Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AVANTASIA - The
Metal Opera PT. II
AFM Records
Kaum erschienen und schon ein Klassiker. Der lang erwartete Teil 2 der Metal
Opera liegt nun hier vor mir. Beim Reinschieben dieser CD ist schon eine gewisse Ehrfurcht
mit an Bord. Jetzt darf ich Unwürdiger doch tatsächlich die Arbeit von gestandenen
Grössen der Metalszene beurteilen. Steht mir das zu? Darf das überhaupt jemand?
Natürlich darf man das. Pauschallorbeeren gibts sowieso nicht. Nachdem ein Grossteil der
Ehrfurcht verflogen ist, wage ich es jetzt trotzdem ein paar Zeilen zu tippen. Im
Vergleich zum ersten Teil der "Metal Opera" ist entgegen allen Befürchtungen
Konstanz feststellbar. Also kein Schritt zurück zum Vorgänger von Tobias Sammet.
Wiederum haben sich ein ganzer Haufen namhafter Musiker um Tobi geschaart. Michael Kiske,
Kai Hansen, David de Feis, Bob Catley, Rob Rock, Markus Grosskopf, Eric Singer, Timo
Tolkki, um nur ein paar zu nennen. Sie alle tragen zum phantastischen Gesamtbild bei. Ob
als Sänger in verschiedenen Rollen oder an den Instrumenten. Ein richtiges "Who is
who" der Metalszene. Die Songs enthalten die ganze Storyline. Man kann sogar sagen,
dass es sich hierbei nicht um Songs handelt, sondern um verschiedene Akte dieser Oper.
Daher bringt es absolut nichts, einzelne Songs hervorzuheben. Alle sind todgeil. Danke
Tobi für Avantasia !!!!!
D.J. Roxx
Punkte: 10 von 10
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STONE SOUR - Stone
sour
Roadrunner Records
"Yyyesss!!!" Dieser Ausdruck kam beim Hören der ersten paar Takte des
Debüt-Albums von Stone Sour spontan über meine Lippen. Und auch der ganze Rest sollte
mich nicht enttäuschen! Mit Corey Taylor (voc) und Jim Root (g) sind gleich zwei
Bandmitglieder von Slipknot bei Stone Sour am Werk. Doch diese Band ist mehr als nur ein
ödes Nebenprojekt und hat auch eine interessante Geschichte hinter sich: Ursprünglich
gegründet im Jahr 1992 durch Taylor und Drummer Joel Ekman, wurde die Band erst 1995
wirklich komplettiert, durch Jim Root als festen Gitarristen. Da sich aber keine richtigen
Erfolge mit der Band erzielen liessen, verliess Corey Taylor 1997 desillusioniert und
ausgebrannt die Band um bei Slipknot einzusteigen. Ihm folgten später Jim Root und
Bassist Shawn Economaki, der als Stagemanager bei "The Knot" einstieg. Im
Jahr 2000 trat Gitarrist Josh Rand mit einigen Songs an Taylor heran. Die beiden schrieben
über ein Jahr zusammen Songs und Taylor trommelte darauf prompt alle ursprünglichen
Stone Sour Members wieder zusammen. Und so entstand "Stone sour", das Album. Ach
ja, ich sollte wohl noch etwas über die Musik berichten. Den Stone Sour-Sound würde ich
als gelungene, homogene Verschmelzung aus agressivem Nu Metal und traditionellem
Rock/Metal bezeichnen, die wirklich zu überzeugen vermag. Knallhart drückende
Instrumente, gepaart mit Coreys brachialen Vocals (à la Slipknot) ergeben den
zeitgemässen, rhythmischen Metalsound der dich an die Wand drückt. Doch Stone Sour
können noch mehr. Diesen Donnersound paaren sie geschickt mit beissend, melancholischen
Songparts, was schlussendlich diese subjektive Songdynamik ergibt, die dich immer wieder
aus dem Sitz reisst. Ein besonderes Lob geht dabei an Sänger Corey, der beweist, dass er
auch cleane und mehrstimmig aufgenommene Melodien zum Besten geben kann, die jedoch nicht
schnulzig rüberkommen, sondern tief unter die Haut gehen. Bestes Beispiel hierfür ist
der Song "Bother", eine von Corey selbst geschriebene und mitproduzierte Ballade
(!), welche mich wirklich bewegt, einfach real! Auch die restlichen Musiker erledigen ihre
Jobs überzeugend mit viel Können und vor allem musikalischer Vielfalt. Erfreulich ist
hierbei auch, dass man wieder mal Gitarrensoli zu hören bekommt, was ja sonst bei
zeitgemässem Metal etwas ausgestorben scheint. Trotz viel musikalischer Abwechslung geht
über die ganze Platte hinweg nie ein starker Eigencharakter der Band verloren. Bei Stone
Sour merkt man einfach, dass hier erfahrene Musiker am Werk sind. Geil!!!
Ozzy
Punkte: 9.8 von 10
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IN FLAMES -
Reroute to remain
Nuclear Blast
Wieder einmal eine neue CD von In Flames. Diese Band steht für den typischen
Göteborg-Sound, hat ihn geprägt. Melodiöser Death Metal "Made in Sweden".
Ihrem hohen Stellenwert werden sie wieder voll gerecht. Dieser Silberling wird In Flames
helfen, sich weiter an der absoluten Spitze zu behaupten. Der Untertitel der CD nennt sich
"Fourteen songs of conscious madness", doch so verrückt klingen die Songs dann
doch nicht. Eben sehr typisch melodiöse Death Metal Songs, bei denen speziell auch die
Stimme von Anders Fridén ins Gehör fällt. Schon bei den ersten Takten spürt man, dass
es sich um In Flames handeln MUSS. Sie bleiben ihrem typischen Sound treu, obwohl sie bei
dieser CD das erste mal nicht im altbekannten Studio Fredman waren. Das Album wurde von
Daniel Bergstrand in seinem Dug Out Studio (Darkane, Strapping Young Lads etc.)
produziert, um neue Einflüsse mit einarbeiten zu können. Trotzdem erscheint die CD im
typischen In Flames-Soundgewand und dürfte jedem eingefleischten Fan gefallen, sowie auch
neue Leute ansprechen. Ein wenig kommt es mir aber so vor, als ob der "Hit", der
absolute Ohrwurm, auf dieser CD fehlt. Besonders ungewohnt langsam ist der Song
"Metaphor", der ein wenig von der restlichen CD abweicht. Sehr gut hingegen
gefallen mir der Titelsong "Reroute to remain" oder "Cloud connected".
Man sollte sich nicht von dem sehr hellen, eher metal-untypischen Cover abschrecken
lassen. In Flames haben nichts an Härte verloren, das Songwriting ist immer noch
brilliant und die Produktion klingt aggressiv und modern zugleich. Ein neuer Standard des
Göteborg-Sounds.
Saskia B.
Punkte: 9.7 von 10
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AT THE GATES -
Slaughter of the soul (Re-Release)
Earache Records
Caramba! Ich kannte das vierte Album der leider aufgelösten At The Gates gar
nicht. Es wurde 1995 veröffentlicht und Earache schmeisst es jetzt als Re-Realase mit
sechs Bonus Tracks auf den Markt. Was für eine Schande, dass mir dieses Meisterwerk
damals durch die Lappen ging. Denn das Teil ist heiss, so heiss wie etwa Jennifer Lopez,
zerstörerisch wie ein Orkan, schnell wie ein Düsenjet und dennoch so angenehm wie ein
kühles Bier. Ich bin überwältigt. Das liegt wohl daran, dass At The Gates eine tolle
Mischung aus zweistimmigen Maiden-Gitarren, gepaart mit Akustikeinlagen, superben
Harmoniebögen und ihrem alles umhauenden Death-Metal spielen. Den Gesang von Thomas
Lindberg (The Crown, Lock Up ) brauche ich wohl nicht zu kommentieren. Der Rest der Band
hat scheinbar bei The Haunted ein neues Zuhause gefunden. Die schnellen, mit viel Melodien
versehenen und handwerklich einwandfreien Songs fesseln einen von der ersten bis letzten
Minute dermassen, dass die CD gar nicht mehr aus dem Player heraus will. Dort gehört sie
auch hin, denn dieser Meilenstein in der Melodic-Death-Metal Geschichte hat seinen Platz
unter den zehn besten Death Metal-Scheiben aller Zeiten verdient. Ich bin immer noch so
ergriffen, dass mir die eine oder andere Träne über die Wange kullert (uiii..., so
schlimm? Der Lektor). Diejenigen, die noch nicht im Besitz dieses Juwels sind, müssen
schleunigst zum Plattenladen ihres Vertrauens sprinten und sich dieses Überwerk
anschaffen. Absoluter Pflichtkauf!!
