Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SEVEN WITCHES -
Passage to the other side
Sanctuary Records
Diese Band ist das Baby von Gitarrist Jack Frost, der ja bei Savatage dem Rückkehrer Al
Pitrelli wieder weichen musste. Als Musiker ist Jack ein sehr umgänglicher und netter
Typ, der keinerlei Starallüren an den Tag legt. Wer wie ich auch schon mal die
Gelegenheit hatte, mit ihm zu plaudern, kann das sicher bestätigen. Die bisherigen drei
Alben, die eigentlich jedes für sich von einem anderen Line Up geprägt waren, fanden
bisher den Weg nicht zu mir. Das liegt weniger an der zweifellos guten Mucke, als vielmehr
an der Flut von CD's, die mich in den letzten Jahren umgeben. Spätestens mit
"Passage to the other side" muss ich meine Meinung und Aufmerksamkeit gegenüber
Seven Witches aber grundlegend revidieren. Mit Sangesgott James Rivera (Helstar, Destiny's
End) hat sich Jack nun ein absolutes Juwel in die Band geholt. Dem nicht genug, ziert auch
noch Armored Saint Basser Joey Vera die Mannschaftsaufstellung. Vervollständigt wird die
Truppe durch Drummer Brian Craig (Ex-New Eden, Ex-Destiny's End), der zusammen mit James
Rivera zu Jack Frost in die Band kam (und übrigens auch schon den Vorgänger "Xiled
to infinity and one" eingetrommelt hat). Das Resultat davon ist das neue Album
"Passage to the other side", das mich schon nach dem ersten Durchgang komplett
aus den Latschen gehauen hat. Der Opener "Dance with the dead" baut sich
spannungsgeladen auf, um kurz darauf förmlich zu explodieren! Eine Mischung aus alten
Armored Saint und Metal Church versetzt mich gleich in Air Guitar Pose..., Mann ist das
geil! Die transparente und oberfette Produktion macht keine Gefangenen und walzt alles
nieder, that's pure fückin' Heavy Metal! James Rivera bewegt sich dabei in der gleichen
Liga wie Harry "The Tyrant" Conklin (Jag Panzer) und treibt einen die Tränen
gleich kübelweise in die Augen. Was danach folgt ist kaum zu beschreiben. "Metal
Messiah" (was für ein Titel!!!) degradiert Ripper Owens (eher weniger) und Rob
Halford (viel mehr zur Zeit) zusammen zu nach Gnade winselnden Statisten. Du meine
Fresse..., man stelle sich diesen Track zu damaligen Zeiten auf Priest's
"Painkiller" vor..., puhh! Mich kribbelt es immer noch am ganzen Körper. In
bester Power Metal Manier entfalten sich auch die nächsten Songs, von denen kaum einer
dem anderen nach steht. Trommelfell zerfetzende Riffs treffen auf einen gnadenlosen
Rhythmusteppich, der von Rivera's Wahnsinnsstimme getragen wird, einfach der Hammer. Dass
"Betrayed" klare Schlagseite in Richtung Savatage hat, ist ein weiterer
Farbtupfer, der für Abwechslung sorgt. "The lost horizon" und "Nature's
wrath" vervollständigen das Mega-Brett weiter. Die Cover-Version von Def Leppard's
Debüt-Klassiker "Wasted" haucht dann dem über zwanzigjährigen (!!) Song neues
Leben ein, lässt ihn wieder gleissend hell erstrahlen und noch unsterblicher werden! Zum
Schluss erklingen mit dem Titeltrack fast unerwartet ruhigere Töne, die (mit Vocalbeitrag
von Frost) einen Überflieger von einem Metal Album würdig beenden. Wer auf die bereits
genannten Bands und die rhythmischeren Sachen von Primal Fear, Sinner oder Silent Force
abfährt, kann hier blind zugreifen. Höchstnote!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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SILENT VOICES -
Chapters of tragedy
Low Frequency Records
Wooow, was für ein Hammer-Album! "Chapters of tragedy" ist tatsächlich das
Debüt-Werk der fünf sympathischen Finnen, sieht man mal von den zwei älteren
Demo-Tapes, der 1998 erschienen Promo-CD und der 2000-er Single "You got it" ab.
Hier wird mit einer solchen Professionalität gezockt, dass die Nordländer ziemlich nahe
an ihre grossen Vorbilder Dream Theater heran kommen. Und damit sind wir auch schon bei
der Marschrichtung von Silent Voices. Immer wieder wird man an die "Images and
words"-Zeiten von DT erinnert, obwohl auch genug Eigenständigkeit geboten wird. Die
Band, die live noch nie aus dem kalten Norden rausgekommen ist, bietet uns wirklich
erstklassigen Prog-Metal. Hier stimmt das Musikalische, egal ob treibende Riffs,
verspielte Key-Parts, hämmernde Drums, gefühlvoller Gesang oder eher härtere Voices.
Der Zuhörer wird von einem geilen Part in den anderen getragen. Hier stimmt einfach
alles. Der absolute Überflieger aber ist das elfminütige Stück "Tragedy".
Genau das will das verwöhnte Prog-Herz hören und spüren. Dieser Song dringt bis in den
hintersten Teil des Gehirns ein und lässt einen nie wieder los. Also sage ich hier aus
voller Überzeugung, dass Fans von anspruchsvoller Mucke à la Dream Theater blind
zugreifen können. So was Tolles wird einen auch bei der im Moment andauernden CD-Flut nur
sehr selten geboten. Kompliment nach Finnland!
Crazy Beat M.
Puntke: 9.8 von 10
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POISONBLACK -
Escapexstacy
Century Media
Hier haben sich der Sänger von Charon am Gesang und der Sänger von Sentenced, dieses Mal
an der Gitarre, zusammen gefunden. Wie immer wieder betont wird, handelt es sich nicht nur
um ein Projekt, sondern um eine vollwertige, eigenständige Band. Das Erste was mir
aufgefallen ist, war, dass J.P. Leppäluoto stimmmässig sehr ähnlich klingt wie Ville.
Wer jedoch erwartet, einen Abklatsch von Sentenced serviert zu bekommen, der hat sich
geschnitten. Natürlich geht es auch hier um Gothic-Metal im weitesten Sinne. Die Songs
wirken sehr persönlich, dunkel und nachdenklich. Lässt man die Musik an sich heran
kommen, so findet man sich selbst in ihr wieder. In eher getrageneren Stücken geht es um
Lust und Sucht nach Leben, Sex und Feuer. Man fühlt sich seltsam gefangen in der Musik
und kann sich nicht mehr los reissen. Die beste Stimmung, um sich diese CD an zu hören,
entsteht sicherlich in einem dunklem Raum mit Kerzen und einem Glas Rotwein in der Hand.
Wem bisher von Sentenced am ehesten die Balladen gefallen haben, der sollte hier nicht
zögern, sondern zugreifen. Unbedingt in "All else is hollow", "The
exciter" und "Lay your heart to rest" rein hören, denn es sind meiner
Meinung nach die absoluten Highlights. "The exciter" bricht gar ein wenig aus
dem Rest des Materials aus, ist aggressiver und trotzdem sehr gefühlvoll. Ich stand
Poisonblack erst sehr skeptisch gegenüber, aber alle Bedenken sind inzwischen ausgeräumt
und ich denke, auch diese Band wird bald ein ernst zu nehmender Begriff in der Gothic
Szene sein.
Saskia B.
Punkte: 9.7 von 10
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NEURAXIS - Truth
beyond...
Morbid Records
Im Infoblatt wird die Band als eine der angesagtesten Hopefulls im kanadischen Underground
angepriesen..., und schon nach dem erstmaligen Durchhören würde ich dieses Statement
blind unterschreiben. Ein gut gemischter Klumpen Gehacktes aus Morbid Angel, Monstrosity
und den früheren At The Gates wird uns hier aufgetischt, Respekt! Hier wird geknüppelt,
gebreakt, Rhythmus geändert, gebrüllt, gegrowlt und gegroovt was Mensch und Maschine her
geben! Die einzelnen Musiker brauchen sich in punkto handwerklichem Können wirklich nicht
zu verstecken und lassen ein derart sauber produziertes und vielschichtiges Drum-/
Riffgewitter vom Stapel, dass man sogar nach wiederholtem Hörigwerden noch mit den Augen
rollt! Das Tempo ist durchgehend hoch. Zwar bilden vereinzelte Cleanparts und das
melancholische, kurze Instrumental "Momento" kleinere Ruhe-Oasen, aber der Rest
ist verschnörkelt-technischer Death Metal as it's best! Zwei vertretbare Songs als
Anspieltipp zu nennen, käme diesem Album aber nicht gerecht, da jeder Song seinen eigenen
Charakter hat und schlichtweg zu interessant ist, um einzeln genannt zu werden. Verehrer
der ersten Malevolent Creation und den zwei Solstice (USA)-Scheiben dürften bedenkenlos
mit vorfreudig zittrig-schweissigen Händen den Record-Dealer ihres Vertrauens aufsuchen
und sich ein elegantes, neues Kleinod ins CD-Regal stellen!
