Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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RAGE - Soundchaser
SPV/Steamhammer
Teutonen Metal brauchte lange Zeit, bis er sich in mein Musikverständnis reingezwängt
hat. Nachdem ich inzwischen Grave Digger sowieso und selbst Running Wild wenigstens etwas
abgewinnen kann, gehören Rage auch zu den Bands, die ich wirklich schätzen gelernt habe.
Dazu beigetragen hat vor allem ein gewisser M. F. aus B., der als glühender Anhänger der
genannten Combos (zwangsläufig) etwas auf mich abgefärbt hat. Was Rage im Speziellen
angeht, so hat mich vor allem das letzte Album "Unity" mehr als überzeugt.
Deshalb war ich sehr gespannt, was mich mit "Soundchaser" erwarten würde. Das
inzwischen gefestigte Line-Up mit Saitenhexer Victor Smolski und Drum-Tier Mike Terrana
scheint auch "Scheffe" Peavy Wagner zu Höchstleistungen anzuspornen.
"Soundchaser" ist ein Konzeptalbum geworden, das als roten Faden "das
Leben" des possierlichen Tierchens auf dem Cover, eben dem Songchaser, erzählt.
Zeichnete sich "Unity" noch durch zeitweilen deutlich progressive Elemente aus,
gehen die neuen Songs in der Tat mehr auf den Punkt. Dabei fällt neben der
charakteristischen Stimme von Peavy, der diesmal eine sehr melodische Note rüberbringt,
natürlich das dominante Gitarrenspiel von Victor auf, das, bedingt durch die stupende
Technik, vielleicht etwas an Wärme einbüsst. Die Riffattacken kommen hart und präzise
wie eine Atomuhr daher und die Soli lassen wirklich keine Wünsche offen. Im Interview,
das ich letztes Jahr mit Peavy und Victor führen konnte, kam ganz klar zum Ausdruck, was
sich der Rage-Gitarrist unter einem kompletten Musiker vorstellt. Dafür schindet er sich
auch heute noch mit stundenlangen Übungen auf seinem Instrument. Für mich kommen da
gewisse Parallelen zu Steve Vai oder auch Joe Satriani auf, obwohl gerade Letzterer den
Umgang mit der "Wärme" von den Dreien am Besten beherrscht. Unnötig zu
erwähnen, dass mit Mike Terrana einer der besten Drummer der Gegenwart mehr als nur den
Rhythmus schlägt. Ein gewisser Scott Columbus könnte sich davon mal eine fette Scheibe
abschneiden, aber das ist eine andere Baustelle. Wie üblich bei Konzept-Alben macht es
durchaus Sinn, das Werk als Ganzes zu sehen und zu bewerten. Musikalisch haben Rage für
mich wieder einen Riesenschritt nach vorne gemacht und setzen damit die Messlatte für die
Zukunft sehr hoch an. Das Songwriting ist für meine Begriffe permanent auf höchstem
Level und vornehmlich in flottem Tempo gehalten, lässt aber dennoch genügend Freiraum
für melodische Ausflüge in ruhigere Gefilde, schön nachzuhören beim zweiteiligen
"Falling from grace", einem der zahlreichen Höhepunkte auf diesem Klasse-Album.
Weiter, wie schon erwähnt, bin ich sehr vom oft auch mehrstimmigen Gesang angetan, der in
seiner Eigentümlichkeit nicht besser sein könnte. Dazu eine killende Produktion, die
alle drei Musiker im gleichen Verhältnis nebeneinander hergehen, respektive spielen
lässt. Und wenn ihr doch noch einen Anspiel-Tipp braucht..., bitte..., hier ist er:
"See you in heaven or hell". Beim limitierten Digi-Pak gibt es erwartungsgemäss
mit "French bourree" noch einen Bonus-Track obendrauf. Dieses Hammer-Teil
gehört zwingend vor dem Begleichen der nächsten Krankenkassen-Rechnung ins Regal! Buy or
die...
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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DEW SCENTED -
Impact
Nuclear Blast
Uuuuhhhhhhh..., endlich wieder mal eine fette Thrash Hammer-CD zum Bewerten. Unglaublich,
wie die Jungs aus Deutschland auf diesem Album einheizen. Geile Killer-Riffs, ein Sänger,
der sich aggressiv den Frust aus der Seele schreit und abwechslungsreich arrangierte
Songs. Jeder für sich eine echte Granate! Viel kann und will ich gar nicht mehr dazu
sagen, denn das Teil beeindruckt mich ziemlich schwer. Teilweise werde ich an Slayer
erinnert, aber Dew Scented können mit den Giganten locker mithalten. Auch die
Schlagzeugarbeit ist perfekt, knüppelhart und kommt immer tight rüber. Wer auf Thrash
oder Metal im oberen Härtegrad steht, für den ist diese CD ein Muss. Möchte wirklich
gerne mehr schreiben, aber komme vor lauter Headbangen gar nicht mehr dazu! Also hört es
Euch selbst an..., mörderisch!
Marco F.
Punkte: 9.9 von
10
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für 27.90 SFr.
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SPOCKS BEARD -
Feel euphoria
InsideOut Music
Die grosse Frage lautet: Gibt es ein Leben für Spocks Beard nach Neil Morse? Das in der
Prog-Szene wohl mit am meisten Spannung erwartete Album "Feel euphoria" ist
gelandet. Und ja ja ja, es gibt definitiv ein Leben danach. "Feel euphoria" ist
ein echtes Beard-Album geworden. Drummer Nick D'Virgilio hat neben den Drums, den
Acoustic- und Electric Guitars auch gleich noch die Lead Vocals übernommen und er macht
seine Sache wirklich gut. Für den Hauptanteil des Songwritings sind Alan Morse und Nick
verantwortlich. Und das schon extrem breite Spektrum der Band wurde mit dem neuen
Silberling noch mehr erweitert. Schon der Opener "Onomatopoeia" geht recht
rockig ab und mit dem Titelsong werden ziemlich moderne und zum Teil gar düstere Klänge
angeschlagen. Das gut zwanzigminütige "A guy named Sid" versprüht dann das
ganze Prog-Programm, von jazzig zu verspielt rockigen, bis hin zu ruhigen Parts und einer
tollen Acapella-Einlage. Alan, Dave, Nick und natürlich Ryo können das Niveau früherer
SB-Werke locker halten, obwohl sie mit Neil Morse eigentlich ihren kreativen Kopf verloren
haben. Hut ab vor dieser Leistung. Übrigens kommt die Special Edition von "Feel
euphoria" in einer coolen Karton-Box mit den beiden Bonus-Tracks "Moth of many
flames" und "From the messenger" daher, sowie einem InsideOut-Sampler mit
elf tollen Prog-Bands. Das volle Programm also für jeden Proggie.
Crazy Beat
Punkte: 9.8 von
10
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für 27.90 SFr.
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KAIPA - The
keyholder
InsideOut Music
Nach Spock Beard's "Feel euphoria" wird uns mit "The keyholder" nun
eine zweite Prog-Perle erster Güte dargeboten. Hinter Kaipa verbirgt sich zum Einen Roine
Stolt, Mastermind der Oberproggies Flower Kings, der ja auch beim göttlichen
Transatlantic-Projekt seine Axt geschwungen hat. Und zum Anderen Hans Lundin, der den
Grossteil der Songs komponiert hat, natürlich auch mit Roine Stolt zusammen. Der Gesang
wurde aufgeteilt zwischen dem Ritual Shouter Patrik Lundström und Aleena, die mit ihrer
zauberhaften Stimme des Öftern an die ebenfalls zauberhafte Tracy Hitchings erinnert.
Soviel zum Personellen von Kaipa. Was hier geboten wird, ist teilweise sehr schwer zu
beschreiben. "The keyholder" zieht hier sämtliche Register des Prog Rock.
"A complex work of art" zum Beispiel lebt von der schönen Stimme Aleena's, den
spielerisch proggigen Parts, ein Auf und Ab der Stimmungen und Tempi, einfach grandios.