Daniel J.
Punkte: 9.6 von 10
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WHITOUT FACE -
Astronomicon
Earache Records
Klasse, einfach klasse, was uns da die fünf Jungs und ein Mädel von Without
Face präsentieren: Erstklassigen Gothic Prog Metal. Mann und Frau teilt sich den Gesang
auf dem ganzen Album, das perfekte Gesangswechselspiel mit absoluten Hammer-Harmonien
findet man praktisch auf jedem Song von "Astronomicon". Geboten werden sechs
meist überlange Tracks, die es alle in sich haben. Das göttliche "In the
garden" mit Dream Theater ähnlichem Start wechselt ins absolut Dramatische, steigert
sich wieder in Mega Key- und Guitar Soli, rutscht wieder ins Düstere und so weiter.
"The violin of Erich Zann" ist definitiv nicht von dieser Welt. Dieser Chor
wooow..! "Astronomicon" ist ein absolutes Spitzenalbum geworden. Der Silberling
der sechs Ungaren ist meiner Meinung nach ein absoluter Pflichtkauf für alle Gothics und
Proggies.
Crazy Beat M.
Punkte: 9.6 von 10
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RAUNCHY - Velvet
noise
Nuclear Blast
Nein, Raunchy ist kein neuer Schokoladenriegel, so lustig der Name auch klingen
mag. Hier haben wir es mit einem ernstzunehmenden Act aus dem hohen Norden zu tun. Genau
genommen kommen die fünf Burschen aus Dänemark. Doch dem nicht genug, die fünf Wikinger
sind und das ist kein Scheiss, sehrwahrscheinlich die neuen Fear Factory. Von einer Kopie
oder Klon will ich gar nichts hören, denn an den Instrumenten sind Raunchy der
"Angstfabrik" ebenbürtig. Ja sogar der Kesselflicker braucht sich nicht hinter
dem Ausnahme-Drummer von Fear Factory zu verstecken. Die Gitarristen treten Arsch, die
Rhythmusmaschine ist solide wie ein Fels, die Vocals mal schön aggressiv oder eben
melodiös mit super Refrains und Hymmnencharakter. Wer wie ich Fear Factorys
"Demanufacture" zu seinen Faves zählt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Die
Neo-Thrasher werden uns in der Zukunft noch viel Freude bereiten, wetten?!
Daniel J.
Punkte: 9.5 von
10
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ERIC MARTIN -
Im goin sane
Frontiers Records
Hier ist er wieder, Eric Martin..., hmm, wer war das doch gleich? Dieser Name,
irgendwie kommt er einem ja noch bekannt vor. Nein, nicht der Bruder von Ricky Martin,
aaaah ja der Sänger der Band Mr. Big! Mittlerweile ist es schon seine vierte Soloscheibe.
Wer sich gefragt hat, gibt es denn überhaupt ein Leben nach Mr. Big, der erhält hier die
Antwort! Und ob es das gibt! Diese Stimme ist unvergesslich. Die CD klingt ein wenig wie
Mr. Big nach einer Zeitreise. Sehr gitarrenlastiger, immer noch hervorragender Hard Rock,
der jetzt wesentlich moderner geworden zu sein scheint. Auch Eric Martin hat den Schritt
ins 21. Jahrhundert geschafft. Diese CD sollte auf keiner Party, aber auch in keiner
Rockdisco fehlen. Superklasse Rock Songs und natürlich auch zwei wunderschöne Balladen
sind auf dieser CD vertreten. Anhören sollte man sich auf alle Fälle das eher schnellere
"Spaceman" oder das sehr experimentell klingende "My disease". Eine
wunderschöne Ballade, bei denen bekannterweise die Frauenherzen schneller schlagen, ist
der Song "Everyday", ein eindrücklicher Song über das alltägliche
Zusammenleben, bei welchem eindeutig die Keyboards dominieren. Beim Song "Marie"
dachte ich erst, die falsche CD erwischt zu haben, denn das erste Gitarrenriff klingt
verdammt bei Poisons "Talk dirty to me" abgekupfert. Das vermindert den
Hörgenuss aber nicht. Ein klein wenig fühle ich mich beim Hören der CD sogar in die
80-er zurückversetzt. Eine CD die rockt und zu der man ebenso träumen kann! Wahnsinn!
Saskia B.
Punkte: 9.5 von 10
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CROWN OF THORNS -
Karma
Point Music
Jean Beauvoir ist schon eine aussergewöhnliche Persönlichkeit. Das Multitalent
hat mit seiner Band einmal mehr ein hochwertiges Melodic-Album abgeliefert. Wie gehabt
erledigte er die Jobs des Sängers, Gitarristen, Songwriters und Produzenten zu unser
aller Zufriedenheit. Der Mann hat einfach ein kaum mehr zu toppendes Gespür für
eingängige Melodien und satte Riffs. Kostverächter und andere Banausen könnten Jean
vielleicht vorwerfen, dass er sich wiederholt, beziehungsweise dass diese Scheibe ein
bisschen zu eintönig ausgefallen ist. Die betreffenden Leute dürften nicht ganz Unrecht
haben. Was der damalige Bassist der Punk Band Plasmatics mit der Formation Voodoo X begann
und mit Crown Of Thorns fortgesetzt hat, bewegt sich immer im gleichen Stil. Zum Glück,
denn wer etwas so gut kann, sollte keinesfalls etwas anderes machen. Einen Song hervor zu
heben ist denn auch schwierig, weil gut sind sie alle. Erwähnenswert ist aber auf jeden
Fall die Hammer-Ballade "Shed no tears", ein Song, der Jean zusammen mit Doro
Pesch geschrieben hat und den sie auch im Duett zum Besten geben.
Chris C.
Punkte: 9.4 von 10
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PERZONAL WAR -
Different but the same
AFM Records
Einfach nur geil, nein geil ist zu schwach ausgedrückt, "mirakulös"
ist das richtige Wort für die neue Langrille von Perzonal War. Nach dem Opener "Time
of lies" sind bei mir wortwörtlich alle Sicherungen durchgebrannt!! Was für ein
Riffgewitter, was für eine Energie, einfach göttlich, was mir da ins Ohr bläst. Da wird
einem Old School Thrash vom Feinstem auf den Tisch gelegt. Beim dritten Song
"Born" wird das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt, mir bleibt die Spucke
weg. Sogar richtige Melodiebögen begleiten die elf Songs. Die Vocals von Shouter Matthias
Zimmer fallen einen sofort auf, wegen der schon fast identischen Stimme zu James Hetfield.
Ein kleines Manko, aber es stört nicht weiter, denn dafür ist die Scheibe zu gut. Wir
fassen zusammen: Vier Deutsche, elf Thrash-Granaten, Old School mit viel Melodie. Die
Platte ist allen Thrash-Fans, besonders den Metallica-Fans, die nach dem Schwarzem Album
enttäuscht waren, wärmstens zu empfehlen. Was heisst da empfehlen? Kaufen das Zeug!!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10
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UFO - Sharks
SPV/Steamhammer
Das Verhältnis zwischen Phil Moog und Michael Schenker kann etwa mit dem von Ian
Gillan und Ritchie Blackmore verglichen werden. Zudem führte sich Mr.Schenker in der
letzten Zeit mehr schlecht als recht auf, als er (solo unterwegs) zwischendurch wieder
völlig ausklinkte. Der Typ hat echt 'ne Meise! Ozzy Osbourne hat sich auch jahrelang in
den Fängen des "Demon Alcohol" befunden und sichtbare Schäden davongetragen,
aber unser Guitar-Hero hier hängt überdies noch den Oberexzentriker heraus. Nun ja, wenn
das Resultat trotz solcher Eskapaden stets gute Musik ist, kann man ja noch ein Auge
zudrücken. Solche lieferte man auf dem Vorgänger, dem 2000-er Release
"Covenant" ab, einem Album das durchwegs positive Reaktionen erzeugte. Gemäss
dem Titel des neuesten Werkes, müsste die Truppe auch heuer noch Biss haben. Das
"alte" Line-Up (Moog/Way/Schenker), zusammen mit Aynsley Dunbar (d), der 1987
übrigens das gleichnamige Studio-Album von Whitesnake eintrommelte, hat den aktuellen
Longplayer "Sharks" eingespielt. Der Opener "Outlaw man" eröffnet den
Reigen mit bluesiger Südstaaten-Rockatmosphäre und dominantem E-Guitar Sound. Gleiches
hört man (etwas erstaunt) auch bei "Quicksilver rider", einem Stück, das glatt
auch von Lynyrd Skynyrd stammen könnte! Ältere UFO-Cracks werden feststellen, dass
"Sharks" eindeutig anders ist und doch 100 % UFO, nicht nur wegen Moog's Stimme.