HaRdY
Punkte: 9.6 von 10
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THE KOVENANT -
Seti
Nuclear Blast
Endlich der neue Release der Norweger. Ruhiger sind die verrückten Herren nicht geworden,
aber dafür wesentlich elektrischer. Hört man sich "Seti" an, so stellt man
fest, dass auf dem letzten Album "Animatronic" noch richtig an Effekten gespart
wurde. Es ist deutlich zu hören, dass The Kovenant auch Tipps von Zeromancer's Erik
bekommen haben. Das komplette Soundgerüst weicht immer weiter vom klassischen Metal ab,
wird sehr experimentell und spannend. Natürlich wurde zur Unterstützung auch weiter mit
weiblichem Gesang gearbeitet, was man von den älteren Sachen schon gewöhnt ist. Thema
dieser CD ist die menschliche Gesellschaft mit allen ihren Fehlern und Problemen, was
hervorragend verarbeitet wurde. Musikalische Vergleiche zu Bands wie Rob Zombie,
Zeromancer, Rammstein, Marylin Manson und Depeche Mode könnten laut werden, aber trotzdem
haben The Kovenant sich mehrere Schritte nach vorne begeben und einen ganz eigenen Stil
entwickelt, der unverkennbar für ihre Musik steht. Besonders das sehr sphärische
"Star by star" ist hitverdächtig und brennt sich schon beim ersten Anhören in
die Gehörgänge ein. Sogar eine Art Ballade ist mit "Stillborn universe" auf
diesem Werk vertreten. Der Gesang ist allgemein eher zu einer Art Sprechgesang
übergegangen, was aber sehr gut zur Musik passt. "Seti" ist die logische
Weiterentwicklung der Band, die vielleicht einige der alten Fans endgültig vertreiben
wird, dafür aber sicher neue dazu gewinnen wird. Für mich ein geniales Teil, bei dem ich
gar nicht still sitzen kann. Endlich der Beweis, dass man doch noch etwas Neues erschaffen
kann.
Saskia B.
Punkte: 9.5 von 10
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HELHEIM - Yersinia
pestis
Massacre Records
Da sich die älteren Werke der Norweger leider noch nicht in unserem Besitz befinden (was
wir aber zu ändern gedenken!), kann kein Vergleich zum älteren Schaffen gemacht
werden... aber "tammisiäch"! Die vierte full-length Scheibe der Bergener kann
eigentlich nur als "zyklonisch" bezeichnet werden! Eine messerscharfe Melànge
aus Raserei, Kampfeslust und hymnischen Tollwutgesängen! Neun Tracks, plus ein
halbgesprochenes Intro, bestechen durch Variabilität, tightes Zusammenspiel und einer
Grieghallen- Studio- Produktion, die man eigentlich nur als gelungen bezeichnen kann.
Druckvolle, reine Instrumentierung mit dem Klanggewand einer wärmeren 80-er Jahre
Aufnahme, inklusive der sporadischen Soli. Auch songwriterisch gesehen muss den
Nordländern Respekt gezollt werden, habe selten ein dermassen harmonisches, flüssiges
Album gehört. Die Vielfalt der Rückgrat- Rausreisser- Passagen bis hin zu den stimmigen,
fast schon orchestralen Melodieteppichen ist wirklich gross. Man hört dem Album die Liebe
zum Detail an. Viele Kleinigkeiten, die erst nach ein paar Wiederholungen wahr zu nehmen
sind, die Orgel füllt (dezenter als erwartet) Lücken aus und sogar die vereinzelten
elektronischen Tupfer stehen der Band gut zu Gesicht. Vocalist H'Grimnir besticht durch
ausdrucksstarke und abwechslungsreiche Stimmbänder, eine mächtigere Version von
Covenants Nagash zu "Nexus polaris"- Zeiten. Die Gitarren drücken mächtig,
arbeiten zum Teil mit strange- hynotischen Einschüben und Drum-Tier Hrymr setzt mit
seinen prägnanten Fellverdreschungen über die ganze Länge des Albums Akzente. Selbst
der alte Gorm aus "Wicki der Wikinger" könnte nur noch "Wir sind
entzückt!" raus brüllen. Anspieltipps: "Iron icon 9" und das Titelstück.
Kaufen! Aber Warnung: Die CD hatte sich derart in meinem Player verbissen, dass nur mit
Androhung äusserster Gewaltanwendung eine friedliche Einigung erzielt werden konnte!
HaRdY
Punkte: 9.5 von 10
Hier
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KIRK - Final dance
Point Music
Schon der erste Kontakt mit der Band an der X-Mas Rocknight in Bätterkinden von letztem
Jahr liess mich aufhorchen. Der progressive Melodic Rock Sound geht gut ins Ohr und das
Können aller Musiker liegt klar über dem Durchschnitt. Kirk, 1993 gegründet, sind Tommy
Rauch (v), Sammy Lasagni (g), Danny Pfister (b), Vito Cecere (d) und Bruno Berger (k).
Inzwischen hat man unter der Leitung von Dennis Ward (Pink Cream 69, Angra, Vanden Plas
und andere mehr) den ersten Longplayer eingespielt. Logo, sind die Erwartungen (an eine
Schweizer Band sowieso!) entsprechend hoch und ich sehr gespannt, was mich nun erwartet.
Der Opener "Ashes" beinhaltet nach einem coolen Intro gleich alles, was man aus
dieser, also progressiven Ecke erwarten kann. Spontan kommen mir als Vergleich Threshold
in den Sinn, auch wenn die Gitarren nicht immer ganz so hart wie bei den Engländern
braten. Unterschwellig, wie so oft, höre ich auch meine verflossenen Faves Ivanhoe auf
Schritt und Tritt und einzelne Elemente der Malmsteen-Scheibe "Eclipse" heraus.
Dies gilt dann noch mehr für den zweiten Song "Part time lover", der ganz nach
diesem Muster aufgebaut ist. Melodiös, mit verschiedenen Instrumenten-Parts und
Tempi-Wechseln, sodass die Musik immer Interesse weckt und nie langweilig wird.
"Center of the universe", mein erstes persönliches Highlight, bedient sich
zuerst frech eines typischen Mötley Crüe-Riffs, um nachher gekonnt Bombast-Rock der
Währung Ten oder Royal Hunt zu intonieren. Ein treibender Track, der live bestimmt noch
mehr abgeht. Dazu gibt es nur eines, nämlich breitbeinig hin stehen und die Air-Guitar in
Stellung bringen. "Shattered dreams" schliesst sich nahtlos an und unterstreicht
das Potenzial von Kirk eindrücklich. Vom blossen Anhören, ohne es vorher zu wissen,
kommt niemand darauf, dass das eine Schweizer Band ist. Auch der Titeltrack als Melodic
Rock Perle mit ansteckendem Ohrwurm-Refrain begeistert wirklich! Die Produktion ist top,
auch wenn es für meinen Geschmack partiell noch einen Tick fetter hätte sein dürfen.
Gänsehaut pur folgt bei meinem absoluten Favorit "Sell your soul". Einmal
gehört, bringt man diesen Hammer-Track nicht mehr aus dem Kopf, genial! Hier stimmt
einfach alles, wie auch bei "Tears". Jeder Song ein Volltreffer! "Like a
thunderstorm", ein schnellerer Power Melodic Rocker, erinnert einstweilen an die
Schweizer Kollegen von Crown of Glory. Bratgitarren-Riffs, gepaart mit sphärischen
(Keyboard)-Stimmungen verströmt abermals "Vampire breakfast", während
"Shelter me" als schöne Halbballade den Schlusspunkt unter ein sehr gelungenes
Debüt setzt. Interessant auch, dass sich die Vergleiche zu Dream Theater vom
Live-Auftritt her nun auf dem Album nicht zwingend aufdrängen und damit klar wird, was
die Jungs auf der Bühne los treten können. Die CD-Taufe (mit Übergabe der Drumsticks an
den neuen Drummer Peter Gander) von "Final dance" findet übrigens am 25.4.03 in
der Gallery in Pratteln statt. Don't miss it! Weitere Info's zur Band gibt es bei
www.kirk.ch!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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OVERKILL - Killbox
13
Spitfire Records
Bei mir gibt es gewisse Bands, die bisher zum Teil auch aus unerfindlichen Gründen keine
Beachtung fanden. Dazu gehören unter anderem auch Overkill, die ich eigentlich nie
richtig mochte. Auf das Warum verzichte ich getrost und widme mich einfach dem neuen
Album, das diesmal schon beim ersten Antesten einen positiven Eindruck hinterliess. Als
Erstes muss man sich natürlich erst mal an die prägnante Stimme von Bobby
"Blitz" Ellsworth gewöhnen. Musikalisch standen Overkill immer für
kompromisslosen Heavy Metal, den sie über Jahre eisern durchgezogen haben. Diese Rechnung
ging bei den letzten Alben allerdings nicht mehr ganz auf, sodass eine (kleine)
Richtungskorrektur angebracht werden musste. Was das nun ist, lässt sich bereits beim
griffigen Opener "Devil by the tail" erkennen, ohne dass die Trademarks fehlen
würden."Damned" entpuppt sich danach ebenso rhythmisch, wie nach vorne
treibend. Der Sound ist ausgewogen, druckvoll und basslinienbetont. "No lights"
besticht nebst der leichten Accept-Attitüde mit variablem Tempo, das die Düsterheit
dieses Songs vor allem in den langsameren Parts unterstreicht. Es folgen weitere Stampfer
wie zum Beispiel "Crystal clear", wo sogar Stoner-Elemente à la frühe
Spiritual Beggars (!) auftauchen oder auch die alten Machine Head etwas gestreift werden
("Until I die"). Die Faust mitten in die Fresse gibt es bei "Struck
down", wo aber nicht nur einseitig drauf los geballert wird, denn die Songs sind
durchwegs gut arrangiert und abwechslungsreich aufgebaut. Das hätte ich so nicht
erwartet. Eine echte Ballade findet sich auf "Killbox 13" partout nicht, aber
wer will das von Overkill schon hören? Eben, und genau deshalb gibt es mit "I
rise" zum Schluss nochmals so richtig eins auf die Lauscher.
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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EMBRAZE - Kathasis
Low Frequency Records
Dass Finnland das Land der tausend Seen ist, wissen wir mindestens seit unserer Schulzeit.
