Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MOTÖRHEAD -
Inferno
Steamhammer/SPV
Das düstere Element als Schatten aus den 90ern ist erfreulicherweise weiter auf dem
Rückmarsch. Auf "Hammered", dem Vorgänger-Album hatte es zwar immer noch so
die eine oder andere Nummer mit leicht runtergestimmter Klampfe und die Art der
Produktion, die dabei etwas an Roy Z. erinnert, der "seinen" Sound (wie bei
Halford's Solo-Scheiben auch) vor allem durch die Arbeit mit Bruce Dickinson (bevor dieser
wieder zu Iron Maiden zurückkehrte) in der Szene etablierte. Zu Motörhead passt das
freilich nicht besonders, denn Phil's Gitarren-Sound sollte eher hell und kernig sein wie
zum Beispiel bei "Stay out of jail" oder "Shut your mouth", um mal
zwei neuere Tracks zu nennen. Der Titel der neuen Scheibe ist Programm, denn der Opener
"Terminal show" geht gleich ab wie die Post. Vor allem die flinken Gitarren-Soli
fallen sogleich wie auch sonst auf. Weiter geht es mit dem Nackenbrecher
"Killers", der bereits nach dem ersten Anhören Ohrwurm-Qualitäten entwickelt.
"In the name of tragedy" steht dem als erstklassige und vorwärtstreibende
Abrissbirne in nichts nach, wow! Und auch hier lässt Campbell oberscharfe Soli und Licks
vom Stapel, ganz zu schweigen vom brachialen Riffing. Genau so und nicht anders müssen
Motörhead klingen. Die nächste Bestätigung dessen folgt mit "Suicide" auf dem
Fusse und erinnert dabei von der Machart her etwas an das überlange Riff-Epos "Just
'cos you've the power", geil! Rock'n'Roll pur bringt die erste Single "Life's a
bitch", während "Down on me" die zuvor beschriebene Düsterheit wieder
hervorbringt und eigentlich der einzige Track ist, der etwas schwächer ausgefallen ist.
Bei "In the black" wurde der Gesang von Lemmy interessant arrangiert, überhaupt
zeigt sich Herr Kilmister wandlungsfähig, was sein einzigartiges Organ betrifft. Es soll
mir keiner daher kommen und behaupten, dass dieser keine Ahnung von Melodieführung hat.
Erstens "singt" oder krächzt er korrekt und zweitens erkennt man ihn auf jeder
Aufnahme schon nach kurzer Zeit. Ohnehin hört sich das ganze Album so typisch nach den
Motörhead der 80er an, wie schon lange nicht mehr. Balladeskes wie zuletzt "One more
fucking time" (auf "We are Motörhead") fehlt diesmal, dafür gibt es mit
dem akustisch gespielten "Whorehouse blues" einen herrlichen Rausschmeisser.
Beide Daumen nach oben für eines der besten Alben überhaupt, das die Motörköppe in
ihrer langen und erfolgreichen Karriere bisher eingespielt haben.
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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AYREON - The human
equation
InsideOut Music
Mit seinem neusten Album vertont Arjen Lucassen die widerspenstigen Emotionen eines
Koma-Patienten. Mit sage und schreibe elf Sängern und Sängerinnen hat Arjen wieder mal
ein Stück Musik-Geschichte geschrieben, das Seinesgleichen sucht und sämtliche
Rock-Opern der letzten Jahre in den Schatten stellt. Unglaublich, was der Holländer mit
"The human equation" geschaffen hat. Eine gelungene Reise durch progressive
Momente, vermischt mit Metal, Folk Rock, Symphonic und Art Rock. Die tragende Hauptfigur,
gesungen von James La Brie, wird begleitet von Mikael Akerfeldt als Furcht, Eric Clayton
als Vernunft, Devin Townsend als Wut, Devon Graves als Agonie, Mike Baker als Vater,
Magnus Ekwall als Stolz, Heather Findley als Liebe, Marcela Bovio als Frau, Irene Jansen
als Leidenschaft und Arjen himself als Best Friend. "The human equation" ist mit
komplett neuer Mannschaft eingespielt worden. Na ja, fast alle, bis auf Super-Drummer Ed
Warby. Eines der unzähligen Highlights ist das achtminütige "Day one: Vigil"
ein grandioser Power-Song mit ziemlich spacigem Abflug in der Mitte oder "Day five:
Voices" beginnt zart mit Geigen und Querflöten-Klängen, ganz im Stil der 70er,
steigert sich dann zu einem weiteren Höhepunkt mit fantastischen Chören, um dann in
träumerischen Parts à la Pink Floyd zu enden. Oder "Day six: Childhood",
Wärme verströmend, mit Flöten und wunderschöner Orgel. Und hört Euch nur mal
"Day sixteen: Looser" an, zu dem Tasten-Legende Ken Hensley (Ex-Uriah Heep) ein
total abgefahrenes Hammond-Solo raushaut. Auch das klasse folkige Akustik-Stück kommt
verdammt gut daher. Überhaubt hat Arjen das richtige Gespür, welcher Gesang genau zu
welchem Song passt und wer welchen Part zu singen hat. Ob zärtlich süss wie Heather
Findlay bei "Day eleven: Love", voll krank wie Devin Townsend bei "Day
eight" und "Day sixteen" oder tief und unheimlich wie Eric Clayton. Egal,
welchen Song man gerade hört, er trägt den Zuhörer weit weg in die Welt des Arjen, in
ein dauerndes Auf und Ab der Emotionen. Es ist unglaublich, in welche Sphären einen der
Meister katapultiert und man hofft, dass dieses Abenteuer nie zu Ende geht. Sehr
empfehlenswert ist die CD in Buchform mit 40-seitigem Booklet und einer 60-minütigen DVD
mit starkem "Behind the scenes" sowie einem Videoclip zu "Day eleven:
Love". Also..., Ihr Rockopern-Fans da draussen: Schmeisst all eure CDs ins Regal
zurück und macht Platz für das geilste Werk der letzten Jahre, schnallt Euch an und hebt
ab in bisher unbekannte Welten des Rock mit Meister Arjen Lucassen.
Crazy Beat
Punkte: 10 von
10
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für 37.90 SFr.
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KRONOS - Colossal
titan strife
Xtreem Music
Zwar wurden einige verdientermassen aus dem aktiven EM-Zirkus verbannt, dafür ist ein
ganz anderer Schlag von Franzosen auf dem finalen Marsch gen "Deathmetalandia"!
Wem Cryptopsy, trotz dem festen Willen sie gut zu finden, immer ein bisschen zu wirr
vorgekommen sind, wird vor lauter Freude über diese elf Offenbarungen auf die Knie fallen
müssen! Die tighten Kompositionen und durchdachten Arrangements sowie die druckvolle
Produktion beeindrucken schon beim ersten Durchhören und dieses Gefühl wird eigentlich
bei jedem weiteren Durchlauf nur erhöht! Brutales, "amerikanisches" Riffing
wird veredelt mit geilen Soli und einer wirklich hörenswerten Schlagzeug- und Fretless
Bass-Arbeit! Die Grunz-Performance des Frontmanns kann man nur als brutal bezeichnen,
fügt sich jedoch nahtlos ins erschaffene Muster ein und verschmilzt zu einer geballten
Ladung hochexplosivstem Nahkampfstoff! Durchdachtes, brutales Death Metal Feuerwerk mit
Suchtpotenzial. Ehrlich empfehlenswertes Killerteil!
HaRdY
Punke: 9.8 von 10
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für 29.90 SFr.
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SLIPKNOT - Vol. 3:
(The subliminal verses)
Roadrunner Records
Nun ist sie also da, die neue Slipknot. Der Hype um die neun maskierten Bürschchen aus
Iowa ging irgendwann letztes Jahr im Chaos der neuerscheinenden Projekte einiger einzelnen
Masken-Jungs unter, was der mittlerweile riesengrossen Fanschar herzlich egal war.
Slipknot sind wieder das geworden, was sie schon von Anfang an waren: Ein Kollektiv an
abstrusen Ideenlieferanten der durchgeknallteren Sorte. Was bei diesem Album allerdings
weitaus mehr überrascht, ist der hohe Anteil an thrashlastigen Riffs und der
Überschall-Soli, der zweifelsohne auf den Produzenten verweist, nämlich Rick Rubin. Der
alte Hase unter den Metalproduzenten war es dann auch, der dieser Scheibe das verlieh, was
vielen anderen Beinahe-Meisterwerken fehlt: Einheit. Vom Opener "Prelude 3.0"
bis hin zum letzten Ton von "Danger-keep away" fügen sich alle Elemente nahtlos
ineinander. Selbt die akustischen Gitarren, die Songs wie "Circle",
"Vermilion Pt. 2" und das eben genannte "Danger-keep away" dominieren,
sitzen einfach am richtigen Ort, was bei einer extremen Band wie Slipknot tatsächlich
eine Premiere ist - hier scheinen definitiv Stone Sour durch. Zu den weiteren Höhepunkten
zählen auch Songs wie "Opium of the people", "Vermilion", "Pulse
of the maggots" und "The nameless", welche allesamt vom Balance-Akt
zwischen Wutattacken und Mitsing-Parts beherrscht werden. Wer Slipknot bisher nicht
mochte, der sollte ihnen hiermit nochmals eine Chance geben, denn dieses Album hat es
verdient, gehört zu werden!
El Muerte
Punkte: 9.7 von 10
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für 27.90 SFr.
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AFTER FOREVER -
Invisible circle
Transmission Records
Ich bin so etwas wie der After Forever Experte. Das ist nun schon das dritte Werk, das ich
rezensieren darf. Nach dem zweiten Album ihrer Karriere, das den Namen
"Decipher" trägt, stieg ich ein in die Klangwelten von After Forever. Bei der
EP "Exordium", die vor wenigen Monaten erschienen ist, war ich hellauf
begeistert von den sechs Holländern. Die unter Euch, die bisher noch nichts von After
Forever gehört haben: Die Band spielt in der Liga der melodiösen, symphonischen Dark
Metal Bands. Within Temptation könnte man auch als Vergleich herbeiziehen. Doch After
Forever spielen ihren eignen Stil. Bombastische Arrangements, harte Gitarren sowie eine
göttliche Sopran-Stimme von Floor Jansen, die auf die gegnerischen Grunts von Sander
Commans trifft. Bei den zwölf Songs muss man sich viel Zeit nehmen, wie bei jeder anderen
After Forever Scheibe. Da sind nämlich viele Details, auf die man beim ersten Durchlauf
nicht achtet, weil eben alles auf einen abprasselt, ja man wird richtig gehend überrollt.
Doch so nach einiger Zeit bekommt man "Invisible circles" in den Griff und die
Scheibe wird zum totalen Klangerlebnis. Vielleicht noch dies: Die Stimme wurde zu fest in
den Vordergrund gemixt. Aber das tut dem guten Gesamtergebnis nicht weh. After Forever
haben mal wieder ein Klasse-Album abgeliefert und sie müssten jetzt doch eigentlich aus
dem Schatten ihrer berühmten Landsleute von Within Temptation heraus treten können.
Weiter so Leute, ihr seid auf dem richtigen Weg dazu.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
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METALIUM - As one
(Chapter four)
Armageddon Products
Nun, offentlichtlich habe ich hier was verpasst. Denn wenn die vorhergehenden Alben
tatsächlich so reinhauen, wie das hier der Fall ist, muss ich mir die unbedingt besorgen.
Schon nur der Opener "Warrior" bläst mir die Doppelbässe dermassen um die
Ohren, als ob der Gehörnte selbst hinter der Band her wäre. Doch weil auch der nächste
Track, "Pain crawles", mit halsbrecherischem Tempo vorbeizischt, kommt mir der
Gedanke, dass die Jungs eventuell hinter dem aufreizend gekleideten Mädel auf dem Cover
(Xena?) her sein könnten..., würd' ich ja verstehen. Dass sie bei all der Frauen-Jagd
trotzdem noch solche Banger-Hymnen schreiben können, spricht definitiv für sie. Durchs
Band findet sich absolut kein Durchhänger, diese Scheibe weiss zu gefallen. Knapp unter
einer Stunde liegt die Gesamtspielzeit, inkl. schickem Intro, und ich habe die ganze Zeit
das Gefühl, dass die vier Jungs hier wirklich ihr Bestes gegeben haben. Von den bereits
genannten Hochgeschwindigkeits-Granaten (zu denen sich übrigens noch eine beträchtliche
Anzahl weitere gesellen), über das Instrumental-Stück "Meaning of light", dem
epischen "Illuminated", bis hin zum abschliessenden "As one", zu
keiner Sekunde kommt Langeweile auf. Diese Scheibe hat's tatsächlich geschafft, mich zu
überzeugen, dass im Power-Sektor trotz allem Geschmeiss immer noch einige Perlen zu
finden sind. Was soll ich da noch sagen? Respekt!