Stilistisch sind aber Nuancen eingebaut worden, die man bisher nicht kannte. Woran es
liegt? Nun, treten an Ort tut bekanntlich nie gut, ausser man heisst AC/DC. Mit diesem
Material, zum Beispiel "Someone's gotta have to pay", könnten UFO an jedem
Biker-Festival auftreten und kämen bestimmt gut an. Es rockt und rollt ohne Ende und die
von Pete Way mal in einem Interview (zu "Covenant") verteufelten
Keyboard-Einsätze sind, wie bei "Shadow dancer" oder "Sea of faith",
(wieder) überdeutlich zu hören. Überhaupt ist man geneigt, den Volumeregler in Sachen
"Hören" immer weiter nach rechts aufzudrehen. "Fighting man"
gebärdet sich dabei als obersatter Rocker vor dem Herrn und knallt uns erdige
Gitarrenarbeit und schneidige Soli des Meisters in unverkennbarer Art und Weise um die
Lauscher! Die fette und transparente Produktion kann weitere Pluspunkte verbuchen.
Wiegesagt, "Sharks" klingt etwas anders als "Covenant" und ältere
Sachen, aber mindestens so gut, wenn nicht besser, da keine Ausfälle zu verzeichnen sind.
Wer die letzte Rose Tattoo ("Pain") gut fand, muss hier unbedingt ein Ohr voll
riskieren!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
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PRIME STH -
Underneath the surface
Rebelution Entertainment
Einige werden Prime Sth bereits kennen, zumindest ihre aktuelle Single
"Im stupid", die doch recht oft im Radio, beziehungsweise auf den
Musiksendern im TV zu hören ist. Der Titelsong "Underneath the surface" stellt
gleich zu Beginn beim ersten Reinhören klar, dass diese Band aber noch mehr Gas geben
kann, als sie es auf ihrer ersten Singleauskopplung tut. Auch der zweite Song "I
dont envy you" drückt gleich kräftig ab: Packende Gitarren, ein heftiger, mit
Effekt belegter Bass und Powerdrums. Auch am Gesang gibt es bis auf den etwas laschen
Refrainteil nix zu meckern, geile Nummer! Kein Wunder, dieser Track wurde ja auch von Andy
Wallace gemixt, einem Meister in seinem Fach. Überhaupt ist die ganze CD auf einem
produktionstechnisch hohen Niveau mit häufigem, aber gekonntem Effekteinsatz, auch auf
den Vocals, wie es heute halt angesagt ist. Eigenlich gefällt mir der rockige Prime Sth
Sound, der wirklich abgehen kann, ganz gut, nur wünschte ich mir halt wie bei vielen
anderen sogenannten "New Rock Bands" auch einen intensiveren, härteren Gesang,
welcher die treibenden Gitarrenriffs fördert, anstatt sie abzuschwächen. Aber auch dies
ist Geschmackssache. Den Radiostationen wird es so besser gefallen. Aber versteht mich
bitte nicht falsch, die Songs auf "Underneath the surface" sind gesamthaft
wirklich fetzig und keinesfalls lasch, nur wer halt wirklich harte Ware Richtung Nu Metal
mag oder erwartet, ist bei Prime Sth an der falschen Adresse. Zu erwähnen bleibt noch,
dass sich auf der CD nebst zwei Bonustracks auch noch zwei Videos ("Im
stupid" und "Even the score") im mpg-Format befinden. Und wer sich, wie
ich, schon gewundert hat, für was denn dieses "Sth" im Bandnamen nun schon
wieder steht, hier die Auflösung: Das Kürzel "Sth" soll Tribut an Stockholm,
der Heimatstadt der Band, zollen.
Ozzy
Punkte: 9.2 von 10
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IMPIOUS - The
killer
Hammerheart Records
Nach drei Demo-Produktionen und den zwei Longplayern "Evilized" und
"Terror succeedes" (erschienen bei Black Sun Records) beschert uns jetzt die
seit acht Jahren bestehende Fünfer-Combo Impious ein wahres Death/Thrash Gewitter.
Gnadenlos zieht die Sturmfront über den Zuhörer hinweg und hinterlässt sofort seine
Spuren. Gleich nach dem gut gelungenen Intro bricht der Sturm los, der Opener "Burn
the cross" prescht mit einem wuchtigen Prügel-Part aus den Boxen, um dann Sekunden
später in einen melodisch angehauchten Melodic-Part über zu gehen. Hier kommen zum
ersten Mal auch die exzellenten Growl-Vocals von Sänger Martin Akesson zum Einsatz. Die
Erwartungen werden durch dieses Stück hoch angesetzt, enttäuscht wird man deswegen aber
durch die ganze Scheibe nie. Das hohe musikalische, wieauch spielerische Niveau wird durch
das komplette Album gehalten. Die Death Metal-Attacken überzeugen (vor allem dank des
superben Drummers), die super gespielten Soli und Melodien lockern das Geschehen auf und
die Thrash Metal-Einlagen bringen Abwechslung in das Ganze. Abwechslung wird auf dieser
Scheibe sowieso gross geschrieben, stellvertretend dafür ist das Stück "Sick sex
six", das die Band sogar von einer eher ruhigen und experimentierfreudigen Seite
zeigt. Die Vocals zeigen sich hier in tiefem, cleanem Gesang und die Gitarrenarbeit ist
sehr melodiös. Der Silberling wurde sehr energiegeladen produziert, die schnelleren Death
Metal-Parts rumpeln und die Mosh-Parts grooven wie die Sau, wahrlich geiler Sound. Dieses
Album hat den Namen "The killer" redlich verdient. Zugreifen und abmoshen!
Marco G.
Punkte: 9.2 von 10
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KINGS EVIL -
Deletion of humanoise
Spinefarm Records
Eine CD einer japanischen Band in den Händen zu halten ist ja nicht gerade etwas
Alltägliches. Umso grösser war meine Neugier, was für Klänge wohl nach dem Starten der
Scheibe aus den Lautsprechern ertönen werden. Die ersten Töne erklangen und schon
fesselte mich die Scheibe. Thrash Metal im Stile von Kreator, nicht in deren
experimentellen Zwischenphase, sondern zu den gegenwärtigen und vor allem zu den älteren
Zeiten. Die etwas grosse (was nun? Der Lektor) Ähnlichkeit zu der eben genannten und
anderen 80-er Jahre Thrash Bands ist auch der einzig wahre Kritikpunkt der CD. Da aber das
Ganze spielerisch sehr gut dargeboten wird und einfach die Nackenmuskeln anregt, kann man
über diesen Punkt getrost wegschauen. Wie gesagt wird spielerisch sehr gute Ware geboten.
Die beiden (wohl Brüder?) Yamadas an den Gitarren verstehen ihr Handwerk und geben
des öfteren tolle Soli zum Besten. Bass und Schlagzeug bilden ein gutes Fundament und die
(an Kreator Frontmann Mille erinnernden) Krächz-Vocals klingen genialst und harmonieren
sehr gut mit den Instrumenten. Alte Schule Thrash Metal wie er nicht besser dargeboten
werden könnte. Hoffen wir, dass Kings Evil ihren Weg auch mal auf eine Schweizer
Bühne finden werden, da diese Band, sofern sie es live auch dermassen darbringen, die
Menge zum Kochen bringen würde. Für Thrash-Fans der Pflichtkauf dieses Monats!
Marco G.
Punkte: 9.1 von 10
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TANKARD - B-Day
AFM Records
Na das ist aber ein Wiedersehen, oder besser gesagt, Wiederhören. War es doch
eine Weile ruhig um die Frankfurter Bier-Thrasher, kann man jetzt sagen, dass sie nichts
verlernt haben. Diese Scheibe trägt auch den Namen: "20th Anniversary Album".
Schon ganze fette 20 Jahre gibt es Tankard. Es lässt sich trotzdem kein Leistungsknick
feststellen, im Gegensatz zu manch anderen Bands. Auf "B-Day" konnte ich fast
keine Schwachpunkte feststellen. Für den Sound war kein geringerer als Andy Classen
zuständig. Er hat als Produzent ganze Arbeit geleistet. Der Gitarrensound kommt verdammt
gut rüber. Die Song-Strukturen sind relativ simpel gehalten. Einfach nur
Gute-Laune-Thrash mit knallhartem Ohrwurm-Faktor. Ja und dann die Texte. Alles rund um den
Gerstensaft und dem was dazu gehört. Da bleibt ein Schmunzeln nicht aus. Alte
Tankard-Fans können bedenkenlos zugreifen. Die etwas jüngeren Anhänger von Neo Thrash
sollten da ebenfalls reinhören. Hier wird wirklich etwas fürs Geld geboten.