Auf dem ganzen Album wechseln sich ruhige, zarte, sehr gefühlvolle Melodien mit jazzigen
Einlagen und proggigen Parts ab, verschmolzen mit den grandiosen Stimmen von Aleena und
Patrik. Kein Wunder also, dass sich vier der acht Perlen in und über der
Zehnminuten-Grenze bewegen. "The keyholder" ist ein ganz besonderes Werk, das
wirklich keine Schwachstellen aufweist und jeden Prog Rock Liebhaber locker in den siebten
Musikhimmel trägt und ihn erst wieder nach 78 Minuten und 29 Sekunden in die Realität
entlassen wird. Und glaubt mir, man startet diese Reise gleich wieder von Neuem. CD
replay, abheben und geniessen.
Crazy Beat
Punkte: 9.8 von
10
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für 27.90 SFr.
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HAREM SCAREM -
Higher
Frontiers Records
Was für eine Scheibe, der Titel hätte nicht besser gewählt werden können. Schon das
letzte Werk der Kanadier war verdammt stark, aber jetzt haben sie sich selbst
übertroffen. Es geht wieder rockiger zur Sache, die Songs haben eine unerwartete Stärke
und wahnsinnig mitreissende Melodien. Die Musik geht eindeutig wieder zurück zu den
Anfängen der Band, ohne dabei doch diesen Touch an moderner Musik zu verlieren. Eine
Scheibe, die Lust auf mehr macht und spätestens nach mehrmaligem Hören haben die Songs
sich dermassen in den Gehörgängen festgesetzt, dass wohl nur noch der Ohrenarzt helfen
kann, einfach geil! Hatte man die Kanadier zwischendrin schon abgeschrieben, muss man
jetzt sagen, sie sind zurück und wie! Eingängige Gitarrenriffs, mehrstimmige Refrains
und ein Wahnsinns-Groove! Hört unbedingt in "Torn right out", "Reach"
und "Lost" rein, obwohl das eigentlich nicht ausreicht, denn die ganze CD ist
ein Knaller und jeder, dem melodischer Hard Rock mit Mitsinggarantie gefällt, sollte an
dieser CD nicht vorbeilaufen, sondern sie gleich im nächsten Plattenladen erstehen, der
Freundin wird es sicher gefallen! Der beste Hard Rock-Release der letzten Zeit und vor
allem eine CD, die keinen Totalabsturz beinhaltet, alle Songs sind einfach super!
Saskia B.
Punkte: 9.6 von
10
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für 27.90 SFr.
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Als Ex-Granit Drummer Peter "rock" Gander kürzlich als neuer
Schlagwerker bei den Prog Melodic Rockern Kirk vorgestellt wurde, dachte ich nicht, ihm so
schnell wieder anderswo zu begegnen. Soviel zum Thema, wer sonst noch in welcher Combo
zockt. Gleiches gilt natürlich für Saitendrescher Sammy Lasagni, der bekanntlich auch
bei Kirk in Diensten steht. Von Godiva, die ich das letzte Jahr in Bätterkinden
anlässlich des X-Mas Rock Festivals das erste Mal live sah, bekam ich bisher einfach mit,
dass sie oft auf Schweizer Bühnen anzutreffen waren und Support für diverse
Szene-Grössen wie Primal Fear, Dokken, Shakra oder Freedom Call waren. Den erwähnten
Auftritt buchte ich persönlich als interessant, aber nicht gerade weltbewegend ab. Dies,
weil ich vor allem die Faxen von Sänger Anthony de Angelis (unter anderem mit der
Gummi-Susi) voll daneben fand. Solche Gimmicks hat Alice Cooper vor Jahrzehnten schon
längst und weitaus besser inszeniert. Da mir aber die Musik weitgehend gefiel, war ich
gespannt, was mich nun mit dem selbstbetitelten Debüt erwarten würde. Tom Naumann
(Sinner), der ja letzten Dezember zusammen mit Godiva rockte, unterstützte die Schweizer
Band bei der Produktion ihres ersten Silberlings. "The Gate", das Intro zu
Beginn, hört sich wie der Start eines Horror-Spiels auf einer Playstation an und leitet
in den ersten Song "Razorblade romantic" über, der volles Rohr nach vorne
losgeht. Fettes Riffing der Marke Sinner, Primal Fear oder auch Silent Force brandet mir
mit schneidendem und klarem Gesang entgegen. Potzblitz! Sammy Lasagni lässt dabei seine
Axt wie Alex Beyrodt (Ex-Sinner, Silent Force) krachen und Sänger Anthony de Angelis
überrascht mit starken und variablen Vocals. "Heavy metal thunder" könnte
danach glatt auf der kommenden Reunion-Scheibe von Judas Priest stehen und auch hier sind
sackstarke Gesangslinien auszumachen. Nicht ganz so wie Rob Halford (wie man ihn von
früher her kennt!), aber echt nicht weit weg davon. "One shot", mit etwas
Schlagseite zu Symphorce, gibt sich ebenso überzeugend, wie "Nightmare", wo der
Gitarrensound und die Spielweise an gute alte Ozzy-Zeiten mit Jake E. Lee an der Klampfe
erinnert. De Angelis bringt hier diverse Stimmlagen sehr überzeugend rüber, während
"Cold blood" (mit Beginn à la "No more tears" von Ozzy) vocalmässig
tief und düster gehalten ist. Etwas schwächer fällt "Where angels die" aus,
um dennoch als starker Song durchzugehen. Etwas nach alten Vengeance hört sich
"Riding through time" an, wo de Angelis erneut aus dem Vollen schöpft. Hey, der
Knabe hat wirklich was drauf! Accept grüssen augenzwinkernd bei "Let the tanks
roll", während Mötley Crüe bei "Bullshit lover" wohl etwas Pate standen.
Dass hier die Lyrics aber untere Schublade sind, sei Godiva angesichts des geilen Sounds
gnädig verziehen. Noch mehr Accept gibt es zum Schluss mit dem Hauruck-Rocker
"Sinner", der aber weit weg von einem billigen und blossen Abkupfern ist. Tja,
Leute..., ich muss schon sagen..., obwohl das Rad abermals nicht neu erfunden wird,
überzeugt das Debüt der Schweizer mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einer
Killer-Produktion (so hätte auch das Kirk-Debüt klingen müssen!), coolem Artwork (von
Bassist Mitch Koontz) und lässt für die Zukunft hoffen, dass sich der extravagante
Sänger mehr auf seine tolle Stimme besinnt, als den durchgeknallten Kasper auf der Bühne
zu mimen. Switzerland definitely rocks! Weitere Info's gibt es bei www.godiva.ch -
watch out!
Rockslave
Punkte: 9.6 von 10
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ILL NINO -
Confession
Roadrunner Records
Entwarnung gleich zu Beginn: Obwohl ill niño gleich zwei Besetzungswechsel zu verzeichnen
hatten (neu sind Danny Couto für die Percussion und ex-Machine Head Gitarrero Ahrue
Luster), ist der musikalische Charakter der Band derselbe geblieben. Dies ist erfreulich,
da der Vorgänger "Revolution - revolucion" ein herausstehendes Werk unter den
damals zahllosen Nu Metal-Veröffentlichungen darstellte. Die verzerrte und stark
effektbearbeitete Stimme bleibt auch auf "Confession" ein unverkennbares
Merkmal, das bereits viele Nachahmer fand. Natürlich müssen wir auch nicht auf sehr
schön gesungene und passend instrumentierte, beziehungsweise arrangierte Clean-Passagen
verzichten, nur der spanische Anteil in der Musik sowohl in Form von Gitarre, wie auch die
Sprache wurde reduziert, was man je nach Geschmack als schade bezeichnen darf. Die klare
Stärke von ill niño, nämlich die ungebändigte Wucht in den tiefen Unisono-Passagen und
das wütende Feeling wurde hingegen beibehalten, teilweise sogar noch verstärkt.
Mächtige Hassbrocken sind mit "Unframed", "Cleansing",
"Lifeless... life..." und "Te amo...I hate you" gleich zu Beginn stark
vertreten, wirken musikalisch noch ausgereifter und lassen einen die Energie des
Roadrunner-Debüts zu keinem Zeitpunkt vermissen. So brutal der Sound von ill niño auch
daherkommt, "This time's for real" und die bereits auf dem "Freddy vs
Jason"-Soundtrack erschienene Single "How can I live" geniessen schnell
echten Ohrwurmstatus. Dass die Band auch nicht vor einer mehrheitlich akustischen Nummer
("Numb") oder dem balladesken "Have you ever felt?" zurückschreckt,
zeugt erneut von (willkommener) Vielfältigkeit. Die wiederum erstklassig und stilgerechte
Produktion verkommt bei diesem Album schon fast zur Selbstverständlichkeit. Den Ansatz,
ein funktionierendes Erfolgsrezept weiterzuführen und zu verfeinern kann ich im Falle von
"Confession" nur begrüssen und den ill niño-Neuling als sehr gelungen
bezeichnen.