El Muerte
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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ELDRITCH -
Portrait of the abyss within
Limb Music
Hallelujah!!! Nachdem mir zu Ohren gekommen war, dachte ich: "Nicht noch so ein
Rhapsody-Verschnitt (nichts gegen Rhapsody!)" - Doch als ich die ersten Töne dieses
Silberlings jagte, traute ich zuerst meinen Ohren nicht. Das tönt ja gar nicht klassisch,
eher thrashig, das konnten unmöglich Italiener sein. Doch die Information sollte sich als
wahr erweisen. Dieser Fünfer kommt wirklich aus dem Pastaland und fabriziert hochwertigen
Prog Metal mit vereinzelten Thrash-Einschüben. Obwohl die Band schon seit dreizehn Jahren
auf den Brettern steht, ist ihnen der grosse Durchbruch bislang nie gelungen. Die Band
entstand 1991 aus einer typisch italienischen Power Metal Band, nämlich Zeus. Spielten
sie auf ihren ersten Longplayern ("Seeds of rage" & "Headquake")
noch typischen "Metal meets Klassik"-Sound, begaben sie sich kontinuierlich in
härtere Gefilde, was auf dem Vorgängeralbum "Reverse" deutlich zu vernehmen
ist. Nicht zuletzt dem Ausstieg von Keyborder Sean Henderson ist es zu verdanken, dass der
Sound spürbar an Härte gewonnen hat, wurde das Tasteninstrument auf "Portrait of
the abyss within" doch kurzerhand weggelassen. Die verschiedenen Einflüsse aus
Prog-, Thrash- und Power Metal erklären dementsprechend auch den unglaublichen
Abwechslungsreichtum der Songs. "Blindfolded walktrough" zum Beispiel ist eine
Rockballade in bester 80er-Manier. "Drowning und "Slow motion 'K' us" sind
Thrasher bester Güteklasse und "This everlasting mind disease" ist ein
typischer Prog-Track. Klar hört man hin oder wieder ein wenig Machine Head oder Dream
Theater durchschimmern, doch die Band hat ganz klar einen eigenständigen und exzellenten
Sound kreiert, welcher von der glasklaren Produktion noch hervorgehoben wird. Hoffentlich
schaffen sie damit endlich das, was ihnen gebürt: Nämlich Erfolg zu haben.
Kissi
Punkte: 9.5 von
10 Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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MALEVOLENT
CREATION - Warkult
Nuclear Blast
Ihr Debüt "The ten commandments" war Anno '91 der Soundtrack zu meiner Death-/
Thrashmetal-Kommunion! Seit diesen Tagen verfolge ich MC's Werdegang eigentlich
regelmässig, war nach "Eternal" zwar nicht mehr allzu überzeugt vom Schaffen
meiner ursprünglichen Helden, aber seit dem superben letzten Album "The will to
kill" haben mich die Amis wieder fest in ihren Fängen! Auch auf ihrem mittlerweile
neunten Album zelebrieren die Mannen um Bandkopf Phil Fasciana kompromisslose, direkte
Songs mit massiven Riffs, Banger-Melodien und gewaltsamer Atmosphäre! Nach dem gelungenen
Opener "Dead March" mit seiner höllisch groovenden Hass-Melodie hat man sich
noch nicht von der ersten Doublebass-Welle richtig erholt und schon folgt (nomen est
omen!) mit "Preemptive strike" der zweite Nackenbrecher, inkl. einer
Ohrwurm-Hookline, die sich gewaschen hat! "Supremacy through annihilation",
"Murder reigns", "Captured" und "Merciless" sind gewohnt
prächtig martialisch vertontes Kriegsmaterial, bevor mit "Section 8" ein
weiteres Highlight von Warkult gleich einem Napalmbombenangriff über einen herein bricht!
Mit dem von einem treibenden Basslauf unterstützten "On grounds of battle", dem
groovenden "Tyranic oppression" und dem brachialen "Ravaged by
conflict" wird der Vormarsch geebnet, bevor Sänger Kyle Symons mit dem kongenialen
"Shock and awe" die standesrechtliche Exekution durchführt! Als Bonustrack
gibts mit "Jack the Ripper" eine Coverversion der australischen Kultband Hobbs
Angel Of Death, nett, kann aber mit dem saustarken Restmaterial einfach nicht mithalten.
Auf "Warkult" ist ausserdem der langjährige Drummer Dave Culross wieder mit von
der Partie und nagelt in gewohnter Manier wieder einmal alles in Grund und Boden, welcome
back! Eine waffenstrotzende Performance. Ich hoffe, Ihr seid gute Soldaten!
HaRdY
Punkte: 9.4 von
10
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für 27.90 SFr.
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BLACK LABEL
SOCIETY - Hangover Music Vol. VI
Spitfire Records
Bisher klangen die Solo-Werke von Ozzy-Klampfer Zakk Wylde weitgehend ziemlich brachial.
Mit dem sechsten Album zeigt sich der exzentrische Kampftrinker überraschend
"ruhig". Was sich bereits beim Titel andeutet, hört sich nachfolgend auch genau
so an! Unter Mithilfe von Szene-Kollegen wie beispielsweise Mike Inez (Ozzy, Ex-Alice In
Chains) und James Lomenzo (Ex-White Lion) schuf Zakk eine ungewöhnliche Scheibe, die den
bärtigen Saiten-Akrobat von einer bisher echt unbekannten Seite zeigt. O.k., so ganz ohne
Strom geht es natürlich trotzdem nicht und der Gesang, der sich wie eine Kreuzung aus Axl
(G'n'R), Dan McCafferty (Nazareth) und John Fogerty (CCR) anhört, verleiht dem Ganzen
eine spezielle Note. Akustische Gitarren, Piano-Einsätze und auch mehrstimmiger Gesang
veredeln diesen Silberling optimal. Bis auf die Procol Harum Cover-Version vom
Jahrhundert-Klassiker "A whiter shade of pale", die ebenso vorzüglich gelungen
ist, stammen alle (restlichen vierzehn) Songs aus der Feder von Wylde. Einen oder mehrere
Anspiel-Tipps kann ich getrost weglassen, denn "Hangover Music Vol. VI" ist wie
aus einem Guss und will nur eines, nämlich gespielt werden!
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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DESTINITY - In
excelsis dementia
Adipocere Records
Da die letztjährige Scheibe "Under the smell of chaos" zwar ehrliche Mucke
enthielt, aber noch einige Schwachpunkte aufzuweisen hatte, war ich doch sehr gespannt auf
diesen knapp ein Jahr später erscheinenden Auswurf französischer Düsterness! Zu den
Veränderungen: Nach wie vor regiert Prinz Bläkk Mäddel of
Symphonic-Bombastic-Blastspeed, jedoch hat mittlerweile auch König Däff einige Worte bei
zu steuern und die Kollaboration ergibt reichlich zusätzlichen Schub. Synthesizer-Papst
Morteüs hat nach seinen arroganten Lächerlichkeits-Phasen des Vorgängeralbums doch
tatsächlich singen gelernt, gibt sein neu geschliffenes Organ auch dezent zum Besten und
überzeugt aber vor allem durch sein frisches und innovatives Tastenspiel! Wird sich
Destinity's Transformation weiterhin in diese Richtung bewegen, dürfte hier eine der
zukünftig grossen Bands im Entstehen sein! Geschickt vermischt man Brachialität mit
leiseren Tönen, ohne auch nur einmal krampfhaft aufgesetzt und effektheischend zu wirken.
Den Posten des Produzenten übernahm Mickael Vallesi von den befreundeten Furia (die mit
"Un lac de larmes et de sang..." letztes Jahr ebenfalls einen melodisch-
virtuosen Metalklumpen der obersten Güteklasse ablieferten!) und verpasste den Lyonern
ein passend raues und dennoch transparentes Klanggewand. Neun hysterische Songs plus das
coole Elektro- Akustik- Instumental "Heffen kemet" präsentieren die Band in
einer kreativen Höchstphase und verpassten mir einige Male aufgestellte Nackenhaare. Die
Jungs arbeiten gerade an ihrer ersten Frankreich-Tour im Herbst und werden hoffentlich in
absehbarer Zeit auch mal auf unseren Bühnen zu erleben sein!
HaRdY
Punkte: 9.2 von 10
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LAMB OF GOD - As
the Palaces Burn
Epic/Sony
Ahh..., endlich wieder mal härterer Stoff in meinem CD-Player. Nachdem "As the
palaces burn" in den U.S.A bereits vor einer Weile veröffentlicht wurde, ist die CD
nun endlich auch in unseren Breitengraden erhältlich. Gleich mit dem Opener legen die
Jungs von Lamb Of God (im Mittelpunkt stehen die beiden Brüder Willie und Chris Adler)
die Marschrichtung dieser Scheibe fest: Fetter, kompromissloser Thrash-Death-Metal-Mix,
gespickt mit vielen Tempi-Wechseln, heftigen Double-Bass Gewittern und saftiger Härte.
Die rotzige Röhre von Sänger Randy Blythe und die kompakte Produktion bilden eine solide
Einheit. Herrlich auch das tighte Drumming von Chris Adler. Es ist schwierig, von den zehn
Songs einen speziell hervor zu heben, sämtliche erweisen sich als gnadenlose
Nackenbrecher, speziell erwähnen könnte man als Anspieltipp "11th hour". Ich
halte mich also kurz, da ich diese Scheibe jedem von Euch, der auf saftige Härte steht,
wärmstens empfehlen kann. Kein Wunder also, dass die Band in den Staaten momentan am
Ozzfest abräumt. Bereits Ende August wird dann das neue Album "Ashes of the
wake" erscheinen. Das heisst also zugreifen bei dieser Vorspeise hier!
Marco F.
Punkte: 9.1 von 10
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für 27.90 SFr.
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IRON SAVIOR
Battering ram
Noise Records
Wow, hier ist es Iron Savior eindeutig gelungen, ihre bisherigen Werke zu toppen! Geiler,
fetter Sound und absolut einprägsame Songs machen die Scheibe zu einem Meisterwerk.
Völlig zu Unrecht bekommt diese Band relativ wenig Aufmerksamkeit. Schon der erste Song
zeigt, wo der Hammer hängt und lässt so manche andere Band blass um die Nase werden.
Noch härter geht es mit "Stand against the king" weiter. Anspieltipps sind
definitiv der Titelsong "Battering ram" und das mitreissende "Tyranny of
steel". Kein Ausfall ist auf der durchgehend sehr starken Scheibe zu verbuchen, alle
Songs knallen einen in den Gehörgang und bewegen mich selbst beim Autofahren noch zum
Headbangen. Hart, schnell und doch melodiös, eben so wie wir Metal lieben! Geiles Werk,
auf jeden Fall reinhören, denn sonst verpasst Ihr was!!
Saskia B.
Punkte: 9.1 von
10
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für 27.90 SFr.
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LEAVE'S EYE
Lovelorn
Napalm Records
Wer kennt sie nicht, Liv Kristine, die ehemalige singende Lorelei von Theatre of Tragedy?
Von ToT auf die Strasse gesetzt (wenn man dem Gelesenen so glauben darf), kehrt sie nun
mit ihrer neuen Formation Leave's Eye und dem Album "Lovelorn" im Gepäck
zurück. Möchte man nun einen Vergleich ziehen, so würde ich "Lovelorn" am
ehesten in der Linie eines Nachfolgers zu "Velvet darkness they fear" sehen.
