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CD Reviews Januar 2004
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Thunderstone

THUNDERSTONE - The burning
Nuclear Blast

Der Weihnachtsmann meint es gut mit mir, hat er doch Roxx mitgeteilt, dass der mir die neue Scheibe von Thunderstone zum Reviewen schicken soll. Dieses göttliche Werk, das kann ich schon jetzt vorwegnehmen, ist dann auch, zu meiner grossen Freude, bei mir eingetroffen. Also, here we go: Thunderstone sind im Melodic Power Metal die grosse Hoffnung. Die fünf Finnen wurden 2002 mit ihrem Debüt-Album "Thunderstone" von den Lesern des Rock Hard zu den "Newcomern des Jahres" gewählt. Im Frühjahr 2003 wurde dann eine sehr erfolgreiche Europa-Tournee mit ihren Landsmännern von Stratovarius durchgeführt. Jetzt folgt die zweite Scheibe, die den Titel "The burning" trägt. Wir finden auf diesem Silberling zehn Titel, die es auf eine Gesamtspielzeit von 49 Minuten bringen. Den Anfang macht "Until we touch the burning sun", ein Midtempo-Kracher mit geilen Keyboard-Parts und der göttlichen Stimme von Frontsau Pasi Rantanen. Der Refrain setzt sich sofort in den Gehirngängen fest. Anfang gelungen! Beim zweiten Song "Break the emotions" wird es dann schnell. Doublebass-Drumming, ein superschnelles Gitarren-Riff vom virtuosen Nino Laurenne und wieder der superbe Gesang mit genialen Ohrwurm-Melodien. Hier sticht vor allem die mehr als gute Gitarrenarbeit des Meisters hervor. Aller guten Dinge sind drei: Bei "Mirror never lies" wird dann der Fuss vom Gaspedal genommen: Ein superber Mitsing-Track, der von coolen Gitarrenläufen getragen wird und geniale Keyboard-Parts, gepaart mit ultratighten Drums, enthält. "Tin star man" ist ein Speed-Kracher, der an die alten Helloween erinnert und "Spire" kann man auch als progressiv bezeichnen. Ihr seht also, Thunderstone bemühen sich um Abwechslung, gut gemacht Jungs! Der obligate "Höschennässer-Song" folgt dann in Form von "Sea of sorrow". Ein Wahnsinns Piano-Intro, gefolgt von der Weltklasse-Stimme Rantanen's. Die Gitarre setzt dann arschcool ein und der Refrain erzeugt eine mächtige Gänsehaut vom Allerfeinsten. Hier übertrifft sich Piano-Mann Kari Tornack gleich selber. Die letzten vier Soundperlen wechseln sich dann wieder ab, mal Speedster oder Midstampfer, allesamt in der oberen Liga mitspielend. Dass die Scheibe in den heiligen Hallen vom Finnfox-Studio gemixt und gemastert wurde, ist wohl dem hintersten Melodic Metal Fan klar. Auch die ewigen Vergleiche mit Stratovarius erübrigen sich mit diesem Weltklasse-Album. Ich bin von "The burning" auf jeden Fall total begeistert. Pflichtkauf für jeden Metal Fan!
Daniel J.
Punkte: 9.8 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Johnnylima

JOHNNY LIMA - Made in California
Frontiers Records

Eine völlig unerwartete Wahnsinnsscheibe! WOW!! Wem die alten Bon Jovi gefallen, der ist hier gut bedient. Allerdings klingt die Scheibe nicht wie eine schlechte Kopie, sondern ist durchgehend stark und rockt ohne Ende. Spontan habe ich mich entschieden, mir auch gleich die älteren Silberlinge zuzulegen. Wahnsinnsstimme, superstarke Songs. Vom gitarrenlastigen Titelsong, bis hin zu der gefühlvollen Ballade "We've got tonight" gibt es keinen einzigen Ausrutscher. Die sehr aggressive, fast punkige Version des Beatles-Klassikers "Help" ist auch durchaus überzeugend. Beim Cover habe ich schon 80er-Einflüsse vermutet, was auch völlig zutrifft. Neben Grössen wie Bon Jovi oder Def Leppard kann sich Johnny Lima durchaus behaupten und muss sich nicht verstecken. Rockige Gitarren, gepaart mit melodiösen Riffs und mehrstimmigen Refrains waren schon früher die Erfolgsgeheimnisse so einiger 80er Hardrock Bands und überzeugen auch hier wieder. Wer also eine neue CD für's Autoradio braucht, sollte zugreifen, denn bei Tempo 180 zu Rock-Songs über die Autobahn zu fahren, ist immer wieder schön. (was hier in Deutschland durchaus legitim ist, in der Schweiz aber nicht zur Nachahmung empfohlen wird.)
Saskia B.
Punkte: 9.7 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Psycroptic

PSYCROPTIC - The scepter of the ancients
Unique Leader

Aus Tasmanien stammen nicht nur die tasmanischen Teufel, nein, seit neustem kommt von da auch eine erstklassige Death Metal Band namens Psycroptic. Musikalisch bewegen sich die Australier zwischen technischem Death Metal, etwas Thrash Metal, Melodic Death und Grind, also eine bunte und abwechslungsreiche Mischung. Beim ersten Durchhören gefällt vor allem die eingängige Komplexität der Stücke. Das Songwriting ist detailreich und lässt den Zuhörer auch bei späteren Durchläufen noch Elemente entdecken, die vorher nicht aufgefallen sind. Aber auch bei oberflächlichem Hören der Scheibe, zum Beispiel im Auto, bleiben die Songs im Ohr hängen. Was Psycroptic weiter originell macht, sind die enthaltenen melodiösen Stellen, die perfekt in das ansonsten brachiale und technische Gesamtbild passen. Mit der grossen Abwechslung der Musik, kann auch der Mann an den Vocals mithalten. Seine Palette reicht von Growl- über Krächz/Kreisch-, bis hin zu Guttural-Vocals. Diese verschiedenen Stile weiss er gekonnt einzusetzen. "The scepter..." wird noch durch eine tolle Produktion und spielerische Höchstleistungen abgerundet. Ein innovatives, Langzeitfreude bereitendes und einfach geniales Stück Silber erwartet hier den technischen Death Metal Fan!
Marco G.
Punkte: 9.7 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Symphorce