D.J. Roxx
Punkte: 9.0 von 10
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ROLLINS BAND - The
only way to know for sure (Live in Chicago)
SPV/Steamhammer
Eigentlich bin ich gar kein Fan von Live-Alben. Aber da es sich hierbei um Henry
"The King" Rollins handelt, hab ich natürlich mit etwas mehr Begeisterung
reingehört. Ich hege den Spruch "Henry macht es besser". Mir gefielen schon die
Black Flag-Sachen sehr gut und auch das spätere Material konnte sich hören lassen. Jeder
Henry-Anhänger kennt den Kult-Song "Liar" mit dem dazugehörenden und genauso
kultigen Videoclip. Henry brillierte in Filmen; die beste schauspielerische Leistung
zeigte er in "The Chase". Henry is King, ich verehre diesen Mann! Da dürfte
wohl klar sein, dass er ein gutes Live-Album rausbringt. Naja, als ob Henry seine Fans
"nur" mit einem gewöhnlichen Live-Album abspeisen würde! Es ist natürlich
eine Extra-CD dabei. Darauf findet man eine Foto-Gallery mit Live-Shots aus Chicago, Fotos
der Band und aus dem Studio, sowie einen Link zur offiziellen Website der Rollins Band.
Die Musik ist phänomenal! Songs wie "Up for it" und "Going out
strange" fehlen natürlich nicht. Henry gibt auf der Bühne immer 200 %, daher klingt
das Album irgendwie gar nicht live. Es scheppert, dröhnt und begeistert! Ganz so, wie man
es sich von Henry gewöhnt ist. Es sind sehr gute Aufnahmen, hervorragende Tonqualität.
Dieses Meisterwerk darf keinem Rollins-Fan fehlen!
Maiya B.
Punkte: Keine Wertung
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TAKING BACK SUNDAY
- Tell all your friends
Victory Records
"Tell all your friends" ist das das Debüt der fünf Nordamerikaner aus
Amityville, NY. Taking Back Sunday wurden 1999 gegründet und spielen seit 2000 in der
jetzigen Besetzung. Der Band ist es auf ihrem ersten Album gelungen, viel an Rock-, Pop-
und Emo-Einflüssen in ihrem gesamthaft gesehen punkigen Sound unterzubringen und das auf
überzeugende Weise. Vielfalt und Ideenreichtum ist sicher eine Stärke von Taking Back
Sunday. Das Songspektrum reicht vom melancholischen (aber mit Zug!) "Ghost man on
third" bis zum rotzigen "Cute without the E". Die Gitarren erklingen mal
ruhig mit schönen Effekten angereichert, um darauf gleich ein knallhartes, punkiges
Zerrbrett abzuliefern. Drum und Bass legen einen tighten, rhythmischen Teppich darunter.
Trotzdem könnten die tollen Basslicks im Gesamtsound mit etwas mehr Durchsetztungskraft,
sprich weniger weich rüberkommen, aber das ist halt wiederum Geschmackssache. Die
Gesangslinien sind gut ausgearbeitet und das Zusammenspiel von zwei differenzierten
Gesängen, beziehungsweise die klasse eingebrachten (teilweise weiblichen) Backing Vocals
sind für mich der Höhepunkt am Taking Back Sunday-Sound. Obwohl man erwähnen sollte,
dass die eher hohe Stimmlage von Sänger Adam Lazzara, vor allem bei lang gesungenen
Tönen, nicht jedermanns Geschmack trifft.
Ozzy
Punkte: 9.0 von 10
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ANGUISH -
Symmetrie
Massacre Records
Nach sechs Jahren Pause knallen uns Anguish ihren neuen Silberling vor den Latz.
"Symmetrie" bietet keine grossen Veränderungen zum Debüt. Das deutsche Sextett
hat sich weiter den progressiven Klängen gewidmet und das ist auch gut so. Was besonders
auffällt, sind die zum Teil futuristischen Keyboard-Sounds, die "Symmetrie" zu
recht eigenständigen Klängen verhelfen. Neben dem tollen Sänger mit dem noch tolleren
Namen Nuno Miguel de Barros Fernandes zeigen auch die andern Mitstreiter der Band, dass
sie musikalisch einiges auf dem Kasten haben. Hier wird frisch und frei auf recht hohem
Niveau geproggt und gerockt. "Symmetrie" ist auf jeden Fall mal ein Reinhören
wert, also tut das auch!
Crazy Beat M.
Punkte: 8.9 von 10
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7 MONTHS - 7
Months
Frontiers Records
7 Months stammen aus L.A. und bescheren uns eine geile Mischung aus AOR, Hard Rock und
Prog Rock mit vereinzelten Metal-Anleihen. Ob der flotte Opener "New age", das
funkige "Say goodbye" oder das proggige "Senorita Serenade", 7 Months
überzeugen voll und ganz und immer wieder schimmern Bands wie Yes, Rush oder zum Teil
auch Journey durch. Joe Booe macht seine Sache als Shouter sehr gut und verleiht dem
Silberling einen eigenen Touch. "7 Months" ist hervorragend produziert,
überzeugt mit einem klaren sauberen Sound. Endlich mal ein Debüt mit genug
Eigenständigkeit. Weiter so Jungs.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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WHITE SKULL - The
dark age
Frontiers Records
Als True Metal bezeichnen die Italos von White Skull ihren Sound und ich glaube
das kann man im Grossen und Ganzen so stehen lassen. Auf "The dark age" gibts
eigentlich alles was das Metal Herz so begehrt. Vom Up Tempo-Kracher über den Stampfer
bis hin zur obligaten Ballade. Und der neue argentinische Shouter Gus Gabano war ein
Glücksgriff für die Jungs. Der Kerl hat eine tolle kräftige Stimme, ohne immer in
kastratischer Höhe zu Trällern. "The dark age" ist übrigens ein
Konzept-Album, das sich thematisch mit dem Mittelalter und der Kriminalität der
Inquisition (was'n des? Der Lektor) beschäftigt. White Skull steht also für Metal mit ab
und zu toll eingesetzten Keyboards, tollen Chören und jede Menge geile Riffs. So muss
Metal klingen, dann gibts auch garantiert Ärger mit dem Nachbarn.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.8 von 10
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SEVERE TORTURE -
Misanthropic carnage
Hammerheart Records
Da ich die holländischen Death-Metaller von Severe Torture schon diesen Mai am
"Fuck the commerce V" live erleben durfte, hatte ich schon eine Ahnung was mich
auf ihrem Longplayer "Misanthropic carnage" erwartet: kompromissloser Death
Metal der Prügel-Art, durchsetzt mit groovigen Mosh-Parts und reichlich Brutalität. Wie
sie live schon unter Beweis gestellt haben, sind sie spielerisch auf der Höhe und somit
verwundert es nicht, dass die CD sehr gut eingespielt ist. Selbst in den Knüppel-Parts
stimmen die Instrumente sehr gut aufeinander und die häufigen Takt/Tempowechsel klingen
einfach genial. Der Sänger grunzt wie ein Wildschwein und dürfte meiner Meinung nach
etwas öfter abgehackter klingen, ansonsten passt er sehr gut ins Gesamtbild.
Hervorgehoben werden muss hier der Bassist der Band. Er spielt nicht nur simple Bassläufe
und tritt als Begleitung in den Hintergrund, sondern macht die Scheibe mit seinen
spielerischen Feinheiten gerade speziell. Dass der Bass nicht, wie meist bei anderen Bands
untergeht, liegt wohl auch daran, dass er schon vom Sound her sehr gut hörbar ist.
Überhaupt kommt das Ganze sehr gut rüber und lässt einen die Wucht der Musik erspüren.
Marco G.
Punkte: 8.8 von 10
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FINAL BREATH -
Mind explosion
Nuclear Blast
Ich durfte schon mal im Vorfeld in die Promo-Version von "Mind
explosion" der deutschen Final Breath reinhören (da ich Kontakt mit der Band hatte)
und mich von ihrem Können überzeugen. Die Scheibe hat mir damals schon sehr gut gefallen
und gefällt mir heute mit dem besseren Sound noch besser. Der facettenreiche Thrash der
fünf Jungs mit leichtem Death Flair setzt sich schnell in den Gehörgängen fest und
lädt zum Mitwippen ein. Nach einminütigem Intro wird dann gleich mit dem Titelsong
"Mind explosion" losgefetzt. Ein Up-Tempo Kracher, der mit seinem groovigen
Mittelpart schon erste Euphorie verspüren lässt. Gefolgt vom etwas melodisch
angehauchten, eher langsameren Stück "Killed by lust", das vor allem das
Potenzial des Vocalisten zeigt, da hier auch cleaner Gesang zum Einsatz kommt. Dies im
Gegensatz zum abwechslungsreichen Kreisch-Gesang, der sich sehr gut mit den Instrumenten
zusammenfügt. Auch das nächste Stück "Break down" beginnt zuerst eher im
Low-Tempo Bereich, um dann in ein geiles Mid-Tempo Thrash-Riff überzugehen, das nur als
Überleitung in den noch geileren hardcore-mässigen Mosh-Part dient. So zieht sich das
Ganze durch die gesamte Scheibe weiter, immer mit viel Abwechslung und gehörigem Groove.