Dass Finnland aber auch ebenso viele Underground Bands hat, habe ich eigentlich bisher nie
so richtig realisiert. Es ist schon verrückt, wie viele neue Bands aus dem hohen Norden
uns mit neuen Veröffentlichungen eindecken. Da kann man aus Schweizer Sicht richtig
eifersüchtig werden. Diesen Boom in Finnland haben aber auch schon etabliertere Act's wie
Children of Bodom oder Sentenced auslösen können. Wenn es Bands wie Sand am Meer gibt,
hat es dazu auch die entsprechenden Plattenfirmen. Die heisst in diesem Fall "Low
Frequency" und bringt hauptsächlich unbekannte Bands. Zu ihnen gehören Embraze, die
mit "Kathasis" ihr drittes Album veröffentlichen. Nach meinen Recherchen stosse
ich immer wieder auf Gothic Metal. Doch ausser dem Gesang, der manchmal clean, dann aber
wieder schön aggressiv klingt, höre ich eigentlich keinen Gothic heraus. Da dominiert
klar der Begriff Heavy Metal. Der Opener "My star" zeigt schön, wo es lang
geht. Mit heftigen Drums, geilen, fetten Gitarren und mit einem Melodiebogen, der sofort
im Kopf festsetzt, geil diese Band! Spätestens beim vierten Song "The sun loves
moon", der mit einem tollen Akkustikintro anfängt und mit seinem herrlichen
Wechselgesang brilliert, bin ich total begeistert von "Kathasis". Was für eine
emotionale Tiefe, die aus dieser Musik kommt, um dann wieder in ein brutales Metal Inferno
über zu gehen, ist schon beachtlich. Mein absoluter Lieblingssong ist "Closed".
Geniale Leadgitarre, die eine Mordsmelodie drauf hat und einmal gehört, partout nicht
mehr aus dem Kopf will, klasse! Dann ein weiterer Höhepunkt mit dem reinen Instrumental
"Kiimikijoki". Gitarrenarbeit vom Feinsten, mit einfühlsamen Pianoklängen und
beindruckenden Drums. Embraze haben auf ihrer tollen Scheibe auch eine superbe Produktion
hingelegt, die scheinbar in einem Haus in Lappland, neben Elchen und Wildgänsen,
aufgenommen wurde. Mir bleibt ab dieser Euphorie echt die Puste weg. "Kathasis"
ist eine Wahnsinns-Scheibe geworden. Jetzt weiss ich auch, wo ich meinen nächsten Urlaub
verbringen werde. Ja, richtig geraten: in Finnland!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10
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KING CRIMSON - The
power to believe
Sanctuary Records
Oh yeah, Robert Fripp und seine Jungs wollen es mal wieder wissen. Verdammt harter Tobak
wird da dem Zuhörer serviert. Alte King Crimson Anhänger werden von "The Power to
believe" sicher nicht enttäuscht sein. Dieses Werk kann man eigentlich nicht bloss
hören, nein..., es muss erlebt werden. Nach dem kurzen A-capella Song "The power to
believe I" rutscht man ins instrumentale "Level five", und bevor man das
vedaut hat, geht es weiter mit dem ruhigen, verträumten "Eyes wide open" und
darauf folgt das nicht minder leicht verdauliche instrumentale "Elektrik".
"Facts of life schlägt wieder in eine ähnliche Kerbe und von "The Power to
believe II" wird man in eine andere Welt getragen, ebenso vom sechsminütigen
abermals instrumentalen "Dangerous curves". Einfach unglaublich, man kann sich
diesen Songs nicht entziehen. Mit "Happy with what you have to be happy with"
(geiler Titel, was etwa soviel heisst wie, sei glücklich mit dem was du zum
Glücklichsein hast.) geht es dann für King Crimson eigentlich schon recht eingängig zu
und her. Der Refrain bleibt sogar beim ersten Mal hängen. Mit " The power to believe
III" und "IV" klingt dann ein spezielles Werk aus. Erst schwerfällig
rockig, jazzig, dann ruhig mit wunderbaren Keyboards. Bei King Crimson Fans wird das ganz
sicher seine Spuren hinterlassen. Die Band bewegt sich auf einem derart hohen Niveau und
das schon seit so vielen Jahren. Es wird viel Zeit brauchen für "Neulinge" im
Umgang mit dieser fantastischen Band, um sich in deren anspruchsvoller Welt zurecht zu
finden. Viel Spass beim Entdecken, es lohnt sich.
Crazy Beat M.
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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SOLUTION 13 -
Solution 13
Low Frequency Records
Solution 13 bedeutet soliden Metal aus Finnland mit einem rockigen Fundament und viel
Groove und Druck. Zumindest Sami Kukkohovi, der Bassist von Sentenced, dürfte einigen
bekannt sein. Er spielte Bass und Gitarre für dieses Album ein. Generell erinnert mich
dieser Sound an Prong und vor allem The Almighty in den frühen 90-er Jahren. Auch Monster
Magnet oder Metallica's "Load"-Ära kommen mir stellenweise in Erinnerung. Dies
sollte aber nicht heissen, dass wir es bei Solution 13 mit kaltem Metal-Kaffee zu tun
haben. Die Midtempo-Songs kommen allesamt sehr kräftig und knackig rüber und die Vocals
verfügen über die nötige Power. Vom aggressiven "Demi-God" bis zum stimmigen
"Hallow void" wird eine eigenständige Songpalette mit elf Stücken geboten, die
Langeweile verhindert. Ein wirklich gelungenes Debüt, mit dem die Finnen einmal mehr
beweisen, dass auch weniger düsterer Metal mit prima Niveau aus Skandinavien stammen
kann.
Ozzy
Punkte: 9.4 von 10
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THE EXPLOITED -
Fuck the system
Dreamcatcher Records
Wurde aber auch langsam Zeit! Das achte offizielle Studioalbum der Jungs aus Edinburgh hat
wahrhaftig auf sich warten lassen. Doch trotz viel verstrichener Zeit setzt "Fuck the
system" genau dort an, wo die Band mit "Beat the bastards" aufgehört hat:
Aggressiver HC-Punk mit einschneidenden Riffs und reichlich Double Bass Action. Die Tempi
der Songs wurden natürlich erwartungsgemäss nicht zu knapp bemessen. Wattie's wütend
rotzige Vocals sind nach wie vor keine harmonischen Meisterwerke, verleihen den Songs aber
umso mehr Kraft, um so richtig in jeden Arsch zu treten. Die eigentliche Überraschung
stellt der letzte Song "Was it me" dar. Nicht nur dass auf diesem Track richtig
gesungen wird, diese melodische Ausnahme überzeugt als Ohrwurm und sorgt für
Abnutzungserscheinungen an der Repeat Taste des CD-Players. Ebenso unverkennbar sind die
Metal/HC Elemente im Sound und machen ihn somit auch zugänglich für das eher metallische
Volk, das ansonsten mit Punk nicht viel an zu fangen weiss.
Ozzy
Punkte: 9.3 von 10
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TECHNOCRACY -
Technocracy
Mausoleum Records
Endlich wieder mal Neuigkeiten aus der Bay Area: Technocracy bringen ihr erstes Album an
den Start, welches mit innovativem Metal zu überzeugen weiss. Vielseitig melodische
Vocals über brachiale Gitarrenriffs zu legen ist zwar nichts grundlegend Neues, aber in
der Art wie es Technocracy zum Besten geben, doch sehr einzigartig. Der Bandname könnte
sehr elektronisch angehauchte Musik vermuten lassen, erfreulicherweise wurde das
Programming gezielt an den richtigen Stellen platziert, um nicht zu dominant zu wirken.
Somit herrscht auch bei Technocracy der rauhe Gitarrensound vor. Die Sechssaiter bedient
übrigens Phil Demmel, der Mann der auf der vergangenen Machine Head Tour eingesprungen
war. Der Bass kommt im Soundbild erstaunlich gut zum Zug und auch der Drummer agiert
vielseitig, meist im höheren Midtempo Bereich. Noch einmal möchte ich die herausragende,
breitbandige Vocalperformance von Steve Machado erwähnen, dessen tragende Melodien sich
gut ins Soundbild einfügen und mit viel Hall versehen der Musik eine spezielle Stimmung
verleihen. Auch die saubere und knackige Produktion sollte man nicht unerwähnt lassen.
Also, Reinhören lohnt sich!
Ozzy
Punkte: 9.3 von
10
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TO DIE FOR - Jaded
Nuclear Blast
Keine Unbekannten befinden sich da in meinem Discman. Gewohnt gothische Klänge schlagen
mir gleich um die Ohren, aber mit einer Kraft und Überzeugung, die mich aufhorchen
lässt. "Dying embers" ist ein sehr kraftvoller Opener, der einen überzeugt,
die CD weiter an zu hören, kommt er doch ungewohnt fröhlich aus den Boxen. Das zweite
Lied der CD kennt jeder sicher im Original. "(I just) died in your arms" noch
aus den 80-ern. Allerdings gefällt mir diese neue, metallischere Version weit besser.
Wahnsinn, an welche Klassiker sich To Die For heran trauen, jedoch im Vergleich mit vielen
anderen Bands können sie es sich leisten. Gitarren und Keyboard sind bei dieser CD
gleichberechtigt, die eingängigen Melodien bleiben sofort im Ohr hängen. Seit der
letzten To Die For CD gibt es keine grossartigen Überraschungen, die Finnen klingen wie
zuvor. Bleibt zu hoffen, dass ihnen vielleicht mit dieser CD der ganz grosse Durchbruch
gelingt. Wenn man den alten Vergleich zu HIM heranzieht, finde ich die Musik von To Die
For nicht so ausgelutscht und deshalb frischer. Etwas fröhlicher scheinen mir die
Melodien, nicht so finnisch-depressiv, wie erwartet. Insgesamt sind die Songs eher im
langsameren Bereich ein zu ordnen. Man wird nicht von hämmernden Schlagzeugpassagen
erschlagen, sondern kann sich auch einmal zurücklehnen und träumen. Bei "Fall
strains" wurde zusätzlich weiblicher Gesang benutzt. Erwähnenswert gut hat mir im
Übrigen auch das passende Cover-Artwork gefallen, klasse CD!
Saskia B.