SYMPHORCE - Twice second
Metalblade Records

Als das Debüt "Truth and promises" 1999 auf den Markt kam, gaben viele der Band keine grosse Chance, da das Material eine ziemliche Abkehr dessen war, was Andy B. Franck vorher bei Ivanhoe gemacht hatte. Das Ende einer der besten deutschen Prog Metal Bands (die es je gegeben hat!) war von einigen "Störgeräuschen" begleitet und Andy, der heute unbestritten zur "Créme de la créme" unter seinen Sänger-Kollegen zählt, machte deshalb mit seinem neuen Projekt reinen Tisch und beschritt bewusst einen anderen Weg. Der zu Beginn als etwas sperrig bezeichnete Sound wurde bereits beim zweiten Album "Sinctuary" (2001) deutlich griffiger und zugänglicher. "Phorceful ahead" (2002) ebnete schliesslich den Weg zu "Twice second", wo sich die ganze Band deutlich gereift präsentiert. Das Songwriting ist konstant hochstehend und die Arrangements in Sachen Feinheiten lassen erkennen, dass hier Musiker am Werk sind, die ihre Arbeit wirklich lieben. Schon beim Opener "Fallen" spürt man das heutige Potenzial von Symphorce deutlich. Die etwas düstere, oft an Nevermore erinnernde (Rhythmus-) Gitarrenarbeit wird von ganz dezent eingesetzten Keyboards und einer überragenden Gesangsleistung untermalt. Darüber gestülpt wird eine leicht progressive Note, die immer wieder von blitzsauberen und wieselflinken Soli getragen wird. "Tears" ist ähnlich aufgebaut, bringt eine Spur lautere Keys und eine Melody-Line mit, die perfekt auf die Stimme von Andy zugeschnitten ist, genial! Cool finde ich hier auch die gegen Schluss raffiniert eingefädelte Wirbelrhythmus-Einlage der Hi-Hat, die ein schönes Beispiel der oben erwähnten Feinheiten darstellt und mir schon beim ersten Take aufgefallen ist. "Whatever hate provides" hört sich dann wieder mehr nach Nevermore (einfach ohne Warrel Dane) an und auch "Cause of laughter" rockt hart wie Stahl, ebenso "In the cold". "Take what's mine" steigt hingegen mit einem schweren, schleppenden Riff ein, um danach zu einer schönen Halb-Ballade zu mutieren. Eine thrashige Note setzt "Face of pain", wo varierende Tempi für die nötige Abwechslung sorgen. Das gleiche Konzept wendet auch der Speedster "Two seconds to live" an. Dazwischen platziert ist "Searching", wo nebst ruhigen Parts wieder ein Ohrwurm-Refrain vom Feinsten heraussticht. Der Ausklang von "Twice second" wird schliesslich mit dem ruhigeren "Cry on my shoulder" bestritten, wo "unser" Schweizer Bandmitglied Cedric "Cede" Dupont mit einem (beinahe sphärischen) Hammer-Solo auftrumpfen kann. Die limitierte Version hält mit "Under the curse" überdies noch einen Bonus-Track bereit, der, obwohl ich ihn bislang noch nicht hören konnte, dem restlichen Material mit Sicherheit in Nichts nachsteht. Der erst kürzlich absolvierte Auftritt im Z7 als Support von Grave Digger hat ausserdem eindrücklich bewiesen, dass Symphorce auch auf der Bühne besser denn je sind! Die Zeit ist reif, die Früchte der zielstrebig ausgelegten Saat jetzt möglichst zahlreich zu ernten. Fast überflüssig bleibt zu erwähnen, dass die Produktion, die diesmal auf das Konto der ganzen (!) Band geht, allererste Sahne ist!
Rockslave
Punkte: 9.6 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Korn

KORN - Take A Look In The Mirror
Epic/Sony

Was macht eigentlich die Faszination von Korns Musik aus? Im Grunde ist es doch der kraftvolle Sound, geprägt von sehr tief gestimmten Gitarren, die eigenständige, prägnante Rhythmik mit intelligentem Drumming unterstützt durch Fieldys Attackstarkes und eigenwilliges Basspiel. Jonathan Davis' Vocals sind ebenfalls einzigartig und verleihen gerade auch den Melancholisch-depressiven Parts die spezielle, teils kranke Note. Die Band hat sich auf diesen Eigenschaften aufbauend immer mehr weiterentwickelt, jedoch wurden die musikalischen Prioritäten jeweils anders gesetzt. Dies führte zuletzt zur veröffentlicheng der Scheibe "Untouchables", auf welcher sich die Band stark experimentierfreudig ausdrückte und dramatische Melodien den Vorrang behielten. Das Werk vernichtete damals eine Unmenge an Produktionskosten und die Meinungen im Fanlager gingen ebenfalls viel stärker auseinander als bei bisherigen Korn-Platten. Die Situation überdacht beschloss man diesmal wohl eine Konzentration auf genannte Kernstärken. Offenbar gelingt dies am besten in Eigenregie, diesmal mit verhältnismässig geringem finanziellen Aufwand. "Take A Look In The Mirror" kommt hauptsächlich kraftstrotzed mit straffen Riffpassagen und richtig viel Groove daher. Natürlich Korn-typisch mit so tief gestimmten Gitarren, wie diese Insrumente halt gerade noch was hergeben. Generell spielen die beiden Gitaristen vermehrt unisono, also beide das gleiche, was natürlich viel Druck ergibt. Wütende Vocals haben wieder stärker den Vorrang. Der erste Song "Right now" gibt diesbezüglich gleich mal den Tarif bekannt. Korn's shouter Davis kann aber auch diesmal sein gesamtes Gesangspektrum ausspielen, meines erachtens diesmal einfach klüger eingesetzt, "Counting on me" brilliert vor allem durch starke Melodien. Natürlich muss man auch nicht auf die Dynamische Komponente, ebenfalls eine Stärke der Band verzichten. Etwas aus der Reihe tanzt wohl der Song "Play me" mit Gastauftritt vom Rapper Nas, der seinerseits einen coolen Flow über das Instrumentalgerüst legt. Als gelungene Abwechslung darf man Korns Ilive lnterpretation des Metallica Klassiker "One" ansehen, die einem in Form eines klassischen Bonus tracks (nach dem letzten Song warten, warten, warten...) präsentiert wird. "Take A Look In The Mirror" klingt als Albumtitel dadurch programatisch, dass alle Faceten des Korn-sounds der vergangenen Alben vertreten sind. Dabei kommt auch eine Härte wieder zum Vorschein wie wir sie zuletzt auf "Life is Peachy" erleben durften ("Alive" sei an dieser Stelle noch empfohlen), ansonsten sind die 13 Songs weniger krank und wirr, sondern kompakter arrangiert und harmonischer ausgelegt.
Ozzy
Punkte: 9.5 von 10                              Hier bestellen für 25.90 SFr.

