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CD Reviews September 2003
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Dimmu-Borgir

DIMMU BORGIR - Death cult armageddon
Nuclear Blast

Tape rein - Alltag raus! Ich bin ja ein bekennender Cradle of Filth (Musik-) Anhänger, aber mit diesem pompösen Meisterwerk im Rücken brauchen sich die Dimmu's momentan vor Niemandem mehr zu verstecken! Die songwriterischen Schwächen des letzten Albums wurden ausgemerzt, das Prager Symphonie-Orchester integriert, die Produktion ist wieder top, lall loll lall! Anstatt sich jetzt aber in eine fünfseitige Superlative zu verlaufen, sind die Schwächen aufzuzählen ein viel kürzeres Unterfangen, da sie wirklich nur mit Gewalt ausfindig zu machen und dazu noch Geschmackssache sind..., und ich habe bis jetzt erst zwei kleine davon gefunden (das "Gentleman... destroy.."-Intro ist pures Klischee und einige Samples wären auch überflüssig gewesen). Jedoch insbesondere bei drei Songs ("Allegiance", "Progenies of the great apocalypse" und "Eradication instincts defined") ist die Mischung aus monumentaler Klassik mit hammerharter Saitenakrobatik und den kraftstrotzenden Drumleads von Nick "Uncle Fester" Barker (baut dem Mann endlich seinen Thron!) so penetrant gut geworden, dass man nur debil-sabbernd vor den Boxen hocken kann, ich schwör's! Es gibt aber auch sonst keinen einzigen Durchhänger mehr, die verwendeten Stilistiken von Bombast bis Progressiv garantieren sowohl einen erhöhten Puls, wie auch einen hohen Abwechslungslevel und mit Borknagar's Simen, als (leider nur spärlichen) Co-Sänger, setzt man sogar noch im melodischen Gesangsbereich Gänsehaut-Akzente! Man kann es hören und spüren, die Norweger haben wohl ihre Traumbesetzung gefunden. Die Platte ist ein stetiger Fluss von Kreativität und kanalisierter Aggression, dazu aber so elegant ausgereift, dass man es sich auch gentleman-like mit einem Getränk seiner Wahl bequem machen kann, um sich mit pulsierender Stirnader von der gehörtechnischen Seite überfahren zu lassen. Sollte John Carpenter seinen nächsten Film mit den Borgir's vertonen, wäre wohl der Action-Oscar in trockenen Tüchern (man wird ja wohl noch träumen dürfen...)! Bis dahin freue ich mich erstmal auf den anstehenden Gig der Schwarzkittel und unterschreibe diese Kaufempfehlung mit frisch geschächtetem Blut, asä!
HaRdY
Punkte: 10 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Arch Enemy

ARCH ENEMY - Anthems of rebellion
Century Media

Ich muss gleich zu Beginn erwähnen, dass mir Arch Enemy bisher nicht zugesagt haben. Auch ihr letztes Album "Wages of sin", das sehr gute Resonanzen kriegte, vermochte mich nicht so recht hinter dem Ofen hervorzulocken. Der ziemlich brutale "Gesang" von Angela Gossow, die dem Sound nun ihren Stempel aufdrückt, ist nicht jedermanns Sache. Da ich aber Bands wie Soilwork oder Children of Bodom auch geil finde, habe ich mich dazu entschlossen, Arch Enemy sozusagen "jungfräulich" eine neue Chance zu geben. Mein Wagemut sollte fürstlich belohnt werden, aber erst mal schön der Reihe nach! Der Opener "Silent war" startet nach einem kurzen Intro (ich liebe Intro's!) mit einem Hammer-Riff und einer vollen Double Bass Drum-Attacke. Kurz darauf setzt Angela's Organ ein, das man, wenn es nicht bekannt wäre, nicht zwingend einer jungen Frau zuordnen würde. Hat man das mal abgehakt und lauscht andächtig der Musik, haut es einen sogleich um. Die musikalische Dichte im Gemenge von Death, Power und Progressive Metal, verbunden mit zündenden Melodien ist beängstigend. Selbstredend ist auch, dass wir auf "Anthems of rebellion" eine Produktion der Spitzenklasse vorfinden, ohne die das Ganze gar nicht funktionieren würde. Das Zünglein an der Waage sind aber die Vocals. Live dürfte dies sogar einen Zacken härter daherkommen und deswegen noch schwerer zu verdauen sein. Wenn ich mir dabei vorstelle, dass dieses Material zum Beispiel von Jorn Lande (Masterplan, Ex-Ark) eingesungen worden wäre, müssten wir unsere Bewertungsskala nach oben anpassen. So gesehen gibt es nur einen kleinen Abzug für den eigentümlichen Gesang, ansonsten kann ich für diese grossartige Musik nur noch die Höchstnote zücken und gleich das ganze Album als Anspiel-Tipp nennen! Absolut hammermässiges Teil!! Kaufen!!!
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Brazen Abbot
BRAZEN ABBOT - Guilty as sin
SPV/Steamhammer

Das letzte Werk von Nikolo Kotzev, dem bulgarischen Meister an den Saiten, hiess "Bad religion" und kam 1997 heraus, also auch schon eine ganze Weile her. Gut, dazwischen kam 2001 ja noch die Metal-Oper "Nostradamus", die sich musikalisch vom bisherigen Material jedoch deutlich abhob. Mit "Guilty as sin" will er nun an die vergangene (Rock-) Grosstat anknüpfen und hat deshalb praktisch wieder dieselbe Mannschaft von einst zusammengetrommelt. Das heisst also Joe Lynn Turner, Göran Edman und neu Jorn Lande! Dazu kommen als Verstärkung natürlich wieder drei Fünftel der ehemaligen Chart-Stürmer Europe (Ian Haugland, Mic Michaeli und John Leven). Auf dem Papier sieht das demnach wieder sehr gut aus. Der Opener "One life to live" liefert die Bestätigung dieser Einschätzung gleich auf dem Fuss und präsentiert dabei "Senior" Joe Lynn Turner in erstaunlich guter Verfassung. Überhaupt ist damit ein nahtloser Übergang zu "Bad religion" geglückt. Den Stil würde ich jetzt mal als Mischung aus Deep Purple, Rainbow, Whitesnake und zwischendurch auch einem Schuss Europe bezeichnen, wie gehabt also! "Eyes on the horizon" entpuppt sich danach als ein perfekt auf Jorn Lande zugeschnittener Track der unterstreicht, das alles, was der Kerl derzeit anfasst, pures Gold wert ist, ein echtes Goldkelchen der Mann! Göran Edman darf dann bei der ersten Ballade "I'll be free" ran. Auch hier ist die Wahl des Sängers gut getroffen. Rainbow in Reinkultur verströmt darauf "Slip away", wo sich der Kreis wieder bei Turner schliesst. Einfach klasse, diese Mucke. Jeder Song ein Volltreffer! Die Aufteilung der Vocals ist wirklich mehr als gelungen! Joe Lynn Turner bewegt sich gut im Rahmen seiner Möglichkeiten, während Jorn Lande erwartungsgemäss die aggressiveren Parts übernommen hat. Göran Edman verleiht schliesslich mehrheitlich den langsameren Stücken Stimmung und Ausdruckskraft. Die Produktion des neuen Albums lässt ebenso nichts anbrennen. Freunde aus dem Lager der oben erwähnten Bands können hier blind zugreifen und sollten vor allem so einem Juwel wie "Guilty as sin", gegenüber den letzten (klar schwächeren) paar Solo-Scheiben von Joe Lynn Turner, eindeutig den Vorzug geben.
Rockslave
Punkte: 9.6 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Taraxacum