Punkte: 9.2 von 10
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CATARACT
Great days of vengeance
LifeForce Records
Hier ist es nun schon ein gutes halbes Jahr her, seit ich die Gelegenheit hatte, mir die
Birne von "Martyrs melodies" so richtig durch zu blasen. Damals schrieb
ich, dass eben genannte MCD die Zeit bis zu dem nun vorliegenden Longplayer würdig
überbrücken werde. Das hat sie auch, aber jetzt kann man sie getrost in die Ecke
stellen, denn nun ist "Great days of vengeance" da! Ich glaube es immer noch
nicht richtig, dass die fünf Jungs nur eine gute dreiviertel Stunde von mir weg hausen,
genauer gesagt in Rotkreuz. Das neue Album muss sich vor internationalen Vergleichen in
keinster Weise scheuen. Hier wird Metalcore "at its best" geboten! Die
Scheibe kracht gleich mit einem genialen Mosh-Part los und Frontmann Fedi krächzt sich
dabei gleich die Lunge aus dem Leib. Darauf folgt ein fetziges Thrash-Riff und wird immer
wieder von groovenden Mid-Tempo Mosh-Parts durchsetzt, in denen Krächzer Fedi auch gerne
mal in eine etwas tiefer gelegene Stimmlage wechselt. Abwechslung wird auch immer wieder
durch auflockernde Melodic-Parts geboten, in denen durchaus auch mal ein cleaner oder
gesprochener Gesang vorkommt. "Great days..." macht mit seinem super Songwriting
einfach gehörig Laune. Die Wechsel zwischen Brachialität, "Moshabilität",
Power und Melodie ziehen den Hörer vom ersten Moment an in ihren Bann. Aufgenommen wurde
das Ganze in Italien in den Alpha Omega Studios. Dort wurde dafür gesorgt, dass die CD
soundmässig so richtig kracht, die Gitarren schieben und die Musik, durch den Bass
unterstützt, nur so aus den Lautsprechern donnert und einen die Mosh-Parts noch viel
intensiver spüren lässt. Also Daumen hoch für Cataract! Lasst Euch die Birne von echtem
CH-Metal-HC weg blasen!!
Marco G.
Punkte: 9.1 von
10
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VOIVOD
Voivod
Chophouse Records
Voivod are back! Nach Jahren der Abwesenheit sind sie mit einem neuem Album zurück und
dem Willen, weiter zu bestehen! Das aktuelle Voivod Line-Up besteht aus dem neuen, alten
Sänger Snake, den zwei Allzeit-Mitgliedern Piggy an den Drums, Away an der Gitarre und zu
guter Letzt aus dem Bassisten Jasonic (Jason Newsted, Ex-Metallica), der schon seit gut
zwanzig Jahren mit Voivod befreundet ist. Dies ist nun sozusagen das dritte Kapitel in der
Geschichte von Voivod, darum kann man das neue Album auch nur bedingt mit den älteren
zwölf vergleichen. Sie klingen nun beim ersten Reinhören sehr ungewohnt, aber trotzdem
bekannt. Das erste Stück "Gasmask revival" rockt so richtig los und zeigt, dass
es auf "Voivod" direkter und straighter zur Sache geht. Die psychedelischen und
schrägen Teile nehmen nun noch einen kleinen Teil der Musik ein. Wobei die Band immer
noch klar an Aways Gitarrenstil zu erkennen ist. Die thrashigen, rockigen und punkig
abgedrehten Elemente sind immer noch zur Genüge enthalten. Die Stücke sind jedoch ganz
und gar nicht zu simpel geraten, die Musik ist vielleicht weniger anspruchsvoll als
früher, aber nicht zu eingängig und man braucht schon ein paar Anläufe, um sich mit der
Scheibe anfreunden zu können. Es bedarf auch deshalb mehrerer davon, weil man zuerst das
Gefühl hat, dass das neue Album zu simpel geraten ist. Nach ein paar Durchgängen erweist
sich dies jedoch als falsch. Das Songwriting gefällt durch eine ausgewogene Mischung der
verschiedenen Einflüsse und wirkt niemals langweilig. Oft ergeben sich auch regelrechte
Mitsing-Refrains, die der Stimmung des Zuhörers einträglich sind. Die Produktion der
Scheibe überzeugt durch einen saumässigen Groove, der voll in die Hucke schlägt. Mir
ist schon lange kein so genialer Basssound mehr unter die Ohren gekommen. Die Gitarren
klingen hervorragend und das Schlagzeug harmoniert super mit dem Rest. Die Leistung von
Sänger Snake kann sich hören lassen, ist aber zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Hat
man sich aber mal daran gewöhnt, stellt man fest, dass er sich überzeugend einbringt und
möchte seine Stimme danach nicht mehr missen. Fazit: "Voivod" ist geil and
carry on!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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NARNIA - The great
fall
Nuclear Blast
Jetzt war es über zwei Jahre sehr ruhig um Narnia. Endlich ein neues Album, wurde auch
Zeit. Seit Beginn verfolge ich die Schritte dieser schwedischen Band. Sie konnten schon
mit ihrem Debüt "The awakening" beachtliche Erfolge erzielen. Vom zweiten Werk
"Long live the king" war ich nicht all zu sehr begeistert. Danach kam das
Meisterwerk "Desert land" und die Welt war wieder in Ordnung. Es gab auch einen
Wechsel am Bass. Neu dazu gekommen ist Andreas Olsson, welcher vorher die dicken Saiten
bei Wisdom Call und Stormwind zupfte. "The great fall" beginnt mit einem kleinen
Intro und danach folgt das Up-Tempo Liedchen "The countdown has begun". Doch
richtig gehts mit "Back from hell" los, ein Prachts-Song! Geiles Riffing, das
zum Mitbangen animiert. Auch die Tempowechsel passen sehr gut. Für mich DER Anspiel-Tipp.
"No time to lose" überzeugt durch zwar etwas filigranere Spielart, aber das
Keyboard wird hervorragend in diesem etwas langsameren Song eingesetzt. Virtuose Soli
erheben den Song ins Unermessliche. Mit "Innoncent blood" wird auch ein Stück
serviert, welches mich am meisten an den Narnia-Stil der letzten drei Scheiben erinnert.
Gespickt mit einem Hauch an Orient. Mit "Ground zero" ist auch ein
Instrumental-Song vertreten. Zu "Judgement day" hat sich ein Gastmusiker
eingefunden. Es handelt sich um Anders Johansson (Hammerfall). Er ist zwar im Line Up
erwähnt. Ob er auch in Zukunft an den Live-Gigs spielen wird, ist mir zu diesem Zeitpunkt
nicht bekannt. Auch hier handelt es sich um einen Song mit etwas mehr Tempo. Als Abschluss
folgt schliesslich der Titel-Song "The great fall of man". Dieser glänzt durch
einen Hauch Bombast und verträumte Spielart, die ab und zu durch proglastige Refrains mit
einem Chor im Hintergrund unterbrochen werden. Unterstützung zu diesem Song fanden die
fünf schweden in der Mithilfe beim Gesang. Eric Clayton von Saviour Machine trällert
auch noch mit. Dies lässt sich auch kaum überhören. Narnia haben hier wieder eine gute
Scheibe abgeliefert. Es wurde weder etwas Neues erfunden, noch neue Massstäbe gesetzt.
Narnia Fans und Kenner dieser Band sollten trotzdem/eigentlich nicht enttäuscht sein.
D.J.Roxx
Punkte: 8.9 von
10
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ANCIENT RITES -
And the hordes stood as one
Hammerheart Records
Über Ancient Rites braucht man wirklich nicht mehr viel zu schreiben, entweder man hasst
oder liebt sie! Dieses Livedokument ist der Vorreiter auf die erscheinende Live-DVD
gleichen Namens und bietet alle Highlights ihres Schaffens, gespickt mit dem typisch
melodisch-harmonischen Black Metal Grundgerüst. Darüber klassische Metalriffs und Bay
Area-Anleihen. Die symphonischen Keyboards, die mal cleanen, mal geshouteten Vocals und
die vereinzelten Mittelalter-Effekte sowie die fanatischen Mitsing-Fanchöre im Biebop
Club/Belgien, lassen die Band ordentlich rocken und verhelfen dem Gesamtausdruck zu einer
soliden Authentizität. Der Sound erinnert mich an eine Mischung aus Running Wild
(Kultcharakter), Candlemass (Melodieführung) und Testament (Songwriting). Die
Silberscheibe ist gut aufgenommen, wenn auch etwas dumpf. Dafür wird mit sechzehn Tracks,
einer totalen Spielzeit von 76:13 (Min) und einem schönen, zehnseitigen Booklet mit Fotos
und Linernotes auch Allerhand geboten. Von Fans für Fans!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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NEBEL - Hymns of
destruction
Adipocere Records
Da eine klassische Triobesetzung noch immer ein Garant für die Befriedigung der
niedersten Instinkte darstellt, wurde der Genuss dieser selbstbetitelten "True Brutal
Black"-Band zu einer lange vermissten Reise zu den Quellen unserer tierischen
Vorfahren! Stumpf und mit Geisterfahrerbleifuss knüppeln sich HDS (b & v), Ukjent (d)
und Chaosbutcher (g) aus "La France" mit gut dosierter Technik und animalischer
Gewalt durch imaginäre Heerscharen. Man sieht das ausgeschwitzte Testosteron richtig an
den Wänden kleben! Die durchgehende Double Bass, der wummernde Bass, die zwischendurch
schon wieder anmutigen, zweistimmigen Gitarrenläufe und das
"jeden-Morgen-mit-eiskaltem-Quellwasser-gurgeln-Gebrülle" weckte mit der Zeit
Urinstinkte in mir auf und ich verspürte den dringenden, inneren Zwang, unbedingt etwas
zu fi..., flicken, herrlich! Eine Produktion, die der Message auf den Leib geschneidert
wurde und die gelungene Schaffung einer beklemmend-überreizten Stimmung sind weitere
Pluspunkte. Einzig kleinere Spielfehler beim Drumming sind für Abzüge in der B-Note
verantwortlich. Wer auf hormongeschwängerten oldschool Black Metal in frischerem Kleid
steht, sollte mal zwei Ohren riskieren. Für mich der Gang Bang-Soundtrack des Jahres!
