versetzt wird - Ich denke jeder von uns hat ein paar ungelöste Probleme aufgestaut oder gewisse Unzufriedenheit in sich schlummern. Die zwölf Songs sind, wie es sich für diese Art von Musik gehört, kurz und knackig gehalten und kommen sofort auf den Punkt. Da gibt es keine unnötigen Spielereien oder Soli, sondern es geht permanent "right into your face". Die Scheibe ist ein gnadenloser Schädelspalter vor dem Herrn. Dazu kommen dann die in jedem der zwölf Songs vertretenen Mosh-Parts, denen man sich einfach nicht zu entziehen weiss und automatisch den Ellebogen ausfährt. Rhythmische Rasanz, tonnenschwerer Groove und refrainbestätigende Shout-Chöre prägen einmal mehr das Klangbild dieser hervorragenden Ami-Combo. Allerdings hat "The rise of brutality" einen Vorteil gegenüber dem vorangegangenen "Perseverance": Die ganze Scheibe klingt homogener, aus einem Guss und noch (!) wütender! Die Gesamtspielzeit von 32 Minuten bei zwölf Songs könnte man natürlich als Manko aufführen, jedoch sind kurze Songzeiten gerade in dieser Musikrichtung legitim und Hatebreed konsumiert man sowieso besser häppchenweise in jeweils geringer Dosis.
Ozzy
Punkte: 9.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Firewind

FIREWIND - Burning earth
Massacre Records

"Burning earth" macht genau dort weiter, wo vor knapp eineinhalb Jahren das grossartige Debüt "Between heaven and hell" aufgehört hat. Der gebürtige Grieche und Gitarren-Zauberer Gus G. hat uns wieder mit neun geilen Songs zugedeckt, die von einer der kräftigsten Stimmen im momentanen Metal-Olymp eingesungen wurden: Dem Ex-Kenziner Power-Shouter Stephen Fredrick. Und wieder kann man Parallelen zu Graham Bonnet (ex-Rainbow/ex-MSG) in allen Songs finden. Durch Stephen's Stimme wird jeder Song noch ein Stück besser. Ob nun die Uptempo-Nummern "Steal them blind" und "I am the anger" oder der Stampfer "Immortal lives young", sowie die Melodic-Perle "Brothers keeper". Alles sind hervorragende Nummern, inklusiv der starken Ballade "The longest day", die ein wirklich tolles Power Metal-Album abschliesst. "Burning earth" ist, wie auch das Debüt, irgendwo in den 80ern verwurzelt und trägt die Power der Neuzeit, great.
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Magodeoz
MÄGO DE OZ - Gaia (+DVD)
Locomotive Music

Wieder mal halte ich eine Scheibe einer spanischen Band in den Händen. Das ist für mich jedes Mal eine grosse Freude, weil nur wenige spanische Bands mich enttäuscht haben. Auch diese Band beweist einmal mehr, dass Spanien musikalisch sehr viel zu bieten hat. Der Stil von Mägo de Oz ist schon etwas eigen, richtiger Folk Metal, was vielleicht merkwürdig klingen mag. Aber mit dem letzten Album im Jahre 2000 "Finisterra" haben sie in Spanien Platin gewonnen. Deshalb bin ich noch gespannter, was während der nächsten zwölf Songs auf mich zukommt. Los geht's mit einem sehr geschmackvollen Intro, bei dessen Klängen man sich sofort in einem düsteren Wald wähnt, so richtig zauberhaft. Es hat einen leichten Touch von Barock, was irre gut rüberkommt. Die restlichen Songs enttäuschen ebenfalls nicht. Was man hier zu hören kriegt ist erhebend, beglückend und absolut individuell. Balladen so schön wie ein Sommergewitter, unglaubliche Gitarrenriffs und eine Stimme wie ein gewaltiger Wasserfall. Besonders das Flötenspiel regt die Phantasie des Hörers an. Zwischendurch klingt dies zwar recht irländisch, und vor meinem geistigen Auge sehe ich gleich ein paar muntere Trolle, die fröhlich umherhüpfen. Erwähnenswert sind auch die traumhaften Klänge der Violine und der Keyboards. Ich muss schon sagen, was diese acht Männer aus dem schönen Spanien auf die Beine gestellt haben, ist umwerfend! Also liebe Freunde des Mittelalters, greift zu, hört es Euch an und lasst Euch auf eine unglaubliche Zeitreise ein. Zudem kriegt man beim Kauf der Erstauflage dieser CD gleich noch 'ne Doppel-DVD hinzu. Ich selber würde mir nach Einverleibung (Einverohrung?!?) von "Gaia" am Liebsten ein mit Spitzen besetztes Volantkleid anziehen und auf ein Schloss gehen. Puuh, was für eine Perle!
Maiya R. B.
Punkte: 9.5 von 10                             Hier bestellen für 41.90 SFr.

CD-Geminifive

GEMINI FIVE - Babylon rockets
Wild Kingdom Music

Kann sich noch jemand an den 80er Smash-Hit "You spin me round (like a record)" der britischen Pop-Formation Dead Or Alive erinnern? Ein wirklich geiler Song, von dem ich seit Jahren hoffe, ihn einmal in einer Rock-Version zu hören. Die Version der Industrial Band Bliss brachte nicht das gewünschte Resultat. Nun hat sich die Schwedische Truppe Gemini Five um das "Problem" gekümmert, und das Ergebnis ist sensationell. Dieser Meinung waren anscheinend auch der eine oder andere Landsmann der Jungs und hoben die Single-Auskopplung in die Top 20 der nationalen Charts. Aber auch das gesamte restliche Material dieses Debüts ist fuckin’ cool. Man fühlt sich in eine Zeit zurückversetzt, in der Bands wie Mötley Crüe oder Skid Row in aller Munde (und in den Hitparaden) waren. Obwohl die Konkurrenz gross war, hätte diese Truppe das Zeug gehabt, im Hollywood der damaligen Zeit aufzufallen. Trotzdem sind die Songs kein billiger Aufguss der längst vergangenen Sleazy Hoch-Zeit, viel mehr sind sie durchs Band kreativ und eingängig und donnern frisch und groovig aus den Speakern. Eine druckvolle Produktion und dezent eingestreute, moderne Elemente tragen das Übrige dazu bei. Genau durch Bands wie Gemini Five wird Sleazy-Rock glaubwürdig am Leben erhalten. Danke!
Chris C.
Punkte: 9.4 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Motorhead

MOTÖRHEAD - Live at Brixton Academy (The complete concert)
SPV/Steamhammer

Letztes Jahr konnten Lemmy, Phil und Mikkey einander auf 25 Jahre Rock'n'Roll zuprosten. Im gleichen Zeitraum hat mich diese Kult-Band bisher durch mein ganzes Metal Maniac-Leben hindurch begleitet. Ich weiss jetzt nicht mehr, wieviele Male ich in der Zeit die Motörköppe bisher live schon gesehen habe, aber das Dutzend ist womöglich bald oder schon voll. Wie auch immer, nebst den regulären Alben waren und sind vor allem die energetischen Live-Shows von Lemmy & Co. das "A" und "O" auf jeder Bühne. Seit ein paar Jahren hat man wieder zur klassischen Dreier-Besetzung der Anfangstage zurückgefunden. Waren früher Axe-Man "Fast" Eddie Clarke und Drum-Monster Philty "Animal" Taylor die Begleiter von Leithammel Lemmy, halten heute Phil "Wizzo" Campbell und besonders Power-Drummer Mikkey Dee (ex-King Diamond) das Schlachtschiff auf Kurs. Die letzten paar Studio-Alben waren zwar nicht zwingend Heldentaten, boten aber stets ehrlichen und weitgehend trendfreien Rock'n'Roll, so wie ihn eben nur Motörhead zelebrieren können. Nachdem letztes Jahr zum Jubiläum die DVD vom Brixton-Konzert erschienen ist, folgt nun die komplettierte Audio-Ausgabe. Pech also für Diejenigen (Schreiberling inbegriffen!), die die limitierte DVD mit der Bonus-CD (wo der grösste Teil des Konzertes drauf ist) gekauft haben. Man kann jetzt darüber denken, was man will. Tatsache ist aber, dass (so sehr ich mich wirklich an diesem kompletten Konzert erfreue!) die Musikindustrie in der letzten Zeit einfach nur kräftig absahnen will und gewisse Bereiche gezielt ausschlachtet. Das ändert allerdings nichts daran, Euch Metal-Bangers da draussen dieses edle und authentisch produzierte Teil dennoch schwer ans Rocker-Herz zu legen. Hoch die Tassen auf die nächsten 25 Jahre!
Rockslave
Punkte: keine Wertung                          Hier bestellen für 37.90 SFr.

CD-Pleymo

PLEYMO - Rock
Epic/Sony
Bei Pleymo handelt es sich um eine französische Band, die im eigenen Land scheinbar Kult sind und auch in Japan grosse Erfolge feiern konnte. Da bei uns der erhoffte Erfolg bisher ausbleibt, lässt einen vermuten, dass Pleymo in ihrer Muttersprache singen, also französisch. Doch auch der Faktor, dass Pleymo eine Nu Metal Band sind und sich halt die Einflüsse ein bisschen bei andern holen, kann sich negativ auf die Band auswirken. Doch die sechs Gallier klingen für meinen Geschmack richtig frisch und rassig. Das heisst, die Songs sind angenehm gestaltet, mit Melodien beim Gesang, die Gitarren peitschen die gut gespielten Riffs nur so heraus, und die Rhythmus-Sektion steht wie ein Berg. Korn und Linkin Park kann man hier ruhig mal vergessen, zu anders klingen Pleymo. Die vierzehn Songs mit einer Gesamtspielzeit von 55 Minuten sind recht abwechslungsreich geworden. "Rock" ist auch keine komplexe Scheibe, deshalb kann man also sofort abrocken. Mal ruhig, mal heftig, eine gefällige Scheibe ohne grosse Schnörkel. Mich auf jeden Fall stören die welschen Vocals nicht, zu gut sind die Songs. Da kann man sich auch auf die Musik konzentrieren. Also..., "Summa summarum" eine tolle Scheibe, die jeder der sich Nu Metal Freak nennt, sofort anchecken sollte. Vive la France !
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Far-North