TARAXACUM - Rainmaker
MTM-Music

Diese Band ist ein Sideproject von Edguy's Basser Tobias "Eggi" Exxel und Drummer Felix Bohnke. Zumindest hat dieser den ersten Silberling "Spirit of freedom" von 2001 eingetrommelt. Für das neue Album sass hingegen Franky Wolf hinter den Kesseln. Das Line Up besteht des Weiteren aus Ex-Steel Prophet Shouter Rick Mythiasin und Tastenmann Ferdy Doernberg, der nebst vielen anderen Engagements in der Band von Axel Rudi Pell spielt. Die weiteren Musiker sind Danny Klupp (g) und Shaker Elmosa (b). Was kann man also von so einer Truppe erwarten? Am einfachsten denkt man sich einen Mix aus allen Bands vor, die mit Taraxacum vereinigt werden. Ob das was hergibt? Nun, die erste Scheibe kenne ich nicht, denke mir aber, dass sie stilistisch mit "Rainmaker", dem neusten Wurf verglichen werden kann. Der Opener "Disfunctional" empfängt einen gleich mal mit dem Blöken von Kühen, bevor es voll powermässig zur Sache geht. Ein Rocker erster Güte, der mich stark an Armored Saint zu "Symbol of salvation"-Zeiten erinnert. Auch "Prayer in unison" und "Rainmaker"gehen in diese Richtung, wobei der Titeltrack Fragmente von Malmsteen's "Making love" offenbart. So zieht sich das gekonnt durch das Album und klingt trotz unüberhörbarer Parallelen zu bestehendem Musikschaffen stets sehr frisch von der Leber weg. Sänger Rick Mythiasin entpuppt sich dabei als Glücksgriff und vermag sich deutlich mehr zu entfalten als zu seinen Steel Prophet-Zeiten. Nachzuhören bei der schönen Ballade "If I had known", bevor "Game over" einen mit einem Mörder-Riff die Lichter ausschiesst und (wegen den Keyboard-Sounds) die guten Momente der Pretty Maids heraufbeschwört, Killer! "Dark sunglasses" macht danach allerdings einen Break in Richtung Toto und ich komme einfach (noch) nicht drauf, wo ich diese Melodie auch schon mal gehört habe. Anyway, dieser poppige Einschub gefällt mir nicht so. "The red pill" wetzt diese Scharte zum Glück sogleich wieder aus. Der etwas schneller gespielte Beinah-Klau bei "Anno mundi" von Black Sabbath ("Tyr", 1990) im Refrain ("I take the red pill, because I really wanna know...") sei ihnen gnädig verziehen, da es sonst nichts zu bemängeln gibt. Auch die Produktion ist transparent und druckvoll, so wie es verwöhnte Ohren von heute mittlerweile einfach erwarten. Den Ausklang von "Rainmaker" übernimmt "In the end", eine stimmungsvolle Ballade mit etwas Flair von The Almighty's"Blood, fire and love" (ab dem gleichnamigen Debüt von 1990). Als Quasi-Zugabe wurde mit "Lo que falto" noch die spanisch gesungene Version von "If I had known mit draufgepackt. Eine tolle Scheibe, die ich mir unterdessen schon zig mal reingezogen habe.
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

DVD-Saxon

SAXON - The Saxon Chronicles (2 DVD)
SPV/Steamhammer

Seit die DVD-Technologie für die breite Masse greift, und das tut sie mittlerweile sehr kräftig, ist der "Tod" der veralteten VHS-Systeme nur noch eine Frage der Zeit. Das alte, analoge Medium hat im Gegensatz zur digitalen Variante keinen Stich mehr und bald ausgedient. Professionelle DVD-Produktionen warten heutzutage mit Traumbild und Traumsound auf, ganz zu schweigen von der grundsätzlichen Kapazität her. Kein Wunder also, erscheinen nebst den Audio-Alben der letzten Zeit auch gleich die DVD's dazu und umgekehrt. Alte Klassiker werden entstaubt, aufgepeppt und nochmals auf die Fans losgelassen. Pink Floyd's "The wall" oder Metallica's "Live-Shit"- Box gewinnen dadurch noch mehr und sorgen somit weiterhin für volle Kassen. Saxon, von denen es früher auch mal ein paar Videos gab, schicken nun ihre "Chronicles" ins Rennen. Eine geniale Doppel-DVD, die zum Einen das ganze Konzert vom W.O.A. 2001 enthält und nebst einem Interview mit Biff auch noch acht Videos bietet. Dazu kommt noch ein Tour-Homevideo mit weiteren drei Live-Songs vom 95er-Festival in Esbjerg. Kurz, ein rundum gelungenes Teil, das in der Verkaufsvariante mit ordentlich Bildmaterial bestückt ist und total dreieinhalb Stunden beste Unterhaltung bietet. Über Saxon selber muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Sie gehören heute (wieder) zu einer der besten Live-Bands, die ihren Fans stets das volle Programm bietet. "The Saxon Chronicles" gehört deshalb in jede auch nur halbwegs gepflegte Metal-Sammlung, ohne Wenn und Aber! Kleinere Abzüge gibt es höchstens wegen der etwas nervösen Kameraführung, also vom Schnitt her. Ein Umstand, an dem schon Iron Maiden's "Rock in Rio" etwas kränkelt. Sonst jedoch sind beide Daumen steil nach oben gerichtet.
Rockslave
Punkte: keine Wertung                         Hier bestellen für 39.90 SFr.

CD-Mnemic

MNEMIC - Mechanical spin phenomena
Nuclear Blast

Nachdem diese CD mehrere Computerabstürze und etwas Nerven beim Auftreiben eines alternativen, beziehungsweise herkömmlichen Abspielgerätes gekostet hat, konnte ich endlich die ersten Klänge von "Liquid" um die Ohren schmettern. Das spontane Urteil: "Das klingt genau wie Slipknot". Doch bereits nach gut einer halben Minute, als das Intro vorüber ist, muss ich meine vorschnelle Meinung korrigieren. Das Tempo wird reduziert und die Riffs kommen sehr schwer, was heissen soll, es groovt jetzt wie die Sau, was sich im Verlauf der CD als eine der Stärken der Band herausstellen wird. Die Vergleiche mit Slipknot kommen allerdings nicht von ungefähr. Ultratightes Riffing, technisch anspruchsvolles Drumming, fiese, aufdringliche DJ-Arbeit/Samples und richtig wutentbrannter Gesang sind typische Markenzeichen des Neuners aus Iowa, der diese extreme Form von Metal "salonfähig" gemacht und somit auch Bands wie Mnemic die Türen weiter geöffnet hat. Eigentlich möchte ich dieser Band aber einen eigenständigen Souncharakter bescheinigen. Gerade die Gitarren sorgen für einen thrashigen Charakter. Auch die Vocals kommen brutal rüber und bieten gelegentlich auch mal Melodie, somit kann von Eintönigkeit nie die Rede sein. Auf diesem Debüt-Album wird schlichtweg erstklassig gespielter, moderner Metal geboten, der mich auf ganzer Linie überzeugt. Wer auf richtig heftige, moderne Ware steht, liegt bei Mnemic sicher nicht falsch.
Ozzy
Punkte: 9.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Mercury Tide
MERCURY TIDE - Why?
Century Media

Eine CD wie "Why?" entsteht meistens dann, wenn ein Musiker Ideen im Kopf hat, die er mit seiner Stammband nicht verwirklichen kann. Dirk Thurisch, seines Zeichens (einer der mehreren) Shouter der deutschen Alt-Speed Metaller Angel Dust (die sich inzwischen aufgelöst haben) hat das ganze Album selber geschrieben, also Musik und die Texte. Als Musiker fungieren Dirk's Cousin Dennis Riehle (keyb), Anders Iwers (b) von Tiamat und Stefan Gemballa (d), der sonst die Stöcke für Flowing Tears und Red Aim schwingt. Damit deutet sich bereits an, in welche Richtung der Sound von Mercury Tide gehen könnte. Die ersten Savatage-lastigen Piano-Klänge des Openers und Titeltracks bestätigen diesen Eindruck. Für mich klingt es im ersten Augenblick wie nach einer kernigen Version von Him, aber mit härterem Gitarrensound. Überhaupt putzt einen der druckvolle Sound gleich vom Teppich. "This never ending dreaming" mit wunderschönen Melody-Lines und brettharten Riff-Attacken zeigt eines gleich zu Beginn, nämlich dass der gute Dirk Thurisch eine Gewaltsstimme hat, die alle Stimmungen ausloten kann. Auch "Lost and torn" schwankt wuchtig zwischen schierer Power und sanfter Lieblichkeit, während "Souls of the ocean" durch einen Gänsehaut-Refrain vom Feinsten besticht, unglaublich diese Mucke! Als Abrissbirne erster Güte mit Hammer-Riffs und wiederum einem Ohrwurm-Refrain, der gleich hängenbleibt, entpuppt sich auch "Back to reality". Halbballadeskes liefert "Save this world", während "Set me free" eine Art Verschmelzung aus Him und etwas Rammstein darstellt. Auch der Rest des Albums bewegt sich fast auf dem selben Niveau und schreit förmlich nach dem Abspielen in jeglicher Art von CD-Player.
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Eversince

EVER SINCE - Fight the element
Eigenproduktion

Dass Musiker aus dem Kanton Wallis hart rocken können, wissen wir bereits, seit es Bands wie etwa die göttlichen Samael oder die nicht zu verachtenden Alastis gibt. Ever Since schliessen mit ihrem Dark Melodic Metal-Demo, bestehend aus sechs Tracks nahtlos, an die erwähnten Bands auf. Musikalisch müssen sie sich auf keinen Fall hinter ihren Freunden verstecken, denn das Potenzial, dass da zum Vorschein kommt, ist riesengross. Melodiöse Gitarrenläufe werden besonders gut in Szene gesetzt, wie auch langsame, atmosphärische und düstere Passagen, die sich danach zum Bombast hin verwandeln. Die Vocals klingen so, wie es der Gehörnte nicht besser hätte machen können. Ja, auch sonst ist die Stimmung zuweilen verdammt tief, abgrundtief..., ja Leute, das ist der Soundtrack der Hölle! Es erstaunt mich enorm, dass diese superbe Band bisher noch keinen Plattenvertrag an Land ziehen konnte. Ich hoffe, dass dies bald einmal geschiehen wird, denn hier haben wir eine supertalentierte Band aus unserem Land. Für mich ist "Fight the element" der absolute Höhepunkt in diesem Monat und die Scheibe wächst mit jedem Durchgang mehr. Klasse gemacht Leute oder wie sagt man in französisch: "Bien joue"!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10