Folgten ToT's letzte Werke vermehrt elektronischen Einflüssen, so zelebrieren Leave's Eye
mehr Gothic Metal der "alten Schule". Insbesondere "Ocean's way"
lässt das bekannte "Beauty and the beast"-Feeling" aufkommen, welchen ich
generell für den besten Song des Albums halte, besonders auch weil Liv ihre feine Stimme
facettenreicher einsetzt. Ihr Stimme wirkt hier wesentlich kraftvoller und harmoniert
wundervoll mit dem tiefen Growl-Gesang. Dazu braten die Gitarren für Gothic Metal doch
sehr angenehm heftig ab. Dies ist auch nicht weiter erstaunlich, denn wirft man einen
Blick auf die Besetzung, stellt man fest, dass die gesamte Atrocity-Crew den Rest von
Leave's Eye bilden. Ich möchte hier den Jungs doch auch mal ein Lob aussprechen, die
Balance zwischen den atmosphärischen Keyboards und den teils doch herrlich fetten
Gitarrenriffs ist sehr gut gelungen. Jedoch ist ganz klar, Liv's Stimme steht im
Vordergrund, ihr Ehemann darf nur in drei Songs mitgrunzen, welche dann auch gleichfalls
die härteren Nummern des Albums sind. Obwohl man bei "Lovelorn" nicht allzu
viele süss-fröhliche Pop-Melodien ausmacht, ist das Werk sehr eingängig und teilweise
auch sehr ruhig gehalten. Bei "For Amelie" und dem Titeltrack
"Lovelorn" handelt es sich um zwei Balladen, welche auch auf ein Solowerk von
Liv gepasst hätten. Dennoch ist dieses Album, welches von einer tragische Liebe handelt,
ein Sonnenstrahl in der Flut der Gothic Metal Veröffentlichungen. Für die Fangemeinde
aus dieser Ecke sicherlich eine Kaufempfehlung.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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DARE - Beneath the
shining water
MTM-Music
Die treibende Kraft hinter Dare ist der ehemalige Thin Lizzy Keyboarder Darren Wharton.
Mit dem brillanten Debüt "Out of silence" und dem heute kaum mehr erhältlichen
91er-Nachfolger "Blood in stone" (Plattenfirma bankrott!) setzte die Band
gewichtige Marksteine in der Melodic Rock Szene. Das Songwriting ist dermassen gut, dass
es kaum einen Ausfall, wenn überhaupt, zu beklagen gibt. Mit "Calm before the
storm" (1998) begann dann eine ruhigere und noch melodiösere Phase, die bis heute
anhält. Dieser Sound trägt einen als Markenzeichen wie auf Wolke Sieben fort in ein
unbekanntes Paradies, von dem man sich wünscht, dass es für immer bestehen bleibt. Man
wird regelrecht in ein wohltuendes Soundgewand eingekleidet, das einen fortan nicht mehr
loslässt. Auch "Belief" (2001) bewegte sich auf diesem hohem Niveau und brachte
die irischen Einflüsse noch mehr zum Ausdruck. Während die Fans der ersten Stunde das
rockige Element zunehmend vermissen, sprechen Dare nun vermehrt die verträumteren Fans
oder einfach all jene an, die zwischendurch ihre Seele immer wieder mal locker baumeln
lassen können. Gleiches lässt sich (nicht unerwartet) auch mit dem neuen Album
"Beneath the shining water" machen. Die einen mögen dies etwas despektierlich
als kompositorische Stagnation abtun, während die andern genau das schätzen. Wer sich
also an den letzten zwei Alben erfreuen konnte, kann hier blind zugreifen und wird nicht
enttäuscht werden.
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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DARK TRANQUILLITY
- Exposures: In retrospect and denial
Century Media
Wer Dark Tranquillity sind, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden, haben sich die
Schweden doch in den letzten Jahren einen festen Stand im schwedischen Dark/Death Metal
Bereich und eine treue Fanbasis gesichert. Vielleicht ist es gerade dieses extrem grosse
Spektrum an Stilen, die sie in ihrem ganz speziellen Sound vereinigen, was sie ganz nach
oben gebracht hat. Und dieser Tugend frönen sie auch auf ihrem Jubiläums-
Doppelscheibchen, welches zum Preis von einer Einzel-CD veröffentlicht wird. Übrigens
beinhaltet das fette Booklet alle Songtexte und Fotos. Neben der zweiten CD, welche die
Tonspur der schon veröffentlichten "Live-Damage-DVD" enthält (in sehr gutem
Soundgewand), sollte vor allem der Ersten Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie besteht
nämlich aus einem Sammelsurium aus unveröffentlichen Tracks, B-Sides und Demos. Wobei
Letztere nicht so recht zu überzeugen wissen und nur für Maniacs von Wert sein dürften.
Der Rest jedoch könnte sich wohl auch als ein reguläres (zwar nicht ganz typisches)
Album verticken lassen. "Static" ist zum Beispiel ein Song, der besser ist als
Vieles der Schweden, was sie auf ihre regulären Silberlinge geschmissen haben, während
"Cornerer" durch seine häufigen Stimmungswechsel zu überzeugen weiss, und
"Misery in me" lässt sich sogar eine (etwas morbide) Ballade mit vollständig
cleanem Gesang finden. Wobei etwas Gesangsunterricht wohl nicht gerade schlecht gewesen
wäre. Gesamt gesehen zeigt sich die dunkle Ruhe eher von ihrer melodiösen Seite, bei
derer man manchmal schon ein bisschen die Einflüsse von 80er-Bands wie Maiden hören kann
(übrigens haben Dark Tranquillity "22 Acacia Avenue" auf dem Iron Maiden Tribut
"A tribute to the beast" gezockt). Eine solide Jubiläums-Platte, die man sich
als Fan sicher leisten sollte und auch für Nicht-Kenner der Band ein guter Einstieg
darstellt, verbindet sich doch Altbekanntes mit unbekannten Perlen.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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No
Cover
-MF-
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RHAPSODY - Unholy
warcry (Single)
Steamhammer/SPV
Um Verwechslungen zu vermeiden: Dies ist nicht die sehnlichst erwartete EP mit dem Titel
"The dark secret", sondern lediglich eine Single aus eben dieser. Aber, seit
wann koppelt man denn aus einem Mini-Album, welches ja sowieso schon nur aus fünf Tracks
besteht, noch einen einzelnen Track aus?!! Aber im Vordergrund sollte ja ganz klar die
Musik stehen, und die ist, wer hätte es gedacht (?), wieder einmal erste Güteklasse.
Abermals praktiziert die multinationale Truppe ihren "Film Score Metal", wie sie
ihn selber betitelten. Das Intro wird von keinem Geringeren, als von der Filmlegende
Christopher Lee (Dracula / Herr der Ringe) gesprochen, für welchen die Studio-Arbeiten
sicherlich nichts Neues waren, absolvierte er doch vor seiner Schauspielkarriere eine
Ausbildung zum professionellen Opern-Sänger. Unterstützt durch das tschechische
"Bohuslav Martinu" Orchester und einem 50-köpfigen Chor, steigert sich der Song
dann zu einer klassischen, im Uptempo-Bereich angesiedelten Fantasy Metal Hymne. Leider
stellt dieser Song gerade mal das ganze Material dieser Single dar, was man getrost als
mickrig bezeichnen darf. Mir scheint, als würden die Herren um den italienischen
Gitarrengott Luca Turilli unter akuten Geldproblemen leiden. Anders kann ich mir diese
unnötige Veröffentlichung nicht erklären. Klar, wer Fan und/oder Sammler ist, der wird
dafür schon einen Zehner entbehren können. Mein Tipp aber wäre die EP, welche ja auch
noch in einem "Special limited Digipak" mit Bonus-DVD (Making offs + Interview
mit Christopher) zu erwerben sein wird. Wer noch länger warten will, kann sich dann im
September das ganze Album "Symphony of enchanted land-Part II" kaufen.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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TOXIC SMILE -
Retrotox forte
Famous Kitchen
"Retrotox forte" ist bereits das zweite Album der fünf Jungs aus Leipzig. Und
dieses tolle Prog-Werk dürfte dem eingefleischten Proggie sofort ans Herz wachsen. Hier
wird eine gelungene Mischung aus Gefrickel, eingängigen Melodien, erstklassigem
Songmaterial mit den verschiedensten Einflüssen von Rock über Metal, bis hin zu Jazz
geboten. Das rockige und mit einem grandiosen Refrain ausgestattete "Fall down"
oder das getragene, eher ruhige und atmosphärische "Escape" sind nur zwei
Beispiele für das grandiose Album. Manchmal wird man an die alten Genesis erinnert, dann
wieder eher an Dream Theater. "Retrotox forte" lässt keine Wünsche offen, egal
welcher Song angespielt wird. Diese Scheibe bietet vom Anfang bis zum Ende durchgehend
sehr hohe Qualität, ohne Füller und Ausfälle. Wer auf Spocks Beard, Flower Kings und
Ähnliches steht, wird von Toxic Smile bestens bedient, keinesfalls enttäuscht und kann
hier bedenkenlos zugreifen.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
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PUNISH - Three
songs of mental disorder
Eigenvertrieb
Nach dem 2000'er Debüt gibts in Form dieses 3-Track Demos endlich ein weiteres
Lebenszeichen der (meines Wissens) wohl am härtesten an sich arbeitenden Band der
Schweiz! Optisch sowohl schlicht wie künstlerisch angenehm gehalten, lenkt nichts von der
zentralen Botschaft der enthaltenen drei Grundgebote ab: Ehrliche Musik! Der Opener
"Discouraging calamity of mental disorder" wird mit einer heftigen Drumsalve von
Reto Crola eröffnet und macht den Weg frei für eine gehörgangsdurchspühlende Lektion
in Sachen Technik mit Eiern! Bei Punish werden keine Gefangenen gemacht, was nicht
gefällt wird dem Euthanasie-Programm zugeführt und so kommen nur die besten Zutaten,
sprich Killer-Riffs, in einem ausgewählten Verfahren zum Zug. Hyperspeed-Frickel-Death
Metal der oberen Technik-Levels prasselt über einen herein, veredelt durch die endgeilen
Gitarrensoli (die diesen Namen auch wirklich verdienen!) von Ralph Huber und André
Mathieu sowie der Stimme von Chris Block, die ab und zu an einen frühen Brett Hoffmann
erinnert. Nach der ersten Angriffswelle ist eigentlich nichts mehr heil, passend dazu der
zweite Track "Ground zero", der allen überlebenden, menschlichen Lebensformen
(die schlichtweg zu blöd waren, beim "first strike" das Zeitliche zu segnen)
noch den endgültigen Garaus macht und als finalen Kakerlaken-, Skorpion- und
Rest-DNA-Killer wird mit "Suicide warrior" noch die pure Misantrophie-Umsetzung
zelebriert! Laut den Jungs wird mit diesem Beitrag die Aufarbeitung des älteren Materials
abgeschlossen sein und in Zukunft werden die neuen, songwriterisch ausgereifteren Tracks
die Marschroute festlegen. Ehrgeiziges und nahezu perfektes Vorzeige-Demo einer
schweizerischen Untergrundinstitution, die in Zukunft noch mehr von sich hören lassen
wird und endlich mal bei einem Label unterkommen dürfte! Diese magnetisierte Handgranate
ist für geschmeidige CHF 7.- zu beziehen unter www.punish.ch - buy or die!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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No
Cover
-MF-
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SCARLET SUICIDE -
Undefined
Eigenvertrieb
Scarlet Suicide sind eine einheimische Band, genauer gesagt aus Schaffhausen. Gegründet
wurden sie im Jahre 1995 von Adrian Kaiser, Nick Graf und Patrice Merter. Am Rande noch
eine Bemerkung: Die Instrumente wurden damals anscheinend per Los verteilt. Ihr seid
spitze Jungs, das übertrifft sogar meine Anfangstage als Musiker! Doch keine Angst werte
Metaller, die Jungs beherrschen ihr Instrumente mittlerweile sicher. Zwei Leute stiessen
dann noch dazu: Lars Peyer und Michi Seelhofer. Des Weiteren heisst es, dass Scarlet
Suicide im Nu Metal oder auch Grunge tätig sind. Smashing Pumpkins, Stone Temple Pilots
oder Pearl Jam wurden dabei als Inspirationsquelle genannt. Die Songs rocken alle gut ab,
man hört diesen Grunge-Einfluss heraus, aber das ist keine Schande, denn das Material
kann sich hören lassen. Besonders Nick Graf am Mikro klingt für Schweizer Verhältnisse
recht gut. Auch Adrian Kaiser an der Leadgitarre fällt mir Positiv auf. Überhaupt alles
als Ganzes harmoniert äusserst gut und ich kann eigentlich nicht viel Schwachpunkte in
den acht Songs (mit einem Hidden-Track) finden. Für mich ist "Undefined"
einfach eine gute Rock-Platte, Grunge hin oder her. Gut gemacht Leute! Weitere Infos gibt
es unter www.scarletsuicide.ch zu entdecken.
Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
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VELVET REVOLVER
Contraband
RCA/BMG
Viel Wirbel verursachte die Ankündigung von Slash und Duff McKagan zum legitimen,
Axl-losen Guns NRoses Nachfolgeprojekt zu starten. Velvet Revolver nennt sich die
Truppe, zu der auch Ex-GNR Trommler Matt Sorum und als zweiter Gitarrist Dave Kushner
gehört. Nach monatelanger Sängersuche, entschied man sich ausgerechnet für den
ehemaligen Stone Temple Pilots Frontmann und Berufs-Junky Scott Weiland. Irgendwie
schaffte es dann der Mann auch, "Contraband" (wie das Kind genannt wurde),
zwischen Knast und Entzugsanstalt ein zu singen. Die Erwartungen waren allgemein sehr
gross, die in diese hochkarätigen Musiker gesteckt wurden. Die erste Single-Auskopplung
"Slither" verursachte dann aber bereits ungläubiges Kopfschütteln. Warum diese
reinrassige Neo-Grung Nummer und gleichzeitig so ziemlich der schlechteste Track des
ganzen Albums als Single ausgewählt wurde, wird wahrscheinlich ewig im Dunkeln bleiben.
Das restliche Material verleugnet zwar die musikalische Herkunft von S. Weiland eben so
wenig, denn konstant sind Ausschläge Richtung Seattle-Sounds aus zu machen. Aber nebst
den prägnanten Vocals sind es vor allem die warmen Klänge von Slashs Les Paul, die
ausschlaggebend sind und den Sound definieren. So werden auch Sleazy-Elemente in die Musik
von Velvet Revolver integriert und zu einem völlig eigenständigen, neuen und vor allem
sehr modernen Sound verschmolzen. Doch erst wenn man die Augen vor der glorreichen
GNR-Geschichte abwendet, erkennt man die wahre Qualität der Songs auf
"Contraband". Dieses Stück Musik trifft ziemlich genau die aktuellen,
klischeefreien Rock-Trends, fern von Sleazy und Grunge. Leider haben sich aber zwischen
den wirklich starken Titeln auch mehrere schwache Songs eingeschlichen, die das Album
unnötig abwerten und in ein diffuses Licht rücken.
Chris C.
Punkte: 8.7 von
10
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für 27.90 SFr.
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ZAMARRO
Lust in translation
Supermodern Music
Zamarro ist ein reinrassiger, V8-bestückter Hot-Rod, Made in Switzerland. Das geht schon
aus dem Cover, beziehungsweise aus dem Bild im Booklet hervor. Doch der mit drei Mann
besetzte Schlitten brettert nicht über die verstopften Schweizer Autobahnen, sondern
düst über die staubigen, einsamen Highways der Wüsten Nordamerikas. Auf den selben
Strassen, wie auch Kyuss, Unida oder Nebula anzutreffen sind. Die Ähnlichkeit von
Zamarro-Fahrer und Stimme Markus Grizin mit den Vocals von John Garcia sind dann auch
nicht von der Hand zu weisen. Nach einer EP, noch unter dem alten Namen Zorro, fand man
den Weg an die US-Westküste, wo man eine erfolgreiche Tour absolvierte. Danach parkte man
den Hot-Rod in der Garage von Kult-Produzent Jack Endino (Nirvana, Soundgarden, Mudhoney,
etc.) in Seattle, um von ihm das erste Full-Lenght Album veredeln zu lassen. Zu diesem
Zweck lud man kistenweise Retro Rock und diverse Säcke Stoner Rock aus dem Kofferraum, um
von Mr. Endino einen druckvollen, fetten Sound schmieden zu lassen. Mit "Lust in
translation" im Gepäck geht die Reise nun mit Vollgas weiter. Die Schlaglöcher
wurden durch die starken Songs weitgehend beseitigt. Es sind zwar noch diverse andere,
ähnliche Vehikel auf den selben Strassen unterwegs, aber Zamarro sind stark genug, um
sich nicht abdrängen zu lassen und so schnell wird ihnen der Sprit hoffentlich nicht
ausgehen.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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für 27.90 SFr.
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ELLIPSIS - From
beyond thematics
Adipocere Records
"From beyond thematics" ist ein sehr interessantes, abwechslungsreiches Album
geworden. Die Franzosen bezeichnen ihren Sound selber als Prog-Symphonic-Psycho-Metal. Und
na ja, das kommt auch irgendwie hin. Mal klingen Ellipsis locker proggig, dann wieder
experimentell, düster und ziemlich hart, oder eher atmosphärisch, mit schönem Refrain
und Chor, wie bei "Divination". Sie sind sicher keine Band, die sich so einfach
in eine Schublade stecken lässt, dazu ist man stilistisch viel zu breit gefächert. Vor
allem Shouter Emmanuelson setzt seine klasse Stimme sehr vielseitig ein und hie und da
lassen sich Parallelen zu Messiah Marcolin (ex-Candlemass) nicht von der Hand weisen. Es
ist erstaunlich, wie es Ellipsis schaffen, alle diese musikalischen Vielfältigkeiten in
einzelne Songs zu integrieren, ohne das man sich im musikalischen Chaos verliert. Dieser
Silberling braucht etwas Geduld und Zeit um entdeckt zu werden, ist es aber allemal wert.
Tolles Werk der Franzosen!
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
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ATROCITY
Atlantis
Napalm Records
Atlantis: Eine Legende, eine Sage, welche nun auch ihre Hand über Atrocity erhebt und sie
zu einem Konzept-Album beflügelt hat. Tönt interessant und veranlasst mich doch gleich
als Erstes die Single-Auskopplung "Cold black days" meinen Ohren zum Genuss vor
zu legen. Sentenced, HIM? Schiesst es mir gleich durch den Kopf. Piano-Parts, rockige
Riffs und ein Mitsing-Refrain, welcher sicherlich auf jeder "Top of the
Pops"-Veranstaltung zum munteren Mitschunkeln verleitet. Etwas erstaunt navigiere ich
mich zum Opener "Reich of Phenemena" vor. Ein wütender, von Keyboards
untermalter Blast-Part bricht über mich herein und vernichtet sogleich alle
"Fröhlichkeit", die zuvor "Cold black days" aufbaute. Schwarze Wolken
erobern den Himmel und der Zorn Gottes entlädt sich über meiner Wenigkeit. Schnell gehen
Sentenced vergessen und es drängen sich Namen wie Cradle Of Filth, Mystic Circle und
Graveworm in meine Gedanken. Diese beiden Tracks sind die Extreme, welche Atlantis
definieren. Die restlichen Songs bewegen sich zwischen diesen beiden Polen. Generell eine
Mixtur aus Death-, Dark- und Gothic Metal. Songs wie "Gods of nations",
"Enigma", "The sunken Paradise" und das bereits erwähnte "Cold
black days" mit ihren süsslichen Refrains stehen den düsteren, aggressiven
"Reich of Phenemena", "Superior race", "Morbid mind" und
"Clash of the Titans" gegenüber. Fast bei allen Songs wird mittels massivem
Keyboard-Einsatz versucht, ein episches Gewand zu schaffen, welches sich um die Sage von
Atlantis schlingt. Bei diesem Versuch drängen sich Crematory und Dorn in meine Gedanken
und ertönen dann auch noch weibliche Stimmen im Hintergrund zu einzelnen Passagen, dann
sind Therion auch nicht mehr weit. Eigenständigkeit oder bloss ein munteres Flickwerk aus
Markenzeichen renommierter Bands? Hier werden sich wohl die Geister einmal mehr scheiden,
doch dies kennen wir ja bereits von den meisten Atrocity Veröffentlichungen. Wer jedoch
nicht auf ein Genre fixiert ist und keine Probleme mit den oben genannten Bands hat, darf
durchaus mal ein Ohr riskieren.
R.K.
Punkte: 8.6 von 10
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für 27.90 SFr.
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KNOWHERE - The
mascot
Eigenvertrieb
Einheimischer Melodic Black Metal mit viel Atmosphäre und angenehm variablen
Songstrukturen. Knowhere sind seit über elf Jahren aktiv, gehören zu den
99er-Begründern des "E.L.K.S.-Syndicate" und geben mit "The mascot"
ein sauberes Stelldichein der aktuellen Sachlage. Die acht Songs kommen innert einer
dreiviertel Stunde abwechlungsreich und äusserst kurzweilig daher, beinhalten von den
gewohnt rasanten Blast-Parts über wunderschöne, zweistimmig-verschobene Gitarrenpassagen
und groovigen Dampfhämmern bis hin zu griffigen Mitbang-Riffs das ganze Spektrum einer
wahrlich gelungenen Eigenproduktion. Nur schon weil der versierte Drummer Kov das Mikro
gepachtet hat und ein weibliches Wesen namens Eiselfe den Bass bedient, darf man Knowhere
nicht als einfache 08/15-Black Metaller abtun, und das will ich auch nicht. Sind doch
massenhaft feine Details im Überfluss zu entdecken, so zum Beispiel die völlig
genreuntypische Ska-Einlage im Titeltrack oder das hochmelodische (6:53 min) Instrumental
"Tempest 9.21.5.1" im Allgemeinen. Als Aufmachung dient eine DVD-Box mit
aufwändig handgezeichnetem Cover und einem 12-seitigen Booklet mit ebenfalls aufwändig
handgeschriebenen Lyrics (bei diesen schreienden Signalfarben dürfte man zwar nach 22.00
Uhr eine Busse wegen Nachtruhestörung einfahren), die dieses eher untypische wie auch
sehr gefällige Werk auf's Eigenständigste abrunden! Chapeau, meine Damen und Herren! Zu
beziehen unter contact@knowhere.ch, http://www.knowhere.ch
HaRdY
Punkte: 8.6 von 10
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QUIREBOYS - Well
oiled
Steamhammer/SPV
Die englische Band um Sänger Spike gibt es mittlerweile schon bald einmal zwanzig Jahre,
ein wahrhaft stolzes Alter! 1986 nimmt die Karriere der Quireboys seinen Anfang. Das
Debüt-Album von 1990 ("A bit of what you fancy") bescherte den Sleaze Rockern
einen traumhaften Einstand, sodass es nicht erstaunt, dass sich die Chorknaben auf diese
Weise bis hin zum Support der Rolling Stones mausern konnten. Auch mit den folgenden Alben
wuchs die Popularität weiter und festigte den guten, musikalischen Ruf. Die Mischung aus
alten AC/DC-Sounds und vor allem das Grundgerüst der Rolling Stones kennzeichnet auch den
neuesten Wurf "Well oiled", dessen Titel gar nicht abwegig scheint. Alle neun
Songs versprühen Party-Laune pur und gehen wirklich runter wie Öl, und je länger das
Teil sich dreht, desto mehr schälen sich Mick Jagger & Co. heraus. Bestes Beispiel
dafür ist "What's your name", das auffällig auf dem Pfad von "Jumpin'
jack flash" wandelt. Trotzdem verpufft ein allfälliger Plagiatsvorwurf völlig, da
Spike eine viel rauchigere Stimme hat, die mehr an Rod Stewart erinnert, auch musikalisch,
wenn man sich zum Beispiel "Sweet as the rain" anhört". Zu "Too
familiar" fallen mir frappanterweise auch die genialen und leider längst
verblichenen Don Patrol ein. Das einzige Manko von "Well oiled" ist die, für
heutige Massstäbe, etwas drucklose und eher dumpfe Produktion sowie die etwas magere
Spielzeit von gerade mal vierzig Minuten. Ansonsten gibt es hier kaum was zu bemängeln.
Nach dem Break zwischen 1993 und 1999 scheinen die Quireboys seit "This is
Rock'n'Roll" von 2002 und dem letztjährigen Live-Album "100% Live"
definitiv wieder Fuss zu fassen. Welcome back!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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H-BLOCKX No
excuses
X-Cell/Sony
Obwohl von der Anfangs-Formation nur noch Sänger Henning Wehland und Gitarrist Tim
Tenambergen übrig sind, klingt auch das fünfte Studioalbum "No excuses" nach
einer typischen H-Blockx-Platte: Seit Mitte der Neunziger setzen die Münsteraner eher auf
alternativen, melodie-orientierten Rock, als auf Crossover. Zunächst musste 2003 der
Ausstieg von Basser Gudze, dem kreativen Zentrum der Band, verkraftet werden. Mit Fabio
Trentini, der auch schon die Guano Apes produzierte, scheint ein würdiger Ersatz gefunden
zu sein. Zudem kehrten Ex-Sänger Dave Gappa für Live-Konzerte und Thumb Drummer Steffen
Wilmking ans Kit zurück. Und so rocken die Blockx in neuer, alter Formation gewohnt
kompakt, transparent und groove-orientiert, sogar noch eine Spur straighter und
feingeschliffener als zuvor. Im Vergleich zum Vorgänger "Get in the ring"
treten ausserdem elektronische Elemente in den Hintergrund. Die Blockx wollen in erster
Linie wieder richtig rocken und das tun sie auch. Druckvolle Gitarren, gute Harmonien,
abgeklärter Sound und nicht zuletzt hat auch Sänger Henning Fortschritte im
Melodiebereich gemacht. Musikalisch bleibt die Platte aber zu neutral. Echte Begeisterung
mag da nicht aufkommen.