Alles ist sehr gut gespielt und kann überzeugen, wieauch der Sound des Silberlings.
Einzig das Schlagzeug hätte ein bisschen mehr Volumen vertragen. Für Freunde des
härteren Thrash Metals eine empfehlenswerte Scheibe!
Marco G.
Punkte: 8.7 von 10
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DARKANE -
Expanding senses
Nuclear Blast
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass sich in Schweden des öfteren Death/Thrash
Bands zu den Melodic-Death Metal Bands gesellen. Dazu gehören auch Darkane, obwohl es auf
der Death-Seite sehr melodiös zugeht und dafür auf der Thrash-Seite so richtig zur Sache
geht. Ein sehr moderner Touch ist der Band auch nicht abzusprechen, oft werden
Keyboard-Samples eingesetzt und die Vocals tendieren in die Richtung des melodiösen
Gesangs. Die Vocals des Frontmanns sind sowieso speziell, grösstenteils haben sie
Anleihen zu Devin Townsend und im nächsten Moment kriegt man wieder härteren
Thrash-Gesang entgegengeschmettert. Genauso abwechslungsreich und komplex gestaltet sich
die Musik der fünf Schweden. Die Palette reicht von symphonisch und atmosphärisch
anmutenden Refrains über Death Metal Mid-Tempo Parts bis hin zu sehr melodiösen Riffs.
Dargeboten wird das Ganze auf hohem Niveau und überzeugt durch gut durchdachtes
Songwriting. Kein Riff wird zu kurz oder zu lang gespielt immer im richtigen Moment wird
Abwechslung ins Geschehen gebracht. Die Musik dringt wuchtig aus den Boxen, teilweise fast
zu voll, so dass man genau hinhören muss um alles rauszuhören. Ansonsten bereitet das
Klangerlebnis viel Freude und sollte auch nicht einfach eine Eintagsfliege im CD-Player
sein.
Marco G.
Punkte: 8.6 von 10
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FALLING SILENCE -
Shadows
Eigenproduktion
Falling Silence sind eine erfrischend gute Truppe, bestehend aus Sängerin
Loredana Cristinelli und drei männlichen Bandmitgliedern. Die Tessiner haben ihr Demo als
Eigenproduktion rausgebracht, das einen ganz schön vom Hocker hauen kann, vorausgesetzt,
man ist Fan der Guano Apes. Sie klingen schon ein bisschen nach Guano Apes, trotzdem ist
die Musik deutlich von ihrer eigenen Note gezeichnet. Sängerin Loredana überzeugt mit
ihrer gewaltigen Stimme, mit der man Hartholz schmirgeln könnte (genialer Vergleich! Der
Lektor). Auch Gitarrist Sebastiano Moresi mischt stimmlich druckvoll mit. (Kann man das
als eine Guano Apes-mässige Version von Lacuna Coil bezeichnen?) Wie dem auch sei, ich
mag das Album. Man sollte es gleich zwei Mal durchhören, um sich ein richtiges Bild davon
machen zu können. Beim ersten Reinhören klingt alles ein wenig monoton. Das richtige
Feeling für die Musik kriegt man erst später. Wirklich ein gelungenes Werk, hoffentlich
haben die Tessiner in Zukunft viel Erfolg, die Voraussetzungen dazu sind bereits
vorhanden.
Maiya B.
Punkte: 8.6 von 10
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MEDUZA - Now and
forever
Massacre Records
Hört hört, na ist das nicht...? Aber ja doch, bei Meduza trällert der
ehemalige Majestic Shouter Apollo. Somit wäre ja eigentlich die Richtung schon
vorgegeben. Melodic Metal von der besseren Sorte. Und Mike Wead (Mercyful Fate, King
Diamond, Memento Mori) hat das Teil echt knackig produziert. Der Einstand von Meduza darf
als gelungen betrachtet werden. Tolle Melodien die ins Ohr gehen, starke Riffs, lebendige
Songs die einfach Spass machen. Sicher, spektakulär ist "Now and forever"
nicht, aber ein ganz ordentliches Stück Metal ist es trotzdem geworden.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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VOODOO GLOW SKULLS
- Steady as she goes
Victory Records
Die Gebrüder Casillas lassen schon ihr sechstes Album auf die Menschheit los.
Die teils in spanischem und englischem Gesang dargebotenen Nummern sind gut
herauskomponiert worden und sehr kompakt. Der Ska Punk der Band ist schon ein wenig
speziell ausgefallen. Stellt euch normalen Punk vor, der mit Bläsern und Saxophon
erweitert wird (lieber nicht! Der Lektor). Aber was solls, die zwölf Songs sind aus einem
Guss und versprühen mit ihrem lateinamerikanischen Mix viel Freude. Die Amerikaner machen
auf "Steady as she goes" keine Kompromisse, das muss man ihnen hoch anrechnen.
"Steady as she goes" ist ein Werk, das frisch von der Leber weg gespielt wird
und demnach als absolut gelungen bezeichnet werden darf. Also genug gequascht! Sofort
antesten und geniessen. Ende der Durchsage.
Daniel J.
Punkte: 8.4 von 10
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CATARACT -
Martyrs melodies
LifeForce Records
Nach dem Album "Golem", das bei Ferret Music rauskam, folgt nun eine
Scheibe unter ihrem neuen Label LifeForce Records. Freut mich für die Schweizer Band
Cataract, dass sie es geschafft haben einen Deal zu kriegen, denn sie haben ihn auch
verdient. Geiler Core Metal erwartet einen auf dieser gut 14-minütigen MCD mit fünf
Stücken voller Power. Man bekommt das volle Brett an die Fresse geschmiert. Diese CD
groovt wie die Sau, kommt dabei noch sehr abwechslungsreich daher und setzt sich schnell
in den Gehörgängen fest. Die hardcore-typischen Vocals kommen sehr gut rüber und passen
sehr gut zur dargebotenen Musik. Der Sound lässt eine druckvolle Schallwand entstehen und
fesselt von der ersten Minute an. Die langsameren Mosh-Parts preschen durch das groovige
Drum und die vollen Gitarren so richtig fett aus den Lautsprechern hervor und die
schnelleren Teile werden einen regelrecht entgegengeschmettert. Leider ist es nur eine
MCD, was aber auf ein umso besseres Album hoffen lässt und die Zeit bis dahin würdig
überbrückt.
Marco G.
Punkte: 8.3 von 10
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ENTHRONED -
Carnage in worlds beyond
Napalm Records
Allzu viel Worte über die neue Scheibe von Enthroned will ich hier nicht
verlieren. Nicht dass es sich nicht lohnen würde, nein, aber das Ganze ist einfach
schnell vorgestellt. Neues geboten wird nur teilweise etwas, obwohl im Infoblatt gross von
neuen Massstäben im Black Metal-Genre gesprochen wird. So setzt sich die Musik von
Enthroned aus teils symphonischen mit Keyboard untermalten Teilen, melodischen Riffs und
brachialsten Prügel-Parts der Marke Dark Funeral oder Marduk zusammen. Dargeboten wird
die Musik sehr solide. Einziges Manko ist, dass es in den schnelleren Blast-Beats
teilweise etwas komisch klingt. Für Fans der eben genannten Bands sicher empfehlenswert,
alle anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren.
Marco G.
Punkte: 8.2 von 10
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RIGHT 4 LIFE - Off
the beaten track
The Age of Venus Records
Seit 1995 besteht die französische Band Right 4 Life und hat seit da an diverse
Split 72 (wie was? Der Lektor) und MCDs rausgebracht. Nun haben sie mit "Off
the beaten track" ein vollwertiges Album am Start. Gekonnt wird das Altbewährte des
80-er Jahre Hardcore mit moderneren Elementen verknüpft. So hört sich das erste Stück
fast wie Nu Metal à la Papa Roach an, aber ab dem dritten Stück wird schnell klar, dass
es sich hier um eine richtige Hardcore-Scheibe handelt. Das Ganze kommt bei einigen
Stücken auch recht melodisch daher und hat somit auch Abwechslung zu bieten. Ansonsten
wird einen das volle Brett an Hardcore geboten, mit schnelleren und punkig klingenden
Zwischenteilen. An der Gitarren- und Bassarbeit und am Drumming gibt es überhaupt nichts
zu mäkeln, alles ist sehr gut eingespielt. Mit den Vocals konnte ich mich aber bis jetzt
noch nicht so recht anfreunden, sie klingen ein bisschen monoton und nerven fast ein
bisschen. Die Vocals sind somit der grösste Negativpunkt an dieser Scheibe. Bei der
Aufnahme der CD wurde jedoch ganze Arbeit geleistet, toller Sound. Eine sehr solide
Hardcore-Scheibe, bei der also Freunde des HC sicher ihre Freude haben dürften.