CD-Superjoint Ritual

SUPERJOINT RITUAL - A lethal dose of american hatred
Mayan Records/Sanctuary

Gerade mal ein Jahr ist vergangen seit der letzten Veröffentlichung der bekennenden Cannabis-Liebhaber. Dies bestätigt die Absichten von Phil Anselmo, seinen Focus zur Zeit dieser Band zu widmen. Superjoint Ritual sind (nach wie vor) weder hip noch politisch korrekt, sondern das lange fällige Gegenmittel gegen blutleeren Kommerz. Geboten wird unverfrorener, amerikanischer Heavy Hardcore Metal. Einfach rotzfrech, gekonnt intensiv und extrem unterhaltsam. So wird das neue Album im Promo-Beiblatt angepriesen und ausnahmsweise würde ich diese Aussagen ohne Beanstandung unterschreiben. Sicher, am Sound dieses Langspielers werden sich (wie auch schon beim Vorgänger) die Metalgeister und auch die Meinungen der Pantera, beziehungsweise Down Fans scheiden. Einigen wird Phils Stimme nicht gefallen, den anderen sind die Songs zu roh oder man vermisst vielleicht einen roten Faden durch die dreizehn Tracks. Aber gerade diesen rauhen und schweren Sound, der gnadenlos daherdrescht, empfinde ich zur Zeit sehr erfrischend. Typische Punk- und Hardcore-Riffs, gepaart mit beinahe schleppenden Metalsounds, sorgen auf jeden Fall für Abwechslung und viel Eigencharakter. Der Albumtitel "A lethal dose of american hatred" allein beschreibt die Musik und den textlichen Inhalt schon sehr gut. Auch wenn ich auf alle Fälle gerne von Superjoint Ritual auf mich einknüppeln lasse, muss ich Euch trotzdem empfehlen, erst mal in dieses krachende Werk reinzuhören.
Ozzy
Punkte: 9.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Skid Row
SKID ROW - Thickskin
SPV/Steamhammer

Sie waren schlechthin die Rockband anfangs der 90er und hatten mit Sebastian Bach einen ungestümen Frontmann, der damals Axl Rose von den Gunners in Nichts nachstand. Bereits ihr selbstbetiteltes Debüt-Album ging ab wie eine Rakete und Songs der Marke "Big guns", "18 and life" oder "Youth gone wild" sind heute zeitlose Klassiker. Der Auftritt am Moskau-Peace-Festival (12.8.89), also noch vor dem Fall der Mauer in Berlin, war ebenso kultig wie die anschliessende Herbst-Tour als Support von Mötley Crüe. Den Rest besorgte MTV, wo ihre Videos entsprechend rotierten. Das zweite Album "Slave to the grind" fiel auch noch sehr stark aus. Nach einer EP mit fünf Cover-Versionen, die 1992 erschienen war, riss dann allerdings der Faden. In der Zwischenzeit wütete der Grunge und beeinflusste "Subhuman race" (1995), das bei den Fans und Kritikern komplett durchfiel. Deshalb verwunderte es nicht, als später einmal bekannt wurde, dass Skid Row keinen Sänger mehr hatten. Das letzte Lebenszeichen war eine "Best of"-CD, die vor fünf Jahren auf den Markt kam. 2003 sind von der alten Truppe noch Rachel Bolan (b), Scotti Hill (g) und Dave "The Snake" Sabo (g) übrig. Phil Varone (d) ersetzte Rob Affuso und der neue Shouter hört auf den Namen Johnny Solinger. Für mich ist diese Ausgangslage brisant, bevor ich überhaupt einen Ton gehört habe, weil man Skid Row damals vor allem über Seb Bach identifizierte. Na dann mal los..., Mr. Solinger: Der Opener "New generation" hat zwar etwas leichte Manson-Schlagseite, aber sonst hört es sich nicht mal schlecht an. Johnny Solinger ist dabei verdammt nahe an seinem Vorgänger dran. Mit "Ghost" folgt bereits (etwas unerwartet) die erste Halbballade, die jedoch top ist. "Swallow me (the real you)" beginnt mit einem satten Riff, das so typisch für Skid Row ist und gleichzeitig die Bandbreite des neuen Sängers aufzeigt. Die wuchtige (Eigen-) Produktion (!) unter Mithilfe von Steven Haigler lässt nichts anbrennen und davon profitiert der Titeltrack ungemein, der brachial aus den Boxen scheppert. Skid Row Ausgabe 2003 scheinen aber auch vermehrt Bock auf (Halb-) Balladeskes zu haben, wie "See you around" und "One light" eindrücklich beweisen. Insgesamt sind die Songs anders arrangiert als früher. Es hat bedeutend mehr unterschiedliche Passagen mit wechselnden Vocal-Stimmungen, die den Neuzugang am Mikro in ein gutes Licht stellen. Das hätte ich so echt nicht erwartet. "Hitting a wall" zum Schluss bollert nochmals voll rein und hinterlässt bei mir, für das ganze Album gesprochen, einen mehr als guten Eindruck. Mal sehen, ob die Band mit "Thickskin" an alte Erfolge anknüpfen kann.
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Infinite-Dreams
INFINITE DREAMS - Touch my skin
TTS Media

Jetzt will ich Euch mal auf etwas Besonderes aufmerksam machen. Da gibt es eine Band aus Luzern, welche sich einst Infinite Dreams getauft hat. Das Angenehme an dieser Truppe ist, dass sie nicht, wie viele andere Schweizer Kollegen, auf der Death/Black-Schiene mitfahren. Im Gegenteil, hier wird noch richtig guter AOR gespielt. Manche würden es als Hard Rock oder Melodic Metal bezeichnen, aber was soll's. Da ich Infinite Dreams schon öfter live gesehen habe und die Demo-CD auch nicht unbekannt war, bedeutete es für mich sowieso nur eine Frage der Zeit, bis da ein Deal reinflattert. Ich hoffe, der Vertrieb sorgt dafür, dass diese Band auch über die Landesgrenze hinaus bekannt wird. Ganze zwölf Songs wurden auf "Touch my skin" draufgepackt. Dazu gehören welche ("Touch my skin" und "Call of the road"), die ich noch vom Demo her kenne. Miriam Pürro leistet als Frontfrau verdammt viel, und da und dort erinnert mich ihr Gesang an Lee Aaron. Die Songmaterial bietet sehr viel Abwechslung: Vom echten AOR-Feeling, über leicht progressiven Touch, bis hin zu bombastischen Momenten. Dabei wird man einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Zuerst fühlt man sich mal gut, um aber gleich beim nächsten Song einer Welt voller Dramatik gegenüber zu stehen. Die Lyrics handeln hauptsächlich von der zerstörerischsten und gleichzeitig mächtigsten Kraft im Universum: Der Liebe nämlich! "Touch my skin" lässt echt keine Ausfälle erkennen. Der Titelsong war schon beim Demo mein Anspieltipp und bleibt es auch bei dieser Scheibe. Wer also auf starke Songs und tolle Melodien steht, kann bei diesem Kauf nichts falsch machen und unterstützt damit erst noch heimisches Musikschaffen! Weitere Info's gibt es unter www.infinitedreams.ch nachzulesen.
D.J. Roxx
Punkte: 9.2 von 10
                         
Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Shruti-Tribe
SHRUTI TRIBE - Shruti tribe
Eigenproduktion

Alle Achtung: Was Shruti Tribe aus Rapperswil auf ihrer Promo-CD an geballter Kraft und interessanten Songstrukturen rüberbringen, ist bemerkenswert. Geboten wird moderne (Nu-) Metalmusik mit eingearbeiteten Hartkern-Elementen. Vereinzelt erinnert mich das Feeling in der Musik gar an Henry Rollins. Die vielseitig aufgebauten Songs, vier an der Zahl, sind aber nicht so mir Nichts dir Nichts schubladisierbar. Gearbeitet wurde mit diversen Instrumental-Sounds, Samples und speziellen Intros, was das Schaffen von Shruti Tribe vielschichtiger klingen lässt und aufwertet, was keinesfalls selbstverständlich ist. Auch der Groove lebt im rhythmisch abwechslungsreichen Sound auf und musikalische Dynamik wird grossgeschrieben. So wird nach ruhigen Parts wieder auf der Brachialschiene Vollgas gegeben. Kein Zweifel, diese Band beherrscht ihr Handwerk und genau so tut dies auch Produzent Tommy Vetterli (Ex-Coroner). Die Aufnahmen klingen druckvoll, lebendig und können meines Erachtens auf internationalem Niveau bestehen. Shruti Tribe ist für mich die Schweizer Neuentdeckung dieses Jahres und stellt die Veröffentlichungen von vielen helvetischen Bands, welche schon länger im Geschäft sind, in den Schatten. Daumen hoch - ganz klar! Weitere Info's auf einer ebenso modernen Site gibt es unter www.shrutitribe.ch nachzulesen.
Ozzy
Punkte: 9.2 von 10                            Hier bestellen für 19.90 SFr.
CD-Thunder
THUNDER - Shooting at the sun
Frontiers Records