Ozzy
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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BEFOR THE DAWN
4:17 Am
Locomotive Music
Wenn tiefe Regenwolken den Himmel belagern, welche tiefdurchnässt sich den aufkommenden
Nebelschwaden ergeben und ein kalter Wind über die Felder weht, dann ist es die ideale
Zeit, den Klängen von Bevor The Dawn zu lauschen. Das zweite Werk der Dark Metaller
lässt den Schlund der Melancholie öffnen und über den Hörer ergiessen. Nordische
Melodien, untermalt mit harten Gitarren heben sich hervor. Die düsteren Klangteppiche,
welche von Tastenmeister ausgehen, halten sich sehr dezent im Hintergrund, was den Sound
doch sehr heavy ertönen lässt. Tiefe Growls und eine feine, melancholisch-melodische
Stimme wechseln sich ab. Das musikalisch Dargebotene ertönt etwa so, als wären Entwine,
Dark Traquillity und For My Pain zu einer Symbiose verschmolzen. Anfangs war ich wenig
begeistert von dem Album, bis ich an einem grauen verregneten Tag den Silberling als
Soundtrack zu meinem Arbeitsweg wählte. Die Stimmung an diesem Morgen verschmolz mit
meiner Seele unter den Klängen, welche da ertönten. Die Melancholie ergriff mich und
lies an einem Junitag den November einkehren..., herrlich!! Es ist klar, dass Bevor The
Dawn keine Trophäe für deren Innovation erhalten werden, doch ich bin mir sicher, dass
dieses Werk dem einen oder anderen Dark Metal Fan sicherlich zu gefallen weiss.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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LUNACY - N.I.N.E.
Eigenvertrieb
Hmm..., den Namen Lunacy habe ich schon irgendwann gehört. Ja genau, die Scheibe
"Face no more", die 1991 erschien, war damals in aller Munde. Anscheinend haben
Lunacy danach noch einige weitere Scheiben heraus gebracht, doch der Erfolg blieb aus.
Jetzt, mit ihrer fünften Scheibe "N.i.n.e." haben sie auch einen Kurswechsel
vollbracht. Beim Debüt hörte man noch Speed und Thrash Metal, jetzt ist man auf dem
progressiven Trip gelandet. Die neun Songs wurden unter der professionellen Leitung von
Siggi Bemm in den "Woodhouse Studios" in Hagen aufgenohmen. Hatte man kurz zuvor
noch einen Deal, ging auf einmal die Firma pleite. Das nennt man dann Pech! Doch das
Material ist zu gut, um es in einer Ecke verstauben zu lassen, also bringt man die CD in
eigener Regie heraus. Ich habe vorher mal was von Prog gefaselt. Das ist es, auch auch
wenn Lunacy verschiedene Stile vermischen. Echt nicht einfach, die Band zu
schubladisieren, was sicher ein Pluspunkt von Lunacy ist. Ich würde auf Rush meets
Marillion mit harten Beton-Gitarren setzen, wobei wie gesagt es verdammt schwierig ist,
die Songs zu analysieren. Bildet Euch vielleicht selber eine Meinung darüber, indem ihr
auf die Homepage von Lunacy geht (www.lunacy.ch) - Sicherlich eine gute Scheibe, wenn auch
es beim ersten Mal nicht so richtig zündet. Es wäre an der Zeit, dass die Zürcher einen
Deal an Land ziehen könnten, denn ich würde es ihnen von Herzen gönnen. Gefällt mir
gut!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von
10
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für 27.90 SFr.
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SGT. SUNSHINE -
Sgt. Sunshine
Abstract Sound Ltd.
Sgt. Sunshine wurden 1999 von einem Kubaner gegründet den es nach Schweden verschlagen
hat. Mit zwei dieser Nordländer, die er wohl in irgend in einem Pub getroffen hat, wurde
an einem Wochenende dieses durchgeknallte, psychedelische, groovige und rockige Werk
aufgenommen. Wenn man den Schweden zuhört, wird man automatisch weit in die 70er
zurückgeschleudert und mit Black Sabbath, Led Zeppelin und Jimi Hendrix konfrontiert. Das
Teil rockt ordentlich, mal schneller wie in "Kosmo-terra", oder eher ruhiger
abgespaced wie "Rio Rojo". Dann wieder schweine-groovig wie bei "Sad
song". Die drei Chaoten rocken dem Zuhörer dreckig geilen alten Schweinesound um die
Ohren und sind gleichzeitig etwas strange. Was die Tres Hombres um Eduardo Fernandez
Rodrigues hier in zwei Tagen im Studio auf CD gepresst haben, hat mehr Substanz und Klasse
als das, was manche Combo fabriziert, die sich ein halbes Jahr im Studio verschanzt hat.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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FREEDOM CALL -
Live Invasion
Steamhammer/SPV
Vor Jahren, da nur spärlich erhältlich, waren (offizielle) Live-Alben noch echte
Kleinode und heute mehr denn je reine Geldmache. Oder doch nicht ganz? Anyway..., die Flut
der Konzertscheiben reisst offenbar immer noch nicht ab. Freedom Call präsentieren auf
"Live Invasion" einen Ausschnitt ihrer Tour von 2002. Charlie Bauernfeind
zeichnete für die Live-Aufnahmen (nur aus Deutschland) verantwortlich und verpasste dem
Silberling eine knackige und transparente Produktion, die ganz schön aus den Speakern
knallt. Vor zwei Jahren konnte ich mit dieser Band kaum was anfangen, denn den oft schnell
gespielten Tracks mit Helloween-Einschlag und "nervigen" Keyboards haftete
einfach ein gewisser Kitschfaktor an. Nach dem Hammer-Konzert in Pratteln anlässlich der
"Wacken Road Show" (zusammen mit Primal Fear, Metalium und Dark Age) musste ich
meine Meinung heuer inzwischen ein gutes Stück revidieren, denn dieser Auftritt
überzeugte mich sehr. Das lag in erster Linie daran, dass die Keyboards an diesem Abend
eher zurückhaltend eingesetzt wurden und die Gitarrenfront mit Cede Dupont (Symphorce)
und Sänger Chris Bay voll vom Leder zog. Da nun auf der CD zum Glück nicht alles im Stil
von "We are one", "The eyes of the world" oder "Metal
invasion" daher kommt (gilt in diesem Zusammenhang auch für Edguy!), brillieren
Nummern wie "Tears of Taragon" oder "The quest", die musikalisch
deutlich mehr zu bieten haben. Mit "Land of light" (mit starker
Europe-Schlagseite) ist zudem auch ein echter Ohrwurm vertreten, der live besonders geil
abgeht. Die zweite CD beherbergt die bisher unveröffentlichte "Taragon"-EP, wo
vor allem die fast zehnminütige "Story-Version" von Tears of Taragon
auftrumpfen kann. Daneben sind mit "Dancing in my tears" (Ultravox),
"Hiroshima" (Wishful Thinking) und "Dr. Stein" (Helloween) noch drei
recht gut gelungene Cover-Versionen vertreten. Dank diesen zusätzlichen Aufnahmen auf der
zweiten CD bekommt dieses Teil doch einen erheblichen Reiz mehr verpasst und erscheint
schon allein deswegen empfehlenswert.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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DONOTS Got
the noise
BMG
Der neuste Streich der Donots bietet erneut zehn geradlinige, schnörkellose
Kompositionen, von denen sich viele schon nach einmaligem Durchhören mitträllern lassen.
Der Opener "We got the noise" stellt auch gleich das Highlight des Albums dar
und ist somit zurecht auch die erste Single-Auskopplung. Aber auch das dreckige vorwärts
rockende "Disappear" bringt Stimmung, auch hier vor allem durch seine
"gute- Laune- uoh oh"- Passagen. Auch das voran treibende
"Knowledge" kommt recht gut an. Songs, bei denen mal was anderes ausprobiert
wurde, wollen hingegen nicht so richtig zünden. An dieser Stelle sei "Simple"
als Beispiel genannt. Mit "Good-bye routine" hat man sich an einer balladesken
Gitarren Schrammel-Nummer mit eingängiger Melodie versucht. Obwohl das Experiment nicht
wirklich daneben ging, muss man sagen, dass dies die Kollegen von Green Day wesentlich
besser im Griff haben. Auch wenn mit "Got the noise" kein weltbewegendes Album
geboren wurde, ist der Spassfaktor in der Band allemal erhalten geblieben und Donots Fans
können ein weiteres Mal zugreifen.
Ozzy
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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ABADDON INCARNATE
- Dark crusade
Xtreem Music
"Come on in, you fukkers", mit dieser netten Aufforderung wird einen schon mal
am Anfang der Marschbefehl geflüstert und ich empfehle nicht nur deshalb das Tragen
derber Stiefel, denn bei den Dublinern ist akustische Schwerstgeländetauglichkeit
vorgeschrieben. Die Summe aus donnerden Riffs (die ohne Probleme auch für zertifizierte
Herzschrittmacher- Tauglichkeitsbescheinigungen herhalten dürften), hartem Holocaust-
Drumming, einem verzerrten Bass, der Teamarbeit aus erdigen Growls und gehässigen
Blackshouts sowie unter anderem auch wüstem MG-Geknattere als schickem Zwischen-Gimmick,
lassen Abadon Incarnate als herrlich hasserfüllte Einheit auftreten. Bei allem Speed und
Gebolze sind es aber vor allem die spärlichen, dafür um so ruhigeren Zwischenpassagen,
die für mich genau im richtigen Moment eine fast magische Stimmung erzeugen und die ganze
Scheibe aus einem völlig anderen Blickwinkel erscheinen lassen. Die Iren haben
Geschichten zu erzählen, zwar massige sechzehn Stück (komprimiert auf eine gesunde halbe
Stunde), aber schön knackig und unterhaltsam abwechslungsreich. Übliche Death Metal
Standards, brutale, melodische Passagen und groovende Totschläger werden vermischt (zwar
unter Zuhilfenahme einiger irgendwie doch bekannt vorkommender Songstrukturen..., dafür
aber die Guten) und bolzen richtig "elegant" und fett ins Gebein! So muss
moderner Death Metal von der grünen Insel tönen! Wenn in Zukunft noch der letzte Rest
Eigenständigkeit dazu kommen sollte, könnte es sich erfüllen: Erin go bragh!
HaRdY
Punkte: 8.4 von 10
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NEBELHEXE - Within
the lake
Karmageddon Media
Der Name "Nebelhexe" lässt in jedem gewisse Vorstellungen aufkeimen, wie die
Musik wohl klingen könnte. Vergleiche zu ziehen ist hier nicht gerade einfach, da nicht
alle Fans der mystischen Klänge mit Namen wie Lisa Thiel oder Libana vertraut sind. Lisa
Thiel ist zweifelsohne eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Stimmen in dieser
Musikrichtung; keine wird den bei Hexen so geschätzten "Rune Song" auf solch
graziöse Weise rüber bringen wie Frau Thiel. Libana ihrerseits ist eine Frauengruppe
welche unter anderem Musik für Hexen produziert und damit extrem erfolgreich ist. Kenner
der beiden genannten Namen werden jetzt umso neugieriger auf Nebelhexe sein. Laien
hingegen möchte ich so sachlich wie nur möglich aufklären: "Within the Lake"
ist ein Album voller bezaubernder Lieder mit welchen eine Hexe sich hervorragend in
meditative Stimmung versetzen oder entspannen kann. Aber die Musik ist nicht nur mystisch
sondern wird hin und wieder elektronisch angehaucht, wie z.B. "Celtic Crows",
bei dem der Anfang an rotierende Schiffsschrauben erinnert. Auch Gitarren und Keyboards
sind auf diesem Album zu hören. Von entspannender Mystik bis zu etwas schnelleren
Pop-Songs, von düster und melancholisch bis fröhlich, hier ist alles vertreten. Und im
Vordergrund steht immer die Stimme von Andrea Haugen, welche in allen Stimmlagen sehr
überzeugt. Anspieltipps sind "Totems","Sleeping Beauty" und
"Touch of Morpheus". Freunde der Meditation und Hexenschwestern, höret Euch
"Within the lake" an und geniesset!
Maiya R.B.
Punkte: 8.3 von 10
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für 29.90 SFr.