HaRdY
Phallusse: 8.9 von 10
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MOLLY HATCHET -
Locked an loaded
SPV/Steamhammer
Die Könige des Southern Rock kommen nun mit dem Live-Album, auf das wohl schon viele Fans
gewartet haben, die die Band noch nicht so lange kennen. Durch begeisternde Live-Auftritte
konnte man die Fanbasis in den letzten Jahren stetig weiter ausbauen. Obwohl von der
ursprünglichen Formation eigentlich nur noch Bobby Ingram übrig ist, klingt die Band
besser denn je. Vor allem live kommen die Qualitäten der Amis zum Vorschein, die jede
Konzerthalle in einen wahren Hexenkessel verwandeln können. Die DCD enthält eigentlich
einen sehr guten Querschnitt des Gesamtwerkes von Molly Hatchet. Klar, dass dabei ein
Unmenge an kultigen Heulern geboten werden. "Whiskey man", "Gator
country". "Tatanka"..., eigentlich egal, welchen Song man jetzt anspricht.
Die vorliegende Produktion, die übrigens in Deutschland aufgezeichnet wurde, klingt
sauber und fett. Allerdings sind mir die Publikumsreaktionen viel zu laut in den
Vordergrund gemischt worden. Ich selber habe Molly Hatchet mehrfach in gut gefülltem Haus
gesehen, aber das hier klingt über weite Strecken nicht echt und beeinträchtigt sogar
die gute Musik! Auch das Booklet kommt ziemlich lieblos daher und sieht so wie bei einem
Bootleg aus. Trotzdem ist das Teil Pflicht für alle Fans dieser Kultband.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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D-FECT - Lilith lo
vult
Eigenrelease
Der Innerschweize Fünfer D-Fect liefert mit "Lilith lo vult" ein erfrischendes
Debüt-Album ab, dessen Sound sie selbst gerne als "Düster-Rock" bezeichnen.
Die CD wartet mit sechs Studio-Tracks und zehn Live-Tracks auf. Sehr schön harmonierende
Gitarren mit den unterschiedlichsten Effekten versehen nutzen das breite Rockspektrum voll
aus und hauchen den Songs viel leben ein. Auch die rauhen Vocals sind vielseitig ausgelegt
und bieten vom beinahe "Clawfinger"-mässigen Verse von "the only law"
bis zum Düsteren leicht growligen Gesang eine reichhaltige Palette. Eine kerniger Bass
liefert mit den Drums zusammen die solide groovende Basis. Auch die Live-Tracks kommen
erstaunlich sauber und druckvoll rüber und wiederspiegeln gleichzeitig eine beachtliche
Live-Erfahrung der Band. Ein rundum vielseitiger Sound, der nie sein erdiges Rockfundament
verliert.
Ozzy
Punkte: 8.9 von 10
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MANILLA ROAD -
Atlantis rising
Iron Glory Records
Warum mir das schon 2001 veröffentlichte "Atlantis rising" erst jetzt auf
meinen Tisch geflattert ist? Keine Ahnung. Irgendwie galt dieser Silberling ja als so
etwas wie ein Comeback-Scheibchen von Manilla Road. Na ja, da es keinerlei Infos dazu gab,
übersehen wir halt mal diese Tatsache und konzentrieren uns auf den Inhalt. Manilla Road
sind meiner Meinung nach die Erfinder des Epic Metal und genau das zelebrieren sie auch,
die Jungs um Mastermind Mark Shelton. "Atlantis rising" lebt von der
einzigartigen Stimme Shelton`s und den doomigen Epic Songs, den Mid-Tempo Granaten, den
wunderschönen ruhigen Teilen, in denen Marks tolle Stimme besonders gut zur Geltung
kommt. Auch dürfen natürlich die ausufernden Guitar-Soli des Meisters nicht fehlen,
wodurch einige Songs mal wieder die acht Minuten Grenze überschreiten. Bei "Atlantis
rising" handelt es sich um ein Konzept-Album, das vom aufmerksamen Zuhörer entdeckt
werden muss. Natürlich sind solche Meilensteine wie "Crystal logic" nicht mehr
zu toppen, aber das neue Werk kommt doch einigermassen in die Nähe davon und Freunde der
Manilla's, oder echt gutem Ami Metal, kommen kaum an diesem tollen Werk vorbei.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.9 von 10
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THE DEVIN TOWNSEND
BAND - Accelerated evolution
InsideOut Music
Unermüdlich versorgt uns der kleine, verrückte Kanadier mit neuem Material. Kaum hatte
er den neusten Output von Strapping Young Lad, seinem zweiten Standbein, im Trockenen,
erschien sein nunmehr fünftes Solo-Album. Wie kaum ein Zweiter kreiert er jeweils
tiefgründige Sounds, die extrem von seiner momentanen Stimmungslage abhängig sind. Waren
das in der Vergangenheit schon aggressive, melancholische Töne, ist es dieses Mal schon
beinahe fröhlicher Bombast Metal-Pop geworden, oder wie er "Accelerated
evolution" selber beschreibt, eine "Easy listening-CD" über Liebe und
Frieden. Seine Alben können unmöglich in die einzelnen Songs zerlegt, sondern müssen
als Einheit angehört und beurteilt werden. Daher erscheint dieser Silberling eher wie der
Soundtrack zu einem imaginären Film, als eine herkömmliche Metal Platte. Seine komplexen
Soundgebilde könnten auch genauso gut die musikalische Umsetzung von Landschaftsbildern
sein. Eine arktische Eiswüste, von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne erhellt
oder ein Frühlingswald mit glitzerndem Morgentau auf den Gräsern und Farnen sind meine
spontanen Assoziationen. Trotz der enormen Vielschichtigkeit und Tiefe des Gesamtsoundes
lässt er aber nie den einzelnen Song aus den Augen. Das sind neun eindrückliche, zumeist
sehr epische Kompositionen, untermalt von einem dezenten Keyboard-Teppich, angetrieben von
schweren Gitarrenriffs, hämmernden Drumbeats und vollendet mit dem klaren, aber auch
immer wieder aggressiven Gesang. Wer einmal den Zugang zu diesem Album gefunden hat, den
lässt es so schnell nicht wieder los.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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EVEREVE - Enetics
Massacre Records
Die süddeutschen Evereve beglücken uns mit "Enetics" schon zum fünften Mal.
Das neue Werk ist deutlich härter ausgefallen als zuletzt bei "E-Mania", das
2001 erschien. Vor allem setzen Evereve im Gitarrenbereich deutlich mehr Impulse als beim
letzteren Werk. Auch die Gesangslinien sind ausgereifter gestaltet. Sänger "Mz Eve
51" hat sich mehr als nur verbessert. Der Cyber Gohtic Rock, wie sie ihn nennen,
hält bei Evereve Einzug. Man stelle sich Gitarren à la Rammstein vor, angereichert mit
einem Keyboardteppich, der recht atmosphärisch ausgefallen ist und einen cleanen,
melodiösen Gesang. Versehen mit einer grundsoliden Rythmusarbeit. Dabei wechseln sich
schnelle und langsamere Tracks ab. Das Ganze wird zwischendurch mit einer düsteren
Stimmung ausgestattet. Die Melodien möchte ich besonders erwähnen, da sie sich ziemlich
schnell in den Gehirnwindungen festkrallen. Alle elf Songs sind innovativ und verfügen
über tolle Arrangements. Die Pseudonyme der Musiker sind ein bisschen
gewöhnungsbedürftig. Muss das sein, das zum Beispiel der Drummer sich "Mc
W1febeater" nennt? Ist eigentlich ihre Sache, aber ich finde es trotzdem etwas
daneben. Was neben der Musik jedoch überzeugen kann, ist das tolle Cover-Artwork der
Scheibe. Passt hervorragend zum Sound von Evereve. Liebhaber von futuristischem Gothic
Rock werden an "Enetics" sicher ihre helle Freude haben. Auch ein paar neue Fans
werden sich für diese tolle Scheibe begeistern können, da bin ich mir sicher.
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10
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DUNGORTHEB
Intended to...
Perennial Quest
Zwei Monate ist es nun her, seit dem ersten Vorgeschmack zum neuen Longplayer von
Dungortheb. Auf der damaligen Promo-Scheibe waren drei Stücke enthalten, die nun auch
wieder komplett auf "Intended to..." zu finden sind. Dungortheb überraschen
mich durch ihre gelungene Mischung aus Melodic Death und Progressive Metal. Der neue
Longplayer zeigt auf, dass diese drei Stücke nur ein kleiner Ausschnitt des ganzen
Potenzials der Band waren. Die anderen fünf Songs, die noch auf der CD enthalten sind,
zeigen die ganze musikalische Bandbreite von Dungortheb und bestätigen, dass sie den
Spagat zwischen virtuosen Prog-Elementen und der Härte des Melodic Death Metals geschafft
haben. Sie kombinieren die verschiedenen Elemente zu einem anspruchsvollen und zugleich
eingängigen Musik-Mix, der sich zwar stellenweise etwas im Melodienspiel verliert.
Trotzdem wird es nie langweilig. Der Sound ist um Längen besser als auf der Promo-CD, vor
allem im Vocal-Bereich hat sich Einiges verbessert. Nun klingen die Growl-Vocals schön
rund und überzeugen. Der restliche Sound besitzt zudem ein breiteres Fundament, könnte
aber immer noch ein wenig mehr Power vertragen, hauptsächlich bei den Drums. Die
Gitarrenarbeit überrascht stets durch Vertracktheit und coole Soli, die oft und gut
eingesetzt werden. So bleibt noch zu erwähnen, dass die Promo-CD wirklich nur ein
Vorgeschmack war!
Marco G.