CD-Rageagainstthemachine

RAGE AGAINST THE MACHINE - Live at the Grand Olympic Auditorium
Epic/Sony

Was habe ich geheult, als das Ende der Ära von Rage Against The Machine verkündet wurde. Ja Leute, dicke Krokodilstränen. Manche unter Euch fühlen vielleicht meinen Schmerz, sind es doch RATM gewesen, die mit ihrem explosiven Mix aus Funk Rap Metal Hardcore ein ganzes Genre fast neu erfunden oder doch zumindest neu gestaltet haben. Diese uns hier vorliegende Abschieds-Scheibe wurde am 12. und 13. Dezember 2000 in Los Angeles aufgenommen und beinhaltet sechzehn Songs vom gesamten Schaffen der Band. Da dürfen natürlich amtliche Kracher wie "Bulls on parade", "Bullet in the head", "Killing in the name" (Gottes-Song), "Bombtrack", "Guerilla Radio" oder "Calm like a bomb" nicht fehlen. Das alles sind unerreichte Knüller, die keine andere Band in diesem Genre je erreicht hat oder auch anders gesagt nie mehr erreichen wird. Da wäre noch zu erwähnen, dass Rick Rubin dieser Scheibe einen authentischen Sound verpasst und die gesamte Energie von diesem Gig gut eingefangen hat. Viel gibt es eigentlich nicht mehr zu erwähnen, ausser dass RATM die Besten waren und wenn ihr Chris Cornell zu eurem Lieblingssänger zählt, unbedingt mal seine neue Band Audioslave anchecken müsst, denn das ist nämlich der ultimative Nachfolger. Also Cornell, anstatt Zach de la Rocha, mit dem Rest von RATM. Danke für eure Inspiration, für eure Power, für das kritische, politische Denken, für euer gesamtes Engagement in der Metal Szene und natürlich die göttliche Musik. Ihr seid die Grössten!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung                      Hier bestellen für 29.90 SFr.

DVD-Doro

DORO - Für immer (DVD)
SPV/Steamhammer

Dieses Teil war längst fällig und bietet den Fans der deutschen Vorzeige Metal-Lady das volle Programm. Auf der ersten DVD ist ein ganzes Konzert der Fight-Tour aufgezeichnet. Ort des Geschehens war das Gebiet der Balver Höhlen. Mit viel Aufwand in Sachen Technik pferchte man das ganze Equipment in ein stattliches Gewölbe hinein. Nebst der ganzen Bühnen- und üppigen Lichtinstallation, bedurfte es auch eines Aufnahmestudios mit zahlreichen Kameras, damit sie diesen Event optimal einfangen konnten. Die Performance ist solide und zeigt eine agile Show von Doro und ihrer voll motivierten Hintermannschaft. Nebst der guten Bildqualität ist auch der Sound nicht von Pappe, doch das letzte Konzert in Pratteln (17.12.03) bleibt unerreicht. Ein "Making of" und die Video-Galerie runden das erste Teil ab. Die zweite Silberscheibe enthält eine Unmenge von kultigem Bonus-Material. Unter anderem wird das private Reich von René, einem Die-Hard Fan von Doro gezeigt, dass selbst unserem Blondschopf darob die Spucke wegbleibt. Daneben sind noch einige kultige Auftritte mit anderen Bands und Musikern, sowie eine Dokumentation draufgepackt worden. Weiter gibt es Aufnahmen des Trips nach Down Under, mit dem für die deutsche Metal Queen ein persönlicher Wunsch in Erfüllung ging. Die komplette Diskographie und eine Photo-Galerie gehören auch zum fanfreundlichen Package, das über vier Stunden Material bereit hält. Ein überzeugendes Zeitdokument, das eigentlich in jede gut sortierte Metal-Sammlung gehört. Muss man haben!
Rockslave
Punkte: keine Wertung

CD-Blackburn

BLACKBURN - Poker face
Point Music

Nach langem, unermüdlichem Einsatz haben Blackburn nun endlich einen Plattenvertrag in der Tasche. Das Resultat ist dieses erste, komplette Album. Nach drei Eigenproduktionen, beziehungsweise Demos (mit diversen starken Songs), durfte man Einiges erwarten. Wie gewohnt trumpfen Gaby Schön (v), Andy Keller (g), Corinne Frei (b), Lesi Meier (d) und Neuzugang Smuti Kollbrunner (g) durch grossartige Kompositionen auf. Powervolle Gitarren-Riffs, eingängige Refrains und die rauhen Vocals der Sängerin definieren den Stil der Truppe. Schnörkelloser Party-Rock in bester Krokus / AC/DC Manier. Nicht neu, aber aussergewöhnlich gut. Für die trockene, druckvolle Produktion ist Michael Bormann (Jaded Heart) verantwortlich, der auch gleich zwei Songs mitkomponierte ("You can get it" und "Coming home"). Die Ballade "Coming home" hat er mit Gaby zusammen im Duett auch gleich gesangstechnisch veredelt. Weitere der total dreizehn Titel (inklusive Intro) speziell heraus zu heben, ist nicht möglich, da das hohe Niveau konstant gehalten werden kann. Ohne Ausfälle und, ebenso wichtig, ohne eintönig zu werden, begeistert das komplette Album. Die Fünf rocken mit spürbar viel Leidenschaft und beweisen damit, dass es ihnen ernst ist mit ihrem Motto: "The journey of Rock begins in your heart". Unbedingt anchecken!
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Offspring