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ALABAMA
THUNDERPUSSY - Fulton Hill
Relapse Records
New Wave of American Rock'n'Roll! Wirklich eine passende Beschreibung, hart fahrende Riffs
im düsteren Rock'n'Roll-Groove und tiefer, druckvoller Gesang vom neuen Sänger John
Weills. Bei den meisten Songs geht es tüchtig zur Sache, ein wenig Stoner Rock Groove und
Südstaaten-Feeling mit düsterem Touch. Zum richtigen Ohrwurm entwickelt sich das slow
gehaltene "Alone again", besonders auch dank dem Gesang, der mal nicht so tief
und dirty rüberkommt. Fast schon ein für die Viva/MTV-Gucker tauglicher Song. Wer also
mal den Blues spürt, Alabama Thunderpussy rein in den CD-Player, diesen Song anhören und
sich dazu ein Glas Rotwein genehmigen (nicht gleich die ganze Flasche!). Ebenfalls unter
die Haut geht die Ballade "Do not": Sanfte, akustische Gitarrenklänge und
melodiöser Gesang. Fleissig wird dann bei "Lunar Eclipse" (kickin' Ass!) oder
"Struggling for balance" weiter gerockt. Alles in allem ein erfrischendes Werk
von ATP: Dreckiger, tiefer Stoner Rock mit vereinzelt sanfteren Tönen.
Marco F.
Punkte: 8.2 von 10
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für 29.90 SFr.
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SULTAN OF STRING -
Electric storm
Geek Records
Dan Keller kommt hier mit einem 10-Song Instrumental-Album plus einer gesungenen Nummer
namens "Slaves of pyramid", dargeboten von Natali Keller, daher. Der Opener
"Guardians of the throne" ist ein toller Groover mit klasse Solo-Einlagen.
"Yellow ant" beinhaltet alles, was sich der Liebhaber eines Guitar
Instrumental-Albums wünscht: Sehr gefühlvolle Soli, coole Riffs, tolle Breaks und
Tempi-Wechsel ohne Ende. Klasse auch die geilen Heavy-Riffs in "Slaves of
pyramid" und "Electric Storm", dem Titeltrack. Hier kommt wirklich kein
Freund der sechs Saiten zu kurz. Und hört Euch nur mal das orientalisch angehauchte
"Old salt" an, diese Soli dringen Euch durch den Bauch direkt ins Gehirn,
einfach toll. Dan Keller muss sich sicher nicht verstecken hinter Frickel-Grössen wie
Marty Friedman oder Joe Satriani und legt hier ein überzeugendes Instrumental-Werk mit
internationaler Grösse vor.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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für 27.90 SFr.
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CORPUS MORTALE -
With lewd demeanor
Neurotic Records
Seit 1994 machen sie den Untergrund unsicher und legen nun, nach einem Demo und drei
MCD's, ihren ersten, vollständigen Longplayer vor. Die drei Jungs könnten glatt als
Hausband in jeder Death Metal Kneipe eingestellt werden. Keine Überraschungen, keine
Experimente, lediglich sichere Aufführung. Ursprüngliches Todesmetall mit einem modernen
Touch. Die Songs werden in einer Bandbreite dargeboten, die Fans aller Death-Spielarten
gefallen wird. Egal ob das brutale "Exaltation of the macabre", das eher
rhythmusorientierte "Undesirable" oder die beiden tollen, akustischen
Instrumentals (Umwerfend!: "Tragical art") gerade laufen, man muss sie einfach
gerne haben! Eine toll produzierte Platte, ohne Sensationen aber viel Sympathie.
Angenehme, überzeugende Performance. Als Preis gibz fette acht Punkte!
HaRdY
Punkte: 8.0 von 10
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IAN GILLAN -
Mercury high / The story of Ian Gillan
Union Square Music
Diese DCD aus England tauchte doch etwas überraschend auf. Die darauf verewigten
Aufnahmen stammen aus dem Zeitraum zwischen 1977 und 2001. In dieser Zeit war Gillan nicht
nur (wieder) Sänger bei seiner Stamm-Combo, sondern veröffentlichte in relativ
regelmässigen Abständen auch immer wieder Solo-Material, das sich oftmals ganz anders
als Deep Purple anhörte. Dazu gehörten Ausflüge unter anderem in die R & B oder
auch Jazz Fusion Ecke. Daneben liess er es aber immer wieder ordentlich krachen. Ob man
diesem grossen Spektrum über so eine lange Zeit auf nur einer Veröffentlichung Rechnung
tragen kann? Nun..., man hätte zumindest die Möglichkeit. Die ersten vier Songs (vom
Album "Cherkazoo and other") hören sich erst mal ziemlich poppig im typischen
Gewand der 70er an. Bei "Music in my head" muss man dann genau hinhören, um
Gillan wirklich erkennen zu können. "You make me feel so good" lässt
diesbezüglich keine Fragen offen, denn hier tönt der Meister stimmlich wie auf "In
Rock". Die Musik rockt, ist aber nicht überaus hart, trotzdem bekommen wir ein paar
seiner unverwüstlichen Screams zu hören. Auch kein Wunder, denn diese Aufnahmen stammen
ursprünglich aus dem Jahre 1973 (Re-Release 1999), kurz nachdem Ian Gillan Deep Purple
verlassen hatte und eigentlich keine musikalischen Pläne mehr verfolgten wollte. Zum
Glück liess er sich bald davon abbringen. Das Debüt "Child in time" von 1976,
übrigens von Kollege Roger Glover produziert (wo "You make me feel so good" in
einer neuen Version auftauchte) ging dann in die Richtung Jazz Rock, bevor "Clear air
turbulence" deutlich mehr in die Fusion-Ecke abdriftete. Bei "My baby loves
me" handelt es sich um eine rare Live-Version, die als Bonus-Track auf dem 89er
Re-Release von "Scarabus" (1982) zu finden war. "That's why god is singing
the blues" (Live 1999, vom Concerto mit Deep Purple) beschliesst den ersten Teil. Der
Rest ist schnell erzählt, denn bis auf einen einzigen (wie zuletzt erwähnt) der
nächsten sechszehn Tracks stammt alles nur von den drei Alben "Accidentally in
purpose" (Zusammenarbeit mit Roger Glover 1988), "Naked thunder" (1990) und
"Toolbox" (1991). Sind zwar (fast) alles ausnahmslos Rock-Perlen, eine nach der
anderen, aber zwischen 1979 und 1982 gab es jedes Jahr weitere neue, überaus gute
Scheiben, wie zum Beispiel "Mr. President" (1979), "Glory road" (1980)
oder "Future shock" (1981), wo es wieder deutlich rockiger zu Werke ging. Wie
auch immer..., drei CDs wären wohl aussagekräftiger gewesen, vermutlich aber
gleichzeitig zu teuer für die Massen geworden. Fans von Ian Gillan dürfen hier aber mit
Sicherheit keine Sekunde zögern, wenn sie nicht schon längst alles von dieser lebenden
Rock-Legende zu Hause rumstehen haben.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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AGATHODAIMON
Serpents embrace
Nuclear Blast
Ungewohnt, verdammt ungewohnt präsentieren sich Agathodaimon auf ihrem neuesten
Longplayer. Knallt der Opener noch gut rein, so war ich doch schon sehr bald über die
ungewohnt ruhigen Töne überrascht. Sehr ruhig, mit normalem Gesang geht es so gar nicht
Black Metal-mässig weiter. Auf der CD bekommen wir eine Mischung aus sogar poppigen
Elementen, Rock, Metal und Black Metal geboten. Das sehr langsam, melancholisch
angehauchte "Solitude" ist eine Ballade, die mich eher gewundert hat. Einen
solchen Song hätte ich eher auf einer alten Theatre of Tragedy Scheibe, als bei
Agathodaimon erwartet. Insgesamt nicht schlecht, aber ein riesiger Schritt weg vom Black
Metal, der einigen Fans sicher schwer im Magen liegen wird. So ganz habe ich mich auch
noch nicht mit diesem Silberling angefreundet, selbst wenn er eindeutig die Handschrift
Agathodaimon's trägt.
Saskia B.
Punkte: 7.6 von
10
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für 27.90 SFr.
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ASRAI Touch
in the dark
Transmission Records
Das Land der Windmühlen hat uns schon einige Düster-Combos beschert. Die mir bis dato
unbekannte Band Asrai gehört auch dazu und fällt schon gleich mal durch ihre Besetzung
auf. Drei Ladies mischen bei der fünfköpfigen Truppe mit, was sicherlich bei ihren
Konzerten dazu führen wird, dass einige ihre Augen mehr als ihre Ohren beanspruchen
werden. Da ich jedoch nicht so auf die äusseren Werte fixiert bin, interessieren mich
mehr die Klänge, welche auf diesem neuen Album festgehalten sind. Diese sind klar dem
Gothic Rock zuzuschreiben. Geradlinig, schnörkellos, ohne Pomp und übertriebene
Theatralik kommen die zehn Melodien der Nacht daher. Getragen von der kräftigen Stimme
"Margriets", welche wie warmer Honig die Gehörgänge hinunter fliesst.
Erstaunlicherweise behalten die Gitarren auf "Touch in the dark" gegenüber den
Keys meist die Oberhand, was zu einem doch sehr angenehmen Hörgenuss beiträgt. Wie bei
den meisten Düster-Combos wird auch bei Asrai nicht gross Wert auf Abwechslung gelegt,
sondern sie bemühen sich mehr, eine Atmosphäre zu schaffen, welche die Grundlage für
eine Reise durch die Dunkelheit bildet. Von den zehn Songs ist kein Ausfall auszumachen,
jedoch auch kein Überflieger. Ein durchschnittlich gutes, mal rockig, mal ruhiges Album,
welches dazu geeignet ist, nach einem Tag voller Sonnenschein die Seele in die tiefe der
Nacht zu geleiten.
R.K.
Punkte: 7.4 von
10
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für 27.90 SFr.
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ANARCHY-X - The
Queenryche Tribute
Eigenvertrieb
Queensryche Tributes sind so eine Sache für sich, weil es ja weiss Gott nicht einfach
ist, Geoff Tate und seine Jungs zu covern. Die Italos Anarchy-x habens probiert und
gar nicht mal so schlecht. Den Anfang macht "Walk in the shadows", der Opener
vom "Rage for order"-Album. Die erste positive Überraschung. Anarchy-x kommen
dem Original verdammt nahe. Max Bastasi singt sehr ähnlich wie Geoff und auch der Rest
der Band bringt den Sound klasse rüber. Als Zweites kommt "Damaged", ebenfalls
klasse. Auch "Revolution calling" klingt wirklich gut und ist dem Original
wieder sehr nahe. Aber sich dann an "Suite Sister Mary" ran zu wagen, braucht
schon 'ne gehörige Portion Mut. Der Chor klingt etwas dünn verglichen mit dem Original,
aber sonst kann man wirklich nur sagen: Hut ab vor Anarchy-x! Sogar der "Sister
Mary"-Part wurde von einer weiblichen Person Namens Valerie Colombo gesungen.
"Silent lucidity" klingt nun wirklich beinahe echt nach QR und auch "Queen
of the reich" kommt wirklich geil rüber, mit dem Original-Schrei am Anfang des
Songs. Zum Schluss wagen sich die Italos noch an einen ganz heiklen Song: "Someone
else" und hier wird natürlich das Niveau des Originals nicht erreicht, aber ist ja
auch kaum möglich, das kann nur Geoff. Aber trotzdem darf "Someone else"
dennoch als gelungen betrachtet werden. Einzig das Niveau der Drums wurde nicht ganz
erreicht, aber es ist ja auch beinahe unmöglich, die Klasse eines Scott Rockenfield zu
erreichen. Trotzdem kann man "The Queensryche Tribute" als durchaus gelungen
betrachten. Klasse Leistung der Italos.