Punkte: 8.7 von 10
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HEARSE - Dominion
reptilian
Hammerheart Records
Das Debüt Album von Hearse bietet uns melodischen Black/Death Metal mit viel klassischen
Metalelementen kombiniert. Tempomäsig wurde das Gaspedal nicht mit Bleifuss bedient, was
Platz im Klangbild schafft und somit die Melodien der Gitarren und Vocals besser zum
Tragen kommen. Das düstere und eher langsame "Cosmic daughter" bringt auch mal
Keyboards richtig gut zum Ausdruck, "Contemplation" fährt volles Brett nach
Death Metal Manier, während man in "Rapture in twilight" auch auf Doom und HC
trifft. Überhaupt ist "Dominion reptilian" mit den unterschiedlichsten
musikalischen Aspekten und Elementen gespickt, alles jedoch in einen homogen
eigenständigen Sound verpackt. Das durch diverse übereinander gelegte Gitarren sehr
dichte Soundgefüge ist stellenweise etwas mulmig, aber ansonsten ordentlich produziert.
"Open minded" Death Metal Freunde sollten auf jeden Fall mal rein hören.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10
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A TRIBUTE TO
RAMONES - We're a happy family
Columbia Records
Über Tribute-Alben wird gern gestritten, denn glücklicherweise sind die Geschmäcker
verschieden. Aber bei diesem Tribute an die Ramones gibt es wirklich nichts zu meckern.
Hier glänzen Perlen wie die Red Hot Chili Peppers, Kiss, Metallica oder The Pretenders,
um nur einige zu nennen. Jeder Song ist von der jeweiligen Band sehr gut gespielt, wenn
auch der eindringliche Ramones-Effekt natürlich niemals erreicht werden kann. Am
überzeugendsten klingen "I wanna be your boyfriend" (Pete Yorn), "Do you
remember Rock'n'Roll Radio" (Kiss) sowie "The KKK took my baby away"
(Marilyn Manson). Produziert wurde dieses Prachtstück von Johnny Ramone und Rob Zombie,
welcher hier übrigens mit "Blitzkrieg bop" vertreten ist. Äusserst
beeindruckend ist das Booklet ausgefallen, das ein paar verdammt gute Bilder der Ramones
enthält. Ich kann dieses Tribute-Album wirklich jedem empfehlen, der die Ramones mag.
Amüsant sind die Liner Notes von Stephen King, welche die ersten vier Seiten füllen. Mr.
King lässt sich über Disco-People aus und beschreibt seine Begeisterung für die
Ramones. Er bringt es auf den Punkt: "Some bands are too tough to die, The Ramones
were one of those."
Maiya B.
Punkte: keine Wertung
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PERVERSITY
In the garment of lust
Perennial Quest
Seit 1995 streifen die fünf Jungs von Perversity nun durch den Underground und liefern
mit "In the garment of lust", nach zwei Demos, nun ihr Debüt-Album ab. Dass aus
den Oststaaten zum Teil hervorragende und technisch hochstehende Death Metal Bands
stammen, steht seit Decapitated unerschütterlich fest. Auf den Pfaden dieses Death Metals
bewegen sich auch die aus der Slowakei stammenden Perversity. Wobei es hier rotziger und
dreckiger zur Sache geht, als bei Decapitated. Dies vom Soundtechnischen, wie auch vom
Songwriting her. Die Songs glänzen durch gekonnte Tempo- und Rhythmus-Wechsel,
einfallsreiche Frickel- und Psycho-Parts, sowie coole Mosh-Einlagen. Die instrumentale
Darbietung der neun Stücke ist sehr gut, aber nicht über jeden Zweifel erhaben. Der
Schlagzeuger hat teilweise noch seine liebe Mühe bei den Prügelparts. Der Sound der
Scheibe kann auch nicht hundertprozentig überzeugen, ist aber für ein Debüt-Album gut
gelungen. Auf dem nächsten Longplayer muss jedoch eine bessere Produktion her.
Hoffentlich lassen sie dann auch gleich die billig klingenden Keyboard-Einlagen weg oder
ersetzen sie zumindest durch bessere (ausser wenn sie darauf aus sind, den Zuhörer zum
Schmunzeln zu bringen)! Weiterhin ist zu erwähnen, dass "In the garment..." nur
so von Breaks und Wechseln durchsetzt und dadurch nicht immer leichte Kost ist. Deshalb
sollte der an geradlinig und "einfachen" Death Metal gewöhnte Hörer vor dem
Kauf besser mal rein hören!
Marco G.
Punkte: 8.5 von 10
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INVICTUS - Black
heart
Limb Music
Heavy Bands aus Frankreich gibt es ja nicht gerade wie Sand am Meer. Invictus schicken
sich an, dieses Manko mindestens ein klein wenig zu schmälern. Die Waffe dazu ist das
Album "Black heart", auf dem Power Metal mit progressivem und symphonischem
Einschlag geboten wird. Die Konkurrenz auf diesem Gebiet ist mit einer bekannten Band wie
Symphony X natürlich nicht ohne. Nichts desto Trotz hört sich der Opener
"Depression Part 2" durchaus ansprechend an. Auch "Whispers" rockt in
bester Vanden Plas-Manier nach vorne los. Vielleicht sind die Deutschen, die ja in
Frankreich grosse Erfolge verbuchen können, bei Invictus vielleicht etwas Pate gestanden.
Zumindest hört man den Franzosen die Herkunft nicht an, und sie dürften schon nur
deshalb international eine bessere Chance haben. Die Keyboards sind mir vereinzelt aber zu
dominant und beeinträchtigen das Gesamtbild manchmal etwas. Unter dem Strich verbleibt
neben nahen Genre-Kollegen, wie unter anderem Vanden Plas, zwar nicht viel Neues, aber die
Art und Weise des professionellen Spiels, sowie die passende Produktion dazu veranlassen
mich, Gnade vor Recht walten zu lassen. Wer auf die in dieser Review sonst noch erwähnte
Band steht, sollte "Black heart" mindestens mal anchecken und einen Vergleich
anstellen. Kein Überflieger, aber trotzdem interessant.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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FIREFLY -
Automatic
MTM-Music
Album Nummer zwei liegt uns nun von dieser hochkarätigen AOR-Truppe vor, das nahtlos an
den ersten Release anknüpft. Im ersten Moment erscheint Firefly zwar wie eine Band aus
der Retorte, waren doch die beteiligten Musiker allesamt als zu mietende Studio- und
Livemusiker aktiv. Doch wenn das Resultat so hervorragend ausfällt, ist das absolut
irrelevant, da auch über die musikalischen Kompetenzen dieser Herren keinerlei Zweifel
besteht. Hauptakteur ist der Sänger, Produzent und Songwriter John Pratt, der einerseits
eine sauber, fast zu glatt produzierte Platte abgeliefert hat, andererseits auch durch ein
feines Gespür für packende Melodien und eingängige Refrains glänzt. Ebenso ist seine
feine, aber kraftvolle Stimme ein wahrer Genuss für Melodic-Freaks. Soundmässig scheinen
immer wieder Ansätze von Enuff ZNuff und Journey durch. Auf Dauer wirkt das Album
dann aber doch ein bisschen lasch und hätte eine anständige Portion mehr Drive
vertragen. Das bleibt dann aber auch das einzige Manko, wird aber wahrscheinlich genau das
Argument für Genre-Freunde sein, diese Scheibe im Regal stehen zu lassen und statt dessen
zum Beispiel auf den aktuellen Output von Thunder aus zu weichen.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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THE CRANIUM
Murder panic
Eigenproduktion
Aus Uri stammen diese vier Jungs, die seit 1998 die Schweiz unsicher machen. Namentlich
sind dies: Mühli (Lead/Rhythm- Guitar), Jwan (Bass), Münger (Rhythm Guitar) und Tom
(Drums/Vocals). Schon eine Vielzahl an Konzerten brachten sie hinter sich, und oft
verwandelten sie die vordersten Reihen in einen Mosh-Pit! Ich kann dies selbst
bestätigen, denn ich war auch schon mittendrin! Des Weiteren haben sie auch schon eine
MCD und eine CD mit dem Titel "The end of heaven's creation" produziert. In der
letzen Zeit hat sich bei The Cranium musikalisch einiges getan. Die Geschwindigkeit nahm
erheblich zu und es wurden vermehrt Prügel und Knüppel-Parts eingespielt. So schlägt
sich Tom in einem Affenzahn durch die drei auf "Murder panic" enthaltenen
Stücke und spielt das Ganze dabei noch sehr präzise und sauber. Die Gitarrenarbeit von
Mühli ist auf CD weniger atemberaubend als Live an zu sehen, aber trotzdem beachtlich,
vor allem beim Titeltrack. Vom Bass hört man leider nicht sehr viel auf der CD, er
versinkt irgendwie im Ganzen, was wohl auch an dem etwas eigenwillig anmutenden Sound
liegt. Die Musik der drei Songs besteht vor allem aus brachialen Prügel Einlagen,
abgehackten Mid-Tempo und Mosh-Parts. Die Vocals wurden hier noch von Ex-Sänger Stini
eingesungen, der seine Sache sehr gut gemacht hat. Bleibt nach zu tragen, dass Münger auf
dieser CD noch nicht in die Seiten gegriffen hat. Dies wird er erst in einiger Zeit an
Konzerten tun können. Weiterhin sollten alle Death Metal Freaks The Cranium unbedingt mal
anchecken und www.thecranium.com für mehr Infos besuchen!
Marco G.
Punkte: 8.0 von 10
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APOSTASIA -
Martyrs of gods
Adipocere Records
Apostasia präsentieren sich als "alchemistische Black Metal Mixtur" aus
Orleans/FR. Ein Konzeptalbum mit der Erzählung des Lebens und Todes der Anthea (XIII.
Jrh.) erwartet uns. Auf eine eher schwere Ouvertüre folgt jedoch eine genüsslich grosse
Spritze symphonischer Black Metal pur (Marke: Eternal Dirge - Cradle Of Filth Chemistry)!