Marco G.
Punkte: 8.2 von 10
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KDS CREW - Kds
crew
The Age of Venus Records
Das Label "The Age of Venus Records", bei dem ja auch die Band Right 4
Life untergebracht ist, beschert uns hier einen Sampler mit Bands, die unter ihrer Flagge
die Welt unsicher machen (wollen). Die Bands sind namentlich Right 4 Life, Underground
Society, Slamface, AWOL, Straight Up, As one, Darkseid und Stormcore. Erwähnenswert sind
die Stücke von Right 4 Life, ein Stück von einer älteren CD der Band, Underground
Society, coole Mischung aus Hardcore und teils Old School Death Metal Mosh Parts, der Rest
ist schlecht aufgenommenes Live Material und ein Gothic Death Metal Stück der Band
Stormcore, das auch nicht überzeugen kann. Alles in allem ein Sampler mit drei wirklich
guten Stücken und rarem Material, das das Label aber besser nur für Werbezwecke brauchen
sollte, da kaum jemand für so etwas Geld ausgeben wird.
Marco G.
Punkte: Keine Wertung
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TWYSTER - Lunatic
sirer
Massacre Records
Oft werden Metal Bands, bei denen eine Frau für die Vocals zuständig ist, mit
Warlock, beziehungsweise mit Doro verglichen. Nicht anders ergeht es dieser Formation aus
dem Ruhrpott. Ob das die jeweiligen Bands auch so sehen, ist dann wieder ein ganz anderes
Thema. Fact ist, dass das Debüt von Koko und ihren männlichen Mitstreitern, durch eine
hervorragende, druckvolle Produktion glänzt. Kein Wunder, zeichnen sich doch The Midas
Twins aus Hagen dafür verantwortlich, die Jungs hinter Powergod und The Traceelords. Ohne
Ausfälle wurden ein paar kompositorisch einwandfreie Songs auf dieser Scheibe verewigt.
Vom hartem Metal-Ohrwurm bis zur Ballade wurde eine grosse Bandbreite abgedeckt.
Aushängeschild bleibt bei dieser Formation aber diskussionslos die sehr vielseitig
agierende Frontfrau. Meistens ist ihre Stimme progressiv, klassisch ausgelegt, manchmal
schon zu sehr episch. Die stärksten Momente sind dann, wenn sie erdiger und dreckiger
singt und dann, und nur dann sind gewisse Parallelen zu Doro aus zu machen. Das ist aber
eigentlich egal, denn "Lunatic sirer" ist unter dem Strich einfach ein starkes
Album.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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SAN DIMAS - I
guess I can't save myself
Cargo Records
Das Kapitel Mud Slick scheint nun endgültig abgeschlossen zu sein. Damit
verschwindet ein gehaltvoller Name aus der Schweizer Musiklandschaft. San Dimas nennt sich
jetzt die Truppe um den Gitarrero Serge Christen. Bevor wir uns nun der vorliegenden
Two-Track CD widmen, die als Singleauskopplung des vor Kurzem erschienenen Albums
"Drowning" publiziert wurde, werfen wir einen Blick zurück. 1993 erschien das
Album "Keep crawling in the mud", das weit über die Landesgrenzen hinaus für
Aufsehen sorgte. Eine dreckige Hardrock Scheibe, die gnadenlos kickte. Die Schweiz schien
eine Band zu haben, die in die Fussstapfen von Krokus zu treten im Stande war. Zwei Jahre
später erschien als Nachschlag, die EP "Mud Slick". Danach wurde es verdächtig
still um die Gruppe und sie schien schon wieder Geschichte zu sein. Ein neues
Lebenszeichen wurde dann aber 1998 unter das Volk gebracht. In komplett neuer Besetzung,
mit Ausnahme von Serge, erschien "Into the nowhere". Doch nicht nur die
Mannschaft war neu, auch der Sound mit der Stilbezeichnung Crossover sorgte unter den
alten Fans für lange Gesichter. Unter dem Aspekt dieser interessanten Bandgeschichte ist
die Spannung gross, was uns nun erwartet. Zuerst wurde dem dürftigen Gesang des letzten
Outputs Rechnung getragen. Der Gitarrist Stämpf wurde kurzerhand zum Sänger und
zusätzlich zu den herkömmlichen Instrumenten erscheinen die Ausdrücke Loops und
Programming im Booklet. Der erste Song ist eine moderne Ballade mit Tiefgang, der zweite
Track eine harte Industrial-Nummer, melodisch und mit viel Drive. Die Scheibe ist fett und
düster und entspricht somit dem aktuellen Zeitgeist, veredelt mit einer grandiosen
Produktion. Gespannt darf man also auf das ganze Album sein. Aufgeschlossene Metalheads
könnten Gefallen finden am eigenständigen Nu Metal von San Dimas. Die, die eine
"Back to the roots"-Scheibe erwarten, dürften aber genau so enttäuscht sein,
wie beim letzten Album.
Chris C.
Punkte: Keine Wertung
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PORTER HALL -
Everything I know is stolen
Dead Serious
"Everything I know is stolen" ist das erste Album der Kanadier auf Dead
Serious Records mit dem 1999 neu hinzu gekommenen Sänger Darren Preston. Der Sound des
neuen Albums ist ziemlich punkig ausgefallen, allerdings mit vielen ruhigeren und
melodiösen Passagen, welche die "Emo"-Wurzeln der Band deutlich machen. Porter
Hall's Neuling könnte man am ehesten vielleicht noch mit Melodic Punk wie Goldfinger
vergleichen. Allerdings vermag mich der Gesang nicht wirklich zu Überzeugen. Die an sich
melodischen Gesangslinien mit Darrens leicht heiserer Stimme sind weniger mitreissend,
während sich Melodic Punk Songs von anderen Bands sehr schnell in meinem Kopf festsetzen.
Auch die eher selten eingesetzten Backing Vocals kommen nicht so toll zum Tragen und
harmonieren viel zu wenig mit den Lead Vocals. Auch die Lead Gitarre geht stellenweise
etwas zu stark im Gesamtsound unter. Instrumental betrachtet ist "Everything I know
is stolen" aber wirklich abwechslungsreich und frisch ausgefallen. Trotz einiges an
cleanem oder gedämpftem Gitarrenspiel mit Melodie, verlieren die Songs nie einen gewissen
Drive. Dummerweise geht bei jedem Song durch die Gesangslinien Eigencharakter flöten, der
einfach besser auf die Musik abgestimmt sein könnte und deshalb jedem Track irgendwie den
gleichen Anstrich verleiht. Noch zusammen mit einer etwas besseren Produktion könnte
Porter Hall dann wirklich Überzeugen.
Ozzy
Punkte: 8.0 von 10
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THE KOVENANT - In
times before the light (Re-Realease)
Hammerheart Records
Kurz vor der Veröffentlichung der neuen The Kovenant Scheibe bei Nuclear Blast
wollten sich Hammerheart Records wohl noch ein Scheibchen vom Erfolg der Norweger
abschneiden. Heraus kam dabei ein Re-Release der ersten Covenant Scheibe. Mittlerweile hat
sich die Band sich wegen diversen Verwechslungen in The Kovenant umbenannt. Damals machte
die Band noch astreinen Black Metal, der jetzt, neu gemixt, ein etwas moderneres Gewand
bekommen hat. Auch das Cover wurde an die mittlerweile etwas abgedrehte Combo angepasst
und komplett neu gestaltet. Ebenso wurden die Namen der Bandmitglieder angepasst, wie zum
Beispiel Nagash (seinerzeit auch bei Dimmu Borgir) jetzt auf Lex Icon umgetauft wurde. Wer
aber die History der Band nicht kennt und versehentlich zu dieser CD greift, in der
Erwartung einen neuen Release der Norweger in der Hand zu haben, der wird sehr überrascht
sein, denn die letzten The Kovenant Scheiben waren weit kommerzieller und trendiger
ausgerichtet. Hier erkennt man die Wurzeln der Norweger und kann die Weiterentwicklung
sehr deutlich hören. Alles in allem ist diese CD gut, auch wenn sie wenig zur
"Animatronic", dem letzten Werk der Norweger, passt. Sehr gross ist der Wechsel
der Stilrichtung. Geboten wird sehr melodiöser Black Metal. Wer Dimmu Borgir kennt, wird
sicherlich Parallelen erkennen können. Ein düsteres Werk, sehr keyboardlastig, mit
hymnenhaftem Backgroundgesang und typisch verzerrter Stimme. Wem Dimmu Borgir gefällt,
der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Saskia B.