Ozzy
Punkte: 9.6 von
10
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E-TOWN CONCRETE -
The renaissance
Roadrunner Records
Leider muss ich mich einmal mehr selbst als Dilettant entlarven und zugeben, dass ich mit
"The renaissance" erstmals auf das musikalische Schaffen von E. Town Concrete
aufmerksam wurde und leider die vorangegangenen Veröffentlichungen (noch) nicht kenne.
Dies hat den Vorteil, dass ich mich vorbehaltslos über diese neuste Langrille der Band
freuen kann und nicht mit dem Vergleichsdrang zu den Vorgängeralben behaftet bin. Hip Hop
mit Metal zu kombinieren ist ja bei Weitem keine neue Idee mehr. Crossover erfreute sich
bereits Anfangs und Mitte der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts grosser Beliebtheit.
Der Sound von E. Town Concrete ist genausowenig eine Neuheit, nur kommt er halt extrem
frisch, geradlinig und ehrlich daher, sodass man sich seiner enormen Energie kaum
entziehen kann. Dazu tragen sicherlich die starken Rhymes von Anthony Martini bei. Für
mich klingt es tatsächlich so, als wären oftmals zwei MC's am Werk. Die kräftige
HC-Kehle andererseits ergänzt den vielseitigen Gesang wuchtig. Die Band als Ganzes
beherrscht eine Spannweite von leichtfüssigem Crossover bis hin zum niederschmetternden
Hardcore. Ausgezeichnet und egal, ob die Songs melodiös oder malträtierend erklingen,
Drive und Kraft sind immer präsent und erzwingen unweigerlich gewisse Bewegungen beim
Zuhörer... Wo ich gerade das Stichwort Melodie erwähnt habe: Ein des Öfteren
eingebrachtes Keyboard, ansonsten in dieser Musiksparte verpönt, steuert nette
Melodiebögen bei, die ich als gelungen bezeichnen möchte. Zusammenfassend lässt sich
sagen: Die zwölf Songs auf "The renaissance" gehen allesamt mächtig ab, und
beim zuhören kommt richtig Freude auf. E. Town Concrete beweisen, dass gut gespielter
Crossover in der heutigen Zeit sehr wohl seine Daseinsberechtigung hat. Also, feinster
Crossover/HC, den ich weiterempfehlen muss!
Ozzy
Punkte: 9.6 von
10
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für 27.90 SFr.
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GARY HUGHES - Once
and future king Teil 1 &2
Frontiers Records
Ach du liebes Bisschen..., was Gary Hughes da auf die Beine gestellt hat, übertrifft bei
Weitem alle Vorstellungen, die ich mir von diesem Projekt gemacht habe! Da sind Musiker
vertreten, wie zum Beispiel Bob Catley und DC Cooper, nur um gerade zwei Namen zu nennen.
Dieses Album besteht aus zwei CDs, welche sich um die Story von König Arthur drehen. Die
Casts schauen interessant aus: Gary Hughes als King Arthur, Danny Vaughn als Lancelot, Bob
Catley als Merlin, Doogie White als Mordred... Der erste Eindruck von diesem Wunderwerk
ist schon mal überwältigend! Bei "Once and future king" ist alles ein wenig
vertreten: preschendes Schlagzeug, kreischende Gitarren, traumhafte Balladen und
hymnenhafte Gesänge, die hin und wieder sogar operntauglich wären. Schon nach wenigen
Songs war ich total verzückt. Wenn man sich diese Musik in aller Ruhe ohne Störung
reinzieht, dann kann man sogar in leichte Ekstase verfallen. Mir gings jedenfalls so. Jede
Stimme und jeder Ton sitzen so, wie sie sein sollten. Das ist perfekte Musik aus einer
anderen Dimension. Irgendwann nach dem siebten Song (ich war schon richtig high davon) kam
es mir so vor, als ob ich an König Arthur's rundem Tisch sitzen würde. Ich habe selten
so fesselnde Musik erlebt. Und jetzt soll ich wohl auch noch ein paar Anspieltipps
rauspicken, wie?! Forget it! Das ist nicht möglich, denn jedes einzelne Lied ist ein
wahres Meisterwerk! Am Faszinierendsten klingt das Piano, welches Gary Hughes selbst
spielt. Die ganze Aufmachung ist sowas von edel, märchenhaft und verzaubernd..., einfach
unbeschreiblich! Die Songtexte sind sehr gut geschrieben, und jeder einzelne Sänger
vermag die Story dahinter so richtig realistisch und glaubhaft rüber zu bringen. Da
möchte man nur noch aufstehen und aus voller Lunge mitsingen. Die Damen, alsda sind: Lana
Lane, Irene Jansen und Sabine Edelsbacher fallen stimmlich besonders auf. Es ist einfach
wunderbar. Tja, mögt Ihr Geschichten, wie die von König Arthur und gefällt Euch Metal,
kombiniert mit opern-angehauchten Klängen und Gesängen? Dann könnt Ihr beim Kauf von
"Once and future king Teil 1 und Teil 2" gar nicht daneben greifen. Ein riesiges
Lob an Gary Hughes, der den Leuten wieder neue Drogen für ihre Ohren beschert hat. Danke
Mr. Hughes!
Maiya R.
Punkte: 9.5 von 10 Teil
1 hier bestellen für 27.90 SFr.
Teil 2 hier
bestellen für 27.90 SFr.
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DESTRUCTION -
Metal discharge
Nuclear Blast
Tja, was soll man denn dazu sagen. Die süddeutsche Thrash-Legende beehrt uns ein weiteres
Mal mit einem tollen Stück Metal. Seit der Reunion erscheint nun das dritte Album und das
kann sich hören lassen. Soviel schon mal im Voraus. Wie wahrscheinlich die Meisten unter
Euch wissen, hat Drummer Sven die Band schon seit einer Weile verlassen und der Neue in
der Küche heisst nun Marc. Produziert wurde das Ganze von unserem allseits geliebten V.O.
Pulver (Gurd), welcher hier sehr gute Arbeit geleistet hat. Die Songs entsprechen dem
Reinheitsgebot von Destruction. Damit meine ich, dass nichts Neues ausprobiert wird.
Frontmann Schmier bringt seinen Gesang bissig und in seiner Einzigartigkeit rüber, wie
man es von ihm gewohnt ist. Sechssaiten-Schrubber Mike leistet genau das, was man von ihm
erwartet, nämlich ein geiles Trommelfeuer an geilen Riffs und Neu-Drummer Marc dirigiert
das Ganze sehr solide. Die Songs können sich durchaus mit alten Werken, wie zum Beispiel
"Infernal overkill" oder "Eternal devastation" messen, erreichen aber
nicht ganz deren Level. Ich wurde in letzter Zeit oft gefragt, was ich von Metallica's
"St. Anger" halte. Meine Antwort war immer: "Es ist nur eine
durchschnittliche Thrash-CD. Mir fallen gleich mindestens ein Dutzend bessere
Thrash-Scheiben ein". Nun, da ich jetzt das neuste Werk von Destruction kenne, weiss
ich somit eine weitere Platte mehr, die ich empfehlen kann. Wer braucht da noch
Metallica...?
D.J. Roxx
Punkte: 9.4 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
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U.D.O. - Nailed to
metal (live)
AFM Records
Passend steht auf meiner Promo-CD "The missing tracks", nachdem bereits vor
kurzem die Live-CD "Live from Russia" veröffentlicht wurde. Nun folgen hier
diejenigen Stücke, welche zur unvergleichlichen Geschichte von Accept und Udo
Dirkschneider gehören. Alleine die Songtitel wie "Balls to the wall",
"Holy", Restless and wild", Princess of the dawn" oder "Hard
attack" lassen einen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Geboten werden elf Klassiker
in qualitativ exzellenter Aufnahmequalität. Wer die Band und Udo auch schon live gesehen
hat, weiss, dass er Metal erster Güte erwarten darf. Und so geht die CD von Anfang bis
zum Schluss voll ab, authentisch und voller Wucht. Einziger Schwachpunkt ist das
Schlagzeug-Solo, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache. Ich höre live lieber einen
Song mehr als ein Drum-Solo, auch wenn der Schlagzeuger sein Handwerk versteht. Neben der
CD ist auch gleichzeitig eine DVD veröffentlicht worden mit 225 Minuten Video und 30
Minuten Audiomaterial. Die CD/DVD gibt es auch als Boxset zu einem fairen Preis im Handel.