FAR NORTH - What ?!
MTM-Music

Vor 25 Jahren kamen musikalisch gesehen, mindestens für unsere Empfindung, eigentlich nur ABBA aus Schweden. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert, vor allem was den Rock-Sektor angeht und Europe, die ja nächstes Jahr in der Ur-Formation (ohne Kee Marcello) wieder loslegen wollen, dürften in ihrer Heimat viele Nachahmer gefunden haben. Far North's erste Gehversuche gehen zurück bis ins Jahr 1992, als Keyboarder Tobias Öhman zusammen mit ein paar Kumpels die Band gründete. Ein halbprofessionelles Demo machte kurz darauf die Runde bei ein paar einheimischen Labels. Schliesslich bissen SMC Records an und machten ein ganzes Album möglich, das in Schweden und in Japan (!) veröffentlicht wurde. Kurz vor dem (oder wegen dem?) anstehenden Japan-Trip strich dann die Record-Company urplötzlich die Segel und aus war der Traum. Heute ist so eine Konstellation ein gefundenes Fressen für MTM-Music, die sich geradezu darauf spezialisiert haben, solchen sonst nie mehr beizubringenden Perlen wieder neues Leben einzuhauchen. Allerdings geht diese Rechnung nicht immer ganz auf, aber im Fall von Far North hat es sich gelohnt, denn das alte Material wurde komplett überarbeitet und erhielt eine regelrechte Frischzellenkur. Der Opener ("Yes, I'll try") mit sehr dominantem Keyboard-Sound und mächtig 80er-Touch lässt mich gleich mit der Zunge schnalzen und an eine ganz bestimmte, deutsche Band denken: Craaft! Jau..., dat isses..., genau! Aber Far North haben noch einiges mehr anzubieten, denn "Never trust a stranger" überrascht mich gleich gehörig: Die Gitarrenarbeit ist exzellent und mit der starken Stimme von Patrik Jonsson (und gedanklich runtergeschraubter Keyboard-Lautstärke) werde ich unweigerlich an Lion erinnert. Als Ganzes könnte dieser Song glatt auch von der Schweizer Band Kirk (mit dem ersten Sänger) stammen. "The run" (mit filmreifem "Lift-Intro") würde auch Crown of Glory (CH rulez!) gut zu Gesicht stehen. Höhepunkt von "What ?!" ist aber der Ober-Smasher "Why are the children dying", der wieder von Kirk stammen könnte und einen genialen Gänsehaut-Refrain auffährt! Auch der Rest der Scheibe ist wirklich gut geraten und es gibt eigentlich keinen einzigen, wirklichen Ausfall oder Filler zu beklagen. Der Oberlacher folgt unerwartet am Schluss als vermeintlicher Track Nummer dreizehn, wo sich der Tastenmann und einer der Gitarristen als "Running-Gag" in die Wolle kriegen und eine Motorsäge (!) schliesslich das "Leben" der Klampfe brutal auslöscht. Zum Brüllen komisch!!!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Harmony-Dies

HARMONY DIES - Impact
Morbid Records

Harmony Dies stehen für kompromisslosen, geradlinigen und direkt in die Fresse hauenden Brutal Death Metal. Doch trotz ihrer engen Grenzen schaffen die Berliner einen grossen Abwechslungsreichtum und können diesen von Beginn der CD bis zu Letzt auch halten. Zu verdanken ist dies daran, dass man auf "Impact" technischer zu Werke geht und auch mal das Tempo verringert. Dadurch entstehen dann diese wunderschönen Wechsel zwischen High-Speed-Blast-Parts, den genialen Mosh-Parts und technisch/rhythmischer Melodik. Die geniale Produktion der Scheibe überzeugt durch einen sehr gut hörbaren Bass, was leider Seltenheitswert hat im Death Metal, geilen Gitarrensound, der die Riffstrukturen selbst in den schnellsten Prügel-Parts hören lässt, die knackig treibenden Drums und die druckvollen, sauberen Growl/Grunz-Vocals. Was live schon immer faszinierte, fällt auch auf "Impact" positiv auf: Das spielerische Können der Jungs. Der Silberling ist perfekt eingespielt und weist keine Ecken und Kanten auf. Der neue Kracher von Harmony Dies wird sicher wieder vor allem eingefleischte Death Metal Freaks begeistern und zwar heftig!
Marco G.
Punkte: 9.3 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Diabolic
DIABOLIC - Infinity through purification
Massacre Records

Mit "Infinity through purification" haben die US-Deather ihr bisher ausgereiftestes Werk eingespielt, einmal mehr wird bewiesen, dass Death Metal zu Recht noch immer das Mass aller Dinge in Sachen metallischer Härte darstellt! Acht hypnotisch hirnrindenzermürbende Tracks lassen einen an Cannibal Corpse oder Immolation erinnern, auch wenn das Level noch nicht ganz erreicht wird. Neben allerhand Geknüppel, thrashigen Abriss-Riffs und Highspeed-Drumming sind es speziell die Leadgitarren, die einen immer wieder aufhorchen lassen. In jedem Song gibt es melodische Passagen, die dem Charme der nichts anbrennen lassenden Tracks ein eigene Note geben und mit kurzen, markanten Soli prägend wirken. Sei es nun im Midtempo-Instrumental-Part von "Satanic barbarism" und "Procession of soulgrinders" oder aber als Begleitung zum brutalen Grindgehacke beim abschliessenden "Enter the maelstrom"- die Leads übermehmen eine wichtige Rolle im Gesamtsound und verleihen allen Songs eine extravagante Note! Als Glanzpunkt darf man ruhig einmal mehr den versierten Drummer setzen und auch der zurückgekehrte Sänger/Bassist Ed Webb versteht sein Werk durch songdienliches Bellen und hohen Schreien an den richtigen Stellen. Typischer, technischer Florida-Death, solide und definitiv besser als der gängige Durchschnitt, kompromisslos nach vorne treibend und kaum Verschnaufpausen zulassend! Es werden keine innovativen Akzente gesetzt, aber eingefleischten US-Death-Anhängern wird eine infernalische Freude bereitet! Gefällt mir sehr gut! Anspieltipps sind "From the astral planes..., "Entwined with infinity" und "Procession of the soulgrinders".
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Kfmdf
KMFDM - WWIII
Sanctuary Records

Die Band KMFDN sollte Euch allen ein Begriff sein, denn sie ist doch schon einige Zeit im Musikbusiness vertreten. Für die unter Euch, die die Band noch nicht kennen, sollten weiterlesen, denn KMDFM haben Einiges zu bieten. Wer beim Namen Ministry einen wässrigen Mund bekommt, ist hier am richtigen Ort. Ja Leute, KMFDM machen Industrial Metal oder zumindest Rock und sind eigentlich in ihrem Fach richtige Pioniere. Schon beim ersten Song "WWIII" geht es nach einem Country-Intro richtig zur Sache. Die Gitarren braten schön fett und der Schreigesang von Frontfrau Lucia Caffarelli ist nicht ohne. Die eingesetzten Samples sind allerdings nicht jedermanns Sache, doch hier werden sie in den Songs sinnvoll eingebaut. Das verlangt vom Hörer einiges an Ausdauer, doch das wird nach ein paar Durchläufen dann auch wirklich gut belohnt, denn bald entfalten sich die elf Songs einmal zu einem sensationellen Klangereignis. Rammstein können davon ein Lied singen, sind sie es doch, die die Band auf ihre Tourrnee eingeladen hatten, weil sie grosse Fans von KMFDM sind. Eigentlich ist es recht schwierig, die Band zu beschreiben, ist doch die ganze Angelegenheit, wie schon erwähnt, ziemlich komplex. Die Zauberformel heisst Plattenladen anchecken und in die Welt von KMFDM abfahren. Der Schreiber dieser Zeilen ist schon dort...
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10
                             Hier bestellen für 23.90 SFr.
CD-Stratovarius
STRATOVARIUS - Elements Part II
Nuclear Blast

Die Grossmeister des Melodic-Metals lassen wieder einmal nichts anbrennen. Wenige Monate nach der Veröffentlichung von Elements Part I wird wieder Sound vom Feinsten geboten. Gestartet wird die Scheibe mit dem Song "Alpha & Omega" den wohl einige bereits von der Rock Hard CD-Compilation her kennen. Eine melodiös, eher langsam stampfende Granate, bei der Sänger Timo Kotipelto bereits wieder einmal mehr seine einzigartige und charakteristische Stimme präsentiert. Temporeicher geht’s beim Song "Walk to my own song" weiter, herrlich! Nachdem "I'm still alive" eher speediger daherkommt, geht’s mit "Season of faith's perfection" wieder ganz gefühlvoll ans Werk. Es stellt sich bereits schnell heraus: Stratovarius haben einmal mehr grandiose Arbeit geleistet, einfach gesagt: So muss guter Melodic Metal sein. Grandiose Stimme, interessant komponierte Songs, schöne Gitarrenarbeit und Abwechslung zwischen gefühlvollerem Material und Hämmern mit viel Druck nach vorne! Fazit: Tolles Album, obwohl ein so grandioser Ohrwurm wie zum Beispiel "Hunting high and low" fehlt. Die Platte als Ganzes überzeugt und ist sehr abwechslungsreich geworden.
Marco F.
Punkte: 9.2 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Cornerstone

CORNERSTONE - Once upon our yesterdays
Massacre Records

Schon der zweite Output "Human stain" überraschte mich in zweierlei Hinsicht positiv. Zum Einen glänzte das Teil durch qualitativ hochstehenden Hard Rock, zum Anderen bedeutete ein zweites Album, dass Cornerstone nicht, wie zu vermuten wäre, ein Projekt waren, sondern eine richtige Band. Beides wird auf dieser dritten CD bestätigt. Nach wie vor besteht die Truppe aus dem Übershouter Dougie White (ex-Rainbow, ex-Y. Malmsteen), seinem Songwriting-Partner, Produzent und Bassist Steen Morgensen (ex-Royal Hunt), dem Gitarristen Kaspar Damgaard (ex-M. Tramp) und dem Drummer Allen Sorensen (ex-Royal Hunt). Musikalisch bewegt sich die englisch-dänische Liaison ebenfalls immer noch im Classic Rock-Bereich, wobei Rainbow einen idealen Anhaltspunkt darstellen, auch zu Zeiten, als Dio der Band als Sänger vorstand. Die Qualität der Songs wurde, im Vergleich zum Vorgänger, gesteigert. So glänzt "Once upon..." durch interessante, abwechslungsreiche Titel, wie den treibenden Opener "Welcome to forever", das dynamische "When the hammer falls", die einfühlsame Ballade "Man without reason", das schnelle "21st century man" oder das dezent beginnende, mit einer eingängigen Melodie ausgestattete "Scream". Bei "Human stain" habe ich der Band den Vorwurf gemacht, dass diversen Songs der letzte zündende Kick fehlt. Ein Manko, das nun mehr als wett gemacht ist. Somit ist diese Scherbe ein wirkliches, kleines Highlight geworden.
Chris C.
Punkte: 9.1 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Eluveitie

ELUVEITIE - Vên
Eigenproduktion

In der Bio wird diese schweizerische Fusion von verschiedensten Musikern als ein Schmelztiegel aus altem Schweden Death, traditionellem Black Metal, rockend-tanzbaren Grooves und verschiedensten Instrumenten der keltischen Volksmusik angekündigt. Da mein Blut als enthiusastischer Irland-Anhänger bei diesen Zeilen bereits in Wallung geriet, wurde der 6-Tracker (inkl. Intro und zwei "Instrumentals") in den CD-Schacht befördert... Das Intro "D'vêritû agâge d'bitu" beginnt mit Naturaufnahmen von Windgeräuschen und Vogelgezwitschere, geht über in eine kurze, hypnotische Klangsbeschwörung und wird mit der Hinzunahme von rhytmischen, verzerrten Gitarren, Drums und allerlei melodiösen Folkinstrumenten abgeschlossen. Die richtige Benamsung der einzelnen zu hörenden Instrumente innerhalb dieses Machwerks muss ich aufgrund meines leider niederträchtig geringen Wissens dem inneren Kreis vorenthalten. Ihr Götter, erbarmet euch meiner kleinen, schwarzen Seele! Der erste Song "Uis elveti" ist ein treibender Stampfer mit mitreissenden Melodiebögen, abwechslungsreicher Laut/Leise-Dynamik und dem eindringlichen Brüllen, Flüstern, Schreien von Frontmann/Bassist Gian Albertin (Der Eremit). Der zweite Track "Ôrô" ist die freie Vertonung einer helvetischen Weise durch Gastmusiker Walther Fuchs (Alphorn) und Dide Marfurt (helvetische Bagpipes und Drehleier, berüchtigt für sein Sammelsurium an historischen Instrumenten), unterlegt von Naturgeräuschen. "Lament" ist eine flotte Midtempo-Walze mit Doublebass, verspielten Folkeinlagen, geslapptem Bassrefrain und Blastzwischenteil ("we've lost our pride of old, the innoncence is gone!"). "Druid" hat einen harschen Grundton im Black Metal Outfit, wird aber durch die eingeschobenen, folkloristischen Instrumente auf einen wütenden Kriegstanz geführt. Unterstützt durch die mehrstimmigen Chöre und die leiseren Zwischentöne kommt eine totenzeremonieähnliche Stimmung auf. Als Abschluss fungiert "Jêzaïg", eine beruhigend, doomige Waldweise mit irischer Flöte..., ein würdiger Rausschmeisser. Mastermind Chrigel Glanzmann hat sich als visionärer Vordenker einen langjährigen Traum erfüllt und ich kann ihn in seinem Vorhaben nur bestätigen und weiterempfehlen! Die Produktion ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber spätestens nach dem dritten Durchlauf kann man sich auch als angepasstem Zivilisationstier vor den naturgegebenen Instinkten nicht verstecken! Ich freue mich auf einen vollständigen Longplayer dieser herausragenden Mann- und Frauschaft! Full, overfoaming Horns raised!!
HaRdY
Punkte: 9.1 von 10                             Hier bestellen für 19.90 SFr.