Die Jungs schlagen sich stilsicher und variantenreich durch alle Facetten der schwarzen
Metalkünste. Vom Hyperspeed Gebolze und etwas penetranten Keyboardteppichen bis zu
schleppenden Passagen und den geteilten Vocals von Sylvain (g & v) und Nicolas (b
& v), betreiben die vier Herren eine wahrhaftig alchemistische Maschinerie. Die
einzelnen Songpassagen sind zwar meistens schon - mal - gehört, aber was man in der
dunklen Kammer alles daraus zusammen mischeln kann, ist vielfältiger als man meinen
könnte. Die herausragenden Pfeiler sind Guillaume (d & triggers) und die aggressiven,
mit einer treibenden Intensität versehenen Doppelvocals, die der Story folgend umgesetzt
wurden und die einzelnen Geschichtspassagen charakterlich hervorheben. Die, bis auf das zu
dominante Keyboardspiel gute Produktion und eine Spielfreude die man hören kann, runden
die Sache positiv ab. Wertung: nicht die Erfindung der Nagelkeule, aber eine gelungene
Umsetzung von Bewährtem.
HaRdY
Punkte: 7.7 von 10
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WIZARD - Odin
Limb Music
Auf der Rückseite der Promo steht "Produced by Piet Sielck". Alleine dieser
Umstand lässt mich bereits ein wenig zusammen zucken, da ich halt schon mit Iron Saviour
nicht viel anfangen kann. Der Opener "The prophecy" beginnt dann genau so, wie
ich es mir gedacht habe. True-, Power-, Speed- oder was auch immer für Metal mit meist
durchgehender Double Bass-Drum, monotonem Riffing und hymnischem, mit Chören untermaltem
Gesang nagt an meiner Hirnrinde. Ganz zu schweigen von "Dead hope", das
ziemliche Schlagseite in Richtung "meiner Lieblinge" Manowar hat. Älteres
Material von Wizard, soll dem Vernehmen nach ja noch "truer" sein. Trotzdem muss
man der Band bei dieser CD wenigstens eine gewisse Eigenständigkeit attestieren. Zu
meiner Freude sind die öden Double Bass-Drum Bolzer klar in der Minderzahl. Die
rhythmischeren und Schwerriff-Sachen wie "Lokis punishment", "Hall of
Odin" oder "March of the einheriers" sind wirklich ansprechend, aber zum
Beispiel so ein dröger Speedster wie "The powergod" lockt mich trotz Breaks und
guten Vocals einfach nicht (mehr) hinter dem Ofen hervor. Da kann auch die gute Produktion
keine Kohlen mehr aus dem Feuer holen!
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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LATRODECTÜS -
Altered flesh
Adipocere Records
Brrr..., was für eine kaltes Teil! Unsere französischen Freunde haben sich mit diesem
Album wohl ihren Traum der Vertonung einer Hirntransplatation erfüllt. Mir fällt dazu
das Cover von Autopsy's "Severed survival" ein..., OP- Black Metal wäre wohl
der Versuch einer Bezeichnung dafür. Verzerrtes Gekeife, eher schlicht gehaltenes,
schnelles Drumming, die üblich füllenden Keyboardeinlagen und 3/4-fette Schrubb-Gitarren
kreieren eine respektabel präzise Soundwand, die dem geneigten Fan durchwegs eine
Freudenträne ins rotgeäderte Bangerauge treiben könnte. Vorausgesetzt, man hat Gefallen
an einer klinisch perfekten Skalpellproduktion, einer eiskalten Atmosphäre und einem
Mangel an eigenen Akzenten. Ausfälle sind auf diesem Silberling wirklich keine enthalten,
jedoch auch keine herausragenden Highlight's (das tolle Coverartwork von Bolek Buzyn
ausgenommen). Die Mucke donnert zwar nagelgespickt aus meinen grossen Boxen, versickert
aber irgendwo zwischen Trommelfell und Hirnspeicher, was an gewissen langatmigen
Songteilen liegen könnte. Wie gesagt, für mich in der breiten Masse untergehend, für
andere die Hymne zur alljährlichen Golgotha-Party..., reinhören!
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10
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CADA CROSS -
Corona borealis
Low Frequency Records
Wieder einmal eine astreine melodische Black Metal Band. Nichts Neues oder zumindest keine
grosse Überraschung. Die finnische siebenköpfige (!) Band beherrscht ihr Handwerk und
hat solide Arbeit abgeliefert. Der Funke vermag aber bei mir nicht so richtig über zu
springen. Für mich klingt dieses Werk wie eine Kreuzung aus Children of Bodom und Dimmu
Borgir. Für mich sehr überraschend sind die recht volkstümlichen Melodien auf dem
Akkordeon an zu hören. Dieser Part war mir wirklich neu. Nach mehrmaligem Anhören haben
die melodiösen Elemente aber durchaus wieder Erkennungswert. Trotz sehr schnell
gespielter Drums wirkt die Band jedoch nie sehr hart knüppelnd, sondern stets melodisch.
Das nicht direkt im Vordergrund stehende Keyboard sorgt für eine angenehm atmosphärische
Stimmung. Die heiser verzerrte Stimme wirkt nach einer gewissen Weile eher nervtötend.
Der Song "Learn the dark" erinnert mich an einer Stelle ziemlich stark an
Children of Bodom. Wer melodischen Black Metal mag, der sollte vielleicht lieber erst mal
kurz reinhören. Empfehlenswert hierfür sind die Songs "Among the stars" und
"Wreath of seven stars". Gute CD, aber nichts Besonderes.
Saskia B.
Punkte: 7.5 von 10
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BURNING POINT -
Feeding the flames
Limb Music
Diese Band stammt aus Finnland und hat sich dem melodischen Power Metal verschrieben. Das
kommt einen irgendwie bekannt vor, oder nicht? Einfach ausgedrückt könnte man nun hin
gehen und sagen, dass es sich hier um die 127. Stratovarius-Kopie mit einem Schuss
Children of Bodom handelt. Tatsache ist, dass in der letzten Zeit aus dieser Ecke
dermassen viele Bands kommen, dass man sich echt fragen muss, wo das noch eines Tages
enden soll. Das Niveau ist dabei, und das trifft auch auf Burning Point zu, meist hoch.
Das alleine garantiert allerdings noch keinen Erfolg. Trotz passabler bis guter Songs,
fehlt es meist an der Konstanz und der Persönlichkeit, auch längere Zeit präsent zu
sein. "Feeding the flames" bietet derweil eigentlich alles, was man von diesem
Genre erwarten kann. Power, Bombast, Melodie und ausdrucksstarken Gesang. Das Ganze ist
natürlich ordentlich produziert und auch vom Cover-Artwork her sehr gelungen. Trotzdem
schleicht sich insgesamt ein wenig Einerlei hinein, da dieser Bereich ziemlich ausgelotet
und abgegrast ist. Da braucht es einfach herausragendes Material wie zum Beispiel das
Debüt von Masterplan, um überleben zu können. Burning Point laufen Gefahr, trotz
ansprechender Leistung in der Masse unter zu gehen.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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OUT - Unik
Exxos/Naive
Während die Vergangenheit der Band mit einem von Colin Richardson produzierten und auf
Roadrunner Records erschienenen Album, support von Machine Head, Coal Chamber und anderen
recht interessant klingt, tut sich das aktuelle Album "Unik" schwer, mich zu
überzeugen. Zwar ist weder an der Qualität des von "Out" performten Nu
Rock/Metal, noch an der Produktion etwas aus zu setzen, nur kann der Sound einfach nicht
mitreissen. Vielversprechende, trockene Gitarrenriffs auf eine tighte Rhythmussektion
aufgebaut, werden durch zu brave Gesangsdarbietungen auf lauwarm abgekühlt. Vielleicht
liegt es auch am Aufbau der Songs. Eigentliche Ausbrüche, welche fettes Kopfnicken
verursachen könnten, erlebt man keine. Somit bleiben die Songs, zwar mit teils sehr guten
instrumentalen Ansätzen versehen, im Sumpf der Bedeutungslosigkeit stecken. Songtexte in
französischer Muttersprache verfasst mögen vielleicht für Abwechslung sorgen, aber
leider lässt sich diese Sprache einfach nicht überzeugend mit harter Musik kombinieren.
Leider kenne ich das Vorgängeralbum "X-Position" nicht, dem Neuling
"Unik" fehlt es leider entschieden an Durchschlagskraft. Nichts desto Trotz
dürfen Genrefreunde ohne weiteres mal ein Ohr voll riskieren.
Ozzy
Punkte: 7.3 von 10
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BRIAN HOWE - Touch
MTM-Music
Brian Howe war vor ein paar Jährchen mal in Diensten von Bad Company und..., man glaubt
es kaum: Ted Nugent! Mit "Touch" legt er nun ein Solo-Album vor, auf dem
überwiegend ruhige und im Wesentlichen glatt polierte Songs verbraten wurden, die nicht
mal der Oma weh tun. Deshalb plätschert "Touch", ohne grosse Wogen zu schlagen,
mehrheitlich an mir wie ein Schatten vorbei. Howe's Stimme erinnert mich etwas an Terry
Brock (Ex-Strangeways), dessen letztes Album "Back to Eden" aber weitaus bessere
Songs enthielt. MTM-Freaks können da jedoch wieder einmal blind zugreifen. Für meine
Wenigkeit empfiehlt sich diese CD, wenn ich "normale" Gäste zum Essen einlade
und wird deshalb sogar öfters gespielt werden!
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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BREAKPOINT - None
to sell
Perennial Quest
Aus Frankreich erreicht uns die CD "None to sell" der Band Breakpoint. In alter
Thrash-Manier, mit Hardcore Einflüssen wird die Scheibe mit dem Song "On
behalf" eröffnet, gefolgt von "Itching", wo bei Marlyn Manson abgekupfert
wird. Cooler Sänger, der tüchtig ins Mikro brüllt, während die Mehrheit der Songs mit
schnellen Beats aufwarten. Passend zum wilden Sound von Breakpoint passt die rohe,
dreckige Produktion. Weiter geht es mit fetten, groovigen Riffs wie etwa im Titelsong
"None to sell" oder dem darauffolgenden "The odd one out", bei welchem
der Fuss jedoch ein wenig vom Gaspedal genommen wird. Alles in Allem elf erfrischende,
thrashige Songs mit einer interessanten Stimme, welche Live sicher geil rüberkommen wird.