Thunder gelten schon seit langem als die Erben des britischen (Melodic) Rock der 70er, wie ihn zum Beispiel Led Zeppelin, Free und Bad Company gespielt haben oder auch Whitesnake jetzt bekanntermassen wieder spielen. Dass diese Behauptung nicht nur stimmt, sondern dass Thunder diesbezüglich wenig Konkurrenz zu fürchten brauchen, stellen sie mit "Shooting at the sun" eindrücklich unter Beweis. Erwarten konnte man eine so überzeugende Scheibe nun wirklich nicht. Im Jahre 2000 löste sich die Truppe nämlich, zum Bedauern der grossen Fan-Gemeinde, wegen "Desillusion und Frustration" auf. Doch bereits zwei Jahre später waren die Herren Morley, Bowes und Co. als Special Guests an die "UK Monsters of Rock-Tour" eingeladen. Nun dreht sich der erste Studio-Output nach der Reunion in meinem CD-Player. Grossartig, was da aus den Speakern tönt, kaum vorstellbar, dass diese thight und frisch klingende Band "desillusioniert" gewesen sein soll. Bei den zwei Scheiben vor dem Break waren kleine Abnützungserscheinungen bemerkbar, aber das ist nun kein Thema mehr. Auf "Shooting..." entfalten sich tolle, erdige Songs und knackige Hooks. Dabei bietet der Gesang von Danny Bowes sogar einem David Coverdale die Stirn. Ein durch und durch leidenschaftliches Stück Musik.
Chris C.
Punkte: 9.1 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Dead Soul Tribe

DEAD SOUL TRIBE - Murder of crows
InsideOut Music

Wenn man zuerst auf das ganz in grau gehaltene Cover mit dem toten Raben sieht, auf dem der einzige Farbtupfer ausfliessendes Blut ist, neigt man vielleicht dazu, anzunehmen, dass es auf "Murder of crows" eher düster zu und her geht. Da mir das Debüt von Dead Tribe Soul nicht bekannt ist, gehöre ich somit auch zu denen, die zuerst vielleicht spekuliert haben, was sie erwartet. Aber anstatt pfeilschnellen Black Metal oder leichenblassen Gothic Metal zu vernehmen, brandet mir mit dem Opener "Feed Part 1" beinahe mystische Musik entgegen, die einerseits mit kernigem Gitarrensound versehen ist und andererseits sogleich das prägnante Organ von Devon Graves auffällt. Als Buddy Lackey stand dieser zuvor ein paar Jahre in Diensten von Psychotic Waltz, die sich 1997 aufgelöst haben. Dessen progressive Hippie-Musik wirkt zu einem gewissen Grad auch bei Dead Soul Tribe nach, obwohl Graves, der das Album auch produziert hat, von einem neuen musikalischen Aufbruch spricht. Auf jeden Fall muss man "Murder of crows" mehrfach auf sich einwirken lassen, um alle Facetten dieser hochstehenden Kompositionen erkennen zu können. Mal klingt es nach Jethro Tull ("Black smoke mirrors") oder dann höre ich alte Pink Floyd heraus ("Some things you can't return"), aber in erster Linie ist es progressiver Metal, der jedoch überhaupt nicht dem keyboardlastigen Bombast und endlosen Frickeleien frönt, sondern erdiger und gleichzeitig monumental erscheint. Es ist eine Reise in ein musikalisches Wunderland, dem eine etwas düstere, nachdenkliche, aber nicht depressive Note zugrunde liegt. Vielmehr sind, wie zum Beispiel bei "Regret", wunderbare Melodien zu einem Gesamtkunstwerk verwoben worden, das sehr nachhaltig wirkt. Allerdings muss man für so eine Mucke in der richtigen Stimmung sein, denn Party-Sound ist das definitiv nicht!
Rockslave
Punkte: 9.1 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Die-Happy

DIE HAPPY - The weight of the circumstances
BMG

Eins ist sicher, um den weiteren Erfolg von Die Happy zu garantieren, wird auch von Seite der Plattenfirma Einiges getan und richtig Kohle reingebuttert. So reiste die Band nach Schweden, um mit spezialisierten Songwritern neues Material zu erarbeiten. Danach gings nach L.A., um dort mit dem derzeit sehr angesagten Produzenten-Trio "The Matrix" einige Songs einzuspielen. Nun, ich glaube ihr wisst worauf ich hinaus will... "The way of the circumstances" ist unter dem Strich ein wirklich geiles Pop-Album. Weiter nehme ich an, dass diejenigen unter Euch, die sich am netten Hitparaden-Rock stören, ohnehin nicht bis hierhin gelesen haben und ihre Kohle sowieso andersweitig ausgeben. Also kann ich jetzt ruhig sagen, dass wir auf dem Drittling sauber arrangierte Songs, wunderschöne, emotionsgeladene Balladen und vitale Rocknummern dargeboten bekommen, die auf jeden Fall zu gefallen vermögen. Abgesehen von "Big boy" haben viele der zwölf Songs "Single Potenzial" und gehen leicht ins Ohr, ohne dieses so schnell wieder zu verlassen. Auch Marta's Stimme der Extraklasse wertet einmal mehr das musikalische Erscheinungsbild positiv auf und dominiert gegenüber der Instrumental-Abteilung. Obwohl zwar etwas wildere Songs wie "Get up", "Mannequin" oder teilweise der Opener "Take you on a ride" dem Rockerherz schmeicheln, ist Vieles aber auch steril und etwas leblos geraten. Enttäuschend für mich: Die wahre Power von Die Happy, speziell die von Sängerin Marta werden wir wohl in Zukunft nur noch an den Live-Konzerten zu hören bekommen. Auch wenn ihr harten Jungs da draussen die neue Die Happy höchstens zum Knutschen mit der Freundin auflegen werdet, muss man aufrichtig eingestehen, dass wir es hier mit wirklich guter Musik zu tun haben.
Ozzy
Punkte: 9.0 von 10
                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Queensryche

QUEENSRYCHE - Tribe
Sanctuary Records

Tja..., da ist es also nun, das lange und von vielen skeptischen Fans erwartete neue Album der Seattle-Jungs. Man hatte dafür ja dankend die Hilfe des ehemaligen Gitarrero Chris De Garmo angenommen. Da er gerade etwas Zeit hatte, griff der seinen ehemaligen Bandkumpels unter die Arme. Beim ersten Durchhören erschlägt einen "Tribe" nicht gerade vor Begeisterung. Aber ehrlich, glaubt es mir, so nach zehn Durchläufen fängt das Teil so richtig an zu zünden. Der Opener "Open" und der nachfolgende Song "Losing myself" sind richtig geile Rock-Songs. "Desert dance", der Erste der vier Songs, bei dem Chris mitkomponiert hat, ist ein echter Power-Song, der glatt auf "Empire" hätte stehen können, nur halt etwas moderner. "Falling behind" ist eine schöne halbakustische De Garmo/Tate-Ballade, einfach schön. "The great divine" ist ein Durchschnitts-Rocker, aber keinesfalls schlecht. Ahhh, aber dann..., die megageile, zweite Halbbalade "Rhythm of hope": Ein wunderschöner Song, hätte auch gut auf "Promised land" gepasst, great. "Tribe", der Titletrack, ist ziemlich düster ausgefgallen, kommt jedoch mit Wiltons druckvoller Guitar toll rüber. "Blood" ist eigentlich der einzige Song, der noch nicht richtig zünden will. Die dritte De Garmo/Tate-Komposition "The art of life" ist ein abwechslungsreicher Track, der irgendwo zwischen "Mindcrime" und "Empire" einzuordnen ist. Die Schlussnummer "Doin fine", ebenfalls von De Garmo/Tate, ist ein gefühlvoller, typischer Queensryche-Song. So im Ganzen gesehen, ist "Tribe" ein starkes Album, das um Einiges besser rüberkommt als der Vorgänger "Q2K". Irgendwie verstehe ich Queensryche, das sind einfach keine Musiker, die sich dauernd wiederholen wollen. Jedes QR- Album unterscheidet sich vom anderen und ich glaube, wenn Ihr..., ja Ihr, die treuen QR-Fans, Euch die Zeit nehmt und "Tribe" genau so viele Male reinzieht, wie ihr das mit "Operation mindcrime" und "Empire" gemacht habt, wird auch Euch das neue Werk, je mehr Ihr es hört, gefallen. Das verspreche ich jedem Queensryche-Fan, also gebt "Tribe" eine Chance!
Crazy Beat M.
Punkte: 9.0 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Zhorn
ZHORN - Z comes first
Generation Records