CD-Frost

FROST - Raise your fist to metal
Sanctuary Records

Jack Frost sollte nach seiner kurzen, aber erfolgreichen Mitgliedschaft bei Savatage allgemein bekannt sein. Der Mann zockte aber auch bei Bands wie Metalium, Speed und Bronx Casket Co. und natürlich bei seiner eigenen Band Seven Witches. Schon kurz nach Erscheinen des letzten Hexen-Albums "Passage to the other side" schiebt der Gitarrenzauberer ein Solo-Album nach. Da lassen sich nun zwei Vermutungen anstellen. Einerseits könnte man annehmen, dass es sich bei der Scheibe um die Restverwertung des mit Lob überhäuften "Passage..."-Albums handelt. Aufgrund der vielen verschiedenen Musiker, die sich auf dem vorliegenden Output ein Stelldichein geben, wäre es auch möglich, dass Jack eine bessere Jam-Session mit Freunden auf CD gebrannt hat. Die illustere Gästeschar bestand unter anderem aus Mike Duda (W.A.S.P.), Harry Hess (Harem Scarem), Gonzo Sandoval (Armored Saint, Life After Death), Joey Vera (Seven Witches, Armored Saint, Fates Warning), Mike Le Pond (Symphony X), Joe Comeau (ex-Annihilator, ex-Overkill), Johnny Dee (Doro, Britny Fox, Waysted), Rob Rock (ex-Warrior, ex-Impellitteri, ex-Axel Rudi Pell) und Billy Childs (Britny Fox). Wahrscheinlich ist von beidem etwas dran, was keineswegs negativ ist. Es handelt sich nämlich um ein echtes Hammer-Album. Die Songs sind abwechslungsreich und interessant. Mr. Frost beschränkt sich dabei nicht nur auf Power Metal, sondern lotet das Spektrum bis zum Hard Rock aus. Von eigentlichen Ausschusssongs kann also keine Rede sein. Das Album wirkt zwar durch die diversen Beteiligten logischerweise unhomogen, was aber durch die hohe Qualität wieder wett gemacht wird. Nach aller Analyse komme ich zum Schluss, dass in meinem CD Player ein starkes, wenn auch nicht geniales Album rotiert, das durch die Vielfalt eigentlich eine Menge Freunde finden müsste.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Runningwild

RUNNING WILD - 20 years in history
Noise Records

Pünktlich zu ihrem zwanzigsten Jubiläum beglückt uns eine der grössten deutschen Metal Bands aller Zeiten mit einer Doppel-CD, welche beim Zuhören ein Gefühl der Nostalgie weckt. Rock'n'Rolf und seine Jungs können voller Stolz auf das zurückblicken, was sie in all den Jahren geschaffen haben. Für mich persönlich ist der stärkste Song "Under Jolly Roger", weil er mich sehr an meine Kindheit erinnert und daran, wie Roxx in den 80ern immer wieder mit neuen LPs nach Hause kam. "20 years in history" ist wahrlich ein gutes Zeugnis, mit dem man sich einen Rückblick auf die lange Karriere von Running Wild verschaffen kann. Man kann darüber streiten, ob auch wirklich alle wichtigen Songs vertreten sind. Aber es ist nun mal nicht leicht, von Songs aus 20 Jahren die besten auszusuchen. "Prisoners of our time" und "Under Jolly Roger" sind dabei, diese zwei erscheinen mir persönlich am Wichtigsten. Natürlich ist bei dieser DCD auch ein Zuckerl dabei: Zwei bisher unveröffentlichte Songs: "Prowling werewolf" und "Apocalyptic horsemen". Ersterer klingt sehr überzeugend, während Letzterer sich eher etwas dahinschleppt. Aber darüber sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden. Ach ja, alle Songs wurden neu abgemischt, was man sehr gut heraushört. Hinzu kommt noch, dass die Songs "Branded & exiled" und "Mordor" sogar ganz neu aufgenommen wurden. Das macht das Ganze schon sehr schmackhaft. Ich freue mich jedenfalls sehr über dieses Schmuckstück und empfehle es gerne jedem Fan und auch jedem Metal-Neueinsteiger.
Maiya R. B.
Punkte: keine Wertung                     Hier bestellen für 37.90 SFr.

CD-Eisheilig

EISHEILIG - Die Gärten des Herrn
Napalm Records

Vielleicht eine Bildungslücke, aber um ehrlich zu sein, kenne ich Eisheilig bisher nicht. Hmm..., eine reine Gothic Band ist das hier nicht, wie ich erst gedacht hatte. Die Songs beinhalten eine gewisse Melancholie und Schwere und doch geht es bisweilen richtig heavy zur Sache. Aber Eisheilig scheinen aus der Gothic Szene zu komen. Mit ihren deutschen Texten verstehen sie es intelligent zu unterhalten und auch zum Nachdenken anzuregen. Durch die Scheibe zieht sich durchaus ein religiöses Grundthema, Gut und Böse wird besungen. Was mir bei vielen anderen Bands fehlt, nämlich eine gewisse Eigenständigkeit, ist hier deutlich. Mit dem aktuellen Werk werden sicher neue Fans gefunden werden, denn viele der Songs können auch gut in einem Metal Club laufen und werden dies vielleicht auch tun. Für mich eine Überraschung, aber eine durchaus positive. Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass die Produktion ausserordentlich gut gelungen ist und der Sound hervorragend klingt. Endlich einmal eine positive, unerwartete Scheibe!
Saskia B.
Punkte: 9.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Zubrowska

ZUBROWSKA - One on six
Xtreem Music

Die französischen Zubrowska liefern uns hier mit ihrem ersten Longplayer "One on six" ein grossartiges Stück extremen Metals ab. Die zwölf Stücke kombinieren technischen Death Metal, groovende Mosh-Parts, abgedrehte Frickel-Riffs, melodiöse Metalcore-Einlagen und Grind-Blast-Attacken zu einem Ganzen. Verstärkt wird die Komplexität der Songs durch ein unvorhersehbares Songwriting, das für eine extrem grosse Abwechslung sorgt. Dies erhöht auch den Wiedererkennungswert der Scheibe ungemein, da mit fortschreitendem Hören auch immer mehr Details auffallen. In Songs wie "Talk to the wind" oder "Smells like suicide", bei denen des Öfteren auch erwähnte melodiöse Metalcore-Einlagen vorkommen, würde man kaum denken, dass die Band ansonsten derart technische Musik darbieten. Mit dem letzten Song "When Satan plays disco people die" haben die Franzosen sogar einen Funk-Titel auf Lager; zumindest zu Beginn des Stücks scheint's so! Spielerisch sind Zubrowska einfach genialst, auch während derbstem Gefrickel und Geholze klingen die Riffs immer präzise und sind gekonnt dargeboten. Der Drummer ist in der Prügel- wie in der Rhythmus-Sektion ein Tier, wobei er, eher selten, aber trotzdem teilweise etwas danebenhaut. Die Vocals der zwei Sänger, Krächz/Lärm und Grunz/Growl/Guttural, klingen gut, wobei mir jedoch zu viel gekrächzt wird, etwas mehr Grunz/Growl-Einlagen wären hier wünschenswert. Der Sound des Silberlings ist fett, klar heraushörbare Instrumente und trotzdem ist eine gewisse Brachialität und Brutalität; trotzdem klingt die Scheibe etwas roh. So bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als dieses Teil allen Fans des extremen und technischen Metals zu empfehlen!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Prostitute-Disfigurement

PROSTITUTE DISFIGUREMENT - Deeds of derangement
Morbid Records

Hier präsentieren uns Morbid Records die niederländische Band Prostitute Disfigurement. Diese wiederum präsentieren uns ihren neusten Longplayer "Deeds of derangement". Geboten wird dem Zuhörer gutturaler Death Metal der brachialen Machart. Umschreiben lässt es sich als eine Mischung zwischen Old-School Ami-Death und Old-School Schweden-Death. Verfeinert wird das Ganze noch durch ein Prise moderne, technische Elemente und thrashig klingende Mosh-Parts. So gelingt es, trotz ziemlich sturer Linie, eine gewisse Abwechslung in die Scheibe zu bringen. Die Musik schlängelt sich schon nach dem Opener "Inside to expose" in die Gehörgänge und lässt einen freudig die nächsten Songs erwarten. Dieses Teil macht Spass! Sei es durch seine groovenden Double-Bass Attacken oder die geilen Grind-Prügel-Parts, Prostitute Disfigurement verstehen es, mitreissenden Death Metal zu fabrizieren. Die tolle Mucke wird aber leider durch die schlechten, monotonen und stellenweise regelrecht nervenden Guttural-Vocals überschattet. Würden sie nicht den Hauptbestandteil des Gesangs ausmachen, könnten sie gut ins Gesamtbild passen! Dies trübt die Freude leider etwas und wenn man die Scheibe hören will, muss man sich mit den Vocals einfach abfinden. Ansonsten gibt es nichts zu bemängeln, der Sound ist klar, trotzdem brachial und die spielerische Leistung überzeugt. Den Freunden des gepflegten, brutalen Old-School Deaths kann ich diese Scheibe nur empfehlen!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Midniteclub
MIDNITE CLUB - Running out of lies
Escape Music

Dieser Silberling verdient eine gehörige Portion an Aufmerksamkeit, denn in diesem Sound-Cocktail stimmen die Zutaten! Willkommen im Midnite Club, der Eintritt lohnt sich und die gebotene Musik reisst mich sofort mit. Aber Moment, irgendwie kommt mir der Sänger doch ungemein bekannt vor. Wer zum Teufel ist das denn? Ah ja, Carsten Schulz, auch bekannt von Domain und Evidence One. Auch der zweite Track hält, was die Band verspricht, nämlich "pure straight guitar oriented rock". Von qualitativ hochwertigen Balladen, bei denen Carsten's Stimme hervorragend zur Geltung kommt, bis hin zu härteren, gitarrendominierten Tracks enthält dieser Silberling alles, was einem Melodic Rock Fan Freudentränen in die Augen treibt und diese CD zum idealen Weihnachtsgeschenk werden lässt. Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Freund davon, einen Song zum x-ten Mal zu covern, aber diese Version des 80er-Hits "Wild boys" ist gut gelungen und könnte durchaus auch von dem einen oder anderen Club zum Abtanzen gespielt werden. Daumen nach oben und ein klares "Weiter so Jungs!" von mir.
Saskia B.
Punkte: 8.9 von 10                          
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CD-Integrity
INTEGRITY - To die for
Deathwish Inc.