THE OFFSPRING - Splinter
Columbia/Sony

Drei Jahre Pause zwischen zwei Albumveröffentlichungen ist in der heutigen Musikwelt eine ganz schön lange Zeitspanne welche sich nur gestandene Bands erlauben können. Diesen Luxus und die dazu gehörige künstlerische Freiheit können sich dieser Tage auch The Offspring gönnen. Tatsächlich ist die Band, die mir damals mit dem 94er Durchbruchsalbum "Smash" beteutende Lebenshilfe in musikalischer Form beisteuerte und deren Alben ich alle besitze, meinerseits leicht in Vergessenheit geraten. Das mag wohl daran liegen dass das zuletzt veröffentlichte "Conspiracy of one" zwar kein schlechtes Album war, allerdings konnten mich nur drei bis vier Songs wirklich überzeugen. "Splinter" würde ich auf meiner persönlichen Offspring Skala in Mittenbereich einordnen. Was mir etwas fehlt ist die Durchgehende Energie in einigen Songs, Songs die von Beginn weg zupacken und einem bis zum Schluss gnadenlos mitziehen. "The Noose", "Long Way Home" und "Lightning Rod" allerdings gehören zu genau dieser Sorte, sind deshalb meine favoriten und über alle Zweifel erhaben. Jedoch auch akkustisch dominierte Nummern mit beachtlich viel Drive gehören seit jeher auf eine Offspring Platte und sind diesmal mit "Spare me the Details", wo einmal mehr mit der EX-Freundin abgerechnet wird, würdig vertreten. Auch stark Ska beeinflüsste Sachen im off-beat werden von The Offspring immer mal wieder gerne gespielt. Solches finden wir in "The Worst Hangover Ever" mit witzigen Lyrics die wir alle sehr gut nachvollziehen können. Bei den anderen Songs fehlt mir da und dort der gewisse Kick den ich von unzähligen anderen Offspring Songes her kenne (deshalb auch meine erhöhte Erwartungshaltung). "Da Hui" beispielsweise geht zwar volle Kanne los und wird auch so durchgezogen, trotzdem wird einem in den 1:35min zu wenig geboten. "Hit That" besticht durch eine schräge Keyboardbegleitung und hebt sich generell vom Rest ab. Obwohl dieser Song wahrscheinlich die erste Singleauskopplung darstellen wird, zündet er bei mir jedoch am wenigsten, was früher aber schon bei "Original Prankster" und "Pretty Fly" der Fall war. Generell darf man aber sagen dass Offspring gar nicht anders als nach sich selber klingen können. Im Gegensatz zu Anderen werte ich dies als positive Eigenschaft. Mitreissende Gitarrenriffs und "Uouoo" Mitgrölpassagen sind genügend vorhanden. Auch Dexter Hollands Lyrics überzeugen erneut dadurch, dass sie intelligent kritisch und mit einer gesunden Portion Sarkasmus verfasst sind. Spass darf zwischendurch nicht fehlen, denn unter dem Strich zeigen sich The Offspring ja schon länger als "positive" Band. Wer die Nach-Smash-Ära der Band bisher mochte kann sich durchaus auch ans neuste Werk herantrauen.
Ozzy
Punkte: 9.1 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Jimijamison
JIMI JAMISON - Empires
Frontiers Records

Wenn der Name Jimi Jamison fällt, muss zwangsläufig die History von Survivor kurz beleuchtet werden, denn mit dieser Band wurde er bekannt. Mit Survivor verbindet man natürlich den Smash-Hit "Eye of the tiger", den Titelsong von "Rocky III". Dieses Stück geht aber gesangstechnisch noch auf das Konto von Dave Bickler. Jimi Jamison kam erst danach zur Band und verhalf ihr danach mit Songs wie "Burning heart", "Can’t hold back", "Is this love" oder "Too hot to sleep" zu weiterem Ruhm. 1989 löste sich die Truppe dann überraschenderweise auf, machte jedoch in den 90ern mit mehreren Reunion-Versuchen (mit Originalsänger D. Bickler) wieder von sich reden. J. Jamison veröffentlichte in der Zwischenzeit ein Solo-Album und steuerte mit "I'm always here" den Titeltrack zu "Baywatch" bei. Vorliegendes Album wurde aber bereits vor vier Jahren, unter dem Banner Jimi Jamison’s Survivor, veröffentlicht. Das damalige Label ging bankrott und so erschien nun "Empires" auf Frontiers Records nochmals, jetzt aber als Solo-Album. Das Cover ist das Selbe, die CD wurde aber noch mit dem Christmas-Song "Keep it evergreen" und einer Live-Version von "Too hot to sleep" aufgestockt. "Burning heart" und "Rebel son" (ebenfalls live) waren schon auf der 99er-Version enthalten. Der Rest der Scheibe ist ebenfalls erstaunlich stark und schliesst nahtlos an die besten Survivor-Outputs an. Besonders heraus zu heben ist der Opener "Cry tough", der Titelsong "Empires" (ein Duett mit Lisa Frazier), das verhältnismässig harte "First day of love", das treibende "A dream too far" oder das mit einer Hammer-Gesangslinie ausgestattete "Calling America". Wer also die Survivor-Version von "Empires" nicht hat, muss hier nun unbedingt zugreifen.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10

CD-Thefifthsun

THE FIFTH SUN - The moment of truth
Clouds blocks the Sun Inc.