Herrrlich..., was für umwerfende Musik! Es ist schon immer wieder ein Erlebnis, wenn man eine CD einer Band in den Player legt, von der man zuvor noch nie etwas gehört hat. Diese Art der Wundertüte kann natürlich zu einem Schuss in den Ofen werden oder so wie jetzt zu einer angenehmen Überraschung. Zhorn, dieser ungewöhnliche Bandname ist ein Kreuzungsprodukt aus Zoerner und Horn. Das sind die beiden äusserst begabten Herren, die der Welt diesen Ohrenschmaus mit Namen "Z comes first" bereitet haben. Hier wird viel mit Keyboards gearbeitet, aber however, das ist nicht so tragisch, wie es für manche Leute klingen mag, denn das Endprodukt klingt sehr gut. Es ist nun aber nicht einfach, diese besondere Musik in einer Sparte einzuordnen. Das steht sogar auf www.zhorn.de zu lesen! Dort verwendet man die Begriffe "Hard Rock" und "Modern Pop", und das ist wohl auch am zutreffendsten. Es ist ein raffinierter Mix aus Beidem, jedoch ist nicht zu überhören, dass auch der im Metalbereich weit verbreitete hymnenhafte Gesang vorhanden ist, obwohl eher subtil. Wer sich von dieser Beschreibung angesprochen fühlt, der sollte dennoch vor dem Kauf erst mal reinhören, denn es handelt sich schon um etwas aussergewöhnliche Musik, die vielleicht nicht jedem gefällt. Aber ich mag dieses Album und werde mir es immer wieder gerne anhören.
Maiya R.
Punkte: 9.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Nevermore

NEVERMORE - Enemies of realitiy
Century Media

Auf dieses Teil waren viele Fans und die ganze Metal-Presse gespannt, denn alle Welt wollte wissen, ob Nevermore in der Lage sein würden, dem superben Vorgänger "Dead man in a dead world" etwas entgegen zu setzen. Dazu kommt noch, dass inzwischen drei Jahre vergangen sind. Das musikalische Grundgerüst ist gleich geblieben. Thrash Metal der gehobenen Sorte, mit ein paar Death Metal Elementen gespickt, wobei es heutzutage immer schwieriger wird, die richtige Stilschublade genau zu treffen. Daneben wird einen auf "Enemies of reality" jedoch nicht nur Altbewährtes, wie bei den ersten drei Tracks, geboten, sondern im Falle von "Tomorrow turned into yesterday" ein erstaunlich facettenreiches Stück Musik, das schon fast ungewohnt melodiöse und sanfte Parts enthält. Die mitunter düstere Stimmung, die durch den Gitarrensound und den zeitweilen etwas sperrigen Gesang entsteht, wird gekonnt durch harmonischere Klänge ergänzt, wie man auf "Dead man..." schon bei "Insignificant" und "Believe in nothing" hören konnte. Was mir allerdings auffällt, ist die etwas schlechtere Produktion (von Kelly Gray, Ex-Queensryche) im Gegensatz zum Vorgänger. Vor allem der Drum-Sound hört sich jetzt nicht mehr so differenziert an. Top-Producer Andy Sneap war (leider) zu beschäftigt, unter anderem mit Arch Enemy, dessen neue Langrille "Anthems of rebellion" nun davon profitieren konnte. Trotzdem knallt "Enemies of reality" ohne Ende und beinhaltet Nevermore in Reinkultur. Dass nebst dem Gebrettere auch ruhige Momente wie bei "Who decides" oder Abgefahrenes ("Noumenon") verewigt wurden, zeigt das Spektrum der Amis. Der Schlusspunkt mit "Seed awakening" markiert nochmals eine Thrash-Granate erster Güte, die aber wiederum verschiedene Breaks und Tempi-Wechsel enthält. Das zeichnet ein ausgewogenes Songwriting aus, das Nevermore deutlich vom Einheits-Prügel-Brei abhebt. Das gilt insbesondere für die Live-Performance, die so erdrückend tight ist, dass man sowas einfach mal miterlebt haben muss und immer wieder danach lechzt.
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-2tonpredator
2TON PREDATOR - Demon dealer
Die Hard Music

Aller guten Dinge sind drei, werden sich 2Ton Predator gesagt haben und beehren uns mit ihrer dritten Langrille "Demon dealer". Man kann getrost behaupten, dass die neue Scheibe die mit Abstand beste ist. Die vier Schweden machen wieder mal keine Kompromisse und thrashen, was das Zeugs hält. Doch keine Angst, es wird nicht alles bloss niedergeknüppelt, sondern äusserst klug vorgegangen, will heissen, die Songs sind abwechslungsreich gestaltet. Es wird viel Wert auf Groove, Midtempo-Parts oder eben Gaspedal-durchdrücken-und-ab-geht-die-Post" gelegt. Die Vocals sind im üblichen Schweden Death Metal zu Hause, also nichts Neues. Die elf Songs sind ultra brutal produziert und stehen Bands wie etwa Machine Head oder At The Gates in Nichts nach. Thrash-Herz, was willst du mehr? Hier wird das volle Programm geliefert, ohne Gefangene zu machen. Das muss bei einer Thrash Metal Band auch so sein. Ich bin höchst entzückt über diese geile Scheibe. Neun fette Punkte.
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Elis
ELIS - God's silence, Devil's temptation
Napalm Records

Die Liechtensteiner-Schweizer Truppe um Elis agierte vorher unter einem anderem Namen, nämlich "Erben der Schöpfung" und diese beglückt uns nun mit ihrer zweiten Scheibe, die sich "God's silence, Devil's temptation" nennt. Die elf im Gothic Metal angesiedelten Songs klingen sehr eingängig und melodiös, haben ein prima Songwriting und verzücken den Hörer mit einer angenehmen Stimmung. Dafür sorgt die äusserst ausdrucksstarke Stimme von Frontfrau Sabine Duenser. Die wenigen, aggressiven Männerparts kommen nicht zu brutal rüber, was der Scheibe nur gut tut. Zu erwähnen sind da sicher noch die geilen Gitarren-Soli, die sich hören lassen können. Sonst erkennt man noch die üblichen Gothic-Utensilien wie Keyboard, Kerzenlicht-Stimmung, Atmosphäre et cetera. Die Produktion ist von keinem Geringeren als Alexander Krull, seines Zeichens Chef von Atrocity, übernommen worden. Wer also auf riffbetonten, massenkompatiblen und melodiösen Gothic Pop steht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Schlecht sind Elis beileibe nicht, aber auch nicht gerade die neuen "Messiahs" im Gothic Geschäft. Punkt aus.
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10                             
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CD The Who
THE WHO - Live at the Royal Albert Hall
SPV/Steamhammer

Da in der letzten Zeit derart viele Live-Alben querbeet durch den Rock-Gemüsegarten erschienen sind, verlieren diese bald mal ihren Reiz. Hier haben wir es aber mit einer Rock-Legende zu tun und die verdient es natürlich, dass man hier etwas genauer hinhört. Obwohl erst jetzt erschienen (das Konzert zugunsten krebskranker Kinder stammt vom 27.11.00), darf dieses Teil bereits als Klassiker, ja Vermächtnis angesehen werden, denn bekanntlich ist anfangs Sommer 2002 Bassist John Entwistle, der ein unverwechselbares Spiel hatte, eher überraschend mit 57 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Und das mitten auf der Tour! Ein herber Schlag, den The Who aktuell noch mit der halben Urbesetzung dastehen lässt. Drum-Tier Keith Moon starb ja bereits in den 70ern den Drogentod. Es ist echt ein Jammer, denn dieses Konzert zum Abschluss der damaligen Tournee ist wirklich ein Rock-Schmankerl geworden. Ich selber habe The Who über all die Jahre allerdings kaum, bis gar nicht wahrgenommen. Obwohl man damals sicherlich genau so wild wie Led Zeppelin oder die Stones drauf war, galt meine ganze Aufmerksamkeit Deep Purple. Trotzdem erkenne ich Sachen wie "Pinball wizard" oder "Who are you" sofort. Das sind natürlich Ohrwürmer erster Klasse, aber auch Rhythmisch-Grooviges mit den typischen Townsend Solo-Orgien, wie bei "The relay" fährt ziemlich gut ein. Auf der ersten CD spielt der Altherren-Club mit Ringo Starr's Sohn Zak an den Drums überwiegend alleine. Bei "Baba O Riley" beginnen mit dem "Teufels-Geiger" Nigel Kennedy die Auftritte der "Special Guests" an diesem Abend. Im weiteren Verlauf sind noch Bryan Adams, Noel Gallagher (Oasis), Eddie Vedder (Pearl Jam), Kelly Jones und Paul Weller zu hören. Beim Anblick von "The real me" auf dem Booklet zucken bei mir sogleich die Augsbrauen nach oben. Sollte das wirklich..., ja logo! Diesen zeitlosen Klassiker haben sich W.A.S.P. 1989 auf "The headless children" erfolgreich zur Brust genommen. Alles passte, die Musik und der Text, aber der Hammersong geht auf das Konto von Pete Townsend! Interessant auch zu hören, wie der damalige Basser Johnny Rod (und später auch Mike Duda) die Basslinien von Entwistle praktisch zu 100% nachgespielt hat. Gegen Schluss dieses sehr unterhaltenden Konzertes darf dann natürlich "My generation" nicht fehlen. Ein monumentales Stück Musikgeschichte, das auch für jüngere Fans sehr interessant sein kann!
Rockslave
Punkte: keine Wertung                      
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CD-Schandmaul
SCHANDMAUL - Hexenkessel
Fame Recordings