Seit fünfzehn Jahren machen Integrity den amerikanischen Underground unsicher. Nun hört man auch hierzulande zum ersten Mal etwas von ihnen. Sie gehören mitunter zu den Bands, die das Fundament für den metallisch angehauchten Hardcore gelegt haben. Dieser Stil wird auch heute noch verfolgt und mit "To die for" liefern die Amerikaner ein tolles Beispiel der eben erwähnten Musik ab. Die Brachialität des Hardcore's wird mit aggressiveren Metal-Elemtenten gespickt und ergibt ein feine Mischung, wobei bei Integrity der Hardcore-Anteil klar überwiegt. So kommen die Stücke grösstenteils stampfend und alles niederwalzend daher. Vor allem der Groove der Mosh-Parts gefällt vom ersten Augenblick an. Auch die gelegentlichen schnelleren Passagen überzeugen, wenn auch weniger. Dem gegenüber stehen zu guter Letzt noch die coolen und abwechslungsschaffenden Melodic-Parts die gerne auch mal mit cleanen Gitarren verfeinert werden. Was zunächst das Hörvergnügen ein wenig trübt, ist der etwas monotone Brüllgesang, der reichlich gewöhnungsbedürftig ist. Eine fette Produktion lässt die Brachialität und den Groove spürbar werden und überzeugt durch druckvolle Gitarren, ebenso druckvollen, wie hörbaren Bass und treibende Drums. "To die for" ist ein solides HC-Metal Album, das der Genre-Fan unbedingt mal anchecken sollte!
Marco G.
Punkte: 8.9 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Skew-Siskin
SKEW SISKIN - Album of the year
Ulftone Music

Das tragende Element bei Skew Siskin ist Sängerin Nina C. Alice mit ihrem rauhen Organ. Die Musik der Band, die mit Flower Metal bezeichnet wurde, hat etwas Punkiges, doch meistens rockt es ziemlich heftig. Dies schien auch Motörhead Urgestein Lemmy vor ein paar Jahren bemerkt zu haben, und "spendierte" der Band ein paar Tunes (spielte unter anderem beim Song "B4" mit), schrieb Lyrics ("Life's a bitch" und "Shoot out your lights" von der 99er-CD "What the hell") und trällerte Backing Vocals. Diese hört man auch auf dem neusten Werk, wenn man genau hinhört und zwar bei "Shake me". Die ersten zwei Songs "We hate" und "Girl on a mission" starten derweil mit geilem Groove und etwas Marilyn Manson-Attitüde. Mit eben erwähntem "Shake me" schwenken Skew Siskin dann auf den AC/DC-Zug mit einem Schuss Motörhead um. Frech bedient man sich hier des "Let there be rock"-Themas, hat es aber dennoch cool umgesetzt. Auch bei "All fired up" trieft es nur so von Angus & Co. ("Shoot to thrill"). Mit "Hate to lies" offenbart sich eine andere Spielwiese, auf der Keyboard-Sounds und Elektro-Arrangements eine Mischung aus der deutschen 80er Pop-Legende Propaganda (remember "The duel" und "Dr. Mabuse"?) und Rammstein entstehen lassen, ohne dabei das rockige Grundgerüst zu vernachlässigen. Selbst der Blues lässt bei "Lips" seine Visitenkarte liegen. Die endgültige Verneigung vor Motörhead bewerkstelligt "Jesus of fool" eindrücklich und der abermalige, tiefe Kniefall vor AC/DC lässt "The goddess" mit "Who made who?"-Zitaten aus den Boxen krachen. Und wie dem nicht genug ist, bekommen bei "Strike me blind" auch Kingdom Come den Ball zugeworfen. Stilistischen Ausgleich schafft schliesslich der balladeske "War and peace song". Obwohl soundmässig kräftig über den Zaun gefressen wird, entpuppt sich "Album of the year" als erfrischende und roh produzierte Scheibe, die mächtig Party-Potenzial aufweist.
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10                         Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Ambrossia
AMBROSSIA - Pressorce through spate
Eigenproduktion

Da es sich bei Ambrossia um meine besten Kollegen handelt und ich genauso wie sie aus dem schönen Muotathal stamme, muss ich natürlich aufpassen, was ich hier schreibe, da sonst Gefahr auf gewalttätige Rückmeldungen besteht..., he he. Nein, natürlich nicht! Hier werden von mir, wie auch sonst, knallhart und gnadenlos positive, wie auch negative Fakten aufgedeckt. Zunächst handelt es sich bei Ambrossia, wie oben erwähnt, um eine aus dem Muotathal (Kanton SZ) stammende Band. Im Jahre 1994 begann man sich erstmals als Band zu formieren, damals noch mit anderem Line-Up als heute und auch mit komplett anderer Musik. Man spielte an mehreren Konzerten und machte diverse Line-Up und Namensänderungen durch. Auch der Stil der Band änderte sich durch die Jahre, so zuletzt im Jahre 2000, wo aus Melodic Death Metal purer Death Metal wurde. Im selben Jahr kam auch der definitive Bandname Ambrossia, sowie das gefestigte Line-Up bestehend aus Hoss (g), Märki (g), Dänl (b) und Hugo (d), nur der feste Sänger fehlte. Dieser stiess dann mit Stöh im Jahre 2001 dazu. Nun genug der Vorreden, befassen wir uns mit der Debüt-MCD der fünf Jungs. Was mir auf den ersten Blick sehr positiv auffällt, ist die, trotz Produktion in Eigenregie, professionelle Aufmachung der Scheibe. Auch ein gewisser Witz ist enthalten (man beachte das Booklet, einfach geil!). So überzeugt das klare Konzept und die Idee hinter dem Cover, dem Layout und dem Intro der CD. Das Cover zeigt eine Röhre in der (noch) Ferne, wo eine Wassermasse zu erblicken ist. Öffnet man nun den Deckel, prescht das Wasser nach vorne. (Zumindest bei schnellem Öffnen des Deckels!) Das Intro lässt nun zunächst ein leises Wassertröpfeln hören, das sich in einen Bach und schlussendlich in eine brachiale Wassermasse verwandelt. Dies lässt schon die erste Freude aufkommen und diese Detailverliebtheit wiederspiegelt sich auch im Musikalischen von "Pressorce...". Die vier brachialen Songs bieten technischen und rhythmisch betonten Death Metal, der durch Facettenreichtum und Verspieltheit glänzen kann; zusätzlich ist noch ein Live-Song als Bonus-Track enthalten. Hier werden simple Mosh-Parts, komplexe Riffs, Psycho-Parts und Knüppel-Parts geboten, sogar eine Jazz-Einlage in "Bloody bleedering in bleeding blood" ist zu vernehmen. Angenehm fällt auch die Frische der Musik der Muotathaler auf, kein Song lässt das "Hab-ich-schon-mal-gehört-Gefühl" aufkommen. Das einzige, wirkliche Manko der Scheibe ist die spielerische Sauberkeit der Riffs. Teilweise stimmen Rhythmus und Gitarren einfach nicht so ganz aufeinander, daran sollte und muss noch gearbeitet werden. Soundtechnisch ist "Pressorce..." eines der besseren Eigenregie-Debüts, das mir unter die Ohren gekommen ist. Weitere, kleine Negativpunkte sind die zu grosse Basslastigkeit der Gitarren. Dadurch geht der Bass selbst etwas unter, und auch die Vocals und Drums könnten teilweise etwas präsenter sein. Diese Fünfstück-MCD ist jedoch ohne Zweifel eine gute Darbietung des Könnens und des grossen Potenzials von Ambrossia und macht Lust auf mehr. Betoniäräääää!!!
Marco G.
Punkte: 8.8 von 10
CD-Disbelief
DISBELIEF - Spreading the rage
Massacre Records

Die neue Disbelief kann man nur schwer objektiv beschreiben..., das komplette Material ist recht midtempolastig gehalten, kommt wie aus einem hochprozentigen, mitreissenden Guss daher und lebt doch nur fast durch die Vocals von Karsten "Jagger" Jäger. Eine exzellente, druckvolle Produktion und das Vermissen von "schlechten" Tracks verleiht dem bereits fünften Erguss der deutschen Death Metaller zwar eine hochprozentige Erfolgschance, lässt aber dennoch mitreissende Highlights vermissen. Die herausstechende Ausnahme ist für mich Track No. 9, "Addiction", ein Song der zwar ebenso gut ist wie die restlichen zwölf (inkl. dem Killing Joke-Cover "Democracy"), jedoch in der Grundstimmung einen bestechend mitreissenden Schwung hat, der das Headbangen geradezu befiehlt! Das soll aber keine Beschneidung der restlichen Ergüsse sein! Der komplette Scherben enthält nur Gassenhauer oder kompetente Chartstürmer und erinnert an Morgoth zu "Odium"-Zeiten, es klingt jedoch alles ein wenig zu eindimensional..., sollte man jedoch das dringende Vorhaben verspüren sich diesen Longplayer einzuverleiben und die Vernichtung von fünf bis zwölf gekühlten Bieren zu realisieren, ist es ratsam, vorgängig mit einem Genickwirbelspezialisten (Spezialgebiet Schleudertrauma) einen Termin zu vereinbaren, ihr werdet es brauchen! Ich jedenfalls kam aus dem Haareschwingen kaum heraus..., auch nach dem zwölften Phyr nicht!
HaRdY
Punkte: 8.8 von 10           
                
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CD-Serpentobscene
SERPENT OBSCENE - Devastation
Black Lodge

Agressiver Death/Thrash Metal der alten Schule mit zweistimmigen Gitarren-Leads, fast-forward Prügel-Drumming und hasserfüllter Mikrovergewaltigung! Die zweite, vollständige Veröffentlichung nach dem gleichnamigen Debüt aus dem Jahre 2000 ist ein tiefer Bückling vor Old-School Thrashern wie Desaster (Sänger Erik Tormentor), Metallica ("Face the inferno") oder Destruction (geistige Väter). Es MUSS beim Zuhören gebangt, gemosht und mit dem Deibel geliebäugelt werden! Auch wenn der Vorreiterfaktor gegen Null tendiert, spielt hier eine Kapelle auf, für die das Wörtchen "tight" nicht gerade mit Stützstrumpfhosen in Verbindung gebracht wird. Auch Slayer waren ein nicht überhörbarer Einfluss der IKEA's ("Nickst du noch oder bangst du schon?"), fallen aber nie so sehr ins Gewicht, dass man "Plagiat!"-Rufe hören müsste. "Devastation" ist eindeutig eine Platte der Sparte Nackenbrecher! Die musikalischen Fähigkeiten der Herren Musiker sind zwar nicht gerade atemberaubend, aber dennoch souverän und ausgeprägt eindrucksvoll. Für die Neueinsteiger in die härteren Gefilde sei gesagt, etwa so müsste ich mich gefühlt haben, als ich vor circa dreizehn Jahren meine erste Slayer-Kommunion verpasst bekommen habe, Angstzustände erlebte und trotzdem seither nicht mehr davon losgekommen bin! Die paar Silbertaler für den Erwerb dieser Scheibe lohnen sich nur schon auf Grund des martialischen Cover's, Marke "psychotisches Fingermalbild", gefällt mir!
HaRdY
Punkte: 8.7 von 10
                         
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CD-Falkenbach
FALKENBACH - Ok nefna tysvar ty
Napalm Records