Es gibt immer wieder Bands, denen es gelingt, sich von der Masse der Melodic Death Bands abzuheben. The Fifth Sun gehören definitiv dazu! Der Melodic Death der Amerikaner enthält altbewährte Zutaten und den Prog-Touch, der sie speziell und interessant macht. So gehen sie eher rhythmisch betont zu Werke und kreieren ihren ganz eigenen Sound, dem es im Vergleich zu anderen Bands in keinster Weise an Power und Eingängigkeit fehlt. Spielerisch wie songwritetechnisch wird von Anfang bis zum Schluss hohes Niveau geboten. Die teilweise vorhandenen Ähnlichkeiten der Songs trüben das Hörvergnügen etwas, sind aber zugleich das einzige wirkliche Manko der Scheibe. Für eine Eigenproduktion ist der Sound der Scheibe sehr gut bis hervorragend. "The moment..." ist somit allen Melodic Death Fans sehr zu empfehlen!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
CD-Bitterness
BITTERNESS - Sweet suicide solutions
Eigenproduktion

Eine interessante Mischung aus Thrash und Melodic Death Metal liefern uns die aus Konstanz (D) stammenden Bitterness. Seit 2001 besteht die Band mit folgendem Line-Up: Alex (g), Andreas (d), Frank (v/g) und Sebastian (b), wobei man seit 1997 unter anderem Namen und mit anderem Line-Up tätig war. Mit "Sweet..." hat man nun die erste vollwertige CD produziert; enthalten sind zehn Songs mit einer Spielzeit von 46 Minuten. Geboten wird dem Zuhörer abwechslungsreicher, nach vorne losgehender und solider Thrash Metal. Das Repertoire reicht von fetzigen Thrash-Riffs, über melodiöse, an At the Gates erinnernde Passagen, bis hin zu rhythmischen Midtempo-Parts. Die Eigenständigkeit der Musik von Bitterness hat mich von Anfang an fasziniert, diese Band würde man aus hundert anderen erkennen. So werden auch akustische Instrumental-Stücke zur Auflockerung gespielt, ohne dabei fehl am Platz zu klingen. Das Können der vier Jungs ist sehr gut, zu bemängeln gibt's kaum was. Die Produktion überzeugt durch klar hörbare Gitarren und Bass, treibendes Drumming und sehr gut klingende Krächz-Vocals. Die tolle Aufmachung des Covers und des Booklets tun ihren Rest und machen "Sweet..." zu einer empfehlenswerten Scheibe. Der Weg zu einem Plattendeal sollte mit dieser Scheibe eigentlich kein Problem mehr darstellen! Weitere Info's gibt es unter der Bandhomepage www.bitterness.de - watch out!
Marco G.
Punkte: 8.9 von 10                         Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Wutheringheights
WUTHERING HEIGHTS - Far from the madding crowd
Locomotive Music
Nun liegt mir doch schon das vierte Album der Dänen vor und der Schwede Nils Patrik Johansson gibt hier seinen Einstand als neuer Shouter von Wuthering Heights. Der Junge ist saustark und erinnert mich nicht selten an den guten alten Ronnie James Dio! Überhaupt haben die Dänen mit ihrem neustem Werk gegenüber ihren früheren Alben eins draufgelegt, die ja auch nicht gerade schwach waren. "Far from..." ist irgendwie geradliniger nach vorne geworden. Es hat immer noch etliche Prog-Einflüsse, ist aber im Gesamten schon etwas zugänglicher. Toll finde ich auch die Folkeinflüsse, wie zum Beispiel bei "Tree". Immer wieder tauchen Folk-Parts auf, mal speedig, mal akustisch. Wie ein roter Faden zieht sich das durchs ganze Album hindurch und macht es so wirklich zu einem ganz besonderem Höhrerlebnis. Auf "Far from..." wird wirklich was für's Geld geboten, viele speedige Elemente, tolle Riffs, gute Chöre, proggige Parts und klasse Melodien. Und über Allem die sehr vielseitige Stimme von Glücksgriff Nils. Wuthering Heights segeln inzwischen meiner Meinung nach durchaus in der oberen Liga des Metal-Himmels. Freunde anspruchsvoller Mucke können hier also bedenkenlos zugreifen.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Killflex

KILLFLEX - Killflex
Eigenproduktion

Im Sommer 2003 wurde die Schweizer Band Killflex gegründet und schon ist ihre Demo-CD in Eigenregie draussen. Eine Band, die's eilig oder viel Zeit hat und bei der Musiker am Werk sind, zwischen denen es auf Anhieb harmoniert hat. Ich weiss es nicht, nur, das Pieric (g/backing v), Kevin (d) und Bürki (v) in dieser Zeit fünf astreine Songs komponiert haben und diese auch astrein darbieten. Auf dem Silberling sind sieben Stücke enthalten, erwähnte fünf, plus Intro und einem Bonus-Track. Das einminütige Intro "Take off" ist eine gelungene Einführung in den Opener "Your desire", der durch seine rhythmische Vertracktheit und seine groovenden Mosh-Parts gefällt. Diese Elemente durchziehen auch die folgenden Stücke, die des Öfteren an Bands wie Fear Factory oder Meshuggah erinnern. Positiv fällt zudem auf, dass jedes der einzelnen Stücke sich klar unterscheidet und oft wieder neue Elemente zum Vorschein gebracht werden, wie zum Beispiel bei "No one" die gelungenen Clean-Vocal-Einlagen oder der witzige Bonus-Track "Satan". Gut gelungen ist auch der Einsatz der Backgrowl-Vocals, die gut mit den Hauptkrächz-Vocals harmonieren. Schade ist die etwas dünn klingende Produktion, was vor allem am kaum hörbaren Bass liegt. Leider wird der Bass live wohl gar nicht vorhanden sein. Killflex ist eine gute Demo-CD, die Fans der oben genannten Bands sicher mal anchecken sollten!
Marco G.
Punkte: 8.5 von 10
CD-Knockout
KNOKOUT - Battle # 1
Eigenproduktion