Das wohl überzeugendste Element an einem Live-Albun sind die euphorischen Fans, die sich an den Songs lautstark beteiligen. Dies ist für Schandmaul kein Problem, denn ihre Anhänger übertönen manchmal sogar fast die Musik. Tja, was gibt es über diese hervorragende Band schon zu sagen? Man kennt sie oder man kennt sie nicht. Wer nicht, dem kann ich nur sagen: verdammt gut gespielte mittelalterliche Klänge und amüsante, bis tiefgründige Texte. Natürlich macht ein guter Text noch keinen guten Song aus. Bei Schandmaul ist es wohl eher die mittelalterliche Musik, welche in höchster Grazie das Gemüt des Hörers verzaubert. Auch klar sind Live-Alben nicht jedermanns Ding. Doch bei "Hexenkessel" wäre jedes Vorurteil ungerechtfertigt, denn diese Art von Musik live so gut hinzukriegen, ist alles andere als einfach. Besondere Musik verlangt besondere Anstrengung, um sie auf der Bühne derart bemerkenswert spielen zu können. Auf dieser Scheibe ist wirklich alles so, wie es sein sollte. Ein Muss für jeden Fan, der sich das traumhafte Live-Feeling in die eigenen vier Wände holen will. Darum Daumen hoch für Schandmaul's "Hexenkessel"!
Maiya R.
Punkte: keine Wertung                      
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CD-Liar-Sunrise
LIAR & SUNRISE - Decontaminate
LifeForce Records

Gleich zwei Bands auf einer CD, mal was Neues. Dabei handelt es sich um Liar und Sunrise, welche sich klar als "straight edge" Bands bezeichnen und somit für drogen- und gewaltfreien Lifestyle einstehen. Von Liar sind es vier Songs und von Sunrise deren drei, die auf "Decontaminate verewigt wurden. Sämtliche Tracks von Liar kommen im harten, fetten Metal-Core Style rüber. Besonders der Opener "Frostbite" ist ein wahrer Nackenbrecher. Hart und wütend kommen die Songs daher. "Shatter" geht danach voll Slayer-mässig ab. Neben der fetten Produktion ist auch der schön brutale und aggressive Gesang hervorzuheben. Liar verstehen es, den Hörer durch schnelle Tempowechsel und interessante Breaks in ihren Bann zu ziehen. Sämtliche vier Songs verdienen das Prädikat Spitzenklasse! Ab der fünften Nummer kommen Sunrise an die Reihe. Nach einem kurzen, melodiösen Einstiegsteil wird auch hier schön weitergebrettert. Auch sie verstehen es, ihre Lebensphilosophien mit brachialen Klängen zu untermauern. "Once we swore" wird trotz seiner Härte durch eine melodiöse Gitarrenlinie getragen, dazu der knallharte, death-mässige Gesang. Auch bei "Truceless" wird man nicht enttäuscht. Harte Shouts und nie langweilig werdende Gitarrenläufe. Fazit: Eine gute Idee von zwei Bands, ein paar Songs auf eine CD zu pressen. So werden dem Hörer "Lückenfüller" erspart und die Bands können sich von ihrer besten Seite zeigen. Für alle Freunde von Metal Core, HC und Sound aus dem Death-Bereich ist diese CD ein echtes Muss.
Marco F.
Punkte: 9.0 von 10                            
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CD-Firebird
FIREBIRD - No. 3
SPV/Steamhammer

Mastermind und Gitarrist Bill Steer, der mit Carcass und bei Napalm Death mal für ziemlich heftige Sounds zuständig war, zockt in der Gegenwart mit seiner Band Fireband ganz andere Töne runter. Guter alter Rock, der nur so vor 70er-Jahre trieft, ist angesagt. Das mittlerweile dritte Album schliesst nahtlos dort an, wo man mit dem exzellenten Vorgänger "Deluxe" aufgehört hat. Einziger Unterschied ist der offensichtliche Abgang von Spiritual Beggars Drummer Ludwig Witt. Seinen Platz an den Kesseln hat nun ein gewisser George "Jolle" Atlagic übernommen. Das merkt man "Nr. 3" aber überhaupt nicht an. Insgesamt zehn Songs wurden verewigt, die sich natürlich alle ziemlich retromässig anhören. Die typischen Stoner Rock-Komponenten mussten hier jedoch überwiegend "gewöhnlichen" Rockstrukturen weichen. Das Songwriting steht im Vordergrund und das merkt man auf No. 3 deutlich. Die Produktion hört sich dabei erstaunlich frisch und zugleich auf den Punkt gespielt an. Die Anspiel-Tipps kann ich mir hier getrost schenken. Die Scheibe wirkt wie aus einem Guss und macht mächtig Spass. Mindestens Reinhören ist hier Pflicht!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10                             
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CD-Terrorwheel
TERRORWHEEL - Rhythm'n'Murder
Massacre Records

Nach der ersten EP "Tear this nation down" folgt nun das Debüt des finnischen Metal-Trios Terrorwheel. Der Opener "Say no to religion" geht gleich Motörhead-mässig ab. Harter Rock'n'Roll Groove und ein Sänger, der wirklich verdammt ähnlich tönt wie Lemmy. Ihre Einflüsse leugnet die Band im Bandinfo nicht, neben Motörhead wird das Ganze mit einer Prise aus Anvil, Punk Rock und gar Slayer gemixt. "Under your skin" ist gleich einer meiner Favoriten, wieder eine groovige, harte "Rock'n'Roll"-Nummer mit einem typischen "Hochtongitarrensolo". Im gleichen Stil geht's weiter, "Bloodthirst" tönt dabei sehr Slayer-mässig, ein echter Nackenbrecher! Wow, auch die nächsten Songs überzeugen mit knackigen und thrashigen Beats! Diese CD wird die nächsten Wochen garantiert in meinem Auto-CD Player verweilen. Klar erfinden Murderwheel den Metal nicht neu, aber wer wie die meisten von Euch auf Motörhead steht, dem sei diese CD wärmstens empfohlen. Logisch aber, dass Terrorwheel das Original nicht ganz das Wasser reichen können. Wenn die Band jedoch in dieser Art und Weise weitermacht, eigenständiger wird und auch einige harte Thrash-Elemente einbaut, wird die Fangemeinde in den nächsten Jahren gewaltig steigen. Alles in allem Hut ab für dieses geile Debüt!
Marco F.
Punkte: 8.8 von 10                             
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CD-Gamma Ray
GAMMA RAY - Skeletons in the closet (Live)
Sanctuary Records

Diese Live-DCD geht in erster Linie auf das Konto von Gamma Ray-Fans! Wieso und überhaupt werden sich jetzt vielleicht einige unter Euch fragen? Die Antwort ist einfach: die Band machte auf der offiziellen "No world order"-Tour hierauf aufmerksam, dass auf der kommenden Mini-Tour nur die Stücke gespielt werden, die die Fans der Band per Internet-Abstimmung zukommen lassen werden. So kam es, dass die Set-Liste plötzlich wieder von ganz alten Schoten bevölkert war, die man schon lange nicht oder noch gar nie gehört hatte. Aufgenommen in Barcelona und Strassburg bekommen wir ein wirklich spezielles Werk vorgesetzt, das praktisch alle bisherigen Alben mit einem bis zwei Songs berücksichtigt und sich dabei dennoch mit keinem (!) von "Alive '95" kreuzt. Das Publikum, das an beiden Spielorten für entsprechende Resonanzen sorgte und alle Fans bekommen nun dieses Ereignis in einem überzeugenden Mix direkt in die gute Stube geliefert. Sollte dieses Beispiel in nächster Zukunft gar Schule machen, werden wir in Zukunft wohl noch viel mehr Live-Alben veröffentlicht sehen. Hört sich im Moment zwar gut an, dürfte aber im eh schon total überfluteten Markt eher negative Folgen nach sich ziehen. Die Zukunft wird es zeigen, aber vorstellen kann ich mir das gut, denn was (vermeintlich) Kohle bringt, wird heute gnadenlos auf den Markt geworfen und die Rockfans dadurch weiterhin wie Milchkühe gemolken!
Rockslave
Punkte: keine Wertung                        
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CD-Virginblack
VIRGIN BLACK - Elegant...and dying
Massacre Records