Ich muss zugeben, dass "Ok nefna tysvar ty" das erste Falkenbach-Werk ist, das sich in meinen CD-Schacht verirrt hat. Und ich bringe das Teil, ehrlich gesagt, fast nicht mehr raus, denn es hat sich regelrecht in meinem Player festgefressen. Warum? Weil das Teil so geil ist. Falkenbach üben auf mich eine beruhigende Wirkung aus mit ihrem neuen Output "Ok Nefna.." Man kann sich zurücklehnen und das Werk einfach auf sich einwirken lassen, den Alltagsstress vergessen und auftanken. Die machtvollen Hymnen, die sich irgendwo im Gothic-Bereich befinden, sind massenweise mit romantischen, mehrstimmigen Melodien und Chören durchtränkt, manchmal wird man auch ein bisschen ins Mittelalterliche geführt, was dem Silberling nur noch mehr Tiefe gibt. Songs wie "The ardent awaited land" sind einfach wunderschön oder das achtminütige "Farewell" reisst den Zuhörer einfach mit in eine ganz andere Welt. Falkenbach haben ihr warmes, romantisches Album genau zur richtigen Zeit auf uns losgelassen, denn genau jetzt in dieser hektischen, kalten und ungemütlichen Jahreszeit ist "Ok Nefna.." Balsam für die Seele, darum ziehe ich mir das Teil gleich nochmals rein oder vielleicht auch zwei Mal.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10           
                
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CD-Voice
VOICE - Soulhunter
AFM Records

Eine weitere Power Metal Band aus deutschen Landen, die bisher relativ unbemerkt an mir vorbeigezogen sind. Grossartig ändern wird sich das auch nach diesem Release nicht. Immerhin handelt es sich um solides Handwerk, aber die absoluten Reisser fehlen mir auf dieser CD. Sehr gut gefallen hat mir die etwas atypische Stimme von Sänger Oliver Glas, welche die Band deutlich prägt und dominiert, klingt sie doch nicht ganz so hoch, wie der oft etwas eunuchenhafte Gesang einiger Genrekollegen. Ein wenig fehlt mir die Begeisterung für die Scheibe, weshalb ich sie nicht im vordersten Bereich dieses Genres ansiedeln würde. Mir persönlich fehlt etwas der Bombast auf der Scheibe und etwas zu viele progressiv-Einflüsse sind zu hören, was mir persönlich einfach nicht so gut gefällt. Die Ballade "Where have the angels disappeared" ist auch eher ein Tiefpunkt für mich, denn sie plätschert unmotiviert vor sich hin und zieht mich nicht in ihren Bann. Anspieltipps sind auf alle Fälle "Fairground of illusion" und auch das powervolle "Firedevil". Von dieser Sorte hätte ich mir mehr Songs gewünscht.
Saskia B.
Punkte: 8.6 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Majesty
MAJESTY - Reign in glory
Massacre Records

Das dritte Werk der grössten Manowar-Fans der Welt schlägt so ungefähr in die selbe Kerbe, wie die beiden Vorgänger "Sword and sorcery" und "Keep it true". "Heavy Metal battlecry" hail hail hail, gibt gleich die Marschrichtung an, der Opener bläst den Staub gewaltig aus den Boxen. "Into the stadiums" ist die ultimative Metal-Hymne. "Reign in glory" (will you fight a holy battle? Yes we will) ist ein Metal-Stampfer älterer Manowar-Tage. "Will of the cobra" ein Midtempo Power-Song, "Defender of the brave" brettert voll nach vorne und "Lord of the damned"..., tja, hier hört man einmal mehr, dass Sänger Tarek Maghary wohl einer der grössten DeMaio-Jünger ist. Ach ja, auch bei den übrigen Songs kann man das natürlich hören, inklusive bei der Ballade "Thunder in the silence". Also wenn man sich "Reign in glory" so ein paar Mal anhört, gibt es eigenlich nur zwei Ansichten, entweder man liebt oder man hasst Majesty, so wie man das ja auch mit Manowar tut. Sicher ist der Silberling voll von Metal-Klischees, aber auf der anderen Seite..., seid doch mal ehrlich, ihr Metal Heads all over the world. Ein saustarkes Metal-Klischee-Album ist doch noch tausend Mal besser, als so ein abgefucktes "Yeah man" Rap-Scheibchen oder? Also, so lasset Toleranz walten und höret Majesty zu, wie sie in die Schlacht ziehen, hail hail hail!
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Lehavoth
LEHAVOTH - Hatred shaped man
Fadeless Records

Ein Stück extremer Musik liefern uns hier die Israelis Lehavoth mit ihrem Debüt-Album "Hatred shaped man". Ein regelrechtes Death/Grind-Riffgewitter lassen sie hier auf den Zuhörer los. Abgeschmeckt wird das Ganze durch recht häufige Breaks, die der Musik eine gewisse Abgehacktheit verleihen. Trotz der recht chaotisch anmutenden Songstrukturen, halten sich Lehavoth immer in Grenzen und lassen kein wirkliches Chaos entstehen. Hierfür ist auch die gute Produktion verantwortlich, die den Sound roh und direkt, aber trotzdem transparent erklingen lässt. Kein Instrument klingt fehl am Platz und passt gut ins Gesamtbild, auch die Growl-Vocals überzeugen und wechseln auch mal in höhere oder tiefere Gegenden. Die fünf Jungs verstehen ihr Handwerk und bringen die komplexen Songs gut rüber. Trotzdem wäre Stellenweise mehr drin, denn das Schema der Songs wiederholt sich gegen Schluss der CD etwas. So lässt sich sagen, dass Lehavoth ein tolles Debüt abgeliefert haben und wenn der eingeschlagene Weg weiterhin verfolgt wird, dürfte das nächste Album sicher ein echter Knaller werden!
Marco G.
Punkte: 8.5 von 10
                         
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CD-Nighthunter
NIGHTHUNTER - Live'n'löüd
Eigenproduktion

Der Eine oder Andere wird die Schweizer Coverband Nighthunter als Garant für erstklassige Live-Shows kennen. Als logische Folge davon liegt uns nun ein Live-Mitschnitt eines ihrer Konzerte vor. Aufgenommen wurde der Gig am 24. Mai dieses Jahres, im Music Club Alfa, im Schwyzerischen Goldau. Der Laden verfügt über ein angrenzendes Studio. Gute Voraussetzungen also für eine anständige Produktion. Soundmässig wurde auch astreine Arbeit geleistet und die Live-Atmosphäre authentisch eingefangen. Das Set bietet einen, für Nighthunter typischen, Querschnitt durch die Metal-History. Man beschränkte sich dabei aber nicht nur auf ganz bekannte Songs, wie "Holy diver", "Detroit rock city", "2 Minutes to midnight" oder "The number of the beast", sondern berücksichtigte auch weniger bekannte, beziehungsweise selten gecoverte Titel, wie "Hell bent for leather", "Let there be rock", "Perfect O" oder "Bad craziness". Zu meinen Favoriten zählen die anspruchsvollen Songs "No more tears" und "Black dog", die auch die definitive Referenz erbringen, dass die fünf Jungs einfach nur gut sind. Leider wurden "Wild side" und "I wanna be somebody" (ich liebe Mötley Crüe und W.A.S.P.!) nicht berücksichtigt, dafür befinden sich die schon zu oft gehörten "Enter sandman" und "Rebel yell" im Set. Anyway, mein Auftrag an alle Metalheads: Den nächsten Nighthunter-Gig anschauen und danach diese CD kaufen oder wenigstens unter www.nighthunter.ch ordern. Prädikat: Best Swiss Coverband!
Chris C.
Punkte: keine Wertung
CD-Tctc
THE COOPER TEMPLE CLAUSE - Kick up the fire, and let the flames...
Morning Records

Um sich mit TCTC zu beschäftigen, muss man eine Portion Aufgeschlossenheit mitbringen und das Scheuklappendenken ablegen. Wieso? Weil TCTC aus dem Alternativ-Genre kommen und das eben keine reine Metal-Scheibe ist. Man sollte solchen Bands auch mal eine Chance geben und den eigenen Horizont erweitern, was manchmal gar nicht so schlecht ist. Die sechs Engländer liefern hier den zweiten Longplayer ab. Stilistisch findet man ruhige Parts mit tollen Melodiebögen, ein paar Samples und die Gitarren sind soft im Hintergrund gehalten. Radiohead könnte man als Anhaltspunkt nennen. Manchmal folgt ein Wutausbruch, um aus der Slowmotion auszubrechen, was der Scheibe auch guttut. Auch der Wiedererkennungsfaktor von TCTC ist hoch. Nach zwei, drei Durchläufen hat man die Scheibe gut im Griff. Doch es bleibt halt eine Alternativ-Scheibe, bei der die Strukturierung nicht gleich ist, wie bei herkömmlichen Metal-Scheiben, sprich Riff-Refrain-Riff-Refrain, doch das ist eben das tolle an TCTC: Der Überraschungsfaktor. Ich für meinen Teil finde, dass die Scheibe einen hohen Unterhaltungswert hat und TCTC nach einem derben Scherben die richtige "Erholungsscheibe" ist.
Daniel J.
Punfte: 8.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Korpiklaani

KORPIKLAANI - Spirit of the forest
Napalm Records

Aus der Asche der Band Shaman entstand die neue Band Korpiklaani, die sich grob dem Folk-Metal verschrieben hat. Traditioneller finnischer Folk wird hier gut mit Metal kombiniert. Ein sehr interessantes Werk. Die ganzen Eindrücke und die Kultur aus dem hohen Norden werden hier musikalisch gekonnt verpackt. Entsprechend dem Album-Titel fühlt man sich in die weiten Wälder Finnland's versetzt. Mysteriöse Melodien wechseln mit tanzbaren Rhythmen, das Ganze meistens doch aber in ein schön metallisches Kleid gehüllt. Passend auch der harte Gesang, der teilweise sehr archaisch rüberkommt. Ein einzigartiges Werk, das ich jedem Folk-Metaller empfehlen kann. Dies gilt auch all jenen, die mal etwas Spezielles hören möchten und von den vielen zum Teil ähnlich tönenden Metal-Veröffentlichungen ein wenig genug haben.
Marco F.
Punkte: 8.4 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Revoltons

REVOLTONS - Night visions
Limb Music

Eins gleich vorweg: Obwohl (die) Revoltons, dessen Anfänge der Gründungsmitglieder bis ins Jahr 1991 zurückreichen, aus Italien stammen und (heute) progressiven Power Metal spielen, hört man das "erfreulicherweise" nicht. Stilistisch gibt man sich auf dem (Full lenght) CD-Debüt zwar eher trendy, als innovativ. Vanden Plas, Ivanhoe und die älteren Alben von Poverty's No Crime oder auch Lanfear kommen mir hier spontan in den Sinn. Demnach alles wie gehabt oder doch nicht? Nun, was mir speziell auffällt, ist der angenehme Klang des Keyboards von Andrea Corona, der nicht zu dominant und sehr wohltuend in den Gesamtsound integriert wird. Klasse auch die Parts mit der akustischen Klampfe wie bei "Before the dawn", "Malcom's drama" und zu Beginn von "The autumn believer". Der Rest ist zum Teil hart riffende Musik, die die typischen progressiven Züge aufweist und abwechslungsreich arrangiert ist. Der Gesang von Shouter Andro ist hierbei echt nicht von Pappe, aber genau diese (zum Teil hohen) Gesangslinien wird zum Beispiel Andy B. Franck (Symphorce & Brainstorm) nie mehr singen, weil das Kapitel Ivanhoe (leider) definitiv geschlossen ist und ihm dies überhaupt nicht mehr gefällt. Die Produktion von "Night visions" kann sich hören und das Artwork entsprechend sehen lassen. Leider fehlen dem Album die zwingenden Killer-Songs, dennoch gibt es ein paar Anspiel-Tipps von mir: "Hands of Magellano", die oben erwähnten Songs mit Akustikgitarren-Einsatz und der letzte Song "The court's fool". Zudem lohnt es sich, das ganze Album ein paar Mal reinzuziehen, denn immer wieder entdeckt man eine neue Facette in Form von melodischen Einschüben und/oder Stimmungswechseln. "Night visions" ist aufgrund der gegenwärtigen Massierung ähnlich gelagerter Bands kein Jahrhundert-Werk geworden, aber definitiv hörenswerte Mucke, die sich Genre-Freaks schon einverleiben oder zumindest antesten sollten. Und..., forza Italia!
Rockslave
Punkte: 8.2 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Necrodeath