Im Boxer-Jargon ist ein "Knock out" der so genannte "K.o.-Schlag", wie jedermann weiss. Wollen uns die fünf jungen Männer aus dem Kanton Wallis mit ihrem ersten Demo "Battle # 1" also umhauen? Sie probieren es auf alle Fälle. Mit ihrem Nu Metal der Marke Korn oder Deftones reicht es ihnen dann auch zu einem Achtungserfolg. Die fünf in französisch gesungenen Songs sind allesamt gut arrangiert. Produziert wurde in Genf unter der Regie von David Weber. Gemastert wurde im Greenwood Studio bei Glenn Miller. Die Tracks klingen frisch, roh, hart, brutal..., wie halt eben ein Schlag in die Fresse. Die Originale (Korn) sind allgegenwärtig im Sound von Knokout. Etwas Neues heraus zu bringen im Nu Metal ist eben verdammt schwierig. Doch für ein Debüt ist es gar nicht mal so schlecht. Musikalisch ist man dabei. Doch für den K.o.-Schlag reicht es noch nicht ganz. Ich für meinen Teil würde sagen, der Gegner ist schon mal angezählt. Jetzt braucht es noch eine harte Linke, will heissen einen guten Longplayer, dann kommt man dem Ziel eines "Knokout's" ziemlich nahe. Für schweizerischen Nu Metal sind sie auf jeden Fall bei den Vorderen dabei. Die Zukunft wird zeigen, ob Knokout das Zeug haben, über die Landesgrenze hinaus bekannt zu werden. Ich wette auf einen Erfolg in Frankreich, wegen der welschen Texte. Gefällt mir gut.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
CD-Heavenly
HEAVENLY - Dust to dust
Sanctuary Records

Bei den Chirac-Jungs hat sich im Grossen und Ganzen nicht viel geändert, was das Musikalische betrifft. Immer noch setzt man vorwiegend auf schnelle Mucke, die stark an Helloween der Kiske-Ära erinnert. Ein bisschen vielseitiger sind sie wohl geworden, denn es wird nicht mehr alles im Speed-Bereich gezockt. Bei "Dust to Dust" schaltet man öfter auch mal einen Gang runter, was echt gut rüber kommt. Das Werk ist in drei Chapter unterteilt und ist somit ein Konzept-Album. Die einzelnen Songs sind durch ihre Tempi-Wechsel, wie zum Beispiel bei "Victory" mit den Queen-artigen, fetten Chören recht progressiv ausgefallen. Sänger Benjamin Sotto könnte in den höheren Gesangs-Passagen glatt als Kiske-Double durchgehen. Gerade "Lust for live" ist ein astreiner Helloween-Song der "Keeper..."-Ära. Natürlich werden da alte Nörgler wieder fette Beute zum Motzen haben, so von wegen "endlose Welle der keylastigen Melodic-Eurospeed Metal Bands" und so. Sicher spielen Heavenly genau diese Mucke, aber ich denke, dass sich die Franzosen mit "Dust to dust" auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Zum grössten Teil befinden sich tolle Songs am Start, mit denen eine ganze Menge ihrer musikalischen Mitstreiter weit hinter sich gelassen werden. Somit wäre, glaube ich, alles gesagt.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Lossuaves
LOS SUAVES - Si yo fuera Dios
Locomotive Music

Los Suaves klingt irgendwie spanisch. Ist es auch und wir haben es hier mit einer spanischen Antwort auf Motörhead zu tun. Anscheinend existiert die Band schon circa 25 Jahre (!) und ist in der Heimat eine Macht. Somit hat Spanien jetzt, neben Tierra Santa, die ja als Antwort auf Maiden angepriesen werden, also auch noch einen spanischen Lemmy. Die zehn Songs, die uns Los Suaves hier um die Ohren hauen, sind mit Exoten-Bonus sicher gut zu vermarkten, aber im heutigen, knallharten Business wird die Band mit grösster Wahrscheinlichkeit leider untergehen. Schlecht klingen Los Suaves beileibe nicht, denn ihr Rock'n'Roll ist gut produziert und auch kompositorisch, wie spielerisch angenehm gestaltet. Aber eben, wir haben mit Motörhead ein nicht zu schlagendes Original. Zweitens singt die Band in spanisch, was sicher (wie schon erwähnt), als Exot durchgeht, aber nach einer Weile ziemlich nervt. Drittens das Alter: Der Band es fehlt eindeutig an "Punch". "Hunde wollt ihr ewig rocken", das Kultbuch von Chris von Rohr sagt eigentlich alles über Leute in einem gewissen Alter, die es einfach nicht lassen können und uns dann einfach nur biedere Hausmanns-Kost vorführen. Genug genörgelt: Los Suaves sind einfaches Mittelmass und ich werde mich nächstens für einen intensiven Spanisch-Lehrgang anmelden. Das Zauberwort heisst Weiterbildung. Los Suaves sollten es sich ebenso zu Herzen nehmen, aber auch für den Autor dieser Zeilen heisst es: Das kommt mir spanisch vor!
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Cynicon
CYNICON - Cybernetic
Spinefarm Records

Black Metal mit futuristischem Touch spielen die Norweger Cynicon. Futuristisch im Sinne von maschinell klingend und mit Samples gespickt. Dieser Touch wird durch die Tatsache, dass Cynicon nur einen Drumcomputer einsetzen, noch erhöht. Die CD beginnt durchaus ansprechend: Gut programmierte, nicht zu clean klingende Drums, für Black Metal ungewöhnlich druckvolle und satte Gitarren, mal nicht schlecht. Doch später bemerkt man, dass nicht wirklich Etwas hängen bleibt und "Cybernetic" eher ein laues Lüftchen ist. Lahme und energielose Riffs reihen sich aneinander und werfen ihren Schatten auf die gesamte CD. Atmosphäre will auch nicht so richtig entstehen, dafür sind die Keyboards zu eintönig. Stellenweise sind dann aber gegensätzlich wieder sehr gute Ideen vorhanden, die aber zu wenig konsequent umgesetzt werden. Vocals, Gitarren und Bass überzeugen spielerisch, wie soundtechnisch. So bleibt noch zu sagen, dass "Cybernetic" ein laues und durchschnittliches, modernes Black Metal Album ist.
Marco G.
Punkte: 7.3 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Genitalgrinder