Diese CD ist für jeden Metal-Fan ein Muss. Ideal auch für unseren Metal-Nachwuchs, der
bei den alten Accept-Zeiten noch nicht dabei war. Und noch was für alle Patrioten: Habt
ihr gewusst, dass Gitarrist Igor Gianola und Drummer Lorenzo Milani aus dem Tessin
stammen? Fazit: Gehört in jede Sammlung!
Marco F.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
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CRASHDIET -
Crashdiet
Eigenproduktion
Beim ersten Betrachten des Covers dachte ich, eine etwa fünfzehn Jahre alte CD in den
Händen zu halten, aber nein! Wer glaubt das denn, ein komplett neuer Release von vier
schwedischen Jungs, die die 80er und damit den Glam Rock wohl immer noch nicht vergessen
haben. Saugeil, sich heute noch so gestylt auf die Strasse zu trauen! Das Cover (und somit
das eben erwähnte Styling) der Jungs sieht schon einmal sehr überzeugend aus, aber wie
steht es denn mit der Musik? Mit einer riesigen Spannung schiebe ich den Silberling in
meinen CD-Player. Wow..., einfach geil, was mir da um die Ohren geblasen wird! Ich fühle
mich spontan um mindestens zehn Jahre jünger und wippe begeistert im Takt mit. Klingt
irgendwo wie eine Mischung aus alten Mötley Crüe, Hanoi Rocks und Tigertailz. Sehr geile
Sache das Ganze! Leider beinhaltet die EP nur sechs Songs, aber hoffentlich werden viele
80er-Freaks diese Band nicht einfach so an sich vorbeiziehen lassen. Mit diesem
Gesamtpaket (inklusive der Texte) werden wirklich alle bekannten Klischees der 80er
Glam-Szene wieder aufgegriffen und einen direkt in die Fresse geschleudert! Für mich die
Helden des Jahres, auch wenn ich mittlerweile feststellen musste, dass die Glam-Szene im
Allgemeinen hier in Schweden, wo ich momentan gerade verweile, gar nicht so tot ist, wie
immer gedacht. Mehr Infos gibt es demnächst auf www.crashdiet.org - Also alle an die
Tasten, fertig, los!
Saskia B.
Punkte: 9.5 von 10
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MISERY INDEX -
Retaliate
Nuclear Blast
Aber hallo! Die beiden ehemaligen Dying Fetus-Recken Jason Netherton (bass/vox) und Sparky
Voyles (guit), verstärkt um Ex-Severed Head Drum-Tier Matt Byers, prügeln sich auf
diesem niveauvollen 10-Tracker mit viel Charisma und intelligenten Texten (Ja ja, sogar
Grindercorler haben mehr zu bieten als grosse, haarige Eier, muss an dieser Stelle einfach
wieder einmal gesagt werden!) durch die Abgründe menschlichen Schaffens und hinterlassen
nichts als rauchenden Schutt und die Asche dazu! Die Musik kombiniert die intensivsten
Metal-Elemente mit einem ausgeprägten Grind-Touch. Hörbarer Pluspunkt ist dabei die
Motörhead-mässige Punk-Attitüde, die einen energischen Fluss entstehen lässt und an
keinem Limit stoppen will. Die Songs haben eine starke Morbid Angel-Schlagseite mit
leichten Bolt Thrower und Entombed Einflüssen, im Endeffekt also eine explosive Mixtur
die jedem geneigten Banger wegen vorsätzlich selbst ausgerenkten Nackenwirbeln die
Schmerzens-/Freudentränen in die Augen treiben wird! Textlich befasst man sich unter
anderem mit der Anprangerung von allgemeinen Missständen, die man trotz des hohen
Bekanntheitsgrades mit einem Lächeln auf den Lippen abtut. Sogar ein deutscher Titel ist
darauf vertreten ("Angst isst die Seele"), mit der markigen Textzeile "Zu
Hause wie im Krieg, Waffen und Hass zuhauf"! Nach einer EP und zwei Split-CDs ist der
erste, vollständige Longplayer der Amis eine frische Abwechslung, die mit Technik, Power
und Durchschlagskraft zu überzeugen weiss! Mir bleibt zum Schluss nur noch die ehrenvolle
Aufgabe, eine blinde Einkaufsempfehlung auszustellen, denn ich bin begeistert! "This
is why were living for spirit, life, and blood" ("Demand the
impossible").
HaRdY
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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SODOM - One night
in Bangkok
SPV/Steamhammer
Ich bezeichne mich mehr oder weniger als Sodom-Fan. Das war allerdings nicht die ganze
Zeit so. Bis zu "Better od dead" und erst wieder seit dem letzten Werk
"M16" gefällt mir das legendäre Trio. Hier haben wir jetzt schon die dritte
Live-Scheibe, welche, wie man dem Titel entnehmen kann, in Thailand aufgenommen wurde. Da
sich westliche Bands wohl eher selten nach Südostasien verirren, kommt die Stimmung im
Hollywood-Club in Bangkok entsprechend sehr gut rüber. Bei der Songauswahl gibt es
eigentlich keine grossen Überraschungen. Neues Material wie "Among the
weirdcong" und "Napalm in the morning", wie auch ältere Klassiker der
Sorte "Remember the fallen, "Agent orange" oder "Sodomy &
lust" sind auf der Setliste vertreten. Selbst deutscher Sound wie "Der
Wachturm" oder "Die stumme Ursel" wurden unseren asiatischen Freunden live
dargeboten. Gegen Schluss wird noch Motörhead's "Ace of spades" runtergezockt.
Wie man es als Sodom-Fan gewohnt ist, kommt als Schluss-Crash die Kombination zwischen
"Ausgebombt" und "Bombenhagel". Was will man(n) mehr? Als Bonus gibt
es noch "Among the weirdcong" als Live-Video, welches ebenfalls im
Hollywood-Club in Bangkok aufgenommen wurde.
D.J. Roxx
Punkte: keine Wertung
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für 39.90 SFr.
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FUNERIS NOCTURNUM
- Code 666-Religion syndrome deceased
Woodcut Records
Funeris Nocturnum präsentieren die finnische Extreme Music-Variante in Captain
Future-Moll. Das alles im oberen Tempobereich und hyperaggressiv dargebotene Material
fräst sich wie eine diamantbeschichtete Kreissäge ins Rückenmark, trennt präzise
Sehnen von Muskeln und hinterlässt das Gefühl, von einem Hightech-Skalpell penetriert
worden zu sein! Die Produktion ist glasklar und Songs wie "Hypernation mantic"
oder "Vulpine paralogism" lassen ordentlich die Elektrometalpeitsche knallen!
Das grundsolide Fundament ist melodischer Black Metal, der mit allerlei
Elektronikschnickschnack aufgepeppt und einer brachialen Stimme versehen wurde, obwohl man
in manchen Passagen mit Computerspielereien für meinen Geschmack zu übertrieben
hantierte. Das abwechslungsreiche Schlagzeug tönt an einigen Stellen zwar arg nach (sehr
gut programmierter) Drummachine, fügt sich aber natürlich (sofern das überhaupt
möglich ist) ins Konzept ein. Die Saitenfraktion versteht ihr tightes Business ebenfalls
und weiss mit schnellen, griffigen Themen und herrlichen Quietschern zu überzeugen. Das
Keyboard ist wieder einmal Geschmackssache, aber mehrheitlich solide songdienlich
unterwegs und der Gesang hält als Krönung alles zusammen, von Growls und Gekreische, bis
hin zu leicht verzerrten Passagen wird alles gegeben. Auch der künstlerische Aspekt ist
respektabel: Vom geilen Coverartwork über die tolle Homepage, bis hin zum Science
Fiction-mässigen Corpsepaint ist alles im stabilen Überdruckbereich! Test bestanden, es
summt im Hornissennest!!