NECRODEATH - Ton(e)s of hate
Scarlet Records

Etwas enttäuschend ist die neuste Scheibe der Italiener Necrodeath. Ihr letztes Album "Black as pitch" war ein astreines Thrash/Death-Album. Doch "Ton(e)s of hate" hinterlässt irgendwie einen bitteren Nachgeschmack. Wo man Necrodeath früher noch durch seine aggressiven und brachialen Attacken lieben lernte, wird heute reichlich wenig geboten. Die flotteren Riffs sind meistens ziemlich stupide aufgebaut, aber die Pluspunkte liegen hier klar im Mid-Tempo Bereich. Doch auch da schwächelt es, oft hat man das Gefühl, die Riffs verlaufen sich irgendwie und klingen in die Länge gezogen. Wobei auch gesagt werden muss, dass die Scheibe durchaus auch ihre Lichtblicke hat und man halt irgendwie akzeptieren muss, dass Necrodeath 2003 nicht gleich Necrodeath 2001 sind. Dies zeigen vor allem die untypischen Songs "Evidence from beyond" und "Queen of desire". Die Produktion der Scheibe kann überzeugen, obwohl sie nicht ganz an die der letzten Scheibe heranreicht. Das Einzige, was wirklich immer noch gleich genial wie auf "Black as pitch" klingt, sind die Vocals von Frontmann Flegias. Diese machen auf dem neusten Silberling einen noch grösseren Teil der Aggressivität der Musik aus. So liefern uns Necrodeath insgesamt ein etwas flaues Thrash-Album, das von alten, wie auch neuen Fans aber sicher mal angehört werden sollte.
Marco G.
Punkte: 8.1 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Sayit

SAYIT - Louder
MTM-Music

Ein weiteres Scheibchen aus dem MTM-Stall. Auf der Rückseite dieser Promo's, respektive unten rechts befindet sich eine Angabe des Stil's, der auf der jeweiligen CD zu erwarten ist. Hard Rock steht da geschrieben..., aha.., schon mal ein Anhaltspunkt, denn wer sind Sayit? Noch nie gehört diesen Namen. Allerdings wurde das Teil von Tommy Denander produziert, der als Musiker (Multiinstrumentalist) und Produzent eine fast nicht mehr überschaubare Liste an Credits vorlegen kann. Die Band selber stammt aus Schweden (gähn...) , respektive der Gitarrist und Namensgeber. Dazu soll auch Bassist Tony Franklin (ex-Blue Murder, ex- Whitesnake) mitgewirkt haben. Tommy Denander steuerte derweil Gitarren- und Keyboard-Parts bei. Sänger Geir Rönning, der mit Joe Lynn Turner verglichen werden kann, verleiht den Songs ausdrucksstarke Vocals. Musikalisch erklingt in der Tat hochwertiger Hard Rock, der nach Ten (ohne Bombast) und natürlich dutzenden von anderen Acts aus dieser Ecke klingt. Der Härtegrad hält sich in Grenzen, dennoch ist es aber keinesfalls Weichspüler-Mucke. Insgesamt vierzehn Songs wurden mit einer klaren und druckvollen Produktion ausgestattet. Obwohl auf "Louder" ein echter Killer mit Tiefgang fehlt (o.k., "Waiting for my love" als letzter Song ist klar besser als "nur gut"!) kommt die Mucke sehr gefällig daher würde als blosse Party-Hintergrundbeschallung ungerechterweise untergehen. AOR- und Melodic Rock-Freaks können hier eigentlich nichts falsch machen.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Invocator

INVOCATOR - Through the flesh to the soul
Scarlet Records

Nach sieben langen Jahren meldet sich die Thrash-Metal Band Invocator mit ihrem vierten Album zurück. Der Stil lässt sich aus einem Mix des typischen 80er-Jahre Thrash-Metals mit modernen, aggressiven Elementen der 90er-Jahre und einer super Produktion mit den Möglichkeiten der heutigen Zeit beschreiben. Kein Wunder also, dass vom ersten bis zum elften Song mächtig Gas gegeben wird, idealer Mosher-Sound! Guter Groove, fette Gitarren-Riffs und speediges Drumming. Einziger Kritikpunkt ist der Gesang, der bei sämtlichen Songs ein wenig gleichtönig rüberkommt. Anderseits könnte der teilweise melodiöse Gesang wieder durchaus seine Anhänger finden. Langer Rede, kurzer Sinn: Solides Thrash-Album, hier sollte sicher jeder Metal-Freund reinhören, Einigen von Euch wird's sicher gefallen.
Marco F.
Punkte: 7.8 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Cryonic-Temple

CRYONIC TEMPLE - Blood, guts & glory
Limb Music

Der Umstand, dass Cryonic Temple aus Schweden stammen, lässt bei mir zuerst mal den Kommentar "nicht schon wieder!" entstehen. Die damit einhergehende Einschätzung, es handle sich bei dieser Debüt-CD (in voller Länge) um ein weiteres Genre-Durchschnittswerk, bläst der fetzige Opener "Mercenaries of metal" nach dem Klasse-Intro "Morphine dreams" jedoch gleich ziemlich eindrucksvoll weg. Die Musik kommt mir von Anfang an wie eine härtere Ausgabe von Iron Maiden vor. Das liegt vor allem in der Art des Gitarrenspiels von Esa T. Ahonen und Gülf Tysk begründet, das typisch für die eisernen Jungfrauen und hier auf Schritt und Tritt anzutreffen ist. Gleich nach dem Refrain folgen zudem kaskadenmässige Gitarrenläufe, die stark an Thin Lizzy's Klassiker "Holy war" erinnern. Die alten Helloween (Melodien) und Manowar (Gesangs-Refrain) lassen ebenso grüssen, wenn man sich "Inquisition" (H) oder "Swords and diamonds" (M) zu Gemüte führt. Ganz zu schweigen von den Lyrics, die bereits von den Titeln her unmissverständlich sind. Soundmässige Parallelen zu Tierra Santa, den spanischen Iron Maiden, kann man auch gelten lassen, um einen Anhaltspunkt für Cryonic Temple zu bekommen. Technisch haben es die Jungs ziemlich drauf und liefern eine astreine Performance ab. Überwiegend in flottem Tempo gehalten, kommt ein Song nach dem anderen wuchtig durch die Boxen geballert. Dazu stets die eingeflochtenen und sehr melodiösen Guitar-Leads, die auch Dickinson und Gefolge nicht besser hinkriegen. Tempomässig gedrosselt und deshalb mit deutlicher Manowar-Schlagseite präsentiert sich "Long live the warriors", das, von Eric Adams gesungen, noch mehr gewinnen würde, aber nicht umgekehrt, da haben die Schweden klar die Nase vorn! Sänger Glen Metal (wow!) lässt sich dabei zu keiner Zeit lumpen und verleiht der Band mit seinem Organ eine überaus eigenständige Note. Der Rest von "Blood, guts & glory" schliesst sich weitestgehend dem Anfang der Scheibe an. Wirklich überraschende und knackig produzierte True (Power) Heavy Metal-Scheibe, die mir noch einen Tick besser gefallen würde, hätte es zusätzlich ein oder zwei richtig bratende Midtempo-Nummern der Marke "Riders of the storm" (HammerFall) drauf.
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Doc-Holyday
DOC HOLLIDAY - Good time music
MTM-Music

Diese Southern Rock Band wurde in den 70ern in Amerika von Sänger und Gitarrist Bruce Brookshire gegründet. Im Umfeld von Molly Hatchet, Blackfoot oder Lynyrd Skynyrd wollte sich der Erfolg aber nicht einstellen. Als man sich dann anfangs der 80er mit "Modern medicin" einen kapitalen (Trend-) Flop leistete, war auch gleich der Plattendeal weg. 1986 fand sich die Band mit dem Album "Danger zone", das wieder die alten Roots aufgriff, zusammen und hangelte sich, mit Blick auf den europäischen Markt, von der Masse eher unbemerkt so durch die Jahre hindurch. In dieser Zeit wurden ein paar der alten Scheiben mit Bonus-Tracks wiederveröffentlicht. Das letzte offizielle Album "A better day" stammt aus dem Jahr 2001. Das neue Teil nennt sich "Good time music" und genau das findet man auf dieser CD. Bestens geeignet als Pub-Sound (kann natürlich zu Hause sein) und dies nicht nur als Musik-Konserve betrachtet. Der Rockfaktor ist zwar nicht übermässig, aber wem Molly Hatchet zu laut oder zu hart sind, kommt hier voll auf seine Kosten. Das Songwriting ist gut und die Arrangements sauber. Abgerundet wird das Ganze durch einen sehr transparenten und druckvollen Sound. Eine ideale Feierabend-Scheibe, die im nächsten Sommer sicher noch besser zum Tragen kommen wird. Nebst einigen, ruhigeren Passagen zeigen der flotte Opener "Black cat", der starke Titeltrack und vor allem "Messiah" zum Schluss, dass Doc Holliday durchaus auch rhythmischer zu Werke gehen können.
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10                            Hier bestellen für 19.90 SFr.