Crazy-Beat
Punkte: keine Wertung
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QUEENSRYCHE - The
art of live
Noise Records
Nach "Operation Livecrime" und dem 2001 veröffentlichten "Live
Evolution"-Album ist "The art of live" bereits das dritte Live-Opus der
Seattle-Jungs. Und mit "Tribe", "Open", "Loosing myself",
"Desert dance", "The great divine" und "Rhythm of hope" sind
gleich sechs Songs des letzten Studio-Werkes "Tribe" vertreten. Die
"Tribe"-Songs kommen irgendwie etwas lust- und kraftlos rüber, ausser das
akustisch dargebotene "Rhythm of hope" klingt ganz ordentlich. Die
Unplugged-Versionen von "My global mind" und das völlig umgebaute "Roads
to madness" (ist etwas gewöhnugsbedürftig) sind auch gut gelungen. Die
Überraschung sind die selten gespielten "Della Brown" und "Anybody
listening?". Zum Schluss gibt's noch "Breaking the silence", "The
needle lies" und "Best I can". Im Ganzen gesehen zündet "The art of
live" einfach nicht richtig. Dabei liegt es sicher nicht an den spielerischen
Fähigkeiten der Band. Hört Euch nur mal die Drums bei "Della Brown" an: Scott
spielt den Song einfach perfekt und Geoff ist immer noch einer der besten Shouter des
Rock-Olymps. Auch die Produktion ist stark ausgefallen. Insgesamt hängt der ersten Teil
jedoch etwas durch, was sich im weiteren Verlauf der CD recht bessert, aber an die beiden
oben genannten Werke kommt das neue Live-Scheibchen leider nicht ganz heran.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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UNHOLY GHOST -
Torrential reign
Century Media
Schon in den späten 80ern, anfangs 90er, fragte man sich, wie in so einer sonnigen,
touristischen Gegend, wo Meer, Strand und braungebrannte Menschen das Landschaftsbild
prägen, so brutal hasserfüllte Bands wie Morbid Angel, Deicide, Cannibal Corpse oder
Obituary entstehen konnten. Im Jahre 2004 fragt man sich das wieder, denn 2003 formierte
sich eine Kapelle aus Ex-Diabolic- und Pessimist-Mitgliedern. Jetzt erscheint ihr Debüt,
produziert von Juan Gonzalez, der auch für die Tampa-Legende Morbid Angel an den Reglern
sitzt. Was dabei herauskommt, ist nicht schwer zu erraten: Ein Death Metal Massaker der
alten Schule, nichts Neues, jedoch voll Power, Enthusiasmus und Spielfreude.
"Torrential reign" nennt sich das Erstlingswerk der vier Floridaner, welches
gekennzeichnet ist mit den typischen Charakteristika des Todes Metall, made in Tampa,
Florida. Verschachtelte Songstrukturen, Double-Bass-Gewitter, misanthropische Growls und
disharmonische Soli. Neben fast Schallgeschwindigkeit erreichenden Nackenbrechern,
befinden sich noch zwei langsamere Tracks ("Eyes of lost" & "Cross
contamination") auf der CD, die beileibe nicht langsam genannt werden können, jedoch
gegenüber den anderen Nummern etwas schleichend daherkommen. Nichts Neues, aber wer will
das denn auch immer?!
Kissi
Punkte: 7.3 von 10
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LIGEIA
Gloria
Iron Glory Records
Ligeia wurden 1999 in Ulm gegründet. Benannt hat man sich nach einer Novelle von Edgar
Allan Poe. Nach einem ersten, in Eigenregie veröffentlichten Album, ist
"Gloria" nun der zweite Output der Truppe. Stilistisch hat man sich ganz dem
traditionellen Metal der 80er-Jahre verschrieben. Judas Priest und Warlock werden von der
Band als Anhaltspunkte genannt. Mit Warlock hat man auch eine wichtige Gemeinsamkeit. Bei
Ligeia steht mit Dani Unglert ebenfalls eine Frau hinter dem Mikro. Gesangstechnisch
liefert die Frontfrau zwar einen ganz ordentlichen Job ab, doch an Doro kommt sie nicht
heran. Musikalisch verzichtet die Band auf jegliche Schnörkel und beschränkt sich auf
das Wichtigste: Harte Gitarren-Riffs und wuchtige Drum-Beats. Das tönt zwar schon sehr
altbacken, versprüht jedoch einiges an Flair. Neben "Frickel"-Bands wie Dream
Theater oder Queensryche ist der relativ anspruchslose Sound dieser Truppe ganz
entspannend für die Ohren, da man auch auf Kinderlieder-Melodien à la HammerFall
grösstenteils verzichtet. Vom Songwriting her wagt man sich aber gefährlich nahe an die
Kitsch-Grenze heran, dafür sind die Songs eingängig und leicht zu konsumieren. Fazit:
Guter Durchschnitt.
Chris C.
Punkte: 7.3 von 10
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DISGROOVE
Down on myself
N-Gage Production
Was das Trio mit den vormaligen Gurd Mitgliedern Philipe und Tobi auf ihrem Debüt
prasentierten, ist qualitativ sehr beeindruckend. Ansich lockere wie rockigere Songs
kommen auf "Down on myself" dicht und drückend daher, womit sich ab und zu eine
gewisse Alice in Chains Atmosphäre breit macht. Heftige Bratgitarren oder brachiale
Vocals sucht man vergebens, umso mehr wird man mit ausgefeiltem Songwriting in balladesken
Stücken wie auch mit groovig rockenden Nummern konfrontiert. Wenn's auch mal etwas
alternativ oder grungig daherkommt, Disgroove klingen durch alle zwölf Songs hindurch
sehr souverän und eigenständig, was ich als grosse Stärke werten möchte. Eigentlich
klingt das gesamte Album sehr radiotauglich und obwwohl ich einige Songs favorisieren
könnte, so fehlen dennoch die echten Highlights, beziehungsweise Ohrwürmer. Gesamthaft
ein gelungenes, aber kaum durchschlagendes Debüt.
Ozzy
Punkte: 7.3 von 10
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SCHENKER-PATTISON
- The endless Jam
Mascot Records
Bei diesem Jam handelt es sich um ein Projekt von Michael Schenker (muss man ja wohl
keinem mehr vorstellen) dem ehemaligen Gamma Shouter Davey Pattison, Aynsley Dunbar, der
schon für Ufo und Whitesnake getrommelt hat und Gunter Nezhoda (Pat Travers). Zusammen
jammen sich die Jungs so durch diverse Rock- und Blues-Welten wie zum Beispiel
"Shapes of things", "Hey Joe", "A whiter shade of pale" und
"I got the fire". Dabei zeigt Michael Schenker mal wieder, dass er immer noch
einer der Besten seines Fachs ist. Die etwas rockigere Version des Procol Harum Klassikers
"A whiter shade of pale" wird klasse umgesetzt und mit Schenker's Solo grandios
aufgepeppt. Die Stimme Pattison`s erinnert oft an den Ex-Bad Company Shouter Paul Rodgers
und passt echt gut zum Sound. Aynsley Dunbar ist wirklich ein klasse Drummer und bringt
einiges Leben in die alten verstaubten wie nostalgischen Songs. Im Ganzen gesehen bereitet
"Endless Jam" Spass und macht echt Freude, alte Klassiker im neuen Gewand frisch
zu entdecken.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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LEAF Circle
of ways
Locomotive Music
Der auf diesem Debüt performte Modern Rock von Leaf könnte man irgendwo in der Abteilung
Pearl Jam oder Creed ansiedeln, selten weist die Musik auch heftige Ausbrüche der Marke
Deftones auf. Beherrscht wird das Gesamtwerk durch straightes Riffing und den melodiösen
Leadgesang. Auf der instrumentalen Seite sind zwar keine herausragenden Leistungen zu
verzeichnen, dafür hat man sich auf solide, songdienliche Arbeit beschränkt. Auch am
Gesangsmikro wurde das Rad nicht neu erfunden, qualitativ bewegt man sich hier jedoch
schon in der oberen Klasse. Die melodisch- melancholischen Vocals machen den grössten
Teil der Songs aus und werden ab und zu durch etwas Shouting ergänzt. Wenn die Band
allerdings hin und wieder richtig abgeht, sollte es der Sänger, meiner Meinung nach, es
ihnen konsequenter gleichtun. Eigentlich haben Leaf auf ihrem Erstling ganz nette Melodien
erarbeitet und alles gut arrangiert, aber zuletzt will das Material weder ganz unter die
Haut, noch richtig abgehen. Nach dem erstmaligen Durchhören kann man sich kaum an
Höhepunkte erinnern. Experimentelle Versuche wie auf "Changing", wo abrupt ein
chaotischer Drum & Bass-Beat mit Gitarren-Gefrickel einsetzt, hätte man besser
unterlassen. Das abschliessende Sisters Of Mercy Cover "Temple of love" tanzt
stilistisch auch stark aus der Reihe. Mir persönlich fehlts auf "Circle of
ways" an Spannung. Wer auf melodischen Neuzeit-Rock steht, sollte aber dennoch mal
ein Ohr reinhängen, denn produziert wurde die Scheibe astrein.
Ozzy
Punkte: 7.2 von 10
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HUMAN TEMPLE -
Insomnia
MTM-Music
Ob Ihr es nun glaubt oder nicht, aber diese Melodic Rock Band kommt tatsächlich aus...
Finnland! Genau..., und nicht etwa Schweden, was mich allerdings nicht weiter verwundert
hätte. In der Tat gehen die Anfänge der heutigen Human Temple zurück bis ins Jahr 1986,
als Sänger Janne Hurme und Drummer Petri Lehto ihre erste Band gründeten. In den
folgenden Jahren spielten diese zwei Musiker in verschiedenen Formationen, bevor Human
Temple 1998 gegründet wurden. 2002 erschien das erste Demo und Anfangs dieses Jahres
entstand das Debüt-Album "Insomnia", aufgenommen im bestens bekannten Finnvox
Studio. Damit das Ganze noch etwas mehr Schmackes erhält, steuerten folgende (heimische)
Guitar-Cracks ein paar zusätzliche Licks bei: Emppu Vuorinen (Nightwish), Jani
Liimatainen (Sonata Arctica) und Erkka Korhonen (Urban Tale). Zum Glück kann man sagen,
denn ohne diese Mithilfe würde das Ganze wohl etwas gar zahm klingen. Der Opener
"I'm sorry" mit geilem Hammond Orgel-Sound lässt allerdings erst mal angenehm
aufhorchen, während "Goin' all the way", trotz coolem 80er-Flair, keine Stricke
zerreisst. "Dream child" als stimmige Halbballade mit schönen Melody-Lines
rückt den Karren dann wieder zurück in die Spurrinne und kann klar punkten. Auch die
Piano-Ballade "Desert rain" kann als gelungen bezeichnet werden. Gewisse
Ähnlichkeiten zu Dare, Danger Danger, Ten oder bedingt auch Royal Hunt bezeichnen den
Sound von Human Temple. Die Schweizer Band Kirk darf man in diesem Zusammenhang ruhig auch
als Anhaltspunkt nennen. Über alles gesehen überzeugen die insgesamt elf Songs jedoch
nicht alle. Manch einem Stück fehlt einfach das gewisse Etwas, um deutlich aus der
breiten Masse dieses Genres hervorstechen zu können. Melodic-Freaks kommen mit
"Insomnia" aber dennoch auf ihre Kosten, deshalb: Antesten!
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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CELL DIVISION
Tsunami
Thunderdome
Irgendwo bin ich im Zusammenhang mit Cell Division über die Stilbezeichnung Dark Rock
gestolpert kann man so stehen lassen. Zeitweise würde ich es jedoch eher als
düsteren Pop bezeichnen, schliesslich hat man die Gitarre sehr stark in den Hintergrund
gerückt, um Keyboards/Synthies und vor allem den Stimmen Platz zu schaffen. Das Ganze
klingt dann aber doch sehr homogen. Der immer präsente Bass gefällt mir speziell gut.
Die Keys und die feminimen Vocals steuern zweifellos schöne Melodien bei, die die
Atmosphäre auf "Tsunami" bestimmen. Trotzdem plätschern die Songs aber einfach
nur so an mir vorbei, ohne jegliche Emotionen hervor zu rufen und Langeweile kommt auf,
aber vielleicht ergeht es Euch da ja anders.