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr
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DIAMOND DOGS - Too
much is always better than not enough
Feedback Boogie Records
Der schwedische Sänger Sulo scharte sieben Musiker um sich, darunter gleich vier
Gitarristen, um tonnenweise 70-er Flair in Form von Boggie-Glam-Party-Good
Time-Rock'N'Roll zu versprühen. Keinen Hehl macht er aus seinen musikalischen Vorlieben.
So outet er sich auf dem Infoblatt als Fan von The Rolling Stones, Mott The Hoople und The
Faces. Deutlich an deren Sounds angelehnt ist dann auch diese zweite Scheibe der
diamantenen Hunde. Die Jungs standen, beziehungsweise stehen teilweise auf den
Gehaltslisten kapitaler Bands, wie Hellacopters, Johnny Thunders, Glen Matlock, UK Subs,
Ian Hunter und Dogs D'Amour. Ebenfalls Input der sich bemerkbar macht, vor allem im Falle
der zwei letzt genannten Acts. Sulo versorgt die Songs durch sein dreckiges, kratziges
Stimmesorgan immer mit genügend Groove um die Dynamik aufrecht zu erhalten. Ein feines,
zeitloses Album, zumindest für diejenigen, die nicht gleich die Flucht ergreifen wenn sie
ein Piano, eine Orgel oder ein Sax hören. Wer am letzten Quireboys-Output "This is
Rock'n'Roll" Gefallen gefunden hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Chris C.
Punkte: 7.9 von 10
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für 29.90 SFr
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No
Cover
available
--SMF-
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LIVIDITY -
...til only the sick remain
Morbid Records
Gehört hatte ich von den Amerikanern schon vieles, was wohl auf den Kultstatus
der Band zurückzuführen ist, nur die Musik noch nie. Diesen Monat ergab sich mir endlich
die Chance das Versäumte nachzuholen. Die neuste Scheibe der Porno Death/Grinder (huch!
Der Lektor) Lividity lag also vor mir und wartete darauf, von mir unter die Lupe genommen
zu werden. Das erste Stück "T.L.C." klingt recht ansprechend, nicht
anspruchsvoll, einfach ansprechend. Death Metal der kranken und dreckigen Art, der mit
Grind Riffs und groovenden Mosh-Parts ausgefüllt wird. Dieses Schema durchzieht die ganze
Scheibe. Die Intros am Anfang jeden Stückes, die wohl aus Horror und Porno-Filmen
stammen, sind lustig. Der Sound ist gut, druckvoll und spielerisch überzeugt die Scheibe
auch, obwohl ja nicht viel geboten wird. Der Sänger grunzt, kreischt und gurgelt sich die
Eingeweide aus dem Leib und man fragt sich des öfteren, ob überhaupt irgendwo Texte
dahinter sind. Diese Scheibe oder besser gesagt Lividity ist definitiv nichts für
zartbesaitete Naturen, die diese musikalische Ausdrucksweise schnell abstossend finden.
Eine Death/Grind Kultband wie ich sie mir vorstelle!
Marco G.
Punkte: 7.9 von 10
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für 27.90 SFr
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INTERVALLE BIZZARE
- Unexpected awakening of impassive mass /
MALIGNANCY - Fraility of the human condition (Split)
Shindy Productions
Zu allererst einmal finde ich es wunderbar, dass es die alte Tradition der
Split-Releases (2 Bands teilen sich die Veröffentlichungskosten; die eine lärmt bei
Vinyl oder Tape auf Seite A, die andere auf Seite B), nun doch noch ins CD-Zeitalter
geschafft hat. Hier teilen sich die tschechischen Brutal Deather Intervalle Bizarre und
die Death/Grinder Malignancy aus den USA die zehn Songs bei einer Spielzeit von einer
guten halben Stunde.
INTERVALLE BIZZARE: Gleich der Opener ist ein disharmonisches Gewürge, wie man es in
letzter Zeit selten von einer jungen Band gehört hat, toll. Das Gaspedal wird nun
unweigerlich heruntergedrückt, Drummer Jürgen treibt das Ungetüm nach vorne, aber nicht
ohne den Gitarren genügend Raum für Spielereien zu geben. Sänger Strapak beeindruckt
mit seinen durchgehend ultratiefen Vocals (ohne Harmonizer!), die aber trotzdem äusserst
variabel ausgefallen sind. Alle Musiker sind technisch top, die Produktion o.k., was will
man mehr?!
MALIGNANCY: Die Amis gehen deutlich schrammeliger zu Werke und prügeln bis zum Anschlag.
Die Vocals sind nur noch ein Geröchel, ein Riff jagt das nächste, keine Verschnaufpause
- für manche vielleicht etwas eintönig, aber eben Grind. Für meinen Geschmack nicht
schlecht. Fazit: Intervalle Bizzare dünken mich ausgereifter, Malignancy sind hingegen
einiges extremer (auch stilbedingt). Ich überlasse es also dem Hörer selbst, wer wem
besser gefällt.
Karin W.
8.3 Punkte / 7.3 Punkte von 10
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SHREDMASTER -
Rising from the crypt (Pre-Release)
Zyriaxon Rex
Selten hat mir eine Review solche Kopfschmerzen bereitet wie diese. Aber erst mal
die Facts: Shredmaster ist ein Death/Grind-Nebenprojekt von Tiburon-Gitarrist Emilio
"MG" Barrantes, bei dem er sämtliche Instrumente selbst bedient. Einzig die
Grunz, Growls and Screamz wurden von Tiburon's Schreihals Manu erledigt, und wer Tiburon
kennt, weiss was das heisst... Die mir vorliegende Scheibe ist ein Pre-Release, soll
heissen, dass das Mastering noch aussteht und das Cover noch nicht definitiv ist. Ich
versuche aber trotzdem, eine würdige Kritik abzugeben. Nun, warum Kopfzerbrechen? Weil
ich bei so ziemlich jedem Song meine Meinung mindestens einmal geändert habe, ob er nun
was taugt oder nicht. Der ewig gleiche Gitarrensound, der wie ein wilder Wespenschwarm
klingt und die Riffs, die sich von Song zu Song zu wiederholen scheinen (was sie
natürlich nicht tun!), lassen einen Anflug von Langeweile in mir aufkommen. Aber die
Stücke sind gespickt mit Überaschungseffekten, so wird man z.B. bereits zu Beginn des
Albums von unerwarteten Einflüssen überrumpelt, später kommt auch ein Klavier zum
Einsatz. Zudem geht die Gitarre an einigen Stellen interessante Wege und in Stereo
entdeckt man noch weitere spannende Momente. Ausserdem hat man sich für einige Song-Enden
noch was Spezielles ausgedacht, Manu's Gewürge, -kreische und -fauche tut dabei sein
Übriges.
Karin W.
Punkte: 7.7 von 10
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DORO - Fight
SPV/Steamhammer
Doro's Auftritt in Balingen gehörte mitunter zum Besten der diesjährigen
Ausgabe des BYH!!! - Festivals. Deutschlands Metal Lady Nr. 1 ist angesagter denn je, vor
allem dann, wenn sie ihre Klassiker auspackt. Die alten Schoten knallen wie eh und je und
beweisen immer wieder auf's Neue, dass sie einfach zeitlos sind und nichts von ihrem Glanz
verloren haben. Dieser Umstand trifft aber seit einiger Zeit nicht mehr auf das aktuellere
Songwriting zu. Nachdem das Industrial-Abenteuer 1995 mit "Machine to machine"
kommerziell floppte (dabei ist das beileibe keine schlechte Scheibe!) folgte ein gutes
Live-Album. Die Tour zur nächsten Studio-Scheibe "Love me in black" (1998)
entpuppte sich dann als weiterer Leckerbissen. "Call of the wild" (2000) geriet
danach nicht mehr so stark. Wohl ein gutes Album, aber weit entfernt von einem Killer.
Live überzeugte Doro bisher jedoch immer und holte so die Kohlen wieder aus dem Feuer.