CD-Wolverine

WOLVERINE - Cold light of Monday
Earache Records

Und wieder eine Truppe aus dem hohen Norden, genauer aus Schweden. Obwohl flächen- und einwohnermässig nicht gerade die Oberscholle, weisen unsere nördlichen Nachbarn eine unglaubliche Banddichte auf, die stilistisch sehr vielfältig ist. Wolverine, die erstmals 1999 mit der Mini-CD "Fervent dream" (wurde 2001 wiederveröffentlicht) auf sich aufmerksam gemacht hatten, legten im gleichen Jahr mit "The window purpose" die nächsten Kohlen nach. Nach den frühen Ausflügen in die Gefilde des Death Metals mit Melodie, wandelt man nun per eigener Definition zufolge auf dem Pfad von Melodic Progressive Metal. Das hört sich zu Beginn der CD allerdings nicht nach britischen Genre-Kollegen an, sondern bewegt sich eher im düster-melodischen Bereich. Dann würde ich vorerst eher von Rock, als von Metal sprechen, aber das ist wohl eine Frage der persönlichen Einschätzung, in welche Schublade man Wolverine packen könnte. Für mich wirkt die Mucke zu Beginn eher etwas einschläfernd. Stückübergänge, die an Effekte aus Pink Floyd's "The wall" erinnern, erzeugen wie beim Ende von "Tightrope" eine seltsame Stimmung. Diese Sequenzen könnte man perfekt als Filmmusik verwenden. "Carousel" wird danach dem metallischen Anspruch schon eher gerecht und geht überraschend gut ins Ohr. Nach dem etwas abgefahrenen "Red canvas" leitet "Dusk" in "Tied with sin" über, das mir irgendwie wie eine Metal-Version von Jethro Tull vorkommt, nur dass hier noch die prägnante Querflöte von Ian Anderson fehlt. "The final redemption" fischt zum Schluss auch eher in progressiveren Gefilden. "Cold light of Monday" springt einen nicht sofort an, sondern braucht zur ganzen Entfaltung ein paar Umläufe. Nimmt man sich aber die Zeit für Wolverine, fallen einen immer wieder neue Elemente und Inspirationsquellen auf. Ich nenne dazu (gegen Schluss vor allem) Yes und auch Marillion zu "Fish"-Zeiten. Kein "Haut mich gerade um"-Sound, aber definitiv interessant.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Hammersofdifortune

HAMMERS OF MISFORTUNE - The August engine
CRUZ DEL SUR Music

Ja, das Teil fordert den Metalhead ganz schön und wer nicht tolerant ist, den wird "The August engine" ganz schön verwirren. Schon das Titelstück als instrumentaler Opener ist 'ne coole Metal-Nummer mit Prog-Anleihen. "Rainfall" könnte man mit den akustischen Guitars und dem schönen, weiblichen Gesang eher in die 70er schieben. John Cobbett, der übrigens hauptamtlich bei Slough Feg seine Brötchen verdient, und seine Jungs von Hammers of Misfortune wollen sich irgendwie keinem Musikstil unterordnen, und so ausgefallen ist dann auch das Gemisch ihres Sounds. Mal Metal, mal recht Proggig, dann eher wieder 70er- Rock oder treibende Metal-Riffs, halt recht anspruchsvoll. Es reicht nicht, sich das Teil nur so nebenbei reinzuziehen. Das ganze Album ist brilliant gespielt und wird aufgrund seiner Vielfalt nie langweilig.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
THE STORYTELLER - Tales of a holy quest
Black Lodge

Die Schweden The Storyteller haben sich dem Teutonen Metal verschrieben. Schon der Opener "Voices from the past" und auch der zweite Song "Seed of lies" brettern in voller Gamma Ray-Manier los. Auch tauchen fast immer wieder tolle, fette Chöre auf. Mir fällt auf, dass der Gesang, der hauptsächlich in tieferen Lagen zu finden ist, häufig an Blaze Bailey erinnert (das war doch der scheue Brite, der mal für Maiden singen durfte, oder??!) "Tales of a holy quest" ist im Ganzen gesehen sehr melodiös gehalten, hat viele zweistimmige Guitar-Soli und eine Reihe ganz guter Songs am Start. Richtig toll kommt "The mass", das als Ballade mit einer wirklich starken Melodie startet, dann in einen Uptempo-Song abdriftet und mit einem beeindruckenden, oberfetten Chor beendet wird, klasse. Also das Werk der Schweden ist sicher nur für True Metal-Freaks interessant, die auf Gamma Ray und Ähnliches abfahren, aber es muss ja auch nicht immer alles tiefgründig sein, was man sich reinzieht.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
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CD-Asterius

ASTERIUS - A Moment of singularity
CRUZ DEL SUR Music

Asterius kommen aus Tschörmänie, bestehen seit 1997 und mündeten aus der stagnierenden Gothic Metal Szene um einen eigenen Stil, benennend Cosmic Bizarre Metal, zu kreieren. Nach der ersten, anscheinend recht erfolgreichen Eigenproduktion "As descendants of stars" aus dem Jahre 1999, kam man ohne Deal zu Auftritten beim Summer Breeze und mehrfach beim Wave Gothic Treffen, dass soll ja schon mal was heissen! Nach den ersten Durchläufen kann auch ich nur die Bio rezitieren: Man lässt musikalisch, wie auch textlich der Phantasie lieber Hyperraum, statt irdische Basics zuführen und zelebriert einen eigenständigen Mix aus mal bodenständigen, mal vertrackten Riffs, massivem, sauberem Drumming, elektronischen Spielereien und den vorherrschenden Doppel-Vocals von Andrash (Clean Voice) und Sir-I-Us (Growls, Guitar). Und noch einmal beschreibt es die Bio treffend: Astarius verstehen es, die Zweiseitigkeit und die peiden Pole darzustellen, denn man verfängt sich gezwungenermassen in planetarischen Zwischenspielen, abstrakten Nebularen und Roten Riesen..., eine Beschreibung ist schwer, zu strange, Ihr müsst es Euch anhören. Leidenschaftliche und nachdenkliche Momente münden in wilde, aber tighte Eruptionen voller Energie. Schwarzmetall und Melo-Death, Hand in Hand, tschägg it aut...
HaRdY
Punkte: 7.2 von 10
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CD-Gothik-Knights

GOTHIC KNIGHTS - Up from the ashes
Limb Music

Dass diese 1990 gegründete US Power Metal Band heut' zu Tage ihre Musik an den Mann (und die Frau) bringen kann, verdanken sie nebst dem Deal bei Limb Music der gegenwärtigen Szene, die wieder sehr empfänglich (wirklich?) für solchen Retro-Sound geworden ist. "Up from the ashes" ist erst das dritte Album der Amis, dessen selbstbetiteltes Debüt 1996 herauskam. Drei Jahre später folgte "Kingdom of the knights", das aber von einem anderen Sänger (Bryan Avatar) eingesungen wurde. Bis auf den neuen Drummer Frank Gilchriest ist nun wieder das alte Line-Up mit John Tsantakis (g), Rick Sanchez (v) und Mario Cosentino (b) am Start. "Power and the glory", der Opener lässt gleich ordentlich die Tassen im Küchenschrank durchschütteln und ist ein solides Stück Old School Metal, wie er eben vor ein paar Jährchen bereits zelebriert wurde. Flotteres Tempo ist dann bei "Down in flames" angesagt. Der Titeltrack bringt darauf zuerst eine ruhige Note ein, um sich danach zu einer weiteren Hymne zu entwickeln, die etwas Schlagseite zu (den alten) Helloween hat. Rick Sanchez entpuppt sich dabei als variabler Shouter, der sich in verschiedenen Stimmlagen wohl zu fühlen scheint. Diese Einschätzung wird auch bei "Vampyre" zum Ausdruck gebracht und "Dear queen" glänzt als gefühlvolle (Halb-) Ballade. Somit alles Friede, Freude und Eierkuchen? Leider nicht ganz, denn trotz der ansprechenden Leistung fehlt "Up from the ashes" einfach das gewisse Etwas. Keiner der Songs weist echte Killer-Qualitäten auf und das Album wirkt über weite Strecken einfach zu gleichförmig. Dennoch dürften Metal-Puristen hier auf ihre Rechnung kommen.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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CD-Povertis-No-Crime

POVERTY'S NO CRIME - The chemical chaos
InsideOut Music

Was hatte ich mich nach "Slave to the mind" (1999) und "One in an million" (2001) auf dieses Album gefreut! Poverty's No Crime waren und sind sozusagen die Ersatzdroge für das musikalische Ableben von Ivanhoe. Der Prog Metal wurde bis anhin auf höchstem Level zelebriert und die Verwandtschaft zu Dream Theater, Rush oder auch Vanden Plas liess trotzdem etwas Eigenständiges zu. Die neue Scheibe ist das dritte Werk, das von InsideOut Music veröffentlicht wird. "Walk into nowhere" eröffnet das Album sehr melodiös und mit deutlich weniger Bombast als sonst. Das Schlagzeug klingt dabei etwas trocken und das Keyboard ist diesmal mehr auf Hammond-Sound getrimmt. Auch das nachfolgende "Every kind of life" hört sich nicht so nach den alten PNC an. Fast etwas poppig mutet "A world without me" an. Es sieht so aus, dass die Band nun eine andere Richtung einschlägt. Das Metallische ansich schimmert dennoch hindurch, aber stimmungsmässig, und auch vom Arrangieren her hebt sich "The chemical chaos" klar von den bisherigen Alben ab. Der Härtegrad ist sichtlich zurückgebunden worden, dafür hat der Gesang an Ausdruck gewonnen. Insgesamt bin ich aber doch überrascht, wie verändert das neue Material ausgefallen ist. Da ein echtes Highlight, das einen gleich anspringt, fehlt, braucht das Teil einige Umgänge, bis es sich entsprechend entfalten kann. Aber auch so will das Teil irgendwie nicht richtig zünden. Antesten ist hier von Vorteil.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Deathstars
DEATHSTARS - Synthetic generation
Nuclear Blast

Hm, seltsame CD. Im Vorfeld hatte ich schon recht viel über diese Band gehört und mich auch sehr auf die CD gefreut, aber irgendwie hält diese Freude nicht länger an. Die Jungs klingen wie eine schlechte Kopie von The Kovenant. Die Songs sind wenig überraschend, zeigen wenig eigene Initative und kaum eigene Ideen. Der Gesang erinnert mich an eine Mischung aus Moonspell und Kovenant, ist aber auch wenig überzeugend. Die komplette CD ist handwerklich gut, allerdings keine wirkliche Überraschung und doch sehr gleichmässig. Keines der Lieder hat sich sofort bei mir festgesetzt und auch nach dem x-ten Durchgang im CD-Player bin ich immer noch nicht überzeugt. Nette, tanzbare, grösstenteils elektronische Musik, aber einfach nichts Besonderes. Irgendwie hätte ich mir einen grösseren, eigenen Charakter der Musik gewünscht und keinen Kovenant-Clon. Ich persönlich warte dann lieber, bis die nächste Scheibe der Norweger auf den Markt kommt, als weiterhin Deathstars anzuhören.
Saskia B.
Punkte: 7.0 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Michaelleefirkins

MICHAEL LEE FIRKINS - Decomposition
Provogue Records

Wie auf der Provogue Homepage so schön zu lesen ist: "Where Blues meets Rock". Und genau so hört sich Michael Lee Firkins mit seiner Band an. Geboten werden acht Songs, die allesamt gecovert sind, plus eine Eigenkomposition, eine instrumentale Akustik- Nummer, die durch Michaels Solo-Guitar getragen wird und leicht an Led Zeppelin erinnert. Gecovert werden Lynyrd Skynyrd, Jimi Hendrix, Rick Derringer und Duke Ellington und sogar 'ne echt coole Version vom unvergesslichen Pink Panther ist auch noch mit dabei. Michael ist ein guter Guitar-Player, der das Blues- und Rock-Feeling echt cool rüberbringt. Das Ganze klingt recht professionell und ausgereift. Coole Riffs und Soli in Richtung Blues und auch Rock. Sicher nichts Weltbewegendes, aber so zum Abrocken ganz o.k.
Crazy Beat
Punkte: 6.9 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Wonderfools

THE WONDERFOOLS - Doing their duty to the nightlife
Wild Kingdom Music

Nette Wortspielerei, der Name dieser Norwegischen Band. Bei deren Musik handelt es sich, einmal mehr, um Skandinavischen Rotz-Rock oder wie sie es in ihrer Bio selber bezeichnen, um Melodic Punk Rock. Diese Bio ist dann auch sehr unterhaltsam. Da wird erzählt, dass die Gruppe sich zwischenzeitlich aufgelöst hatte, weil Einer dem Anderen die Freundin "gestohlen" (Zitat!) hat. Des Weiteren hat einer im Suff der Familie (?!) eines anderen Bandmembers Geld geklaut! So kam es zu diversen Besetzungswechseln. Lieder sind diese schrägen Story's, ehrlich gesagt, spannender als die Musik. Schlecht ist sie keineswegs, aber Alles ist schon oft gehört und eben einfach nur Durchschnitt. Ihre Label-Kollegen The Hellacopters, The Nomades und Gluecifer sind jedenfalls, mit ähnlichem Sound, viel eigenständiger und fantasievoller und dementsprechend auch erfolgreicher. Mit "Doing their..." werden The Wonderfools, trotz nicht abzusprechender Leidenschaft, kaum auf einen grünen Zweig kommen.
Chris C.
Punkte: 6.6 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Trey-Gunn