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
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JACKHAMMER - The
ultimate martyr (Demo 2003)
Eigenproduktion
Es ist doch jedes Mal das gleiche Szenario, wenn eines Tages plötzlich und unverhofft
eine CD im Briefkasten liegt, die man aufgrund unserer Aktivitäten halt so bekommen kann.
Dafür verantwortlich ist in diesem Fall (das) "Love Music Center", ein kleiner
Vertrieb (ich nehme jetzt mal an, es ist einer) in Mailand, der meines Wissens bisher nur
italienische Bands (unter anderem auch Sigma) unterstützt und promotet. Man ist
natürlich erfreut darüber und gleichzeitig sehr neugierig, ob ein roher Diamant oder
Schrott ins Haus geflattert ist. Wer Metal und Italien hört, wird jetzt vielleicht immer
noch an die alte True Metal-Schiene denken. Das war einmal Leute, denn wenn ich sowas wie
Jackhammer in den Händen halte, kann man getrost sagen, dass die Uhren bei unserem
südlichen Nachbarn nun (eigentlich schon längst!) getrost anders ticken. Die Band, die
2002 aus den Resten von White Skull, Raising Fear und Burning Doll entstanden ist, bewegt
sich laut ihrem Info-Blatt auf der Pantera/Annihilator/Testament-Schiene. Eine
interessante Ausgangslage, die aber grosse Ansprüche an die Eigenständigkeit stellt.
Diese Messlatte erreicht der Opener und Titeltrack dann aber locker! Ein schleppendes Riff
eröffnet eine sehr abwechslungsreiche Abrissbirne, die zu meinem Erstaunen für ein Demo
äusserst wuchtig und differenziert aus den Boxen scheppert. Vor allem der variable und
gleichzeitig kräftige Gesang von Marco Sandron und das Power-Drumming von Alex Mantiero
fallen gleich zu Beginn positiv auf. Doch auch der Rest der Mannschaft mit Alberto Toniolo
(g), Tony "Mad" Fonto (g) und Basser Alessandro Seravalle weiss echt zu
überzeugen. Dass hier das Riff von Motörhead's "Deaf forever"
("Orgasmatron", 1986) deutlich durchschimmert, "übersehe" ich in
diesem Fall mal grosszügig, da "The ultimate martyr" als Ganzes mehr als gut
dasteht. Noch mehr Dampf folgt bei "The worship", wo wiederum verschiedene Tempi
und Stimmungen einen weiteren Klasse-Song markieren. Auch hier steht ganz klar Sandron's
Stimme im Vordergrund. "Green fingers grey" wird danach durch ein wahres Double
Bass Drum-Geballer initiiert und mündet in einem geilen, schleppenden Riff, dem eine
weitere Tempo-Variante folgt, cool! "Anti-me" als (leider schon) letzter Track
lässt schliesslich ein wenig die genannten Annihilator-Einflüsse (wie auch schon bei
"The worship") erkennen, ist gesanglich aber weit interessanter gestaltet. Hut
ab vor Jackhammer und hoffentlich kriegen die bald einen Deal! Wer sich dieses
(soundmässig) wirklich edle Demo reinziehen will, schreibt gleich ein Mail an folgende
Adresse: klovmusic@hotmail.com - Kontaktperson ist Karin Evin. Italien hat mittlerweile
deutlich mehr zu bieten als nur Ferrari, Fussball, Pavarotti, Ramazotti, Pizza und Pasta!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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PAGANIZER - Murder
death kill
Xtreem Music
Hat jemand Lust, sich wieder einmal einen Satz dumpf aufgeschürfter Ohren verpassen zu
lassen? Stehst du auf Grave, Nihilist und alte Edge of Sanity? Wenn du diese Fragen ohne
Zögern mit mit einem fanatischen "Jaaa!!" beantwortest, steht der
Bekanntmachung mit der vierten Paganizer nichts mehr im Wege! Urwüchsige Erdpower ohne
glänzende Verzierungen oder überflüssige, vom Herzstück der musikalischen Endlösung
ablenkende Details! Druckvolle Produktion mit kraftvollen, edelbarbarischen Vocals und
nach richtigen Soli sucht man ebenfalls vergebens..., aber Scheiss drauf, die braucht's
bei dieser Power auch gar nicht! Dieses von Mastermind Rogga wieder einmal fast im
Alleingang komponierte Neandertaler-Szenario gibt wie ein Hundenapf voll Chappi alles, was
der geneigte Banger verlangen kann. Ein glänzendes Fell, gesunde Zähne und einen wachen
Blick..., aber alle Angaben ohne Gewähr! Musik wird besser, Paganizer bleibt gut! Death
Metal forever!
HaRdY
Punkte: 8.6 von 10
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für 29.90 SFr.
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DUKE - Escape from
reality
Massacre Records
Metal aus Deutschland bürgt in der Regel für Qualität und so erstaunt es nicht, dass
auch Duke mit ihrer Debüt-Scheibe überzeugen. Die neue Power Metal Band formierte sich
rund um den ex-Scanner Sänger Harridon Lee (Leo Szpigiel). Produziert wurde im Mohrmann
Studio (unter anderem Holy Mother und Grave Digger) und auch die Tatsache, dass der
Masterplan Oberhirte Roland Grapow für das Mastering zuständig war, zeigt, dass nichts
dem Zufall überlassen wurde. Duke weisen Parallelen zu Angra, Edguy oder Freedom Call
auf. Mein Anspieltipp ist "Wild horse", eine sehr groovige Nummer, und auch bei
den nachfolgenden Songs geht die Post ab. Als absolutes Highlight entpuppt sich jedoch
"Black and white". Alles in allem solides, gut arrangiertes Handwerk,
überzeugender Sänger und fette Produktion. Noch eine Prise mehr Originalität würde
allerdings nicht schaden, aber für ein Debüt hört sich "Escape from reality"
trotzdem sehr stark an.
Marco F.
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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HUMAN FORTRESS -
Defenders of the crown
Massacre Records
Das zweite Album der Norddeutschen Melodic/Power Metaller um den wirklich starken Sänger
Jati Parcharidis ist recht eigenständig geworden. Am ehesten noch vergleichbar mit Virgin
Steele, was vor allem am Gesang von Jati liegt. Die Songs sind wieder von Tommy Newton
hervorragend produziert worden. Darum sind Sachen wie "Holy grail mine",
"Gladiator of Rome" (tolle 2-stimmige Guitar-Soli) oder das stampfige
"Schattentor" absolut geile Tracks. Aber versteht mich nicht falsch, es gibt
keinen wirklich schlechten Song auf "Defenders...". Jeder ist für sich einfach
toll. Mir gefallen die mächtigen Chöre, die immer wieder mal auftauchen oder die
verspielten Soli, unterstützt durch die nie penetrant in den Vordergrund drängenden
Keys. Eigentlich macht der ganze Silberling einfach Spass und wird auch nach mehrmaligem
Durchhören nicht langweilig. Hoffen wir nur, dass Human Fortress es diesmal mit ihrem
zweiten Schlag schaffen werden, die Metalheads auf sich aufmerksam zu machen, tolle
Scheibe!
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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RE:AKTOR - Zero
order
Nuclear Blast
Mit Re:Aktor handelt es sich um eine neue Band aus dem Hause Nuclear Blast, das sich für
mich sicher bald zur Nummer Eins im Plattenfirmen-Sektor mausert. Die vier Portugiesen,
die sich seltsame Pseudo-Namen wie etwa Nexion oder Ca2 zugelegt haben, spielen Elektro
Metal. Bei den elf Songs von "Zero order" kommt einen sicher sofort Fear Factory
in den Sinn, aber Re:Aktor jetzt voreilig als Kopie zu verurteilen, wäre sicher falsch.
Fette Gitarren, eine Stimme die manchmal melodisch und dann auch wieder kreischt und die
rhythmische Abteilung, die wie ein Fels in der Brandung steht. Besonders die Drums sind
Klasse, jedoch längst nicht so gut wie die des Drummers der Angstfabrik. Das Ganze hatten
wir schon einmal und darum ist es immer schwierig, eine objektive Kritik zu schreiben, da
die Originalbands halt einfach besser sind als deren Kopie(n), doch wie schon erwähnt, es
gibt Schlimmeres. Die Labelkollegen von Raunchy gefallen mir da fast besser. Also, für
alle Fear Factory Liebhaber: Ihr könnt die Band ja mal antesten, kostet ja nichts. Ich
für meinen Geschmack bleibe bei den Originalen, fertig Schluss!