Also, falls die Band mal in der Schweiz zu sehen sein wird, hingehen lohnt sich. Da es
sich offenbar noch um eine "junge" Band handelt, gibt es auch noch einen
Sympathie-Bonus. Es würde mich nicht erstaunen, wenn die Band in einigen Jahren zu einer
festen Grösse in Europa heranwachsen würde. Das Potenzial dazu scheint vorhanden zu
sein.
Marco F.
Punkte: 6.4 von 10
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LUCKY STRICKER 201
- Night room
Eigenrelease
Hier liegt mir ein Demo von einer Band vor, die westlich von der Schweiz stammt. Genauer
gesagt aus Frankreich. Lucky Stricker 201 haben sich so um circa 2000 gegründet und
bestehen aus vier Musikern. Caedes (v & g), Anael (g), Wax (b) und Elzbth am Sampler
haben anscheinend in Frankreich einen Wettbewerb gewonnen, der ihnen einen Tag Aufenthalt
in einem Tonstudio eingebracht hat. Daraus haben die Franzosen profitiert und ihr zweites
Demo namens "Night room" aufgenohmen. Wenn Ihr soweit mitgelesen habt, ist Euch
sicherlich das Wort Sampler aufgefallen. Ja, hier geht es um Elektro-Sound der Marke
Ministry im Tempo Slow Motion. Die Drums stammen vom Sampler, die Gitarren braten ziemlich
fett und die Stimme ist düster bedrohlich like Gothic angehaucht. Klingt alles recht
futuristisch. Manchmal findet man sogar Melodien, aber sonst regiert eher eine bedrohlich
"gute" Weltuntergangs Stimmung. Man merkt der Band an, dass sie sich mit
"Night room" viel Zeit nahmen und es total ernst meinen. Aber meine Mucke ist
das nicht, denn die Musik will bei mir einfach nicht zünden. Aber die Leute, die auf
Elektro mit fetten Gitarren und einer atmosphärischen Stimmung stehen, sollten vielleicht
mal ein Ohr voll riskieren. Die anderen werden, wie ich, wieder zur Tagesordnung über
gehen.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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MORGUE The
process to define the shape of self-loathing
Adipocere Records
Hier wird es nun ziemlich extrem. Die Franzosen Morgue bieten mit "The
process..." Deathcore der Ultra-Prügel Art. Zunächst hat man das Gefühl, dass es
sich hier nur um unorganisiertes Geprügel handelt. Mit fortschreitender Spielzeit
entdeckt man jedoch, dass doch eine gewisse Struktur hinter dem Krach steht, wobei ich
diese bislang noch nicht so richtig entdeckt habe. So prügeln sich Morgue munter durch
die einunddreissig Minuten und gönnen dem Zuhörer mit ein paar Mid-Tempo Parts nur kurze
Verschnaufpausen. Diese klingen im Vergleich zum Rest sehr gut und retten die Scheibe
wenigstens davor, als blosser Krach abgetan zu werden. Was mich beim Hören der CD aber am
meisten nervt, ist das monotone Geprügel des Schlagzeugs, das teilweise wirklich ätzend
ist, wieauch die etwas einfallslosen und überverzerrten Vocals. So lässt sich "The
process..." nur für Freunde des gepflegten Krachs und den Leuten empfehlen, denen es
nicht extrem genug sein kann.
Marco G.
Punkte: 5.0 von 10
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EKPYROSIS - After
war
Mausoleum Records
Tja, was soll man nur zu "After war" sagen? Es ist das dritte Album der
Austrianer, die schon seit 1989 unter dem Namen Ekpyrosis (das kommt aus dem Griechischen)
musizieren. Leider habe ich selten ein so übel produziertes Teil gehört. Der Typ, der
diese Scheibe abgemischt hat, muss entweder taub oder völlig stoned gewesen sein. Die
Drums klingen so mies und künstlich, sowas gibt es ja gar nicht. Und wenn man vergleicht,
was zum Beispiel Silent Voices für ein grandioses Debüt vorgelegt haben und dies hier
bereits schon das dritte Album von Ekpyrosis ist, dann ist "After war" eine
ziemlich unausgereifte Sache. Der Song "The urge" und die Halbballade "Wake
up" sind zwar ganz passabel. Gute Gesangsmelodien und auch die Guitars sind wirklich
nicht übel, aber das reicht halt nicht. Auch der Sänger bringt seine Parts kaum
überzeugend rüber, einzig der Seitendehner scheint sein Handwerk einigermassen zu
beherrschen. Ich rate den Jungs aus Austria noch ein bisschen am Ganzen zu feilen und
unbedingt das Studio zu wechseln. Schade, denn "After war" hat gute Ansätze,
die sich aber bei diesen Songs sehr schnell irgendwo verlieren.
Crazy Beat M.
Punkte: 4.9 von 10
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AFTER ALL -
Mercury rising
Mausoleum Records
Seit 1995 gibt es die Band After All aus Belgien, welche ihren Sound als soliden Metal mit
starken, melodischen Vocals und Einflüssen der 80-er Heavy Jahre, Speed Metal, 70-er
Jahre Hard Rock und Doom und psychedelischen Einflüssen beschreiben. Nachdem mich die
Band kürzlich als Vorgruppe von Anthrax nicht gerade überzeugt hatte, legte ich die CD
mit Spannung in meine Anlage. Nach kurzem mystischem Intro wird mit dem Song "Beneath
the flesh" gleich in die Vollen geknüppelt, auch der Gesang hört sich ordentlich
an. Doch leider fällt der nächste Song bereits ab, zu durchschnittlich das Songwriting,
und ein nicht gerade originelles Solo im Mittelteil. Danach folgt wieder ein intro-artiger
Zwischenteil, bevor es mit dem Song "Crave for more" weiter geht, der mir am
Besten gefällt. Tja, so richtig zieht mich die CD nicht in ihren Bann. Zum Teil gute
Passagen wechseln sich mit langweiligen, schon tausend Mal gehörten Riffs ab. Es scheint,
als ob die Band aus jeder jeweiligen Rock und Metal-Epoche ein paar Elemente einbaut. Hier
wieder ein paar Anleihen aus alten Black Sabbath Songs, hier wieder ein Teil, der an
Slayer erinnert und dazwischen wieder ein paar Iron Maiden mässige Riffs. Auch die
letzten beiden Songs (insgesamt zwölf) reissen mich nicht aus dem Sessel. Leider bleibt
mir auch beim mehrmaligen Hören kein Song in den Ohren hängen, was bei dieser Art von
Metal und Hard Rock eigentlich der Fall sein sollte und auch der Gesang ist wohl eher als
durchschnittlich zu bezeichnen. Fazit: Jede Band hat ihre Einflüsse, aber einfach alles
ein wenig zu durchmischen, was es in den letzten dreissig Jahren an Bands gab, gibt noch
keine originelle Band ab, geschweige denn eine mit eigenem Charakter. After All müssen
sich wohl noch ein wenig steigern, damit sie bei der riesigen Anzahl von
Neuveröffentlichungen nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken werden.
Marco F.
Punkte: 4.8 von 10
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BLOOD
Dysangelium
Morbid Records
Im Jahre 1986 wurde die deutsche Death/Grind Band Blood gegründet. Seit damals machen sie
den Underground unsicher. Blood sind auch heute immer noch hundert Prozent Underground. So
klingt das inzwischen siebte Album wie anderer Bands Debüt. Blood bieten dem Zuhörer
Old-School Prügel Death mit Grind Einflüssen und einem Guttural Growl Sänger, der auch
gerne mal einen Krächzer von sich gibt. Die durchschnittliche Spiellänge der
einundzwanzig Stücke beträgt zwei Minuten. Die ganze CD bringt es auf deren
neununddreissig. So verwundert es auch nicht, dass das Ganze ziemlich eintönig klingt.
Die Stücke bestehen grösstenteils aus zwei bis drei Riffs und unterscheiden sich nur
geringfügig vom Sound her. Wie bereits erwähnt, kann man nicht sehr viel erwarten, ist
ja schliesslich durch und durch Underground. Wie es sich für sowas gehört, knarzen die
Gitarren, das Schlagzeug klingt etwas lasch und vom Bass hört man eigentlich gar nix. Die
immer wieder eingespielten Film-Samples passen jedoch sehr gut zur Stimmung und bringen
auch ein wenig Auflockerung ins Gebolze. Ich kann mir vorstellen, dass die Stücke von
"Dysangelium" live durchaus gut ankommen, aber auf CD überzeugen sie nicht.
Marco G.
Punkte: 4.8 von 10
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S.V.D. - Hope
Depentend Records
Mit Bedauern vernahm ich kürzlich die Nachricht, dass Gravity Kills, eine meiner
Lieblings Industrial Bands, sich aufgelöst hat. Meine Hoffnung, mit dem Debüt der
Kanadier S.V.D einen potenziellen Ersatz in Händen zu halten, zerschlägt sich aber schon
nach wenigen Minuten. Genervt entferne ich die Scheibe nach nur einem Durchlauf wieder aus
meinem CD-Player. Was im Infoblatt mit heftig, komplex und aggressiv, eben den typischen
Beschreibungen für Industrial, angepriesen wird, entpuppt sich als lauwarmes Lüftchen.
Jegliche harten Elemente, allen voran brutale Gitarrenriffs, wurden weg gelassen. Auch die
Stimme von Sänger Steve Campell kann nicht ansatzweise mit einem Jeff Scheel oder Trent
Reznor konkurrieren. Die Sounds von S.V.D bestehen grösstenteils aus rein elektronischen
Elementen und nicht aus Samples, was Industrial nun mal ausmacht. Kann sich noch jemand an
die völlig zu Unrecht gehypten Prodigy erinnern, die, im Umfeld der inzwischen mehr oder
weniger toten Techno Szene, für einiges Aufsehen sorgen konnten? S.V.D lassen sich
ebenfalls da einordnen und können höchstens für Fans dieser Musik interessant sein,
wenn es die überhaupt noch gibt.
Chris C.
Punkte: 2.0 von 10
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