TREY GUNN - Untune the sky
InsideOut Music

In den frühen 90ern spielte Gitarrist und Multiinstrumentalist Trey Gunn in der Band von King Crimson, ebenso bei deren Reunion 1995. In dieser Zeit formierte Trey auch seine eigene Band. Gelegentlich tauchte er danach immer wieder mal bei King Crimson auf. Das vorliegende Album scheint eine Art Sammel-Surium von bisher nicht erschienenen Nummern zu sein. Musikalisch gehört der Mann natürlich in die Prog-Ecke, aber das wäre zu einfach. "Untune the sky" muss man zuerst an sich heranlassen. Das ist keine CD zum Abhören, sondern zum Anhören. Vieles besteht aus sehr ruhigen Parts und man muss sich richtiggehend konzentrieren, damit man all das feine Zubehör drumherum überhaupt aufnimmt. Der Opener "Sozzle" geht gleich mal mit einer orienalisch angehauchten Rhythmus-Sequenz los, um danach mit leicht jazziger Note, eingebettet in die Guitar-Leadstimme ohne Gesang weitergeführt zu werden. "The glove", das live aufgenommen wurde, setzt die Jazz-Note des ersten Stückes fort und klingt etwas nervös und abgedreht. Bei "Killing for London" setzt dann erstmals männlicher, wie weiblicher Gesang ein, getragen von perkussionsunterlegtem Rhythmus und Synthie-Klängen, die man von Pink Floyd's Frühwerk "Ummagumma" her kennt. Italienischer Text (!) des als Alternative Mix gekennzeichneten "The third star" prägt ein sehr ruhiges Stück, das glatt auch von Alt-Barde Angelo Branduardi stammen könnte. Weiter hinten folgen weitere, zum Teil fast mysthisch angehauchte Parts, die vereinzelt zwischen Mike Oldfield und Tangerine Dream liegen. "Untune the sky" könnte man nun als "leichte Kost" anpreisen, das ist sie aber nicht. Diese Scheibe dürfte mehr etwas für Proggies sein, die sich hier aber mit Sicherheit auch zuerst zurechtfinden müssen.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Seething

SEETHINGS - Paralles
Scarlet Records

Wer kennt Lawrence Mackrory von Darkane? Genau, der ist jetzt nicht mehr bei Darkane, sondern hat seine eigene Kapelle namens Seethings am Start. Begleitet wird er von Lars Sodeberg (b), Dennis Olsson (g), Peter Waites (g) und Simon Wettervik (d). Ihr habt es schon bemerkt, die Jungs kommen aus Schweden und spielen Nu Metal. Die Stimme von Mackrory hat etwas von Staind, beim Sound allgemein findet man Einflüsse von Tool, Linkin Park und natürlich Korn. Glaubt mir, ich tu das nicht gerne mit dem Vergleichen von anderen Bands des gleichen Genres. Aber hier ist nun mal nichts Originelles dabei, zu lustlos plätschern die Songs vor sich hin. Der Überraschungseffekt ist bei Seethings einfach nicht vorhanden. Das 08/15-Schema vom Nu Metal wird hier voll kopiert. Das heisst langsame Passagen mit weichem Gesang, bis dann aus dem Nichts der Wutschrei einsetzt und die Gitarren voll aufdrehen. Mann Leute, das hatten wir schon von Leuten, die das deutlich besser beherrschen. Auch Produzent Daniel Bergstrand (Meshuggah) war hier wohl nicht voll motiviert, zu lahm ist der Sound ausgefallen. Leute, die auf Nu Metal stehen, können ja mal ein Ohr riskieren. Ich für meinen Geschmack lege dafür lieber die neue Korn in den CD-Player, so einfach ist das.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Sigma
SIGMA - Win or lose
Shark Records

Im Frühling hatte ich die gleichnamige Promo mit fünf Songs erhalten, die nun allesamt auch auf dem fertigen Album enthalten sind. Die Band aus Italien, die sich dem melodischen Heavy Metal im Stile von Rhapsody, Labyrinth und Konsorten verschrieben hat, bringt leider nicht viel neue Inputs ein. Dieses Genre ist mittlerweile derart ausgereizt, dass immer weniger Leute danach krähen. Power Metal mit Schmackes der Marke Masterplan oder gekonnter Retro-Sound à la Astral Doors sind die heutigen Zauberwörter. Etablierte Bands wie zum Beispiel Gamma Ray, die im melodischen und schnell gespielten Heavy Metal-Bereich zwar auch nicht mehr das Rad neu erfinden werden, haben sich aber über Jahre hinweg ihre Fanbasis aufgebaut. Heute hat man "keine Zeit" mehr für das. Entweder der Erfolg ist gleich da oder eben nicht. Im Moment tummeln sich unglaublich viele Bands in der Szene und einige davon spielen nicht nur ausschliesslich, weil sie angefressen und bereit sind alles zu geben, sondern weil sie einen Deal (warum auch immer) in der Tasche und die entsprechende Company im Rücken haben. Je nachdem wie diese dann am Karren reisst, geht es besser oder schlechter vorwärts. Sigma sind sicher von ihren berühmteren Landsleuten beeinflusst worden, das hört man ja. Trotzdem wird nicht nur unisono Tempo gebolzt, sondern zeitweilen echt versucht, die Songs abwechslungsreich zu gestalten. Bestes Beispiel dafür ist "Pride and forgiveness", das mich etwas an die guten Zeiten der Pretty Maids erinnert. Auch "The blind man" finde ich ganz gut, aber Alles, was mehrheitlich auf der Basis von "Melodic-Speed-True-Epic-Symphonic-und-sonst-was-Metal" aufgebaut ist, finde ich persönlich ziemlich langweilig, aber das ist reine Geschmackssache. Was aber wirklich jede gute Idee, von denen es ohne Zweifel ein paar auf "Win or lose" zu hören gibt, gnadenlos runterreisst, ist die drucklose Produktion, vor allem im Bereich der Drums. Wieso hört denn das keiner im Studio? Ich begreife sowas in der heutigen Zeit einfach nicht oder hat es tatsächlich nur etwas mit dem (nicht unwichtigen) Faktor Geld zu tun?
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Erosnecropsique

EROS NECROPSIQUE - Crise de lucidite
Adipocere Records

Au backe... ich ahne Schreckliches! Das Cover-Artwork von Eros Necropsique zeigt eine nackte Frau die, am Boden liegend, einen Totenschädel umarmt. Tja, das wird düster. Die aus Frankreich stammende Band wurde im Januar 1994 geboren. Nach fünf Jahren Pause wird hier das dritte Album auf die Menschheit losgelassen. Die Band besteht aus zwei Musikern, der Eine heisst Olivier und ist Sänger und Keyboarder zugleich. Der Andere trägt ein Pseudonym, das auf Cof hört und spielt Bass. Kommen wir schnell zur Sache mit dem Musikstil von Eros Necropsique. Da wird auf französisch gesungen, was ja eigentlich nicht so schlimm sein muss. Nein der Sound ist es, der sehr schwierig zu verarbeiten ist. Man hört das Keyboard und die harte Stimme von Olivier. Es herrscht eine Endzeitstimmung. Dunkel, depressiv und melancholisch. Mein Gott, was muss der Junge für ein Problem haben, dass er so traurig dahermusiziert. Als Filmmusik wäre das sicher ein Knüller, doch zum gemütlichem Beisammensein möchte ich Euch diesen Silberling nicht empfehlen. Die Gefahr, dass es Tote gibt, ist hier enorm gross. Suizidgefährdete sollten die Finger von diesem Album lassen! Gothic Freaks, sowie Dark Waver-Horrorfans und sonstwie Durchgeknallte sollten hier mal ein Ohr riskieren, alle Anderen sollten es besser sein lassen. Nach einer solchen CD-Review genehmige ich mir normalerweise ein Whisky. Dieses Mal wurden es gleich mehrere...
Daniel J.
Punkte: 4.5 von 10
                           Hier bestellen für 37.90 SFr.
CD-Vorkreist
VORKREIST – Sabbathical flesh possession
Xtreem Music

Kotz, Würg! CDs wie das Debüt-Album von Vorkreist lassen bei mir immer einen gewissen Kotzreiz aufkommen. Nur schon die Stil-Bezeichnung auf dem Infoblatt "Old school satanic Death/Black" lässt mich die Stirn runzeln. Naja, dachte ich, hör ich mal rein, bevor ich mein Urteil fälle, aber das Reinhören verbesserte meinen ersten Eindruck nicht, sondern verschlechterte ihn deutlich. Nachdem ich mir CD nun komplett zu Gemüte geführt habe, muss ich sagen: Bäh!!! Grausig! Zunächst erschrickt man ab der grottenschlechten Produktion, da hilft auch längeres Rumschrauben an den Klangreglern der Stereoanlage nichts. Man hat einfach den Eindruck, die Lautsprecher seien irgendwie im Eimer. Den gleichen Eindruck erwecken die übersteuerten Drums, die schlecht verzerrten Gitarren und der Bass, tja der Bass, ist praktisch nicht hörbar. Da fallen die auch nur mittelmässigen Vocals richtig positiv auf! Musikalisch bieten Vorkreist überhaupt nix Neues, eher schlecht dargebotenes Altes. Bei den Blast-Parts rumpelt das Schlagzeug nur so, im negativen Sinne, und bei den Mid-Tempo Parts, werden immer die gleichen paar Rhythmen gespielt. Die Gitarrenarbeit klingt unsauber, ist teilweise regelrecht mühsam anzuhören und die schnellern Riffs klingen allesamt gleich. Somit werden Vorkreist sicher nur eine kleine Gruppe Metaller ansprechen! Wenn das beabsichtigt war, haben sie ihr Ziel voll erreicht. Ich zumindest werde diese grausige Scheibe sicher zum ersten und letzten Mal gehört haben!
Marco G.
Punkte: 3.5 von 10

CD-Finnugor

FINNUNGOR - Death before dawn
Adipocere Records

Ein unendlich langes Intro steigert nicht unbedingt die Spannung, das hätten sich die Finnen vielleicht zu Herzen nehmen sollen, weil ich denke, dass schon nach dem Intro so manch potenzieller Käufer kneifen wird, da es mehr als drei Minuten vor sich hinplätschert. Weiter geht es mit dem eher seltsamen Titeltrack "Death before dawn", der zerfleddert daherkommt. Alles scheint mir kaum zusammenhängend, der Sound lässt zu wünschen übrig und dieser Form des Black Metal kann ich wenig abgewinnen. Zwar versucht man durch Keyboard-Einsatz nicht ganz so heavy zu wirken oder gar eine Bombaststimmung aufzubauen, aber das schlägt fehl. Auch die aggressiveren Parts wirken eher wie frisch aus dem Kindergarten, als nach qualitativ hochwertigem Black Metal, was auch an dem recht erbärmlichen Sound liegen mag. Ich bekomme bei dieser Scheibe noch Kopfweh und sehne mich schon beim ersten Track nach dem Ende. Absolutes Highlight sind leider die Pausen zwischen den Songs. Selbst die Grindcore-Parts klingen wenig aggressiv und können nicht überzeugen. Leider ein ziemlicher Griff ins Klo.
Saskia B.
Punkte: 3.2 von 10
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