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
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MARYSLIM - Live n'
loaded
Wild Kingdom Records
Hier liegt ein Live-Album von vier Stockholmer Punk-Rockern vor, welches sieben Songs
enthält. Davon sind sechs live gespielt. Maryslim waren schon mit The Nomads und Andrew
WK auf Tour, ausserdem haben sie für ihre bisherige Arbeit gute Kritiken geerntet. Nun
ja, die Musik ist nicht übel, aber auch nicht besser, als bei anderen stinknormalen
Punk-Bands. An den Wow-Effekt kommt es somit nicht heran. Die Stücke sind gut gespielt
und klingen live nicht übel. Aber mehr als ein "ganz nett" liegt einfach nicht
drin. Einzig der erste Song "High n' loaded" kann seinen Kopf aus der Schlinge
ziehen und sich aus dem Durchschnitt hervorheben.
Maiya R.
Punkte: keine Wertung
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für 19.90 SFr.
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MISANTROPHIC -
Soulreaver
Xtreem Music
Ich nenne diesen Stil Gothic Death Metal. Aber nicht etwa, weil das Booklet nach Patchouli
riecht, durchgehend süsslich-debile Elektroteppiche regieren oder Weibsbilder mit
Sirenengesang "entzücken", nein, denn es wird amtlich geholzt und gebrüllt,
ohne dass sich auch nur ein unmännlicher Ton in dieses Machwerk verirrt hätte (das
beruhigenden Keyboard/ Piano-Outro ausgenommen)! Aber eine In-die-Fresse Veröffentlichung
kann man "Soulreaver" trotzdem nicht gerade nennen. Denn die Songs eröffnen
sich als entspannt gehaltener, mit technischen Finessen versehener Death Metal für's
(Klein-)Hirn. Aufgrund der eher in den Hintergrund gemischten Drums, der mittigen, aber
trotzdem gut hörbaren Gitarren, des kernigen Basses und des für meinen Geschmack etwas
zu dominanten Sängers, entpuppt sich der Scherben als unterhaltsamer Bastard aus
dreckigen Riffs (die live noch einen ganzen Zacken brachialer rüberkommen dürften!),
verspielten Songstrukturen, cleanen Saitenpassagen und zum Teil schon fast progressivem
Songwriting. Dass die Mucker aus Bands wie Agathodaimon, Nocte Obducta, Mirrored Mind und
Avion rekrutiert wurden, ist ebenso zu hören. Anspieltipps sind "The lie" und
"Nervous breakdown", gute Platte.
HaRdY
Punkte: 8.0 von
10
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für 29.90 SFr.
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RING OF FIRE -
Burning Live in Tokyo
Frontiers Records
So still und heimlich schmeissen die Extrem-Metaller nach ihren beiden Alben "The
oracle" und "Dreamtower" nun eine Doppel Live-CD auf den Markt.
Aufgenommen, wie der Titel ja sagt, in good old Tokyo. Neben Ausnahme-Keyboarder Vitalij
Kuprij, Drummer Virgil Donati, Shouter Mark Boals und Basser Philip Bynoe hat man sich mit
Tony MacAlpine massive Verstärkung an der Gitarre geholt. Geboten wird etwas über
hundert Minuten lang überwiegend flotter Frickel Metal der Marke Malmsteen. Das ist aber
keineswegs abwertend gemeint, denn die Jungs verstehen ihr Handwerk. Dazu gibt es auch
ruhigere Momente, wie das tolle "Keeper of the flame", wo Mark Boals seine
starke Stimme voll ausleben kann. Ganz klar ist, das bei dieser Band jeder Musiker seine
Soli spielen will, was ich jedoch ein wenig schade finde. Stattdessen hätte ich lieber
drei oder vier Songs mehr auf dem Album gehabt, aber das ist ja zum Glück Ansichtssache.
Fans der Multikulti-Truppe werden aber ganz sicher nicht enttäuscht werden, denn vom
Spielerischen her gesehen überzeugt "Burning Live in Tokyo" sicher jeden
Anhänger von Ring Of Fire. Übrigens zeitgleich mit der CD kommt auch die DVD (mit
zusätzlichen Interviews aller Bandmembers) auf den Markt.
Crazy Beat
Punkte: keine Bewertung
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bestellen für 39.90 SFr.
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SEVEN SERAPHIM -
Believe in angels
Scarlet Records
Und schon wieder eine CD aus dem Hause Scarlet Records aus Italien, welche sich vor allem
auf melodiösen Hard Rock spezialisiert haben. Die Band Seven Seraphim kommen aus den
U.S.A. und liefern mit "Believe in angels" ihr Debüt ab. Los geht es gleich mit
"Atmosphere collide", wo virtuosen Gitarrenläufe auf viele Breaks treffen,
nicht schlecht. Die Band widmet sich voll und ganz dem progressiven, dramatischen und Hard
Rock-, wieauch AOR-lastigen Sound. Kein Wunder, wird in der Info auf Bands wie Symphony X,
Dream Theater, Malmsteen oder Rainbow hingewiesen. Als Anspiel-Tipp nenne ich mal das
melodiöse "Lady Jade" und den Nachfolger "Song blaque", bei dem
nochmals alle musikalischen Register gezogen werden. Alles in allem interessant
anzuhören, aber die Produktion könnte ein wenig fetter sein und leider gibt es in diesem
Bereich wohl schon zu viele solcher musikalischen Vertreter. Aber lassen wir uns
überraschen, an welcher Stelle die Band in ein paar Jahren stehen wird, denn mit ihrem
Debüt haben sie sicher einen soliden Grundstein gelegt. Empfehlung: Wer auf melodiösen
Hard Rock und musikalisch hochstehendes, anspruchsvolles Songwriting steht, sollte hier
unbedingt reinhören.
Marco F.
Punkte: 7.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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MORRIGU -
Forgotten embrace
Eigenproduktion
Ich halte die CD von Morrigu aus Zürich in den Händen und nach genauerem Betrachten des
Schriftzuges glaube ich, eine weitere Death oder Black Metal Band vor mir zu haben. Das
finden wir dann auch, aber das ist ein geringer Prozentsatz im Soundgewand von Morrigu.
Tja, die Band hat sich scheinbar dem Doom Metal verschrieben. Nach einem kurzen Intro
folgt der Opener "From the paths of the gods". Das Riff klingt echt gut, die
Stimme ist melodisch oder manchmal auch aggressiver, der Sound atmosphärisch und die
Stimmung ist, wie wenn die Welt bald untergehen würde. Diese steht gottlob noch, doch die
Songlänge der sieben Stücke plus Instrumental ist einfach zu lang. Doom Metal ist ja
schon nicht das "Schnellste" und wenn man da nicht ein bisschen Abwechslung
bietet, kommt die Sache schnell eintönig daher. Sonst gibt es bei den Schweizern
eigentlich nichts zu bemängeln. Das Songwriting weiter verbessern und die Songs kürzen,
dann wird das auch etwas mit Morrigu. Doom-Fans können ja die Band mal anchecken.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10
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TIM FEEHAN -
Tracks I forget about
MTM Music
Tim Feehan mag für die Meisten ein völlig unbekannter Musiker sein. Tim hat sein selbst
betiteltes Debüt aber schon 1987 rausgebracht und immer wieder Songs für andere
Künstler komponiert, unter anderem auch zusammen mit Steve Lukather (Toto), Randy Jackson
(Journey), James Christian (House of Lords) und vielen mehr. Zwischen 1988 und 1994 sang
er ausserdem in der David Foster Band. Und nun veröffentlicht er, der neben dem Gesang
auch noch gleich Bass, Drums und die Keys selber einhämmerte, mit seinem Kumpel, dem
Gitarristen Gene Black, eben "Tracks I forget about". Dabei spielt sich das
ganze Album im Hardrock Mainstream-Sektor ab. Die meisten der vierzehn Songs haben einen
leichten Def Leppard-Touch der neueren Art. Besonders fällt mir auf, das Tim Feehan
stimmlich in Richtung Sammy Hagar geht. "Love junkie" und "Gates of
heaven" sind zwei tolle, rockige Songs. "Call of the wild" klingt wie das
"Footloose" des Jahres 2003 und "Forever mine" ist eine schöne
Ballade. Der Rest ist, wie gesagt, so im Mid-Tempo Def Leppard mit Sammy Hagar-Mix
angesiedelt. "Tracks I forget about" wird sicher keine grossen Bäume
ausreissen, ist aber trotzdem ganz nett geworden.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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ILLUMINATE - 10 x
10
Gallery Records
Nach zehnjähriger Existenz der Dark Wave Band Illuminate und sechs Studio-Alben hat man
sich entschlossen, eine "Best of"-Scheibe auf den Markt zu bringen. "10 x
10" heisst das neue Werk von Illuminate und bringt zehn weisse Songs und zehn
schwarze Songs zum Vorschein. Das heisst, zehn schöne und zehn dunkle Klangwerke. Die
Hard-Fans der Band kennen die Songs sicher schon. Für die sind die zwei Scheiben also
sicher ein guter Einstieg, wenn sie noch kein Material von Illuminate haben. Tja, rein vom
Sound her habe ich mich bei Gothic Bands wie Lacrimosa noch besser gefühlt, aber mit
diesem Werk kann ich leider nicht viel anfangen. Der Gesang ist zu weich, ja der gesamte
Sound ist für einen Heavy Metal Freak (wie ich einer bin) einfach nicht hart genug. Ich
bin ja bekanntlich "openmindet", aber hier muss ich mal eine Ausnahme machen.