GENITAL GRINDER - Same
Adipocere Records

Aus Frankreich stammen heutzutage viele Death/Grind-Bands, so auch die seit 1996 bestehenden Genital Grinder. Mit ihrem Debüt-Album "Same" legen sie einen soliden Start hin. Leider können sich die vier Jungs aber nicht wirklich vom Durchschnitt abheben. Die CD enthält sogar Momente die unterdurchschnittlich, ja schwach sind. So kommt die Musik etwas einfallslos, unspektakulär und langweilig daher. Doch man spürt beim vollständigen Durchhören der CD, dass es Genital Grinder nicht unbedingt um die Qualität ihrer Musik geht, sondern der Spass an der Musik im Vordergrund steht. Dies bestätigt sich auch in den lustigen Einlagen zwischen den Stücken und dem etwas versteckten, letzten Song, bei dem ein französisches, ein Sauflied anmutendes Acapella-Stück dargeboten wird. Wirklich witzig! Der Sound des Silberlings ist für ein Debüt gut, aber etwas roh ausgefallen. Spielerisch fehlt es ein bisschen an den Grind-Prügel-Parts, vor allem der Drummer hat seine Mühe damit. Ansonsten kann die Leistung durchaus als gut bezeichnet werden. "Same" ist ein kurzweiliges Vergnügen, das wohl nur Die-Hard Genre-Fans ansprechen dürfte!
Marco G.
Punkte: 7.3 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Alifeoncelost
A LIFE ONCE LOST - A great artist
Deathwish Inc.

Etwas zu viel des Guten bieten A Life Once Lost mit ihrem neusten Silberling "A great artist". Abgehackte Rhythmik gefällt mir eigentlich sehr gut, aber wenn praktisch die ganze CD daraus besteht, wird's eintönig und mühsam. Mühsam, da sich selten ein fliessender Song ergibt. Zugleich werden die Riffs gerne zu oft wiederholt. Zu Beginn findet man noch Gefallen an "A great artist", aber mit fortschreitender Spielzeit fangen die einfallslosen Songstrukturen an zu nerven. Anstatt das mal ein Groove durchgezogen wird, wird alles abgehackt gespielt. Auch nach mehrmaligem Durchhören finde ich keinen Gefallen daran, eher immer weniger. Trotzdem enthält die CD gute Momente, nur sind die relativ dünn gesät. Wenigstens beherrschen die Jungs ihre Instrumente und spielen die Breaks und Hooks sehr gekonnt. Die Produktion kann auch überzeugen und ist klar, sauber und druckvoll. Wer rhythmisch, abgehackte Musik gerne hört, sollte hier sicher mal reinhören, das ist Pflicht!
Marco G.
Punkte: 7.0 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Painkiller

PAINKILLER - Down to reality
Eigenproduktion

Dort, wo einst die berühmtesten Rucksäcke der Schweiz hergestellt wurden (in Lungern, im fernen Kanton Obwalden), treiben Painkiller schon seit 1991 ihr Unwesen. Nun werfen die Jungs um Sänger Pirmin Ming eine 4-Track Demo-CD auf die Erde, die von Shakra-Master Thom Blunier im Powerride Studio aufgenommen wurde. Zu den Songs: "Release me" ist eine gut nach vorn abgehende Rock-Nummer. "Down to reality" glänzt mit einem coolen Riff und hat auch, wie "F.T.A.", einen leichten Priest-Touch. Mit "The way out" gibt es zum Schluss noch eine tolle Ballade, die mir wirklich gut gefällt. Natürlich kann man mit "Down to reality" internationalen Vergleichen nicht standhalten, aber Painkiller haben sicher ein frisches schweiztaugliches Demo veröffentlicht, auf der man aufbauen kann und ich bin überzeugt, dass man von den Lungerer Jungs in Zukunft noch viel hören wird. Macht weiter so!
Crazy Beat
Punkte: 6.7 von 10
                               Hier bestellen für 19.90 SFr.

CD-Erika

ERIKA - Cold winter night
MTM-Music (Classix)

Diese nett ausschauende Lady aus dem hohen Norden heisst zwar etwas pausbacken, sieht aber auf der Rückseite der Promo wie die Zwillings-Schwester von Pam Anderson aus. Das suggeriert natürlich eine bestimmte, musikalische Zugehörigkeit, die mit dem Opener "Together we're lost" aber jäh zerstört wird. Statt dreckiger Rock'n'Roll folgt erst mal ein ziemlich auf Heart getrimmter Song, der jedoch über einen sehr melodiösen und eingängigen Refrain verfügt. "Line of fire" klingt dann vor allem von den Drums her ziemlich künstlich und veraltet. Die Recherche (von wegen "MTM-Classix") bringt es dann nicht unerwartet an den Tag, dass dieses Album ursprünglich bereits 1990 aufgenommen wurde, und so hört es sich auch an. Für heutige Ohren eher belanglos, reiht sich hier Stück für Stück Pop-Rock Musik mit oft dominanten 80er Keyboard-Sounds aneinander, die sich noch gut als Lift- oder Warenhausmusik machen würde. O.k., die Melodien stimmen weitgehend ("Heavenly" könnte dabei glatt auch auf Asia's Top-Album "Aqua" stehen), aber das Ganze hat irgendwie zu wenig Pepp. Da hilft es auch nichts, dass Miss Erika ganz passabel singt und mal das Ex-Eheweib eines gewissen Yngwie J. Malmsteen (!) war, der beim Opener ein paar Licks (am Schluss) und zu "Emergancy" sogar ein Solo (!!) beisteuerte, was noch das Beste auf dieser CD ist. Kaum zu glauben, dass dieses Teil damals in Schweden Gold holte und mit "Together..." gar einen Nr. 1 Hit landete! Am Rande der Peinlichkeit bewegt sich hingegen der Bonus-Track "Super sonic city", wo man sich fast frevlerisch bei ABBA's Hit "Honey honey" bedient hat. MTM hat diese unter Melodic-Freaks scheinbar sehr gesuchten und hoch gehandelten Aufnahmen remastered und wieder neu aufgelegt. Wer nicht so auf harte Gitarren steht und dafür durchaus griffige Melodien mit Schlag zu den Wilson Sisters mag, findet hier womöglich ein ansprechendes Retro-Scheibchen. Mein Ding ist es nicht unbedingt!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
                               Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-UliJohnroth