Die Australier konnten bereits mit ihrem Debüt "Sombre romantic" den Ruf einer aussergewöhnlichen Band erspielen. Der epische, opernhafte Gothic Rock des Quintetts vermischt gekonnt Romantik und Depression mit Metal- und Doom-Elementen. "Elegant... and dying" ist, wie der Erstling, keine leichte Kost. Dieses Album zieht den Zuhörer gnadenlos in eine verwobene, einzigartige, depressive und romantische, tiefe 75-minütige Seelenreise. Sofort will man nach dem Genuss dieser Perle wieder in diese seltsame Welt eintauchen. Die doomigen Parts werden abwechslungsweise vermischt mit Gothic und Metal-Parts. Getragen von der vielseitigen Stimme Rowan London's und der teils düsteren, harten und dann wieder sehr melodiösen Guitar von Samantha Escarbe, offenbahrt sich "Elegant... and dying" erst nach mehrfachem Genuss. Virgin Black sind sicher nichts für "Fast Food-Metal Heads", sondern hier braucht es die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers, klasse Teil.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.8 von 10
                          
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No
Cover
-MF-
UNDER CONSTRUCTION - Colour your rainbow
Eigenproduktion

Under Construction wurden von den beiden ehemaligen Kobra-Gitarristen Gert Mangold und Nick le Brat im Jahre 2002 gegründet Nach einigen erfolgreichen Konzerten im Raum Murten und Payerne entschied man sich Anfangs 2003 zur Produktion einer Demo-CD. Die Band selbst beschreibt ihren Stil als Rock/Blues. Alle vier Songs auf der CD sind durchaus hörbar, angenehm fällt die Stimme von Sängerin Barbara de Zordo auf. Man kann sich vorstellen, dass diese Mucke an einer Rock-Party für gute Stimmung sorgt. Passend erklingt zum Schluss "All we want is Rock'n'Roll", ein guter Midtempo-Kracher. Alles in allem eine gute CD, um sich bei Veranstaltern bekannt zu machen und an den Konzerten Fans dazu zu gewinnen. Hier liegt jedoch sicher noch mehr drin, sollte es mal zu einem "offiziellen" Longplayer kommen.
Marco F.
Punkte: keine Wertung
CD-Enchant
ENCHANT - Tug of war
InsideOut Music

Eigentlich gewannen Enchant meine Aufmerksamkeit erst mit dem letzten Album "Blink of an eye", da dort für meinen Geschmack endlich griffigere Songs zu finden waren. Zuvor waren mir ihre Kompositionen einfach zu lasch. Threshold oder Dream Theater liegen mir da schon mehr, aber das ist natürlich Geschmackssache. Enchant haben aber in Sachen "Härte" klar einen Zacken zugelegt, wie der Titelsong nach dem bereits guten Opener "Sinking sand" beweist. Auch "Queen of the informed" hat alles, was man von einem Prog-Song erwarten kann. Härtere Passagen gehen fliessend in sehr melodiöse Parts über und wieder zurück zum Hauptthema. Das Ganze wird von einer fetten Produktion und der ausdrucksstarken Stimme von Ted Leonard getragen. Allerdings knarzen die Gitarren natürlich nie wie bei Threshold. Wer also eher die gemässigtere Variante aus der Prog-Ecke mag, wird womöglich mit Enchant besser bedient sein. Das heisst jetzt aber nicht, dass hier an der Grenze zum Pop musiziert wird. Selbst "See no evil" mit gemässigteren Klängen und einem geilen Gitarren-Solo erfüllt die Genre-Vorgaben locker. Mit dem Instrumental "Protology" fischt man dann zwar ziemlich in den Gewässern von Saga, aber sei's drum. Das Rad wird auch in der Musik kaum mehr neu erfunden und deshalb ist ein gewisses "Über-den-Hag-fressen" wohl nicht zu vermeiden. Epochal der letzte Track "Comatose", der dem geneigten Kenner mit knapp neun Minuten anzeigt, mit was wir es hier zu tun haben. "Tug of war" ist kein Meilenstein, aber alleweil tolle Rockmusik, die sich ein echter Progger sowieso ins Regal stellt. Die limitierte Version ziert zudem die Live-Version von "Below zero" vom Album "Wounded".
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10                             
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CD-Sin-City-Six
SIN CITY SIX - Home of the brave
White Jazz Records

Einmal mehr muss ich mich mit dürftigen Infos zufrieden geben. Auch auf der Page des Labels ist nichts Brauchbares vorhanden und der Link zur Band-Homepage funktioniert auch nicht. So bleibt unter anderem die Herkunft der Band im Dunkeln, ich tippe mal auf England. Die einzige brauchbare Information ist, dass die Truppe für ihr zweites Album einen neuen Sänger an Bord geholt hat. Der alte Vocalist hat zum Abschied noch drei Titel eingesungen. Diese sind auch die Besten der Scheibe, womit sich die Wahl des neuen Shouters als Rückschritt erwiesen hat. Der Sound ist, wie von so vielen anderen auch gespielt, eine Mischung aus Punk Rock und Garagen-Rock'n'Roll. Wobei bei Sin City Six der Schwerpunkt, im Gegensatz zu verwandten Bands wie den Backyard Babies, beim Punk liegt. Der kommt ziemlich Old School-mässig rüber, was wiederum Parallelen zu den Original Punk Rock Bands, wie die legendären Ramones erkennen lässt. Der Haken an der Sache ist, egal ob Backyard Babies oder Ramones, beide hatten, beziehungsweise haben nicht nur die viel besseren Songs, sondern auch ein Vielfaches mehr an Charisma.
Chris C.
Punkte: 7.4 von 10                              
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CD-BritnyFox
BRITNY FOX - Spring motorshark
Spitfire Records

Wer Ende der 80er auf Fönfrisuren-Rock stand, musste nebst Cinderella, Mötley Crüe, Ratt oder Poison auch die Scheiben von Britny Fox im Regal stehen haben. Ihr absolut partymässiger Losgeh-Rock mit etwas AC/DC-Schlagseite ist auch heute noch eine Wucht! Hämmer wie "In motion", "Plenty of love" oder die schöne Ballade "Dream on" (alle Titel von "Boys in heat", 1989), sowie "Six guns loaded", "Louder", "Closer to your love" und "Lonely too long" ab dem 91er-Album "Bite down hard" lösen locker den Verputz an Decken und Wänden, bei entsprechender Lautstärke versteht sich! Danach wurde es leider ziemlich ruhig um die Truppe aus den Staaten. Geschlagene neun Jahre später (!), also 2000, rauften sich die Füchse geschlossen nochmals zusammen (Drummer Johnny Dee spielt ja seit ein paar Jährchen bei Doro!) und brachten im Jahr darauf mit der genialen Live-Scheibe "Long way to life" ein echtes Juwel heraus, das sehr authentisch klingt. Das nährte natürlich sofort die Gelüste auf ein neues Album, denn es sah tatsächlich nach einem Neubeginn aus. Das Resultat dessen liegt nun nach der letztjährigen "Best of" mit der brandneuen Studio-Scheibe vor und es ist klar, dass die Erwartungen entsprechend hoch sind. "Spring motorshark" nennt sich das Teil und man glaubt es kaum, dass einen im Booklet exakt die vier die selben Köpfe anschauen, wie damals auf der Rückseite von "Bite down hard". Gitarrist Michael Kelly Smith sieht inzwischen zum Beispiel echt alt aus, boa ey! Die Musik soll es laut Angaben im Booklet nicht sein und diesen Eindruck vermittelt Opener "Pain" wirklich, obwohl die Stimmung vom Gitarren-Sound her etwas düster klingt, da halt ein wenig auf modern getrimmt. "Breakdown" versprüht danach mehr Flair des gewohnten alten Stils, ist aber trotz leicht orientalischer Würze nicht so der Bringer. Anders, respektive besser der Titeltrack, der aber irgendwie als Instrumental durchgeht. "Far enough" gefällt mir noch besser, während mit "Lonely ones" überraschend schon der dritte ruhige Titel, na sagen wir diesmal Halbballade dazu, folgt. Der Rest ist ordentlich, melodiös und sauber arrangiert, aber meilenweit von den knackigen Grooves der Vergangenheit entfernt, leider. Sicherlich ein gutes Rock-Album in (zwangsläufig?) etwas modernerem Soundgerüst, das aber das Party-Potenzial der alten Tage schmerzlich vermissen lässt.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
                          