Illuminate Fans, nehmt mir das nicht übel, denn ich kann hier echt keine objektive Kritik
abgeben. Dark Wave Fans werden das neue Werk sicherlich huldigen, Heavy Metal Fans
hingegen werden die Finger von der Scheibe lassen, so einfach ist das.
Daniel J.
Punkte: Keine Wertung Das
schwarze hier bestellen für 27.90 SFr.
Das weisse hier
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TO MY SURPRISE -
To my surprise
Roadrunner Records
Welch passender Bandname! Nicht nur die Stilvielfalt und die unterschiedlichen Sounds
überraschen den Zuhörer immer von Neuem und lassen jeden der elf Songs völlig anders
klingen. Allein auch die Tatsache dass es sich hierbei um das Debüt-Album vom Sideproject
des Slipknot-Trommelknüpplers Shawn Crahan handelt, erstaunt einen nicht schlecht, zumal
er im Gegensatz zu seinen anderen Bandkollegen in einem unerwartet ruhigen Trio
mitmusiziert. Eine Stildefinition ist im Falle von To My Surprise einmal mehr besonders
schwierig. Grösstenteils handelt es sich um sehr, ich nenne es mal
"entspannten" Rock mit viel Akustik-Gitarre und sehr gemässigten Tempi, auch
beim Effekteinsatz wurde nicht gespart. Es kommt aber auch anders. Während einige Songs
in Easyrock-Manier mit einem gewissen Posthippie-Touch und viel "Uu u uuuuh"
daherkommen, geht es beispielsweise bei "In the mood" schon viel
alternativrockiger mit einem Primus-Touch (ohne die genialen Musiker natürlich) zur
Sache. Auch bei "Get it to go" wird schon mal der Verzerrer am Gitarren-Amp
eingeschaltet und es geht intensiver und mitreissender zur Sache, was mir persönlich mehr
Spass bereitet, als Schlaftabletten wie "Turn it around" oder "This
life". Eine weitere interessante Ausnahme trägt den Titel "Say goodbye".
Was anfänglich wie ein düsteres, depressives Marilyn Manson-Intro klingt, unterscheidet
sich dadurch, dass das "Intro" den ganzen Song hindurch dauert. Nun, wem kann
ich To My Surprise also weiterempfehlen? Etwa all Denjenigen, die sich gerne mal
überraschen lassen (klingt wie ein richtig mieser Scherz, mein ich aber ernst!).
Erklärte Slipknot-Anhänger, die per Zufall bei diesem Trio auf den Namen des Clowns
stossen, sollen sich aber bitte davon fernhalten.
Ozzy
Punkte: 7.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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MOONSPELL - The
antidote
Century Media
Ich war noch nie ein Fan von Moonspell und werde es wohl auch nach "The
antidote" nicht sein. Obwohl die Mucke keineswegs schlecht ist, hat mir das Ganze
einfach irgendwie zu wenig Drive. Spinnt der wohl, werden sich einige sagen, wenn sie sich
den Opener "In and above men" anhören. Das meine ich auch nicht, denn auf
"The antidote" hat es durchaus weitere Beispiele, die auch dank der druckvollen
Produktion durchaus Akzente zu setzen vermögen. Mehr Mühe habe ich mit den teils (zu)
ruhigen Passagen wie bei "Everything invaded", wo die Musik trotz des
Bombast-Sounds irgendwie einschläft. Interessanter kommt da hingegen "The southern
deathstyle" daher, wo das treibende Drumming das Gerüst zusammenhält.
"Antidote", der Titeltrack ist danach wieder weniger originell. "Lunar
still" würde sich eher zu einem Horror Jump and Run-Game eignen, wie der Schluss der
CD bei "As we eternally sleep on it" ebenso. Fans der Portugiesen werden an dem
Teil aber sicher ihre Freude haben und sollten deshalb meine Bewertung einer kritischen
Prüfung unterziehen!
Rockslave
Punkte: 6.7 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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SILENTIUM -
Sufferion-Hamartia of prundence
Spinefarm Records
Tja, die neue CD von Silentium ist eine etwas zwiespältige Angelegenheit. Frühere Werke
der Finnen gingen doch deutlich in die Death-Gothic Ecke, was sich mit dem neuen Album nun
geändert hat. Die Death-Anteile sind verschwunden, was ja eigentlich nicht wirklich
schlimm ist. Wieso aber zwiespältig? Ganz einfach, es wird zu viel gelabert auf
"Sufferion..." Songs wie "Flame still burn", "Lost is my
name", das wunderschöne "Heart unyielding" und das tolle "The
fall" sind wirklich coole Gothic-Nummern, aber das endlose, zum Teil bis vier Minuten
lange Gequatsche zwischen den guten Songs macht das Album recht langweilig. Ich finde den
abwechselnden Gesang von Männchen und Weibchen gut, vor allem die Ex-Lullacry Sängerin
W. Lilith macht ihre Sache wirklich ausgezeichnet. Alles in allem käme
"Sufferin..." um einiges besser rüber, hätte man mehr auf die Musik und
weniger auf die langen sprachlichen Intros gesetzt.
Crazy Beat
Punkte: 6.0 von
10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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VERMINOUS -
Impious genocide
Xtreem Music
Eine weitere Band, die auf die "guten, alten Zeiten als alles sowieso noch besser
war" baut. Es wird schnörkelloser, schwedischer Elchtod-Ragout in Neuauflage
geboten, die Geschwindigkeit ist durchgehend hoch und auch spielerisch kann man den (aus
den Überresten von Delve hervorgegangenen) Mannen nichts Schlechtes unterstellen. Das
Problem sind nur die dauernden Dejà-vu's beim Hören der einzelnen Riff's und
Songstrukturen. Laut Bio beruft man sich auf eine schwedische Version von Morbid Angel,
Slayer, Kaamos oder Grotesque (aus denen später einmal die unheiligen und leider schon
wieder viel zu früh aufgelösten Götter von At The Gates entstanden), die Parallelen
konnte ich aber nicht nachvollziehen. Vielmehr erinnerte mich der Gesamtsound spontan an
Massacra (FR) zu "Signs of the decline"-Zeiten! Gleiche Produktion, zum Teil
sogar dieselben Riff's, der schon fast unheimlich ähnliche Gesangsstil (wenn auch der
niedliche, französische Akzent fehlt...) und positiv hervorzuheben, die schiere
Intensität dieser Aufnahme! Für Massacra-Fans, denen "Sick" und
"Humanized human" wegen zunehmender Weichspülerei nicht mehr zusagte, ist diese
Veröffentlichung mit neun Nackenbrechern plus einem Intro und den vereinzelnten
Horror-Samples sicherlich eine Offenbarung! Aber das Reinhören ist bei Gefallen der
obengenannten Band auch für den Rest von uns keinesfalls untersagt.