ULI JON ROTH - Metamorphosis
SPV/Steamhammer

Von 1973 bis 1978 war Uli Jon Roth Lead-Gitarrist auf den ersten fünf frühen Alben der Scorpions und ist auch auf der legendären Live-Scheibe "Tokyo Tapes" vertreten. Electric Sun hiess danach bis 1985 seine eigene Band, bevor der Multiinstrumentalist das symphonische Element, auch als Musical Director, vermehrt zu pflegen begann. 1998, im Rahmen der G3-Tour, tingelte er zusammen mit Joe Satriani und Michael Schenker durch Europa. Ich habe Uli Jon Roth bisher kaum wahrgenommen. Gut, die alte Live-Scheibe der Scorps nenne ich schon mein Eigen, aber sonst habe ich überhaupt nichts von ihm. "Metamorphosis", das neue Album, das Vivaldi's "Vier Jahreszeiten" zum Hauptthema hat, wurde quasi schon im Jahre 2000 mal aufgeführt. Die aktuelle CD-Aufnahme entstand im Wesentlichen mit dem 15-köpfigen Sky Orchestra, aber die Dankesliste enthält noch eine ganze Menge mehr Leute (wie zum Beispiel Don Airey von Deep Purple), die in irgend einer Form etwas dazu beigetragen haben. Nach einer kurzen Ansage, von Roth selber, startet die Prelude zum "Frühling" und als Erstes erklingen gleich ein paar Licks, bevor es mit dem bekannten Thema "Venga la primavera" losgeht. Wobei hier haben wir es "bloss" mit einem klassischen Orchester und dem Meister selber zu tun, der seine "singenden" Guitar-Parts entsprechend arrangiert hat, also null Gesang. Die Spielweise von Uli erinnert stark an Ying Yang Malmsteen, ist aber dennoch anders, da die Phrasierungen sehr individuell sind und da setzt meine persönliche Kritik an, die aber reine Geschmackssache ist: Mir gefällt die Art dieses Gitarren-Spiels einfach überhaupt nicht! Irgendwie hört sich das Instrument manchmal wie vergewaltigt an. "Spinnt denn der!" höre ich gerade einige sagen, aber Malmsteen, der diese Parts locker auch spielen könnte, wäre hier klar mein Favorit. Nach insgesamt dreizehn Kapiteln Vivaldi folgt der Abschnitt "Metamorphosis", so wie auch das Album betitelt ist. Eine gute Stunde lang nudelt Herr Roth auf technisch hohem Niveau, keine Frage, durch das ganze Album, aber mich lässt dieses Werk total kalt. Mag ja sein, dass ich mit bald 40 Jahren halt immer noch nicht reif für Klassik bin oder was auch immer, aber dieses Teil hier rockt definitiv nicht!
Rockslave
Punkte: 5.0 von 10
                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Reaper

THE REAPER COMES III - Sampler
Underground Sampler

Eine wahrlich gute Sache ist die Idee dieses Samplers, der nun schon zum dritten Mal erscheint. Er ermöglicht weniger bekannten und gar unbekannten Bands, ihre Musik unter die Leute zu bringen. Zugleich ist es für den Fan durchaus sehr nützlich, um neue Band's zu entdecken. Die Aufmachung des Covers und vor allem des Booklet's ist sehr fein, jede Band hat eine Seite zur Verfügung, um sich kurz zu präsentieren. Mit Slaine und Unlight sind auch zwei Schweizer Bands dabei, des Weiteren sind Kapellen aus Deutschland, Kanada und Belgien vertreten. Positiv ist auch die Durchmischung der verschiedenen Metal-Stile, so ist von Black Metal, über Melodic Death, bis hin zu Heavy Metal so ziemlich alles vertreten. Dieser Sampler ist allen Underground-Interessierten unter Euch wärmstens zu empfehlen! Mehr Infos unter: www.thereapercomes.de - click!
Marco G.
Punkte: keine Wertung
CD-Dustsucker
DUSTSUCKER - Promo E.P.
Eigenproduktion

Ein neues Lebenszeichen des "Staubsaugers" aus Deutschland. Doch bei der vorliegenden Scheibe handelt es sich bloss um eine 3-Track Promo-CD. Da bereits vier Outputs dieser Formation auf ihrem eigenen Label herausgebracht wurden, könnte der Sinn dieser Promo darin liegen, einen "richtigen" Platten-Deal zu ergattern. Als Referenz hätten da aber eigentlich besagte vier Alben gereicht. Verwirrende Sache! Eine weitere Ungereimtheit betrifft das Line-Up. Auf der CD-Hülle sind nur noch die Namen Max Count Farmer (g, v, b) und Marco Piermattei (d) vertreten, Nadine Langenbach (b) und Andy Rasch (g) erscheinen aber noch auf dem Label-Infoblatt. Musikalisch ist alles beim Alten geblieben: Eine Mischung aus Punk und Rotz-Rock. Deftige Vocals und Vollgas in jeder Hinsicht sind die Erkennungsmerkmale. Alles in allem eine logische Weiterführung des letzten Albums "Hookers planet". Drei Titel lassen sich nicht repräsentativ beurteilen, daher lasse ich die Note weg, was vielleicht auch besser ist, da mich die Songs nicht gerade aus den Socken hauen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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