Das wird auch beim neuen Album "Fight" nötig sein, denn der erste Eindruck ist
nicht überwältigend. Der Opener "Fight", der bereits in Balingen gespielt
wurde, eröffnet die Scheibe durchaus kraftvoll und auch der nächste Track "Always
live to win" verfügt über das bekannte Rhythmus-Muster aus früheren Tagen. Eher
schräg dann das Duett mit Pete Steele ("Descent") von Type O'Negative, wo man
sich fragen muss, wer da wen begleitet. "Salvaje" reisst einen auch nicht gerade
vom Hocker, während "Undying", ein ruhiger Song, von der Art und Weise her auch
nicht neu ist. "Legends never die", eine Halbballade, ist wieder eine der
besseren. Der Rest des Albums setzt kaum mehr Akzente. Dabei ist die Gesangsleistung von
Doro immer auf gleichbleibend hohem Level und dafür verantwortlich, dass die Songs
(musikalisch gesehen) nicht ganz baden gehen. Der Sound ist generell eher modern
ausgerichtet und meist mehr Rock denn Metal. Mit "Chained" bekommt der Fan
schliesslich eine simpel gestrickte, live aber bestimmt abgehende Mitgröhlnummer, die
allerdings ein wenig angestaubt klingt. Dass der letzte Song (überwiegend) wieder in
Deutsch gesungen ist, erstaunt eigentlich nicht, lässt aber die Frage zu, ob diese Ecke
nicht schon genug ausgereizt ist. Fazit: "Fight" ist weder Fisch noch Vogel,
kein totaler Reinfall, aber bestimmt nichts Weltbewegendes. Schade!
Rockslave
Punkte: 6.9 von 10
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PANCHRYSIA - In
obscure dephts
L.S.P. Company
Sich in der Fülle der Black Metal Bands hervorzuheben ist heute recht schwierig.
Da braucht es schon Elemente, bei denen es beim Zuhörer "Klick" macht, einfach
das gewisse Etwas. Leider fehlt das den Belgiern Panchrysia, die eigentlich ein grosses
Potenzial hätten. Einige Riffs können sehr überzeugen, aber zu oft rutschen die Songs
in das Gewohnte ab und wiederholen sich. Man denkt auch des öfteren: "das hab ich
doch schon irgendwo gehört!". Einordnen lässt sich die Musik der Band am besten als
eine Mischung zwischen Immortal und "moderneren" Black Metal Bands wie Zyklon.
Das Bekannte wird gut umgesetzt, will sich aber nicht so richtig ins Langzeitgedächtnis
einklinken. Bleibt nur noch zu sagen, dass sich Panchrysia auf dem nächsten Album besser
auf das konzentrieren sollten, was sie selber können.
Marco G.
Punkte: 6.6 von 10
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FEAR FACTORY -
Concrete
Roadrunner Records
An Toten verdient man mehr oder was? Okay, tot sind Fear Factory nicht, aber als
Band nicht mehr existent. Hier handelt es sich um das nie veröffentlichte Debüt aus dem
Jahre 1991. Damals galt diese Mischung aus Industrial und Death Metal noch als irgendwie
seltsam. Ein paar Jahre später waren alle hin und weg. "Concrete" enthält 16
Songs aus den Anfangstagen von Fear Factory. Einige dieser Stücke wurden zu einem
späteren Zeitpunkt auf "Soul of a new machine" aufgewärmt. Für angefressene
Fear Factory Fans dürfte dies eine Zeitreise zu den Wurzeln der Band sein. Ich
persönlich finde diese Veröffentlichung genauso unnötig wie die Auflösung von Fear
Factory. R.I.P.
D.J. Roxx
Punkte: 6.0 von 10
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THE BERZERKER -
Dissimulate
Earache Records
Earache sind wohl irgendwie rekordsüchtig. Nachdem sie schon zwei Guinness-Buch
Einträge mit Napalm Death (kürzestes Stück) und Brutal Truth (kürzester Videoclip)
erreichten, streben sie nun mit The Berzerker den Titel "schnellstes menschliches
Drumming" an. Zu schaffen wäre es, denn ein so schneller Drummer ist mir bisher noch
nicht unter die Ohren gekommen. So, das wirklich Spektakuläre über die Band ist hiermit
bereits erzählt, denn das Drumming steht absolut im Vordergrund und täuscht über das
(zu) simple Songwriting hinweg. Das komplett übertriggerte und "übereffektete"
(Kultwort! Der Lektor) Schlagzeug macht das Durchhören sowieso nicht gerade angenehm.
Nachdem man einen Durchgang geschafft hat, wird man sich das nicht wieder antun wollen.
Allgemein wird auf "Dissimulate" viel zu viel mit Effekten gearbeitet, der
Grunz-Gesang klingt dabei äusserst unecht. Möchte auch gerne wissen, ob bei dieser CD
der Computer nicht gehörig zum Einsatz gekommen ist. Leuten denen es wirklich nicht genug
extrem (damit meine ich wirklich extrem!) gehen kann, ist ein Reinhören zu empfehlen. An
alle anderen: Hände weg!!!
Marco G.
Punkte: 5.0 von 10
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DIVERCIA - Modus
operandi
Hammerheart Records
Früher hiess diese Band Lost In Twilight und benannte sich darum in Divercia um,
um ihren Musikstil besser beschreiben zu können. Naja, ich würde diese CD auch in meiner
Sammlung unter "Diverses" einordnen, denn ich werde sie wohl kaum mehr
hervorkramen. Die Band beschreibt sich als eine Mischung zwischen HIM und Dimmu Borgir.
Wobei ich aber Dimmu streichen und Bravo hinzufügen würde. Der Sänger klingt wie Ville
Vallo vor seinem Stimmbruch und der Keyboarder kann vor Schnulzigkeit gar nicht mehr
aufhören auf seinen Tasten rumzuhämmern! Die noch beschriebene Brutalität von Dimmu
erwarte ich noch mit ein wenig Vorfreude, aber äääh..."ohne Worte". Den
Vergleich zu Nightwish möchte ich auch nicht widerlegen, aber näher darauf eingehen
ebenso wenig, sonst krieg ich am Ende noch Drohbriefe. Auch wenn es heute nicht mehr
einfach ist, etwas Neues auf den Musikmarkt zu bringen, kann man wenigstens verlangen, es
gut zu kopieren oder zumindest ein wenig Eigenständigkeit hinzuzufügen. Aber beides
fehlt hier leider. Ihr könnts gerne einem 14-jährigen Teenie schenken, der gerade zum
2000. Mal das neue HIM-Album angehört hat. Dem wird das garantiert gefallen.
Daniela
Punkte: 4.2 von 10
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BLACK WIDOWS -
Dark side of an angel (EP)
Recital Records
Eine reine Frauenband aus Portugal? Na, wie das wohl klingen mag? Da bin ich aber
sehr gespannt. Die Band gibt es schon seit mehreren Jahren, hat sich aber erst Ende August
in der heutigen Besetzung zusammengefunden. Die Sängerin möchte meiner Meinung nach
singen wie Tarja von Nightwish, bekommt das aber nicht ganz so hin. Es fehlt einfach an
Stimmvolumen, daher klingen einige Parts doch sehr schräg oder seltsam. Melodischen Metal
könnte man das Ganze wohl nennen, jedoch gibt es innerhalb der Songs auch den einen oder
anderen unpassenden Tempowechsel. Je weiter die CD fortschreitet, umso mehr werden die
Ohren durch die quiekende Stimme gequält und man wünscht sich eine andere CD in den
Player. Den Erfolg der Band in Portugal kann ich lediglich darauf zurück führen, dass es
dort die einzige Frauen-Metal-Band ist..., oder dass die Live- Auftritte optisch so viel
zu bieten haben und sich keiner mehr den Gesang anhört! Naja, auf jeden Fall klingt der
jaulende Hund des Nachbarn sicherlich noch musikalischer und deshalb kann man sich das
Geld für diese CD sparen!
Saskia B.
Punkte: Keine Wertung
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No
Cover
available
--MF--
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SNAPCASE - End
transmission
Victory Records
Snapcase, das sind fünf Amis, die sich in den frühen Neunzigern gefunden haben.
Daryl Taborski an den Vocals, Dustin Perry am Bass, Tim Redmond ist der Felldrescher.
Jetzt fehlen noch die Gitarristen: Jon Salemi und Frank Vicario. Der ganze Haufen hat sich
dem Hardcore verschworen. Ein Denkmal setzten sie sich mit dem 1997 veröffentlichten
Album "Progression trough unlearning". Das später erschienene "Desings for
automation" war auch nicht von schlechten Eltern. Jetzt warten wir gespannt auf den
neuen Silberling, der auf den Namen "End transmission" hört und mitte September
folgt. Auf der mir vorliegenden CD sind aber nur zwei neue Songs drauf. Die Titel
"Coagulate" und "Exil etiquette". Eine objektive Bewertung kann man
hier natürlich nicht bringen. Hardcore-Fans sollten Snapcase mal anchecken und die
Plattenfirma sollte sich Gedanken machen, denn zwei neue Songs für eine nächstens
kommende Scheibe sind schon etwas dürftig.
Daniel J.
Punkte: Keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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