HaRdY
Punkte: 5.9 von
10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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OBSCURANT -
Lifeform: Dead
Woodcut Records
Druckvoller, solide produzierter Melancholie-Death mit vereinzelten, cleanen
Vocalparts/-chören und einem herzzerreissend depressiven Charme! Passt hervorragend zum
momentanen feucht-kalten Regenwetter, einfach aufpassen, damit Ihr nicht unfreiwillig die
Selbstmordstatistiken in die Höhe schnellen lasst! Das Tempo geht selten über ein
lüpfiges Mid-Tempo hinaus und hat die untere Grenze bei etwas schnellerer Zeitlupe
gebucht, erinnert mich an Bands wie neuere Hypocrisy oder die neue Ajattara. Um sein
Soloprojekt auch livehaftig präsentieren zu können, engagierte Bandkopf Luukkainen (vox,
leadgit) kurzerhand ein paar Freunde für die Bedienung der verbleibenden Instrumente.
Böse Zungen behaupten, dass diese Art von Musik auch unter Einfluss von
bewusstseinsverändernden Pilzen von der Pfadfindervereinigung Buchs im Osterlager
gespielt wird..., und leider sind tatsächlich gewisse Parallelen auf der innovativen
Seite zu erkennen. Denn trotz wirklich guter Machart, zu belanglos und durchschnittlich
sind die Songs, kommt einfach keine Spannung auf. Die ganze Aufnahme plätschert nur
sinnlos an einen vorbei. Eignet sich ideal als einlullende Fahrstuhlmusik im "Death
Building" oder als Hintergrundbeschallung während eines Monopoly-Familienwettkampfes
an einem verregneten Tag, hinsetzen und konsumieren.
HaRdY
Punkte: 5.5 von
10
Hier
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ELVIRA MADIGAN -
Witches
Black Lodge
Das Cover ist mit einem gewohnt sexy Bild meines bevorzugten Malers, Luis Rojo,
geschmückt. Der vollständige Titel der Platte lautet "Witches-Salem (1692 vs
2001)", also erwartete ich irgendwie auch eine Mélange aus Mittelalter und Moderne,
dem alten Blut und Zivilisation.. und grob gesagt trifft das sogar zu. Elvira Madigan ist
das Egokind des Schweden Marcus H., der nicht nur alle Instrumente eingespielt hat,
sondern auch für die komplette Produktion und die grafischen Designs verantwortlich war.
Der Mann muss ausserdem über eine sehr sensible Gemütsverfassung oder eine ausgeprägte
Schizophrenie verfügen, denn die vielen, relativ schnellen Wechsel der Stilistiken
innerhalb der einzelnen Songs sind für einfacher gestrickte Persönlichkeiten wie mich
nicht immer leicht nachzuvollziehen. Klassische Metal-Riffs mit überlagerten
Keyboardmelodien und einem cleanen Gesang in schwedisch ("Kvinnorovet") prallen
auf melodische Blastbeat Black Metal-Rammen mit fiesem Gekreisch zwischen Dr. Death und
Dani Filth ("The Kindred-Salem 1692"). Der ständige Begleiter der Aufnahmen ist
das Keyboard, mit beruhigend wabernden Klangteppichen, dominanten Melodieführungen oder
elektronischen Spielereien. Eigentlich ein stimmiges Werk, dass von Ideenreichtum und
Abwechslung nur so strotzt, wenn nicht das gleiche Problem wie auf den meisten anderen
Egowerken auch wäre. Ein Musiker alleine beherrscht einfach nicht jedes Instrument so
gut, wie wenn man sich nur auf das Erlernen eines Einzigen konzentriert, und obwohl dieses
Album im Ganzen gesehen sicherlich kein Totalausfall ist, schlich sich leider bereits beim
ersten Durchhören Langeweile ein. Wäre die Musik so erregend wie das Cover, könnte man
sie glatt als akustisches Viagra verkaufen, aber so bleibt's halt einfach eine nette
Aufnahme.
HaRdY
Punkte: 4.9 von 10
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bestellen für 29.90 SFr.
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ÂSMEGIN - Hin
vordende sod og so
Napalm Records
Aaaargghhh, eine harte Nuss! In punkto Orginalität kann ich dem Fünfer aus Norwegen
wirklich nichts vorhalten! Das Grundgerüst besteht aus soliden Black/Heavy Metal Riff's,
harten Growls und abwechslungsreicher Laut/Leise-Dynamik und wird vermischt mit allerlei
folkloristischen Beigaben. Da wären eine norwegische Zitter, Klavier, Geige, A-Gitarre,
gewöhnungsdürftiger, norwegischer weib- und männlicher Chorgesang, nerviges
Säuglingsgeschrei und irgendetwas undefinierbares, das wie eine irische Bodhrum tönt.
Angepriesen wird das Teil für jeden Fantasyfreak oder Leute, die auf Finntroll, Thyrfing
oder Moonsorrow stehen, trotzdem empfehle ich den Fans dieser Bands ein unverbindliches
Testhören, denn ich bin mit dieser Scheibe schlichtweg überfordert! Alle Songs sind eine
hektische Ansammlung von Puzzleteilchen, die nach meinem Musikverständnis nicht richtig
zusammengefügt wurden und haben deshalb für mich etwa den gleichen Anreiz, wie eine
offene Schienbeinfraktur! Ich kann aber irgendwie noch nachvollziehen, dass es bestimmt
Abnehmer für solche..., ähhhh..., Kunst geben wird, flüchte jetzt aber zu
Regenerationszwecken doch lieber schnellstens in meine eigenen Traumwelten!
HaRdY
Punkte: 4.0 von 10
Hier
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IN THE WOODS -
Live at the Caledonienhall
Karmakosmetix Recordlabel
Bei der norwegischen Band In the Woods, die scheinbar schon alte Hasen im Metal-Geschäft
sind, handelt es sich mit dieser Live-Scheibe, die es auf stattliche drei Stunden bringt,
um ein Abschiedskonzert. Ehrlich gesagt ist mir die Band weiter nicht bekannt und deswegen
habe ich sicherlich keine Bildungslücke oder etwa doch? Nein, definitiv nicht, denn auf
der ersten Scheibe klingt diese Mucke wegen der ganzen Atmosphäre schlicht und ergreifend
nach Pink Floyd. Man stelle sich das mal vor, die Band spielte bei ihrem Debüt-Album noch
Death Metal! Dass man eine Richtungskorrektur vornimmt, kommt ja bei den besten Bands vor,
aber bitte meine Herren, doch nicht eine so grosse. Die zweite Scheibe ist dann noch
einmal anders, denn es klingt irgendwie nach Psycho-Sound. Glaubt mir Leute, ich habe mir
beim Anhören alle Mühe gegeben, aber nach drei Stunden war ich derart genervt, dass
nicht mal ein guter Single Malt Whiskey weiterhalf. Kurz und bündig: Die Live-Scheibe von
In the Woods braucht kein Mensch.
Daniel J.
Punkte: Keine Wertung
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BERSERK - Rites of
supremacy
Oaken shield
Olé! Spanischer Midtempo Black Metal mit paganistischen Mittelaltermelodien, verwaschenen
Gitarren und Holterdipolterdrumming, wie die berühmte erste Band mit Proberaum im
ungeheizten Rübenkeller! In den Bio-Highlights wird die exzellente und traditionelle
BM-Produktion gepriesen..., naja, wem's gefällt. Ich habe mit diesen aufgesetzten
True-evil-old-school-Blackies einfach meine liebe Mühe. Die machen es sich für meinen
Geschmack schlicht und einfach zu leicht! Ein paar (gar nicht mal so schlechte) Ideen und
ein textliches Konzept über die prä-dominanten Kulturen im keltischen Tiberien vor der
Ankunft der Eindringlinge (???) geht noch knapp als innovativ durch..., aber mit einem
Vorschulsound, unfreiwillig lustigen Totenchören, affigen Pseudonymen und genügend
Corpsepaint, um von einer Pandafamilie adoptiert zu werden, kann man heute einfach keinen
Blumentopf mehr gewinnen! Und wenn Berzerk tatsächlich "The Leader of Spanish Black
Metal Scene" sein sollten, kann ich für die restlichen Bands nur mein
ausdrücklichstes Mitleid aussprechen.
HaRdY
Punkte: 3.2 von 10
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