Ozzy
Punkte: 6.9 von
10
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MASTERS OF REALITY
- Give us Barabbas
Brownhouse
Records
Freunde metallischer Klänge: Wer kennt den Begriff "Stoner Rock" nicht. Wenn
nicht, sagen Euch diese Bandnamen wie Masters Of Reality, Kyuss oder die Queens Of The
Stone Age sicher etwas. Und wenn der Zwanziger immer noch nicht gefallen ist, gibt's noch
einen Begriff, nämlich den "Chris Goss", seines Zeichens Stil-Ikone eben dieses
Stoner Rock's. Der gute Mann hat bei besagter Band immer die Finger im Spiel gehabt, sei
es als Musiker oder als Produzent. Auch das Debüt von Melissa auf der Maur hat er
produziert, so nebenbei. Ihr seht also, der Typ ist ein richtiges Arbeitstier. Jetzt haben
wir sein neustes Klangerlebnis seiner Hauptband Masters Of Reality, das den Titel
"Give us Barabbas" trägt. Als ich die CD in den Player schob, horchten meine
Lauscher gleich auf. Hat da etwa meine Frau ihre Beatles-CD fälschlicherweise in das
Masters CD-Gehäuse gesteckt? Da gibt's nur eins: Die Lesebrille montieren, die CD in die
Finger nehmen und richtig lesen. Es gibt keine Zweifel, es ist die richtige CD. Wieso
Beatles? Deshalb, weil alle zwölf Songs in einem Beatles-Rhythmus gespielt werden und das
erst noch akustisch. Verdammt, wo bleiben meine geliebten Strom-Gitarren? Die findet man
fast nirgends auf diesem Silberling. Auch der Gesang von Chris Goss ist psychedelisch
gehalten. Lagerfeuer-Romantik oder sich eine Bob Marley Zigarette anstecken..., das ist
hier die Frage. Ich entscheide mich nach dem zwölften Song, die CD schnurstracks heraus
zu nehmen und sie ins Regal zurück zu stellen und da bleibt sie auch. Hey Chris, lass die
Gitarren wieder krachen, denn das Zeug, das du hier bringst, ist mir eine Nummer zu
schlaff. Also Beatles-Fans: Hier ist Ware für Euch, Metaller sollten hingegen die Finger
davon lassen.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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SYLVAN
x-rayed
Point Music
Hm..., ein eigenartiges Werk. Vielleicht bin ich bloss zu gut gelaunt, um dieses schwere,
langsame, melancholische Werk auf mich wirken zu lassen. Die Mischung aus Rock, Pop und
sehr getragenen Melodien vermittelt eine sehr gedrückte Stimmung. So richtig kommt keine
Begeisterung für diese CD auf, fehlt mir doch irgendwie der Schwung, selbst wenn einige
Songs durchaus rocken, aber insgesamt ist mir die Kost zu schwer und das Material zu
langwierig. Trotzdem ragt für mich der kraftvollere Song "Lost" gut aus den
anderen heraus, aber insgesamt muss ich sagen, dass mich diese CD nicht vom Hocker reisst.
Wer auf eher langsame, melancholischere Stücke steht, die aber doch eher im Pop-Bereich
anzusiedeln sind, kann hier zugreifen, alle anderen lieber Vorsicht! Sehr poppige Sache,
das Ganze.
Saskia B.
Punkte: 6.3 von 10
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RAY WILSON - The
next best thing
InsideOut Music
Ray Wilson, der in den 90ern mal kurz bei Genesis als Frontmann mitmischte, sitzt auf
abgefahrenen Autoreifen, ganz in Jeans gekleidet und schrubbt auf einer Klampfe herum.
Sein neues Solo-Album rockt bestimmt wie Sau, könnte man meinen, doch das
"Rocken" ist auf diesem Silberling doch recht eingeschränkt. Nicht, das dies
gleich ein Minuspunkt wäre. Doch sehr abwechslungsreich ist die Scheibe jetzt auch nicht.
Acht von zwölf Songs sind Balladen, wobei die meisten zwischen Brit-Pop und
60er-Jahre-Anti-Vietnam liegen. Nach zwei, drei solcher Songs ist man dann wirklich
bedient. Technisch gesehen gibt es rein gar nichts zu bemängeln, doch ich glaube, dass
dieses Übermass an Gefühlen sogar für die ganz zart Besaiteten unter Euch zu viel des
Kitsches besitzt. Speziell zu erwähnen sind hauptsächlich die zwei harten Stücke
"Inside" und "Pumpkinhead". "Inside" ist eine neue Version
eines Songs seiner alten Grunge-Band Stiltskin, welcher nun eher nach einer Mischung aus
Creed und Linkin Park klingt. "Pumpkinhead" klingt verdächtig nach Alternative,
erinnert an Nickelback. Speziell, jedoch nicht im guten Sinne sind "The fool in
me" und der Titeltrack, welche eher nach Jazz, als nach Rock klingen. Alles in Allem
ist diese CD eigentlich nur was für beinharte Wilson-Fans oder Pseudo-Pazifisten. Wie es
der Titel schon sagt, hat sich der sonst so exzellente Songwriter wirklich mit dem
Erstbesten zufrieden gegeben. Wenigstens ist er ehrlich.
Kissi
Punkte: 6.2 von 10
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DISTANT THUNDER -
Welcome the end
Massacre Records
Die Plattenfirma der fünfköpfigen Formation um Sänger James Rivera (Ex-Helstar,
Ex-Seven Witches) scheint von ihren Schützlingen höchst überzeugt zu sein. Und zwar so
sehr, dass sie ihnen direkt das Etikett "Ultimativer Kultstatus als
Helstar-Nachfolgeband" verleiht, bevor auch eine einzige Scheibe über den Ladentisch
gegangen ist. Ob das eher als Hindernis, denn als gut gemeinter Promo-Trick fungiert, kann
man an dieser Stelle noch nicht sagen. Doch was hier definitiv geklärt werden kann, ist,
dass diese Band tatsächlich ihr Handwerk versteht. Die Double-Bass und die zweistimmigen
Gitarren sind omnipräsent, genauso wie die in schwindelerregende Höhen steigende Stimme
des 1. Liga-Vokalisten. Produziert wurde das Ganze von Jack Frost, der hier kaum einer
weiteren Vorstellung bedarf. Was mich persönlich stört, ist die offensichtliche
Sturheit, mit der sich die Band an szenetypische Merkmale klammert. Zudem kommt noch, dass
trotz einiger durchaus gut gelungener Versuche, die Hooks nach 08/15-Ware riechen. Kaum
ein Song vergeht, ohne dass verkrampft Melodien aus dem Ärmel geschüttelt werden, die
mit Ach und Krach gerade so passen, aber genau deswegen deplaziert wirken. Hier einzelne
Songs als Beispiele herbei zu ziehen, lohnt sich meiner Ansicht nach nicht, denn mal
abgesehen vom akustischen Intro von "Lost in time" klingt alles viel zu
ähnlich. Ob das jetzt so sein muss, oder von der Ideenlosigkeit der Band zeugt, muss
jeder für sich selber entscheiden. Unter'm Strich sieht's deshalb ungefähr so aus: Vier
Punkte für das definitiv vorhandene Können der Musiker, zwei weitere für ihre
Fähigkeit, ein und dieselbe Songidee auf die ganze Albumlänge zu strecken - Punkt. Daran
ändert auch die Wiederaufnahme des Helstar-Klassikers "Run with the pack"
nichts. Und schon gar nicht das knapp durchgehende Cover-Artwork von Craig Simpson, das
zwar schick aussieht und seinen Zweck erfüllt, aber in meinen Augen eine ziemliche
Misskonzeption darstellt.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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ELVENKING - Wyrd
AFM Records
Seht her, einmal mehr schlägt bella Italia zu, diesmal mit Elvenking, welche mit
"Wyrd" einen Nachfolger für ihr erstes Werk " Heathenreel" produziert
haben. Letzteres brachte Anno 2001 nicht gerade einen berauschenden Erfolg, darum lassen
wir mal die Erwartungen an "Wyrd" mal schön auf der neutralen Ebene. Was des
Hörers Ohr hier geboten wird bewegt sich zwischen normalen Stimmlagen und Growls von
Sänger Kleid (nein, das ist kein Schreibfehler), sowie weiblichen Gaststimmen wie z.B.
Laura De Luca, welche beim letzten Song "A poem for the firmament" ihren
Auftritt hat. Leider klingt dieses Album selbst nach dem zweiten Durchhören etwas
chaotisch. Zuviele Stilrichtungen (Keltisch, Metal, Folk, Barock...). Auch vermag Kleid
mit seinem Gesang nicht richtig zu überzeugen. Entweder braucht er noch etwas Training,
oder aber seine Stimme passt nicht so richtig zu dieser Musik. Um es mal ehrlich und
direkt zu beschreiben: wenn er so unerträglich furchtbar jault klingt er wie ein halb
verdursteter Sahara-Trekker der nach Wasser schreit. Wie auch immer, so variabel mein
Geschmack auch ist, dieses Donnerwetter von Stilrichtungen und Instrumenten (die sich
einfach zu oft überschlagen) hat einfach nicht das Potenzial um reihenweise Leute zu
überzeugen und zu begeistern. Leider... denn die Idee an sich war nicht mal schlecht und
manchmal klingen die instrumentalen Parts gar nicht so übel. Wer "Wyrd"
trotzdem eine Chance geben möchte, der solls mit "A perpetual knot" versuchen.
Maiya R.B.
Punkte: 5.7 von 10
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für 27.90 SFr.
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GODÜS - Hell fuck
demon sound
Xtreem Music
Spanische "True" Black Metal Bands haben bei mir einfach keinen Stein im
Brett. Obwohl die handwerklichen Fähigkeiten bewiesen werden und auch songwriterisch
recht flüssig vorgegangen wird, fehlt mir das gewisse Etwas..., wahrscheinlich weil ich
mir schwarz-weiss geschminkte Spanier einfach nicht im Schnee bei klirrenden Temperaturen
vorstellen kann. Auf alle Fälle liefern Godüs eine volle Breitseite (nach Norden
schielenden) old school-Schwarzwurz mit ordentlich Drive und entsprechender
"Produktion" ab. Sänger Abraham (von den Schlümpfen?) brüllt, flüstert,
lacht oder oder wütet wie ein Berserker, während die Instrumental-Abteilung ebenfalls
durchaus hart am Ackern ist! Die 32 Minuten verstreichen fast im Flug und werden beendet
duch das Darkthrone-Cover "Triumphant gleam". Pure Geschmacksache, ob HFDS als
gut oder schlecht bezeichnet wird, hört es Euch selbst an. Anspieltipp ist der Opener
"Megatomic nightmare".
HaRdY
Punkte: 5.9 von 10
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für 29.90 SFr.
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SCHATTENKINDER -
Visions of nightfall
Dark Wings
"Woher wüssten wir, was Finsternis ist, wenn wir nicht zumindest an das Licht
glauben würden?" Diese philosophisch, melancholische Frage liessen die
Schattenkinder sich auf die Rückseite ihres aktuellen Albums "Visions of
nightfall" schreiben. Doch nach den ersten Klängen des neuen Silberlings zweifelt
man schnell, ob dieses Quintett aus Dresden je das Licht erblickt hat. Melancholische
Geigen- und Flötenthemen, untermalt von langsamen Keybord-Parts, rhythmisiert durch kalte
Computer-Samples und dazu noch zwei tieftraurige Frauenstimmen, die ihren Herzschmerz in
Worte ausdrücken. Das sind die Zutaten dieses Soundes, der wohl deprimierender nicht sein
könnte (Suizidgefahr!). Wer hier Gitarren sucht, ist fehl am Platz. Das ganze Album
besteht aus träumerischen und herzzerreisenden Balladen. Den Stil der Band zu definieren
ist dann auch nicht gerade die einfachste Arbeit. Darkwave, Gothic und auch ein wenig
archaischer Folk (die Flöten und Violinen, in Verbindung mit dem mystischen Gesang lassen
manchmal ein Flair von Kelten und Germanen heraufbeschwören). Die Texte werden vor allem
bei Sprachinteressierten ihre Neugierde erwecken, kommen doch nicht nur die typischen
Gothic-Sprachen Deutsch und Englisch, sondern auch Französisch ("Claire de
lune") und Altgriechisch ("Seirene", für mich der interessanteste Track).
Im Grossen und Ganzen haben Katharina & Madeleine (voc), Reiner (synth/keys), Sven
(flutes) und Katja (Saiteninstrumente) ein eher typisches Gothic/Dark Wave/Folk-Album
abgeliefert, das ausser den Texten keine wirklich grossen Abwechslungen bietet, jedoch
einen gewissen Charme versprüht. Die Gothic-Szene wird dieses Album mit Sicherheit
lieben.
Kissi
Punkte: 5.3 von 10
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für 23.90 SFr.
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WARREN SUICIDE -
Warren Suicide
Leiterfabrik Schallplatten
Als die ersten Töne dieser 4-Track CD (als Vorläufer des ganzen Albums) erklingen,
wähne ich mich glatt im falschen Film und könnte gleich so losschreien, wie der auf dem
Cover abgebildete Mongo. Die dreiköpfige "Band" aus Berlin zelebriert einen
Sound, der echt schwer zu beschreiben ist. Hierzu besser bewanderte Schreiberkollegen
nannten dazu folgende Begriffe: "Electro-Punk-Anarcho-Disco-Projekt",
"Minimal-Elektro-Wave" oder "Synth-Punk-Disco". Frühe Ministry wurden
dabei auch noch erwähnt. Den Track "Trash technology" würde ich jetzt
persönlich als ziemlich verspäteten "Neue Deutsche Welle"-Vertreter
bezeichnen. Auch auf die Gefahr hin, jetzt ein paar Leute aus dieser Ecke zu verärgern,
habe ich für diesen wirren Sound-Fetzen nur ein Wort und eine noch deutlichere Bewertung
parat: Müll !!!
Rockslave
Punkte: 0.0 von 10
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