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CD-Richie-Kotzen
RICHIE KOTZEN - Change
Frontiers Records

In den 80ern entdeckte und förderte Mike Varney eine ganze Reihe junger, talentierter Gitarristen. Einer davon war Richie Kotzen. Doch Richie konnte erst ein paar Jahre später richtig in Erscheinung treten, nämlich als Member von Poison und später von Mr. Big. Danach startete er seine Solokarriere mit diversen Outputs. Da es sich dabei grösstenteils um instrumentales Gitarrengefrickel handelte, sind die Scheiben nicht weiter erwähnenswert. Ausser das "Mother head family reunion"-Album war da eine erfreuliche Ausnahme, auf dem Richie bewies, dass er auch eine akzeptable Figur als Sänger macht. Nun liegt uns eine CD mit dem vielsagenden Titel "Change" vor. Die Frage ist da nur, was nun gewechselt hat. Der erste Song stimmt mich auf jeden Fall optimistisch. "Forever one" ist eine melodiöse, eingängige Hard Rock Nummer. Der zweite Titel "Get a life" schlägt in die gleiche Bresche. Dann folgt der Titelsong, eine Ballade, die qualitativ zwar nicht gerade überzeugt, aber mit der man durchaus leben kann. Leider war's das dann auch schon. Alles Weitere sind entweder zweitklassige Slow-Titel oder 08/15- Popsongs. Was so gut begann, endet in einem Fiasko. Klar, musikalisch muss uns Richie Kotzen nichts mehr vormachen, aber Unsereins will nun mal Rock'n'Roll und keine Radiomusik. Zwei dementsprechend grossartige Songs als ganze Ausbeute reichen einfach bei weitem nicht aus, um ein Album empfehlen zu können.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
                           
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CD-Holy Mother
HOLY MOTHER - Agoraphobia
SPV/Steamhammer

Hinter dieser Band steht in erster Linie Sänger Mike Tirelli, der ja unlängst das sehr gute Debüt von Messiah's Kiss ("Prayer for the dying") eingesungen hat und letztes Jahr, zusammen mit Doro, in Deutschland auf Tour war. Das frühere Material von Holy Mother ist mir indes nicht geläufig, aber laut der Presse-Info in der Promo-CD hat Tirelli seiner Hausband einen deutlich moderneren Anstrich verpasst, was mitunter natürlich heikel sein kann. Auf der einen Seite wird damit zwar demonstriert, dass man sich nicht immer im Kreis dreht und auf der anderen Seite besteht jedoch die Gefahr, dass Fans der ersten Stunde nichts mehr damit anfangen können und sich von der Band abwenden. Wie dem auch sei, starten wir einfach mal den Player. Der Opener "Success" kommt mit etwas funkiger Schlagseite und gleichzeitig ordentlich fett daher. Gleiches gilt für "Modern day God", das nach was auch wieder klingt? Mothers Finest, Red Hot Chili Peppers oder gar Living Colour? Wohl von allem etwas, das beim dritten Song "Heaven's door" unvermittelt wieder weg ist. Dieser Track stand ja unlängst auf einer Sampler-CD des Rock Hard, verbunden mit der Hoffnung, dass der Rest des Albums mehr in diese thrashigere Richtung gehen möge. Na dann mal sehen, was uns also noch bevorsteht. Der Titeltrack beginnt als Double Bass Drum-lastiger Speedster, der nach dem gedrosselten Zwischenteil wieder schneller wird, abermals verlangsamt wird und zum Schluss nochmals aufdreht. Insgesamt jedoch wirr, wie "Hungry for exxstacy", das trotzdem groovy rüberkommt. Je länger sich die CD dreht, desto uneinheitlicher präsentiert sich diese Mucke. Nicht schlecht irgendwie, aber für traditionelle Metal-Ohren eindeutig zu modern. Ich würde bis zu einem gewissen Grad gar den Begriff "Crossover" zulassen. Mit Messiah's Kiss hat es definitiv nichts zu tun. Puristen lassen wohl besser die Finger davon, während der trendige (?) Sound eher jüngere Fans ansprechen könnte. Deshalb unbedingt anchecken Leute!
Rockslave
Punkte: 6.3 von 10
                       
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CD-Pro-Pain
PRO-PAIN - Run for cover
Spitfire Records

Tributes von mehreren Bands an eine "grosse" Band kennt man inzwischen zur Genüge. Das reicht aber offenbar nicht aus, deshalb geht man jetzt also (aus Langeweile oder kommerziellen Gründen?) hin und spielt ein ganzes Album mit Cover-Versionen ein. "Run for cover", so heisst übrigens auch ein alter Knaller von Gary Moore, als er noch nicht dem Blues verfallen war, nennt sich der Zwischenhalt von Pro-Pain, bevor die neue offizielle Langrille eingetrümmert wird. Unter Berufung von Fanwünschen (???) und der Inspiriation setzen uns die Hardcore-Meister ihre Versionen von Songs vor, die im Original zum Beispiel von Celtic Frost, Sepultura, Motörhead, Spudmonsters, Life Of Agony, den Böhsen Onkelz oder gar Slayer stammen. "Never again" (Discharge) eröffnet die CD mit einer ordentlichen Prise Punk, die sich noch flott anhört. Celtic Frost's "Circle of the tyrants" wirkt hingegen etwas deplatziert, einfach nicht "böse" genug, während "Refuse/Resist von Sepultura relativ nahe beim Original gehalten wird. "Iron fist" von..., aua..., und die Onkelz-Hymne "Terpentin" zeigt höchstens auf, dass Pro-Pain tatsächlich auch in Deutsch singen können, ohne sich dabei völlig zu blamieren. Die weiteren Interpretationen von HC- oder Punkcombos wie den Black Flags oder Agnostic Front kann man soweit noch durchlassen, aber an "South of heaven" (Slayer) hätte man sich gescheiter nicht herangewagt! Unter dem Strich bleibt für mich kaum was übrig, denn wer hört sich so eine Scheibe überhaupt mehr als zwei Mal an? Da heisst es mit Vorteil: Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
                             
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CD Uriah Heep
V.A. - A return to fantasy / A tribute to Uriah Heep
Century Media

Tribute-Alben sind für mich praktisch durch das Band hindurch ein Gräuel! Oftmals sind die vermeintlichen Huldigungen an grosse Bands und Interpreten wie AC/DC, Deep Purple, Iron Maiden, Motörhead, Ozzy, Dio und so weiter unter aller Sau. Nun ja..., nicht alles, aber das Meiste eben. Zu diesem "Club der Geschädigten" gehören ab jetzt auch Uriah Heep, von denen ein paar alte, bewährte Soundkeulen wie "Stealin'", "Sunrise", "Bird of prey" oder "Rainbow demon" den Interpretationskünsten zum Teil nicht unbekannter Metal- und Rock-Kapellen wie Angel Dust, Narnia, Tad Morose, Lana Lane, Sacred Steel oder Metalium unterzogen wurden. Ich finde das Ganze nicht sonderlich originell, auch wenn die eine oder andere Version als wenigstens halbwegs gelungen bezeichnet werden kann. Zum Glück ist "July morning" verschont worden! Da ziehe ich dann doch bedeutend lieber die unverwüstlichen Originale vor. Basta, Punkt, aus!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
                    
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CD-Ether-Seeds
ETHER SEEDS - Save your own life
Roadrunner Records

Dies ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich über die Strategie der Roadrunner Promotional Abteilung nur den Kopf schütteln kann. Eine Promo-CD, die gerade mal einen Song (!) zum Inhalt hat, kann meines Erachtens ihren Zweck nur ungenügend erfüllen, insbesondere dann, wenn sie zur Kritik an Musikmagazine verteilt wird. Nichts desto Trotz, die etwas mehr als dreieinhalb Minuten dauernde Nummer "Save your own life" gefällt mir ausserordentlich gut. Der Gesang besitzt einiges an Power Metal Charakter, einfach etwas dreckiger, aber die Melodie geht sofort ins Ohr. Die Instrumental-Abteilung beschreitet etwas andere Wege und legt den Fokus vor allem auf mächtigen Groove mit flüssigen Riffs, was den Song konstant trägt und vorantreibt. Ein eingängiges Müsterchen ohne Schnickschnack nach dem Erfolgsrezept "less is more". Ich bin auf jeden Fall gespannt auf weitere, hoffentlich genau so tolle Songs von Ether Seeds, und erst dann gibt's auch eine Wertung!
Ozzy
Punkte: keine Wertung
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